- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
lia /
Foto: Foto
imer
Thomas Re
AUSGABE 19/11 21. SEPTEMBER 2011
Anzeige
43205
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
e 4,50 Fr. 9,00
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
Alle Jahre
wieder...
Applikationen
für Facebook
„Nicht nachtreten, bitte!“
Dmexco
Special
Die besten Tipps für das
Weihnachtsgeschäft
S. 42
Social Software als
Marketing Tool
Thomas Rickert, Eco e.V.,
zur Kritik an New TLD
S.62
18 Seiten über die
Trends in Köln
S. 20
Die besten Vermarkter 2011
GOOGLE
App-Werbung in Adwords
Google arbeitet an einem neuen mobilen Adwords-Werbeformat. Innerhalb
von Google Adwords können Firmen
künftig mit „App Extension“ für ihre
mobile Applikation werben. Mobile
Suchanzeigen werden dann um einen
Link ergänzt, der zur mobilen App des
Unternehmens führt. Noch wird das
Format getestet. is
MOBILE COMMERCE
HRS mit Augmented Reality
Auf Location Based Services und Augmented Reality setzt die neue iPhone
App des Hotelbuchungsportals HRS. Auf
Wunsch werden dem Nutzer zu Hotels,
die seine Handykamera fotografiert, umgehend
Informationen zu
Ausstattung, Zimmerpreisen und
auch Buchungsmöglichkeiten
eingeblendet. fk
Hotels mobil
buchen: iPhone
App von HRS
S. 50
Die Mediaplaner haben die Servicequalität der Online-Vermarkter bewertet. Yahoo gewinnt
Y
ahoo Deutschland vor Ströer
Interactive vor Tomorrow
Focus Media – das ist das sicherlich
überraschende Ergebnis des diesjährigen Servicetests der INTERNET WORLD Business. Anfang
August wurden die OnlineMediaplaner in den Agenturen
aufgefordert, die Servicequalität
der Top-Ten-Agof-Vermarkter
zu beurteilen. Abgefragt wurden
15 Kriterien, angefangen von Erreichbarkeit über Kompetenz sowie crossmediale, individuelle
oder aufmerksamkeitsstarke Werbeformen bis hin zur Qualität
von Targeting und Research oder
dem Angebot neuer Vermarktungstechnologien wie beispielsweise Real-Time Bidding.
Lag das Vermarkterfeld in der
Gesamtwertung noch sehr eng
beisammen, offenbarten sich in
den Einzelauswertungen doch
große Unterschiede. Beispiel
crossmediale Konzepte: Hier
Die Sieger:
Die Top 3 im
Vermarktertest 2011
führen mit Tomorrow Focus, IP
Deutschland und Sevenone Media erwartungsgemäß drei Töchter von Medienkonzernen das
Ranking an. Bei der Qualität des
Targetings wiederum rangieren
mit United Internet Media, eBay
Advertising Group und Yahoo
die reinen Onliner vorn.
Die befragten Planer in den
Agenturen konnten aber auch
eine generelle Einschätzung zur
Situation der Vermarkter abgeben. Hier offenbart die Branche
noch große Schwächen bei medienübergreifenden Kommunikationslösungen, die zur Markenbildung beitragen. Genau da
wollen die Vermarkter aber hin,
sehen sie sich aufgrund des Mediennutzungsverhaltens doch in
der Poleposition bei der Markenführung. Detaillierte Ergebnisse
des Vermarktertests und die Reaktionen der Agenturbosse lesen
Sie auf Seite 3 und 16 ff. häb ❚
MICROSOFT, YAHOO, AOL
Manager von Microsoft, Yahoo und
AOL haben in New York Top-Mediaplaner und Website-Betreiber über eine
Allianz zur gemeinsamen Vermarktung
von Werbeplätzen informiert. Geplant
ist, dass nicht belegte Flächen im jeweiligen Inventar den Partnern zur
Vermarktung angeboten werden. fk
INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE
Online Werbeplanung
Einen neuen Bereich Social Media
Marketing und darauf spezialisierte
Dienstleister enthält
der brandneue 136seitige INTERNET
WORLD Business
Guide „Online
Werbeplanung“.
Ihr persönliches
Exemplar liegt
dieser Ausgabe
bei. red
I
nteractive Media (IM) schnup- nen. Wie das Konzept konkret
pert in die Fernsehwelt: Seit aussieht, zeigt Interactive MeKurzem darf der Online-Ver- dia in einem Showcase auf der
markter der Deutschen Tele- Dmexco. Noch dieses Jahr soll
kom interne Synergien nutzen das Format live gehen.
und das IPTV-Angebot T-Home
Zwar handele es sich noch
Entertain vermarkten.
um einen „sehr dosierten EinKonkret wird der Pay-TV- stieg“, gibt IM-Chef Frank BaKanal „Liga Total“
chér zu. Es gehe zumit einem kurzen
nächst aber darum,
Presenter Spot ausdas Medium für
gestattet. In einem
Werbung zu öffnen
nächsten
Schritt
und vom Markt zu
soll dem Werbemitlernen. Ungeklärte
tel nun InteraktiFragen sind etwa,
vität eingehaucht
welche Messgrößen
werden. Pilotkunde
die Werbekunden
benötigen und wo
Samsung wird dafür „zum Umfeld
Budgets für interakpassende Artikel“
tive Bewegtbildwerwährend der Sen- Macht TV-Werbung:
bung angesiedelt
sind. dg
dung anbieten kön- IM-Chef Frank Bachér
❚
Werbemarkt über 6 Mrd.
A
uf 6,23 Milliarden Euro
schätzt der Online-Vermarkterkreis (OVK) das BruttoOnline-Werbevolumen 2011 in
Deutschland. Damit bestätigt
der OVK zur Eröffnung der
Dmexco seine Prognose vom
Frühjahr, die für das laufende
Jahr von einem Wachstum von
16 Prozent gegenüber 2010 ausging. Eine Erhöhung der Frühjahrsprognose – wie in vergangenen Jahren – wagt der OVK in
diesem Herbst nicht. Lesen Sie
mehr zum Web-Werbemarkt in
Deutschland auf Seite 2. fk ❚
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Interactive Media goes TV
Werbeallianz nimmt Form an
2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
21. September 2011
DMMA OnlineStar Shortlist
Video treibt die Werbung
OVK prognostiziert der Bewegtbildwerbung ein Plus von 115 Prozent
D
as Internet etabliert sich hinter dem
Fernsehen zum zweitwichtigsten
Werbekanal – und daran haben bewegte
Bilder, wie wir sie aus dem TV kennen,
einen entscheidenden Anteil. Von allen
Werbeformaten, die der OVK in seine Berechnung des Werbevolumens einbezieht,
konnte die Bewegtbildwerbung am stärksten hinzugewinnen: Der Verband geht für
das laufende Jahr von einem Wachstum
von 115 Prozent gegenüber dem Vorjahr
aus. Dieses stramme Plus beschert dem
Segment der klassischen Online-Werbung
eine Zunahme von 20 Prozent gegenüber
dem Vorjahr, das Bruttowerbevolumen
steigt von 3,15 Milliarden auf 3,78 Milliarden Euro. Obwohl dieses Segment damit
neue Rekordmarken erzielt, hat sich das
Wachstum gegenüber 2010 deutlich verlangsamt und bewegt sich in etwa auf dem
Niveau von 2009.
I
nsgesamt 35 Arbeiten von 22 Agenturen
umfasst die Shortlist des DMMA OnlineStar 2011, die jetzt veröffentlicht wurde.
Die 23-köpfige, hochkarätig besetzte Jury
wählte die Finalisten aus 279 Wettbewerbsbeiträgen von 130 Agenturen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Vergeben wird der Award in Gold, Silber und
Bronze in neun Kategorien am 27. Oktober
in Berlin. Der wichtigste Kreativ-Award der
Digitalbranche in Deutschland wird vom
BVDW, der Verlagsgruppe Ebner Ulm und
der MFG Innovationsagentur für IT und
Medien ausgerichtet. fk
❚
Brutto-Online-Werbevolumen steigt 2011 auf 6,23 Milliarden Euro
Display Advertising wächst deutlich stärker als Suchwortvermarktung und Affiliate Marketing
6.234
(+ 16 %)
377 (+ 10 %)
Angaben in Millionen Euro
Affiliate-Netzwerke
5.357
(+ 26 %)
339 (+ 10 %)
Suchwortvermarktung
Klassische Online-Werbung
4.258
(+ 16 %)
308 (+ 15 %)
3.667
268
2.076
(+ 11 %)
1.867
(+ 15 %)
1.624
(+ 10 %)
1.476
1.923
2.326
(+ 21 %)
2008
2009
❚ www.dmma-onlinestar.de
3.781
(+ 20 %)
3.151
(+ 35 %)
Go für Analytics
2010
2011
Prognose
D
Quelle: OVK-Report 2011/2
©INTERNET WORLD Business 19/11
Eine überproportionale Nachfrage nach Bewegtbildwerbung beschert der Online-Werbebranche
2011 vermutlich ein Rekordergebnis. Allerdings: Das Wachstumstempo hat sich verlangsamt
Was ist brutto, was ist netto?
Auch die Suchmaschinenwerbung wächst
2011 mit einer Steigerungsrate von elf Prozent langsamer als im Vorjahr, damals
hatte der OVK noch 15 Prozent ermittelt.
Dennoch reicht es auch hier zu einer neuen Rekordmarke: SEA wird in diesem Jahr
nach OVK-Schätzungen in Deutschland
erstmals die 2-Milliarden-Marke überschreiten. Auch Affiliate Marketing legt
mit nominal zehn Prozent Plus 2011
genauso schnell zu wie 2010. Allerdings
trägt dieser Online-Werbekanal mit ver-
gleichsweise schmalen 377 Millionen Euro
gerade einmal sechs Prozent zum gesamten Online-Werbevolumen bei.
Inwieweit diese Zahlen die wahren
Kräfteverhältnisse im Online-Werbemarkt widerspiegeln, ist nach wie vor umstritten. Die 3,8 Milliarden Euro, die das
Display Advertising 2011 brutto bringen
soll, stehen zwar in den Preislisten der Vermarkter, bezahlt wird jedoch nach Schätzungen von Branchenkennern kaum ein
Drittel davon. Haustarife, Mengenrabatte
und Staffelpreise sind bei Display-Buchungen – wie bei der TV- und der PrintWerbung – gang und gäbe, bei den per Versteigerung verkauften Adwords dagegen
nicht. Und wichtige andere Felder wie zum
Beispiel die Werbung auf Facebook oder
Umsätze aus Partnerprogrammen von
Amazon und eBay fehlen im OVK-Zahlenwerk. Aber immerhin: Online-Werbung
wächst, so viel scheint sicher. fk
❚
E-COMMERCE
Drei Start-ups versuchen sich mit verschiedenen
Konzepten im Online-Lebensmittelmarkt
6
7
Der Inkubator Springstar.com formiert sich
Alles „smart“ und „connected“
8
Google+ Nutzer im Profil
Der F-Commerce lohnt sich insbesondere
für die kleineren Internet-Händler
41
Wer vom Web-Weihnachtsgeschäft profitieren
will, muss jetzt die Weichen stellen
Mit Start-ups wie Momox wurde der Handel
mit Gebrauchtem im Internet zum Geschäft.
Jetzt ziehen Amazon, eBay und Otto nach
Studie: Abbruchquoten der Top-20-Webshops
SPECIAL: DMEXCO
Was gibt es Neues bei Social Media
und Suchmaschinenmarketing?
Was von den Argumenten gegen die neuen
Top-Level-Domains zu halten ist
20
RUBRIKEN
45
30
Welche Aussteller haben Affiliate, E-Mail,
Tracking und E-Commerce im Fokus?
32
Deutschland-Vize bei Yahoo,
glaubt, dass Bewegtbildwerbung in
keiner Mediastrategie fehlen darf
24
Rolf Mager,
Online Marketing Manager bei
Lodenfrey, will per Umfrage-Tool
jüngere Zielgruppen erreichen
38
Etats Marketing & Werbung
38
Rechtstipp: Höhe der Rücksendekosten
46
Domain-Experte beim Eco, sagt,
was von den Argumenten gegen
Top-Level-Domains zu halten ist
Techniktipp: A/B-Tests mit Google Adwords
48
Martin Röttgerding,
Etats Tools & Technik
49
Dienstleisterverzeichnis
52
Head of SEM bei Bloofusion,
weiß, wie man A/B-Anzeigentests
mit Google Adwords durchführt
CMS-Spezialist E-Spirit startet Präsenz in den USA 49
Menschen & Karriere
57
Es muss nicht Farmville sein
Impressum
57
Nicht nur ein großes Budget, sondern auch der
offene Umgang mit den Nutzern entscheidet
über den Erfolg von Facebook Apps
50
Termine
58
Stellenmarkt
59
Feedback / Gehört
62
46
TOOLS & TECHNIK
Die Mehrheit der Smartphone-Nutzer ist
enttäuscht von mobiler Web Performance
48
Über den großen Teich
22
62
Heiko Genzlinger,
Topkampagne: Björks „App-Album“
Social Media Plug-ins wie der Facebook „Like“Button müssen im Disclaimer auftauchen
16
60
Gastkommentar: Nicht nachtreten, bitte!
44
Beim Shoppen Freunde fragen
Lodenfrey nutzt das Umfrage-Tool „Best Choice“ 51
44
Gründer und CEO von Ethority,
glaubt, dass Online-Markenschutz
prinzipiell alle Unternehmen betrifft 12
MEINUNG
Ungeduldige Mobil-Surfer
Was tut sich in den Bereichen Display,
Bewegtbild, Mobile und Kreativität?
Ein paar Ausgehtipps für alle, die noch nicht
wissen, wo sie nach der Dmexco – und nach
dem Abendessen – hingehen sollen
Direktor eBay-Europa, hält den
Recommerce für eine moderne
Alternative zur Online-Auktion
Sten Franke,
42
Recht: Buttons richtig einbinden
Vermarkter auf dem Prüfstand
55
Kölner Nächte
Amazon ist Klassensieger
12
MARKETING & WERBUNG
Das erwartet Sie auf der Messe 2011
Zum neuen Semester starten neue
Studiengänge rund um das Thema Internet
SZENE
Aus Alt mach Geschäft
10
Tools für den Überblick
Die Mediaplaner haben gewählt: Yahoo
ist Sieger des Online-Vermarktertests 2011
40
Alle Jahre wieder
TV, Rechner, Mobile – bislang war die Zahl der
Bildschirme übersichtlich. Das wird sich ändern
Social-Media-Monitoring-Systeme zeigen, in
welchem Zusammenhang Unternehmen und
ihre Produkte im Internet diskutiert werden
Endlich mehr E-Wissen
Chance für Kleine
Aufbauhelfer für Gründer
Exklusiv: Erste Reichweitendaten und soziodemografische Angaben zu Google+ Usern
Multichannel ist das Top-Thema auf dem
kommenden Versandhandelskongress
Martin Barthel,
KARRIERE
Integration ist Trend
Ran an die Frischtheke
er Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat den Einsatz
des kostenlosen Web-Analyse-Programms
Google Analytics für datenschutzrechtlich
unbedenklich erklärt. Zuvor hatte sich Caspars Behörde mit Google auf ein Maßnahmenpaket geeinigt: Google bietet ein Tool,
mit dem Nutzer die Erfassung ihrer Daten
auf Analytics unterbinden können, nun
für alle relevanten Browser am Markt an.
Zudem wird auf Anforderung des Website-Betreibers bei der Speicherung der IPAdressen automatisch der letzte Nummernblock gelöscht. Basis dafür soll ein
Vertrag über die Verarbeitung von Daten
sein, den die Website-Betreiber und Google abschließen. fk
❚
Meinungen in diesem Heft
INTERNET WORLD Business 19/2011
TRENDS & STRATEGIEN
19/11
51
Thomas Rickert,
62
48
Christoph Wenk-Fischer,
Geschäftsführer des BVH, sieht in
der Software-Integration ein großes
Thema für die Handelsbranche
40
Winfried Zimmermann,
Vorstand Personal Otto Group, lässt
Lehrstoff vermitteln, der die tägliche
Unternehmenspraxis widerspiegelt 56
AKTUELL
3
Meilen bis zur Markenführung
Die Online-Branche will an die Branding-Töpfe der Werbekunden – und zeigt Schwächen
as die Fashion Week in New York
für die Modeszene, ist die Dmexco
in Köln für die Internet-Branche. Die
Vermarkter präsentieren ihre neuen „Kollektionen“ im Sinne von trendigen und
hochwirksamen Kommunikationsdienstleistungen und zeigen sich beim Schaulaufen von ihrer schönsten, glänzendsten Seite.
So verkünden der Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) und der Online-Vermarkterkreis (OVK) auf ihrer Pressekonferenz am Eröffnungstag traditionell wieder
die Online-Werbemarktzahlen. 6,23 Milliarden Euro sollen es 2011 werden (siehe Titel) –
wieder einmal ein Rekord! 3,8 Milliarden
Euro davon entfallen auf „klassische“ OnlineWerbung, die gegenüber dem letzten Jahr um
20 Prozent wachsen wird. Das schafft Selbstvertrauen! Die Branche kann vor Kraft kaum
noch laufen und lässt in Köln den Alltag hinter
sich. Doch wie sieht es hinter der Fassade aus?
INTERNET WOLRD Business hat die Mediaplaner in den Agenturen nach der Servicequalität
der großen Vermarkter befragt. Die Ergebnisse
lesen Sie ab Seite 16.
Schwächen bei der Markenbildung
Darüber hinaus haben wir die Bosse großer
Media-Agenturen nach einer allgemeinen Einschätzung zur Lage der Vermarkter gebeten. Ergebnis: In Sachen Service haben sie ihre Hausaufgaben zum größten Teil gemacht. Offene Flanken
zeigt die Branche jedoch, wenn es über das eigene
Medium – sprich das Internet – hinausgeht, wenn
also crossmediale, integrierte oder medienübergreifende Kommunikationskonzepte gefordert
sind, die zur Markenbildung beitragen.
Zwar beanspruchen die Onliner aufgrund der
nach wie vor steigenden Internet-Nutzung und
Foto: Fotolia / VDR #22182258
W
Unreifer Teenager: Das Internet ist als Werbeträger
gesetzt, doch der Reifeprozess dauert noch an
der zunehmenden Vielfalt an digitalen Endgeräten gerne die Leitung in der Markenführung für
sich, aber: Die Brücke zu den klassischen Medien
müssen die Onliner erst noch schlagen. Es gilt,
sich die dort geltenden Regeln und Mechanismen
anzueignen. Ganz oben auf der Agenda: übergreifende Nachweise zur Werbewirkung und
Markenbildung. häb
❚
Timucin Güzey,
Head of Digital,
Carat Deutschland GmbH
„Neben dem Kampf um das
größte Stück vom Kuchen,
Technisierung, neue Standards
und Trends vergessen nach wie vor fast alle Vermarkter, dass die Beweisführung von Online
Media für die Markenwirkung noch nicht zufriedenstellend erbracht ist. Hier erwarten wir uns
mehr vermarkter- und kundenübergreifende
Ansätze und gemeinsame Lösungen. Trotzdem
beschwert sich jeder über die falsche Währung.“
„Die angekündigte Konsolidierung innerhalb der digitalen
Vermarkterlandschaft ist bislang nicht eingetreten. Im Gegenteil, es tauchen
sukzessiv neue Anbieter und Spezialdienstleister
auf, die sich um Aufmerksamkeit und Budgetanteile bemühen. Diese Entwicklung macht eine
Schärfung des jeweiligen Angebotportfolios noch
wichtiger, das betrifft natürlich auch die Servicequalität. Positiv: Zunehmend mehr Vermarkter besetzen und integrieren die Themen Mobile, Targeting und Video in ihre Strukturen. Unsere Anforderung, insbesondere an Multichannel-Medienhäuser, ist nicht nur eine medienübergreifende
Vermarktungspolitik, sondern die Stärken eines
konvergenten Medienangebots auch konzeptionell einzubringen.“
Christof Baron,
CEO
Mindshare
Klaus Ahrens,
Mitglied der Geschäftsführung
Pilot
„Die Online-Vermarkter sind
insgesamt professioneller geworden. Viele sind allerdings
noch nicht in der Multimediawelt angekommen,
in der neben digitalen Medien auch noch eine
Reihe anderer Kanäle existieren, die sich nicht nur
über technologische Innovationen, ,Netzwerke‘,
hippe Formate oder Klicks und den besten Deal
auszeichnen, sondern bei denen das Thema Markenbildung und – dann ganz oben auf der Agenda
– die Werbewirkung im multimedialen Kontext im
Fokus stehen. Am besten sind hier die Multimediavermarkter aufgestellt, nicht zuletzt auch Google.“
„Wir erleben gerade den Übergang von der Online- in die
Digitalvermarktung: Immer
mehr Devices (Smartphone, Tablet PC, Hybrid TV
etc.) sind zu bespielen. Gleichzeitig nimmt die Digitalisierung der Klassik mit Entwicklungen wie Digital
Signage Fahrt auf. Herausforderung für die Vermarktung: keine neuen Silos entstehen lassen, sondern
gleich übergreifende Standards zur Vergleichbarkeit
entwickeln. Online war die Spielwiese, jetzt geht es
darum, diese Erfahrungen auf alle Medien zu übertragen. Die Differenzierung nach Kanälen wird
obsolet – für viele Nutzer ist das schon Realität.“
Armin Schroeder,
Unitleiter Digital
Crossmedia
6
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Kapital für Ideen
AUSGEHTIPPS
Google übernimmt Zagat.com
Google kauft den US-amerikanischen Restaurant- und Weinguide Zagat.com und
verstärkt sich im Bereich lokale Inhalte. Auf
der Webseite Zagat.com können Restaurantbesucher Gaststätten nach verschiedenen Kriterien bewerten. Zagat bietet eine
kostenlose Basis- und eine kostenpflichtige
Premiummitgliedschaft für 24,95 US-Dollar pro Jahr an. Die Webseite vermittelt
außerdem Deals. is
MOBILE BUSINESS CONFERENCE
Mobile Web in der Praxis
Wie geht mobile Markenführung? Ist Mobile Commerce wirklich schon relevant?
Und wie agieren Unternehmen erfolgreich
im Mobile Web? Antworten auf diese Fragen gibt die Mobile Business Conference,
die vom 29. bis 30. November 2011 in
Köln stattfindet. Neben aktuellen Marktzahlen und Analysen zählen Anwenderberichte von Cinemaxx, Neckermann.de und
HRS.com zu den Programmhighlights. is
DEUTSCHE BÖRSE
Drei Start-ups versuchen sich mit unterschiedlichen Konzepten im Lebensmittelmarkt
G
eht es jetzt los? Demnächst starten gleich
drei junge Firmen OnlineSupermärkte: Emma-Mobil.de beginnt in „wenigen
Wochen in Rendsburg und
danach im Ruhrgebiet“,
wie Gründer Cedric May
berichtet. In Berlin will
Food.de Mitte Oktober
den Online-Lebensmittelhandel eröffnen und Supermarkt.de will von Hamburg aus starten. Der starken Konkurrenz wegen
geben sich die Gründer
bisher verschlossen.
Kenner jedoch bewerten
das Unterfangen als aussichtsreich: Denn rund 100
Milliarden Euro werden
pro Jahr in Deutschland
mit Lebensmitteln umgesetzt. Nicht einmal ein Prozent davon wird
online erzielt: Deutsche Kunden gelten als
zu preissensibel, um den Lieferservice mitzubezahlen, zudem können sie ein engmaschiges Netz von Filialisten und Discountern nutzen. Versuche der traditionellen
Händler kommen nicht in Fahrt. Ottos
angekündigte Lebensmitteloffensive scheiterte 2010 an Renditezielen. Selbst Amazons Marktplatz dümpelt vor sich hin.
Cedric May von EmmaMobil. Das Gründerteam
sieht sich als Dienstleister
von Supermärkten. Wer
auf der Website eine Postleitzahl eingibt, wird auf
einen Shop vor Ort verwiesen: „In kleinen Städten arbeiten wir mit einem
Laden zusammen, wo die
Wege weit sind, sicher mit
mehreren“, so May. Einnahmen will das Start-up
aus Provisionen erzielen.
Food.de hat sich Lieferanten gesichert und will
einen Online-Supermarkt
aufziehen, der lokal ausliefert. In Berlin sucht Schaal
bereits nach 200 bis 300
Lebensmittel online verkaufen: Drei junge Firmen Testkäufern, um Konzept
wollen es wagen
und Systeme auszuprobieren. Im zweiten Schritt will
„Dort will keiner Lebensmittel bestellen, er deutschlandweit starten. Wie seine Kondas ist viel zu umständlich“, sagt Food.de- kurrenten tüftelt er bereits seit einigen JahGründer Karsten Schaal. Lediglich Froo- ren an seiner Idee. 2001 hatte er in Leipzig
dies.de, das im Ruhrgebiet mit Super- schon einmal einen Supermarkt fürs Web
märkten kooperiert und aus deren Sorti- aus der Taufe gehoben, war damals aber an
ment Lieferungen organisiert, arbeitet mit der Finanzierung gescheitert. Wie die
Chancen für ihn und seine Konkurrenten
einigem Erfolg und Investorengeld.
„Wir bieten Supermärkten Technologie, heute stehen, weiß keiner – aber BranService und Hardware, damit sie einen chenkenner warten gespannt auf den
Online-Vertrieb starten können“, erklärt Durchbruch in dieser Sparte. vs
❚
Xing im Tecdax
Außer Spesen ...
Die Deutsche Börse hat Xing in den Tecdax
aufgenommen. Damit gehört das BusinessNetzwerk, das seit 2006 an der Börse notiert ist, zu den 30 größten börsennotierten
Technologie-Aktien. Die Aufnahme erfolgt
am 19. September und zwingt Fonds, die
den Tecdax abbilden, Xing-Aktien zu kaufen. Zusammen mit dem Softwarespezialisten PSI ersetzt Xing im Tecdax Roth + Rau
sowie Phoenix Solar. is
DEALGECCO.COM
19/11
Ran an die Frischtheke
VENTURE CAPITAL
Die Mannheimer Webkapital stellt Gründern Kapital sowie Hilfen beim Management bereit. So will die Gesellschaft, die
im deutschsprachigen Raum in der Startphase investiert, die Risiken senken. Denn
das Geld wird bei Anlegern eingesammelt.
Sie können pro Jahr neun Prozent Dividende und eine quotale Beteiligung an 15 Prozent des Jahresüberschusses erwarten. vs
21. September 2011
Tengelmann: Relaunch des Lieferdienstes
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Spar und Intermarché scheiterten zu Zeiten
der New Economy mit Supermarkt24.de. Seit
zehn Jahren liefert Tengelmann in München
und Berlin Ware aus. Doch über die Regionengrenze kam der Dienst nie hinaus: zu aufwendig, zu klein, obwohl er inzwischen rentabel arbeitet. Nun versucht Tengelmann mit einem Relaunch erneut sein Glück. Metro-Tochter Real setzt derweil auf Online-Bestellungen
und Abholung – mit mäßigem Erfolg.
Gruppendeals für Firmen
Die Berliner Gesellschaft Rebate Networks
startet mit Dealgecco.com einen Marktplatz für Liveshopping-Händler. Diese können auf der Plattform Produkte für Gutscheinauktionen nach Groupon-Manier
oder für tägliche Schnäppchen ersteigern.
Dealgecco greift dabei auf die Kontakte
von Rebate Networks zurück. Die Gesellschaft betreibt ein weltweites Netzwerk aus
Groupon-Klonen und investiert nun hierzulande in Daily Deals. Hinter Rebate Networks stehen Business Angel Stefan Glänzer
und StudiVZ-Mitgründer Michael Brehm. vs
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www.internetworld.de/dienstleister
Das eigene Bier zum Fest
Etiketten für Männer, Frauen als Käufer: Idbeer setzt auf Kreativität
D
ie Motive der vorgegebenen Etiketten
lassen keinen Zweifel: Idbeer.de ist
was für Männer, für echte Kerle, die gerne
Bier trinken – zum Vatertag, beim Fußballgucken oder Grillen. Dass jedoch die
Mehrheit seiner Kunden weiblich ist, hat
Thomas Oehl, Gründer und Geschäftsführer von Idbeer, selbst überrascht: „70 Prozent unserer Käufer sind Frauen, die das
Bier für ihre Männer oder Väter bestellen.“
Auf Idbeer.de können Kundinnen und
Kunden Bieretiketten selbst gestalten und
zum individuellen Anlass das passende
Bier servieren.„Beim Suchen von besonderen Geschenken werden Frauen eher aktiv
als Männer“, glaubt Oehl.
Zwei Jahre alt wird Idbeer im November
2011. „Die ersten zwei Jahre waren hart im
Idbeer ist ohne externes Kapital gewachsen
Sinn von arbeitsintensiv. Doch das Produkt kommt an, die Verkäufe steigen“,
bilanziert Oehl. Idbeer druckt die selbst
gestalteten Labels und klebt sie auf 0,33Liter-Flaschen, befüllt mit Pils oder hellem
Exportbier der Schlossbrauerei Au-Haller-
tau. „Derzeit liefern wir pro Monat etwa
15.000 Bierflaschen und 4.000 Schnapsflaschen aus.“ Genaue Umsatzzahlen nennt
Oehl nicht. Mittlerweile arbeiten sechs
Leute für Idbeer, vier fest angestellt.
Im November 2010 hat Idbeer das Angebot um Liköre und Schnäpse erweitert.
Oehl will mit Idshots.de verstärkt Unternehmen ansprechen, zum Beispiel Bars
und Restaurants, die für ihre Veranstaltungen eigens gestaltete Flaschen ordern.
Mit Bier sei das schwierig, weil Wirte an
Verträge mit ihren Brauereien gebunden
seien, erklärt Oehl. Er kann sich vorstellen,
demnächst auch Etiketten für Wein und
Softdrinks anzubieten. Vielleicht gibt’s
dann ja auch eine bessere Motivauswahl
für Frauen – auch fürs Bier.
Und was macht frau solange, wenn sie
ein schönes Bierlabel haben will? Selber
machen natürlich, zum Beispiel mit dem
nicht überlieferten nordischen Trinkspruch: „Wer auf Island zischt ein Bier,
wird zur Elfe im Geysir.“ is/tga
❚
19/11
TRENDS & STRATEGIEN
21. September 2011
Schön wohnen
N
ach dem Verkauf von Brands4friends
an eBay und Buyvip an Amazon ist es
stiller um Shopping-Clubs für Mode geworden. Dafür setzt sich der Club-Verkauf
nun in neuen Bereichen durch: Gerade
starteten mit Westwing.de und Casacanda.de zwei Clubs, die Wohntextilien und
-accessoires verkaufen. Hinter Casacanda
stecken die Investoren Klaus Hommels
und Oliver Jung, mit deren Hilfe auch der
Mode-Club Brandalliance.com entstand.
Westwing wird finanziert von Holtzbrinck
Ventures, gerade investierte zudem Point
Nine Capital. Beide Gesellschaften waren
bereits beim Mode-Club Brands4friends
engagiert, haben diesen mit aufgebaut und
bei dessen Verkauf an eBay gut verdient.
Neben den zwei Shopping-Clubs konkurrieren auch Fashion4home.de, Urba-
Aufbauhelfer für Gründer
S
tandorte in Berlin, Delhi, Dubai, Sydney, Montreal, Moskau, Sao Paulo und Istanbul, im
internationalen Team neben erfahrenen Gründern und Investoren auch Berater, Rechts- sowie
Finanzexperten: Mit Springstar.com formiert sich
gerade ein international agierender Inkubator, der
Gründer und Geschäftsideen mit internationalem
Fokus unterstützt. Hauptsitz ist Berlin.
Mit von der Partie sind unter anderem die Investoren Oliver Jung, Klaus Hommels und Harish
Bahl, die junge Unternehmen wie Xing.de, Dawanda.de, Adconion.de oder Markafoni.com begleiteten und ihre Beteiligungen in Springstar bündeln.
Springstar: Inkubator für internationale Start-ups
Springstar beschäftigt bereits 80 Mitarbeiter in
Berlin, weltweit 2.000. Im Netzwerk vertreten sind
25 Beteiligungen, darunter Shopping-Clubs und
Groupon-Klone, die laut Unternehmen mehr als
eine Milliarde US-Dollar abwerfen. Springstar
beteiligt sich in der Startphase und treibt die
Internationalisierung von Ideen voran.
Das Geld wird auch von Lakestar kommen.
Unter diesem Namen starten Hommels und Jung
gerade einen eigenen Fonds für B2C-Ideen. vs ❚
Frisches Geld für Autoda
D
er Marktplatz für Gebrauchtwagen Autoda.de
hat sich in einer zweiten Finanzierungsrunde
einen „mittleren einstelligen Millionenbetrag“
von den bestehenden Gesellschaftern Rocket
Internet und Holtzbrinck Ventures sowie den
Investoren Catagonia Capital und Zimmermann
Investment besorgt. „Mit der Kapitalerhöhung
können wir unseren Expansionskurs fortsetzen“,
so Mitgründer Sebastian Klauke.
Im Gegensatz zu Marktplätzen, die Käufer und
Verkäufer zusammenbringen, wickelt Autoda den
Kauf auch selbst ab. Das Start-up kooperiert dazu
mit Händlern, Leasing-Gesellschaften und Autovermietern und profitiert von Provisionen. vs ❚
Westwing.de: Club-Verkauf von Wohnlichem
Internet World BUSINESS
7
nara.de oder Design3000.de um Kunden,
die gerade ihre Wohnung einrichten.
Den Möbel- und Wohnmarkt im Web
eröffnet haben Start-ups wie Myfab.com
aus Frankreich und Woonio.de, bei denen
Verbraucher Möbel individuell gestalten
konnten oder Designstücke fanden. Glücklos agierte indes Otto in diesem Markt:
2009 gestartet wurde dessen Möbel-Shop
Yourhome.de Anfang diesen Jahres eingestellt: vielleicht zu früh. vs
❚
8
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
21. September 2011
19/11
IFA-TRENDS
Alles „smart“ und „connected“
TV, Rechner, Mobile – bislang war die Zahl der Bildschirme übersichtlich. Das wird sich ändern. Denn künftig
werden auch Haushaltsgeräte oder Autos mit Screens und Apps ausgestattet: Die IFA-Trends im Überblick
S
martphones, Smart TV, Smart Grid
und wenn die Bezeichnung bei Autos
nicht schon vergeben wäre, dann hieße es
jetzt sicher auch Smart Car. Denn alles um
uns herum wird „schlau“ – und zwar per
definitionem durch die Verbindung mit
dem Internet.
Die Heimvernetzung ist zwar kein neues Konzept, doch auf der IFA 2011 in Berlin wurde deutlich, dass vernetzte Geräte
den Absatz im Consumer-ElectronicsMarkt ankurbeln sollen. „Wer in der
Unterhaltungselektronik Erfolg haben
will, sollte auf sogenannte ,Connected
Products‘ setzen“, empfehlen der Branchenverband Bitkom und das Beratungsunternehmen Deloitte beim Vorstellen der
Studie „Die Zukunft der digitalen Consumer Electronic“. Der Bitkom rechnet damit, dass in den kommenden drei Jahren
über 85 Prozent der Consumer-Electronics-Umsätze mit „Connectables“, also
vernetzbaren Produkten, erwirtschaftet
werden. Das vernetzte Zuhause war ein
Leitthema der Messe.
Trend Smart TV
Die simple Variante der Vernetzung ist das
Zusammenwachsen von Fernsehen und
Internet: Connected TV, Hybrid-TV,
Smart TV – die vielen unterschiedlichen
Namen bezeichnen letztlich alle das Gleiche: Internet-Inhalte werden am Fernseher abgerufen. Das TV-Gerät erhält einen
Rückkanal und wird Teil eines Heimnetzwerks, in das auch die Audio-Anlage, der
PC oder die Spielekonsole eingebunden
sind. Richtig neu ist diese Entwicklung
nicht, doch inzwischen wächst das Angebot an Internet-fähigen Fernsehern beziehungsweise Set-Top-Boxen, die OnlineInhalte oder Social-Media-Funktionen
aufs TV-Gerät bringen sollen, deutlich.
Mit der einfachen Ankoppelung des
Fernsehers ans Netz ist es jedoch nicht getan. Nur wenn die digitalen Inhalte auch
komfortabel abgerufen werden können,
werden die Verbraucher die Vernetzung
schätzen lernen. Dazu, ob sie das tun, gibt
es widersprüchliche Studien. Laut Bitkom
werden in diesem Jahr in Deutschland 37
Prozent aller verkauften Flachbildfernse-
lekonsole und TV in ein Heimnetzwerk ist
eine nachvollziehbare Entwicklung und
für IT-begeisterte Konsumenten schon
längst ein alter Hut. Die IFA hat jedoch
gezeigt, dass wir uns schon bald mit der
viel aufwendigeren Variante der Heimvernetzung auseinandersetzen müssen: Auch
Hausgeräte, die bislang nicht im Verdacht
standen, mit vernetzter Intelligenz zu
punkten, werden „smart“: Kühlschränke,
Waschmaschinen und sogar Staubsauger.
Trend Smart Home
Social TV von Samsung: Skypen über den großen Fernsehbildschirm ist damit ebenso möglich
wie eine Sendung anzuschauen und nebenbei mit Freunden zu twittern
her Internet-fähige Geräte sein. Ende 2012
werden zehn Millionen Internet-fähige
TV-Geräte verkauft worden sein, dann
werde jeder vierte Haushalt, also 25 Prozent, über ein solches Gerät verfügen.
Der „TNS Convergence Monitor“, eine
aktuelle Gemeinschaftsstudie der TNS
Convergence Group und ARD-Werbung,
Deutscher Telekom, IP Deutschland, Vodafone und ZDF kommt zu einem anderen Ergebnis: Während der HD-fähige
Flatscreen innerhalb von wenigen Jahren
zum Standard in deutschen Wohnzimmern geworden sei, müssten neuere Services wie dreidimensionales Fernsehen oder
die Nutzung des Internets auf dem Fernsehen die breite Masse an Konsumenten
noch von ihren Vorteilen überzeugen.
Zwar hätten schon 59 Prozent der 14- bis
64-Jährigen davon gehört, dass es möglich
sei, mit dem Fernseher im Web zu surfen,
aber nur acht Prozent der Haushalte hätten die Möglichkeit, mit einem Internetfähigen TV-Gerät, einer Set-Top-Box oder
einer vernetzen Spielekonsole Webseiten
am Fernsehbildschirm aufzurufen. 3D-TV
werde auf der heimischen Couch ebenfalls
noch so gut wie nicht genutzt. Bis sich
neue Technologien durchsetzen, braucht
es eben immer eine gewisse Zeit.
Dass sich mit Connected TV beziehungsweise mit HbbTV (Hybrid Broadcast
Broadband TV) auch die Werbung ändern
wird, zeigten die Forscher des FraunhoferInstituts für Offene Kommunikationssysteme und der Autohersteller Volkswagen
zusammen mit dem Pro Sieben Sat 1-Vermarkter Sevenone Media auf der IFA.
TV-Werbung mit HbbTV
HbbTV ermöglicht es Sendern, den Zuschauern zusätzliche Infos zu geben, so
wie heute Videotext, nur eben interaktiv.
Dazu überträgt der Sender zusätzlich zum
Werbespot einen kleinen Datenstrom: den
Link zur HbbTV-Werbeintegration.
Wie Werbung mit HbbTV aussehen
könnte, präsentierten die drei Kooperationspartner anhand eines „Car Configurators“. Mit ihm kann der Zuschauer das
Auto aus dem Werbespot selbst gestalten,
verändern oder sich mit der Fernbedienung durch ergänzende Infos klicken.
Diese Zusatzinhalte, bereitgestellt vom
Werbekunden, in diesem Fall Volkswagen,
werden online abgerufen, etwa Preisinfos,
technische Daten oder die Möglichkeit,
eine Probefahrt zu buchen.
Die Vernetzung digitaler Geräte wie Audio-Anlage, PC, externer Festplatte, Spie-
LG stellte in Berlin schlaue Haushaltgeräte vor, beispielsweise einen Kühlschrank,
der aufs Smartphone funkt, was noch vorrätig ist. Sein Display zeigt Kochideen anhand der vorhandenen Zutaten und erlaubt den Zugriff auf Social Media, Musik
oder Nachrichten. Ob sich Verbraucher
wirklich für solche Neuerungen begeistern
werden und bereit sind, dafür Geld auszugeben, wird sich zeigen.
Die Telefunken Smart Building GmbH
in Gründung präsentierte auf der IFA das
System Joonior zur Gebäudesteuerung.
Damit sollen die Beleuchtung, das Raumklima oder die Heizung, die alle drahtlos
vernetzt sind, mobil über den Rechner, das
Smartphone oder den Tablet PC bedient
werden. Geöffnete Fenster oder Türen können auch von unterwegs überwacht und individuelle Alarmfunktionen erstellt werden. Die „Schreckfrage“, ob das Bügeleisen
wirklich aus ist, könnte dann von unterwegs aus ganz einfach beantwortet werden, indem man mit dem Smartphone die
Steckdose ansteuert und sie abschaltet.
Auch die Telekom hat eine Plattform zur
Hausvernetzung angekündigt: „Smart
Connect“, entwickelt mit Eon, EnBW,
Miele und eQ-3, kommt als Box ins Haus
und soll unabhängig vom Telekommunikationsanbieter an jedem Breitbandanschluss funktionieren. Sie soll unter anderem beim Stromsparen helfen, etwa wenn
der Wäschetrockner zu der Zeit läuft, zu
der der Strom besonders günstig ist.
Dass Daten nicht nur per Funk drahtlos,
sondern auch durch optisches LED-Licht
übertragen werden können, zeigt das
Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut. Mit
Vitadock von Medisana: iPhone und iPad werden zu
Messgeräten für Blutdruck, Blutzucker und Fieber. Die
Daten werden in einer App gespeichert und verwaltet
Smart Metering: In einem vernetzten Zuhause sollen Verbraucher sehen können, wie viel Strom Geräte brauchen
Apps im Auto: Navigationssysteme und Radios ermöglichen nun
auch den Zugang zum Internet und vernetzen das Fahrzeug
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handelsüblichen LED-Lampen können
Datenraten bis 800 MBit/s erreicht werden, sowohl kurze Punkt-zu-Punkt-Verbindungen als auch optische WLANs sind
möglich. Die optische drahtlose Datenkommunikation sei eine attraktive Lösung
für Bereiche mit besonderen Anforderungen an Sicherheit und elektromagnetische
Verträglichkeit, beschreibt das Institut, wo
diese innovative Variante der Datenübertragung zum Einsatz kommen könnte.
Trend E-Health
Nicht nur der Haushalt, auch
die Gesundheitsvorsorge verändert sich durch neue Technologien. Ein Smartphone
oder Tablet, mit kleinen Zusatzgeräten ausgestattet, wird
zum Messgerät umfunktioniert. Die Firma Medisana
hat beispielsweise die Produktfamilie „Vitadock“ entwickelt, die – ans iPhone oder
iPad angeschlossen – Vitalfunktionen wie Gewicht,
Blutdruck, Blutzucker und
Fieber messen kann. Eine
App speichert die Werte, erstellt Grafiken oder sendet sie
gleich weiter an den Arzt oder
an Familienmitglieder.
Smart View App holt das Bild
des Samsung-TV auf das Tablet
Tablet-Fieber
Der Absatz von Tablet-PCs
boomt. Laut Bitkom wird
sich der Verkauf von TabletPCs im Jahr 2011 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr auf 1,5 Millionen Stück
nahezu verdoppeln. Kein
Wunder also, dass viele Hersteller auf diesen Zug aufspringen und Geräte auf den
Markt bringen. Sony und Medion präsentierten zur IFA
ihre ersten Tablets. Sony
nennt seine Geräte minimalistisch S und P. S ist mit Infrarot ausgestattet und fungiert als Fernbedienung für
den Fernseher und andere
Geräte. Das Sony-Tablet P ist
mit einem aufklappbaren
Doppelbildschirm ausgestattet. Beide Sony-Tablets können mit Apps aus dem Android Marketplace bestückt
werden. Auf dem AndroidBetriebssystem basiert auch
Medions neues Lifetab P9514.
TRENDS & STRATEGIEN
Fiat lux: Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut
erforscht Datenübertragung per LED-Licht
Nicht nur die Tablet-PCs lassen die Zahl
der App-Nutzer steigen. Apps finden sich
zunehmend auch im Bordcomputer von
Autos oder in Navigationssystemen.
Für die Werbebranche heißt das: Mehr
Reichweite und neue Werbemöglichkeiten. Gut vorstellbar, dass ortsbezogenes
Internet World BUSINESS
9
Marketing über Apps schon bald auch im
Auto Einzug hält. Weitere mögliche Folgen: Mehr Apps entsprechen einem Mehr
an Werbeplätzen, was wiederum zu einer
geringeren Inventar-Auslastung in einzelnen Apps führen kann. Für Mediaplaner
bedeutet die Entwicklung, dass die Zahl
der Screens, siehe Kühlschrank und Auto,
noch größer wird, und die Zielgruppen
damit noch spitzer. is
❚
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TRENDS & STRATEGIEN
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GFK MEDIA EFFICIENCY PANEL
Google+ Nutzer im Profil
Exklusiv: Erste Reichweitendaten und soziodemografische Angaben zu Google+ Nutzern
W
er tummelt sich eigentlich in
Deutschland in Googles neuem sozialen Netzwerk Google+? Auf diese Frage,
die in Diskussionen über die Nutzung und
die Entwicklung von sozialen Netzwerken
immer wieder auftaucht, geben die Marktforscher von der GfK nun erstmals eine
fundierte Antwort, denn sie haben ihr
Media Efficiency Panel daraufhin „abgeklopft“. Die Ergebnisse liegen INTERNET
WORLD Business exklusiv vor.
„Bei Google+ Nutzern handelt es sich
um junge, vorwiegend männliche und
besser gebildete Internet-Anwender“, berichtet Florian Renz, Marketing Consultant bei GfK
Panel Services Deutschland
in Hamburg. Ein genauerer
Blick lässt vermuten, dass
es sich um die „üblichen
Verdächtigen“
handelt:
Early Adopter, die sehr viel
und gerne online sind und
Startseite von Google+: Das soziale Netzwerk von Google ist noch
nicht für alle Internet-Nutzer offen
Neuem gegenüber offen
sind. „Google+ Anwender
noch nicht fest. zusetzen mit registrierten Usern. Google
nutzen das Internet überObwohl
die hat die Zahl der registrierten Google+
durchschnittlich intensiv.
Teilnahme be- Nutzer Mitte Juli auf 10 Millionen welt93 Prozent von ihnen sind Fotos in einem Google+ Profil
schränkt ist, ist weit beziffert. Inzwischen werden es noch
täglich online. Unter allen
Onlinern liegt dieser Wert deutlich niedri- die Reichweite von Google+ erstaunlich einige mehr sein.
1,5 Prozent Reichweite klingt nicht beschnell gewachsen. Während das soziale
ger, nämlich bei 63 Prozent“, so Renz.
Google+ ist Ende Juni 2011 gestartet Netzwerk im Juli 2011 eine Reichweite sonders beeindruckend, doch: „Kleine Sound befindet sich immer noch in einem (Unique User) von 0,5 Prozent erreichte, cial Networks, die schon seit einigen Jahren
geschlossenen „Feldtest“. Das heißt, die stieg diese Zahl im August bereits auf 1,5 auf dem Markt sind, haben bis heute noch
Registrierung ist nicht öffentlich zugäng- Prozent. Das bedeutet, dass 1,5 Prozent keine 1,5 Prozent Reichweite“, ordnet Renz
lich, sondern kann nur mit einem Einla- aller privaten Internet-Nutzer in Deutsch- die Zahl ein. Wie stark der Name Google
dungs-Link erfolgen. Wann Google den land Google+ mindestens einmal aufgeru- zieht, zeigt die Tatsache, dass Google+
Zugang zu Google+ für alle öffnet, steht fen haben. Seitenaufrufe sind nicht gleich- nach nur zwei Monaten an kleineren
Soziodemografische Daten zu Google+ Nutzern
Männer zwischen 20 und 29 Jahren rufen Google+ am häufigsten auf
Geschlecht
Internet-Nutzer gesamt
Google+
Internet-Nutzer gesamt
Alter
10,6 %
6,9 %
unter 19 Jahren
53,9 %
Frauen
18,8 %
20 – 29 Jahre
36,7 %
35,8 %
18,5 %
30 – 39 Jahre
46,1 %
26,9 %
16,9 %
Männer
Haushaltsgröße
1 Person
Internet-Nutzer gesamt
Google+
15,8 %
31,7 %
32,9 %
34,0 %
2 Personen
3 Personen
4 und mehr
Personen
© INTERNET WORLD Business 19/11
21,7 %
19,2 %
29,6 %
15,1 %
13,5 %
Beruf
Internet-Nutzer gesamt
15,8 %
In Ausbildung
Selbstständige/
Freie Berufe
Google+
38,0 %
40,6 %
Angestellte
Beamte
Facebook
Wer-kennt-wen.de
MeinVZ
52,2 %
11,6 %
6,2 %
Xing
3,7 %
StudiVZ
3,6 %
Myspace
3,1 %
Google+
1,5 %
© INTERNET WORLD
Business 19/11
Deutsche
Unique User
in Prozent
Quelle: GfK Media Efficiency Panel,
August 2011
Community-Angeboten wie Knuddels.de
oder Kwick.de vorbeigezogen ist. Aus den
Ergebnissen geht auch hervor, dass deutsche
Nutzer noch lange nicht netzwerkmüde
sind: Facebook konnte seine Reichweite
weiter ausbauen und lag im August 2011
erstmals über 50 Prozent (siehe Grafik).
Sobald der Zugang zu Google+ für alle
offen sein wird, wird dessen Reichweite
schnell zulegen, ist Renz überzeugt. Ein
Hemmschuh ist auch, dass Unternehmen
in Google+ noch keine Firmenprofile
erstellen können. Bislang verrät Google
nicht, wann das soziale Netzwerk auch für
Firmenprofile beziehungsweise Werbekunden geöffnet wird. Auch das wird der
Nutzung einen Schub verleihen. Und erst
dann wird sich deutlicher abzeichnen, ob
es Google gelingen wird, Facebooks Vormachtstellung im Social Web anzugreifen.
Das Panel der GfK zeigt, dass es große
Überschneidungen bei den Facebookund Google+ Nutzern gibt: Neun von
zehn „Plusern“ rufen Facebook auf, jeder
fünfte auch das Business-Netzwerk Xing.
Google+ Interessierte sind aktive Netzwerker und verbringen überdurchschnittlich viel Zeit auf Suchmaschinen, Blogs
und Shopping Websites. Geringe Affinität
besteht hingegen zu Finanz-Webseiten,
Kochangeboten und Spielen. is
❚
Über die Erhebung
28,6 %
über 50 Jahre
Arbeiter
Facebook erstmals über 50 Prozent
23,5 %
40 – 49 Jahre
63,3 %
Google+
Reichweite Social Networks
21,3 %
13,0 %
6,9 %
4,6 %
5,2 %
2,9 %
4,3 %
Quelle: GfK Media Efficiency Panel, August 2011
Wer sind die deutschen Google+ Nutzer? GfK
Consumer Tracking veröffentlicht erstmals soziodemografische und Reichweitendaten des
neuen sozialen Netzwerks. Basis der Analyse
ist das GfK Media Efficiency Panel, mit dem
das Internet-Verhalten, die Mediennutzung
und die Einkäufe im stationären Handel von
15.000 Haushalten in Deutschland elektronisch erfasst werden. Erhoben wird die Internet-Verwendung im privaten Bereich, ohne
Aussagen zur Nutzung im beruflichen Umfeld. Die Analyse wurde vom 1. bis 31. August
2011 durchgeführt.
Beim Vortrag „It’s all about ROI“ während
der Dmexco stellt Stephan Knäble von GfK
Panel Services das Media Efficiency Panel vor:
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12
TRENDS & STRATEGIEN
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SERIE: REPUTATION MANAGEMENT (TEIL 2)
Tools für den Überblick
Social-Media-Monitoring-Systeme zeigen, in welchem Zusammenhang ein Unternehmen, seine Marken und seine Produkte
im Netz diskutiert werden. Der Markt der Analyse-Tools ist allerdings unübersichtlich geworden
O
Reputation Management
in Strategie und Praxis
Meinungen, Wünsche und Kritik am
eigenen Unternehmen im Internet
erfassen, darauf richtig reagieren und
Fehlentwicklungen korrigieren, darum
geht es in dieser dreiteiligen Serie:
❚ Das
Image selbst gestalten: Der
richtige Umgang mit Social Media
Ausgabe 18/2011
❚ Tools
für Social Media Monitoring:
Den Überblick über das Meinungsbild behalten
Ausgabe 19/2011
Foto: Fotolia / Marina Zlochin
hne Zweifel bieten soziale Netze
für Unternehmen ein erhebliches
Potenzial für die Marken- und Kundenpflege oder die Produktentwicklung. Doch gibt es hierbei einiges zu
beherzigen. Neben dem Nutzen, den
Firmen aus der Kommunikation im
Social Web ziehen können, sollten sie potenzielle Risiken nicht außer Acht lassen.
Die Risikobereiche zeigt eine Studie der
Universität St. Gallen auf: Neben einer
mangelnden Feedback-Verarbeitung, die
82 Prozent der Befragten als potenzielle
Gefahr sahen, spielen die Themen Kontrollverlust mit 64 Prozent, dysfunktionales Kommunikationsverhalten
mit 58 Prozent sowie die Verstärkung
negativer Informationen mit 49 Prozent
und interne Konflikte mit 20 Prozent eine
Rolle. Für alle Bereiche gilt: Um Risiken
zu minimieren, ist es unerlässlich, stets
aktuelle Informationen über das zu haben,
was auf Xing, Facebook, Youtube, Twitter,
Blogs oder Foren über eine Firma, ihre
Produkte oder Mitarbeiter gesagt wird.
„Organisationen stehen vor der Herausforderung, die für sie relevanten Konversationen aufzuspüren, zuzuhören und gegebenenfalls zu reagieren. Dies gelingt
durch Social-Media-Monitoring-Technologien, die ihren Ursprung im sogenannten Web Monitoring haben“, erläutert
Curt Simon Harlinghausen, Vorsitzender
der Fachgruppe Social Media im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).
„Die Anzahl und Kategorien von SocialMedia-Monitoring-Diensten, kurz SMM,
sind dabei so zahlreich wie ihre Einsatzmöglichkeiten. Daher ist es unbedingt ratsam, vor der Anschaffung eines Tools zu
klären, welche Ziele und Strategien ein
Unternehmen im Social Web verfolgt und
welche Fragestellungen das Tool beantworten soll.“ Außerdem empfiehlt der
Experte vor Beginn eines Social-MediaMonitoring-Projekts die Rahmenbedingungen innerhalb der Organisation zu
klären – so sollten Entscheider bei der Auswahl des Tools ihre personellen und finanziellen Möglichkeiten vor Augen haben.
Wissen, wonach man sucht
Grundsätzlich rät BVDW-Mann Harlinghausen, soziale Medien nach Beiträgen
zum eigenen Unternehmen, zu Marktbegleitern, Produkten und Services zu
Bewertungskriterien für Monitoring-Lösungen
Technisch gesehen umfasst das Social Media
Monitoring die Kernprozesse Datenerhebung
(Extraction), Datenaufbereitung (Transformation), Datenanalyse und Reporting (Loading).
Hilfe im Anbieter- und Lösungsdickicht verspricht der im August erschienene Leitfaden
„Social Media Monitoring“ des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) mit zahlreichen Praxistipps und Checklisten. Bei der
Auswahl eines Tools für Social Media Monitoring raten die Experten, folgende Kriterien zu
beachten:
Output-Qualität:
Sentimentgenauigkeit, Vollständigkeit der
erfassbaren Plattform- / Content-Typen,
Erweiterungsmöglichkeiten der Quellen /
Suchterme, Relevanz der Suchergebnisse
Markt-Standing des Anbieters:
Unternehmensgröße, Projekterfahrung,
Markthistorie, Etablierungsgrad national /
international
Zugangsmöglichkeiten:
Mandantenfähigkeit
Leistungsumfang des Anbieters:
Technologieanbieter, Monitoring-Anbieter,
Fullservice- / Beratungsanbieter
Nutzungsaufwand für die Lösung:
Lizenzierungsaufwand, Setup-Aufwand,
Auswertungsaufwand
Umfang der Funktionalitäten:
Individualisierungsmöglichkeiten des Dashboards, Umfang der Analyse- und WorkflowFunktionalitäten, Alert-Funktionalitäten, Mehrsprachigkeit, Integrationsmöglichkeiten des
Dashboards in bestehende Systeme
Sicherheit:
Datenhaltung und Datensicherheit
Verwertungsmöglichkeiten:
Branding-Optionen, Management-Reports,
Export-Schnittstellen
Kosten:
Einmalige Kosten, laufende Kosten
durchforsten: „In Blogs machen Konsumenten ihrem Ärger Luft, kritisieren falsche Produktversprechen, beschweren sich
über schlechten Service. Ein Unternehmen, das in einem solchen Fall nicht oder
zu spät reagiert, weil es die Kritik nicht
wahrnimmt, riskiert die epidemische Ausbreitung negativer Mundpropaganda.“
Generell bieten sich jeder Organisation
zwei unterschiedliche Vorgehensweisen, um herauszufinden, was auf SocialMedia-Kanälen über sie
geschrieben wird: frei zugängliche
MonitoringWerkzeuge aus dem Internet oder die Beauftragung
eines professionellen Anbieters. „Ein firmenintern
organisiertes, gegebenenfalls mit frei verfügbaren Open-Source-Tools durchgeführtes Monitoring empfiehlt sich, wenn
eine begrenzte Anzahl an Weblogs oder
anderen Plattformen überwacht werden
soll. Die Inhalte können zum Beispiel
mittels News-Aggregatoren und RSSFeeds abonniert werden, sodass die Organisation stets über alle aktuellen Beiträge
der relevanten Weblogs verfügt“, erläutert
Harlinghausen. „Bei einem Monitoring
der gesamten öffentlich zugänglichen
Social-Media-Sphäre ist es angesichts des
großen Aufwands allerdings ratsam, die
Beobachtung auszulagern. Hier wird
systematisch nach Schlagworten gesucht,
die zuvor entsprechend dem Zweck des
Monitorings definiert wurden. Beispiele
hierfür sind etwa der Organisationsname,
Produktnamen, Werbekampagnen oder
einzelne Personen.“
Für jede Unternehmensgröße
Das hat man auch in Frankfurt bei Dell
erkannt und professionelle Lösungen für
❚ Reputation
Management – Was
Dienstleister bewirken können
Ausgabe 20/2011
Alle Teile der Serie und Quellenangaben
zu weiterführenden Materialien finden Sie
unter dem Webcode 1118008.
das Thema Social Media Monitoring entwickelt. „Da wir die Anregungen und die
Kritik der Kunden und des Marktes aufnehmen und sie für die Verbesserung
unserer Produkte und Dienstleistungen
nutzen, haben wir das sogenannte Social
Media Listening Command Center ins
Leben gerufen“, berichtet Michael Buck,
Executive Director Global CSMB Online
„Vor Anschaffung eines Tools
ist zu klären, welche Fragen es
beantworten soll.“
Curt
t S imon har
r lin
n g hausen
Fachgruppe Social Media im BVDW
Marketing and Marketing Strategy. „Ziel
ist es, Diskussionen zu Dell auf SocialMedia-Plattformen wie Facebook, Twitter
oder Blogs zu beobachten, Fragen zu beantworten, über Produkte und Services zu
informieren sowie proaktiv Präsenz und
Expertise zu zeigen. Dafür beobachten
und analysieren Teams Kommentare und
leiten die Ergebnisse an das zentrale Social
Media Listening Command Center weiter,
das sie zusammenfasst und an die Führungsebenen übergibt.“
In kleineren Unternehmen lassen sich
solche Strukturen kaum etablieren, gerade
für diese sind deshalb handelsübliche
Monitoring Tools hilfreich.„Allerdings hat
sich die Zahl der Social-Media-Monitoring-Anbieter in den letzten Jahren vervielfacht, sodass der Markt zurzeit etwas
unübersichtlich ist“, sagt Social-MediaExperte Tobias Arns vom Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). „Es gibt
hier sehr große Unterschiede bei der Qualität der Ergebnisse, dem Funktionsum-
TRENDS & STRATEGIEN
fang und natürlich bei den Kosten.“ Prinzipiell könne man zwischen reinen Monitoring-Tool-Anbietern und MonitoringDienstleistern unterscheiden, so Arns.
Letztere würden oft ein inhaltliches
Monitoring für ihre Kunden anbieten: „Sie
lesen also Social-Media-Unterhaltungen
über das Unternehmen und seine Pro-
dafür zu bekommen, in welchem Maße
über das Unternehmen in Social Media
gesprochen wird.“
Entscheidet sich ein Unternehmen für
den Kauf eines Social-Media-MonitoringTools, gilt es, genau hinzusehen (siehe Kasten auf Seite 12). „Je besser die Lösung zu
den Monitoring-Bedürfnissen des Unternehmens passt, desto besser wird die Qualität des
„Es gibt bei Social-Media-Monispäteren
Monitorings.
Gute
Anbieter
offerieren
toring-Tools große Unterschiede
hier eine umfassende Berabei Preis und Qualität.“
tung und können Funktionen und Dienstleistungen
To
o bii as A r n s
entsprechend den BedürfSocial-Media-Experte des Bitkom
nissen der Unternehmen
zusammenstellen“, erklärt
dukte und bewerten diese zum Beispiel in Arns. „Hier müssen jedoch auch die
ihrer Tonalität.“
Unternehmen ihre Hausaufgaben machen
und sich genau überlegen, welchen Zweck
Gratis-Tools für den Anfang
das Monitoring haben soll. Gutes Social
Darüber hinaus gibt es auch kostenfreie Media Monitoring ist kein Selbstzweck“,
Tools. Diese hält Arns für „teilweise sehr weiß der Experte des Bitkom,„ein häufiges
gut, um sich mit den Prinzipien des Moni- Ziel ist etwa der Wunsch, über Unzufrietorings vertraut zu machen. Mit der rich- denheit mit einem Produkt oder über
tigen Kombination an Tools kommt man Reputationsrisiken des Unternehmens
hier schon sehr weit. Auch können solche Bescheid zu wissen und entsprechend darTools für kleinere und mittlere Unter- auf reagieren zu können.“
❚
nehmen ausreichend sein, um ein Gefühl
Mirjam Müller
Interview
Der Stellenwert von Markenschutz
Sten Franke, Gründer und CEO von Ethority,
entwickelt bereits seit 1998 Lösungen für Online
Marketing und Social Media Intelligence. Franke
zählt zu den Pionieren in der Entwicklung semantischer Web-Monitoring-Systeme.
Welche Unternehmen betrifft das Thema Markenschutz im Internet?
Sten Franke: Markenschutz betrifft prinzipiell alle
Unternehmen. Je wertvoller die Marke, also je besser das Image und je größer die Zielgruppe beziehungsweise Fangemeinde, umso wichtiger wird es.
Egal ob es sich dabei um B2B- oder B2C-Brands
handelt: Wer erfolgreich ist, weckt Begehrlichkeiten. Auch andere möchten gerne das positive
Image, das eine erfolgreiche Marke via Logo oder
Farbgebung transportiert, für sich nutzen und davon profitieren. Um zu verhindern, dass das Markenimage zum Beispiel durch Verleumdungskampagnen, Missbrauch oder unfaire Wettbewerber
langfristigen Schaden nimmt, ist auch der Markenschutz im Internet heute unerlässlich.
Wie können Unternehmen einer Beschädigung ihrer
Marke vorbeugen?
Franke: Zur Pflicht gehört es, sich die eigenen Marken- und Produktnamen im Web zu sichern. Gerade
in Bereichen, die mit dem Handel verknüpft sind,
ist dies unerlässlich. Nimmt man den Mobilfunkbereich als Beispiel, legen sich oft Händler eine
eigene Facebook Page für die Shops zu und bespielen diese mit individuellen Angeboten oder anderen Inhalten. Dies ist zwar kein klassischer Missbrauch, aber dass auf diesen Seiten nicht immer im
Sinne der Corporate-Richtlinien gehandelt wird,
kann auch zur Schädigung des Markenimages
beitragen. Denn Nutzer können oft nur schwer
auseinanderhalten, ob es sich um die offizielle Fanpage des Unternehmens handelt, bei der sie als
Kunden optimal betreut werden, oder eben um die
eines Shop-Betreibers – und sie möchten sich auch
keine Gedanken darüber machen müssen.
Zur Kür gehört der Aufbau und die Nutzung der
eigenen Fanbase und Community. Das ist im Endeffekt der beste Schutz: Loyale Fans sind oft die
Sten Franke,
Gründer und CEO des
Social-Media-MonitoringDienstleisters Ethority GmbH
& Co. KG in Hamburg
❚ www.ethority.de
wirkungsvollste Abwehr gegen Angriffe, da sie die
Marke mit verteidigen. Zusätzlich sollte ein Unternehmen alle Marken und Produkte kontinuierlich
monitoren und regelmäßige Reputationsanalysen
durchführen. So können aufkommende Krisen,
die etwa durch Missbrauch entstehen können,
schon im Keim erstickt und der Imageschaden eingedämmt werden.
Welche Rolle spielt der Bereich Social Media in diesem Kontext?
Franke: Marken können im Netz mit rasender Geschwindigkeit Schaden nehmen. Dabei spielt der
virale Charakter des Webs eine große Rolle. Wurde
der Mechanismus einmal in Gang gesetzt, ist er
nur schwer zu stoppen. Richtig unangenehm wird
es, wenn die Krise aus dem Social Web in reichweitenstarke klassische Medien wie Zeitungen,
Fernsehen oder Zeitschriften schwappt. Um dies
zu verhindern, sollten im Vorfeld Reaktionsmechanismen auf Krisenszenarien erarbeitet
werden. Wer vorbereitet ist, wird nicht so schnell
überrascht.
Worauf sollten Unternehmen generell bei der Auswahl von Monitoring Tools achten?
Franke: Neben dem Tracking der Standard-KPIs
wie Buzz, Sentiment, Plattformen- und ThemenCluster, Reichweiten- und Wettbewerber-Benchmarks sollte ein Tool auch über ein ausgereiftes
Issue Tracking verfügen. Unternehmen erfahren
so wichtige Insights zu Marke und Produkten. Ob
es risikobehaftete Themen und Äußerungen im
Social Web gibt, wo sie stattfinden und ob sie von
Multiplikatoren stammen, die aufgrund ihrer Vernetzung hohe Durchschlagkraft besitzen, oder ob
es sich lediglich um notorische Miesmacher handelt, die wenig Beachtung innerhalb der Web
Community finden.
13
16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
21. September 2011
19/11
ONLINE-VERMARKTER AUF DEM PRÜFSTAND
Vermarktertest 2011
Die Mediaplaner haben gewählt. Yahoo Deutschland ist Sieger des
Online-Vermarktertests der INTERNET WORLD Business
Y
ahoo Deutschland vor Ströer Interactive vor Tomorrow Focus Media – das
ist das Ergebnis des diesjährigen Servicetests der INTERNET WORLD Business.
Anfang August wurden die Online-Mediaplaner in den Agenturen aufgefordert, die
Servicequalität der Top-Ten-Agof-Vermarkter zu beurteilen (siehe Kasten „So
wurde getestet“). Die Teilnehmer bewerteten 15 Kriterien mit Schulnoten von 1 (=
sehr gut) bis 6 (= ungenügend). Das Gesamtergebnis errechnete sich aus
dem Durchschnitt der 15 Kriterien. Die Umfragepunkte
im Einzelnen:
❚ Erreichbarkeit des
Ansprechpartners
❚ Kompetenz des
Ansprechpartners
❚ Preis-Leistungs-Verhältnis
❚ Bereitschaft zu Medienkooperationen
❚ Beratungskompetenz bei crossmedialen
Konzepten
❚ Qualität des Researchs
❚ Qualität des Targetings
❚ Qualität des Reportings
Zwar liegt das Feld der Top-Ten-Vermarkter wie die Grafik „Die Gesamtsieger“ zeigt,
sehr eng beieinander, die Abstände sind
marginal, dennoch kann das Ergebnis
durchaus als überraschend bezeichnet
werden. Schließlich versucht Yahoo bekanntermaßen seit Jahren vergeblich,
den Abstand zu den neuen jungen
Wilden Google und Facebook nicht
größer werden zu lassen. Anfang
September wurde obendrein die
weltweite Chefin Carol Bartz
Die Gesamtsieger
1. Platz: Yahoo Deutschland
2,23
2. Platz: Ströer Interactive
2,26
3. Platz: Tomorrow Focus Media
2,30
4. Platz: Interactive Media CCSP
2,42
5. Platz: OMS
2,60
6. Platz: eBay Advertising Group
2,64
7. Platz: Sevenone Media
2,66
8. Platz: United Internet Media
2,68
9. Platz: Axel Springer Media Impact
2,79
10. Platz: IP Deutschland
2,83
Bewertung nach Schulnoten (1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)
❚ Beschwerdemanagement (Zufriedenheit
quasi über Nacht telefonisch fristlos gefeuert – und trat dann noch in den Medien
kräftig nach –, außerdem kämpft der
Internet-Pionier hierzulande regelmäßig
um den Verbleib im Ranking der Vermarkter-Top-Ten (aktuell
Rang neun): kein leichtes
Terrain also. Was jedoch die
Neue
Servicequlität gegenüber
wie beispielsweise Echtzeithandel sind für
den Agenturen angeht,
scheinen Deutschlandchef
der Befragten nicht wichtig.
Heiko Genzlinger und seine
Crew das Schiff ganz gut auf
voten für wichtig.
Kurs zu halten.
Wie ein bunter Vogel
❚ Angebot kreativer Werbeformate
wirkt wiederum der Zweitplatzierte Ströer
❚ Angebot / Umsetzung individueller
Interactive unter den großen Zehn. Erst
Kampagnen (z.B. Sonderwerbeformen,
im Dezember 2008 hat die Kölner
Homepage Events, Branded Content)
Beteiligungsgesellschaft Media Ventures
❚ Angebot neuer Vermarktungstechniken
ihre beiden Tochterfirmen Orangemedia
(z.B. Echtzeithandel von Display)
und Ad2Net zusammengeführt und den
❚ Konditionen und Rabatte
so neu entstandenen Online-Vermarkter
mit der Reaktion auf die Beschwerden)
❚ Angebot reichweitenstarker Werbeplätze
❚ Angebot ausgefallener, individueller
Werbeplätze
Vermarktungstechnologien
57 Prozent
43 Prozent
INTERNET WORLD Business Vermarktercheck: So wurde getestet
Anfang August startete der Servicetest der
INTERNET WOLRD Business. Dazu wurde den
Media-Agenturen ein Umfrage-Link mit der Bitte
zugeschickt, diesen breit unter den Planern zu
verteilen. Mitgemacht haben Aegis, Crossmedia,
Eprofessional, iCrossing, Jaron, Mediacom, Mindshare, Neue Digitale / Razorfish, OMG 4CE, Pilot,
Plan Net, Quisma,, Sinner Schrader, Unique
Digital / Syzygy oder auch Universal McCann.
Der Rücklauf des nicht repräsentativen Tests
lag bei knapp 300 Bögen.
als Ströer Interactive im Markt platziert.
Der jüngste unter Deutschlands Top-Vermarktern mit Hauptsitz in Hamburg ist
nach wie vor eine hundertprozentige
Tochter des Beteiligungsunternehmens
Media Ventures von Dirk Ströer, der auch
Anteilseigner der Ströer Out-of-Home
Befragt wurden Mediaplaner, die täglich an der
Front mit den Vermarktern in Kontakt treten.
Zur Auswahl standen dabei die zehn TopVermarkter der Arbeitsgemeinschaft OnlineForschung (Agof) aus den Internet Facts
2011-04. Im Einzelnen: Axel Springer Media
Impact, eBay Advertising Group, Interactive
Media CCSP, IP Deutschland, OMS, Sevenone
Media, Ströer Interactive, Tomorrow Focus
Media, United Internet Media und Yahoo
Deutschland.
Media AG – Deutschlands größtem Anbieter von Außenwerbeflächen – ist. Mit
einer Reichweite von monatlich über 22
Millionen Unique Usern ist Ströer die
Nummer acht und bündelt über 500 Webseiten unter seinem Dach. Das Angebot
umfasst Premiumseiten, Special-Interest-
19/11
MARKETING & WERBUNG
21. September 2011
Angebote, Service-Knotenpunkte und
Community-Portale aus den unterschiedlichsten Themengebieten. Ebenfalls im
Portfolio: Bewegtbildvermarktung, Mobile Advertising und E-Mail-Marketing.
Relativ unspektakulär ist dagegen der
dritte Platz von Tomorrow Focus Media,
dem zweitgrößten Vermarkter hierzulande.
Die rote Laterne halten in diesem Wettbewerb Axel Springer Media Impact und die
IP Deutschland in der Hand. Nicht in die
Auswertung geschafft haben es Vermarkter wie beispielsweise Gruner+Jahr EMS,
Microsoft Advertising oder IQ Digital. Der
Grund: Sie sind nicht in den Top Ten der
Internet Facts.
Schwächen in der Kür
Auffallend: In den „Elementardisziplinen“
wie „Erreichbarkeit“, „Beschwerdemanagement“ oder mit Einschränkungen
auch „Kompetenz“ scheinen die Vermark-
Internet World BUSINESS
17
Birger Bardowicks
Director Display Advertising, Uniquedigital GmbH
„Bei der Servicequalität der Top-Vermarkter haben wir
in den letzten zwölf Monaten keine gravierenden Veränderungen beobachtet. Betrachtet man die gesamte
Vermarkterlandschaft, stellen wir nicht wirklich eine
Konsolidierung fest. Insbesondere Trendthemen wie
Mobile, (Re-)Targeting, Real-Time Bidding besetzen
nicht nur nicht etablierte Vermarkter, sondern es tau-
ter ihre Hausaufgaben gemacht zu haben.
Das Teilnehmerfeld – Ausnahmen bestätigen die Regel – liegt hier auf einem ziemlich hohen Niveau recht eng beeinander.
Danach befragt, ob die Serviceleistungen der Vermarkter in den letzten zwölf
Monaten insgesamt besser oder schlechter
chen immer wieder kleinere, häufig auch internationale
Spezialdienstleister mit spannenden Lösungen auf. Zu
unserer Überraschung gilt das nicht nur für Trendthemen. Es kommen immer noch regelmäßig neue
Unternehmen mit dem Geschäftsmodell „Vermarktung
von zusammengekauften Restplätzen“ auf den Markt,
die als Blind Traffic den Agenturen angeboten werden.“
geworden sind, sieht eine geringe Mehrheit eine Verbesserung. Eine typische Aussage: „Es ist schwierig hier eine globale
Aussage zu treffen. Viele kommen mit den
ständig neuen Themen inhaltlich und
servicetechnisch nicht mehr mit. Einige
haben sich strukturell besser aufgestellt,
andere werden aufgrund ihrer Konzernstruktur und vor allem der intermedialen
Struktur – beispielsweise innerhalb der
Verlagshäuser – oft daran gehindert das zu
leisten, was eigentlich aus Sicht ihres Portfolios möglich wäre“,
schreibt ein Planer
Crossmediale Konzepte und Medienkooperationen*
Beratungskompetenz
crossmediale Konzepte
Bereitschaft zu
Medienkooperationen
1. Platz: Tomorrow Focus Media
2,48
2,02
2. Platz: IP Deutschland
2,50
2,72
3. Platz: Sevenone Media
2,67
2,50
4. Platz: Interactive Media CCSP
2,76
2,25
5. Platz: Axel Springer Media Impact
2,86
2,61
6. Platz: Ströer Interactive
2,92
2,31
7. Platz: Yahoo Deutschland
3,00
2,68
8. Platz: OMS
3,08
3,08
9. Platz: United Internet Media
3,42
2,95
3,50
3,50
10. Platz: eBay Advertising
Bewertung nach Schulnoten (1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)
*Rangfolge nach Beratungskompetenz
▲
18
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
einer großen Network-Agentur. Hinweis:
Neben den Benotungen der 15 Kriterien
beinhaltete der Servicetest auch noch drei
offene Fragen.
„Die alljährlich prophezeite Konsolidierung der Vermarkterlandschaft ist auf den ersten Blick – im Hinblick
auf die Anzahl – noch immer nicht eingetreten. Aber:
Eine Konsolidierung der Geschäftsbeziehungen zwischen Top-Vermarktern und den Werbungtreibenden
kristallisiert sich dagegen immer klarer heraus. Der
Grad der Professionalisierung lässt sich auch an der
Mit dieser Aussage jedenfalls hat der Planer den Nerv getroffen. Denn in den immer wichtiger werdenden Disziplinen wie
„Crossmedia“ oder auch „Mediakooperationen“, also allen Werbemöglichkeiten,
die für die Markenbildung wichtig sind,
schneiden die Vermarkter nicht allzu gut
ab. Eine 2,48 reicht Tomorrow Focus
Media für den Spitzenplatz in der Disziplin „Beratungskompetenz crossmediale
Konzepte. Dass hier vor allem die reinen
Online-Häuser wie Yahoo, Interactive
oder United Internet Media noch Nachholbedarf haben, zeigen die beiden Medaillenplätze: Silber geht an den RTL-Verkaufsarm IP Deutschland und Bronze an Pro-
Frage nach den Online-Marketing-Trends
in den nächsten zwölf Monaten: „crossmediale Konzepte“, „mehr individuelle Kampagnenumsetzungen von kreativen Konzepten, die crossmedial gestützt sind“,
„reichweitenstarke Branding-Kampagnen“
und „Bewegtbild, Bewegtbild, Bewegtbild“
war hier häufig zu lesen.
Insgesamt bezeichneten 85
Prozent der Befragten das „AnDie Qualität des
ist für
gebot und die Umsetzung individueller Kampagnen“ als
wichtig. Nur 15 Prozent votiealler Befragten ein wichtiges Kriterium.
ren dagegen für unwichtig.
Deutlicher geht es kaum.
Targetings
95 Prozent
Prozent halten die
Qualität des Targetings
eines Vermarkters für unwichtig.
Sieben-Sat1-Vermarkter Sevenone Media –
beides aus der Klassik (offline) kommende
Anbieter. Höchste Eisenbahn für die Branche, hier eine Schippe draufzulegen.
Schließlich beanspruchen die Onliner verstärkt den Lead in der Markenführung für
sich. Wie stark der Aufholbedarf ist, zeigen
die Antworten der Planer auf die offene
19/11
Sascha Jansen
Geschäftsführer der OMG 4CE (Omnicom Media Group)
Crossmediale Lücken
Nur magere fünf
21. September 2011
Targeting muss
schärfer werden
Doch beim Thema Targeting
schlug das Pendel noch mehr
aus. Unglaubliche 95 Prozent
der Planer legen laut dem Vermarktercheck
von INTERNET WORLD Business großen
Wert auf die Qualität des Targetings. Zwar
führt bekanntermaßen fast jeder Vermarkter ein Targeting Tool im Portfolio, doch
die meisten davon – auch dies wird seit
Jahren von Agenturen und Werbekunden
bemängelt – sind eher stumpfe Messer.
Auf der Mängelliste ganz oben stehen
intransparente Funktions- und Wirkungsweisen. Das gilt nicht für
United Internet Media. Der
Vielzahl von Initiativen und Projekten ablesen, die zwischen Agenturen und Vermarktern mit dem Ziel angestrengt werden, die Geschäftsprozesse durch Standardisierung effizienter zu gestalten. Herausforderungen in der
Zusammenarbeit gibt es natürlich dennoch, u.a. bei der
Transparenz bzw. Ausdifferenzierung von Preis und Leistung und der Etablierung neuer Leistungswährungen.“
Angebot individueller Kampagnen*
1. Platz: Yahoo Deutschland
1,96
2. Platz: Tomorrow Focus Media
2,17
3. Platz: Interactive Media CCSP
2,47
4. Platz: Ströer Interactive
2,50
5. Platz: Sevenone Media
2,52
6. Platz: Axel Springer Media Impact
2,75
7. Platz: IP Deutschland
2,77
8. Platz: United Internet Media
3,12
9. Platz: OMS
3,20
10. Platz: eBay Advertising
3,36
Bewertung nach Schulnoten
(1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)
* wie Sonderwerbeformen, Homepage
Events, Branded Content
Konditionen und Rabatte
Preis-Leistungs-Verhältnis
1. Platz: eBay Advertising
1,92
2. Platz: Ströer Interactive
2,00
3. Platz: OMS
2,13
4. Platz: Tomorrow Focus Media
2,35
5. Platz: Yahoo Deutschland
2,37
6. Platz: Interactive Media CCSP
2,49
7. Platz: United Internet Media
2,62
8. Platz: Sevenone Media
2,82
9. Platz: Axel Springer Media Impact
3,00
10. Platz: IP Deutschland
Bewertung nach Schulnoten (1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)
3,16
1. Platz: Ströer Interactive
1,88
2. Platz: eBay Advertising
2,00
3. Platz: Yahoo Deutschland
2,33
4. Platz: OMS
2,40
5. Platz: Tomorrow Focus Media
2,52
6. Platz: United Internet Media
2,67
7. Platz: Interactive Media CCSP
2,69
8. Platz: Sevenone Media
3,03
9. Platz: Axel Springer Media Impact
3,13
10. Platz: IP Deutschland
3,30
Bewertung nach Schulnoten
(1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)
19/11
MARKETING & WERBUNG
21. September 2011
Qualität des Targetings
Internet World BUSINESS
Angebot neuer Vermarktungstechnologien*
1. Platz: United Internet Media
2,04
1. Platz: Yahoo Deutschland
2,88
2. Platz: eBay Advertising Group
2,18
2. Platz: Ströer Interactive
3,00
3. Platz: Yahoo Deutschland
2,25
3. Platz: Tomorrow Focus Media
3,14
4. Platz: OMS
2,27
4. Platz: United Internet Media
3,26
5. Platz: Interactive Media CCSP
2,42
5. Platz: Interactive Media CCSP
3,34
6. Platz: Tomorrow Focus Media
2,46
6. Platz: OMS
3,40
7. Platz: Ströer
2,53
7. Platz: eBay Advertising
3,55
8. Platz: Sevenone Media
2,85
8. Platz: Axel Springer Media Impact
3,57
9. Platz: Axel Springer Media Impact
2,89
9. Platz: IP Deutschland
3,60
3,19
10. Platz: Sevenone Media
3,64
10. Platz: IP Deutschland
Bewertung nach Schulnoten (1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)
Bewertung nach Schulnoten (1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)
Vermarkter von Web.de, GMX.de und
1&1 ist fast schon traditionell Spitzenreiter in der Disziplin „Qualität des Targetings“. Auf Rang zwei liegt die eBay Advertising Group, gefolgt von Yahoo. Interessantes Detail: Die drei Erstplatzierten
haben eigene, selbst entwickelte Targeting
Tools. Der Rest des Feldes setzt auf die
Lösung von Dienstleister Nugg Ad. Ausnahme: Interactive Media hat ebenfalls
eine Inhouse-Lösung.
Social, Mobile, Local
(Schärferes) Targeting bleibt jedenfalls
eine Aufgabe, der sich die Branche verstärkt stellen muss. „Bessere Messbarkeit
für valide Aussagen“,„Ausbau und Validierung“, „vermarkterübergreifendes Targe-
19
Das Angebot und die Umsetzung
und die Planer sehen
vor allem das Monitoist für
ring weiterhin auf dem
Vormarsch. Und auch
der befragen Mediaplaner wichtig
Facebook wird zunehmend entmystifiziert,
und nur für 15 Prozent unwichtig.
das bedeutet differenzierter betrachtet, und
ting“, aber auch „Entwicklung der Targe- nicht mehr automatisch mit Social Media
ting- und Tracking-Möglichkeiten im gleichgesetzt.
Bereich Mobile“ lauten nur einige StateTechnische Treiber
ments auf die Frage nach den Online-Marketing-Trends. Diese sind zweifelsohne Und was wird aus dem so viel beschriebenach wie vor Bewegtbild, Targeting und nen Real-Time Bidding? Hier steckt die
Mobile. Nicht gerade unter ferner liefen, Branche nach wie vor in den Kinderschuaber doch deutlich hinter den genannten hen und die Zukunft ist ungewiss: „Die
drei rangiert bei der Umfrage das Thema Frage bleibt, ob die Welle wirklich so anSocial Media. Hier kehrt Nüchternheit ein kommen wird, wie sie von der ,Bidding-
individueller Kampagnen
85 Prozent
* Echtzeithandel von Display
Industrie‘ angepriesen wird“, sagt ein Planer dazu. Viele Angebote müssten von den
Agenturen erst auf ihre Sinnhaftigkeit hin
überprüft werden. Jedenfalls zählt der
Echtzeithandel neben Customer Journey
und Tracking zu den wichtigsten technischen Treibern.
Abgesehen davon steht die Branche
weiterhin vor einer Vielzahl von Herausforderungen: angefangen bei Digital
Signage (vereinfacht ausgedrückt: digitale
Außenwerbung) über All Screen Planning,
Hybrid TV bis hin zur Digitalisierung des
Handelsmarketings. Ebenfalls sehr wichtige Themen sind darüber hinaus die Sichtbarkeit (Visibility) von Online-Werbung
und Werbewirkungsnachweise für den
Internet-Kanal. häb
❚
20
Internet World BUSINESS
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
19/11
MESSE-ÜBERBLICK
Die Highlights der Dmexco
Bewegtbild, Targeting, Mobile und Social Networks sind die wichtigsten Trends von Messe und Konferenz
D
ie diesjährige Dmexco hat das Zeug
dazu, als die bislang prächtigste ihrer
Veranstaltungsreihe in die Messe-Geschichte einzugehen. Schon die nackten
Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
Auf 42.000 Quadratmetern (Vorjahr
28.000) in zwei Messehallen (Vorjahr: eine
Halle) buhlen 440 Aussteller (Vorjahr:
355) um die Gunst der prognostizierten
17.000 Fachbesucher (Vorjahr: 15.800).
Aber nicht nur auf der Messe ist viel geboten. Ein hochkarätiges Kongressprogramm mit mehr als 300 Top-Speakern
lockt zusätzlich in Congress Hall, Debate
Hall, die Seminare und den Speaker’s Corner – und sorgt für eine einzigartige Dichte
an Executives und Spitzenvertretern aus
der digitalen Wirtschaft.Auch international
hat sich die Dmexco etabliert: 19 Prozent
der Aussteller kommen bereits aus dem
Ausland (ein Plus von 50 Prozent). „Die
internationale Resonanz auf die Dmexco
2011 ist geradezu überwältigend“, begeistert sich Kongressplaner Christian Muche
und sein Kollege Frank Schneider ergänzt:
„Die bereits jetzt abzusehenden Expound Besucherrekorde übertreffen unsere
kühnsten Erwartungen.“
Alle Highlights im Überblick
Damit Sie in dem umfangreichen Programm nicht den Überblick verlieren, haben wir auf den folgenden Seiten die wichtigsten Messe- und Programm-Highlights
für Sie herausgepickt. Dazu gehören die
Neuigkeiten zu den jungen Real-TimeBidding-Plattformen (siehe Kasten unten), der Bereich Display und Bewegtbild
Rekordmesse: Die Dmexco ist auf dem besten Weg, sich als international bedeutendste Expo und Conference für die Digitalwirtschaft zu etablieren
(ab Seite 22) – Letzterer festigt nachweisbar seine Bedeutung im Werbemix (Seite
24) – der die Kreativen auf den Plan ruft
(Seite 28). Zu den wichtigsten Themen der
Messe gehören zudem Mobile (Seite 26)
und Social Media (Seite 30), während die
Bereiche Search (Seite 31), E-Mail- und
Affiliate Marketing (Seiten 32 und 33)
schon zu den etablierten Themen zählen.
Heiß diskutiert werden derzeit Targeting-
Möglichkeiten, über die wir auf Seite 34
berichten. Auch wenn die Dmexco eigentlich eine Marketing-Messe ist – es gibt
auch aus dem E-Commerce-Bereich Interessantes zu erzählen (Seite 36). red
❚
sing bereits im Juni angekündigt. Der Vermarkter (Halle 8, Stand D051/F050) nutzt nun die
Dmexco, um die Auktionsplattform vorzustellen. Technologiepartner für Real-Time Bidding
auf der Microsoft Advertising Exchange ist das
amerikanische Unternehmen Appnexus.
Auch bei Yahoo (Halle 8, Stand A051/C050)
liegt in diesem Jahr ein Fokus auf Real-Time-Bidding-Lösungen. Dass der Echtzeithandel auch in
die Auslieferung von mobiler Display-Werbung
Einzug hält, zeigt unter anderem Admeld (Halle
7, Stand D031).
Quisma (Halle 8, Stand G017) stellt erstmals die
„Quisma Plattform“ einer breiten Öffentlichkeit
vor. Die Lösung vereint ein für alle gängigen
Schnittstellen offenes Datenmanagement,
sämtliche Targeting-Optionen und den neu entwickelten hoch performanten Adserver mit RTBFunktionalität und Anschluss an die wichtigsten
Sell-Side-Plattformen und Ad Exchanges. is
Viele Neuigkeiten rund um den Echtzeithandel von Display Ads
Das Veranstaltungsprogramm der Dmexco widmet sich in diesem Jahr erstmals auch dem
neuen Thema Real-Time Bidding (RTB). 2010
waren zwar bereits einige Anbieter für den automatisierten Handel von Display-Anzeigen als
Aussteller präsent, doch in diesem Jahr sind
noch etliche weitere hinzugekommen:
Der Online-Vermarkter Ad Pepper Media
(Halle 8, Stand C036/038) startet die Real-TimeBidding-Plattform Adxplus. Mit ihr können Werbungtreibende in Echtzeit auf Werbeinventar
bieten, das von Werbemarktplätzen und von
Sell-Side-Plattformen angeboten wird. Adxplus
hat unter anderem Schnittstellen mit der
Doubleclick Ad Exchange sowie mit verschiedenen Sell-Side-Plattformen. Zielgruppen sind
werbungtreibende Direktkunden und MediaAgenturen. Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen RTB-Plattformen sei die semantische Analysetechnologie in zwölf Sprachen,
erkärt Ad Pepper Media.
Anfang August 2011 hat Yieldlab (Halle 8,
Stand F059) die eigenentwickelte Real-TimeOptimierungsplattform offiziell in Betrieb genommen und präsentiert sie nun der Fachwelt.
„RTB ist ein neues Gebiet, auf das sich viele
Marktteilnehmer erst noch einstellen müssen.
Aus diesem Grund haben wir ein Optimierungssystem geschaffen, das auch aus der herkömmlichen Zusammenarbeit mit Werbepartnern ein
Maximum für den Verkäufer herausholt“, sagt
Marco Klimkeit, Gründer von Yieldlab. Beispielsweise kann der Vermarkter sämtliche nicht garantierten Cost-per-Click- und Revenue-ShareKampagnen in die Yieldlab-Technologie integrieren und auf Wunsch mit Echtzeitgeboten
abgleichen. Yieldlab bringt nach Köln das 12seitige Whitepaper „Realtime Bidding Insider“
mit, das auch auf der Firmen-Webseite heruntergeladen werden kann (www.yieldlab.de).
Dass die Microsoft Advertising Exchange
nach Europa kommt, hatte Microsoft Adverti-
Foto: Photodisc
Die wichtigsten Termine für Real-Time Bidding
Mittwoch, 21. September 2011
14.15 – 14.35 Uhr
❚ „Future of display“
Referent: Benjamin Faes (Google)
Ort: Google Stand, Halle 7, B011 B015
15.50 – 16.45 Uhr
❚ „Advertising Marketplaces – who leads the
Deal? New Alliances and Competitions“
Referenten: Michael Barrett (Admeld), Curt
Hecht (VivaKi), Brian O’Kelley (Appnexus),
Esco Strong (Microsoft Advertising)
Ort: Congress Hall
Donnerstag, 22. September 2011
13.00 – 13.45 Uhr
❚ „Werden Algorithmen den Menschen an der
Schnittstelle von Angebot und Nachfrage im
Onlinewerbemarkt ersetzen?“
Referent: Donald Hamilton (Improve Digital)
Ort: Seminar 4
15.00 – 15.45 Uhr
❚ „ROI is the only acronym you need:
buy-side automation and efficiencies“
Referenten: Rob Beeler,
Lucia Mastromauro, Cristina Sagarduy,
Joe Zawadzki (Admonsters)
Ort: Seminar 5
15.00 – 15.45 Uhr
❚ „Wie Real-Time-Bidding den Einkauf und
Verkauf von Online-Werbung verändert“
Referent: Jason Kelly (Admeld)
Ort: Seminar 3
16.00 – 16.45 Uhr
❚ „Die richtige Zielgruppe zum besten Preis:
Real Time Bidding“
Referent: David Klement (Quisma)
Ort: Seminar 2
22
Internet World BUSINESS
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
19/11
VIDEO UND DISPLAY
Die Macht bewegter Bilder
Mit Fernsehen und Internet wachsen Welten zusammen – das geht nicht immer konfliktfrei über die Bühne.
Kein Wunder, dass das Thema Konvergenz zu den wichtigsten der Messe zählt
I
Die Milliarden-Euro-Sprache
Allerdings hat die Online-Branche bei der
Jagd nach Video Ads noch Hausaufgaben
zu erledigen. Denn die größten TV-Etats
werden von Leuten verwaltet, die die
Internet-Sprache gar nicht kennen, sich
dafür aber ausgezeichnet mit Werbewirkungsstudien und den klassischen Kategorien auskennen. Die Brücke zwischen
ren beschreibt sie den Wandel
der Werbemärkte und stellt als
Resümee die für das Jahr 2015
zu erwartenden Werbeszenarien konkret vor.
Dagegen wirkt das Angebot
von Sevenone Media fast konventionell: Der Vermarkter präsentiert ausführlich sein Werbeformat „Wrap“ (eine Kombination aus interaktivem Banner
und Video Ad), informiert über
neue Formate wie „The Voice“
und stellt Werbemöglichkeiten
in der Myvideo-App vor. Darüber hinaus versuchen die
Unterföhringer mit Myvideo
TV das Fernseherlebnis mit integrierten Social-Media-Möglichkeiten zu kombinieren und
zeigen natürlich auch HbbTV.
Neben seiner brandneuen Real-TimeBidding-Plattform (siehe Kasten Seite 20)
setzt Microsoft Advertising (Halle 8,
Stand D051) auf seine einzigartige Stärke
und versucht den Werbungtreibenden die
Idee des „Multiple Screen Thinking“
schmackhaft zu machen. Der US-Vermarkter zeigt, wie sich die Geschichte einer Marke über die verschiedenen Plattformen (Web-Portal, Community, Konsole
und Smartphone) erzählen lässt.
Gleich gegenüber bei Yahoo (Halle 8,
Stand A051) dürfte man sich vor allem
über das gute Abschneiden im Vermarktertest (siehe Seite 16) freuen. Am Stand
wird das „Yahoo Studio“ präsentiert, bei
dem in enger Abstimmung mit Werbekunden, Agenturen und Publishern maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Branded Content und Branded Entertainment
gesucht werden. Wie fruchtbar diese Zusammenarbeit ist, lässt sich auch im Vermarktertest ablesen: Dort erringt Yahoo
mit großem Vorsprung den Sieg in der Einzeldisziplin „Individuelle Kampagnen“.
Apropos Vermarktertest: Mit hauchdünnem Abstand unterlag Ströer Interactive (Halle 8, Stand D063) – und zeigt auf
der Dmexco, wie man im kommenden
Jahr aufholen will: mit neuen Sonderwerbeformaten wie der Augmented-RealityKampagne, die Ströer kürzlich für den
Kunden Ford in seinem Auto-Channel
Foto: Fotolia / Drubig-photo
nternet goes TV. TV goes Internet. Kaum
ein anderes Marktsegment ist derzeit so
sehr in Bewegung wie das der Bewegtbildangebote. Sogenannte Smart-TVs mit Online-Anschluss erobern die Wohnzimmer
(siehe Seite 8). Youtube ist auf dem besten
Weg, als Quasi-TV-Kanal zum unverzichtbaren Bestandteil in jedem Werbemix zu
werden, und natürlich wollen sich auch
die etablierten Fernsehsender nicht die
Butter vom Brot nehmen lassen. Schließlich ist Bewegtbildwerbung im Internet die
am schnellsten wachsende Werbegattung
überhaupt (plus 115 Prozent gegenüber
dem Vorjahr).
Smart-TV: Fernsehen auf dem Laptop und Internet auf der Mattscheibe – alles ist vernetzt
„Video Views“ (Nettomessung der OnlineWelt) und „Gross Rating Point“ (Bruttoreichweite in der TV-Planung) will erst
einmal geschlagen sein.
Am besten gelingt das naturgemäß Anbietern, die ihre Wurzeln in der Klassik haben. Einen Einblick in das Thema geben
beispielsweise Sevenone Media (Halle 8,
Stand E029) und die Hamburger Agentur
Pilot 1/0 (Agency Lounge). Gemeinsam
präsentieren sie ihre Erfahrungen aus „Ein
Jahr TV/Online Double Play“ (Mittwoch,
11 bis 11:45 Uhr, Seminar 5).
Ganz neu positioniert sich Interactive
Media CSSP (Halle 8, D021) als Bewegtbildvermarkter (siehe Titel). Erstmals dürfen die Darmstädter das IPTV-Angebot
von T-Home Entertain ins Portfolio aufnehmen und dem Fußballkanal „Liga
Total“ (250.000 Pay-TV-Abonnenten)
einen sieben Sekunden langen PresenterSpot voranstellen (Pilotkunde: Samsung).
Noch im vierten Quartal will Interactive
Media außerdem eine interaktive Werbefunktion in den IPTV-Stream einbinden,
die es auf der Dmexco schon einmal als
Showcase zu sehen werden gibt.
Den entgegengesetzten Weg geht PayTV-Pionier Sky. Dort hat man die Partnerschaft mit United Internet Media (UIM,
Halle 8, C031) gesucht und das Werbeformat „Maxi Motion Content Spot“ entwickelt. Sky steuert Sportinhalte (Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA Champions
League) bei, die auf den Logout-Seiten von
Web.de, GMX sowie 1&1 anzgezeigt werden. United Internet Media vermarktet
dazu großformatige BewegtbildSpots. Außerdem werden Sky-Zuschauer als eigene plan- und buchbare Online-Zielgruppe im UIMBuchungstool hinterlegt. So läßt
sich die Zielgruppe medienübergreifend ansprechen.
Eine Nummer größer, dafür aber
theoretisch-marktanalytisch steigt
der RTL-Ableger IP Deutschland
(Halle 8, C029) in das Thema ein
und präsentiert die Studie „The
Future of Advertising 2015“. Gemeinsam mit Partnern wie Arthur
D. Little, der Kreativagentur Denk- Hilfe für Marketer: Tremor zeigt mit dem Video Hub
werk, dem Eco-Verband und ande- ein Optimierungswerkzeug für Bewegtbildkampagnen
SPECIAL: DMEXCO
23
Das internationale Netzwerk für Bewegtbildvermarktung präsentiert mit seinem
„Video Hub“ ein Analysewerkzeug, das
detailliert den Erfolg von Online-VideoKampagnen messen und genau zeigen
soll, wo und warum sie funktionieren –
oder eben gerade nicht. Die Kampagne
kann so in Echtzeit optimiert werden,
verspricht Tremor.
Hilfreiches Werkzeug hat auch der Anbieger Videoplaza (Halle 8, Stand B067)
Interactive Media wird TV-Vermarkter – zumindest etwas. Die
Darmstädter dürfen den IPTV-Kanal „Liga Total“ vermarkten
zu bieten. Mit seinem auf Bewegtbild
spezialisierten Video-Adserver will der
umgesetzt hat, sowie mit Portfoliozugängen wie Anbieter demonstrieren, warum eine dedizierte
Skype, Qype, My Hammer und Fotocom- Video-Adserver-Plattform traditionellen Display
munity.de. Außerdem wird am Targeting gefeilt.
Adservern überlegen ist und bei der MonetarisieMit handfesten Zahlen will der Premiumver- rung der Inhalte hilft.
markter OMS (Halle 8, Stand G038) überzeugen
Aber nicht nur Publisher erhalten Unterstütund präsentiert auf der Dmexco eine Werbewir- zung. Für Kreativ- und Media-Agenturen hat
kungsstudie. Zentrales Ergebnis: Redaktionelle Mov Ad (Halle 8, Stand F059) einen MediamanInhalte und die Bindung der Nutzer an
Qualitätsseiten vermitteln den Werbebotschaften Glaubwürdigkeit und Wirkung. Daneben stellt OMS noch seine
Crossmedia-Angebote „Impact“ und
„Reichweite“ vor, mit denen sich Printund Online-Nutzer gezielt ansprechen
lassen. Mit „Impact“ erreichen Werbekunden die Leser auf beiden Kanälen
und können so medienübergreifende
Synergieeffekte erzeugen. Mit „Reichweite“ werden dagegen nur OnlineNutzer angesprochen, um Kampagnen
in den Print-Ausgaben zu verlängern.
Auf Content setzt auch Specific Media (Halle 8, Stand C041) und bietet
nun auch die Produktion von VideoFormaten an – von einfachen Video Ads Sky jetzt auch online: Zusammen mit United Internet Media vermarktet der
bis hin zu Branded Entertainment. Abo-Sender seine Bewegtbildinhalte nun auch im Internet
Gerade rechtzeitig zur Dmexco kann
die Exponential Group die Übernahme des US- ager entwickelt, der den täglichen Workflow – anVideo-Spezialisten Adotube verkünden. Mit dem gefangen von der Werbemittelerstellung bis zum
neuen Unternehmen soll das Inventar von Tribal kompletten Kampagnenmanagement – erleichtern soll, den Conversion Path eines Werbemittels
Fusion (Halle 7, Stand A047) um Formate wie
Polite Pre-Roll, In-Stream Skins, Takeovers und abbilden kann und in der Lage ist, einen Sichtbarkeitsnachweis für die Anzeigen zu erstellen – LetzInteractive Overlays erweitert werden.
Eher um das praktische Handwerkszeug küm- ters wurde auf der Dmexco im vergangenen Jahr
mert sich Tremor Video (Halle 7, Stand A046). von Werbungtreibenden heftig eingefordert. dg ❚
Die wichtigsten Veranstaltungen für Display und Bewegtbild
Mittwoch, 21. September 2011
10:00 – 10:45 Uhr
❚ „Online-Werbung in Deutschland –
Fakten, Formen, Trends“
Referent: Frank Bachér
(Interactive Media)
Ort: Seminar 3
10:45 – 11:30 Uhr
❚ „The digital Shape of today’s Marketing“
Referenten: Quentin George (Mediabrands), Mark Holden (PHD Worldwide), Babs Rangaiah (Unilever PLC),
Christoph Schuh (Tomorrow Focus),
Lisa Utzschneider (Amazon)
Ort: Congress Hall
11:00 – 11:45 Uhr
❚ „Ein Jahr TV/Online Double Play – pilot
und SevenOne Media präsentieren ihre
Erfahrungen zum perfekten Zusammenspiel beider Medien“
Referent: Martina Vollbehr (Pilot 1/0)
Ort: Seminar 5
13:00 – 13:45 Uhr
❚ „IP-Video: Fluch oder Segen für
Display und TV?“
Referent: Chris Worrell (Specific Media)
Ort: Seminar 3
14:00 – 14:45 Uhr
❚ „Wirkungsplus für Kampagnen
durch geschickte Kombination
von In-Page- und In-StreamWerbung“
Referenten: Cornelia Krebs, Dirk
Maurer (IP Deutschland)
Ort: Seminar 3
16:45 – 17:30 Uhr,
❚ „Debate Video Advertising:The Saving
Grace of Advertising but what’s next?“
Referenten: Thomas de Buhr (YouTube
/ Google), Jean-Pierre Fumagalli
(smartclip), Ralf Klein-Bölting (Otto),
Carsten Schmidt (Sky Deutschland)
Ort: Debate Hall
17:00 – 17:45 Uhr
❚ „Mit der richtigen Technologie zum
Erfolg von Online-Bewegtbildkampagnen“
Referenten: Marco Feuchter, Dan Ruch
(Tremor Video)
Ort: Seminar 3
Donnerstag, 22. September 2011
10:15 – 10:45 Uhr
❚ „Opening-Keynote: Global Brand Building in the Digital Age“
Referent: Alfredo Gangotena (MasterCard Worldwide)
Ort: Congress Hall
12:00 – 12:45 Uhr
❚ „Die Zukunft digitaler Video-Werbung:
TV-Werbeausgaben kreativ und effizient ergänzen und verlängern“
Referent: Dilip DaSilva (Tribal Fusion)
Ort: Seminar 4
13:45 – 14:30 Uhr
❚ „Branded Content – the Variety of
Digitorial Advertising“
Referenten: Martin Forbes (Vibrant
Media), Arndt Groth (Adconion Media
Group), Andrew Langhoff (The Wall
Street Journal Europe), Jimmy Maymann (goviral), Peter Würtenberger
(Axel Springer Verlag)
Ort: Congress Hall
14:30 – 15:00 Uhr
❚ „Debate Smart TV: Digital Advertising
2.0?“
Referenten: Arnd Benninghoff (Prosieben Sat.1 Digital), Shirlene Chandrapal, (smartclip), Marc Huijbregts
(Saatchi & Saatchi)
Ort: Debate Hall
SPECIAL: DMEXCO
Internet World BUSINESS
24
21. September 2011
19/11
BRANDS IN (E)MOTION
Jeder Spot wirkt anders
Von Instream bis Inpage: Jedes Bewegtbildformat hat seine individuellen Stärken. Wo diese liegen und was dies
für den Einsatz und die Verteilung im Media-Mix bedeutet, zeigt eine vermarkterübergreifende Studie
H
auptsache Bewegtbild! Das bestätigen
regelmäßig sowohl Studien über die
Wirkung von Video Ads als auch die Werbemarktzahlen: Innerhalb von drei Jahren
hat der Umsatz mit Video-Werbung um
das Elffache zugenommen und schlägt laut
aktuellem OVK Online-Report 2011/12
(siehe Titel und Seite 2) in diesem Jahr mit
184 Millionen Euro und einem Zuwachs
von 115 Prozent zu Buche. Den Ausschlag
für diese positive Entwicklung geben die
„vielfältigen multimedialen Möglichkeiten der Werbemittelausgestaltung von
Video Ads“, sagt der OVK.
Genau diese Vielfalt sorgt bei Werbungtreibenden und Agenturen mitunter für
Verwirrung, was den Einsatz und die Wirkung von Bewegtbildwerbung betrifft.
Denn Bewegtbild ist bekanntermaßen
nicht gleich Bewegtbild. Ob Inpage oder
Instream – im Markt trommeln die Anbieter mit Verve für ihre eigenen Angebote.
Was fehlt, und typisch ist für junge, viel-
Probanden in ihrer natürlichen Nutzungssituation lebensecht beobachtet. Die Kontakte zur Werbung kamen wie „im echten
Leben“, also nicht im Labor, während des
Surfens zu Hause am eigenen Rechner zustande. Getestet wurden die gängigsten
Werbeformen Inpage und Instream sowie
das relativ neue Bridge Ad. Diese Art
Unterbrecherwerbung wird eingespielt,
wenn der User auf eine neue Seite innerhalb eines Angebots wechselt.
Drei Branchen und neun Seiten
Frank Bachér von Interactive
Media macht mit ...
... Matthias Ehrlich von United Internet Media und ...
versprechende Märkte, sind (vermarkter-)
übergreifende und allgemeingültige Erkenntnisse über die unterschiedlichen
Wirkungsweisen der einzelnen Formate.
Aus diesem Grund haben sich die drei
Vermarkter Interactive Media, United
Internet Media und Yahoo Deutschland
Inpage
... Heiko Genzlinger von
Yahoo gemeinsame Sache
zusammengetan und gemeinsam eine Studie mit ergebnisoffenem Studiendesign
aufgelegt. Das ist ein entscheidender
Punkt, denn die User sollten möglichst frei
von Zwängen und unvoreingenommen zu
Werke gehen und die Werbung beurteilen.
Für „Brands in (E)Motion“ wurden die
Bridge Ad
117 %
Weiter wurden die einzelnen Werbeformate jeweils mit der gleichen Kontaktzahl
sowie mit den gleichen drei Kampagnen
aus den Branchen FMCG, Automobil und
Consumer Electronics ausgespielt. Zu sehen
waren die Spots auf neun der populärsten
deutschen Websites: Gmx.de, Myvideo.de,
Prosieben.de, Spiegel.de, Sueddeutsche.de,
T-online.de, Web.de, Yahoo.de sowie Youtube.com.
Instream Ad
117 %
116 %
113 %
112 %
111 %
108 %
107 %
106 %
100 %
100 %
Image
Score
Impact
Score
Werbewirkungs- Awareness
Score
Score
Kontrollgruppe = 100 Prozent
© INTERNET WORLD Business 19/11
100 %
80 %
80 %
Werbewirkungs- Awareness
Score
Score
108 %
Quelle: Brands in (E)Motion, Interactive
Media, Yahoo, United Internet Media
Inpage: Die Werbung wird in die Seite eingebettet und erscheint
nach einem E-Mail-Logout (links) großformatig oder wird als
Rectangle in den Content (rechts) integriert. Weil Inpage Ads
das Surfen nicht unterbrechen, rufen sie die geringsten Reaktanzen hervor und sorgen für den positivsten Image-Transfer
100 %
80 %
Image
Score
Impact
Score
Werbewirkungs- Awareness
Score
Score
Kontrollgruppe = 100 Prozent
© INTERNET WORLD Business 19/11
105 %
Quelle: Brands in (E)Motion, Interactive
Media, Yahoo, United Internet Media
Bridge Ads sind „Unterbrecherwerbungen“, die bei dem Wechsel zu einer neuen URL, also zwischen zwei Content-Webseiten,
eingespielt werden und sich auf halbtransparentem schwarzen
Hintergrund über den Content legen. Sie haben eine starke Awareness, weil sie groß und nicht zu übersehen sind
Image
Score
Impact
Score
Kontrollgruppe = 100 Prozent
© INTERNET WORLD Business 19/11
Quelle: Brands in (E)Motion, Interactive
Media, Yahoo, United Internet Media
Instream Ads: Diese Video Ads laufen wie im TV als Werbung
vor, zwischen oder nach dem Bewegtbild-Content. Die Spots
können nicht – anders als beim Bridge Ad – geschlossen oder
übersprungen werden. Das gibt Pluspunkte bei der Awareness,
aber Abzüge bei Akzeptanz und Imagetransfer
19/11
21. September 2011
Erstes Ergebnis: Bewegtbild, egal welchen
Formats, weist gegenüber der Kontrollgruppe eine bessere Werbewirkung auf. Das
überrascht nicht. Den Machern von „Brands
in (E)Motion“ ging es aber um mehr. Ihr
Ziel: dezidierte Nachweise zu den klassischen Wirkungsparametern „Awareness“
(Marken- und Werbeerinnerung), Image
und Impact (Relevant Set, First Choice) zu
liefern, und zwar – der entscheidende
Punkt! – bezogen auf die verschiedenen Bewegtbildwerbeformate.
Große Formate erhöhen
die Aufmerksamkeit
Wie ein genauer Blick zeigt,
hat jedes Format seine individuellen Stärken (siehe Grafik). So läuft das Bridge Ad bei
der Awareness mit einem
Score von 117 (Kontrollgruppe: 100 Prozent) zur Hochform auf. Das heißt, die großformatigen Spots eignen sich
besonders gut, wenn Werbung
für Aufmerksamkeit sorgen
soll. Das gilt für InstreamFormate mit einem Score von
112 ebenso. Am schwächsten
(107 Prozent) schneiden hier
die Inpage-Formate ab. Der
Akzeptanz-Score
Werbung stört mich nicht /
sehe ich gerne an
Inpage (Medium Rectangle)
41 %
Inpage (Logout)
38 %
Bridge Ad
28 %
Instream
30 %
Mittelwerte aller Format-Statements (Top-2-Werte)
Quelle: Brands in (E)Motion, Interactive Media,
Yahoo, United Internet Media
© INTERNET WORLD Business 19/11
Grund: Bridge Ads und Instreams kann der User nicht
ignorieren. Er ist gezwungen,
wenigstens kurz in Kontakt
mit der Werbung zu treten –
das erregt Aufmerksamkeit.
Der Zwang zur Ansicht rächt
sich jedoch beim Image.
Inpage Spots, die „freiwillig“ und niemals vor- oder
dazwischengeschaltet sind,
rufen beim User die geringsten Reaktanzen hervor, was
sich wiederum positiv aufs
Image auswirkt. Überhaupt
liegen die beiden Inpage-Formate Medium Rectangle und
Logout in der Akzeptanz bei
den Usern ganz oben (siehe
Akzeptanz-Score). Mit einem
Image Score von 108 sorgt das
Bridge Ad für einen positiveren Imagetransfer als Instream Spots (100 Prozent). Es
weckt aufgrund seiner Größe
Emotionen und kann – das ist
sein Vorteil gegenüber Instream – geschlossen werden.
SPECIAL: DMEXCO
„Das zentrale Fazit der Studie ist, dass
Video-Werbung in keiner Mediastrategie
mehr fehlen darf. Deutlich wird aber
auch, dass eine maximale Wirkungsleistung und Kampagneneffizienz nur
dann erreicht wird, wenn man die volle
Bandbreite der zur Verfügung stehenden
Video-Platzierungen nutzt“, sagt Heiko
Genzlinger, stellvertretender Geschäftsführer und Commercial Director von
Internet World BUSINESS
Vergleich aller Formate
Format
Awareness
Image Impact
Inpage
+
++
++
Bridge Ad ++
+
+
Instream
0
+
++
© INTERNET WORLD Business 19/11
25
Yahoo. „Dabei sind die leistungsstärksten
und aufgrund ihrer Akzeptanz bei den
Nutzern für das Markenimage von Unternehmen gewinnbringendsten Formate
gerade diejenigen, die nicht in VideoContent eingebunden sind. Das ist ein
eindeutiges Ergebnis“, ergänzt Matthias
Ehrlich, Vorstand United Internet Media,
und spielt damit auf den Hype um die
❚
Instream-Formate an. häb
26
SPECIAL: DMEXCO
Internet World BUSINESS
21. September 2011
19/11
MOBILE ADVERTISING
Mobiles Schaulaufen
Die aktuellen Zahlen des BVDW belegen, dass die Nachfrage nach mobiler Werbung steigt. Vermarkter,
Werbenetzwerke und Anbieter von ortsbezogenen Diensten wollen davon profitieren
D
as Geschäft mit kleinen Banner-Anzeigen im mobilen Browser und in
mobilen Apps entwickelt sich sehr dynamisch. 40 Millionen Euro, doppelt so viel
wie im Vorjahr, fließen 2011 laut ersten
Prognosen des Bundesverbands Digitale
Wirtschaft (BVDW) in mobile DisplayKampagnen. Die Zahl bezieht sich auf das
Bruttowerbevolumen.
Smartphones
werden für Verbraucher zur mobilen Schaltzentrale
Die mobile Online-Nutzung legt stetig zu,
denn mittlerweile ist jedes zweite verkaufte
Mobiltelefon in Deutschland ein Smartphone. Das hat zur Folge, dass der kleine
Handyscreen als Werbeträger relevant
wird. Aktuelle Zahlen zum Mobile-Display-Werbemarkt, erhoben von der Unit
Mobile Advertising (MAC) im BVDW,
belegen diesen Trend: Im ersten Halbjahr
2011 schalteten 207 Unternehmen insgesamt 609 mobile Werbekampagnen. Die
Zahl der Kampagnen stieg somit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent, die Zahl der Firmen, die mobile
Werbung gebucht haben, legte sogar
um 90 Prozent zu. Basis für die
Zahlen sind die Angaben der
im MAC organisierten
Unternehmen. „Die steigende Anzahl aller werbungtreibenden Firmen verdeutlicht das
äußerst hohe Interesse
der Marketingentscheider an
mobiler Werbung“, sagt Oliver von
Wersch, Leiter der Unit Mobile Advertising im BVDW, die zur Dmexco den „MAC
Mobile Report 2011/2012“ veröffentlicht
(Boulevard, Stand A001).
Da es bei der Online- und Mobile-Vermarktung viele Überschneidungen gibt,
und zum Teil auch die Player die gleichen
sind, ist die Dmexco schon seit einigen
Jahren für alle Beteiligten der mobilen
Werbelandschaft eine wichtige Plattform,
um das Fachpublikum auf neue Werbeformate, Werbewirkungsstudien und neue
Technologien aufmerksam zu machen.
Yoc (Halle 8, Stand E031) stellt auf der
Messe die neue Version des Werbeformats
Yoc Ad Plus vor. Dieses Rich-Media-Format läuft nun auch im mobilen Browser
sowie plattformübergreifend in iOS-, Android- und Windows-Phone-7-Applikationen. Wie Mobile Advertising wirkt, belegt Yoc mit einer Werbewirkungsstudie,
die zusammen mit Mindshare und Ford
durchgeführt wurde.
Inmobi, Netzwerk für mobile Anzeigen
mit Sitz in San Mateo, Kalifornien, plant
im vierten Quartal 2011 die Eröffnung
eines Büros in Deutschland. Anfang
August hatte Inmobi das TechnologieUnternehmen Sprout übernommen. Auf
der Dmexco (Halle 7, Stand B026) präsentiert Inmobi nun die Plattform von
Sprout, mit der HTML5-Rich-MediaBanner erstellt werden können, die sowohl
auf mobilen als auch auf Desktopgeräten
ausgeliefert werden können.
Nicht nur Smartphones, auch Tablets
zählen zu den mobilen Geräten. Ein Tablet-spezifisches Werbeformat hat Apprupt
(Halle 8, D019/E018) entwickelt. Es wird
auf den Webseiten der Publisher integriert
und ist für den Abruf von Inhalten vom
iPad aus zugeschnitten. Nutzer sehen beispielsweise eine Anzeige, die iPad Apps
empfiehlt. Apprupt startet zur Dmexco
zudem eine Retargeting-Lösung im mobilen Werbenetz. Sie dient zur Werbung auf
mobilen Applikationen und zum Zurückholen von Kunden, die einen mobilen
Werbung auf Tablets zählt ebenfalls zur
Kategorie Mobile Advertising
Android-Smartphones wie das Samsung
Galaxy gewinnen immer mehr Marktanteile
Kaufprozess abgebrochen haben. Ihnen
zeigt die Retargeting-Lösung Anzeigen
jener Produkte, für die sie sich interessiert,
die sie aber noch nicht gekauft haben.
Seit August 2011 liefert das Werbenetzwerk Valueclick Media (Halle 8, Stand
E017/E019) auch Werbung in mobilen
Apps und auf mobilen Webseiten aus.
Kunden von Valueclick Media können
ihre Kampagnen auf mobile Endgeräte
verlängern. Die „Lightning Technology“
konvertiert herkömmliche Flash Ads, um
sie auf dem iPad oder iPhone zu zeigen.
Eine steigende Nachfrage nach Vermarktungsmöglichkeiten im Segment
Mobile registriert der Online-Vermarkter
Ströer Interactive (Halle 8, Stand D063)
und rückt deswegen das Mobile-Portfolio
in den Fokus des Messeauftritts, zum Beispiel: Wie sind Kampagnen in der Vergangenheit gelaufen? Welche Werbeformate
und Targeting-Optionen gibt es?
Um Werbeformate geht es auch beim
Vermarkter Mobile.de Advertising, der
zur eBay Advertising Gruppe (Halle 8,
Stand B061/D060) gehört. Er hat sein
Portfolio für mobile Werbung ausgeweitet
und bietet nun sieben großformatige
Werbeformate an. Neben verschiedenen
Content Bannern mit unterschiedlichen
Platzierungsmöglichkeiten können Mediaplaner zwischen Expandable, Splash
Screen, Gallery und Flip Ads wählen. Der
Online-Fahrzeugmarkt Mobile.de bringt
in Kürze eine Applikation für AndroidGeräte auf den Markt.
Applikationen sind die neuen Wunderkinder der Digitalbranche. Die kleinen
Miniprogramme sind äußerst beliebt und
beleben künftig nicht nur Smartphones
und Tablets, sondern auch Internet-fähige
SPECIAL: DMEXCO
27
Fernseher oder Navigationssysteme im
Auto. In-App-Werbung ist eine Erlösquelle für App-Anbieter.
Erste Ergebnisse zur Wirkung von
Werbung in mobilen Apps liefert eine
Begleitforschung des Pro-Sieben-Sat1Vermarkters Sevenone Media (Halle
8, Stand E029). Der Sportartikelhändler Sport Scheck bewarb eine AlpinaBrille mit einem Preroll Video Ad in
den Apps der Pro Sieben Sat1 Gruppe.
Sevenone Media hat untersucht, wie
diese Werbung gewirkt hat. Ergebnis:
Jeder Zweite der befragten App-Nutzer
mit Werbekontakt kennt die Sportbrille von Alpina. Bei der Kontrollgruppe ohne Werbekontakt lag die
Bekanntheit um knapp ein Drittel
darunter. Einem guten Teil der AppNutzer blieb der Spot im Gedächtnis:
36 Prozent erinnerten sich an das
Video Ad von Alpina.
Die mobilen Begleiter werden nicht
nur zur werblichen Ansprache von
Konsumenten eingesetzt. Mobile Mobile App von Payback: Künftig werden alle Papier-Coupons auch mobil
Commerce, das Einkaufen mit dem ausgegeben. Nutzer der App haben dann die Coupons immer unterwegs dabei
Smartphone oder Tablet, ist ebenfalls
Trend. Wer sich darüber informieren will, kann Ein wichtiges Thema im Mobile Marketing sind
bei der Agentur Denkwerk (Halle 8, Stand C011) Location Based Services (ortsbezogene Dienste).
unter anderem ein neues Whitepaper zu Mobile Darunter versteht man die Anzeige von DienstleisCommerce abholen.
tern und Geschäften auf dem Smartphone-Screen
Payback, Anbieter des gleichnamigen Bonusrund um den Aufenthaltsort des Nutzers, häufig
programms, ist in diesem Jahr erstmals als Aus- verbunden mit Angeboten für einen Preisnachsteller auf der Dmexco vertreten (Halle 7, Stand lass. Gettings (Halle 7, Stand A021/B020) betreibt
B036/B038). Payback positioniert sich durch die solch einen standortbezogenen Dienst deutschVerknüpfung der Kanäle Offline, Online und landweit. Das Tochterunternehmen von E-Plus
Mobile als Multichannel-Marketing-Plattform. spricht damit den stationären Handel, GastronoDie Payback App wurde laut Unternehmen bereits mieunternehmen und Dienstleister an. Abgerufen
450.000 Mal heruntergeladen. Mobile App und werden die Angebote entweder über eine mobile
mobile Webseite sind Teil der digitalen Offensive App oder die mobile Webseite.
von Payback. Mit der App konnte Payback NeuDieser kurze virtuelle Messerundgang zeigt,
kunden gewinnen, die vorher keine Papier-Cou- welch breites Spektrum an Möglichkeiten für
pons einsetzten. Das Unternehmen forciert nun Werbung auf mobilen Geräten existiert. NeuigMobile Couponing: Bis nächstes Jahr sollen alle keiten wird es gleich nach der Dmexco auch bei
Papier-Coupons auch als mobile Version ausgege- der mobilen Reichweitenmessung geben. Die Unit
ben werden. Gleichzeitig soll Payback als Media- Mobile Advertising kündigt im MAC Mobile
plattform bei Werbungtreibenden stärker in den Report an, dass die „Mobile Facts“ bald deutlich
Fokus rücken.
❚
erweitert publiziert werden. is
Die wichtigsten Termine für Mobile Marketing
Mittwoch, 21. September 2011
10:00 – 10:45 Uhr
❚ „Creating a strategy for mobile
marketing“
Referent: Paul Berney,
Mobile Marketing Association
Ort: Seminar 4
11:00 – 11.45 Uhr
❚ „Mobile 2012 – Digital Media ist Mobile!“
Referenten: Harald Neidhardt (Smaato),
Olav A. Waschkies (Pixelpark),
Oliver von Wersch (G+J Electronic
Media Sales)
Ort: Seminar 4
13:00 – 13.45 Uhr
❚ „SoLoMo – Social. Local. Mobile“
Referenten: Kerstin Clessienne (Universal McCann), Curt Simon Harlinghausen (Akom 360°)
Ort: Seminar 2
13:00 – 13:45 Uhr
❚ „Fixed Mobile Panel – Exklusive
4 Länderstudie zum Endgeräteübergreifenden Nutzungsverhalten
des Internets“
Referent: Jens Barczewski (Nurago)
Ort: Seminar 4
14:15 – 14:45 Uhr
❚ Keynote: „How Mobile Marketing
Does Not Make the Same Mistakes
the Internet Did“
Referent: Greg Stuart
Ort: Congress Hall
14:45 Uhr
❚ „Mobile rocks! Strategies and Challenges in Mobile Advertisment“
Referenten: Jonathan Cobb (Limelight
Networks), Martin Enderle (Deutsche
Telekom), Björn Hauber (MercedesBenz China), Dirk Kraus (YOC), Abhay
Singhal (Inmobi)
Ort: Congress Hall
14:00 – 14:45 Uhr
❚ „Wirkt das? Ja! – Imagewirkung von
Mobile Advertising“
Referenten: Kay Schneemann,
Frank Vogel, Oliver von Wersch
(Gruner + Jahr)
Ort: Seminar 4
15:00 – 15:45 Uhr
❚ „Mobile Marketing the American Way –
was wir vom US-Markt lernen können“
Referent: Markus Hüßmann (Convisual)
Ort: Seminar 4
Donnerstag, 22. September 2011
10.00 – 10.30 Uhr
❚ „Mobile Value Exchange – wie Rabattpunkte und Gutscheine zu ihren
wahren Werten kommen“
Referent: Thomas Bodmer
(iPoxo IT)
Ort: Speaker’s Corner
16:00 Uhr
❚ „Mobile Marketing: The (unclear)
Future between Mobile Commerce,
Advertising, Couponing, Apps and
more“
Referenten: Frank Bachér (Interactive
Media CCSP), Ulrike Bärsch (Beiersdorf), Robert Bosch (Groupon),
Carsten Frien (Madvertise),
Christian Röpke (Zeit Online)
Ort: Congress Hall
16.00 – 16.45 Uhr
❚ „Mobile Effects 2011 – Wie Mobile
Social Media verändert”
Referenten: Radu Immenroth (Globalpark), Mareike Rehm, Karin Rothstock
(Tomorrow Focus Media)
Ort: Seminar 1
28
Internet World BUSINESS
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
19/11
AGENTUREN
Agency Lounge: Raum zum Reden
Nicht nur die Vermarkter, auch die Agenturen brennen auf der Dmexco ein Feuerwerk an Neuigkeiten ab
F
ully booked“ heißt es auch
aus der Agency Lounge der
Dmexco. Die Kuschelecke für
die Agenturen schließt direkt
an die Messehalle 8 an – ist
also mittendrin statt nur dabei
– und dient den Media- und
Kreativagenturen als Hort der
Ruhe, der aber auch Raum für
Hintergrundgespräche
und
Geschäftsabschlüsse bietet. An
Bord sind in diesem Jahr unter
anderem die Agenturen Pilot,
(21.9., 13.00 Uhr, Seminar 2)
oder auch „Cadreon – Technologie- und Service-getriebenes Zielgruppenmanagement“ (22.9., 15.00 Uhr, Se-
Vivaki, Initiative Media, Universal McCann, Tribal DDB,
Mediacom und Wunderman.
„Für Kreativagenturen sowie
Digitalmarketing-Agenturen ist
es notwendig, dass wir die
mittlerweile vielfältigen Optionen und Lösungen für Kunden auf der Dmexco bewerten“, erklärt Damian Rodgett,
Geschäftsführer Kreation bei
Pilot. Schließlich sei die Messe Da lang: Die Agency Lounge liegt direkt hinter der Messehalle 8 und ist auch für Orientierungslose gut zu finden
inzwischen längst mehr als nur
ein Insidertreffen für die Online- ter Sevenone Media Kampagnenergeb- sierten Medianetzwerk VivaKi befinden
Vermarkter. „Deswegen finden wir es nisse aus dem gemeinsam entwickelten sich die Marken ZenithOptimedia, Starwichtig, dass die Agenturen eine Agency Optimierungs-Tool zum effizienten Zu- comMediaVest oder auch Neue Digitale
Lounge als Anlaufort anbieten können, sammenspiel von TV und Online (21.9., / Razorfish. Das Spektrum der Messe-Inum für Kunden und Kollegen, die nicht 11.00 Uhr, Seminar 5).
halte reicht von „Motivationsmanageden vollen Überblick haben, für Fragen
Bei Vivaki wiederum (gehört zum welt- ment im Social Web“ (21. 9., 14.00 Uhr,
und Antworten zur Verfügung zu stehen“, weit drittgrößten Kommunikations- Seminar 2) über „Debate Media Optiso Rodgett. Das tun die Piloten mit ihrer dienstleister Publicis) erwarten die Besu- mization: The Digital Fair Share at the
gesamten Führungscrew. Vor Ort sind cher nationale und internationale Vertre- Expense of Quality?“ (15.00 Uhr, Debate
Klaus Ahrens, Martina Vollbehr, Ulrich ter wie beispielsweise aus Deutschland Hall) bis hin zum CEO-Media-Talk am
Kramer, Alisa Yasui, Andreas Türck, Nicole Prüsse, Jens Nagel-Palomino oder zweiten Messetag in der Congress Hall
Damian Rodgett, Christian Inatowitz, Marc Czesnik. Aber auch Jack Klues, CEO (siehe Kasten).
Thorsten Peters und auch Jens Merheim. Worldwide von VivaKi, und Steve King,
Aus Frankfurt reist Universal McCann
Schwerpunktthema ist „1 Jahr Double CEO Zenith Optimedia, lassen es sich an und lädt zu Workshops wie „Social.
nicht nehmen, in Köln vorbeizuschauen. Local.Mobile (SoLoMo): Kundendialog
Play“. Die Piloten präsentieren dabei zusammen mit Pro-Sieben-Sat.1-Vermark- Unter dem auf digitale Lösungen speziali- für nachhaltige Marketingeffekte“
minar 4). Am Stand freuen
sich internationale Hochkaräter wie James Harris (Chief
Digital Officer EMEA/G14)
und Quentin George (Global
Chief Digital Officer Mediabrands) genauso auf Besuch wie
Deutschlandchef
Michael
Dunke und Digital- und Strategiedirektorin Kerstin Clessienne
(beide
Universal
McCann). Wer einen Guide
für die Messe sucht, ist bei
Lounge-Besitzer Wunderman
gut aufgehoben: Die Agentur
lockt die Fachbesucher mit
Messerundgängen sowie einem Roundtable zum Thema
„Social Commerce – Buying
friends or friends who buy?“
(21.9., 15.00 Uhr, Seminar 5).
Aber auch außerhalb der Agency Lounge
wird einiges geboten. Quisma (Halle 8,
G017) beispielsweise feiert am ersten
Messetag ab 18.30 Uhr mit „Beats &
Drinks“. Wer einen neuen Koffer braucht,
der sollte ebenfalls vorbeikommen: „Da
Customer Journey eines unserer Schwerpunktthemen ist, verlosen wir hier fünf
schicke Trolleys von Rimowa“, wirbt CEO
Ronald Paul. Gegen Abgabe einer Visitenkarte hat jeder Besucher einen Versuch,
das Schloss eines Koffers zu öffnen. Und
wie es sich für eine Performance-Agentur
gehört, gewinnt nur derjenige einen Koffer, der auch die richtige Zahlenkombination errät. häb
❚
Die wichtigsten Termine für die Agentur-Welt und deren Kunden
Debatten
Mittwoch, 21. September 2011
11:30 – 12:15 Uhr
❚ Women’s Leadership Table: „Success with
Social – the Longer Term Vision”
Referenten: Paulina Bozek (Inensu),
Colleen DeCourcy (Socialistic), Alina Kessel
(DDB Tribal), Nikki Mendonca (OMD EMEA)
Ort: Congress Hall
12:15 – 12:45 Uhr
❚ „The Story of Everything“
Keynote: James Hilton (AKQA)
Ort: Congress Hall
17:45 – 18:30 Uhr
❚ „Digital Creativity: Brand’s message in today’s
digital marketing world”
Referenten: Paul Lavoie (Taxi),
Benjamin Palmer (The Barbarian Group),
Eric Schoeffler (Tribal DDB), Johnny Vulkan
(Anomaly)
Ort: Congress Hall
15:00 – 15:45 Uhr
❚ Debate Media Optimization: „The Digital Fair
Share at the Expense of Quality?“
Referenten: Matthias Ehrlich (United Internet
Media), Hans Kilander (Kraft Foods),
Nicole Prüsse (VivaKi Deutschland)
Ort: Debate Hall
Donnerstag, 22. September 2011
11:15 – 12.00 Uhr
❚ Debate Ad Innovations: „The Digital
Development of Advertising”
Referenten: Jonathan Davies (CNN
International News Advertising),
Nigel Sharrocks (Aegis Media)
Ort: Debate Hall
12:00 – 12:45 Uhr
❚ CEO-Media-Talk: „A Global Tour of tomorrow’s
Media Strategies and Quality”
Referenten: Mainardo de Nardis
(OMD Worldwide), Maria Luisa Francoli
(MPG), Steve King (Zenith Optimedia),
Ort: Congress Hall
12:00 – 12:45 Uhr
❚ Debate Brand Advertising: „Brands created by
Digital”
Referenten: Christof Baron (Mindshare),
Thomas Strerath (Ogilvy & Mather),
Ulrike Vollmoeller (Beiersdorf),
Arne Wolter (G+J EMS)
Seminare
Mittwoch, 21. September 2011
10:00 – 10:45 Uhr
❚ TBA, Art Directors Club Deutschland
12:00 – 12:45 Uhr
❚ The Art Directors Club:
„90 Years of celebrating and
sustaining the cutting edge
in the creative industries”
Referent: Brett Rollins
(Art Directors Club New York)
14:00 – 14:45 Uhr
❚ Storytelling in The Digital Age
Referenten: Elke Klinkhammer
(Neue Digitale /Razorfish),
Stefan Kniess (G2 Germany),
Judd Labarthe (G2 Germany),
Friedrich von Zitzewitz (Plan.Net)
17:00 – 17:45 Uhr
❚ Vom Social Media Marketing zum Social
Branding – ein Paradigmenwechsel
Referent: Sandra Griffel (denkwerk)
22. September 2011
12:00 – 12:45 Uhr
❚ Branding im Netz.
Referenten: Marco Barei
(Axel Springer Media Impact),
Donata Hopfen (BILD digital),
Manfred Klaus (Plan.Net),
Alexander von Reibnitz
(Verband Deutscher Zeitschriftenverleger)
14:00 – 14:45 Uhr
❚ Endless Choices: kreative und individuelle
Markeninszenierung mit Yahoo! Studio
Referenten: Heiko Genzlinger,
Robert Herrmann
(beide Yahoo! Deutschland)
16:00 – 16:45 Uhr
❚ Die richtige Zielgruppe zum besten Preis:
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Referent: Ilaria Zampori (QUISMA Italy)
ICM – Internationales Congress Centrum München
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Das erwartet Sie auf der
Internet World 2012:
■
Kongress mit drei parallelen Panels, weitere
Partnerkonferenzen
■
Fachmesse auf 8.000 qm Fläche
■
200 Aussteller, Sponsoren, Partner mit Produkten und
Dienstleistungen im E-Commerce und Online Marketing
■
Kostenfreies Fachvortragsprogramm auf drei Infoarenen
■
Mehr als 7.000 erwartete Fachmessebesucher und über
1.400 Kongressbesucher
■
Preisverleihungen INTERNET WORLD Business Idee
und Shop Usability Award am ersten Messetag
■
Mehr als 25 Guided Tours (kostenfreie Teilnahme!) durch
die Fachmesse an zwei Tagen
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Veranstalter:
30
Internet World BUSINESS
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
19/11
SOCIAL MEDIA
Viele Aussteller, wenig Vorträge
Fallstudien und Tools zur Verwaltung und Erfolgsanalyse von Social-Media-Kampagnen sind die Messehighlights
E
in Blick ins Dmexco-KonGame“ steigerte das Unterneh- Plattformen messbar und zeigt Marketern
gressprogramm überrascht:
men in nur sechs Wochen die die aktuellen Trends in ihren Märkten.
In den großen Kongresshalten
Zahl seiner Facebook-Fans um
Dreh- und Angelpunkt aller Socialder Fachmesse kommt das The750 Prozent und knackte erst- Media-Aktivitäten ist natürlich Facebook
mals die Millionen-Fan-Marke.
ma „Social Media Marketing“
selbst. Das Team steht in Halle 7, Stand
Auch die Internet-Agentur A025 bis B024 allen Interessenten Rede
nicht vor. Lediglich in den kleineren Seminarräumen können
Construktiv (Halle 7, Stand
und Antwort.
sich die Fachmessebesucher
A038) will Messebesuchern anDas Unternehmen Kakkadu (BVDW
über interessante Fallbeispiele,
hand von gelungenen Fallbei- Digital Lounge) fokussiert sich auf die
Werbeformate auf Facebook
spielen demonstrieren, was in Unterstützung von emotionalen Marken
oder die Zukunft von Links und
Sachen Social Media Marketing beim Beziehungsmanagement ihrer wichLikes informieren.
möglich ist. „Der Fokus liegt tigsten Marketingfans. Mit der „Kakkadu
Die Zahl der Aussteller, die
durch die marktbeherrschende Superfan Management Suite“ können
Produkte und Dienstleistungen
Position derzeit bei Facebook, Markenunternehmen Mechanismen und
für das soziale Web zeigen, ist
doch aktuelle Trends wie Google+ Möglichkeiten der Beziehungspflege zu
gegenüber dem Vorjahr alleroder die derzeitige Relevanz von den wichtigsten Fans nutzen. Facebookdings deutlich gestiegen – von 71
Mobile Services wie Foursquare, Fans können zum Superfan eines Unterauf jetzt 97. Ein Schwerpunkt im
Facebook Places & Co. werden nehmens werden und die UnternehmensAusstellerportfolio ist die Erebenfalls thematisiert“, betont botschaften in ihrem Netzwerk verbreiten.
folgsmessung. Da es MarketingAgenturchef Tobias Ihde.
Erfahrungen aus dem Aufbau der eigeverantwortlichen nicht mehr
„Kennzahlen, die sie so noch nen Community „Szene 1“ teilt die österreicht zu wissen, wie viele Fans
nie analysiert haben“, verspricht reichische Social-Media-Agentur Mediaihr Unternehmen auf Facebook Social Media Marketing ist mehr in den Ausstellerhallen ein Thema
das Expertenteam von Ethority zone Advertising (Halle 7, D050b) mit
hat oder was über sie getwittert als im Kongressprogramm der Fachmesse
(Halle 7.1, Stand D010 bis 014). den Messestandbesuchern. Das Unternehwird, hat der Software-HerstelDie Münchner präsentieren in men betreut unter anderem Intersport in
ler Adobe die Lösung „Social Analytics“ dungsszenarien für Social Media im Be- Köln unter anderem ihr zur Dmexco Sachen Social Media Marketing.
entwickelt und präsentiert sie erstmals in reich Personalmarketing, Kommunika- gelaunchtes Monitoring-Tool „GridmasDer Fullservice-Anbieter von der AufDeutschland auf seinem Dmexco-Stand tion, CRM, Social Commerce und für ter 2.0“. Dieses wertet
nahme bis zur Ausliefe(Halle 7, A011 bis A015). Mit dem Tool Social Media Marketing im B2B-Sektor.
rung digitaler Daten, Picnicht nur Themen, Relekönnen Unternehmensangaben zufolge
Online Marketern das Leben vereinfa- vanz und Sentiment von
turesafe (Halle 7, Stand
erstmals Social-Media-Daten ausgewertet chen will der Aussteller Context Optional Plattformen und MeiD021), präsentiert mit
und anschließend mit Unternehmenszah- (Halle 7, A055), den der Anbieter von Per- nungsführern automatiseinem E-Paper-Kiosk
len verknüpft werden.
formance-Marketing-Technologien, Effi- siert aus, sondern macht
„Copyclick“ und dem
Um Controlling geht es auch auf dem cient Frontier, im Mai übernahm. Context auch die Reichweiten der
Do-it-yourself-Baukasten
Stand von AT Internet (Halle 7, Stand Optional bietet eine Social Marketing
für Facebook Apps, „Fan
D036). Eines der Highlights auf dem Mes- Suite an, in der alle heute wichtigen FunkDer BVDW verteilt auf seiActivator“, zwei professionem Stand den aktuellen
sestand sind neue Entwicklungen und tionen wie Publishing, Moderation, App
nelle Tools für das FaceSocial Media Kompass
Produkt-Updates im Bereich Social Media Building oder Datenanalyse für Socialbook Marketing. dz
❚
2011/2012
Analytics. Mithilfe der Web-Analyse- Media-Kommunikation integriert sind.
Lösungen von AT Internet können Unter- „Heute lassen sich kaum noch Likes
nehmen zum Beispiel Corporate-Facebook- generieren, die nur per Publishing erzeugt
Seiten oder Youtube-Kanäle auswerten oder werden. Daher wird Advertising zunehdetaillierte Analysen ihrer Facebook Shops mend wichtiger“, sagt Marc Blinder, VP
European Operations bei Context Optiovornehmen.
Über topaktuelle Trends und wirksame nal. Welche Kraft in der Kombination aus
Strategien im Social Media informiert der Interaktion und Advertising steckt,
demonstrieren Context Optional und ihre
BVDW auf dem Dmexco-Boulevard
(Stand A001). Die jährlich vollkommen neue Mutter Efficient Frontier anhand
neu überarbeitete Fachpublikation liefert einer Fallstudie des Online-Reisebüros
auf 150 Seiten Übersichten zu Anwen- Expedia. Mit der Kampagne „Friend Trips Mit der Kampagne „Friend Trips Game“ steigerte Expedia die Zahl seiner Fans um 750 Prozent
Die wichtigsten Termine für Social Media
Mittwoch, 21. September 2011
10:00 – 10:45 Uhr
❚ „Opinion Leader Management in
Social Media am Beispiel LG Electronics”
Referent: Philipp Renger
(Vico Research & Consulting)
Ort: Seminar 2
10:45 – 11:30 Uhr
❚ „Women’s Leadership Table: Success
with Social – the Longer Term Vision”
Referenten: Paulina Bozek (Inensu), Colleen
DeCourcy (Socialistic), Alina Kessel (DDB Tribal)
Ort: Congress Hall
Der E-Paper-Kiosk Copyclick wurde explizit
für Facebook entwickelt
11:00 – 11:45 Uhr
❚ „Google vs. Facebook – Links, Likes
und die Suchmaschine der Zukunft“
Referenten: Jan Borgwardt,
Stefan Oßwald (LBi Germany)
Ort: Seminar 2
12:00 – 12:45 Uhr
❚ „Social Media Kampagne im B2B-Bereich –
Eine Erfolgsgeschichte auf LinkedIn“
Referent: Ulrich Niedermeyer
(iq digital media marketing)
Ort: Seminar 2
13:00 – 13:45 Uhr
❚ „SoLoMo: Social Media ist gekommen,
um zu bleiben. Kundendialog für nachhaltige
Marketingeffekte. Social. Local. Mobile“
Referenten: Kerstin Clessienne,
Curt Simon Harlinghausen (BVDW)
Ort: Seminar 2
16:00 – 16:45 Uhr
❚ „Werbung auf Facebook: Neue Werbeformate
und wie man sie sinnvoll einsetzt“
Referent: Ben Möhlenhoff (eprofessional)
Ort: Seminar 2
16:45 – 17:15 Uhr
❚ „Social by design”
Referentin: Carolyn Everson
(Facebook)
Ort: Congress Hall
17:00 – 17:45 Uhr
❚ „Vom Social Media Marketing zum Social
Branding – ein Paradigmenwechsel“
Referentin: Sandra Griffel
(denkwerk)
Ort: Seminar 2
19/11
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
Internet World BUSINESS
31
SUCHMASCHINENMARKETING
Das Leben nach Panda
Neue Suchalgorithmen, Multichannel-Kampagnen und Budgetverschiebungen halten die SEM-Branche auf Trab
F
Know-how von Google
Foto: Fotolia / N-Media Images
acebook hin, Bing her – Google ist im
Bereich des Suchmaschinenmarketings
immer noch die alles bestimmende Macht,
an der auch auf der Dmexco niemand vorbeikommt. Die Erschütterungen, die das
Panda-Update im Gefüge des organischen
Rankings hinterlassen hat, sorgen in Köln
ebenso für Gesprächsstoff wie der Trend,
Performance-Budgets verstärkt von Search
Engine Advertising (SEA) nach Search Engine Optimization (SEO) zu verlagern.
Denn klassische Adwords-Kampagnen zu
generischen Suchbegriffen wie „Lebensversicherung“, „Flugticket“ oder
„DSL“ werden immer teurer
und werfen Fragen nach dem
Return on Investment auf.
Nach wie vor dominiert Google das Geschäft mit der Suche – und gibt der SEM-
Branche Tag für Tag neue Hausaufgaben mit auf den Weg
Der Suchmaschinenkonzern
selbst, der auf der Dmexco –
verglichen mit der Gilde der
einzelner Marketingkanäle am Banner ihre Produktauswahl treffen, diegroßen Online-Vermarkter –
Zustandekommen einer Con- ses optimiert sich selbst anhand der Clickeher schlicht und zurückhalversion ist. In dem Bereich ist Through-Rate. Der Sellector-Stand in
tend auftritt, setzt in diesem
der Berliner Dienstleister Ad- Halle, 8 Stand A063 ist bereits von Weitem
an einem zwei Meter hohen RectangleJahr auf Wissensvermittlung:
clear erstmals auf der Dmexco.
In Halle 7, Stand B011/B015
Adclear teilt sich mit Webtrekk Banner zu erkennen.
bietet Google Vorträge zu den
in Halle 8 den Stand D019/E018
fünf Themen Search, Display,
und präsentiert das neue EchtVideo, Mobile und Social.
zeit-Cockpit, das WerbungtreiFür den 22. September hat
benden helfen soll, WechselwirGoogle weitreichende Ändekungen zwischen verschiederungen bei der Produktsuche
nen Kanälen zu erkennen.
angekündigt. Welche AnfordeAuch auf dem Stand von
rungen Produktdaten künftig
Etracker, Halle 8, A021/025 steerfüllen müssen, um bei Google
hen Customer-Journey-AnalyProduct Search gefunden zu
sen im Mittelpunkt. Der Webwerden, erklärt Ad Agents auf
Analyse-Spezialist hat die Version 11 seiner Conversion Opdem Ad-Pepper-Stand in Halle
timisation Suite im Gepäck.
8, Stand C036/C038.
Die Performance-MarketingBei Yahoo wird wohl der Ab- Performance im
gang von CEO Carol Bartz für Banner: Sellector Ad Agentur Explido stellt in Halle
viele Messegespräche sorgen; mit Heatmap
7, Stand B018 das neue internadaneben zeigt der Internet-Piotionale
Agenturnetzwerk
nier in Halle 8, Stand A051/C050 mit Yahoo Yamondo vor, dessen Partner von den
Dynamic Response eine neue Technik zur USA über China bis Arabien fast in der
effizienten Ansprache von Web-Nutzern.
ganzen Welt vertreten sind.
Eines der großen Themen im PerforDie Performance von Bannern steigern
mance Marketing lautet „Customer Jour- soll die Sellector Ad des gleichnamigen
ney“. Es geht darum, wie groß der Anteil Unternehmens. Kunden können schon im
Die wichtigsten Termine für Suchmaschinenmarketing
Mittwoch, 21. September 2011
11:00 – 11:45 Uhr
❚ „Google vs. Facebook – Links, Likes und die
Suchmaschine der Zukunft“
Referenten: Jan Borgwardt und Stefan
Oßwald (LBi Germany)
Ort: Seminar 2
16:00 – 16:45 Uhr
❚ „Debate Best Performance: Leading to the
right Consumer“ (auf Englisch)
Referenten: Philipp Justus (Zanox), Philippe
Besnard (Specific Media), Pascal Gauthier
(Criteo), Rajeev Goel (Pubmatic)
Ort: Debate Hall
13:30 – 14:15 Uhr
❚ „The Future of Search – Performance media
only or integral part of your communication
plan?” (auf Deutsch und Englisch)
Referenten: Oli Gaymond, Patrick Singer, Lars
Lehne (alle Google), Christian Hupertz, (Grey
Worldwide), Matthias Schrader (Sinner
Schrader), Sebastian Sommer (Blue Summit),
Harald R. Fortmann (Yellow Tomato)
Ort: Debate Hall
16:00 – 16:45 Uhr
❚ „Die 10 besten Split-Test-Ergebnisse für Ihre
AdWords-Landingpage“
Referent: Oliver Leismann (Medienuniversum)
Ort: Seminar 1
16:00 – 16:45 Uhr
❚ „Korrelation zwischen Social Media und SEO“
Referent: Marcus Tober (Searchmetrics)
Ort: Seminar 1
Der Performance-Marketing-Technologieanbieter Efficient Frontier stellt in Halle 7
auf Stand A055 seine Tochter Context
Optional vor. Das Unternehmen komplettiert sein Efficient-Frontier-Portfolio mit
Lösungen für Social Media Marketing und
Beziehungsmanagement.
Refined Labs zeigt in Halle 8, Stand
G023 die Integration weiterer Schittstellen
zu ihrer Performance-Marketing-Software.
Künftig können Retargeting mit Criteo,
Adserving mit Adition sowie das Trakkboard von Trakken eingebunden werden.
Cyberpromote stellt in Halle 8, Stand
A019 ein neues Geschäftsmodell zur Performance-basierten Bezahlung von Usability-Optimierungen vor. Das Prinzip ist
einfach: Sobald die Steigerung der Conversion einen bestimmten Schwellenwert
übersteigt, muss der Kunde zahlen.
Pünktlich zur Dmexco launcht die
Kommunikationsagentur Coupling Media
in Halle 7, Stand B033 mit Sem.de ein
neues Branchenportal rund um Suchmaschinenmarketing. Werbungtreibende
sollen auf dem Portal sogar Pitches für
Kampagnen ausschreiben können. fk
❚
32
SPECIAL: DMEXCO
Internet World BUSINESS
21. September 2011
19/11
E-MAIL-MARKETING
Ab geht die Post
Auch im Zeitalter von Facebook & Co. hat die gute alte E-Mail nichts an Relevanz verloren
gal ob ein Internet-Nutzer mit seinen
Freunden über Facebook kommuniziert, sich ein Online Shopper bei einem
Webshop registriert oder ein Mann in
der Fußgängerzone eine Nachricht
übermitteln will, wo auch immer diese
drei sich gerade aufhalten – die gute alte
E-Mail ist stets mit im Spiel. Die neuen
Möglichkeiten des Social und des Mobile
Web scheinen die Elektropost nicht zu verdrängen. Im Gegenteil: Denn die modernen Kommunikationsformen im World
Wide Web ziehen auch Innovationen im
E-Mail-Marketing nach sich.
Korrekter E-Mail-Versand
Allerdings, so ergab eine Studie des Dialogmarketing-Dienstleisters Artegic, steigen dabei die rechtlichen Anforderungen
an die Durchführung von Marketingkampagnen beständig. Wer bei der Erfassung
von personenbezogenen Marketingdaten
ohne ausdrückliche Zustimmung des Nutzers agiert, begibt sich auf dünnes Eis.
Zwar schätzen Unternehmen die Wichtigkeit des Datenschutzes hoch ein (siehe
Grafik), doch holt nach Erkenntnissen von
Artegic knapp die Hälfte aller Firmen (48
Prozent) die Zustimmung zum Versand
werblicher E-Mails nicht korrekt ein oder
kennt die Rechtslage nicht. In Halle 8,
Stand C014 bietet das Unternehmen daher
einen kostenlosen Rechtscheck an.
Ohne den Klassiker geht es
nicht: E-Mail-Marketing in immer neuen Varianten
empfänglich zeigen. Damit erweitert
eCircle sein Portfolio themenspezifischer
Online-Portale zur Lead-Generierung.
Auf dem eCircle-Stand in Halle 8, Standnummer C 05/D050 zeigen die Münchner
außerdem eine Cloud-basierte Lösung
ihres eC-Managers, mit dem Kundendaten
aus verschiedenen Quellen zum Personalisieren von E-Mail-Kampagnen zusammengeführt werden können.
Optivo stellt in Halle 8, Stand G031 seinen ganzheitlichen Ansatz für alle Facetten
des E-Mail-Marketings vor. Auch die Berliner bieten einen kostenlosen Check des
Anmeldeprozesses für Newsletter an. TheGanzheitliches Marketing
ma auf dem Optivo-Stand ist in diesem
Für E-Mail-Marketing-Aktionen benötigt Jahr der werbliche Einsatz von Transakdie Werbewirtschaft valide Adressbestände, tions-Mails, also zum Beispiel Bestellbebei denen nicht nur die Zustimmung zum stätigungen.
Newsletter-Empfang gegeben ist, sondern
Silverpop will die „Schlummer-Taste“
mit denen auch eine Segmentierung nach im E-Mail-Marketing etablieren. NatürInteressen möglich ist. Zur Dmexco stellt lich (so ist die Rechtslage) muss jeder Nutder E-Mail-Dienstleister eCircle das neue zer die Möglichkeit haben, den Bezug
Online-Portal „Mag Mobil“ vor: Es dient eines Newsletters zu beenden. Doch, so
als Anlaufstelle für Menschen, die sich für argumentiert das Münchner UnternehAutos und Motoren begeistern können – nen, vielleicht will der Kunde ja gar nicht
und sich für entsprechende Werbung endgültig mit dem Unternehmen brechen,
vielleicht will er ja einfach nur
eine Weile in Frieden gelassen
werden? Der „Snooze Button“
Business-Thema Datenschutz
als Alternative zum AbmeldeWie wichtig Firmen der Schutz von Kundendaten ist
Link soll genau dies ermöglichen. Weitere SilverpopTools, die zum Teil bereits in
Nicht Sehr
den USA gelauncht wurden,
wichtig wichtig
gibt es in Halle 8 auf Stand
9 % 13 %
D016 zu sehen.
Neue Online Services
Weniger
wichtig
35 %
Epsilon zeigt in Köln die VerWichtig
43 %
Die Mehrheit alle Unternehmen misst Datenschutz
eine hohe Bedeutung bei – zumindest theoretisch
© INTERNET WORLD Business 19/11
Quelle: Pricewaterhousecoopers,
Daten schützen 2011
sion 5 seiner E-Mail-Plattform
Dreamail, die Ende September
freigegeben werden soll. Eine
neue Benutzeroberfläche soll
den Umgang mit der Software
erleichtern, außerdem zeigt
das Düsseldorfer Unternehmen in Halle 8, Stand A017
neue Funktionen wie Social
Media Integration und Dynamic Hosted E-Mail. Ein
weiteres Thema auf dem Epsilon-Stand ist die aktuelle
Foto: Fotolia / Mipan
E
men. Ziel ist ein genaueres Kampagnenmanagement über alle Kanäle hinweg. Was
sich kompliziert anhört, sollen Besucher
in Halle 8 an Stand G011 schnell begreifen
können, Deutschlandchef Axel Paesike
verspricht dafür eine „Speed-Demo Customer Intelligence“.
Kajomi stellt in Halle 8 an Stand A050
die neue Version der Newsletter-Versandsoftware Kajomi Mail 5.0 vor. Sie kommt
mit SOAP- und Magento-Schnittstelle,
optimiertem Reporting und Darstellungscheck in mehr als 30 verschiedenen E-MailAnwendungen. Über eine Webservice-API
kann die Software auch an CRM- und
Web-Analyse-Tools gekoppelt werden und
so einen Beitrag zur Analyse der Customer
Journey leisten.
Die UIM-Tochter United Internet Dialog (UID) stellt zur Dmexco eine Erweiterung ihres Trusted-Dialog-Systems vor.
Derzeit führt UID rund 37 Millionen
Mailboxen bei GMX und Web.de ins Feld,
Trend- und Benchmark-Studie zu den
Öffnungs- und Klickraten von Marketing-E-Mails. Gute Nachrichten für die
Versender in Deutschland und der
Schweiz: Ihre Werte liegen über
dem EMEA-Durchschnitt.
Wie die Zustellbarkeit von
E-Mails im internationalen
Vergleich aussieht, hat Return
Path untersucht, die Ergebnisse
präsentiert das Unternehmen
in Halle 7, Stand C020.
Unter dem Schlagwort „New
School Marketing“ wirbt Responsys in Halle 8, Stand A013
für die hauseigene Responsys
Interact Suite. Schwerpunkt der
Software-Lösung ist die kanalübergreifende Betreuung des
Kunden während des gesamten Für Motorheads: eCircle launcht mit Mag Mobil ein
weiteres themenspezifisches Portal zur Lead-Generierung
Kundenlebenszyklus.
Emailvision zeigt auf der
Dmexco erstmals die Ergebnisse der Inte- in die Trusted-Dialog-Werbepartner gegration der Customer-Intelligence-Soft- brandete Mails einspielen können. Ab soware von Smartfocus. Der Anbieter von fort steht das System auch für die Mobile
Apps von Web.de und GMX für iPhone
On-Demand-E-Mail-Software-Lösungen
hatte Smartfocus im Frühjahr übernom- und Android zur Verfügung. fk
❚
Die wichtigsten Termine für E-Mail- und Dialogmarketing
Mittwoch, 21. September 2011
10:30 – 11:00 Uhr
❚ „Social CRM“
Referent: Marco Ripanti (Ekaabo, Spreadly)
Ort: Speaker’s Corner
12:00 – 12:45 Uhr
❚ „Social Media Kampagne im B2B-Bereich“
Referent: Ulrich Niedermeyer (IQ Digital)
Ort: Seminar 2
13:00 – 13:45 Uhr
❚ „Fixed Mobile Panel – Studie zum Endgeräteübergreifenden Nutzungsverhalten“
Referent: Jens Barczewski (Nurago)
Ort: Seminar 4
16:30 – 17:00 Uhr
❚ „E-mailmarketing 3.0. Making e-mail
real-time and dynamic with live content“
Referent: Joost Nienhuis (Tripolis Solutions)
Ort: Speaker’s Corner
Donnerstag, 22. September 2011
10:00 – 10:45 Uhr
❚ „E-Mail 360° – E-Mail Marketing & Social
Communication“
Referent: Magnus Schmitt (BVDW)
Ort: Seminar 1
13:30 – 13:45 Uhr
❚ Elevator Speech: „Email, social marketing and
the art of storytelling” (in Englisch)
Referenten: Frédéric Nahon (Emailvision),
John Sadowsky (Autor & Coach)
Ort: Congress Hall
13:30 – 14:00 Uhr
❚ „Virale Reichweitenverstärker im ganzheitlichen E-Mail-Marketing – Mit Bestandskundenkampagnen und Social-Media Neukunden gewinnen“
Referent: Anselm Müller (Fabio Tripicchio
E-Mail-Marketing)
Ort: Speaker’s Corner
19/11
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
Internet World BUSINESS
33
AFFILIATE MARKETING
Transparenzgebot
Die Partnerprogrammbetreiber wollen den Austausch zwischen Advertisern und Publishern verbessern
A
uf die Frage, was sie in ihrem Geschäft
verbessern wollen, geben Geschäftsführer von Affiliate-Netzwerkbetreibern
bevorzugt diese Antwort: „transparenter
werden.“ Das Verhältnis zwischen Werbungtreibenden und Website-Betreibern,
die ihnen Klicks, Leads und Sales vermitteln, soll partnerschaftlicher und – im
positiven Sinne – offener werden. Man soll
einander verstehen, seine Geschäftsmodelle abgleichen und miteinander gute
Geschäfte machen. Im Hinterkopf haben
der Netzwerkbetreiber mit einem eigenen
Stand in Halle 7 (A029/B028) vertreten.
Bei der Valueclick-Tochter Commission
Junction steht in Halle 8, Stand E017/E019
vor allem Fashion im Fokus. Der AffiliateSpezialist betreut inzwischen mehr als 50
Fashion Brands.
Foto: Fotolia / Pixelwolf
Ebay setzt auf Mobile
Beziehungsgeflecht: Die reibungslose und offene Kommunikation zwischen allen
Beteiligten im Affiliate Marketing steht 2011 auf der Dmexco im Vordergrund
den nach Unternehmensangaben ersten europäischen
Marktplatz für Performance
Advertising. Damit will Zanox den mehr als 3.800 werbungtreibenden UnternehZwölf Länder, sechs Sprachen: Der neue Zanox Marketplace men im Zanox-Netzwerk
soll im 4. Quartal 2011 an den Start gehen
eine Plattform für erfolgsabhängige Online-Werbung auf
die Affiliate-Netze dabei natürlich auch nationaler und internationaler Ebene zur
ihre eigene Existenzberechtigung. Bislang Verfügung stellen. Der neue Marktplatz
regiert im Affiliate Marketing der Short- soll im 4. Quartal 2011 in zwölf europäitail: Die meisten Advertiser machen den schen Ländern und in sechs Sprachen starLöwenanteil ihres Geschäfts mit einer ver- ten. Am Zanox-Stand ebenfalls vertreten
hältnismäßig kleinen Zahl von Top-Affi- sind die Unternehmen der Zanox-Gruppe
liates. Und dafür brauchen sie nicht unbe- Affiliate Window (UK), Eprofessional (D)
dingt einen Netzwerkbetreiber als Mittler, und M4N (NL).
der von jedem Werbe-Euro einen zweistelNeue Services stehen bei Affilinet im
ligen Cent-Betrag als Provision einbehält.
Vordergrund. Die United-Internet-Tochter zeigt in Halle 8, Stand C031/D038
Zanox startet Marktplatz
Tools zum Basket Tracking, für das RetarDoch große, internationale Kampagnen, geting und für Mobile Marketing. Basket
wie sie zum Beispiel Zanox im Fokus hat, Tracking soll dem Werbepartner wertvolle
sind mit freundschaftlichen Beziehungen Informationen über das Einkaufsverhalzu zwei Dutzend Top-Affiliates nicht mehr ten der Kunden liefern, indem es ihren
zu stemmen. Der Berliner Performance- Warenkorb analysiert.
Experte präsentiert in Halle 8, Stand
Retargeting und der Übergang vom
G06/G08 mit dem „Zanox Marketplace“ klassischen Affiliate zum modernen Per-
Die wichtigsten Termine für Affiliate Marketing
Mittwoch, 21. September 2011
12:00 – 12:30 Uhr
❚ „Erfolgreiche Publisher-Modelle im Affiliate
Marketing“ (auf Deutsch)
Referent: Markus Kellermann (Explido)
Ort: Speaker’s Corner
12:15 – 13:00 Uhr
❚ „Debate Digital Intelligence: The Power of
innovative Marketing” (auf Englisch)
Referenten: David J. Moore (24/7 Real
Media), Maarten Albarda (Anheuser-Busch
InBev), Urban Gillström (TradeDoubler),
Terry von Bibra (Yahoo)
Ort: Debate Hall
13:30 – 13:45 Uhr
❚ „Elevator Speech: Compete and cooperate at
the same time – the road to an efficient performance marketplace“ (auf Deutsch)
Referent: Henning Lange (Adcloud)
Ort: Congress Hall
16:00 – 16:45 Uhr
❚ „Haben Gutscheine in Deutschland eine
Existenzberechtigung?“ (auf Deutsch)
Referent: Axel Hesse (GutscheinPony –
MenschDanke GmbH)
Ort: Speaker‘s Corner
16:00 – 16:45 Uhr
❚ „Debate Best Performance: Leading to the
right Consumer“ (auf Englisch)
Referenten: Philipp Justus (Zanox), Philippe
Besnard (Specific Media), Pascal Gauthier
(Criteo), Rajeev Goel (Pubmatic)
Ort: Debate Hall
Donnerstag, 22. September 2011
13:00 – 13:30 Uhr
❚ „Mehr Conversion durch Testberichte“
(auf Deutsch)
Referent: Arie Struik (AlaTest)
Ort: Speaker‘s Corner
formance Marketing stehen bei Belboon
im Fokus. In Halle 8, Stand G030 informiert Belboon außerdem über seine Maßnahmen zur Qualitätssicherung.
Im vergangenen Jahr lud Tradedoubler
seine Gäste zu einer eigenen Veranstaltung
am Vortag der Dmexco, in diesem Jahr ist
Erstmals in Köln vertreten ist Affiliprint
(Halle 7, Stand A065). Das Oldenburger
Start-up ist nach eigenen Angaben weltweit
das erste Unternehmen, das Affiliate Marketing auf Offline-Printmedien anwendet.
Ebay baut sein Affiliate-Partnerprogramm aus und setzt dabei auf Mobile
Marketing. In Halle 8, Stand B061/D060
stellt der Online-Marktplatz den neuen
Programmteil „ePN Mobile“ vor, eBayAffiliates bekommen künftig den klassischen und den mobilen Traffic getrennt
ausgewiesen.
Die Agentur Coupling Media stellt in
Halle 7, Stand B033 einen neuen Service
für Content vor. Er ermöglicht Advertisern, ihren Publishern SEO-optimierte
Texte zur Verfügung zu stellen. fk
❚
34
SPECIAL: DMEXCO
Internet World BUSINESS
21. September 2011
19/11
ADSERVING, TRACKING, TARGETING
Online-Fährtenleser
Marketer wollen wissen, wie und wo im Netz sich die User bewegen, um ihnen passgenaue Werbe- und
Produktangebote zu präsentieren – viele Targeting-Neuheiten auf der Dmexco machen es möglich
ustomer Journey, Multichannel Tracking, Cross Channel Attribution – auf
der diesjährigen Dmexco werden den Besuchern viele Begriffs-Neuschöpfungen begegnen, die im Grunde alle die gleichen
Fragen ausdrücken: Wie bewegen sich die
Nutzer durchs Netz? Mit welchen Werbemitteln kommen sie in Berührung und welchen Einfluss haben diese auf eine Kaufentscheidung? Kurz gesagt: Wann genau ist der
richtige Zeitpunkt, um einen User mit welchem Werbemittel zu konfrontieren?
Antworten auf diese Fragen versprechen in diesem Jahr viele Aussteller in
Köln, und sie kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen. So verkündet
beispielsweise Spacedealer in Halle 7,
Stand B031 das Ende des „Last Cookie
Wins“-Prinzips und propagiert stattdessen sein eigenen Cross-Channel-Attribution-Modell. Dabei werden alle Touchpoints, die einen Kunden auf seinem Weg
zur Konversion beeinflusst haben, berücksichtigt. Wenn über manche Touchpoints Daten fehlen, können diese mit
Hilfe von Modelling-Verfahren konstruiert und antizipiert werden.
Der Adserving-Anbieter Adtech (Halle
8, Stand C026/C028) präsentiert sein stark
erweitertes Adtech Analytics, das alle KeyPerformance-Indikatoren wie Ad Impres-
Foto: Clipdealer
C
Spuren hinterlassen alle Internet-Nutzer User; Marketer wollen sie entschlüsseln
sions, Clicks, Views und den eCPM aufschlüsselt. Außerdem gibt es den „Canvas“,
eine neue Lösung zur Auslieferung von
Rich-Media-Werbung, zu sehen. Auf die
Messung von Display-Kampagnen hat
sich hingegen Meetrics (Halle 8, F066)
spezialisiert. Das Berliner Online-Unternehmen zeigt in Köln seine neue Ad Attention Suite, die vornehmlich für die Verwendung im Ad Management von Agenturen, Publishern und Ad Networks vorgesehen ist. Das Tool erfasst die Performance-Werte von Kampagnen und einzelnen
Werbeplatzierungen und liefert Daten
über Ad Visibility und die Wirkung der
Kampagnen.
Bei Mediascale (Halle 8, Stand E017/
E019) geht es darum, die Informationen
über den Weg des Kunden mit Daten über
dessen Kaufinteressen und -absichten zu
verbinden – und ihm so die jeweils passendste Werbung anzubieten. Zum Beispiel über Retargeting – diese Technologie
beleuchtet Mediascale-CEO Wolfgang
Bscheid in seinem Vortrag „Retargeting
3.0“ genauer.
Auch der Targeting-Spezialist Nugg Ad
(Halle 8.1, Stand C048) will Usern möglichst passgenaue Inhalte liefern
und hat dabei nicht nur Werbemittel im Sinn. Mit dem
neuartigen „Content Targeting“ sollen Website-Betreiber ihren Besuchern passende Inhalte liefern. Zudem
wird Nugg Ad einige Überraschungen im Bereich Data
vorstellen und nennt dafür
das Stichwort „Wetter-Targeting“. Außerdem macht
der Behaviorial-TargetingAnbieter einen Schritt in
Richtung Web-Analyse. Zusammen mit dem WebAnalyse-Spezialisten Webtrekk zeigt Nugg Ad das Produkt „Audience Insights“.
Das Tool ermöglicht es Website-Betreibern, Informatio-
nen über ihre User, etwa zu Geschlecht, Altersgruppe und Haushaltseinkommen,
bereits bei deren Betreten der Webseite zu
erhalten. Dabei werden fehlende Werte
durch statistische Vorhersagen auf Basis
von Nugg Ads Predictive-Targeting-Technologie gefüllt.
Webtrekk (Halle 8, Stand D019/E019)
hat auf der Dmexco wiederum noch mehr
zu bieten: So stellt der Web-Analyst in
Köln sein neues Modul „Live Analytics“
vor, mit dem die Web-Analyse-Suite Webtrekk Q3 Informationen über Kaufabbrüche, Bannerklicks und Verweildauer
im 10-Sekunden-Takt aktualisiert; dadurch könnten Anwender sofort auf Probleme auf der Website reagieren. Auch neu
bei Webtrekk: App-Tracking. Das Tool
überwacht die Nutzung von iPhone-,
iPad- und Android-Apps und misst die
Verwendung der Apps durch ihre User
ähnlich genau, wie man es von der WebAnalyse für klassische Websites gewohnt
ist. Auch die Nutzung von Offline-Apps
können per asynchrones Tracking gemessen werden, ebenso wie der Erfolg von InApp-Werbung.
Die steigende Online-Nutzung auf
Smartphones hat auch Mindlab (Halle 7.1,
Stand A066) zur Entwicklung eines Tools
bewegt: Der Netmind Rapptor analysiert
datenschutzkonform In-App-Aktivitäten
auf Nutzungshäufigkeit, Nutzungsverhalten und Konversionen. Dmexco-Besucher
können sich in Köln eine Demo-App direkt auf ihr Smartphone laden. Außerdem
gibt es am Mindlab-Stand Neuheiten aus
dem Bereich Web-Analyse, Behavioral Targeting und Social-Media-Analyse zu sehen.
Social Media ist auch Thema bei Adobe
(Halle 7, A011/A015). Der Software-Riese
zeigt als Modul für seine Online Marketing
Suite das Tool Adobe Social Analytics. Die
Software soll Adobes ganzheitlichen Marketing-Ansatz des „Customer Experience
Managements“ vervollständigen.
Ganzheitlich versteht auch Webtrends
(Halle 8, Stand E034) das Thema Analyse.
Das Unternehmen zeigt eine
Produktdemo von Analytics
10, das die Messung der digitalen Marketing-Performance über alle Kanäle möglich
macht. Online-Werbemittel,
Social Media und mobile
Kampagnen werden gemessen, auch die Einbindung von
Daten über Offline-Werbemittel ist möglich. Außerdem
können Marketer einen Blick
auf Webtrends neues Optimize 10 werfen. Die Software liefert Kunden die Möglichkeit,
multivariate Tests zur Optimierung des Targetings und
der Content Performance
durchzuführen.
Smartphones kommen ins
Visier der Web-Analysten
19/11
21. September 2011
Social Media und Mobile Analytics stellt
AT Internet (Halle 7, Stand D036) ins
Zentrum seines Messeauftritts. So macht
etwa die neue Mobile Edition der Software
Analyzer NX die Echtzeitanalyse mobiler
Websites möglich. Das Partnerunternehmen Dotkomm Rich Media Solutions
zeigt am Stand von AT Internet, wie interaktive Videos mithilfe von Analyzer NX
ausgewertet werden können.
Der Web-Analyse-Spezialist Etracker
(Halle 8, Stand A021/A025) wiederum
konzentriert sich ganz auf das DmexcoTrendthema Customer Journey. So zeigt
das Unternehmen die neueste Version seiner Conversion Optimisation Suite, die
erstmals das Cross-Segmentieren zwischen den einzelnen Etracker-Lösungen
möglich macht und so ein umfassendes
Bild über die Bewegungen der eigenen
User liefert. Zudem stellt Etracker die
selbst entwickelte Kennzahl „Customer
Engagement Index“ vor, auf deren Basis
sich die Interaktion des Nutzers mit der
Website sichtbar machen lässt.
Auch der Web-Analyst Econda (Halle 8,
Stand G059) denkt mehrkanalig: In Köln
zeigt er das Tool Econda Monitor Platinum, das sämtliche Marketing-Kanäle
überwacht – bis hin zum Tracking von
On- und Offline-Verbindungen in Webto-Store- und Store-to-Web-Konzepten.
Unternehmen, die das Thema Web-Analyse als notwendiges Übel ansehen, können sich bei E-Dynamics (Halle 7, Stand
A040) über ein komplettes Outsourcing
des Themenkomplexes informieren. il ❚
SPECIAL: DMEXCO
Internet World BUSINESS
35
Die wichtigsten Termine für Adserving, Targeting und Tracking
Mittwoch, 21. September
10:00 – 10:30
❚ „Targeting & Automatisierte Personalisierung
im Internet für Multi-Channel-Kommunikation
zur Erhöhung der Konversionsrate“
Referent: Simone Zahn (Tridion GmbH)
Ort: Speakers’ Corner
10:00 – 10:45
❚ „Jede Millisekunde zählt! Real-time Dynamic
Images/Videos – über personalisierte, cloudbasierte CDN-Auslieferung von Rich Media“
Referenten: Thorsten Deutrich (Cotendo), Ali
Gürler (Cliplister), Tomas Renner Jones (Liquid
Pixels)
Ort: Seminar 1
10:45 – 11:30
❚ „Session: The digital Shape of today’s Marketing”
Referenten: Kai Bald (Deutsche Bank), Quentin
George (Mediabrands), Mark Holden (PHD
Worldwide), Christoph Schuh (Tomorrow Focus AG), Lisa Utzschneider (Amazon)
Ort: Congress Hall
11:45 – 12:15
❚ „One2One – Uncovered: New rules – Creating
and Distributing Platforms for Premium
Content“
Referenten: KC Estenson (CNN.com),
Dr. Andreas Wiele (Axel Springer)
Ort: Debate Hall
12:00 – 12:45
❚ „Optimieren Sie Ihren Erfolg“
Referent: Felix Niermann (Webtrends)
Ort: Seminar 1
13:30 – 14:00
❚ „Retargeting 3.0 mit dynamischer Werbemittelkreation“
Referent: Wolfgang Bscheid (Mediascale)
Ort: Speakers’ Corner
17:00 – 17.45
❚ „CRM meets Targeting – relevanter digitaler
Dialog 2.0 mit DRP“
Referent: Adelfried Türling (United Internet
Dialog)
Ort: Seminar 4
Donnerstag, 22. September
11:00 – 11:45
❚ „Targeting – Internet-Geschäftsmodelle zwischen Innovation und (Selbst-)Regulierung“
Referenten: Uli Heimann (Nugg Ad),
Thomas Schauf (Selbstkontrolle Online-Datenschutz), Adelfried Türling (United Internet
Dialog)
Ort: Seminar 4
12:00 – 12:45
❚ „Lab Adserver im BVDW“
Referenten: Klaus Heeder (E-Planning), Felix
Ritter (Adtech AG)
Ort: Seminar 4
13:00 – 13:45
❚ „Werden Algorithmen den Menschen an der
Schnittstelle von Angebot und Nachfrage im
Online-Werbemarkt ersetzen?“
Referent: Donald Hamilton
(Improve Digital)
Ort: Seminar 4
14:00 – 14:45
❚ „Retargeting – Wirkungsanalyse im Multichannel-Vergleich“
Referenten: Johannes Falk (Criteo), Tobias
Kiessling (Intelliad)
Ort: Seminar 2
14:00 – 14:45
❚ „Retargeting aus der Sicht potenzieller Käufer“
Referent: Markus Backs (Xplosion Interactive)
Ort: Seminar 4
14:45 – 15:30
❚ „Targeting 2012: Value and Efficiency“
Referenten: Karim H. Attia (Nugg Ad), Uli Kramer (Pilot 1/0), Martin Lütgenau (Tomorrow
Focus Media), Ronald Paul (Quisma), Susanne
Wallraff (Danone Deutschland)
Ort: Congress Hall
16:00 – 16:45
❚ „Audience Targeting: Understanding that Not
All Targeting is Created Equal“
Referent: Frederike Voss (Audience Science)
Ort: Seminar 4
36
Internet World BUSINESS
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
19/11
E-COMMERCE
Ein bisschen was geht immer
Auch Online-Händler, die sich überhaupt nicht für Werbung interessieren, reisen nicht vergeblich zur Dmexco.
112 Aussteller sprechen mit ihren Dienstleistungen explizit Webshop-Betreiber an
A
uch wenn die Dmexco keine E-Commerce-Messe ist: Händler, die sich in
Köln über Neuheiten in Sachen OnlineWerbung informieren wollen, finden an
dem einen oder anderen Stand auch
Dienstleistungen und Projekte, die speziell
auf ihr Business zugeschnitten sind –
angefangen bei Shop-Software über
Social-Commerce-Konzepte bis hin zu
Online-Zahlungslösungen.
So buhlt das Online-Auktionshaus eBay
auf seinem Messestand (Halle 7, Stand
B061 bis D060) um Werbekunden und
demonstriert mit Lösungen, die Nutzer
und Werber verknüpfen, wie die Transaktionsplattform für reichweitenstarke
Branding-Kampagnen oder absatzorientierte Verkaufs- und Performance-Kampagnen genutzt werden kann.
Um Bezahlverfahren geht es auf dem
Stand von Giropay (Halle 7, Stand C047
bis D046). Zusammen mit seinen drei Vertriebspartnern Computop, Giro Solution
und Saferpay informiert das Unternehmen Händler darüber, wie sie das OnlineBezahlverfahren Giropay in ihren Online
Shop einbinden können.
Auch beim Konkurrenten Heidelberger
Payment (Halle 8, Stand D011 bis E010)
geht es um E-Payment. Das Unternehmen,
das als erster Internet Payment Provider
von der Bafin als Zahlungsinstitut zertifiziert wurde, richtet ab sofort für den Zah-
lungsverkehr von Online-Händlern europaweit auch Treuhandkonten ein. Eine
weitere Neuheit ist die mobile Applikation
„Heidelpay Mobile“, mit der Händler Kunden über ihr Smartphone sicher und
schnell bezahlen lassen können.
Der Vredener E-Commerce-Dienstleister Laudert (Halle 7, Stand B047) möchte
mit Dmexco-Besuchern über sein
Service-Portfolio sprechen. Dieses reicht von der Produktfotografie und Bilddatenoptimierung
über die Texterstellung und Content-Pflege bis zur Programmierung von Online Shops. Zertifiziert ist Laudert für die E-Commerce-Plattform Oxid.
Mit einer nach eigenen Aussagen „absoluten Neuheit“ fährt
der Mousetracking-Spezialist
M-pathy (Halle 8.1, Stand
A019) zur Dmexco. Mit „Mpathy UX-Monitoring“ können Internet-Anbieter die
User Experience auf Websites
permanent beobachten. Dazu
werden via Mousetracking
objektive Verhaltensdaten wie
Abbrüche, Fehlermeldungen
oder Bewegungsintensität
erhoben und mit einer subjektiven Website-Bewertung
durch die Nutzer verknüpft.
tolia
Foto: Fo
/ Vanessa
Sämtliche Kennzahlen werden in einem
Dashboard zusammengeführt und im
Zeitverlauf dargestellt. Ein Alarmsystem
soll rechtzeitig warnen, damit sich Änderungen an der Website nicht in sinkenden
Konversionsraten niederschlagen oder
Umsatzverluste drohen.
Um Paketbeilagen geht es auf dem Messestand von Paketplus (Halle 8, Stand
F068). Die Berliner zeigen in Köln ein von
Paketplus entwickeltes neuartiges, 16seitiges Couponheft, das mit bis zu 15
Platzierungen und Logos der Anbieter auf der Vorderseite an aktive
Online-Käufer der eBay- und Amazon-Marktplätze und Online Shops
versendet wird und dadurch eine
hohe Reichweite zu einem günstigen Preis generiert. Erweitert hat
Paketplus sein Portfolio zudem um
die sogenannte Performance-Beilage. Diese wird im Gegensatz zu
den klassischen Paketbeilagen, bei
denen jeder Versandpartner eine
feste Vergütung für jeden verschickten Flyer erhält, variabel
vergütet. Je nach Erfolg erhält der
Versender eine entsprechende
Auszahlung.
Erstmals zur Dmexco reist der
Bonusprogrammspezialist Payback (Halle 7, Stand B036 bis
B038). „Payback – das Marketing
der Zukunft ist offline, online
und mobil“, so das Standmotto.
Entsprechend zeigt das Unternehmen, wie das Bonusprogramm offline, online und mobil verknüpft werden kann. Werbungtreibenden Unternehmen verspricht
Payback-Betreiber Loyalty Partner, man
finde hier „individuellere und zielgerichtetere Kampagnen als irgendwo anders“.
Sellector (Halle 8, Stand A63) hat für
die Messe ein interaktives zwei Meter hohes Banner anfertigen lassen. Damit will
das Unternehmen die Vorteile seiner „Sel-
M-pathy will Händler warnen, wenn Umsatzverlust durch schlechte Usability droht
19/11
SPECIAL: DMEXCO
21. September 2011
lector Ad“ hervorheben. Das Werbemittel
erlaubt die Produktauswahl bereits im
Banner und wird unter anderem vom
Preisvergleichsdienst Billiger.de und dem
Lebensmittelversender Gourmondo.de
eingesetzt.
Dem Trendthema Social Commerce
hat sich der Social-Media-Dienstleister
Shopshare (Halle 8, Stand G060) verschrieben. Auf dem Messestand zeigt das
Unternehmen die neue Version seiner
Shop-Software, mit der Händler einfach
Facebook Shops aufbauen können. Die
neue Version basiert auf HTML und ist
Unternehmensangaben zufolge deutlich
schneller als die Vorgängerversion. Erste
Anwender in Sachen F-Stores sind der
Modedesigner Joop und der Elektronikversender Redcoon.
Viele Neuigkeiten gibt es ebenfalls auf
dem Stand von Shopware (Halle 7, Stand
A063) zu sehen: Für sehr große ShopUmgebungen, die mit vielen Hunderttausend Besuchern und Bestellungen
täglich umgehen müssen, hat der Schöppinger Software-Entwickler das hoch
performante „Enterprise Cluster“ entwickelt. Darüber hinaus wurde die ShopSoftware „Shopware“ in der Version 3.5.5.
mit einigen neuen
Features ausgestattet: Über das Modul
„B2B
Essentials“
können die ShopBetreiber Templates
für diverse Kundengruppen konfigurieren,
private
eBay präsentiert sich als Werbeplattform für Händler
Die wichtigsten Termine für E-Commerce
Mittwoch, 21. September 2011
11:00 – 11:45 Uhr
❚ „Aus E-Commerce wird Everywhere Commerce”
Referent: Achim Himmelreich (BVDW)
Ort: Seminar 1
12:00 – 12:45 Uhr
❚ „Optimieren Sie Ihren Erfolg”
Referent: Felix Niermann (Webtrends)
Ort: Seminar 1
13:00 – 13:45 Uhr
❚ „Produktdatenmarketing – 10 Praxistipps für mehr Erfolg in
Preissuchmaschinen und Produktportalen“
Referent: Björn Emeritzy (SoQuero)
Ort: Seminar 1
14:00 – 14:45 Uhr
❚ „Wie können Online-Händler die Rentabilität verbessern?“
Referent: Clémence Hublet (Lengow)
Ort: Seminar 1
15:00 – 15:45 Uhr
❚ „Successful online retailers are using multiple online channels
to drive growth“
Referent: Bodo Kipper (Amazon.de)
Ort: Seminar 1
15:00 – 15:45 Uhr
❚ „Social Media und E-Commerce: Gekaufte Freunde oder
Freunde, die kaufen“
Referenten: Alexander Ewig, Ricardo Vybiral, Sven Weisbrich (Wunderman)
Ort: Seminar 5
Donnerstag, 22. September 2011
16:00 – 16:45 Uhr
❚ „How Web Analytics Help Optimize Your Business“
Referenten: Ralf Haberich, Andreas Stuht (comScore)
Ort: Seminar 5
Shopshare zeigt F-Commerce-Fallbeispiele
Internet World BUSINESS
37
Shopping-Portale aufbauen und darüber
hinaus eigene Registrierungsseiten mit
einem Freischaltmechanismus einbinden. Außerdem wurde eine Schnittstelle
zu dem Anbieter für sicheren Rechnungskauf Billsafe aus Osnabrück in die Standardversion integriert. Zusätzlich gibt es
darüber hinaus noch zum vernetzbaren
Shop-System „Shopware Connect“ Neues
zu berichten. dz
❚
38
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
21. September 2011
Vermarktung oder Kunst?
Besser als sich Trends
zu verweigern, ist es,
auf den fahrenden
Zug aufzuspringen
und das Tempo mitzugehen. Sängerin Björk
macht vor, wie man dieses sogar erhöht.
Dem weltweit ersten „App-Album“ der Isländerin Björk liegt eine alte Idee zugrunde
D
as neue Album von Björk? There’s an
App for that.“ Seit August gibt es das
12. Solowerk der Isländerin. Während der
gefühlte Rest der Musikwelt den Untergang derselben durch Digitalisierung und
Digitalisierte beklagt, geht Björk einen
Schritt weiter. Ihr neues Album „Biophilia“ gibt’s zwar erst im Oktober, die (kostenlose) Basis-App aber schon seit Juli
2011. Kurz darauf kamen – in wohlbedachtem Abstand – zwei Songs als „InApp Purchase“ in den iTunes Store. Und
damit man auch weiß, worum es bei der
Sache geht, lässt Björk niemand Geringeren als Sir David Attenborough erzählen,
was es mit Musik, Technik und Natur im
Allgemeinen und bei Björk im Besonde-
Steckbrief
❚ Auftraggeber: Björk
❚ Auftrag: iPhone / iPad App zum neuen
Album „Biophilia“
❚ Design: MGM, Paris (F)
❚ Producer: Scott Snibbe
❚ URL: http://itunes.apple.com/de/app/
biophilia/id434122935?mt=8
❚ Launch: Juli 2011
Vorgestellt von:
Martin Steinhausen,
Executive Creative
Director, Argonauten G2
Berlin & Hamburg
❚ www.argonauteng2.de
Klangwelten:
Björk im Web
Vorabverkauf: Das Album „Biophilia“ der Sängerin Björk im iTunes Store
ren auf sich hat. Auch der Rest der Crew
ist vom Feinsten: MSM aus Paris stehen
fürs Design gerade, Scott Snibbe fungiert
als Producer und Engineer, und Björk
selbst übernahm Musik und Konzept.
Dermaßen als Marke in neue Form
gebracht, hat sich Björk damit selbst bestätigt. Künstlerisch der Gegenentwurf
zum momentanen Gaga-Mainstream,
19/11
So wird’s gespielt: Noten und Text eines aktuellen Songs
technisch und konzeptionell erklärtermaßen mittenrein. Und doch: Die App ist
kaum mehr als infantile Spielerei und
klimperndes Beiwerk. Die Ernsthaftigkeit
der Künstlerin tritt hinter der vermeintlich spielerischen Natur-Technik-Synthese
zurück. Als Frage bleibt: „Was bekommt
man für jene 30 Cent Differenz, die die
In-Apps im Vergleich zu den Songs mehr
kosten?“ Das kann man eigentlich nur mit
„Geschmacksfrage“ beantworten. Letzteres gilt auch für den musikalischen Wert.
Für die Songs nicht weniger, sondern
mehr Geld zu verlangen, ist also das Geniale an dieser Vermarktung. Was die Idee
der zwei App Songs angeht: So neu ist die
nicht. Früher hieß das Early Bird. Und der
fängt bekanntlich den Wurm.
❚
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Bench
Bewerbung der Herbst-/Winterkollektion des Streetstyle-Labels
Anomaly
Obi
Ferrero
Entwicklung einer breit angelegten Kampagne inklusive TV, Print und Wieden + Kennedy
Online zur Bewerbung des neuen Markenauftritts
Entwicklung einer Werbekampagne inklusive Anzeigen, Prospekten
sowie Online-Maßnahmen und Social-Media-Aktivitäten
Jung von Matt Brand
Activation / Denkwerk
Puma
Fortsetzung der „Feierabendathleten“-Kampagne „Puma Social“
Droga5
Ikea
Launch-Kampagne „Ich habe einen Traum“ für den neuen Katalog
Grabarz & Partner
Reuter Badshop
Markenkampagne für den Fach- und Online-Händler
Jung von Matt / Elbe
Jacobs Krönung
Konzeption, Design und Umsetzung der „Ich bin dann mal reden“Tour inklusive ihrer Verarbeitung in Social Media
LBi Germany
Schlecker
Zweiter Flight der Kampagne mit dem Claim „For You. Vor Ort“
Grey
KfW Bankengruppe Beratung und strategische Planung als digitale Lead-Agentur
Syzygy
South African
Tourism
Crossmediale Kampagne zur Bewerbung des Reiselands Südafrika
inklusive Online-Maßnahmen und eBooklets / Mediaplanung
G&J Media Sales /
Universal McCann
Melitta
BBDO Proximity
Stadt Emsdetten
Entwicklung eines crossmedialen Kommunikationskonzepts
TWT Interactive
Millennium Promise Social-Kampagne „Spokes of Change“ für die Non-Profit-Organisation Sapient Nitro
Volkswagen Up
Lead-Agentur für die demnächst startende europaweite Kampagne
der Kleinwagenmarke Up inklusive Online-Maßnahmen
Grabarz & Partner
Norwegian Seafood Kampagne für den norwegischen Lachs unter dem Motto „Nichts
Export Council
einfacher als Lachs“ inklusive On- und Offline-Maßnahmen
Zero Online
Konzeption der Online-Marketing-Jahreskampagne
TWT Interactive
Entwicklung eines integrierten Markenauftritts für die Kaffeemarke
Red Rabbit
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Frische-Offensive
Procter & Gamble bewirbt sein Vollwaschmittel der Marke Lenor
D
as Ranking der Werbungtreibenden,
die im Juli 2011 am meisten Geld für
eine neu gestartete Web-Kampagne ausgaben, wird von Filmgesellschaften dominiert. Gleich vier Kampagnen für Kinofilme sind in den Top Ten vertreten. Den
Spitzenplatz allerdings eroberte Procter &
Gamble. Der Konsumgüterhersteller aus
Schwalbach investierte laut Nielsen Media
Research 420.000 Euro (brutto), um damit das Vollwaschmittel von Lenor zu bewerben. Und auch auf Rang zwei folgt ein
Produkt des Konzerns – diesmal von der
Tochter P&G Prestige Products. host
❚
Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Juli 2011
Procter & Gamble gab am meisten Geld für eine in Deutschland neu gestartete Online-Kampagne aus
Produkt
Firma
Juli 2011
Mio. Euro
Lenor Vollwaschmittel
Procter & Gamble, Schwalbach
0,42
Hugo Just Different Herrenduft
P&G Prestige Products, Köln
0,18
Tissot Le Locle
The Swatch Group Deutschland, Willich
0,17
„Planet der Affen – Prevolution“ 20th Century Fox of Germany, Frankfurt am Main
0,13
„Nichts Zu Verzollen“
Prokino Filmvertrieb, München
0,13
LG Optimus 3D Smartphones
LG Electronics Deutschland, Willich
0,12
„Brautalarm“
Universal Pictures Int. Germany, Frankfurt am Main
0,12
Ekabe Image
Ekabe, Junglinster
0,09
Adidas Adipower Predator
Adidas AG, Herzogenaurach
0,08
„Kleine Wahre Lügen“
Tobis Film, Berlin
0,06
© INTERNET WORLD Business 19/11
Top-Newcomer: Vollwaschmittel von Lenor
Zeitraum: 01.07.2011– 31.07.2011
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011
40
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Kostenloser Online-Versand
REAL-ONLINE-MARKT
130 Euro Durchschnittsbon
Die deutschen Lebensmittelfilialisten sind
in Sachen Online-Vertrieb noch immer in
Habtachtstellung (s. Seite 6). Jetzt nennt
Marktplayer Real erste Geschäftszahlen.
Der Webshop unter www.real-onlineshop.de
hat demzufolge im zweiten Quartal einen
Gesamtumsatz von sechs Millionen Euro
erzielt. Der Durchschnittsbon liegt bei 130
Euro. Real vertreibt online so ziemlich alles
außer Lebensmittel. Lediglich Kaffee und
Wein finden sich dort. dz
Zwei Millionen Euro Umsatz im Monat
erwirtschaftet Real-Onlineshop.de
AMAZON
Neues Logistikzentrum
Der Versandhandelsriese Amazon hat in
Graben bei Augsburg ein neues Logistikzentrum eröffnet. Rund 300 Mitarbeiter
haben ihre Tätigkeit bereits aufgenommen, insgesamt sollen in den kommenden drei Monaten bis zu 1.000 langfristige
Arbeitsplätze entstehen. Kriterien für die
Standortauswahl waren die zentrale Lage
in Europa, das sehr gute regionale Mitarbeiterpotenzial und die hervorragende
Autobahnanbindung. dz
Multichannel ist das Topthema auf dem kommenden Versandhandelskongress
V
om 4. bis 6. Oktober öffnen in Wiesbaden der „Versandhandelskongress“
und die Fachmesse „Mail Order World“
ihre Tore. Unter dem Motto „Shop. Everywhere – Angekommen in der Multichannel-Realität“ präsentieren 380 Aussteller
Produkte und Services rund um den interaktiven Handel. Zum Fachkongress werden 1.200 Teilnehmer erwartet, insgesamt
sollen 6.000 Besucher durch die Messehallen strömen. Handelsvertreter wie der
Modedesigner Harald Glööckler oder der
Freßnapf-Chef Torsten Toeller verraten,
wie ihre Unternehmen den neuen Anforderungen der Kunden gerecht werden.
INTERNET WORLD Business sprach mit
Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen
Versansdhandels (BVH), über die wichtigsten Trends auf der Messe.
Herr Wenk-Fischer, Dmexco oder Versandhandelskongress: Was ist für Sie die interessantere Veranstaltung?
Christoph Wenk-Fischer: Das ist eine gemeine
Frage. Aber aus meiner Sicht ist es klar der
Versandhandelskongress, weil er stärker
auf die Bedürfnisse des interaktiven Handels eingeht. Für Dienstleister im Bereich
interaktiver Handel ist aber ganz klar die
Dmexco das spannendere Terrain.
Der Versandhandelskongress steht unter
dem Motto „Shop. Everywhere“. Ist das auch
das wichtigste Thema auf der Messe?
Wenk-Fischer: Definitiv. Die Verzahnung
von Online-Handel, Mobile, Stationärgeschäft und Versandhandel ist das, was die
Branche gerade am meisten beschäftigt.
Und ist es inzwischen auch gelebte Realität?
Wenk-Fischer: Wenn Sie sich die unterschiedlichen Geschäftskonzepte ansehen,
chen Umsatz macht. Was zählt, ist, für
Kunden erreichbar zu sein. Und wenn ich
an die Gespräche mit unseren Mitgliedern
denke, wird diese Denkweise bei vielen
Unternehmen inzwischen geteilt.
Wo glauben Sie, dass der interaktive Handel
noch Wachstum generieren kann?
Wenk-Fischer: Der interaktive Handel hat
aktuell einen Anteil von acht Prozent am
gesamten Einzelhandelsvolumen. Da ist
an sich noch Wachstumspotenzial vorhanden. Spannender ist die Frage, ob auch das
Einzelhandelsvolumen durch den interaktiven Handel noch zunehmen kann. Ich
glaube ja, wenn man es dem Kunden noch
angenehmer macht einzukaufen.
Christoph Wenk-Fischer sieht in der SoftwareIntegration ein Problem für die Branche
gibt es sicher Pure-Player, die rein auf den
Vertriebskanal Internet ausgelegt sind.
Aber eines unserer Mitglieder ist zum Beispiel H&M: ein klassischer stationärer
Händler, der dann einen Webshop eröffnete, jetzt Kataloge druckt und in Sachen
Apps aktiv ist – und das sehr erfolgreich.
Oder Otto, als klassischer Versandhändler
schon lange online eine Größe, und einer,
der mit Bonprix auch den stationären
Markt erobert.
Bereit für Tablet Commerce
Amazon rüstet sich für die digitale Zukunft auf dem Tablet
Sponsoring im ZDF
Anzeige
Sie brauchen
eine neue
Online-Agentur?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
W
Was ist aktuell das größte Problem, mit dem
sich Ihre Mitglieder herumschlagen müssen?
Wenk-Fischer: Viele unserer Mitglieder beschäftigt derzeit wohl am meisten die Frage
der Software-Integration: Wie können
Warenwirtschaft, Logistiksysteme und
Ähnliches sinnvoll integriert werden? Entsprechende Lösungen sind auch ein sehr
spannendes Thema auf der Messe.
❚
Interview: Daniela ZImmer
Anzeige
Okay, die Unternehmen haben verstanden,
dass man verschiedene Kanäle bedienen
muss. Aber sind diese auch verknüpft?
Wenk-Fischer: Ich finde es ist nicht so zielführend, von Kanälen zu reden. Es ergibt
keinen Sinn, zu überlegen, wo man wel-
AB-IN-DEN-URLAUB.DE
Während der Leipziger Internet-Konzern
Unister intern den Weggang von zwei
Top-Touristikmanagern verdauen muss,
präsentiert sich das Unternehmen in der
Außenkommunikation unvermindert professionell: Das Tourismusportal Ab-in-denurlaub.de sponsort die ZDF-Dokureihe
„Terra X“ sowie die vierteilige Dokumentation „Feuer, Wasser, Erde, Luft“. Auch
bei der ZDF-Sendereihe „Unterwegs in
der Weltgeschichte mit Hape Kerkeling“
ist das Portal als Sponsor präsent. dz
19/11
Integration ist Trend
GÖRTZ
Kostenloser Versand scheint sich im OnlineVertrieb von Schuhen zum Standard zu
mausern – trotz hoher Retourenquoten.
Dem Druck von Konkurrenten wie Zalando.de und Mirapodo.de hat sich jetzt auch
der Multichannel-Traditionalist Görtz
gebeugt. „Keine Versandkosten“ prangt in
einem knallroten Button auf der Startseite
Goertz.de des Schuhversenders. dz
21. September 2011
ie sieht Tablet Commerce
auf dem Amazon-Tablet
aus? Das fragen sich E-CommerceProfis schon seit Wochen. Jetzt
gibt es erste Anhaltspunkte: Amazon testet ein neues Seitenlayout,
das auf Tablets zugeschnitten sein
könnte und will im Herbst mit
einem neuen Shopdesign an die
Öffentlichkeit gehen. Laut eines
Berichts des Internet-Dienstes
„Techcrunch“ will der Versand- Aufgeräumter wirken die neuen Amazon-Seiten
handelsriese mit diesem Schritt
vor allem seine digitalen Produkte wie und PC-Besucher sein. Nur SmartphoneMP3s, Kindle E-Books, digitale Spiele und Nutzer sollen eine andere Startseite zu
sehen bekommen.
Apps besser positionieren.
Das neue Amazon-Tablet soll im Herbst
Erste Screenshots zeigen eine aufgeräumtere Homepage, die auf die gewohnte auf den Markt kommen. Die BranchenNavigation in Blau-Orange verzichtet und analytiker von Forrester Research bescheistattdessen ein größeres Suchfeld, größere nigen dem Gerät gute Erfolgschancen und
Buttons und zudem weniger Durch- gehen bis Ende des Jahres von drei bis fünf
einander zeigt. Laut Amazon soll die neue Millionen verkauften Geräten aus, wenn
Startseite die Standardstartseite für Tablet- der Preis unter 300 Euro liege. dz
❚
Baumarkt Direkt
prescht vor
D
er Online-Händler Baumarkt Direkt
reagiert auf die wachsende Konkurrenz im Internet-Markt mit neuen Offensiven: Unter www.deingartenhaus.de wurde ein Online Pure-Player für ein reines
Category-Geschäft konzipiert, das dem
Unternehmen auch als Testfeld für ein neu
entwickeltes Produkt-Informations-Management dienen soll. Und unter m.hagebau.de hat das Joint Venture zwischen
Otto und Hagebau jüngst sein komplettes
Online-Sortiment auch für mobile Endgeräte zugänglich gemacht. Im Segment Social Media steht Unternehmensangaben
zufolge darüber hinaus ein Team bereit,
das den interaktiven Vertriebskanal aufund ausbauen soll. Data Mining als systematische, kanalübergreifende Kundenerkennung soll das Nutzerverhalten analysieren, damit der Baumarkt-Direkt-Auftritt optimiert und das Marketingbudget
künftig effizienter und zielgerichteter eingesetzt werden kann. dz
❚
19/11
E-COMMERCE
21. September 2011
Chance für Kleine
Von F-Commerce profitieren vor allem kleinere Händler
D
ie Chancen für den Handel via Facebook stehen gut, findet die Düsseldorfer Werbeagentur BBDO Germany
und hat dafür auch Belege parat. In einer
Umfrage unter 504 Personen, die zumindest alle zwei bis drei Tage Facebook nutzen, sich mit Marken und Unternehmen
über Facebook befreunden und mindestens einmal im Jahr online einkaufen,
zeigt sich: Zwar haben erst acht Prozent
der Befragten schon über einen Store direkt auf Facebook eingekauft, doch weitere 47 Prozent halten diese Option zumindest für interessant. Trotzdem gibt es einen
Was stört Sie an F-Commerce?
Ich möchte nicht, dass Facebook weiß, was ich einkaufe
55 %
Ich weiß nicht, ob das Einkaufen bei Facebook sicher ist
54 %
Ich möchte nicht, dass Unternehmen oder Marken auch
auf meine persönlichen Daten zugreifen können
53 %
Ich habe Befürchtungen, dass Unternehmen oder Marken
auf die Daten meiner Freunde zugreifen können
47 %
Ich möchte meinen Freundeskreis nicht mit
meinen Kaufaktivitäten stören
41 %
Ich möchte auf Facebook nur informiert
werden und nicht kaufen
36 %
Ich möchte nicht von Verkaufsaktivitäten
auf Facebook gestört werden
31 %
21 %
Ich vertraue Facebook grundsätzlich nicht
Datenschutz- und Sicherheitsbedenken bremsen den F-Commerce (noch) aus
© INTERNET WORLD
Business 19/11
Quelle: BBDO; Stand: August 2011; Mehrfachnennungen möglich; Basis: 504 Befragte zwischen
20 und 39 Jahren, die Facebook nutzen, mit Marken befreundet sind und regelmäßig online einkaufen
Handlungsempfehlungen für F-Commerce
1. Hohe Sicherheitsstandards bieten: Eine Zusammenarbeit mit Gütesiegelanbietern wie
Trusted Shops gewährleistet, dass der F-Store
zudem alle rechtlichen Kriterien erfüllt.
9. Keine Replik des E-Stores: Experimentieren
Sie mit einzigartigen Kommunikationskonzepten, zeit- und volumenabhängigen Angeboten
sowie Fan-first- und Fan-only-Artikeln.
2. Privatsphäre der Nutzer respektieren: Zurückhaltung und Datenschutz sollten höchste
Priorität haben.
10. Nutzerverhalten beobachten: Das Monitoring Tool Facebook Insights liefert Marketern
Aufschluss über die Entwicklung von Fanzahlen, Interaktionen zwischen den Fans und Abwandlungsraten.
3. F-Commerce flankierend einsetzen: Die Entwicklung von F-Commerce ist in starkem Maße
von Facebook abhängig.
4. Besonderen Nutzen anbieten: Fans möchten
in den Genuss exklusiver Angebote, einzigartiger Produkte und großzügiger Nachlässe kommen und dafür belohnt werden, den Einkauf in
ihrem Freundeskreis zu kommunizieren.
5. Über Kommunikation verkaufen: F-Commerce muss sich in den kommunikativen Nutzungsmodus von Facebook einfügen. Es bieten
sich Produkte an, die ohne große Recherche
gekauft werden.
6. Positive Erfahrung schaffen: Richtige Produktdarstellung und gute User-Experience sind
genauso wichtig wie begeisternde und einzigartige Produkte.
7. Mit immateriellen Produkten einsteigen:
Gutscheine, Rabattcodes oder Coupons eignen
sich besonders gut für F-Commerce. Das Verschenken generiert Mundpropaganda.
8. Eigene Benchmarks definieren: Die Konversion auf Facebook ist niedriger, weil die Menschen noch ohne Kaufabsicht zu Facebook
kommen. Messzahlen wie „Umsatz per Like“
oder „Umsatz per Share“ definieren die Qualität der Kundenbeziehungen auf Facebook.
11. Pinnwand als Schaufenster: Unternehmen
sollten versuchen, ihre Pinnwände als Schaufenster mit interessanten Angeboten für die
Fans zu gestalten.
12. Neue Erwartungshaltung erfüllen: Die
Facebook-Nutzer erwarten, dass ihr Status als
Fan ihnen Zugang zu besonderen Informationen und Angeboten gibt.
13. Personalisierung anbieten: Über den Zugriff auf den Datenpool von Facebook können
Unternehmen Nutzern unter anderem persönliche Produktempfehlungen anzeigen. Zudem
bietet Facebook eine Reihe sozialer Komponenten an: Unternehmen können in ihren F-Stores
Wunschlisten einrichten, die für Freunde freigeschaltet werden.
14. Erfahrungswerte einholen: Zurzeit beträgt
der Umsatz eines F-Stores rund zwei bis fünf
Prozent eines E-Stores.
15. Kompetenzlücken schließen: F-Commerce
erfordert Interdisziplinarität. Um aufmerksamkeitsstarke Kampagnen zu entwickeln, sollten
Unternehmen auf Intermediäre zurückgreifen,
die Kompetenzen wie digitale Markenführung,
Vertrieb (CRM), Datenanalyse, Software- und
Spieleentwicklung verbinden.
Einkaufen bei
Facebook ist mit
manchem „Aber“
verknüpft
großen Kreis
von Skeptikern: 45
Prozent der Umfrageteilnehmer haben noch nie etwas
über einen F-Store gekauft und haben dies
auch in Zukunft nicht vor.
Die wichtigsten Gründe für die Konsumverweigerung auf Facebook sind vor
allem Datenschutzbedenken: Ein Großteil
der Nutzer will nicht, dass Facebook weiß,
was man einkauft, oder dass Unternehmen
und Marken auf persönliche Daten oder
die Daten der Freunde zugreifen können.
Darüber hinaus hemmen Sicherheitsbedenken die Ausgabefreudigkeit.
Chance für kleine Shops
Die Aussagen für die Zukunft von F-Commerce sind hingegen positiv: 70 Prozent
der Befragten glauben, dass es in ein paar
Jahren selbstverständlich sein wird, über
Facebook einzukaufen. Die Nase vorn haben sollen dann kleinere Geschäfte, die
Nutzer gut kennen. dz
❚
Internet World BUSINESS
41
WELTBILD
Werbung für Mobile
Der Medienversender Weltbild.de will die
Akzeptanz für Mobile Commerce steigern.
Auf 140 Großflächenplakaten wirbt das
Unternehmen für seinen mobilen Webshop. Das Motiv zeigt ein Bücherregal mit
QR-Codes, die auf Online-Leseproben verweisen. Überzeugt der Text-Teaser, können
die Kunden die gewünschte Lektüre per
Mausklick auch gleich mobil bestellen. dz
BRILLE24.DE
Bekanntheitsoffensive
Der Online-Optiker Brille24.de hat zusammen mit Bild.de die Kampagne „Brillen für
Deutschland“ gestartet. Die Testimonials
Heiner und Viktoria Lauterbach präsentieren ausgewählte Brillenmodelle zum „Alles-drin-Preis“ für 39,90 Euro. Gebucht
wurden großformatige Anzeigen in „Bild“,
„Bild am Sonntag“ und „B.Z.“ sowie WebAktionen auf Bild.de. dz
PAYPAL
Kein Russland-Engagement
Paypal hat auf seiner Website Russland
und die Ukraine in die Rubrik der Länder
aufgenommen, welche auch Paypal-Zahlungen erhalten dürfen. Jetzt rudert das
Unternehmen zurück. Alles ein Versehen,
heißt es. Gegenüber der Redaktion bestätigte Paypal: „Eine Ausweitung der Services auf Russland oder die Ukraine ist im
laufenden Jahr 2011 nicht geplant.“ dz
42
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
21. September 2011
19/11
VORBEREITUNG AUF WEIHNACHTEN
Alle Jahre wieder
Wer vom Online-Weihnachtsgeschäft profitieren will, muss jetzt die Weichen
stellen. Wir haben Experten nach ihren besten Ratschlägen gefragt
J
etzt beginnt für Online-Händler die
umsatzstärkste Phase des Jahres: Das
Weihnachtsgeschäft macht im interaktiven Handel etwa 20 Prozent des Jahresumsatzes aus. INTERNET WORLD Business hat E-Commerce-Agenturen befragt,
wie sich Händler in Sachen Technik, Service und Marketing bestmöglich für die
Großkampfphase rüsten können.
Den Zeitpunkt, der sich am besten für
den Start eignet, gibt es eigentlich nicht,
sind sich die befragten Experten einig.
Denn nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Und eine gute Performance,
gepaart mit Usability sind Schlüsselfaktoren, mit denen Shops das ganze Jahr über
punkten. In der Vorweihnachtszeit potenziert sich diese Anforderung noch einmal.
Steigender Traffic und immer ungeduldigere User stellen die Shops vor Herausforderungen. Ladezeiten sind ein UsabilityKriterium und „in der Hälfte der Fälle mit
relativ wenig Aufwand – sprich: maximal
1.000 Euro Kosten – optimierbar“, erklärt
Thomas Kaiser, Geschäftsführer von Cy-
berpromote. „Schwierigkeiten bereiten
auch klassische Sollbruchstellen wie
schlechte Bilder, wenig Übersicht, viel Ablenkung und kein klar erkennbarer Callto-Action“, ergänzt Tobias Kruse, Unit Director der Agentur für vernetzte Markenkommunikation Argonauten G2.
Weihnachten ist jedes Jahr zu früh
Vor allem an der rechtzeitigen Planung der
Maßnahmen, auch für die Zeit nach dem
24. Dezember, und an der kreativen und
emotionalen Ansprache des Kunden hakt
es nach Einschätzung von Thorben
Fasching, bei HMMH zuständig für Marketing und User Experience: „Häufig wird
übersehen, dass die Konzeption und Umsetzung von Weihnachts-Specials viele
Ressourcen auf Kunden- und Agenturseite
binden und die gesamte Marketingplanung betreffen.“ Zudem würde das Weihnachtsgeschäft im Web häufig als reines
Selling verstanden. „Dabei bieten sich zu
dieser Jahreszeit enorme Möglichkeiten
zur Produkteinführung, Markenpflege
und nachhaltigen Kundenbindung“, ist
Fasching überzeugt.
So könnten findige Kunden per Newsletter auf „Frühbucherrabatte“ aufmerksam gemacht werden. Unentschlossenen
hilft dagegen eine emotional ansprechende und zielführende Online-Kaufberatung, zum Beispiel über einen Geschenkefinder oder einen moderierten Videoguide. Auch zusätzliche Goodies wie ein Verpackungsservice, Social Games, Giveaways
und attraktive Lieferkonditionen könnten
die Conversion deutlich steigern. Als „effektives Werkzeug, um die Konversionsrate zu steigern“, empfiehlt Nexum-Vorstand Michael Klinkers Recommendation
Engines: „Sie analysieren das Verhalten der
Online-Besucher und geben in Echtzeit
Produkt-empfehlungen aus. Darüber hinaus können sie auch zur Personalisierung
von Newslettern eingesetzt werden.“
Voraussetzung für Empfehlungen ist, dass
die Fulfillment-Prozesse funktionieren, gibt
Syzygy-Geschäftsführer Jan Bach zu bedenken: „Conversion endet, wenn der zufrie-
dene Kunde sein Produkt in der Hand hält
und nicht nach Absenden der Bestellung.
Nur wenn die Backend-Prozesse zur Auftragsdatenverarbeitung, Rückfragen, Bezahlung und Versand reibungslos laufen,
wird der Kunde wiederkommen.“
Humor kommt immer gut an
Wesentliche Kriterien für ein positives
Einkaufserlebnis sind zudem: Wie originell ist die Aktion und wie gut passt sie
zum Unternehmen/Produkt? Humor und
Witz kommen immer gut an, lautet die
einhellige Meinung. Nur nicht in Form des
x-ten Adventskalenders oder Gewinnspiels. Grundsätzlich gut sind alle Dinge,
die dem Kunden die Entscheidungsfindung und den Einkauf erleichtern. Marcus
Diekmann von den Shopmachern hat
hierzu ein paar Ideen: Hilfreich seien Ge-
Checkliste: So rüsten sich Shop-Betreiber fürs Weihnachtsgeschäft
Technik
✶ Sorgen Sie für eine gute Performance Ihrer
Site: Mit beginnendem Weihnachtsgeschäft
steigt auch das Traffic-Volumen. Die Käufer
erwarten trotzdem schnell ladende Webseiten.
Welche Wartezeit der Kunde in Kauf nimmt,
hängt auch vom Produkt ab: bei exklusiveren
Produkten (hochwertige Uhren, Schmuck etc.)
kann die Bereitschaft zu warten grundsätzlich
höher sein als bei preiswerteren Produkten wie
Büchern und CDs. Durchschnittlich gibt der
Kunde der Webseite aber nur maximal zwei
Sekunden Zeit, um zu laden.
✶ Optimieren Sie Ihren Shop hinsichtlich der
Ladezeiten und der Anzahl der pro Seite geladenen Dateien.
✶ Unterziehen Sie Ihre Server einem Belastungstest.
✶ Behalten Sie die Bounce Rates der Landing
Pages im Auge: Erhöhen sich diese deutlich,
kann das an einer Verschlechterung der Performance liegen.
✶ Arbeiten Sie mit Caching: Halten Sie alle
Produktseiten als fertig gerenderte HTML-Seiten vor.
✶ Setzen Sie Recommendation Engines ein:
Diese analysieren das Verhalten der OnlineBesucher und geben in Echtzeit Produktempfehlungen aus. Darüber hinaus können sie
auch zur Personalisierung von Newslettern
eingesetzt werden.
✶ Das Thema Performance ist gerade bei
Shopping-Erlebnissen kritisch, die mit Mengenlimitierungen Kaufimpulse anstoßen. Um
Engpässe zu vermeiden, empfiehlt es sich, die
Anzahl der Applikationsserver zu erhöhen oder
Rechenleistung in der Cloud anzumieten.
✶ Bei Cloud-Lösungen ist indes Vorsicht geboten: Ein mehrtägiger Ausfall der Cloud-Dienste,
wie zuletzt bei Amazon Web Services, kann einige Kunden an den Rand der Insolvenz bringen.
✶ Händler sollten eine redundante Infrastruktur zumindest vorsehen, um beim Ausfall von
Cloud-Diensten sämtliche Online Services in
einem überschaubaren Zeitraum wieder zur
Verfügung stellen zu können.
✶ Etwa die Hälfte der Optimierungsmöglichkeiten ist mit relativ wenig Aufwand verbunden (sprich: bis etwa 1.000 Euro Kosten).
✶ Formulieren Sie Produktbeschreibungen so,
dass sie nicht nur aus den klassischen Produktmerkmalen bestehen und suchmaschinenoptimiert sind, sondern dem Käufer Alleinstellungsmerkmale aufzeigen und beschreiben,
welche positiven Gefühle das Produkt beim
Beschenkten hervorruft.
✶ Gestalten Sie Ihre Kundenansprache emotional und kreativ.
Services
✶ Bieten Sie Services an, die dem Kunden die
Inhalt
✶ Vermeiden Sie die „klassischen Problemfälle“:
schlechte Bilder, wenig Übersicht, viel Ablenkung und kein klarer Call-to-Action.
✶ Sorgen Sie für Usability: Sind alle Bilder,
Seiten und Inhalte vorhanden?
✶ Vertraute Elemente wirken sich positiv aus:
Binden Sie Trustmarks und Trusted Brands
prominent ein.
✶ Machen Sie Abläufe transparent. Versorgen
Sie Kunden mit verständlichen Informationen
darüber, welche Prozesse im Hintergrund
ablaufen, etwa: „Loading, please wait“.
✶ Platzieren Sie Kundenmeinungen und Erfahrungsberichte direkt bei den Produkten, um
unabhängige Kaufargumente aufzuzeigen.
✶ Helfen Sie potenziellen Kunden bei der Entscheidung mittels Facettensuche. Breit ausgelegte Filter erlauben es Kunden, Produkte anhand
bestimmter Merkmale zu suchen, ohne eine
Vorauswahl durch Kategorien treffen zu müssen,
etwa: „Preis“ statt „Damenbekleidung“.
✶ Schlüsselinformationen wie Kosten und Lieferzeiten sollten jederzeit klar erkennbar sein.
Arbeit erleichtern: Geschenkekonfigurator, kostenlose Geschenkeverpackung.
✶ Bieten Sie flexible Lieferzeiten und Expressversand: Bedenken Sie dabei, dass Sie für das
erhöhte Versandaufkommen genug Manpower
einplanen müssen.
✶ Lagern Sie Dinge aus und automatisieren Sie
Abläufe: Binden Sie zum Beispiel FulfillmentDienstleister ein.
✶ Richten Sie ein besonderes Augenmerk auf
die Fulfillment-Prozesse: Conversion endet
erst, wenn der zufriedene Kunde sein Produkt
erhalten hat.
✶ Stocken Sie im Kundenservice Ihr Personal
auf, um Anfragen über Hotlines, E-Mails oder
Social Networks zeitnah betreuen zu können.
✶ Nutzen Sie E-Mailings nicht nur als Marketing-, sondern auch als Service-Instrument:
Informieren Sie Ihre Kunden, bis wann sie
noch bestellen können, damit das Geschenk
auf jeden Fall rechtzeitig bis Heiligabend eintrifft. Damit ersparen Sie außerdem dem Kundensupport Arbeit.
✶ Verlängern Sie Rückgabefristen, etwa bis
zum 31.12. statt der üblichen zwei Wochen.
Marketing
✶ Nach Weihnachten ist vor Weihnachten:
Fangen Sie rechtzeitig an, sich Gedanken zu
machen, welche Maßnahmen Sie ergreifen
wollen.
✶ Egal, was Sie machen: Es muss grafisch und
technisch gut umgesetzt sein und darf nicht
„handgestrickt“ wirken.
✶ Betten Sie alle Maßnahmen in Ihre Gesamtstrategie ein.
✶ Schaffen Sie eine in sich geschlossene Erlebniswelt: Werbeanzeigen und Landing Pages
sollten im Hinblick auf die verbale, visuelle und
emotionale Ansprache übereinstimmen.
E-COMMERCE
schenkefinder, die sich nach Thema, Preis,
zu beschenkender Person sowie flexiblen
Lieferdaten ordnen lassen. Statt normale
Sternchenbewertungen abzugeben, könnte
zudem ab November angeklickt werden,
für wen sich das Geschenk eignet (Freund,
Oma, Kind etc.) und könnte auch anderen
vorgeschlagen werden. Gute Erfahrungen
hat er auch mit Aktionen gemacht, die –
zielgruppenabhängig – das Einkaufserlebnis steigern, etwa eine Art Live-Shopping
bei begrenzter Ware: Am 1. Dezember gibt
es ein Prozent Rabatt, am 2. zwei Prozent
und so weiter. Und wer zu hoch pokert,
bekommt vielleicht nichts mehr.
43
verfügen, können sich wohltätig engagieren, zum Beispiel indem sie für jeden Euro
Einkaufswert eine bestimmte Summe an
karitative Einrichtungen spenden.
Gerade Betreiber von Online Shops mit
einer geringen Anzahl an Visits sollten auf
die Wirtschaftlichkeit von WeihnachtsSpecials achten, mahnt Wieland Stolzenburg, E-Commerce-Manager bei 21Torr:
Tue Gutes und rede darüber
Last but not least ist Weihnachten das Fest
der Liebe und traditionell die Saison der
Wohltätigkeit. Spendenbereitschaft sowie
die Besinnung auf nachhaltige Werte sind
dann besonders ausgeprägt. Deshalb fänden auch Aktionen Anklang, die sich mit
dem Thema Corporate Social Responsability auseinandersetzen, hat Piet Drecoll,
Account Director bei Artundweise, festgestellt. Als gelungenes Beispiel führt er die
Nike-Kampagne „Nike Better World“ an,
die übrigens nicht zur Weihnachtszeit
gestartet wurde, aber zeigt, wie man das
Thema CSR gestalterisch und technisch
herausragend umsetzen kann. Auf der
Website werden die einzelnen Initiativen
„for a better world“ wie ein Endlos-Banner großflächig hintereinander heruntergescrollt. Aber auch kleinere Shops, die
über kein Budget für eine solche Kampagne
Nike Better World: Der US-Sportartikelhersteller startete zur
Weihnachtszeit eine Kampagne mit Wohltätigkeitsinitiativen
„Wenn die Planung, Konzeption und
Durchführung beispielsweise für einen
tollen Adventskalender hohe Kosten verursachen, wird es häufig schwierig, dies
durch Mehrumsatz zu decken. Oft ist es
sinnvoller, Geld in Online Marketing zu
investieren.“ Welche Maßnahme letztlich
auch geeignet ist: Das Gute am Weihnachtsgeschäft ist, dass es jedes Jahr wiederkommt – und somit gut planbar ist.
❚
Christina Rose
✶ Segmentieren Sie Ihre Zielgruppen: „Early
✶ Jede Marketingmaßnahme sollte einen ge-
Birds“ kaufen früh, planen genau und legen
Wert auf Individualität und Flair. „Last Minute
Shopper“ suchen in letzter Minute nach Geschenken und schätzen vor allem zuverlässigen
Service, Warenverfügbarkeit und pünktliche
Lieferung.
✶ Sorgen Sie für eine hohe Relevanz Ihrer
Aktion: Wie entsteht ein wirklicher Mehrwert,
der sich vom saisonalen Überangebot an
Events und Aktionen abhebt?
✶ Damit Anforderungen an die eigene Anwendung planbar bleiben, müssen sich die IT- und
Marketingabteilung intensiv austauschen:
Der Versand eines Sonder-Newsletters oder
die Web-Schaltung eines Gewinnspiels
sollte nicht etwa mit dem Einspielen
eines wichtigen Sicherheits-Updates
oder dem Deployment der letzten
Funktionserweiterung kollidieren.
✶ Stocken Sie Ihr Marketingbudget
auf: Der saisonale Wettbewerb
treibt die Klickpreise nach oben.
✶ Tracken Sie Ihre Online-Kampagnen regelmäßig und möglichst tagesaktuell, um Maßnahmen zu optimieren und
die Konversionsrate zu
steigern.
wissen Innovationscharakter haben: Was können wir besser machen als bisher und wie
passt es zu Weihnachten?
✶ Stimmen Sie Ihre Marketingaktionen auf
unterschiedlichen Kanälen miteinander ab,
beispielsweise durch Angebote für FacebookFans mit direkter Integration in den Webshop.
✶ Setzen Sie Social Media ein, aber gezielt und
dosiert: Überlegen Sie genau, ob Ihre Zielgruppe über Social Media zu erreichen ist. Wer
Social Media zu massiv einbindet, kann sogar
Umsätze verlieren: Zum einen durch schlechteres Ranking, wenn die Elemente wie von
Facebook mittels iFrames eingebunden werden, zum anderen auch durch Ablenkung
der Besucher.
✶ Bedenken Sie: Social Media ist Chefsache. Kundenkommunikation ist sehr
arbeits- und zeitintensiv und lässt sich
(zumindest nicht komplett) an andere
auslagern.
✶ Setzen Sie auch „Spielereien“
dosiert ein. Wichtig ist dabei
immer, dass sie genau zum
Shop und vor allem zu dessen
Zielgruppe passen.
✶ Humor und Witz sind immer hilfreich.
Fotos: iStock
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Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
21. September 2011
19/11
RECOMMERCE
Aus Alt mach Geschäft
Mit Start-ups wie Momox wurde der Handel mit Gebrauchtem zum Geschäft. Jetzt ziehen Amazon, eBay und Otto nach
P
Foto: Rebuy
latz schaffen für Neues: In Deutschland gehen pro Jahr rund 20 Millionen
Handys und Smartphones über die Ladentheke. Etwa 14 Millionen Computer
und Notebooks werden hier abgesetzt.
Und Deutschlands Verlage haben 930.000
Titel im Programm, von denen sie mehr
als nur einen verkaufen wollen. Wer Neues
anschafft, verkauft Altes im Internet: Recommerce heißt das alte, neu organisierte
Geschäft, das eine Alternative zur Auktion
bietet und das Start-ups wie Momox.de,
Rebuy.de, Flip4new.de, Wirkaufens.de
oder Zonzoo.de mit Gewinn betreiben.
„Wir bieten Service oder ein ConvenienceProdukt“, erklärt Lawrence Leuschner, Geschäftsführer von Rebuy.de. „Wer sich einfach und sicher von Gebrauchtem trennen
will, kommt zu uns.“
Und schon etablieren sich Dienstleister
wie Werzahltmehr.de, die die Gebote der
Secondhand-Händler vergleichen. Immerhin 26 Anbieter beobachtet Werzahltmehr: „Die Besucherzahlen steigen“, berichtet Gründer Thorsten Singer. Die
wachsende Beliebtheit bringt Etablierte
auf den Plan: Amazon steigt ein, Otto und
Media Markt nehmen Gebrauchtes in
Zahlung. Und eBay bietet den Sofortkauf:
anderen Datenbanken und geben
sekundenschnell ein Gebot ab.
Einige der Firmen lassen die Ware
abholen und übernehmen das Porto.
Der Kaufpreis wird überwiesen
oder wie bei Otto und Media Markt
als Gutschein für Neues ausgezahlt.
„Der Ankauf bringt Kunden weniger Geld als eine Auktion, erspart
ihnen aber Zeit“, sagt Christian Wegner, Gründer von Momox, dem ersten Ankäufer in Deutschland. „Bei Waren
aus zweiter Hand vertrauen
sie eher einer Firma als
„Bei Waren aus zweiter Hand
einer Privatperson.“ Zumal
Firmen für Elektronik
vertrauen Kunden einer Firma
zwölf Monate Reparatur
mehr als Privatpersonen.“
gewährleisten, falls das Gerät nicht funktioniert.
Christian Weg
g n er
Die Waren verkauft
Geschäftsführer und Gründer Momox, Berlin
Momox wie die Konkurrenz über eBay, Amazon,
„Wir liegen damit nah am Auktionsfor- Marktplätze im Ausland (Osteuropa,
mat, haben aber eine modernere Alterna- Asien und Afrika) und Partner weiter.
tive“, sagt Martin Barthel, bei eBay Europa Momox betreibt zudem mit Medimops.de
zuständig für den Recommerce.
einen Online Shop. Der Krimi „Erbarmen“
Der Ankauf geht schnell: Tippen Ver- von Jussi Adler-Olsen kostet dort 7,69
braucher auf den Seiten der Recommerce- Euro, Momox bezahlt dafür 2,35 Euro.
Spezialisten ISBN-, EAN- oder Barcodes Größer ist der Unterschied bei Elektronik:
ein, screenen eigene Suchen die Ge- Für iPhones werden 50 bis 100 Euro bezahlt,
brauchtpreise von eBay, Amazon und in verkauft werden sie für das Drei- oder
Vierfache. Ein Teil des Gewinns fließt in
Logistik und Aufbereitung der Ware. CDs
und DVDs werden von Kratzern befreit,
auf Notebooks und Mobiltelefonen alle
Daten gelöscht. „Elektronik macht viel Arbeit“, so Wegner,„der Markt ist noch klein.“
Täglich kommen bei den Berlinern
50.000 bis 70.000 Medienprodukte an. Bei
Elektronik, die Momox erst seit Juni kauft,
sind es 5.000 bis 10.000 Geräte im Monat.
Sieben Jahre nach dem Start ist Momox
Marktführer und mit 400 Angestellten
einer der größten Arbeitgeber Brandenburgs. 2010 setzte das Unternehmen 23
Millionen Euro um. „Wir haben unseren
Umsatz noch jedes Jahr verdoppelt“, so
Wegner salopp.
Die Konkurrenz der Etablierten, da sind
sich die Jungunternehmer einig, belebe
das Geschäft. Die Etablierten machten den
Service unter Verbrauchern bekannt.
„Auch wenn Amazon, eBay oder Otto jetzt
Sichtung: Medien und Geräte werden vor dem
einsteigen – das Geschäft bleibt für Start-ups
Verkauf geprüft und falls nötig nachgebessert
interessant“, bestätigt Pawel Chudzinski,
Gebrauchtwarenhändler: Während
Momox und Rebuy mit Medien wuchsen und erst seit Kurzem auch Elektronik
kaufen, haben sich Flip4new und Wirkaufens auf dieses Segment spezialisiert
Partner von Point Nine Capital und Investor bei Wirkaufens.de.„Sie können sich als
Dienstleister anbieten, es wird sicher auch
Übernahmen geben, aber das Konzept
funktioniert eigenständig und bietet enormes Wachstumspotenzial.“
Der Markt ist trotz starkem Wettbewerb
unterentwickelt: In den USA und Großbritannien sammeln Firmen wie Gazelle oder
Mazuma schon mehrere Millionen Handys
pro Jahr ein. Das Geschäft wird durch kürzere Produktions- und Gebrauchszyklen
sowie neue Modelle befeuert. Sehr beliebt beim Anwie beim Verkauf: Tablets
und Smartphones. „Viele
definieren sich über den
Besitz des neuesten Geräts“, beobachtet Lennart
Kleuser, Mitgründer von
Flip4new. „Um Wachstum
muss sich keiner von uns
Gedanken machen.“
Daneben bieten Kooperationen Chancen: Otto lässt sich den Handel mit
gebrauchter Elektronik von Wirkaufens
organisieren, Flip4new geht eBay zur
Hand. Metro oder Media Markt wollen
Rebuy gleich ganz übernehmen, noch
streiten die Partner, wer kauft. „Wir würden als Unternehmen unabhängig und
daher als Gründer auch länger an Bord
bleiben“, so Leuschner vorsichtig mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen. Die
Branche erwartet weitere Übernahmen.
„Europa ist noch offen“, weist Investor Chudzinski auf Wachstumspfade
hin. „In Spanien, Frankreich, Polen
gibt es keine oder nur wenige Aufkäufer von Gebrauchtwaren.“ Momox hat sich für die Expansion eine
Finanzierung „in Millionenhöhe“ von Acton
Capital Partners besorgt. Mit der Investition gelang der Start in Großbritannien
und Frankreich, außerdem der Einstieg ins
neue Feld Elektronik. Handys, Notebooks,
Computer und Spielekonsolen werden
noch nicht so lange an- und weiterverkauft
wie Medien. Erst in den vergangenen zwei
Jahren formierten sich dafür spezialisierte
Start-ups wie Flip4new oder Wirkaufens.
„Es sind unterschiedliche Geschäfte“, er-
„Wir ziehen so neue Verkäufer zu
eBay. Die KannibalisierungsEffekte sind marginal.“
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Direktor eBay Europa, zuständig für Recommerce
läutert Chudzinski. „Medien erfordern
Lagerkapazitäten, Elektronik kann internationaler abgesetzt werden.“ Filme und
Bücher können länger lagern. Die Vorfinanzierung von Handys und PCs ist deutlich höher, hinzu kommt Aufwand für die
Aufbereitung. Sind die Modelle jünger,
müssen sie schnell abgesetzt werden. Weshalb der Recommerce in diesem Bereich
meist mit Investorengeld aufgebaut wird –
und Fernseher oder Weißware ausschließt.
„Mode bietet Chancen“, ergänzt Chudzinski, „auch wenn in Deutschland Luxusmarken nicht so verbreitet
sind wie in Frankreich.“
„Der Gebrauchtwarenhandel
Wegner ist bereits neugierig. „Das ist definitiv ein
bleibt ein lukratives Feld, auch
Markt“, hat er festgestellt.
wenn die Konkurrenz zunimmt.“
Ein Engagement will er
zwar nicht bestätigen, aber
Paw
w el C hud
d z inski
sein Schweigen sagt in diePartner Point Nine Capital, Berlin
sem Fall einiges. vs
❚
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E-COMMERCE
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Internet World BUSINESS
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ABBRUCHQUOTEN IN DEN TOP-20-WEBSHOPS
Amazon ist Klassensieger
Der Versandhandelsprimus Amazon hat seine Abbruchquote im Griff, zeigt eine Studie des ECC Handel
L
anding Page 0,6 Prozent, Produktauswahl 7,8 Prozent, Auswahl der Zahlungsmöglichkeiten 3,8 Prozent, Eingabe
der Zahlungsdaten 1,8 Prozent – mit diesen Abbruchquoten, die das ECC Handel
zusammen mit der Unternehmensberatung Mücke Sturm & Company für die 20
umsatzstärksten deutschen Webshops erhoben hat, ist der Versandhandelsprimus
Amazon branchenweit Klassenbester und
kann für viele andere Online-Händler als
Wie viele Besucher auf Produktauswahlseiten den Shop wieder verlassen
Musikhaus Thomann
Abbruchquote
in Prozent
6,5
Amazon
7,8
10,4
Redcoon
10,8
myToys
11,0
Esprit
11,4
Versandhaus Walz
Alternate
12,3
Doc Morris
12,4
12,7
Weltbild
Landing Pages
Produktauswahl
Abbruchquoten bei der Produktauswahl
Apple
13,7
Heine
13,9
Bonprix
14,5
Baur
14,6
Otto
15,0
Telekom
15,1
Conrad Electronic
15,9
Neckermann
16,0
H&M
16,1
16,4
Notebooksbilliger.de
20,9
Dell
Basis: Teilnehmer, die den Shop zumindest schon einmal persönlich besucht haben
Gesamtfallzahl: 1.000 Befragte im Alter ab 16 Jahren (Internet-repräsentativ)
Die meisten Webshops müssen an ihrer Unterstützung bei der Produktauswahl noch ordentlich
feilen und die Abbruchquoten erheblich verbessern
© INTERNET WORLD Business 19/11
Bei der Suche nach „Küchenaccessoires“
führt der Link in der Google-Trefferliste bei
Heine auf eine emotionale Landing Page,
Amazon verlinkt auf ein Sammelsurium
mit Filternavigation. Doch die Abbruchquote bei Heine ist höher (8,2 Prozent)
Quelle: ECC-Shopmonitor Spezial August 2011, Mücke Sturm & Company, Stand: August 2011
Vorbild dienen. Denn kaum ein anderer
Versender schafft es, in den einzelnen Bestellschritten ähnlich wenig Kunden zu
verlieren. Ein Blick in die Details der Studie, für die die Autoren 1.000 Internet-repräsentative Teilnehmer ab 16 Jahren befragten, zeigt: Beim Modeversender Bonprix haben 4,2 Prozent der Kunden mit
Kaufabsicht den Bestellvorgang abgebrochen und 14,5 Prozent liefen dem Händler
bereits bei der Produktauswahl davon. Das
Modelabel Esprit kann der Studie zufolge
mehr Kunden bei der Produktauswahl
halten (Abbruchquote 11 Prozent) als der
Textilfilialist H&M (Abbruchquote 16
Prozent). Doch worin unterscheidet sich
die Vorgehensweise der beiden Kontrahenten? Ein Blick in die jeweiligen Shops
zeigt: Esprit arbeitet mit besseren Produktbildern, die per Mouseover vergrößert werden können. Bei H&M hingegen
sind auf den Produktbildern weniger Details erkennbar und ein Zoombild ist erst
per Mausklick und mit umständlicherer
Bedienung verfügbar. Ansonsten sind die
Unterschiede auf den Produkteinstiegsseiten und den Produktdetailseiten marginal.
Insgesamt scheinen es Internet-Nutzer
zu schätzen, wenn sie mit Bildern durch
den Produktauswahlprozess geleitet wer-
Der Computerhändler Dell setzt auf eine
klassische Filternavigation, um Kunden
zum richtigen Produkt zu führen. Die Absprungquote ist mit 20,9 Prozent erheblich höher als bei Thomann, der stark mit
Produktbildern zur Eingrenzung arbeitet
den, wie das Beispiel des Musikversenders
Thomann zeigt. Sucht man dort etwa nach
einer Gitarre, weisen Bilder den Weg in die
richtige Unterkategorie: So ist der Kunde
sicher, dass er genau die Produkte angeboten bekommt, für die er sich interessiert.
Die Abbruchquote bei Thomann auf der
Produktdetailseite ist sogar noch geringer
als beim Branchenprimus Amazon: Mit
6,5 Prozent ist das Unternehmen unter
allen Top-20-Shops der Spitzenreiter. dz ❚
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
21. September 2011
Buttons richtig einbinden
Social Media Buttons müssen im Disclaimer auftauchen
S
ocial Plugins wie die
Facebook-„Like“oder jetzt auch Googles
„+1“-Buttons können
bares Geld wert sein:
Dass einem Nutzer der
sozialen Netzwerke ein
bestimmter Inhalt so
zusagt, dass er diesen
mit seinen Freunden
teilt, ist Empfehlungsmarketing pur. Denn
die meisten Menschen
schenken schließlich
solchen privaten Hinweisen deutlich mehr
Vertrauen als klassischer Werbung. Doch
bei aller Begeisterung
geht häufig der Datenschutzaspekt
unter:
Denn so ein Klick setzt
auch immer eine Datenweitergabe an die
Social Networks in
Gang: Dank der Plugins können sie Daten über die Vorlieben
ihrer Nutzer nicht nur auf der eigenen
Webseite, sondern im ganzen Netz sammeln. Wird auf die Schaltfläche geklickt,
fließen eine Menge Daten an den Netzwerkbetreiber. Welche Daten das sind –
Google im Plus: Der Suchanbieter profitiert von den
User-Empfehlungen
seiten-Betreiber sollten sich so gut wie
möglich juristisch absichern: Vor allem die
Übermittlung personenbezogener Daten
an Social Networks ist
nicht einfach zulässig.
Daher der Rat: Die
Verwendung von Social
Plugins in den Datenschutzhinweisen erläutern und auf die
Datenweitergabe hinweisen!
Eigentlich
müsste nach Paragraf
13 des Telemediengesetzes (TMG) sogar
die ausdrückliche Zustimmung zur Datenweitergabe vom jeweiligen Nutzer eingeholt
werden, am besten durch Ankreuzen
eines Kästchens. Das wäre aber nur im
Rahmen einer Registrierung auf der
Webseite realisierbar. Der Charme der
Social Plugins liegt aber gerade darin,
dass die Nutzer nur bei ihrem sozialen
Netzwerk eingeloggt sein
müssen und nicht auch auf
der einzelnen Webseite, die
Anne Kronzucker,
das Plugin einsetzt.
Ein spezieller SocialRechtsanwältin, Buchautorin
Plugin-Vermerk
in den Daund Redakteurin bei der DAS
tenschutzrichtlinien
ist für
Rechtsschutzversicherung
Webseiten-Betreiber daher
❚ www.das-rechtsportal.de
Pflicht. Weitverbreitet ist
derzeit die Integration eines
Hinweises im Disclaimer,
darüber allerdings schweigen sich Google der zwar nicht dem Erfordernis der Zuund Facebook aus.
stimmung genügt, für die Besucher aber
Daher bedeutet die Integration eines dennoch eine gewisse Transparenz
Social Plugins schnell den Eintritt in eine herstellt. In diesem Abschnitt sollten
rechtliche Grauzone – nicht einmal die enthalten sein: Firmenname, Adresse,
Juristen sind sich einig. Trotzdem: Web- Kontaktmöglichkeit und URL des Plug-
Daumen hoch: Der
Button ist meist bares
Geld wert
19/11
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
❚ www.legalershop.de
Wie hoch dürfen die
Rücksendekosten sein?
in-Anbieters sowie ein Hinweis auf die
mögliche Datenübertragung beim Klick
eines Buttons. Ebenfalls wichtig: Der Vermerk, dass zumindest die IP-Adresse
weitergegeben wird und der Social-Network-Betreiber damit eventuell eine personenbezogene Verknüpfung herstellen
könnte. Noch besser ist es, Hinweise zu
Social Plugins zu geben, noch bevor der
User auf den Button klickt, etwa: „Social
Plugins können Daten übertragen“ oder
„Was Sie vor dem Klick wissen sollten“ –
jeweils mit Verlinkung auf den entsprechenden Datenschutzpassus in den
Richtlinien.
❚
Mustertext online
Einen Beispiel-Disclaimer bietet die Autorin
auf dem DAS-Rechtsportal an.
❚ www.das-rechtsportal.de/recht/
internetrecht/default.htm
Darauf müssen Sie achten:
❚ Der Disclaimer in Ihrer Datenschutzerklärung muss einen Social-Plugin-Vermerk
enthalten, wenn Sie solche Elemente verwenden.
❚ Darin muss der Hinweis auf die mögliche
Datenübertragung beim Klick eines „Gefällt mir“-Buttons enthalten sein.
❚ Besser: Noch bevor der Besucher den Button klickt, auf den Disclaimer verweisen!
Machen Verbraucher von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch, müssen sie die Ware
an den Händler zurückschicken, soweit
ein Paketversand möglich ist. Abgesehen
davon, dass der Händler dem Verbraucher
die Rücksendekosten bis zu einem Warenwert von 40 Euro auferlegen kann, stellt
sich trotzdem immer wieder die Frage, in
welcher Höhe Kunden Rücksendekosten
verursachen dürfen.
Web-Händler haben die regelmäßigen
Kosten der Rücksendung zu tragen, das
heißt, die Versendung der Retoure hat auf
die übliche, angemessene Weise zu erfolgen. Unangemessene Zusatzleistungen
wie zum Beispiel eine Versendung per Express oder Nachnahme sind daher wohl
nicht zulässig (so AG Aachen, Urteil vom
23.08.2006, Az.: 10 C 206/06). Händler
sollten nicht die Kosten der „Luxusversendung“ übernehmen, sondern nur die
üblichen Rücksendekosten erstatten.
Gleiches gilt, wenn Ware „unfrei“
zurückgeschickt wird. Zwar ist das Paket
anzunehmen, doch kann der Händler die
Mehrkosten für das Strafporto beim Kunden einfordern.
Die neue Verbraucherrichtlinie, die voraussichtlich 2013 in Kraft tritt, sieht vor,
dass der Verbraucher im Falle seines
Widerrufs die Rücksendekosten trägt.
Diese neue Regelung wird hoffentlich zu
einer Vereinfachung beitragen und zusätzlich Rechtsklarheit schaffen.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
WETTBEWERBSRECHT
MARKENRECHT
WERBUNG PER TELEFON
ARBEITSRECHT
Durchgestrichene Preise
„-info“ muss informieren
Double Opt-in reicht nicht
Kündigung wegen Facebook
Für Unsicherheit dürfte ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom März 2011 sorgen, dessen
Urteilsbegründung jetzt schriftlich vorliegt. Der
BGH hatte einen Teppichhändler zur Unterlassung verurteilt, weil er zur Geschäftseröffnung
mit besonders niedrigen Preisen geworben und
ihnen durchgestrichene, weit höhere Preise zur
Seite gestellt hatte. Die Bundesrichter bemängelten, dass der Web-Händler nicht erklärt hat,
wie die höheren Preise zustande kommen und
ob die Einführungsangebote nach Verstreichen
einer bestimmten Frist wieder enden. Damit
widerspricht der BGH OLG-Urteilen aus Stuttgart und Düsseldorf, die eine genaue Erklärung
❚
für entbehrlich hielten. fk
Immer wieder registrieren Personen oder Gruppen Domains, die auf einen fremden Markennamen Bezug nehmen, um über ein Unternehmen
zu informieren oder Kritik an diesem zu üben –
etwa Oilofshell.de, Stoppesso.de oder Awd-aussteiger.de. Jetzt hat das Landgericht München in
einem Fall entschieden, dass der Zusatz „-info“
allein (also www.unternehmen-info.de) nicht ausreiche, um deutlich zu machen, dass die Domain
nicht vom Unternehmen stammt, dessen Marke
dort verwendet wird. Selbst wenn die Verwirrung
des Users über den Ursprung der Seite nach dem
Öffnen schnell aufgelöst werde, bleibe der Markenverstoß wirksam. Der Zusatz müsse eindeutig
❚
gegen das Unternehmen gerichtet sein. fk
Wer Verbraucher zu Werbezwecken anruft, benötigt dazu vorab ihr Einverständnis. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass eine per E-Mail im
Double-Opt-in-Verfahren eingeholte Einverständniserklärung eines Verbrauchers zum Empfang von
Werbeanrufen nicht ausreichend ist. Das übliche
Verfahren per Bestätigungs-Mail ermögliche dem
Verbraucher die Kontrolle darüber, welche E-MailAdresse beim Werbungtreibenden hinterlegt ist.
Allerdings würde die Telefonnummer nicht kontrolliert, es sei deshalb unklar, ob der Inhaber der
Mail-Adresse und der Telefonnummer identisch
sind. Geklagt hatte eine Verbraucherzentrale gegen eine Krankenkasse, die Adressen über ein Ge❚
winnspiel im Internet generiert hatte. fk
Mit einem Vergleich endete eine Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht Düsseldorf:
Eine Auszubildende in einem Friseursalon hatte
sich krank gemeldet und dann auf Facebook die
Statusmeldung „Ab zum Arzt und dann Koffer
packen“ gepostet. Anschließend war sie nach
Mallorca gefahren – passende Urlaubsfotos fanden sich ebenfalls auf ihrer Facebook-Seite. Gegen die darauf folgende Kündigung durch ihren
Lehrherren wehrte sich die Frau mit der Begründung, die Reise sei vom Arzt empfohlen worden. Dennoch entschieden die Richter: Das Ausbildungsverhältnis wird aufgelöst, die Klägerin
hat Anspruch auf eine geringe Abfindung und
❚
ein Zeugnis. fk
48
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
A/B-Anzeigentests mit
Google Adwords
Wie eine Adwords-Anzeige gestaltet sein
muss, um die besten Ergebnisse zu erzielen,
ist für Werbungtreibende kaum vorherzusagen. Um zur optimalen Anzeige zu gelangen, gibt es daher nur einen Weg: testen.
Grundsätzlich ist es ratsam, sich beim
Testen vom Großen ins Kleine vorzuarbeiten. Zunächst sollte also die grobe Richtung
(zum Beispiel Fokus auf Preis oder auf Qualität) ermittelt werden, bevor es um Feinheiten wie die konkrete Wortwahl geht. Man
sollte sich aber nicht dazu verleiten lassen,
kleinste Nuancen zu testen: Irgendwann
übersteigt der für den Test nötige Aufwand
den potenziellen Zusatznutzen.
Die Infrastruktur für solche A/B-Anzeigentests stellt Google Adwords selbst zur
Verfügung. Sind mehrere Anzeigen in eine
Anzeigengruppe eingestellt, kann Google
diese im Wechsel schalten. In der Standardeinstellung wählt Google dabei die Anzeige
mit der höchsten Klickrate aus und schaltet
diese häufiger. Werbungtreibende profitieren dann einerseits von zusätzlichem Traffic,
andererseits bringt eine höhere Klickrate
auch bessere Qualitätsfaktoren mit sich, was
sich wiederum positiv auf die Anzeigenposition und/oder den Klickpreis auswirkt.
Wer dagegen auch Conversions berücksichtigen will, schaltet besser die automatische Optimierung ein, sodass die Anzeigen
gleichmäßig im Wechsel erscheinen – die
Adwords-Einstellung „für Conversions optimieren“ läuft in der Praxis auf eine Optimierung der Klickrate hinaus.
In diesem Fall muss der Werbungtreibende
selbst die Auswahl treffen. Wer sich nicht auf
sein Bauchgefühl verlassen möchte, kann
dazu auf Split-Testing-Tools zurückgreifen.
Allerdings sind die von Google bereitgestellten Daten nur eingeschränkt aussagekräftig:
Nur weil zwei Anzeigen gleich oft eingeblendet wurden, heißt das noch lange nicht,
dass die Ergebnisse vergleichbar sind.
Ein typisches Problem beim Testen ist jedoch, dass es manchmal mangels Traffic gar
nicht möglich ist, in absehbarer Zeit genug
Daten zu sammeln. Oftmals kann man sich
dann helfen, indem man einen Test in mehreren Anzeigengruppen durchführt und die
Ergebnisse später zusammenfasst. Hat man
hingegen zu viel Traffic und möchte nur
einen kleinen Teil davon für einen Test verwenden, kann man die bestehende Anzeige
auch beliebig oft kopieren, um beispielsweise einen A/B-Test durchzuführen.
Mehrheit der Smartphone-Nutzer ist enttäuscht von mobiler Web Performance
G
eduld gehört nicht zu
den Stärken von Smartphone-Nutzern, vor allem
wenn sie im mobilen Internet unterwegs sind oder
Apps nutzen. 71 Prozent der
User erwarten, dass mobile
Websites fast ebenso schnell
oder sogar schneller laden
als Sites auf ihrem DesktopPC. Konkret bedeutet das,
dass 68 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer
Ladezeiten von maximal drei
Sekunden erwarten. Das hat
eine internationale Studie
unter gut 4.000 mobilen Surfern ergeben, die der Performance-Spezialist Compuware bei Equation Research
in Auftrag gegeben hat.
Performance von Mobile Websites
Maximale Wartezeit bis zum Verlassen der Site
Eine Sekunde oder weniger
7%
Mehr als
fünf Sekunden
www.internetworld.de/newsletter.html
13 %
Drei Sekunden
13 %
Fünf Sekunden
28 %
Vier Sekunden
13 %
n = 4.041
© INTERNET WORLD Business 19/11
Ansprüche steigen
Noch ungeduldiger sind nur die Chinesen:
Dort erwarten 73 Prozent der Nutzer Ladezeiten von weniger als drei Sekunden. In
Indien und den USA liegt der Anteil bei
jeweils 58 Prozent, in Frankreich bei 57, in
Australien bei 50 und in Großbritannien
bei 48 Prozent. Und mit der wachsenden
Nutzung der Smartphones steigen die Ansprüche: 2009 haben im internationalen
Gesamtdurchschnitt nur 58 Prozent auf
mobilen Geräten ebenso kurze Ladezeiten
erwartet wie auf dem stationären PC.
Quelle: Compuware:
„What Users Want from Mobile“, Juli 2011
Infopark bringt erstes Cloud-basiertes Enterprise CMS
Z
wei Jahren lang arbeitete Infopark an
seinem neuen Produkt, jetzt präsentiert der Berliner Systemhersteller sein
neues Enterprise Content Management
System „Infopark Cloud Express“ – und
zwar als erstes komplett Cloud-basiertes
47 Prozent über Schwierigkeiten bei Zugang und Nutzung von Apps. Neben der
mangelnden Geschwindigkeit ärgern sich
die User vor allem über Abstürze und Fehlermeldungen, nicht an das mobile Endgerät angepasste Formatierungen sowie
nicht erfüllte Erwartungen, was die Funktionalität angeht. Vor allem App-Nutzer
klagen über Fehlermeldungen und Abstürze: Fast ein Drittel hat hier schlechte
Erfahrungen gemacht.
Der Schaden, der durch eine schlechte
Performance entsteht, ist groß: Über zwei
Drittel der Nutzer versuchen maximal ein
oder zwei weitere Male auf eine mobile
Site oder eine App zu kommen. Neun beziehungsweise 13 Prozent geben der Site
oder der App keine weitere Chance. Und:
57 Prozent würde eine solche Site oder
Anwendung nicht weiterempfehlen. cf ❚
Dementsprechend verlassen fast drei Viertel
der Nutzer eine Site, wenn sie nicht binnen
fünf Sekunden lädt. „Die hohen Erwartungen werden zu oft enttäuscht. Wer mobil surft, benötigt schnell Informationen,
ob beim Einchecken am Flughafen, bei der
Suche nach der nächsten Zugverbindung
oder beim Preisvergleich im Elektronikladen. Performance-Probleme haben hier
noch eine größere Wirkung als von einem
festen Standort aus“, so Amir Rozenberg,
Produkt Manager bei Compuware.
Insgesamt klagen 57 Prozent der Befragten über Probleme beim mobilen Surfen,
Komplett in der Cloud
Erster Kunde: Der Flughafen Nürnberg
Jeden Tag ab 12:30 Uhr:
Der Newsletter der
INTERNET WORLD Business
hält Sie auf dem Laufenden.
Zwei Sekunden
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Täglich topaktuell
informiert
19/11
Ungeduldige Mobil-Surfer
Techniktipp
Martin Röttgerding,
Head of SEM bei der
Bloofusion Germany
GmbH, Emsdetten
❚ www.bloofusion.de
21. September 2011
System. Drei Hauptkomponenten umfasst
das ECMS: eine Entwicklungsumgebung
namens „Elastic Web Platform“, ein Content Management System (CMS) sowie ein
Web CRM. Dazu kommen ergänzende
Dienste wie etwa ein Fehler- und ein Performance Monitoring.
Basis ist das Web Applikation Framework Ruby on Rails, die Serverkapazitäten
stammen aus der Public Cloud von Amazon. Die Daten werden in Europa gespeichert, sodass europäische Rechtsgrundlagen beispielsweise beim Datenschutz
gelten. Das System gewährleistet laut Christian Arnold, Leiter Pre-Sales bei Infopark,
zudem eine gute Performance und hohe
Skalierbarkeit bei vergleichsweise geringen Kosten. Zwischen 2.500 und 5.000
Euro pro Monat müssen Kunden in etwa
für die Nutzung rechnen. cf
❚
Anzeige
Skrill kauft auf
Rechnung
I
m lukrativen Payment-Markt will sich
Skrill, Betreiber des Zahlungssystems
Moneybookers, breiter aufstellen: Das
Unternehmen mit Sitz in London bietet
Händlern nun auch Rechnungs- und Ratenkauf sowie Risikomanagement an. Dahinter steht die hundertprozentige Übernahme des Wiener Payment-Anbieters
Payolution, der im Frühjahr 2011 gegründet
wurde. Das Risiko beim Rechnungs- und
Ratenkauf übernimmt Skrill gegen einen
Abschlag von der Rechnungssumme. Als
zweites neues Produkt hat Skrill jetzt eine
Social Risk Engine im Angebot. Das System ermittelt die Bonität eines Neukunden auf Basis seiner öffentlich zugänglichen Daten, etwa in sozialen Netzwerken
und anderen Online-Diensten. Skrill ist
bislang vor allem durch seine elektronische
❚
Geldbörse Moneybookers bekannt. cf
MOVING IMAGE24
STRATO
UNISERV
Videomanager in Typo3 integriert
Kostenloser Online-Speicher
Internationale Adressprüfung
Die Web-Agentur Netlogix Media hat den Videomanager5 von Moving Image24 über die SOAPAPI an das Content Management System Typo3
angebunden. Ab Version 4.4 können Videos mit
dem SaaS-Tool direkt über die Typo3-Oberfläche eingebunden und verwaltet werden. cf
Strato steigt in den Internet-Storage-Markt ein
und bietet unter www.free-hidrive.com fünf Gigabyte kostenlosen Online-Speicher an. Premiumpakete mit 100 oder 500 Gigabyte sind ab 9,90
Euro monatlich zu haben. Der Online-Speicher
eignet sich für alle gängigen Betriebssysteme. cf
Das Softwarehaus Uniserv hat sein SoftwareModul „Post” ausgebaut: Es prüft jetzt auch brasilianische, russische, japanische und chinesische
Adressen bereits während der Eingabe auf ihre
postalische Richtigkeit. Die CRM-Anbindung
erfolgt über Konnektoren oder Schnittstellen. cf
21. September 2011
TOOLS & TECHNIK
Dem App-Erfolg
auf der Spur
Über den großen Teich
19/11
A
ls „das erste Angebot auf dem deutschen Markt, das iPhone, iPad und
Android Apps so ausführlich wie eine
Website tracken kann“, preist der WebAnalyse-Spezialist Webtrekk sein neuestes
Tracking Tool an. Der „Q3 App-Tracker“
kann jede messbare Interaktion in der App
erfassen – egal, ob es sich um Anwendungen, Spiele oder Shops handelt, verspricht
das Berliner Unternehmen. So geben die
erfassten Daten beispielsweise Aufschluss
darüber, welche Artikel am meisten gelesen, welche Level am meisten oder am
längsten gespielt und welche Produkte am
häufigsten gesucht werden. Auch die Erfolgsmessung von In-App-Werbung ist
laut Webtrekk möglich.
Wie bei einer klasssichen Website kann
die Nutzung jeder App durch frei definierbare Tracking Requests erfasst werden.
Über ein asynchrones Tracking mit der Q3
App-Tracking-Library lassen sich zudem
Offline Apps messen. Ziel ist laut WebtrekkGeschäftsführer Christian Sauer „auch im
Wachstumsmarkt Mobile von Anfang an
professionell zu analysieren, um zu erkennen, wie die Budgets für Optimierung und
Weiterentwicklung optimal eingesetzt
werden“. Als einer der ersten Kunden
trackt der Axel Springer Verlag mit dem
Tool seine iPhone und iPad Apps der Zeitungen „Bild“ und „Welt“. cf
❚
CMS-Spezialist E-Spirit startet eine Präsenz in den USA
D
ten Angebot eines leistungsstarie E-Spirit AG, Anbieter des
ken CMS, das problemlos in
Content-Management-Sysunterschiedliche
Unternehtems First Spirit, hat eine USmensportale integriert werden
Tochter gegründet. Von deren
kann, kleinere und deutlich
neuem Hauptsitz in Boston aus
günstigere Brötchen.“ Das eigewill das Unternehmen in einem
ne CMS soll, wie auch schon auf
verunsicherten Markt punkten.
dem europäischen Markt, durch
Die beiden bisher beherrdie „Best of Breed“-Firmentraschenden CMS-Systeme auf
tegie, also die Anbindung von
dem amerikanischen Markt, Robert Bredlau,
Day Software und Fat Wire, COO von E-Spirit Inc. führenden Tool-Anbietern aus
unterschiedlichen Bereichen, an
wurden kürzlich von den Großinvestoren Adobe und Oracle übernom- das eigene CMS, erweitert werden.
Mit einer Mannschaft von zunächst
men. Ihre Content Management Services
werden jetzt vornehmlich in umfassenden sechs Mitarbeitern will Bredlau den USUnternehmens-Komplettlösungen ange- amerikanischen und kanadischen Mittelboten. Viele potenzielle Kunden für E-Spi- stand ansprechen. „So wollen wir auch
rit sind ob dieser Veränderungen und neu- fürs Erste unter dem Radar der großen
en Angebote derzeit eher unsicher, ließ Konkurrenten bleiben“, so der E-Spiritsich der CMS-Anbieter von Forrester Re- Mann. „Haben wir den Mittelstand erst
search bestätigen. „Wir haben festgestellt, mal von unserer Leistung überzeugt, werdass diese ,Rip & Replace‘-Strategie, bei den sich automatisch auch die großen
der Unternehmenskunden ihr gesamtes Unternehmen für uns interessieren.“ Das
Backend auf einen Schlag austauschen sol- Headquarter in Boston soll für Service,
len, in der aktuellen schwierigen wirt- Support und Vertrieb zuständig sein, die
schaftlichen Lage nicht unbedingt die at- eigentliche Implementierung von Firsttraktivste ist“, sagte Robert Bredlau, COO Spirit sollen, wie auch in Europa, Partvon E-Spirit Inc. und designierter Leiter neragenturen und Dienstleister umsetder US-amerikanischen Dependance, zen. Um die zu gewinnen, startet E-Spirit
gegenüber INTERNET WORLD Business. im Oktober eine Roadshow an der ameri„Wir backen da mit unserem spezialisier- kanischen Ostküste. il
❚
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Agentur
Bauking
Zahlungsabwicklung und Risikomanagement für den
Webshop des Baustoff- und Holzfachhändlers
Wirecard
Brockhaus
Launch des Online-Lehrerportals www.brockhaus-derschulpartner.de auf Basis des Open-Source-CMS Drupal
KWP
Deutsche Post
Neugestaltung des Prospekt- und Coupon-Portals
www.allesnebenan.de
People Interactive
DM-Drogerie Markt
Konzeption und Produktion eines personalisierbaren
Films mit dem Bären Brumi für den Bereich Baby & Kind
Weitclick
Eternit Flachdach
Relaunch der Corporate Website auf Basis von Typo3
Medienkombinat
Gourmondo
Einführung der Zahlungsart Rechnungskauf inklusive
Risikoprüfung, Forderungsmanagement und Inkasso
Billpay
Griesson – de Beukelaer
Launch der Website www.black5.de zum Marktstart des
neuen Keksprodukts Black5
Netzbewegung
Hamburg Port Authority
Neukonzeption des Intranet-Auftritts der Betreibergesellschaft des Hamburger Hafens
Opus 5
Moneyou
Einsatz der Kony-Plattform zur App-Portierung auf
Android, Blackberry und Phone7
Kony
Neckermann.de
Entwicklung und Optimierung von Score-Karten für das
Risikomanagement bei Raten- und Rechnungskauf
Fico
Pons
Optimierung des Sprachenportals www.pons.eu mit den
Tools Visitor Motion und Page Feedback
Etracker
Skoda
Entwicklung der Microsite www.skoda-radsport.de
Netz98
TK Maxx
Aufbau eines mobilen Web-Auftritts mit Filialsuche,
Newsletter-Anmeldung und Größenberater
TWT Interactive
Ulla Popken
Einsatz der Warenwirtschaftslösung Mos-Choice6
Mos-Tangram
Unicum
Relaunch des Studentenportals auf Basis von Typo3
Steuerung B
Urban Decay
Einsatz der Demandware-Commerce-Plattform durch
das US-Kosmetikunternehmen
Demandware
Internet World BUSINESS
49
SEARCHMETRICS
Gemeinsam mit Intelliad
Searchmetrics hat seine Search-AnalyticsLösung Searchmetrics Suite in die Bid-Management- und Multichannel-Optimization-Software von Intelliad integriert. Dadurch lassen sich SEO- und SEA-Daten mit
Keyword-Advertising-Daten verknüpfen
und zeitgleich optimieren. Zudem konnte
Searchmetrics die Agentur Aperto Online
Marketing als neuen Partner gewinnen. cf
IBM
Social Business wird mobil
Über eine Mobile App ist die Social Networking Software „IBM Connections” jetzt
auch für Android, Apple und Blackberry
verfügbar. Nutzer können über die kostenlose App von unterwegs Blogs, Mitarbeiterinformationen und Status-Updates einsehen sowie Dokumente, Videos und Fotos
teilen. Für die einzelnen Betriebssysteme
stehen ergänzende Features bereit. cf
GOOGLE
Google Mail offline nutzen
Google stellt wie angekündigt erste WebAnwendungen offline zur Verfügung. Den
Anfang machen die Services Google Mail,
Google Kalender und Google Text &
Tabellen. Der Offline-Zugriff auf die Mails
erfolgt über eine HTML5-App und soll
immer dann greifen, wenn keine InternetVerbindung verfügbar ist, etwa im Flugzeug, im Zug oder im Auto. cf
50
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
21. September 2011
19/11
FACEBOOK APPS
Es muss nicht Farmville sein
Nicht ein großes Budget, sondern der offene Umgang mit den Usern entscheidet über den Erfolg von Facebook Apps
A
ls der Hype am größten war, tummelten sich jeden Monat über 80 Millionen Nutzer auf Farmville.Auch heute noch,
obwohl das einfache Social Game schon
über zwei Jahre auf dem Markt ist, kommen
jeden Monat noch rund 40 Millionen User
vorbei, um ihre Farm auszubauen. Überall
wird gebaut, gepflanzt, geernet und
verschenkt, man postet Erfolge
auf der Facebook-Pinnwand und lädt Freunde
zum Mitmachen ein. Das Spiel
hat längst eine virale Eigendynamik
entwickelt, von der auch die Entwickler bei
Zynga nie zu träumen gewagt hätten – und
eben die macht Farmville zur Königin der
Facebook Apps und zum bewunderten,
aber nie erreichten Vorbild. Denn die
meisten Facebook Apps stammen aus der
Feder von Social-Media-Agenturen, die im
Auftrag von Unternehmen tätig sind – und
die sind nur im Ausnahmefall bereit, einen
sechs- oder siebenstelligen Betrag in eine
Farmville: Aufwendigste und erfolgreichste App auf Facebook. Aber auch
kleinere Brötchen können sich
verkaufen wie warme Semmeln
nga
: Zy
Bild
„Man
muss nicht immer das Rad neu
erfinden“, so Jan Reichert,
Geschäftsführer bei der SocialMedia-Spezialagentur Kr3m, die die Verschenk-App für Lindt umsetzte. „Oft sind
ganz einfache, tausendfach bewährte Konzepte immer wieder erfolgreich.
Ein Quiz, einfache Spiele wie
Mahjong, ein Gewinnspiel, Spielereien mit dem Profilbild, oder
eben die Möglichkeit, etwas zu
verschenken – solche Apps können auch mit einem Budget von
10.000 bis 20.000 Euro umgesetzt werden und trotzdem eine
enorme, virale Wirkung entwickeln.“ Eben diesen schwer vorGenial einfach: Mit der „Verschenk was“-App können User herzusagenden viralen Effekt
Bilder von Lindt-Produkten verschicken – ein Riesenhit
hoffen Marketer mit Facebook
Apps zu erzeugen. „Der virale
Facebook App zu stecken, die noch dazu Faktor trägt dazu bei, Unternehmensbotjahrelang betreut werden muss. Damit eine schaften weiterzuverbreiten“, bestätigt
App gut, sprich: erfolgreich ist, ist solch ein Benjamin Wittkamp von der Hamburger
enormer Aufwand allerdings nicht unbe- Social-Media-Agentur Elbkind.„Bietet die
App den Fans einen Mehrwert, bindet sie
dingt notwendig.
Das zeigen Beispiele von einfachen, aber diese weiter an die Marke oder das Proenorm erfolgreichen Apps. So konnte der dukt.“ Voraussetzung dafür ist aber, dass
Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli die App auch zum Produkt passt und der
seine Fan-Zahl innerhalb von zwei Wo- Zusammenhang für die Facebook User
chen verdoppeln – nur mit dem Einsatz einfach nachzuvollziehen ist. Das funktioeiner schlichten Verschenk-was-Applika- niert bei emotionalen Marken wie den
tion, bei der Facebook User Bilder von Schoko-Hasen von Lindt, den abwechsLindt-Produkten als Gruß an Freunde ver- lungsreichen Sorten von Rittersport oder
schicken können. Das kam so gut an, dass den Deos von Axe, die auch im Rahmen
viele den Like-Button drückten, obwohl der Facebook App „Axe Hot Jobs“ dem
die App sie nicht dazu zwang. Inzwischen Chauvie-Image der Marke treu bleiben.
kann Lindt über 38.000 Fans verbuchen. Bei weniger starken Marken kann die Rück-
Einfach und komplex: Rittersport umwirbt seine Fans mit Schoko-Mat und Blog-Schokolade
Interview
Jan Reichert,
Geschäftsführer der
Social-Media- und
Social-Gaming-Agentur
Kr3m Media, Karlsruhe
❚ www.kr3m.de
„Facebook ist der Raum der
User, nicht der Unternehmen“
kehr zu bewährten Spielprinzipien helfen: So bietet das
Versandhaus Baur seinen FacebookFans ein Mahjong mit Modemotiven aus
dem eigenen Katalog an. Ein einfaches
Spiel, das schnell so beliebt wurde, dass die
User gegen eine geplante Abschaltung
Sturm liefen. Jetzt darf auf der Baur-Seite
weitergespielt werden.
Das Beispiel illustriert nicht nur erneut
den Erfolg von einfachen Apps mit bekanntem Prinzip, sondern zeigt auch, dass
Herr Reichert, eine Facebook App soll
vor allem Fans generieren – richtig?
Jan Reichert: Sicherlich liegt darin das
Hauptinteresse der Marketer. Aber
das sollte dem User nicht zu deutlich
bewusst werden. Ist eine Facebook
App zu werblich oder fordert sie zu
vehement den Nutzer dazu auf, Daten
preiszugeben oder Fan des Unternehmens zu werden, wird sie hohe
Abbruchquoten erzielen. Nicht vergessen: Facebook ist der Raum der
User, nicht der Unternehmen!
Die Unternehmen sollen also in Vorleistung gehen und sehen, was passiert?
Reichert: Durchaus! Ich rate auf jeden
Fall dazu, die App offen zu gestalten,
damit alle Facebook User sie nutzen
können, nicht nur Fans des Unternehmens. Dadurch wird der virale
Effekt verstärkt, und die User freuen
sich, dass sie eine coole oder lustige
App nutzen dürfen, ohne etwas
dafür zu tun – und klicken damit viel
williger auf einen angebotenen LikeButton.
Der Marke entsprechen: Die Casting App
von Axe bleibt dem Markenimage treu
die Lebensdauer einer App nur schwer einzuschätzen ist; sie ist maßgeblich abhängig
vom flüchtigen Viral-Faktor. „Selbst wenn
eine App nicht mehr beworben wird, kann
sie doch, wie andere Online-Werbeformen
auch, im Longtail noch Erfolge bringen“,
gibt Matthias Maurer, Geschäftsführer der
Agentur La Red zu bedenken. „Abschalten
muss also nicht sein – vorausgesetzt, die
alte App ist nicht das Einzige, was auf der
Facebook-Seite stattfindet. Ohne pauschalisieren zu wollen, sollte sich neben der
fortwährenden Kommunikation über die
Pinnwand auch im Kampagnenbereich
alle sechs bis acht Wochen etwas tun.“
Benjamin Wittkamp von Elbkind rät zusätzlich dazu, auf die eigenen Fans zu hören. „Die Kommentare der User, aber auch
die Nutzerzahlen der App, geben Hinweise
darauf, wann es Zeit ist, eine App offline zu
nehmen.“ Dieser Zeitpunkt kann schnell
kommen oder – wie bei vielen kleinen, einfachen Apps – nie. il
❚
Das klingt nach einem kostspieligen
Glücksspiel für die Unternehmen ...
Reichert: Im Gegenteil. Hier kann man
viel von den Social Games lernen: Dabei ist alles kostenlos, aber wenn das
Spiel noch ein bisschen cooler aussehen oder bessere Features offenbaren
soll, zahlen die User gern einen kleinen Obulus. Analog dazu sollten
Unternehmen erst mal ihre App
anbieten und nebenbei freundlich
fragen, ob die User nicht auch Fans
werden wollen. Man muss bedenken:
In jedem Dialogschritt, den der User
gehen muss, bevor er mit einer App
oder einem Spiel etwas anfangen
kann, springen durchschnittlich zehn
Prozent der Nutzer ab.
Was gilt es noch zu bedenken?
Reichert: Die richtige Werbung. Die
schönste App nutzt nichts, wenn niemand sie findet. Stattdessen sollte die
App als Teil eines Facebook-Gesamtkonzepts entworfen und entsprechend, am besten mit Facebook Ads,
beworben werden. Das ist vergleichsweise günstig und kann den Erfolg
einer App enorm verbessern.
19/11
TOOLS & TECHNIK
21. September 2011
Internet World BUSINESS
51
CASE STUDY
Beim Shoppen Freunde fragen
Mit „Best Choice“ können Kundinnen des Online Shops von Lodenfrey die Meinung ihrer Freunde einholen
D
as blaue Dirndl mit der gestreiften
Seidenschürze oder lieber das grüne
mit der rosa Schürze? Um solche komplizierten Entscheidungen nicht allein fällen
zu müssen, gehen insbesondere Frauen
gerne mit ihrer Freundin einkaufen. Und
ohne die Meinung der Freundin kommt
dann nichts in die Tüte. Mit dem neuen
Social-Shopping-Modul „Best Choice“
des Münchner Unternehmens Voycer
können Kundinnen (und Kunden) des
Webshops von Lodenfrey nun genau diese
Fragen auch beim Internet-Einkauf stellen
– und zwar ihrem Freundeskreis im sozialen Netzwerk Facebook.
Das in den Warenkorb integrierte
Voycer-Modul ermöglicht es, zwei bis
vier ausgewählte Kleidungsstücke
mittels „Drag and Drop“-Funktion
in ein Vergleichsfenster zu ziehen.
Per Knopfdruck auf den Button
„Freunde auf Facebook abstimmen lassen“ sendet die
Shop-Besucherin diese Auswahl dann an ihre Freundinnen und holt sich Rat,
welches Outfit am besten
ankommt. Wenn 70 Prozent das
blaue Dirndl besser finden, fällt die
Kaufentscheidung schon leichter, so die
Theorie. „Mit dem Voycer-Tool übertragen wir die soziale Interaktion beim Einkaufen ins Internet“, erklärt Ralf Mager,
Online Marketing Manager bei Lodenfrey,
die Entscheidung für das Tool.
Drei Effekte für den Shop
Für Internet-Händler ergeben sich durch
die Einbindung von Best Choice in den
Warenkorb drei Effekte, wirbt Michael
Nenninger, Vorstand der Voycer AG, für
das Produkt: Erstens werde die Kaufunsicherheit bei den Käufern reduziert. Der
Rat der Freunde erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass eines der gewählten Stücke
auch gekauft werde. Und zweitens werde
das Sortiment im Netz verbreitet: Durch die
Interview
Ralf Mager,
Online Marketing
Manager Lodenfrey
in München
❚ www.lodenfrey.de
Mit Social Media jüngere
Zielgruppen erreichen
Nicht nur Tracht: Das Münchner Traditionshaus
Lodenfrey führt auch Designermode
Abstimmungsmöglichkeit erfährt auch
der Freundeskreis,
welche Produkte der
Online Shop führt –
Stichwort Empfehlungsmarketing.
Dadurch vergrößert sich die Reichweite und potenzielle
Neukunden werden angesprochen. Drittens könnten zudem die Abstimmungsergebnisse
dazu dienen, die Sortimentspolitik im
Shop besser zu gestalten. Die Voycer-Kunden erhalten Reports darüber, welche Produkte bei den Abstimmungen gut abgeschnitten haben und welche nicht.
Damit die Käufer ihren Freundeskreis
befragen können, müssen sie auf Facebook vernetzt sein. Beim Absenden der
Umfrage wählen sie aus, ob nur bestimmte
Leute befragt werden oder ob das Voting
auf ihrer Facebook Wall für alle sichtbar
erscheinen soll. Die Ergebnisse erhalten sie
in der Voycer-App auf ihrem FacebookProfil oder auf der Lodenfrey-Fanpage.
Optional können sie sich über die Abstim-
Steckbrief „Best Choice“
❚
Anbieter: Voycer AG, München
Consumer-to-Consumer-Umfrage-Tool für Webshops. Kunden
können Freunde abstimmen lassen, welches Produkt sie kaufen sollen.
❚ Implementierung: Dauert laut Anbieter
etwa zwei Tage bei der Standardlösung
❚ Kosten: Staffelpreise, Software as a Service,
Jahresmietgebühr ab 1.000 Euro
❚ Internet: www.voycer.biz
❚ Kurzbeschreibung:
Best Choice im Shop: Das Umfragefenster
erscheint direkt unter dem Produkt
mungsergebnisse auch per E-Mail informieren lassen. Jedes Voting im LodenfreyShop wird auch auf dem Facebook-Profil
von Lodenfrey veröffentlicht. Da keine
personenbezogenen Daten erhoben werden, sieht Mager auch keinen Konflikt mit
dem Datenschutz. Eine Auswertung erfolge
lediglich auf Artikelebene, um daraus
Schlüsse für den Einkauf ziehen zu können.
Für Mager war wichtig, dass die Kundinnen während der Umfrage im Shop bleiben (siehe Interview). Zudem sind die einzelnen Produkte im Umfrage-Tool mit
dem Shop verlinkt. Wer abstimmt und ein
Kleid interessant findet, kommt mit einem
Klick ins Online-Modehaus.
Mode, Kosmetik und Sportartikel eignen sich besonders gut für solche Umfragen, meint Nenninger von Voycer, weil dies
„emotionale Produkte“ seien. Das Modul
könne in jede Shop-Lösung integriert werden. Hightech-Produkte seien für Umfragen dagegen weniger geeignet, weil dort
beim Kauf eher die Technik-Argumente
zählen als das Urteil der Freunde.
Wie viele Kundinnen ihre Freunde zurate ziehen, kann Mager noch nicht sagen,
weil Lodenfrey das Tool gerade erst implementiert hat. „Wir haben derzeit rund
1.600 Facebook-Fans, aber natürlich viel
mehr Kundinnen im Shop. Ich gehe davon
aus, dass die Voycer-App etwa fünf bis
zehn Umfragen pro Tag generieren wird,
denn sie spricht den Spieltrieb an“, prognostiziert Mager.
Dass der Freundeskreis mit einem Zuviel an Umfragen überfordert wird und die
Lust daran irgendwann nachlässt, befürchtet Mager nicht: „Das Umfrage-Tool
ist eine Hilfe. Wenn jemand damit gute
Erfahrungen gemacht hat, wird er es auch
wieder einsetzen.“ is
❚
Was versprechen Sie sich von dem
Voycer-Umfrage-Tool im LodenfreyWebshop?
Ralf Mager: Wir versprechen uns davon, dass die Kundinnen und Kunden
den Shop bekannter machen, was zu
Neukunden und letztendlich natürlich zu mehr Umsatz führt. Ein zweiter Grund ist, dass wir mit Social
Media eine andere Zielgruppe ansprechen wollen. In unserem Modehaus und im Online Shop ist unsere
Zielgruppe im Schnitt 45 Jahre. Mit
Voycer Best Choice wollen wir jüngere
Zielgruppen mithilfe von Social
Media erreichen.
Viele denken, dass Lodenfrey nur
Trachten verkauft. Mit Voycer Best
Choice können wir vermitteln, dass
das nicht stimmt. Lodenfrey hat mehr
als nur Tracht und führt neben internationaler Designermode auch viele
Marken, die für den normalen Geldbeutel erschwinglich sind. Wir wollen
das Tool auch in unserem anderen
Shop Offandco.de einsetzen.
Wie kompliziert ist die Integration?
Mager: Die Integration war einfach
und wurde vollständig von Voycer
übernommen.
Welche Probleme sind aufgetreten?
Mager: Bislang gab es keine Probleme.
Im Vorfeld haben wir länger überlegt,
wie das Tool im Shop funktionieren
soll. Eine sehr wichtige Anforderung
unsererseits war, dass die Kunden den
Shop auf keinen Fall verlassen sollen,
wenn sie mit dem Voycer Best Choice
Abstimmungen machen.
Wie haben Sie das gelöst?
Mager: Das Voting wird als iFrame, also als Fenster, auf der Webshop-Seite
eingebunden. Innerhalb des Votings
auf dem Facebook-Profil sind alle
Produkte mit dem Lodenfrey-Shop
verlinkt. Ein Klick darauf führt zurück in den Shop.
Was hat die Einbindung des VoycerTools gekostet?
Mager: Da wir für Voycer das Pilotprojekt sind, hat es uns nichts gekostet. Wir haben jedoch einiges an Zeit
und viele Ideen investiert.
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21. September 2011
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
STUDIUM
BVDW
E-Recruiting im Kommen
Endlich mehr E-Wissen
Die Bedeutung von E-Recruiting-Maßnahmen nimmt weiter zu. Das ergab die Befragung „Trend in Prozent“ des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Laut
der Studie gaben fast 90 Prozent an, dass
besonders bei der Anwerbung fest angestellter Fachkräfte E-Recruiting eine wichtige
Rolle spielt. Im Trend liegen die eigene
Webseite sowie der Auftritt in Business und
Social Networks. Gern genutzt werden
zudem persönliche Empfehlungen durch
Kollegen und Geschäftspartner – 89 Prozent der befragten Unternehmen schätzen
diese Art des Recruiting. sn
Zum neuen Semester starten Studiengänge rund um das Internet
D
ie Nachfrage nach Experten aus der
Internet-Welt ist derzeit immens. Die
meisten jungen Leute treten allerdings mit
nur sehr geringen Kenntnissen ihren Job
in der Web-Branche an. Hochschulen und
Fachhochulen haben den Bedarf erkannt,
immer mehr Bildungseinrichtungen bieten inzwischen Studiengänge für künftige
Internet-Profis an.
BVDW-Vize
H. Fortmann:
„Für Human
Resources
und Personalmarketing liegt
E-Recruiting klar
im Trend“
E-Commerce
E-Business
Das Studium „Wirtschaftsinformatik und
E-Business“ bietet als Bachelor-Studium
die Hochschule Ravensburg-Weingarten
an. Der Studiengang, der sich laut Plan
ebenfalls über sieben Semester
erstreckt, ist in die drei Säulen
Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und E-Business sowie Angewandte Informatik und Grundlagen aufgeteilt. Als Besonderheit sieht die
Hochschule dabei das Vermitteln von wichtigen persönlichkeitsbildenden Fähigkeiten –
etwa Teamfähigkeit, Mitarbeiterführung oder Rhetorik.
Nach dem Grundstudium haben die
Studenten die Möglichkeit, aus Vertiefungsrichtungen wie Industrie (Supply
Chain Management), Dienstleistungen
(E-Tourismus) oder prozessorientierte
Anwendungssysteme (E-Business, ERPSysteme) zu wählen.
Auch an der Hochschule Heilbronn
kann man „Electronic Business“ studieren
und mit einem Master of Science abschließen. Die Berufschancen sind nach Ansicht
MUSSENBROCK & WANG
Chancen in China
Foto: TUD / Eckold
Zum Wintersemester 2011/2012 wird an
der FH Wedel zum ersten Mal der Studiengang „E-Commerce“ angeboten.
Während des siebensemestrigen BachelorStudiums sollen die angehenden E-Commerce-Profis eine fundierte Grundlagenausbildung erhalten. Daneben sieht der
Studiengang zwei Praxisphasen vor.
Zusätzlich wird ein dreisemestriges Master-Studium angeboten, das auch berufsbegleitend absolviert werden kann. Hier
sollen die Studierenden ihre Methodenkompetenz und Führungsqualitäten
weiterentwickeln.
Finanziert wird der Stiftungslehrstuhl
durch die Otto Group, Hamburg. Winfried
Zimmermann, Vorstand Personal und
Controlling der Otto Group, erklärt die Beweggründe seines Unternehmens: „Wir erzielen heute mehr als jeden zweiten Euro
im Internet. Daraus resultiert ein wachsender Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern.
Deshalb hoffen wir, über diese Initiative
fundiert ausgebildete Hochschulabsolventen für unser Unternehmen zu gewinnen.“
Der Hamburger Konzern hat das Curriculum vorab mitgestaltet und erweitert zudem bestehende Lehrveranstaltungen
durch Praxisvorträge und aktuelle Fallbeispiele wie „Programmierung für Internet
und Mobile“, „Web-Analytics und WebControlling“ oder „Online Marketing“.
55
Immer mehr Hochschulen in Deutschland bieten Studiengänge für einen erfolgreichen Berufsstart in die Internet-Welt an – etwa zu den Themen E-Commerce, E-Business und Social Media
der Hochschule sehr gut. So könnten
Absolventen zum Beispiel als E-Businessbeziehungsweise IT-Manager, als IT-Architekt in Software- oder Systemhäusern,
als Projektmanager oder im Online Marketing arbeiten. Professor Helmut Beckmann, Studiendekan des Studiengangs
Electronic Business, betont: „Im Vergleich
zu herkömmlichen Wirtschaftsinformatikstudiengängen zeichnet sich unser Studiengang durch einen hohen Praxisbezug
und die geschäftsorientierte Anwendung
von Internet-Technologien aus. Viele
fächerübergreifende Veranstaltungen garantieren das Zusammenspiel von Wirtschaft und Informatik.“
Insgesamt dauert das Studium sieben
Semester. Zwei davon nimmt das Grundstudium in Anspruch, fünf werden im
Hauptstudium absolviert, das darüber
hinaus ein Praxissemester vorsieht. Ab dem
vierten Semester können Studierende zwi-
Einen Master-Studiengang „E-Business“
hat darüber hinaus die Technische Universität Cottbus im Programm. Das Studium
schließt an einen berufsqualifizierenden
Abschluss in einem E-Business-orientierten Studiengang an. Voraussetzung für
den Master-Studiengang sind fundierte
Kenntnisse in Informatik- und Betriebswirtschaftslehre. Auch in Cottbus können
Studierende nach Abschluss eines Grundstudiums zwischen zwei Vertiefungsrichtungen wählen: So behandelt der Schwerpunkt
„Entwicklung und Aufbau von E-BusinessSystemen“ techniknahe Bereiche wie WebTechnologien, Multiagentensysteme, Datenbanktechnologie und Content Management Systeme. Der Schwerpunkt
„Anwendung und Betrieb von E-BusinessSystemen“ ist hingegen wirtschaftsnah
orientiert und soll den Studenten Bereiche
wie Controlling, Unternehmensrechnung,
Marketing sowie Investition und Finanzierung näherbringen.
„Der Lehrstoff setzt sich aus
Inhalten zusammen,
die in unserem Konzern tägliche
Unternehmenspraxis sind.“
Erstmals finden in diesem Herbst die Sino
Jobs Career Days 2011 statt. Die Karriereund Weiterbildungsmesse bietet nach Angaben des Veranstalters direkten Kontakt
für deutsche und chinesische Firmen zu
Studenten, Absolventen, Professionals
sowie High-Professionals mit China-Fokus.
Die Messe findet am 20. Oktober in Nürnberg, am 24. Oktober in Hamburg und
am 27. Oktober in Düsseldorf statt. Veranstalter ist das deutsch-chinesische Unternehmen Mussenbrock & Wang, das zudem das Jobportal Sinojobs betreibt. sn
STEPSTONE
Experten-Blog
Stepstone.de erweitert seine Social-MediaKanäle. Nachdem die Online-Jobbörse bereits über Facebook und Twitter erreichbar
ist, folgt nun der Stepstone-Blog: Mitarbeiter von Stepstone bloggen zu Themen wie
etwa Arbeitsmarkt, Geschichten aus dem
Arbeitsalltag und aktuelle Studien aus dem
Personal- und Karrierebereich. sn
Social Media
Als eine der Ersten bietet die
Universität von Birmingham
einen eigenen Studiengang für
soziale Netzwerke an. Nach
erfolgreichem Abschluss kann
W in
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r m an
nn
man sich dann als „Master of
Vorstand Personal und Controlling der Otto Group
Arts in Social Media“ bewerben. Im Verlauf des Studiums
schen zwei verschiedenen Vertiefungsrich- geht es zum einen darum, Social Media
tungen wählen: In „E-Business-Systeme“ und deren Entwicklung wissenschaftlich
lernen die Studenten Software-Architek- zu begleiten und auch zu hinterfragen.
turen kennen, die sie anschließend beur- Zum anderen soll den Studierenden verteilen und auch erstellen sollen. Der mittelt werden, wie man Wege und MögSchwerpunkt „E-Business Process and Re- lichkeiten erarbeitet, die ein Unternehmen
lationship Management“ konzentriert optimal mit dessen Zielgruppe vernetzen.
sich auf die Konzepte und Methoden des Voraussetzung für dieses Studium, das insRelationship Management und soll die gesamt nur zwei Semester dauert, ist ein
Fertigkeit vermitteln, digitale Kundenbe- abgeschlossenes Hochschulstudium mit
ziehungen zu managen und Geschäftspro- dem Abschluss Bachelor.
❚
zesse zu modellieren und zu optimieren.
Susann Naumann
Interaktion erwünscht: Der StepstoneBlock setzt auf Gedankenaustausch
IBC
Mehr Praxis für Talente
Burda Digital, Pro Sieben Sat1 Digital und
Tomorrow Focus haben in Kooperation mit
der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) das Internet Business Cluster
(IBC) gegründet. Ziel: Die Leistungs- und
Wettbewerbsfähigkeit des Digitalstandorts
Deutschland durch Erfahrungsaustausch
zwischen Firmen und Studenten stärken.
Erste Schritte: Förderung praxisnaher Forschungsprojekte und die Einrichtung einer
Gastprofessur an der LMU. Zudem können
Studierende an Projektkursen, Seminaren
und Praktika in den Firmen teilnehmen. sn
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Mobile Trends
auf einen Blick
Teilnahme für
Internet World
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ode:
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Mobile Commerce: Was im Store alles möglich ist
Keine App ohne Konzept: So landen Sie unter den Top Ten
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Geschäftsführer,
digitalmobil
GmbH & Co. KG
Dr. Michael Rath,
Rechtsanwalt,
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Andreas Steinbeißer,
Geschäftsführender
Gesellschafter,
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mobile-business-conference.de
Veranstalter:
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MENSCHEN & KARRIERE
21. September 2011
Stephan Spaete
Steffen Hopf
Als neuer Direktor Internationales Geschäft wechselt
Stephan Spaete zu der eBayTochter Mobile International
GmbH. In dieser Position kümmert sich der 39Jährige künftig um die Produktentwicklung, die
Vermarktung und das operative Geschäft für die
internationalen Fahrzeugmärkte in Italien, Frankreich, Rumänien und Polen. Spaete, der darüber
hinaus für die Entwicklung neuer Marktplätze zuständig ist, berichtet an Geschäftsführer Martin
Tschopp. Zuletzt war Spaete Managing Director
bei der eBay Advertising Group, zuvor unter anderem als Leiter Online bei der Bauer Media KG und
als Head of Sales bei Microsoft Deutschland.
❚ www.mobile.de
Das Internet-Werbenetzwerk Specific Media hat einen neuen
Deutschlandchef: Steffen Hopf, der bislang als Director Sales
bei Yahoo Deutschland tätig war, verantwortet in Zukunft die
strategische Ausrichtung des Unternehmens. Außerdem soll
der 36-Jährige, der auf Beate Hafeneder folgt, neue Produkte
und Services in den Bereichen Video und Display entwickeln
und das Wachstum vorantreiben. Hafeneder kehrt zu ihrem
früheren Arbeitgeber G+J Media Sales als Sales Director zurück, sie wechselte im August 2010 zu Specific Media.
❚ www.specificmedia.de
Froodies, Düsseldorf
Specific Media, München
Burda Wireless, München
Die Geschäftsführung hat
Andreas Ludwig bei der
Münchner Burda Wireless
GmbH, Anbieter mobiler Anwendungen und Dienste mit
Schwerpunkt Entertainment, übernommen. Der
43-Jährige, der zuvor Mitglied der Geschäftsleitung
bei Overture und Yahoo Deutschland war, kam im
März 2011 als Director Leadgeneration & Business
Development zu Burda Direkt Services. Burda Wireless, bisher direkt unter dem Dach von Burda Digital angesiedelt, wird Teil der Burda Direkt Services.
❚ http://wireless.burdadigital.de
Gerald Neumüller
Sevenone Media,
Unterföhring
Einen neuen Forschungschef
hat die Unterföhringer Sevenone Media GmbH, Tochter
der Pro Sieben Sat1 Group,
eingestellt: Gerald Neumüller folgt als Director
Research auf Daniel Haberfeld, der die neu geschaffene Position des Director Strategic Projects
übernimmt. Neumüller verantwortet in Zukunft
die gesamte Medien-, Werbewirkungs- und auch
Online-Forschung der Vermarktungstochter von
Pro Sieben Sat1 Media. Zuvor war der 43-Jährige,
der seine Karriere 1993 als Account Executive bei
A.C. Nielsen in Frankfurt begann, unter anderem
Marketing Manager Marketinganalyse der MGM
Media Gruppe München, des Vorgängers von
Sevenone Media. Zuletzt arbeitet er als Deputy
Director Research bei dem Unternehmen.
❚ www.sevenonemedia.de
57
Ingo Bohg
Mobile International, Kleinmachnow-Dreilinden
Andreas Ludwig
Internet World BUSINESS
Der Web-Lebensmittelhändler Froodies.de verstärkt sich
mit Ingo Bohg. Als weiterer
Geschäftsführer neben Lutz
Preußners und Kai-Uwe Reimers ist der 31-Jährige, der künftig für die Bereiche Marketing, PR und Produktentwicklung zuständig ist, für die Entwicklung des Düsseldorfer
Unternehmens verantwortlich. Zuvor war Bohg
Mitgründer des Vergleichsportals Toptarif.de und
Area Manager für Südostasien bei Jamba.
❚ www.froodies.de
Kurt Redfield
Stefan Benndorf
Markus Solmsdorff
Simfy, Köln
Madvertise, Berlin
Expercash, Mannheim
Ihren Vorstand erweitert die
Simfy AG, Kölner Betreiberin
des Musikportals Simfy.de: In
Zukunft ist Kurt Redfield als
neuer Chief Financial Officer
und Chief Operating Officer neben den bisherigen Vorständen Gerrit Schumann (CEO) und
Georg Bergheim für die Geschäfte des Unternehmens zuständig. Der bisherige CFO und COO
des Software-Anbieters Bridgeco bringt mehr als
20 Jahre Erfahrung in der Finanzwelt mit.
❚ www.simfy.de
Als neuer Chief Financial
Officer ist Stefan Benndorf in
Zukunft bei der Madvertise
Mobile Advertising GmbH
tätig. In dieser Position verantwortet der 29-Jährige, der seit einem Jahr als
Strategic Advisor für das mobile Werbenetzwerk
aus Berlin tätig ist, die Bereiche Finanzen, Strategie und Corporate Development.
❚ www.madvertise.com
Als weiterer Geschäftsführer
neben dem Gründer André
Boeder ist Markus Solmsdorff
bei der Expercash GmbH in
Zukunft im ManagementTeam aktiv. Er soll sich vor allem um die Bereiche
Sales, Marketing und Human Resources bei dem
Mannheimer E-Payment-Dienstleister kümmern.
Bislang war Solmsdorff als Prokurist für Business
Development und Marketing bei der PostbankTochter P.O.S. Transact zuständig.
❚ www.expercash.de
Mariane Della Rocca
Beim „Kölner Stadt-Anzeiger“
ist Michael Krechting künftig
als neuer Ressortleiter Neue
Medien für die Online-Redaktion und das Portalmanagement der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ verantwortlich. Der 34-Jährige soll sich insbesondere um
die Entwicklung des Internet-Auftritts Ksta.de, das
Web-TV-Angebot Ksta.tv und digitale Produkte wie
die iPad-Ausgabe und das Mobilportal kümmern.
❚ www.ksta.de
Babbel, Berlin
Das Online-Sprachlernportal
Babbel.com heuert Mariane
Della Rocca als neuen Marketing Manager für Frankreich
an. Die 26-Jährige verantwortet künftig sämtliche Marketingstrategien sowie
die Kommunikation des Berliner Unternehmens
in dem Nachbarland. Zuletzt war Della Rocca als
Projektmanagerin für strategisches Marketing in
der britischen Versicherungs- und Herstellungsbranche tätig.
❚ www.babbel.com
Christoph Burbes
Madvertise, Berlin
Die Berliner Madvertise Mobile Advertising GmbH holt
Christoph Burbes als neuen
Head of Marketing & Communications an Bord. Bisher
war Burbes als Leiter Kommunikation und
Marketing beim Münchner TV-Sender Das Vierte
aktiv, davor unter anderem bei NBC Universal
Global Networks Deutschland und Sport1.
❚ www.madvertise.com
Michael Krechting
Kölner Stadt-Anzeiger, Köln
Thilo Knott
Spiegel Online, Hamburg
Zum 1. Januar 2012 wechselt
Thilo Knott, seit 2001 bei der
„Taz“, als Chef vom Dienst
zur Spiegel Online GmbH in
Hamburg. Der 39-Jährige soll
das bestehende CvD-Team, dem Patricia Dreyer,
Carlo Ingelfinger, Matthias Streitz, Jörn Sucher
und Anselm Waldermann angehören, unterstützen. Derzeit leitet Knott, bei der „Taz“ zunächst
als „Redakteur für besondere Aufgaben“ und zwischen 2006 und 2009 als Chef vom Dienst Seite
1 aktiv, das Ressort „Schwerpunkt“.
❚ www.spiegel.de
Sandro Gnädinger
Brands4friends, Berlin
Mit einem Director Merchandise & Planning verstärkt sich
der Internet-Shopping-Club
Brands4friends.de: In dieser
Position soll sich Sandro Gnädinger insbesondere um die Planung und Steuerung der Verkaufsaktionen kümmern. Zuvor war
der 41-Jährige als Merchandise Director bei der
TK Maxx GmbH für Deutschland und Polen
verantwortlich sowie bei QVC Deutschland, der
Metro AG und der Bank of Tokyo beschäftigt.
❚ www.brands4friends.de
Mirco Freiberg
Spot-media, Hamburg
Die Hamburger Online-Agentur Spot-media AG verstärkt
ihr Qualitätsmanagement mit
Mirco Freiberg, der als Abteilungsleiter Qualitätsmanagement kommt. In dieser Position ist der 37-Jährige,
der zuvor bei der Otto Group angestellt war, für
Projekte in den Bereichen Webshops, Social Commerce und E-Dialog verantwortlich.
❚ www.spot-media.de
Impressum
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
www.internetworld.de
Redaktion:
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Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
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Susanne Vieser (vs),
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Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
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Geschäftsführer:
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Thomas Perskowitz
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Mirjam Müller, Susann Naumann (sn),
Christina Rose
Herausgeber:
Dr. Günter Götz,
[email protected]
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer,
Dr. Christa Gogu
Chefredakteur:
Dominik Grollmann (dg),
[email protected]
Chef vom Dienst:
Stefan Hofer (host),
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Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina
Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller,
Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia
Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther,
Christian Schumacher, Melanie Wallner
Anzeigenleitung:
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Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17-281,
Fax: (089) 741 17-269,
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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15
vom 1.1.2011
Leitung Herstellung/Vertrieb:
Thomas Heydn,
Telefon: (089) 741 17-111,
E-Mail: [email protected]
Verlagsleitung Online:
Matthias Sandner,
Telefon: (089) 741 17-259,
E-Mail: [email protected]
Leitung Redaktion Online:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Redaktion Online:
David Henning (dah),
[email protected]
Sonja Kroll (skr),
[email protected]
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17-205,
Fax: (089) 741 17-101
E-Mail: [email protected]
Kooperationen:
Larissa Oßwald
Telefon: (089) 741 17-116,
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Bank: Deutsche Bank
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)
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BIC: DEUTDEMM
Druck:
L.N. Schaffrath Druckmedien,
Marktweg 42 – 50,
47608 Geldern
INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung
für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag.
Der Bezugszeitraum für Abonnenten
beträgt jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50
Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im
Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt
4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement
61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10
Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert
sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs
Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird.
Studenten erhalten bei Vorlage
eines Nachweises einen Rabatt
von 30 Prozent.
Schon
chon abonniert?
a o ni rt?
www.internetworld.de/abo
58
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
René Drews /
Robert Kahnt /
Marc-Oliver Holzapfel
eCircle, München
Mit drei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Münchner
eCircle GmbH, Spezialist für
M.-O. Holzapfel
E-Mail-Marketing: Als Senior
Business Development Manager kommt Marc-Oliver Holzapfel von ISA – Architects of
Internet, einer Full-ServiceAgentur aus Hamburg. Der
39-Jährige, der zuletzt als
Sales Manager beschäftigt
R. Kahnt
war, soll sich künftig vor allem
um das Neukundengeschäft kümmern. Für die
Betreuung nationaler und internationaler Großkunden ist dagegen in Zukunft René Drews bei
eCircle zuständig. Der 36-Jährige, der als Senior
Key Account Manager einsteigt, war zuletzt bei
Fujitsu Siemens Computers, ebenfalls München,
in verschiedenen Positionen tätig. Als neuer Projektmanager mit Schwerpunkt Social Media
kommt darüber hinaus Robert Kahnt zu eCircle.
Der 34-Jährige arbeitete bislang bei der Pro Sieben Sat1 Media AG beziehungsweise deren
Tochter, dem Video-Portal-Betreiber Maxdome
GmbH, in den Bereichen Sales, Marketing sowie
CRM und soll sich künftig vor allem um die Beratung rund um das Produkt eC-social kümmern.
❚ www.ecircle.com
Fritz Oleinek /
Melanie Schmid
Contentmetrics, München
Führende Positionen bei der
Contentmetrics GmbH übernehmen künftig Fritz Oleinek
und Melanie Schmid, die ab
F. Oleinek
sofort als Head of Sales den
Vertrieb leitet und mit einem
dreiköpfigen Team Kunden
in ganz Europa betreut. Bislang war die 28-Jährige, die
2008 zur Unternehmensberatung für Web Analytics kam,
M. Schmid
als Senior Account Manager
aktiv. Als Senior Consultant
Web Analytics stieg Fritz Oleinek im Januar 2009
bei Contentmetrics ein. Künftig verantwortet der
40-Jährige als Head of Consulting die Planung
und Realisierung von Projekten mit einem neunköpfigen Team.
❚ www.contentmetrics.de
Linkedin, München
Bundesvervand des Deutschen Versandhandels e.V., Berlin
Von Dezember 2011 an verstärkt Martin Groß-Albenhausen,
der bislang als Fachjournalist tätig war, das Team des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels e.V. (BVH). In seiner
neuen Funktion tritt der 43-Jährige die Nachfolge von Sabine
Klein in den Bereichen E-Commerce, Marketing sowie Social
Media an. Darüber hinaus übernimmt Groß-Albenhausen die
Geschäftsführung der BVH-Services GmbH.
❚ www.versandhandel.org
Matthias Schenk
David Boston
Apprupt, Hamburg
Geizhals.at, Wien
Bei dem Mobile-AdvertisingAnbieter Apprupt GmbH ist
Matthias Schenk künftig als
neuer Chief Sales Officer für
alle Vertriebsaktivitäten auf
nationaler und internationaler Ebene verantwortlich. In der neu geschaffenen Position ist der 37Jährige, der zuletzt als Country Manager DACH
& Eastern Europe bei dem Targeting-Anbieter
Audience Science und zuvor in gleicher Tätigkeit
bei Wunderloop arbeitete, zudem Mitglied der
Geschäftsleitung.
❚ www.apprupt.com
Das Internet-Preisvergleichsportal Geizhals.at, ein Angebot der Internet Services AG
in Wien, hat David Boston
zum neuen Country Manager für United Kingdom ernannt. In dieser Position verantwortet der 28-Jährige das vor Kurzem
gestartete Portal Skinflint.co.uk, das neue Angebot von Geizhals für den britischen Markt. Zuvor
war der gebürtige Brite für Hewlett-Packard in
Großbritannien tätig und für mehrere nationale
Marketingkampagnen zuständig.
❚ www.geizhals.at
Thorsten Stoll
Heidi Kallio
Neue Digitale / Razorfish,
Frankfurt am Main
In die zweite Führungsebene
bei der Werbeagentur Neue
Digitale / Razorfish ist Thorsten Stoll eingezogen: Der 34Jährige soll als neuer Group Account Director vor
allem das Kampagnengeschäft ausbauen. Zu den
Startkunden des bisherigen Marketing & Communications Director von Draft FCB Deutschland, der zudem mit CEO Andreas Gahlert die
Marke Razorfish in Deutschland stärken soll,
gehören Tourism New Zealand und der GWA.
❚ www.neue-digitale.de
Pflege.de, Hamburg
Bei der Web Care LBJ GmbH
in Hamburg verstärkt künftig
Heidi Kallio als neue Projektmanagerin das Web-Serviceportal Pflege.de. Die 31-Jährige, die zuvor drei Jahre lang bei der Universität
Hamburg Marketing GmbH beschäftigt war, soll
ein Jobportal für Pflegefachkräfte aufbauen. Sie
berichtet an die Geschäftsführer Benedikt Zacher
und Lars Kilchert.
❚ www.pflege.de
Benjamin Loos
Als neuer Director Travel geht
Thomas Kloubert beim Berliner Couponing-Anbieter Daily
Deal an Bord. Er verantwortet
künftig den Ausbau des Verticals „Travel Deals“ und soll unter anderem die
Akquise neuer Werbepartner vorantreiben. Zuletzt
war Kloubert in der Schweiz beim Online-Fotoservice Ifolor AG als Chief Marketing Officer tätig.
❚ www.dailydeal.de
Nach zwölf Jahren als operativer Leiter der Sologics GmbH
gründet Benjamin Loos seine
eigene Online-Strategie-Beratung, die Brandbutler GmbH
& Co. KG. Schwerpunkte der Firma sind Absatz,
Image und Dialog in den digitalen Medien.
❚ www.brandbutler.de
19/11
Kai Deininger
Martin Groß-Albenhausen
Brandbutler, Köln
21. September 2011
Thomas Kloubert
Daily Deal, Berlin
Sein erstes Büro in Deutschland eröffnet das US-amerikanische Business Network
Linkedin.com mit Hauptsitz
im kalifornischen Mountain
View. Geleitet wird die neue Dependance, das
sechste Büro innerhalb Europas nach Stockholm,
Paris, London, Dublin und Amsterdam, von Kai
Deininger, dem neuen Director Linkedin Germany.
Der ehemalige Managing Director des InternetJobportals Monster.de und General Manager des
Online-Marktplatzes Mfg.com soll vor allem die
Bekanntheit des Networks steigern und sich um
strategische Partnerschaften, das Marketing und
den Vertrieb kümmern.
❚ www.linkedin.com
Verena Butke /
Melanie Mathews /
Björn Bövers
Hi-media, Düsseldorf
Der Geschäftsbereich Online
Advertising der Düsseldorfer
Hi-media Deutschland, HiV. Butke
media Advertising, verstärkt
sein Vermarktungsteam am
Standort Hamburg um drei
neue Mitarbeiter: Während
Verena Butke künftig im Product Management unter der
Leitung von Lasse Nordsiek
B. Bövers
die Partnerbetreuung im
Bereich Travel verantwortet,
wechseln Melanie Mathews und Björn Bövers ins
Sales-Team um Jörg Schneider. Der 29-jährige
Bövers, der zuletzt als Key Account Manager bei
Smatch.com arbeitete, soll sich schwerpunktmäßig um das Performance-Geschäft kümmern. Die
33-jährige Mathews soll Agentur- und Direktkunden betreuen und akquirieren. Zuvor war sie unter anderem International Media Planner bei der
Navigon AG sowie Key Account Manager bei der
Energy Media und bei BBDO Interone. Butke war
zuletzt als Key Account Manager bei der MediaAgentur Uniquedigital beschäftigt.
❚ www.hi-media.com
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
❚ [email protected]
[email protected]
❚ Deutscher Versandhandelskongress 2011 /
Mail Order World
Der Branchentreff für Versandhandel, Dialogmarketing und E-Commerce wartet mit hochkarätigen Referenten unter anderem von den
Unternehmen eBay, Deutsche Post, Otto, Karstadt.de, Bertelsmann und der Verlagsgruppe
Weltbild auf. Zudem hält Modedesigner und
Retailer Harald Glööckler den Vortrag: „Die Inszenierung einer Marke im Multichannel-Zeitalter“. Weitere Themen des Kongresses, zu
dem parallel die Messe Mail Order World stattfindet: „Die Transformation im Versandhandel
– Neue Wege und traditionelle Werte“, „Shopping über alle Kanäle: Schneller, bequemer, individueller – So kaufen Kunden künftig ein“.
Termin: Wiesbaden, 4. bis 6. Oktober 2011
Kosten: 2-Tages-Ticket Kongress: 1.390 Euro
zzgl. MwSt., nur 6. Oktober: 690 Euro zzgl.
MwSt.; Tagesticket Messe: 20 Euro inkl. MwSt.,
2-Tages-Ticket Messe: 30 Euro inkl. MwSt.
Infos: www.versandhandelskongress.de
❚ IFRA Wien
Die Leitmesse für die Zeitungs- und Medienindustrie findet 2011 gemeinsam mit dem 63.
Weltkongress der Zeitungen und diversen begleitenden Veranstaltungen statt wie der 4th
International E-Reading & Tablet Conference
und dem Workshop „Online, Mobile, Tablet“.
Termin: Wien, 10. bis 15. Oktober 2011
Kosten: 36 Euro (Tageskarte), 60 Euro (2-TagesKarte), 84 Euro (Dauerkarte); Preise inkl.
MwSt.; Begleit-Events kosten extra
Infos: www.ifraexpo.com
❚ 25. Medientage München 2011
Bei Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Workshops dreht sich alles um das Veranstaltungsmotto „Mobile, Local, Social: Dreiklang der
vernetzten Gesellschaft“.
Termin: München, 19. bis 21. Oktober 2011
Kosten: 195 Euro (Tages-Ticket), 350 Euro (2
Tage), 425 Euro (3 Tage); alle Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.medientage.de
❚ Convention Camp 2011
Schwerpunktthemen der Internet-(Un)Konferenz sind in diesem Jahr, in dem die Veranstaltung bereits zum vierten Mal stattfindet, Social
Business, Media Future und Smart Life. Zielgruppe sind Vertreter aus den Bereichen Web
Marketing, E-Commerce, Wissenschaft und
Forschung sowie der Web-2.0-Szene.
Termin: Hannover, 8. November 2011
Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt., zudem kostenlose „Sponsored-by-Tickets“
Infos: www.conventioncamp.de
❚ Conversion Rate Forum
Das Programm vermittelt praxisorientiert, wie
Sie den Umsatz Ihres Webshops und die Konversionsraten Ihrer Werbekampagnen steigern.
Termine: Hamburg, 9. November; München,
16. November; Düsseldorf, 29. November 2011
Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. (bis 28.09.2011
Frühbucherrabatt: 199 Euro zzgl. MwSt.)
Infos: www.conversionrate-forum.de
❚ Search Conference
Im Fokus der eintägigen Roadshow stehen die
wichtigsten Themen rund um Suchmaschinenoptimierung und -marketing. Neben Vorträgen erwarten die Teilnehmer Case Studies und
aktuelle Studien zu Linking-Strategien, Social
Media Marketing und Keyword-Auswahl.
Termin: Hamburg, 10. November; München,
17. November; Frankfurt, 22. November 2011
Kosten: 249 Euro inkl. MwSt. (bis 29. September Frühbucherrabatt:199 Euro)
Infos: www.search-conference.de
❚ Insight E-Commerce
Das genaue Programm steht erst Anfang
Oktober fest, geplant sind jedoch Expertenpanels, Keynotes und Workshops zu Innovationen und Trends des elektronischen Handels.
Termin: Leipzig, 22. und 23. November 2011
Kosten: 499 Euro inkl. MwSt. (Early-Bird-Ticket
bis 1. Oktober; danach 799 Euro inkl. MwSt.)
Infos: www.insight-ecommerce.de
19/11
STELLENMARKT
21. September 2011
Sales Manager (m/w)
am Standort München
intelliAd ist ein unabhängiges Technologieunternehmen mit Sitz in München. intelliAd bietet
Werbungtreibenden und Agenturen eine Software, mit der sich die Performance aller OnlineMarketing-Aktivitäten signifikant verbessern lässt. Kernstück der Plattform ist das Bid-Management-Tool, mit dem SEA-Kampagnen zeitsparend verwaltet und optimiert werden können.
Durch ein integriertes Multichannel-Tracking können die Synergie-Effekte zwischen den Offlineund Online-Kanälen Telefon, SEA, SEO, Social-Media, Direct-Traffic, Preissuchmaschinen,
Display, Newsletter und Affiliate-Marketing analysiert werden. Die Erkenntnisse daraus werden
direkt im Bid-Management berücksichtigt. Dieser 360-Grad-Blick auf alle Online-MarketingMaßnahmen ermöglicht den bestmöglichen Einsatz des gesamten Werbebudgets.
Neben zahlreichen Endkunden wie Air Berlin, Neckermann, Medion, A.T.U und weg.de nutzen
auch Agenturen wie etwa Zieltraffic, LBi, ad agents und One Advertising die Software.
Ihre Aufgaben:
3 Gewinnung von Neukunden
3 Nachverfolgung der Interessenten
3 Ausbau der gewonnen Bestandskunden
3 Präsentation der intelliAd Software telefonisch über Web-Demos oder vor Ort
3 Repräsentation von intelliAd auf Messen und Veranstaltungen
Ihr Profil:
3 Sie besitzen Verkaufstalent und können Interessenten begeistern.
3 Sie haben Erfahrung im Online-Marketing und sind vertraut mit „Google AdWords“ bzw.
mit Tracking-Technologien.
3 Sie lieben den Kontakt mit Ihren Kunden und verhandeln abschlussorientiert mit Entscheidern.
3 Sie kommunizieren gerne und haben Erfahrung in Kaltakquise.
3 Sie zeichnen sich durch einen selbständigen und proaktiven Arbeitsstil aus.
Wir bieten:
3 Ein dynamisches, engagiertes und sympathisches Team.
3 Ein professionelles und kreatives Arbeitsumfeld mit Raum für neue Ideen und Impulse.
3 Eine attraktive Vergütung sowie einen modernen Arbeitsplatz im Herzen von München.
Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit Angabe von Referenzprojekten,
Gehaltsvorstellung sowie frühest möglichem Eintrittsdatum an:
intelliAd Media GmbH
Personalabteilung
Weinstr. 8, 80333 München
[email protected]
Internet World BUSINESS
59
SZENE
OnlineStellenmarkt
19/11
Kölner Nächte
Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter:
Wohin nach der Dmexco – und nach dem Essen?
www.internetworld.de/stellenmarkt
In Zusammenarbeit mit:
Bregenz, Österreich
Online Sales Manager/in
Email Marketing (m/w)
getperformance GmbH
München
Online-Manager (m/w)
HanseMerkur Versicherungsgruppe
Hamburg
Online Marketing Manager (m/w)
Frontline GmbH
Hamburg
Teamleiter/-in Payment
Service Provider
B+S Card Service GmbH
Frankfurt/Main
Manager Suchmaschinenoptimierung (m/w)
TwinPlan GmbH & Co. KG
Regensburg
Trainee oder Junior Affiliate (m/w)
Notebooksbilliger.de
Berlin
Produkt-Manager/in "Werbemanager"
Deutsche Post Com
Berlin
Produktmanager (m/w)
Trusted Shops GmbH
Köln
Online Marketing Manager (m/w)
TOM TAILOR GmbH
Hamburg
Junior Produkt-Manager (m/w)
Internet & Marketing
AOK-Verlag GmbH
Remagen
Junior Online Marketing Berater/in
Konsumgöttinnen.de
Frankfurt
e-Marketing Associate (m/w)
Lilly Deutschland GmbH
Bad Homburg
Account Manager (m/w) Online-Marketing
Adcloud
Köln
Kommunikationsprofi (m/w)
Adcloud
Köln
JUNIOR PROJEKTMANAGER
SOCIAL MEDIA HR (m/w)
Peek & Cloppenburg KG
Düsseldorf
Channel Sales Manager
eCommerce (m/w)
Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH
Mitarbeiter
Office-Applikationen (m/w)
Aegis Media Central Services GmbH
Leiter/in
Online Performance Marketing
ricardo.ch AG
Foto: Photocase
Webdesigner/in
WOLFORD AG
Wohnort
Wiesbaden
Zug, Schweiz
Junior Manager Online Marketing (m/w)
Office People Personalmanagement GmbH
Köln
Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter:
0 89 / 741 17 – 432
Capri Lounge
Petit Prince
Die blau beleuchtete Kellertreppe verrät noch nicht, dass
sich unter dem Restaurant „4 Cani della Citta“ eine der
schönsten Kölner Kellerbars befindet. Das kleine Gewölbe
ist in gedämpftes Licht getaucht und man hat die Wahl,
an der Mosaik-verzierten Steintheke oder an einem der
Holztische Platz zu nehmen. Während aus den Boxen
liebliche Melodien säuseln, verkosten die Gäste exquisite
Cocktails, die die Geschmacksnerven jubilieren lassen.
Benesisstr. 61, Altstadt-Nord, ab 20 h
❚ www.capri-lounge.com
Beinahe jeden Abend erklingen in dem kleinen Partykeller Hip-Hop und diverse südamerikanische Stile, bei den
Salsa-Partys wird hier als Paar getanzt, für Anfänger gibt
es dafür eine nette Einweisung in die Schritte – so geht
das schon seit Jahren gut. Die Besuche vom britischen
Reggae-Don David Rodigan im kleinen Prinzen sind rar,
aber immer wieder ein Highlight.
Hohenzollernring 90, Neustadt Nord, ab 21 h
❚ www.petitprince.de
Der Haifisch-Club
Wer sich zu seinem liebsten Haifilm-Schocker schon immer den passenden Drink gewünscht hat, ist hier genau
richtig. Weisser Hai 1 und 2 sowie Shark Attack stehen
genauso auf der Karte wie die Klassiker White Russian
oder Cosmopolitan. Dass die Macher auch in puncto
Rahmenprogramm Kreativität beweisen, zeigen die
wechselnden„HAI“-lights. Ob Musik aus den Goldenen
Zwanzigern oder ein Bingo-Abend: Eintönig wird es in
diesem Haifischbecken nie.
Im Ferkulum 24 – 26, Altstadt-Süd, ab 20 h
❚ www.haifischclub.de
Bereits die Fassade des Rose Clubs, vom Kölner GraffitiMeister Seak gestaltet, greift die im Club vorherrschende
Farbe Rot auf. Bei der Musikauswahl dagegen zeigen sich
die Betreiber wesentlich vielseitiger: Zwischen Elektro,
Indie, Rock, Pop, Sixties oder Hip-Hop und Funk ist immer was los, das Angebot reicht bis zur Maschinenmusik
zwischen Indielectro und Fidget House. Aufgelegt werden die Beats, die vor allem junges Publikum anziehen,
von einem Best-of der lokalen DJs in diesem Bereich.
Luxemburger Str. 37, Neustadt-Süd,
ab 23 Uhr
❚ www.rose-club-cologne.de
Shepheard
Roxy
Als Deutscher Cocktail-Meister und Sieger des „G’vine Gin
Connoisseur“ ist der hiesige Barchef Stephan Hinz 2010
zum Shooting-Star unter den deutschen Bartendern avanciert. Er und sein Team beherrschen traditionelle Cocktails
und hauseigene Kreationen aus dem Handgelenk. Alle der
fast 200 Drinks basieren auf exquisiten Zutaten und einem
gehörigen Schuss Leidenschaft – kein Wunder, dass sich
manch eine(r) den Holunder-Gurken-Fizz als „To go“-Variante für den Heimweg wünscht. Der Service, der bereits
am Eingang beginnt, ist weder aufdringlich noch überkandidelt, im wunderbaren Interieur entsteht eine warme
Atmosphäre, in die man gerne zurückkehrt.
Rathenauplatz 5, Neustadt-Süd, ab 20 h
❚ www.shepheard.de
Szenevolk aus dem Belgischen Viertel, Nachteulen vom
Ring, Thekenpersonal aus den umliegenden, gerade geschlossenen Bars und Clubs und noch viele andere angeschrägte Vögel treffen sich seit gefühlten hundert Jahren
in dieser Kaschemme, wenn alle anderen Einkehrmöglichkeiten schon längst geschlossen haben – um noch
jemanden aufzureißen (selten erfolgreich), um noch zu
einem letzten guten Lied zu tanzen (manchmal durchaus
erfolgreich) oder auch um noch ein allerletztes Kölsch zu
kippen (immer erfolgreich).
Aachener Str. 2, Neustadt-Süd,
ab 24 Uhr
❚ www.roxy.ag
Spirits
Ein Tipp für Messegäste, die vor dem Ausgehen nicht
noch einmal zurück ins Hotel wollen oder müssen: In
den Räumlichkeiten hinter dem großen und beliebten
Biergarten auf dem Helios-Gelände steigen fast täglich
Konzerte zwischen Indie, Rock, Pop und Punk. Partys
fangen danach an – von Hip-Hop über Funk und Reggae
bis hin zu bewährten Sounds aus den Richtungen Punk
und Alternative ist dabei alles vertreten, was die Gäste in
Stimmung oder zum Tanzen bringt.
Vogelsanger Str. 200, Ehrenfeld,
ab 18:30 Uhr
❚ www.underground-cologne.de.
Die von Plattencovern inspirierte Karte zeigt die geschmackvolle Welt der Cocktailkomposition. Ob Klassiker
oder Eigenkreation, durch die Melange hochwertiger
Spirituosen und stets frischer Zutaten wird so jeder Drink
zum Hit. Gerne teilen Dominique Simon und sein engagiertes Team ihr Fachwissen und sind jedem behilflich,
dem die Entscheidung schwerfällt. Die lockere Atmosphäre und gute Musik tragen dazu bei, dass man sich
hier einfach wohlfühlt.
Engelbertstr. 63, Neustadt-Süd, ab 20 h
❚ www.spiritsbar.de
Rose Club
Underground
62
MEINUNG
Internet World BUSINESS
21. September 2011
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Grenzen der
Online-Werbung
Nicht nachtreten, bitte!
So viel steht fest: Das
Internet wird das Fernsehen fressen. Wer heute
Kinder und Jugendliche
beobachtet, weiß, dass sie
mit einem isolierten und
linear ausgestrahlten Fernsehbild nicht mehr viel
anfangen können. Ein
Milliardenmarkt wird um- D. Grollmann,
Chefredakteur
gewälzt und bietet neue
Chancen für frische Ideen,
er birgt aber auch große Risiken für etablierte
Player. Werden Anbieter wie Google, Apple und
Amazon den Markt aufmischen? Welche Rolle spielen lineare Streaming-Formate in Zukunft? Wie viel
Interaktion will der Zuschauer? Welche Geräte wird
er überhaupt benutzen? Und: Wie wird in Zukunft
Fernsehwerbung gemessen? Performance-orientiert? GRP-basiert? Wird es Targeting geben? Wie
viel „Online“ und wie viel „klassische Denke“ wird
im Bewegtbildmarkt der Zukunft stecken?
Für die Online-Branche scheint die Antwort klar.
Doch das Bewegtbildthema ist zugleich eine enorme Herausforderung. Zum einen, weil die großen
Budgets von Managern mit „klassischer Denke“
verwaltet werden. Zum anderen, weil mit der stetigen Verbreitung vernetzter Geräte, zu denen nun
auch der Fernseher zählt, das bisherige Online-System an seine Grenzen stößt. Konnte man vor vier
Jahren einfach ein Cookie auf der Festplatte des
Surfers speichern, um ihn zu tracken, haben wir es
heute mit einer ungeheuren Gerätevielfalt zu tun:
Nicht selten verwendet ein Nutzer Büro-PC,
Smartphone, Laptop, Tablet-PC, Spielkonsole und
nun auch noch Smart-TV parallel. Damit (Re-)Targeting-Kampagnen nicht ins Leere laufen und sich
eine Costumer Journey sinnvoll auswerten lässt,
müssen sich alle diese Geräte einer Person zuordnen lassen. Nur wenige Anbieter, die ein sehr
zentrales Login bieten, sind dazu auf Dauer in der
Lage – und werden am Ende zu den Gewinnern in
der Online-Werbebranche zählen.
Was von den Argumenten gegen die neuen Top-Level-Domains zu halten ist
D
ie ICANN hat mit dem „new gTLD
Program“ den Weg für die strukturierte Einführung neuer Top-Level-Domains nach dem Muster „.berlin“ oder
„.hitachi“ oder „.radio“ freigemacht. Dem
ging ein jahrelanges Tauziehen verschiedener Interessengruppen voraus.
Nach der Bekanntgabe des Bewerbungsfensters haben sich verschiedene Marketingverbände zu Wort gemeldet und die
ICANN – teils unter Androhung rechtlicher Schritte – aufgefordert, das Programm noch zu stoppen. Was ist von dieser Kritik zu halten?
Die Geschichte erscheint bekannt: Angeblich hat ein Apple-Mitarbeiter einen Prototypen des neuen iPhone 5 in einer Kneipe
liegen lassen. Dasselbe war mit dem Vorgängermodell passiert – und hatte den
Hype um das Gerät kräftig angeheizt. Auf
Internetworld.de überwiegt die Meinung:
Das war kein Zufall!
Langsam macht sich Apple unglaubwürdig...
Marcus Lutz, CEO Superclix
Wer glaubt das noch? So einfach ist Marketing heute – eine kleine Story und alle schreiben gratis dazu. Ohne einen Euro Werbegelder auszugeben. So geschickt macht das Apple. So wird bereits jetzt der Hype für iPhone
5 gestartet.
Daniel Schmid
Wenn das Handy nur 229 Euro kosten soll,
muss ja irgendwo gespart werden
Florian Grabmüller
Vielleicht hat der arme Mann das Teil wirklich
verloren! Ich denke Apples Kreativität würde
„Multi Stakeholder Approach“, das heißt,
dass sich weltweit jedermann, also auch
alle Interessengruppen, in den Entscheidungsprozess einbringen können. Rod
Beckstrom, ICANN President und CEO,
erläutert dazu, dass es mindestens 45 längere öffentliche Kommentierungsphasen
und Tausende von Kommentaren gegeben
habe, die sämtlich ausgewertet wurden.
Cybersquatting
Das Risiko, dass mit Domain-Registrierungen Rechte von Markeninhabern ver-
Zu teuer
Die Bewerbungsgebühren für
eine TLD betragen 185.000
US-Dollar. Rechnet man den
Aufwand für die Bewerbung
und die Infrastruktur hinzu,
dürften schnell 300.00 Euro
für das erste Jahr zusammenkommen. Zu beachten ist
aber, dass die ICANN dafür
sorgen möchte, dass das Programm sich selbst trägt und nicht durch
andere Einnahmen mitfinanziert werden
muss. Die Kosten schließen insofern auch
etwaige – wie die hier angedrohten –
Rechtsstreitigkeiten und Prüfkosten für
die komplexen Bewerbungen ein. Bei zukünftigen Bewerbungsfenstern könnten
die Kosten aber bereits niedriger liegen.
Keine ausreichende Vorbereitung
Das amerikanische Internet Advertising
Bureau (IAB) beklagt, dass es keine umfassende und offene Diskussion mit den
verschiedenen Interessengruppen gegeben
habe. Die ICANN folgt dem sogenannten
[email protected]
Der verlorene iPhone-Prototyp
19/11
ausreichen, um jedes Jahr eine neue Aktion zu
erfinden, statt immer nur stumpf das Handy
zu verlieren.
Anna Werler, Geldkoffer.de
Beim ersten Mal war es ja noch lustig, jetzt
hinterlässt das doch einen komischen Nachgeschmack
Anna Neumann, Centano GmbH
Kaum ist der Chef aus dem Haus, greift man
auf die bewährten Marketing-Tricks zurück...
Thomas Stahl
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder
Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an
❚ [email protected]
Haben Sie sich beruflich verändert? Dann
schicken Sie uns doch eine Nachricht an
❚ [email protected]
Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an
❚ [email protected]
Thomas Rickert
Der Rechtsanwalt aus Bonn
ist der Domain-Experte des
Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.
❚ www.eco.de
letzt werden, ist nicht wegzudiskutieren.
Dass tatsächlich der Versuch unternommen werden wird, in rechtsverletzender
Weise Markennamen als Top-Level-Domains zu beantragen, dürfte allerdings
schon aufgrund der hohen Bewerbungskosten wenig wahrscheinlich sein, zumal
der Bewerber sicher mit einem Widerspruch des Markeninhabers rechnen
kann. Auf dem „Second Level“ sollte in der
Diskussion berücksichtigt werden, dass
während der Verhandlungen um die Ausgestaltung der Bewerbungskriterien die
Lobby der Markeninhaber so stark wie
kaum eine andere gehört wurde. Marken-
inhaber können sich beispielsweise automatisiert über etwaige rechtsverletzende
Domain-Registrierungen informieren lassen und kostengünstiger und schneller
gegen Cybersquatting vorgehen.
Kein Bedarf
Auch der Einwand, dass das bestehende
Angebot von gTLDs doch ausreiche, trägt
nicht. Zum einen ist es Aufgabe der
ICANN, für Wettbewerb zu sorgen, und
nicht, das Oligopol der bestehenden Anbieter zu festigen.
Bereits in der Vergangenheit wurden
neue TLDs wie „.biz“ oder „.info“ zugelassen. Die Vergabe erfolgte allerdings eher
nach Gutsherrenart und nicht nach den
nun aufgestellten transparenten Kriterien
bei Wahrung der Chancengleichheit der
Bewerber. Und wer einmal versucht hat,
unter „.com“ oder unter „.de“ eine sinnvolle Zeichenfolge als Domain zu registrieren, teilt möglicherweise den Wunsch
nach einer Erweiterung der Namensräume
im Internet.
Losgetreten wurde die Welle der Kritik
vom US-Werbeverband Association of
National Advertisers (ANA). Bob Liodice
von der ANA wies im Video-Blog seiner
Organisation wiederholt darauf hin, dass
man sich in den vergangenen Monaten mit
dem New-gTLD-Programm beschäftigt
habe. Die Möglichkeit, sich in den Prozess
einzubringen, bestand aber bekannterweise schon seit Jahren. Liodice und seine
Kollegen sollten und müssten wohl eingestehen, dass sie die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen besser vertreten hätten, wenn sie sich rechtzeitig in den
Prozess eingebracht hätten, statt nun
nachzutreten.
❚
Gehört
„Versuchen Sie mal einen Stand mit Bier für 1 Euro zu
eröffnen, wenn nebenan Freibier verschenkt wird.“
t hias Dö
ö p fn
n er beklagt WettbewerbsAxel-Springer-Boss M at
verzerrung durch die Tagesschau-Gratis-App
„Es geht vor allem darum, Paid-Content-Modelle zu etablieren.“
r n d Buc
c hho
o lz
z benennt im Interview mit dem Mediendienst
Gruner + Jahr-Chef Ber
„Meedia“ die größte Herausforderung für sein Unternehmen im Internet
„Ohne den Urheber wäre auch das Internet nur
ein leeres Medium.“
n d N e u m an
n n tritt für einen besseren Schutz des
Staatsminister B ern
Urheberrechts in der digitalen Welt ein
„Wikileaks hat seine Existenzberechtigung und kann eine wichtige
Aufgabe erfüllen, aber es hat kein Recht, Menschen zu gefährden.“
Jean-F
Fran
nço
ois Julliar
rd, Generalsekretär Reporter ohne Grenzen, über die Wikileaks-Datenpanne
64_Anz_Google.qxd
13.09.2011
11:55 Uhr
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