Testbericht (PDF/1MB)
Transcription
Testbericht (PDF/1MB)
28 TEST Peter Hebbeker Block Gas Blaster von Carson amt 12 / 08 www.amt-racing.de buster Großes Kino mit Effekten, die unter die Haut gehen – das bieten die Kolosse mit Benzinmotor. Wenn so ein Mister Bombastic die Bühne stürmt, mit seiner Basstuba aufspielt und Mini-Car feindliches Terrain im Handstreich nimmt, dann fällt für Kleindarsteller der Vorhang. Mit der Attack-Reihe hat Carson zum Angriff geblasen und die vergleichsweise preiswerten Buggys in der Schwergewichtsklasse etabliert. Der Gas Blaster ist ein Remake dieses Erfolgkonzepts und wir haben getestet, was man mit so einem Klassiker up to date alles anstellen kann. 29 30 TEST Peter Hebbeker Fürs Grobe geschaffen. Der Vergleich mit einem 1:8er-Buggyreifen verdeutlicht die Dimensionen des Großmodels Leicht nach vorn geneigt sitzt der 23-cm³-Benziner kurz vor der Hinterachse. Im Gas Blaster ist schon der neue Carson GP Motor mit 3-fach verschraubtem Zylinder eingebaut Die breiten Monster-Reifen des Carson Gas Devil passen auch auf den Gas Blaster Jeder Zug am Gashahn zeigt große Wirkung. Selbst die breiten Monster-Reifen haben Probleme, die unbändige Motorkraft auf den Boden zu bringen Big Boys Toy Wer`s im Kreuz hat, geht vor dem Gas Blaster besser in die Knie und lupft ihn wie ein randvolles Partyfässchen auf die Werkbank. Elf Karosseriessplinte sind nun zu ziehen, um den Gas Blaster aus seinem frisch designten Flammenkleid schälen zu können. Was zum Vorschein kommt, ist der klassische Aufbau eines 2WD-GroßmodellBuggys. Eine blau eloxierte, 4 mm starke Alu-Platte, die so schnell nichts krumm nimmt, bildet das Chassis. An den Seiten ist sie abgekantet, was für zusätzliche Verwindungssteife sorgt. Der 23-cm³-Zweitakter ist kurz vor der Hinterachse platziert. Obgleich Schwerpunkt senkend leicht nach vorne geneigt eingebaut, ragt seine Zündkerze bis 25 cm über Grund. Hält man einen 3,5-cm³Glühzünder daneben, wirkt der mickrig wie ein Pkw-Motor neben einem Schiffsdiesel. Gestartet wird per Muskelkraft, die der „reißfeste“ Seilzugstarter auf die Kurbelwelle überträgt. Diese treibt auch ein Lüfterrad an, den kühlenden Luftstrom leitet ein Schacht zum Zylinder. Der Motor ist also zwangsgekühlt, was sicherlich mit dazu beiträgt, dass er sich so robust gegenüber Lufttemperaturschwankungen und hohen Belastungen zeigt. Die zwei Gemischschrauben des Vergasers sind werkseitig voreingestellt, auch der Anschlag für den Leerlauf ist schon justiert. Ebenfalls einsteigerfreundlich ist, dass der Schaumstoffeinsatz im Luftfilter bereits mit Öl getränkt ist und so vom ersten Takt an den Motor effizient vor Staubpartikeln schützen kann. Vor Schmutz geschützt sind auch das Motorritzel und das Hauptzahnrad. Eine transparente Abdeckung bewahrt die beiden faserverstärkten Kunststoff-Zahnräder vor Steinschlag. Das KegelradDifferential an der Hinterachse verfügt über ein stabiles Alugehäuse. Die Kraftübertragung zu den Rädern erfolgt mit Stahl-Knochen in Bleistiftdicke. Der Antriebsstrang sowie die vorderen Radachsen sind kugelgelagert. Verzögert wird der Gas Blaster über die Hinterachse von zwei GFK-Bremsscheiben mit 36 mm Durchmesser. Diese werden von Backen aus Metall in die Zange genommen. Das Gas-/Bremsservo in Standardgröße verfügt über ausreichend Kraft, um den Gas Blaster auch aus hohen Geschwindigkeiten sicher abzubremsen. Auch das Jumbo-Lenkservo hat genügend Stellmoment und die mächtigen Reifen gut im Griff. Fail Safe für alle Fälle? Die Fernsteuerung des RTR-Sets überträgt die Signale Frequenz moduliert im 40-MHz-Band. Gegenüber den ganz einfachen Anlagen im 27-MHz-Band und mit AmplitudenModulation sollte dies ein Plus an Übertragungssicherheit in die Funkstrecke bringen. Da Störungen trotzdem nicht auszuschließen sind und im Falle eines bis zu 60 km/h schnellen 10-Kilo-Kolosses fatale Folgen haben könnten, hat Carson dem Gas Blaster ein Fail-Safe-Modul spendiert. Gibt der Empfänger am Gas-Kanal kein korrektes Signal aus, leitet das Fail-Safe blitzschnell über das Gas-/Bremsservo eine Vollbremsung ein. Damit ist bei Ausfall des Empfangssignals für Sicherheit gesorgt. Wenn aber beispielsweise durch einen Kabelbruch oder einen Wackelkontakt die Stromversorgung der Empfangsanlage komplett ausfällt, kann dieses Fail-Safe nicht rettend eingreifen. Für den Fall hat Carson am Vergaser des Gas Blaster eine Feder montiert, die die Drosselklappe in Richtung Leerlauf zieht. Das stromlos gefallene Gasservo im Testmodell dreht sich ausreichend leicht, damit dieses mechanische Fail-Safe funktionieren kann. Das kann ja jeder Zum Einfahren ging es auf einen Parkplatz. Der Test der RC-Anlage erbrachte eine Reichweite jenseits meiner Sichtgrenze. Der Motor kann also gestartet werden. Wer schon mal eine Kettensäge, einen Rasentrimmer oder eines dieser (nervigen) Laubgebläse mit Benzinmotor in Betrieb genommen hat, weiß in etwa, was nun zu tun ist: Mit dem gleichzeitig als Schauglas dienenden Pumpbalg am Vergaser amt 12 / 08 www.amt-racing.de Schotterprüfung mit Original-Bereifung. Das enorme Drehmoment verlangt nach gefühlvollem Gaseinsatz TECHNISCHE DATEN Gas Blaster von Carson Maßstab: 1:6 Klasse: 2WD-VerbrennerBuggy Länge: 680 mm Breite: 420 mm Ein Fail-Safe-Modul ist beim Gas Blaster serienmäßig an Bord Der Luftfilter wurde gegenüber den Vorgängermodellen modifiziert und hat nun eine runde Bauform Höhe: 250 mm Bodenfreiheit (Buggy/Monster): 55/70 mm (einstellbar) Reifen (Buggy/Monster): 150 x 62/200 x 110 mm AUSSTATTUNG Fernsteuerung: 2-Kanal-FMDrehknopfsender, 40 MHz Motor: 23-cm³-Benziner Karosserie: fertig beschnitten, lackiert und dekoriert Benzin zum Motor fördern (das könnte für den Hobby-Gärtner neu sein), dann die seitlich am Vergaser sitzende Choke-Klappe schließen und solange am Startseil ziehen, bis der Motor zündet. Beim Testmodell ist das meist schon nach zwei Zügen der Fall. Da der Motor mit geschlossenem Choke zuwenig Luft zum Anspringen bekommt, wird jetzt die Klappe geöffnet. Dann schnell noch mal kontrollieren, ob die Drossel auf Leerlauf steht und spätestens nach zwei bis drei weiteren Zügen am Startseil läuft der Motor. Das Tolle daran ist: es klappt immer. Der Carson-Benziner ist ein Muster an Gutmütigkeit und Zuverlässigkeit, auch der absolute Neueinsteiger wird sofort ein Erfolgserlebnis haben. Die Werkseinstellung des Vergasers ist sehr fett, trotzdem läuft der Motor im Leerlauf sicher durch. Drehmoment satt Jetzt brennt die Lunte an diesem mächtigen Geschoss und da die Hochspannung der arbeitenden Zündanlage die RC-Anlage stören könnte, sollte mit aufgebockten Hinterrädern erneut ein Reichweitentest durchgeführt werden. Alles in Ordnung? Gut, dann darf der Gas Blaster seine ersten Meter Asphalt unter die Räder nehmen. Trotz der fetten Einstellung nimmt der Motor das Gas gut an und schickt ein enormes Drehmoment an die Hinterräder, die mit ihren 1 cm langen Stollen nicht für diesen Untergrund geschaffen sind. Auf dem staubigen Parkplatz ist es kaum möglich, ohne durchdrehende Reifen anzufahren. Vor allem auf den ersten 50% des Gaswegs legt der Motor rasant an Leistung zu und beschleunigt den schweren Brocken scheinbar mühelos auf die innerorts erlaubte Geschwindigkeit. Die Buggy-Reifen können mit dem glatten und harten Untergrund keine zuverlässige Verbindung aufbauen, das Gripniveau gleicht dem von Sommerpneus auf geschlossener Schneedecke. Die Qualitäten des Fahrwerks können so nicht zur Geltung kommen, aber zum Einstellen des Motors reicht es. Der Anleitung folgend habe ich zunächst die L-Schraube für den unteren Drehzahlbereich in 1/8Umdrehungs-Schritten zugedreht. Der Motor reagiert sofort mit höherer Drehzahl, die Gasannahme erfolgt spontaner und das feuchte Blubbern weicht einem helleren, aggressiveren Sound. Ein zu mageres Gemisch zeigt der Motor dadurch an, dass er kein Gas mehr annimmt. Es steht dann einfach zu wenig Benzin für ein zündfähiges Gemisch zur Verfügung. Ist dieser Punkt erreicht, dreht man die Einstellschraube wieder etwa 1/4 Umdrehung heraus, denn zu mager sollte auch ein Benziner nicht laufen. Mit der Vollgasschraube verfährt man auf die gleiche Weise. Die schnell gefundene Einstellung brauchte beim Testmodell nicht mehr verändert zu werden; der Carson-Benziner startet und läuft außerordentlich zuverlässig. Rasen wo sonst Kühe grasen Auf dem Weg zur Kiesgrube lud eine abgeerntete Wiese zu einem Zwischenstopp ein. Das weitläufige und sanft wellige Gelände Vertrieb: Carson Model Sport, Fürth Bezugsquelle: Fachhandel Lieferumfang: Betriebsbereit aufgebautes RC-Car mit Benzinmotor; RC-Anlage mit Gas- und Lenkservo, Empfänger mit Fail-Safe-Modul, 2-KanalDrehknopfsender, 6-V-Empfängerakku mit 1.500 mAh und passender 220-V-Steckdosenlader; Bedienungsanleitung Empf. Verkaufspreis RTR-Set: 499,- € KONSTRUKTION Vorderachsaufhängung: Doppelquerlenker mit Alu-Öldruckstoßdämpfern Hinterachsaufhängung: Doppelquerlenker mit Alu-Öldruckstoßdämpfern Chassis: 4-mm-Alu-Chassis Differential: Kegelraddifferential an der Hinterachse 31 32 TEST Peter Hebbeker Die Radioplatte bietet dem Empfänger sowie dem mitgelieferten Akku eine vor Schmutz geschützte Unterbringung Die Doppelscheibenbremse sitzt auf der Zwischenwelle Über die Einstellung der Federvorspannung an den Alu-Öldruckstoßdämpfern kann die Bodenfreiheit justiert werden ist ideal für den Gas Blaster. Die Stollenreifen krallen sich ins Wurzelwerk wie ein Kätzchen in den Vorhangstoff, hier kann man voll aufs Gas steigen, ohne dass die Heckschleuder gleich von der Strecke schießt. Der auf Asphalt und Schotter bereits bei Drittelgas wild driftende Gas Blaster zeigt hier ein leicht untersteuerndes Fahrverhalten. Auf einer griffigen Fahrbahn ist der 2WDler daher viel einfacher zu beherrschen. Das relativ straff ausgelegte Fahrwerk bügelt dabei kleinere Unebenheiten auf dem weichen Grasboden flach. Auf größere Hindernisse wie Maulwurfhaufen hat der Gas Blaster dagegen die Wirkung eines Aufschlagzünders: sie explodieren unter seiner Wucht und zerfallen zu Staub. Der ballt sich dann zu dunklen Wölkchen und mahnt den übermütig gewordenen Piloten zu mehr Aufmerksamkeit. Kritische Situation, in denen der Gas Blaster ernsthaft in Straucheln gerät, sind aber eigentlich nur zu provozieren, indem man in der Kurve abrupt vom Gas geht oder beim Bremsen gleichzeitig einlenkt. Durch den Lastwechsel hat die Vorderachse dann plötzlich so viel Griff, dass sich das kurvenäußere Rad einhakt und sich die ganze Fuhre blitzschnell zu einem seitlichen Überschlag aufbäumt. Der hohe Schwerpunkt in Verbindung mit der großen Masse und den gnadenlos zupackenden Stollenreifen führt dazu, dass selbst bei vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeiten genügend Energie für so einen Abflug bereit steht. Dramatische Folgen bleiben jedoch auf diesem weichen Untergrund auch bei höheren Geschwindigkeiten aus. Der zäh elastische Kunststoffüberrollkäfig schützt die Technik wirkungsvoll und auch der große Heckflügel ist flexibel und splittert nicht. Kennt man sein Gefährt schon ein wenig besser, sind solche Überschläge in Kurven aber auch einfach zu vermeiden. Man bremst vor der Kurve, gibt beim Einlenken etwas Gas und lässt es in der Kurve stehen, so schiebt der Gas Blaster mäßig untersteuernd leicht über die Vorderachse geradeaus und hält den Bodenkontakt. Drückt man dabei zu sehr auf die Tube, bremst sich der Gas Blaster mit angehobenem und daher durchdrehendem kurveninnerem Hinterrad sogar selbst etwas aus. Noch ein wenig sicherer auf den Beinen steht der hochgeschossene Offroad-Titan, wenn man durch das Zurücknehmen der Federvorspannung die Bodenfreiheit reduziert und damit den Schwerpunkt senkt. Dank der Rändelschrauben auf den AluDämpfern ist das schnell erledigt und auf Gras oder Erde ist die maximale Bodenfreiheit gar nicht nötig. Es liegt was in der Luft Nach etwa einer halben Stunde Vollgasbolzen mit harten Bremsmanövern am Ende der langen Geraden lies die Bremswirkung drastisch nach. Die Kapazität des Empfängerakkus ist erschöpft, dachte ich, und holte den Gas Blaster langsam heran. Beim Drücken des Motor-Aus-Knopfs stieg mir der Unheil verkündende Geruch von geschmolzenem Kunststoff in die Nase. Um die linke Hinterachse wickelten sich lange, dünne, schwarze Fäden – wie ein Kokon aus verbrannter Zuckerwat- te sah das aus. Durch die starke Beanspruchung und den daraus resultierenden hohen Temperaturen war das Kunstharz der Bremsscheiben geschmolzen und vom GFK praktisch nur noch die Fasern übrig. Zu Hause habe ich dann bei Carson und auch im Programm von Drittanbietern vergeblich nach Stahlbremsscheiben für die Modelle der Attack-Reihe gesucht. Laut Carson sind derart schnell verschleißende Bremsscheiben bei den Attack-Fahrzeugen aber ein absoluter Einzelfall. Da es keine Tuning-Bremsscheiben gibt (oder zumindest sehr schwer zu finden sind), besteht ja auch offensichtlich keine große Nachfrage. Mit dem zweiten Satz Bremsscheiben ist mein Gas Blaster inzwischen viele Tankfüllungen ohne die beschriebenen Auflösungserscheinungen unterwegs. Allerdings bin ich auch nicht mehr auf Gras gefahren, sondern habe mich auf den Baustellen- und Kiesgrubeneinsatz verlegt. Auf dem losen Boden haben die Reifen weniger Griff und man muss Gas und Bremse viel gefühlvoller einsetzen. Monster-Blaster Trotz der mit 15 cm Durchmesser eigentlich riesigen Reifen holpert der Gas Blaster ziemlich steif über richtig raues Terrain. Der niedrige Querschnitt der Buggy-Sohlen dämpft die harten Aufschläge auf Steine und Querrillen kaum und das für präparierte Offroad-Pisten optimierte Fahrwerk ist für eine geschmeidige Fahrt durchs raue Gelände zu hart ausgelegt. Daher und wegen der dann mit rund 7 cm überragenden Bodenfreiheit habe ich meinen Gas Blaster auf die gewaltigen Monstertruck-Reifen des Gas Devil umgesattelt. Die 20 cm hohen und 11 cm breiten Walzen aus dem Carson-Programm (Nr. 305169) passen ohne weitere Veränderungen auf den Gas Blaster. An der Hinterachse bleibt ein Spalt von vollkommen ausreichenden 5 mm zwischen Reifenflanke und Karosserie. An der Vorderachse muss man an der Fernsteuerung den Lenkausschlag ein wenig begrenzen, dann kann die schöne Gas-Blaster-Haube unangetastet bleiben. Das Lenkservo hat mit der Monsterbereifung sichtlich größere Mühe, aber es geht noch. Mit den größeren Reifen steigt nicht nur die Geländetauglichkeit, sondern auch die Endgeschwindigkeit. Der Monster-Blaster ist Eine 2-BackenFliehkraftkupplung überträgt die Motorleistung amt 12 / 08 www.amt-racing.de Der serienmäßige Topfdämpfer erzeugt einen kraftvollen, angenehm basslastigen Sound Rechts-/LinksGewindestangen in den oberen Querlenkerstreben ermöglichen eine bequeme Einstellung des Radsturzes geradezu furchterregend schnell. Er prügelt der Erdkruste das Sediment meterhoch aus den Poren und sein staubgesättigter Windschatten wird zur Todeszone, in der es Steine hagelt. Eigentlich müsste man den Monster-Blaster kürzer übersetzen, das würde die im rauen Gelände kaum nutzbare Endgeschwindigkeit zugunsten des Durchzugs reduzieren. Allerdings gibt die Getriebeplatte einen festen Abstand zwischen Motor- und Zwischenwelle vor, daher kann man den Motor nicht wie bei den 1:8ern oder 1:10ern üblich näher an das Hauptzahnrad heranrücken. Im Zubehör gibt es deshalb profilverschobene Motorritzel mit 17 bis 20 Zähnen, die den gleichen Durchmesser haben wie das originale 22er-Motorritzel. Da der Motor aber auch mit der serienmäßigen Übersetzung immer noch viel mehr Drehmoment an die Monster-Reifen schickt, als diese ohne Schlupf auf den Boden bringen können, ist eine kürzere Übersetzung nicht unbedingt nötig. Sie ermöglicht aber einen kontrollierbareren Leistungseinsatz, was besonders beim Klettern über große Hindernisse von Vorteil sein kann. Auch in Verbindung mit den ggroßen Traktorreifen ist das Buggyggy g Eine Aluplatte stützt die vordere Achseineinheit zusätzlich am Chassis ab Fahrwerk nicht ganz so geschmeidig wie das eines reinrassiges Monsters, aber der Gas Blaster ist jetzt voll Kiesgruben tauglich. Dank der gewachsenen Bodenfreiheit kratzt ihn der gemeine Kieselstein üblicher Größe überhaupt nicht mehr. Der 2WDler braucht zwar immer ein bisschen Schwung, dann aber nimmt er die Flanken großer Kiesberge im Sturm und beweist dabei echte Erstbesteigerqualitäten. Im rauen Gelände vermisst man den Vierradantrieb weniger als bei schnellen Runden auf Asphaltoder Schotterpisten, wo eine angetriebene Vorderachse das lose Heck geradeziehen könnte. Alles heil geblieben? Außer dem vorzeitigen Verschleiß des ersten Satzes Bremsscheiben ist am Testmodell noch alles voll funktionstüchtig. Beim Wechsel der Scheiben zeigte sich die gute Arbeit der Carson-Monteure, die die Metall-Metall-Schraubverbindungen sorgfältig mit ausreichenden Mengen Sicherungslack versehen haben. Motorritzel und Hauptzahnrad zeigen leichten Abrieb, werden aber, wenn es in so kleinen Schritten weitergeht, noch einige Zeit halten. Die Antriebsknochen haben Diff-seitig und an den Radachsen die Klauen der Mitnehmer elliptisch geweitet. Aber auch hier besteht noch kein Austauschbedarf. Selbst die starke Belastung durch die schwere Monster-Bereifung hat die Kunststoff-Radaufhängungen bislang nicht zermürbt. Das Spiel der Radlagersitze hat nur leicht zugenommen und kein einziger der Kugelköpfe, mit denen die Querlenker an den Achsschenkeln angeschlagen sind, ist aus dem Gewinde heraus geeitert. Auch die Reifen selbst, sowohl die originalen Buggy- wie auch die MonsterReifen vom Gas Devil, haben die Testfahrten gut überstanden. Obwohl sich die beim kräftigen Zug am Gashebel wild durchdrehenden Hinterreifen gefährlich aufblähen wie vor Paarungswillen schier platzende Ochsenfrösche – die originale Verklebung mit den Felgen hält immer noch dicht. Nach meinen Erfahrungen sind Tuningteile oder Nacharbeiten an der Werksmontage also keine Vorrausetzung für ein haltbares Fahrzeug. Auch das Motortuning kann man getrost aufschieben, der 23-cm³-Carson-Benziner hat mehr als genug Power für die Kiesgrube. Zudem hat der originale Dämpfer einen angenehm sonoren Sound, dem man dem kleinen Topf gar nicht zutrauen würde. So wird nicht gleich jede über den Zaun gefeuerte Basssalve zur Kriegserklärung mit Anwohnern oder Passanten. Manches Resorohr trötet da viel blecherner. Für den rauen Offroad-Einsatz und besonders in Verbindung mit den Monster-Reifen ist eine weichere Abstimmung von Federn und Dämpfern sinnvoll, denn mit den um wenig Seitenneigung und möglichst viel Bodenfreiheit bemühten Original-Federn spricht das straffe Fahrwerk auf grobe Stöße recht hölzern an. Mit der breiteren Monster-Bereifung ist die Kippneigung sowieso reduziert und auch mit einem etwas weicheren und damit tiefer liegenden Fahrwerk ist die Bodenfreiheit dann immer noch üppig. Überlegenswert ist je nach bevorzugtem Einsatzzweck die Nachrüstung der von Carson angebotenen Vorderachsbremse. Das gilt vor allem für Fahrer, die den Gas Blaster häufig auf griffigen Pisten bewegen wollen und viel Bremsleistung fordern. FAZIT Bei Verbrennern macht der Motor die Musik und der ist beim Gas Blaster ein Hit. Der Benziner ist leicht einzustellen, äußerst startfreudig sowie zuverlässig und hat obendrein noch einen angenehmen Sound. Um vollkommen narrensicher zu sein, ist der Gas Blaster allerdings einfach zu kräftig motorisiert. Auf losem Untergrund ist er 2WD-typisch eine ziemlich eigenwillige Heckschleuder, mit etwas Disziplin am Gashahn und ein bisschen Übung am Lenkrad hat man den robusten Kraftprotz aber schnell unter Kontrolle. Mit einem zusätzlichen Satz Monster-Reifen ist der Gas Blaster ein Gefährt(e) für alle Offroad-Fälle und für 499 Euro ist er der Preistipp im Regal der begehrenswerten Big Boys Toys. 33