Erfahrungsbericht: University of Brighton 2013/2014
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Erfahrungsbericht: University of Brighton 2013/2014
Erfahrungsbericht: University of Brighton 2013/2014 Laura-Marie Meissner Adenauerstr. 27 76275 Ettlingen Matrikelnummer: 2922417 Einleitung Ich kann Brighton wirklich nur jedem empfehlen, da ich mich selbst komplett in diese Stadt verliebt habe und am liebsten gar nicht mehr von hier wegwill. Es ist eine wundervolle Stadt voller Studenten aus den unterschiedlichsten Laendern und mit den unterschiedlichsten Hintergruenden, ihr werdet also nach dem Auslandsjahr Freunde in aller Welt haben. Die Lage am Meer mit der „Seafront“ mit Sehenswuerdigkeiten wie dem Royal Pavilion und Brighton Pier machen Brighton genau wie seine Naehe zu London nochmal um einiges attraktiver. Bewerbung Nachdem ich eine Freundin waehrend ihres Auslandsaufenthaltes in Brighton besucht hatte, war die Wahl zwischen Brighton und London schnell getroffen. London is zwar eine beeindruckende Stadt, ich bin jedoch der festen Ueberzeugung, dass Brighton zum Studieren sehr viel besser geeignet ist, da es einfach kleiner und ueberschaubarer ist, wodurch vor allem Freundschaften besser entstehen und gepflegt werden koennen. Beworben habe ich mich ganz standardmaessig zuerst ueber das Anglistische Seminar und letztlich auch an der University of Brighton selbst. Die Zustaendigen dort sind sehr geduldig und hilfsbereit wenn man mit dem Bewerbungsverfahren nicht gleich klarkommt. Das Verfahren wird aber auch auf deren Homepage ausfuehrlich erklaert, duerfte also keine zu grosse Huerde sein. Ich hatte Glueck und wurde direkt genommen, da es im Endeffekt nur vier Bewerber auf die vier Plaetze gab, weil einer stattdessen an die University of Sussex gegangen ist. Die befindet sich auch direkt in Brighton und wenn man mit dem Bus zur Uni faehrt kommt sie sogar noch vor eurem Campus, waere also fuer euch evtl. auch eine Alternative falls alle Plaetze an der University of Brighton schon belegt sind;) Anreise Die Anreise nach Brighton ist nicht weiter kompliziert. Wenn ihr mit dem Flugzeug anreist, wuerde ich euch empfehlen nach Moeglichkeit nach Gatwick zu fliegen, da man von dort aus mit dem Bus (http://www.nationalexpress.com/home.aspx) in einer guten halben Stunde in Brighton ist bzw. mit dem Zug sogar noch schneller (http://www.southernrailway.com/). Sowohl bei Zug als auch bei Bus wuerde ich euch jedoch empfehlen im Voraus zu buchen, da beides dann erheblich billiger ist. Ich selbst bin allein aufgrund meiner Gepaeckmenge und auf Anraten meiner Freundin mit dem Reisebus angereist. Ich komme selbst aus Karlsruhe und bin daher von dort abgefahren, aber der Bus faehrt auch auf jeden Fall ueber Mannheim und dann ueber Frankreich durch den Eurotunnel nach London (http://www.eurolines.de/de/startseite/) Von dort aus muesstet ihr dann allerdings nochmal extra Bahn oder Buis bis nach Brighton buchen, was aber ja kein groesseres Problem ist. Der Reisebus von Karlsruhe nach London hat mich 89 Euro gekostet aber auch nur weil ich das Ticket erst einen Tag vorher gekauft habe, wenn ihr rechtzeitig bucht duerfte es sogar nur um die 60 Euro kosten. Unileben Das Leben an der Uni hat mir insofern sehr gut und vielleicht sogar besser gefallen als in Deutschland, dass ich das Angebot der Kurse vielfaeltiger fand und diese sich auch als interessanter rausgestellt haben. Ist natuerlich alles meine persoenliche Meinung aber ich kann euch zum Beispiel die Kurse „Popular Culture“ (uebrigens bei einer deutschen Dozentin) und „European Literatures and Film“ ans Herz legen. Wer sich jemals ueber die Organsisation der Uni Heidelberg beschwert hat, kann sich hier fuer ein Jahr etwas zuruecklehnen, denn die englischen Dozenten sehen alles ein wenig lockerer und insgesamt ist der Umgang zwischen Dozenten und Studenten etwas lockerer und herzlicher als ihr es vielleicht aus Heidelberg gewohnt seid. Das ist jedenfalls mein Eindruck gewesen. Wohnungssuche Die Wohnungssuche in Brighton gestaltet sich nicht wirklich einfach. Es ist schwierig etwas in Uninaehe oder in der Stadt zu finden, das gleichzeitig noch bezahlbar ist. Am besten ihr kuemmert euch so frueh wie moeglich drum, dann duerfte es auch kein Problem sein, etwas Passendes zu finden. Ich wuerde euch auch empfehlen wenn ihr irgendwie koennt vorher schonmal herzukommen und vor Ort zu suchen, klar ist das immer etwas schwierig mit Uni und Klausurenphase etc aber es lohnt sich. Ich selbst bin nicht vorher hergekommen, aber wuerde es jetzt anders machen, die Haeuser sind ja vom Standard her generell weit unter den deutschen Haeusern aber preislich eben viel teurer, da sollte man sich schon gut informieren bevor man einen Vetrag unterschreibt. Zumal die Vertraege hier in den allermeisten Faellen immer fuer ein Jahr gelten und es sehr schwierig ist vor Ablauf des Jahres aus dem Vertrag „rauszukommen“. Auf Homepages wie http://www.gumtree.com/brighton kann man zwar durchaus gute Wohnungen finden, ich habe allerdings so gut wie nie Antworten auf meine Anfragen erhalten und fand die Suche daher etwas muehsam. Um einiges einfacher ist es – natuerlich mal wieder – ueber Facebook. Es gibt zahlreiche Seiten zum Thema Accomodation Brighton und auch geschlossene Gruppen fuer das jeweilige Jahr fuer das ihr eine Unterkunft sucht. Da koennt ihr den Leuten dann direkt auf Facebook schreiben und erhaltet mit groesserer Wahrscheinlichkeit eine Antwort und koennt je nachdem sogar gleich Freundschaften schliessen. Stadt/Kultur/Infrastruktur Zur Stadt brauche ich nicht viel sagen, also ich finde Brighton wunderschoen und fuehle mich immernoch wie im Urlaub, wenn ich am Strand oder auf der Pier bin. Es gibt neben ungefaehr jedem Mainstream-Laden den man sich so vorstellen kann auch noch zahlreiche wunderschoene kleine Vintage-Laeden in den sogenannten „Lanes“ bzw der „North Laine“, die sozusagen die Altstadt bilden. Komplettiert wird das Stadtbild durch eine Vielzahl von Cafes, und Restaurants, die man in einem Jahr Aufenthalt nicht mal alle ausprobieren kann. Die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten neben der Seafront und der Pier sind der Clocktower, der Royal Pavilion, Kemptown und Hove, der etwas „poshere“ Teil von Brighton mit den bunten Beachhuts am Strand. Die Busverbindungen in der ganzen Stadt sind super wenn man davon absieht, dass auch ein Bus einfach nicht kommt und beim naechsten Mal dann gleich zwei hintereinander. Auf die Fahrplaene kann man sich also nur bedingt verlassen, ist anfangs etwas nervig aber man gewoehnt sich schnell dran. Beschwert euch nie mehr ueber die Deutsche Bahn oder die RNV ;) Die Preise fuer die Busse sind zwar nicht gerade guenstig aber mit eurem Studententicket koennt ihr euch den sogenannten student saver holen, der kostet fuer 90 Tage 110 Pfund und fuer 7 Tage 12,50 Pfund. Preise werden sich wahrscheinlich immer mal wieder aendern aber die aktuellen Preise findet ihr auf der Homepage: http://www.buses.co.uk/ Social Life/Parties So und nun – last but not least – komme ich zu den Feiermoeglichkeiten. Wer sich so wie ich relativ schnell an der Unteren sattgesehen hat, kommt in Brighton voll auf seine Kosten. Es gibt unendlich viele Clubs und man kann quasi an jedem Wochentag inklusive Sonntag weggehen. Es ist fuer jeden Musikgeschmack etwas dabei, egal ob man auf Hip Hop steht oder auf Jazz, man findet jeden Tag einen Ort um einen guten Abend zu verbringen. Eintrittspreise sind meistens auch ueberschaubar und man lernt schnell die Tricks, um sich auf die Gaesteliste zusetzen und dadurch dann nochmal Geld zu sparen. Getraenkepreise wiederum sind schon etwas teurer wie in Deutschland, aber daran werdet ihr euch gewoehnen muessen ;) Das einzig negative, was ich zu Parties in Brighton sagen kann, ist dass es abgesehen von den Unternehmungen in der sogenannten „International Orientation Week“ – die super waren keine Frage – nie wirklich Erasmusparties gab. Also wenn ihr vielleicht Freunde habt, die in anderen Staedten in England waren und euch von Erasmusparties vorgeschwaermt haben.. die werdet ihr in Brighton nicht finden. Ist mein einziger und auch kein riesiger Kritikpunkt, aber haette ganz am Anfang sicher dem ein oder anderen geholfen noch mehr Leute kennenzulernen. Aber keine Sorge, man lernt auch so Leute kennen, wie eben zum Beispiel waehrend der International Orientation Week, waehrend der ihr nur mit den anderen internationalen Studenten unterwegs seid und euch aeltere Studenten den Campus und die Stadt zeigen und auch mal was mit euch trinken gehen. Es ist also nicht voellig hoffnungslos ;) Wenn ihr irgendein Hobby habt – egal ob Sport oder beispielsweise Literatur – dann kann ich euch nur empfehlen, das hier weiterzufuehren, denn dadurch lernt ihr nochmal mehr Leute kennen und baut euch ein soziales Leben auf. Ich selbst habe in der Basketballmannschaft der University of Brighton gespielt und habe dadurch einige richtig gute Freunde gefunden. Einkaufsmoeglichkeiten Wie vorher schon angesprochen duerftet ihr bezueglich Shoppen in Brighton keine Probleme bekommen: von H&M ueber Urban Outfitters und Topshop bis hin zu Primark findet ihr alles. Das Besondere an Brighton sind eben die oben bereits erwaehnten kleinen Laeden, die wir in Deutschland eben nicht haben. Es gibt auch immer mal wieder VintageFlohmaerkte die auf jeden Fall einen Besuch wert sind! An das englische Essen muss man sich ja bekanntlich erst gewoehnen aber es gibt zum Beispiel auch Lidl und Aldi, die erstens zumindest teilweise heimische Produkte fuehren (Brot allerdings nicht wirklich, nur Lidl hat Schwarzbrot) und zweitens erheblich guenstiger sind als zum Beispiel Sainsbury’s oder Tesco. Da das allgemeine Leben in England doch durchaus teurer ist als in Heidelberg, laesst sich zumindest so ein bisschen Geld einsparen. Job Fuer mich selbst war von Anfang an klar, dass ich waehrend meines Auslandsaufenthaltes auch einen Job annehmen wuerde, leider hat sich das als nicht ganz so einfach rausgestellt. Mit Hilfe des Career Service der University of Brighton http://about.brighton.ac.uk/careers/ und ein bisschen Durchhaltevermoegen hat es dann letztlich aber auch geklappt. Die bieten euch sowohl Jobangebote an als auch Hilfe beim CV – das war wirklich superhilfreich gerade weil sie euch auf Unterschiede im Aufbau zwischen dem englischen und dem deutschen Lebenslauf hinweisen koennen. Ausflugsziele in der Naehe Neben London wuerde ich vor allem Seven Sisters und Stonehenge empfehlen, wobei ich bei Letzterem selbst nicht war. Auch viele kleinere Orte, die mit den Bussen der Brighton and Hove Gesellschaft erreichbar sind, wie Eastbourne, Lewes oder Tunbridge Wells sind auf jeden Fall sehenswert. Ich selbst habe leider nicht so wahnsinnig viele Ausfluege gemacht bisher, da ich so begeistert von Brighton selbst bin, aber es gibt auf jeden Fall genug Moeglichkeiten ;) Fazit Wie ihr hoechstwahrscheinlich schon gemerkt habt, bin ich voellig begeistert von Brighton und empfehle jedem hierherzukommen. Ich habe dennoch versucht einige wenige Kritik – und Problempunkte anzusprechen, die mir aufgefallen sind, aber im Grossen und Ganzen kann ich dennoch nicht viel Negatives sagen. Brighton bietet sowohl kuturell als auch partymaessig extrem viel und im Sommer kommt es einem einfach nur vor wie im Urlaub. Die Atmosphaere in der ganzen Stadt und vor allem auch in der Uni sind super! Also ich habe mich hier super wohlgefuehlt und wuerde jederzeit wieder hierherkommen