Erasmus Erfahrungsbericht 2012/13 Middlesex University, London
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Erasmus Erfahrungsbericht 2012/13 Middlesex University, London
Erasmus Erfahrungsbericht 2012/13 Middlesex University, London Um in so einer Metropole direkt Anschluss zu finden, kann man natuerlich die zahlreichen Angebote von Middlesex mitmachen und sich bei Ausfluegen, Partys, Einfuehrungsveranstaltungen etc. Gleichgesinnte auslaendische Studierende suchen oder in den jeweiligen Kursen mit fellow students Kontakt knuepfen. Das funktioniert wunderbar. Es gibt aber auch noch eine andere Moeglichkeit, die ich genutzt habe: Das Tanzen. London ist Europas Hauptstadt des Social Dances, also des ungezwungen Treffens zum Tanzen mit und ohne Partner zu Musik, die entweder von einem DJ kommt oder von einer Liveband. Dieses Konzept findet sich fuer Tango Argentino (sog. Milonga), Swing (Lindy Hop, Balboa, Charleston – alles Swingtaenze) und Blues. Das Beste an alledem: Heidelberg ist die Hauptstadt fuer diese Taenze in Deutschland! Es finden regelmaessig Workshops, Kurse etc. Statt und man lernt staendig Leute aus aller Welt kennen, die fuer ihr Hobby, das Tanzen, um die ganze Welt reisen. Viele kommen aus England, speziell die Londoner sind reise- und tanzwuetig. So habe ich hier von Anfang an meine Szene gehabt, mein Hobby, meinen Ausgleich zur Uni. Ich kann es nur empfehlen – hoert euch in Heidelberg schon um, knuepft fruehzeitig Kontakte. Wenn Tanzen was fuer euch ist, dann HEUREKA! Ansonsten gibt es, wie gesagt, auch viele Angebote von der Uni hier direkt vor Ort. Kurswahl Die Kurse hier sind vom Niveau her um einiges einfacher, aber man muss eben wahrend des Semesters mehr machen, also oefter Essays abgeben etc. Die Unimitarbeiter sind alle supernett und hilfsbereit, die Anforderungen locker zu schaffen. Wuerde natuerlich jedem empfehlen, einen Kurs zu belegen, den es in Heidelberg nicht gibt, z.B. Fotografie oder Filmen, dafuer ist Middlesex renommiert. Habe hier Creative Writing gemacht, was mir super viel gebracht hat, einen Literatur-Kurs (Empire and Animals), den ich total interessant fand, und ein Language Modul (Language and Power at Work), was ich eher unspannend fand, aber ist Geschmackssache. Generell gilt 3rd-year Kurse auswaehlen fuer Module mit Literatur, Linguistik, oder Kulturwissenschaft. Alles andere wuerde ich mit einem Fachkoordinator in Middlesex besprechen. Man ist hier als Erasmus Student zwar nur in der “Academic Registry” und nicht im English Department, aber ich hatte von Anfang keine Probleme mit der Kurswahl, alle waren hilfsbereit und sofern man nichts aussucht, was voellig ausserhalb des Vertretbaren liegt (z.B. Ausdruckstanz oder Chinesisch oder irgendeine Sportart), ist die Uni auch sehr bemueht, den Austauschstudenten ihre Wuensche zu erfuellen. Bei saemtlichen Literatur und Language Kursen solltet ihr also freie Auswahl haben und Media, Journalism etc. waren auch beliebt bei Austauschstudenten. Reisevorbereitungen/ Anreise Wer noch keines hat, dem empfehle ich sich direkt ein Konto bei der DKB anzulegen – kostenlose Kontofuehrung, bester Zinssatz, kostenlose Kreditkarte und unbegrenzte kostenlose Auslandsabhebungen. Somit braucht man nicht vorher teuer Euros umtauschen, sondern kann direkt am Flughafen britische Pfund von seinem Konto abheben und bekommt auch einen super fairen Wechselkurs. Fuer Fluege finde ich nach wie vor die Seiten www.swoodoo.de und www.skyscanner.com am besten zum Preisvergleich. Oeffentliche Verkehrsmittel in London, inclusive Preise: www.tfl.gov.uk Guenstigste Art der Fortbewegung in London: Oyster Card (gleich besorgen und per pay-as-you-go aufladen oder Travelcard fuer eine Woche oder einen Monat fuer Zone 1-3 kaufen) gilt fuer die Tube, Overground, DLR und alle Busse (ausser Airport Shuttle) Sobald die Bestaetigung von Middlesex kommt, stehen darin auch direkt die Ferien drin. Um unnoetig hohe Kosten zu vermeiden, macht es daher natuerlich Sinn, sich direkt einen Reiseplan zu erstellen und Fluege / Zuege auch schon entsprechend zu buchen. Middlesex bietet einen Airport Pick Up fuer Overseas students an – unbedingt anmelden. Ist kostenlos, man irrt nicht verloren im Londoner Verkehr herum, und man lernt gleich schon ein paar Gleichgesinnte kennen. Gilt glaub ich aber nur fuer Heathrow. Der naehste Flughafen zur Uni duerfte Luton sein (nordwestlich von London), von dort fahren Busse und Bahnen Richtung London. Auch Stansted ist nicht allzu weit entfernt (nordoestlich) und Busse fahren hier nach Golders Green, was nur zwei Tube Stationen oder 10 Minuten Busfahrt vom Unicampus entfernt ist. Gatwick ist suedlich von London, also von der Strecke her am weitesten, aber es fahren regelmaessig Zuege, die auch flott unterwegs sind, nach Victoria oder Kings Cross (firstcapitalconnect.co.uk) und somit ist die Reisedauer dann garnicht so tragisch. Tendenziell gilt allerdings – die Fluege mit den Billiglinien scheinen zunaechst guenstiger, man muss aber fuer die Busse und Bahnen im Schnitt 20 Pfund einfach bezahlen, um vom Flughafen weg bzw. Hin zu kommen und ausserdem bezahlt man fuer Gepaeckaufgabe, fuer’s Reservieren und natuerlich kostet Bezahlen selbst auch nochmal eine Gebuehr. In der Regel lohnt es sich also kaum, mit einer Billigliene zu fliegen, vor allem nicht, wenn man am Anfang viel Gepaeck mitschleppt. Heathrow ist zwar auch ziemlich ausserhalb (westlich von London), allerdings faehrt die tube von hier aus. Mit der Piccadilly line ist man in ca. 45 Minuten bei King’s Cross und von dort braucht man mit der Northern Line nochmal ca. 30 Minuten bis Hendon Central. Der City Flughafen ist der angenehmste, alles laeuft super effizient und mit der DLR Linie (keine tube Linie, aber man kann seine Oyster Card ganz normal nutzen) ist man schnell in Central London (station: “Bank”, von dort aus kann man die Northern Line Richtung Edgware bis nach Hendon Central durchfahren). Allerdings fliegen dort nur Businessmaschinen hin, also Lufthansa, British Airways etc. Mit Zugfahren von Deutschland nach London hab ich mich persoenlich garnicht beschaeftigt, da sich meiner Meinung nach der Aufwand fuer’s Kofferschleppen fuer die paar gesparten Euro nicht lohnt. Manche meinten aber, dass sie so die eher duerftige Freigepaeckgrenze von Fluggesellschaften umgehen konnten und sie die Reise mit der Bahn auch ok fanden. Ich hab’s im Endeffekt so gemacht, dass ich gut gepackt habe (Alle grossen Shampoos etc. Zuhause lassen und nur das noetigste in kleinen Groessen mitnehmen, Klamotten nur fuer 4 Wochen packen, Eine Garnitur Handtuecher und Bettwaesche und nicht mehr) und dann eben fuer die 8 Kilo, die ich mehr hatte, grad 50 Euro draufgezahlt habe. Klamotten und Schuhe kann man hier in London ueberall viel guenstiger als in Deutschland kaufen, und besser aussehen tun sie auch noch. Die Qualitaet laesst natuerlich zu wuenschen uebrig – da hier aber alle mit den Kleidern von Primark rumlaufen ist das gar kein Thema. Wohnen Soweit ich weiss, bekommt man als Austauschstudent automatisch einen Wohnheimsplatz. Der Standard ist generell viel viel geringer als in Deutschland, was Wohnungen angeht, und drum sind die Wohnheime hier nicht so der Knueller. Wem’s aber nichts ausmacht, fuer den ist das sicher eine angenehme Loesung. Bilder etc. Gibt es auf der Homepage der Universitaet. Fuer mich war das allerdings von vorneherein klar, dass das nichts fuer mich ist. Ich wollte etwas eigenes, privates. Es gibt auch unheimlich viele Angebote, im schnelllebigen London natuerlich aber immer “ab sofort” oder hoechstens zwei, drei Wochen im Voraus verfuegbar. Daher macht es kaum Sinn, schon fruehzeitig von zuhause aus zu suchen. Am besten hier im Hostel in der Naehe der Uni einmieten (Hendon Backpackers) und dann vor Ort an’s Flathunting machen. Gute Gegenden in Uninaehe heissen z.B.: Hendon, Golder’s Green, Finchley, Camden, Brent Cross, Hampstead, Chalk Farm, Primrose Hill... London ist in seine Verkehrszonen eingeteilt, von 1 (City) bis 3 seid ihr noch in London direkt, alles ab Zone 4 ist dann eher Greater London. Die Mieten werden da zwar deutlich guenstiger, allerdings steigen dementsprechend auch die Kosten fuer Verkehrsmittel, wenn ihr nicht nur zwischen Uni und Wohnung hin und her pendenln sondern auch mal die Innenstadt unsicher machen wollt. Generell muesst ihr mit 500 Pfund im Monat an Miete rechnen (inkl. Nebenkosten), wenn ihr was einigermassen nettes in einer WG innerhalb Zone 1-3 finden wollt. Alles was ausserhalb Zone 4 ist, ist billiger, aber wie gesagt, die Travelcard kostet dann mehr, und es dauert seine Zeit, bis man mal ins Zentrum gepilgert ist. Wem in Uninaehe zu wohnen nicht so wichtig ist, dem empfehle ich trotzdem in der Naehe der Northern Line oder Victoria Line zu suchen, da man dann doch einen guten Anschluss an Hendon Central hat. Nach der Ankuft Direkt bei MUSU (Middlesex University Student Union) die student oyster card beantragen, die lohnt sich!!! 30% Rabatt auf die Oeffis machen sich direkt im Geldbeutel bemerkbar. Und die brauchen ewig (3-4 Wochen), um euch die Karte auszustellen, also direkt als erstes veranlassen. Wenn ihr arbeiten wollt, koennt ihr das als EU-Buerger fast ohne Einschraenkung tun, und als Studenten bezahlt ihr nichtmal Steuern, nur NHS (National Health Service, also Krankenversicherung) Gebuehren. Es wird immer empfohlen, eine Auslandskrankenversicherung abzuschliessen. Das macht mit Sicherheit auch Sinn. Bedenkt aber, dass sobald ihr hier einen Wohnsitz habt, das englische Gesundheitssystem nutzen koennt. Und hier gibt es mit Rezept vom GP (General Practitioner, also Hausarzt) alles umsonst in der Apotheke. Auch die Pille, liebe Maedels (vorher natuerlich schauen, wie das Praeparat hier heist und ob es das hier auch gibt). Drum hatte ich keine deutsche Versicherung hier, ich fuehel mich mit der NHS gut aufgehoben. Ich hoffe, dass diese Zeilen weiterhelfen und empfehle natuerlich jedem Grossstadtverrueckten, sich fuer ein Erasmusjahr in London zu entscheiden. Vielleicht sieht man sich ja dieses Jahr im September, ich bin naemlich immernoch hier... Katrin Amend, Erasmus 2012/2013 full year, Middlesex University