9 Luganersee – Fjordlandschaft mit südlichem Flair
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9 Luganersee – Fjordlandschaft mit südlichem Flair
Relief-Ausstellung am Geographischen Institut Seite 1 Luganersee – Fjordlandschaft mit südlichem Flair Grundlagen: map.geo.admin.ch, ©swisstopo; Geländemodell: Google Earth; Grafik: Max Maisch (2015) 9 Lu ga n o Me lid e Me nd ris io Digitale Geländemodellansichten im Gebiet des Luganersees: Luftbild (Orthofoto), Eiszeit-Karte (LGM) und Kartenausschnitt (LK200) Der Luganersee wurde während den Eiszeiten von den Gletschern wie eine Fjordlandschaft ausgeformt und glazial übertieft. Der stark verzweigte Luganersee – weswegen er auch Ceresio (aus lat. Ceresius = «der Gehörnte») genannt wird – setzt sich, ähnlich wie der Vierwaldstättersee, aus verschiedenen schmalen Becken zusammen. Diese wurden durch die eiszeitlichen Gletscher stark überprägt und ausgehobelt. Während der Tessingletscher über den Ceneripass in den südlichen Kantonsteil vorstiess und somit die westlichen Seebecken vertiefen konnte, durchfloss der Addagletscher vom Comersee her den östlichen Abschnitt. Kennzeichnend für die Gletscherarbeit sind die steilen Ufer (U-Täler) und die beträchtliche Übertiefung. Die tiefste Stelle liegt bei 288 m. Der Luganersee reicht damit 17 m unter das heutige Meeresniveau. Durch den Seedamm von Melide – auf dem Moränenwall eines spätglazialen Rückzugshaltes (Stadium von Melide) errichtet – wird der See in ein Nord- und Südbecken geteilt. Das Nordbecken hat eine Fläche von 27,5 km², das Südbecken 20,3 km², dazu kommt das kleine Becken von Ponte Tresa mit 1,0 km². Einige Zipfel und Uferabschnitte des Sees reichen nach Italien, dazu gehört die durch ihr Spielkasino bekannte italienische Enklave Campione d’Italia, was zu einem komplizierten Grenzverlauf führt. Lugano Luganersee-Relief Ursprüngliches Arrangement mit Original- Glasabdeckung. Ponte Tresa Melide Luganersee-Relief Luganersee-Relief Senkrechtaufnahme Aktuelle Wand-Installation Arogno Rovio Melano Campione Bissone Maroggia Monte S. Giorgio (1097 m) –> Melide Brusino/Arsizio Carona Detailansicht Luganersee-Relief mit dem Seedamm von Melide Der Ponte di Melide (oder Ponte Diga) wurde 1848 errichtet und ist von nationaler Bedeutung. Hier überqueren die Haupstrasse 2, die Nationalstrasse A2 und die Gotthardbahn den See. Massstab: Künstler: Baujahr: 1:25'000 | Grösse: 125 x 94 cm Fridolin Becker (1845-1922) 1896 | Neuinszenierung am GIUZ 2015 Fotos: Max Maisch (GIUZ, 2015) Der Lago di Lugano ist einer der bekanntesten südlichen Alpenrandseen. Seine Oberfläche liegt auf 271 m Meereshöhe und misst 48,7 km², von denen 30,0 km² (61.6 %) zur Schweiz (Kanton Tessin) und 18,7 km² (38.4 %) zu Italien gehören. Sein Volumen beträgt 5,9 km³ (zum Vergleich Zürichsee: Fläche 88.2 km², Volumen 3.9 km³). Foto: Max Maisch (2014) Von der Eiszeit zum mediterranen Palmenstrand Relief-Ausstellung am Geographischen Institut Seite 2 9 Luganersee – Fjordlandschaft mit südlichem Flair Monteceneri Lago di Como Monte Bré (925 m) Gandria Caprino Castagnola Lago di Lugano Campione Paradiso Fotopanorama: Max Maisch (2015) Ceresio Lugano Fotopanorama vom San Salvatore mit Blick gegen Norden auf Lugano und Umgebung Vom Luganeser Vorort Paradiso führt seit 1890 eine Standseilbahn in zwei Sektionen auf den San Salvatore (912 m), den Hausberg von Lugano. Er bietet eine vielfältige Rundumsicht über den See, weit in den Süden und bis zu den Hochalpen im Westen (Monte Rosa- und Mont Blancgebiet). Bereits im Jahr 1200 bestiegen Pilger den Berggipfel zu Fuss, um dem Sohn Gottes die Ehre zu erweisen, der nach einer alten Legende bei seiner Auffahrt in den Himmel hier kurz Rast gemacht haben soll. <— Monte Generoso (1701 m) Monte S. Giorgio (1097 m) Carona Melide Gebündelt verlaufen die wichtigsten Verkehrsachsen von Norden (Gotthard, Ceneri) Richtung Chiasso und Italien über den künstlichen Seedamm bei Melide. Die tiefen Seebecken und gerundeten Landschaftsformen der insubrischen Alpen sind ein Erbe der eiszeitlichen Überprägung. Bekannte Aussichtsberge an den Ufern des Luganersees sind der Monte Brè (925 m ü. M.), der Monte San Salvatore (912 m ü. M.) und der Monte Generoso (1'701 m ü. M.) am südöstlichen Ufer. Zwischen den beiden südlichen Armen liegt das Unesco-Weltnaturerbe Monte San Giorgio (1'097 m ü. M.), welches durch die Saurierfunde weltweit bekannt ist. Foto: ©Schweizer Luftwaffe (2010) Fotopanorama vom San Salvatore mit Blick gegen Süden Melide Morcote Bildvergleich zwischen Relief und aktueller Luftbildaufnahme Im Vordergrund liegt Morcote am Fusse des Monte Arbostora. San Salvatore (912 m) Da der See durch seine Lage an der Südspitze der Schweiz in einem mediterranen Klima liegt, ist er ein beliebtes Touristenziel. Hohe Temperaturen, grosse Niederschlagsmengen und eine lange Sonnenscheindauer sind charakteristisch. Melide Lago di Lugano Rovio Lugano Fotomontage: Max Maisch (GIUZ, 2015) Bissone Fotopanorama: Max Maisch (2015) Barbenga Bildvergleich zwischen Relief und Fotopanorama Mendrisiotto Monte S. Giorgio (1097 m) San Salvatore (912 m) Lugano Sighignola (1314 m) Melide Riva San Vitale Arogno Lago di Lugano Rovio Fotopanorama vom Gipfel des Monte Generoso auf das Gebiet des Luganersees Der Blick schweift von Lugano über die verwinkelte Seenlandschaft Ceresio bis ins Mendrisiotto und die oberitalienische Tiefebene . Fotopanorama: Max Maisch (2013) Morcote