Der Portosystemische Lebershunt
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Der Portosystemische Lebershunt
Der Portosystemische Lebershunt Ziel des Projektes Vergleich Langzeitergebnis nach Verschluss der extrahepatischen Lebershunts durch partielle Ligatur mit Prolen bzw. Cellophan Band: Grad des Gefässverschlusses nach 3 Monaten (Blutwerte, CT, MRI, US), nach einem Jahr (Blutwerte, CT, US) und nach 3 Jahren (Blutwerte, CT,US). Beim portosystemischen Shunt besteht über ein falsch angelegtes Gefäss eine Verbindung zwischen dem portalen und cavalen Gefässsystem. Diese Verbindung liegt bei kleinen Hunderassen üblicherweise ausserhalb der Leber (extrahepatischer Shunt) und bei grossen Hunderassen meistens innerhalb der Leber (intrahepatischer Shunt). Über den Shunt gelangt ungefiltertes Blut über die systemische Zirkulation ins Gehirn wo die Inhaltstoffe ihre toxische Wirkung entfalten. Es gibt einen konservativen und einen chirurgischen Therapieansatz. Fütterungsmassnahmen haben das Ziel, das Nährstoffangebot so zu gestalten, dass möglichst wenig toxische Substanzen entstehen und der Verdauungstrakt möglichst wenig Zeit hat, diese zu resorbieren. Die Patienten brauchen eine lebenslange Therapie und leiden häufig an Verdauungsstörungen. Die chirurgische Intervention hat zum Ziel die portosystemische Verbindung zu unterbrechen. Es wird eine vollständige Heilung des Patienten angestrebt. Bei der chirurgischen Technik sind zwei Methoden anerkannt: die partielle Ligatur mit Faden (Prolen) oder die Applikation eines Cellophan Bandes. Beides sind erfolgreich eingesetzte Methoden und die Wahl der Technik hängt von den Präferenzen des Chirurgen ab. Wegen Hypo- oder Aplasie der Portalvene in der Leber ist oft (50-80% der Fälle) ein kompletter, intraoperativer Verschluss nicht möglich. Bei zu starkem oder zu frühem Verschluss des Shuntgefässes kommt es zu einer portalen Hypertension. Sie verläuft häufig letal oder führt zur Bildung von irreparablen Kollateralgefässen. Daher werden die Shuntgefässe so weit wie möglich (je nach intraoperativem Portaldruck) mittels Prolen oder Cellophan Band verschlossen. Im Unterschied zum Verschluss mit Prolen, bei dem keine Progression des intraoperativ erreichten Verschlusses erwartet wird, löst das Cellophan eine fokale, granulierende Entzündungsreaktion aus, die zu einer langsamen, postoperativen Progression des Gefässverschlusses führt. Beide Ligationstechniken sind beschrieben und anerkannt. Bei der partiellen Ligatur ist eine Rezidivrate der klinischen Symptome in 10%, bei Cellophan in 16% der Fälle beschrieben. Zur Zeit gibt es in der Literatur keine Empfehlung welche Methode der anderen überlegen ist. Bis jetzt wird angenommen, dass nur ein kompletter Verschluss des Shuntgefässes zu einer guten Langzeitprognose führt. Die geplante, randomisierte, prospektive Studie soll den Erfolg des Gefässverschlusses von Prolen mit Cellophan Band vergleichen. Die Diagnostik wird über klinische Befunde, Blutwerte, Ultraschall, Computertomographie und Magnetresonanztomographie ausgeführt. Das Projekt ist Teil einer prospektiven multizentrischen Studie in Zusammenarbeit mit den Universitäten Zürich, London und Utrecht. Ziel der Studie ist eine Langzeitaussage über den Verschluss von extrahepatischen Shuntgefässen durch partielle Ligatur bei angeborenen portosystemischen Lebershunts. Es werden zwei etablierte chirurgische Techniken miteinander verglichen: partielle Ligatur mit Faden (Prolen) oder mit Cellophan Band. Der Erfolg der jeweiligen Technik zum Verschluss des Shuntgefässes wird verglichen. Fragestellungen: – – – – Wie stark ist das Shuntgefäss nach 3 Monaten verschlossen (CT, MRI)? Wie haben sich die Blutwerte verändert (nach 3 Monat, einem Jahr, nach 3 Jahren). Hat die Leber Kollateralgefässe gebildet? Falls nach 3 Monaten noch Blutfluss im Shuntgefäss vorhanden ist und sich keine neuen Kollateralen gebildet haben, wird eine zweite Operation geplant, in der eine vorgelegte Ligatur den Lebershunt vollständig verschliesst. Effekt der Gefässverengung auf das Gefässsystem und die Leber bezüglich Häufigkeit eines kompletten Gefässverschlusses, Ausbau des hepatischen Portalsystems, Bildung von Kollateralgefässen und klinischen Komplikationen. Langzeitergebnisse und Vergleich Cellophan / Prolen. Wie entwickelt sich das portale Gefässsystem der Leber nach einer partiellen Ligatur? Für Fragen oder Überweisungen bitte Dr. med. vet. dipl. ECVS Claudio Venzin 044 635 84 86 kontaktieren.