Wie mobile Medien das Marketing revolutionieren.
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Wie mobile Medien das Marketing revolutionieren.
Wie mobile Medien das Marketing revolutionieren. INHALTSVERZEICHNIS Einleitung 03 Executive Summary Mediennutzung Kaufverhalten 5 Key-Learnings für die Markenkommunikation 04 05 06 07 Trends Trend I: On The Wall – Facebook übernimmt die Macht Trend II: On The Go – Das Internet wird mobil Trend III: On Location – Lokalisierungsdienste als Next Big Thing Trend IV: On Sale – Wachstumsmarkt eCommerce 08 08 09 Methode Die 1Checker im Überblick Inovatives Set-up Die Projektpartner im Überblick 14 15 16 17 Mediennutzung Tagesablauf: Ein normaler Wochentag im Leben der 1Checker TV: Fernsehen bleibt zentral, verliert aber deutlich an Aufmerksamkeit Print: Zeitungen und Magazine verschwinden aus dem Alltag und steigen im Wert Radio: Konventionelles Radio verliert, neue Radioformen werden populär iPhone: Das iPhone ist das Schweizer Offiziersmesser des 21. Jahrhunderts Facebook: Das soziale Online-Herz Foursquare: Überbewertet, aber riesiges Potenzial Apps: App-Bubble statt App-Economy 18 18 20 23 24 25 27 32 35 Kaufverhalten Presales: Empfehlungen bestimmen die Kaufentscheidung Online-Kauf: Alles wird online gekauft – außer den Dingen des täglichen Bedarfs Spontankäufe: Online-Shopping ist verführerisch Der stationäre Handel: Geschäfte sind Orte der Inspiration App-Store: Fluch und Segen zugleich Aftersales: Der Kauf endet nicht an der Kasse 38 39 43 46 48 51 53 12 EINLEITUNG Die Mediennutzung und das Konsumverhalten von morgen. Marken, Medien, Händler und Agenturen stehen vor großen Veränderungen. Social und Mobile Media lassen Medienkonsum, Kommunikation und Shopping zusammenwachsen. Geschäftsmodelle, Reichweiten, Kommunikationsarten etc. werden sich radikal ändern. Aber weder MTV noch YouTube haben den Radio-Star getötet. Print stirbt nicht aufgrund von Blogs und Online-Medien. Und der stationäre Handel wird nicht von Online-Shops ausgelöscht. Ihre Rolle und Funktion im Alltag von Konsumenten ändern sich. Wir als Konsumenten geben ihnen eine neue Bedeutung. THE AGE OF ON. Interone und Jelden Trend & Transformation Consulting untersuchten erstmals, wie die Early Adopter von heute die Mediennutzung und das Kaufverhalten von morgen revolutionieren, welche neuen Bedeutungen sie den verschiedenen Medien- und Konsumkanälen zuschreiben und was das für die Marken- und Produktkommunikation bedeutet. Internet und Social Media werden omnipräsent. Bislang wurde das Internet hauptsächlich über den Computer genutzt. Mit der Verbreitung von Laptops kam ein wenig Mobilität hinzu. Aber die Nutzungssituation blieb noch relativ klar begrenzt. Mit dem Siegeszug des iPhones wird das Internet nun wirklich zum ständigen Begleiter. Jetzt sind wir wirklich always-on. 2 Online und Offline wachsen zusammen. Soziale Netzwerke legen sich als zweite Realität über unser Leben und reichern es an. Anders als früher begleitet uns unser sozial vernetztes Umfeld auf Schritt und Tritt. Der Unterschied zwischen physischer und virtueller Realität löst sich auf. Parallelnutzungen werden normal. Konzentrierte, lineare Nutzungsweisen werden die Ausnahme und zur Sehnsucht. Damit sinkt zukünftig die Aufmerksamkeit für Medien, Shops oder sonstige Aktivitäten deutlich. Soziales Feedback ersetzt Aufmerksamkeit. Die kontinuierliche Parallelnutzung gibt uns einerseits Orientierung, Selbstvertrauen und Glück. Angesichts der Vielzahl möglicher Optionen und Alternativen dient uns das Verhalten unserer Freunde, Bekannter und Gleichgesinnter als Anker. Deren Feedback bestätigt uns in unserem Handeln. Wir wissen, was sozial akzeptiert und anerkannt ist und was nicht. Dieses Flow-Gefühl macht uns glücklich. Andererseits erhöht sich aufgrund der permanenten Parallelnutzung die mediale Taktung deutlich. Wir haben Angst, etwas zu verpassen, nicht beteiligt zu sein oder nicht das Neueste zu wissen. Wir werden zu Getriebenen. Apps revolutionieren die Interaktion. Mit dem iPhone haben die Apps einen Siegeszug angetreten. Sie machen viel vom Reiz des iPhones aus. Über GPS, Bewegungssensoren, Kamera oder Mikrofon des iPhones werden die Anwendungen zu echten Alltags-Werkzeugen. Virtuelle Services reichern die physische Realität an. Sie ermöglichen eine vollkommen neue Art der Navigation und Interaktion mit der Umwelt. Das Potenzial, das in solchen Anwendungen steckt, ist bislang nur in Ansätzen erkennbar. 3 Mediennutzung Fernsehen bleibt ein zentrales Feierabend-Medium. Aber es verliert an Aufmerksamkeit. iPhone und Laptop werden verstärkt parallel genutzt. Mehr als jeder zweite der 20- bis 39-Jährigen und zwei von drei iPhone-Nutzern dieser Altersgruppe surfen regelmäßig im Internet, während der Fernseher läuft. Es werden Facebook-Profile gepflegt, gechattet, Videos geschaut oder Produkte recherchiert. iPhone und Laptop werden zum Rückkanal. Ein Drittel der Befragten schlägt online Hintergrundinformationen zum Fernsehprogramm nach, ein Viertel schaut sich Produkte an, die im Fernsehen vorgestellt wurden und jeder zehnte chattet regelmäßig mit Freunden über Fernsehinhalte. Es wird aber deutlich weniger gezappt. Die Hälfte der 20- bis 39-Jährigen schaltet in Werbepausen nicht um, wenn sie parallel surfen. Knapp die Hälfte sieht Fernsehwerbung als Inspirationsquelle für getätigte Käufe. Fernsehwerbung und Markenwebseiten sind nach persönlichen Empfehlungen von Freunden und Bekannten die zweitwichtigste Inspirationsquelle für Kaufentscheidungen. Die Mediennutzung und Das Kaufverhalten von morgen Die Studie untersucht den Impact von vier Trends auf die Mediennutzung und das Kaufverhalten: On The Wall – Facebook übernimmt die Macht On The Go – Das Internet wird mobil On Location – Lokalisierungsdienste als Next Big Thing On Sale – Wachstumsmarkt eCommerce Es wurden acht Early Adopter rekrutiert, die 1Checker. Sie leben diese Trends schon heute. Über 14 Tage wurde ihre gesamte iPhone-Nutzung aufgezeichnet und ihre Social Media Profile ausgewertet. Sie führten online Medien- und Konsumtagebücher und wurden zuhause interviewt. Abschließend wurden die spannendsten Erkenntnisse in einer repräsentativen Online-Befragung unter 1.000 Personen aus Deutschland zwischen 20 und 39 Jahren quantifiziert. 4 Print und Radio verlieren an Alltagsrelevanz. Print gewinnt an Wertschätzung. Die Nachteile des Mediums werden zu Vorteilen am Abend und an Wochenenden. Zeitung und Magazine zu lesen steht für Entschleunigung, Überblick und Tiefe. Drei von zehn der 20- bis 39-Jährigen wurden durch redaktionelle Inhalte oder Werbung in Zeitungen oder Magazinen zum Kauf angeregt. Konventionelles Radio wird an Bedeutung verlieren. Anders als bei Zeitungen und Magazinen gibt es keine besondere Wertschätzung dafür. Vom konventionellen Radio gehen wenig direkte und bewusste Kaufimpulse aus. Eine Vielzahl sehr unterschiedlicher, personalisierter Online-Radios wird populärer. Das iPhone ist das Schweizer Offiziersmesser des 21. Jahrhunderts. Das iPhone steht für eine neue Unabhängigkeit. Man muss weniger planen und verfügt über neue Werkzeuge in Form von Apps. Das iPhone ersetzt den Laptop für kürzere Aktivitäten. Es wird so exzessiv benutzt, dass Partner eifersüchtig werden und Freunde genervt sind. iPhone-Nutzer müssen wieder lernen abzuschalten. Emails bekommen durch das iPhone eine neue Bedeutung. Sie werden permanent gelesen. Vier von zehn iPhone-Nutzern nutzen Email-Newsletter von Marken zur Inspiration für Kaufentscheidungen. Facebook ist das soziale Online-Herz. Vier von zehn der 20- bis 39-Jährigen nutzen Facebook. Ca. ein Viertel der Altersgruppe nutzt das soziale Netzwerk täglich (Heavy-User). Über Facebook werden die sozialen Kontakte gepflegt. Viele haben Facebook den ganzen Tag geöffnet. Trotzdem nutzen sie es oft passiv. Sie lesen, aber posten kaum. Der Newsfeed ist ihre zentrale Informationsquelle für Neuigkeiten aus dem sozialen Umfeld. Auch News von ausgewählten Initiativen, Marken, Clubs oder Medien werden gezielt verfolgt und kommentiert. Zwei Drittel der Facebook-Heavy-User klicken bei Initiativen, Unternehmen, Stars etc. auf den „Gefällt mir“-Knopf, um spontane Begeisterung oder Zustimmung auszudrücken. Zwei von dreien klicken auf „Gefällt mir“, um dies ihren Freunden mitzuteilen. Mehr als die Hälfte nutzt die Funktion, um zukünftig die Aktivitäten im Newsfeed zu verfolgen. Sie halten diese Aktivitäten für eine wichtige Inspirations- und Informationsquelle. Foursquare ist noch ein Nischenphänomen. Man ist sich einig: Lokalisierungsdienste sind „das nächste große Ding“. Ortsbezogene Informationen von Freunden und Gleichgesinnten sind begehrt. Foursquare ist die Speerspitze. Aber die neueste US-Hype-Anwendung begeistert nicht voll. Noch fehlen die kritische Masse und Mehrwerte. Nur 2% der 20- bis 39-Jährigen haben Erfahrungen mit Foursquare. 3% beabsichtigen, sich in den nächsten sechs Monaten anzumelden. 90% kennen den Dienst nicht einmal. 5% haben kein Interesse. Der spielerische Zugang begeistert. Eingecheckt wird in Restaurants, Bars und Clubs sowie an Sehenswürdigkeiten. Geschäfte bleiben außen vor. Apps haben Riesenpotential, sind aber überbewertet. Nur ein Bruchteil der installierten Apps wird verwendet. Tagsüber werden vorrangig Email und Telefon genutzt. Abends und am Wochenende kommen Unterhaltungsanwendungen hinzu. Die allermeisten Anwendungen werden äußerst selten, einmal oder nie benutzt. Häufig wird der Browser bevorzugt. Er ist vertrauter und vielseitiger. Noch immer machen viele Apps Probleme. Sie stürzen ab, sind langsam oder unhandlich. Hohes Potenzial haben Apps, die einen funktionalen Mehrwert bieten und die neuen Möglichkeiten des iPhones nutzen: GPS, Bewegungssensor, Kamera, Mikrofon. 5 Kaufverhalten Presales. Konsumenten lassen sich von einer Vielzahl von Impulsen aus Medien, Marken und dem sozialen Umfeld inspirieren. Sie bilden daraus eine Vorauswahl, um dann nach Angeboten zu recherchieren. Sowohl bei der Inspiration als auch bei der Recherche spielen persönliche Empfehlungen von Freunden mit Abstand die wichtigste Rolle. Drei von vier der 20- bis 39-Jährigen lassen sich von persönlichen Empfehlungen inspirieren, zwei Drittel verlassen sich bei der Recherche darauf. Weitere wichtige Inspirationsquellen sind Marken mit TV-Werbespots und Markenwebseiten. Die Recherche wird zunehmend online durchgeführt. Suchmaschinen, Kundenrezensionen und Preisvergleichsmaschinen sind weiterhin beliebt. Alles wird online gekauft. Fast vier von zehn der 20- bis 39-Jährigen kaufen alles außer den Dingen des täglichen Bedarfs online. Unter den iPhone-Nutzern der Altersgruppe sind es sogar mehr als die Hälfte. 93 % der 20- bis 39-Jährigen kaufen bevorzugt online, weil sie so zeitlich flexibler sind. 88 %, weil die Angebote billiger sind. 83 %, weil die Auswahl größer ist. Immerhin 41 % der Altersgruppe kaufen online, weil sie die Produkte selbst gestalten können. Gekauft wird nicht nur abends und am Wochenende. Verstärkt wird auch morgens oder am Arbeitsplatz eingekauft. Jeder zweite sucht nach Versandgutscheinen oder Rabattcodes, bevor gekauft wird. Mehr als die Hälfte stört sich nicht daran, online gekaufte Produkte eventuell wieder umtauschen zu müssen. Vor Online-Spontankäufen muss man sich schützen. Online fehlt das Gefühl für Geld. 31 % der 20- bis 39-Jährigen kaufen häufig online mehr, als ihnen lieb ist. Konsumenten entwickeln Strategien, um sich vor Spontankäufen zu schützen. Vor allem Shopping-Clubs oder gut gemachte Shopping-Apps für das iPhone sind verführerisch. 26 % nutzen solche Shopping-Clubs bisher aktiv. Weitere 12 % beabsichtigen, in den nächsten sechs Monaten aktiv zu werden. Bei den Shopping-Apps mangelt es oft noch an der Usability. Stationärer Handel braucht neue Konzepte. Geschäfte sind wichtig für eine funktionierende Stadt. Als Einkaufsorte können sie mit dem Online-Handel immer weniger mithalten. Drei von vier der 20- bis 39-Jährigen kaufen noch in Geschäften, um Produkte anzufassen. Ungefähr die Hälfte der Altersgruppe, um die Produkte sofort zu haben bzw. weil Shopping eine Freizeitbeschäftigung ist. Gegen die Geschäfte sprechen die schlechte Beratung, die geringere Auswahl und die höheren Preise. Selbst Discounter gelten als teurer. Zudem sind überfüllte Geschäfte an Wochenenden echte Stressfaktoren geworden. Trotzdem behalten Geschäfte eine wichtige Rolle zur Inspiration zum Kauf. Der App-Store ist Fluch und Segen zugleich. Der App-Store wird vorrangig abends und am Wochenende benutzt. In ruhigen Minuten wird in zentralen Rubriken geschaut, welche neuen Apps es gibt. Bei der Suche nach Apps für besondere Funktionen macht der App-Store Probleme. Die Suche ist umständlich und bringt oft nicht die gewünschten Ergebnisse. Häufiger finden Nutzer neue Apps über Freunde und Bekannte. Es stört sie, Apps ausschließlich im App-Store kaufen zu können. Nach dem Kauf suchen Konsumenten positive Bestätigung. Sie wollen ihre Entscheidungen absichern. Jeder dritte der 20- bis 39-Jährigen sucht aktiv nach Feedback von Freunden und Bekannten. Erhalten sie positives Feedback, empfehlen sechs von zehn das Produkt gern weiter. Positive Bestätigungen sind die Voraussetzung für Weiterempfehlungen. Aber auch Marken können solche Bestätigung geben. Schließlich recherchiert knapp die Hälfte der Befragten auch nach dem Kauf noch, um sich zu vergewissern, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. 5 Key-Learnings für die Markenkommunikation Smartphones und Laptops werden zu Feedback- und Forward-Kanälen. Medien werden stärker parallel genutzt. Das iPhone oder der Laptop sind immer in Reichweite. Konsumenten sind ständig in ihren sozialen Netzwerken angemeldet. Kommunikationsmaßnahmen werden attraktiver, wenn sie direkte Reaktionen in Form von Feedback oder Empfehlung anregen und belohnen. Werbung muss lernen zu verkaufen. Mit dem iPhone und Laptop können Kommunikationsmaßnahmen nicht nur informieren, sondern direkt zum Verkauf führen. Das gilt für klassische Medien ebenso wie für soziale Netzwerke. Hierfür sollten gezielt Anreize geschaffen werden, z. B. in Form von zeitlich begrenzten Aktionen, Gutscheincodes etc. Kommunikation kann ihren ROI beweisen. Je stärker Kommunikationsmaßnahmen verkaufen, desto klarer ist eine EffizienzRechnung möglich. Hierfür ist es erforderlich, sofortige Kaufanreize zu geben und Möglichkeiten der Zuordnung zu schaffen. Die beliebten Gutscheine und RabattCodes bieten sich ebenfalls an. Kundenbeziehungen aufbauen. Kommunikationsmaßnahmen werden zum Startpunkt von Kundenbeziehungen. Wer Kundenbeziehungen hat und pflegt, kann seine Kunden gezielter ansprechen, ihnen nach dem Kauf positive Bestätigung geben oder zusätzliche Services anbieten. Gerade in sozialen Netzwerken wie Facebook sollten Marken sich mit Social-CustomerRelationship-Management und Aftersales-Kommunikation auseinandersetzen. Die Sensoren des iPhones für Apps nutzen. Damit Apps einen echten Mehrwert bieten und ein Alleinstellungsmerkmal haben, sollten sie die volle sensorische Vielfalt der Smartphones nutzen: GPS, Bewegungssensor, Kamera und Mikrofon. Es reicht nicht mehr, eine App zu entwickeln, die lediglich eine andere Art Browser ist. 6 7 DIE FAKTEN Das viertgrößte Land der Welt. Rein nach Nutzerzahlen wäre Facebook so groß wie Frankreich, Deutschland, Belgien, Holland, Italien, die Tschechische Republik, Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien und die Schweiz zusammen. Trend I: On The WALL – FACEBOOK ÜBERNIMMT DIE MACHT Nutzer sind netzwerkmüde. Der Grenznutzen neuer sozialer Netzwerke ist erreicht. Wer will noch ein weiteres Profil bei einem sozialen Netzwerk anlegen und pflegen? Privat wie beruflich verbringen wir unsere Zeit dort, wo auch unsere Freunde und Bekannte sind. Wir bewegen uns auf sozialen Plattformen, die uns einen klaren und vielfältigen Nutzen versprechen und uns das Leben erleichtern. Mehr als die Hälfte der Social-Network-Nutzer ist nur auf einer Plattform aktiv. Für immer mehr Menschen wird dies Facebook. Facebook übernimmt weltweit die Macht. Facebook profitiert massiv von positiven Netzwerkeffekten. Es ist schon heute das größte soziale Netzwerk weltweit. Die pure Größe allein macht es für noch mehr Nutzer interessant, mitzumachen. Wenn alle Freunde, Bekannte, Peers da sind, wird es für den Einzelnen immer unattraktiver, nicht auch auf Facebook aktiv zu sein. Der Newsfeed wird zum Cockpit des Alltags. Der Newsfeed ist das zentrale Element bei Facebook. Facebook hat das Prinzip des Newsfeeds zu Beginn des Jahres 2010 sogar patentieren lassen. Der Newsfeed bündelt die sozialen Beziehungen, Aktivitäten und Interessen von mir und meinen Freunden in Echtzeit. Statt nach relevanten Informationen zu suchen, kommen diese zu uns. Es geht nicht um das unkontrollierte Posten oder selbstdarstellerische Posen. Wir nutzen die Informationsströme, um den Überblick über unser Umfeld zu behalten. Wir teilen uns mit, inspirieren unsere Freunde und geben ihnen Orientierung – und umgekehrt. Das ist nicht neu. Neu ist die Dimension. Facebook verlässt Facebook. Auf der Entwicklerplattform f8 verkündete Mark Zuckerberg im April 2010 die neue Strategie von Facebook. Seither wird eine Vielzahl externer Webseiten mit Facebook verbunden. Facebook-Nutzer können auch auf externen Webseiten, z.B. bei bestimmten Produkten, auf „Das gefällt 8 Facebook geht weiter visionäre Wege. Schon in der Vergangenheit haben strategische Entscheidungen positive Netzwerkeffekte ermöglicht. So konnte Facebook seinen Mitbewerber MySpace überholen, indem es seine Schnittstellen öffnete. Externe Dienstleister, Marken, Medien etc. konnten plötzlich Facebook-Anwendungen schreiben, ohne eine Erlaubnis von Facebook einzuholen. Erst diese Öffnung ermöglicht den derzeitigen Hype bei Marken, Medien, Agenturen, Initiativen etc. Die neuen virtuellen Geister-Netze. Während Facebook boomt, bluten andere Netzwerke aus. Aber kaum ein Nutzer löscht ungenutzte Profile. Soziale Netzwerke verwaisen. Sie werden zu virtuellen Geisternetzwerken voller Kartei-Leichen. Auch wenn bei MySpace die Musik weiterspielt, halten sich aktive Nutzer dort immer seltener auf. Die Studierenden von morgen nutzen kein StudiVZ mehr. Andere Plattformen bekommen die negativen Netzwerkeffekte zu spüren: Je weniger die Plattform von Konsumenten und Anbietern genutzt wird, desto unattraktiver wird sie. Die nächste Evolutionsstufe. Zum Beginn der neuen Dekade erreichen wir die dritte Stufe der Computerisierung. Nach den Mainframe-Rechnern (1950er bis 1970er) und den Desktop-PCs (1980er bis 2000er) bricht die Zeit der mobilen Computer an. Wir arbeiten immer häufiger an Laptops oder Netbooks. Smartphones verfügen über Rechenleistungen wie früher Computer. Ähnliches zeichnet sich bei Fotoapparaten, Fernsehern oder Autos ab. Bald werden wir über viele Endgeräte das Internet nutzen können. Das Internet verlässt den Computer. Es wurde schon lange verkündet und oft verschoben. Aber jetzt ist es da: das mobile Internet. Bis vor kurzem griffen nur Technik-Nerds und Geschäftsleute unterwegs auf das Internet zu. Die Nutzung des mobilen Internets war Spaß-befreit, langsam und teuer. Die wenigsten haben im mobilen Internet einen Mehrwert gesehen. Das hat Apple geändert. mir“ klicken. Der Link zu diesem Produkt taucht dann im Newsfeed des Nutzers auf. Gleichzeitig kann der User sehen, was seine Freunde auf der externen Webseite gut fanden. Die gegenseitigen Empfehlungen unter Freunden werden noch einfacher. Gegenseitige Empfehlungen werden zukünftig die Mediennutzung und das Kaufverhalten noch stärker prägen. Likes statt Links. Die letzten zehn Online-Jahre waren durch Googles Page Rank geprägt. Google sortiert, wer auf welche Webseiten verlinkt. Ein Link symbolisierte Relevanz. Mit der Integration von Facebook in andere Webseiten entsteht ein neues Kapitel der Informationsverarbeitung. Die Empfehlung der anderen Nutzer ist die relevantere Verlinkung. Diese Verlinkungen müssen nicht mehr gesucht werden. Sie werden aktiv in den Newsfeed der Freunde gepostet. Trend II: On The Go – Das Internet wird mobil Facebook ist größer als Google. Laut Hitwise verzeichnete Facebook im März 2010 weltweit erstmals mehr Zugriffe als Google. Facebook überholt auch in Deutschland. Laut Comscore konnte Facebook seine aktiven Nutzer von März 2009 bis März 2010 um 291% auf 15 Mio. steigern. Damit liegt Facebook bei den aktiven Nutzern deutlich vor StudiVZ, MySpace etc. Twitter nutzen in Deutschland nur knapp 3 Mio. Menschen aktiv. Like-Economy. Der neue „Like“-Button ist bereits auf mehr als 50.000 Seiten integriert. ZITATE „Facebook wird das Betriebssystem des Netzes.“ The European „Facebook is the hub of digital life.“ Craig Watkins, Young & Digital „The like is now to replace the link as a measure of human intent.“ Economist Das iPhone bringt den Durchbruch. Das iPhone macht mobiles Surfen zum Genuss. Es ist einfach, komfortabel und schnell genug. Neun von zehn iPhone-Besitzern surfen mobil. Selbst die einstigen Skeptiker sind mit dabei. Insbesondere soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook werden intensiv mobil genutzt. Wie zuvor der iPod ist das iPhone Stilobjekt mit Prestige-Faktor. Und die nächste Revolution ist bereits gestartet. Die Elektronisierung des Printmarktes. Mit der Einführung des iPads setzt Apple im Frühjahr 2010 zum nächsten Quantensprung an. Der Tabletcomputer ist ein größeres iPhone ohne Telefonfunktion. Es ist jedoch auch internetfähig. Wie das iPhone wird das iPad die Nutzungsgewohnheiten revolutionieren. Trotz Laptop-Boom steht für viele Menschen der Computer geistig noch im Arbeitszimmer. Das iPad nimmt auf der Couch oder am Küchentisch Platz. Neben Videos und Spielen setzt Apple auch auf den Printmarkt. Zukünftig werden auch Bücher, Comics und Magazine über das iPad gelesen. Fotoapparate, Spielkonsolen, Fernseher gehen online. In naher Zukunft werden wir auch über andere Geräte auf das Internet zugreifen. Der neue Fotoapparat hat WLAN. So können wir Fotos noch einfacher auf Facebook, Flickr oder unseren Blog einstellen. Schon heute verfügen Spielkonsolen über einen Internetanschluss plus Community und Shop. 9 Der Konvergenz-Mythos ist am Ende. Jahrelang regierte das Konvergenz-Paradigma. Da die einzelnen Geräte immer mehr könnten, würden wir deutlich weniger Geräte benötigen. Es ist richtig: Das iPhone ist zugleich Telefon, Computer, MP3-Player, Fotoapparat, Navigationsgerät, Spielkonsole etc. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir keinen Computer, Fotoapparat, MP3-Player oder Spielkonsole mehr brauchen. Vielmehr gibt es ein großes Nebeneinander verschiedenster Geräte und Nutzungsweisen. Divergenz ist das neue Dogma. DIE FAKTEN Mobile Internetnutzung wird Mainstream. Jeder vierte Deutsche surft unterwegs. Bei der mobilen Nutzung dominieren Laptops und Netbooks. Jeder zehnte Deutsche surft mit einem Smartphone. Bei den Unter-30Jährigen surft bereits jeder sechste mobil. Fast jeder zweite, der mobil surft, ist täglich online. 28 % der (US)-iPhoneUser checken Status-Updates noch im Bett. (Retrevo 2010/Accenture) Der mobile Datenverkehr explodiert. Morgan Stanley geht davon aus, dass der mobile Datenverkehr weltweit bis 2014 um 4.000 % zunehmen wird. (Morgan Stanley, Internet Trends 2010) Mobile Endgeräte sind Verkaufsschlager. Apple macht nach eigenen Angaben gegenwärtig 40 % seines weltweiten Umsatzes mit dem Verkauf des iPhones. Apple verkaufte im Jahr 2009 8,75 Mio. iPhones. Das entspricht einem Umsatzplus von 124 %. Allein in der ersten Woche wurden 500.000 iPads verkauft. Laut BITKOM werden 2010 in Deutschland mehr als 20 Mio. mobile Internet-Endgeräte verkauft: 9,7 Mio. mobile Computer, mehr als 2 Mio. E-Reader und 8,2 Mio. Smartphones (BITKOM, 2010). Laut TNS Infratest planen 45 % der Deutschen den Kauf eines Smartphones in den kommenden sechs Monaten. Die Ausgabebereitschaft für das nächste Mobiltelefon ist in einem Jahr um rund 20 % gestiegen. (TNS Infratest 2010) 30.000 Klassiker umsonst lesen. Apple integriert den gesamten Katalog des Projekts Gutenberg. Hier gibt es ca. 30.000 eBooks, deren Lizenzen abgelaufen und die vergriffen sind. Hinzu kommen weitere kostenpflichtige Bücher. Schon heute führen eBooks vor Spielen das Angebot im App-Store an. 10 ZITATE „When I say internet first, I mean mobile first. That’s where the action is. That’s where the growth is. It’s a completely unwashed landscape.“ Eric Schmidt, Google, 2010 „Das mobile Web ist der Wachstumsmotor für die Telekommunikations- und Internetbranche.“ Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM „Within the next five years more users will connect to the Internet over mobile devices than desktop PCs.“ Mary Meeker, Morgan Stanley, 2010 Trend III: On Location – Lokalisierungsdienste als Next Big Thing Orientierung leicht gemacht. Seit Jahren erfreuen sich Navigationsgeräte großer Beliebtheit. „Navis“ gehören zur Standardausrüstung moderner Autos. Wir schauen nur noch selten auf gedruckte Karten. Die freundliche Stimme des „Navi“ sagt uns, wo es langgeht. Verstärkt werden Ortungsfunktionen auch in Smartphones integriert. So ist im iPhone standardmäßig ein GPS-Sender eingebaut. Nutzer können sich orten und anzeigen lassen, wie sie am besten von A nach B kommen. Aber auch vollkommen neue Nutzungen, Anwendungen und Dienste werden möglich. Location is the next big thing. Aufgrund der hohen Akzeptanz von Navigationsgeräten und der stark steigenden Verbreitung von Smartphones gelten Lokalisierungsdienste als „das nächste große Ding“. Das Smartphone zeigt an, welche Freunde gerade in der Nähe sind, wie Bekannte den Italiener um die Ecke bewerten oder wo es gerade welche Sonderangebote gibt. Diese Anwendungen sind nicht neu. Aber jetzt werden sie real! Orte empfehlen. Soziale Netzwerke beschäftigen sich damit, was wir gerade tun und was uns interessiert. Neu hinzu kommt die Frage, wo wir gerade sind. Eine Vielzahl von Anbietern versucht hierauf Antworten zu geben. So bietet z.B. Twitter jetzt die Möglichkeit, Tweets zu lokalisieren. Besondere Aufmerksamkeit erregen jedoch sog. „Location-Based-Social-Networks“. Vor allem Foursquare ist derzeit in aller Munde. Als Foursquare-Nutzer checke ich über mein Smartphone dort ein, wo ich bin. Freunde und Bekannte sehen meinen Aufenthaltsort. Wer will, kann diesen als lokale Statusnachricht über Facebook oder Twitter mit seinen Bekannten teilen. Spielend die Welt erkunden. Je öfter sich ein Nutzer an Orten registriert, desto wichtiger wird er. Als Belohnung für dieses Einchecken gibt es Abzeichen, sog. „Badges“. Wer sich am häufigsten an einem Ort anmeldet, wird zum Bürgermeister und erhält das Mayor-Badge. Gerade neue Nutzer werden über diese Abzeichen motiviert. Mehr und mehr entdecken auch Veranstalter, Händler, Marken oder Künstler die mobilisierende Kraft dieses Abzeichen-Prinzips. Starbucks, Marc Jacobs oder der Street-Art-Künstler Banksy entwickeln eigene Badges für Kunden und Fans. Foursquare statt Payback bei Starbucks. Starbucks bietet Kunden, die in fünf verschiedenen Filialen einchecken, die Barista-Badges. Starbucks erhofft sich spezielle Einsichten für die einzelnen Filialen. So sollen die Besonderheiten der Filialen erkannt und hervorgehoben werden. Die Pläne gehen über einfache Rabattkarten hinaus. In Zukunft sollen sie z. B. Einladungen zu besonderen Events beinhalten. Badges sind die neuen Coupons. Fashion Victims by Marc Jacobs. Während der New Yorker Fashion Week 2010 konnten Kunden die „Fashion Victim“ Badges ergattern, wenn sie mehrere Marc Jacobs Läden besuchten. Wer diese Badges hatte, nahm an einer Verlosung für freien Eintritt auf der Fashion Week teil. Die Mode-Bloggerin Elaine Ellis wurde ausgewählt und berichtete begeistert auf ihrem Blog. Offen ist, wer das Rennen machen wird. Derzeit gibt es einen großen Hype um Foursquare. Aber noch ist vollkommen unklar, welche Plattform sich durchsetzen wird. Mit Gowalla, Brightkite oder Friendticker gibt es eine ganze Reihe anderer und interessanter Anbieter. Opt-in statt Opt-out. Einerseits geben Nutzer über Foursquare und Co freiwillig preis, wo sie sich aufhalten. Andererseits regt sich in Deutschland Widerstand gegen die Street-View-Aktivitäten von Google. Google fotografiert nicht nur komplette Straßenzüge. Auch die WLAN-Netze und deren Namen wurden aufgezeichnet. Wird ein WLAN-Netz genutzt, ortet Google diesen Nutzer automatisch. Der Widerstand entzündete sich, weil Nutzer nicht selbst bestimmen können, wann welche Informationen veröffentlicht werden. DIE FAKTEN Stärkeres Wachstum als Twitter. Die Nutzerzahlen von Foursquare sind seit Dezember 2009 explodiert. Im Dezember waren noch 500.000 Nutzer angemeldet. Im April 2010 waren es bereits über 1 Mio. Etwas mehr als ein Jahr nach der Gründung überschreitet Foursquare diese magische Grenze. Zum Vergleich: Twitter brauchte dafür ca. zwei Jahre. Im Mai 2010 verzeichnete Foursquare den 40-millionsten Check-in. Gigantischer Marktwert. Der Wert von Foursquare wird auf mindestens 80 Mio. Dollar geschätzt, Yahoo hat vor kurzem über 100 Mio. Dollar als Kaufpreis geboten. ZITATE „We will build location into everything we do.“ Steve Lee, Google „The next web is location.“ Chad Catacchio, TheNextWeb „Die Check-in-Funktion wird Grundbestandteil aller sozialen, ortsbezogenen Dienste.“ Foursquare-Mitgründer Dennis Crowley 11 Trend IV: On Sale – Wachstumsmarkt eCommerce Vom Gratis- zum Freemium-Netz. Seit dem New-Economy-Crash dominierte das kostenlose Mitmachnetz. Funktionierende Geschäftsmodelle waren Mangelware. Es schien, als würden nur Google, eBay, Amazon und wenige andere online Geld verdienen. Selten gaben Nutzer online Geld aus. Wenn überhaupt, dann nur bei Schnäppchen. Digitale Produkte wie Zeitungsartikel, Musik oder Filme wurden nur kostenlos genutzt. Zum Leidwesen der Medienindustrie. Das ändert sich. Langsam etabliert sich eine Premium-Ebene mit bezahlten Inhalten. Nutzer geben immer häufiger, immer mehr Geld online aus und genießen das Online-Einkaufserlebnis. Luxusmarken online kaufen. Welche Bedeutungswandel der eCommerce erfahren hat, demonstrieren die Luxusmarken. Lange wehrten diese sich gegen Online-Shopping. Das Online-ShoppingErlebnis passte nicht zum Anspruch einer Luxusmarke. Legendär ist die Klagewelle von Louis Vuitton gegen eBayNutzer, die gebrauchte Luxusprodukte verkaufen wollten. In den letzten zwei bis drei Jahren haben die meisten dieser Marken entsprechende Online-Shops aufgebaut. Mehr Auswahl. Wir schätzen das unendlich größere Angebot online. Wer sich auskennt oder sucht, findet die ausgefallensten Dinge. Während es sich für den stationären Handel lohnt, auf die Blockbuster zu setzen, lohnt sich für Online-Händler das breite Angebot. Viele Klein- und Kleinstanbieter vertreiben ihre Produkte weltweit online. Seiten wie Etsy oder DaWanda machen uns sogar handgefertigte Einzelstücke zugänglich. Mehr Flexibilität. eCommerce schließt die Lücken, die der stationäre Handel nicht bedient. Wer auf der grünen Wiese wohnt, hat über den Online-Handel eine gigantisch größere Auswahl. Wer ein hektisches Stadtleben führt, ist nicht mehr an Ladenöffnungszeiten gebunden. Dafür nehmen wir das Warten gern in Kauf. Bessere Vergleichsmöglichkeiten. Wir orientieren uns in diesem Überangebot an den Empfehlungen von Freunden und Gleichgesinnten. Amazon zeigt, was Käufer dieses Produktes noch gekauft haben. Erfahrungsberichte anderer Nutzer helfen uns, die richtige Entscheidung zu treffen. Über Preisvergleichsseiten finden wir die billigsten Angebote. Händler geben ihren Kunden zunehmend die Möglichkeit, sich auszutauschen. Oder sie verkaufen da, wo die Nutzer sind: in sozialen Netzwerken. 12 DIE FAKTEN Social Commerce. Die Mehrzahl der Nutzer steht den Shopping-Möglichkeiten in sozialen Netzwerken aufgeschlossen gegenüber. Die ersten Marken richten Shops in Facebook ein. Noch werden Nutzer zum Kaufabschluss in die Online-Stores umgeleitet. Diese Lücke will Facebook mit der eigenen Währung „Credits“ schließen. Auch das Credit-Prinzip hat Facebook patentieren lassen. Die neuen Schnäppchenjäger. Das Internet fungiert weiterhin als Outlet-Store für Schnäppchenjäger. Smartshopper werden neuerdings vom Coupon-Fieber gepackt, stürzen sich ins LiveShopping oder Shopping-Clubs. Anbieter wie Citydeal.de verkaufen Rabatt-Gutscheine, die man dann in anderen Online-Shops einlösen kann. Live-Shopping-Seiten wie woot bieten täglich nur ein Produkt zu einem äußerst günstigen Preis an. Shopping-Clubs wie Brands4friends gehen noch weiter. Auch hier gibt es ein Produkt nur kurze Zeit. Allerdings muss man Mitglied sein. Wer aufgenommen werden will, muss eingeladen werden. ClubMitglieder erhalten Prämien für die Werbung neuer Kunden und Provisionen an deren Käufen. Die Ware wird erst nach der Bestellung geordert. Käufer müssen bis zu drei Wochen warten. Mobile Commerce. Mit dem Siegeszug des iPhones verändert sich unsere Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte. Immer öfter zahlen wir für sog. Apps, kleine Anwendungen für das iPhone. Im App-Store gibt es neben den kostenlosen Anwendungen für iPhone und iPad eine wachsende Zahl kostenpflichtiger Apps. Häufig gibt es eine kostenlose abgespeckte Variante zum Ausprobieren und Kennenlernen. Auch die Bildzeitung gibt es als kostenpflichtige Abo-App. Händler wie Amazon oder eBay nutzen eigene Apps, um das Einkaufen auf dem iPhone so einfach wie möglich zu machen. Zukünftig wird das Handy verstärkt zum Verkaufskanal. Große Chancen werden dem Ticketing eingeräumt. So plant Apple ein neues Vertriebssystem für digitale Eintrittskarten. App-Economy. Apps gelten als Allheilmittel. Google hat einen App-Store für das eigene Open-Source-Betriebssystem Android. Nokia und die Deutsche Telekom wollen einen offenen App-Store gründen. Der Automobilzulieferer Continental eröffnet im Herbst 2010 einen App-Store. Hierüber können Mini-Anwendungen für das Auto heruntergeladen werden. Erste Stimmen erheben sich, die von einer App-Blase sprechen. eCommerce wächst in der Krise. 2009 wuchs der Umsatz im Online-Geschäft mit 14 % zweistellig. Der stationäre Handel verlor deutlich. Deutsche Konsumenten kauften 2009 für rund 15,5 Mrd. Euro Waren und Dienstleistungen online (GfK, 2010). Forrester Research prognostiziert in den nächsten fünf Jahren ein jährliches Wachstum von 7 %. Steigende Ausgaben, mehr Käufer. Die Ausgaben der Online-Einkaufstouren beliefen sich auf durchschnittlich 506 Euro. Das ist ein Anstieg um gut 10 % (GfK, 2010). Laut ACTA 2009 haben 66 % der Bevölkerung online eingekauft. Die Intensivkäufer werden deutlich mehr. Coupons und Shopping-Clubs sind sehr beliebt. 15 % der Onliner haben bereits Online-Gutscheine gekauft. 27 % haben entsprechende Webseiten bereits besucht. Nur 14 % stehen diesen ablehnend gegenüber (Innofact, 2010). 70 % der deutschen Onliner kennen Shopping-Clubs. Jeder dritte Onliner ist bereits Mitglied. (Fittkau & Maß, 2009) App-Economy. Mit Apps wurden 2009 4,2 Mrd. Dollar umgesetzt. 2010 sollen es 6,8 Mrd. sein. 2013 soll der Umsatz bei 29,5 Mrd. US-Dollar liegen. Apple beherrscht diesen Markt noch zu 99 % (Gartner, 2010). Im April 2010 waren im App-Store von Apple mehr als 185.000 Apps verfügbar. Insgesamt wurden mehr als 4 Mrd. Anwendungen heruntergeladen. (Wikipedia, 2010) ZITATE „Online-Shops werden in der Lage sein, über den Import von Facebook-Daten ihr Angebot individuell anzupassen.“ Exciting Commerce, 2010 „Amazon won’t be the only online store with sophisticated personalization.“ Mashable, 2010 13 Das Ziel: Den modernen Konsumenten verstehen. Im Rahmen einer strategischen Neupositionierung rückt die neue Interone den modernen Konsumenten konsequent in den Mittelpunkt der eigenen Arbeit. Die Studie untersucht, wie die vier Trends die Mediennutzung und das Konsumverhalten der nahen Zukunft prägen und welche Konsequenzen sich für die moderne Marken- und Produktkommunikation ergeben. Bei der Mediennutzung sind die Rollen der klassischen und digitalen Medien im Alltag der Konsumenten, konkrete Nutzungssituationen sowie Parallel- und Mitnutzungen von Interesse. Im Bereich Konsumverhalten interessierten, wie Kaufentscheidungen zustandekamen und welche Rollen der eCommerce und der stationäre Handel spielen. Daraus werden Ableitungen für die Marken- und Produktkommunikation von morgen gezogen. 1Checker leben alle vier Trends schon heute. Hierfür wurde das Verhalten von Personen untersucht, die Early Adopter in den vier skizzierten Trends sind. Das Verhalten dieser Early Adopter steht idealtypisch für die Mediennutzung und das Konsumverhalten von morgen. Gesucht wurden Teilnehmer, die sowohl intensive Facebook-Nutzer sind, ein iPhone besitzen, regelmäßig Apps Wie, wann und wofür werden klassische und digitale Medien im zukünftigen Alltag jeweils genutzt? Wie, wann, warum und wo wird in einer vollvernetzten und digitalen Welt zukünftig konsumiert? Wie muss sich die Marken- und Produktkommunikation ändern, um relevanter zu bleiben und stärker zu verkaufen? 14 kaufen, regelmäßig online Geld ausgeben wie auch das Location-Based-Social-Network Foursquare ausprobieren. 50% der Teilnehmer waren weiblich, 50% männlich. Diese Early Adopter wurden 1Checker benannt. Dies bezieht sich einerseits auf das Verhalten, regelmäßig Emails und Social Media Accounts zu checken. Andererseits gibt es auch bei Four-square die Check-ins an Orten. Auch in der alternden Gesellschaft prägen die Jungen die mediale Nutzung. Zwar werden die westlichen Gesellschaften immer älter und die soziale Anpassungsträgheit steigt. Aber die Älteren wollen nicht zum alten Eisen gehören. Sie orientieren sich an den Jüngeren. Daher prägen diese weiterhin die Mediennutzung und das Konsumverhalten. Schon heute lassen sich viele ältere iPhone-Nutzer ihre Geräte von ihren Kindern und Enkeln einrichten. Die Jüngeren bestimmen, welche Apps installiert werden. Daher wurden Teilnehmer zwischen 20 und 39 Jahren ausgewählt. Rekrutierung über Facebook und Foursquare. Early Adopter wurden über eine eigens eingerichtete Facebook-Seite rekrutiert. Zusätzlich wurden noch gezielt Personen über Foursquare angesprochen. Die 1Checker im Überblick. WEIBLICH MÄNNLICH Lisa, 28 Jahre Bloggerin, Social-Media-Beauftragte eines Online-Händlers Stefan, 23 Jahre Azubi Softwareentwicklung Antje, 29 Jahre Leiterin Online-Marketing eines Tickethändlers David, 26 Jahre Student, betreibt ein Bio-Mode-Label Meike, 35 Jahre Bloggerin, Social-Media-Beauftragte einer Produktsuchmaschine Jan, 31 Jahre Geschäftsführer einer Location-Based-Media-Agentur Claudia, 39 Jahre Selbständige Clubbetreiberin, Eventveranstalterin Martin, 38 Jahre Selbständiger PR-Berater 15 Innovatives Set-up In fünf Modulen wurden Mediennutzung und Konsumverhalten untersucht. Die Module Das Vorgehen Das Neue daran 1. Modul: iPhone-Tracking n= 8 1Checker t = 14 Tage Alle acht 1Checker bekamen ein präpariertes iPhone für die zwei Wochen Feldzeit. Die 1Checker spielten ihre persönlichen Daten auf dieses Telefon auf und benutzten es wie ihr eigenes iPhone. Mit dem iPhone-Tracking beschreiten es die Möglichkeit, die SmartphoneNutzung aufzuzeichnen. Bei iPhones war dies jedoch nicht möglich. Wie iPhones das Leben der Nutzer prägen und wie Apps genutzt werden, war eine Blackbox. Dieses Telefon zeichnete auf, wann und wie lange welche Apps genutzt wurden, wie häufig telefoniert und SMS verschickt wurden und welche Webseiten besucht wurden. 2. Modul: Social-Media-Profile n= 8 1Checker t = 14 Tage Alle acht 1Checker fügten Interone GmbH als Freund auf ihren SocialMedia-Plattformen (Facebook, Foursquare, Twitter) hinzu. Alle halböffentlichen Profil-Daten wurden ausgewertet. 3. Modul: Medien- und Konsumtagebücher n= 8 1Checker t = 14 Tage Für die Feldzeit dokumentierten die 1Checker Mediennutzung und Konsumausgaben über einen Tumblr-Account. Die 1Checker fotografierten und kommentierten ihr Handeln per iPhone. Das Surfverhalten wurde über die Browserhistorie erfasst. Durch die Tumblr-Profile wurde es für die Teilnehmer sehr einfach, ein umfangreiches ethnografisches Tagebuch über die Mediennutzung und den Konsum zu führen. Nach der Feldphase wurden Tiefeninterviews bei den Teilnehmern zuhause geführt, um das beobachtete Verhalten besser zu verstehen und einzuordnen. Durch die vertraute Befragungssituation zuhause konnten tiefere und privatere Zugänge erschlossen werden. Abschließend wurden zentrale Ergebnisse quantifiziert. –23 % nutzen Facebook täglich und sind Heavy-User –17 % nutzen Facebook alle paar Tage einmal und sind FacebookLight-User – 8 % iPhone-Nutzer – 5 % sind Foursquare-Interessierte Splitgruppen ermöglichen den Vergleich mit iPhone-Nutzern, Facebook-Heavy-Usern Facebook-Light-Usern, Foursquare-Interessierten mit Altersdurchschnitt. 4. Modul: Home-Interviews n= 8 1Checker t = 1,5 Stunden 5. Modul: Online-Quantifizierung n=1.000 Deutsche 20 – 39 Jahre online-repräsentativ t = 4. – 9. Juni 2010 16 Die Projektpartner im Überblick. Interone ist Ideen- und Auftraggeber der Studie. Die FullserviceAgentur hat gemeinsam mit Jelden Trend & Transformation Consulting die Studie konzipiert, hat die Projektpartner zusammengebracht, war an der Durchführung und Auswertung beteiligt und für die Aufbereitung verantwortlich. Interone ist eine der führenden Agenturen für vernetzte Multikanal-Kommunikation. Mit einem zukunftsweisenden Agenturmodell, das für Interone-Kunden alle klassischen und interaktiven Kommunikations- und Vertriebskanäle bündelt, bietet Interone sowohl Online- als auch Offline-Lösungen auf höchstem kreativem Niveau an und verfolgt damit einen integrierten Ansatz. Jelden Trend & Transformation Consulting hat gemeinsam mit Interone die Studie konzeptioniert, durchgeführt, ausgewertet und aufbereitet. Seinen Kunden hilft Jörg Jelden, gesellschaftliche Veränderungen zu verstehen, Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen und diese innerhalb ihrer Organisation zu aktivieren. Zuvor war Jörg Jelden fünf Jahre beim Hamburger Trendbüro und hat dort u.a. Kunden wie O2, Deutsche Post, OTTO oder eBay beraten. Cellular war im Rahmen der Studie für die Entwicklung der Trackingsoftware der iPhones verantwortlich und hat den technischen Support des Projekts übernommen. Cellular ist eine FullService-Agentur für Apps, mobile Lösungen und Dienste. GRAVIS hat das Projekt durch die Bereitstellung von acht iPhones unterstützt. Gravis ist der Marktführer und größte deutsche Handelskette für Macs, iPods und andere Produkte aus dem Bereich des Digital Life. OMD Germany unterstützte die Studie über die Bereitstellung des Snapshot-Panels. OMD Germany ist der deutsche Arm der OMD Worldwide, der weltweit größten Mediaagenturgruppe. 17 14:00-19:00 UHR Tagesablauf: Ein normaler Wochentag im Leben der 1Checker Arbeit II Der Nachmittag ist häufig sozialer, weniger produktiv und konzentriert. Bevorzugt werden nachmittags Termine gelegt. Nachmittags wird auch gelegentlich online eingekauft. 07:00-08:30 UHR 08:30-09:00 UHR Weg zur Arbeit, Frühstück Das Transportmittel bestimmt den Medienkonsum unterwegs: Wer Fahrrad fährt, nutzt keine Medien oder hört Musik/Podcasts über das iPhone. Wer Bahn fährt, liest News und Emails oder spielt per iPhone. Auch lokale Boulevardpresse wird in der Bahn gelesen. Häufig wird unterwegs das Frühstück gekauft. Aufwachen, einkaufen Alle 1Checker nehmen sich morgens viel Zeit, um den Tag zu beginnen. RSS-Reader, Facebook-Newsfeed und Twitter sind die Newsquellen. Für die weiblichen 1Checker gehört der Besuch von Shopping-Clubs zur morgendlichen Routine. Singles verbringen diese Phase im Bett. iPhone und Laptop liegen häufig neben oder im Bett. Nur wenige frühstücken oder hören Musik. OPTION A: Heimweg, einkaufen, Sport Auf dem Weg nach Hause kaufen die 1Checker Lebensmittel und andere alltägliche Dinge ein, die gerade fehlen oder für abends benötigt werden. Teilweise gehen sie auch sofort zum Sport. 09:00-13:00 UHR Arbeit Der Computer wird gestartet, private und berufliche Emails gecheckt. RSS-Reader, Facebook, Twitter sowie verschiedene Messengerdienste begleiten sie durch den Tag. Teilweise sind diese durchgängig geöffnet. Viele versuchen sich vor Ablenkungen durch Facebook, Twitter oder private Emails zu schützen. Viele arbeiten als Developer oder Social-MediaVerantwortliche den ganzen Tag im Browser. Sie haben viele Tabs und Browserfenster gleichzeitig geöffnet. Das iPhone ist Ersatzbildschirm, um Emails, Facebook oder Twitter zu checken, weil zu viele Fenster geöffnet sind. Messenger werden für kurze Abstimmungen mit Kollegen, Geschäftspartnern und -freunden genutzt. Um sich von der hektischen Büro-Atmosphäre abzuschotten, hören viele Musik per Kopfhörer: über iPhone, Last.FM, Soundcloud oder Internetradio. 13:00-14:00 UHR Mittagessen Während der Mittagspause mit Kollegen ist das iPhone immer dabei. Es wird aber nur genutzt, um gelegentlich nach Emails zu schauen, sich bei Foursquare einzuchecken oder etwas nachzuschlagen. Teilweise wird auch bewusst zur lokalen Boulevardpresse gegriffen, um abzuschalten. Hierfür muss diese aber kostenlos ausliegen. Alternativ essen die 1Checker vor dem Computer. Sie lesen dabei leicht verdauliche News oder browsen durch den Facebook-Newsfeed. 18 19:00-20:00 UHR 19:00-23:30 UHR OPTION B: Freunde treffen, essen gehen Unterwegs ist das iPhone der ständige Begleiter. Einige Teilnehmer haben das Telefon permanent auf dem Tisch liegen. Die meisten empfinden dies als unhöflich. Sie benutzen es nur zwischendurch, um Emails oder Facebook zu checken. Es ist vollkommen normal, gezielt Informationen zu checken und Apps zu laden, über die man spricht. Gelegentlich zeigt man sich über das iPhone Fotos. Häufig checken die Teilnehmer über Foursquare in den Restaurants und Bars ein. 20:00-23:30 UHR OPTION A: Kochen, surfen, spielen, diskutieren Zuhause wird ein warmes Abendessen vorbereitet. Teilweise werden die Mahlzeiten dann vor dem Fernseher eingenommen. Spätestens nach dem Essen werden Fernseher und Laptop eingeschaltet. Parallel zum TV-Programm werden Produkte recherchiert und gekauft, YouTube-Videos miteinander geteilt, Facebook- und Twitter-Profile gepflegt, gechattet, über die Fernsehinhalte diskutiert etc. 23:30-00:30 UHR Einschlafen Zum Einschlafen verändert sich der Medienkonsum und Ort. Im Bett wird eine Serie über den Laptop geschaut, ein Hörspiel über Laptop/iPhone gehört oder ein Buch gelesen. Dabei schlafen sie ein. 19 TV: Fernsehen bleibt zentral, verliert aber deutlich an Aufmerksamkeit TV bleibt ein zentrales Massenmedium. Das Fernsehen ist fester Bestandteil des modernen Medien-Repertoires. Ein Abend zuhause ohne Fernsehen ist die Ausnahme. Einige 1Checker schalten das TV-Gerät ein, sobald sie nach Hause kommen. Während sie in der Küche kochen, hören sie die Fernsehsendung aus dem Wohnzimmer. Fernsehen hat eine entspannende und unterhaltende Funktion. Bei 62% der 20- bis 39-Jährigen und sogar 75% der iPhone-Nutzer läuft der Fernseher immer oder häufig, wenn sie zuhause sind. Das Fernsehen bleibt das Lagerfeuer. Mitnutzung spielt weiterhin eine wichtige Rolle. 50% der 20- bis 39-Jährigen schauen regelmäßig das, was Partner, Mitbewohner oder Freunde sehen wollen. Das gilt auch für Facebook-Heavy-User oder iPhone-Nutzer. Um gemeinsame Zeit zu verbringen, sehen sie auch Inhalte, die sie nicht interessieren. TV verliert die Aufmerksamkeit. Immer seltener werden Fernsehinhalte bewusst angesehen. Nur sehr wenige Inhalte schaffen es, die volle Aufmerksamkeit zu gewinnen. Viele Inhalte werden nur noch partiell wahrgenommen. Das Fernsehprogramm wird zum Hintergrundrauschen. Mehr als die Hälfte der 20- bis 39-Jährigen, zwei Drittel der Facebook-Heavy-User und iPhone-Nutzer surfen parallel zum Fernsehen im Netz. Parallele Aktivitäten. Meistens hat die Computernutzung keinen Bezug zum Programm. Nebenbei wird gearbeitet, nach Angeboten recherchiert, Facebook gepflegt oder getwittert. Man sitzt im Wohnzimmer zusammen und alle Beteiligten nutzen parallel Laptops oder iPhones. Diese Nutzungssituationen sind zugleich äußerst kommunikativ. Jeder dritte der 20- bis 39-Jährigen und jeder zweite Facebook-Heavy-User chattet nebenbei. Zwei von drei 20- bis 39-Jährigen und knapp drei von vier iPhone-Nutzern unterhalten sich regelmäßig beim Fernsehen. Während das Fernsehen läuft, zeigt man sich lustige YouTube-Videos. Dabei kommen aus dem FernsehProgramm häufig Impulse und Anregungen für das Surfen oder die Interaktion mit Freunden und dem Partner. Fernsehen wird zur Inspirationsquelle. Diese Parallelnutzung hat teilweise eine Verbindung zum laufenden Fernsehprogramm. Gezielt werden Hintergrundinformationen zum Programm oder zu interessanter Werbung recherchiert. Mehr als jeder dritte der 20- bis 39-Jährigen und mehr als jeder zweite der iPhone-Nutzer schlagen Hintergrundinformationen zum laufenden Fernsehprogramm online nach. 24% der 20- bis 30-Jährigen und sogar 43% der iPhone-Nutzer schauen sich online Produkte an, die im Fernsehen vorgestellt wurden. 12% der 20- bis 39-Jährigen und 28% der iPhone-Nutzer chatten auch über die Inhalte des Fernsehprogramms. Und immerhin 6% der 20- bis 39-Jährigen und 19% der iPhone-Nutzer kommentieren Fernsehinhalte auf Facebook. Shows passen zum kommunikativen Charakter des Fernsehens. Vor allem Live-Shows wie „Germany´s Next Top Model“ und „Deutschland sucht den Superstar“ oder Doku-Soaps finden Anklang. Diese Formate erfordern wenig Aufmerksamkeit und bieten die Möglichkeit, sich zu unterhalten. Teilweise treffen sich die Studienteilnehmer gezielt, um diese Formate zu schauen. Fernsehen regt zum Kauf an. Während der Inspirationsphase spielt Fernsehen eine zentrale Rolle. 42% der 20- bis 39-Jährigen geben an, dass sie Fernsehwerbung in den letzten zwölf Monaten zum Kauf inspiriert hat. Ein Drittel der Befragten lässt sich auch von redaktionellen Inhalten anregen. Das sind die besten Werte für Medien überhaupt. Serien und Blockbuster verlieren an Bedeutung für das Fernsehen. Interessanterweise schauen die 1Checker kaum Serien oder Filme im Fernsehen. Der Laptop hat hier den Fernseher abgelöst. Serien werden am liebsten in der Originalsprache geschaut. Sie nutzen Webseiten, die die neueste Folge ihrer Lieblingsserie aus den USA streamen. Auch Filme werden am Computer geschaut. Viele Filme werden im Freundeskreis direkt getauscht. Alte Geräte. Die 1Checker sehen zwar viel fern. Aber das TV-Gerät ist ihnen eher unwichtig. Keiner verfügt über neue, moderne oder große TV-Geräte. Keiner verfügt über IPTV. Teilweise ist sogar die Fernbedienung defekt. Die 1Checker sind zwar Vorreiter im Bereich Social und Mobile Media. Den Fernseher nutzen sie aber tatsächlich nur für die Berieselung. len, um den Zeitpunkt, die Art der Kommunikation und die Person zuordnen zu können. Zappen war gestern. Aufgrund der Parallelnutzung wird deutlich länger der gleiche Sender geschaut. Die Aufmerksamkeit liegt beim Laptop oder iPhone bzw. den Gesprächen untereinander. Die Hälfte der 20- bis 39-Jährigen schaltet auch in Werbepausen nicht um, wenn sie nebenbei surfen. Bei Werbeunterbrechungen wird seltener der Ton ausgestellt oder umgeschaltet. Man hat für die Fernbedienung keine Hand und keine mentalen Ressourcen frei. Wir haben einige Aussagen zu Ihrer Fernseh- bzw. Internetnutzung. Bitte beantworten Sie für jede Aussage, inwiefern sie auf Sie zutrifft. Top-2-Nennungen: „immer“ oder „häufig“, n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ „Wenn ich zuhause bin, dann läuft der Fernseher.“ „Ich schaue im Fernsehen das mit, was mein Partner, Mitbewohner oder Freunde gerade sehen wollen.“ „Während der Fernseher läuft, unterhalte ich mich mit meinem Partner, Mitbewohnern oder Freunden.“ „Wenn der Fernseher an ist, sitze ich am Computer oder surfe über mein Handy im Internet.“ „Während der Fernseher läuft, chatte ich mit Freunden und Bekannten.“ „Wenn ich beim Fernsehen im Internet surfe, schalte ich auch in der Werbepause nicht um.“ „Das laufende Fernsehprogramm inspiriert mich, bestimmte Webseiten zu besuchen.“ „Ich schlage Hintergrundinformationen zum Fernsehprogramm online nach.“ „Ich schaue mir online Produkte an, die im Fernsehen vorgestellt wurden.“ „Ich chatte mit Freunden über die Inhalte des Fernsehprogramms.“ „Ich schreibe auf Facebook Statusnachrichten über Fernsehinhalte.“ 00% 20-39 Jahre iPhone-Nutzer 20 20-39 Jahre Facebook-Heavy-User 10% 10 20% 20 30% 30 40% 40 50% 50 60% 60 70% 70 80% 80 20-39 Jahre Jahre gesamt 21 ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Print: Zeitungen und Magazine verschwinden aus dem Alltag und steigen im Wert Parallelnutzung statt IPTV-Aufrüstung. Die Umstellung auf IPTV lässt weiter auf sich warten. Fernsehen wird in naher Zukunft keinen Rückkanal bekommen. Für die Marken- und Produktkommunikation lohnt es sich, die Parallelnutzung als Feedbackkanal anzusehen. Print verliert Alltagsnutzen. Zeitungen und Magazinen haben im Alltag der 1Checker keinen Platz. Sie kaufen nur selten Print-Angebote. Die Inhalte können bezüglich Aktualität und Relevanz nicht mit den schnelleren und spezialisierten Online-Angeboten mithalten. Ausnahme sind regionale Boulevardzeitungen. Diese werden in Bus und Bahn oder im Restaurant gelesen, wenn diese vor Ort kostenlos ausliegen. Die Online-Angebote der Medienmarken werden intensiv genutzt. Sinkende Effizienz erfordert neue Wege. Aufgrund der niedrigen Aufmerksamkeit wird es noch schwerer für Fernsehwerbung durchzudringen. Es wird entscheidend sein, selbst noch mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen und noch gezielter und aufmerksamkeitsstarker platziert zu sein. Der Audio-Kanal wird wichtiger. Mit steigender Parallelnutzung wird es wichtiger, über den Ton diejenigen zu erreichen, die nicht hinsehen. Fernsehwerbung kann von der Radiowerbung lernen. TV-Werbung kann verkaufen. Da Parallelnutzer auf das Fernsehprogramm reagieren, kann Fernsehwerbung auch direkt zum Verkauf führen. Gefragt sind z.B. Angebote, die nur für den Abend gelten oder ein Gutscheincode pro Werbeblock. Wer ihn zuerst einlöst, bekommt einen Rabatt. Werbung wird messbar. Je stärker Werbung direkte Kaufimpulse anstoßen kann, desto messbarer wird der Erfolg von Kommunikationsmaßnahmen. Auch werden Gutscheine eine wichtige Rolle spielen, um den Zeitpunkt, die Art der Kommunikation und die Person zuordnen zu können. ZITATE „Unsere Fernbedienung ist kaputt. Daher ist die Entscheidung für uns: TV oder nicht. Was wir sehen, ist komplett austauschbar. Warum sollte ich da noch den Kanal wechseln?“ Martin, 38 Jahre „Und wenn ich abends nach Hause komme, beginnt der mediale Overkill mit Fernsehen, Laptops und iPhones.“ Daniel, 26 Jahre „Wenn ich zu Hause bin und fernsehe, habe ich das Macbook auf dem Schoß – und sei es nur, um zu gucken, was jetzt im Fernsehen kommt. Ich erledige dann Dinge, die bei der Arbeit liegengeblieben sind.“ Meike, 35 Jahre 22 Print gewinnt an Wertschätzung. Die Nachteile des Mediums werden zu Vorteilen. Die 1Checker schätzen Zeitungen und Magazine, weil sie analog, offline und langsam sind. Sie nutzen sie, um bewusst von einem Medienalltag abzuschalten, der geprägt ist von Multitasking, Vernetzung und Informationsflut. Print steht für Entschleunigung, Überblick und Tiefgang. Zeitungen und Magazine werden bevorzugt am Wochenende genutzt, wenn man Zeit für sich hat, auf Reisen geht, lange frühstückt etc. Bücher werden häufig im Alltag vor dem Einschlafen zum Entspannen gelesen. Print verkauft. Print-Titel spielen nach wie vor in der Altersgruppe der 20bis 39-Jährigen eine wichtige Rolle bei der Inspiration und Recherche vor einem Kauf. 30% der 20- bis 39-Jährigen und 38% der iPhone-Nutzer wurden durch Zeitungen und Magazinen zu einem Kauf angeregt. 28% beider Gruppen wurden sogar durch Print-Werbung dazu animiert. (Grafik s. Presales) ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Kostenlose Print-Angebote. Die Bereitschaft der Konsumenten, für regelmäßige PrintTitel Geld auszugeben, sinkt. Gelesen wird häufig nur dann, wenn Zeitschriften und Magazine kostenlos verfügbar sind. Die Marken- und Produktkommunikation kann über die Abnahme und Distribution helfen, ihre Werbekommunikation effektiver zu gestalten. Konzentration auf übergeordnete Titel. Im Alltag spielt Print keine Rolle mehr. Interessanter wird es für die Marken- und Produktkommunikation, gezielt in Titeln zu werben, die auch am Wochenende gelesen werden und eine übergeordnete, zeitlosere Perspektive haben. Konzentration auf lokale Titel. Bei Lokalzeitungen gibt es sehr häufig kaum Alternativen. Wenn sie kostenlos verfügbar und schnell konsumierbar sind, werden sie auch zukünftig gelesen. ZITATE „Ich lese vor allem am Wochenende, abends oder wenn ich Zug fahre. Lesen ist für mich total entspannend. Ich sitze den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Da passiert immer so viel gleichzeitig. Darauf habe ich abends und am Wochenende keine Lust. Surfen ist wie zappen. Magazine lesen ist wie einen Film anschauen. Man nimmt sich einfach mehr Zeit dafür.“ Antje, 29 Jahre „Wenn ich abends fernsehe und parallel surfe, passiert es mindestens einmal am Abend, dass ich eine Information in einem Werbespot bekomme, die ich dann online recherchiere.“ Jan, 31 Jahre Hohe Aufmerksamkeit. Wenn Print gelesen wird, hat dieses Medium eine sehr hohe Aufmerksamkeit, eine einzigartige Nutzungssituation und sehr lineare Nutzung. Dies macht Print auch weiterhin für die Werbekommunikation interessant. „Im Bett schaue ich oft noch eine Serie über den Laptop. Meistens eine Serie, die gerade in Amerika im Fernsehen lief. Die sind meistens über irgendwelche StreamingSeiten online verfügbar.“ Antje, 29 Jahre Konzentration auf Spitzentitel und extrem spitze Angebote. Über bekannte Print-Titel werden auch weiterhin neue Konsumenten erreicht. Über Special-Interest-Titel kann eine bestimmte Zielgruppe passgenau angesprochen werden. Alle anderen Angebote werden es sehr schwer haben. „Meine Freundin und ich kaufen nur die NEON. Die legt bei uns auf der Toilette. Ansonsten lese ich zum Einschlafen gerne Krimis.“ Jan, 31 Jahre „Bei der Arbeit haben wir immer ganz viele Zeitschriften und Magazine. Die landen auch immer bei mir auf dem Tisch. Aber ich komme wirklich nie dazu, die zu lesen.“ Meike, 35 Jahre 23 Radio: Konventionelles Radio verliert, neue Radioformen werden populär iPhone: Das iPhone ist das Schweizer Offiziersmesser des 21. Jahrhunderts Radio verliert an Bedeutung. Konventionelles Radio spielt im Alltag der 1Checker eine noch geringere Rolle als Print. Sie fahren wenig Auto, hören kein Radio im Bad, in der Küche oder im Wohnzimmer und auch nur selten im Büro. Nur in Ausnahmefällen wird das Radio eingeschaltet. Anders als bei Print gibt es keine besondere Wertschätzung für das konventionelle Radio. Das iPhone verspricht Freiheit. Das iPhone mit seinen Apps ist Sinnbild für eine neue Unabhängigkeit und Freiheit. Aktivitäten müssen weniger vorbereitet und geplant werden. Alle zentralen Informationen lassen sich kurzfristig nachschlagen. Das iPhone bestimmt den Alltag. Das Gerät wird so intensiv genutzt, dass das Umfeld der 1Checker kritisch reagiert. Partner werden eifersüchtig, weil das Telefon zu viel Aufmerksamkeit erfährt. Freunde sind leicht genervt, wenn während des Gesprächs sofort zum iPhone gegriffen wird. Auf der anderen Seite bilden sich innerhalb von Bekanntenkreisen In-Zirkel. In diesen tauschen sich die iPhone-Nutzer untereinander aus. Diese In-Zirkel sind häufig klein. Nur 8% der 20- bis 39-Jährigen haben ein iPhone, 24% verfügen über ein anderes Internetfähiges Smartphone. Aber der Reiz der mobilen Endgeräte ist hoch: Jeder fünfte plant, sich in den nächsten sechs Monate ein iPhone oder Smartphone mit Internetflatrate zuzulegen. Radio verkauft nicht bewusst. Nur ein Zehntel der 20- bis 39-Jährigen hat im vergangenen Jahr bewusst direkte Kaufanregungen über das Radio erhalten. Da Radio hauptsächlich zum Musikhören genutzt wird, verwundert dies wenig. Aber nur 13% der Altersgruppe erhalten auch durch Radio-Werbung bewusste Impulse zum Kauf. Da Radio jedoch viel nebenbei gehört wird, ist es wahrscheinlich, dass Radio-Werbung unterbewusst zu Spontankäufen inspiriert. (Grafik s. Presales) Neue, personalisierte Web-Radios werden attraktiv. Während konventionelle Radio-Stationen keine Rolle mehr spielen, werden neue Radioformen wichtiger. Diese ermöglichen es, das Programm zu personalisieren oder selbst über den Zeitpunkt des Hörens zu bestimmen. Insgesamt sind die Zugänge zu diesen neuen Radioformen äußerst vielfältig. Teilweise wird Musik über Last.fm oder Soundcloud sowie ganze Alben über Blip.FM gehört. Teilweise werden Podcasts auf dem Weg zur Arbeit verfolgt. Auch die Online-Video-Plattform YouTube wird zum Musikhören benutzt. Konsumenten legen hier bewusst Playlisten an. ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Experimentellere Werbeformate für neue digitale Formate. Ohne feste Sende- und Programmstrukturen wird es wichtiger, im Umfeld einzelner Künstler zu werben. Ohne ein einheitliches Geschäfts- und Werbemodell müssen Marken sich auf eine Vielzahl möglicher Werbeformate und Beteiligungsformen einstellen. ZITATE „Als ich meine Freundin am Samstag mit dem Auto von der Arbeit abgeholt habe, ist mir mal wieder aufgefallen, wie schlecht das Radioprogramm ist.“ Jan, 31 Jahre „Ich höre manchmal bei der Arbeit am Computer Musik mit dem Kopfhörer. Dazu benutze ich dann einen Radioplayer in Facebook.“ Lisa, 28 Jahre „Morgens höre ich meistens Webradio.“ Antje, 29 Jahre „Ich höre neuerdings auf dem Weg zur Arbeit den Podcast der Tagesschau. Das ist meine tägliche Dosis offizielle Nachrichten.“ Daniel, 26 Jahre „Musik höre ich oft über YouTube. Da kann man sich so Playlisten zusammenstellen oder die Playlisten anderer hören. Das mache ich relativ häufig.“ Stefan, 23 Jahre 24 Das iPhone macht Emails noch wichtiger. Dank iPhone gibt es keine überquellenden Email-Postfächer mehr. Durchgängig ist Email die am meisten verwendete App. iPhone-Nutzer lesen und checken Emails im Prinzip ständig. Das hat klare Impulse für das Konsumverhalten. 42% der iPhone-Nutzer haben innerhalb des letzten Jahres erste Anregungen zum Kauf über EmailNewsletter von Marken oder Herstellern bekommen. Nur persönliche Empfehlungen von Freunden und Markenwebseiten selbst sind noch wichtigere Inspirationsquellen. Das iPhone ersetzt den Laptop. Das iPhone übernimmt Nutzungssituationen, in denen bislang der Computer verwendet wurde. Vor allem um kleine Informationen nachzuschlagen, Emails und StatusUpdates in sozialen Netzwerken zu lesen, wird das iPhone genutzt. Die Hürde, das iPhone zu bemühen, ist sehr gering. Es muss nicht extra eingeschaltet und hochgefahren werden. Das iPhone ist mehr als Telefon und mobiler Internetzugang. Das iPhone schafft viele neue Nutzungssituationen. Aufgrund von GPS, Bewegungssensoren, Mikrofon und Kamera ist es eines der vielseitigsten Geräte, die moderne Konsumenten besitzen. Für jede Lebenssituation gibt es eine App. Dies führt dazu, dass iPhone-Nutzer regelmäßig im Alltag nach Apps suchen, die ihnen in der jeweiligen Situation helfen könnten. Damit wird der App-Store zum Werkzeug-Kiosk des Alltags. Aber vielen fehlt auch das Vorstellungsvermögen, was mit dem Gerät alles möglich ist. Es wird immer schwerer abzuschalten. Die meisten 1Checker schalten das iPhone nie aus. Sie sind immer erreichbar. Es werden permanent virtuelle Nachrichten gecheckt. Die Virtualität wird zur permanenten Meta-Realität. Sie müssen lernen abzuschalten, zu entspannen und loszulassen. Der Alleskönner wird nicht für alles genutzt. Einige nutzen das iPhone z.B. nicht, um Musik zu hören. Andere verwenden immer eine separate Kamera. Die Motivationen dazu sind sehr verschieden. Einige wollen so bewusst Akku-Leistung sparen. Andere wollen vom Bildschirm abschalten. Andere erachten die Qualität der eingebauten Kamera als zu schlecht. iPhone-Nutzer sind besonders. iPhone-Nutzer sind deutlich medienerfahrener, nutzen diese intensiver, aktiver und stärker parallel. Sie sind zudem deutlich konsumfreudiger. Das zeigt sich in nahezu allen Punkten der Befragung. ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Neue Sensoren und ein permanenter Feedback- und Forward-Kanal. Über das iPhone kann die Marken- und Produktkommunikation viele neue Sensoren nutzen. Dies ermöglicht eine größere Personalisierung von Kommunikationsbotschaften. Über das mobile Internet besteht ein permanenter Kanal für die Feedback- und Forward-Kommunikation, um die klassische Kommunikation zu unterstützen. Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt weiter. Viele Alltagshandlungen werden durch das iPhone unterbrochen. Das iPhone wird parallel zu anderen Aktivitäten genutzt. Die Aufmerksamkeitsspannen werden noch kürzer und kleinteiliger. Dies stellt die Marken- und Produktkommunikation weiter vor Herausforderungen. Spiel mit den Realitäten. Mit dem iPhone haben Marken die Möglichkeit, in der virtuellen und physischen Realität am Leben der Konsumenten teilzuhaben. Bei der stationären Internetnutzung gab es immer noch ein entweder virtuell oder physisch. Dies löst sich komplett auf. Email-Marketing ist unterbewertet. Newsletter von Marken, Herstellern, Händlern und Geschäften haben eine entscheidende Bedeutung. Da iPhoneNutzer permanent Emails checken, erreichen gut gemachte Newsletter direkt die Aufmerksamkeit. 25 Facebook: Das soziale Online-Herz ZITATE „Ich bewege mich einfach viel selbstverständlicher. Das Planen, bevor ich irgendwo hinfahre, ist komplett weggefallen. Ich steige einfach in den Zug und fahre los. Die Adresse habe ich irgendwo in den Mails. Unterwegs schaue ich dann nach, wie ich in der Stadt dorthin komme, und suche mir die Busverbindungen raus.“ Antje, 29 Jahre „Mit dem iPhone nimmt einen das Berufliche noch mehr ein. Man checkt halt häufig auch abends noch berufliche Emails. Es fällt mir viel schwerer, richtig abzuschalten. Aber das ist auch eine Art Selbsterziehung. Man muss lernen, es auszuschalten oder dass es Freunde stört.“ Meike, 35 Jahre „Das iPhone ist einfach mein Alleswisser, den ich immer dabeihabe. Es ist mein zweites Gedächtnis. Meine Freundin sagt immer: Your iPhone is your new girlfriend.“ „Mit dem iPhone checke ich reflexartig immer wieder, ob ich neue E-Mails habe.“ Claudia, 39 Jahre Jan, 31 Jahre „Seitdem ich das iPhone habe, benutze ich den Laptop zuhause nur noch für längere Tätigkeiten. Z.B. um zu recherchieren oder längere Emails zu schreiben. Alles andere mache ich inzwischen über das iPhone.“ Facebook ist das größte soziale Netzwerk und wächst weiter. Vier von zehn der 20- bis 39-Jährigen nutzen Facebook. 45% nutzen noch andere soziale Netzwerke. Nur 15% der Altersgruppe nutzt überhaupt kein soziales Netzwerk. Ein Viertel der 20- bis 39-Jährigen nutzt Facebook täglich und ist Heavy-User. 17% der 20- bis 39-Jährigen nutzen Facebook gelegentlich. Sie sind Facebook-Light-User. Empfehlungen innerhalb von Facebook haben einen sehr hohen Stellenwert. Wenn Freunde und Bekannte über Facebook einen Artikel, ein Video, einen Link oder ein Produkt empfehlen, so werden diese Empfehlungen äußerst intensiv verfolgt. Da diese Empfehlungen noch nicht überhandnehmen, haben sie eine herausragende Güte und werden als tatsächliches Qualitätsmerkmal wahrgenommen. Facebook ist zentraler Bestandteil des Tages. Morgens als erstes wird das Facebook-Profil gecheckt. Konsumenten verfolgen, was im Leben ihrer Freunde und Bekannten passiert. Dies geschieht häufig noch im Bett. Auf dem Weg zur Arbeit setzen sie dies fort. Während der Arbeit ist Facebook immer geöffnet und wird regelmäßig gecheckt. Abends werden aktiv Facebook und Twitter genutzt, während im Hintergrund der Fernseher läuft. Spam-Verdacht vs. Inspirationsquelle. Marken, Medien, Organisationen, Bands, Clubs werden gern über „Gefällt mir“ als Freunde hinzugefügt. Interessanterweise werden viele nur äußerst beschränkt über den Newsfeed zugelassen und verfolgt. Diese müssen einen hohen Stellenwert haben und äußerst relevant sein. Andernfalls geraten sie schnell unter Spam-Verdacht und werden ignoriert. Am häufigsten werden Bands hinzugefügt, gefolgt von Medien, Clubs, Restaurants, Bars, Diskotheken. Ein Viertel der Facebook-Heavy-User fügt Marken und Händler als Freunde hinzu. Zwei Drittel tun dies, um spontan Begeisterung oder Zustimmung auszudrücken oder um diese Freude und Begeisterung ihren Freunden und Bekannten mitzuteilen. Mehr als die Hälfte will zukünftig die Aktivitäten gezielt verfolgen. Mehr als die Hälfte der Facebook-Heavy-User hält die Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. in ihrem Newsfeed für eine wichtige Inspirations- und Informationsquelle. Noch haben diese Aktivitäten jedoch kaum zu tatsächlichen Käufen inspiriert. Facebook ist für Freunde und Tratsch, Twitter ist für berufliche Kontakte und News. Viele nutzen Facebook sehr intensiv, aber passiv. Sie posten wenig, lesen aber intensiv, was im Newsfeed passiert. 57% der Facebook-Heavy-User und 36% der Facebook-LightUser verfolgen aktiv auch die News von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. Darin unterscheidet sich Facebook von Twitter. Viele 1Checker nutzen Twitter als personalisierten Nachrichtenkanal, um Vorbildern und Vordenkern zu folgen. Gefühlt versorgt Facebook die 1Checker mit Informationen aus dem innersten Zirkel, während Twitter sie mit externen und berufsbezogenen Informationen versorgt. Daniel, 26 Jahre Wenn Sie einmal an Ihre Handy-Nutzung denken, welche der folgenden Möglichkeiten treffen auf Sie zu? n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ iPhone Andere Smartphones Auf Facebook tobt der Aufmerksamkeitskampf am stärksten. Mit wachsender Zahl an Freunden, Medien, Marken etc. wird der Newsfeed immer voller und unübersichtlicher. Es wird seltener Feedback gegeben. Die Minimal-Variante des Feedbacks, der „Gefällt mir“-Button, bleibt populär. 50% der Facebook-Heavy-User und 40% der Facebook-Light-User klicken auch bei Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen und Stars auf „Gefällt mir.“ Aber 37% bzw. 51% reagieren auch bewusst nie auf solche Aktivitäten im Newsfeed. Kommentare sind rar. Aufgrund der zunehmenden Vernetzung riskiert man seine gesamte Online-Reputation durch Kommentare im eigenen Namen. Ein kritisch Kommentierender geht das Risiko ein, in endlose Diskussionen verwickelt zu werden. Aber 41% der Facebook-Heavy-User und 18% der Gelegenheitsnutzer hinterlassen trotzdem Kommentare zu den Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. Wer Listen anlegt, managt seine Freunde gezielt. Konsumenten sortieren ihre Freunde und Fanpages verstärkt nach Listen. Ein Drittel der Facebook-Heavy-User und ein Viertel der Gelegenheitsnutzer hat Listen angelegt. Da es keine vorgegebenen Listen gibt, führen viele Minimaleinteilungen ein. Sie richten eine Liste ein für Freunde und Bekannte, die alles sehen dürfen. Auf einer weiteren sind nur ganz wenige Informationen zugänglich. Teilweise ist die Pinnwand gesperrt. In diesem Bereich sind häufig Arbeitskollegen und Geschäftskontakte angesiedelt, denen man den Zugang nicht verweigern kann, mit denen man aber auch nicht zu viel teilen will. Professionelle Anwendungen bekommen häufig eine eigene Liste. Initiativen, Unternehmen, Stars etc. ist es häufig nicht gestattet, irgendwelche Aktivitäten oder Informationen über die Person einzusehen. Um der wachsenden Zahl an Aktivitäten Herr zu werden, planen 15% der Heavy-User und 19% der Gelegenheitsnutzer, in den nächsten sechs Monaten Listen anzulegen. Aber vier von zehn FacebookNutzern haben dies auch zukünftig nicht vor. Normale Mobiltelefone 0 0% 26 10 10% 20 20% 30 30% 40 40% 50 50% 60 60% 70 70% 80 80% 27 ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Wenn der Freundeskreis zu groß wird. Um der Flut an Kontakten Herr zu werden, fächern einzelne Teilnehmer den grünen Bereich noch weiter auf. So werden z.B. Freundeskreise nach Städten zusammengefasst. Diese unterschiedlichen regionalen Freundeskreise dürfen nur bestimmte Fotos sehen etc. Diese feinere Aufteilung der Listen dient aber auch dazu, den Newsfeed sauberer zu gliedern. So können z.B. nur die Aktivitäten der Freunde aus dem Ruhrgebiet verfolgt werden. 30% der Heavy-User und 23% der Gelegenheitsnutzer fällt es schwer, in den sozialen Netzwerken noch den Überblick zu behalten. Das Wachstum setzt sich fort und wird zum Störfaktor. Von den 77% der 20- bis 39-Jährigen, die Facebook bislang nicht täglich nutzen, will ein Viertel in den nächsten sechs Monaten aktiver Facebook nutzen. Einige 1Checker berichten, dass sie mehr und mehr mit alten Freunden und Bekannten in Kontakt kommen. Diese wohnen häufig noch in der Provinz und haben ein ganz anderes Online-Verhalten. Davon sind sie genervt und suchen daher Nischen wie Twitter oder Foursquare, um wieder unter sich zu sein. Ein knappes Drittel der Facebook-Heavy-User erwägt gelegentlich, ihr Profil zu löschen, weil ihnen das alles zu viel wird. Die Facebook-Präsenz allein reicht nicht aus. Wer eine Marke als Freund hinzufügt, hat bereits eine hohe Nähe zum Ausdruck gebracht. Diese Beziehung muss sorgsam gepflegt und ausgebaut werden. Es gilt, relevante und/oder unterhaltende Inhalte zu liefern, die für den Fan einen Mehrwert liefern. Dabei gilt es, die richtige Mischung aus Qualität und Quantität zu finden. Hier wird es keine One-Fits-All-Lösungen geben. Social-Customer-Relationship-Management wird notwendig. Um die unterschiedlichen Freunde, Zielgruppen, Käufertypen und Meinungsführer gezielt ansprechen zu können, empfiehlt es sich für Marken, Facebook mit CustomerRelationship-Management-Methoden oder -Systemen zu koppeln. Auch Marken sollten gezielt Listen anlegen, Kontakte verwalten und mit diesen ihren Interessen entsprechend kommunizieren. ZITATE „Ich füge neuerdings öfter mal Clubs als Freunde hinzu. Die schicken mir ihre Events dann auch über Facebook. Ich schau mir dann an, welche Leute für das Event zugesagt haben. Darüber bekommt man ein ganz gutes Bild, was da so gehen wird.“ „Am Morgen lese ich auf der Startseite von Facebook alles. Da erfahre ich, was bei meinen Freunden passiert ist, welche News es bei Geschäftspartnern und in der Bio-Fashion-Szene gerade gibt. Außerdem gibt es immer viele tolle, lustige Videos, die meine Freunde posten.“ Daniel, 26 Jahre Jan, 31 Jahre „Es gibt die grüne Liste für Freunde. Die dürfen alles sehen. Dann gibt es Unternehmen: Das sind Fanpages, Spiele und so weiter. Und dann gibt’s eine rote Liste für Kollegen, die nur meine Pinnwand sehen dürfen und sonst nichts.“ „Unternehmen wie Tchibo und Karstadt folge ich nicht über Facebook. Karl Lagerfeld, Zara oder Chloe aber schon. Als Zara eine neue Kollektion vorgestellt hat, habe ich das über den Newsfeed mitbekommen. Die Kollektion hat mir so gut gefallen, dass ich sie direkt in mein Profil aufgenommen habe, um sie meinen Kontakten zu empfehlen.“ Antje, 29 Jahre „Marken, die in Facebook aktiv sind, schaffen es meistens nicht, ein Freunde-Feeling aufzubauen. Das fehlt mir. Häufig sitzen da die klassischen PR-ler, die auf hölzerne Art versuchen, Interaktionen mit den Usern zu führen. Das merkt man einfach.“ Lisa, 28 Jahre Das Ziel ist die grüne Liste. Die Marke als Absender muss durch den WahrnehmungsFilter der Facebook-User gelangen. War es vorher relativ einfach, durch Mediendruck das Auge bzw. Ohr des Kunden zu erreichen, müssen Marken bei Facebook gezielt Inhalte erstellen, mit denen sie auf die grüne Freundes-Liste der User kommen. Es zählt nicht mehr die reine Kontaktmasse, sondern Kontaktqualität. Meike, 35 Jahre Empfehlungen sind die neue Gold-Währung. Die Adelung, die eine Marke erfahren kann, ist es, in Facebook weiterempfohlen zu werden. Dies wird auch zukünftig noch interessanter, weil Facebook wachsen wird. Marken können deutlich mehr tun, um Empfehlungen anzuregen. Hier sind viele spielerische Zugänge möglich, die Nutzer anregen, auf „Gefällt Mir“ zu klicken oder Kommentare zu hinterlassen. Erfahrungen im Social Commerce sammeln. Social Commerce innerhalb von Facebook ist derzeit noch ein Nischenthema. Noch können Marken von einem FirstMover-Bonus profitieren und Aufmerksamkeit durch einen Facebook-Store generieren. Wir möchten Ihnen zunächst eine Frage zu sozialen Netzwerken wie Facebook, StudiVZ, SchülerVZ, MeinVZ, Wer-kennt-wen, Lokalisten, Jappy, Xing etc. stellen. Welche der folgenden Aussagen trifft am besten auf Sie zu? n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ „Ich nutze Facebook täglich.“ „Ich nutze Facebook alle paar Tage.“ „Ich nutze kein Facebook, sondern andere soziale Netzwerke wie StudiVZ, SchülerVZ, MeinVZ, Wer-kennt-wen, Lokalisten, Jap.“ 15% der 20-39-Jährigen nutzen überhaupt keine sozialen Netzwerke. 0 0% 28 5 5% 10 10% 15 15% 20 20% 25 25% 30 30% 35 35% 40 40% 45 45% 50 50% 29 Bitte geben Sie an, welche der folgenden Möglichkeiten auf Sie zutreffen. Auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken bin ich nicht nur mit Freunden und Bekannten verbunden, sondern auch mit … n = 850 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, die Facebook und andere soziale Netzwerke nutzen. Auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken kann man Listen anlegen, um seine Freunde besser zu sortieren und diesen unterschiedliche Zugriffsrechte einzuräumen. Inwiefern nutzen Sie diese bzw. beabsichtigen Sie, diese zu nutzen? n = 850 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, die Facebook oder andere soziale Netzwerke nutzen politischen Initiativen (z.B. Greenpeace, Barack Obama) Marken (z.B. BMW, O2, Krombacher, Dove, Apple) Händlern (z.B. H&M, Tchibo, Ikea, Citydeal) „Die Funktion, Listen anzulegen, kenne ich nicht.“ Medien (z.B. Bild, Stern, Spiegel, Prosieben, RTL etc.) Clubs, Restaurants, Bars, Diskotheken Prominenten (z.B. Celebrities, Schauspieler) „Ich habe nicht vor, meine Kontakte zu sortieren.“ Bands, Sängern, Plattenlabels Sportvereinen (z.B. FC Bayern München, Hamburg Freezers) Arbeitskollegen „Ich werde in den nächsten sechs Monaten Listen anlegen.“ Geschäftspartnern „Gleichgesinnten, die ich nicht persönlich kenne.“ „Ich füge bewusst nur persönliche Bekannte zu meinen Freunden hinzu.“ „Ich habe bewusst schon solche Listen angelegt.“ 0% 0 10% 10 20% 20 30% 30 40% 40 50% 50 60% 60 70% 70 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 20-39 Jahre, Facebook-Light-User 0% Sie haben gerade angegeben, dass Sie auch Initiativen, Unternehmen, Stars etc. als Kontakt hinzufügen. Wir haben einige Statements hierzu formuliert. Bitte geben Sie an, inwiefern diese Statements auf Sie zutreffen. Top-2-Nennungen: „Trifft voll und ganz zu“ und „Trifft eher zu“ n = 412 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, die auf Facebook Initiativen, Unternehmen, Stars etc. hinzufügen. 10% 20% 30% 40% 50% 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 20-39 Jahre, Facebook-Light-User „Ich klicke gern auf den „Gefällt mir“-Button von Initiativen, Unternehmen, Stars etc., um spontan meine Begeisterung oder Zustimmung auszudrücken.“ „Ich klicke bewusst auf den „Gefällt mir“-Button von Initiativen, Unternehmen, Stars etc., um meinen Freunden und Bekannten auf Facebook zu zeigen, dass ich diese Initiative, Unternehmen, Stars etc. toll finde.“ Einige Marken und Händler beginnen, Online-Shops in soziale Netzwerke wie Facebook zu integrieren. Inwiefern ist es für Sie interessant, Online-Stores innerhalb von Facebook zu nutzen? n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ „Ich klicke bewusst auf den „Gefällt mir“-Button von Initiativen, Unternehmen, Stars etc., um zukünftig deren Aktivitäten über die Newsfeed/Facebook-Neuigkeiten zu verfolgen.“ „Ich verfolge die Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. bewusst in meinen Newsfeed/Facebook-Neuigkeiten.“ „Das ist toll. Ich kann direkt in meinem sozialen Netzwerk einkaufen.“ „Die Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. in meinen Newsfeed/FacebookNeuigkeiten sind für mich eine wichtige Inspirations- und Informationsquelle.“ „Ich kann mir das noch nicht so richtig vorstellen, aber es klingt interessant.“ „Ich reagiere auf die Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. in meinen Newsfeed/Facebook-Neuigkeiten, indem ich auf „Gefällt Mir“ klicke.“ „Ich reagiere auf die Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. in meinen Newsfeed/Facebook-Neuigkeiten, indem ich einen Kommentar hinterlasse.“ „Ich möchte auf Facebook nicht noch weiter von Organisationen, Marken, Stars etc. gestört werden.“ „Ich reagiere bewusst nie auf die Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. in meinen Newsfeed/Facebook-Neuigkeiten.“ „Das interessiert mich nicht.“ „Ich verberge bewusst die Aktivitäten von Initiativen, Unternehmen, Stars etc. in meinen Newsfeed/Facebook-Neuigkeiten.“ „Auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken habe ich inzwischen so viele Freunde, Bekannte, Kollegen, Unternehmen, Bands etc. in meinen sozialen Kontakten, dass es schwer wird, noch den Überblick zu behalten.“ 0% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 20-39 Jahre, Gesamt „Manchmal werden mir soziale Netzwerke wie Facebook zu viel und ich denke darüber nach, mein Profil zu löschen.“ 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 10% 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 20-39 Jahre, iPhone-Nutzer 0% 50% 100% 20-39 Jahre, Facebook-Light-User 30 31 Foursquare: Überbewertet, aber riesiges Potenzial Der Reiz war das Neue. 1Checker nutzen Foursquare, um den neuesten Hype zu verstehen, dabei zu sein und mitreden zu können. Das ist charakteristisch für ihr Selbstverständnis. Sie sehen einen großen zukünftigen Mehrwert in solchen Lokalisierungsdiensten. Sie nutzen Navigationsgeräte und andere ortungsbasierte Services bereits seit Jahren intensiv. Alle Teilnehmer haben eine intensive Anfangs-Phase. Während eine Hälfte kaum noch aktiv ist, checkt die andere Hälfte weiter fleißig ein. Spielerischer Zugang schafft hohe Anfangsbegeisterung. Alle sind sich einig, dass der Spaßfaktor am Anfang sehr hoch ist. Dies liegt vor allem an dem spielerischen Charakter von Foursquare mit seinen vielen kleinen Belohnungen und Erfolgen. Hierzu zählen insbesondere die Badges und Mayorships. Viele haben einen Ehrgeiz entwickelt, Mayor von besonderen Orten oder Sehenswürdigkeiten zu werden. Hierfür lieferten sich einige Teilnehmer regelrechte Schlachten mit anderen Nutzern. Dem medialen Hype fehlt die Begeisterung an der Basis. 1Checker empfehlen Foursquare nicht weiter. Sie sind nicht begeistert und werben nicht für den Dienst. Auf Nachfragen von Freunden reagieren sie sehr verhalten und raten diesen allenfalls, es doch selbst einmal auszuprobieren. Sie haben selbst ein Interesse daran, dass mehr ihrer Freunde auf Foursquare aktiv werden. Gleichzeitig wollen sie sich nicht mit einer unsicheren Empfehlung aus dem Fenster lehnen. Erste Ernüchterung macht sich breit. Es fehlt der erkennbare Nutzen. Die Nutzer kennen niemanden bei Foursquare. Noch immer habe viele Freunde kein Smartphone. Wer Netzwerkfreunde aus Facebook oder Twitter importiert, hat häufig nur wenige Treffer. Wenn man sich einloggt, ist selten jemand in ihrer Nähe. Wenige Orte haben konkrete Empfehlungen. Es fehlt die kritische Masse. Foursquare ist ein zartes Pflänzchen. 90% der 20- bis 39-Jährigen kennen den Dienst nicht. 5% kennen zwar den Namen, aber das Angebot interessiert sie nicht. Immerhin beabsichtigen 3%, in den kommenden sechs Monaten aktiv zu werden. Nur 0,4% der 20- bis 39-Jährigen sind regelmäßige Nutzer. 0,8% checken gelegentlich ein. 0,7% sind angemeldet, aber nicht aktiv. Unter den iPhone-Nutzern sind aber 5% Foursquare-aktiv. 7% planen, in den nächsten sechs Monaten aktiv zu werden. Unter den 5% der Foursquare-Intessierten sind überdurchschnittlich viele Männer (7%), während die Frauen mit 3% unterrepräsentiert sind. ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Erste positive Erfahrungen werden gesammelt. Die Hälfte der 1Checker macht erste positive Erfahrungen. Sie bekommen erste ortsbezogene Empfehlungen für Geschäfte und Gastronomie von anderen Nutzern. Sie sehen spontan, dass Freunde in der Nähe in einer Kneipe sind. Eine Teilnehmerin nutzt Foursquare bei einer Kneipentour mit vielen Freunden und Bekannten. Statt den Abend über miteinander in Kontakt zu bleiben, trifft man nur die Verabredung, an jeder neuen Lokalität einzuchecken. So wissen alle Freunde immer, wo die anderen derzeit sind. Wo eingecheckt wird. Überwiegend checken die Teilnehmer in Restaurants, Bars oder Clubs ein sowie an für sie besonderen Orten. Das sind Sehenswürdigkeiten oder öffentliche Verkehrsmittel, die sie täglich benutzen. Anreize wie Freigetränke oder Coupons spielen bislang keine Rolle. Die selbständigen 1Checker veröffentlichen den Ort des Arbeitsplatzes, um ihr Geschäft zu bewerben. Wer seinen Standort kommuniziert, muss damit rechnen, Besuch zu bekommen. Man checkt nicht zuhause oder bei Freunden ein. Diese Orte sind privat. Niemand soll wissen, wann man dort ist bzw. wo dieser Ort ist. Man checkt ebenfalls nicht bei rein privaten Treffen in Restaurants, Bars etc. ein. Wer seinen Ort mitteilt, ist darauf gefasst, dass jemand vorbeikommt. Es wird kaum in Läden eingecheckt. Häufig lädt die Stimmung in den Geschäften nicht zum Verweilen ein. Was der Standort über einen erzählt. Wer Foursquare nutzt, macht die Erfahrung, dass Orte, an denen man eincheckt, etwas über einen kommunizieren: positiv wie negativ. Wer Bürgermeister bei seinem Arzt ist, gilt als häufig krank. Auch wenn man dort nur ein oder zwei Mal eingecheckt hat. Über Check-ins empfehlen die Nutzer aber auch bewusst Orte. Sie glauben, besonders ortskundig zu sein. Diesen Erfahrungsschatz wollen sie teilen. Ortskenntnis ist eine subtilere Art, die eigene Online-Präsenz zu profilieren, als Status-Updates auf Facebook zu posten. Spamming à la Foursquare. Foursquare erlaubt es, die Aktivitäten parallel auf Twitter und Facebook zu posten. Dies ist ein zweischneidiges Schwert. Da viele niemanden auf Foursquare kennen, ist dies die einzige Art, den Dienst zu nutzen. Facebook-Freunde kommentieren dann auch deren Foursquare-Aktivitäten auf Facebook. Gleichzeitig empfinden viele die FoursquarePosts auf Facebook oder Twitter als störend. Das ist Spamming. Daher blockieren Nutzer bewusst Freunde, die Foursquare querposten. Foursquare-Nutzer sind mediale Vorreiter. Es lohnt sich für Marken und Agenturen, auf Foursquare aktiv zu werden, um Kontakt zu diesen Vorreitern aufzubauen. Sie können von ihnen lernen. Marken können Foursquare ideal nutzen, um mit den Vorreitern echte Mehrwerte zu explorieren. Noch schaffen Foursquare-Aktivitäten Aufmerksamkeit. Ein Großteil der Altersgruppe kennt den Dienst noch nicht einmal. Noch können Marken und Händler durch ausgefallene Foursquare-Aktionen Aufmerksamkeit erzielen. Gleichzeitig benötigt Foursquare dringend mehr Nutzer und attraktive Angebote. Zudem ist es derzeit noch sehr kostengünstig, auf Foursquare aktiv zu werden. Nach dem Hype sind echte Mehrwerte gefragt. Nur wenn Marken und Händler jetzt beginnen, echte, ortsbasierte Mehrwerte für Foursquare-Nutzer zu schaffen, folgt dem Hype ein Aufschwung. Da die Foursquare-Nutzer gute Angebote häufig weiterempfehlen, können Marken und Händler solche Empfehlungen mit positiven Anreizen fördern. Ohne echte Mehrwerte werden die Nutzer sehr bald das Interesse an dieser äußerst vielversprechenden Innovation verlieren. Damit würden der Marken- und Produktkommunikation vorerst die ortsbasierten Touchpoints abhandenkommen. Spielerische Ansätze fürs Marketing entwickeln. Foursquare überzeugt neue Nutzer über den spielerischen Zugang, seine Punkte, Abzeichen, Wettbewerbe etc. Für das Marketing liegt in solchen Spielprinzipien und Belohnungssystemen ein äußerst großes Potenzial. Wer einen spielerischen Zugang hat, ist involvierter, aktiver, schafft Talking Value, gibt Empfehlungen und bekommt Anerkennung. Diese Prinzipien lassen sich auch im echten Leben nutzen. ZITATE „Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum ich Foursquare nutze. Ich bin grundsätzlich Fan von Ortungsdiensten wie z.B. Wikihood. Die haben mir schon oft großen Nutzen gebracht. Bei Foursquare fehlt mir der praktische Nutzen aber noch.“ Daniel, 26 Jahre „Foursquare ist einfach ziemlich genial mit diesem Punktesystem. Es macht mir es einfach gute Laune, Bürgermeister zu werden. Bei Facebook weiß ich oft nicht, was ich schreiben soll. Aber ich bin viel unterwegs und ich kenne viele Restaurants und Bars. Mit Foursquare kann ich anderen die empfehlen, ohne etwas schreiben zu müssen.“ Antje, 29 Jahre „Meine Freunde auf Foursquare sind schon ein engerer Kreis. Es muss ja nicht wie bei Facebook sein, dass 300 bis 400 Leute wissen, wo ich gerade bin.“ Meike, 35 Jahre „Noch hat Foursquare für mich kaum praktischen Nutzen. Aber es macht mir Spaß und ich will dabei sein. Und ich hoffe immer wieder darauf, über Foursquare Tipps für gute Restaurants, Cafes etc. zu bekommen. Das passiert leider noch recht selten.“ Martin, 38 Jahre „Viele meiner Freunde sind auch bei Foursquare. Ich schaue daher öfter, wer gerade in der Nähe ist, und gehe dann vorbei.“ Stefan, 23 Jahre 32 33 Apps: App-Bubble statt App-Economy Nur wenige Apps werden wirklich genutzt. Alle sprechen von der App-Economy. Aber die tatsächliche Nutzung der Anwendungen ist extrem dürftig. Die 1Checker haben zwischen 60 und 120 Apps auf ihrem iPhone installiert. Sie nutzten in den zwei Wochen Feldzeit nur ca. 20 Anwendungen. Von diesen 20 Apps wurden in der Regel nur ein bis zwei Programme regelmäßig und intensiv genutzt. Drei weitere Programme wurden regelmäßig, aber nicht intensiv genutzt. Die restlichen 15 Programme wurden in den zwei Wochen nur ein bis fünf Mal geöffnet. Viele neue Apps wurden nie angerührt. Häufig gibt es auf dem Computer noch weitere Anwendungen, die nie genutzt wurden. Die Verweildauer der Apps ist äußerst kurz. 80 % der Apps werden weniger als 120 Sekunden am Stück genutzt. Etwa die Hälfte der Apps sind sogar nur bis zu 30 oder 60 Sekunden in Verwendung. Vor allem Mails werden sehr häufig und oft auch nur sehr kurz gecheckt. Selbst Anwendungen wie der App-Store, der zum Stöbern einlädt, werden selten länger als zwei Minuten am Stück genutzt. Dies erklärt sich unter anderem durch das fehlende Multitasking der Apps. Eine längere Nutzung gibt es nur bei Spielen. Trotz geringer Nutzung sind Apps attraktiv. Für iPhone-Nutzer ist es reizvoll, neue Apps zu entdecken, herunterzuladen und Freunden zu zeigen. Apps haben Talking Value und Ausweischarakter. Der Reiz der Apps ist Teil einer intensiven Aneignung der neuen Möglichkeiten des iPhones. Hierzu zählen neben Touchscreen und mobilem Internet der integrierte GPS-Sender und die Bewegungssensoren. Die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig, dass immer wieder Apps mit überraschenden Verwendungsmöglichkeiten auftauchen. Wir würden gern kurz mit Ihnen über den Lokalisierungsdienst Foursquare sprechen. Welche der folgenden Aussagen treffen am ehesten auf Sie zu? n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ „Ich habe den Namen schon einmal gehört, aber mich interessiert Foursquare nicht.“ „Ich kenne Foursquare und beabsichtige, in den nächsten sechs Monaten aktiv zu werden.“ „Ich habe Foursquare ausprobiert, nutze es gelegentlich oder häufig.“ 34 20 20% 40 40% 60 60% Tagsüber wird kommuniziert. Tagsüber werden vor allem die vorinstallierten Apps Safari und Mail sowie Facebook und Twitter genutzt. Diese dienen dazu, mit anderen zu kommunizieren und News zu lesen. Insgesamt fällt auf, dass Mail, Safari und Facebook am häufigsten verwendet wird. Überall und jederzeit werden diese benutzt. SMS werden bei iPhone-Nutzern nur dann noch geschrieben, wenn das Gegenüber kein Smartphone besitzt. Abends und am Wochenende dienen Apps der Unterhaltung. Neben Safari und den Social Media Clients werden abends vor allem Unterhaltungsanwendungen genutzt. Auffällig ist, dass wenig mit dem iPhone gespielt wird. Insgesamt spielten die weiblichen Studienteilnehmer mehr als die männlichen. Die Kinder bestimmen, welche Apps die Eltern haben. Vermehrt legen sich auch Eltern ein iPhone zu. Die Eltern stöbern jedoch nicht selbst im App-Store. Teilweise haben sie Angst, versehentlich etwas zu kaufen. Diese Angst ist vergleichbar mit der anfänglichen Angst vor Online-Shops. Die Eltern vertrauen fast ausschließlich den App-Empfehlungen der Jüngeren. Das iPhone ist die Handtasche des frühen 21. Jahrhunderts. Auch wenn man nur wenige Apps nutzt, ist es wichtig, viele installiert zu haben. Wie bei einer Handtasche geht es weniger darum, den gesamten Inhalt zu kennen bzw. zu nutzen. Es reicht schon das Gefühl, dass es eine App für alles gibt oder geben könnte. Die Seiten des iPhones werden häufig nach Funktionen gegliedert. Nur so kann man einen groben Überblick behalten. So gibt es in der Regel eine Seite für Navigations-Apps wie DB Navigator, Fahrpläne etc., eine für Spiele und eine für Non-Sense. „Ich kenne Foursquare nicht.“ 0 10% der Safari-Browser über das Öffnen mehrerer Fenster ein Mindestmaß an Multitasking auf dem iPhone. Inwieweit das Multitasking-fähige iPhone 4 daran etwas ändert, wird sich zeigen. 80 80% 100 100% Zahlreiche Apps machen Probleme. Viele Apps sind nach wie vor schlecht gemacht oder kompliziert zu bedienen. Zwar wurde schon viel verbessert. Aber Apps stürzen noch immer häufig ab, sind langsam oder haben Fehler. Teilweise haben die 1Checker Apps von Medienmarken wie Spiegel, Bild oder Wikipedia installiert. Aber sie nutzen die Angebote lieber über den Browser. Der Browser ist vertrauter und zuverlässiger. Zudem erlaubt 35 ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Apps sind kein Selbstzweck. Vor dem Hintergrund der äußerst geringen Nutzung sollten Agenturen und Marken überdenken, inwiefern eine App wirklich sinnvoll das Markenerlebnis ergänzen kann und genutzt wird. Apps, die nicht mehr können als die Webseite im Browser, haben häufig keinen Mehrwert, schaffen keinen Newswert und verursachen nur Kosten. Spaß-Apps verpuffen. Noch können Marken und Entwickler Achtungserfolge mit Spaß-Apps landen. Die Halbwertzeit solcher Anwendungen ist jedoch äußerst gering. Zukünftig wird das Interesse an solchen Spaß-Apps nicht weiter steigen, während die Zahl der Anwendungen weiter steigen wird. Apps mit funktionalem Nutzen werden lange genutzt. Interessant sind Anwendungen, die einen hohen funktionalen Nutzen im Alltag haben und das iPhone zum Werkzeug machen. Dafür sollten Apps stärker die Möglichkeiten von GPS, Bewegungssensoren, Mikrophon, Kamera, Uhr etc. nutzen und kombinieren. So bekommen Apps einen echten Mehrwert gegenüber Webseiten. Für solche Service-Apps wird auch bezahlt. Apps als Plug-ins. Apps sind Stand-Alone-Programme. Sie lassen sich nur aus der Anwendung heraus bedienen und nicht mit anderen Anwendungen kombinieren. Es ist notwendig, jedes Programm explizit zu öffnen und zu bedienen. Es würde eine neue Dimension eröffnen, wenn Apps als Plug-ins oder APIs entwickelt werden. Sie ließen sich dann in andere Programme integrieren und kombinieren. ZITATE „Mich begeistern Apps nur mäßig: sie sind entweder schlecht programmiert, laufen langsam oder sind einfach überflüssig. Auf dem iPhone muss ich die App erst auf dem Display finden, statt direkt meinen normalen Weg über den Browser zu gehen.“ Daniel, 26 Jahre „Ich interessiere mich dafür, was andere für Apps haben. Der Klassiker ist: Zeig mal dein iPhone. Was ist das für eine App? Und was ist das? Und was ist das? Man gleicht sich gegenseitig ab.“ Antje, 29 Jahre „Mit den Apps hast Du eine Riesenauswahl an Zusatztools. Das ist großartig. Aber meistens nutzt man trotzdem nur 2-3 Apps wirklich.“ Claudia, 39 Jahre „Ich habe die Apps so sortiert, dass die wichtigsten Apps vorne sind. Außerdem habe ich sie thematisch zusammengefasst. Je weiter nach hinten ich komme, desto unwichtiger werden sie für mich.“ Martin, 38 Jahre „Viele Apps habe ich einfach installiert, weil sie nicht stören und man sie irgendwann mal benutzen könnte. Ich habe zum Beispiel diese beiden Radio-Apps. Die habe ich noch nie richtig benutzt. Aber ich stelle mir vor, dass ich mit Freunden samstags spontan Bundesliga-Konferenz hören werde.“ Jan, 31 Jahre 36 37 Presales: Empfehlungen bestimmen die Kaufentscheidungen Wünsche und Sehnsüchte prägen die Kaufabsichten. Vor dem Kauf lassen sich Konsumenten zunächst zu einer Vorauswahl inspirieren. Da heute die meisten Bedürfnisse gedeckt sind, prägen Sehnsüchte und Wünsche die Inspirationsphase. Diese endet mit dem Wunsch oder der Idee, etwas kaufen zu wollen. Dies entspricht einer Vorauswahl. Während der anschließenden Recherche wird die finale Entscheidung getroffen. Inspiration: Persönliche Empfehlungen sind entscheidend. Konsumenten lassen sich breit inspirieren. Jede Aktivität in ihrem sozialen und medialen Umfeld kann zum Kauf anregen. Herausragende Bedeutung hat jedoch das direkte soziale Umfeld. Drei von vier Befragten zwischen 20 und 39 Jahren werden vor allem durch persönliche Empfehlungen von Freunden, Bekannten und Kollegen inspiriert. Keine andere Quelle hat diese Bedeutung. Inspiration: Marken bleiben wichtig. Inspirationen von Marken folgen an zweiter Stelle hinter den persönlichen Empfehlungen. Diese kommen entweder über die Markenwebseite oder über TV-Werbung (beide 42% der 20- bis 39-Jährigen). Auch die Präsentation in Geschäft hat ähnlich hohen Einfluss (41%). Angesichts gesunkener Aufmerksamkeit ist es wahrscheinlich, dass besonders die Marken im Fernsehen inspirieren, mit denen die Zuschauer sympathisieren und denen sie Gehör schenken. Markenwebseiten werden gezielt zur Inspiration angesteuert. Die Markenpräferenz bestimmt also schon die Inspirationsphase. Inspiration: Klassische Medien sind wichtiger als Online-Medien. Redaktionelle Inhalte in Zeitungen und Magazinen (30%), im Fernsehen (32%) sowie Werbung in Zeitungen und Magazinen (28%) regen nur mittelmäßig an. Sie spielen aber noch immer eine deutlich wichtigere Rolle in der Inspirationsphase als Online-Medien. Inhalte auf Online-Medien wie Bild.de oder Spiegel.de (19%), auf Blogs, Communities oder Podcasts (15%) regen deutlich mehr an als Aktivitäten des sozialen Umfelds auf Facebook (9%). Die Aktivitäten von Marken auf Facebook halten die 20- bis 39-Jährigen zwar für eine wichtige Inspirations- und Informationsquelle. Für ihr Kaufverhalten scheinen diese jedoch noch nicht relevant genug. Recherche: Persönliche Empfehlungen leiten. Persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten und Kollegen spielen mit Abstand die wichtigste Rolle bei der Recherche (68%). Je weniger Ahnung Konsumenten von den Produkten haben, desto wichtiger sind persönliche Empfehlungen. Freunde, Bekannte und Kollegen werden gezielt angesprochen und um Empfehlungen gebeten. Hierbei kommen auch Messenger zum Einsatz. Teilweise posten die 1Checker ein Angebot auch auf Facebook oder Twitter und fragen halböffentlich um Feedback. Das passiert jedoch eher in Ausnahmefällen. Interessanterweise werden auch qualifizierte Empfehlungen bewusst ignoriert, wenn diese der bereits getroffenen Vorauswahl widersprechen. Recherche: Online-Medien für die Details. Online-Recherchen stehen nach persönlichen Empfehlungen an zweiter Stelle. Konsumenten recherchieren viel online. Sie vergleichen Produkte, Angebote und Preise. Um detailliertere Informationen zu bekommen, stöbern sie durch Kundenrezensionen z.B. in Foren (48%) und auf Preisvergleichswebseiten (34%). Beide finden sie in der Regel über Schlagwortsuchen in Suchmaschinen (42%). Gerade in den Foren verbringen sie viel Zeit und eignen sich ein intensives Fachwissen an. Recherche: Händler- vs. Markenwebseiten. Während die 1Checker intensiv auf den Webseiten von Händlern surfen, besuchen sie kaum Webseiten von Marken. Sie halten Markenwebseiten für weniger relevant, da sie dort keine neuen Informationen bekommen. Beim Surfen nach guten Angeboten stoßen sie zudem leichter auf die Auftritte der Händler. Den 1Checkern fehlt auf Markenwebseiten der Mehrwert, denn häufig enthalten diese die gleichen Informationen wie die Seiten der Händler. Quantitativ zeigt sich dieser Unterschied nicht. Für die 20- bis 39-Jährigen sind die Informationen auf Marken- (31%) und Händlerwebseiten (30%) gleich wichtig. Recherche: Integrierte Shops machen Markenwebseiten attraktiver. Denn häufig bieten diese Shops ein breiteres und exklusiveres Sortiment an als die sonstigen Händler. Wenn Marken eigene Shops haben, werden sie bei der Suchmaschinensuche besser gefunden. Bei der Recherche nach Angeboten stoßen Nutzer auch bei den Händlerseiten auf die Markenshops. Recherche: eBay-Preise als Qualitätskriterium. Bei größeren Anschaffungen verfolgen viele 1Checker gezielt die Preisentwicklung der Produkte auf eBay. Sie entscheiden anhand der Preisentwicklung, ob sie das Produkt neu oder gebraucht kaufen. Unter den 20- bis 39-Jährigen spielt die eBay-Suche jedoch nur eine untergeordnete Rolle (17%). 38 39 ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Positive Empfehlungen belohnen. Noch immer nehmen Marken die Bedeutung von Empfehlungen nicht ernst genug. Sie fördern Empfehlungen zu wenig. Sie wissen nicht, wer sie empfiehlt und warum. Das Empfehlungsmarketing wird bislang vor allem bei Produktneueinführungen genutzt. Marken sollten sich überlegen, inwiefern sie Kunden für ihre Arbeit als Verkaufsberater honorieren können. Dies erfordert jedoch die Pflege direkterer Kundenbeziehungen. Über welche der folgenden Möglichkeiten haben Sie innerhalb des letzten Jahres schon einmal die Anregung bekommen, sich näher über ein Produkt zu informieren, das Sie dann auch tatsächlich gekauft haben? n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ Die Lücke zwischen Inspiration und Recherche schließen. Während für die Inspiration klassische Medien eine deutlich wichtigere Rolle haben, dominiert bei der Recherche die Online-Nutzung. Dazwischen liegt eine große Lücke. Klassische Kommunikationsmaßnahmen denken zu wenig die folgende Suche in Suchmaschinen mit. Wenn Werbung gezielt Suchwörter anregt, erhält sie zudem ein weiteres Instrument, um ihren Return-on-Invest zu dokumentieren. Persönliche Empfehlungen von Freunden, Bekannten, Kollegen Persönliche Empfehlungen von Gleichgesinnten Facebook-Aktivitäten von Freunden, Bekannten und Kollegen Facebook-Aktivitäten von Gleichgesinnten Facebook-Aktivitäten von Marken oder Herstellern Über Suchmaschinenmarketing die positive Kundenbewertungen hervorheben. Die Optimierung der Suchmaschinen konzentriert sich in der Regel auf Händler- und Markenseiten. Da Konsumenten jedoch auch gezielt nach den Erfahrungen anderer Nutzer suchen, macht es für Marken Sinn, zu steuern, welche Kundenrezensionen gefunden werden und welche nicht. Facebook-Aktivitäten von Händlern oder Geschäften Email-Newsletter von Marken oder Herstellern Email-Newsletter von Händlern Die Webseite einer Marke oder eines Herstellers Die Webseite eines Händlers oder eines Geschäfts ZITATE Berichte/Artikel in Blogs, Communities, Podcasts etc. Berichte/Artikel in Online-Medien (Bild.de, Tagesschau.de, Spiegel-Online etc.) „Für mein E-Piano habe ich drei Monate recherchiert. Erst habe ich mir überlegt, welches E-Piano ich haben will. Ich habe viele Läden besucht, Freunde gefragt und lange Berichte und Diskussionen in Foren gelesen. Auf eBay habe ich zwei Monate lang verfolgt, wie sich die Preise entwickeln. Dazu habe ich mir stundenlang auf YouTube Präsentationsvideos angeschaut. Im Endeffekt hab’ ich bei eBay ein Musikhaus gefunden. Die hatten ein attraktives Kombipaket. Ich habe dann aber direkt auf deren Webseite gekauft.“ Antje, 29 Jahre „Wenn ich einen schnellen Rat brauche, welches Produkt ich lieber kaufen sollte, poste ich dazu eine Nachricht auf Twitter. Da bekomme ich ganz schnell viele Antworten. Facebook ist da deutlich langsamer.“ Meike, 35 Jahre 40 Berichte/Artikel in Zeitungen, Magazinen etc. Berichte/Sendungen im Fernsehen Berichte/Sendungen im Radio Werbung im TV Werbung im Radio Werbung in Zeitungen, Magazinen etc. Plakate, Poster und Litfaßsäulen Prospekte, Beilagen in Zeitungen und Magazinen etc. Handzettel mit Angeboten Produkte, die mir im Geschäft begegnen Werbesendungen per Post Werbung im Internet (z.B. Banner) 20-39 Jahre, Gesamt 0% 50% 100% 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 20-39 Jahre, iPhone-Nutzer 41 Online-Kauf: Alles wird online gekauft – auSSer den Dingen des täglichen Bedarfs Welche der nun folgenden Möglichkeiten haben Sie innerhalb des letzten Jahres dabei zur aktiven Recherche für weitere Informationen vor dem Kauf genutzt? n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ Kaufverhalten ist auf online umgestellt. Die meisten 1Checker haben ihr Konsumverhalten komplett auf online umgestellt. Reisen, Musik, Bücher, Kleidung, Fahrräder, Musikinstrumente, Möbel, elektronische Geräte werden fast ausschließlich über das Netz gekauft. Kosmetik wird sowohl online als auch im stationären Handel erworben. In der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen haben 98% bereits Online-Kauferfahrung. Persönliche Empfehlung von Freunden, Bekannten und Kollegen Persönliche Empfehlungen von Gleichgesinnten Erfahrungen und Empfehlungen von Freunden, Bekannten und Kollegen über Facebook Erfahrungen und Empfehlungen von Gleichgesinnten über Facebook Kundenrezensionen im Internet Online-Shopping passt sich in das Leben der 1Checker ein. Moderne Konsumenten führen ein relativ schnelles und hektisches Leben. Sie arbeiten viel und sind auch in der Freizeit viel unterwegs. Der Online-Einkauf ermöglicht es ihnen, dann einzukaufen, wenn sie gerade Zeit haben. Sie müssen sich nicht an Öffnungszeiten halten oder sich mit allen anderen samstags durch die Stadt schieben. 83% der 20- bis 39-Jährigen und 90% der iPhone-Nutzer kaufen online, weil die Auswahl größer ist. 41% bzw. 52% kaufen sogar online, weil sie dort die Produkte selbst mitgestalten können. Neun von zehn der Befragten schätzen es, sich nicht mehr nach den Öffnungszeiten richten zu müssen. Schlagwortsuche über Suchmaschine Testberichte in Zeitungen, Magazinen Testberichte im Fernsehen Berichte/Artikel in Zeitungen, Magazinen Berichte/Artikel im Fernsehen Berichte/Artikel im Radio Gutscheine jagen und smart shoppen. Wenn alle Produkte im virtuellen Einkaufswagen liegen, gehen die 1Checker noch gezielt auf Gutschein-Suche. Diese finden sie über Webseiten wie Gutscheinpony.de oder über Suchmaschinen. In kürzester Zeit finden sie meistens einen Versandgutschein oder einen Rabattcode von 10-20%. Jeder zweite der 20- bis 39-Jährigen schaut bereits nach solchen Gutschein-Codes vor dem Kaufabschluss. Der Preis bleibt ein zentrales Kriterium für den eCommerce. Neun von zehn Befragten kaufen online, weil die Angebote billiger sind. Nur wenige kaufen mit dem iPhone. Dies geschieht jedoch eher selten. Anlässe für das mobile Einkaufen sind u.a. ablaufende eBay-Auktionen oder die künstlichen Verknappungen bei Shopping-Clubs. Viele Konsumenten sehen mobiles Einkaufen noch skeptisch. Sie fürchten sich vor voreiligen und spontanen Kaufentscheidungen unterwegs. Und: die Shopping-Apps sind noch nicht ausgereift. Werbung in Zeitungen, Magazinen Online-Shopping-Zeiten werden breiter. Interessanterweise wird online nicht nur abends und am Wochenende eingekauft. Konsumenten nutzen auch die Zeit am Morgen gezielt für Einkäufe. Auch während des Arbeitens werden häufig neue Produkte gekauft. Teilweise werden diese dann den Kollegen am Bildschirm vorgeführt. Insbesondere eBay-Auktionen werden von allen Teilnehmern auch am Arbeitsplatz verfolgt. Werbung im Fernsehen Werbung im Radio Prospekte, Beilagen in Zeitungen, Magazinen Plakate, Poster und Litfaßsäulen Programme sind die besseren Berater. Vor allem die weiblichen 1Checker nutzen die automatisierten Empfehlungsfunktionen der Shopping-Seiten sehr intensiv, um sich passende Angebote vorschlagen zu lassen. Sie schätzen die Güte der Empfehlungen, die Einfachheit und die Anonymität der Beratung. Diese würden sie im stationären Handel eher selten machen. Informationen auf eBay Informationen auf der Webseite von Händlern oder eines Geschäfts Informationen auf der Webseite von Marken und Herstellern Preisvergleichs-Webseiten Großes Interesse an Social Commerce in Facebook. Bislang werden die Möglichkeiten, innerhalb von Facebook einzukaufen, kaum genutzt. Facebook-Credits spielen keine Rolle. Auch mit den Online-Shops in Facebook haben die wenigsten Erfahrungen. Aber das Interesse ist da. 22% der 20- bis 39-Jährigen, 38% der iPhone-Nutzer und 43% der Facebook-Heavy-User sind an Online-Shops in Facebook interessiert. Nur 16% der Altersgruppe gelten als Ablehner. Sie wollen nicht noch weiter von Organisationen, Marken, Stars etc. auf Facebook gestört werden. Beratung im Geschäft Produkte im Geschäft anschauen und anfassen Werbesendungen per Post Werbung im Internet (Werbebanner) 20-39 Jahre, Gesamt 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 20-39 Jahre, iPhone-Nutzer 42 43 ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Sales-Tools und Shops für Markenwebseiten. Da immer stärker online eingekauft wird, können Marken vom direkten Vertrieb noch stärker profitieren bzw. Traffic gezielt auf Händlerseiten leiten und an den Umsätzen beteiligt werden. Zusammen mit den Customer-Relationship-Management-Daten können Marken so großes Wissen über ihre Kunden aufbauen und nutzen. Social Commerce fördern. Mit der Fortentwicklung von Facebook erhalten auch Marken und kleine Online-Stores die Möglichkeit, smarte Empfehlungsfunktionen zu integrieren. Interessant wäre es auch, Empfehlungen an die eigenen Facebook-Kontakte mit Gutscheinen und Rabatten zu verknüpfen. Wir haben einige Statements zum Online-Kauf vorbereitet. Dabei geht es uns um alle Produkte außer Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Bitte geben Sie für jedes Statement an, inwiefern dieses zutrifft. Top-2-Nennungen: „Trifft voll und ganz zu“ und „Trifft eher zu“ n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ In Facebook verkaufen. Die große Offenheit gegenüber In-Facebook-Shops sollten Marken jetzt nutzen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Sie könnten dort verkaufen, wo ihre Kunden sind, und müssten diese nicht erst auf ihre Webseite oder in Shops bringen. „Ich kaufe online, weil die Auswahl größer ist.“ „Ich kaufe online, weil ich die Produkte selbst gestalten kann.“ ZITATE „Bevor ich bezahle, schaue ich auf den entsprechenden Webseiten oder bei Google nach entsprechenden Rabatt-Codes, um zu sparen. Das klappt auch in 95% der Fälle.“ Meike, 35 Jahre „Ich habe auch schon darüber nachgedacht, Citydeal zu nutzen, um meine eigenen Veranstaltungen bekannter zu machen und zu bewerben. Das würde bestimmt gut funktionieren.“ Claudia, 39 Jahre „Die eBay-App benutze ich viel, weil ich gerade viele Auktionen beobachte. Übers iPhone bleibe ich auf dem Laufenden und biete mit. Über die eBay-App habe ich bestimmt schon mehrere 100 Euro ausgegeben.“ Jan, 31 Jahre „Ich kaufe online, weil die Angebote billiger sind.“ „Ich kaufe online, weil ich zeitlich flexibel bin und muss mich nicht nach Öffnungszeiten richten.“ „Bevor ich meine Online-Bestellung abschließe, schaue ich, ob ich online einen Gutschein-Code finde.“ „Ich kaufe häufig online mehr, als mir lieb ist.“ „Ich muss mich bremsen, online nicht zu viel zu kaufen.“ „Viele Webseiten und Shops haben die neuen Facebook-Features eingebaut. Du siehst, welche deiner Freunde die Webseite besucht haben und was die toll fanden. Das ist toll. Man wird da abgeholt, wo man ist.“ Lisa, 28 Jahre 44 0% 20% 40% 60% 80% 100% 20-39 Jahre, Gesamt 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 20-39 Jahre, iPhone-Nutzer 45 Spontankäufe: Online-Shopping ist verführerisch Shopping-Clubs treiben Spontankäufe an. Alle weiblichen 1Checker sind Mitglied in Shopping-Clubs oder Coupon-Plattformen. Bei diesen ist es wichtig, möglichst früh am Tag zuzuschlagen. Die begrenzte Stückzahl und das enge Zeitfenster wecken den Jagdinstinkt und schalten die Ratio aus. Der Besuch von Shopping-Plattformen ist Teil der morgendlichen Routine. Die 1Checker verwenden deren Newsletter, Facebook-Page und Webseite parallel. Shopping-Clubs und Coupon-Plattformen legen weiter zu. 26% der 20- bis 39-Jährigen und 39% der Facebook-Heavy-User sind in Shopping-Clubs aktiv. Aber nur 4% bzw 7% nutzen diese regelmäßig. 12% der 20- bis 39-Jährigen planen, diese in den nächsten sechs Monaten auszuprobieren. Gute Shopping-Apps machen süchtig. Einige 1Checker haben intensive Erfahrungen mit Shopping-Apps für das iPhone. Sie beklagen deren schlechte Nutzerführung. Das ist ein Grund, warum sie nicht mehr per App mobil einkaufen. Nur einige wenige Shopping-Apps werden gelobt. Hierzu zählt z.B. die Amazon-Anwendung. Eine Teilnehmerin musste diese App wieder löschen, um sich selbst zu schützen. Schutzmechanismen gegen Spontankäufe. Spontankäufe sind für Konsumenten Lust und Laster zugleich. Sie entwickeln Strategien, um sich vor dem eigenen Shopping-Trieb zu schützen. Hierzu zählte u.a. die Frage an Freundinnen oder Kolleginnen, warum man dieses Paar Schuhe nicht benötigt. Andere schützen sich, indem sie die Produkte für 2-3 Tage im Online-Warenkorb liegenlassen. Wenn sie die Produkte dann noch brauchen, kaufen sie diese. Online mehr zu kaufen, als einem lieb ist, kennen 31% der 20- bis 39-Jährigen und sogar 46% der iPhone-Nutzer. 28% bzw. 40% müssen sich sogar aktiv bremsen, um online nicht zu viel zu kaufen. ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Shopping-Clubs wie Brands4Friends, Vente Privée, Zalando, City Deal etc. sind derzeit in aller Munde. Inwiefern haben Sie mit solchen Shopping-Clubs bereits Erfahrung gemacht? n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ Rabatte und Gutscheine als gezielte Bewerbung einsetzen. Die Suche nach Rabatten und Gutscheinen ist ein wesentlicher Teil des Online-Shoppings, den Marken nutzen können. Sie können Produkte bewerben, Kaufentscheidungen beschleunigen oder umlenken. „Ich kenne Shopping-Clubs nicht.“ „Mich interessieren solche Shopping-Clubs nicht.“ Warenkörbe in Erinnerung rufen. Konsumenten erzeugen bewusst einen Bruch im Kauferlebnis, um sich zu schützen. Ausgewählte Produkte geraten in Vergessenheit. Handel und Marken sollten Konsumenten zu ihrer Auswahl zurückführen. „Ich habe noch keine Erfahrung gemacht. Ich beabsichtige aber, die in den nächsten sechs Monaten auszuprobieren.“ „Ich bin Mitglied in Shopping-Clubs. Aber ich nutze diese nur gelegentlich.“ Optimierung von Shopping-Apps. Hier gibt es noch großen Nachholbedarf. Die Usability der Shops auf dem Smartphone ist noch nicht ausgereift. Je stärker das iPhone und andere Smartphones den Laptop ablösen, desto stärker wird auch über diese Geräte eingekauft. „Ich bin Mitglied in Shopping-Clubs und nutze diese regelmäßig.“ 20-39 Jahre, Gesamt 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 20-39 Jahre, iPhone-Nutzer ZITATE „Ich bin ein totales Opfer von ShoppingClubs geworden. Morgens lese ich regelmäßig die Shopping-Newsletter. Dann weiß ich, wann es welche Aktionen gibt.“ „Ich lass’ mich gerne von Newslettern verführen, wenn sie nett aufgemacht sind. Teilweise schlag’ ich dann direkt vom iPhone aus zu.“ Meike, 35 Jahre Antje, 29 Jahre „Man ist online ja immer versucht, mehr zu kaufen. Es ist ja nur ein Knopfdruck. Beim Online-Kauf lege ich mir daher häufig Produkte in den Warenkorb und warte. Wenn ich die nach 2-3 Tagen noch immer brauche, kaufe ich die. Manchmal bleibt dann auch gar nichts übrig.“ Claudia, 39 Jahre 46 „Shops für iPhones oder Smartphones sollten dringend optimiert werden. Das macht so häufig sehr wenig Spaß. Aber Amazon hat eine wahnsinnig tolle iPhone-App. Wenn man dieses One-Click-Payment eingerichtet hat, muss man sich echt zurückhalten, nicht zu viel zu kaufen.“ Meike, 35 Jahre 47 Der stationäre Handel: Geschäfte sind Orte der Inspiration Stationärer Handel ist angeschlagen. Die 1Checker besuchen eher selten und ungern Geschäfte. Sie wissen zwar, dass diese zu einer lebendigen Umwelt gehören. Aber Geschäfte bieten ihnen nicht genügend Mehrwert. Abgesehen von Lebensmitteln und Kosmetik bevorzugen sie, online einzukaufen. 38% der 20- bis 39-Jährigen bzw. 52% der iPhone-Nutzer charakterisieren ihr Einkaufsverhalten ebenfalls so. Über die gesamte Befragung hinweg ist die Zustimmung zum Kauf im stationären Handel deutlich geringer als beim Online-Shopping. Neues entdecken. Obwohl sie bevorzugt online recherchieren und kaufen, regen auch die Produkte in Geschäften viele Konsumenten zum Kauf an. Auch vier von zehn der Befragten sehen dies so. Produkte in Geschäften haben für die Inspiration einen ähnlich hohen Stellenwert wie TV-Werbung oder Markenwebseiten. Nur folgt dieser Inspiration selten der Kauf. Haptik spricht für Geschäfte. Drei von vier Konsumenten zwischen 20 und 39 Jahren besuchen im Rahmen von Produktrecherchen Läden, um die Produkte zu sehen und anzufassen. Eher selten wird daraus ein Kauf. Häufig recherchieren sie noch im Laden über das iPhone nach Online-Alternativen. Nur einem Viertel der Befragten ist es nicht wichtig, die Produkte anzufassen. Sollte ihnen das Stück nicht gefallen, nicht passen, unhandlich sein etc., haben sie kein Problem, es zurückzuschicken. Nur 41% der 20- bis 39-Jährigen kaufen lieber im Geschäft, weil das Umtauschen von online gekauften Produkten zu umständlich ist. 59% haben damit kein Problem. Die Beratungskompetenz ist dürftig. Konsumenten haben schlechte Erfahrungen mit der Beratung im Handel. Verkäufer wollen das verkaufen, was vorrätig ist. Sie lassen sich zwar beraten, messen der Beratung aber keinen hohen Stellenwert bei. Nur ein Drittel der 20- bis 39-Jährigen nutzt die Beratung im Geschäft zur Recherche. Läden sind überfüllt und hektisch. Drei der weiblichen 1Checker besuchen nur ungern Geschäfte. Vor allem in ihrer Freizeit an Wochenenden erleben sie Geschäfte als echten Stressfaktor. Früher gingen sie häufiger mit Freundinnen und der Mutter am Samstag einkaufen. Die Teilnehmerin, die nach wie vor gern in Geschäften einkauft, geht bevorzugt morgens an Wochentagen in Geschäfte. Nur 43% der 20- bis 39-Jährigen kaufen lieber in Geschäften, weil sie gern shoppen und sie das als Freizeitbeschäftigung tun. 57% sehen das nicht so. 48 ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Geschäfte laden nicht zum Verweilen ein. Foursquare wird nicht in Geschäften genutzt. Es herrscht ein Gefühl der Hektik. Man hat das Gefühl, möglichst schnell wieder den Laden verlassen zu wollen. Dadurch entsteht eine Art Tunnelblick im Laden. Man ist weniger offen, sich inspirieren zu lassen. Der stationäre Handel ist teurer. Konsumenten recherchieren regelmäßig online. Sie wissen, dass sie online deutlich bessere Angebote bekommen. Sie wissen, dass selbst Elektronik-Händler, die stark mit dem Preis werben, teuer sind. Nur 23% der 20- bis 39-Jährigen und 40% der iPhone-Nutzer nehmen es in Kauf, für die Produkte im Laden mehr zu zahlen. Wenn Konsumenten in Läden kaufen, hören sie anschließend von Freunden und Bekannten, dass diese ein besseres oder neueres Produkt online billiger erstanden haben. Die sofortige Verfügbarkeit sticht. Für den Handel spricht, dass man das Produkt sofort bekommt und nicht warten muss. 57% der 20- bis 39-Jährigen sehen das ebenso. Geschäfte ermöglichen es den Konsumenten, kurzfristiger und flexibler zu leben. Dafür sind sie bereit, Abstriche zu machen. Häufig sind Produkte nicht in Farbe, Form, Modellreihe, Ausgabe, Variante verfügbar, die sie suchen. Die Stärken ausbauen, an den Schwächen arbeiten. Der stationäre Handel bleibt wichtig für Inspiration und Recherche. Die Dramaturgie im Geschäft kann noch optimiert werden. Dem Wunsch der Konsumenten, Produkte anzufassen und zuhause auszuprobieren, kann der Handel über stärkere Ausprobierangebote entsprechen. Um dem Wunsch nach guter Beratung zu entsprechen, sind neue Konzepte gefragt. So könnten z.B. erfahrene Stammkunden zu Beratern werden. Zum Verweilen einladen und Stoßzeiten entzerren. Geschäfte sind allzu häufig sehr funktional und einseitig auf ihren Zweck ausgerichtet. Es geht nur ums Verkaufen. Damit üben sie Stress auf ihre Kunden aus. Konsumenten suchen aber Orte, um dort zu verweilen und Zeit zu verbringen. Wenn Konsumenten verweilen, kann man ihnen zusätzliche Services verkaufen und ihnen mehr Raum zum Träumen, Ausprobieren und Überlegen einräumen. Zudem sind spannende Konzepte gefragt, die die weniger frequentierten Wochentage attraktiver machen. Die kulturelle Bedeutung von Geschäften stärken. Geschäfte sind nicht nur Orte des Einkaufens bzw. des Abverkaufs. Der Handel kann seine kulturelle oder soziale Rolle vor Ort stärken. Hierzu zählen z.B. Events aller Art, Kinderbetreuung etc. Den Handel als Marketing-Kanal nutzen. Marken sollten den Handel stärker unterstützen und gemeinsam neue Konzepte entwickeln. Bislang sehen Marken den Handel nur als Vertriebskanal. Marketing und Vertrieb leben noch immer in getrennten Sphären. Während das Marketing lernen muss zu verkaufen, muss der Vertrieb lernen, Marketing zu machen. Schließlich geht es im Handel nicht nur um Verkauf, sondern auch darum, Markenwelten erlebbar zu machen. ZITATE „Ich gehe extrem selten shoppen. Ich finde das furchtbar. Ich habe keine Lust, mich am Wochenende durch die Menschenmassen zu schieben. Darum kaufe ich auch tatsächlich fast nur noch online.“ Antje, 29 Jahre „Geschäfte gehören für mich zu einer lebenswerten Stadt und einem funktionierenden Viertel dazu. Aber wenn ich mein eigenes Verhalten anschaue, gehe ich kaum noch in Geschäfte.“ Jan, 31 Jahre „Mein Shopping-Verhalten hat sich total verändert. Früher war es üblich, dass ich samstags mal mit meiner Mutter zum Bummeln in die Innenstadt gegangen bin. Heute machen wir das zwar auch noch gelegentlich. Aber ich muss dann nichts mehr kaufen und habe mehr Zeit für meine Mutter.“ Claudia, 39 Jahre „Ich gehe sehr gerne in Geschäfte, stöbere dort und lasse mich inspirieren. Das mache ich allerdings nur in der Woche morgens. Dann ist es schön leer und man wird nicht gestresst.“ Lisa, 28 Jahre 49 App-Store: Fluch und Segen zugleich Der App-Store ist ohne Alternative: Nutzer beklagen, dass es keine Alternative zum App-Store gibt. Es fehlen mögliche Alternativen. Sie fühlen sich zunehmend unwohl mit der neuen Macht, die Apple nicht nur über die Apps einnimmt. Wir haben einige Statements zum Einkaufen in Geschäften vorbereitet. Dabei geht es uns um alle Produkte außer Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Bitte geben Sie an, inwiefern diese Statements auf Sie zutreffen. n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ Top-2-Nennungen: „Trifft voll und ganz zu“ und „Trifft eher zu“ Schlechte Usability im App-Store: Die Nutzerführung im App-Store wird beklagt. Bei längeren Recherchen treten häufig viele kleine Unhandlichkeiten auf. Der App-Store funktioniert nur linear, nicht parallel. Man kann nicht wie im Browser die Alternativen in verschiedenen Tabs öffnen, sondern nur über Suchbegriffe, Kategorien und über die Vorwärts- und Zurück-Funktion navigieren. Lässt man sich längere Listen von Suchergebnissen anzeigen und klickt anschließend auf „zurück“, muss man wieder auf der ersten Seite starten. „Ich kaufe nur noch Lebensmittel und die Dinge des täglichen Bedarfs in Geschäften ein. Alle anderen Dinge bestelle ich online.“ „Ich weiß, dass ich für die Produkte im Geschäft mehr bezahle. Aber das nehme ich gern in Kauf.“ „Ich kaufe lieber in Geschäften, weil mir das Umtauschen von online gekauften Produkten zu umständlich ist.“ „Ich kaufe lieber in Geschäften, weil ich gern shoppen gehe.“ Einseitige Angebotspräsentation: Die beschränkte Art des Browsens im App-Store erschwert es, in der großen Flut von Apps nach der besten Alternative zu suchen. Denn entweder muss man wissen, was man sucht, oder auf die Top-Listung vertrauen. Wer spezielle Interessen hat, hat es schwer. „Ich kaufe lieber in Geschäften, weil ich die Produkte vorher anfassen und in echt sehen will.“ „Ich kaufe lieber in Geschäften, weil ich die Produkte sofort haben will.“ 20-39 Jahre, Gesamt 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 20-39 Jahre, iPhone-Nutzer 0% 20% 40% 60% 80% 100% Updates und Synchronisieren werden ignoriert. Auffällig ist, dass viele Nutzer nur selten ihr iPhone synchronisieren und Updates laden. Vielen dauert dies zu lang. Der kleine rote Punkt auf dem App-Store-Symbol wird ignoriert. Das unregelmäßige Updaten verstärkt den negativen Eindruck von Apps. Schließlich werden über die Updates auch Fehler korrigiert. Die Hemmschwelle, Apps zu laden, ist niedrig. iPhone-Nutzer probieren viele Apps aus. Wenn ein Angebot interessant ist, laden sie es zum Testen herunter. Neue Gratis-Apps auszuprobieren ist fester Bestandteil des iPhone-Erlebnises. Obwohl sie viele ungenutzte Anwendungen auf dem iPhone haben, löschen sie teilweise auch Apps, die ihnen gar nicht gefallen. Hemmschwelle Bezahl-Apps. Kostenpflichtige Anwendungen haben eine höhere Hemmschwelle. Selbst bei Kleinstbeträgen. Gibt es eine kostenlose Variante, wird diese fast immer zuerst gewählt. Selbst wenn die Teilnehmer mit der Gratis-Version zufrieden sind und bereit wären, für die App zu zahlen, folgt eher selten der Kauf der Premium-Version. Häufig scheitert es allein an der Gelegenheit. Apps spontan kaufen. Der App-Kauf ist nur in wenigen Fällen geplant. Meist werden Apps spontan gekauft. Das macht den Reiz und die Gefahr aus. Für die einen sind die Beträge so klein, dass sie nicht weh tun. Andere versuchen gerade auch solche Mikro-Beträge zu sparen. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass sich diese aufaddieren. Letzer Ausweg App-Store. Der App-Store wird häufig aus Langeweile angesteuert. Wenn nichts im Fernsehen kommt, schaut man nach neuen Apps. Häufig werden dann Spiele und andere Unterhaltungsangebote gesucht. Solche Nutzungssituationen ergeben sich vorrangig abends, am Wochenende oder unterwegs. Vielfältige Zugänge zum App-Store. Es gibt keine einheitliche Nutzung des App-Stores. Einige präferieren die Nutzung über das iPhone. Sie browsen dann im App-Store, wenn ihnen langweilig ist oder sie etwas Bestimmtes suchen. Andere nutzen den App-Store eher über den Laptop. Sie nutzen die Zeit, wenn das Telefon am Computer lädt oder synchronisiert. Wenn die Nutzer beim Surfen am Laptop neue Apps entdecken, sind beide Wege möglich. 50 51 ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION Aftersales: Der Kauf endet nicht an der Kasse ABLEITUNG FÜR DIE MARKENUND PRODUKTKOMMUNIKATION In-App-Payments statt Bezahl-Apps. Um Hemmschwellen bei Bezahl-Apps zu umgehen, braucht es neue Bezahlmodelle. Marken sollten kostenlose Apps anbieten, die integrierte Bezahl-Optionen haben. So können kostenlose Apps zu Premium-Modellen aufgerüstet werden. Nach dem Kauf wird Bestätigung gesucht. Konsumenten recherchieren nach dem Kauf noch einmal. Sie haben zwar gekauft, sich aber noch nicht final entschieden. Sie fürchten, das falsche Angebot beim falschen Händler zu ungünstigen Konditionen gewählt zu haben. Sie suchen nach Informationen, die sie in ihrer Kaufentscheidung bestätigen und ihnen ein gutes Gefühl geben. 44% der 20- bis 39-Jährigen recherchieren daher nach dem Kauf. Bestätigung erfahren sie auch durch positives Feedback von Freunden, Bekannten und Kollegen. 35% der 20bis 39-Jährigen und 52% der iPhone-Nutzer suchen nach einem Kauf aktiv nach Feedback von Freunden, Bekannten und Gleichgesinnten. Nachkauf-Dissonanzen erkennen. Wer zu viel kauft, fühlt sich anschließend schlecht. Es besteht Bedarf an positiver Bestätigung nach dem Kauf. Dies kann durch positives Feedback von Freunden und Bekannten erfolgen oder über Aftersales-Kommunikation. Wichtig für Marken ist es, diese Nachkauf-Dissonanzen aufzugreifen. Neue Konzepte für die App-Vermarktung. Je mehr Anwendungen in den App-Store strömen, desto wichtiger wird es, dass die Nutzer überhaupt wissen, welche Angebote es gibt. Die Preise für Top-Listungen in den Kategorien des App-Stores schnellen bereits nach oben. Gesucht sind neue Konzepte, die Apps bekannt machen und auf sie hinweisen. ZITATE „Ich schaue mir an, was es in den Rubriken so gibt. Meistens bin ich in der SpieleRubrik. Häufig lade ich mir zwei Probelevels zum Spaß herunter und spiele die aus Langeweile.“ Daniel, 26 Jahre „Ich gehe nur in den App-Store, wenn ich weiß, was ich will, oder wenn ich was suche.“ Antje, 29 Jahre „Aber der App-Store ist auch unglaublich unübersichtlich. Vor allem bei der App-Suche. Man muss sich schon wirklich damit beschäftigen, um das Richtige zu finden. Die Kategorien sind zu grob. Oft muss man 500 verschiedene Apps durchsehen.“ Martin, 38 Jahre „Ich suche vor allem abends, nachts, im Bett oder vorm Fernseher nach neuen Apps. Häufig schau’ ich fern und stöbere dann aus Langeweile so ’rum.“ Claudia, 39 Jahre 52 Selbstsicherheit ist die Grundlage für Empfehlungen. Empfehlungen sind eine äußerst wichtige Währung. Es ist wichtig, sich sicher zu sein, bevor man Empfehlungen ausspricht. So empfehlen mehr als acht von zehn der 20bis 39-Jährigen nur Produkte und Dienstleistungen, die sie selbst kennen und schätzen. Wer positives Feedback aus seinem sozialen Umfeld bekommt, gewinnt Sicherheit und empfiehlt diese weiter. Dies geben auch 60% der 20- bis 39-Jährigen an. Wenn sie von etwas wirklich überzeugt sind, sprechen sechs von zehn der 20- bis 39-Jährigen trotz negativem Feedback Empfehlungen aus. Wenn sie von etwas begeistert sind, postet ein Viertel auch online Kundenrezensionen. Bedürfnisse konstruieren, um sich vor sich selbst zu rechtfertigen. Viele 1Checker suchen auch nach dem Kauf noch Gründe, warum sie das Produkt wirklich brauchen. Besonders bei Spontankäufen. Sie schaffen nachträglich Bedürfnisse. Sie suchen Rechtfertigungen und Erklärungen, warum sie schon wieder Geld ausgegeben haben, warum sie die teurere Variante gekauft haben etc. Auch diese Post-Rationalisierung gehört zur aktiven Suche nach Bestätigung für das eigene Handeln. Marken- und Produktkommunikation endet nicht mit dem Kauf. Online wird mehr umgetauscht. Man bestellt, um das Produkt auszuprobieren. Mit dem Kaufabschluss ist die finale Kaufentscheidung noch nicht gefallen. Aber der SalesFunnel endet mit dem Kaufabschluss. Für die Marketingkommunikation ist der Kunde nicht mehr interessant. In einer voll vernetzten Welt geht es verstärkt darum, die getätigten Käufe zu halten, die eigenen Kunden zu Fürsprechern zu machen und eine Beziehung aufzubauen, die man fortan pflegt. Dies erfordert auch, Empfehlungen anzuregen und zu belohnen. Die Aftersales-Kommunikation schafft zusätzliche Relevanz für die Markenwebseiten. Marken können über ihre Webseiten positive Bestätigung nach einem Kauf geben. Je gezielter diese Bestätigung erfolgt, desto effektiver ist diese. Es geht nicht nur um Marken-, sondern auch um Produktbestätigung. Diese Suche nach Bestätigung kann für viele Marken an Customer-Relationsship-Management-Maßnahmen gekoppelt werden. Zudem ist es auch möglich, dass Marken es fördern, dass Konsumenten sich gegenseitig positives Feedback auf ihre Käufe geben und positive Rezensionen finden. Wer Beziehungen hat, kann weitere Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Der Aufbau und die Pflege der Kundenbeziehungen sind zusätzliche neue Geschäftsmöglichkeiten. Schließlich können so zusätzliche Services, Fanartikel etc. verkauft werden. Wer Beziehungen hat, kann die Markenwelt mit zusätzlichen Produkten anreichern, die zwar nicht zur Kernkompetenz gehören und selbst hergestellt werden, aber dennoch großen Anklang finden. Beispiele hierfür sind z.B. der Shop der Wochenzeitung Die ZEIT. ZITATE „Früher lag neuen Produkten ein Zettel bei, der einem zum Kauf des Produktes gratulierte. Heute gehe ich dafür auf die Markenwebseite. Wenn ich irgendwas kaufe, dann besuche ich hinterher häufig die Markenwebseite. Nicht zuletzt, um ein gutes Gefühl zu bekommen.“ Jan, 31 Jahre „Wenn wir bei der Arbeit etwas online bestellt haben, dann suchen wir oft gegenseitig nach Argumenten, warum wir dieses Paar Schuhe unbedingt brauchen.“ Meike, 35 Jahre 53 Wir haben einige Statements zu Ihrem Verhalten nach einen Kauf vorbereitet. Dabei geht es auch hier um alle Einkäufe außer Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Bitte geben Sie an, inwiefern diese Statements auf Sie zutreffen. n = 1.001 Personen aus Deutschland, 20-39 Jahre, online-repräsentativ Top-2-Nennungen: „Trifft voll und ganz zu“ und „Trifft eher zu“ „Nachdem ich mir etwas gekauft habe, versuche ich, von Freunden, Bekannten und Gleichgesinnten Feedback zu bekommen.“ „Wenn ich von Freunden, Bekannten, Gleichgesinnten positive Rückmeldungen zu Produkten und Dienstleistungen bekommen habe, empfehle ich diese weiter.“ „Wenn ich von einem Produkt oder einer Dienstleistung begeistert bin, schreibe und poste ich online eine Kundenrezension.“ „Obwohl ich von gewissen Freunden, Bekannten, Gleichgesinnten negative Rückmeldungen zu Produkten und Dienstleistungen bekomme, empfehle ich diese weiter, wenn ich davon überzeugt bin.“ „Manchmal recherchiere ich auch, nachdem ich etwas gekauft habe, um mich zu vergewissern, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“ „Ich empfehle nur Produkte und Dienstleistungen, die ich selbst kenne und schätze.“ „Wenn mich ein Produkt oder Dienstleistung richtig begeistert, empfehle ich diese auch über eine Status-Nachricht auf Facebook.“ „Ich gebe mehr negative Empfehlungen als positive.“ Kontakt Interone GmbH, Theresienhöhe 12, 80339 München 0% 20-39 Jahre, Gesamt 20-39 Jahre, Facebook-Heavy-User 20-39 Jahre, iPhone-Nutzer 54 20% 40% 60% 80% 100% Marco Mehrwald, CCO [email protected] Franziska von Lewinski, CEO [email protected]