Marlene Beer Thomas Körber Hans-Sachs
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Marlene Beer Thomas Körber Hans-Sachs
Marlene Beer Thomas Körber Hans-Sachs-Gymnasium Nürnberg - www.hans-sachs-gymnasium.de 90409 Nürnberg Die Abiturfeier fand im noch nicht eröffneten U-Bahnhof Maxfeld der künftigen Linie U3 statt. Da der sich der Bahnhof direkt gegenüber der Schule befindet und die Bauarbeiten ab dem Jahr 2000 und mit zeitweiliger Nutzung des Schulgeländes quasi die gesamte gymnasiale Schulzeit der Abiturienten begleiteten, lag die Idee nahe, den offiziellen Teil der Abiturfeier an diesem außergewöhnlichen Ort abzuhalten und das Thema der Rede daran anzulehnen. Einladung Programm Abiturrede 2007: Schönen guten Abend liebe Fahrgäste. Wir möchten Sie herzlich auf unserer Fahrt Richtung Abitur begrüßen. Der Verzehr von Speisen und Getränken ist während der Fahrt untersagt. Wir bitten Sie höflich ihre Sitzplätze während der Fahrt nicht zu verlassen. Bitte schnallen Sie sich nun an, halten Sie ihre Fahrscheine bereit und genießen sie die Aussicht…. Die erste Station und damit den Start unserer Fahrt zum Abitur bildete gewissermaßen der Infoabend für die potentiellen 5.Klässler. Mit allerlei technischen Tricks im Computerraum und den berüchtigten Experimenten der Chemievorführung vermochte das Hans-Sachs-Gymnasium Sie und uns im letzten Jahr der danach so oft gepriesenen Spälterära für diese Streckenlinie zu gewinnen. In späteren Jahren war der Show-Charakter dieser Veranstaltung freilich schnell durchschaut. Erwähnt sei das ATA-Putzmittel in der Physikfachschaft, das traditionell nur einmal im Jahr zu diesem „Event“ verwendet wird. Doch einmal für das „HansSachs“ entschlossen, waren wir in diesem Zug gefangen und in die einzelnen Klassenabteile verteilt. Bei der Station, 7. Klasse, handelt es sich um eine Umsteigemöglichkeit zur UBahnlinie Französisch oder Latein. Die Station wurde jedoch von manchen nicht nur für den Umstieg genutzt, sondern auch als eine Art Verschnaufpause. Man könnte auch sagen, dass ein paar Passagiere kurzfristig aufgrund von ersten Ermüdungserscheinungen beschlossen, erneut ein Ticket zu lösen. Im wahrsten Sinne des Wortes war unsere Zugreise zur Station - 8. Klasse - eine Berg und Talfahrt. Das Skilager in Kaltenbach war das Fahrplanziel, wobei der Speisesaal wegen des Essens eher einem Geisterbahnhof glich. Bei der nächsten Station, 9.Klasse, handelt es sich erneut um eine Umsteigemöglichkeit. Und wieder standen wir vor der Qual der Wahl: Sollten wir auf den Zug der Linguisten aufspringen oder doch in die mathematische Linie einsteigen? Manchen erschien dies wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera, für andere wiederum, war dieser Umstieg vergleichbar mit einem Wechsel von Straßenbahn zu ICE. Das Ende der Station - 10. Klasse - war für viele der Endbahnhof auf der HansSachs-Streckenlinie. Das Fahrtziel der mittleren Reife ward erreicht und nicht wenige nutzten diese Gelegenheit zum Um- oder Aussteigen. Nach diesem Zwischenhalt nahm der Zug umso schneller wieder Geschwindigkeit Richtung Kollegstufe auf. Die folgende Station 11.Klasse, glich einem Hauptbahnhof. Eine Unmenge an Gleisen, Linien, Fahrtrichtungen und Stolpersteinen- fast schon verwirrend.Die Wahl der Leistungs- und Grundkurse stand an.Ohne die exzellente- FAST schon perfekte Ausschilderung, die hilfreichen Wegweiser und das qualifizierte Bahnhofspersonals Herr Dünzkofer - hätten wohl schon hier einige die falsche Linie genommen. Auch wurden Passagiere aus Zügen von anderen Schulen in dieser Situation gut aufgenommen und weitergeleitet. Letztlich haben dann fast alle das richtige Gleis gefunden, um beim Endspurt nicht auf der Strecke zu bleiben, welcher noch hart genug werden sollte. Ab der nächsten Station - 12.Klasse -, wehte ein anderer Wind und die Fahrt wurde holpriger.Mit der Kollegstufe lösten sich die Klassenabteile auf und nicht wenige knüpften neue Kontakte auf dieser Reise, wurden wir doch alle zu Einzelfahrern mit unterschiedlichen Kursen. Die Schaffner, auch LK-Lehrer genannt, verteilten Flyer mit Facharbeitsthemen, was aber nur eines der vielen Probleme darstellen sollte. Beispielsweise hießen die altbekannten, fast schon lieb gewonnen Schulaufgaben jetzt auf einmal Klausuren. Das seltsame daran war nicht etwa die Namensänderung, sondern viel schlimmer: Nicht nur das sie den doppelten Umfang bekamen, jetzt wurde plötzlich von uns erwartet solche Dinger in allen Fächern, selbst in denen, die bisher der Entspannung dienten, zu schreiben. Aber es gab auch positive Fahrplanziele, das vielseitige Angebot der Studienfahrten: egal ob Krakau, Berlin, Wien oder Gardasee, für jeden war etwas dabei.Beim Umstiegt zur Station 13.Klasse, wurde die verstärkte Fahrscheinkontrolle zum Problem. Leider wurden hierbei 14 Schwarzfahrer erwischt und mussten daher den Zug frühzeitig verlassen. Gleichzeitig verbreitete sich die ABI-IN-SICHT-KRISE. Zu diesem Phänomen führte nicht nur der heranrückende Abgabetermin für die Facharbeit, sondern auch die Bekanntgabe der Termine für die Abiturprüfungen. Worauf man allerdings trotz allem stolz sein kann, ist, dass alle Passagiere, die den Bahnhof der 13.Klasse passierten auch heil an der vorläufigen Endstation angekommen sind. Dieses Ziel haben wir allerdings nicht ganz ohne fremde Hilfe und Unterstützung geschafft, weshalb es Zeit für ein Dankeschön wird. Allen zu danken, die Dank verdient haben, würde zu Verspätungen bei den Anschlusszügen führen, weshalb hier nur einige erwähnt werden können. Zuerst ein rießen Dankeschön an alle Mitkollegiaten, einfach für alles was wir nur als Gemeinschaft erreicht haben. Danke an unseren Herrn Dünzkofer, der in den letzten 2 Jahren mehr als nur Kollegstufenbetreuer war. Natürlich auch dank an das Direktorat und an die komplette Lehrerschaft. Danke an Toni für die gute Versorgung und die scheinbar grenzenlose Geduld. (Schlussreflexion) Am Ziel angekommen und doch nichts erreicht? Zwischenhalt oder Endstation? Hat man seine Fahrt im Griff oder wird man vom Zug mitgerissen? Erst am Ende kann man den Weg begreifen, den man zurückgelegt hat. Die persönliche Bilanz wird unterschiedlich ausfallen. Schöne Erinnerungen oder verpasste Chancen. Lange Freundschaften oder nur kurze Kontakte. Jeder wird die Antwort für sich selbst finden müssen. Der Zug hat angehalten. Diese Fahrt ist zu Ende. Abitur 2007. Aussteigen Bitte, wir geh’n.