Erfahrungsbericht Brighton
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Erfahrungsbericht Brighton
Erfahrungsbericht Brighton Warum Brighton? Ursprünglich wollte ich nur für ein Semester ins Ausland, was in Brighton generell eigentlich nicht möglich ist. Ich habe mich dann aber doch dazu entschieden, für ein ganzes Jahr zu gehen und bin einfach nur froh, diesen Schritt gewagt zu haben! Zum Einen, muss man sich ja erst einmal einleben und möchte nicht genau nach dieser Phase das Gefühl haben, bald wieder gehen zu müssen. Zum Anderen, gibt es hier einfach so viel zu entdecken und eigentlich wäre es doch echt blöd sich das Sommersemester durch die Lappen gehen zu lassen, oder? Für die unter euch, die einen Freund oder eine Freundin haben: Meine Beziehung hat mein Auslandsjahr unbeschadet überstanden – vielmehr hat sie sogar davon profitiert. Da Brighton wirklich gut erreichbar ist, war es überhaupt kein Problem sich regelmäßig zu sehen! Brighton ist einfach eine unglaublich alternative Stadt, in der das Lebensgefühl ein ganz anderes als in Heidelberg ist. Es laufen hier so viele unterschiedliche und manchmal auch verrückte Menschen rum! Hier gibt es wirklich alles was das „alternative“ Herz begehrt: Flohmärkte, Second Hand Shops, vegane Restaurants und was man sich sonst noch so vorstellen kann! Trotzdem ist Brighton eine Touristenstadt, sodass sich Heidelberger in diesem Sinne wirklich nicht umstellen müssen ;-) In den Lanes, der „Altstadt“ Brightons, lässt es sich so richtig schön flanieren und es gibt den ein oder anderen schnuckeligen Tearoom zu entdecken. Die englische Teekultur ist ohnehin etwas, das ich für mich hier entdeckt habe: „Mock Turtle“, „Blackbird“ und „Metrodeco“ sind sehr zu empfehlen! North Laine bildet den eher alternativeren Part von Brighton und ist aufjedenfall eine Attraktion für sich! Das Meer direkt vor der Haustür zu haben ist natürlich auch einfach nochmal eine ganz andere Art von Lebensqualität! Auch um Brighton herum gibt es sehr viel zu entdecken: Wer eine wunderschöne Naturkulisse sehen möchte, sollte unbedingt zu den Kreidefelsen „Seven Sisters“ nach Eastbourne fahren, die mit dem Linienbus Nr.12 ganz einfach zu erreichen sind! London ist natürlich auch nur einen Katzensprung entfernt – mit dem Zug ist man in weniger als einer Stunde dort! Andere empfehlenswerte Ausflugsziele: Lewes, Canterbury, Arundel Castle und Bath. Anreise Reist ihr mit dem Flugzeug an, empfiehlt es sich aufjedenfall in London Gatwick zu landen. Dieser Flughafen liegt 30 min mit dem Zug und 50 min mit dem Bus von Brighton entfernt. Von Heathrow braucht man ca. 2 Stunden, aber Stansted solltet ihr vermeiden! Easy Jet fliegt von Stuttgart und Köln nach Gatwick. Die Anreise mit dem Fernbus oder mit dem Zug ist natürlich auch möglich und ist vielleicht sinnvoll, falls ihr viel Gepäck haben solltet – vorallem wenn es an die Heimreise geht! Allerdings kann ich aufgrund des vielen Umsteigens den Zug (mit viel Gepäck) nicht empfehlen – Ich habe es ausprobiert und würde es nicht nochmal tun! Megabus ist wohl die günstigste, wenn auch längste Anreisemöglichkeit. Wohnen Ihr solltet eure Ansprüche in diesem Gebiet am Besten runterschrauben, denn leider ist wohnen in Brighton sehr teuer (90-140 Pounds per week) und man bekommt im Vergleich zum Deutschen Standard für sein Geld sehr wenig. Außerdem solltet ihr euch darauf einstellen, dass ihr einen Vertrag für 12 Monate abschließen müsst, auch wenn ihr nur 9-10 Monate hier verbringt. In England mietet man typischerweise ganze Häuser, was meistens über eine Agentur läuft. Ich habe meine WG auf flatshare.com gefunden. Eine Alternative ist gumtree.com oder die Facebook-Wohnungsbörse der Universität Brighton! Ich kann euch empfehlen, im Sommer für eine Woche nach Brighton zu kommen, um euch vor Ort die Häuser/Wohnungen anschauen zu können. Da sich der Campus sehr außerhalb befindet, würde ich persönlich nicht in einem Studentenwohnheim wohnen wollen. Abgesehen davon, sind Studentenwohnheime hier ziemlich teuer. Uni und Stadtzentrum/Seafront liegen mit dem Bus bei nicht allzu gutem Verkehr ca. 45 min voneinander entfernt, was natürlich sehr nervig ist. Deswegen müsst ihr euch entscheiden, ob ihr lieber an der Uni, in der Stadt oder irgendwo dazwischen wohnen möchtet. Ich finde es schöner, näher an der Stadt zu wohnen, da man ja eigentlich nicht jeden Tag in die Uni muss. „Lewes Road“ ist nicht besonders schön, aber hier wohnen die meisten Studenten und man hat gute Verkehrsanbindungen, sodass man alles schnell erreichen kann. „Moulsecoomb“ liegt zwischen Stadtzentrum und Campus, während „Coldean“ sehr nah an der Uni liegt. Ich persönlich, würde die zentrumsnahen Stadteile, wie „Kemptown“ und „Hanover“ bevorzugen. Auch die Umgebung um London-Road-Shops ist sehr zentrumsnah! Uni Was den Unialltag angeht, braucht ihr euch überhaupt keine Sorgen zu machen! Hier werden Studenten wirklich sehr behütet, was für mich am Anfang erst einmal sehr ungewohnt war. Der Umgang mit den Dozenten ist viel persönlicher, was wirklich sehr schön ist! Ich kann euch empfehlen, auch mal einen Media-Kurs zu belegen – Ich habe „Popular Culture“ bei Monika Lind belegt und lasse mir diesen als PSII Kulturwissenschaft anrechnen. Es war einfach mal was ganz anderes und hat riesen Spaß gemacht! Solltet ihr Kurse in Literaturwissenschaft belegen, so müsst ihr euch darauf einstellen, ein Buch in der Woche pro Kurs lesen zu müssen. Aber ist alles machbar! Allgemein würde ich euch stark davon abraten, 1st Year Kurse zu belegen, da die Engländer wirklich noch sehr jung sind und das Niveau einfach sehr unterfordernd wäre. Sonstige Infos Stellt euch darauf ein, dass das Leben in England und insbesondere in Brighton einfach viel teurer ist! Zumindest was die Grundversorgung angeht, kann man vorsorgen: Die Schlüsselwörter lauten deswegen „Aldi“ und „Lidl“! Ich habe direkt zum Anfang meines Auslandsjahres ein Studentaccount bei Santander eröffnet, der 5 Pounds pro Monat kostet. Ich würde das aufjedenfall wieder tun, weil man so natürlich kostenlos und überall bei Santander Geld abheben kann und es einfacher ist, wenn man beispielsweise hier arbeitet oder die Miete überweisen muss. Außerdem solltet ihr euch bewusst sein, dass Brighton keine wilden Erasmusparties zu bieten hat. Es gibt zwar eine „International Student Society“, in der man andere internationale Studenten trifft und mal gemeinsam in einen Pub geht, aber das typische Erasmus-Nachtleben findet man hier nicht. Trotzdem hat Brighton natürlich zahlreiche Clubs und Pubs zu bieten – da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein! Ich könnte euch noch viel viel mehr erzählen, aber ich denke hiermit müsstet ihr einen ganz guten Überblick haben :-) Ich kann kaum glauben, dass mein Auslandsjahr schon bald vorbei ist! Für mich war Brighton die absolut richtige Entscheidung – ich kann mir wirklich keinen besseren Ort für ein spannendes Auslandsjahr vorstellen! Das Lebensgefühl hier ist einfach traumhaft! Solltet ihr noch Fragen haben, könnt ihr mir sehr gerne schreiben! [email protected] ! ! !