Energiesparkampagne geht in nächste Runde EU billigt
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Energiesparkampagne geht in nächste Runde EU billigt
Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz Herausgegeben von der Staatskanzlei im Auftrag der Landesregierung Nr. 32 / 58. Jahrgang, Montag, 3. September 2007 Ausgabe B Postvertriebsstück · Entgelt bezahlt · G 6659 Oppenheimer Druckhaus GmbH 55232 Alzey StaatsZeitung Neuzeitliche Verwaltung geprägt Energiesparkampagne geht in nächste Runde Freiherr vom Stein hat dem Staatswesen sein Erbe hinterlassen Ministerpräsident beim Eintrag ins Gästebuch des Schlosses. Neben dem 60-jährigen Landesjubiläum feiert Rheinland-Pfalz dieses Jahr auch das „Freiherr vom Stein-Jahr“ aus Anlass des 250. Geburtstags des Freiherrn vom und zum Stein und dem Erscheinen der „Nassauer Denkschrift“ vor 200 Jahren. Zur Würdigung des Freiherrn, der mit seinen Reformen und Schriften ganz maßgeblich die neuzeitliche Verwaltung, und vor allem die kommunale Selbstverwaltung geprägt hat, trat der Ministerrat zu einer auswärtigen Sitzung in Nassau, der Geburtsstadt des Freiherrn, zusammen. Begrüßt wurde das Kabinett im Stein’schen Schloss durch Sebastian Graf von Kanitz (Mitte), Landrat Günter Kern (l.), dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Udo Rau (4.v.l.), und Stadtbürgermeister Herbert Baum (2.v.l.). Im Anschluss folgten die Besichtigung des neugotischen Freiheitsturms sowie die Eintragung ins Gästebuch am Schreibtisch des Freiherrn vom Stein. „Die kommunale Selbstverwaltung hat einen Siegeszug hinter sich und Eingang in das Grundgesetz und in die Landesverfassung gehalten und ist damit zu einem hochrangigen Prinzip Bild: Piel unserer Staatsverfassung geworden. Freiherr vom Stein hat somit nicht nur der Stadt Nassau, sondern unserem gesamten Staatswesen sein Erbe hinterlassen. Es ist deshalb mehr als angemessen, dass in diesem Jahr der so nachhaltig wirkenden Nassauer Denkschrift von 1807 und dem großen Sohn dieser Stadt anlässlich seines 250. Geburtstags auf vielfältige Weise gedacht wird“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch in Nassau. Neben vielen Veranstaltungen, die seitens der Stadt Nassau durchgeführt worden seien und noch anstünden, habe die Landesregierung in diesem Jahr noch weitere Programmpunkte vorgesehen, wie etwa die Einweihung des Freiherr-vom-Stein-Lehrpfades in Form eines Rundwanderweges in der Gemeinde Frücht am 15. September, am 5. Oktober in Nassau einen Kongress zur Verwaltungsmodernisierung sowie die Präsentation der Freiherr vom Stein-Briefmarke am 24. Oktober in Nassau und die Verleihung der Freiherr vom Stein-Plakette an etwa 80 ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, so der Minister. Land erforscht Nutzung Zahl der Arbeitslosen von Thermalwassern weiterhin rückläufig Die Landesregierung will im Rahmen ihrer Förderung der regenerativen Energien die Wärmenutzung von natürlichen Thermalwassern verstärkt untersuchen. Dazu hat der Ministerrat einen Bericht von Umweltministerin Margit Conrad beraten. In den Mittelgebirgslagen des Landes sind gute Potenziale nachgewiesen. Eine erste Machbarkeitsstudie wird für Bad Ems durchgeführt, wo 29 Mineral- und Thermalwasserquellen bekannt sind. „Auf Grund der Entwicklung der Öl- und Gaspreise wird zusätzlich zur stark wachsenden Nutzung der oberflächennahen Geothermie über Wärmepumpen jetzt auch die Erschließung von Thermalwassern für den Bereich Raumwärme- und Warmwassererzeugung wirtschaftlich interessant“, zeigen sich Ministerpräsident Kurt Beck und Ministerin Conrad überzeugt. Diese teilweise bis zu 60 Grad Celsius warmen Thermalwasser findet man in relevantem Umfang im Land im Bereich der Hunsrück-Südrandstörung und des Saar-NaheBeckens, im Bereich der Trierer Bucht und der Wittlicher Senke. Weitere potentielle Gebiete sind in Regionen des Taunus und des Westerwalds. In der vom Umweltministerium geförderten Machbarkeitsstudie für Bad Ems sollen das Potential der geothermischen Wärmenutzung von Thermalund Grubenwässern ermittelt, für die Thermalwassernutzung geeignete technische Wärmenutzungskonzepte erarbeitet und deren wirtschaftlicher Anwendungsbereich aufgezeigt werden. Für die Regionen im Land mit vergleichbaren Vorkommen warmer Thermal- und Grubenwässer ist weitere Unterstützung für detaillierte Wärmenutzungskonzepte und Pilotprojekte geplant. Die Arbeitslosigkeit in RheinlandPfalz ist erneut zurückgegangen, wie Ministerpräsident Kurt Beck und Arbeitsministerin Malu Dreyer in Mainz betonten. Ende August waren rund 131 900 Menschen ohne Beschäftigung, was einen Rückgang gegenüber dem Vormonat von über 1400 Arbeitslosen und gegenüber dem Vorjahr von sogar 27 500 Arbeitslosen (rund 17 Prozent) bedeutet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozent; sie beträgt 6,4 Prozent. Im August 2006 betrug sie noch 7,8 Prozent. Sehr erfreulich sei, dass die Arbeitslosenquoten in fast allen Personengruppen sowie in allen Agenturbezirken zurückgegangen oder zumindest konstant geblieben seien, sagten Beck und Dreyer. Eine positive Entwicklung lasse sich auch bei den Migrantinnen und Migranten beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr waren rund 16 Prozent weniger Ausländerinnen und Ausländer arbeitslos gemeldet. Mit einer Arbeitslosenquote von 15,9 Prozent liege Rheinland-Pfalz hier weiterhin deutlich besser als der Bundesdurchschnitt. Dennoch sei die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe wesentlich höher als in der Bevölkerung insgesamt. „Auch wenn die Entwicklung derzeit in die richtige Richtung geht, ist auch die Zahl von 19 100 arbeitslosen Migrantinnen und Migranten in RheinlandPfalz natürlich noch deutlich zu hoch“, unterstrichen der Ministerpräsident und die Ministerin. Ziel der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen des Landes sei es, so Beck und Dreyer, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund etwa durch Sprachförderung, Qualifizierungsmaßnahmen, Partizipation oder Begleitung bei der Ausbildungssuche zu unterstützen. Erster Aktionstag bietet landesweit Informationen – Conrad: Dank an neues Partnernetzwerk Die Energiesparkampagne des Umweltministeriums geht mit einem landesweiten Aktionstag in die nächste Runde. „Wir wollen die Kampagne in der Fläche weiter stark machen“, sagte Ministerin Margit Conrad in Mainz. Ein Wettbewerb für intelligente Lösungen beim energiesparenden Sanieren, bei dem Hauseigentümer insgesamt 6000 Euro gewinnen können, soll der breiten Öffentlichkeit zudem gute Beispiele für eine gelungene architektonische Umsetzung energiesparender Techniken bekannt machen. „Der Erfolg unserer Kampagne zeigt sich nicht zuletzt im Engagement des neu entstandenen Partnernetzwerkes“, betonte die Ministerin. Dabei sei die Beteiligung der Kommunen hervorragend und trage stark zum Erfolg bei. Die Kammern und Verbände, Handwerker, Ingenieure und Architekten hätten die Idee der Kampagne aufgegriffen und böten Informationen und Beratung überall dort, wo die Menschen ihre Häuser sanieren wollten, um Energie und Kosten zu sparen. So gebe es dauerhaft und in allen Regionen des Landes „Aufmerksamkeit und Kontinuität in einer der wichtigsten Zukunftsaufgaben“. Am landesweit ersten Unser-EnerAktionstag am 8. September können sich Hauseigentümer an 30 Orten in Rheinland-Pfalz über den Stand der Technik sowie bauliche Möglichkeiten informieren. Auch Besichtigungen, Vorträge sowie ein Kinderprogramm seien geplant, erläuterte Conrad. Bereits am 1. September findet die Auftaktveranstaltung in Mainz statt, bei der sich Interessierte unter anderem Ministerin lädt zu Beratung und Information ein. über energieoptimiertes Bauen oder die richtige Wärmedämmung informieren können. Teilnahmeberechtigt am UnserEner-Wettbewerb ist jeder Bauherr aus Rheinland-Pfalz, der seit 2003 sein Haus energieeffizient modernisiert hat und so den Energieverbrauch nachweisbar senken konnte. Der reduzierte Verbrauch soll durch einen Energiepass oder ein Gutachten etwa eines Energieberaters belegt werden. „Die Menschen sind bereit, sowohl sich für den Klimaschutz zu enga- Bild: Sämmer gieren als auch Geld in die Hand zu nehmen“, sagte Conrad. Bereits heute würden häufig energie- und damit klimaschonende Techniken beim Bauen oder Sanieren berücksichtigt, allerdings seien diese nicht immer auf dem neuesten Stand oder wirtschaftlich sinnvoll. Deshalb solle der Aktionstag die Botschaft vermitteln: „Vor der Investition kommt die kompetente Beratung und Information.“ Weitere Informationen zum Energiesparprogramm sind auf der Internetseite www.unserener.de zu finden. Bürokratieabbau ganz konkret Benefizkonzert für Ruanda mit Highlights Die neue rheinland-pfälzische Initiative „Bürokratieabbau konkret“ haben Ministerpräsident Kurt Beck und Wirtschaftsminister Hendrik Hering bei der jüngsten Sitzung des Ministerrats in Nassau vorgestellt. „Mit der Initiative wollen wir insbesondere den Mittelstand spürbar entlasten. Gerade der zeitliche und finanzielle Aufwand, der mit Bürokratie verbunden ist, erweist sich für immer mehr Betriebe als Investitionshemmnis. Genau hier setzt unsere Initiative an“, erklärten Beck und Hering. Ziele der Initiative der Landesregierung seien die spürbare Entlastung der Existenzgründerinnen und Existenzgründer sowie der Unternehmen in Rheinland-Pfalz, die weitere Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sowie die Reduzierung des Verfahrensaufwandes, unterstrichen Beck und Hering. In einem ersten Schritt wurde das Institut für Mittelstandsökonomie Trier (inmit) damit beauftragt, aus der Vielzahl von Vorschlägen und Good-Practice-Beispielen zentrale Handlungsfelder und Vorschläge für Bürokratieabbau zu ermitteln. In einem zweiten Schritt sollen unter Einbeziehung der rheinlandpfälzischen Wirtschaft branchenspezifische Handlungsfelder identifiziert und umgesetzt werden. „Verwaltungsmodernisierung und der Abbau überflüssiger Bürokratie sind schon seit Beginn der 90er Jahre Zu einem Benefizkonzert für Ruanda am 8. September um 16 Uhr in der Reduit in Mainz-Kastel laden die Aktion Tagwerk e.V. und UNICEF ein. TopActs sind dabei keine Geringeren als die „No Angels“, eine der bekanntesten und erfolgreichsten Girl-Groups Europas, die unter anderem über fünf Millionen Platten verkauft und vier Nummer-Eins-Singles aufzuweisen haben, so wie „The BossHoss“ aus Berlin, eine Band, die in ihren Rockund Pop-Klassikern im Rockabillystil Spaß mit Fankultur verbindet. Die Band hat allein hier zu Lande insgesamt bereits über 270 000 Alben verkauft. Neben diesen absoluten Highlights werden weitere „Special Guests“ auftreten. „Wir wollen zum krönenden Abschluss der diesjährigen Kampagne Aktion Tagwerk – „Dein Tag für Afrika“ in Zusammenarbeit mit dem ZDF das großartige Schülerengagement belohnen“, sagte Nora Weisbrod, Geschäftsführerin und 1. Vorsitzende der Aktion Tagwerk e.V.. Der Erlös aus dem Konzert kommt Bildungsprojekten in Afrika und insbesondere in Ruanda zugute. So werde Spaß mit der guten Sache verbunden und auch alle „Nicht-Tagwerker“ seien herzlich eingeladen, so Weisbrod. Beck und Hering geben Startsignal für neue Landesinitiative Schwerpunktthemen der Landesregierung. Gerade in den letzten Jahren haben wir gemäß unserer Devise ‚Wir machen’s einfach‘ vorzeigbare Erfolge erzielt. Schnelle Genehmigungsverfahren und eine praxisgerechte Ansiedlungspolitik tragen dazu bei, dass unsere Unternehmen rasch und unbürokratisch investieren und Arbeitsplätze schaffen können“, betonten Beck und Hering. Die Landesregierung habe die Verwaltungsvorschriften von 772 im Jahr 1997 auf 385 im Jahr 2005 deutlich reduziert. Rheinland-Pfalz habe bundesweit als erstes Land die Gesetzesfolgenabschätzung verpflichtend eingeführt. Darüber hinaus wurden One-StopAgencies für Existenzgründerinnen und Existenzgründer eingerichtet. Mit „Gewerbe-Online“ habe das Land Rheinland-Pfalz zudem ein eGovernment-Verfahren geschaffen, mit dem Gewerbeanzeigen elektronisch erfasst und schneller an die verschiedenen Empfängerstellen weitergeleitet werden können. „Der Abbau überflüssiger Bürokratie bleibt eine Daueraufgabe der Politik. Mit der neuen Initiative ruhen wir uns nicht auf dem Erreichten aus, sondern gehen wieder einen Schritt weiter. Am Ende des Prozesses werden Genehmigungsverfahren noch schneller, Verwaltungsabläufe noch effizienter und die Unternehmen noch spürbarer entlastet“, so Beck und Hering. EU billigt EFRE-Programm Über 217 Millionen Euro für Wirtschaftsförderung im Land Rheinland-Pfalz bekommt in den kommenden sechs Jahren rund 217,6 Millionen Euro aus EU-Töpfen für die Förderung der regionalen Wirtschaft. Dies seien rund 30 Prozent mehr als in der vorangegangenen Förderperiode, teilte Wirtschaftsminister Hendrik Hering in Mainz mit. Das rheinlandpfälzische EFRE-Programm (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) stehe unter dem Motto „Wachstum durch Innovation“ und solle vor allem die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen sowie „Wissen und Innovation“ in der Wirtschaft voran bringen. Zusammen mit weiterem Geld, das vom Bund komme, werde die Wirtschaftsförderung in Rheinland-Pfalz nun noch leistungsfähiger, teilte der Minister weiter mit. Unterstützt werden unter anderem Investitionen in einzelnen Betrieben, die unternehmensnahe und touristische Infrastruktur oder aber die Stadtentwicklung. Das Programm wurde nach Angaben Herings in enger Abstimmung mit dem Bildungs-, Innen- und Umweltministerium entwickelt. Nähere Informationen zum EFREProgramm finden sich im Internet unter www.mwvlw.rlp.de, dann den Link „Europa“ und „EFRE“ anklicken. Zahl der Woche Insgesamt 37,7 Milliarden Euro Umsatz hat die rheinland-pfälzische Industrie im ersten Halbjahr 2007 erzielt. Dies war nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems ein Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bundesweit beliefen sich die Umsätze auf mehr als 779 Milliarden Euro, das waren 8,1 Prozent mehr als 2006. Der Auslandsumsatz stieg dabei um 12,4 Prozent (bundesweit plus 10,7 Prozent). Die Inlandsumsätze legten in RheinlandPfalz um 9,5 Prozent, bundesweit um 6,1 Prozent zu. Mit den steigenden Umsätzen erhöhte sich auch die Zahl der Arbeitsplätze in den rheinlandpfälzischen Betrieben. Im Juni 2007 waren im Land 5650 Personen mehr tätig als ein Jahr zuvor, das entspricht einem Zuwachs von 2,4 Prozent (bundesweit plus 1,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. StaatsZeitung Seite 2 Nr. 32 / Montag, 3. September 2007 Um Baukultur in hohem Maß verdient gemacht Viel Spaß im Radlerparadies Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Präsidenten der Architektenkammer Rheinland-Pfalz „Günther Franz hat sich herausragende Verdienste um die Baukultur erworben und die Interessen seines Berufsstandes erfolgreich vertreten“, sagte Ministerpräsident Kurt Beck bei der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse in der Staatskanzlei. Er freue sich, diese Verdienste würdigen zu können, so der Ministerpräsident. Günther Franz, der als freischaffender Architekt seit 1961 in Mainz lebt und arbeitet, engagiert sich seit vier Jahrzehnten ehrenamtlich für die Architektenkammer Rheinland-Pfalz. 1977 wurde Franz Vorstandsmitglied und war zehn Jahre Vizepräsident der Kammer. Von 1987 bis Februar 2007 hat er als Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz vorgestanden. Darüber hinaus war er im Vorstand der Bundesarchitektenkammer und im Rat der Europäischen Architekten aktiv. „Nachhaltiges Planen, Bauen und Gestalten waren sein Anliegen. Dies belegen die von ihm geschaffenen Bauwerke und die Initiativen und Projekte, die Günther Franz angestoßen und umgesetzt hat“, sagte Beck in sei- Ministerpräsident Beck überreicht die hohe Auszeichnung. Bild: Sämmer ner Laudatio. Besondere Verdienste habe Franz sich etwa um den Schulbau und die Einführung der Ganztagsschule in Rheinland-Pfalz erworben. Auch sei es ihm wichtig gewesen, die Architektur zum Gegenstand der kritischen öffentlichen Diskussion zu machen, sagte Beck. Dies spiegle sich in Themen der Architektentage wider, die Günther Franz maßgeblich mit gestaltet habe. Im Rahmen der Feierstunde in der Staatskanzlei wurde zugleich Günther Franz offiziell aus seinem Amt als Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und als Vorsitzender der Stiftung Baukultur RheinlandPfalz verabschiedet. Stefan Musil, Nachfolger im Amt des Präsidenten der Architektenkammer, schilderte eine persönliche Erfahrung: „Als sein Nachfolger durfte ich auf Landes- und auf Bundesebene immer wieder spüren, welch hoher Respekt und weitreichende Anerkennung Günther Franz entgegen gebracht wurden.“ Dies werde auch an der Präsenz hochrangiger Vertreter von Politik, Verwaltung, Kultur und Kammern bei der Verabschiedung deutlich. Im Namen der Kollegenschaft dankte Musil Ehrenpräsident Franz für das außerordentliche Engagement einer mehr als 40 Jahre währenden berufspolitischen Arbeit für Architektur und Architekten. Von Abschied wollte Musil übrigens nicht sprechen. „Als Ehrenpräsident und als Mitglied der Vertreterversammlung wird Günther Franz wohl noch lange mit Rat und Tat zur Verfügung stehen und damit für die Baukultur eintreten.“ Über 300 000 Besucher beim Erlebnistag Deutsche Weinstraße Ministerpräsident in fröhlicher Begleitung. Zum Erlebnistag Deutsche Weinstraße waren mehr als 300 000 Besucher auf der Touristenroute unterwegs. Ministerpräsident Kurt Beck war eigens nach Bockenheim gekommen und radelte selbst zwei Stunden lang mit. Auch die Deutsche Weinkönigin Katja Schweder (2.v.l.) nahm am vergnüglichen Fahrradspaß des Erlebnistages unter dem Motto „Radlerparadies Pfalz“ teil. Die 85 Kilometer lange Strecke durch die Pfalz blieb von 10 bis 18 Uhr für den motorisierten Verkehr weitestgehend gesperrt. Derweil Bild: Laubersheimer tobten sich Radfahrer, Inlineskater und Fußgänger auf der Deutschen Weinstraße aus. Entlang der Strecke wurden an zahlreichen Ständen kulinarische Spezialitäten angeboten. „Die Höfe und Stände waren gerammelt voll“, freute sich der Geschäftsführer von Pfalzweinwerbung, Detlev Janik. Die Betreiber seien sehr zufrieden gewesen. Trotz des großen Andrangs lief der Erlebnistag ruhig ab, die Polizei hatte lediglich drei Bagatellunfälle zu verzeichnen. Mehr Chancen durch „CertiLingua“-Label Regionales Potenzial nutzen Pluspunkte und Spitzenplätze Rheinland-pfälzische Abiturienten mit besonders guten Fremdsprachenkenntnissen und ausgeprägten Erfahrungen in internationalen Projekten sollen künftig eine Zusatzqualifikation erhalten. Das europäische Qulitätslabel zum Abitur für mehrsprachige und internationale Kompetenzen „CertiLingua“ werde zunächst von vier Gymnasien vergeben, sagte Bildungsministerin Doris Ahnen in Mainz. Dies seien das Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss und das Gymnasium Gonsenheim in Mainz, das AugusteViktoria-Gymnasium in Trier und das Bertha-von-Suttner-Gymnasium Andernach. Bundesweit läuft eine Pilotphase zur Einführung des Siegels. „Ausgeprägte fremdsprachliche und internationale Kompetenzen erhöhen die Chancen von Schulabgängerinnen und Schulabgängern im Studium oder beim Eintritt in eine berufliche Ausbildung“, sagte die Ministerin. „Das Zertifikat ist ein international transparenter und anerkannter Nachweis für derartige Fähigkeiten.“ Zum Profil der „CertiLingua“-Schulen gehöre, Kenntnisse mehrerer Sprachen auf hohem Niveau zu vermitteln und die Schüler mit Austauschprogrammen oder grenzüberschreitenden Projekten auf eine wirtschaftlich und kulturell zusammenwachsende Welt und inter nationale Studiengänge vorzubereiten. „Unsere 75 Kilometer Limes-Welterbe bergen vielfältige Chancen für die regionale Entwicklung. Um den Limes zu erhalten und gleichzeitig dieses Entwicklungspotenzial zu nutzen, werden wir ein Limesentwicklungsprogramm auf den Weg bringen“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch in Nassau. Das Limesentwicklungsprogramm solle alle konzeptionellen und fachgebiets-übergreifenden weiteren Entwicklungsschritte zusammenführen. „Hierzu gehört neben dem Visualisierungskonzept, dem seit 2006 aufgelegten 100 000 Euro-Sofortprogramm, den Baumaßnahmen in Rheinbrohl und Pohl auch die Erstellung eines begleitenden Konzepts zur touristischen Entwicklung“, so Bruch weiter. Ziel sei es, durch ausgewählte Maßnahmen die touristische Attraktivität und damit die Wertschöpfung in der Region zwischen Rheinbrohl und Holzhausen an der Haide zu erhöhen. Durch Schwerpunktausbildungen am Limes sollen bereits gut erschlossene Bereiche gestärkt und ausgewählte Teile ausgebaut werden. Eine Verknüpfung zum Welterbe ‚Oberes Mittelrheintal’, die Anbindung an die Premium-Wanderwege Rheinsteig und Westerwaldsteig in Rheinbrohl sowie der Ausbau des Limes-Wanderweges und Radweges sollen Synergien her- „Die erfolgreiche und verlässliche Politik der Landesregierung spiegelt sich deutlich in der geringen Arbeitslosigkeit, einer robusten Wirtschaftsleistung sowie einem hohen Sicherheitsfaktor in unserem Land wider“, kommentierte Regierungssprecher Walter Schumacher die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie „Die Bundesländer im Standortwettbewerb 2007“. „Die Studie gibt uns in den relvanten Bereichen Pluspunkte und bestätigt mit ihren Empfehlungen den Kurs der Landesregierung. Mit der Studie wird zum vierten Mal nach 2001, 2003 und 2005 ein umfassender Vergleich der 16 Bundesländer durch die Bertelsmann-Stiftung vorgelegt. Sie bewertet politische Maßnahmen in den Bereichen Beschäftigung, Einkommen und Sicherheit und belegt den Erfolg der Landespolitik bei der Positionierung des Landes im Wettbewerb der Bundesländer. So belegt Rheinland-Pfalz im Bereich „Beschäftigung“ den dritten und in den Bereichen „Sicherheit“ und „Einkommen“ den fünften Platz. Rheinland-Pfalz hat im Ländervergleich die drittniedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland und wird für seine Programme zur Verbesserung der Ausbil- Bruch: Limesentwicklungsprogramm wird auf Weg gebracht MITmachen bei Milleniumzielen beiführen und zusätzliche Impulse in die Region lenken. Ehrenamtliches Engagement und eine intensive Bürgerbeteiligung seien Markenzeichen der Entwicklungen am Limes. Die seit 2005 initiierten Projekte des Innenministeriums seien durch die Projektentwicklungsgesellschaft (PER) in enger Abstimmung mit den Kreisverwaltungen, Ortsgemeinden und ehrenamtlich Tätigen konzipiert worden. Hierzu hätten nahezu 30 Veranstaltungen in den Ortsgemeinden stattgefunden, in denen die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Konzeptfindung mit einbezogen worden seien. „Der Erfolg der Bürgerbeteiligung zeigt sich im großen Engagement, mit dem derzeit zahlreiche Maßnahmen mit Hilfe Ehrenamtlicher umgesetzt werden“, hob Bruch hervor. „Für die künftige Limesentwicklung, die in weiten Teilen bis zur BUGA 2011 abgeschlossen sein soll, ist es entscheidend, dass ein integrativer Ansatz für die Zusammenführung der unterschiedlichen Belange eingesetzt wird. Das Limesentwicklungsprogramm soll den Rahmen bieten, in dem die unterschiedlichen Konzepte zu gemeinsam getragenen Projektvorschlägen weiter entwickelt und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden können“, so Bruch. Aktionskampagne wirbt in Mainz und in ganz Rheinland-Pfalz Konsequentes Vorgehen gegen Rechtsradikale Mit einer Ausstellung, Konzerten, Theater und einem Markt der Initiativen wirbt die Aktionskampagne Millenniumziele 2015, für die Ministerpräsident Kurt Beck und der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel die Schirmherrschaft übernommen haben, in Mainz und Rheinland-Pfalz während des Aktionsmonats September und lädt gleichzeitig zum MITmachen ein. Die Eröffnung der Milleniumtore zum Ruandatag am 8. September sowie Aktionen von engagierten Gruppen in der Mainzer Innenstadt bis zum 23. September ebenso wie eine hochkarätig besetzte Diskussionsveranstaltung „Reichtum-Macht-Gewalt“ sowie Angebote für Schulen sind weitere Highlights. Detlev Knoche (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) und Rüdeger Schlaga (Landeszentrale für politische Bildung) stellten das Programm in Mainz vor. Vorbereitet wurde das Programm von oder im Zusammenwirken mit dem Aktionskreis Milleniumziele 2015 Mainz, in dem nichtstaatliche und staatliche Institutionen zusammen arbeiten. Bekannte Persönlichkeiten begleiten die Kampagne als Patinnen und Paten. Zusätzliche Unterstützung leisten Gesprächspartner aus der Entwicklungszusammenarbeit mit VorOrt-Erfahrung sowie Organisationen und Sponsoren. Ziel ist die Information der Öffentlichkeit im Land über die Milleniumziele. Zugleich soll für deren aktive Unterstützung geworben wer- „Die rheinland-pfälzische Polizei geht konsequent gegen Rechtsradikale vor. Das hat sie in der Vergangenheit getan und auch nach einer menschenverachtenden und feigen Straftat auf einem Weinfest in Rheinhessen unter Beweis gestellt. Wir dulden solche Umtriebe in Rheinland-Pfalz nicht.“ Dies sagten Ministerpräsident Kurt Beck und Innenminister Karl Peter Bruch in Mainz zu den erfolgreichen polizeilichen Ermittlungen im Zusammenhang mit einem rechtsradikalen Übergriff auf dem Kellerwegfest in Guntersblum. Dort attackierte eine Gruppe Rechter in den Morgenstunden des 19. August zwei Afrikaner, die sich auf dem Nachhauseweg befanden. Auf die Tat, die sich abseits des eigentlichen Festgeländes ereignete, wurden Mitbürger aufmerksam und benachrichtigten umgehend die auf dem Fest anwesende Polizei. Sofort wurden Fahndungsmaßnahmen und konsequente Ermittlungen eingeleitet. Mittlerweile konnten die Tatverdächtigen identifiziert werden und es gab Festnahmen. Das Verfahren ist bei der Staatsanwaltschaft Mainz anhängig. „Nach derzeitiger Sachlage ist von einer rechtsmotivierten Straftat auszugehen. Wir danken den aufmerksamen Mitbürgern, die die Tat unmittelbar der Polizei gemeldet haben und so die rasche Ermittlungsarbeit entscheidend unterstützt haben“, so der Ministerpräsident und der Innenminister. den. Ohne die Unterstützung sowohl durch die Politik wie auch durch die Gesellschaft seien die Ziele im vorgesehenen Zeitraum nicht zu erreichen, wie UN-Generalsekretär BanKi-moon kürzlich betonte. Mit der engagierten Arbeit der Initiativen vor Ort und der wirkungsvollen Unterstützung aus allen Teilen der Gesellschaft soll nachhaltig ein Bewusstsein dafür wachsen, dass die Umsetzung der Milleniumziele Voraussetzung für die Lebenschancen künftiger Generationen ist. Auch Patin Christine Nkulikiyinka, Unternehmensberaterin mit Arbeitsplatz in Bonn und Kigali, die seit vielen Jahren die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda begleitet, sieht die Milleniumziele als Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft. Besonders wichtig ist ihr dabei die Unterstützung für Frauen. Modellhaft angepackt sieht Udo Mechlinski, der sich nach langjähriger Berufstätigkeit im Bereich Entwicklungszusammenarbeit als Senior Experte in einem Friedensdorf im Süd-Sudan engagiert, dort die UNMilleniumsziele. Er sieht deren Umsetzung als „realistische Möglichkeit, für die sich jeder Einsatz lohnt“. Schon jetzt zeichnet sich mit weiteren Veranstaltungen, wie beispielsweise einem E-Learning-Kurs „Globalisierung“, eine Fortsetzung der Aktionskampagne über den September hinaus ab. Bertelsmann-Studie bestätigt positive Entwicklung im Land dungsplatzsituation gelobt. Die Innovationsfähigkeit des Landes wird mit dem vierten Platz bei den Patentanmeldungen bestätigt. Dazu tragen auch die kleinen und mittleren Unternehmen bei, die einen großen Anteil an unserer Wirtschaftsleistung haben“, unterstrich Schumacher. Die Studie stellt den „soliden industriellen Kern“ des Landes heraus und attestiert einen Welthandelsanteil, der Platz 6 unter den Ländern ausmacht. Als positive Infrastrukturbedingung wird die kurze Verfahrensdauer bei den Arbeitsgerichten benannt, die zu einer höheren Flexibilität auf dem regionalen Arbeitsmarkt führe. Gelobt wird als weiterer positiver Faktor die gute Verkehrspolitik. Die Studie trifft auch die Feststellung, dass Deutschlands Weinerzeuger Nr. 1 über einen ausgeprägten und beschäftigungsintensiven Dienstleistungssektor verfügt. Die Stärke der Tourismusbranche trägt stark zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes bei, hier belegt Rheinland-Pfalz im Ländervergleich den vierten Platz. Auch die Vorreiterrolle bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum Beispiel durch das Ganztagsschulprogramm des Landes wird gelobt. Ein großer Staatsmann 13 Schulen beantragen und vor allem Europäer Abitur nach zwölf Jahren Zum Tod des ehemaligen Luxemburger Premierministers Gaston Thorn hat Ministerpräsident Kurt Beck ein Kondolenzschreiben an Premierminister Jean-Claude Juncker gesandt. Darin heißt es: „Geprägt durch seine schlimmen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg waren Gaston Thorn Aussöhnung, Versöhnung und ein geeintes Europa ein besonderes Anliegen. Dieses Ziel hat er in seinen herausragenden politischen Ämtern und bei seiner unternehmerischen Tätigkeit im Medienbereich mit all seinen Kräften verfolgt. Er war ein großer Staatsmann, vor allem aber ein großer Europäer. Rheinland-Pfalz und die Landesregierung werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. An bis zu 13 Ganztagsgymnasien in Rheinland-Pfalz könnte vom Schuljahr 2008/09 an das Abitur nach zwölf Jahren angeboten werden. Wie Bildungsministerin Doris Ahnen in Mainz mitteilte, sind für 13 Schulen entsprechende Anträge eingegangen. Ahnen bezeichnete das Interesse als „sehr erfreulich“. Die Anträge würden von der Schulaufsicht in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier und im Ministerium geprüft. Bis November werde dann entschieden, wie viele und welche Schulen den Zuschlag erhalten. Zu den Bewerbern zählen neun staatliche und vier private Gymnasien. Bei zwei Schulen handelt es sich um geplante neue Gymnasien. StaatsZeitung erscheint einmal wöchentlich Herausgeber: Staatskanzlei, Peter-AltmeierAllee 1, 55116 Mainz. Druck und Verlag: Oppenheimer Druckhaus GmbH, Kaiserstraße 68, 55232 Alzey. Redaktion für die StaatsZeitung: Rolf Becker, Monika Fuhr, Peter Kroll (Koordination), Walter Schumacher (verantwortlich). Redaktion für Staatsanzeiger: Bettina Luckas, Elisabeth Saller, Gottfried Huba (verantwortlich) – (alle Peter-Altmeier-Allee 1, 55116 Mainz). Der Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz – Amtliche Bekanntmachungen – ist ständige Beilage der StaatsZeitung – Ausgabe A –. Redaktionelle Zuschriften sind an die Redaktion der StaatsZeitung, Amtliche Bekanntmachungen oder Veröffentlichungen sind an die Redaktion des Staatsanzeigers, jeweils Staatskanzlei, Peter-Altmeier-Allee 1, 55116 Mainz, zu richten. StaatsZeitung: Tel.: 0 61 31 / 16 46 88, Fax 0 61 31 / 16 46 91. Internet-Adresse: www.stz.stk.rlp.de; E-Mail: [email protected]. Staatsanzeiger: Tel. 0 61 31 / 16 47 53, Fax: 0 61 31 / 16 40 70. Bei Satzfehlern entsteht in keinem Fall Anspruch auf Schadenersatz; es kann nur die Aufnahme einer Ersatzanzeige verlangt werden. Bezugspreis jährlich 23,52 Euro zuzüglich 1,– Euro Einweisungsgebühr. Die Auslieferung von Einzelstücken erfolgt über das Landeshauptarchiv, Karmeliterstraße 1–3, 56013 Koblenz. Die Preise enthalten keine Mehrwertsteuer, da die Landesregierung hoheitsrechtlich tätig ist. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Nr. 32 / Montag, 3. September 2007 Seite 3 Der Landtag Herausgeber: Der Präsident des Landtags Redaktion: Dieter Lang (verantwortlich) Nachrichten und Berichte Internet-Adresse: http://www.landtag.rheinland-pfalz.de E-Mail-Adresse: [email protected] Redaktionsanschrift: Deutschhausplatz 12, 55116 Mainz Telefon: 0 61 31 / 20 80, Durchwahl 2 08 - 22 10 oder 2 08 - 24 17 Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung FDP und CDU: Landesentwicklungsprogramm nur mit Zustimmung des Landtags Das neue Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) für RheinlandPfalz soll nach dem Willen der FDP nur mit Zustimmung des Landtags beschlossen werden dürfen. Nach derzeitiger Rechtslage beschließe das Kabinett das Programm Herbert Mertin, nach Stellungnah- FDP me des LandtagsInnenausschusses, sagte FDP-Landtagsfraktionschef Herbert Mertin. Das wollen die Liberalen daher mit einem Gesetzentwurf ändern. Unterstützung erhielt die FDP für ihren Vorstoß von der CDU. Auch die SPD signalisierte Bereitschaft, über diese Frage nachzudenken, allerdings erst bei künftigen Programmen. Die „schwache Beteiligungsform des Parlaments“ bedeute in der Konsequenz, dass die Landesregierung alleine entscheide, begründete Mertin die Initiative. Das Landesentwicklungsprogramm habe aber für die langfristige Entwicklung des Landes weitreichende Folgen. Nahezu jeder Bereich der parlamentarischen Arbeit werde berührt. Daher reiche die bisherige Einbindung des Landtags in den Entscheidungsprozess nicht aus. Der Entwurf für das neue Landesentwicklungsprogramm IV ist zwischen den Parteien umstritten. Nach heftiger Kritik hatte die SPD im Landtag Mitte August Änderungen etwa bei Passagen zur Zusammenarbeit von Kommunen vorgeschlagen, die nun eingearbeitet werden sollen. Die CDU begrüßte den FDPVorschlag. Die planerischen Vorgaben in dem aktuellen Entwurf seien mit den vorherigen Landesentwicklungsprogrammen nicht zu vergleichen, sagte die Abgeordnete Jeannette Wopperer. „Deshalb muss Jeannette der Landtag die Wopperer, CDU Möglichkeit haben, einzugreifen.“ Auch der SPD-Abgeordnete Hans Jürgen Noss erklärte, grundsätzlich könne man über eine stärkere Einbindung des Landtags bei zukünftigen Programmen nachdenken. Wopperer schloss sich darüber hinaus der FDP-Forderung nach einer grundlegenden Überarbeitung des Planes an. Sie kritisierte erneut die Haltung der Landesregierung und der SPD. Weder die Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinden durch den Anbindungszwang an den ÖPNV noch das Kooperationsgebot zwischen den Kommunen seien akzeptabel Mertin forderte zudem eine gründlichere Überarbeitung des Entwurfs als bislang vorgesehen. Die Schwächung der kommunalen Selbstverwaltung werde sonst nicht verhindert. Das wies die SPD jedoch zurück. Im Landesentwicklungsprogramm sind bindende Ziele und Grundsätze der Landesplanung für die kommenden 10 bis 15 Jahre festgeschrieben. Dabei geht es beispielsweise um die künftige Entwicklung der Kommunen im ländlichen Raum. Themen sind unter anderem die Auslastung und Finanzierung von Kindergärten, Schulen, Büchereien, Schwimmbädern und Sporthallen sowie Verkehrsangebote. Sensible Handelsstruktur besser berücksichtigen CDU-Landtagsfraktion und IHK Koblenz im Gespräch – Landesentwicklungsplan kritisiert Unter der Leitung des Vorsitzenden, Christian Baldauf, ist der Vorstand der CDU-Landtagsfraktion in Koblenz mit Vertretern der IHK zu einem Meinungsaustausch zusammengekommen. Neben Baldauf nahmen daran für die CDU der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Alexander Licht, und der Parlamentarische Geschäftsführer, Hans-Josef Bracht, teil. Die IHK Koblenz war vertreten durch die stellvertretenden Präsidenten Hildegard Kaefer und Martin Fuchs sowie Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun. Im Mittelpunkt standen aktuelle Fragen des Handels. Weitere Themen des Gespräches waren die Ladenöffnungszeiten im Designer-Outlet-Center Zweibrücken und die Lage des Einzelhandels nach der Mehrwertsteuererhöhung. Die Vorsitzende des Handelsausschusses der IHK Koblenz, Vizepräsidentin Hildegard Kaefer aus Sohren unterstrich vor allem die strukturpolitische Bedeutung des Handels für die nachhaltige Entwicklung der Innenstädte, aber auch des ländlichen Raumes. An die eigene Branche ging ihr Appell, sich um mehr Qualität und Attraktivität zu kümmern. Dazu gehö- re auch die Weiterbildung der Mitarbeiter. Obwohl es an einigen Standorten bereits gute Beispiele für Servicequalität gebe, müsse hier deutlich mehr von Seiten des Handels unternommen werden. Die Politik könnte diesen Verbesserungsprozess durch die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen für den Handel und die Wirtschaft insgesamt unterstützen. Kritisch sieht die IHK Koblenz hier einige Ansätze im Landesentwicklungsprogramm IV (LEP IV), das sich in der Entwurfsphase befindet. Die eher „willkürliche“ Zusammenlegung von Mittelzentren zu kooperierenden Verbünden werde genauso kritisch gesehen, wie die intransparente Ausweisung von Entwicklungsgebieten und -schwerpunkten. Angesichts der anderen ausgewiesenen Entwicklungsbereiche, verwundere es die IHK u. a., dass die anerkannt „landesweit bedeutsame historische Kulturlandschaft“ Mosel mit ihrer landesweit überragenden Bedeutung für den Tourismus nicht als Entwicklungsbereich aufgenommen wurde. Christian Baldauf schloss sich dieser Kritik inhaltlich an und betonte vor allem die wichtige Funktion des Handels für die Versorgung in der Fläche. Gerade bei der Ansiedelung großflächiger Einzelhandelsbetriebe müsste die sensible Handelsstruktur des jeweiligen Umlandes besonders berücksichtigt werden. Die demografische Entwicklung, die den ländlichen Raum treffe, mache diesen Abstimmungsprozess noch dringender. Baldauf sprach sich in diesem Zusammenhang für eine verstärkte Bildungspolitik aus. Besonders der ländliche Raum werde seines Erachtens künftig verstärkt mit dem Fachkräftemangel zu tun bekommen. IHKHauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun konnte das bestätigen: „Zu den rückläufigen Schulentlasszahlen kommt noch die Tatsache, dass viele Schüler nach dem Ende der Schulzeit nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet sind.“ Baldauf will dem mit einer mehr am Berufsleben orientierten Lehrerausbildung und inhaltlichen Umgestaltung des Unterrichtsstoffs begegnen. Die beste Investition für das Land, so Baldauf, sei eine Investition in eine bessere Qualität des Bildungssystems und zwar vom Kindergarten bis hin zur Hochschule. Kirchenorgel erhält Unterstützung Landtagspräsident Mertes übernahm Schirmherrschaft über Oppenheimer Orgel Nach seinem letzten Besuch in Oppenheim zeigte sich Landtagspräsident Joachim Mertes vom Engagement des Orgelbauvereins der Katharinen Kirche unter seinem Vorsitzenden Denis Choquet so begeistert, dass er spontan versprach die Schirmherrschaft über die Orgel der Oppenheimer Katharinen Kirche zu übernehmen. Auf Ini- tiative des Oppenheimer Kinderbuchautors Walter Jertz und mit Unterstützung der Landtagsabgeordneten Kathrin Anklam-Trapp (SPD) machte er dieses Versprechen jetzt war. Pfarrerin Manuela Rimbach-Sator, Stadtbürgermeister Marcus Held (SPD) und Bürgermeister Klaus Penzer (SPD) konnten nun anlässlich eines weiteren Besuches von Mertes eine Geldspende zur Unterstützung des Orgelbauvereins in Empfang nehmen. Anschließend erklärte Kantor Ralf Bibiella ausführlich die Orgel (unser Foto), ihre Geschichte und gewährte einen Rundgang durch die Technik des Instruments. Imponiert zeigte sich die Delegation um den neuen Schirmherrn von dem begehbaren Innenleben der Orgel. Kantor Bibiella erklärte, dass mehr als 25 000 Arbeitsstunden in dieser Orgel stecken, sowie mehr als 3000 handgefertigte Pfeifen. „Die längste der sichtbaren Pfeifen misst 6 Meter. Schon Albert Schweizer kam, wenn er in Europa zu Besuch war, extra nach Oppenheim um auf dieser Orgel zu spielen“, wusste der Kantor zu berichten. Beeindruckt zeigten sich Landtagspräsident Mertes und Kathrin Anklam-Trapp auch von dem Engagement der Stadt Oppenheim bezüglich der Außenbeleuchtung der durch die französische Kathedralgotik geprägten Kirche. Hier berichtete Stadtbürgermeister Marcus Held investierte die Stadt 40 000 Euro, um diesen bedeutenden Sakralbau auch nachts zur Geltung kommen zu lassen. Die Katharinen Kirche sei nicht nur der bedeutendste gotische Sakralbau zwischen Straßburg und Köln, sondern auch ein besonderes touristisches Merkmal der Stadt und der Region Rheinhessen. Jetzt müsse die Ausrichtung und Farbe des Lichtes noch auf das Gebäude abgestimmt werden, so der Stadtchef. Eine Delegation der Nationalen Wahlkommission unseres Partnerlandes Ruanda unter Leitung ihres Vorsitzenden Pierre Damian Habumuremyi war in der vergangenen Woche zu Gast im rheinland-pfälzischen Landtag. Im Vorfeld der nächsten vorgesehenen Parlamentswahl in Ruanda im Jahr 2008 informierten sich die Mitglieder der Wahlkommission über das deutsche Wahlrecht und den Ablauf der Wahlen in Deutschland. Im Landtag gab ihnen der Wissenschaftliche Dienst auch einen Überblick über das Wahlrecht zum Landtag Rheinland-Pfalz. Foto: Klaus Benz Produzenten beteiligen SPD: Landwirte müssen faire Preise für Milch erhalten Grundsätzlich sei es richtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher für ein so hochwertiges Lebensmittel, wie es die Milch ist, angemessene und realistische Preise bezahlten. Es sei nur schwer nachvollziehbar, wenn Milch im Handel billiger angeboten werde als Mineralwasser. Gerade für unsere regionalen Milchbauern sei es wichtig, dass die Milch zu angemessenen Preisen im Handel verkauft werde, sagte Monika Fink, landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Kritisch zu hinterfragen sind jedoch die angekündigten Preiserhöhungen einzelner Milchprodukte um bis zu 50 Prozent“, hebt Fink hervor. „Wenn die Milch nur etwa ein Drittel vom Endpreis des Produktes ausmacht, können solch drastische Preiserhöhungen nicht mit der Erhöhung des Milch- preises allein gerechtfertigt werden. Ein so hoher Preisanstieg muss realistisch hinterfragt werden“. Fakt sei, dass den Milchbauern bei zu geringen Milchpreisen oft nur eine niedrige oder gar keine Gewinnspanne bleibe, betonte die SPD-Abgeordnete. „Der durchschnittliche Milcherzeugerpreis liegt in Deutschland bisher unter den anfallenden Kosten der Landwirte. Milch sollte deshalb zu angemessenen Preisen im Handel verkauft werden und die höheren Milchpreise an die Landwirte weitergegeben werden. Es wäre kontraproduktiv, wenn der Löwenanteil der angekündigten Preiserhöhungen im Handel oder bei den Molkereien verbleibt und nicht beim Milchbauern ankommt. Eine solche Entwicklung wäre falsch und nicht gerechtfertigt“, so Fink abschließend FDP sieht Entwicklung der Regionalflughäfen gefährdet bei Regionalflughäfen seien unter anderem Zweibrücken und Saarbrücken genannt worden. Vor diesem Hintergrund hat Eymael beantragt, das Thema auf die nächste Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr zu setzen. „Ich will von der Landesregierung wissen, welche Auswirkungen das geplante Luftverkehrskonzept des SPD-geführten Bundesverkehrsministeriums auf die Entwicklung der Flughäfen in Rheinland-Pfalz hat“, so Eymael. Es müsse verhindert werden, dass der Bund ohne Rücksicht auf die jeweils spezifische Situation vor Ort darüber entscheidet, für welche Flughäfen es eine Entwicklungsperspektive gebe und für welche nicht, betonte Eymael. Nach Presseinformationen von Mitte August plane das Bundesverkehrsministerium für den Herbst ein Luftverkehrskonzept, das kleinen Flughäfen einen Ausbaustopp verordne, warnte der parlamentarische Geschäftsführer und verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Günter Eymael. Der Bund wolle nur noch die großen internationalen Flughäfen wie Frankfurt und München durchstarten lassen. Als Beispiel für Fehlentwicklungen Auf Einladung des Geschäftsführers der Nürburgring GmbH, Dr. Walter Kafitz, statteten die Mitglieder der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Landtags der traditionsreichen Rennsportstrecke in der Eifel einen Besuch ab. Mit einem Blick hinter die Kulissen des Rennbetriebs, zeitgleich fand ein Lauf der Langstrecken-Meisterschaft statt, wurden die ehemaligen Landtagsabgeordneten über die aktuellen Entwicklungen informiert. Seite 4 Der Landtag Nachrichten und Berichte Nr. 32 / Montag, 3. September 2007 Bewirtschaftungspläne offen legen FDP: Noch viele Fragen zur geplanten Ausweitung von Vogelschutzgebieten Bei der geplanten Ausweitung von Vogelschutzgebieten in Rheinland-Pfalz gibt es nach Auffassung des parlamentarischen Geschäftsführers und agrarpolitischen Sprechers der FDP-Landtagsfraktion, Günter Eymael, noch eine Reihe offener Fragen. Deshalb habe er nach dem Eingang der Stellungnahmen der Landwirtschafts- und Weinbauverbände sowie der betroffenen Kommunen beantragt, das Thema auf die nächste Sitzung der Ausschusses für Landwirtschaft und Weinbau zu setzen, so Eymael. So verlange er von der Landesregierung Auskunft darüber, warum die Bewirtschaftungspläne, die Auskunft darüber geben, wie die ausgewiesenen Vogelschutzgebiete in Zukunft zu managen sind, noch nicht offen gelegt wurden. „Die Pläne sind unter Mitarbeit der Landwirtschaftskammer längst erstellt“, sagte Eymael. Er bitte die Landesregierung um Auskunft darüber, inwieweit die landwirtschaftlichen und weinwirtschaftlichen Unternehmen in ihrer zukünftigen Entwicklungsfähigkeit durch die Ausweisung eines Vogelschutzgebietes eingeschränkt werden. Konkret zu nennen seien Einschränkungen bei künftigen Flurbereinigungsverfahren, beim Bau von Beregnungsanlagen sowie bei Aussiedlungsvorhaben und Nutzungsänderungen. Ferner bitte er um Berichterstattung, inwieweit bei einer Ausweisung als Vogelschutzgebiet der Verkehrswert der betroffenen Grundstücke sinkt und inwieweit die Kommunen im ländlichen Raum in ihren Entwicklungsmöglichkeiten betroffen sind. Gleichbehandlungsgesetz muss auf Prüfstand CDU: Zu Hohe Kosten belasten den Wirtschaftsstandort Deutschland Das seit einem Jahr eingeführte Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) wurde von CDU-Fraktionschef Christian Baldauf massiv kritisiert. Stimmten die Zahlen des Gutachtens der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in Berlin, wonach den Unternehmen in Deutschland rund 1,73 Milliarden Euro zusätzliche Kosten entstanden seien, müsse das AGG so schnellstmöglich auf den Prüfstand. Baldauf forderte die Bundesregierung auf, hier so bald wie möglich aktiv zu werden. Die jetzt vorgelegten Zahlen belegten eindrucksvoll die Kritik der CDU im Bund und in den Ländern und müsse ernst genommen werden, so Baldauf. Es könne nicht angehen, dass das Erbe der rot-grünen Koalition der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen, aber auch der rheinland-pfälzischen Wirtschaft massiv schade. Gleichzeitig forderte Baldauf den SPD-Bundesvorsitzenden, den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, auf, eine Überprüfung des Gesetzeswerks nicht zu blockieren, sondern tatkräftig zu unterstützen. Darüber hinaus solle die Landesregierung offen legen, welche Kosten durch das Gesetz bei rheinland-pfälzischen Unternehmen entstanden seien. Der Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hatten schriftliche Befragungen von 501 Unterneh- men bundesweit zu Grunde gelegen. Etwa ein Drittel der Gesamtkosten in Höhe von 532 Millionen Euro seien demnach für Schulung von Mitarbeitern verwendet worden, weitere 602 Millionen mussten für die Einführung neuer Standards und strategischer Implementierungen aufgewendet werden. 87 Prozent der Unternehmen verbänden mit dem Gesetz im Wesentlichen zusätzliche Bürokratie, wobei über 74 Prozent der befragten Firmen das Gesetz insgesamt als überflüssig bewerteten, so die Studie. 80 Prozent bescheinigten dem AGG sogar erhebliches Missbrauchspotential. Für große Verunsicherung sorgten zudem die unklaren Rechtsbegriffe des AGG. Die Südpfalz war Ziel einer auswärtigen Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und Weinbau unter Leitung der Abgeordneten Christine Schneider (CDU). Erster Themenschwerpunkt der Beratungen war die Beregnung von Weinbergsflächen. Nach Vorstellung und Diskussion zum Beregnungsverfahren in Birkweiler mit dem Vorstand der Beregnungsgemeinschaft besichtigte der Ausschuss die Beregnungsanlage der Weinbergslage „Kastanienbusch“. In Hochstadt diskutierte der Ausschuss mit dem Verbandsgemeindebürgermeister Wassyl, dem Ortsbürgermeister Paul und weiteren Ratsmitgliedern das Beregnungsverfahren in der Landwirtschaft und die Situation und Auswirkungen der landwirtschaftlichen Tiefbrunnen in Hochstadt. Im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt an der Weinstraße informierte sich der Ausschuss zur Agrarwirtschaft in der Pfalz. Bei einem Rundgang wurden die Kernkompetenzen des DLR Rheinpfalz mit landesweiter Aufgabenstellung (Landentwicklung, Ländliche Bodenordnung, Ausbildung, Gartenbau, Weinbau und Oenologie, Phytomedizin) vorgestellt. Foto: Landtag Sprechtage des Bürgerbeauftragten Aufklärungsbedarf verstärkt FDP fragt nach Schadstoffbelastung von Importware SPD: Rückgang der Arbeitslosigkeit Stärkeren Aufklärungsbedarf für die Verbraucher über die Schadstoffbelastung bei importierter Bekleidung und Kinderspielsachen sieht die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Uta Schellhaaß, denn, „der Mensch kann Schadstoffe direkt über die Haut in den Körper aufnehmen. Von Schadstoffen in Bekleidung oder Spielsachen für Kinder kann daher eine erhebliche Gesundheitsgefährdung ausgehen.“ Die Schadstoffbelastung von importierter Bekleidung und Spielsachen wird auf Antrag der FDP-Landtagsfraktion Gegenstand des Ausschusses für Verbraucherschutz sein. Ihre Fraktion bittet um Aufklärung darüber, ob auffällig hohe Schadstoffbelastungen „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz stabilisiert sich weiter, wie die in der vergangenen Woche veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen zeigen: Im August waren insgesamt 131 917 Menschen im Land ohne Arbeit. Damit liegt die Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz, nach 6,5 im Juli, für den August jetzt bei 6,4 Prozent“, so Marianne Grosse, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPDFraktion. „Besonders erfreulich ist dabei der Rückgang der Arbeitslosenquote bei der Gruppe der Migrantinnen und Migranten, die von 16,3 im Juli 2007 auf nun 15,9 Prozent im August sank“. „Damit konnte die Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz seit Januar 2007 von 7,5 auf nun 6,4 Prozent gesenkt werden. auch bei in Rheinland-Pfalz importierten Produkten festgestellt wurden, welche routinemäßigen Kontrollmechanismen auf EU-, Bundes- und Landesebene existieren und welche Maßnahmen die Landesregierung gegebenenfalls kurzfristig zum Schutze der Verbraucher ergreifen kann. Presseberichten zufolge sind bei importierten Babylätzchen in den letzten Monaten auffallend hohe Schadstoffbelastungen festgestellt geworden. Dies hat eine Diskussion über die Risiken chinesischer Produkte generell ausgelöst. Kürzlich hat der amerikanische Spielwarenhändler Toys “R” Us auch in Deutschland den Verkauf von Babylätzchen gestoppt, um mögliche Risiken für Kleinkinder auszuschließen. Ansprüche an die Sinne begegnen sich Kunstausstellung im Abgeordnetenhaus rund um den Wein als Malstoff Dass roter Rebensaft im Weinland Rheinland-Pfalz als hohe Kunst verehrt wird, ist kein Geheimnis. Dass sich Rotwein aber ebenfalls als Ausdrucksmedium und Malmittel echter Kunst eignen kann, beweist die Ausstellung der Gießener Künstlerin Hella Nohl im Abgeordnetenhaus des Landtags und Büro von Manfred Geis (SPD), die am Dienstagabend der vergangenen Woche eröffnet wurde. In der 36. Ausstellung der Reihe „Kunst im Abgeordnetenbüro“ lässt die freischaffende Künstlerin den Betrachter Teil haben an ihrer Beschäftigung mit dem Thema Wein, deren Farbvielfalt sie in „Weintafeln“ gegeneinander stellt oder zur Unterlegung ihrer eigens entwickelte „Rebenschrift“ verwendet. Während einer Italienreise vor gut zehn Jahren habe Nohl ihre Faszination für die Weinrebe entdeckt, deren Pflanzung in Reihen sie fortan inspirierte, wusste die Mainzer Kunsthistorikerin Dr. Irene Schütze (Foto, rechts) zu berichten. Das Malen mit Rotwein anstelle von Farbe begann einige Zeit später mit einem „Betriebsunfall“, so Schütze, als die Künstlerin zufällig den Pinsel in ihr Rotweinglas anstelle der Tusche tauchte. „Fasziniert von der wunderbaren Reflektion“ des Weines auf der Leinwand, entwickelte sich der Rebensaft zu Nohls ausschließlichem Malstoff. Von einer „ungewöhnliche Ausstellung an einem ungewöhnlichen Ort“ sprach Gastgeber Manfred Geis in seiner Eröffnungsrede vor gut 100 kunstinteressierten Gästen. Der Kontakt mit der Künstlerin sei eher zufällig auf einer Messe entstanden, erklärte Geis, als er ihr ein Rotweinfläschchen seines Wahlkreises überreichte. „Später gab sie mir eine Zeichnung aus diesem Rotwein zurück. So ist die Idee zu einer Ausstellung entstanden“, erklärte Geis. „Die Kombination aus Kunst und Wein passt hervorragend“, „sie ergänzen und genießen sich“, betonte die Im Rahmen seiner regelmäßigen Sprechtage in den Regionen des Landes wird Bürgerbeauftragter Ullrich Galle an folgenden Terminen in den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2007 vor Ort Rat suchenden Bürgern zur Verfügung stehen: September 2007 Dienstag, 11. September 2007, Kreisverwaltung Neuwied; Mittwoch, 12. September 2007, Kreisverwaltung Alzey-Worms; Dienstag, 18. September 2007, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich; Mittwoch, 19. September 2007, Büro des Bürgerbeauftragten; Donnerstag, 20. September 2007, Kreisverwaltung Vulkaneifel; Mittwoch, 26. September 2007, Kreisverwaltung Altenkirchen; Donnerstag, 27. September 2007, Kreisverwaltung Kusel. Oktober 2007 Dienstag, 9. Oktober 2007, Stadtverwaltung Trier; Donnerstag, 11. Oktober 2007, Kreisverwaltung CochemZell; Donnerstag, 18. Oktober 2007, Stadtverwaltung Zweibrücken; Dienstag, 23. Oktober 2007, Kreisverwaltung Bitburg-Prüm; Mittwoch, 24. Oktober 2007, Justizvollzugsanstalt Rohrbach (nur für Gefangene und Bedienstete der JVA); Donnerstag, 25. Oktober 2007, Kreisverwaltung Germersheim; Dienstag, 30. Oktober 2007, Büro des Bürgerbeauftragten. November 2007 Mittwoch 7. November 2007, Stadtverwaltung Idar-Oberstein; Donnerstag, 8. November 2007, Kreisverwaltung Ahrweiler; Dienstag, 13. November 2007, Kreisverwaltung des RheinHunsrück-Kreises; Mittwoch, 14. November 2007, Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur; Donnerstag, 15. November 2007, Kreisverwaltung Donnersbergkreis; Dienstag, 20. November 2007, Kreisverwaltung Südliche Weinstraße; Donnerstag, 22. November 2007, Kreisverwaltung MayenKoblenz; Mittwoch, 28. November 2007, Stadtverwaltung Frankenthal; Donnerstag, 29. November 2007, Kreisverwaltung Bad Kreuznach. Dezember 2007 Dienstag, 4. Dezember 2007, Büro des Bürgerbeauftragten; Mittwoch, 5. Dezember 2007, Kreisverwaltung Bad Dürkheim; Donnerstag, 6. Dezember 2007, Stadtverwaltung Kaiserslautern. Bürgerinnen und Bürger, die an einem persönlichen Gespräch mit dem Bürgerbeauftragten interessiert sind, werden gebeten, sich wegen eines Termins mit dem Büro des Bürgerbeauftragten, Kaiserstraße 32, 55116 Mainz, Telefon (06131) 28 999 99 oder per Fax: 28 999 89 in Verbindung zu setzen. Gerechte Bezahlung ermöglichen SPD: Mindestlöhne nützen Beschäftigten und Kunden Die politische Weichenstellung der Koalitionsspitzen zur Frage des Mindestlohns wurden von der postpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion, Hannelore Klamm, begrüßt. Klamm: „Wir haben als SPD immer die Einführung von Mindestlöhnen im Postsektor gefordert. Mindestlöhne bei Postdienstleistungen nützen den Beschäftigten und Kunden, indem bestimmte Standards der Entlohnung und damit indirekt auch der Versorgungssicherheit festgeschrieben werden.“ Bei einem Treffen haben die Spitzen der Koalitionsparteien beim Mindest- lohn eine Verständigung erzielen können. Die SPD hatte zuvor, und vor dem Hintergrund der Liberalisierung des europäischen und deutschen Postmarktes, immer wieder die Einführung eines Mindestlohns bei Postdienstleistungen gefordert. Klamm forderte nun die Tarifvertragsparteien auf, entsprechende Schritte hin zu einem Mindestlohn in die Wege zu leiten. Auch die bestehenden privaten Postdienstleister sollten Tarifverträge mit ver.di abschließen und damit eine gerechtere Bezahlung der Beschäftigten ermöglichen, so Klamm. Grundlage Wirtschaftsstruktur amtierende deutsche Weinkönigin, Katja Schweder. Besonders beeindruckt habe sie an den Bildern, dass der Rotwein auf der Leinwand „weiterarbeite“, seine Farbe also mit der Zeit genauso verändere, wie der Wein in der Flasche. So findet sich unter den ausgestellten Werken, die klangvolle Namen wie „Botschaft aus dem Turm“, „Alte Franzosen“ oder „Weinkärtchen“ tragen, auch ein Exemplar hergestellt aus Rotwein der Schwederschen Familienproduktion. „Ansprüche an die Sinne sollen sich begegnen, hier tun sie es“, schloss sich Ministerpräsident Kurt Beck den lobenden Worten für die Künstlerin an. Menschen sollten zu „kreativen und sozialen“ Wesen erzogen werden, denn erst ein kultureller Spielraum ermögliche erfolgreiches Arbeiten, so Beck. Seinen langjährigen Abgeordnetenkollegen Geis ermutigte er, sein Engagement für die Kunst weiter fortzusetzen. „Für dieses Haus der Kultur hat Manfred eine Bresche geschlagen und es mit Lebendigkeit versehen“. Die Ausstellung „Hella Nohl – Rotweinprotokolle“ ist zu sehen bis zum 28. September 2007, jeweils montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, und jederzeit nach Vereinbarung. Weitere Informationen bei Manfred Geis telefonisch unter 06131/208-3236, per EMail: [email protected] oder auf der Homepage www.man fred-geis.de. Foto: Klaus Benz FDP: Länder sollten über Erbschaftssteuer entscheiden Die Länder sollten die Gesetzgebungskompetenz für die Erbschaftssteuer erhalten, forderte FDP-Fraktionschef Herbert Mertin. Die unter anderem vom rheinlandpfälzischen Finanzminister Deubel vorgeschlagene Erhöhung der Freibeträge reiche nicht aus, um den Investitionsstandort Rheinland-Pfalz im europäischen Wettbewerb zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Viele Länder in Europa hätten die Erbschaftssteuer ganz abgeschafft. „In Deutschland sollte jedes Bundesland selbst entscheiden können, welche Antworten es aufgrund seiner jeweili- gen Wirtschaftsstruktur darauf geben will“, sagte Mertin. In Rheinland-Pfalz spielten Familienunternehmen eine herausragende Rolle. Diese Unternehmen mit ihren oftmals ausgeprägt regionalen Bezügen seien für den Erhalt und für die Entstehung von Arbeitsplätzen von größter Bedeutung. Es liege deshalb im Interesse der Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz Familienunternehmen, die im Gegensatz zu DAX-Unternehmen durch Erbschaftssteuern unmittelbar belastet würden, nicht durch eine falsche Steuergesetzgebung zu beschädigen, so Mertin.