Produktefälschungen und Haftpflicht (Alfred Sattler)

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Produktefälschungen und Haftpflicht (Alfred Sattler)
Made in China – Risk in Europe?
13. Mai 2013
Claudia Drechsel & Alfred Sattler
Agenda
1. Marktüberblick China
2. Meldungen zu gefährlichen Produkten
3. Ausgewählte Schadenbeispiele
4. Risikolandkarte bei wirtschaftlichen Beziehungen mit China
5. Rechtliches Umfeld China
6. Plagiate und Produktbeobachtung
7. Was lernen wir für unser Underwriting?
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13.05.2013
2
Volksrepublik China wirtschaftlicher Riese und größter Exporteur der Welt
Volksrepublik China
Einwohnerzahl: 1,354 Mrd.
Ca. 3 mal Einwohner der EU
Bruttoinlandsprodukt 2. Platz
nach USA (2012 8,2 Bill. US$)
Wichtige Kennzahlen
Weltweite Führung in Bezug auf die Bruttowertschöpfung in der Industrieproduktion:
Bergbau und Eisenerzverarbeitung, Herstellung von Stahl, Aluminium und anderen Metallen, sowie
Kohle; Maschinenbau; Rüstungsindustrie; Textilien und Bekleidung; Rohöl; Zement; Chemikalien;
Düngemittel; Verbraucherprodukte inkl. Schuhe, Spielzeug, Elektronikartikel;
Lebensmittelverarbeitung; Luft-, Kraft-, Wasserfahrzeuge; Telekommunikationszubehör;
Weltraumfahrzeuge und Satelliten.
Jährliches Wachstum 20112020 von ca. 8%
Größte Exportnation der Welt
Wachstum birgt
Herausforderungen
Exportierte Wirtschaftsgüter
Elektro- und sonstiger Anlagenbau, Datenverarbeitungsanlagen, Textilien, Eisen und Stahl,
optische Geräte und Medizinprodukte.
Exportpartner
USA 17,1%, Hong Kong 14,1%, Japan 7,8%, Südkorea 4,4%, Deutschland 4% (2011)
Quelle: CIA Factbook
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Ausblick in die Zukunft der Versicherungsmärkte
Innerhalb der kommenden 2 Jahre wird der chinesische Versicherungsmarkt
weltweit unter den TOP 3 Märkten rangieren
Entwicklung der führenden Versicherungsmärkte (Prämienvolumen in Mrd. US$ )
Source: Munich Re Economic Research
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Entwicklung der gezeichneten Bruttoprämien (Non-Life)
relevanter Erstversicherer
Gross Premium Written- Entwicklung der relevanten Erstversicherer
1) Gross Premium Written
2) Compound Annual Growth Rate/CAGR = (Ending Value/Beginning Value)(1/# of years)-1
Source: CIRC, Yearbook of China Insurance, MR Analysis
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Haftpflichtversicherung in China - Motor dominiert den
Markt der Erstversicherer – Haftpflichtanteil 3%
Erstversicherungsmarkt China Prämienaufteilung, 2011
3%
motor
accident
health
property
general liability
MAT
credit
other
Source: Munich Re Economic Research
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China ist der siebtgrößte Exportpartner Deutschlands–
jedoch übersteigen die Importe von China die Exporte
Ranking der Ex- und Importpartner Deutschlands [Mrd. USD]
Nr.
Exporte, Bestimmungsland
Mrd. USD
Nr.
Importe, Ursprungsland
Mrd. USD
1
Frankreich
141,2
1
Niederlande
173,2
2
Niederlande
96,5
2
Frankreich
95,2
3
UK
91,2
3
China
88,1
4
Italien
86,4
4
Belgien
80
5
Österreich
80,3
5
Italien
67,4
6
USA
77,8
6
UK
59,8
7
China
71,3
7
Österreich
55,3
8
Schweiz
65,7
8
Russland
52
9
Belgien
65,3
9
Tschechien
50,8
10
Polen
60,6
10
Schweiz
49
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Munich Re Economic Research
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Meldungen zu gefährlichen Produkten (Statistiken)
Meldungen von gefährlichen Produkten
RAPEX
Source: European Commission, 2012
Keeping European Consumers Safe
2011 Annual Report on the operation of the rapid alert system for non-food
dangerous products
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Meldungen von gefährlichen Produkten
RAPEX
Source: European Commission, 2012
Keeping European Consumers Safe
2011 Annual Report on the operation of the rapid alert system for non-food
dangerous products
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Meldungen von gefährlichen Produkten
RAPEX
 Ungebremster
2011 erstmals Trend
in der EUMeldungen
weniger
Anzahl Artikel 12 Meldungen
nach Herkunftsland
2.500
 Anteil der gefährlichen Produkte aus
China erstmals
stets gleich
oder höher
kleiner
als Rest
als Rest
2.000
1.500
 Produktprüfungen in
der EU unabhängig
vom Herkunftsland
1.000
500
2005
2006
2007
RAPEX
ohne China
2008
China
Import
2009
2010
2011
 Ursache: erhebliche
Marktdurchdringung
RAPEX
Alle
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Meldungen von gefährlichen Produkten
RASFF
 Erfasst sind hier alle
Meldungen im
Zusammenhang mit
Futter- und
Lebensmitteln.
Anzahl RASFF-Meldungen
nach Herkunftsland
4.500
4.000
3.500
3.000
 China liegt seit 2006
stets in der
Spitzengruppe der
Meldungen.
2.500
2.000
1.500
1.000
500
2005
2006
2007
RASFF
ohne China
2008
China
Import
2009
2010
2011
RASFF
Alle
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Meldungen von gefährlichen Produkten
RAPEX – RASFF
Die „gute“ Nachricht
 AQSIQ untersuchte 1.499 von 5.665 im Zeitraum 9/06 bis 11/10
gespeicherten RAPEX-Meldungen
Es gibt eine
Zusammenarbeit zwischen
der E.U. und
China
 In 57% (851) wurden Maßnahmen ergriffen (z. B. Exportstopp,
verschärfte Überwachung)
 In 43% (648) wurden keine Maßnahmen ergriffen (Hersteller
unauffindbar, anderes Risikoempfinden)
 Begrenzte Ressourcen bei Behörden
 Informationen zu chinesischen Herstellern oder Produkten
Quelle: RAPEX; AQSIQ = General Administration of Quality Supervision,
Inspection and Quarantine of China
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Ausgewählte Schadenbeispiele
Spielzeug aus China
Warum gibt es so viele Meldungen?
Mehr als 90 % (!) der Importe stammen aus China und Hong Kong.
23% der im Jahr
2010 von der
BAuA an RAPEX
gemeldeten
gefährlichen
Produkte betrafen
Spielzeug aus
China.
Gefährdungen
Risikobeurteilung
 Keine Rückverfolgbarkeit
 Hersteller von VerbraucherProdukten, die Komponenten aus
China importieren, machen
unzureichende Spezifikationen.
 Keine Gesetzeskonformität mit der
Spielzeug-RL (2009/48/EG)
 Chemische (toxische) Risiken
durch unzulässiges oder
ungeeignetes Material (Farben)
 Erstickungsrisiko durch ablösbare
und verschluckbare Kleinteile
 Keine oder schlechte Warnungen
und Sicherheitshinweise für Eltern.
 Importeure und Händler, die
gewerbliche Waren oder
Verbraucherprodukte aus China
importieren.
 Behörden (Zoll) „überfordert“?
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Lithium-Ionen-Akkumulatoren
Warum sind Li-Ionen Akkus gefährlich?
Komponenten werden aus Kostengründen in China gefertigt.
Apple, Dell, HP,
IBM, Fujitsu,
Sony,
Toshiba:
Rückruf von ca.
10 Millionen
Laptops wegen
gefährlicher Akkus
kostete mehr als
US$ 400m.
Gefährdungen
Risikobeurteilung
 Aus Kostengründen wurde im
Auftrag des Kunden die Schichtdicke des Separators reduziert.
 Einsatz in immer mehr Produkten
von Herstellern, die in Europa
versichert werden.
 Metallteilchen können beim Laden
und Entladen leichter durch den
Separator gedrückt werden und
einen Kurzschluss verursachen.
 Einsatz in Elektrofahrzeugen.
 Die rasche Freisetzung der
gespeicherten Energie führt zur
Überhitzung der Zelle, kein
Eingreifen externer Sicherungen.
 Produktionsprozesse unhygienisch
 Flugzeugabstürze mit Li-Ionen
Akkus in Verbindung gebracht
 Vorgaben vielleicht mangelhaft?
 ProdH- und Rückrufrisiken für
Produkte, die selbst gar nicht aus
China stammen.
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Trockenbauwände und Gipskartonplatten
Warum ist Gipskarton gefährlich?
Daraus kann einer der teuersten (Nicht-Pharma) Produkthaftpflicht-Schäden entstehen.
Nach einem
Wirbelsturm 2005
sind regional
keine lokalen
Bauprodukte zum
Wiederaufbau
verfügbar.
*) KPT = Knauf Plasterboard Tianjin
Gefährdungen
KPT*-Vergleich vom Dez. 2011
 Fehlerhafte Gipskartonplatten
setzen schwefelhaltige Gase frei,
die sich mit der Luftfeuchtigkeit zu
Säure verbinden.
 Einzahlung in 2 Fonds, einer
(Sanierung, nur Eigentümer)
unbegrenzt, der zweite (andere
Schäden, Eigentümer und Mieter)
bei US$ 30m.
 Die Säure greift Metalle an und
führt zu beschleunigter Korrosion
bei Kabeln und Rohrleitungen für
die Ver- und Entsorgung mit
Wasser, Wärme oder Kälte .
 Der Schwefelgeruch führt bei den
Bewohnern zu Unwohlsein und
Übelkeit.
 Sanierung: 8,50 – 10,00 $/sq.ft.
 Klägeranwalt schätzt Wert des
Vergleichs auf US$ 800m bis 1bn,
vom Anwalt von Knauf bezweifelt.
 Gebühren und Kosten für Anwälte
(US$ 160m) nicht aus Vergleich
http://www.laed.uscourts.gov/drywall/12-2111.kpt.global.settlement.pdf
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Risikolandkarte bei wirtschaftlichen Beziehungen
mit China
Risikolandkarte
bei wirtschaftlichen Beziehungen mit China
Risiken in
Deutschland/Schweiz
Herstellerhaftung als
EU-Importeur
Regressrisiko
Risiken in China
Betriebsstättenrisiken:
-Unfallrisiko inkl. Umwelt
& EL/
- Berufskrankheiten auch
allmählich
Mögliche betroffene
Deckungen
D&O-Policen im In – und
Ausland
EL-Deckung
Qualitätsmanagement
Reputationsrisiko
Master-Cover und
Lokalpolicen
Rückrufverpflichtung
Plagiate/
Produktbeobachtung
Dt./schweiz. BHV, UHV und
Prod. Deckung inkl. Rückruf
Produktbeobachtung/
Plagiate
Risiken aus
Kapitalbeteiligungen
Vermögensschadendeckungen (z.B. Berater,
Rechtsanwälte,…
Auslandsrisiko über
dt./schweiz.
Police (Mastercover, D&O)
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Rechtliches Umfeld in China
Rechtliches Umfeld in China
Entwicklung in der Gesetzgebung
 Product Quality Law
(09/1993, weitere Anpassungen in 07/2000)
 Law on Protection of Consumer Rights and Interests
(01/1994)
 Food Safety Law
(06/2009)
Verschärfung hinsichtlich Rückrufpflicht für Lebensmittel
nach Milchpulverskandal (Melamin)
 Tort Liability Law (07/2010)
Regelung insbesondere für:
 Produkthaftung
 Umwelthaftpflicht
 Kfz-Haftpflicht
 Medical Malpractice
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Rechtliches Umfeld in China
Produkthaftung (Tort Liability Law 7/2010)
New Chinese Tort Liability Law (CTL) effective 07/2010
Anlehnung an europäische Gesetzgebung:
 Verschuldensunabhängige Haftung für Produzenten
 Verschuldensabhängige Haftung für Händler
 Verpflichtung zur Produktbeobachtung
 Rückrufverpflichtung für sämtliche fehlerverdächtige Produkte
(bislang beschränkt auf Kfz-Teile, Spielzeug, Medikamente und Lebensmittel)
 Ermächtigungsgrundlage für Behörden zur Anordnung von Rückrufen
 Neu-Verankerung von Strafschadensersatz „punitive damages“
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Beispiele aus „Tort Liability Law“
in der Volksrepublik China
Chapter II Bases of Liability and Remedies
1
Article 11: Where two ore more persons each commit a tort, causing the same
harm, and each tort is sufficient to cause the entire harm, the tortfeasors shall be
jointly and severally liable.
Chapter V Product Liability
2
Article 47: Where a manufacturer or seller definitely knows of any defect in a
product but continous to manufacture or sell the product, and the defect
causes the death or any serious damage to the health of another person, the victim
shall be entitled to demand the corresponding punitive compensation.
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Plagiate und Produktbeobachtung
Plagiate und Produktbeobachtung
Gefährdungen und Risikobeurteilung
Warum sind Plagiate hier relevant?
Ca. 80% der Menge der z. B. vom deutschen Zoll aufgegriffenen Ware sind aus China.
Der Hersteller
haftet, wenn er
den Nachweis
nicht erbringen
kann, dass er
nicht der
Hersteller des
Plagiats ist.
Gefährdungen
Risikobeurteilung
 In China herrscht anderes Denken
bzgl. geistigen Eigentums. Ideen
gehören nicht dem Einzelnen.
 Wer sind die Auftraggeber?
 Verzicht auf teure sicherheitsrelevante Vorrichtungen und
Verwendung billiger Materialien.
 Produziert der Hersteller Waren
aus den Bereichen Medikamente,
Textilien, Spielzeug, technische
Produkte, Ersatzteile (Bremsen,
Kugellager) oder Alkohol /
Zigaretten?
 Herstellung der Plagiate auf den
Anlagen des Originalherstellers in
„Sonder- oder Nachtschichten“.
 Geht es um Fälschungsschutz,
Qualität oder Sicherheit?
 Welche vorbeugende
Schutzmaßnahmen (RFID, SW,
Etiketten) kommen zum Einsatz?
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Plagiate und Produktbeobachtung
Verbrauchsgüter-Statistik
TOP-TEN der Produktfälschungen aus China in 2010:
Platz
Produktgruppe
Produktwert
1.
Kleidung, Sportartikel,
Accessoires
203.156.617 €
2.
Computerzubehör,
Mobiltelefone
128.978.075 €
3.
Tabakaren
126.101.952 €
4.
Schmuck, Juwelen, Uhren
124.117.310 €
5.
Parfums, Kosmetika
52.671.958 €
6.
Spielwaren
35.926.753 €
7.
Kopierte CD‘s, DVD‘s
33.560.759 €
8.
Elektrische Geräte
29.911.552 €
9.
Medikamente
26.617.882 €
10.
Nahrungsmittel, Alkoholika
1.777.874 €
Quelle: Report on EU customs enforcement of intellectual property rights Results at the
EU border - 2010
 Auf jede echte Rolex kommen 200
Plagiate
 Ca. 30 Mio. Menschen arbeiten in
„Fälscherunternehmen“
 Nach Schätzungen der USZollbehörde stammen 80-90% aller
Plagiate weltweit aus China
 Die intern. Handelskammer beziffert
den weltweiten Umsatz aus Handel
mit Fälschungen auf ca. 1 Mrd. US$
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Plagiate und Produktbeobachtung
Sind Plagiate für den Hersteller gefährlich?
Grundsätzlich haftet der Originalhersteller (OEM) nur für
seine selbst hergestellten Produkte.
 Durch ein Plagiat dieses Produktes kommt es zu einem Schaden.
 Besteht Haftung?
 Ein Hersteller verwendet (unwissentlich) ein Plagiat als Komponente seines
Produktes.
 Durch das Produkt kommt es zu einem Schaden.
 Besteht Haftung?
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Lessons Learned aus technischer Sicht und
Underwriting Sicht
Lessons Learned aus technischer Sicht
Risikoidentifikation in der Produkthaftpflichtversicherung
Für exponierte Versicherungsnehmer muss die Risikoidentifikation erweitert werden.
 Verfahren zur unverzüglichen Meldung gefährlicher Produkte
 Überwachung von Konstruktion/Design bzw. Produktion
 Produkt- bzw. Marktbeobachtung in den Verkaufsländern?
 Unterscheidung von Plagiaten von eigenen Produkten z. B. durch
 Condition Monitoring: Erfassung von Zustandsänderungen an Produktionsmaschinen
 Maschine Coding: Berechtigungskarten für Produktionsmaschinen
 Product Coding: Einarbeitung von chem. Markern in Produkte
 Traceability: Dokumentation und Nachverfolgbarkeit von Einzelteilen
 Vereinbarungen zur Reklamationsbearbeitung oder Meldeverfahren bei Unfällen und
Beinahe-Unfällen?
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Lessons Learned aus technischer Sicht
Risikoidentifikation in der Produkthaftpflichtversicherung
Für exponierte Versicherungsnehmer muss die Risikoidentifikation erweitert werden.
 Sicherheitsrelevante Veränderungen an den Produkten
 Sicherheitsempfehlungen zur Benutzung der Produkte geprüft?
 Wie ist die Einhaltung der einschlägigen Regelwerke?
 Rückrufexponierung: Plan oder Planung
 Wie erfolgt die Prüfung im Wareneingang?
 Inhaltliche Prüfung – Nachweisprüfung – Vertragliche Prüfung
 Ist der VN (Einführer) in der Lage, den Hersteller zu benennen?
 Werden vom VN Risikobeurteilungen durchgeführt, um Eintrittswahrscheinlichkeit und
Ausmaß eines möglichen Produkthaftpflichtschadens oder Rückrufs abzuschätzen?
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Lessons Learned aus Underwriting Sicht
Was bedeutet das für das Underwriting?
 Mögliche Risiken den Versicherungsnehmern aufzeigen - auch mittelständischen
Unternehmen
 Auch ein Händler von chinesischen Produkten kann wie ein Hersteller haften
 Wünschenswerte Informationen zur Risikoanalyse:
 Umsatz in diesen Ländern und von Produkten aus diesen Ländern
 Wer ist der asiatische Hersteller und um welche Produkte handelt es sich?
 Prüfung, ob der chinesische Hersteller eine Haftpflichtversicherung hat
 Besteht eine realistische juristische Durchgriffsmöglichkeit auf den Hersteller?
 Erweiterung des Standardfragebogens in Bezug auf bedeutende Auslandsrisiken
 Qualitätsmanagement (Eingangskontrolle) beim VN als Zeichnungskriterium
 Berücksichtigen wir das Auslandsexposure angemessen in Masterprogrammen?
 Wir (Versicherungsindustrie) sollten uns unverändert intensiv mit Exposure und
Geschäftschancen in Bezug auf China auseinandersetzen
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Claudia Drechsel & Alfred Sattler
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