Reisebericht

Transcription

Reisebericht
INDIAN SUMMER
Der Weg ist das Ziel
L
CRYSTANY
O
SYMPH
ALLES E
IV
INKLUS
MONTREAL - QUEBEC CHARLOTTETOWN HALIFAX - BOSTON NEWPORT - NEW YORK
REISEBERICHT
LOTHAR LORENZ
INDIAN SUMMER – der Weg ist das Ziel
Abenteuer an Land,
Entspannung & kulinarische
Entdeckungen an Bord
Es gibt Reisen im Leben, die bleiben unauslöschlich im
Gedächtnis. Mit dem Luxus-Cruiser „Crystal Symphony“
entlang der Ostküste von Kanada und der USA – von
Montreal, Quebec via Halifax nach Boston und weiter nach
Newport und New York. Die Erlebnisse an Bord wie auch
die Begegnung mit der grandiosen Natur haben sich sozusagen in die „Festplatte“ des Autors für alle Zeiten eingebrannt! Sind Sie neugierig geworden, dann folgen Sie
doch Lothar Lorenz auf seinem eindrucksvollen Törn.
Montreal – 46°-26 N 072°-16 W, Departure: 09:00 am:
In Montreal angekommen, lag „mein“ schwimmendes LuxusDomizil der nächsten Wochen vor mir. Die „Crystal Symphony“, ein Schiff der Superlative – doch davon später mehr.
Es folgte das Eincheck-Prozedere, jeder Passagier erhielt eine
personifizierte Bordkarte mit Foto. Nach dem obligaten Boarding-Erinnerungsfoto war es soweit – über einen roten Teppich ging man nochmals durch eine Security-Schleuse und
war endlich an Bord. Adrett gekleidetes Personal stand hilfreich als Empfangskomitee bereit, um die neuen Gäste zu
ihren Unterkünften
zu begleiten. Beeindruckt von der
herzlich-sinnlichen
Atmosphäre und
der perfekten Gastlichkeit war mir
schon beim Start
klar, dass es eine
besondere Reise
werden würde. Die
Begleitung zur
Penthouse-Kabine,
die Begrüßung der Room-Stewardessen Jelena und Assistentin Rhea. So auch der liebenswürdige Empfang von Butler
Theo, der zudem deutsch sprach und sich nach persönlichen
Vorlieben und Wünschen erkundigte. Ja, einzig Petrus mit dem
Schmuddelwetter verschob den Landgang. Aber morgen,
Montreal war ein Overnight-Hafen, konnte ich ja noch die Gelegenheit nutzen. Augenblicklich hieß es, sich im wohnlichen
Domizil, das auf das vortrefflichste hergerichtet und ausgestattet war, bequem machen.
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SKYLINE MONTREAL
Folgetag, 08.15 Ortszeit: Das warme Morgenlicht streichelte die Skyline von Montreal und der Himmel zeigte erste
blaue Stellen. Das Frühstück wurde im Lido auf Deck 11 eingenommen, wo sich auch das Servicepersonal um das Wohlfühlen der Gäste sorgte. Das Speiseangebot ließ keinen
Wunsch offen. Es regnete wieder, erst spät nachmittags
nutzte ich den Free-Bus-Shuttle, der einige Passagiere und
mich ins Centrum brachte. Das trübe Wetter machte meinen
Wunsch zunichte, vom Hausberg Montreals – Mont Royal
(233 Meter) einen Panoramablick zu nutzen. Kaum eine Menschenseele war auf den Straßen – dafür aber einige putzige
Erdhörnchen. So war ein Spaziergang durch mit Kopfstein
gepflasterten Gassen der Altstadt angesagt. Später als der
Regen aufhörte, zeigte Vieux Montreal mit seinen Straßencafés und urigen Kneipen um den Place Jacques-Cartier eine
versöhnliche Seite. Jetzt im Zwielicht sah dieses Viertel recht
romantisch aus. Noch einige Fotostopps und dann galt es
rechtzeitig an Bord zu kommen – zum Dinner wurden an unserem „Table 59“ neue Gäste erwartet.
HISTORISCHE MARKTHALLE
PLACE JACQUES-CARTIER
Eine Österreicherin und neben vier Damen aus Amerika
gesellte sich „Sonnyboy“ Dr. Bob Arnot, Lektor dieser Reise,
zu uns. Ebenfalls aus Österreich brachte er zudem mit seinem
„Salzburger Charme“ eine Bereicherung am Tisch und die
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Herzen der Frauen zum Schmelzen. Lukullus hatte das Wort.
Auf feinstem Damast, mit schönem Tafelsilber und kostbaren
Platztellern wurde ein köstliches Fünf-Gänge-Menü gereicht.
Lesen Sie selbst, meine Wahl aus dem reichhaltigen Angebot: Vorspeise „Crabmeat Tower“ mit New Potatoes, Sweet
Corn und Cucumber Salpion und danach wählte ich eine
„Green Split Pea Soup“ mit Champagner und gebutterten
Croutons aus; Einen „Salad of Golden-Fried Frog Legs“,
knackig frisch mit
Kürbis, Artischocken, Karottenstiften und Kaiserschoten, mit einer
raffinierten ApfelVinaigrette aromatisiert.
Als Hauptgericht wählte ich ein
„Broiled Fresh
Canadian Salmon
Fillet“, auf cremigem Spinatbett mit
Dillkartoffelschaum
und einer Karotten-Butter-Sauce.
Zum Abschluss
LIDO-SERVICE CREW
brachte mir Waiter
Pawel eine raffinierte „Vanilla Crème Brûlée“, mit frischen Waldbeeren.
Alsdann noch einen abschließenden Digestif und Espresso
für die Runde, so endete der erste gemeinsame harmonisch
anmutige Abend bei Tisch.
Die „Crystal Symphony“ hatte in der Zwischenzeit unmerklich Fahrt aufgenommen – dem neuen Ziel entgegen, und die
Uhr wurde eine Stunde zurück gestellt – Winterzeit in Kanada.
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QUEBEC
Quebec – 46°-48 N 071°-12 W: Das Einlaufen in der
„La Belle Province“ war wirklich aufregend, wir erlebten die
Ankunft bei schönstem Kaiserwetter. Wer konnte, eben vom
Privatbalkon aus. Auf der einen Seite, ein opulentes Frühstück
auf der Veranda – mit allem „pipapo“ in der warmen Morgensonne zu genießen; also mit Champagner, frisch gebrühtem
Kaffee, frisch gepresstem Orangensaft, frischem Obst, sowie
Toast mit Lachsröllchen, Croissants, ofenfrischem Baguette,
halbierten in hauchdünnen Seranoschinken leicht angebratenen Feigen, Omelette mit pikanter Einlage, aber auch köstliche Waldbeeren-Konfitüre, kanadischem Honig und ein Trio
von Käsevariationen mit Trauben und Nüssen. Andererseits
der Liegeplatz, direkt im Herzen der Altstadt – unterhalb des
berühmten Château Frontenac. Gibt es etwas Schöneres, als
an der attraktivsten Skyline von Quebec zu liegen? Wohl
kaum! Tipp: Um die „Crystal Symphony“ mit dem legendären
QUEBEC – SKYLINE MIT FRONTENAC UND ZAHNRADBAHN
Tipp: Sparen Sie die Billet-Kosten und nutzen einen kostenlosen Elektrobus. Er startet unweit vom Fähranleger seine
Rundtour. Die Fahrt dauert ca. 45 Min. und kann beliebig unterbrochen werden. Die Sightseeing-Tour zu Fuß sollte am
Parlamentsgebäude starten, anschließend die eindrucksvolle
Festung, „Parc de l’Artillerie“. Dann folgte der Panoramaweg,
„Terrasse Dufferin“, um das herrliche Luxus-Hotel Château
Frontenac und nicht zuletzt einen Blick vom 110 Meter hohen
Cap Diamant auf die Basse Ville, auf den St. Lorenz-Strom
und die „Crystal Symphony“ zu werfen. Den Weg abwärts,
durch Gassen, teils noch mit „Katzenköpfen“ (Kopfsteinen) gepflastert, führte den Besucher an der alten Stadtmauer und
historischen Bauwerken, die teilweise noch aus der Gründerzeit stammen, vorbei. Seit 1955 steht die Altstadt „Vieux Quebec“ in der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Hier erlebte
man die Geschichte hautnah – sehen wir von den Halloween-
ALTSTADT
Nobelhotel in der schönen Morgensonne abzulichten, der
sollte frühzeitig die Fähre zur gegenüberliegenden Stadt Lévis
nutzen. Schauen Sie selbst, welch ein herrliches Panoramabild. Im Anschluss ging es hoch zur Oberstadt – aber nicht mit
der Zahnradbahn!
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Gestalten einmal ab. Die einladenden Rastplätze der Cafés an
der Rue De Petit Champlain waren für mich tabu. Die Zeit war
knapp, denn ein Tisch des „Prego“, ein vornehmes Spezialitäten-Restaurant auf dem Tiffany-Deck, war reserviert. Deren
Küche, inspiriert von keinem geringeren als vom Spitzen-Koch
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PENTHOUSE SUITE
LIDO CAFE
Piero Selvaggio, überzeugt wirklich jeden Gourmet, der klassische italienische Speisen liebt. Wie in Venedig in einem Spitzenlokal, bei distinguierter Musik, dezentem Licht und intimer
Atmosphäre zu speisen, das ist ein kulinarischer Höhepunkt
der Reise. So liest sich denn auch die Menüfolge: Als Empfehlung des Hause den Appetizer „Our Prego Chefs Antipasti
Tasting“. Dazu reichte man: Golden-Fried Veal Cheeks with
Aïoli, Boiled Jumbo Shrimp on Caponata, Grilled Vegetable
and Buffalo Mozzarella Involtini, dem folgte die „Prego s Signature Cream Soup of Selected Italian Mushrooms” in einem
Oregano-Brot-Töpfchen serviert. Einzigartig und köstlich,
auch die folgenden herzhaften „Spagetti Vongole al bianco” –
Venusmuscheln auf Weißwein mit Knoblauchzehen, Chili,
Tomaten, Petersilie und ein Hauch von geriebenem Parmesankäse, wobei edle Tropfen
das meisterhafte Dinner abrundeten. Als süßen Abschluss
mundete mir der „Prego Dessert Sampler“ – Ricotta Cannoli, Tiramisu, sowie einen
Coffee Budino and Fresh Berries. Hervorragend, ohne Frage.
Der kommende Tag – ein Seetag, zum Relaxen und um Ihnen
das Schiff mit all seinen Vorzügen einmal näher vorzustellen.
Nicht ohne Stolz verweist Crystal Cruises auf ihre langjährigen
begehrten Auszeichnungen. Seit Beginn wurde die Reederei
von Lesern internationaler Travel-Magazine in der Gruppe
„Large Ships“ (max. 940 Paxe) mit höchsten Bewertungen bedacht. Zur Beurteilung wurden neben der Eleganz und Luxuriösität auch die Kabinen, die Speisen und der Service
beurteilt.
Weiter das ausgewählte Routing fernab vom Massentourismus, die Aktivitäten, Familienfreundlichkeit und das Unterhaltungsangebot.
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At Sea: Frei nach einer Image-Broschüre, wo steht:
„Ferne genießen“,… das Meer trennt nicht nur, es verbindet
auch Kontinente, Kulturen und Menschen. Der Weg ist das
Ziel – und zeigt die Richtung auf: zu großen Abenteuern,
Inspirationen und großartigen Erlebnissen!“ Zitat Ende.
Dieser elegante Cruiseliner sieht noch wie ein Schiff aus –
nicht wie ein „schwimmender Container“ mit weit über 3.000
Passagieren. Shiplover schwärmen von den stilvoll markanten
Schiffbaulinien und die Gäste an Bord von der 360° TeakholzPromenade, auf der sie ihre Joggingtouren drehen können.
Die großzügigen hellen öffentlichen Bereiche sind von stiller Eleganz. Auch die hervorragend ausgestatteten 18,7 bis
91,2 qm großen Staterooms und Suiten mit ihren Privat-Veranden tragen zum Wohlbefinden bei. Die noble Einrichtung lässt
keinen Wunsch offen.
POOLDECK
Die Qualität des Services und kulinarischen Angebots und
auch das Unterhaltungsangebot stellt jeden Gast zufrieden.
Ob Wellness mit Feng Shui, Spa, Beautysalon, die beiden
Pools auf dem großzügigen Sonnendeck oder die Whirlpools,
die mit einem Glas Champagner zum Entspannen einladen.
Das Fitnesscenter mit geschulten Personaltrainern – alles,
auch der kostenfreie Bus-Shuttle ins Zentrum der angelaufenen Häfen, gehören zum Angebot von Crystal Cruises.
PREGO
tiefen – wohl gemerkt alles inklusiv! Gleichwohl können Ruhesuchende in schweren Leder-Fauteuils des exquisiten „Connaisseur Clubs“ eine edle Cohiba genießen oder im Deckchair
mit exotischem Drink und gutem Buch herrlich relaxen.
Auf der „Crystal Symphony“ pflegt man einen traditionellen
Kreuzfahrtstil mit formellen Abenden und großen Auftritten.
Beeindruckende Shows, wie Broadway -Produktionen mit
Künstlern von Weltruf, Comedians oder Classic-Film-Matineen
sorgen mit ihrem abwechslungsreichen Entertainmentpro-
Dabei findet der Gast den direkten Kontakt mit der Schiffsführung, wie mit dem deutschen Kapitän Ralf Zander und auf
einer „President-Cruise“ ist sogar der CEO, Reederei-Präsident Gregg L. Michel anzutreffen. Die hohe Zahl der Repeater
(Wiederholer) zeugt von der Zufriedenheit der Reisenden aus
gramm für exzellente Unterhaltung. Im einzigartigen CrystalCasino, in den acht gemütlichen Bars und Lounges, in der gut
sortierten Library oder die Internetnutzung, die den Gästen
kostenfrei zugute kommt. Monotonie und Tristesse kann hier
nicht aufkommen. Nicht zuletzt sorgen fachkundige Lektoren
dafür, dass bei Vorträgen und Exkursionen keine Fragen offen
bleiben. Weiter geben sie Tanzunterricht, unterweisen Gäste
professionell, um Fremdsprachen und EDV-Kenntnisse zu ver-
aller Welt, wobei die erwähnten Standards auf den Schiffen
der Crystal Cruises für sich selbst sprechen – sie gelten seither gelten als Trendsetter!
Hier sei nur das optimale Preis-/Leistungsverhältnis genannt –
so sind die Trinkgelder und ab Frühjahr 2012 alle Getränke
inklusive ausgewählter Weine, Spirituosen und Champagner
in allen Bereichen des Schiffes im Reisepreis bereits eingeschlossen.
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GRAND BUFFET
Im „Crystal Dining Room“, wo in zwei Sitzungen oder nach
Vorreservierung individuell gespeist wird oder in den beiden
italienischen (Prego) und japanischen (Silk-Road) Spezialitätenrestaurants mit Show Cooking (ohne Zuzahlung) diniert
man mit Stil und Eleganz. Ob regionale oder internationale
Köstlichkeiten, ob bodenständige Küche mit lokalen Spezialitäten, exotischen Speisen die dem anspruchsvollen Gaumen
schmeicheln oder das köstliche Frühstück auf dem Sonnendeck – die Gastronomie ist eine Klasse für sich! Berühmte
und preisgekrönte Köche haben mit ihren kreativen kulinarischen Gaumenfreuden das Angebot inspiriert. Unvergessen
bleibt dem Autor die Erinnerung an einem musischen Dessert
im sonnigen „Palm Court“ zu Mozartklängen oder an das
wahrhaft Grand-Schlemmer-Büffet, den leckeren Zwischenmahlzeiten im „The Bistro“ und „Trident Grill“.
PALM COURT
Auf den Crystal-Schiffen, die jährlich Bestnoten von der
Fachpresse erhalten, gelten ganz besondere Anforderungen
an die Kombüse. Von frühmorgens bis in die späte Nacht, werden Spitzen-Menüs, auch bei ruppiger See, geschaffen.
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SUSHI-BAR
Die Kombüse ist rund um die Uhr im Einsatz. Tag für Tag,
anders als an Land, wo man schnell einmal dies und das besorgen kann, gehört eine exakte Planung mit deren Logistik
und die Kontrolle der absoluten Qualität der Lebensmittel zum
Alltag der Küchenchefs. Bevor es in den nächsten Hafen geht,
will ich Ihnen wieder einmal meine kulinarische Entdeckungstour vorstellen. Für mich war dies ein „Jumbo Shrimp Cocktail“ mit feuriger Cocktailsoße und Knoblauch-Croûtons. Es
folgte eine „Roasted Butternut Squash Soup“, Kürbissuppe
und als Hauptgericht entschied ich mich für eine „Herb-Crusted Lemon Sole“, ein Seezungenfilet an Garnelen, Mais-Risotto und Blumenkohl mit Kirschtomate und einer LemonThymian Sauce. So auch das Dessert: „Prima Ballerina“,
Baiser mit frischer Lemoncreme und köstlich erfrischendem
Ananas-Sorbet – wieder ein Verwöhn-Erlebnis.
Charlottetown – 46° - 13` N 063° -07` W: Frühmorgens
gab es von Petrus eine feuchte Bescherung. Der verschlafene
Ort auf Prinz Edward Insel (PEI ISLAND) hat Geschichte geschrieben – 1864 begann hier die Geburtsstunde mit der
Charlottetown-Konferenz, die zur Konföderation von Kanada
führte. Erst einmal ausgiebig frühstücken, vielleicht sieht die
Welt dann ganz anders aus. Mitnichten, es sah nicht nach
einer Wetterbesserung aus. Also mit Schirm und gutem Willen
wurde der Shuttle-Bus geentert – der ins Centrum unweit vom
„Provence House“ und „Confederation Centre“ fuhr. Der gepflegte Stadtkern ist geprägt von Linden-Alleen und viktorianischen Häusern einstiger Kapitäne – deren Nachfahren
einfach, ehrlich und sehr herzlich sind. Es sind wunderbare
Menschen, die sich im Straßenverkehr höchst diszipliniert verhalten und gern Auskunft geben, – aber bei diesem Wetter
blieb das eine oder andere Ausflugsziel auf der Strecke.
BLICK IN DIE KATHEDRALE
Die Insel, so erfuhren wir, wird gern in den Sommermonaten aufgrund ihrer bewegten Vergangenheit von „Backpackers“ und „Tagträumern“ besucht – wegen der liebenswerten
romantischen Kleinstadtatmosphäre, wo die Straßen noch
Kopfsteinpflaster haben und mit Gaslaternen beleuchtet werden: Ein idyllisches Fleckchen Erde in mitten des St. Lorenz
Stroms. Die 1812 erbaute römisch-katholische St. Dunstan’s
Basilika, imposant mit ihren spitzen Türmen und den sehenswerten sakralen Elemente, wurde von mir noch auf dem Rückweg besichtigt. Auch „Founder’s Hall“ an der Uferpromenade,
wo PEI’s Geschichte multimedial dargestellt wird.
Wirklich wissenswertes gab es neben den Fakten aus der
Besiedlung auch Auskünfte über die berühmten Autorin Lucy
Maud Montgomery, die hier ihre Story der rothaarigen „Anne
auf Green Gables“ schrieb, in diesem „Zeittunnel“ zu sehen.
Die Exkursionen zur Nordküste zwischen den großen Dünen,
wo sie bis 1942 lebte, wie auch die „Coastline-Tour“, um einige der Lighthouses in Augenschein zu nehmen fiel buchstäblich ins Wasser. Um 17.00 Uhr hieß es „Leinen los!“
Ein weiterer Seetag folgte: Er brachte reichlich Muße
und Möglichkeiten sich an Bord zu betätigen – ein gutes Buch
zu lesen, eine DVD ausleihen, die Gemälde-Ausstellung, das
Casino oder ein Seminar zu besuchen. Ja, es gibt auch Gäste
die den Tag im Deckchair genießen, um mit Blick übers Meer
die Seele baumeln zu lassen.
Auf der „Crystal Symphony“ ist Langeweile ein Fremdwort
– Monotonie gibt es nicht! Das zarte Geschlecht konnte sich
„Streicheleinheiten“ im Wellness- und Spabereich oder beim
Coiffeur holen, denn am Abend fand das „Grand Gala Buffet“,
ein weiterer Höhepunkt der Reise statt. Lukullus, in Personalunion von Chefkoch Manfred Schaller und seiner Führungsriege, hatten zum Schlemmen eingeladen.
Es gab kein Halten – es war ein Fest der Sinne: Der
Gaumen, die Augen und Kameras hatten Hochkonjunktur.
Unzählige Silbertabletts mit Köstlichkeiten, dekorativen
Leckerbissen, aus Obst geschnitzten Figuren und exotischen
Blumen gekonnt arrangiert.
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CHARLOTTETOWN KATHEDRALE
SONNENAUFGANG VOR HAFENEINFAHRT HALIFAX
WACHSOLDAT
Halifax – 44°-38` N 063°-33` W: Heute Nacht hatte es
ganz schön „gekachelt“, es gab noch „Rösser Neptuns“ zu
sehen (weiß aufgeschäumte Gisch flog von den Wellenkämmen), dank der Stabilisatoren hatte kaum ein Gast etwas gespürt. (Seasickness Bags und Tabletten lagen bereit). Zum
Einlaufmanöver begleiteten uns einige Boote der Canadian
Coast Guard, bis wir 08.15 Uhr pünktlich am geschichtsträchtigen Pier 21 bei einem herrlichen Sonnenaufgang andockten.
Nur frühstücken und im Anschluss ging es mit Bussen und
Tourguides los.
Start war an der „Old Waterfront“, unweit vom Maritim Museum – ein „Muss“ für alle Sailors und für Hobby-Historiker –
auch die sternenförmig angelegte Zitadelle mit dem „Citadel
Clock Tower“ auf dem 145 Meter hohen „Citadel Hill“.
Die Exkursionsabteilung hatte sieben verschiedene Ausflüge angeboten: Halifax Remembers Titanic, den malerischen
Fischerort Peggy’s Cove oder um nur die Lighthouses & Lobstertour zu nennen. Eine Vielzahl der Gäste nutzte den „Complimentary Service“ in die City Downtown – wo die Geschichte
und Neuzeit lässt sich sehr wohl auf Schusters Rappen lässt.
CLOCKTOWER
HALIFAX
Von dort hat man einen grandiosen Panoramablick auf
die Hafenstadt und einen herrlichen Einblick in Mutter Naturs
faszinierenden Farbenrausch – den Indian Summer.
Der Rückweg führte am „Courthouse“ vorbei, durch die
Straßenschluchten zum berühmten Port View. Im August 2000
fand hier eine große Windjammer-Parade mit 40 Großseglern
statt. Nun aber verabschiedete ein Straßenmusiker die Touristen im Satchmo-Stil, um sich ein kleines Zubrot zu verdienen.
17.00 Uhr: es hieß „Goodbye“ Kanada und „Au revoir“ Halifax.
Mit einem kräftigen „Schlenderschluck“ wurde die herannahende Nacht begossen und mit neuen Bekannten ließ man
den Tag beim lockeren Smalltalk Revue passieren –
Kurs Boston liegt an!
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PANORAMA-BLICK VON DER ZITADELLE
BOSTON
DIE LICHTER AN DER PERIPHERIE
Boston – 42° -21` N 071° -01` W: Die Ankunft des nächsten Overnight-Standing Port wurde vom privaten Balkon
wieder ein Erlebnis – die im strahlenden Sonnenschein eingetauchte Revierfahrt geschah in Begleitung einer US Coast
Guard Eskorte. Am Logan Airport des einzigartigen „Nordamerika-Gateways“ vorbei, bekam unsere „Crystal Symphony“ in
der historischen Altstadt einen Liegeplatz. Unverzüglich begann das Ritual der US Immigration. Jeder Gast musste zu
einem ausgefüllten Manifest den „Uniformierten“ Rede und
Antwort stehen, was sich aber schlimmer anhört als es war!
Unser Head Waiter gab nach dem Dinner noch einige Tipps
und „Muss“ zum Stadtgang, und nach morgendlicher Stärkung konnte die große Sightseeing-Tour beginnen. Wenn
Engel reisen: Petrus hatte an alles gedacht – kein Wölkchen
am Himmel, bei strahlendblauem Himmel die größte Stadt
Neuenglands erkunden, das hat was. Die Exkursionsabteilung
bot wieder sieben Touren und ebenso den „Free-Shuttle“ an,
der die Gäste ins Herz von „Old Boston“, bis zum „Quincy
Market“ brachte. Die historische Altstadt eignet sich bestens
für eine „Walktour“– entlang des vier Kilometer langen rot markierten „Freedom Trails“ sind die Sehenswürdigkeiten gut zu
Fuß zu erreichen: Das „Old State House“ und an einem Free
Public Market vorbei zur ältesten, 1826 gegründeten „Union
CAPITOL
ÄLTESTES RESTAURANT
Oyster House“- Gaststätte, wo das „Who is who“ berühmter
Gäste das große Angebot von Meeresfrüchten verspeiste.
Mit der kostenlosen „City Map“ war der „Common“, seit 1634
älteste Park der USA, zu erreichen. Auch hier zeigte sich der
Indian Summer wieder in den schönsten Farben und Straßenmusikanten erfreuten ihr Publikum. Vom Park hatte man einen
ausgezeichneten Blick zum „Massachusetts State House“ –
eine Augenweide mit klassizistischer Säulenfront und goldenem Kuppeldach. Ein Steinwurf entfernt, der „Granary Burying
Ground“-Friedhof, wo berühmte Freiheitskämpfer ihre letzte
Ruhe fanden. Über den „Beacon Hill Distrikt“, wo etliche historische Backsteinhäuser aus der Gründerzeit stehen, führte
meine Zeitreise durch die Geburtsstätte Amerikas letztlich zur
„Old Ironsides“, der U.S. Fregatte „Constitution“, ein nationales Wahrzeichen der USA. Mein Zeitkontingent war erschöpft,
obwohl es in hier noch eine Unmenge zu sehen gab, aber der
„Last Shuttle“ lässt nicht auf sich warten. Exakt 17.00 Uhr hieß
es von Boston Abschied nehmen. Theo, mein Butler setzte
noch eine Steigerung auf den bisherigen Tagesverlauf drauf.
Er verwöhnte mich mit einer besonderen Stärkung: Lachsrosen, Toast und als Empfehlung des Hauses ein edles CaviarArrangement mit fein gehacktem Eiweiß, Eigelb, Schalotten
und Sauerrahm. Dazu einige Crackers, Blinis und ein prickeln-
OLD IRON SIDE
NEWPORT
der Aperitif. Dem Guten noch nicht genug – eine Einladung
zum Schlemmen im „Silk Road“-Restaurant lag bereit. Die
Köstlichkeiten der Sushi Bar, inspiriert vom preisgekrönten
Koch Nobu Matsuhia, ließen meinen Gaumen jubilieren!
Zudem wurde mir noch im exquisiten „Vintage Room“ eine Degustation zuteil – schon der Psalm 104.15 besagt: „Und dass
der Wein erfreue des Menschen Herz …!“ Fürwahr, Weingott
Bacchus meinte es gut.
Newport, Rhode Island 41°-29` N 071°-20` W: Welch gekonntes Timing, welch ausgezeichnete Route: Die berühmte
„American Cup“ Area empfing uns mit Kaiserwetter. Abwechslungsreich und reizvoll die Anfahrt in der beeindruckenden naturbelassenen Landschaft. Kleine und kleinste Inselchen
entlang des Fahrwassers und die langgezogene Newport
Bridge: „It’s very imposing“, sagt der Amerikaner beim Anblick
der „Pell Bridge“, die auch liebevoll
„Golden Gate der Eastcoast“ genannt
wird, konnte man in Augenschein nehmen. Querab Goat Island war unser
Ankerplatz. Es ging mit Tenderbooten
an Land. Nein, hier wo das „Epizentrum der Formel 1 des US Segelsports“ ist, kann es für Sailor nichts
anderes geben, als die kleine malerische Ortschaft auszukundschaften.
Schnurstracks ging es zur Newport
Shipyard, wo einige klassische J-Yachten mit den historischen Linien anzuschauen waren. Beim Anblick der
großartigen aufgeslipten Kielyachten
NEWPORT
kam man unweigerlich ins Schwärmen.
Aber nicht allein das Mekka der US Segler war sehenswert.
Auch die liebevoll gepflegten Holzhäuser Newports und die älteste „Touro Synagoge“ von 1763. Die rostrot angestrichene
„White Horse“-Taverne und das „Jail House Inn“ erinnerten an
die Gründerzeit. Auf Rhode Island war früher der Geldadel zu
EINLAUFEN IN NEWPORT
Hause. Einige prächtig erhaltene Herrschaftshäuser mit ihren
stattlichen Parkanlagen, die heute als musealer Nachlass vergangener Großindustrieller und Banker dienen, zeugen davon.
Es ist eine ideale Region für Romantiker. Gönnen Sie sich hier
eine Auszeit – Hektik ist hier unbekannt. Newport ist ein Juwel
an der Ostküste der USA. Viel zu schnell verging die Zeit,
doch der letzte gesellschaftliche Höhepunkt, das
Farewell-Dinner stand an.
Auf der einen Seite, der
Glanz und die Schönheit
der vergangenen Ära, andererseits die Magie des
Augenblicks mit der faszinierenden Laubfärbung des
Indian Summers, nahmen
EXECUTIVE-CHEF SCHALLER
mich gefangen. Diese Begegnungen bleiben unvergessen – hier findet man „Zeit des
Verweilens“ und „Zeit des Erinnerns und Genießens!“ Das
kreative Abschiedsdinner war natürlich wieder auf höchstem
Niveau. Es gab mir Gelegenheit, mich mit Executive-Chef
Schaller, ein bayrisches Urgestein aus Amberg, zu unterhalten.
Seit über 15 Jahren bei Crystal Cruises, kümmert er sich mit
seiner über 100köpfigen Küchenbrigade um das leibliche
Wohlergehen an Bord – die „Gault Millau“ und Michelin-Auszeichnungen sprechen für sich. Wünschen wir dem Primus der
„Königsklasse der Köche“ weiter erfolgreiches Wirken.
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CS VOR ANKER IN NEWPORT
NEWPORT
NEW YORK SKYLINE BEI SONNENAUFGANG
New York 40°-46` N 073°-59` W: Um es vorwegzunehmen: Es war ein grandioser Finaleinlauf. Sehr eindrucksvoll,
die Revierfahrt im fahlen Licht des Morgenrots, wie in einem
Bilderbuch – New York, wir kommen! Leider war es für „Miss
Liberty“ auf Liberty Island zu früh, nur schemenhaft war die
fast 50 Meter hohe Freiheitsstatue zu erkennen. Das Eintreffen
vor Brooklyn, dem Südzipfel Manhattans, war zu dieser jungfräulichen Zeit wirklich enorm beeindruckend. Dieses Erlebnis
mit der Mega-City bleibt unvergessen. Auch das Anlegemanöver am Pier 90, gleich neben dem musealen Flugzeugträger
USS „Intrepid“, und letztmalig das Frühstück auf dem Balkon
wird mir lange in Erinnerung bleiben. Das war für mich ein
idealer Rückzugsort, um die Stille und die atemberaubende
Natur bei den Revierfahrten wahrnehmen und all meine Sinne
wieder zu spüren und aktivieren. Die Reise, entlang der Ostküste von Kanada und Amerika hat für mich den Alltag entschleunigt. Auch hier in Big Apple bot die liebgewonnene
„Crystal Symphony“ einen „Overnight-Standing“, sowie tagsüber einen halbstündigen kostenfreien Shuttle-Bus an, der die
Gäste bis zum Times Square und retour brachte. Selbst die
beiden noch von mir angehängten Tage ließen nur zu, einen
Bruchteil dieser Stadt, die nie schläft, in Augenschein zu neh-
men. Noch ein letztes Wort zum Abschied: Hier und heute
bleibt mir allen Dank zu sagen, die für diese wunderschönen
Stunden beigetragen haben.
TIMES SQUARE
TRINITY CHURCH
Weitere Informationen, Beratung & Buchung: www.atiworld.de
BLICK VOM EMPIRE STATE BUILDING
CENTRAL PARK
Crystal Cruises Reisebericht / 5.000 deSIGN & print by kolb 06188/5141
STARLIGHT
DER AUTOR
Lothar Lorenz
beim Kapitänsempfang
An der Waterkant geboren und sozusagen mit Meereswasser
getauft. Er hat, der Familientradition folgend, in frühester Jugend
die unendlichen Weiten der Meere und ferne fremde Länder über
die „Christliche Seefahrt“ kennengelernt. Seit bald 40 Jahren,
nach Ausbildung, Studium und Tätigkeiten als ehemaliger
Fahrensmann und Pressesprecher einer großen Marinevereinigung, hat der kompetente Fachjournalist, Buchautor und
Marinefotograf seine Liebe zur See und Seefahrt beibehalten.
Der engagierte Publizist berichtet authentisch von der weltweiten
Kreuzfahrtszene und hat sich mit seinen Veröffentlichungen einen
Namen über die Landesgrenzen hinaus geschaffen.
© Herausgeber: Redaktion Maritim in Zusammenarbeit mit Aviation & Tourism International
Fotos: Lothar Lorenz, H.-J. Rochlitzer, Aviation & Tourism International und Crystal Cruises