Beeinflussung elektromagnetischer Strahlung auf menschliches
Transcription
Beeinflussung elektromagnetischer Strahlung auf menschliches
DeskResearch „Einfluss elektromagnetischer Strahlung auf menschliches Gewebe unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Magnetfeldgradienten“ Auftraggeber IIREC Dr.W.Medinger Krems, Österreich Auftragnehmer Science4Life Lab Dr.C.Bärtels Mettmann, Deutschland Medical Review Dr.med S. Haak-Nebbe <Umweltmedizin> Husum, Deutschland Zeitraum Mai-Oktober 2015 2 Vorwort des Auftraggebers Elektromagnetische Bio-Verträglichkeit – ein Thema, von dem viele (letztlich wir alle) betroffen sind, von dem aber nur wenige hören oder wissen wollen. Regierungen und offizielle Stellen beteuern, dass alles in Ordnung sei und uns die geltenden Grenzwerte ausreichend schützen würden. Menschen, die „elektrofühlig“ oder gar elektromagnetisch hypersensibel sind, ahnen, dass diese Aussagen zu kurz greifen. Auf der Suche nach dem fortschrittlichen Stand des Wissens bin ich vor Jahren bei einigen Wissenschaftlern fündig geworden, die Wesentliches zum Verständnis der biologischen Empfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Feldern beigetragen haben. Obwohl es sich um international renommierte Fachleute handelte, war ihre Stimme zu schwach, um sich im Streit der Meinungen durchzusetzen. In meiner vor 10 Jahren veröffentlichten Übersichtsarbeit* habe ich einige der grundlegenden Erkenntnisse zusammengestellt, die bei der Annäherung an die Thematik zu beachten sind. Seither wurden von Forschern in aller Welt viele weitere Erkenntnisse zusammengetragen, die das damalige fortschrittliche Wissen bestätigten, schärften und ausbauten. Als Beispiel für eine hervorragende Übersichtsarbeit nenne ich den seit 2007 im Internet veröffentlichten und laufend fortgeschriebenen BioInitiative Report. Für interessierte oder betroffene Laien wie auch Entscheidungsträger ist die Lage wahrlich nicht einfach. Soll man nun den stereotyp beruhigenden Aussagen glauben, die seit Jahrzehnten mehr oder weniger unverändert aus der einen Ecke kommen, oder den eher beunruhigenden, sich zunehmend verdichtenden Erkenntnissen, die von biologisch orientierten Fächern wie Elektrobiologie, Biophysik oder Quantenbiologie kommen? Wo sind schließlich die Ansatzpunkte, um Problemen mit der elektromagnetischen Bio-Verträglichkeit erfolgreich gegenzusteuern? Immer wieder wird auch unserem Institut die Frage gestellt, was denn nun tatsächlich bewiesen sei. Nach unserer Einschätzung sollte es – bei aller Lückenhaftigkeit des heutigen Kenntnisstandes – durchaus möglich sein, auf wissenschaftlich gesichertem Boden Grundlegendes über die Wirkmechanismen elektromagnetischer Felder auf das biologische System auszusagen. Auf Grund unseres eigenen Forschungsschwerpunktes sind wir besonders daran interessiert, welche Rolle den Gradienten von Magnetfeldern dabei zuzuschreiben ist. Da die Beantwortung dieser Fragen in keiner Weise von unserer eigenen Erwartungshaltung beeinflusst werden sollte, haben wir sie diesmal einem unabhängigen Experten anvertraut, dessen reichem Fachwissen wir eine umfassende und doch auf das Wesentliche konzentrierte Antwort zutrauten. Wir freuen uns hier seinen Bericht vorlegen zu können. Krems, im Juli 2015 Dr. Walter H. Medinger *) Medinger W: Significance of weak static and ELF magnetic fields and their gradients with respect to electromagnetic biocompatibility. A new method for precise location of techno- and geogenic stress zones. IIREC report no. 02/2005, Graz. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 3 DeskResearch „Einfluss elektromagnetischer Strahlung auf menschliches Gewebe unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Magnetfeldgradienten“ Inhaltsübersicht Vorwort des Auftraggebers Präambel Einleitung • • • Aufgabenstellung Machbarkeitsprüfung Anpassung der Recherche an vorhandene publizierte Studien Grundlagen A E - Abkürzungen Adey-Fenster Allgemein gültige Wissenslage Elektromagnetisches Spektrum Elektromagnetische Welle Elektromagnetische Felder, planetare Verhältnisse, globale / regionale / individuelle Verhältnisse Elektromotorische Kraft H - Was ist „Handy-Strahlung“? I - ICR-Effekt M - Magnetismus, Modell der Wirkungsweise eines Magneten, magnetische Felder S - SI-Einheiten Stochastische Resonanz (SR) W - Wissenschaft der klassischen Physik - Wissenschaft der Quantenphysik Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 4 Ausgewählte wissenschaftliche Einzelarbeiten • Banachlocha, 2010, spontane Neokortikale Aktivität und Kognitive Funktion • Bawin & Adey, 2004, Elektromagnetische Felder, die Modulation von Funktionen des HirnGewebes, Erläuterungen des „Adey-Fensters“ • Bernhard, 1979, Biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder • Binhi et al., 2005, stochastische Resonanz und Naopratikel im Zellgewebe • Burch et a., 2002, Melatonin Ausschüttung bei Handy Nutzern • Cavopol, 1995, Blockierung neuronaler Aktionspotenziale unter Einfluss statischer Magnetfelder und Messung und Analyse statischer Magnetfelder, die Aktionspotenzial in gezüchteten Neuronen blockieren / Cavopol diskutiert Feldgradienten als zusätzliche Kriterium eines elektromagne-tischen Einflusses • Emilio Del Giudice, 2005, Quanten-Elektrodynamik in lebender Materie, EdG berechnet Effekte multipler Frequenzen, Vorstellung des Kohärenz-Domänen-Modells • Hänggi I und II, 2001, stochastische Resonanz, Signalverstärkung schwacher elektromagnetischer Felder durch ein resonierendes Rauschsignal • Hinrikus, 2005, nicht thermische Effekte in menschlichem Hirn-Gewebe durch MikrowellenStrahlung • Kirschvink I, II und III, 1981-2001, Magnetit Kristalle im Gehirn als Magnetorezeptoren • Liboff (Interpretation von Paul Galland), Biologische Wirkung magnetischer Wechselfelder • Okano et al., 2012, Untersuchung zum medizinischen Nutzen der Einwirkung statischer Magnetfelder (Nervenleitgeschwindigkeitsmessungen am in vitro Ischias-Nerv-Model) • Petty, 2000, Echt-Zeit-Kontrolle bei Weißen Blutkörperchen (Neutrophile), Vergleich der Wirkungen von Interferon-γ zu Sinus-artig schwingenden elektrischen Feldern • Ramazzini Institut, 2010, Sammlung von Publikationen, nicht thermische Effekte und Mechanismen von Interaktionen von elektromagnetischen Feldern und lebender Materie. • Zimmermann, 2012, Inhibierung der Zellteilung von Krebszellen durch spezifische modulierte Frequenzen Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 5 Ausgewählte Gesamtstudien und Dokumentationen • Bioinitiative Report (2007 + ff), HF-Felder im Mikrowellenbereich haben ähnliche Auswirkungen wie ELF-Felder auf biologisches Gewebe • Athem Studie, 2009, Forschungsbericht Nr. 47 der Allg. Unfallversicherungsanstalt Wien (AUVA), Untersuchung athermischer Wirkungen elektrom. Felder im Mobilfunkbereich • REFLEX Studie, 2001-2004, Risk Evaluation of Potential Environmental Hazards From Low Energy Electromagnetic Field Exposure Using Sensitive in vitro Methods, European Union, Contract No.: QLK4-CT-19999-01574, Start: 01.02.2000 – End: 31.05.2004, pp 7 – 243 • Mobilfunk und Gesundheit, 2006 [Anmerkg. d. Autors: ein Aufklärungsbericht mit Fakten und Zahlen] Herausgeber: Land Oberösterreich, Abteilung Umwelt- und Anlagentechnik Umwelttechnik Adresse: Stockhofstr. 40, 4021 Linz, Tel.: +43(0)732-7720-14543 Kontakt: Email: [email protected], Homepage: www.land-oberoesterreich.gv.at Diskussion • IIREC Report, 2005 Dissipative Structure of Electromagnetic Fields in Living Systems, Chang-Lin Zhang, Frontier Perspectives, Spring 2003, Vol.12 no.1, S. 1-44 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen • WHO- Statement • Statement der Europäischen Umweltagentur • Das grundsätzliche Wirkprinzip • Zusammenfassung „Frequenzbereiche“ und Wirkungen auf den Menschen • Tabellarische Zusammenfassung der ausgewählten Einzelarbeiten und Studien • EMF-Appel Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 6 Anhänge Anhang 1 - Übersicht der SI Einheiten in Tabellenform Anhang 2 – Tabelle relevanter Einheiten und Begriffe im Sinne der Fragestellung Anhang 3 – SI-Einheiten in der Radiologie / im Strahlenschutz Anhang 4 – Grenzwerte im Mobilfunk (europäische / außereuropäische Länder) Anhang 5 - Typen verschiedener Studien Modelle / klinische Studien Anhang 6 - Ramazzini Report, Literatur, Übersicht Anhang 7 - Sudhir V. Shah (1995): “The Role of Reactive Oxygen Metabolites in Glomerular Disease”. Annu. Rev. Physiol. 57, 245-62 – Kopie der Titelseite Anhang 8 - Erläuterungen zum Kohärenz-Domänen-Modell des Wassers Anhang 9 - Effekte von magnetischen Wechselfeldern auf Bakterien und Protisten Anhang 10 - Feldverzerrungen bei elektrischen Feldern Anhang 11 - Gehirn: Beschreibung einzelner Fachbegriffe, Hirnwellen, Hirnregionen, Signalwege Anhang 12 – Telekommunikation und Frequenzbänder, Vergabe von Sendefrequenzen Anhang 13 – Umrechnungstabellen elektrisches / magnetisches Feld, Leistungsflussdichte / Feldstärke, elektrisches Feld / Induktion Anhang 14 – Abschlussgedanken, eine persönliche Anmerkung des Autors Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 7 Präambel Die Erwartung des Kunden an den Auftraggeber, die zu dieser Studie führten, ist aus dessen Sicht realistisch und angemessen. Der Stand der Wissenschaft lässt jedoch eine ein-eindeutige Erklärung der Wechselwirkungen von der schwachen elektromagnetischen Strahlung mit biologischem Gewebe mit fachlich fundierten Belegen nur sehr bedingt zu. Es gibt immer noch fachliche Diskrepanzen in den Fachdisziplinen, die in Ihrer Meinung zu dem Thema weit auseinander liegen - das geht von einem Abstreiten eines Strahlungseinflusses, über das sachliche wissenschaftliche Forschen bis zu klaren Warnungen vor den Strahlungseinflüssen auf die nachhaltige Schädigung der Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanzen. Die allgemeine Akzeptanz beim Bürger ist geprägt von einem „Wegsehen“ (Abschalten des präfrontalen Kortex bei Negativmeldungen, die die gewohnte Wohlfühlumgebung verletzen), über eine unschlüssige, unklare Unsicherheit („man weiß nicht was man glauben soll“) bis zu einer Überzeugung, dass auch eine schwache Strahlung von kleinen technischen Geräten, wie Funkgeräte im Mobilfunk (Smartphones), eine die Gesundheit beeinträchtigende Wirkung haben. Nur, dass man nicht weiß, wie man sich schützen kann, und dass man aber auch nicht auf die kommunikativen technischen Möglichkeiten verzichten möchte und deshalb die Gefährdung in Kauf nimmt. Die Lage ist also alles andere als klar und einfach. Der engagierte und offen eingestellte Wissenschaftler und Mediziner schaut – so wie er es gelernt haben sollte – über den Tellerrand und liest Fachliteratur aus angrenzenden Fachgebieten und findet dann eine Reihe internationaler Publikationen in sogenannten „Peer Reviewed Journals“ **, die eine gesundheitliche - in den meisten beschriebenen Fällen – eine negative Einwirkung der Strahlung auf die Gesundheit zeigen, und dass man diese Wirkung in Zellkulturen (Leukozyten, DNA) in speziellen Gewebestrukturen (Gehirn, Auge, Drüsen, Haut, Knochen) und auch in fertig entwickelten Lebewesen (Huhn, Fisch, Pflanze) nachweisen kann. ** Erläuterung zum Verfahren „Peer-Review“: „Peer-Review“ ist ein Verfahren zur Qualitätssicherung bei wissenschaftlichen Publikationen in Form von „Kreuzgutachten“ / Doppelblindgutachten. Unabhängige Gutachter lesen den zu veröffentlichenden Beitrag und kennen weder die Autoren oder die Institution. Teilweise bleiben selbst die Gutachter anonym. Bewertet werden: Aktualität, technisch praktische Nachweise, Signifikanz der Fragestellung, Originalität und Validität des Lösungsansatzes und die Plausibilität der Resultate im Kontext sowie die Möglichkeit methodischer Fehler. [Kommentar des Autors:] Die Schwierigkeit bei diesen Gutachten liegt in der Bewertung, wenn es dazu kommt, dass der Auftraggeber des Peer Review die Nähe zur klassischen Wissenschaft im Sinne des Newton´schen Weltbildes als Beurteilungskriterium voraussetzt. Das wird oft schwierig, wenn die Arbeit eher in der Nähe der Quantenmechanik oder Quantenoptik liegt und den Geltungsbereich der klassischen Physik verlässt. Viele Nobelpreise der letzten Jahre gäbe es nicht, wenn man diese Kriterien bei Publikationen der Nobelpreis-Gewinner angelegt hätte. Ein ziemliches Dilemma in der Wissenschaft, da sie sich ihrer eigenen Entwicklung mit diesem „Prüfungsanspruch“ etwas im Wege steht. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 8 Anmerkung zu Zitaten aus Wikipedia: Es werden Stellen aus Wikipedia zitiert. Wikipedia repräsentiert den zur Zeit allgemeingültigen Stand aus Wissenschaft, Technik und anderer Bereiche und darf daher als „anerkanntes Allgemeinwissen“ herangezogen werden. Außerdem sind die Beschreibungen in Wikipedia sachlich, meistens kurz und verständlich formuliert und immer von mehreren Autoren geprüft, so dass von einer neutralen und sachlichen Beschreibung ausgegangen werden kann. Wenn es zur Erläuterung und Illustration der Thematik im Sinne der DeskResearch dienlich ist, und keine bessere allgemeinverständliche Beschreibung vorliegt, wird eine Beschreibung / Darstellung aus Wikipedia neben den verfügbaren Fachpublikationen herangezogen. [Kommentar Ende] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 9 Einleitung Aufgabenstellung Die Aufgabenstellung erfordert die Suche (DeskResearch) nach wissenschaftliche Publikationen im Themenkreis „Einflüsse elektromagnetischer Strahlung / Felder auf biologisches Gewebe / auf bestimmte Organe mit besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Magnetfeldgradienten“. Dazu kommt die Bewertung und Kommentierung der Ergebnisse aus verschiedenen Studien und Dokumentationen. Machbarkeitsprüfung Die Studie ist machbar, jedoch mit der Einschränkung, dass es heute noch keine Organuntersuchungen geben kann, da Organe nicht als „selbstständige Laboreinheit“ vorliegen können. Es gibt z.B. keine isolierten funktionierenden Nieren, die man für solche Zwecke hernehmen könnte. Der Mensch selber ist zu individuell gebaut, als dass man alle Wechselwirkungsparameter wie Körperbau, Alter, Ernährungszustand, Fitnesslevel etc. nivellieren, parametrisieren und vereinheitlichen kann, was für ein Labor-Versuchsmodell erforderlich wäre - auch vor dem Hintergrund der „Peer-Review“-Prüfung. Anpassung der Recherche an vorhandene publizierte Studien Die Anpassung der Recherche bezieht sich auf vorhandene publizierte Studien im internationalen Fachkreis in unterschiedlichen Disziplinen (wie z.B.: Biologie, Neurologie, Biochemie, Biophysik, Neuroanatomie,…). Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 10 Grundlagen A Abkürzungen ELF = Extremely Low Frequency (3-30 Hz, früher bis 300 Hz; der obere Bereich von 30 bis 300 Hz wird heute als SLF = Super Low Frequency bezeichnet) EM = [EM(F)/emf] = Elektromagnetismus (elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder) FGD = Feldgradientendivergenz [physikal. definiert als 2te Ableitung, der magnetischen Flussdichte nach dem Abstand zwischen zwei Messpunkten HF = Hochfrequenz (ab 30 000 Hz = 3 kHz); im Englischen RF = radio frequency Hz = Hertz (= 1 Schwingung / 1 Sekunde) ICR = Ion Cyclotron Resonance Effect, Ionen-Zyklotron-Resonanz NF = Niederfrequenz (unterhalb 30 kHz) SAR = Spezifische Absorptionsrate ULF = Ultra Low Frequency, (frühere Bezeichnung für die heute als ELF geläufigen Felder; heute bezeichnet ULF den Frequenzbereich 300-3000 Hz) UHF = Ultra High Frequency (300-3000 MHz), der unterste Bereich der Mikrowellen VLF = Very Low Frequency (3-30 kHz) VHF = Very High Frequency (30–300 MHz) Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 11 Adey-Fenster Ab Mitte der 70er Jahre machten William Ross Adey und S.M. Bawin Versuche mit Gehirngewebe von Hühnern und Katzen. Sie bestrahlten das Gewebe mit modulierten VHF-Feldern (30 – 300 MHz). Bei ihren Untersuchungen fanden Adey und Bawin einen schmalen Intensitäts- und Frequenzbereich, in welchem die behandelten Zellen reagierten. Außerhalb dieser Bereiche erfolgte jedoch keine bzw. nur minimale Reaktion. Der experimentell ermittelte Frequenzbereich der niederfrequenten Modulationen wird inzwischen als Adey-Fenster bezeichnet. siehe auch „Ausgewählte wissenschaftliche Einzelarbeiten (Bawin, Adey) Allgemein gültige Wissenslage Was bewiesen ist, gilt. Es mag jedoch hier und da Uneinigkeit geben, was als Beweis gelten darf. Gültigkeit hat das auf Newtons Gesetzen basierende mechanistische Weltbild. Diese Weltbild und das daraus resultierende Verständnis von Mechanik, globalen und planetaren Zusammenhängen hat uns die Erkenntnis beschert, dass Gallileo Recht hatte. Das reicht immerhin für Herz- und Lebertransplantationen aus und für den Bau von einem Kepler Weltraum-Teleskop (NASA, Start 03/2009; Hubble, Start: 04/1990). Es reicht noch nicht, um zu erklären was im Innersten von Molekülen, Atomen und Elektronen passiert. Ein sehr wichtiger Aspekt ist zB. der Elektronenspin, die Drehrichtung eines Elektrons. Manchmal reicht es, wenn man das „Wie“ erklärt und daraus eine Anwendung konstruiert, ohne das „Warum und Weshalb“ bis ins allerletzte Detail aufzulösen (Nobelpreis 2007 für Peter Grünberg, FZ Jülich und Albert Fert, Uni Paris-Süd, Stichworte: GMR [giant magnetoresistance]-Effekt, quantenmechanischer Effekt durch die Spinabhängigkeit von Elektronen, , Anti-magnetische Kopplung, Spintronik). E Elektromagnetisches Spektrum Dieses „em“- Spektrum beginnt mit dem Grenzfall der statischen Felder (ohne Schwingung) über die Sub-ELF-Felder bis zu 3 Schwingungen pro Sekunde (3 Hz)und reicht bis zu so hohen Frequenzen (Schwingungen pro Sekunde), dass sich die Felder physikalisch meist als Teilchen manifestieren. Folgende Frequenzbereiche (Einheiten in Vielfachen von Hz) werden z.B. technisch genützt: kHz – Akustik, Lautsprecher (1000 Schw./sec) MHz – Rundfunk, Fernsehen, (1 Mill. Schw./sec) GHz - Taktfrequenz eines heutigen Prozessors (1 Milliarde Schw./sec) THz - Flughafen-Scanner (TeraHertz = 1 Billion Schw./sec) PHz - Röntgen-Strahlung (PetaHertz = 1 Billiarde Schw./sec) Elektromagnetische Wellen breiten sich im freien Raum mit Lichtgeschwindigkeit aus, die Geschwindigkeit innerhalb Materie ist materieabhängig. Die Lichtgeschwindigkeit im freien Raum ist eine Naturkonstante und bestimmt den Zusammenhang von Frequenz und Wellenlänge. Eine Welle mit einer Frequenz von einem Megahertz (Radiowelle) hat zum Beispiel etwa die Wellenlänge von 300 Metern. Grünes Licht mit einer Wellenlänge von etwa 500 nm hat eine Frequenz von 605 THz, was wiederum einer Energie von 2,5 eV (Elektronenvolt) entspricht. Bei elektromagnetischen Wellen mit Frequenzen im Gigahertz-Bereich (niedrigere Frequenzen) ist die Wellenlänge größer als im Lichtbereich, zum Beispiel: Wellenlänge im Mikrowellenherd etwa 12 cm, Wellenlänge beim heimischen Satellitenfernsehempfang etwa 2,5 cm. [Quelle: Wikipedia] Das elektromagnetische Spektrum beschreibt Schwingungen pro Sekunde und Wellenlängen und ordnet diesen Bereichen spürbare (z.B. Infrarot= Wärme, sichtbares Licht) und Atom- und Molekül anregende Eigenschaften, wie Schwingungen und Rotationen (Mikrowellen) zu. Diese reichen von <1Hz Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 12 (1 Schwingung / Sekunde) bis in den Radar-, Licht-, Röntgen und Gammastrahlen Bereich. Gammastrahlen entstehen auch [*] beim radioaktiven Zerfall von Atomkernen. Treffen Gammastrahlen auf menschliches (tierisches, pflanzliches Gewebe) treten im Gewebe Sekundärstrahlungen wie freigesetzte Elektronen und Röntgenstrahlung auf. Insgesamt ergeben sich durch diese sehr energiereiche Strahlung – für den Organismus meist schädliche – Wirkungen durch das Aufbrechen chemischer Bindungen (ionisierende Strahlung). [* Anmerkung des Autors: In der Urknall-Theorie werden Gammastrahlen „unbekannter Herkunft“ aus einer Zeit der Geburt des Universums kontrovers diskutiert. Ebenso können Gammastrahlen bei einer technisch herbeigeführten Highspeed Kollision von Teilchen entstehen.] Unser sichtbares Licht ist ein sehr kleiner Teil des elektromagnetischen Spektrums: Infrarot-Strahlung ist als angenehme Wärme bekannt, UV Strahlung (Solarium, Sonnenbad am Strand) dagegen, haben viele Menschen schon als schädlich in Form eines Sonnenbrandes kennen gelernt. Das ist ein bekannter Strahlungsschaden (durch EM-Strahlung) an der Hautoberfläche. Je nach Strahlung kann der Schaden erst unter der Haut entstehen. Elektromagnetische Welle Als elektromagnetische Welle bezeichnet man eine Welle aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern. Beispiele für elektromagnetische Wellen sind Radiowellen, Mikrowellen, Wärmestrahlung, Licht, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung. Elektromagnetische Wellen im Vakuum sind Transversalwellen. Die Wechselwirkung elektromagnetischer Wellen mit Materie hängt von ihrer Frequenz ab, die über viele Größenordnungen variieren kann. Anders, als zum Beispiel Schallwellen, benötigen elektromagnetische Wellen kein Medium, um sich auszubreiten. Sie pflanzen sich im Vakuum unabhängig von ihrer Frequenz mit Lichtgeschwindigkeit fort. In Materie ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit vermindert. Dies wird durch den sog. Brechungsindex ausgedrückt. [Quelle: Wikipedia]. Letzteres bedeutet, dass eine elektromagnetische Welle beim Eintritt in / Durchlauf durch Material (Wasser, Zellgewebe) ihre Frequenz ändert. Elektromagnetische Wellen können durch unterschiedliche Ursachen entstehen, wie z.B. spontane Emission, Bremsstrahlung, Molekülschwingungen, Lamorpräzession, Bewegung von Elektronen in elektrischen Leitern, Sonolumineszenz, Gammablitze. [s. http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Welle] Elektromotorische Kraft Die elektromotorische Kraft (EMK) [engl. „Electromotive Force“ (EMF)], auch als Urspannung bezeichnet, ist die historische Bezeichnung für die Quellenspannung einer elektrischen Spannungsquelle. Man versteht darunter die Fähigkeit eines Systems, eine Spannung zu erzeugen. Der Begriff wurde vor allem im Bezug zu galvanischen Zellen oder für die Induktionsspannung bei elektrischen Maschinen wie Elektromotoren und Generatoren verwendet. Der Begriff beschreibt trotz Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 13 seiner Bezeichnung keine Kraft im physikalischen Sinn, sondern eine elektrische Spannung. Heute ist er veraltet; die Bedeutung der englischen Abkürzung EMF sollte nicht mit jener der gleichlautenden deutschen Abkürzung verwechselt werden (siehe oben unter „Abkürzungen“). H Was ist „Handy-Strahlung“? Die Strahlung eines Handys liegt im Bereich der Mikrowellen, die wiederum Teil des gesamten elektromagnetischen Spektrums sind. Es handelt sich um eine hochfrequente Strahlung. Entscheidend für Wirkungen auf biologisches Gewebe sind vordergründig Frequenz und Zeit und Dosis. Power (elektromagnetische Leistung): [Originalzitat aus: „Environment, Health and Safety Online”, Quelle: http://www.ehso.com/ehshome/cellphonecancer.php] >>Newer phones are digital. The older analog [analogue] phones are expected to be phased out by 2006. The major difference is that analog phones use much more power than digital. Analog [devices / der Autor] use about 1.3 Watts, while a digital mobile phone is designed to operate at a maximum power level of 0.6 watts (see: http://www.telecom.globalsources.com/MAGAZINE/TS/0209/PANALOG.HTM ) By comparison, a household microwave oven uses between 600 and 1,100 watts.<< Neuere Telefone funken digital. Die älteren, analog sendenden Telefone wurden erwartungsgemäß ab Ende 2006 nicht mehr produziert. Der Hauptunterschied ist, dass die analoge Funktechnik deutlich Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 14 mehr Sendeenergie benötigt, als die digitale. Analoge Geräte benötigen etwa 1,3 Watt, während ein digitales Mobiltelefon so konzipiert ist, dass es mit einer maximalen Leistung von 0,6 Watt auskommt (siehe http://www.telecom.globalsources.com/MAGAZINE/TS/0209/PANALOG.HTM) Im Vergleich dazu verwendet eine Haushaltsmikrowelle zwischen 600 und 1100 Watt. Die Digitalisierung des Mobilfunks brachte es mit sich, dass das Mikrowellensignal niederfrequent gepulst wird und ELF-Sekundärmodulationen aufweist. I ICR-Effekt Das Ionen-Zyklotron-Resonanz-Modell (englisch: ICR = Ion Cyclotron Resonance) wurde Mitte der 1980er von Abraham R. Liboff von der Oakland-Universität in Rochester, Michigan entwickelt. ICR entsteht, wenn Ionen (geladene Teilchen) sich in einem statischen Magnetfeld, z. B. im Erdmagnetfeld, unter zusätzlichem Einfluss von ELF-Feldern bewegen. Die gemeinsame Wirkung beider Felder (ähnlich einer Drehachse und einem Drehmoment) lenkt die Ionen ab, so dass diese auf einer Kreisbahn festgehalten werden. [Siehe: LMU München, Department für Biologie I - Botanik: Botanisches Institut, Menzinger Str. 67, 80638 München. / Dr. Alexander Pazur: „Molekulare Mechanismen der biologischen Wirkung elektromagnetischer Felder und des Erdmagnetismus] M Magnete, Dipole, Antennen Magnete an sich sind heutzutage allgemein bekannt. Ihre Wirkung hingegen wird oft als „unheimlich“ bezeichnet - man kann ihre Kraft nicht spüren, sie nicht sehen, nicht fühlen, nicht heben oder fallen lassen, auch nicht riechen oder hören. Es gibt natürliche Magnete in der Erdkruste, entdeckt im antiken Griechenland in der Region „Magnesia“, woher sie wahrscheinlich ihren Namen haben. Natürliche Magnete bestehen aus Magnetit, einem mineralischen Erz aus Eisen und Sauerstoff [Fe3O4]. Die magnetische Wirkung ist eine Folge eines Ordnungszustandes den Magnete in ihrem Innersten auf atomarer Ebene erreichen. Der Herstellungsprozess eines natürlich vorkommenden Materials wird durch das pulsierende Erdmagnetfeld getriggert. (Das passiert auch bei Parkbänken mit Eisengestell, was sich leicht mit einem Kompass messen lässt - Die Kompassnadel zeigt nicht mehr nach Norden, sondern zum „Bein“ der Parkbank). Der Ordnungszustand ist ein Zustand des Kraftfeldes, welches die Atome umgibt. Wenn durch den Prozess der Magnetisierung die Elektronen (mehr oder weniger) aller Atome innerhalb eines bestimmten Materialbezirks den gleichen Drehimpuls bekommen (Spin), wird das Material magnetisch. Dieser Ordnungszustand erzeugt dann ein - den Magneten umgebendes - Kraftfeld mit hoher Ordnung. Diese „Ordnung“ überträgt der Magnet auf andere magnetisierbare Materialien. So ist auch die Wirkung auf Wasser (Zell-, Gewebewasser) erklärbar, da Wasser (H2O) physikalisch betrachtet, einen elektrischen Plus- und Minuspol hat, was einen Dipol kennzeichnet, also den Kern jeder Antenne und jedes Magneten. (2 freie Elektronen am Sauerstoffende führen zu einer negativen Teilladung / Ladungsüberschuss von Elektronen und das relative Elektronendefizit an den beiden Wasserstoffatomen zu einem „Ladungsunterschuss“ von Elektronen / positive Teilladung). Damit besitzt ein Wassermolekül als molekularer Dipol Eigenschaften analog zu einer Antenne oder auch einem Magneten. Mit diesen Eigenschaften können sich Wassermoleküle assoziieren (zu Gruppen sammeln, Cluster bilden). Ein magnetisches Feld entsteht um jeden stromführenden Leiter (Elektromagnetismus). Die Stärke von Elektromagneten lässt sich durch magnetisierbares Material (Eisenkern) im Innern einer Strom durchflossenen Spule steigern. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 15 S SI-Einheiten SI steht für „Standard International“ und beschreibt eine Konvention zu sogenannten Basis-Einheiten. Basiseinheit Meter, Kilogramm und Sekunde sowie Ampère für die elektrische Stromstärke. Die Entwicklung geht auf eine Initiative der französischen Nationalversammlung im Jahre 1790 zurück, die der französischen Akademie der Wissenschaften den Auftrag erteilte ein einheitliches System von Maßen und Gewichten zu entwerfen. Die Grundeinheiten waren ursprünglich der Meter als zehn millionster Teil des Erdmeridianquadranten, das Gramm, als Gewicht (später als Masse von 1cm3 Wasser bei 4°C und einem Druck von 760mm Quecksilbersäule) und 1 Sekunde als 1/86.400ster Teil des mittleren Sonnentages. In den USA und Großbritannien werden daneben auch noch die traditionellen Einheiten für Entfernungs- und Temperaturangaben verwendet. In der Schiff- und Luftfahrt verwendet man weiterhin nicht SI konforme Einheiten wie ft = Feet, 1 Sm oder NM = 1 Seemeile (Nautische Meile) und bei Geschwindigkeiten 1 kt = 1 Knoten = 1 Seemeile / Std. Einzelheiten zu den verwendeten Einheiten siehe Anhänge 1 bis 3. Stochastische Resonanz (SR) [Zitat aus. Phys.Blätter, 2001, S 16-16, P. Hänggi, Inst.f. Physik, Uni Augsburg] >> Das Phänomen [SR] lässt sich am Beispiel einer Murmel in einem Eierkarton erklären: Wenn die Murmel durch eine schwach oszillierende Kraft behutsam geschaukelt wird, kann sie die Schwelle zu einer benachbarten Mulde nicht überwinden. Wird diese Bewegung nun zusätzlich von einem zufälligen Rütteln überlagert, so kann mitunter ein zufälliger „Kick“ im richtigen Augenblick ausreichen, die Murmel über die Schwelle zu heben. Eine statistische Rechnung zeigt, dass zwei miteinander konkurrierende Mechanismen die Antwort bestimmen: Ein anwachsender Rauschpegel erlaubt – korreliert mit dem externen schwachen Signal – zusehends Exkursionen über die Schwelle hinweg; andererseits schwindet die Empfindlichkeit der Antwort mit zunehmendem Rauschpegel. Somit ergibt sich eine optimale Rauschstärke für den Austritt aus der Mulde. Der Effekt wurde bisher in vielen physikalischen Systemen vorausgesagt und beobachtet, so z. B. bei einem bistabilen RingLaser sowie in elektronischen, supraleitenden und magnetischen multistabilen Systemen. Weil das Phänomen der Stochastischen Resonanz nur auf drei Elementen beruht – erstens auf Rauschen, zweitens auf einem unterschwelligen Signal und drittens auf einer Nichtlinearität in Form einer Schwelle – ist es allgegenwärtig. Sinneszellen in der Natur zeigen genau dieses Verhalten. Sie feuern Signalpulse nur ab, wenn der Sinnesreiz eine gewisse Schwelle überschreitet Bild: Ein schwaches Signal (rote Kurve) wird von einem Rauchsignal überlagert (schwarze Linie), das mit dem „Basissignal“ (rote Linie) in Resonanz geht. Die rote Linie liegt unter einem Schwellenwert (blaue Linie). Unterhalb dieser blauen Linie ist das Signal der roten Linie vom System nicht detektierbar. Ab einer bestimmten Rauschstärke, wird das Signal der roten Linie derart verstärkt, dass es „sichtbar“ wird (dadurch kann eine Reaktion im System ausgelöst werden). Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 16 Das sind die die blauen Balken, die hier den „Schwellenwert“ darstellen Fazit: Die „Stochastische Resonanz“ gewinnt über die Grenzen der klassischen Physik hinaus auch im Rahmen der Quantenmechanik an Bedeutung, so z. B. für die Optimierung quantenmechanischer Informationsübertragung. Damit wird erklärbar, warum schwache (insbesondere pulsierende) elektromagnetische (Wechsel-) Felder, Nervenzellen im Gehirn beeinflussen und warum auch das Gehirn und die umgebenden Hirngewebe darauf reagieren und ihrerseits Reaktionen (im Sinne von Potenzialänderungen) auslösen. W Wissenschaft der klassischen Physik [Quelle: Wikipedia] Die klassische Physik umfasst die Teilgebiete der Physik, die ohne die Konzepte der Quantisierung und der vierdimensionalen Raumzeit auskommen. Es handelt sich um die klassische Mechanik (einschließlich Himmelsmechanik und klassische statistische Mechanik), die klassische Elektrodynamik (einschließlich Optik) und die klassische Thermodynamik oder Wärmelehre. Die entsprechenden Theorien wurden ab dem 17. Jahrhundert aufgestellt und seither ständig weiterentwickelt. Für die makroskopischen physikalischen Vorgänge in Natur und Technik ermöglicht die klassische Physik in weiten Bereichen ein nahezu vollständiges Verständnis. Sie versagt aber bei der Beschreibung des mikroskopisch Kleinen (Elementarteilchen, Atome, Moleküle, ...) und des astronomisch Großen. Daher wurde die Physik seit etwa 1900 durch radikal neue Konzepte erweitert, die man zusammenfassend als moderne Physik bezeichnet und der klassischen Physik gegenüberstellt. Im Rahmen der modernen Physik erweist sich, dass manche, teilweise grundlegende Begriffe und Theorien der klassischen Physik, die bei makroskopischer Beobachtung uneingeschränkt gültig scheinen, tatsächlich nur näherungsweise zutreffen. Wissenschaft der Quantenphysik [Quelle: Wikipedia] Der Begriff Quantenphysik fasst all jene Theorien, Modelle und Konzepte zusammen, die auf die Quantenhypothese von Max Planck zurückgehen. Außerdem versteht man darunter alle Phänomene und Effekte, die sich ohne diese Hypothese nicht befriedigend erklären lassen. Plancks Hypothese war um 1900 notwendig geworden, weil die klassische Physik z. B. bei der Beschreibung des Lichts oder des Aufbaus der Materie an ihre Grenzen gestoßen war. Die Quantenphysik unterscheidet sich von der klassischen Physik vor allem in folgenden Punkten: • Quantenhypothese: Bestimmte physikalische Größen können nicht jeden beliebigen Wert annehmen, sondern nur bestimmte diskrete Werte. Man sagt, sie sind „quantisiert“ oder „gequantelt“. • Welle-Teilchen-Dualismus: Quantenobjekte zeigen – je nach Betrachtungsweise – Eigenschaften von Wellen oder Teilchen (sprich: Massepunkten), sind aber weder das eine noch das andere. Die wahre Natur der Quantenobjekte entzieht sich der konkreten Anschauung. • Die Quantenphysik ist nicht deterministisch. Das bedeutet, dass der Ausgang eines Experiments nicht eindeutig durch die Anfangswerte festgelegt ist. Oft lassen sich nur Aussagen über Wahrscheinlichkeiten machen. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 17 • Der Ausgang eines Experiments ist niemals unabhängig von der Beobachtung, sondern immer untrennbar mit ihr verbunden. D. h., der Beobachtungsvorgang beeinflusst das zu beobachtende Phänomen in physikalischer Weise. Die Quantenphysik ist neben der Relativitätstheorie der zweite Grundpfeiler der modernen Physik. Besonders deutlich zeigen sich die Unterschiede zwischen der Quantenphysik und der klassischen Physik im mikroskopisch Kleinen (z. B. Aufbau der Atome und Moleküle) oder in besonders „reinen“ Systemen (z. B. Supraleitung, Laserstrahlung, ...). Aber auch ganz alltägliche Dinge wie die chemischen oder physikalischen Eigenschaften verschiedener Stoffe (Farbe, Ferromagnetismus, elektrische Leitfähigkeit, ...) lassen sich nur quantenphysikalisch verstehen. Insbesondere gehören aber auch zwei Teilbereiche der theoretischen Physik zur Quantenphysik: Die Quantenmechanik und die Quantenfeldtheorie. Erstere beschreibt das Verhalten von Quantenobjekten unter dem Einfluss von Feldern. Letztere behandelt zusätzlich die Felder als Quantenobjekte. Die Vorhersagen beider Theorien stimmen außerordentlich gut mit den Ergebnissen von Experimenten überein. Ihre einzige bekannte Schwäche besteht darin, dass sie sich nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens nicht mit der allgemeinen Relativitätstheorie vereinbaren lassen. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 18 Ausgewählte wissenschaftliche Einzelarbeiten Banaclocha Journal: NeuroQuantology | June 2010 | Vol 8 | Issue 2 | Page 191-199 Titel: Spontaneous Neocortical Activity and Cognitive Functions: A Neuron-Astroglial Bio-Magnetic and SelfOrganized Process Autoren: Marcos A. Martínez Banaclocha, Helios Martínez Banaclocha Adresse: Departamento de Patología, Hospital Lluis Alcanyis, Játiva, Spain. †Servicio de Inmunología, Hospital Universitario Virgen de la Arrixaca, Murcia, Spain. [Originalzitat aus: “Abstract”] >>The results of various recent and independent investigations show, unequivocally, that cerebral neocortex is continuously and spontaneously working, even without any afferent input. These findings suggest that neuronal microcircuits in the neocortex have autonomic activity and support the concept that some cognitive functions may be the result of the functional self-organisation among their cellular components. From a theoretical perspective, it is proposed that spontaneous neocortical activity can be explained not only by electrophysiological and synaptic mechanisms but also as the result of the close magnetic interactions between astrocytes and neighboring neurons. This neuron-astroglial bio-magnetic interplay may underlie spontaneous neocortical activity and consequently some "spontaneous" cognitive functions. << Die Ergebnisse der verschiedenen neuen und unabhängigen Untersuchungen zeigen, eindeutig, dass der zerebrale Neocortex kontinuierlich und spontan arbeitet, auch ohne „Input“. Diese Ergebnisse legen nahe, dass neuronale Schaltkreise im Neocortex autonome Aktivität haben und das Konzept unterstützen, dass einige kognitive Funktionen das Ergebnis der Funktionsselbstorganisation ihre zellulären Komponenten sein können. Aus theoretischer Sicht ist es möglich, dass spontane neocorticale Aktivitäten nicht nur durch elektrophysiologische und synaptische Mechanismen, sondern auch als Ergebnis der engen magnetischen Wechselwirkungen zwischen Astrozyten und benachbarten Neuronen erklärt werden. Diesem bio-magnetischen Wechselspiel der Neuronen-Astroglia kann eine spontane neokortikale Aktivität und damit einige "spontane" kognitive Funktionen zu Grunde liegen (Gedächtnis, Denken, Phantasie, Kreativität und Träume). [Kommentar des Autors:] Was ist der spannende Kern dieses Artikels und warum wurde der ausgewählt? Unter Neocortex wird der multisensorische und motorische Teil der Großhirnrinde von Säugetieren verstanden (siehe bitte auch Anhang 10). Lernprozesse laufen über diese Hirnregion, dort wird auch Erlerntes abgespeichert. Beispiele sind: Baby lernt aufrecht sitzen, krabbeln, knien, gehen. Dazu sind in den Anfängen eine ganze Reihe von Einzelschritten für einen erfolgreichen Lerneffekt erforderlich, z.B. balancieren, hinfallen, ausgleichen, noch mal probieren, erste selbständige Schritte, ohne umzufallen. Wenn die Bewegungsabfolge erlernt ist, wird das Muster abgespeichert und das Hirn braucht nur noch ein Kommando, um die ganze Befehlskette abzuspulen. „Geh!“ Das gilt für so gut wie alle Lernprozesse, ganz besonders für die Prozesse, bei denen am Ende ein geübtes reflektorisches Handeln steht, wie z.B. beim Auto fahren, im Sport (schwimmen, Judo), Gitarre spielen; das Erlernen und Abrufen von solchen Prozesse ist eine Folge des Zusammenspiels vieler verknüpfter (neuronaler) Schaltkreise. Das wird als „Funktionsselbstorganisation“ bezeichnet, die auf zellulärer Ebene abläuft. Außerdem ist es so, dass diese Hirnregion ständig aktiv ist, quasi von sich aus z.B. Umweltsignale verarbeitet – auch im Schlaf (biologischer Brandmelder), das gesamte Hirn als auch andere Hirnanteile produzieren ständig elektromagnetische Wellen (Alpha-Wellen, Theta-Wellen usw.**). Das sind elektrophysiologische und Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 19 synaptische Prozesse (Signalübertragung zwischen den Zellen). Nun sagen Banaclocha und sein Team, dass „Neocorticale Aktivität“ auch Ergebnis der engen magnetischen Wechselwirkungen zwischen Astrozyten und benachbarten Neuronen erklärt werden kann. [Gliazellen: Nervengewebe zwischen den Nervenzellen; s. Anhang]. Aus diesem „spontanen Wechselspiel können Hirnaktivitäten entstehen, die als Grundlage für kognitive Funktionen die Basis liefern, wie z.B. Gedächtnis, Fühlen, Phantasie usw.]. Da es als gesichert gilt, dass fast alle Prozesse im Hirn elektromagnetischer Natur sind (biochemische Vorgänge wären um Dimensionen zu langsam), ist der Schluss berechtigt, dass äußere elektromagnetische Felder, die inneren beeinflussen. Damit können dann kognitive Prozesse beeinflusst werden. (**) s. Anhang 10 [Kommentar Ende] Bawin & Adey Journal: International Encyclopedia of Neuroscience, published September 15th, 2004 Third Edition; B. Smith and G. Adelman, editors, Elsevier, New York Titel: Electromagnetic fields, the modulation of brain tissue functions — A possible paradigm shift in biology Author: W. Ross Adey, Distinguished Professor of Physiology Adresse: Loma Linda University School of Medicine, Loma Linda California 92354 USA [Originalzitat aus dem ersten Absatz] >>All life on earth is bathed in a sea of natural low-frequency electromagnetic (EM) fields from conception to death. Generated principally by thunderstorm activity in equatorial zones, these fields exhibit peaks in the ELF spectrum between 8 and 32 Hz – the [Schumann (1957)] resonances. Their energy is measured in billions of coulombs. They are ducted worldwide between the earth's surface and the ionosphere approximately 140 km above the earth. With a circumference of 41,000 km, the earth may act as a cavity resonator in this ducted propagation, with a resonant frequency around 8 Hz for waves moving at the velocity of light (300,000 km/s). Schumann fields are weak, with electric components of about 0.01 V/m, and magnetic fields of 1–10 nanotesla. We may contrast these weak extremely-low-frequency (ELF, with frequencies below 300 Hz) fields with the earth's much larger static geomagnetic field, typically around 50 microtesla (µT). /…/<< Alles Leben auf der Erde badet in einem Meer von natürlichen niederfrequenten elektromagnetischen (EM) Feldern, von der Empfängnis bis zum Tod. Hauptsächlich durch Gewitteraktivität in Äquatorzonen, erzeugen diese Felder Amplitudenspitzen im ELF-Spektrum zwischen 8 und 32 Hz - die [Schumann (1957)] Resonanzen. Ihre Energie (eigentlich Ladung) wird in Milliarden Coulomb gemessen und angegeben. Sie schwingt weltweit zwischen der Erd-Oberfläche und der Ionosphäre etwa 140 km über der Erde. Mit einer Mächtigkeit von 41.000 km, kann die Schicht zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre als Hohlraum-Resonator wirken, mit einer Resonanz-Frequenz von etwa 8 Hz für die Wellen, die sich mit der Lichtgeschwindigkeit (300.000 km / s) ausbreiten. Schumann-Felder haben schwache Energien, mit elektrischen Komponenten von etwa 0,01 V / m, und Magnetfeldern von 1-10 Nanotesla. Diese schwachen äußerst niederfrequenten Felder (ELF, d.h. Frequenzen unter 300 Hz) stehen im Kontrast zu dem viel größeren stärkeren statischen geomagnetischen Feld der Erde, in der Regel etwa 50 Mikrotesla [µT]. / .. / Als Quelle siehe auch: [http://www.pimath.de/magnetfeld/schichtfrequenz2.html] Die Autoren heben hier die biologische Bedeutung der ELF- (extrem niederfrequenten) Felder, besonders der Schumann-Resonanzen, hervor, obwohl diese weit schwächer sind als das statische Magnetfeld. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 20 [Kommentar des Autors: Die Bedeutung des „Adey-Fensters“:] Die Bedeutung dieses Zusammenhangs zwischen Frequenz – Amplitude – biologischer Reaktion liegt darin, dass es nur einen schmalen Bereich gibt, in dem der Organismus reagiert. Liegt ein Wellenspektrum außerhalb dieses Bereiches kann man ein biologisches System auch nicht zu einer Reaktion zwingen, in dem man die Intensität steigert. Es ist vielleicht vergleichbar mit dem menschlichen Gehör, das (anders als bei Hunden) für Ultrasound und Hochfrequenz ( >20.000 Hz) unempfindlich ist, oder auch wie das Auge, das schlicht DER Empfänger für elektromagnetische Wellen ist, den der Mensch nun mal mitten im Gesicht trägt, und der „nur“ Licht – also Licht im „sichtbaren“ Bereich- sehen und verarbeiten kann. Das menschliche Auge kann kein Ultraviolett sehen (wie z.B. Bienen) oder Infrarot (wie z.B. Spinnen). Das „Adey-Fenster ist ein „biologisches Fenster“ und wird auch als „Frequency-amplitude-window“ bezeichnet. Zur Veranschaulichung mag folgende Skizze dienen: Der physiologische Effekt ist am größten, wenn Frequenz und Amplitude (also die Intensität) in einem definierten Verhältnis zueinander stehen und innerhalb des „Fenster-Bereiches“ liegen. Dieser Fenster-Bereich liegt in definierten -in der Biologie und Physik immer wiederkehrendenVerhältnissen. Das war der Kern der Entdeckung von Bawin und Adey in 1976. Diese „Fenster-Bereiche“ stehen in direktem Zusammenhang mit den Erdmagnetfrequenzen sowohl wie der „Schumann-Frequenz“ als auch den Erdfrequenzen (Äquator und Polfrequenzen). Bärtels und Piontzik(*) führen 2012 dazu weiter aus: „Alles Leben auf der Erde ist an einen Frequenzbereich von 11,7 - 11,8 Hz angepasst. Alles Leben auf der Erde ist ebenso an die Frequenzbereiche von 7,8-7,9 Hz sowie 15,6-15,7 Hz und 31,2-31,5 Hz angepasst. Die von der Erdfrequenz und der Schumann-Frequenz erzeugten gemeinsamen Frequenzen werden als biologische Frequenzen bezeichnet.“ (*Klaus Piontzik, Claude Bärtels 2012, Planetare Systeme Band 1, Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt, ISBN: 978 384 823 2642) [Kommentar Ende] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 21 Bernhard, J. Publikation; Z.Naturforsch. 34c, 616-627, 1979 Titel: Biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder Autoren: Bernhard, Jürgen,H. Priv.Doz. Dr.. Adresse: Institut für Radiologie, Krankenhausstr. 12, D-8520 Erlangen [Zitat –auszugsweise- aus dem 1. Absatz, S 616:] >>Diese Übersicht beschreibt die Ergebnisse der Forschung auf dem Gebiet der Wechselwirkung elektromagnetischer Felder mit biologischen Systemen. Es werden thermische und nichtthermische Wirkungen beschrieben. Dabei wird nicht auf jeden in der Literatur beschriebenen biologischen Effekt eingegangen, sondern es erfolgt eine Beschränkung auf solche biologische Wirkungen, für die datengestützte biophysikalische Modellvorstellungen entwickelt werden konnten. Es soll herausgearbeitet werden, daß im Hinblick auf den Menschen bei bestimmten Frequenzen und Feldstärken gewisse grundsätzliche biophysikalische Mechanismen auftreten können, andere aber unmöglich sind. Zusätzlich sind in Kapitel VI einige Berichte über biologische Wirkungen bei geringen Feldstärken aufgenommen, die gegenwärtig diskutiert werden, deren Wirkungsmechanismen jedoch noch ungeklärt sind. Der hier behandelte Bereich des elektromagnetischen Spektrums gehört zu den sogenannten nichtionisierenden Strahlen, der Wellenlängen größer als etwa 100 nm (12,4 eV) umfaßt. Bei etwa 12,5 eV liegt die Elektronenablösearbeit für Sauerstoff ( 0 2), die Mindestenergie für eine Ionisierung der Luft (N2: 14,5 eV).<< [Zitat –auszugsweise- aus letztem Absatz, S. 626:] >> Im Hinblick auf mögliche Wirkungsmechanismen befindet man sich noch im Stadium der Spekulation [Anmerkg d. Autors: Das war 1979]. Jedoch scheint insoweit eine Übereinstimmung zu bestehen, daß - falls die berichtete Empfindlichkeit von Nervengewebe bestätigt wird – außerordentlich wirksame räumliche und zeitliche Integrationsmechanismen beteiligt sein müssen [Lit*1]. Andererseits liegt für einen möglichen nichtthermischen Wirkungsmechanismus im kurzwelligen Mikrowellenbereich - abgesehen von felderzeugten Kräften - eine Modellvorstellung von Fröhlich vor. Fröhlich hat in mehreren Arbeiten gezeigt (zum Beispiel [Lit*2]), daß biologische Makromoleküle metastabile angeregte Zustände mit hohem Dipolmoment besitzen können, die zu longitudinalen elektrischen Schwingungen mit großer Reichweite bei Frequenzen von etwa 1011 Hz fähig sind. Es gibt einige experimentelle Befunde, die Fröhlich’s Postulate zu bestätigen scheinen ([Lit*3,4] und Literatur dort). Erwähnt sei hier das Ergebnis von Mikrowellenbestrahlungen an wäßrigen Kulturen von Hefezellen [Lit*5]. Die Wachstumsrate zeigte bei etwa 42 GHz eine Frequenzabhängigkeit in Form von scharfen Resonanzen.<< __________________ -Die Literaturziffern im Originaltext wurden hier durch die Original Literaturangaben ersetzt.[Lit*1]: H. P. Schwan,/ Ann. N. Y. Acad. Seiten. 103, 198-213 und W. R. Adey und. S. M. Bawin, / Brain Interactions with Weak Electric and Magnetic Fields./ Neurosci. Res. Prog. Bull. 15, Mass.: MIT Press, Cambridge 1977. [Lit*2]: H. Fröhlich, Int. J. Quantum Chem. 2, 641–649 (1968). // H. Fröhlich, Nature 228, 1093 (1970). [Lit*3,4]: S. J. Webb u. A. D. Booth, Nature 222, 1199–1200, (1969). // W. Grundier, F. Keilmann u. H. Fröhlich, Physics, Letters 62 A, 463-466 (1977). [Lit*5]: W. Grundier u. F. Keilmann, Z. Naturforsch. 33 c, 15-22 (1978). __________________ Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 22 Binhi et al. Publikation; Abstract Book Fröhlich Centenary International Symposium, July 1.4, 2005, Prague, Czech Republic Titel: STOCHASTIC DYNAMICS OF MAGNETIC NANOPARTICLES IN BIOLOGICAL CELLS Autoren: Binhi,V.N., Chernavskii, D.S., Lebedev, P.N., Prokhorov, A.M. [Zitat aus dem 1. Absatz:] >> There are many hypothetical mechanisms suggested to explain the biological effects of weak lowfrequency magnetic fields. A brief review of the mechanisms may be found in and the detailed discussion in [Kommentar des Autors: Binhi et al beziehen sich hier auf die Arbeiten von Kirschvink, siehe unter “K” Kirschvink I bis III]. At the same time, the physical nature of these effects remains unclear. The basic problem is that the interaction energy of biologically active molecules and the MF at the geomagnetic level is very small. It is much smaller than the energy of thermal fluctuations kT ~ 4×10-14 erg at physiological temperatures.<< [Kommentar des Autors: 1 erg = 0,1 µJ, bzw. 1 J = 1x107 erg.(1 erg = 1gxcm2 / s2)] [Zitat aus dem letzten Absatz:] >> The sensitivity S computed at several likely values of the elasticity of the bond between a mean magnetosome and cytoskeleton is equal to 10–20. This means a 1% MF change causes 10–20% changes in the transition probability. Thus, the limit of detectable values of the constant MF variations is found to be 200 nT, the level of geomagnetic fluctuations. Taking into account that the MF produced by a magnetosome may attain dozens mT and the changes in its mean level induced by those weak variations are the same 10–20%, we arrive to a ‘magnetic stochastic biological amplification’ of order of 104 functioning due to thermal disturbances. The rate of the transitions and the probability of magnetosomes to be in the different states depend as well on the magnetic field direction with respect to an averaged magnetosome’s orientation.<< [sinngemäße Übersetzung 1. Absatz] Es gibt viele hypothetische Mechanismen, um die biologischen Effekte der schwachen niederfrequenten Magnetfelder zu erklären. Ein kurzer Überblick über die Mechanismen und Diskussion derselben, kann bei Kirschvink gefunden werden (s. „K“ Krischvink I bis II). Gleichzeitig bleibt die physikalische Natur dieser Wirkung unklar. Das Grundproblem besteht darin, dass die Wechselwirkungsenergie von biologisch aktiven Molekülen und die MF (magnetischen Felder) im geomagnetischen Pegel sehr klein sind. Ihre Energie ist viel kleiner als die Energie der thermischen Fluktuationen kT ~ 4 × 10-14 erg bei physiologischen Temperaturen. [sinngemäße Übersetzung letzter Absatz] Die berechnete Empfindlichkeit S (Sensivity) bei mehreren wahrscheinlicher Werte der Elastizität der Bindung zwischen Magnetosomen und Zytoskelett ist gleich 10-20. Das bedeutet, 1% Änderung im MF (magnetischen Feld) bewirkt 10-20% Veränderung in der Übergangswahrscheinlichkeit. [ab hier freie Übersetzung nach dem Verständnis des Autors, was Binhi et al. gemeint haben.] Wendet man die Formel an, liegt die Grenze des nachweisbaren Wertes konstanter MF Fluktuationen bei 200 nT, was in etwa den geomagnetischen Fluktuationen des Erdmagnetfeldes entspricht. Berücksichtigt man, dass Magnetfelder, die von einem Magnetosom hergestellt werden, Dutzende [mT] erreichen, und das die durchschnittlichen Änderungen, die von diesen schwachen Schwankungen Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 23 induziert werden, ebenso 10-20% erreichen, kommen wir zu einer magnetisch stochastisch biologischen Verstärkung mit der Größenordnung von 104 , angeregt durch thermische Turbulenz. Die Geschwindigkeit der Übergänge zwischen den Aufenthaltswahrscheinlichkeiten der Magnetosomen in den verschiedenen Zuständen hängt auch von der Magnetfeldrichtung mit Bezug zur durchschnittlichen Orientierung der Magnetosomen ab. [Kommentar des Autors:] „Bedeutung und Interpretation der Publikation von Binhi et al.“ Die Autoren liefern eine Berechnung des Einflusses der stochastischen Resonanz, die zwischen Magnetosomen und Zytoskelett auftritt (Magnetitkristalle in der Zelle / bzw im Zell-Gewebe). Dabei berechnen sie, dass trotz des „lauten“ Rauschens eine minimale Veränderung im Magnetfeld ein Signal erzeugt, das über das Rauschen hinaus sichtbar wird und damit eine Wirkung hat. Hänggi liefert dazu eine umfassende Erläuterung und zeigt die Wirkung an einem Fisch (Löffelstör), der diese Änderungen wahrnehmen und dadurch sein Nahrung (Plankton) finden kann. (siehe „H“, Hänggi), eine wichtiger Parameter und ein Grundvoraussetzung der Betrachtungen ist die Annahme, dass es in einem Schwingungssystem mindestens zwei metastabile Zustände gibt, die bei einem minimalen Signal von einem in den anderen Zustand übergehen können.. (= stochastische Resonanz, siehe Grundlagen). [Kommentar Ende] Burch et al. Journal: Int. J. Radiat Biol. 2002 Nov., 78 (11): 1029-36, PMID: 124 562 90 Titel: Melatonin metabolite excretion among cellular telephone users. Autoren: Burch JB, Reif JS, Noonan CW, Ichinose T, Bachand AM, Koleber TL, Yost MG. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12456290 Eine Studie der Colorado State University, USA, hat herausgefunden, dass bei Handytelefonierern, die länger als 25 Minuten am Tag mit dem Handy telefonierten, der Melatoninspiegel deutlich reduziert war. Der Effekt trat bereits nach 3 Tagen auf. Die entsprechende Versuchsgruppe hatte an 3 aufeinanderfolgenden Werktagen jeweils länger als 25 Minuten mit dem Handy telefoniert. Zur Bestimmung des Melatoninspiegels wurden jeweils Urinproben genommen. Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass der Effekt sich noch verstärkte, wenn die Versuchspersonen zusätzlich 60-Hz-Magnetfeldern ausgesetzt waren. [Anmerkung des Autors: Das Stromnetz in USA ist mit 60Hz getaktet, das in Europa mit 50Hz] Studien, bei denen Reduzierungen des Melatoninspiegels durch einen schädlichen Umwelteinfluss gefunden werden, gelten als sehr wichtig, da Melatonin wesentlich an der Bekämpfung von Krebszellen beteiligt ist. Zu geringe Melatoninspiegel begünstigen die Entwicklung bösartiger Tumore. Lai und Singh haben zum Beispiel 1996 und 1997 festgestellt, dass Schädigungen der Erbsubstanz, die nach der Bestrahlung mit Mikrowellenstrahlung auftraten, durch zusätzliches Melatonin vermieden werden konnten. Lai und Singh hatten dabei Gehirnzellen 2 Stunden (SAR 1,2 W/kg, Frequenz: 2450 MHz, gepulst und ungepulst) mit Mikrowellen bestrahlt. 4 Stunden nach der Bestrahlung wurden sowohl bei der gepulsten als auch bei der ungepulsten Variante Schäden am Erbgut festgestellt (Einzel- und Doppelstrangbrüche der DNA). Die Reparatur der DNA wurde behindert, freie Radikale traten häufiger auf. Wurden die Zellen zusätzlich mit Melatonin versetzt, trat der Effekt nicht auf. [Quelle: Workshop der Forschungsgemeinschaft Funk, 24.-27.11.2002, Löwenstein] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 24 Cavopol et al. Journal: (a) Bioelectromagnetics. 1995; 16(1):20-32 Titel: Blockade of sensory neuron action potentials by a static magnetic field in the 10mT range. Autoren: McLean MJ, Holcomb RR, Wamil AW, Pickett JD, Cavopol AV. [Zitat übernommen aus: “Pain Treatment Based on Quantum Theory, Kapitel: Magnetic Vibration” Published on Practical Pain Management (http://www.practicalpainmanagement.com)] und (b) Bioelectromagnetics (1995)16:197-206 Titel: Measurement and Analysis of Static Magnetic Fields That Block Action Potentials in Cultured Neurons Autoren: A.V. Cavopol, A.W. Wamil, RR. Holcomb, and M.J. McLean Universität: Departments of Neurology, Vanderbilt University Medical Center (a) [Originalzitat aus “Introduction”:] >>An important aspect of magnetic fields is that they permeate all body tissues without interference. Various cell structures, including mitochondria, are stimulated by magnetic fields, and relatively small magnetic energies are required to affect chemical reactions in cells.[Cavopol]. These effects are widespread and include increases in intracellular calcium through changes in the calcium channel, changes in the sodium-potassium pump, increases in ribonucleic acid/DNA production, increases in conversion of ATP to adenosine diphosphate, and stimulation of cyclic adenosine monophosphate (cAMP)<< [Übersetzung aus (a) “Introduction”:] Ein wichtiger Aspekt der Magnetfelder ist, dass sie alle Körpergewebe ungestört durchdringen. Verschiedene Zellstrukturen, einschließlich Mitochondrien, werden durch magnetische Felder stimuliert und nur relativ kleine magnetische Energien sind erforderlich, um chemische Reaktionen in den Zellen zu beeinträchtigen. [Cavopol]. Diese sind weit verbreitet und umfassen Effekte wie die Steigerung des intrazellulären Calcium-Spiegels durch Änderungen im Calciumkanal, Änderungen in der Natrium-Kalium-Pumpe. Die Erhöhung der Ribonukleinsäure / DNA-Produktion, Steigerungen bei der Umwandlung von ATP in Adenosindiphosphat und Stimulation von cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP ). (b) [Originalzitat aus “Introduction”] >> Electrically stimulated action potentials of adult mouse sensory neurons in cell culture were blocked to a large extent when the neuron was positioned in a static magnetic field of -11 mT intensity produced by an array of four permanent magnets of alternating polarity [McLean et al., 1991,1995]. In the original experiments, the magnitude of this biological effect depended on positioning of the neuron under study in the field (changes in vertical distance of cell from the array),….<< [Übersetzung aus (b) “Introduction”:] Elektrisch stimulierte Aktionspotentiale ausgewachsener sensorischer Neuronen in Zellkultur (von Mäusen) wurden zu einem großen Teil blockiert, wenn das Neuron einem statischen Magnetfeld von bis zu 11 [mT] innerhalb eines Arrays von vier Permanentmagneten wechselnder Polarität ausgesetzt wurde. [McLean et al., 1991,1995]. In den ursprünglichen Experimenten, hing das Ausmaß dieser Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 25 biologische Wirkung mit der Positionierung des Neurons im Feld (Änderungen senkrechten Abstand von Zelle aus dem Array) ab. [Originalzitat aus (b) “Discussion”] >>The experiments and analysis described herein were designed to discriminate which of two field characteristics, field intensity or gradient of the field magnitude is the principal determinant of AP blockade in cultured neurons. … For this reason, the gradient of the field magnitude has to be regarded as a global indicator of field variation, not as a precise correlate of firing failure.<< Die Experimente und Analyse wurden entwickelt, um zu unterscheiden, welche von zwei Feldeigenschaften, Feldstärke oder der Gradient der Feldstärke, die wichtigste Determinante für die AP-Blockade in kultivierten Neuronen ist. …. Aus diesem Grund muss der Gradient der Feldstärke als ein globaler Indikator für die Feldänderung und nicht als exakte Entsprechung für das Versagen des „Feuerns“ (ausbleiben der Aktionspotenzialänderung) angesehen werden. [Kommentar des Autors:] Nachgewiesen wurde an Zellkulturen des Nervengewebes von Mäusen, dass die Reizleitung von Nervenzellen durch Magnetfelder blockiert werden kann. Die Feldstärke als solche ist nicht das entscheidende Kriterium, der Gradient der Feldstärke zeigt eher das Risiko einer solchen Blockade an. Ein exaktes physikalisches Kriterium blieb bei Cavopol offen, allerdings einen möglichen und plausiblen Ausweg bietet die Feldgradienten-Divergenz. Mit dem Ansatz kann die Lücke zwischen gefundenen Ergebnissen und ihrer Interpretation geschlossen werden. [Kommentar Ende] Emilio del Giudice Journal: Electromagnetic Biology and Medicine, 24: 199-210, 2005 Titel: Coherent Quantum Electrodynamics in Living Matter Autoren: EMILIO DEL GIUDICE, ANTONELLA DE NINN0, MARTIN FLEISCHMANN, GIULIANO MENGOLI, MARZIALE MILANIS, GETULLIO TALP0, and GIUSEPPE VITIELLO [Originalzitat aus “Introduction”] >>Quantum electrodynamics (QED) is the universally accepted theory of the interaction of atomic and molecular components (nuclei and electrons) coupled trough their electric charges and magnetic moments to the electromagnetic field (emf). Accordingly, QED is the natural conceptual framework for understanding matter, in particular living matter.<< Quantenelektrodynamik (QED) ist die allgemein akzeptierte Theorie der Wechselwirkung von atomaren und molekularen Komponenten (Kerne und Elektronen) die durch ihre elektrischen Ladungen und magnetischen Momente mit dem elektromagnetischen Feld (EMF) gekoppelt sind. Dementsprechend ist QED der natürliche konzeptionelle Rahmen für das Verständnis der Materie, insbesondere für belebte Materie, für das Leben an sich und seine Entstehung auf dieser Welt. [Originalzitat aus “Conclusions”] >>The sketchy examples reported in this article show that QED is a powerful conceptual tool to investigate the "know-why" of living matter, beyond the sheer enumeration of the "know-how." In this way, it becomes possible to tackle problems so far neglected: a) How is a biomolecule able to find the way to meet the partner prescribed for her by the biochemical code in a very short time and (almost) without mistakes? b) Why are enzymes so selective? Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 26 c) Temperature fluctuations are not suppressed, they simply do not occur; why is temperature so stable? d) Why does the heavy traffic of ions in our body not produce a massive Joule effect? In living matter there is chemistry; there is electricity; there is magnetism. However, these properties behave quite differently than they do in artificial objects created by humankind.<< Die skizzenhaften Beispiele in diesem Artikel zeigen, dass QED ein leistungsfähiges Werkzeug darstellt, um konzeptionell das "Know-why" lebender Materie zu untersuchen, was über die bloße Aufzählung des "Know-how" hinaus geht. Auf diese Weise wird es möglich, Probleme zu lösen die bisher vernachlässigt wurden: a) Wie, auf welche Art und Weise ist ein Biomolekül in der Lage, den vom biochemischen Code vorgeschriebenen Partner in kürzester Zeit zu finden und das (fast) ohne Fehler? b) Warum sind Enzyme so selektiv? c) Temperaturschwankungen werden nicht unterdrückt, sie kommen einfach nicht vor; warum ist die Temperatur so stabil? d) Warum produziert der Schwerlastverkehr von Ionen in unserem Körper nicht einen massiven Joule-Effekt? In lebender Materie gibt es Chemie, Strom, Magnetismus. Wie auch immer, diese Eigenschaften zeigen andere Verhaltensweisen, als in künstlichen Objekten [i.S.v. Experimenten], die von Menschen geschaffen wurden. [Interpretation:] Zentraler Punkt der Arbeiten von del Giudice ist die Weiterentwicklung und mathematische Beschreibung einer Kohärenz-Domäne – das ist ein Gebilde aus (Wasser-) Molekülen, dessen Durchmesser, bedingt durch die Anzahl der in ihr vorhandenen Moleküle – genau einer Wellenlänge entspricht, mit der Folge, dass dieses gesamte Ensemble in der Lage ist, “unisono” zu schwingen (wie die Geiger in einem Orchester unisono die gleichen Noten spielen). Eine Welle des Lichts hat eine definierte Länge und die ist um ein Vielfaches größer als der Durchmesser eines Moleküls. Im Fall von Wassermolekülen entspricht dies einer Menge von 30x106 Molekülen bei T=0 (Eiswürfel mit einer Kantenlänge von 1 Mikron [1µm]); bei T=300 K (Raumtemperatur) enthält so eine „CD“ (coherence domain) 12x106 Moleküle. Das entspricht einer Anzahl von etwa 1.5 x106 quasi freien Elektronen(*), die einem Plasma innerhalb der CD entsprechen und diese können elektromagnetisch und hydrodynamisch in einen Anregungszustand versetzt werden. [Anmerk.d.Autors:(*) - das sind die Elektronen, deren Energie knapp unterhalb von 0.5 eV, also unterhalb der Ionisierungsschwelle liegt] Das bedeutet: Im Gegensatz zum gewöhnlichen Wassermolekül können Kohärenzdomänen von ca. 12 Millionen Wassermolekülen (bei Raumtemperatur) mit einer geringen zusätzlichen Energie leicht Elektronen freisetzen, die biologisch zur Verfügung stehen. Diese Erkenntnis bildet einen wesentlichen Baustein einer „Quantentheorie des Lebendigen“, welche die sonst nicht erklärbare Präzision und Zielgerichtetheit der Lebensvorgänge verständlich macht. [Interpretation Ende] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 27 Hänggi I Journal: Physikalische Blätter, 57, (2001), Nr 1, S.15-16 Titel: stochastische Resonanz, Rauschen macht sensibel Autor: Peter Hänggi Adresse Universität Augsburg, Institut für Physik, Universitätstr.1, D-86135 Augsburg Inhaltlicher Überblick: Siehe Grundlagen „Stochastische Resonanz“ [Zitat, Auszug, S16, linke Spalte, 2. Absatz:] >> Neben interessanten medizinischen Anwendungen wurden jüngst auch wichtige Meilensteine in der physikalischen SR-Forschung gesetzt. Einer internationalen Kollaboration ist es gelungen, die Stärke der Stochastischen Resonanz mit einem Kontrollschema gezielt zu steuern. Beispielsweise lässt sich damit die Wirkung von vermutlich schädlichem elektromagnetischem Smog auf neuronales Gewebe minimieren. Die Arbeitsgruppe um Lutz Schimansky-Geier von der Humboldt Universität in Berlin hat kürzlich auch aufschlussreiche Zusammenhänge zwischen Stochastischer Resonanz und statistischer Phasensynchronisation entdeckt**. Auch auf der Ebene des Quantenrauschens erfährt die Stochastische Resonanz gegenwärtig einen starken Aufschwung. << * [M. Löcher et al., Phys. Rev. E62, 317 (2000).] **[J. A. Freund, A. B. Neiman, L. Schimansky-Geier, Europhys. Lett. 55, 8 (2000).] Hänggi II Journal: CHEMPHYSCHEM, 2002, 3, 285-290 A European Journal of Chemical Physics and Physical Chemistry, Biophysics Special Verlag: Wiley-VCH Verlag GmbH, Weinheim, Germany Titel: Stochastic Resonance in Biology, „How noise can enhance detection of weak signals and help improve biological information processing” Autor: Peter Hänggi Adresse: Universität Augsburg, Institut für Physik, Universitätstr.1, D-86135 Augsburg [Originalzitat aus Introduction:] >> In everyday life, noise is generically viewed as being of harmful influence in detecting and transferring information. Stochstic [Stochastic] resonance (SR) refers to a situation where the mere addition of random noise to the dynamics improves a system´s sensitivity to discriminate weak information-carrying signals. Thus, this phenomenom [phenomenon] constitutes yet another example where random pertibations [perturbations] play a useful role in enhancing detection and aiding the transmission effiency of weak information in nonlinear systems. Because of its generic nature, this phenomenon boatsts [boasts] application extending from classical and quantum physics to chemistry, engineering, and, in recent years, also in biology and medicine.<< [Übersetzung inhaltlich:] Im Alltag wird Lärm allgemein als störender Einfluss bei der Erfassung und Übertragung von Informationen angesehen. Stochastische Resonanz (SR) bezieht sich auf eine Situation, in der die bloße Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 28 Zugabe von Zufallsrauschen die Dynamik eines Systems dahingehend verbessert, so dass die Empfindlichkeit für schwache informationstragende Signale erhöht wird. Somit stellt dieses Phänomen noch ein weiteres Beispiel dar, wo zufällige Störungen (im Sinne von ungleichmäßigen, unregelmäßigen und unterschiedlich starken Signalen) eine nützliche Rolle bei der Verbesserung der Signalerkennung spielen (hier speziell schwache Informationssignale in nichtlinearen Systemen). Wegen seiner generischen Bedeutung, findet dieses Phänomen immer mehr Anwendung, die sich von der klassischen und der Quantenphysik zur Chemie, zum Maschinenbau, und in den letzten Jahren auch in der Biologie und Medizin ausbreitet. Hinrikus Journal: The Environmentalist, 25, 187–194, 2005 Titel: Non-Thermal Effect of Microwave Radiation on Human Brain Autoren: HIIE HINRIKUS, MAIE BACHMANN, RUTH TOMSON and JAANUS LASS Adresse: Biomedical Engineering Center, Tallinn University of Technology, 5 Ehitajate Rd, 19086, Tallinn, Estonia [Originalzitat aus “Summary”] >>This study focuses on an origin of interaction mechanism of microwave radiation with nervous system—quasi-thermal field effect. The microwave field can cause fluctuations and vibration of the charged particles and membranes in tissues. The hypothesis is, that this phenomenon is similar to the effect caused by Brown motion initiated by temperature and results in the same effects without rise in temperature. The electric field of 1 V/cm can introduce disturbance of the thermal equilibrium inside a cell of 10 µm radius, which equivalent to disturbance produced by temperature rise of 1 K. The hypothesis, that microwave heating should cause an effect independent of the microwave modulation frequency, while field effect depends on modulation frequency, was examined experimentally. The 450 MHz microwave radiation, modulated at 7, 14 and 21 Hz frequencies, power density at the skin 0.16 mW/cm2, was applied. The experimental protocol consisted of two series of five cycles of the repetitive microwave exposure at fixed modulation frequencies. Relative changes in EEG theta, alpha and beta rhythms of the group of 13 healthy volunteers were analysed. Analysis of the experimental data shows that: (1) statistically significant changes in EEG rhythms depend on modulation frequency of the microwave field; (2) microwave stimulation causes an increase of the EEG energy level; (3) the effect is most intense at beta1 rhythm and higher modulation frequencies. These findings confirm the quasi-thermal origin of the effect, different from average heating.<< [Übersetzung aus”Summary”:] Diese Studie konzentriert sich auf einen Ursprung des Wechselwirkungsmechanismus von Mikrowellenstrahlung mit dem Nerven System – als quasi-thermischer Feldeffekt. Das Mikrowellenfeld kann Schwankungen und Vibrationen der geladenen Teilchen und Membranen in den Geweben verursachen. Die Hypothese ist, dass dieses Phänomen ähnlich dem Effekt ist, der durch Brown´sche Bewegung bei Temperatur eintritt und zu den gleichen Effekten führt, jedoch ohne einen Anstieg der Temperatur. Das elektrische Feld von 1 V / cm kann eine Störung des thermischen Gleichgewichts in einer Zelle von 10 µm Radius erzeugen, der einem Temperaturanstieg von 1 K äquivalent ist. Die Hypothese, dass Feldeffekte mit Frequenzmodulation den gleichen oder ähnlichen Effekt hervorrufen wie eine Erwärmung eines Gewebes durch Mikrowellen, wurde experimentell untersucht. 450-MHz-Mikrowellenstrahlung, wurde mit 7, 14 und 21 Hz moduliert, die Leistungsdichte an der Haut wurde auf 0,16 mW/cm2 eingestellt. Das experimentelle Protokoll besteht aus zwei Reihen von fünf Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 29 Zyklen der sich wiederholenden Mikrowellen Exposition mit festen Modulationsfrequenzen. Es wurden die relativen Änderungen in EEG Theta-, Alpha- und Beta-Rhythmen der Gruppe von 13 gesunden Probanden untersucht. Die Analyse der experimentellen Daten zeigt, dass: 1. statistisch signifikante Veränderungen der EEG-Rhythmen abhängig von der Modulationsfrequenz des Mikrowellenfeldes sind; 2. Mikrowellen-Stimulation zu einer Erhöhung der EEG-Energieniveaus führt; 3. die Wirkung am intensivsten beim „beta1 Rhythmus“ und höheren Modulationsfrequenzen ist. 4. Diese Ergebnisse den quasi-thermischen Ursprung des Effekts bestätigen, anders als bei „durchschnittlicher“ (üblicher) Erwärmung. [Anmerkung des Autors: Das spezielle Ergebnis dieser und anderer Arbeiten von Hinrikus ist Folgendes: Die Arbeiten von Hinrikus haben gezeigt, dass die niederfrequent modulierten Mikrowellen (genauso ist Handystrahlung zusammengesetzt!) die Rhythmen der Gehirnströme verändern. Dabei handelt es sich um keinen thermischen (also auf Erwärmung des Gewebes beruhenden) Effekt, der nach klassischer (aber inzwischen überholter) Lehrmeinung angeblich der einzig biologisch relevante sein sollte, sondern die an sich energetisch unbedeutende niederfrequente Modulation führt zu einer Störung des Gleichgewichtes der Zelle, wie sie thermisch erst bei einer wesentlich höheren Intensität an Mikrowellenstrahlung eintreten würde. Hinrikus nennt diese Beobachtung einen „quasithermischen“ Effekt.] Kirschvink I Journal: Proc. Natl. Acad. Sci. USA / Vol. 89, pp. 7683-7687, August 1992 / Biophysics Titel: Magnetite biomineralization in the human brain (iron/extremely low frequency magnetic fields) Autoren: JOSEPH L. KIRSCHVINK, ATSUKO KOBAYASHI-KIRSCHVINK, AND BARBARA J. WOODFORD* [Originalzitate: Auszüge aus “Discussion” und “Summary”] >> Results from these studies indicate that human brain and meninges contain trace amounts of ferromagnetic material. These magnetic particles in the human brain are diffusely and homogeneously distributed over all cerebral lobes, the cerebellum, basal ganglia, and midbrain.<< >>The presence of magnetite in human tissues has potential implications for at least two biomedical issues that have been discussed extensively in the literature; these include human exposure to the strong static fields used in MRI studies and the much weaker 50- and 60-Hz fields produced by the electric power system and appliances in industrialized countries.<< [Übersetzung der Zitate:] Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, dass das menschliche Gehirn und die Hirnhäute Spuren von ferromagnetischem Material enthalten. Diese magnetischen Teilchen im menschlichen Gehirn sind diffus und homogen über alle Hirnlappen verteilt, das Kleinhirn, die Basalganglien und das Mittelhirn. Die Anwesenheit von Magnetit* in menschlichen Geweben hat Potenzial für Auswirkungen auf zumindest zwei Probleme, die biomedizinisch ausführlich in der Literatur diskutiert werden. Dazu gehören Menschen, die starken statischen Feldern in MRT Studien ausgesetzt werden und viel schwächeren 50- und 60-Hz-Feldern die von elektrischen Energiesystemen und Geräten in den Industrieländern erzeugt werden. [Anmerkung des Autors (*) Magnetit ist ein mineralisches Erz (Fe3O4) mit magnetischen Eigenschaften und kommt in evolutionsgeschichtlich sehr alten Lebensformen vor.] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 30 Kirschvink II Journal: Current Opinion in Neurobiology 2001, 11:462–467 Titel: Magnetite-based magnetoreception Autoren: Joseph L Kirschvink, Michael M Walker and Carol E Diebel [Originalzitat: Auszug aus “Abstract”] >>Orientation, navigation, and homing are critical traits expressed by organisms ranging from bacteria through higher vertebrates. Sensory systems that aid such behavior have provided key selective advantages to these groups over the past 4 billion years, and are highly evolved; magnetoreception is no exception. Across many species and groups of organisms, compelling evidence exists that the physical basis of this response is tiny crystals of single-domain magnetite (Fe3O4). It is the opinion of the authors that all magnetic field sensitivity in living organisms, including elasmobranch fishes, is the result of a highly evolved, finely-tuned sensory system based on „singledomain ferromagnetic crystals”<<. [Übersetzung aus “Abstract”:] Orientierung, Navigation und die Fähigkeit „nach Hause zu finden“ sind distinkte Merkmale in Organismen, die von Bakterien bis zu höheren Wirbeltieren reichen. Sensorische Systeme, die ein solches Verhalten unterstützen haben („vererbungsfähige“) Schlüssel entwickelt, die selektive Vorteile für diese Gruppen in den vergangenen 4.000.000.000 Jahre geboten haben, sind hoch entwickelt; Magnetorezeption ist keine Ausnahme. In vielen Arten und Gruppen von Organismen, existieren überzeugende Beweise, dass die physikalische Grundlage in den winzigen Kristallen von Einzeldomänen-Magnetit (Fe3O4) liegt. Es ist die Meinung der Autoren, das jede Art MagnetfeldEmpfindlichkeit in lebenden Organismen, einschließlich der Knorpelfische, das Ergebnis einer hochentwickelten, fein abgestimmten Sensorik ist, basierend auf „singledomain-ferromagnetischen Kristallen“. [Originalzitate: Auszüge aus “Conclusions and future prospects”] >>Magnetoreception may well have been among the first sensory systems to evolve, as suggested by the presence of magnetosomes and magnetosome chain structures in the 4.0 billion year old carbonate blebs of the Martian meteorite ALH84001. Although this is nearly half a billion years older than the oldest microbial fossils on Earth, it suggests that this genetic ability was brought here from Mars via the process of panspermia.. In terms of the evolutionary arguments presented above, the striking similarity in magnetosome structure and organization in bacteria, protists, and vertebrates, and the deep fossil record, supports the hypothesis that magnetite biomineralization system arose initially in the magnetotactic bacteria and was incorporated into eukaryotic cells through endosymbiosis. << [Anmerkung mit inhaltlicher Übersetzung des Autors zum englischsprachigen Originaltext oben:] Kirschvink geht weiter mit einer (provokanten) Vermutung, dass für die Einbindung und Expression der Kristalle im Gehirn ein extraterrestrischer Input erfolgt sein kann (in Form eines Meteors) und, dass das Auftreten in Organismen mit Meteoriten-Einschlag zu tun hat und in Folge die Einlagerung und Entwicklung der Kristalle (die in fossilen Mikroben gefunden wurden) einen evolutionären Vorteil hatte, weshalb sie genetisch fixiert worden sein könnten. Prinzipiell kann die Genetik so funktionieren. Und auch eine mineralische, extraterrestrische Addition von Material in die Erdoberfläche ist denkbar. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 31 Kirschvink III Journal: J. exp. Biol. (1981), 92, 333-335 Titel: SHORT COMMUNICATIONS, FERROMAGNETIC CRYSTALS (MAGNETITE ?) IN HUMAN TISSUE Autor: JOSEPH L. KIRSCHVINK, Department of Geological and Geophysical Sciences, Princeton University [Originalzitat: Auszug aus “Abstract”] >> In recent years, a variety of animals have been found which are able to synthesize the ferromagnetic mineral magnetite (Fe3O4). Lowenstam (1962) originally recognized biogenic magnetite in the radular teeth of a primitive marine mollusc, the chiton (Polyplacophora), and since then it has been identified as a precipitate in several magnetically sensitive organisms, including honey bees (Gould, Kirschvink & Deffeyes, 1978), homing pigeons (Walcott, Gould & Kirschvink, 1979) and in magnetotactic bacteria (Frankel, Blakemore & Wolfe, 1979). Zoeger, Dunn & Fuller (1980) also report a localized concentration of magnetite in dolphin heads, although magnetosensory behavioural experiments have not as yet been done on them. Magnetite is biologically unique because it is both ferromagnetic and conducts electricity like a metal; consequently it interacts strongly with magnetic and electric fields. Due to the numerous industrial and research environments which expose people to artificially intense electromagnetic conditions, it is of importance to know whether or not this material might exist in human tissue.<< [Kurze Interpretation: Mit dieser ersten Kurzmitteilung stellte Kirshvink – ausgehend von früheren entsprechenden Befunden aus dem Tierreich – die entscheidende Frage, ob auch in menschlichem Gewebe magnetische „Antennen“ in Form feiner Magnetitkriställchen vorkommen würden. Mit dieser Frage, auf die er in der Publikation (7a) eine positive Antwort fand, forderte er die herrschende Meinung heraus, der Mensch sei magnetisch weitestgehend unempfindlich.] Liboff (Galland) Die Bedeutung dieses Effektes wird z.B. an der Universität Marburg, Fachbereich Pflanzenphysiologie, in einer Vorlesung zum Thema „Photobiologie, Wechselfelder“ wie folgt erklärt: [Quelle: https://www.uni-marburg.de/fb17/fachgebiete/pflanzenphysio/lehre/vmgraviphotomagneto/vl13] Autor: Prof. emer. Dr. Paul Galland, Adresse: Philipps-Universität Marburg, FB 17, Karl-von-Frisch-Str.8, 35043 Marburg [Zitat Beginn, Paul Galland] >>Biologische Wirkung magnetischer Wechselfelder Dass magnetische Wechselfelder auf vielfältige Weise biologisch aktiv sind, ist seit langem bekannt. Man hat zunächst rein empirisch festgestellt, dass biologische Reaktionen vornehmlich bei solchen Frequenzen der Wechselfeder auftreten, die den Resonanzfrequenzen von biologisch wichtigen Ionen entsprechen. Es scheint so, dass die fundamentale Beziehung, die in Gl.4(**) ausgedrückt wird, auch für biologische Systeme gilt. Aus diesem Grund zeigen Dosis-Response-Kurven für magnetische Wechselfelder typischerweise „Fenster“, d.h. Bereiche mit Maxima und Minima. Die Resonanzfrequenzen sind relativ gering und können im Bereich von 1 – 50 Hz liegen. Aus diesem Grund werden solche Felder auch als ELF-EMF (extremly low frequency electromagnetic fields) beschrieben. Ergänzung aus dem Absatz davor- zur besseren Verständlichkeit hier nachgestellt: Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 32 Es existiert experimentelle Evidenz, dass magnetobiologische Effekte von magnetischen Wechselfeldern immer dann maximal sind, wenn die Frequenz f der Wechselfelder (BAC alternating current), die einem statischen Magnetfeld überlagert werden (BDC direct current), mit der Larmorfrequenz eines biologisch relevanten Ions (Ca2+, K+ etc.) übereinstimmen. Die Resonanzfrequenz f des überlagerten magnetischen Wechselfeldes BAC ist gegeben durch (**Gl.4): f = BDC xQ 2πxm [In dieser Gleichung stehen Q für die Ladung und m für die Masse des Ions.] Erklärungsmodelle Frühe „einfache“ Modelle der Ionen-Zyklotron-Resonanz haben die Wirkung von magnetischen Wechselfeldern behandelt, als ob sie in einem idealen Gas oder Luft stattfinden würden, wo Zusammenstöße mit anderen Molekülen nicht berücksichtigt sind. Modelle, die davon ausgehen, dass magnetische Felder die Umlaufbahn geladener Partikel ändern, können nicht für zelluläre Systeme gelten, in denen die Ionen permanent mit anderen Molekülen kollidieren. Erklärungsmodelle kommen aus dem Bereich der Quantendynamik und Quanten-Elektrodynamik. Diese Modelle sagen die richtigen Resonanzfrequenzen für bestimmte Ionen und magnetische Wechselfelder voraus, gehen aber nicht davon aus, dass die Ionen sich auf Kreisbahnen bewegen. Eine erfolgreiche Theorie (Binhi und Kollegen, 1990 – 2006) ist der sogenannte Ionen-Interferenz-Mechanismus. Hier wird angenommen, dass ein Ion, z.B. Ca2+, an ein Protein gebunden ist, wo es sich in einer Proteintasche befindet. Die quantenmechanische Beschreibung des oszillierenden Ions ergibt Wellenfunktionen, bei denen es zu einer Interferenz kommt. Als Folge ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit für das Ion in der Proteintasche räumlich strukturiert. Das Anlegen eines magnetischen Wechselfeldes ändert das räumliche Verteilungsmuster in der Proteintasche und kann zu einer Ablösung des Ions vom Protein führen.<< [Zitat Ende] [Anmerkung des Autors: Ionen, das sind elektrisch geladene Atome oder Moleküle, haben für biologische Prozesse allergrößte Bedeutung. Die Wissenschaft versteht heute (und kann dies überzeugend beschreiben), wie solche Ionen beeinflusst werden, wenn sie vor dem Hintergrund eines statischen Magnetfeldes (das in Form des Erdmagnetfeldes immer vorhanden ist) auch noch einer elektromagnetischen Wechselfrequenz ausgesetzt werden (was durch die vorhandenen technischen Felder ebenso der Regelfall ist) und diese Wechselfrequenz eine Resonanzfrequenz des Ions ist. Für alle biologisch wichtigen Ionen liegen diese Resonanzfrequenzen im ELF-Bereich. Durch Felder in diesem Frequenzbereich können somit biologische Abläufe gestört werden, indem z.B. Ionen aus der Verbindung mit einem Protein gelöst werden.] Okano et al. Journal: Bioelectromagnetics, 2012, Vol. 33:518^526 Titel: The Effects of Moderate-Intensity Gradient Static Magnetic Fields on Nerve Conduction Autoren: Hideyuki Okano, Hiroyuki Ino, Yu Osawa, Toshiaki Osuga, and Hozumi Tatsuoka Adresse: Research Center for Frontier Medical Engineering, Chiba University, Chiba 263-8522, Japan Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 33 [Originalzitat aus: “Abstract”] >>Whether exposure to static magnetic fields (SMF) for medical applications poses a therapeutic benefit or a health hazard is at the focus of current debate. As a peripheral nerve model for studies of the SMF effects, we have investigated whether exposure of in vitro frog sciatic nerve fibers to moderate-intensity gradient SMF up to 0.7 T modulates membrane excitation and refractory processes. We measured the changes in the amplitudes of the electrically evoked compound action potentials for three groups: a control group without SMF exposure and two exposed groups with continuous inhomogeneous exposure to maximum flux densities (Bmax) of 0.21 and 0.7 T SMF for 6 h. The values of the nerve conduction velocity of C fibers were significantly reduced by Bmax of 0.7 T SMF during the 4- to 6-h exposure period but not by Bmax of 0.21 T SMF during the entire exposure period of 6 h, relative to the unexposed control. From these findings, we speculate that exposure to moderate-intensity gradient SMF may attenuate pain perception because the C fibers are responsible for pain transmission. Although the mechanistic reasons for this decrease have yet to be clarified, SMF could affect the behavior of some types of ion channels associated with C fibers.<< [Kondensierte Übersetzung:] Ob die Einwirkung statischer Magnetfelder (SMF) für medizinische Anwendungen einen therapeutischen Nutzen bringt, oder eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, steht im Mittelpunkt der aktuellen Debatte. Als Studienmodell haben Okano et al. Ischiasnervenfasern vom Frosch „in-vitro“ genommen, die sie der Strahlung statischer Magnetfelder ausgesetzt haben. Gemessen wurden in den untersuchten Gruppen (Gruppe 1 Kontrolle –ohne Exposition, Gruppe 2+3 mit kontinuierlicher Exposition einer inhomogenen Flussdichte (Bmax) von 0,21 und 0,7 [T] SMF über 6 Stdn.). Die Werte der Nervenleitungsgeschwindigkeit der C-Fasern waren während der Expositonsperiode mit Bmax von 0,7 [T] SMF in 4- bis 6-stündiger Dauer signifikant reduziert. Diese Erkenntnisse lassen vermuten, dass die Exposition bei mittlerem Intensitätsgradient SMF die Schmerzwahrnehmung dämpfen kann, weil die CFasern für die Schmerzweiterleitung verantwortlich sind. Die Ergebnisse dieser Arbeit [Okano et.al] harmonieren mit denen von Cavopol [Bioelectromagnetics (1995), 16:197-206] und mit der anderer Autoren: Titel: „Quantum Theory Underpins Electromagnetic Therapies for Pain Management“, Untertitel (Subtitle): Exploring the use of quantum-based energy medicine modalities for the treatment of pain in clinical practice Autoren: Robert D. Milne, MD, Private Practice Family Medicine and Integrative Medicine, Milne Medical Center Las Vegas, NV und Richard Sorgnard, PhD, Morhea Technologies Las Vegas, NV Petty Journal: Biophysical Journal, (2000), Vol.79, 3001 – 3008 Titel: Interferon-g and Sinusoidal Electric Fields Signal by Modulating NAD(P)H Oscillations in Polarized Neutrophils Autoren Allen J. Rosenspire, Andrei L. Kindzelskii, and Howard R. Petty [Originalzitat aus: Introduction] >>It is now generally accepted that information necessary for the control of cell function is often encoded in cytosolic calcium oscillations (Berridge, 1997; Corkey et al., 1988; De Koninck and Schulman, 1998; Goldbeter, 1996; Gu and Spitzer, 1995; Tsien and Tsien, 1990). However, other Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 34 oscillating metabolites could also encode physiological information (Hess and Boiteux, 1971; Kindzelskii et al., 1997). In this report we examine the relationship between NAD(P)H oscillations and the control of cell function. We confirm previous findings that adherent and spontaneously polarized neutrophils, but not nonpolarized neutrophils, exhibit NAD(P)H oscillations (t ' 20 s) (Kindzelskii and Petty, 2000). We show that the oscillation is strongly linked to and in fact appears to regulate reactive oxygen metabolite (ROM***s.u.) production, an important neutrophil effector function (Babior, 1978). Treatment of neutrophils with interferon-g (IFN-g) increases both the amplitude of the NAD(P)H -oscillation and the production of reactive nitrogen metabolites (Adachi et al., 1999). We now show that AC electric fields with proper frequency and phase characteristics resonate with cellular NAD(P)H. Remarkably, in a manner analogous to that of treatment with IFN-g, resonating AC electric fields increase the NAD(P)H oscillatory amplitude, directly leading to concomitant increases in ROM production.<< [Übersetzung aus “Introduction”:] Es ist heute allgemein anerkannt, dass die notwendige Information für die Steuerung der Zellfunktion oft in zytosolischen Kalziumoszillationen kodiert ist. Aber auch andere oszillierende Metaboliten können physiologische Informationen kodieren. In diesem Bericht untersuchen wir die Beziehung zwischen NAD(P)H-Oszillationen und der Steuerung der Zellfunktion. Wir bestätigen frühere Ergebnisse, dass aneinanderhaftende polarisierte Neutrophile (Zellen), NAD(P)H-Oszillationen zeigen (im 20’’ Takt), jedoch unpolarisierte Zellen nicht. Wir zeigen, dass die Oszillation die Regulation von reaktiven Sauerstoff Metaboliten (ROM***), einem wichtigen Neutrophilen Effektor, reguliert. Behandlung von Neutrophilen mit Interferon-g (IFN-g) erhöht sowohl die Amplitude der NAD(P)HOszillation und die Erzeugung von reaktiven Stickstoffmetaboliten. Wir zeigen nun, dass AC-Elektrofelder (AC = alternating current = Wechselstrom) mit der richtigen Frequenz und Phase mit zellulärem NAD(P)H in Resonanz gehen. Bemerkenswert ist, dass analog zu der Behandlung mit IFN-g elektrische Felder die NAD(P)H-Schwingungsamplitude erhöhen, die direkt zur gleichzeitigen Erhöhung der ROM(***)-Produktion führt. [Originalzitat aus: „Discussion“, letzter Absatz, S. 3008] >>Thus it appears that amplitude modulation of metabolic signals is a normal intracellular signaling mechanism that can be directly accessed by external electric fields. This suggests that it may be possible in some circumstances to substitute for chemical (i.e., cytokine) control of cell metabolism and function by the direct intentional application of ultra-low-frequency electric fields. However, it also seems possible that under some circumstances, ultra-lowfrequency environmental electric fields may inadvertently tap into the metabolic signaling pathway we describe and, as a consequence of enhanced ROM(***) production, induce DNA damage.<< [Übersetzung aus “Discussion”:] Es scheint so, dass die Amplitudenmodulation metabolistischer Signale ein üblicher intrazellulärer Mechanismus ist, der direkt mit externen elektrischen Feldern angesteuert werden kann. Das legt nahe, dass es, unter bestimmten Umständen, möglich zu sein scheint, eine chemische (d.h. Zytokin-) Kontrolle und Funktion des Zellstoffwechsels durch die direkte absichtliche Anwendung von ultraniederfrequenten elektrischen Feldern zu ersetzen. Möglich ist aber auch, dass ULF Felder aus der Umwelt (Umgebung) unbeabsichtigt in den Stoffwechsel-Signalweg eingreifen und durch eine vermehrte ROM(***) Produktion DNA - Schäden hervorrufen können. [***ROM: Die Nomenklatur ist nicht eindeutig, es gibt Synonyme zu „reactive oxygen metabolite“ wie z.B. „reduced oxygen metabolites“ oder „ROS“ wie „reactive oxygen species“. Gemeint ist eine Gruppe wichtiger Mediatoren im mitochondrialen Stoffwechsel, die mit verantwortlich sind für pathophysiologische Gewebserkrankungen. „ROM“ werden auch mit verantwortlich gemacht für sog. „freie Radikale“, welche –wenn sie im Übermaß vorhanden sind- die Zelleffizienz nachteilig beeinflussen, bis hin zur Erschöpfung der Mitochondrien.] [Quelle: Sudhir V. Shah (1995): “The Role of Reactive Oxygen Metabolites in Glomerular Disease”. Annu. Rev. Physiol. 57, 245-62 / s. Anhang 7] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 35 RAMAZZINI INSTITUTE Journal: EUR. J. ONCOL. LIBRARY, Volume 5, An ICEMS Monograph Titel: NON-THERMAL EFFECTS AND MECHANISMS OF INTERACTION BETWEEN ELECTROMAGNETIC FIELDS AND LIVING MATTER Sammlung von Publikationen mit 387 Seiten, Überblick verschiedener internationaler wissenschaftlicher Arbeiten, Inhaltsübersicht siehe Anhang 6 Adresse: National Institute for the Study and Control of Cancer and Environmental Diseases “Bernardino Ramazzini”, Bologna, Italy 2010 [Originalzitate aus: “Preface, Autor: Morando Soffritti”] >>Electromagnetic fields are waves that transport energy through space. They are characterized by wavelength and frequency, the two of which are inversely correlated. The shorter the wavelength, the greater the frequency. /…/Scientific data regarding the long-term effects, in particular carcinogenic risk, of the exposure to non-ionizing electromagnetic fields were not reported in the literature until the 1970s. In 1979 two American researchers, Wertheimer & Leeper, published for the first time the results of an epidemiological study that demonstrated an increased carcinogenic risk, specifically leukemic, in children residing in close proximity to electric installations and therefore exposed to non-ionizing electromagnetic fields from electrical current at extremely low frequency. /…/ The scientific knowledge available today regarding electromagnetic fields remains limited. Nevertheless, on the basis of recent epidemiological studies, and while awaiting new experimental data, it is advisable to limit exposure to electromagnetic fields as much as possible. This is especially true for children and adolescents, the most vulnerable segments of the population, and has been recommended by both the Swedish and UK health authorities.<< [kondensierte, textnahe Übersetzung aus „Preface“:] Elektromagnetische Felder sind Wellen, die Energie durch den Raum transportieren. Sie werden von Wellenlänge und Frequenz definiert, die invers korrelieren. Je kürzer die Wellenlänge, desto größer die Frequenz. /…/ Wissenschaftliche Daten in Bezug auf die langfristigen Auswirkungen, insbesondere das Krebsrisikos, durch Exposition mit nicht-ionisierenden, elektromagnetischen Feldern wurden in der Literatur bis in die 1970er so gut wie gar nicht beschrieben. Im Jahr 1979 haben zwei amerikanische Forscher, Wertheimer & Leeper, zum ersten Mal die Ergebnisse einer epidemiologischen Studie veröffentlicht, die ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere von Leukämie aufgezeigt. Das betraf Kinder, die in der Nähe von elektrischen Anlagen und damit nicht-ionisierenden elektromagnetischen Feldern wohnten und dadurch den Wechselfeldern des elektrischen Stroms mit ELF ausgesetzt waren. /…/ Die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich elektromagnetischer Felder sind nach wie vor begrenzt [Anmerkg. d. Autors: Datenlage bis 2009]. Dennoch, auf der Grundlage neuerer epidemiologischer Studien und in Erwartung neuer experimenteller Daten, ist es ratsam, elektromagnetische Felder so weit wie möglich zu begrenzen. Dies gilt vor allem für Kinder und Jugendliche, die zu den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen gehören, und wurde von den Gesundheitsbehörden Schwedens und des United Kingdoms empfohlen. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 36 Zimmermann Journal: British Journal of Cancer (2012), 106, 307 – 313 Titel: Cancer Cell proliferation is inhibited by specific modulation frequencies Autoren: Zimmermann, J.W., Pennison, MJ., Pasche,B., et al. [Originalzitat aus: “Abstract”] >>RESULTS: The growth of HCC and breast cancer cells was significantly decreased by HCC-specific and breast cancer-specific modulation frequencies, respectively. However, the same frequencies did not affect proliferation of nonmalignant hepatocytes or breast epithelial cells. Inhibition of HCC cell proliferation was associated with downregulation of XCL2 and PLP2. Furthermore, HCC-specific modulation frequencies disrupted the mitotic spindle. CONCLUSION: These findings uncover a novel mechanism controlling the growth of cancer cells at specific modulation frequencies without affecting normal tissues, which may have broad implications in oncology.<< [Übersetzung aus “Abstract”:] ERGEBNISSE: Das Wachstum von HCC (Hepatozelluläres Karzinom) und Brustkrebszellen wurde durch HCC- und Brustkrebs-spezifische Modulationsfrequenzen signifikant verringert. Allerdings haben die gleichen Frequenzen die Proliferation von nicht-malignen Hepatozyten oder Brustepithelzellen nicht beeinträchtigt. Die Hemmung der HCC-Zellproliferation wurde mit Herabregulation XCL2 und PLP2 verknüpft. Ferner unterbrachen die HCC spezifischen Modulationsfrequenzen die mitotische Spindel. FAZIT: Diese Ergebnisse enthüllen einen neuartigen Mechanismus zur Kontrolle des Wachstums von Krebszellen bei bestimmten Modulationsfrequenzen, ohne die normalen Gewebe zu beeinflussen, damit sind weitreichende Auswirkungen in der Onkologie möglich. [Originalzitat aus: “Results, S.312-313”] >>S.312: HCC-specific modulation frequewncies began to hinder cell proliferation after 7 days of exposure and the anti-prolifrative effect increased over a 7-week period.The anti-proliverative effect HCC-specific modulation frequwecies were observed only in HCC cells, but not in breast cancer cells or normal hepatocytes. // S.313: The amount of electromagnetic energy delivered is far too low to break chemical bonds or cause thermal effects, necessitating alternative mechanistic explanations for observed biological outcomes // .<< [Übersetzung aus “Results”:] S.312: HCC-spezifischen Modulationsfrequenzen hemmten die Zellproliferation nach 7 Tagen ab Exposition und der anti-prolifrative Wirkung erhöhte sich über eine 7-wöchige Periode. Die antiproliferative Wirkung der spezifischen Modulationsfrequenzen zeigte sich nur in HCC-Zellen, jedoch nicht bei Brustkrebszellen oder normalen Hepatozyten. (Zell-Proliferation = Zellvermehrung). S.313: Die Menge der eingestrahlten elektromagnetischer Energie ist viel zu gering, um chemische Bindungen zu brechen oder thermische Effekte zu verursachen, alternative mechanistische Erklärungen für die beobachteten biologischen Ergebnisse sind erforderlich. [Anmerkung des Autors: elektromagnetische Strahlung hat sowohl erwünschte, als auch unerwünschte Effekte. Gewünscht sind zB. Datentransfer im Sinne von Informationsübertragung über Funkverkehr, als auch therapeutische positive Effekte. Unerwünscht sind Effektesolche, die sich negativ auf Zellteilung, Nervenleitgeschwindigkeit, Zellteilungsrate, Zell-Membran-Potenzial, kognitive Leistung auswirken. Dabei ist nicht die Strahlung (die elektromagnetische Welle allein) das „Kern-Signal“, sondern dazu Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 37 auch die Modulation, die Pulsation, die Resonanz, sowohl mit dem umgebenden Gewebe, als auch mit dem (elektromagnetischen) Hintergrundrauschen, womit die „Signalwelle“ in Resonanz treten kann und so einen verstärkenden Faktor (Amplituden-Erhöhung) erfährt. Ausgewählte Gesamtstudien und Dokumentationen (1) ATHEM Studie, 2009, Österreich Autoren: für die AUVA: Dipl.-Ing. Dr. Hamid Molla-Djafari, ALLGEMEINE UNFALLVERSICHERUNGSANSTALT, Adalbert Stifter Straße 65, 1200 Wien und für die Seibersdorf Labor GmbH: Dipl.-Ing. Gernot Schmid, Fachbereich Elektromagnetische Verträglichkeit, Seibersdorf Labor GmbH, 2444 Seibersdorf Dr. Helga Tuschl, und Dipl.-Ing. Letizia Farmer, Toxicology, Seibersdorf Labor GmbH, 2444 Seibersdorf, Seibersdorf Labor GmbH, 2444 Seibersdorf Dipl.-Ing. Dr. Georg Neubauer, Fachbereich Elektromagnetische Verträglichkeit, Seibersdorf Labor GmbH, 2444 Seibersdorf für die Med. Univ. Wien: Ao. Univ. Prof. Dr. Michael Kundi, Med. Univ. Wien, Institut für Umwelthygiene, AG für Arbeits- und Sozialhygiene, Kinderspitalgasse 15,1095 Wien. Ao. Univ. Prof. Dr. Christopher Gerner, Med.Univ. Wien, Innere Klinik-1, Inst. f. Krebsforschung, Borschkegasse 8a, 1090 Wien. Ao. Univ. Prof. Dr. Wilhelm Mosgöller, Med. Univ. Wien, KIM-1, Abt.: Institut f. Krebsforschung, Borschkegasse 8a,1090 Wien] Das besondere an dieser Studie ist der Umstand, dass der Auftraggeber eine Versicherung ist, um präzise zu sein, die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), Wien. Die Studie umfasst 174 Seiten. Studieninhalt sind zu 100% eigene Untersuchungsergebnisse der Seibersdorf Labor GmbH und der Medizinischen Universität, Wien. Die Projektkoordination hat die Medizinische Fakultät der Uni Wien inne gehabt. Es wurden Versuchsanlagen selber entwickelt und z.T. vergleichbare Versuchsaufbauten, wie bei der REFLEX-Studie. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 38 Die Ziele des ATHEM Projektes waren: [Zitat aus: 1.1.3 Ziele des ATHEM-Projektes, S.9] >> • Verbesserung der Datenlage durch objektive Forschung. • Beitrag zur wissenschaftlich fundierten Konsenslösung zum Schutz vor schädlicher HF-EMF Immission. Insbesondere folgende - oft kontroversiell diskutierte - Problembereiche wurden bearbeitet: Schaffung und Anwendung von objektiven und reproduzierbaren Expositionsbedingungen für Untersuchungen mit HF-EMF • HF-EMF Einflüsse auf das Gehirn • Einflüsse auf die Immunabwehr • Einflüsse auf die Proteinbildung der Zelle<< Überblick zu den Ergebnissen Alle Untersuchungen wurden im GSM-900 (+1x mit GSM-1800) und UMTS-Bereich durchgeführt, als „doppelt blind, multi-cross-over“-Verfahren Gehirn / ZNS Nach Exposition sind im EEG Veränderungen feststellbar, sowohl im Alpha-, als auch im Theta- Band, bei UMTS stärker als bei GSM, bei GSM vorrangig im Alpha- Band. Kognitive Einflüsse sind ebenso signifikant verändert. Reaktionszeiten waren verkürzt, allerdings mit zunehmender Fehlerquote. [Zitat aus: 3.6 Zusammenfassung - „Kognitive Auswirkungen“, S.93] >>Die Auswirkungen der Exposition waren teilweise vergleichbar mit, und bestätigten frühere Untersuchungen. Zusätzlich traten neue bedeutsame Effekte auf, die möglicherweise helfen, den Mechanismus der Wirkung schwacher Hochfrequenzfelder auf das Zentralnervensystem aufzuklären. Diese sind: • In Übereinstimmung mit früheren Untersuchungen wurden Veränderungen des EEG Spektrums ermittelt, wobei insbesondere die Leistung im Alpha-Spektrum zunahm. • Es traten aber auch Veränderungen des Spektrums im Verlauf des Versuchs auf, die die anderen Frequenzbänder betrafen. • Dabei ist bedeutsam, dass die Zunahme der Alpha-Komponente bereits während der ersten 5 Minuten der Exposition stattfand, und • sich nachher auch bis zu mehr als 50 Minuten später nicht mehr änderte. Diese Veränderungen waren bei UMTS stärker ausgeprägt als bei GSM.<< Immunsystem [Zitat aus: 4.7, Diskussion, S. 110-111] >>Nach dem derzeitigen Stand der Forschung lässt sich aus der publizierten Literatur keine einheitliche Aussage treffen. Dies liegt vor allem daran, dass die bisher registrierten Effekte unter unterschiedlichen Bedingungen (unterschiedliche Zellsysteme, unterschiedliche Frequenzbereiche, etc.) gewonnen wurden. Die in der vorliegenden Arbeit gewählten Bedingungen zur Exposition führten zu keiner signifikanten Veränderung der untersuchten Immunparameter.<< [Zitat aus: 4.9.2 Genaktivierung (bezogen auf das Immunsystem/ Anmerk. d. Autors), S. 113-114] >>Die in ihrer Expression veränderten Gene waren Ankyrin, ein membranassoziiertes Protein, und Cofilin, ein Protein, das in der Organisation der Actin-Fibrillen von Zellen eine Rolle spielt. Weiters zwei Enzyme, eine Nucleosid-Diphosphatkinase und eine Phenyl-Alanin-Hydroxylase. Schließlich eine Sequenz eines nukleären Proteins, dessen Funktion noch nicht ganz geklärt ist, das aber eventuell im Zellzyklus involviert ist. Die übrigen Clone waren Alu-Sequenzen, sog. "junk" DNA, die keine aktiven Gene darstellen. Die mangelnde Übereinstimmung zwischen den Proben Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 39 individueller Blutspender und die Tatsache, dass mit einer unspezifischen Aktivierung in diesem Ausmaß in der Chiptechnologie auf jeden Fall zu rechnen ist, lässt keinen Schluss auf eine Wirkung der GSM Exposition auf die Genexpression zu.<< Einflüsse auf die Proteinbildung der Zelle [Zitat aus: 5.1, Proteinanalysen in menschlichen Zellen, S. 118+ff ] >>Zu den Untersuchungen wurden drei unterschiedliche menschliche Zell-Arten herangezogen, weil es dazu bereits Untersuchungen über DNA-Brüche gibt: • Fibroblasten (Linie ES1) • Transformierte T-Lymphoblasten (Line Jurkat) • Primäre normale Leukocyten, die unmittelbar davor aus Vollblut isoliert worden waren<< In diesem Teilprojekt wurden die Frequenzen GSM-1800 und UMTS-1950 verwendet. [Zitat aus: 5.4.5 „Interpretation“ (Anmerkung des Autors: Die Interpretation bezieht sich auf die Differenzierung empfindlicher und unempfindlicher Zellen, hier „weiße Blutkörperchen“ -eine Mischung aus B- und T-Lymphozyten mit Monozyten)] >>Durch die Aktivierung und somit natürlicher Induktion der Proteinsynthese konnten aus ruhenden und unempfindlichen Zellen offensichtlich reaktive Zellen gewonnen werden. Eine mögliche Erklärung wäre, dass Zellen mit hoher Protein-Syntheserate eher sensitiv sind, als solche mit geringer ProteinSyntheserate.<< [Zitat aus: 5.4.8 Untersuchungen zur Nachhaltigkeit der gefundenen Effekte, S.136] >>Die beobachteten Effekte der Mobilfunkexposition (GSM & UMTS) zeigen eine signifikant erhöhte Aktivierung der Proteinynthese der exponierten Zellen nach 8 Stunden. Es ergibt sich die Frage, wie lange ein derartig aktivierter Zustand nach Beendigung der Exposition anhalten kann.<< [Zitat aus Diskussion: 5.5.2, Gesundheitliche Bedeutung, S, 137] >>Die aufgrund der Ergebnisse möglichen Gesundheitsrisiken können derzeit noch nicht befriedigend abgeschätzt werden. Nach den vorliegenden Daten handelt es sich um einen vorübergehenden Effekt, der zwei Stunden nach der Bestrahlung nicht mehr nachweisbar ist. Allerdings gibt es Krankheiten und pathophysiologische Umstände, die eine mögliche Verschlechterung von Krankheitssymptomen durch die Erhöhung der Proteinsynthese, wie es bei Exposition gefunden wurde, zumindest denkbar erscheinen lässt. Verschiedene neurogenerative (neurodegenerative) Erkrankungen werden unter anderem dadurch ausgelöst, dass Nervenzellen eine relativ zu hohe Proteinsyntheserate aufweisen, die vom Proteintransport- und Verteilungsapparat der Zellen nicht mehr bewältigt werden kann. Die in den neurodegenerativen Erkrankungen beobachteten Zelldegenerationen werden im Wesentlichen auf diesen Mechanismus zurückgeführt. In diesem Kontext könnte eine weitere Induktion von Proteinsyntheseraten in empfindlichen NervenZellen gesundheitlich bedenklich erscheinen.<< [Kommentar des Autors:] In jedem der untersuchten Bereiche treten Effekte auf, die auf die Exposition von Funkwellen mit Frequenzen im MHz- und GHz-Bereich zurückzuführen sind. Alle Effekte beeinflussten die normalen Abläufe im menschlichen Metabolismus und in biochemischen Regelkreisen. Alle Effekte waren athermische Wirkungen. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 40 (2) REFLEX-Studie, 2006, Europa Eine der bisher umfangreichsten und zeitlich längsten Studien zu diesem Thema war die Reflex-Studie, mit 52 Monaten, die im Zeitraum von Februar 2000 – Mai 2004 durchgeführt wurde. REFLEX steht für: RISK EVALUATION OF POTENTIAL ENVIRONMENTAL HAZARDS FROM LOW ENERGY ELECTROMAGNETIC FIELD EXPOSURE USING SENSITIVE IN VITRO METHODS Am REFLEX-Projekt waren 12 Forschergruppen aus sieben europäischen Ländern beteiligt. Der Grundgedanke bei der Planung des REFLEX-Projektes war: Epidemiologische und tierexperimentelle Forschung ist trotz jahrzehntelanger Bemühungen bis heute nicht in der Lage, die fundamentale Frage zu beantworten, ob EMF ein Risiko für die Gesundheit des Menschen darstellen. Das REFLEX-Projekt verfolgte deshalb das Ziel herauszufinden, ob für eine solche Annahme die Voraussetzungen auf zellulärer oder molekularer Ebene überhaupt erfüllt sind. [Zitat aus: Vortrag beim 7. Workshop "Elektromagnetische Felder in der Umwelt"; Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, Düsseldorf; 2. Dezember 2004, sowie beim Mobilfunk-Seminar am 23. und 24. September 2004 in Brüssel, das von der EU-Kommission gemeinsam mit der Mobilfunkindustrie veranstaltet wurde. Prof. Dr.med. Franz Adlkofer, Stiftung VERUM, München, Leiter der Studie] >>Zusammenfassung und Schlussfolgerung: 1) Aus den in vitro-Untersuchungen im Rahmen des REFLEX-Projektes ergibt sich, dass RF-EMF unterhalb der geltenden Sicherheitsgrenzen fähig sind, in bestimmten, aber keineswegs allen lebenden Zellen DNA-Strangbrüche zu erzeugen und die Anzahl der Micronuklei und der Chromosomenaberrationen zu erhöhen. Auf der Grundlage dieser Befunde ist anzunehmen, dass RF-EMF auf verschiedene Zellsysteme eine gentoxische Wirkung ausüben. Ob diese gentoxischen Wirkungen auch in vivo nachgewiesen werden können, ist bis jetzt nicht ausreichend erforscht. 2) In mehreren REFLEX-Laboratorien wurden Ergebnisse erhalten, die belegen, dass RF-EMF unterhalb der geltenden Sicherheitsgrenzen fähig sind, in verschiedenen Zellsystemen die Gen- und Proteinexpression zu modifizieren. Das Ausmaß der Zellantwort ist offensichtlich abhängig vom genetischen Hintergrund. Der gegenwärtige Stand der Forschung erlaubt es nicht vorauszusagen, welche zellulären Prozesse durch RF-EMF als Folge einer modifizierten Gen- und Proteinexpression derart beeinflusst werden, dass die physiologische Bandbreite nach unten oder oben überschritten wird. 3) Aus den in-vitro-Untersuchungen im Rahmen des REFLEX-Projektes ergeben sich keine überzeugenden Hinweise dafür, dass RF-EMF unterhalb der geltenden Sicherheitsgrenzen fähig sind, direkten Einfluss auf Proliferation, Differenzierung und Apoptose von Zellen zu nehmen. Da eine Fehl-regulation der Zellproliferation, der Zelldifferenzierung und der Apoptose die pathophysiologische Grundlage aller chronischen Erkrankungen wie z.B. Krebs und Alzheimer ist und bis jetzt zumindest eine indirekte Einflussnahme durch RF-EMF nicht sicher ausgeschlossen werden kann, muss die Abklärung dieser Fragestellung im Mittelpunkt zukünftiger Forschung stehen. 4) Zusammengefasst ist festzustellen, dass die REFLEX-Daten einen kausalen Zusammenhang zwischen einer RF-EMF Exposition und der Entstehung chronischer Erkrankungen oder auch nur funktioneller Störungen keineswegs belegen. Sie erhöhen jedoch die Plausibilität für eine solche Annahme. Der erreichte Fortschritt besteht im Wesentlichen darin, dass neue Wege aufgezeigt werden, wie die zukünftige Forschung ausgerichtet sein soll. So lange die Erkenntnislage unzulänglich bleibt, sprechen die REFLEX-Daten dafür, dass das Vorsorgeprinzip zum Schutze der Bevölkerung von den Entscheidungsträgern in Industrie und Politik anerkannt werden sollte.<< Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 41 Die „amtliche Meinung“: >>Wie zu sehen ist, stehen die Ergebnisse des Abschlussberichtes eindeutig in Widerspruch zur amtlichen Meinung. Wenn die REFLEX-Ergebnisse stimmen, woran Zweifel kaum noch berechtigt scheinen, ist die dritte der drei Argumentationssäulen in sich zusammengebrochen, was bedeutet, dass die Aussage über Vorsorgemaßnahmen kaum noch haltbar erscheint.<< [Kommentar des Autors:] Allein auf Grund der hier in dieser DeskResearch zusammen getragenen internationalen wissenschaftlichen Arbeiten, Studien, Daten und Fakten werden die Ergebnisse des REFLEX Projektes bestätigt und verstärkt. Vor diesem Hintergrund bricht auch die 3te Argumentationssäule der „EU-amtlichen Argumentation“ zusammen, wonach zusätzliche Vorsorgemaßnahmen für überflüssig gehalten werden. Argumentationssäule Nr. 2 (die „Nicht-Existenz von Risiken sei nicht beweisbar“) gehört in die Welt der Philosophie und erlaubt keine sachbezogenen Schlussfolgerungen. Die Aussage in Säule Nr.1, (es gäbe keine Kausalität zur Entstehung von Erkrankungen oder auch nur Befindlichkeitsstörungen) bestätigt leider das „Möchtegern-Wohlfühlprinzip“, das bei den meisten „Usern“ zum „Abschalten des präfrontalen Kortex“ führt – (siehe Präambel, S.5, 3ter Absatz). Sowohl „User“ [Anwender] als auch Anbieter leisten sich den Luxus eine potentielle Gefährdung zu ignorieren. Wer den Strahlungseinfluss weg diskutieren will, begibt sich auf die Ebene der Ignoranz, wer das dazu noch unterstützt macht sich der vorsätzlichen Gefährdung schuldig. Die Diskussion über die Gefährdung ist immer noch unsachlich, weil kaum das gesamte Spektrum des Einflusses durch em-Strahlung beleuchtet wird. Ständig wird nur der thermische Aspekt (zB: Erwärmung, Verbrennung) und der ionisierende Anteil der Strahlung (Röntgen, Gamma-Strahlung) besprochen. Die anderen Anteile wie athermische und nicht ionisierende und magnetische Anteile sind auf biologischer Zellebene Ebene genauso wichtig wie äußere „messbare“ Erscheinungen (Sonnenbrand, innere Verbrennungen). Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 42 Die Entwickler sind gut beraten, wenn sie ihre Energie in die Entwicklung von Geräten stecken, die mit niedrigeren, biologisch besser verträglichen Frequenzen und Pulsraten auskommen, wie auch mit geringeren SAR-Werten (als erste technische Orientierung) wie auch in die Entwicklung von Antennen stecken, die vom Kopf weg strahlen. Um zu verstehen, wie denn überhaupt die Sendefrequenzen gewählt werden, sei auf Anhang 11 verwiesen. Die Frequenzbänder werden von der Bundesnetzagentur frei gegeben und versteigert. Das Militär braucht heutzutage auch keine Frequenzhoheit mehr. Die Abhöranlagen sind alle verrottet. Abhören geht heute anders, s. NSA, und Bericht Edward Strahlungswerte von Handys: Snowden. Dear Mr Steven Jobs in Heaven, das könnt ihr doch besser in Silicon Valley. SAR-Werte marktüblicher Mobiltelefone im Überblick: Das Bundesamt für Strahlenschutz erhebt seit 2002 in regelmäßigen Abständen bei den Herstellern von Mobiltelefonen die SAR-Werte der marktüblichen Handys. I-phones mit SAR Werten um 1W/kg, also bitte, „Antike“, Geräte aus Taiwan und Korea realisieren heute schon SAR Werte um 0,2 W/Kg. (siehe: http://www.bfs.de/de/elektro/strahlenschutz_mobilfunk/schutz/vorsorge/SAR_Werte.pdf) Nun ist es so, dass eine Kommunikation über SAR Werte schon ein wichtiger und richtiger Schritt ist, aber man darf nicht vergessen, dass es nur ein erster Schritt ist, die „lange Reise“ steht noch bevor. Eine Diskussion ausschließlich über SAR-Werte ist nicht sachdienlich, weil die Basis dieser GrenzwertDebatte nur die Erwärmung des biologischen Gewebes betrifft. Nichts anderes. Die eigentliche Diskussion betrifft weit mehr als die Absenkung der Leistungspegel. Allerdings sind niedrige SAR Werte sicher besser im Sinne des Verbraucherschutzes als hohe. Das gilt besonders vor dem Hintergrund, dass immer mehr Jugendliche und Kinder schon „Smartphones“ nutzen und das fast den ganzen Tag lang. Aber Vorsicht, auch ein niedriger Leistungspegel wird mit der Zeit eine Beeinflussung auf Zellstrukturen und Zell- bzw. Gewebefunktionen haben. [Kommentar Ende] (3) Mobilfunk und Gesundheit Herausgeber: Land Oberösterreich, Abteilung Umwelt- und Anlagentechnik - Umwelttechnik Der Bericht beginnt mit 2 kernigen Aussagen: [Originalzitat aus Seite 2:] >> In Broschüren und Aussendungen von Mobilfunk- Netzbetreibern finden sich Aussagen wie diese: ”Über die Auswirkungen elektromagnetischer Felder existieren derzeit 13.000 wissenschaftliche Studien.” (SWISSCOM, MOBILKOMMUNIKATION – UMWELT UND GESUNDHEIT) „Zum jetzigen Zeitpunkt liegen rund 20.000 wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema vor.” (FORUM MOBILKOMMUNIAKTION) Selbst ärztliche Organisationen (z.B. die Landesärztekammer Baden-Württemberg, 2005) sprechen gelegentlich von ´-tausenden Untersuchungen‘. Alle diese Aussagen sind falsch und beruhen auf einem grundlegenden Missverständnis. Es wird nämlich angenommen, dass alles, was an wissenschaftlichen Untersuchungen zu EMF (ElektroMagnetischen Feldern) veröffentlicht wird und wurde, der Frage der gesundheitlichen und biologischen Auswirkungen gewidmet sei. Das ist aber nur bei einem sehr kleinen Anteil der Fall. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 43 Ein weiterer Irrtum: alle EMF sind gleich.<< Der Bericht liefert Darstellungen mit Tabellen, Illustrationen und Schlussfolgerungen zu Themen im Sinne der Fragegestellung und zeigt ein sehr kritisches Bild der Wirklichkeit und wie diese durch Einflüsse von Interessensgruppen verzerrt wird und was heute Stand der technischen und wissenschaftlichen Erkenntnis ist. Spannend ist insbesondere der Abschnitt auf Seite 26 („SAR Wert“) mit der Darstellung, wie die Einflüsse der eingestrahlten Energie auf das Wasser wirken, das mit seinem dipolaren Aufbau (Ein Dipol -analog einem Minimagneten- mit Antennen-Eigenschaften) in der Lage ist, die eingestrahlte Energie in Rotationsenergie umzusetzen, und wie damit eine Veränderung von Feldstärke und Frequenz bewirkt wird, wodurch dann Konsequenzen 2ter und 3ter Ordnung entstehen können. Das betrifft ebenso die Ionen im Gewebe, unabhängig von ihrer Größe. Der Report ist eine gut verständliche und umfassende Aufklärung: Wer sich als Fachmann oder Laie zu biologischen EMF-Risiken äußert, bei dem sollte man die Kenntnis dieses Reports voraussetzen. (4) BIOINITIATIVE Report BioInitiative Working Group, Cindy Sage and David O. Carpenter, Editors. A Rationale for Biologically-based Exposure Standards for Low-Intensity Electromagnetic Radiation BioInitiative Working Group 2012; www.bioinitiative.org, December 31, 2012, (Erstveröffentlichung 2007) [Originalzitat] >>The BioInitiative 2012 Report has been prepared by 29 authors from ten countries, ten holding medical degrees (MDs), 21 PhDs, and three MsC, MA or MPHs. Among the authors are three former presidents of the Bioelectromagnetics Society, and five full members of BEMS(*). One distinguished author is the Chair of the Russian National Committee on Non-Ionizing Radiation. Another is a Senior Advisor to the European Environmental Agency. As in 2007, each author is responsible for their own chapter.<< (*BEMS: Bioelectromagnetic Society, international führende wissenschaftliche Gesellschaft auf dem Gebiet der biologischen Wirkung von EMF [Übersetzung mit Erläuterungen] Der BioInitiative Report 2012 wurde von 29 Autoren aus zehn Ländern vorbereitet, 10 davon haben einen akadem. Grad als Dr.med., 21 tragen einen Doktor Titel als „PhD“ (Doctor of Philosophy, was im angelsächsischen Sprachraum der höchste wissenschaftliche Doktorgrad ist, vergleichbar im Deutschen mit dem Dr.rer.nat.) und drei haben einen Titel als „Master of Art“ (MA), Master of Science (MSc) oder Master of Public Health (MPHs, das entspricht im Deutschen dem Facharzt für „öffentliche Gesundheit“). Unter den Autoren sind drei ehemalige Präsidenten der Bioelectromagnetics Society, und fünf Vollmitglieder der BEMS. Ein angesehener Autor ist der Vorsitzende des „Russischen Nationalen Ausschusses für nichtionisierende Strahlung“. Ein anderer ist ein Senior Advisor der Europäischen Umweltagentur. Wie schon im Jahr 2007 ist jeder Autor für sein eigenes Kapitel verantwortlich. Der vollständige Bericht umfasst 1557 Seiten. Hier werden einige Kernaussagen zusammengefasst. Die große Stärke des BioInitiative Reports (www.bioinitiative.org) besteht darin, dass er unabhängig ist von Regierungen, bestehenden Einrichtungen und der Industrie, sowie Fachgesellschaften, die an alten Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 44 Standards klammern. Genau aus diesem Grund stellt der BioInitiative Report eine solide wissenschaftliche und gesundheitspolitische Lagebeurteilung dar, die evidenzbasiert(*) ist. [* = s. Anhang 5] Aussagen aus dem Report: [Section II, Summary for the Public, B, 5] Es besteht klarer Konsens unter den Mitgliedern der BioInitiative Arbeitsgruppe, dass die bestehenden öffentlichen Sicherheitsgrenzen sowohl für ELF als auch für RF unzureichend sind. [Section II, Summary fort he Public, C, 6] Es scheint, dass es die Information ist (anstatt durch elektromagnetische Strahlung übertragene Wärme), die biologische Veränderungen bewirkt - einige dieser biologischen Veränderungen können zum Verlust von Wohlbefinden führen, Krankheiten hervorrufen und sogar zum Tod führen. [Section II, Summary of the Science, A, 1] Es gibt wenig Zweifel, dass die Exposition gegenüber ELF im Kindesalter Leukämie verursacht. [Anmerkung des Autors: nicht „verursachen kann, sondern „verursacht“] [Section II, Summary of the Science, A 3, 2, 8] Es gibt einige Hinweise, dass andere Krebserkrankungen bei Kindern im Bezug zu ELF stehen, aber dazu wurden nicht genug Studien durchgeführt. [Section II, Summary of the Science, A 3, 3, 9] Menschen, die ein Handy zehn Jahre lang oder länger verwendet haben, zeigen höhere Raten von bösartigen Gehirntumoren und Akustikus-Neurinome (acoustic neuromas= Tumor des Hörnervs). Es ist noch schlimmer, wenn das Handy in erster Linie auf einer Seite des Kopfes verwendet wurde. [Originalzitat aus: Section II, Summary of the Science, A 3, 3, 10] The risk of brain tumor (high-grade malignant glioma) from cordless phone use is 220% higher (both sides of the head). The risk from use of a cordless phone is 470% higher when used mostly on only one side of the head. [Übersetzung aus: Section II, Summary of the Science, A 3, 3, 10:] Das Risiko eines Gehirntumors (des hochgradig bösartigen Glioms) erhöht sich durch Benutzung eines Schnurlostelefons um 220% (bei Benutzung auf beiden Kopfseiten). Das Risiko durch Benutzung eines Schnurlostelefons erhöht sich um 470%, wenn es vorwiegend nur auf einer Kopfseite benutzt wird. [Originalzitat aus: Section II, Summary of the Science, A 3, 5, 11-12] Laboratory studies that examine human breast cancer cells have shown that ELF exposure between 6 mG and 12 mG can interfere with protective effects of melatonin that fights the growth of these breast cancer cells. For a decade, there has been evidence that human breast cancer cells grow faster if exposed to ELF at low environmental levels. This is thought to be because ELF exposure can reduce melatonin levels in the body. The presence of melatonin in breast cancer cell cultures is known to reduce the growth of cancer cells. The absence of melatonin (because of ELF exposure or other reasons) is known to result in more cancer cell growth. [Anmerkung des Autors: „Kurzgefasste Wiedergabe: ELF-Exposition auf einem Niveau von 0,6 bis 1,2 Mikrotesla beeinträchtigt die Schutzwirkung von Melatonin gegenüber dem Wachstum von Brustkrebszellen.“] [Section II, Summary of the Science, B, 13] „Alzheimer“ ist eine Erkrankung des Nervensystems. Es gibt starke Hinweise, dass langfristige Einwirkung von ELF ein Risikofaktor für die Alzheimer-Krankheit ist. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 45 Im Weiteren wird berichtet über • das Nervensystem • das Immunsystem • die DNS (D N A) • vermehrte Bildung von Stress-Proteinen (Heat Shock Proteins) Die Berichte zeigen Risiken auf, denen der Mensch im Speziellen (bei Nutzung eigener Funkgeräte- zB Smartphones, Schnurlostelephone) und im Allgemeinen in der Öffentlichkeit („Hot Spots“, andere Nutzer) ausgesetzt ist. Ein noch recht kleiner Teil des Reports beschäftigt sich mit dem therapeutischen Nutzen von ELF [Table 1-1, BioInitiative Report Overall Conclusions „ Section 15 Therapeutic Uses of EMF at Low-Intensity Levels“] Weitere Auszüge aus dem Report würden den Rahmen dieser DeskResearch sprengen. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 46 Diskussion Seit rund 50 Jahren wird das Thema „Einflüsse von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern auf den Menschen“ untersucht. Übereinstimmung besteht darin, dass es in Abhängigkeit der eingestrahlten Leistung einen Einfluss gibt. Das rührt schon aus der Beobachtung der Einflüsse radioaktiver Strahlung her, die ja letztlich auch nur ein kleiner Teil des gesamten elektromagnetischen Spektrums ist, wenn auch der Teil mit den deutlichsten Auswirkungen und Erscheinungsformen (von Hautverbrennungen bis Vergiftungen und Organversagen). In den meisten Fällen wurden allerdings Teile des menschlichen Gewebes in Form von Zellstrukturen, und bestimmten Zelltypen, (weiße Blutkörperchen, Gehirn-, Nervenzellen) zur Untersuchung heran gezogen, damit Laborbedingungen entstehen in denen eine eindeutige Beschreibung der Experimente möglich und Reproduzierbarkeit gegeben ist. Gehirn und Augen nehmen als Gewebestrukturen eine Sonderstellung ein, da sie auch als Organe anzusehen sind. Klare Studienergebnisse über Einwirkungen auf Organe wie Leber, Niere, Magen und andere innere Organe konnten bisher nicht gefunden werden, was nicht heißt, dass es sie nicht gibt. Beim menschlichen Herz (EKG, Blutdruck) gibt es Ausnahmen in Form von Einzelarbeiten (Bernhard 1979, Fröhlich, 1968, 1970, Hänggi, 2001). Denn oft werden nicht alle Studien weltweit in den großen „Journals“ publiziert. Es gibt viele Arbeiten z.B. in russischer, chinesischer oder französischer Sprache, die in landeseigenen Fachpublikationen erscheinen und sich damit der allgemeinen Recherche in englischer Fachliteratur entziehen. Es wird erwartet, dass es rund doppelt so viele Publikationen weltweit gibt, wie in der englischen Fachpresse veröffentlich sind (persönliche Kommunikation mit Wissenschaftlern). Die Kernergebnisse der gefunden publizierten Studien und Arbeiten sind: Es gibt positive und negative Einflüsse durch elektromagnetische Strahlung. Bisher werden überwiegend die negativen dargestellt. Die gefährlichsten Ergebnisse sind Änderungen im Erbgut (Strangbrüche in Regionen der DNA / DNS, darauf folgen Änderungen in der Funktionalität der Zellmembran (Membrankanäle, Mineralien Haushalt und Gleichgewicht, u.a.) und gestörte Prozessrhytmen in Nervenzellen. Als besonders unangenehm werden Veränderungen der kognitiven Leistungen eingestuft, da diese Im Alltag (vermeintlich) schnellere Reaktionszeiten triggern, die jedoch mit einer höheren Rate an Fehlentscheidungen einhergehen. Weiterhin wird eine Beeinträchtigung des Immun- und Nervensystems beschrieben. Als positive Beeinflussung von menschlichem Gewebe durch elektromagnetische Felder ist die Reduktion des Wachstums von Krebszellen unter bestimmten Bedingungen anzusehen [Zimmermann] sowie die Schmerzdämpfung [Okano] und ein Einfluss auf Neutrophile, der gleichermaßen wirkt, wie Interferon-g [Petty]. Zu den positiven Einflüssen gehören auch die Arbeiten von Guido Ebener und Heinz Schürch, Schweiz (ehemals Ciba, später fusioniert mit Geigy), die zeigen konnten, dass es durch die Anwendung von Amplituden modulierten elektrischen Feldern gelingt, die Erbsubstanz derart zu triggern, dass ungenutzte „Altsequenzen“ aus evolutionär alten Entwicklungsstadien reaktiviert werden können. G.E. ist es gelungen Hühner, Lachse und Mais (in Eiform / als Samen) so zu beeinflussen, dass die Änderungen im Erbgut wieder vererbt wurden. [Lit: „Der Urzeit Code“ von Luc Bürgin, Herbig Verlag München, 2014, 4te Auflage] s. auch: • Agrarpatent => EP 0791651 A1 • Fischzuchtpatent => EP 0351357 A1 Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 47 Neben den direkten Einflüssen (Einschalten des EM-Feldes – Messung der Änderungen im „anvisierten“ Gewebe / Zellverband) gibt es aber auch noch indirekte Veränderungen im Gewebe. Bildlicher Vergleich(a): Bei einem fahrenden Auto ist eine Benzinleitung soweit durchgerostet, dass Benzindampf austritt und sich am Auspuff entzündet. Das Fahrzeug fängt Feuer, es kommt zum Brand oder / und Unfall. Ursache ist der Rost, der Brand (der Schaden) ist eine Folge dritter Stufe. Rost führt nicht zu Feuer. Die Schlussfolgerung, dass eine hat nichts mit dem andern zu tun, ist in diesem Beispiel falsch. Die Entwicklungskette ist entscheidend. Bildlicher Vergleich (b): Ein Lichtstrahl (weißes Licht) trifft auf ein Wasseroberfläche, durchläuft die Wasserschicht und tritt wieder aus. Das Licht, das herauskommt, ist nicht mehr weiß, sondern farbig. Die elektromagnetische (Licht-)Welle wurde in ihre Bestandteile aufgetrennt (Wie im Regenbogen- und Prisma-Effekt). Man sieht weißes Licht und farbiges Licht. Die Schlussfolgerung, dass „Farben addiert“ worden sind ist falsch. Die „Farben“ sind schon im weißen Licht als Summe enthalten – quasi als integrative Information – und diese werden nach einem Medien- (Materie-) Durchgang wieder sichtbar. Nicht der Eintritt ins Wasser oder Glas ist die Ursache der Farbigkeit, sondern die Zusammensetzung des weißen Lichts als Summe verschiedener EM-Frequenzen selber. Der Durchgang durch ein „dichteres Medium“ (Glas, Wasser ist dichter als Luft) zeigt, dass es kurzwelliger Strahlung (blau / UV) schneller möglich ist, die Materie / das Medium zu passieren, als länger-wellige Strahlung (rot / Infrarot). Daraus folgt, dass es Ursachen gibt, die nicht direkt erkennbar sind, und, dass es Einflüsse gibt, die sich erst als 2te oder 3te Konsequenz eines Ereignisses offenbaren. Außerdem gibt es Einflüsse, bei denen nicht die direkte „Exposition“ einer Frequenz zur Beeinflussung führt, sondern der Gradient magnetischer Felder zwischen benachbarten Punkten im Raum. Das gleiche gilt für EM-Strahlung, die auf biologisches Gewebe trifft, wie z.B. Haut, Augen, Hirn, Zellen, Zellmembranen, Zellen und Zellbestandteilen von Pflanzen, Seitenlinienorgan bei Fischen, Magnetorezeptoren bei Tauben usw.. Eine Auswirkung kann sich erst in 3ter Konsequenz offenbaren. Vor diesem Hintergrund wurden in den letzten 10 Jahren die Untersuchungen zum Feldgradienten- als zusätzliche Einflussgröße immer wichtiger. Cavopol schreibt: [Zitat aus Diskussion] >> /…./ um zu unterscheiden, welche von zwei Feldeigenschaften, Feldstärke oder der Gradient der Feldstärke, die wichtigste Determinante für die AP-Blockade in kultivierten Neuronen ist./ …./ Aus diesem Grund muss der Gradient der Feldstärke als ein globaler Indikator für die Feldänderung und nicht als exakte Entsprechung für das Versagen des „Feuerns“ (Ausbleiben der Aktionspotenzialänderung) angesehen werden /…./<< Das beschreibt einen Einfluss in 2ter / bzw. 3ter Konsequenz durch EM-Strahlung auf das Nervensystem über die Bremse der Aktionspotenziale von Neuronen. Bei elektrischen Feldern ist das weitestgehend bekannt und akzeptiert [S. Deutsches Ärzteblatt, 2002, Anhang 9], nur bei magnetischen Feldern nicht. Die Betrachtung von reinen statischen magnetischen Feldern wäre aber auch unsinnig, weil technische Felder meist nur als elektromagnetische Felder auftreten. Der Mensch lebt in pulsierenden magnetischen Feldern, die induktiv sind, also einen Strom induzieren können, auch im Menschen. Noch dazu zeigt die Ionen-Zyklotron-Resonanz, dass das Zusammenwirken von statischem Magnetfeld und em. Wechselfeldern besondere biologisch wirksame Konsequenzen haben kann. Berücksichtigt man, dass der Mensch seit Beginn seiner Evolution immer drei natürlichen pulsierenden EM-Feldern* ausgesetzt war und sich jede DNS auch als Molekül mit positiver/negativer Teilladung beschreiben lässt, genauso wie jedes Protein ein „Carboxylende“ hat (mit einer „COO-H-Gruppe“, die eine negative Teilladung besitzt), wird verständlich, dass der Mensch in jedem Fall, seit Beginn seiner Evolution, für elektromagnetischer Felder empfänglich ist. Im Prinzip kann jedes elektrisch polare Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 48 Molekül als „Dipol“ aufgefasst werden, was den Menschen zu einem „elektromagnetischen Wesen“ macht. *[ 1. Solarfrequenzen durch „Sonnenwind“-Einstrahlung (Sonnenwind sind geladene Teilchen) plus den Sonnen-Eruptionen, 2. der Schumann-Frequenz, als Folge des Hohlraum-Kondensator-Effektes zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre und 3. dem pulsierenden Erdmagnetfeld selbst, welches durch den flüssigen Eisen/Nickel- Kern in Kombination mit der Taumelbewegung des Planeten selbst immer „im Kreis geschüttelt“ wird und damit als elektrischer Leiter ein Magnetfeld induziert.] Hinzu kommt, dass dieses Erdmagnetfeld sich in einer Mehrfach-Gitterstruktur um den ganzen Planeten ausbreitet (**1. das Hartmann- und / 2. das Curry- Gitter und 3. das Benker-Kubensystem). **[Lit: Piontzik, Gitterstrukturen des Erdmagnetfeldes, BOD, 2007, <ISBN: 9-783833-491269> und Bärtels, Piontzik, Planetare Systeme, 2013, BOD Norderstedt, <ISBN:978-3-8482-3264-2> Jeder Mensch ist schon wegen des ionenhaltigen Blutes, dass immer durch die Adern gepumpt wird, selber ein elektrischer Leiter, in dem, wenn er durch ein Magnetfeld bewegt wird (wie bei einem Spaziergang durch das Erd-Magnetfeld), ein Strom induziert wird. Grund dafür ist das physikalische Prinzip der Lorentzkraft: F = q (v × B ) mit F = Kraft, q = Ladung, v = Geschwindigkeit und B = magnetische Flussdichte. Das gesamte Erdmagnetfeld hat eine Gradientenstruktur, die pulsiert (in Ihrer Amplitude schwankt). Umgekehrt wird jedes von außen zusätzlich zugeführte EM Feld im elektrischen Leiter (Mensch) einen Strom induzieren, bzw. ein gerichtetes Kraftfeld aufbauen. Die Konsequenz hieraus könnte die hohe Sensibilität für einige Frequenzen mit geringer Feldstärke und Flussdichte erklären, ebenso die empfindliche Reaktion von Neuronen und Aktionspotenzialen auf Magnetfeldgradienten. Der IIREC Report 2005 schreibt dazu [IIREC, Nr 2/2005, 01.09.2005, S.5 von 27]: [Zitat aus: Schlussfolgerungen und Ausblick“] >>Der gegenwärtige Forschungsstand zeigt, dass biologische Systeme gegenüber statischen und extrem nierderfrequenten (ELF) Magnetfeldern äußerst empfindlich reagieren. Sie zeigen athermische resonanzartige Reaktionen. Die Bedeutung des Erdmagnetfldes und seiner auch technisch beeinflussten Gradienten wurde von der geobiologischen Forschung aufgezeigt. Unsere laufenden Arbeiten haben gezeigt, dass die genaue Lokalisierung und Quantifizierung von biologischem Stress durch Magnetfeld-Gradienten die Auswertung der Feldgradientendivergenz (FGD) erfordert.<< Ganz ähnlichen Inhalt, wenn auch aus einem anderen Blickwinkel, findet man bei Chang-Lin Zhang vom College of Life Science der Zhejing University, Hangzhou, China: Dissipative Structure of Electromagnetic Field in Living Systems, Frontier Perspectives, Spring, 2003, Vol.12, no.1, S. 1-44 [Zitat aus: Quantitative Evaluation of “Coherence, Harmony and Wellness”, S.44] >>Originally, the word coherence meant being united, consistent, or sticking together. With the development of the Laser technique, the word coherence was defined as being in the same frequency and in the same phase of waves. As the further study of coherence in a living system, the word coherence is defines as “a state in which all elements keep their independence and have all possibilities to make co-operations with others.” /…/ In light of the dissipative structure of electromagnetic field in living systems, the co-operation between elements in a system could be practically measured by means of evaluating the changes of the wave spectrum through the increase of beating frequencies, which come from the couplings between oscillators, since most elements in a living system are oscillators that are permanently emitting electromagnetic waves.<< Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 49 [Übersetzung aus: Quantitative Evaluation of “Coherence, Harmony and Wellness”, S.44] Ursprünglich bedeutete das Wort Kohärenz vereint, konsistent zu sein, oder zusammenzuhalten. Mit der Entwicklung der Lasertechnik wurde das Wort Kohärenz als „in der gleichen Frequenz und in der gleichen Phase“ definiert. Bei weiteren Untersuchungen der Kohärenz in lebenden Systemen wird der Begriff Kohärenz definiert als "ein Zustand, in dem alle Elemente ihre Unabhängigkeit und alle Möglichkeiten behalten, um Kooperationen mit anderen Elementen einzugehen." / ... / Im Lichte der dissipativen Struktur elektromagnetischer Felder in lebenden Systemen, könnte die Zusammenarbeit zwischen Elementen in einem System praktisch durch Änderungen des Wellenspektrums gemessen werden, welche durch die Zunahme der Taktfrequenzen zustande kommen, bedingt durch Kopplungen zwischen den Oszillatoren, da die meisten Elemente in einem lebenden Systemen Oszillatoren sind, die permanent elektromagnetische Wellen emittieren. Weiterhin sagt Zhang, dass die erweiterte Definition der Kohärenz dem alten Konzept von „Harmonie“ und dem neuen Konzept von „Wellness“ nahe kommt. Er sieht darin einen Ansatz die „Wellness“ des Body-Mind-Systems auszuwerten und die Effekte holistischer Medizin zu überwachen. >>persönliche Anmerkung des Autors außerhalb des Rahmens der DeskResearch<< Die Wissenschaft braucht –speziell für die Fragestellung des Gefährdungspotenzials und der Bewertung desselben- Experten, wie sie die Feuerwehr als „Brand-Ursachen-Ermittler“ einsetzt. Die sind aber noch sehr selten anzutreffen. Das ist nicht „mainstream“. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 50 Bisher völlig unbeachtete Aspekte sind: 1. Jedes Atom, jedes Molekül, jedes Protein ist bipolar aufgebaut und hat damit elektromagnetische Eigenschaften. 2. Ohne einen fließenden Strom im menschlichen Körper wäre menschliche Existenz nicht möglich, dann gäbe es keine Nerven, keine Nervenreize, keine Nervenleitgeschwindigkeiten und in Folge, keine Bewegung (Herzschlag, Blutkreislauf), keine Fortbewegung (gehen, schwimmen), mit allen weiteren Konsequenzen. 3. Jede biochemische und biophysikalische Reaktion im menschlichen Körper ist auch immer eine elektrophysiologische und elektromagnetische Reaktion. 4. Die menschliche Zelle selbst ist ein evolutionsbedingter Symbiont. Jede menschliche Zelle lebt mit und von einer anderen (inkorporierten) Zelle, dem Mitochondrion, das allgemein auch als Kraftwerk der Zelle bezeichnet wird. Das was die eigentliche Energieproduktion der Zelle in Form vom ATP ist, kommt aus dem Citratzyklus des Mitochondrions und dieser Vorgang ist bekanntlich ein rein elektrochemischer Vorgang - die Übertragung von Elektronen. Damit ist der Mensch selbst ein Symbiont 1.Grades. 5. Hinzu kommt, dass der Mensch nicht nur Organe hat, sondern darüber hinaus auch Funktionssysteme, wie z.B. das Immunsystem oder auch ein Rückkopplungssystem von Blutdruck und Herzfrequenz. Das Immunsystem ist ein symbiontische Leistung von Bakterien, die im menschlichen Darm siedeln (E.Coli), die ihrerseits hochsensibel auf elektromagnetische Wechselfelder reagieren (zB. die Tn5 Transposon-Reaktion (Fehler in der Bakterien Erbsubstanz führt zu AntibiotikaResistenz) 6. Das macht den Menschen selbst zu einem Symbiont 1. und 2.Grades. 7. Das alles zusammen macht den Menschen zu einem „elektromagnetisch sensiblen Wesen“. Noch mal zurück zum BioInitiative Report. Hier heißt es in Ausgabe 2012 Section II, B, Purpose of the Report, 5: Main Reasons for Disagreement among Experts 1. Scientists and public health policy experts use very different definitions of the standard of evidence used to judge the science, so they come to different conclusions about what to do. Scientists do have a role, but it is not exclusive and other opinions matter. 2. We are all talking about essentially the same scientific studies, but use a different way of measuring when “enough is enough” or “proof exists”. 3. Some experts keep saying that all studies have to be consistent (turn out the same way every time) before they are comfortable saying an effect exists. 4. Some experts think that it is enough to look only at short-term, acute effects. 5. Other experts say that it is imperative we have studies over longer time (showing the effects of chronic exposures) since that is what kind of world we live in. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 51 6. Some experts say that everyone, including the very young, the elderly, pregnant women, and people with illnesses have to be considered – others say only the average person (or in the case of RF, a six-foot tall man) matter. 7. There is no unexposed population, making it harder to see increased risk of diseases. 8. The lack of consensus about a single biological mechanism of action. 9. The strength of human epidemiological studies reporting risks from ELF and RF exposures, but animal studies don’t show a strong toxic effect. 10. Vested interests have a substantial influence on the health debate. [Übersetzung aus Ausgabe 2012 Section II, B, Purpose of the Report, 5:] Hauptgründe für die Uneinigkeit unter Experten: 1. Die Wissenschaftler und Gesundheitspolitik-Experten verwenden sehr unterschiedliche Definitionen des Standards von Beweisen, um die Wissenschaft zu beurteilen, so dass sie zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, was zu tun sei. Wissenschaftler haben eine Rolle, aber die ist nicht exklusiv und andere Meinungen spielen eine Rolle. 2. Wir alle reden im Wesentlichen von den gleichen wissenschaftlichen Studien, aber verwenden eine andere Methode zur Messung, wann "genug ist“ (des Messens) oder etwas als „bewiesen“ gilt. 3. Einige Experten sagen immer, dass alle Studien konsistent sein müssen (d.h. immer das gleiche Ergebnis, auf die gleiche Weise, jedes Mal zeigen), bevor sie es über sich bringen können zuzugeben, dass ein Effekt vorhanden ist. 4. Einige Experten glauben, dass es ausreicht, nur auf Kurzzeit-Effekte, mit akuten Auswirkungen zu achten. 5. Andere Experten sagen, dass es unerlässlich sei, dass es Studien über längere Zeit geben muss (d.h. die Wirkungen einer chronischen Exposition untersucht werden), da das der Welt entspricht, in der wir leben. 6. Einige Experten sagen, dass alle, auch die sehr jungen und älteren Menschen, Schwangere und Menschen mit Krankheiten zu berücksichtigen seien. Andere sagen, nur die durchschnittliche Person (oder im Fall von HF, ein zwei Meter großer Mann) spiele eine Rolle . 7. Es gibt keine unbestrahlte Population, das macht es schwieriger, ein erhöhtes Risiko von Erkrankungen zu erkennen. 8. Der fehlende Konsens über einen biologischen Wirkmechanismus. 9. Die Stärke epidemiologischer Studien an Menschen besteht darin, Risiken von ELF- und RFExpositionen aufzuzeigen, tierexperimentelle Studien dagegen zeigen keine starke toxische Wirkung. 10. Eigeninteressen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheitsdebatte. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 52 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Es gibt Einflüsse, die in verschiedenen Geweben und Zellkulturen nachweisbar sind. Es gibt auch Krankheitsbilder, die durch elektro-magnetische Strahlung sowohl verbessert, als auch verschlimmert werden können. Es geht hierbei um eine Strahlung von Funkwellen, elektromagnetische Strahlung. Diese Strahlung unterscheidet sich z.B. von Röntgen oder radioaktiver Strahlung, dadurch, dass sie 1. athermisch und 2. nicht ionisierend ist, 3. über weite Frequenzbereiche (von wenigen Hz bis THz) geht, 4. nicht nur direkte 1:1 Phänomene, sondern auch Zweit- und Dritt-Folgen im Gewebe hervorrufen kann, 5. dass sie beim Gewebedurchgang „Oberwellen“ erzeugt, die dann die eigentlich schädigende Wirkung hervorrufen und 6. dass sie in bestimmten Frequenzen mit dem Erdmagnetfeld wechseln wirken kann und dadurch z.B. den Ionentransport durch die Zellmembran stört (ICR-Effekt) und 7. dass die Frequenz selber die Intensität einer Wechselwirkung auslöst (Adey-Fenster). Die schädigende Wirkung radioaktiver Strahlung ist weltweit bekannt und anerkannt und für diese gibt es klar geregelte Grenzen und Grenzwerte. Für EM-Felder (elektromagnetische Strahlung) gibt es zwar Grenzwerte, die aber nur Verordnungscharakter haben [BImSchV in Deutschland*] sonst nur Empfehlungen darstellen, die innerhalb Europas weit auseinander liegen, wie in Anhang Nr.4 dargestellt. [*BImSchV = Bundesimmissionsschutz Verordnung, siehe auch ECOLOG Institut 1/2000]. Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass die Grenzwerte in Russland und der Schweiz weit unterhalb der deutschen Werte liegen. Warum ist das so? Elektromagnetische Felder beeinflussen biologisches und damit menschliches Gewebe. In der bisher überwiegenden Zahl der untersuchten Fälle ist der Einfluss negativ, d.h. entweder zellschädigend oder betrifft Veränderungen im Zellstoffwechsel oder im ungünstigsten Fall direkt Schäden an der Erbsubstanz (Doppelstrangbrüche in der DNS / DNA). Für die Gesundheit des Individuums ist das Entscheidende, dass man nicht mehr „Business as usual“ weiterlebt, sondern sein Bewusstsein öffnet und sich mit der Verantwortung für den Betrieb einer Strahlungsquelle beschäftigt. Nicht der thermische Effekt ist der Schädigende (wie bei der Überhitzung des Gewebes durch radioaktive Strahlung oder intensive Röntgendiagnostik)- weil wir uns schlicht so einer Strahlung gar nicht erst aussetzen - die Gefahr ist allgemein bekannt, sondern die „neue Gefahr“ ist die jeweilige Frequenz einer „nicht ionisierenden“, schwachen, „athermischen“ Strahlung. Kinder sind am meisten gefährdet ! Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 53 WHO Statement von 05/2010 Handystrahlung wird von der WHO nunmehr in der Kategorie 2b geführt: "possibly carcinogenic to humans" - möglicherweise krebserregend. In dieser Kategorie werden 266 Chemikalien sowie Tätigkeiten geführt. Etwa die Arbeit als Feuerwehrmann oder in einer chemischen Reinigung, oder Auspuffgase eines Benzinmotors, Kaffee als Risikofaktor für Blasenkrebs und das geächtete Pflanzenschutzmittel DDT. "Die Beweislage, zu der ständig noch Daten hinzukommen, ist stark genug, um die 2b-Klassifikation (für Handystrahlung, d. Red.) zu rechtfertigen", sagte Jonathan Samet von der University of Southern California, Leiter der Arbeitsgruppe [QUELLE: Süddeutsche Zeitung, 31.Mai, 2011, Kapitel: „Wissen“] und [http://www.sueddeutsche.de/wissen/studie-der-weltgesundheitsorganisation-verdaechtige-handystrahlung-1.1103987] und [WORLD HEALTH ORGANIZATION / INTERNATIONAL AGENCY FOR RESEARCH ON CANCER / IARC MONOGRAPHS / ON THE EVALUATION OF CARCINOGENIC RISKS TO HUMANS Non-Ionizing Radiation, Part 1: Static and Extremely Low-Frequency (ELF) Electric and Magnetic Fields VOLUME 80] Ein anderes Beispiel aus der „technischen Welt“ ist die Entwicklung des Autos. Im Zuge der Entwicklung des dichter werdenden Straßenverkehrs und schnellerer Fahrzeuge gab es immer mehr Unfälle mit grausamen Verletzungen und Todesfolgen. Irgendwann, nachdem ein deutscher Automobil-Konzern erste Sicherheitsmassnahmen entwickelte und deren positive Wirkung demonstrieren konnte, hat der Gesetzgeber in die Individualität des Autofahrers eingegriffen, in dem er ihm und der Industrie vorschreibt, bestimmte Sicherheitsmassnahmen zu treffen und die Geschwindigkeit reglementiert (z.B.. durch Tempolimits und Sicherheitsgurte, Kopfstützen, Crash – stabile Fahrgastzellen, 3-Punktgurte, Sicherheitsglas etc.). Genauso etwas muss es auch für den Funkverkehr geben ! Es ist nicht die Menge oder Intensität der Strahlung, die unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden bedroht. Vielmehr sind es feine Signale, Muster, Strukturen, Gradienten der em-Wellen und Felder, die starke biologische Auswirkungen haben können. Solange wir darüber nicht mehr wissen als heute, sind Vorsorgemaßnahmen angesagt. Zur Aufklärung der allgemein gebräuchlichen Terminologie und Wortwahl für „Handy“ (Cell-Phone / „Mobile“) und „Smartphones“ sei hier explizit darauf hingewiesen, das weder Handys, noch Smartphones Telefone sind, sondern es sind Funkgeräte. [Merke: ein Telefon hat eine Schnur, die in einer Box an der Wand steckt. Keine Schnur = kein Telefon. Ein Funkgerät jedoch hat eine Antenne Daten / Informationsübertragung durch elektromagnetische Wellen. Handys, Smartphones, Schnurlostelefone, W-LAN- (WiFi) und BluetoothSender/-Empfänger sind solche Funkgeräte, ebenso wie „Walky-Talky´s. Jedes Funkgerät arbeitet mit elektromagnetischen Wellen = Strahlung. Anders geht’s nicht.] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 54 Europäische Umweltagentur Die Europäische Umweltagentur EEA (mit Sitz in Kopenhagen) hat durch ihre Direktorin Prof. Dr. Jacqueline McGlade, 2007, verlauten lassen: "Handys mögen schwach strahlen, aber es gibt genügend Beweise für Wirkungen auch bei schwacher Strahlung, dass wir jetzt handeln müssen." McGlade bezieht sich auch auf den Bericht der BioInitiative Group. Das grundsätzliche Wirkprinzip: [allgemein anerkannte Wissenslage (1998, ICNIRP-Guidelines)] Im niederfrequenten Bereich wird die Wirkung eines äußeren Feldes auf den Menschen nach heutiger Sichtweise hauptsächlich durch die im Körper hervorgerufenen Ströme beurteilt: das Magnetfeld induziert im Inneren der Körpers Wirbelströme das elektrische Feld ruft Verschiebungsströme im Körper hervor (s. Bild.). Diese Ströme können bei entsprechender Stärke zur Beeinflussung von Zellfunktionen und des Nervensystems bis zur Erregung von Sinnes-, Muskel- und Nervenzellen führen. Das äußere Magnetfeld durchdringt den Körper praktisch ungeschwächt, während das äußere elektrische Feld infolge der Leitfähigkeit der Körpergewebe im Innern des Körpers um den Faktor 106 geschwächt wird. Allerdings kommt es an den Zellmembranen wieder zu einem FeldstärkeAufbaueffekt. Was bedeutet das? Interpretation der Verhältnisse und Auswirkungen auf die Zellmembran. [Quelle: Bernhardt, J. H.: Biophysikalische Approximation; Ergebnisse und Bewertungen: In: „Wirkungen niederfrequenter Felder“, Veröffentlichungen der Strahlenschutzkommission; Band 28, G, Fischer-Verlag Stuttgart 1994] Bild: Verlauf der Stromlinien bzw. Feldlinien in der Umgebung biologischer Zellen im Niederfrequenzbereich. Die Konsequenzen sind einmal das Auftreten von Potentialdifferenzen an der Zellmembran, und zum anderen Feldverstärkungen an der Membranoberfläche, die sich dem Ruhepotential überlagern und die zu Ionenfluktuationen führen können. Während im Niederfrequenzbereich das Zellinnere aufgrund der niedrigen Leitfähigkeit der Zellmembran praktisch feldfrei ist, wird bei Frequenzen ab etwa 1 MHz die Zellmembran kapazitiv überbrückt. Relevante zusätzliche Membranpotenziale, die zu Reizwirkungen führen, können jedoch erst bei sehr hohen Feldstärken auftreten. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 55 Die DeskResearch kommt zu dem Ergebnis, dass es bis zum Jahre 2000 rund 20.000 Studien weltweit zum Thema gesundheitliche Risiken durch Mobilfunkstrahlung gab. Grob geschätzt dürften in den letzten 15 Jahren weltweit mehr als Tausend dazu gekommen sein. Zusammenfassung „Frequenzbereiche“ und Wirkungen auf den Menschen Frequenzbereich Bezeichnung 0 Hz Statisches Feld 0 - 30 Hz SubELF 30 - 3000 Hz ELF(Extra Low Frequency) 3kHz - 30kHz VLF (Very Low Frequency) 30 kHz – 300 kHz LF (Low Frequency) 300 kHz – 3 MHz MF(Medium Frequency) 3 MHz – 30 MHz HF(High Frequency) 30 MHz – 300 MHz VHF(Very High Frequency) Wirkungsmechanismen Kraftwirkung, Reizung von Nerven und Muskelfasern Wärmewirkung Hotspots 300 MHz - 3 GHz UHF(Ultra High Frequency) 3 GHz – 30 GHz SHF(Super High Frequency) 30 GHz – 300 GHz EHF(Extra High Frequency) Messgrößen E-Feld: V/m H-Feld: A/m Magn. Flussdichte: T Leistungsflussdichte Watt/m² Hauterwärmung Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 56 Tabellarische Zusammenfassung der ausgewählten Einzelarbeiten und Studien. Literatur Seite untersuchtes Medium Effekt Banaclocha 18 Großhirnrinde, Neocortex Beeinträchtigung kognitiver Funktionen Bawin & Adey 19 Gehirn, Hirngewebe, Magnetitkristalle Die Magnetosomen reagieren auf elektromagnetische und magnetische Felder Entdeckung des „Adey-Fensters“ Bernhard 21 Übersichtsarbeit, Biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder auf denMenschen, Herz, Augen, Kreislauf Einfluss der stochastischen Resonanz ermöglicht es dem Menschen und anderen Lebewesen auch sehr schwache M-Felder wahrzunehmen, wenn ein „Rauschsignal in Resonanz mit dem Informationssignal geht. Binhi et al. 22 Theoretische Arbeit, algemeines Erklärungsmodell wie schwache Signale unterhalb der Rauschschwelle wirksam sein können mathematische Betrachtung der Werte, die den Einfluss der stochastischen Resonanz ermöglichen Burch et al. 23 Mensch; Melatonin Sekretion bei „Handy“-Nutzern Verringerung der Melatonin Ausschüttung im elektromagnetischen Feld Cavopol et al 24 Neuronen in Zellkultur Veränderung der Aktionspotenziale bis zur Blockade. Analyse der Ergebnisse führt zur Überlegung, dass es weitere, noch unbekannte Effekte gibt, die durch Gradientenwirkungen hervor gerufen werden können Emilio del Giudice (EdG) 25 Mensch, Lebewesen allgemein Die Theorie der Quanten-ElektroDynamik von EdG erlaubt Antworten auf Fragen, wie zB: Wie ein Biomolekül in der Lage ist, seinen biochemischen Reaktionsparter schnell und präzise zu finden; warum Enzyme hoch selektiv sind; und mehr. EdG Erklärungsmodell heißt Kohärenz-Domänen Modell (inzwischen gilt es als bestätigt.) Hänggi I und II 27 Mensch, neuronales Gewebe mit dem Phänomen der stochastischen Resonanz wird erklärt, warum Lebewesen trotz eines Rauschsignales in der Umgebung selbst sehr schwache EMFelder erkenne / entdecken, auch wenn sie unterhalb der „Rauschschwelle liegen Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 57 Hinrikus 28 Mensch, Gehirn, Nerven-System Veränderung der EEG Rhytmen in Abhängigkeit der Modulation von Mikrowellen Strahlung Kirschvink I, II, und III 29 Mensch, Gehirn, Hirngewebe Magentit-Kristalle im Gehirn und in der Hirnrinde von Wirbeltieren, erlauben es auch dem Menschen schwache, magnetische und elektromagnetische Signale zu fühlen. Die Magnetitkriställchen könnten als Empfangsantenne arbeiten. Liboff, (Galland) 31 Zellmembran Okoano et al. 32 Ischchias Nerven vom Frosch (invitro Untersuchungen) Petty 33 Neutrophile (weiße Blutkörperchen) Ramazzini Institute 35 Sammlung diverser Arbeiten zu athermischen Effekten und Interaktionen zwischen elektromagnetischen Feldern und lebender Materie Zimmermann 36 Brustkrebs Zellen Athem Studie 37 Gehirn / ZNS, Immunsystem, Proteinbildung der Zelle, REFELEX Studie 40 Zellkulturen menschlicher Neuroblastom Zellen, Maus embryonale Stamm-Zellen, menschliche Lymphozyten und embryonale Stammzellen Zusammenhang von magnetischen Wechselfeldern, deren biologischer Wirkung und des äußeren Magnetfeldes. Die Wirkung ist dann am höchsten, wenn die Frequenz der Wechselfelder (die einem statischen Magnetfeld überlagert wird), mit der Larmorfrequenz eines biologische aktiven Ions zusammen fällt. Die Nervenleitgeschwindigkeit war abhängig vom Feld signifikant reduziert. mögliche Anwendung in der Schmerztherapie. Intrazelluläre Prozesse können mit elektr. Felder angesteuert werden. Das hat Einfluss den Zellstoffwechsel. Es können ähnliche Wirkungen wie Interferon-g erzeugen. schwache, nieder- und hochfrequenter Felder beeinflussen alle Bereich des menschlichen Körpers (Immunsystem, Blutdruck, EKG, EEG, Nervensystem u.vm. Kinder und Jugendliche sind am meisten gefährdet Die Zellteilungsrate (Wachstum) der Zellen konnte durch den Einfluss von em-Feldern herab reguliert werden. Sowohl im EEG und bei dem Zellwachstum und bei verschiedenen Prozessen des menschlichen Metabolismus konnten Einflüsse durch em-Felder bestimmt werden Es treten DNA- Doppelstrangbrüche auf und zwar unterhalb der geltenden Sicherheitsgrenzen. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 58 Mobilfunk und Gesundheit 42 Bioinitiative Report 2012 43 Aufklärungsbericht zur Wirkung elektromagnetischer Felder auf die menschliche Gesundheit fortlaufender und ständig aktualisierter und erweiterter Bericht einer internationalen Arbeitsgruppe Es besteht klarer Konsens unter den Mitgliedern der BioInitiative Arbeitsgruppe, dass die bestehenden öffentlichen Sicherheitsgrenzen sowohl für ELF als auch für RF unzureichend sind. Es gibt wenig Zweifel, dass die Exposition gegenüber ELF im Kindesalter Leukämie verursacht. Menschen, die ein Handy zehn Jahre lang oder länger verwendet haben, zeigen höhere Raten von bösartigen Gehirntumoren und Akustikus-Neurinome (acoustic neuromas= Tumor des Hörnervs. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 59 EMF Appell Der Appell soll auch hier wegen seines internationalen und unabhängigen Charakters als finale Ergebnis-Zusammenfassung der DeskResearch gelten. Die Ergebnisse der DeskResearch stehen in Einklang mit denen der Wissenschaftler, die folgenden Appell an den Generalsekretär der Vereinten Nationen –Hr. Ban Ki-moon- verfasst haben: Internationaler Appell Wissenschaftler rufen zum Schutz vor nicht-ionisierenden elektromagnetischen Feldern auf. Datum der Veröffentlichung: Mai, 2015 Zu der Zeit haben 190 Wissenschaftler, aus 39 Nationen diesen Appell unterzeichnet. Es kommen andauernd neue hinzu. [Originalzitat der deutschsprachigen Variante - Auszug: >> Wissenschaftliche Grundlage unserer gemeinsamen Sorge Zahlreiche kürzlich erschienene wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass EMF – deutlich unterhalb der meisten international und national geltenden Grenzwerte – auf lebende Organismen einwirken. Die Wirkungen umfassen ein erhöhtes Krebsrisiko, zellulären Stress, einen Anstieg gesundheitsschädlicher freier Radikale, genetische Schäden, Änderungen von Strukturen und Funktionen im Reproduktionssystem, Defizite beim Lernen und Erinnern, neurologische Störungen und negative Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden der Menschen. Wie die sich mehrenden Belege für schädliche Auswirkungen auch auf die Pflanzen- und Tierwelt zeigen, reicht die Bedrohung weit über die Menschheit hinaus. Diese Erkenntnisse rechtfertigen unsere Aufforderung an die Vereinten Nationen (UN) und alle ihre Mitgliedstaaten, dass sie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ermutigen, bei der Entwicklung von EMF-Richtlinien, die einen wirklich wirksamen Schutz gewähren, bei der Durchsetzung von Präventivmaßnahmen und bei der Aufklärung der Öffentlichkeit über die gesundheitlichen Risiken, insbesondere hinsichtlich der Risiken für Kinder und Schwangere, in tatkräftiger Weise die Führung zu übernehmen. Sollte die WHO nicht handeln, versagt sie bei der Erfüllung ihres Auftrags als höchstrangige internationale Gesundheitsorganisation.<< Zitat Ende] Der vollständige Appell ist im Original nachzulesen unter: https://emfscientist.org/ . [Was dringend empfohlen wird; Anmerkung des Autors] Texte als pdf Download auf der „emfscientist.org“ - WebSite : • Press Release announcing International EMF Scientist Appeal (May 11, 2015) • Description of International EMF Scientist Appeal Damit schließt die DeskResearch. Stand Oktober, 2015, Dr.rer.nat. C. Bärtels, PD Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 60 Anhänge Grundlagen Anhang 1 Tabelle SI-Einheiten Basisgröße und Dimensionsname Größensymbol Symbol Einheit Einheitenzeichen Länge l L Meter m Masse m M Kilogramm kg Zeit t T Sekunde s Stromstärke I I Ampere A Thermodynamische Temperatur T Θ Kelvin K Stoffmenge (Substanzmenge) n N Mol mol Lichtstärke IV J Candela cd Definition der Einheit Länge der Strecke, die das Licht im Vakuum während der Dauer von 1 / 299.792.458 Sekunde zurücklegt. Das Kilogramm ist gleich der Masse des Internationalen Kilogrammprototyps. Das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Caesium-Isotops 133Cs entsprechenden Strahlung. Stärke eines konstanten elektrischen Stromes, der, durch zwei parallele, geradlinige, unendlich lange und im Vakuum im Abstand von 1 Meter voneinander angeordnete Leiter von vernachlässigbar kleinem, kreisförmigem Querschnitt fließend, zwischen diesen Leitern pro Meter Leiterlänge die Kraft 2·10−7 Newton hervorrufen würde. [1] 1 / 273,16 der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunkts von Wasser genau definierter isotopischer Zusammensetzung. Die Stoffmenge eines Systems, das aus ebenso vielen Einzelteilchen besteht, wie Atome in 12 Gramm des Kohlenstoff-Isotops 12C in ungebundenem Zustand enthalten sind. Bei Benutzung des Mol müssen die Einzelteilchen spezifiziert sein und können Atome, Moleküle, Ionen, Elektronen sowie andere Teilchen oder Gruppen solcher Teilchen genau angegebener Zusammensetzung sein. Die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung einer Strahlungsquelle, die monochromatische Strahlung der Frequenz 540·1012 Hz aussendet und deren Strahlstärke in dieser Richtung 1 / 683 Watt pro Steradiant* [2] beträgt. [1] Gleichbedeutend ist, dass die magnetische Konstante µ0 exakt 4π·10−7 H/m beträgt. [2] Steradiant, auch Sterad, ist eine Maßeinheit für den Raumwinkel. Im SI-Einheitensystem ist er als abgeleitete Maßeinheit enthalten. Das Einheitenzeichen für den Steradiant ist sr. Auf einer Kugel mit 1 m Radius umschließt ein Steradiant eine Fläche von 1 m² auf der Kugeloberfläche. Der Raumwinkel der gesamten Kugeloberfläche beträgt 4π sr. Die Definitionen der Basiseinheiten sind nicht endgültig, sondern werden in ständiger Arbeit mit dem fortschreitenden Stand der Messtechnik sowie nach revidierten prinzipiellen Überlegungen weitergeführt. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 61 Anhang 2 Tabelle relevanter Einheiten und Begriffe im Sinne der Fragestellung Name Absorption Symbol Maßeinheit Sv Sievert AKR Mäuse Alphastrahler Äquivalentdosis athermische Effekte Becquerel Blut-Hirn-Schranke Definition Schwächung der Intensität einer Teilchenoder Wellenstrahlung beim Durchgang durch Materie. Die Energie der Strahlung wird dabei in eine andere Energieform (z. B. Wärme) umgewandelt. Die von biologischen Geweben absorbierte Energie ist Grundlage für die Berechnung der von Organismen aufgenommenen Dosis Labormäuse, die bereits eine Veranlagung zur Ausbildung von Leukämie besitzen. Radionuklide, die Alphateilchen (Heliumatomkerne) aussenden. Produkt aus der Energiedosis (absorbierte Dosis) im ICRU-Weichteilgewebe und dem Qualitätsfaktor der Veröffentlichung Nr. 51 der International Commission on Radiation Units and Measurements (ICRU report 51, ICRU Publications, 7910 Woodmont Avenue, Suite 800, Bethesda, Maryland 208 14, U.S.A.). Beim Vorliegen mehrerer Strahlungsarten und -energien ist die gesamte Äquivalentdosis die Summe ihrer ermittelten Einzelbeiträge. Die Äquivalentdosis ist eine Messgröße. Sie wird in der Einheit Sievert (Sv) angegeben. 1 µSv = Mikrosievert ist der millionste Teil des Sievert. 1 mSv = Millisievert ist der tausendste Teil des Sievert Eine Reihe verschiedener Effekte bei Einwirkung elektromagnetischer Felder, die unabhängig von einer Erwärmung des Gewebes auftreten. Bq „Zerfallsaktivität“ SI-Einheit der Aktivität. Die Aktivität von 1 Becquerel (Bq) liegt vor, wenn 1 Atomkern je Sekunde zerfällt. 1 Becquerel (Bq) = 2,7x10-11Curie Die Blut-Hirn-Schranke ist eine selektiv durchlässige Barriere zwischen Blutgefäßen und Hirnsubstanz. Durch sie wird der Stoffaustausch zwischen Blut und Zentralnervensystem aktiv kontrolliert. Sie hält schädliche Stoffe von den Nervenzellen fern. Die Blut-Hirn-Schranke wird von der inneren Zellschicht der kleinen Blutgefäße im Gehirn (Kapillar-Endothelzellen) und den umgebenden Hilfszellen, den Astrozyten, gebildet. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 62 Bluetooth Bluetooth ist eine Funktechnik zur drahtlosen Datenübertragung zwischen elektronischen Geräten. Damit ist es z. B. möglich, zwischen Handys Fotos und Videos zu tauschen oder Visitenkarten zu schicken. Der BluetoothStandard weist drei Klassen auf und kann etwa 10, 50 oder 100 Meter weit funken. Die meisten Handys haben eine Reichweite von etwa 10 Metern. Der Name geht übrigens auf einen im 10. Jahrhundert lebenden dänischen Wikingerkönig zurück, der den Spitznamen Blauzahn („Bluetooth“) trug. Der Begriff „Bystander-Effekt“ beschreibt die Beobachtung, dass nicht nur Zellen, die von Strahlung getroffen werden, also Energiedepositionen erhalten, Schäden aufweisen, sondern dass zusätzlich auch in nicht getroffenen Zellen, in den sog. „bystander cells“ ebenfalls Schäden gefunden werden. Bystander-Effekt Deterministisch Nicht-stochastisch; deterministische Strahlenschäden sind solche, bei denen die Schwere des Schadens mit der Dosis zunimmt und in der Regel ein Schwellenwert besteht, wie z. B. Hautrötung, Augenlinsentrübung. Quantitative Erfassung der Exposition durch ionisierende Strahlung oder elektromagnetische Felder. Dosimetrie EDGE Elektrisches Felds Elektrische Feldstärke V m Elektrische Ladung C Coulomb Elektrischer Strom A Ampere EDGE ist die Abkürzung für „Enhanced Data Rates for GSM Evolution“. Diese Technologie erhöht die Datengeschwindigkeit in GSM-Mobilfunknetzen ca. 23-mal. Damit wird in GSM / EDGE-Netzen eine maximale Übertragungsrate von 210.000 Zeichen pro Sekunde (210 kBit/s) erreicht. Zustand des Raumes um eine Ladung, der sich durch Kraftwirkungen auf andere elektrische Ladungen äußert. Maß für die Stärke und Richtung der Kraft auf eine Ladung im elektrischen Feld, dividiert durch die Ladung. Eigenschaft von Körpern, die darin besteht, dass eine Anziehungskraft zwischen den geladenen Körpern entsteht. Willkürlich unterscheidet man zwischen positiven und negativen elektrischen Ladungen. Ladungen mit gleichen Vorzeichen stoßen sich ab, jene mit ungleichen Vorzeichen ziehen sich an. Die durch den Querschnitt eines Leiters pro Zeiteinheit hindurch fließende elektrische Ladung. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 63 Elektrische Spannung V Frequenz f Volt 1 sec GPRS kbit sec Gray Gy J kg Maß für die Arbeit, die erforderlich ist, um eine Ladung in einem elektrischen Feld von einem Punkt zum anderen zu bringen, dividiert durch die Ladung. Hertz ist die Einheit für Frequenz, angegeben als Schwingung (Ereignis) pro Sekunde GPRS steht für „General Packet Radio Service“ und ist eine Erweiterung des GSM-Standards, um die Übertragungsraten bei Datendiensten zu steigern. Je nach Handy werden mit GPRS Datenübertragungsraten von bis zu 64.000 Zeichen pro Sekunde (64 kBit/s) erreicht. Herkömmliche GSM-Mobiltelefone erreichen lediglich 9.600 Zeichen pro Sekunde (9,6 kBit/s). Gray ist eine SI Einheit der Energiedosis, die Maßeinheit ist [Joule/Kilogramm]. Bei „nichtionisierender“ Strahlung nicht gebräuchlich. Hall Sonde Die Sonde beruht auf dem Hall-Effekt und dient zur Ausmessung statischer Magnetfelder. Induktion Vorgang, bei dem durch Änderung des von einem Leiter umschlossenen magnetischen Flusses elektrischer Strom (Wirbelstrom) in diesem Leiter erzeugt wird. Vorgang, bei dem in einem Körper durch ein äußeres elektrisches Feld eine Ladungsumverteilung stattfindet, so dass an seiner Oberfläche lokal Überschüsse an positiven oder an negativen elektrischen Ladungen auftreten. Optische Strahlung im Wellenlängenbereich von 780 nm – 1 mm Influenz Infrarotstrahlung Leistungsflussdichte S W L= 2 m LTE Die Leistungsflussdichte ist ein Maß für die senkrecht auf eine Fläche eintreffende Leistung eines elektromagnetischen Feldes. Sie wird in Watt pro Quadratmeter gemessen. „Long Term Evolution“, die als 4. Generation (4G) des Mobilfunks bezeichnete Weiterentwicklung von UMTS. Magnetische Feldstärke Magnetische Flussdichte A m T Tesla Maß für die Stärke und Richtung des Magnetfeldes. Die Größe beschreibt die Induktionswirkung des magnetischen Feldes. Magnetische Flussdichte und magnetische Feldstärke sind durch die Permeabilität µ (eine Materialkonstante) verbunden. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 64 Magnetische Induktion Magnetfeld T Tesla Sendeleistung Sievert Spezifische Absorptionsrate Sv SAR SAR = W kg Maß für die Anzahl der magnetischen Feldlinien pro Fläche. Zustand des Raumes, der sich durch Kraftwirkungen auf magnetische Dipole (wie z.B. eine Kompassnadel) äußert. Die von einer Antenne abgestrahlte elektrische Leistung. SI-Einheit der Äquivalentdosis und der effektiven Dosis: 1 Sievert (Sv) = 100 Rem 1 Sievert = 1.000 Millisievert (mSv) = 1.000.000 Mikrosievert (µSv) Bei nichtionisierender Strahlung sind diese Angaben nicht gebräuchlich. Die auf die Masse eines Körpers bezogene absorbierte Strahlungsleistung. Gemessen bei 6 min Einwirkzeit und 10 g Gewebe. UMTS UMTS ist ein Mobilfunk-Standard, der das schnelle Senden und Empfangen von großen Datenmengen ermöglicht. Das Kürzel steht für „Universal Mobile Telecommunications System“. UMTS wird auch häufig als Mobilfunk der 3. Generation (3G) bezeichnet, nach dem analogen Mobilfunk (1. Generation) und GSM (2. Generation). „4G“ s. oben „LTE“. Wirbelstrom Durch Induktion in einem leitfähigen Körper erzeugter elektrischer Strom WLAN ist die Abkürzung für „Wireless Local Area Network“ und dient der Verbindung von Computern über Funk. Häufig wird WLAN für einen Zugang zum Internet verwendet. WLAN hat eine Reichweite von etwa 30 bis 300 Meter. WLAN Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 65 Noch zu Anhang 2, Definition und Erklärung von Begriffen ICR Effekt: f = Frequenz in Hzq = elektrische Ladung des Ions, (Produkt aus der Ladungszahl und der elektrischen Elementarladung(*) z.B. +1e für K+) B = magnetische Flussdichte des statischen Anteils des Erdmagnetfeldes, [ca 40x10-6 T] 2 π = 6,2831 m = Ionen-Masse (Produkt aus der Massenzahl und der atomaren Masseneinheit u**, zB. 39,0983 u für Kalium) (*) Die elektrische Elementarladung e beträgt 1,60 x 10-19 C. (**) Die atomare Masseneinheit u beträgt 1,66 x 10-27 kg. f = q×B m×2 Π pulsierendes Erdmagnetfeld Magnetogramm, aufgenommen am 28.01.2000, 09:13:35 in der geomagnetischen Forschungsstation in Kiruna , Schweden, Lappland. Die Komponenten des Erdmagnetfeldes in drei Raumrichtungen pulsieren zwischen 20 und 50 µT. Heutzutage wird das Magnetfeld der Erde durch die Gruppe der SWARM Satelliten registriert und überwacht. ESA /SWARM http://www.esa.int/Our_Activities/Observing_the_Earth/The_Living_Planet_Programme/Earth_Explor ers/Swarm/ESA_s_magnetic_field_mission_Swarm Anhang 3 SI-Einheiten in der Radiologie / im Strahlenschutz (Anwendung bei ionisierender Strahlung) [Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, Annex JB10] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 66 Anhang 4 Grenzwerte im Mobilfunk Europäische Länder Folgende Länder orientieren sich an den ICNIRP-Grenzwertempfehlungen (sind gleich oder direkt vergleichbar): Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, Spanien, Tschechien, Türkei, Ungarn Die ICNIRP-Grenzwertempfehlungen für Mobilfunkfrequenzen sind • ca. 41 V/m bzw. 4,5 W/m² bei 900 Mhz • ca. 58 V/m bzw. 9 W/m² bei 1800 MHz und • 61 V/m bzw. 10 W/m² bei UMTS. • Diese Empfehlungen wurden auch in der Empfehlung (1999/519/EG) des Rates der Europäischen Union übernommen, auf welche sich die meisten EU-Mitgliedsländer stützen. Die „Salzburg Resolution“ (2000) setzt das Ziel auf 0,1 µW / cm2 (= 1 mW / m2) bzw. auf 0,614 V/m für öffentlichen Raum bei einer gepulsten Radiofrequenz (= Funkfrequenz). Folgende Länder besitzen signifikant abweichende Regelungen (weitere siehe im Verweis unter der Tabelle): Land Grenzwert Belgien Ca. 21 V/m bei 900 MHz bzw. 28 V/m bei 1800 MHz Region Brüssel: 3 V/m je Mobilfunksystem 2G, 3G und 4G Italien 20 V/m von 3 MHz - 3 GHz bei vorübergehender Exposition 6 V/m bzw. 0,1 W/m² von 3 MHz - 3 GHz bei Aufenthalt über 4 Stunden Luxemburg 3 V/m bei dauerhafter Exposition durch Mobilfunkanlagen, sonst gemäß ICNIRP Liechtenstein Aktuell wie in der Schweiz Schweiz gemäß ICNIRP für vorübergehende Exposition 4 V/m (900 MHz) bzw. 6 V/m (1800 MHz) für Bereiche mit "empfindlicher Nutzung" Russland 10 V/m von 300 - 2400 MHz Polen 0,1 W/m² bzw. 6 V/m von 300 MHz bis 300 GHz [Quelle: Bericht der Kommission über die Anwendung der Empfehlung des Rates vom 12. Juli 1999 (1999/519/EG) zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber Elektromagnetischen Feldern (0 Hz – 300 GHz) - Zweiter Durchführungsbericht 2002-2007 ] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 67 Außereuropäische Länder Folgende Länder orientieren sich an den ICNIRP- oder IEEE- Grenzwertempfehlungen (sind gleich oder direkt vergleichbar): Australien, Brasilien, Israel, Japan, Kanada, Singapur, Südafrika, Südkorea, Taiwan, USA Folgende Länder besitzen signifikant abweichende Regelungen: Land Grenzwert Australien In Australien gelten seit März 2003 Grenzwerte gemäß ICNIRP. Auf lokaler Ebene existieren auf Druck der Öffentlichkeit auch teilweise erheblich strengere Grenzwertregelungen, wie etwa in Neu-Südwales mit 0,01 mW/m². In vergangenen Gerichtsverhandlungen um deren Einhaltung bei einzelnen Anlagen wurde jedoch zugunsten der nationalen Grenzwerte entschieden. China 0,1 W/m² bzw. 6 V/m von 300 MHz bis 300 GHz bei dauerhafter Exposition, z. B. Wohngebiete, Krankenhäuser, Schulen etc. 0,4 W/m² bei vorübergehender Exposition, z. B. Fabriken, Behörden, Parks etc. Dieser Standard ist derzeit in Überarbeitung Indien f/2000 W/m² von 400 - 200MHz, 1 W/m² ab 2000 MHz (entspricht 1/10 der ICNIRPEmpfehlung bezogen auf die Leistungsflussdichte) Neuseeland 2 W/m² bzw. 27,5 V/m von 400 MHz - 300 GHz [Quelle:] http://www.ralf-woelfle.de/elektrosmog/redir.htm?http://www.ralf-woelfle.de/elektrosmog/allgemein/recht_a.htm Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 68 Anhang 5 Typen verschiedener Studien Modelle / klinische Studien Evidenzbasierte Medizin / evidenzbasiert (Report) Evidenzbasierte Medizin (EbM, von englisch evidence-based medicine „auf empirische Belege gestützte Heilkunde“) ist eine jüngere Entwicklungsrichtung in der Medizin, die ausdrücklich die Forderung erhebt, dass bei einer medizinischen Behandlung patientenorientierte Entscheidungen nach Möglichkeit auf der Grundlage von empirisch nachgewiesener Wirksamkeit getroffen werden sollen. Eine klinische Studie ist in der evidenzbasierten Medizin und klinischen Forschung eine Form der Erhebung (Gewinnung von Informationen, Fakten). Sie wird mit Patienten oder gesunden Probanden durchgeführt. Ziel ist, Medikamente, bestimmte Behandlungsformen oder medizinische Interventionen oder Medizinprodukte auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu überprüfen. Klinische Studien werden durchgeführt, um wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten und die medizinische Behandlung zu verbessern. Der erste Einsatz einer erfolgversprechenden medizinischen Behandlung am Menschen sollte daher eine klinische Studie mit dem Ziel sein, Wirksamkeit und Verträglichkeit neuer Therapien zu testen. Eine solche kann allerdings erst dann stattfinden, wenn ausreichend Daten für eine sichere Durchführung vorhanden sind und ein positives Votum der betroffenen Ethikkommission vorliegt. Um äußerliche Störeinflüsse zu minimieren, werden derartige Studien in einem kontrollierten Umfeld durchgeführt. [Quelle: Wikipedia] Solche Studien – die diese Kriterien erfüllen - konnten für die vorliegende Fragestellung nur in 2 Fällen gefunden werden. • • REFLEX Studie ATHEM Studie Dem Studiendesign kommt bei der Wahl der Studie die zentrale Bedeutung zu: • Studienregistrierung (siehe unten) • Prüfplan (englisch: Protocol) • Auswahl der Probanden/Patienten Festlegung der zu messenden Parameter Art der Dosierung • • • • Art der Kontrollgruppe Methode zur Datenauswertung Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 69 Übersicht verschiedener Studien Studien mit „Verblindungstechnik“ Eine Blindstudie ist eine Form eines Experiments, bei der die Versuchspersonen nicht wissen, ob sie der Experimental- oder der Kontrollgruppe angehören. Dadurch wird der Einfluss von Erwartungen und Verhaltensweisen, die durch diese Information ausgelöst würden, eliminiert. Blindstudien sind besonders in der medizinischen und psychologischen Forschung weit verbreit. Eine Studie ist offen, wenn die Patienten wissen, ob sie das Verum oder das Placebo bekommen. Dagegen ist die Studie • einfachblind, wenn die Patienten nicht wissen, welche Substanz (Kontrolle oder Verum) sie erhalten (Versuchsperson „blind“). • doppelblind, wenn die Patienten und auch der behandelnde Mediziner nicht wissen, wer welche Substanz erhält (Versuchsperson und Versuchshelfer „blind“). • dreifachblind, wenn weder die Patienten noch der behandelnde Mediziner, noch diejenigen, die die Auswertung durchführen, wissen, wer welche Substanz erhält (Versuchsperson, Versuchshelfer und Versuchsauswerter „blind“). Nur der Auftraggeber der Studie weiß, wer welche Substanz erhielt. Fall-Kontroll-Studie In einer Fall-Kontroll-Studie wird untersucht, ob Personen mit einer bestimmten Krankheit (sog. Fälle) häufiger oder höher exponiert waren als vergleichbare Personen ohne diese Krankheit (sog. Kontrollen). Eingebettete Fall-Kontroll-Studie: Häufig wird im Rahmen einer Kohortenstudie gezielt eine bestimmte Krankheit näher untersucht. Hierzu werden alle Personen mit dieser Krankheit (sog. Fälle) aus der Kohorte ausgewählt und eine zufällige Teilmenge von Personen aus der Kohorte ohne diese Erkrankung (sog. Kontrollen) ausgewählt. Anschließend werden für diese Untergruppe gezielt weitere Befragungen oder Erhebungen durchgeführt. Man bezeichnet diesen Studientyp als eingebettete Fall-Kontroll-Studie, da die FallKontroll-Studie in eine Kohortenstudie eingebaut wird. Kohortenstudie Eine Untersuchung, in der eine Gruppe von Personen (Kohorte), deren Expositionsbedingungen bekannt sind, über längere Zeit beobachtet wird. Die verschiedenen Expositionen werden mit dem Auftreten von Krankheiten in Verbindung gebracht. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 70 Querschnittsstudie Querschnittsstudien umfassen eine Auswahl von Personen aus einer Zielpopulation zu einem festen Zeitpunkt (Stichtag). Für die ausgewählten Personen werden der Krankheitsstatus und die gegenwärtige oder auch frühere Exposition gleichzeitig erhoben. Machbarkeitsstudie In einer Machbarkeitsstudie wird untersucht, ob und unter welchen Bedingungen eine geplante aufwändige Untersuchung erfolgreich sein kann. Cross-over-Studie (ATHEM) Eine kontrollierte klinische Studie kann entweder als Cross-over-Studie oder im Parallelgruppendesign durchgeführt werden. In einer Cross-over-Studie erhalten dieselben Probanden das Prüfpräparat und das Kontrollpräparat nacheinander verabreicht (z.B. Bioäquivalenzstudien). Durch die Randomisierung wird jedem Teilnehmer die Reihenfolge der Behandlungen per Zufall zugeordnet. Zwischen den Behandlungen muss dann eine Wash-out-Phase eingehalten werden, die studienspezifisch in Abhängigkeit von den pharmakokinetischen Eigenschaften der Arzneimittel festgelegt wird. [Quelle: Journal: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 105, Heft 11, 14. März 2008, A 565 Titel: Kritische Evaluation ist ein Wesensmerkmal ärztlichen Handelns Autoren: Jürgen Windeler, Gerd Antes, Johann Behrens, Norbert Donner-Banzhoff, Monika Lelgeman] Crossover-Placebostudie Überkreuzungstest, E crossover placebo trial, klinisches Studiendesign HIerbei wird die Wirkung eines Verums (wirksame Substanz) gegen ein Placebo (nichtwirksame Substanz, "Scheinpräparat") verglichen. Das Patientenkollektiv wird in zwei Gruppen eingeteilt, eine beginnt mit der Verummedikation, die andere mit dem Placebo. Nach der Hälfte der Versuchzeit werden die Medikationen vertauscht. Durch ein solches Studiendesign können die objektiven Eigenschaften eines neuen Medikamentes unabhängig von äußeren Faktoren ermittelt werden. Anstelle eines Placebos kann das Verum auf dieselbe Weise auch gegen ein anderes, bereits gut bekanntes Medikament mit gleichen Eigenschaften getestet werden, um einen objektiven Wirkungsvergleich zu erhalten. [Quelle: Lexikon der Neurowissenschaft, Spektrum akademischer Verlag ©, 2000, Heidelberg] [Anmerkung des Autors:] Äußere Faktoren können z.B. sein: • Therapie A wirkt erst (zB:) zwei Wochen später, so dass ihr Effekt (erst) bei Therapie B auftritt, dort "mitgemessen" und Therapie A zugeschrieben wird • Therapie A strahlt auf die Therapie B aus • die Pflegenden, welche die Therapie A durchführen, sind viel netter Placebo: „Ersatzmedikament“ ohne Wirkstoffe (=Scheinpräparat, Scheinbehandlung) Verum: das echte Medikament mit Wirkstoff /(= echtes Präparat / Behandlung) Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 71 Anhang 6 Literatur (zu 11) RAMAZZINI INSTITUTE Journal: EUR. J. ONCOL. LIBRARY, Volume 5, An ICEMS Monograph Titel: NON-THERMAL EFFECTS AND MECHANISMS OF INTERACTION BETWEEN ELECTROMAGNETIC FIELDS AND LIVING MATTER Inhaltsübersicht der Publikation des Ramazzini Institus, 2010, Bologna , Italien _____________________________________________________________________________________ CONTENTS Preface M. Soffritti Why investigate the non thermal mechanisms and effects of electromagnetic fields on living systems? An introduction L. Giuliani VII IX SECTION A. BIOPHYSICAL MECHANISMS On mechanism of combined extremely weak magnetic field action on aqueous solution of amino acid, M. Zhadin 1 Coherence in water and the kT problem in living matter E. Del Giudice, L. Giuliani 7 Water structures and effects of electric and magnetic fields S. Tigrek, F. Barnes 25 Weak low-frequency electromagnetic fields are biologically interactive A.R. Liboff 51 Oxidative stress-induced biological damage by low-level EMFs: mechanisms of free radical pair electron spin-polarization and biochemical amplification C.D. Georgiou 63 SECTION B. CELLULAR MECHANISMS AND TISSUES EFFECTS Effect of extremely low electromagnetic frequency on ion channels, actin distribution and cells differentiation M. Ledda, S. Grimaldi, A. Lisi, E. D’Emilia, L. Giuliani 115 Genotoxic properties of extremely low frequency electromagnetic fields I. Udroiu, L. Giuliani, L.A. Ieradi 123 Extremely-low frequency magnetic field modulates differentiation and maturation of human and rat primary and multipotent stem cells M. Ledda, F. De Carlo, E. D’Emilia, L. Giuliani, S. Grimaldi, A. Lisi 135 Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 72 Immunotropic effects of low-level microwave exposure in vitro W. Stankiewicz, M.P. Dąbrowski, E. Sobiczewska, S. Szmigielski 149 Cellular enzymatic activity and free radical formation in various tissues under static and ELF electric and magnetic field exposure N. Seyhan, A.G. Canseven, G. Guler, A. Tomruk, A. Fırlarer 157 Polarizability of normal and cancerous tissues, a Radiofrequency Nonlinear Resonance Interaction non invasive diagnostic Bioscanner Trimprob detector C. Vedruccio 177 Dependence of non-thermal biological effects of microwaves on physical and biological variables: implications for reproducibility and safety standards I.Y. Belyaev 187 SECTION C. IN VIVO EFFECTS Mega-experiments on the carcinogenicity of Extremely Low Frequency Magnetic Fields (ELFMF) on Sprague-Dawley rats exposed from fetal life until spontaneous death: plan of the project and early results on mammary carcinogenesis M. Soffritti, F. Belpoggi, M. Lauriola, E.Tibaldi, F. Manservisi, D. Accurso, D. Chiozzotto, L. Giuliani 219 The weak combined magnetic fields induce the reduction of brain amyloid-β level in two animal models of Alzheimer’s disease N.V. Bobkova, V.V. Novikov, N.I. Medvinskaya, I.Y. Aleksandrova, I.V. Nesterova, E.E. Fesenko 235 Delayed maturation of Xenopus laevis (Daudin) tadpoles exposed to a weak ELF magnetic field: sensitivity to small variations of magnetic flux density M. Severini, L. Bosco 247 Is cognitive function affected by mobile phone radiation exposure? A.F. Fragopoulou, L.H. Margaritis 261 Provocation study using heart rate variability shows microwave radiation from 2.4 GHz cordless phone affects autonomic nervous system M. Havas, J. Marrongelle, B. Pollner, E. Kelley, C.R.G. Rees, L. Tully 273 Comparative assessment of models of electromagnetic absorption of the head for children and adults indicates the need for policy changes Y.-Y. Han, O.P. Ghandi, A. DeSalles, R.B. Herberman, D.L. Davis 301 Investigation on blood-brain barrier permeability and collagen synthesis under radiofrequency radiation exposure and SAR simulations of adult and child head N. Seyhan, G. Guler, A. Canseven, B. Sirav, E. Ozgur, M.Z. Tuysuz 319 Effects of microwave radiation upon the mammalian blood-brain barrier L.G. Salford, H. Nittby, A. Brun, J. Eberhardt, L. Malmgren, B.R.R. Persson 333 SECTION D. EPIDEMIOLOGY Carcinogenic risks in workers exposed to radiofrequency and microwave radiation S. Szmigielski 357 Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 73 Wireless phone use and brain tumour risk L. Hardell 363 Occupational EMF exposure measurements in different work environments N. Seyhan, A. Fırlarer, A.G. Canseven, S. Özden, S. Tepe Çam 379 Exposure to electromagnetic fields and human reproduction: the epidemiologic evidence I. Figà-Talamanca, P. Nardone, C. Giliberti 387 _____________________________________________________________________________________ Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 74 Anhang 7 Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 75 Anhang 8 Kohärenz-Domänen-Modell des Wassers [Zitat –auszugsweise- aus: Vorlesungsskript Uni- Marburg, Biologie (FB17), Pflanzenphysiologe, Prof.Dr.Paul Galland] Bereits in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden quantenmechanische Modelle des Wassers entwickelt (Landau), die auf eine mikroskopische Struktur des Wassers hinweisen. Nach dieser Vorstellung besteht Wasser, H2O, aus einer stochastischen Phase (etwa 60%), die durch klassische Brown’sche Molekularbewegung einzelner Moleküle charakterisiert ist, und einer kohärenten Phase (etwa 40%), in der etwa 1,5 x 107 Wassermoleküle eine kohärente Domäne bilden. Kohärenz bedeutet in der Quantenmechanik ein Raum- oder Zeitintervall, innerhalb dessen eine Partikeleigenschaft (z.B. Spin) durch eine Wellenfunktion mit der Besetzungs-Wahrscheinlichkeit = 1 dargestellt werden kann. Verschränkung („entanglement“) zahlreicher Partikel (Fermionen) ergibt ein neues Partikel (Boson) mit neuen Eigenschaften, die nicht einfach als Summe der Einzelpartikel beschrieben werden können. /…/ Lässt sich die Existenz der Wasser CDs experimentell nachweisen? Ja. /…/ wird dargestellt, dass die Theorie vorhersagt, dass magnetische Wechselfelder den Quantenring der umlaufenden Ionen verzerren und einen Austritt von Ionen hervorrufen können. Der Austritt an Ionen macht sich dadurch bemerkbar, dass sich bei bestimmten Frequenzen des magnetischen Wechselfeldes (Resonanzfrequenz) die elektrische Leitfähigkeit des Wassers ändert. Dies geschieht mit verschiedenen Ionen, z.B. auch mit organischen dissoziierten Säuren. Einige hundert Moleküle bilden einen kohärenten Quantenring. Wie kann man sich die biologische Wirkung von magnetischen Wechselfeldern vorstellen? Auf der Basis des CD-Modells müsste man annehmen, dass biologisch wichtige Ionen wie Ca2+, K+ etc. sowohl in den stochastischen als auch in den kohärenten Domänen gelöst sind. Die biologische Verfügbarkeit ist aber wahrscheinlich nur in der stochastischen Phase gegeben, wo die Ionen mit Enzymen und Proteinen interagieren können. Magnetische Wechselfelder, die auf die Resonanzfrequenz abgestimmt sind, würden die Ionen aus der CD austreten lassen und Proteinen verfügbar machen. Es käme zu einer Mobilisierung von Ionen innerhalb der Wasserphase und somit zu einem biologischen Effekt. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 76 Anhang 9 Effekte von magnetischen Wechselfeldern auf Bakterien und Protisten [auszugsweise; die Originaltabelle enthält 37 Reaktionen, bei 31 Organismen] Organismus magnetische Flussdichte Reaktion „Reference“ Corynebacterium glutamicum 4.9 mT, 50 Hz 30% mehr ATP Lei & Berg 1998 Escherichia coli 65, 97 nT, 16, 60 Hz veränderte Enolase Aktivität Dutta et al. 1994 Escherichia coli 1.2 mT, 50 Hz erhöhte Tn5 Transposition Chow & Tung 2000a *** ***Tn5 can be found in Shewanella and Escherichia bacteria. The transposon codes for antibiotic resistance to kanamycin and other aminoglycoside antibiotics. /…/ Halobacterium halobium 5 - 90 mT, 0 - 0.3 Hz Wachstum: Stimulation / Inhibition Moore 1979 Gonyaulax scrippsae 1.2, 11.5 mT, 50 Hz geänderte Biolumineszenz Berden et al. 2001 Salmonella typhimurium 14.6 mT, 60 Hz Schutz vor Hit zestress Williams et al. 2006 Helianthus annuus 20 mT, 16 2/3 Hz Gewichtszunahme Fischer et al. 2004 Actinidia deliciosa, Kiwi 3.5 mT, 50 Hz morphologische Anomalien der Pollenschläuche, helikales Wachstum Dattilo et al. 2005 [Quelle: https://www.uni-marburg.de/fb17/fachgebiete/pflanzenphysio/.../vl13 Vorlesungsskript des Fachbereichs Pflanzenphysiologie der Uni Marburg Photo- und Magnetobiologie13] ***[Kommentar des Autors:] Möglicherweise ist das eine zusätzliche Erklärung, warum es in den letzten Jahren zu so einem starken Anstieg von Antibiotika-Resitenzen bei Säugern (Menschen, Schweinen) und Reptilien (Hühnern) kommt, abgesehen von dem massiven Einsatz der Medikation in der Massentierhaltung (Factory farming). E.Coli ist das weitest verbreitete Darmbakterium in allen Lebensformen und mitverantwortlich für ein einwandfrei arbeitendes Immunsystem. Wenn die DNA im Coli-Bakterium durch ungeregelte Transposon-Effekte gestört wird, kann die Antibiotika-Resistenz beeinflusst werden. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 77 Anhang 10 Feldverzerrungen bei elektrischen Feldern Verzerrungen eines elektrischen Feldes (50 Hz) durch einen stehenden, geerdeten Menschen. Anders bei einer ungestörten Feldstärke von 5 kV/m (das heißt, ohne Anwesenheit der Person) ergibt sich im Kopfbereich eine Überhöhung der Feldstärke um das 14-fache. Die durchschnittlichen Stromdichten im Körper reichen von etwa 0,6 mA/m² im Kopf bis zu 10 mA/m² in den Fußgelenken. Induktion von elektrischen Feldern beziehungsweise Strömen im Körper, der einem 50-Hz-Magnetfeld ausgesetzt ist (äußere magnetische Flussdichte 100 µT). Die induzierten Stromdichten sind in der Peripherie am größten und nehmen zum Körperinneren hin ab. [Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 99, Heft 2, 5. Juli 2002; Aus: Bernhardt JH: Physikalische Einflussfaktoren. Praktische Umweltmedizin. Springer, Lose Blatt Systeme. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag, 1997; 1–27]. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 78 Anhang 11 Gehirn: Beschreibung einzelner Fachbegriffe Astroglia Gliazelle ist ein Sammelbegriff für strukturell und funktionell von den Nervenzellen (Neuronen) abgrenzbare Zellen im Nervengewebe. Etwa die Hälfte der Zellen im menschlichen Gehirn sind Gliazellen. Nach bisheriger Erkenntnis bilden die Gliazellen ein Stützgerüst für die Nervenzellen und sorgen für die gegenseitige elektrische Isolation der Nervenzellen. Neuere Erkenntnisse zeigten jedoch, dass Gliazellen maßgeblich am Stoff- und Flüssigkeitstransport sowie an der Aufrechterhaltung der Homöostase im Gehirn beteiligt sind und im Prozess der Informationsverarbeitung, -speicherung und -weiterleitung mitwirken. Astrozyten, Sternzellen oder auch Spinnenzellen (von griechisch; Kompositum aus astron ‚Stern‘ und kytos ‚Zelle‘) bilden die Mehrheit der Gliazellen im zentralen Nervensystem von Säugetieren und werden deshalb auch als Astroglia bezeichnet. Es sind stern- bzw. spinnenförmig verzweigte Zellen, deren Fortsätze Grenzmembranen zur Gehirnoberfläche (bzw. Pia mater) und zu den Blutgefäßen bilden. Hirnwellen Gehirnwellen sind Schwankungen der elektrischen Spannung innerhalb des Gehirns. Mit einem EEG können die Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche gemessen werden. Abhängig davon, in welchem Zustand sich ein Mensch befindet (zum Beispiel wach, entspannt, schlafend), schwingen seine Gehirnwellen in unterschiedlichen Frequenzbändern (beispielsweise Alpha-Wellen im entspannten Zustand). Mit Hilfe äußerer Reize lassen sich Gehirnwellen stimulieren. Dadurch kann der Mensch in entspannte Zustände versetzt werden, in denen man zum Beispiel verbessert lernen kann oder sich effektiv mental programmieren kann. Unsere Hirnwellen werden nach ihrer Frequenz in fünf Kategorien unterteilt: • Gamma 100 - 38 Hz (Hertz = Schwingungen/Sekunde) 38 - 15 Hz • Beta 14 - 8 Hz • Alpha Hytothalamus Region / Schumann Resonanz 7 - 4 Hz • Theta 3 - 0,5 Hz • Delta Neocortex Unter Neocortex wird der multisensorische und motorische Teil der Großhirnrinde von Säugetieren verstanden. In Abgrenzung dazu existieren die Begriffe Archicortex (u. a. Hippocampus) und Paläocortex (u. a.: Riechkolben). Der Cortex (lat. Rinde) ist die äußere graue Schicht der Großhirnrinde, die die weiße Substanz umgibt. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 79 Präfrontaler Cortex Der präfrontale Cortex empfängt sensorische Signale und steht in korrelativem Zusammenhang mit der Integration von Gedächtnisinhalten und emotionalen Bewertungen und organisiert damit ein, sowohl motorisch, als auch emotional angemessenes Verhalten. Der präfrontale Cortex enthält - aus dem Mittelhirn dopaminerge, - aus dem locus coeruleus noradrenerge, - aus den Raphekernen serotoninerge und - aus dem Zwischenhirn cholinerge Eingänge. Weitere Transmitter sind GABA, Glutamat und Aspartat. Das präfrontale Transmittersystem differenziert sich bis in die Adoleszenzperiode aus. [Damit wird auch verständlich, warum Kinder am meisten gefährdet sind, denn bei ihnen ist diese Hirnregion noch nicht vollständig ausgebildet.] Zerebral Unter dem Begriff werden in der Biologie und Medizin „zum Gehirn gehörende Strukturen“ zusammen gefasst. menschliches Gehirn Prozesskette sehen wahrnehmen fühlen / erinnern entscheiden handeln [„Man muss es wollen“ ist die allgemeinverständliche Faustregel zur Funktionsweise des Hirns, damit Mensch zu tragfähigen Handlungen kommt.] Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 80 Anhang 12 - Telekommunikation und Frequenzbänder, Vergabe von Sendefrequenzen In Deutschland hat die Bundesnetzagentur [BNetzA] eine Art „Frequenzhoheit“. Daher darf die „Agentur“ auch Frequenzen versteigern. Früher war es die Regulierungsbehörde der Deutschen Post, die zum Bundesministerium für Post und Telekommunikation gehörte. Die „BNetzA“ wurde 1998 gegründet, nach dem die „Deutsche Post“ privatisiert wurde. Im Sommer 2015 wurden neue Frequenzen „frei“ gemacht und versteigert. Die Auktion erfolgte in Form einer offenen aufsteigenden simultanen Mehrrundenauktion. Mobiles Breitband - Projekt 2016 Az: BK1-11/003 Die im Projekt 2016 abstrakt versteigerten Frequenzblöcke wurden im August 2015 wie folgt zugeordnet: Im Bereich bei 700 MHz Die Info entstammt aus der WebSite der Bundesnetzagentur: http://www.bundesnetzagentur.de/DE/ Sachgebiete/Telekommunikation/Untern ehmen_Institutionen/Frequenzen/Oeffen tlicheNetze/Mobilfunknetze/Projekt2016 /projekt2016-node.html Im Bereich bei 900 MHz Im Bereich bei 1,8 GHz Im Bereich bei 1,5 GHz [Kommentar des Autors: unter der Web Adresse: >> http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehm en_Institutionen/Frequenzen/OffentlicheNetze/Mobilfunk/DrahtloserNetzzugang/Projekt2016/Frequenzen70 0bis1800_pdf.pdf;jsessionid=554EB102BA6290B05FF57F0EA9AAA167?__blob=publicationFile&v=2 << lässt sich von der Bundesnetzagentur ein PDF Dokument herunterladen, in dem die Verteilung der Frequenzen für die die Telekommunikationsgesellschaften ersichtlich ist. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 81 Nach 16 Auktionstagen und 181 Runden ist am 19. Juni 2015 die Versteigerung von Frequenzen für mobiles Breitband in Mainz zu Ende gegangen. Alle drei Unternehmen Telefónica Deutschland GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und Vodafone GmbH waren erfolgreich und konnten Frequenzen entsprechend ihrer Geschäftsmodelle ersteigern: Unternehmen Frequenzmenge Zuschlagspreis 700 MHz: 2 x 10 MHz Telefónica Deutschland 900 MHz: 2 x 10 MHz GmbH & Co. OHG 1800 MHz: 2 x 10 MHz 700 MHz: 2 x 10 MHz 900 MHz: 2 x 15 MHz Telekom Deutschland GmbH 1800 MHz: 2 x 15 MHz 1500 MHz: 20 MHz 700 MHz: 2 x 10 MHz 900 MHz: 2 x 10 MHz Vodafone GmbH 1800 MHz: 2 x 25 MHz 1500 MHz: 20 MHz Gesamt 5.081.236.000 € © Bundesnetzagentur [Kommentar des Autors:] Bei den Anbietern geht es vor allem um eine Sache: Sehr, sehr viel Geld. Aktuell geht es um rund 5 Milliarden Euro. Für den Markt „USER“ wird eine Nachfrage generiert, die darauf basiert, dass das sog. „mobile Datenvolumen“ weiter steigt (um also mehr Bilder in kürzerer Zeit zu übertragen). Die Frage die man stellen könnte lautet: Wozu ist das wichtig? Wie ging das denn vorher – ohne maximiertes mobiles Datenvolumen? Rechnet man alle Mobilfunkstandards zusammen, so sind weltweit ca. 2 Milliarden Menschen mobiltelefonisch erreichbar. Das gaben die GSM Association und die GSA im Oktober 2005 bekannt. Im Jahr 2003 wurden (nach Angaben der Deutschen Bank) 277 Milliarden US-Dollar mit GSM-Technik umgesetzt. Eine spannendere Frage ist aus Sicht des Autors allerdings: Wie kann eine „harmlose“ Mobilfunk–Zukunft aussehen – wie beispielsweise im Fall der Science-Fiction Film-Serie „Raumschiff Enterprise“ der Kommunikator vom Kommandanten: „Kirk an Enterprise“? Im Film tragen die Crew-Mitglieder ihren „Kommunikator“ direkt oberhalb des Herzens. Bei der ganzen Mobilfunk Thematik wird vorrangig eine technische Lösung angestrebt und die biologische Komponente weitestgehend negiert. Der effektive Nutzen wird fragwürdig, schon allein deshalb, weil der Spiel-Faktor bei den Nutzern immer stärker zunimmt. Für den ganzen niederfrequenten Bereich gibt es keine offiziellen Regelungen. Damit sind aber auch verschiedene Wege offen: 1. die anteiligen niederfrequenten Bereiche werden ebenfalls vermarktet. 2. Ein Mobilfunkanbieter ist der erste, der eine technische Lösung anbietet, und die User im Markt überzeugt, die potenziell weniger gefährlichen Frequenzbänder zu nutzen. Mit Sicherheit gibt es bei den Anbietern die technischen und geistigen Voraussetzungen, um hierfür Lösungen zu finden. Die werden das erst wollen, wenn es im Markt eine adäquate Nachfrage gibt. [Kommentar Ende] Im GSM Bereich (Frequenzband ca. 890 bis 1990 Hz, Ober- und Unterband) kommen Sub-ELF und ELF Frequenzen vor, die im biologisch wirksamen Fenster von 2 bis 7,8 Hz auftreten. Physikalisch ist das Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 82 plausibel über den Ansatz von Oberwellen, die sowohl bei Materiewellen (Wasser, Brücken, Fundamenten, Luft –Akustik- etc.) entstehen wie auch bei elektromagnetischen Wellen. Sonde wäre auch eine Modulation einer Trägerwelle nicht sinnvoll. Erst diese Modulation macht die Sendung eines Nachrichtensignals möglich. Zur Struktur des GSM s. folgende Tabellen: GSM in Deutschland Die Netzarchitektur von GSM ist für die Übertragung von Sprache ausgelegt. Einrichtungsbeginn: 1991 (Probebetrieb), Start im Sommer 1992 Einsatzgebiet: Deutschland, europaweites Roaming Übertragung: Sprache und Signaldaten digital Endkapazität: ca. 10 Millionen Teilnehmer Standard: GSM-900 Technische Merkmale Übertragungsverfahren: TDMA (Time Division Multiple Access) Frequenzbereich (Oberband): 935 ... 960 MHz Frequenzbereich (Unterband): 890 ... 915 MHz Kanalabstand: 250 kHz Kanäle pro Cluster: 100 (durch Zeitmultiplex sind auf jedem Kanal 8 Verbindungen/Gespräche möglich) Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 83 GSM-Systeme und Frequenzbereiche System Name Frequenzen Einsatz GSM-900 Global System for Mobile Communications 890...915 MHz (Uplink) 935...960 MHz (Downlink) D-Netze in Deutschland GSM-R Global System for Mobile Communications 876...880 MHz (Uplink) 921...925 MHz (Downlink) Bahnfunk DCS-1800 Digital Communication System 1710...1785 MHz (Uplink) E-Netze in 1805...1880 MHz (Downlink) Deutschland PCS-1900 Personal Communication System 1850...1910 MHz (Uplink) Netze in den 1930...1990 MHz (Downlink) USA GSM-900-Systeme funken in den Hauptfrequenzbändern 890 bis 915 MHz (Upload) und 935 bis 960 MHz (Downlink). Diese Frequenzen werden von den D-Netzen in Deutschland genutzt. Zusätzlich gibt es die Erweiterungs-Frequenzbänder 880 bis 890 MHz und 925 bis 935 MHz. Für den Bahnfunk GSM-R sind die Frequenzen 876 bis 880 MHz und 921 bis 925 MHz reserviert. Die DCS-1800-Systeme funken in Frequenzbändern 1710 bis 1785 MHz und 1805 bis 1880 MHz. Diese Frequenzen werden von den E-Netzen in Deutschland genutzt. Im Jahr 1999 haben die D-NetzBetreiber zusätzliche Frequenzbereiche für DCS-1800 erworben um Engpässe in den GSM-900Frequenzbereichen auszugleichen und in Gegenden mit hoher Mobilfunklast mehr Kapazität zur Verfügung zu haben. Da es sich bei GSM-900 und DCS-1800, bedingt durch die unterschiedlichen Frequenzbereiche, um unterschiedliche Techniken handelt, sind Dualband-Handys für die Nutzung beider Frequenzbereiche nötig. In der Regel sind alle in Deutschland verkauften GSM-fähigen Handys auch Dualband-fähig. Das GSM/GPRS/EDGE-Mobilfunknetz (2G) wird in den nächsten Jahren verkleinert werden. Zu einer Abschaltung wird es jedoch auf längere Zeit nicht kommen, weil zu viele Geräte auf das 2G-Netz angewiesen sind. Geht der Bedarf hier zurück, werden dadurch Frequenzen für 3G (UMTS) und 4G (LTE) frei. GSM Rahmenstruktur: Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 84 Bei einem „neuen Markt“ wie z.B. dem des „maximierten mobilen Datenvolumens“ [mamoDavol*] werden zwangsläufig weitere Frequenzbänder erforderlich, die eine Bild- und Video- Datenübertragung ermöglichen. [*eine nicht ganz ernst gemeinte Wortschöpfung des Autors] Zur Zeit wird die Aufgabe durch Anwendung kürzerer Frequenzen gelöst – wie mit LTE. Die folgende Grafik zeigt die Übertragungsraten von LTE im Vergleich mit anderen Frequenzbändern. logarhythmische Darstellung !! (Long Term Evolution, kurz LTE, sendet im 3,9 GHz Bereich) Hier ist es eindeutig so, dass das Angebot die Nachfrage generiert. Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 85 Anhang 13 – Umrechnungstabelle für hochfrequente Felder Elektr. Feldstärke E Magnet. Feldstärke H V/m A/m µT mG W/m² mW/m² µW/m² µW/cm² 100 0,265 0,333 3,334 26,55 26 550 26 550 000 2 655 10 0,0265 0,0333 0,333 0,265 265 265 000 27 9 0,0239 0,0300 0,300 0,215 215 215 000 22 8 0,0212 0,0267 0,267 0,170 170 170 000 17 7 0,0186 0,0233 0,233 0,130 130 130 000 13 6 0,0159 0,0200 0,200 0,095 57 95,57 95 570 10 5 0,0133 0,0167 0,167 0,066 37 66,37 66 370 7 4 0,0106 0,0133 0,133 0,042 47 42,47 42 470 4 3 0,007 96 0,0100 0,100 0,023 89 23,89 23 890 2 2 0,005 31 0,006 67 0,067 0,010 62 10,62 10 620 1 1 0,002 65 0,003 33 0,033 0,002 655 2,655 2.655 0,2655 0,9 0,002 39 0,003 00 0,030 0,002 150 2,150 2.150 0,2150 0,8 0,002 12 0,002 67 0,027 0,001 699 1,699 1.699 0,1699 0,7 0,001 86 0,002 33 0,023 0,001 301 1,301 1.301 0,1301 0,6 0,001 59 0,002 00 0,020 0,000 956 0,956 956 0,0956 0,5 0,001 33 0,001 67 0,017 0,000 664 0,664 664 0,0664 0,4 0,001 06 0,001 33 0,013 0,000 425 0,425 425 0,0425 0,3 0,000 796 0,001 00 0,010 0,000 239 0,239 239 0,0239 0,2 0,000 531 0,000 667 0,0067 0,000 106 0,106 106 0,0106 0,1 0,000 265 0,000 333 0,0033 2,65E-05 0,0265 26,5 0,0027 0,01 2,65E-05 3,33E-05 0,000 33 2,65E-07 0,000265 0,265 0,000 027 Magnet. Flussdichte B Leistungsflussdichte S Umrechnungstabelle für hochfrequente Felder (Fernfeld). Zur besseren Lesbarkeit sind Leerzeichen eingefügt. www.umweltinstitut.org/elektrosmog Umrechnung Leistungsflussdichte / Feldstärke**: 1 mW/m² = 0,6 V/m 1 V/m = 2,65 mW/m² = 0,26 µW/cm² 1 mW/m² = 0,1 µW/cm² = 10-3 W/m² 1 W/m² = 10 mW/cm² Umrechnung magnetische Feldstärke / Induktion (µr =1)**: 1 A/m = 1,25 µT [**Quelle:] Bayerisches Landesamt für Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin, und Sicherheitstechnik, Pfarrstr. 3, D-80538 München Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 86 Anhang 14 - Abschlussgedanken - eine persönliche Anmerkung des Autors. Nach dem Gesamtergebnis dieser DeskResearch, das es eine ernstzunehmende Gefährdung beim Umgang mit elektromagnetischer Strahlung gibt, bleibt beim „USER“ (Anwender) vielleicht ein Gefühl von Hilflosigkeit übrig, da echte gefährdungsminimierte Alternativen zur Zeit nicht angeboten werden, was bei dem zur Zeit gut laufenden Geschäftsmodell auch kaum zu erwarten ist. Deshalb sei es gestattet, ein paar Empfehlungen zu geben, nicht nur für den User, sondern auch für kommende Studien. Der USER hat die Möglichkeit sich persönlich vor unerwünschten Auswirkungen der elektromagnetischen Strahlung zu schützen. Dafür gibt es verschiedene Optionen, die von einem einfachen Kopfhörer (am besten mit Akustikkoppler) über Informationsträger, magnetischen Gradientenausgleich bis zu Spezialantennen reichen. Die beste Schutzmaßnahme ist allerdings, das „Smartphone“ möglichst wenig zu nutzen und es bei Benutzung weit weg vom Kopf zu halten (wenn dann mit Lautsprecher, Kopfhörer). Bei aller Kritik an dem derzeitigen Umgang mit Handys, Smartphones erscheint es angebracht auch einen Blick auf die Studien an sich zu werfen und mal zu hinterfragen, was eine Studie leisten kann. „Wird doch sehr oft der Ruf laut, „Das kann doch die Wissenschaft mal lösen.“ Im folgenden Absatz sei es (außerhalb der DeskResearch) erlaubt die Möglichkeiten und das „Für und Wider“ von Studien kurz zu beleuchten. Die Untersuchungsprotokolle haben sicherlich einen Mangel gemeinsam: Man untersucht nicht den ganzen Menschen in seinem Alltag, und selbst wenn das möglich wäre, fehlt der Vergleich im Sinn einer Doppelblindstudie. Wie sollte das auch gehen? Mit einem nicht sendenden Handy funken? Eine Region von Menschen ohne Handy als Vergleich nehmen? Klar, die gibt es, aber dort gibt es auch keine Sendemasten, keinen Autoverkehr, keine Computer. Wie also bitte soll eine Kontrollgruppe aussehen? Und wäre überhaupt eine Dauerexposition moralisch und ethisch vertretbar - bei der als evidenzbasiertes Ergebnis herauskäme, dass diese Exposition Krebs auslöst? Hinzu kommt die Schwierigkeit der Langzeit-Untersuchung. Die eine Gruppe („Verum“) müsste vielleicht 400-500 Stdn jeden Monat über 10 Jahre funken, die andere Gruppe („Sham“) gar nicht funken (was sollen die tun? Briefe schreiben? Reitende Boten schicken?). Jeder Kompromiss dazwischen wäre faul. Und, dann müsste man auch noch die technische Entwicklung ausblenden. Wie z.B. die Entwicklung von analogen zu digitalen Geräten, die technische Herabsetzung der SAR-Werte und Sendeleistung, bei gleicher Sende- und Sprachqualität. Das ist doch alles unrealistisch. Was zuerst geschehen muss ist die Sensibilisierung und nüchterne und neutrale Aufklärung der Öffentlichkeit. Dann würden auch Vorsorge-Maßnahmen Sinn machen. Die Netzbetreiber und HandyHersteller sollen mal aus Ihrer Kuschelecke herauskommen und sich bekennen. Gemeinsam ist eine technische Lösung denkbar im Sinne der (technischen) elektromagnetischen Verträglichkeit (beim Polizei/Feuerwehr/ Flugverkehrfunk heute schon Alltag), die um das Attribut „Biologische Verträglichkeit“ erweitert wird – also eine „EMV-B“. Solche Initiativen gibt es schon. Nur leider ist der Bedarf der Öffentlichkeit noch relativ klein. Experten beurteilen den Bedarf anders (siehe EMF Appel an Ban Ki-moon). Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001 87 Eine vergleichbare Situation gab es in der industriellen Geschichte schon einmal und zwar beim Asbest Am 15. Juli 1900 erhielt der Österreicher Ludwig Hatschek als Besitzer einer Asbestwarenfabrik ein österreichisches Patent für Eternit als Baustoff http://de.wikipedia.org/wiki/Asbest]. - von der Erteilung des Patentes bis zum EU weiten Verbot hat es 100 Jahre gedauert, mit dem Ergebnis, das heute immer noch (öffentliche) Gebäude abgerissen oder kernsaniert werden müssen. Was für ein Volksschaden. [s.: http://www.zeit.de/2009/06/Asbest]. Um zu einer „halbwegs“ neutralen Studie zu gelangen, lässt sich ein Protokoll entwickeln (wir trauen uns das zu), dass man Gruppen von Probanden jedes Jahr oder alle 2 Jahre erneut mit dem gleichen Profil zusammenstellt, bei denen es Viel- und Wenig- Funker (Telefonierer) gibt. Und diese Gruppen dann für z.B. 10 Jahre medizinisch begleitet. Dann ließen sich über die Menge der Untersuchungen statistisch relevante Aussagen treffen, die den ganzen Menschen betreffen und nicht nur Gewebe, oder Nerven oder Immunzellen. Beim heutigen Stand der Wissenschaft darf als gesichert angenommen werden, dass es nicht um die Frage geht, „ob“ überhaupt ein Einfluss durch EMF auf biologisches Gewebe existiert – die Frage ist eindeutig mit ja zu beantworten - es geht vielmehr darum, „wie“ em-Wechselfelder auf biologische Systeme, Organe einwirken und wann es demnächst ein allgemein gültiges Erklärungsmodell gibt. Das wird sicherlich weit über das derzeitige Verständnis eines 1:1 Aktion-Reaktion- Mechanismus hinausgehen. Dazu gehört vor allem ein viel umfassenderes Verständnis der menschliche Natur inkl seiner Evolution (symbiontische Merkmale) und des symbiontischen Zellaufbaus (Mitochondrien) und des gesamten Aufbaus der Materie (bipolare Eigenschaften der Atome, Moleküle , Proteine und Zellen). Hier wurden bereits Modelle vorgestellt, mit denen sich Vorhersagen treffen und überprüfen lassen. Wenn man dann noch das „warum“ besser verstehen oder sogar aufklären würde, hätte man sicher einen probaten Ansatz zum Schutz der Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen der EMF Strahlung in der Hand. PD, Dr.rer.nat. C.Bärtels, Mettmann, Oktober 2015 Dr. C. Bärtels - Eidamshauser Str. 27 - D- 40822 Mettmann - Tel: +49 (0) 2104 957 4000 – Fax: +49 (0) 2104 957 4001