energie gemeinsam gestalten
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energie gemeinsam gestalten
inhalt energie für alle Alliander geschäftsbericht 2009 COVER_DE.indd 1 geschäftsbericht 2009 energie gemeinsam gestalten wichtigste daten vorwort des vorstandsvorsitzenden 3 I 1 2 alliander auf einen blick profil von alliander jahresübersicht 5 6 9 II 3 4 rechenschaftslegung mission, vision und strategie, gemeinsam an einer besseren gesellschaft arbeiten sozialverantwortliche unternehmensführung: sozialverantwortliches unternehmertum ist eine mentalität förderung der energiewende finanziell: solide und inspirierend aussichten 13 14 17 III 8 9 fakten und zahlen jahresabschluss 2009 fakten und zahlen nachhaltigkeit 49 50 56 IV sonstiges fünfjahresübersicht 61 62 5 6 7 29 34 46 22.09.2010 11:52:03 wichtigste daten Wichtigste Daten Alliander Einheit 2009 2008 impressum disclaimer April 2010, Alliander N.V. Gemeinsam Energie gestalten ist eine Veröffentlichung von Alliander N.V. Wenn wir in diesem Bericht “wir”, “Alliander”, “das Unternehmen”, “der Alliander-Konzern” oder vergleichbare Bezeichnungen verwenden, sind damit Alliander N.V. und seine Tochtergesellschaften gemeint, die zusammen ein Netzunternehmen bilden. Wo von “Liander” gesprochen wird, bezieht sich dies auf Liander N.V. und seine Tochtergesellschaften, die gemeinsam einen Netzbetreiber bilden. Mit “Liandon” meinen wir Liandon B.V. mit seinen Tochterunternehmen. Alliander N.V. hält alle Aktien bzw. Anteile an Liander N.V., Liandon B.V., Alliander Finance B.V. und Alliander AG. Kunde Zufriedene Kunden Verbrauchermarkt Prozent Zufriedene Kunden Firmenkundenmarkt Prozent Durchschnittliche Stromunterbrechungsdauer pro Kunde Minuten pro Jahr 89 89 86 75 27,4 24,0 Finanziell / Aktionär Betriebsergebnis EUR Mio. 491 390 Investitionen in Sachanlagen EUR Mio. 397 363 Solvabilität Prozent 42 33 ROIC Prozent 7,8 n.b. Mitarbeiter Eigene Mitarbeiter per Ende des Geschäftsjahres (in VZÄ/FTE) Anzahl 4.633 4.450 Gemietete Mitarbeiter per Ende des Geschäftsjahres (in VZÄ/FTE) Anzahl 1.083 1.144 Krankenstand Prozent 4,3 4,1 Mitarbeiterzufriedenheit max. 10 Punkte 8,2 8,1 683 787 2.000 2.141 11,5 9,3 Gesellschaft CO2-Emission KT CO2 Einspeisung von Windenergie 1 MW Abfall KT 1 Entsprechende Zahl 2008 zu Vergleichszwecken angepasst. COVER_DE.indd 2 Alliander N.V. Hausanschrift: Utrechtseweg 68 NL-6812 AH Arnheim Postanschrift: Postbus 50 NL-6920 AB DUIVEN [email protected] www.alliander.com Gerne nehmen wir Ihre Anmerkungen und Anregungen zu diesem Geschäftsbericht entgegen. Bitte senden Sie uns Ihre Fragen oder Ihre Meinung an [email protected]. Oder wenden Sie sich telefonisch an die CSR-Abteilung unter der Rufnummer: +31(0)26 844 24 13. Der Geschäftsbericht ist online auf unser Website www.alliander.com/jaarverslag2009 abrufbar. Ein gedrucktes Exemplar können Sie ebenfalls über www.alliander.com anfordern. Herausgeber © Alliander N.V. Entwurf und Design Teldesign, Rotterdam Fotos Hans-Peter van Velthoven / Liliane van Kol Wo in diesem Bericht von “Nuon”, “n.v. Nuon” oder vom “Nuon-Konzern” gesprochen wird, ist damit auch Alliander N.V. gemeint. Per 30. Juni 2009 wurde der Name von n.v. Nuon in Alliander N.V. geändert. Wo von “Nuon Energy” oder vom “Nuon-Energy-Konzern” gesprochen wird, bezieht sich dies auf n.v. Nuon Energy und seine Tochtergesellschaften. Per 30. Juni 2009 wurde n.v. Nuon Energy von n.v. Nuon abgespalten. Teile dieses Berichts enthalten Äußerungen über Ausblicke für die Zukunft. Diese Teile können – ohne Einschränkung – Erwartungen mit Bezug auf zukünftige operative Ergebnisse, behördliche Maßnahmen, den Einfluss anderer regulierender Maßnahmen auf alle Aktivitäten von Alliander insgesamt oder auf die Aktie von Alliander und die Aktien bzw. Anteile seiner Tochterunternehmen und Joint Ventures in bestehenden und neuen Märkten sowie Prognosen für industrielle und makroökonomische Trends und die Leistungen von Alliander enthalten. Derartigen Aussagen gehen Wörter voraus oder sie enden mit Wörtern wie “glaubt”, “erwartet”, “meint”, “nimmt vorweg” oder vergleichbare Ausdrücke. Diese zukunftsorientierten Aussagen basieren auf derzeitigen Annahmen über zukünftige Aktivitäten und unterliegen bekannten und unbekannten Faktoren sowie anderen Ungewissheiten, die zu einem großen Teil außerhalb des Einflussbereichs von Alliander liegen, sodass zukünftige, faktische Ergebnisse wesentlich von diesen Erwartungen abweichen können. 22.09.2010 11:52:03 geschäftsbericht 2009 energie gemeinsam gestalten 2 Geschäftsbericht 2009 vorwort des vorstandsvorsitzenden Peter Molengraaf In diesem Bericht blicken wir auf das Jahr 2009 zurück. Es war ein besonderes Jahr. Ein Jahr, in dem wir als selbstständiger Netzbetreiber vollständig unabhängig geworden sind. Ein Unternehmen, das einerseits 95 Jahre alt – auf den Start der Provinciale Geldersche Electriciteits-Maatschappij im Jahr 1915 zurückgerechnet – und andererseits noch sehr jung ist, wenn man auf die Abspaltung von Nuon Energy per 30. Juni 2009 schaut. Solide Position Alliander hat bei dieser Abspaltung und auch durch den Verkauf der Hochspannungsnetze an TenneT (im Juni 2009) eine robuste finanzielle Position erworben. Der vorliegende Geschäftsbericht untermauert dies in Zahlen. Dank dieser soliden finanziellen Position sind wir in der Lage, in den kommenden Jahren in unsere Energienetze und in die Verbesserung der Nachhaltigkeit der Energieversorgung zu investieren. Das ist wichtig, denn in den kommenden Jahren wird – noch intensiver als bisher – an der Modernisierung dieser Netze gearbeitet werden müssen, um einerseits die aktuelle Zuverlässigkeit (99,995 % Verfügbarkeit) aufrecht zu erhalten und andererseits zu gewährleisten, dass die Netze für die Zukunft geeignet sind. Nachhaltige Energie Wenn wir in den Niederlanden mit den nationalen und lokalen Klimazielsetzungen Ernst machen wollen, dann ist eine flexible, intelligente Energieinfrastruktur unentbehrlich. Neue, intelligente Technologien ermöglichen uns, zukünftig große Mengen nachhaltig erzeugter Energie in unserer Energieinfrastruktur einzusetzen. Sie versetzen unsere Kunden in die Lage, mehr Energie zu sparen und fördern den Einsatz von elektrischen Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Verkehrsmitteln in großem Maßstab. Konkret bedeutet dies in den kommenden Jahren die Installation von intelligenten Zählern. Diese machen es möglich, dass die Kunden einen besseren Einblick in ihren Energiever brauch erhalten, dass die Unternehmen und in zunehmendem Maße auch die Verbraucher Elektrizität an das Netz zurückliefern können und dass ‘grünes’ Gas in das Gasverteilnetz eingespeist werden kann. Ferner fördert der intelligente Zähler die Nutzung von Erdwärme durch den Einsatz von Wärmepumpen in Neubaugebieten und den Übergang zu einer verstärkten Nutzung von Elektrofahrzeugen. Gemeinsam mehr Durchschlagskraft Neue Chancen für eine Verbesserung der Nachhaltigkeit der Energieversorgung bieten Anreize für neue Aktivitäten, Projekte und Kooperationszusammen schlüsse, wie beispielsweise Amsterdam Smart City und die Stiftung E-laad.nl. Die letztgenannte Stiftung bezweckt die Errichtung einer Infrastruktur für 10.000 Ladesäulen für Elektroautos bis Ende 2012. Wir hegen die Ambition, bei all diesen Initiativen so viel wie möglich zusammenzuarbeiten. Mit lokalen Behörden und Marktteilnehmern, mit anderen Netzbetreibern und mit Verbrauchern und Unternehmen. Wir glauben an den Erfolg, wenn wir gemeinsam Regie über Energie und über die Energiewende führen. Transparenz Welche anderen wichtigen Schritte wir im Jahr 2009 unternommen und welche Ergebnisse wir dabei erzielt haben, erfahren Sie in diesem umfassenden Geschäfts bericht1. Für den Umfang dieses Berichts gibt es nur einen Grund, und der lautet: Transparenz. 1 Die deutsche Version ist eine teilweise gekürzte Übersetzung der niederländischen Originalversion (Anm. des dt. Herausgebers Alliander AG) 3 Als ein Unternehmen mit einer wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe möchten wir in unserem Handeln und im Dialog mit unseren Stakeholdern transparent sein, und zwar sowohl in finanziellen als auch in anderen Angele genheiten. Wir möchten, dass dieser Geschäftsbericht dazu beiträgt. Im vergangenen Jahr haben wir mit großer Freude feststellen dürfen, dass unsere Mitarbeiter mit enormem Einsatz und Engagement an der weiteren Verbesserung unserer Dienstleistung, Qualität und am Wachstum der Organisation gearbeitet haben. Dank ihnen konnten wir wichtige Schritte in der Zusammenarbeit und dem Dialog mit unserem Umfeld realisieren. Wir sprechen ihnen deshalb an dieser Stelle ausdrücklich unseren Dank und unsere Wertschätzung aus. Im Namen des Vorstands und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünsche ich Ihnen viel Freude und Energie beim Lesen dieses Geschäftsberichts. Arnheim, den 7. April 2010 Peter Molengraaf Vorstandsvorsitzender 4 Geschäftsbericht 2009 I alliander auf einen blick 1. profil von alliander MIT GUT 5.700 MITARBEITERN, 2,9 MIO. KUNDEN, EINEM MARKTANTEIL VON 34 % UND EINEM JAHRESUMSATZ VON CA. € 1,4 MRD. HAT ALLIANDER EINE FÜHRENDE POSITION ALS NETZUNTERNEHMEN IM NIEDERLÄNDISCHEN ENERGIESEKTOR. ALLIANDER BESTEHT AUS ALLIANDER N.V. UND DEREN TOCHTERGESELLSCHAFTEN, DARUNTER LIANDER N.V. UND LIANDON B.V. Aufspaltung Im Zusammenhang mit dem niederländischen Gesetz über die unabhängige Netzverwaltung – Wet Onafhankelijk Netbeheer (WON) – wurde der NuonKonzern per 1. Juli 2008 organisatorisch in ein Produktions- und Lieferunternehmen unter dem Namen Nuon Energy und einen Netzbetreiber unter dem Namen Alliander aufgespalten. Am 30. Juni 2009 wurde n.v. Nuon Energy von n.v. Nuon abgespalten; der Name von n.v. Nuon wurde zu demselben Datum in Alliander N.V. geändert. Konzernstruktur Ende 2009 Aktionäre Provinzen und Gemeinden Liander: Netzbetreiber Der Netzbetreiber Liander stellt das größte Unternehmen innerhalb des Alliander-Konzerns dar und realisiert 95 % des Konzernjahresumsatzes. Liander ist für den Anschluss und den Transport von Elektrizität zu 2,9 Mio. Haushalten, Unternehmen und Institutionen und von Gas zu 2,1 Mio. Haushalten, Unternehmen und Institutionen zuständig. Das Versorgungsgebiet von Liander umfasst die Provinz Gelderland und Teile der Provinzen Nord-Holland (fast vollständig), Flevoland, Friesland und Süd-Holland. 6 Geschäftsbericht 2009 Eigentümer von Energienetzen Liander ist Eigentümer der Stromnetze bis 50 kV1 und der Gasnetze bis 8 bar innerhalb unserer Region. Zu den Kernaufgaben, die aufgrund des niederländischen Elektrizitätsgesetzes von 1989 (Elektriciteitswet 1998) und des niederländischen Gasgesetzes (Gaswet) aus schließlich dem Netzbetreiber vorbehalten sind, gehören die Installation, die Wartung und Instandhaltung, die Erneuerung und die Verwaltung von Elektrizitätsnetzen sowie der Transport von Strom und Gas. Außerdem fördert Liander den freien Energiemarkt, indem es den Kunden die Möglichkeit bietet, zu einem anderen Energielieferanten zu wechseln. im freien Energiemarkt. Die größten Auftraggeber von Liandon sind Liander und der landesweit operierende Netzbetreiber TenneT. Maßgeschneiderte Lösungen und integrierte Ansätze Die gut 700 Mitarbeiter von Liandon arbeiten an innovativen, maßgeschneiderten Lösungen und setzen hochwertige technologische Kenntnisse in die tägliche Praxis um. Dabei wird ein integrierter Projektansatz angewandt, sodass eine gute Interaktion, Übersicht, klare Verant wortlichkeiten und kurze Durchlaufzeiten entstehen. Und natürlich: eine hohe Kundenzufriedenheit. Versorgungsgebiet von Liander Zusätzliche Dienstleistungen Liander bietet auch zusätzliche Dienstleistungen auf Wunsch des Kunden. Diese Dienstleistungen ergeben sich aus den gesetzlichen Aufgaben und werden im Wettbewerb angeboten. Dabei handelt sich unter anderem um Anschlüsse an das Stromnetz mit einem Anschlusswert ab 10 MVA und Anschlüsse für spezifische Kundengruppen wie öffentliche Verkehrsbetriebe und Unternehmen für öffentliche Beleuchtung. Außerdem führen wir auch Anschlüsse an das Gasnetz aus und warten, erneuern und verwalten diese. Ferner installieren wir auf Wunsch des Kunden auch Stromund Gaszähler. Strom und Gas nur Strom nur Gas Liandon: technischer Experte Der technische Experte Liandon konstruiert, baut, verwaltet und wartet komplexe Energienetze und große (industrielle) Anlagen für Kunden in den gesamten Niederlanden und im Ausland. Liandon ist das technische Kompetenzunternehmen von Alliander; es operiert 1 Hochspannungsnetze mit einem Leistungsniveau von 110 kV – 150 kV und höher gehören seit 1. Januar 2008 zum landesweiten Hochspannungsnetz, das von TenneT TSO B.V. verwaltet wird, mit Ausnahme der in Flevoland und in Nordwest-Veluwe (Randmeren), deren Eigentum und Verwaltung im Rahmen von darauf begründeten Cross Border Leases nicht übertragen wurden. Alliander auf einen Blick 7 Vorstand Per 1. Januar 2010 besteht der Vorstand aus zwei Vorstandsmitgliedern: Peter Molengraaf (1965, Niederländer) Ist seit 30. Juni 2009 Vorsitzender des Vorstands von Alliander. Er ist für die Gesamtleitung von Alliander verantwortlich. Mark van Lieshout (1963, Niederländer) Wurde per 1. Januar 2010 in der Funktion des CFO zum Vorstandsmitglied ernannt. Laufbahn | Peter Molengraf trat Anfang 2005 als Direktor der Division Kundenservice in die Dienste von Nuon. Im Februar 2007 wurde er von Essent und Nuon zum Programmdirektor für das zu fusionierende Unternehmen ernannt. Nach dem Abbruch des Fusionsprozesses wurde er Direktor der Division Netwerk Services bei Nuon. Vom 1. Juli 2008 bis zum 30. Juni 2009 hatte er die Funktion des Vorsitzenden der Geschäftsleitung des Netzunternehmens von Nuon inne. Bevor er zu Nuon kam, bekleidete er diverse Funktionen bei Shell. So war er dort unter anderem Manager European Customer Service Centre, Cross-business IT Manager und kaufmännischer Direktor Shell Nederland Verkoopmaatschappij. Peter Molengraaf hat Informatik an der TU Delft studiert und an der Rotterdam School of Management der Erasmus Universität seinen MBA erlangt. Aufsichtsratsmandate/Nebenfunktionen: - Mitglied des Aufsichtsrats von N.V. KEMA - Mitglied des Aufsichtsrats von Ziut B.V. Laufbahn | Mark van Lieshout trat im Jahr 2003 als Finanzdirektor von Nuon Business in die Dienste von Nuon. Von Juli 2008 bis 1. Januar 2010 hatte er die Funktion des Direktors Finanzen, Treasury und Steuern von Alliander inne. Bevor Van Lieshout zu Nuon kam, war er unter anderem als CFO für ABB Benelux tätig. Mark van Lieshout hat Betriebswirtschaft (Fachrichtung Rechnungswesen) an der Freien Universität von Amsterdam studiert und an diversen Business Programs am International Institute for Management Development (IMD) in Lausanne teilgenommen. Er ist für die finanzielle Leitung von Alliander verantwortlich. 8 Jaarverslag 2009 2. jahresübersicht 2009 01 02 03 Global Gas Networks Initiative Übernahme durch Vattenfall Wir arbeiten an unseren Netzen und an Ihrer Die Niederlande verfügen über einen Schatz Vor der Zustimmung des Ministers zum Sicherheit an Kenntnissen auf dem Gebiet von Erdgas. Aufspaltungsplan wurde im Februar die Liander arbeitet ständig an seinen Netzen. Indem wir dieses Wissen grenzüberschrei- Übernahme des Produktions- und Wir wurden bei Störungen aktiv, tauschten tend weitergeben, festigen wir unsere Lieferunternehmens n.v. Nuon Energy Leitungen aus und verlegten neue Beziehungen zu gasreichen Ländern. Aus durch den schwedischen Energiekonzern Anschlüsse. So z. B. in den ersten Monaten diesem Grunde hat Alliander zur Gründung Vattenfall angekündigt. von 2009 entlang der A2. Kollegen gesucht Im vergangenen Frühjahr haben wir entlang Im späteren Verlauf dieses Monats der A2 auf einer Strecke von 40 Kilometern Durch die Überalterung der Bevölkerung und präsentierte sich Alliander als Arbeitgeber Gas- und Stromleitungen verlegt, als diese dem damit verbundenen Mangel an jungen mit der erfolgreichen Kampagne ‘350 Autobahn von der Straßen- und Wasserbau Technikern droht es in den Niederlanden zu Kollegen gesucht’. In dieser Kampagne behörde Rijkswaterstaat verbreitert wurde. einem Mangel an Wissen zu kommen. Deshalb haben wir uns als ein Unternehmen mit werden in den Niederlanden und im Ausland einer entscheidenden Rolle in der Techniker ausgebildet. Junge Talente erhalten Gesellschaft positioniert und Trainees, die Chance, von Gasexperten im Ruhestand ICT’ler und Techniker dazu aufgerufen, im Rahmen von ausländischen Alliander hierbei zu unterstützen. der Global Gas Networks Initiative im Januar 2010 beigetragen. Prestigeprojekten geschult zu werden. alliander auf einen blick 9 04 05 06 Refinanzierung Nationale Störungsnummer Verkauf Hochspannungsnetze Im Rahmen der Aufspaltung fand im Frühjahr Für Gas-, Strom- und Zählerstörungen Am 11. Juni wurde der Vertrag über den die Abwicklung des Kontokorrentverhältnisses gibt es eine landesweite Störungsnummer. Verkauf der (nicht in Cross Border Leases zwischen Nuon Energy und Alliander statt. Im Kundenuntersuchungen haben jedoch untergebrachten) Hochspannungsnetze an Zusammenhang hiermit wurde das bestehen- ergeben, dass diese Nummer nicht gut den landesweiten Netzbetreiber TenneT de Euro Medium Term Notes (EMTN) bekannt war und die Kunden nicht immer unterzeichnet. Dieser Vertrag trat rückwirkend Programm im ersten Quartal angepasst und genau wussten, was sie im Falle von zum 1. Juni 2009 in Kraft. von € 2 Mrd. auf € 3 Mrd. erhöht. Am 6. April Störungen oder z. B. im Falle der wurden im Rahmen dieses Programms zwei Wahrnehmung von Gasgeruch tun Zustimmung der Aktionäre Obligationsanleihen über insgesamt € 1,25 können. Aus diesen Gründen starteten wir Am 17. Juni genehmigten die Aktionäre die Mrd. ausgegeben. Damit beträgt die Summe am 13. Mai die Kampagne ‘Meterkastman’. Abspaltung und den Verkauf von Nuon der ausstehenden Obligationsanleihen Unsere gut 2,9 Mio. private und Energy. Kurz darauf folgte die Genehmigung € 2,05 Mrd. Geschäftskunden erhielten einen durch die Wettbewerbsbehörden. Am 30. Juni Aufkleber mit der Störungsnummer sowie 2009 wurde n.v. Nuon Energy faktisch von n.v. Aufspaltung Informationen darüber, was bei einer Nuon abgespalten, dessen Name zu Am 8. April stellte der niederländische Störung oder bei Gasgeruch zu tun ist. demselben Datum in Alliander N.V. geändert Wirtschaftsminister fest, dass der wurde. Gleichzeitig wurden sowohl der Aufspaltungsplan – unter Berücksichtigung Darüber hinaus tourte die Meterkastman- Vorstand als auch der Aufsichtsrat neu der diesbezüglich von ihm erlassenen Kampagne durch die fünf Provinzen, in zusammengestellt. Anweisungen – die gesetzlichen denen Liander aktiv ist. Das Promotion- Anforderungen erfüllt. Team gab Erläuterungen zur Störungs Übergabe des ersten autonomen Netzes nummer und zur Rolle von Liander als Außerdem wurde das erste kleine ‘autonome’ Netzbetreiber. Elektrizitätsnetz der Niederlande übergeben. Intelligente Zähler (Smart Meters) Die Erste Kammer konnte der Pflichtein Liander realisierte dieses Netz im Ferienpark führung des intelligenten Zählers nicht Bronsbergen in Zutphen. Es gibt sechs zustimmen. Vor allem der Datenschutzaspekt weitere solcher Netze in Europa, die alle warf Fragen auf. Liander prüft in Erwartung unterschiedlich aufgebaut und unterschied- einer weiteren Beschlussfassung, wie man den lich groß sind. intelligenten Zähler effektiv und effizient einführen kann. 10 Geschäftsbericht 2009 07 08 09 Aufspaltung! Gasleck in Hilversum Amsterdam Smart City Am 30. Juni wurde n.v. Nuon Energy vom In der Hertog Aelbrechtstraat in Hilversum Gemeinsam mit dem Amsterdamse Innovatie Mutterunternehmen n.v. Nuon abgespalten. wurde im August ein schlummerndes Motor wurde im zweiten Quartal 2009 das Der Name von n.v. Nuon wurde an demselben Gasleck entdeckt. Die Bewohner in dieser Projekt Amsterdam Smart City gestartet. Ziel Tag in Alliander N.V. geändert. Straße klagten bereits seit Monaten über dieses Projekts ist es, innovative Initiativen einen Gasgeruch in ihren Wohnungen, auf dem Gebiet nachhaltiger Entwicklung auf Doch nicht nur der Name wurde geändert, doch eine Ursache konnte bis zu dem ihre wirtschaftliche Realisierbarkeit zu prüfen auch der Vorstand und der Aufsichtsrat Zeitpunkt nicht festgestellt werden. und wenn möglich in großem Maßstab zu wurden neu gebildet. Mit der Abspaltung von Nachdem die herbeigerufenen Hilfsdienste entwickeln. n.v. Nuon Energy wurden die Bedingungen die Straße – nach einer abermaligen aufgrund des Gruppenverbots gemäß dem Meldung – teilweise evakuiert hatten, Im September wurden wichtige Schritte Wet Onafhankelijk Netbeheer (WON) erfüllt. wurde die Ursache entdeckt. Es stellt sich unternommen, um dieses Ziel zu erreichen. heraus, dass die Kanalisation ein Jahr zuvor Mit Amsterdam Smart City kann der an mehreren Stellen während der Verlegung Netzbetreiber in enger Zusammenarbeit mit neuer Gasanschlüsse in der Straße regionalen Behörden, Unternehmen und durchbohrt worden war. Hierdurch konnte Kunden proaktiv auf Entwicklungen eingehen, Gas in die Kanalisation gelangen. Das Leck die die Energiewende mit sich bringt. wurde noch am selben Abend repariert. Inzwischen laufen einige Pilotprojekte, die sich vor allem auf die Reduzierung des Da das Gas direkt in die Kanalisation CO2-Ausstoßes richten. Die Ergebnisse einströmte, musste Liander auch alle neuen werden bei der weiteren Implementierung Hausanschlüsse, die den Kanal kreuzen, verwendet. Amsterdam Smart City wird unter überprüfen. Bei einer anschließenden anderem vom Europäischen Fonds für Bewohnerversammlung übergab Liander Regionale Entwicklung und vom niederländi- den Bewohnern Informationen und schen Wirtschaftsministerium gefördert. erläuterte ihnen die Situation. Aufgrund dieses Zwischenfalls hat Liander intern diverse Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet. alliander auf einen blick 11 10 11 12 Übertragung der Betriebsführung des Liandyn wird zu Ziut Geplante Übernahme Endinet Hochspannungsnetzes Am 30. November 2009 wurden die Am 11. Dezember 2009 wurde mit der Am 31. Oktober wurde die Betriebsführung Anteile von Liandyn B.V. in das im Oktober Gemeinde Eindhoven sowie elf weiteren des Hochspannungsnetzes in Nord-Holland 2009 gegründete Unternehmen Ziut B.V., Gemeinden in der Region ein Vorvertrag über auf TenneT übertragen. Abgesehen von den ein Joint Venture von Alliander und die geplante Übertragung von Endinet B.V. HS-Netzen im Gebiet Randmeren, die Enexis, eingebracht. auf Alliander geschlossen. Am 4. März 2001 Bestandteil eines Cross-Border-Leasingver fand die Unterzeichnung des Kaufvertrages trages sind, war dies der letzte Teil des Neben Liandyn wurde auch Enexis statt. Hochspannungsnetzes, den Liander noch Lighting B.V. in das Fusionsunternehmen (faktisch) verwaltete. Mit dieser Transaktion Ziut eingebracht. Ziut strebt an, ein neuer, Durch den Zusammenschluss mit Endinet – hat Liander die Übertragung der Verwaltung starker Anbieter in dem durch intensiven dem Fusionsunternehmen von NRE, Obragas von Hochspannungsnetzen mit einer Leistung Wettbewerb gekennzeichneten Markt für und Netbeheer Haarlemmermeer – verstärkt von 110 kV und höher gemäß dem WON öffentliche Beleuchtung, Lichtsignalanla Alliander seine Position als größtes regionales vollständig abgeschlossen. gen und Lichtarchitektur zu werden. Netzunternehmen in den Niederlanden. Endinet hat insgesamt 106.000 Strom- und Im Juni 2009 wurde der Vertrag über den 448.000 Gasanschlüsse. Die faktische Verkauf der Hochspannungsnetze an TenneT Übertragung ist für Mitte 2010 vorgesehen. unterzeichnet (mit Ausnahme der HS-Netze in Randmeren). Der Verkaufspreis betrug € 368 Mio., der Buchgewinn aus dieser Transaktion belief sich auf € 130 Mio. nach Steuern 12 Geschäftsbericht 2009 II rechenschaftsbericht mission, vision und strategie 3. gemeinsam an einer besseren gesellschaft arbeiten ENERGIENETZE BILDEN EINE WICHTIGE SÄULE UNSERER GESELLSCHAFT. UNSERE KUNDEN UND DIE GESELLSCHAFT VERLASSEN SICH DARAUF, DASS JEDERZEIT ENERGIE VORHANDEN IST. DARAUS ZIEHEN WIR UNSERE MOTIVATION: FÜR EINE ZUVERLÄSSIGE, BEZAHLBARE, SICHERE UND NACHHALTIGE ENERGIEVERSORGUNG ZU SORGEN, JETZT UND IN DER ZUKUNFT. Diese Zielsetzung haben wir in eine Mission übersetzt: Wir möchten zu einer besseren Gesellschaft in unseren Partnerregionen beitragen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist der Dialog mit unseren Stakeholdern: den Kunden, Mitarbeitern, Aktionären, Investoren und der Gesellschaft. Von ihnen erfahren wir, was man von einem Netzunternehmen erwartet, welche Produkte und Dienstleistungen wir anbieten und weiterentwickeln müssen. Auf diese Weise können wir uns kontinuierlich weiter verbessern und unsere Kernwerte ‘engagiert, zuverlässig, der Beste’ umsetzen. Unsere Vision ist es deshalb, in unseren Partnerregionen engagiert und durch eine ununterbrochene Lieferung von Strom und Gas zuverlässig zu sein und von unseren Kunden als der beste Dienstleister bewertet zu werden. Stakeholder-Dialog Das Eingehen auf die aktuellen und künftigen Wünsche und Bedürfnisse unserer Stakeholder steht bei Alliander im Mittelpunkt. Deshalb pflegen wir den regelmäßigen Kontakt mit unseren unterschiedlichen Stakeholdern. Für die einzelnen Stakeholder-Kategorien wollen wir die folgende strategischen Ziele erreichen: Stakeholder Strategisches Ziel Kunde Wir sind der Dienstleister Nr. 1 in den Augen des Kunden in den Partnerregionen. Mitarbeiter Wir sind ein innovatives, erfolgreiches Unternehmen, in dem engagiert an einer besseren Gesellschaft gearbeitet wird. Aktionäre und Fremdkapitalgeber Wir stellen eine solide, gesellschaftlich und wirtschaftlich vertretbare Investition dar. Gesellschaft Wir sind der natürliche Partner in der Entwicklung und Ausführung einer Energiepolitik. Alliander in direkter Interaktion mit seinen Stakeholdern im Jahr 2009 Neben regelmäßigen Kontakten mit Kunden, Mitarbei tern, Aktionären und Investoren, Lieferanten und Behörden haben wir Ende 2009 drei Runde-TischGespräche geführt, in denen wir mit Vertretern von Stakeholder-Gruppen den Dialog über unsere Umsetzung der (gesellschaftlichen) Rolle und Aufgaben von Alliander und die Veröffentlichung des ersten CSR-Berichts aufgenommen haben. Bei diesen Gesprächen wurden 14 folgende Themen erörtert: Kunde & Gesellschaft, Mensch & Organisation sowie Energiewende. Die Gespräche wurden alle von einem Direktor geleitet. Die wichtigsten Punkte, die uns von den Vertretern der Stakeholder bei den Gesprächen am runden Tisch vorgetragen wurden, sind: -- Die gesellschaftliche Mission von Alliander, in deren Rahmen wir uns mit der Region und der Gesellschaft verbinden, wird geschätzt und unterstützt. Geschäftsbericht 2009 -- Die Teilnehmer erfahren die Art und Weise, in der Alliander als Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt, als authentisch. -- An die Mission von Alliander anschließend, liegt eine weitere Ausarbeitung von Vision und Zielsetzungen für eine Reihe von Themen auf der Hand. -- Die Berichterstattung über die CSR-Politik des Unternehmens wird als wertvoll und herausragend empfunden. -- Alliander kann sich als Netzunternehmen für eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen einsetzen, in deren Rahmen gemeinsam an gesellschaftlichen Zielen gearbeitet wird. Alliander wertet die Ergebnisse der Gespräche aus und prüft, wie es sie nutzen kann. Die Runde-TischGespräche sind die Grundlage für den weiteren Dialog. Darin möchten wir an Erfahrungsaustausch und möglichen Partnerschaften zur Entwicklung abgestimmter Ziele arbeiten. Geschäftsbericht In dem vorliegenden Geschäftsbericht behandeln wir schwerpunktmäßig zwei Punkte: eine nachhaltige Unternehmensführung und die Förderung der Energiewende. NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG In dem Kapitel ‘Nachhaltige Unternehmensführung’ schildern wir, was im Jahr 2009 getan wurde, um die Ziele für eine zuverlässige, bezahlbare, sichere und nachhaltige Energieversorgung zu realisieren. In diesem Zusammenhang gilt das Hauptaugenmerk unserer Lieferzuverlässigkeit. Die Zuverlässigkeit unserer Netze ist von essentieller Bedeutung für die Gesellschaft. Gleichzeitig verlangt die Gesellschaft von uns, den Netzbetrieb stets kosteneffi- Rechenschaftslegung zienter und nachhaltiger zu gestalten. Deshalb werden Anwendungen entwickelt, die Zuverlässigkeit, Kosten effizienz und Nachhaltigkeit miteinander verbinden, wie z. B. technische Verfahren für Lebensdauerbestimmung, Störungsprävention und Netzauslastung. Neben den technischen Verbesserungen suchen wir auch hier aktiv den Kunden auf, den wir über seine Energieversorgung informieren und beraten. Ein wichtiges Thema neben der Lieferzuverlässigkeit ist die Sicherheit. Sie ist möglicherweise sogar die wichtigste Voraussetzung dafür, dass wir unsere Arbeit gut vollbringen können. Die Arbeit mit und der Verbrauch von Strom und Gas bergen nämlich bestimmte Sicherheitsrisiken. Um das Risiko von Unfällen mit Mitarbeitern, Kunden und Dritten so gering wie möglich zu halten, suchen wir stets aktiv nach Mitteln und Lösungen zur Erhöhung der Sicherheit. Als Netzunternehmen sind wir uns dessen bewusst, dass wir für Kunden arbeiten. Aus diesem Grunde sind wir immer auf der Suche nach Möglichkeiten zur Verbesserung unseres Service und unserer Qualität. Deshalb investieren wir in eine kundenorientierte Dienstleistung. Wir vereinfachen für die Kunden den Kontakt mit uns, indem wir gut zugängliche Internet dienstleistungen entwickeln. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass Anschlüsse immer schneller realisiert und Störungen immer schneller behoben werden. Ferner streben wir eine nachhaltige Unternehmens führung an. Diese setzen wir unter anderem mit der Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft – Corporate Social Responsibility (CSR) – um. In all unserem Handeln streben wir ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Belangen aller Stakeholder an, wodurch wir eine vertretbare Unternehmensführung realisieren können. Mit unserer Infrastruktur sind wir beispielsweise physisch im Umfeld der Menschen anwesend. Wir sind stets bemüht, eventuelle Umweltbelastungen so weit wie 15 möglich zu begrenzen und zu reduzieren. Wir verwenden ein besonderes Augenmerk auf den Austausch, die Entfernung und/oder die Reparatur von umweltbelastenden Komponenten und die Begrenzung von Netzver lusten. Dies ist nötig, um in der Zukunft klimaneutral operieren zu können, aber auch um den Druck im öffentlichen Raum zu reduzieren. So entwickeln wir Trafohäuschen, die besser in die Umgebung passen und suchen nach Methoden zur Reduzierung der Belastungen bei der Verlegung neuer Trassen. Wie definieren Nachhaltigkeit wie folgt: “Wir vermeiden, dass zukünftige Generationen Nachteile durch das heutige Handeln von Alliander erfahren und leisten einen proaktiven Beitrag zum Zustandekommen einer nachhaltigen Energieversorgung in der Zukunft.” Nachhaltiges Handeln bedeutet damit auch, dass wir uns auf die Zukunft vorbereiten, in der wir unsere Arbeit weiterhin gut leisten wollen und müssen. FÖRDERUNG DER ENERGIEWENDE Um unsere Kernaktivitäten auch zukünftig gut ausüben zu können, muss Alliander sich kontinuierlich auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten. Mit der Einführung von Photovoltaik, Windrädern und MikroKraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (Mikro-KWK) wächst die nachhaltige, dezentrale Energieproduktion in kleinem Maßstab. Durch diese Produktion wird immer mehr Energie an das Netz zurückgeliefert: Es entstehen mehr Einspeisungsstellen in unseren Energienetzen. Darüber hinaus entsteht auch ein Bedarf an neuen Abnahmepunkten, z. B. für Elektroautos. Diese sogenannte Energiewende möchten wir fördern, indem wir unsere Energienetze auf die Zukunft vorbereiten. Damit wir vorbereitet sind für Biogas aus der Viehhaltung oder Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Privathäusern, aber auch für Elektroautos. So wird die Leistung von 16 Teilen unseres Mittelspannungsnetzes von 10kV auf 20kV erhöht, damit wir die Spitzen bei einer sehr hohen Rücklieferung von Strom verarbeiten können. Ferner ist Liander aktiv an E-laad.nl beteiligt, einer Stiftung, die an einem landesweiten Netz von Ladesäulen für elektrisch betriebene Verkehrsmittel arbeitet. Um die Energieversorgung und die Netze effizienter, nachhaltiger und zuverlässiger zu machen, untersuchen wir, welche Chancen neue Technologien bieten. Auch dies erfolgt in enger Absprache und in Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern. Ein Beispiel hierfür ist Amsterdam Smart City. Eine Initiative, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Amsterdamse Innovatie Motor gestartet wurde. Das Ziel dieses Projekts ist es, innovative Initiativen auf dem Gebiet nachhaltiger Entwicklung auf ihre wirtschaftliche Realisierbarkeit zu prüfen und möglichst in großem Maßstab zu entwickeln. Mittels intelligenter Technologie möchten wir auch mehr Einblick in den Energieverbrauch und die Nutzung der Netze erhalten, beispielsweise mit dem intelligenten Zähler (Smart Meter), der es den Verbrauchern ermöglicht, einen besseren Einblick in ihren Energieverbrauch zu erhalten. In den folgenden Kapiteln gehen wir näher auf diese Themen ein und legen Rechenschaft über die im Jahr 2009 erzielten Ergebnisse ab. In Kapitel 14 finden Sie die ‘Fakten und Zahlen in Sachen Nachhaltigkeit’ sowie die Tabelle ‘CSR-Ambitionen und Zusammenfassung der Ergebnisse’. Dort wird dargelegt, welche konkreten Bemühungen im vergangenen Jahr zu welchen Ergebnissen geführt haben. Geschäftsbericht 2009 sozialverantwortliche unternehmensführung 4. sozialverantwortliche unternehmensführung ist eine mentalität ALLIANDER NIMMT SEINE GESELLSCHAFTLICHE AUFGABE SEHR ERNST. “WIR STREBEN EINE SOZIALVERANTWORTLICHE UNTERNEHMENS FÜHRUNG AN”, SAGT DER DIREKTOR FÜR REGULIERUNG UND CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY PAUL CORTON. Alliander setzt sich für eine zuverlässige, bezahlbare, sichere und nachhaltige Energieversorgung ein. “Lieferzuverlässigkeit hat stets eine hohe Priorität in unserer Dienstleistung”, erklärt Corton. “Externe Faktoren wie Grabungsschäden spielen dabei eine wichtige Rolle. Ferner sind wir immer auf der Suche nach technischen Verfahren und Technologien, die Zuver lässigkeit, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit miteinander kombinieren, so beispielsweise technische Verfahren für die Lebensdauerermittlung. Störungen können unsere Kunden nicht gebrauchen. Wenn sie dennoch auftreten, heben wir uns durch einen kundenorientierten Service mit schnellstmöglicher Behebung von Störungen gerne vom Wettbewerb ab. Und wir achten selbstverständlich auf Sicherheit, denn Gas und Strom sind nun einmal mit Risiken verbunden.” Rechenschaftslegung Messbare strategische Zielsetzungen “Dass es Alliander ernst ist mit der Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft – Corporate Social Responsibility (CSR) –, wird an unseren scharf formulierten strategischen Zielsetzungen deutlich”, erläutert Corton. “Wir streben beispielsweise nachhaltige Innovation an. Wir möchten, dass Innovationen bei Alliander stets Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.” Corton nennt weitere Beispiele: “Wir suchen gesellschaftlich vertretbare nachhaltige Lösungen und wünschen deshalb für unsere CSR-Aktivitäten den Dialog mit unseren Stakeholdern. Wir streben an, dass unsere Betriebsführung im Jahr 2015 klimaneutral sein wird. Wir möchten ethisch vertretbar handeln und an Kriterien wie GRI A+ für die Berichterstattung und an der Implementierung der ISO 26000 arbeiten. Und schließlich soll unser soziales Engagement dadurch deutlich werden, dass wir im Jahr 2012 zu den besten Arbeit gebern der Niederlande gehören möchten.” 17 “Wir streben eine sozialverantwortliche Unternehmensführung an” 18 Geschäftsbericht 2009 CSR in Managementreports Die Zielsetzungen sind deutlich. Doch wie gedenkt Corton, diese zu realisieren? “Die Direktoren der einzelnen Unternehmensbereiche sind für die Ausführung der CSR-Politik verantwortlich. Ebenso, wie sie auch für die Finanzen, die Mitarbeiter und bereichsübergreifende Aufgaben verantwortlich sind. Jedes Jahr müssen sie einige CSR-Projekte ausführen. Die gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Betriebsführung müssen transparent sein. Die Abteilung CSR fördert, initiiert und ermöglicht Aktionen und Projekte in diesem Bereich. Die Fortschritte bei der Realisierung unserer unternehmenspolitischen Zielsetzungen halten wir mittels Dashboards und Managementreports fest.” Fokus auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt Mit klaren KPIs (Key Performance Indicators, Schlüssel kennzahlen) alleine erreicht man das nicht, so Corton. “Mein wichtigstes Ziel besteht darin, dass sich unsere Mitarbeiter mit den Auswirkungen ihrer Arbeit auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt befassen.” Dabei spielt die Abteilung CSR eine wichtige Rolle. “Wir organisieren zum Beispiel Workshops über nachhaltige Nutzung von IT, wir sprechen mit dem Management, um es ausdrücklich auf die CSR-Themen aufmerksam zu machen. Und einige der Direktoren wurden zu Botschaftern ernannt, die jeweils auf ein eigenes gesellschaftliches Thema aufmerksam machen.” Für Kunde und Markt Manche Unternehmensbereiche von Alliander haben einen eigenen CSR-Beauftragten. Ein Beispiel hierfür ist die Abteilung Klant & Markt (Kunde & Markt), die zuweilen überraschende CSR-Initiativen startet. “So haben wir Abkommen mit den kommunalen Gesund heitsdiensten (GGDs) darüber geschlossen, wie wir mit rückständigen Zahlungen von Menschen mit soziopsychologischen und/oder mentalen Problemen umgehen.” Ergebnistransparenz “CSR muss allen Mitarbeitern unbedingt bewusst werden, und das ist ein langwieriger Prozess”, erklärt Corton zusammenfassend. “Wir versuchen, unsere Mitarbeiter stets in CSR einzubeziehen und sie über mögliche Verbesserungen mitreden zu lassen. Und was sind die Ergebnisse all unserer großen und kleineren Aktionen? Das veröffentlichen wir so transparent wie möglich, damit jeder sehen und verfolgen kann, ob wir Fortschritte machen. Dazu gehört auch, dass man offen mit Rückschlägen oder noch nicht erreichten Zielen umgeht.” Rechenschaftslegung 19 lliander strebt eine zuv e und nachhaltige Ener uch in der Zukunft. In d erichten wir Ihnen meh ahr 2009 zur Gewährle Sozialverantwortliche Unternehmensführung schafft gesellschaftlichen Mehrwert Alliander strebt eine zuverlässige, bezahlbare, sichere und nachhaltige Energieversorgung an. In den folgenden Abschnitten berichten wir Ihnen mehr über unsere Aktivitäten im Jahr 2009 zur Gewährleistung der Lieferzuverlässigkeit und Sicherheit. Außerdem widmen wir uns hier der Dienstleistung am Kunden. Alliander möchte ein nachhaltig operierendes Unternehmen sein, indem es Verantwortung für die Umwelt und die Gesel lschaft übernimmt. Unseren Mitarbeitern und ihren Belangen schenken wir große Aufmerksamkeit. Ausreichend gut ausgebildetes Personal zu haben und zu behalten, bleibt nämlich eine unserer größten Herausforderungen. Lieferzuverlässigkeit Für unsere Kunden und die Gesellschaft ist die Lieferzuverlässigkeit der Netze eine der wichtigsten Sicherheiten, die wir bieten können. Aufgrund des niederländischen Elektrizitätsgesetzes von 1998 (Elektriciteitswet 1998) und des Gasgesetzes (Gaswet) ist Liander verpflichtet, Einblick in die Verfahren zu geben, mit denen das Unternehmen Qualität und Sicherheit der Netze gewährleistet und verbessert. Zu dem Zweck hat Liander im Jahr 2009 ein neues Qualitäts- und Kapazitätsdokument (kwaliteits- en capaciteitsdocument – KCD) sowohl für Strom als auch für Gas für den Zeitraum von 2010 bis 2016 herausgegeben. In diesen Dokumenten erläutert Liander auch seine Vision mit Bezug auf die Entwicklungen auf dem Gebiet des Strom- und Gasvertriebs und die Funktion seiner Netze. 20 Struktur der Netze Die Zuverlässigkeit der Netze von Liander gehört zur Weltspitze. Dies ist unter anderem auf die sogenannte ringförmige Struktur der Netze zurückzuführen. Durch diese Konstruktionsweise kann der Transport von Strom und Gas über mehrere ‘Routen’ erfolgen. Bei dem 50kV-Netz, das relativ viele Kunden bedient, ist diese Pufferstruktur des Netzes automatisch verfügbar. Das Netz schaltet ohne Eingreifen von Mitarbeitern die gestörte Verbindung aus, sodass die Energielieferung ungestört fortgesetzt werden kann. Dies ist auch der Fall bei den sogenannten Stammeinspeisungen in die 10kV-Hauptstruktur. Im Falle der 10kV-Vertriebsnetze, aus denen relativ wenige Kunden bedient werden, lässt sich die Umschaltung mit einer sehr begrenzten Zahl von Schalthandlungen realisieren. Hierdurch ist es möglich, auch bei diesen Netzen die Energieversor gung schnell wiederherzustellen. Letzteres ist auch in einem Teil der Niederspannungsnetze möglich. Bei einem Gasnetz wird die ringförmige Struktur sogar noch weiter geführt, häufig bis auf Straßenniveau. Eine Störung im Gasnetz ist oftmals eine Leckage, bei der es möglich ist, den Gasfluss zu stoppen, ohne dass im restlichen Teil des Netzes das Gas abgestellt werden muss. Das Netz kann in dem Fall sogar noch mindestens 70 % der maximalen Nachfrage decken. In Anbetracht der Tatsache, dass die maximale Nachfrage durch den Bedarf an einem sehr strengen Wintertag bestimmt wird, ist die Restkapazität in den allermeisten Fällen also mehr als ausreichend. Hierdurch ist die Ausfalldauer des Gasnetzes absolut geringfügig. Geschäftsbericht 2009 verlässige, bezahlbare rgieversorgung an. Jet den folgenden Abschn hr über unsere Aktivitä eistung der ieferzuverl Überwachung Das Betriebsführungszentrum von Liander sorgt für die Überwachung, die Steuerung und das Monitoring der Hauptinfrastruktur der Stromver triebsnetze im Versorgungsgebiet von Liander. Dieses Zentrum ist ständig besetzt und der zentrale Ansprechpartner für die Organisation bei Störungen und Notfällen. Qualität der Netze Um die Qualität des Netzes instandzuhalten und gegebenenfalls zu verbessern, werden häufige und regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten ausgeführt. Darüber hinaus hat Liander im Jahr 2009 abermals viel Aufmerksamkeit auf Innovation verwendet. Neue Technologien werden zunächst in begrenztem Maßstab eingesetzt, um ihre Wirkung zu testen. Wenn sie sich dann als geeignet erweisen, werden diese Verfahren breiter eingesetzt. Unterschiedliche Aktivitäten wurden entweder bereits eingeleitet oder befinden sich noch im Entwicklungs stadium, um die jährliche Ausfalldauer in den Niederund Mittelspannungsnetzen noch weiter zu reduzieren. Im Folgenden nennen wir einige Beispiele für solche Aktivitäten. In einem großen Teil unseres Versorgungsgebiets wird ein bestimmter Typ von Verbindungsstücken in den Stromnetzen verwendet. Probleme mit diesen Verbindungsstücken sind eine Hauptursache für Störungen im Mittelspannungsnetz. Um das Ausfallrisiko zu begrenzen, werden Verbindungs stücke von schlechter Qualität mit speziellen Prüfverfahren lokalisiert. Diese Untersuchung wird alle fünf Jahre wiederholt. Rechenschaftslegung Im Jahr 2009 wurden an diversen Stellen elektronische Kurzschlussanzeiger mit einem GSM-Modul installiert. Diese Anzeiger melden Kurzschlussströme bei Störungen und leiten die Informationen anschlie ßend an das Betriebsführungszentrum von Liander weiter. Das Betriebsführungszentrum kann mit diesen Informationen den Störungsmonteur direkt zu der richtigen Stelle schicken. Liander hat sich im Hinblick auf das Problem der Überalterung der Bevölkerung und den dadurch zu erwartenden Mangel an Technikern bewusst dafür entschieden, seinen Bereitschaftsdienst um zusätz liche Monteure zu erweitern. Um den Zustand des Netzes festzustellen, werden regelmäßig Inspektionen ausgeführt. Die Häufigkeit der Inspektionen basiert auf einer Risikoeinschätzung. Eine Analyse von Inspektions- und Störungsdaten kann Anlass sein, die Inspektionshäufigkeit zu erhöhen oder zu reduzieren. Um die Qualität der unterschiedlichen Arten von Daten über die Vertriebsnetze zu verbessern, wurden im Jahr 2009 diverse Maßnahmen getroffen. So wurde beispielsweise ein Programm gestartet, dessen Ziel die Entwicklung eines neuen Informationssystems sowohl für die Strom- als auch für die Gasnetze ist. Dieses Programm wird voraussichtlich im Jahr 2011 abgeschlossen sein. 21 Im Jahr 2009 realisierte Qualität Die im Jahr 2009 und in den Vorjahren realisierte Qualität der Gas- und Stromnetze wird in den folgenden Tabellen dargestellt. Die Qualität des Hochspannungs netzes Strom ist in den Werten bis 2008 inbegriffen. Jährliche Ausfalldauer Gas Jährliche Ausfalldauer Strom1 durchschnittliche Ausfalldauer pro Kunde (in Sekunden) durchschnittliche Ausfalldauer pro Kunde (in Minuten) 48,4 50 50 35,6 40 27,4 30 40 33,1 29,7 24,0 24,3 27,4 26,5 20 10 10 2006 2007 27 30 22,0 20 2005 32 2008 2009 2005 19 20 21 2006 2007 2008 2009 LianderNiederländischer Durchschnitt 1 Jährliche Ausfalldauer, definiert als durchschnittliche Ausfalldauer pro Kunde (CAIDI = Customer Average Interruption Duration Index) -- Der Wert für 2007 ohne die Störung Bommelerwaard beträgt für Liander 23,5 Minuten; der Gesamtdurchschnitt für die Niederlande beträgt 23,8 Minuten. -- Quelle niederländischer Durchschnitt: Kema Zuverlässigkeit von Stromnetzen in den Niederlanden. Die durchschnittliche Ausfalldauer bei Strom stieg von 24 auf 27,4 Minuten. Dies ist größtenteils die Folge einer höheren Anzahl von Störungen und einer längeren Reparaturdauer. Bei Gas hat die Ausfalldauer von 21 auf 27 Sekunden zugenommen. Beide Netze funktionierten im Jahr 2009 während 99,995 % des Jahres gut. Die Zuverlässigkeit der Strom- und Gasnetze von Liander gehört damit zu der höchsten in Europa. 22 Im Jahr 2006 wurde die Qualität durch einen heißen und trockenen Monat Juli mit vielen Störungen beeinträchtigt. Die Ursache für die niedrigere Qualität im Jahr 2007 ist der Zwischenfall im Bommelerwaard und Teilen des Tielerwaard, bei dem ein Hubschrauber des niederländischen Verteidigungsministeriums mit einer Freileitung kollidierte. Ohne diesen Zwischenfall entsprechen die Werte denen anderer Jahre, wobei anzumerken ist, das die durchschnittliche Zahl der Störungsminuten für Strom in den Niederlanden im Jahr 2009 26,5 Minuten betrug. Geschäftsbericht 2009 Qualität Strom 2005 2006 2007 2008 1 2009 Jährliche Ausfalldauer (Minuten/Jahr) 24,3 29,7 48,4 23,52 24 27,4 Durchschnittliche Unterbrechungsdauer (Minuten/Unterbrechung) 67,8 76,3 127,51 632 65,6 78,1 0,357 0,384 0,3871 0,3702 0,366 0,351 Unterbrechungshäufigkeit (Unterbrechungen/Jahr)3 1 einschließlich Bommelerwaard. 2ohne Bommelerwaard. 3Unterbrechungshäufigkeit, definiert als SAIFI = Standard Average Interruption Frequency Index. Wir streben an, die Unterbrechungen im Stromnetz mit Hilfe der im vorigen Absatz beschriebenen Sollwerte Strom 2010-2014 Jährliche Ausfalldauer (Minuten/Jahr) ≤ 22 Durchschnittliche Unterbrechungsdauer (Minuten/Unterbrechung) ≤ 85 Unterbrechungshäufigkeit (Unterbrechungen/Jahr) Sollwerte Gas Jährliche Ausfalldauer 2010-2014 ≤ 60 Sek. ≤ 0,259 Tiefbauarbeiten Untersuchungen haben ergeben, dass Tiefbauarbeiten eine der Hauptursachen für Störungen sind. Um die Lieferzuverlässigkeit so weit wie möglich garantieren zu können, möchte Liander die Zahl der Tiefbauschäden deutlich begrenzen. In den vergangenen Jahren haben wir deshalb diverse Maßnahmen getroffen und mit allen Beteiligten eng zusammengearbeitet, um Tiefbau schäden zu vermeiden. Dabei hat uns auch die Einführung des WION (Wet Informatie-Uitwisseling Ondergrondse Netten) geholfen. Dieses Gesetz über den Informationsaustausch unterirdische Netze regelt den Informationsaustausch über die Position von Kabeln und Leitungen. Rechenschaftslegung Verbesserungsmaßnahmen unter den landesweiten Jahresdurchschnitt zu reduzieren. Liander rechnet damit, dass die Zahl der Tiefbauschäden aufgrund der Wirtschaftskrise (und der dadurch abnehmenden wirtschaftlichen Aktivität) zwischen 2009 und 2011 abnimmt. Hierdurch erwarten wir eine Verbesserung der Qualitätswerte, so zum Beispiel in Bezug auf die Ausfalldauer. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, wird die Zahl der Tiefbauschäden voraussichtlich wieder zunehmen. Mit diversen Verbesserungs maßnahmen möchten wir dieser Zunahme entgegenwirken und die Zahl der Schäden in der Zukunft reduzieren. Weitere Informationen zu diesen Themen finden Sie in den Qualitäts- und Kapazitätsdokumenten (KCDs) für Strom und Gas auf unserer Website. 23 KUNDENORIENTIERTE DIENSTLEISTUNG Ursachen Ausfalldauer Strom Wir verbessern kontinuierlich den Service und die Qualität unserer Dienstleistung. Dabei spielt eine gute Kundeninformation eine wichtige Rolle. 11% 16% 25% 22% Kundenzufriedenheit Kundenzufriedenheit pro Kundengruppe Prozentsatz zufriedene Kunden 26% 100 89 89 90 75 80 Nekaldiet Verbindungsstück 70 Anderer Typ Verbindungsstück 60 Tiefbauschäden 50 Defekte an Kabeln 40 Sonstige 30 96 90 86 72 89 79 83 20 Ursachen Ausfalldauer Gas 10 Verbraucher und kleine Firmenkunden 26% 2008 14% 11% 10% 31% Große Firmenkunden Gemeinden Top 1.000 Multisites 2009 Dies betrifft Kunden von Liander (Zahlen für viertes Quartal 2009): -- Verbraucher und kleine Firmenkunden: Kapazitätsanschluss Strom bis 3x80 Ampere und Verbrauch Gas bis 170.000m3/Jahr; -- Große Firmenkunden: Kapazitätsanschluss Strom höher als 3x80 Ampere und/oder Verbrauch Gas mehr als 170.000m3/Jahr und nicht 8% zu den Multisites, Top 1.000 oder Gemeinden gehörend; -- Top 1.000: 1.000 größte Kunden, basierend auf der Größe des Anschlusses; hierin sind keine Multisite-Niederlassungen inbegriffen; Tiefbauschäden Korrosion ('Rost') Veralten -- Multisites: Firmenkunden mit mehr als 50 Niederlassungen; diese Kunden sind nicht in den Top 1.000 berücksichtigt. Hausdruckregler Bodenaktivität Montagefehler Sonstige 24 Geschäftsbericht 2009 UMWELT Umweltpolitik und –management Strom- und Gasnetze und die Arbeiten an diesen Netzen können Folgen für die Umwelt haben. Wir wollen die Umweltauswirkungen unserer Aktivitäten verstehen, kontrollieren und minimieren. Aus diesem Grunde haben wir im Jahr 2009 eine integrierte Politik für Qualität, Umwelt und Sicherheit ins Leben gerufen. Diese Politik trägt zu einer nachhaltigen Unternehmens führung bei. Mit unserer Umweltpolitik möchten wir erreichen: -- dass wir unsere Aktivitäten nachweislich sauber ausüben; -- dass wir gemäß den besten Methoden und mit der besten Technologie arbeiten, die angemessen und verfügbar sind; -- dass wir die geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten. Wir regen unsere Mitarbeiter an, aktiv gemäß unserer Umweltpolitik zu handeln. Beispielsweise durch Mitteilungen über die internen Kommunikationskanäle wie Planungsgesprächen und das Intranet. Darüber hinaus haben wir ein zentrales Umwelt-Helpdesk eingerichtet, das im gesamten Unternehmen Alliander zugänglich ist. Umwelt-Zwischenfälle Die Meldung von Umwelt-Zwischenfällen ist eine Pflicht. Die Meldungen sind für das Management der betroffenen Abteilungen Anknüpfungspunkte für eine Verbesserung der betrieblichen Prozesse und für die Erzielung eines besseren Umweltergebnisses. Rechenschaftslegung Umwelt-Zwischenfälle Nach Kategorie Einheit Registrierte Umwelt-Zwischenfälle Anzahl 62 53 % 100 91 Geklärte/behobene Umwelt-Zwischenfälle 2009 2008 Meldungen an zuständige Behörde Anzahl 21 13 Nicht-finanzielle Sanktionen Anzahl - 2 Anzahl - 1 € Tausend - 0,4 Nicht-finanzielle Bußen Geldbußen Im Jahr 2009 wurden der zuständigen Behörde 21 Umwelt-Zwischenfälle gemeldet. Dabei handelte es sich vorwiegend um Zwischenfälle auf dem Gebiet der Ölverschmutzung oder der Verletzung von Umwelt(Genehmigungs-)Vorschriften. Die Zunahme der Zahl der Meldungen lässt sich durch Verbesserungen der internen Meldedisziplin und die Nutzung des Registrierungs systems erklären. Boden Der weitaus größte Teil unserer betrieblichen Mittel befindet sich im Boden. Insgesamt liegen im Versorgungsgebiet von Liander unterirdisch 86.000 km Stromkabel und 35.000 km Gasleitung. Die Umwelt qualität des Bodens spielt dabei in zunehmendem Maße eine wichtige Rolle. Beispielsweise im Zusammenhang mit notwendigen Maßnahmen zur Behebung von Verschmutzungen. Bestehende und neue Aktivitäten werden auf das mit ihnen einhergehende Bodenrisiko beurteilt. Gegebenenfalls werden Maßnahmen ergriffen, um die Situation in Einklang mit dem Besluit algemene regels voor inrichtingen milieubeheer (Beschluss über allgemeine Vorschriften für die Einrichtung von Umweltschutz systemen) (Aktivitätenbeschluss) und der Nederlandse Richtlijn Bodembescherming (NRB) (niederländische Richtlinie über den Bodenschutz) zu bringen. 25 Bestehende Bodenverunreinigungen auf den eigenen Grundstücken von Alliander werden registriert, auf Schwere und Dringlichkeit beurteilt und in erforderlichem Maße in Angriff genommen. Auch auf einigen Grundstücken von Alliander mit ‘historischen Bodenverschmutzungen’ wird möglicherweise eine Bodensanierung notwendig sein. Diese Grundstücke wurden auf die Anwendbarkeit der ‘Bedrijvenregeling voor bodemsanering van bedrijfsterreinen’ (Unter nehmensregelung zur Bodensanierung von betrieblichen Grundstücken) beurteilt und – wenn erforderlich – der zuständigen Behörde gemeldet. Ölverschmutzung 50kV-Kabel Ein Teil der 50kV-Kabel nutzt Öl als Isoliermedium. Durch unsere Politik hat sich in den letzten Jahren das Monitoring von Kabeltrassen verbessert, werden Leckagen lokalisiert und in Absprache mit den betroffenen Behörden nötigenfalls Sanierungen vorgenommen. Bei umfangreichen Leckagen dieses Kabeltyps werden diese unmittelbar lokalisiert und wird die Umgebung saniert bzw. evakuiert. Manchmal ist die Menge des ausgelaufenen Öl jedoch so gering, dass wir sie nicht mit den üblichen Verfahren aufspüren können. Aus diesem 26 Grunde verwenden wir besondere Aufmerksamkeit auf die Verbesserung der Lokalisierungsverfahren und die Vermeidung von kleinen Leckagen. Stillgelegte Kabel und Leitungen Stillgelegte Kabel und Leitungen sind Kabel und Leitungen, die keine Funktion mehr für den Transport von Strom und Gas haben. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass diese entfernt werden. Gemäß der für Tiefbaufirmen geltenden Regelung, die in dem Gesetz über den Informationsaustausch unterirdische Netze (WION) festgelegt ist, hält Liander die Lage von Kabeln und Leitungen genau fest. Außerdem wird registriert, wann diese Leitungen und Kabel außer Betrieb genommen werden und im Boden verbleiben, z. B. wenn im Rahmen von Umbaumaßnahmen oder einer neuen Trasse beschlossen wird, neue Kabel oder Leitungen zu verlegen. Vor allem in der Vergangenheit verblieben die nicht mehr genutzten Kabel und Leitungen dann häufig im Boden. Diese gekappten und ungenutzten Leitungen werden als stillgelegte Leitungen registriert. Da die zurückgelassenen Kabel und Leitungen auf Dauer Umweltschäden verursachen würden, bemüht sich Liander, sie im Zuge geplanter Arbeiten zu entfernen. Geschäftsbericht 2009 Sanierungstechniken Wir sanieren die Bodenverunreinigungen, indem wir den betroffenen Boden sofort ausgraben und die verunreinigte Erde abtransportieren und entsorgen. In manchen Fällen (z. B. wenn viele Kabel und Leitungen verlegt sind oder wenn ein Deichkörper verunreinigt ist) können wir diese Methode nicht anwenden. Deshalb erforschen wir gemeinsam mit der Universität Wageningen alternative Sanierungsverfahren. Auf der Grundlage positiver Laborergebnisse haben wir mit der Untersuchung der Auswirkungen von Sanierung ohne Erdbewegungsarbeiten begonnen. Ein Beispiel hierfür ist die Sanierung mittels Hinzufügung von Bakterien. Neben Liander gibt es noch viele andere, die diese Problematik kennen (andere Netzbetreiber, Kabel gesellschaften, Telekommunikationsunternehmen, Wasserunternehmen u. a.). Diese Parteien tragen somit eine gemeinsame Verantwortung hinsichtlich der Umweltproblematik, die stillgelegte Kabel und Leitungen mich sich bringen. Die mögliche Auswirkung auf die Umwelt ist ein gesellschaftliches Problem. Um zukünftige Umweltschäden zu begrenzen, ist es erforderlich, dass wir als Netzbetreiber zusammenarbeiten, gemeinsame Nachhaltigkeitsziele festlegen und eine gemeinsame Politik entwickeln, die auf die aktive Reduzierung der Menge der stillgelegten Kabel und Leitungen gerichtet ist. Netzbetreibern im Rahmen eines gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Ansatzes zusammenzuarbeiten. Diverse Absprachen mit anderen Parteien über die weitere Reduzierung der Zahl stillgelegter Kabel und Leitungen werden 2010 weiter konkretisiert. Biodiversität Für den Erhalt europäischer Naturlandschaften und der Biodiversität wurde auf Initiative der Europäischen Union ein zusammenhängendes Netz von Naturschutz gebieten festgelegt: ‘Natura 2000’. Innerhalb des Versorgungsgebiets von Liander werden auf Dauer ebenfalls Gebiete unter ‘Natura 2000’ fallen. Dies hat Folgen für die Aktivitäten und die Anlagen von Alliander in diesen Gebieten. Im Jahr 2009 haben wir deshalb damit begonnen, die Auswirkungen dieser europäischen Naturschutzmaßnahme zu erfassen, um einen Verhaltenskodex für die Arbeit in diesen Gebieten erstellen zu können. 2009 wurde bei Alliander eine Arbeitsgruppe gebildet, deren Aufgabe es ist, die heutige und zukünftige Umwelt problematik zu erfassen, eine strategische Vision zu entwickeln, um Lösungen zu finden und mit anderen Rechenschaftslegung 27 “Proaktiv – so fassen wir unsere öffentliche Aufgabe auf” förderung der energiewende 5. von tradition zur transition GEMEINSAM MIT SEINEN STAKEHOLDERN UNTERSTÜTZT ALLIANDER DIE ENERGIEWENDE. “PROAKTIV – SO FASSEN WIR UNSERE ÖFFENTLICHE AUFGABE AUF”, ERKLÄRT DIE STRATEGIEDIREKTORIN PALLAS AGTERBERG. Windräder werden auf Wiesen errichtet, Solaranlagen auf Dächern installiert. Es ist eindeutig: Die Niederlande unternehmen immer größere Anstrengungen für eine großangelegte Energiewende. Fossile Energiequellen tauschen wir gegen nachhaltige Alternativen ein. Agterberg zufolge kommt Netzunternehmen wie Alliander hierbei eine wichtige Rolle zu. “Wir haben eine öffentliche Aufgabe in einem privatwirtschaftlichen Kontext”, verdeutlicht sie. “Unser kommerzielles Ziel ist eine angemessene Rendite, die für die Kontinuität unserer Organisation ausreicht. Die öffentliche Aufgabe bedeutet, dass wir uns bestmöglich nach den Wünschen der Regionen, in denen wir aktiv sind, richten wollen. Das ist unsere Daseinsberechtigung. Da eben diese Regionen jetzt die Energiewende betreiben, ist es logisch, dass wir unseren Beitrag hierzu leisten. Außerdem schreibt die Regierungspolitik vor, dass der Vertrieb von bezahlbarer, zuverlässiger und sauberer Energie ermöglicht werden muss.” Ladestationen für Elektrofahrzeuge Der Markt für nachhaltige Technologien befindet sich vollauf in Entwicklung. Agterberg nennt Elektrofahr zeuge als Beispiel. “Um mit elektrischem Antrieb fahren zu können, benötigen wir ein Netzwerk öffentlicher Ladestationen mit einer landesweiten Deckung (angedacht werden Tausende bis Millionen Ladestationen gedacht). Es muss für alle Arten von Fahrzeugen kompatibel sein, sodass man als Amsterdamer kein Problem hat, in Groningen sein Auto aufzuladen. Gemeinsam mit anderen Netzunternehmen werden wir bis 2012 ein solches System von öffentlichen Ladestationen errichten.” Agterberg zufolge veranschaulicht dies die proaktive Rolle von Alliander in der Energiewende. “Wenn der freie Fotountertitel: Bei der Drucklegung dieses Berichts war die hier abgebildete Ladestation (noch) nicht tatsächlich hergestellt und installiert. 29 Markt keine Lösung bieten kann, schaffen wir das selbst.” Alliander hat inzwischen auch selbst Elektrofahrzeuge bestellt und im Juni 2009 das erste Elektroauto in Betrieb genommen. Neue Kooperationszusammenschlüsse Agterberg fasst die neue Rolle von Alliander prägnant zusammen: “Wir haben uns von einem “Netzverwalter” zu einem “Netzbetreiber” entwickelt”, sagt sie. Statt einer Organisation, die sich ausschließlich auf Kosten konzentriert, sind wir eine Organisation, die buchstäblich Networking betreibt: Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Kooperationszusammenschlüssen, bringen Akteure zusammen, um politische, organisatorische und technische Probleme zu lösen. Ein schönes Beispiel ist ihrer Meinung nach das Projekt Amsterdam Smart City. “Gemeinsam mit dem Amsterdamse Innovtie Motor haben wir im Jahr 2009 ein Programm mit dem Ziel gestartet, innovative Initiativen zu entwickeln. Die Untersuchungsergebnisse werden von der Universität Amsterdam und dem TNO getestet. Auf diese Weise erhalten wir eine Sammlung von Best Practices und konkreten Produkten, mit denen wir andere Gemeinden in der Region bei der Realisierung ihrer Zielsetzungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz unterstützen können.” 20, 20 in 2020 Alliander investiert auch in ein eigenes Forschung- und Entwicklungsprogramm. “Die Gesellschaft entwickelt sich in Richtung neuer, dezentraler Energieanwendungen wie beispielsweise Wasserpumpen und Photovoltaik”, so Agterberg. “Im Labor und im Rahmen von Feldforschung erkunden wir potentielle intelligente Systeme, damit wir im Rahmen von Neubauprojekten kompetente Beratung anbieten können. Doch wir untersuchen auch, welchen Effekt eine dezentrale Energieerzeugung auf unser Netz hat. Durch die Berechnung von Zukunftsszenarien sorgen wir dafür, dass wir unser Netz rechtzeitig zu Intelligenten Netzen umbauen können.” Alliander investiert damit in Nachhaltigkeit. “Letztendlich lautet 30 das gemeinschaftliche Ziel: 20, 20, 20. In den Niederlanden streben wir gemeinsam 20 % CO2Reduzierung, 20 % nachhaltige Energie und 20 % Energieeinsparung im Jahr 2020 an.” NACHHALTIGERE ENERGIE VERSORGUNG VORWEGNEHMEN Die Erde erwärmt sich zunehmend. Eine Hauptursache dafür ist die Menge des CO2-Ausstoßes in die Atmosphäre. Um die CO2-Produktion zu reduzieren, müssen weniger fossile Brennstoffe verwendet werden und müssen wir auf nachhaltige Methoden für die Energieerzeugung umsteigen. Alliander fördert diese Energiewende engagiert und proaktiv. Wir bereiten uns sehr sorgfältig auf die Zukunft vor. Mit innovativen Konzepten, Kooperationszusammenschlüssen und zukunftsorientierten Technologien. Damit wir als Netzunternehmen auch weiterhin gute Arbeit beim Anschluss unserer Kunden an die Energieversorgung und beim Transport der Energie leisten können. Energie nachhaltig erzeugen und einsetzen Auf dem Umweltgipfel in Kyoto wurde die Bedeutung von Absprachen über eine weltweite Energiewende von fossilen Energiequellen zu nachhaltigeren Methoden der Energieerzeugung abermals besonders hervorgehoben. In Kopenhagen wurde die Diskussion weltweit vertieft. Viele neue Energieerzeugungsmethoden werden bisher noch in eher kleinem Maßstab angewandt und weniger konzentriert eingesetzt als ‘herkömmliche’ Kraftwerke. Die Entwicklungen vollziehen sich mit hoher Geschwin digkeit. Durch den zunehmenden Einsatz von Solaranlagen und Windrädern und die Nutzung von Biogas wird die Erzeugung von Energie in der Zukunft weniger prognostizierbar und regelbar sein als bisher mit Energie aus konventionellen Quellen der Fall war. Das erfordert neue Verfahren, mit denen gewährleistet wird, dass Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht Geschäftsbericht 2009 Kasten 1: Elektrofahrzeuge Im Jahr 2009 haben wir diverse Schritte zur Förderung des zukünftigen Einsatzes von Elektrofahrzeugen unternommen. So haben wir gemeinsam mit anderen Netzbetreibern in den Niederlanden die Stiftung E-laad.nl gegründet, deren Aufgabe es ist, dafür zu sorgen, dass bis zum Jahr 2012 10.000 Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert werden. Diese Ladestationen müssen so gut wie möglich verteilt werden. Deshalb haben wir einen Planungswettbewerb ausgeschrieben, in dessen Rahmen wir die Ingenieurbüros aufgefordert haben, Ladestationen zu entwerfen. Ferner haben wir im Jahr 2009 unser erstes Elektroauto in Betrieb genommen und weitere für 2010 bestellt. Diese werden wir sorgfältig auf ihre Leistungen und die Nutzererfahrungen über wachen. Auf den großflächigen Einsatz von Elektrofahrzeugen haben wir uns über die Teilnahme an dem nationalen Projekt Intelligent E-Transport Management (ITM) vorbereitet. Im Rahmen dieses Projekts wurde die Auswirkung der Nutzung von Elektrofahrzeugen auf unser Netz, auf die Umwelt und die verschiedenen Stakeholder untersucht. Mit den Ergebnissen wurden Nutzen und Notwendigkeit von intelligenter Steuerung untersucht. bleiben. Nicht nur das Interesse an nachhaltiger Energieerzeugung nimmt zu. Auch das Interesse an Energieeinsparung und für die effiziente Nutzung von Energie wächst und zwar sowohl beim Energieerzeuger als auch beim Verbraucher. In diesem Zusammenhang Rechenschaftslegung sind Gebäude mit weniger Energieverbrauch, Elektro fahrzeuge und der Einsatz von Mikro-KWK-Anlagen (die Nachfolger von Zentralheizungskesseln, die auch Strom erzeugen) und Wärmepumpen zu nennen. Anwendungen und technische Entwicklungen Wir rechnen damit, dass der Verbraucher und auch größere Kunden eine wichtige Rolle der dezentralen Energieerzeugung spielen werden und zwar parallel zu den auf diesem Gebiet bestehenden konventionellen großen Akteuren wie z. B. den Energielieferanten und – erzeugern. Hierdurch ist es schwierig, die zukünftigen Entwicklungen einzuschätzen, zumal wir in den kommenden Jahren mit einem deutlichen technischen Durchbruch rechnen, der dafür sorgen wird, dass Alternativen möglich und rentabel werden. Wir legen unsere Netze jedoch für ca. 40 bis 50 Jahre aus, müssen uns also bestmöglich vorbereiten. Aus diesem Grunde arbeiten wir mit unterschiedlichen Zukunftsszenarien und Berechnungsmodellen (Kasten 1). Blaupausen, Feldforschung und Pilotprojekte Unsere Erfahrungen lehren, dass es von wesentlicher Bedeutung ist, neben Blaupausen auch Feldforschung zu betreiben und Pilotprojekte durchzuführen. So haben wir im Jahr 2009 in Bronsbergen das erste autonome Netz der Niederlande realisiert. Damit haben wir Erfahrungen in der Nutzung von Energiespeicherung gesammelt, um die Spannungsqualität und die Zuverlässigkeit unseres Netzes verbessern zu können. 31 Wir stellen auch eine Verlagerung bei den Energieträgern fest. Zum Beispiel von Benzin und Diesel zu Elektrizität, wie es der Fall ist bei Elektrofahrzeugen, oder von Gas zu Elektrizität bei Wärmepumpen. Alliander möchte sich nicht nur systematisch auf diese Entwicklungen vorbereiten, sondern in Anbetracht der großen potentiellen Nachhaltigkeitsvorteile vor allem auch eine fördernde Rolle auf diesem Gebiet übernehmen (Kasten 2). Entwicklung: Die Einspeisung von Biogas Im Bereich Gas ist vor allem die Einspeisung von Biogas eine wichtige Forschungsaufgabe. Diese Einspeisung hat nicht nur spezifische technische Aspekte, sondern auch solche auf dem Gebiet von Sicherheit, Gesetzen und Vorschriften. Eines der Teilprojekte rund um Biogas, die wir untersucht haben, ist die temporäre Biogasspeicherung. Intelligente Netze Die oben erwähnten Entwicklungen und Innovationen führen zu der Entwicklung von bzw. zum Bedarf an intelligenten Netzen. Der Einsatz von Intelligenten Netzen reduziert den Investitionsbedarf und vermindert Belastungen des öffentlichen Raumes. Durch Überwachung und Intelligenz können wir effiziente Dienstleistungen erbringen oder Unterstützung bieten, ohne Entscheidungsfreiheiten und Komfort für die Verbraucher einzuschränken. Einer der wichtigsten Schritte, die Alliander im Jahr 2009 auf diesem Gebiet unternommen hat, ist die Entwicklung einer einzig artigen Netzplanung auf Mittelspannungsniveau. Wir haben es als das I-Netz bezeichnet. Intelligente Zähler Im Intelligenten Netz ist der intelligente Zähler ein wichtiger Baustein. Er verschafft Verbrauchern Transparenz hinsichtlich ihres Energieverbrauchs und damit die Grundlage für Energieeinsparung. Ein intelligenter Zähler erleichtert auch die Energieeinspeisung und möglicherweise die zukünftige Abrechnung für das Aufladen von Elektroautos. Wir hatten gehofft, dass die 32 politischen Gremien in 2009 die großflächige Einfüh rung von intelligenten Zählern für niederländische Haushalte beschließen würde, doch leider wurde die Beschlussfassung verschoben. Wir bedauern diese Verzögerung, da wir gerne diesen wichtigen Schritt zur Implementierung von Intelligenten Netzen machen würden. Im Jahr 2009 haben wir – gemeinsam mit anderen Netzbetreibern – intensiv mit den unterschiedlichen Stakeholdern über das Konzept der intelligenten Zähler diskutiert, um es besser in Einklang mit Anforderungen und Wünschen der Gesellschaft zu bringen. Dies hat zu einer erhellenden Debatte über Sicherheit und Daten schutz geführt. Im Anschluss daran wurde ein erster Richtlinienentwurf verfasst, in dem dargelegt ist, wie mit dieser Problematik umgegangen werden soll. Liander unterstützt Initiativen zur Energieeinsparung Inzwischen sind viele Energieverbraucher oder Entscheidungsträger – wie z. B. Unternehmen, Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften und Verbraucher – damit befasst, Lösungen zu entwickeln, mit denen Energie eingespart oder Klimaneutralität erreicht werden kann. Seitens unterschiedlicher Behörden gibt es zahlreiche Initiativen. So werden beispielsweise über das Programm ‘Meer met Minder’ (Mehr mit Weniger) Unternehmen und Verbrauchern hohe Förderungen für Isoliermaßnahmen wie Doppelverglasung und HR-Kessel. Viele lokale Behörden haben Nachhaltigkeitsziele formuliert, die sie über kommunale Energieunternehmen oder Nachhaltigkeits projekte realisieren wollen. Wir möchten diese Initiativen gerne unterstützten, damit die regionalen Zielsetzungen verwirklich werden können. Auch das bereits genannte Konzept Amsterdam Smart City ist ein Beispiel hierfür. Geschäftsbericht 2009 E-Atlas: Kommunen sparen effektiv dank Kenntnis über lokalen Verbrauch Ein weiteres Hilfsmittel für die Gemeinden zur Einsparung von Energie ist unser E-Atlas. Da wir eine vollständige Übersicht des gesamten Energieverbrauchs in den Gemeinden haben, können wir den Energie verbrauch pro Wohnviertel oder Gewerbe-/Industriepark feststellen. Mit diesen Informationen sind die Gemeinden in der Lage, pro Wohnviertel oder Gewerbe-/ Industriepark gezielte Maßnahmen zu ergreifen oder Einsparmöglichkeiten anzubieten. Alliander will Netzverluste verringern Wir unterstützen nicht nur unsere Stakeholder darin, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Vielmehr arbeiten wir auch an unserem eigenen Energieverbrauch. So arbeiten wir an Initiativen zur Verringerung unseres eigenen CO2-Ausstoßes durch die Reduzierung von Netzwerkverlusten. Beim Transport und der Verteilung von Strom geht durch den natürlichen Widerstand von Kabeln, Transforma toren und anderen Komponenten unserer Netze unvermeidlich Energie verloren. Ein Stromkabel erwärmt sich nämlich, wenn Strom hindurchfließt. Im Jahr 2009 sind ungefähr 3,4 % der insgesamt transportierten Elektrizität auf diese Weise verloren gegangen. Um ausreichend Energie zu liefern, müssen wir also immer mehr Energie transportieren als unsere Kunden letztendlich benötigen. Auch bei Gas entstehen Netzverluste. Bei einem Gasleck wird Erdgas frei, was zum Treibhauseffekt beiträgt. Wir unternehmen deshalb viel, um Leckagen zu vermeiden. Und wenn sie trotzdem auftreten, sorgen wir dafür, dass wir sie lokalisieren und reparieren. Im Jahr 2009 betrug der Gasverlust ca. 0,6 %. Den CO2-Fußabdruck finden Sie im Kapital ‘Fakten & Zahlen’ in diesem Bericht. Netzverluste stellen den größten Faktor in unserer CO2-Emission dar. Auf das CO2-Equivalent umgerechnet, betrug die Emission des Netzverlustes 563 t der Rechenschaftslegung Gesamtemission von 683 t im Jahr 2009. Bis einschließlich 2008 hat der Netzbetreiber Liander die eingekaufte Elektrizität durch den Erwerb sogenannter Ursprungs garantien ‘vergrünt’. Ursprungsgarantien sind an Pakete nachhaltig erzeugter Elektrizität gekoppelt. Es hat sich erwiesen, dass die administrativen Kosten einen substantiellen Teil der Gesamtkosten für Ursprungsgarantien ausmachen. Außerdem trägt die (administrative) Vergrünung des Netzverlustes nicht dazu bei, dass das Volumen nachhaltig erzeugter Energie steigt. Liander sucht derzeit nach Möglichkeiten, einen effektiveren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu leisten. Eine Möglichkeit kann darin bestehen, den Netzverlust nachhaltig zu produzieren bzw. produzieren zu lassen. Liander prüft, ob Lösungen gemeinsam mit anderen Netzbetreibern entwickelt werden können. Ein gemeinsames Auftreten im Industrieverbund kann hierbei mehr Chancen mit größerem Effekt bieten. Wir unternehmen viel zur Begrenzung von Netzver lusten. So erneuern wir beispielsweise unsere Infrastruktur. Denn gutes Material kann in unseren Netzen den technischen Netzverlust (begrenzt) reduzieren. In diesem Zusammenhang können wir drei Beispiele für Innovationen nennen, mit denen wir im vergangenen Jahr entsprechende Ergebnisse erzielt haben. Durch die Gasexpansionsturbine kompensieren wir Netzverluste. Durch grabenlose Druckrohrleitungserneuerung können wir veraltete Gasrohre effizient ersetzen. Mit dem Remote Methane Leak Detector sind wir in der Lage, Gaslecks in der Zukunft möglicherweise noch besser festzustellen. Innovative Konzepte Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, bedarf es unbedingt einer Energiewende hin zu nachhaltigeren Methoden der Energieerzeugung. Alliander leistet in diesem Bereich Pionierarbeit. Deshalb bereiten wir uns mit innovativen Konzepten, Kooperationen und Technologien auf die Zukunft vor. 33 finanziell 6. solide und inspirierend Die Abspaltung von Nuon Energy von n.v. Nuon am 30. Juni 2009 ist finanziell rückwirkend zum 1. Januar 2009 erfolgt. Die finanzielle Auswirkung dieser Aufspaltung per 1. Januar 2009 wird in der folgenden Tabelle dargestellt: Konsolidierte Bilanz € Mio. n.v. Nuon n.v. Nuon Energy Alliander N.V. Aktiva 1. Januar 2009 1. Januar 2009 1. Januar 2009 Anlagevermögen 10.061 4.578 5.483 Umlaufvermögen 4.197 3.664 533 - 1.499 - 243 - 243 14.501 9.741 6.259 Eigenkapital 6.270 4.609 1.661 Langfristige Verbindlichkeiten 4.784 2.087 2.697 Kurzfristige Verbindlichkeiten 3.391 3.045 346 - - 1.499 56 - 56 14.501 9.741 6.259 Konzerngesellschaften Zum Verkauf gehaltene Aktiva Summe Aktiva Eigenkapital und Verbindlichkeiten Konzerngesellschaften Langfristige Verbindlichkeiten, die mit zum Verkauf gehaltenen Aktiva zusammenhängen Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten Die obige Darstellungsweise entspricht nicht vollständig den IFRS, von denen zum Zeitpunkt des Kontroll übergangs (30. Juni 2009) auszugehen ist und nicht zum Zeitpunkt der finanziellen Abspaltung (1. Januar 2009). Im Jahresabschluss 2009 von Alliander N.V. werden in den diversen Übersichten und Entwicklungs darstellungen die betreffenden Veränderungen ausgehend von einer Abspaltung per 30. Juni 2009 dargestellt. In diesem Kapitel gehen wir jedoch von einer Abspaltung per 1. Januar 2009 aus, um die Zahlen besser mit 2008 vergleichen zu können. Die Ergebnisse von Nuon Energy werden gemäß IFRS 5 (Assets held for sale) ab diesem Datum nicht mehr in den Zahlen von Alliander ausgewiesen, sondern separat in der Zeile ‘Ergebnis nach Steuern aus der Einstellung von betrieblichen Aktivitäten’. Die Vergleichszahlen für 2008 wurden entsprechend angepasst. 34 Als Folge dieser Darstellungsweise bestehen die Ergebnisse aus fortzuführender Geschäftstätigkeit von Alliander aus den Ergebnissen des Netzunternehmens, das die Ergebnisse des Netzbetreibers Liander N.V. und von Liandon B.V. enthält. Die Ergebnisse aus einge stellten betrieblichen Aktivitäten bestehen aus den Ergebnissen von n.v. Nuon Energy in dem Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2009. Refinanzierung Im Rahmen der Aufspaltung zur Erfüllung der Gruppenverbotsbestimmungen des WON wurde im Frühjahr die Abwicklung des Kontokorrentverhältnis zwischen Nuon Energy und Alliander durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde das bestehende Euro Medium Term Notes (EMTN) Programm im ersten Quartal angepasst und von € 2 Mrd. auf € 3 Mrd. erhöht. Am 6. April 2009 wurden im Rahmen dieses Programms zwei Obligationsanleihen über insgesamt € 1,25 Mrd. Geschäftsbericht 2009 (€ 500 Mio. mit einer Laufzeit bis April 2010 und € 750 Mio. mit einer Laufzeit bis April 2016) ausgegeben. Damit beträgt die Summe der ausstehenden Obliga tionsanleihen € 2,05 Mrd. Verkauf HS-Netze Am 11. Juni 2009 wurde das Share Purchase Agreement (SPA) betreffend den Verkauf der (nicht in Cross Border Leases untergebrachten) HS-Netze an den überregionalen Netzbetreiber TenneT unterzeichnet. Dieser Vertrag gilt rückwirkend zum 1. Juni 2009. Der Verkaufspreis belief sich auf € 368 Mio. und es wurde ein Buchgewinn vor Steuern in Höhe von € 168 Mio. vor Steuern bzw. € 130 Mio. nach Steuern erzielt. Für die Finanzierung des Kaufs hat Alliander TenneT ein Darlehen über den vollständigen Kaufpreis gewährt. Diese Darlehen wurde Ende September 2009 von TenneT getilgt. Gründung Ziut Am 1. Oktober hat Alliander gemeinsam mit Enexis ein neues Tochterunternehmen mit dem Namen Ziut B.V. (im Folgenden genannt: Ziut) gegründet. Enexis und Alliander sind gemeinsam Eigentümer dieses Unter nehmens, an dem Alliander mit 53 % beteiligt ist. Ende November 2009 hat Alliander die Anteile von Liandyn in Ziut eingebracht, dabei wurde ein Buchgewinn von € 10 Mio. erzielt. Enexis hat seinerseits die Anteile von IP Lighting in Ziut eingebracht. Ziut startet mit gut 500 Mitarbeitern und einem Umsatz von ca. € 140 Mio. Übernahme Endinet Am 11. Dezember 2009 wurde mit der Gemeinde Eindhoven und elf Gemeinden in der Region in Grund zügen eine Einigung über die geplante Übertragung der Anteile am Netzunternehmen Endinet B.V. (im Folgenden genannt: Endinet) an Alliander erzielt. Im Januar 2010 fand die Buchprüfung statt, auf deren Basis der endgültige Kaufvertrag verfasst wurde. Endinet hat einen Jahresumsatz von € 110 Mio. und beschäftigt ca. 250 Mitarbeiter. Rechenschaftslegung Die Übernahme wird größtenteils aus verfügbaren Barmitteln von Alliander finanziert. Am 1. März 2010 haben die Anteilseigner in einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung dem geplanten Kauf von Endinet zugestimmt. Bereits vorher hatten der Betriebsrat und der Aufsicht srat den Kauf genehmigt. Auch die Anteilseigner von Endinet stimmten dem Verkauf zu. Am 4. März 2010 fand schließlich die Unterzeichnung des Kaufvertrages statt. Die niederländische Wettbewerbsbehörde NMa und der niederländische Wirtschaftsminister haben die Transaktion ebenfalls im März 2010 genehmigt. Die faktische Übertragung ist für Mitte 2010 geplant. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Alliander hat am 16. März 2010 das AllroundBauunternehmen für Verkabelungsarbeiten und Kommunikationssysteme Stam & Co in Heerhugowaard übernommen. Stam & Co hat einen Jahresumsatz von ca. € 24 Mio. und beschäftigt ca. 150 Mitarbeiter. Mit dieser Übernahme sichert sich Alliander auch auf Dauer ausreichende Montagekapazität in Nord-Holland. ERGEBNISANALYSE Außerordentliche Posten Unsere Ergebnisse in den vergangenen Jahren sind in hohem Maße durch außerordentliche und/oder einmalige Posten und Veränderungen des Fair Value (angemessener Zeitwert) von Finanzinstrumenten beeinflusst. Bei der Analyse unserer Ergebnisse wird angestrebt, Klarheit über die Entwicklung der zugrunde liegenden Betriebs ergebnisse zu verschaffen, indem zwischen den im Geschäftsbericht ausgewiesenen Ergebnissen einerseits und den um außerordentliche Posten und Fair-ValueVeränderungen bereinigten Ergebnissen andererseits unterschieden wird. 35 Wenn in dem vorliegenden Bericht von ausgewiesenem Ergebnis gesprochen wird, meinen wir damit das Gesamtergebnis einschließlich der außerordentlichen Posten und Fair-Value-Veränderungen. Unter ‘Ergebnis ohne außerordentliche Posten’ oder ‘um außerordentliche Posten und Fair-Value-Veränderungen bereinigtes Ergebnis ist das im Geschäftsbericht ausgewiesene Ergebnis ohne außerordentliche Posten und Fair-ValueVeränderungen zu verstehen. resultieren und/oder nach Art und Umfang so signifikant sind, dass sie für eine gute Analyse der zugrunde liegenden Ergebnisse gesondert betrachtet werden müssen. Außerordentliche Posten werden von Alliander als Posten definiert, die – nach Meinung des Managements – nicht unmittelbar aus der regulären Betriebsführung Die nachstehende Tabelle enthält eine Übersicht der ausgewiesenen Zahlen und der Zahlen ohne außerordent liche Posten und Fair-Value-Veränderungen. Außerordentliche Posten im Jahr 2009 Die außerordentlichen Posten und Fair-ValueVeränderungen im Jahr 2009 ergaben per Saldo einen Ertrag in Höhe von € 152 Mio. nach Steuern (2008: Aufwand von € 32 Mio.) Ausgewiesene Zahlen und Zahlen ohne außerordentliche Posten und Fair-Value-Veränderungen € Mio. Außerordentliche Posten und Fair-ValueVeränderungen Ausgewiesen 2009 Netto-Umsatz 2008 2009 2008 Ohne außerordentliche Posten und Fair-ValueVeränderungen 2009 2008 1.446 1.497 - 20 1.446 1.477 304 213 178 - 126 213 -1.162 -1.201 -22 -105 -1.140 -1.096 -214 -225 - - -214 -225 117 106 - - 117 106 - - - 2 - -2 Betriebsergebnis (EBIT) aus fortzuführender Geschäftstätigkeit 491 390 156 -83 335 475 Finanzielle Erträge/Aufwendungen -128 -44 4 42 -132 -86 Sonstige Erträge Summe Kosten Einkauf, in Auftrag vergebene Arbeiten und operative Kosten Abschreibungen und außerordentliche Wertminderungen Aktivierte Eigenproduktion Ablösung Darlehen Ergebnis Beteiligungen und Joint Ventures Ergebnis vor Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit Steuern 20 4 13 - - 4 383 350 173 -41 210 391 -71 -80 -21 9 -50 -89 312 270 152 -32 160 302 Ergebnis nach Steuern aus eingestellten Aktivitäten 226 495 Ergebnis nach Steuern 538 765 Ergebnis nach Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit 36 Geschäftsbericht 2009 ERLÄUTERUNG AUSSERORDENTLICHE POSTEN Netto-Umsatz (2009: null, 2008: € 20 Mio. Ertrag) Im Jahr 2007 hat die Energiekamer (EK) ein Urteil über eine Streitigkeit mit einigen Kunden mit Bezug auf die in Rechnung gestellten Tarife erlassen. Dies hat zu einer Überprüfung und Änderung der Tarife und in der Folge zu einem Aufwand von € 20 Mio. geführt. Im Jahr 2008 wurde diese Rückstellung aufgelöst. Sonstige Erträge (2009: € 178 Mio. Ertrag, 2008: null) Dies betrifft den Brutto-Buchgewinn im Jahr 2009 aus dem Verkauf der HS-Netze (€ 168 Mio.) und die Einlage der Anteile Liandyn in Ziut B.V. (€ 10 Mio.). Kosten Einkauf, in Auftrag vergebene Arbeiten und operative Kosten (2009: € 22 Mio. Aufwand, 2008: € 105 Mio. Aufwand) Der außerordentliche Aufwand im Jahr 2009 in Höhe von € 22 Mio. bezieht sich fast vollständig auf die im Zusammenhang mit der Aufspaltung des Unternehmens ausgezahlte Personalgratifikation. Der besondere Aufwand im Jahr 2008 betrifft Kosten, die im Zusammenhang mit Cross-Border-Leasingverträgen getätigt wurden, darunter Kosten der Neubewertung eines an eine Cross-Border-Leasingkonstruktion gebundene Anlage aufgrund der Kreditkrise und die Bildung einer Rückstellung in diesem Zusammenhang. Finanzierungserträge (2009: € 4 Mio. Ertrag, 2008: € 42 Mio. Ertrag) Der außerordentliche Ertrag in Höhe von € 4 Mio. im Jahr 2009 betrifft vereinnahmte Zinsen im Zusammenhang mit der Erstattung von vorläufig geleisteten Körperschaftssteuerzahlungen. Der Ertrag von € 42 Mio. im Jahr 2008 bezieht sich auf die Ablösung eines langfristigen Darlehens. Rechenschaftslegung Ergebnis Beteiligungen und Joint Ventures (2009: € 13 Mio. Ertrag, 2008: null) Der außerordentliche Ertrag in Höhe von € 13 Mio. im Jahr 2009 resultiert aus dem einmaligen Verkaufserlös einer Beteiligung durch n.v. Kema. Steuern (2009: € 21 Mio. Aufwand, 2008; € 9 Mio. Ertrag) Der Steuereffekt auf die außerordentlichen Posten belief sich im Jahr 2009 auf einen Aufwand von € 21 Mio. (2008: € 9 Mio. Ertrag). In dem Betrag von € 21 Mio. ist ein besonderer Aufwand von € 12 Mio. im Zusammenhang mit der Auflösung einer früher vorgenommenen Schätzung für zu zahlende Körperschaftssteuer aus Vorjahren enthalten. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Allgemein Im Folgenden wird nur über die Ergebnisse von Alliander gesprochen. Mit Bezug auf die Vergleichszahlen für 2008 ist noch anzumerken, dass die operative Aufspaltung von n.v. Nuon in ein Netzunternehmen einerseits (jetzt: Alliander) und ein Produktions- und Lieferunternehmen andererseits (jetzt: Nuon Energy) per 1. Juli 2008 efolgt ist. Bis 1. Juli 2008 waren die Verwaltungen der Stabsund Service-Abteilungen, die zu dem Netzunternehmen gehörten, in n.v. Nuon integriert, sodass in diesem Bericht Beträge von Nuon Energy in den Vergleichszahlen für 2008 von Alliander erfasst sind. Ferner werden im Rahmen der operativen Aufspaltung in Auftrag vergebene Arbeiten seit 1. Juli 2008 selbstständig ausgeführt. Beide Faktoren beeinflussen die Vergleichbarkeit der Ergebnisse für 2008 gegenüber 2009. Netto-Umsatz Der Netto-Umsatz des Geschäftsjahres ist gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr um € 51 Mio. (3 %) auf € 1.446 Mio. zurückgegangen, was die Folge von 37 Tarifsenkungen (€ 12 Mio.), der Rückstellung für die Kulanzregelung im Zusammenhang mit der Einführung des Kapazitätstarifs (€ 14 Mio.), der Auflösung im Jahr 2008 einer Rückstellung wegen einer Tarifstreitigkeit mit der Energiekamer (€ 20 Mio.), eines niedrigen Umsatzes von freien Aktivitäten sowie sonstigen Auswirkungen (€ 5 Mio.) ist. Nettoumsatz € Mio. 1600 1.497 1.446 234 1400 215 1200 140 133 284 286 807 844 1000 800 600 400 200 2009 2008 Sonstige Produkte Messdienst Gas Strom Kosten Einkauf, in Auftrag vergebene Arbeiten und operative Kosten € Mio. 1600 1400 1.201 1.162 1200 238 1000 156 800 349 127 361 274 407 451 600 400 200 2009 Sonstige Kosten Externe Personalkosten Personalkosten Einkauf und in Auftrag vergebene Arbeiten 38 2008 Sonstige Erträge Im Geschäftsjahr sind die sonstigen Erträge um € 91 Mio. auf € 304 Mio. gestiegen, was per Saldo die Folge des erfassten Buchgewinns in Höhe von € 168 Mio. (vor Steuern) aus dem Verkauf der HS-Netze an TenneT, des Buchgewinns aus dem Verkauf von Liandyn von € 10 Mio. und niedrigerer Erträge, vorwiegend für die Dienstleistungen an Nuon Energy (€ 87 Mio.) im Zusammenhang mit der Abspaltung per 30. Juni 2009 ist. Kosten Einkauf, in Auftrag vergebene Arbeiten und operative Kosten Seit dem Datum der operativen Aufspaltung (1. Juli 208) werden die Aktivitäten auf dem Gebiet der Fakturierung und des Inkassos von Geschäftskunden in eigener Verwaltung ausgeführt. Diese Aktivitäten wurden vorher beim Customer Care Center (im Folgenden genannt: CCC) von Nuon Energy eingekauft. Hierdurch haben sich die betreffenden Kosten für Einkauf und in Auftrag vergebene Arbeiten zu eigenen und externen Personalkosten verschoben. Darüber hinaus haben die niedrigeren Preise für den Einkauf von Netzverlusten zu einem niedrigeren Niveau der Kosten für Einkauf und in Auftrag vergebene Arbeiten geführt. Die operativen Kosten (Personalkosten, externe Personal kosten und sonstige Kosten) im Geschäftsjahr (€ 755 Mio.) liegen fast auf demselben Niveau wie im Vorjahr (€ 750 Mio.). Wenn man den sich per Saldo ergebenden außerordentlichen Aufwand im Zusammenhang mit den CrossBorder-Leasingverträgen im Jahr 2008 (€ 105 Mio.) berücksichtigt, sind die operativen Kosten um € 110 Mio. gestiegen. Dieser Betrag lässt sich durch höhere Kosten erklären, die eine Folge des Verkauf der HS-Netze an TenneT (€ 13 Mio.), höherer Kosten für Wartung und Instandhaltung des Transportnetzes (€ 8 Mio.), einer einmaligen, außerordentlichen Personalgratifikation im Zusammenhang mit der Aufspaltung (€ 23 Mio.), eines einmaligen Aufwands (€ 37 Mio.) für Rückstellungen und strategische Projekte und eines strukturellen Kosten Geschäftsbericht 2009 anstiegs (€ 29 Mio.) sind. Der strukturelle Kostenanstieg hängt mit der geplanten Verlagerung aus den Fakturierungs- und Inkassokosten Firmenkunden der Kosten für Einkauf und in Auftrag vergebene Arbeiten und der Kosten für intelligente Netzverwaltung und intelligente Zähler sowie mit der Ausführung von Verbesserungsinitiativen wie z. B. World Class Customer Management, operative Exzellenz und Marktveränderun gen (Marktmodell) zusammen. Intelligente Netzverwaltung und intelligente Zähler werden auf Dauer einen Beitrag zu niedrigeren Betriebskosten des Transportnetzes führen. Die Verbesserungsinitiativen sind auf die Kundenprozesse und die allgemeine Unternehmenskultur gerichtet und sollen auf Dauer zu einer Verbesserung der Kundenzufriedenheit und zu niedrigeren Kosten der Kundenprozesse führen. So wird ausdrücklich ein langfristiger Fokus gewählt und eine Kundenzufrieden heit zu einem niedrigstmöglichen Preis angestrebt. Betriebsergebnis Im Geschäftsjahr 2009 ist das Betriebsergebnis von € 101 Mio. auf € 491 Mio. gestiegen. Dieser Anstieg ist per Saldo die Folge der Buchgewinne aus dem Verkauf der HS-Netze (€ 168 Mio.) und dem Verkauf von Liandyn (€ 10 Mio.), außerordentlicher Kosten im Jahr 2008 im Zusammenhang mit Cross Border Leases (€ 105 Mio.), niedrigerer Abschreibungen (€ 11 Mio.), einer höheren aktivierten Produktion (€ 11 Mio.), teilweise kompensiert durch einen niedrigeren Netto-Umsatz (€ 51 Mio.), niedrigere sonstige Erträge (€ 87 Mio.) und höhere Kosten für Einkauf und in Auftrag vergebene Arbeiten sowie höhere operative Kosten (€ 66 Mio.), einschließlich der Personalgratifikation im Zusammenhang mit der Aufspaltung (€ 23 Mio.). Das Betriebsergebnis 2009 ohne außerordentliche Posten in Höhe von € 335 Mio. ist gegenüber 2008 um € 138 Mio. zurückgegangen. Dieser Rückgang wurde durch einen niedrigeren Netto-Umsatz (€ 31 Mio.), niedrigere sonstige Erträge (€ 87 Mio.) und höhere Kosten für Einkauf, in Auftrag vergebene Arbeiten und operative Kosten Rechenschaftslegung (€ 42 Mio.), teils kompensiert durch niedrigere Abschreibungen (€ 11 Mio.) und eine höhere aktivierte Produktion (€ 11 Mio.) verursacht. Finanzielle Erträge und Aufwendungen Im Geschäftsjahr belaufen sich die finanziellen Erträge und Aufwendungen per Saldo auf einen Aufwand von € 128 Mio. (2008: € 44 Mio.). Von dem Anstieg von € 84 Mio. beziehen sich € 38 Mio. auf außerordentliche Erträge: im Jahr 2008 das Ergebnis aus der Ablösung eines Darlehens (€ 42 Mio.) und in 2009 aus vereinnahmten Zinsen auf Körperschaftszahlungen für vergangene Jahre (€ 4 Mio.). Der restliche Anstieg von € 46 Mio. wird durch die infolge der durchgeführten Aufspaltung geänderte Finanzierungsstruktur und die relativ niedrigen Sollzinsen auf die ausstehenden Barmittel verursacht. Ergebnis Beteiligungen und Joint Ventures Das Ergebnis der Beteiligungen und Joint Ventures beträgt im Jahr 2009 € 20 Mio. (2008: € 4 Mio.) und besteht vorwiegend aus den Ergebnissen der Beteiligung an n .v. Kema. Der Anstieg von € 16 Mio. resultiert mit einem Anteil von € 13 Mio. aus dem außerordentlichen und einmaligen Erlös aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung durch n.v. Kema. Steuern Die effektive Steuerlast (die Steuerlast ausgedrückt als Prozentsatz des Ergebnisses vor Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit, ohne den Anteil am Ergebnis von Beteiligungen und Joint Ventures) beträgt für 2009 19,6 % (2008: 23,1 %). Die niedrigere Steuerlast wird vor allem durch die Auflösung einer früheren Schätzung von zu bezahlender Körperschaftssteuer für Vorjahre in Höhe eines Betrages von € 12 Mio. verursacht. Darüber hinaus wurde im Zusammenhang mit dem Verkauf der HS-Netze eine nicht mit ihrem Nennwert bewertete latente Steuerforderung realisiert. Ferner ist auf den Verkaufsgewinn von Liandyn das Schachtelprivileg anwendbar. 39 Ergebnis nach Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit Das Ergebnis nach Steuern ist im Geschäftsjahr um € 42 Mio. auf € 312 Mio. gestiegen. Diese Zunahme ist, wie oben erläutert, durch den Anstieg des Betriebsergebnisses um € 101 Mio., höhere finanzielle Aufwendungen von € 84 Mio., ein höheres Ergebnis aus Beteiligungen (€ 16 Mio.) und um € 9 Mio. niedrigere Steuern zustande gekommen. Ergebnis nach Steuern € Mio. 400 312 270 300 200 100 2009 2008 Das Ergebnis nach Steuern ohne außerordentliche Posten beläuft sich für das Geschäftsjahr 2009 auf € 160 Mio. (2008: € 302 Mio.). Dieser Rückgang wurde, wie oben erläutert, durch ein um € 138 Mio. niedrigeres Betriebsergebnis, per Saldo höhere finanzielle Erträge und Aufwendungen von € 46 Mio., ein höheres Ergebnis aus Beteiligungen (€ 3 Mio.) und um € 39 Mio. höhere Steuern verursacht. Ergebnis nach Steuern aus eingestellten Aktivitäten Das Ergebnis nach Steuern aus eingestellten Aktivitäten setzt sich aus dem Nettoergebnis von n.v. Nuon Energy, den abgespaltenen Produktions- und Lieferaktivitäten zusammen. Für 2008 ist dies das Ergebnis für ein vollständiges Jahr, für 2009 das Ergebnis für ein Halbjahr. 40 BILANZ Allgemein Im Folgenden werden die wichtigen Veränderungen in der Bilanz per 31. Dezember 2009 gegenüber der Situation per 1. Januar 2009 erläutert. Anlagevermögen Das Anlagevermögen ist gegenüber 1. Januar 2009 per Saldo um € 148 Mio. gestiegen. Die Zunahme der Sachanlagen, vor allem die Folge höherer Investitionen im Verhältnis zu den Abschreibungen, wurde teilweise durch die Abnahme der latenten Steuerforderungen infolge des Verkaufs der HS-Netze an TenneT, in dessen Rahmen die sich hierauf beziehende latente Steuerforderung realisiert wurde, kompensiert. Im Anlagevermögen sind auch die Wärmenetze enthalten, die Gegenstand von zwei grenzüberschreitenden Leasingverträgen (Cross Border Leases) sind. Deren Buchwert beträgt per 31. Dezember 2009 € 110 Mio. (1. Januar 2009: € 114 Mio.) Umlaufvermögen Die Zunahme des Umlaufvermögens im Vergleich mit dem Stand per 1. Januar 2009 ist vorwiegend die Folge einer Zunahme des finanziellen Anlagevermögens (€ 301 Mio.), einer Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (€ 69 Mio.) und der liquiden Mittel (€ 214 Mio.). Die Zunahme des finanziellen Anlagevermögens ist die unmittelbare Folge des im Rahmen der Übertragung der HS-Netze von TenneT erhaltenen Kaufpreises (€ 368 Mio.). Ein großer Teil hiervon wurde auf Festgeldkonten mit einer Laufzeit von drei bis sechs Monaten angelegt. Die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde teilweise durch einen Anstieg des durchschnittlichen Alters der Forderungen unter anderem als Folge der aktuellen Wirtschaftskrise verursacht. Geschäftsbericht 2009 Konsolidierte Bilanz Alliander N.V. € Mio. Aktiva 31. Dezember 2009 1. Januar 2009 Anlagevermögen 5.631 5.483 Umlaufvermögen 1.125 533 Zum Verkauf gehaltene Aktiva Summe Aktiva - 243 6.756 6.259 Eigenkapital und Verbindlichkeiten Summe Eigenkapital, den Aktionären zuzurechnen 2.245 1.661 Langfristige Verbindlichkeiten 3.919 2.697 Kurzfristige Verbindlichkeiten 592 1.845 Langfristige Verbindlichkeiten, die mit zum Verkauf gehaltenen Aktiva zusammenhängen Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten Die nachstehende Tabelle gibt die Bilanz per 31. Dezember 2009 in verkürzter Form wieder (mit einer Proforma- Vergleichsbilanz per 1. Januar 2009). Zum Verkauf gehaltene Aktiva Die in der Bilanz per 1. Januar 2009 erfassten Aktiva, die zum Verkauf gehalten werden, beziehen sich auf die HS-Netze, die per 1. Juni 2009 an TenneT verkauft wurden. Auf der Passivseite der Bilanz entspricht dies dem Posten ‘Langfristige Verbindlichkeiten, die mit zum Verkauf gehaltenen Aktiva zusammenhängen’. Eigenkapital Die Zunahme des Eigenkapitals um € 584 Mio. auf € 2.245 Mio. bezieht sich mit einem Betrag von € 400 Mio. auf die Ausführung der Anweisung des niederländischen Wirtschaftsministeriums betreffend den Aufspaltungs plan. Vor der faktischen Aufspaltung per 30. Juni 2009 hat Alliander den genannten Betrag von n.v. Nuon Energy erhalten. Darüber hinaus hat das Ergebnis des Jahres 2009 mit einem Betrag von € 312 Mio. von Alliander zu einer Zunahme des Eigenkapitals beigetragen. Ferner erfolgte im Mai 2009 eine Dividendenausschüttung für das Ergebnis 2008 in Höhe von € 350 Mio., zu der Nuon Energy auf der Basis vertraglicher Absprachen € 211 Mio. beigetragen hat. Die sonstigen Veränderungen im Eigenkapital belaufen sich auf € 8 Mio. Langfristige Verbindlichkeiten Die langfristigen Verbindlichkeiten haben gegenüber dem Stand per 1. Januar 2009 um gut € 1,2 Mrd. zugenommen. Dies ist vor allem die Folge der Ausgabe von zwei Obligationsanleihen im Rahmen des EMTNProgramms über € 1,25 Mrd. Im Rahmen der Aufspaltung fand im Frühjahr eine Abwicklung des Kontokorrent-Verhältnisses zwischen Nuon Energy und Alliander statt. Im Zusammenhang hiermit wurde das bestehende EMTN-Programm im ersten Quartal angepasst und von € 2 Mrd. auf € 3 Mrd. erhöht. Am 6. April Rechenschaftslegung - 56 6.756 6.259 2009 wurden innerhalb dieses Programms zwei Obligationsanliehen über insgesamt € 1,25 Mrd. ausgegeben (€ 500 Mio. mit einer Laufzeit bis April 2012 und € 750 Mio. mit einer Laufzeit bis April 2016). Damit beträgt die Summe der ausstehenden Obligationsanleihen € 2,05 Mrd. Mit dem Erlös dieser Anleihen sowie mit dem Erlös aus der aufgrund der Anweisung des Wirtschaftsministers betreffend den Aufspaltungsplan durchgeführten Kapitaleinzahlung von € 400 Mio. durch Nuon Energy wurde die Kontokorrent-Verbindlichkeit gegenüber Nuon Energy (€ 1,5 Mrd.), die unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst war, getilgt. Kurzfristige Verbindlichkeiten Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten beträgt die Abnahme fast € 1,3 Mrd. gegenüber dem Stand Anfang diesen Jahres. Dies ist eine Folge der vorgenannten Rückzahlung der Kontokorrent-Verbindlichkeit an Nuon Energy (€ 1,5 Mrd.). Die Finanzierung der Rückzahlung der Kontokorrent-Verbindlichkeit erfolgte aus dem Erlös der Ausgabe der bereits genannten Obligationsanleihen. CASHFLOWS Die folgende Übersicht fasst die Cashflows im Jahr 2009 zusammen. Diese verkürzte Übersicht bezieht sich ausschließlich auf Alliander. Die betreffenden Zahlen von n.v. Nuon Energie wurden zu Vergleichszwecken nicht in die Übersicht aufgenommen. Konsolidierte Cashflow-Übersicht € Mio. 2009 2008 Cashflow aus operativer Tätigkeit 659 468 Cashflow aus Investitionstätigkeit 72 -394 -517 -768 214 -694 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Netto-Cashflow 41 Für das gesamte Jahr 2009 beträgt der Cashflow aus operativer Tätigkeit € 659 Mio. (2008: € 468 Mio.). Die Veränderung wird vorwiegend durch die im Jahr 2009 per Saldo erhaltene Körperschaftssteuer (€ 72 Mio.) gegenüber einem im Jahr 2008 bezahlten Betrag von € 211 Mio. verursacht. Diese Zunahme um € 283 Mio. wurde durch einen Rückgang im Jahr 2009 von latenten Steuerposten, Rückstellungen und Derivaten um € 144 Mio., vorwiegend infolge des ‘non cash’-Aufwands betreffend die Bewertung eines Credit Default Swap (CDS), begrenzt. Im Jahr 2009 wurde ein positiver Investitionscashflow in Höhe von € 72 Mio. gegenüber einem Abfluss von € 394 Mio. im Jahr 2008 realisiert. Diese Zunahme wird in wesentlichem Maße durch den Verkauf der HS-Netze an TenneT zu einem Betrag von € 368 Mio. verursacht. Ferner sind die Netto-Investitionen im Jahr 2009 um € 34 Mio. gestiegen, was auf höhere Ersatzinvestitionen in die Netze sowie höhere Investitionen in ICT und Zähler zurückzuführen ist. Ferner hat Alliander im Jahr 2008 im Rahmen der Umstrukturierung des Anlageportefeuilles, das zu zwei Cross-Border-Leasingverträgen gehört, DePfa-Notes über € 136 Mio. gekauft. Investitionen in Sachanlagen € Mio. 2009 2008 199 211 41 34 Gasanschlüsse/-installationen 40 36 Zähler und Infostrom 33 23 Strom reguliert Gas reguliert Gebäude , ICT etc. Summe 84 59 397 363 weise auch die Dividendenausschüttung für 2008 in Höhe von € 459 Mio. auf den Gewinn des integrierten Nuon-Konzerns mit n.v. Nuon an der Spitze. 2009 wurde außerdem eine langfristige Finanzierung aufgenommen. Diese bestand aus der Ausgabe der bereits genannten Obligationsanleihen im Rahmen des EMTN-Programms über insgesamt € 1,25 Mrd. und einer Kapitaleinzahlung von € 400 Mio. durch Nuon Energy gemäß der Anweisung des Wirtschaftsministers mit Bezug auf den Aufspal tungsplan. Mit den vorgenannten Erlösen wurde die Kontokorrent-Verbindlichkeit gegenüber Nuon Energy abgelöst. Zur Finanzierung des Kaufs durch TenneT der HS-Netze war TenneT ein Darlehen in Höhe von € 368 Mio. gewährt worden. Dieses Darlehen wurde Ende September 2009 von TenneT getilgt. Von dem Rückzahlungserlös wurden € 301 Mio. auf Festgeld konten mit einer Laufzeit von drei bis sechs Monaten angelegt. Freier Cashflow Der freie Cashflow – der Cashflow aus operativer Tätig keit abzüglich der Brutto-Investitionen in Sachanlagen abzüglich der von Dritten erhaltenen Beträge, des immateriellen Anlagevermögens und der Investitionen in Beteiligungen und Joint Ventures – beträgt für das ganze Jahr 2009 € 363 Mio. positiv (2008: € 74 Mio.). Dieser Anstieg ist in wesentlichem Maße die Folge der per Saldo erhaltenen Körperschaftssteuer gegenüber dem im Jahr 2008 bezahlten Betrag an Körperschafts steuer von € 211 Mio. und der von Alliander in 2008 gekauften DePfa-Notes über € 136 Mio. Abstimmung freier Cashflow € Mio. Der Finanzierungscashflow war im Jahr 2009 mit € 517 Mio. negativ gegenüber einem Abfluss im Jahr 2008 von € 768 Mio. Zur Erklärung dieser Differenz ist anzumerken, dass es sich im Jahr 2008 um ein integriertes Unternehmen handelte, dessen vollständige Finanzierung für das gesamte Unternehmen durch die Holding erfolgte. In diesem Rahmen erfolgte beispiels- 42 2009 2008 Cashflow aus operativer Tätigkeit 659 468 Investitionen in Anlagevermögen -397 -499 101 105 363 74 Beitrag Investitionen Dritter Freier Cashflow Geschäftsbericht 2009 Nettoverbindlichkeiten-Position und Finanzierung Die Nettoverbindlichkeiten-Position beträgt per Ende 2009 € 1.382 Mio. gegenüber € 2.201 Mio. per 1. Januar 2009. Die Abnahme der Nettoverbindlichkeiten-Position ist die Folge der Kapitaleinzahlung durch Nuon Energy in Höhe von € 400 Mio. Diese Einzahlung hing mit der Anweisung des Wirtschaftsministers betreffend den Aufspaltungsplan zusammen. Darüber hinaus hat Alliander € 368 Mio. im Rahmen des Verkaufs der HS-Netze erhalten. In der nachfolgenden Tabelle wird die Abstimmung der Nettoverbindlichkeiten-Position dargestellt. Abstimmung Nettoverbindlichkeiten-Position 31. Dezember 2009 € Mio. 1. Januar 2009 Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.152 980 Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 73 1.515 Verbindlichkeiten aus Finanzleasing 120 Bruttoverbindlichkeiten-Position 129 2.345 Liquide Mittel 2.624 451 237 Langfristiges finanzielles Anlagevermögen 115 109 Kurzfristiges finanzielles Anlagevermögen 301 - Anlagen, die zur Deckung von Leasingverbindlichkeiten aufgrund von Cross Border Leases dienen 125 134 Abzüglich: nicht zur freien Verfügung stehende Mittel (vor allem Garantiekonten im Zusammenhang mit Sicherheiten) Summe liquide Mittel und Anlagen Nettoverbindlichkeiten-Position Finanzpolitik und Finanzlage Der finanzielle Rahmen von Alliander wird durch die folgenden Kennzahlen gebildet: -- FFO/Nettoverbindlichkeiten > 20 % -- FFO Zinsdeckung > 3,5 -- Nettoverbindlichkeiten/Kapitalisierung < 60 % -- Solides A-Rating-Profil -- Erfüllung der vorgeschriebenen Kriterien für Netzbetreiber Die Finanzpolitik von Alliander strebt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schutz der Anleiheninhaber und anderer Fremdkapitalgeber einerseits und einer angemessenen Aktionärsrendite unter Bewahrung der nötigen Flexibilität für Wachstum und Investitionskapazität des Unternehmens andererseits an. Der finanzielle Rahmen, Rechenschaftslegung -29 -57 963 423 1.382 2.201 in dem Alliander operiert, basiert auf vier Kennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Kennzahlen Die Kennzahl FFO/Nettoverbindlichkeiten-Position betrifft das Ergebnis nach Steuern – um außerordentliche Posten und Fair-Value-Veränderungen korrigiert – zuzüglich Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen, dividiert durch die Nettoverbindlich keiten-Position. Per 31. Dezember 2009 beträgt die Kennzahl 25,4 % (1. Januar 2009: 22,5 %). In der Finanz politik von Alliander ist festgeschrieben, dass diese Kennzahl mindestens 20 % betragen muss. Die Kennzahl Zinsdeckung betrifft das Ergebnis nach Steuern, korrigiert um außerordentliche Posten und 43 Liquidität Finanzpolitik Kreditwürdigkeit Eigenkapital Fair-Value-Veränderungen zuzüglich Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen plus finanzielle Erträge und Aufwendungen, dividiert durch die finanziellen Erträge und Aufwendungen. Per 31. Dezember 2009 beträgt diese Kennzahl 3,7. Aufgrund der geänderten Finanzierungsstruktur von Alliander wurde für diese Kennzahl per 1. Januar 2009 kein Wert berechnet. In der Finanzpolitik von Alliander ist festgeschrieben, dass dies Kennzahl mindestens 3,5 betragen muss. Die Kennzahl Nettoverbindlichkeiten-Position/Summe Nettoverbindlichkeiten-Position und Eigenkapital (ein schließlich Ergebnis Geschäftsjahr nach Gewinnverwen dung) beträgt per 31. Dezember 2009 38,7 %. In der Finanzpolitik von Alliander ist festgeschrieben, dass diese Kennzahl maximal 60 % betragen darf. Die Solvabilitätskennzahl, die das Eigenkapital (einschließlich Ergebnis des Geschäftsjahres nach Gewinnverwen dung), dividiert durch die Bilanzsumme abzüglich der im Voraus vereinnahmten Erträge darstellt, beträgt per 31. Dezember 2009 41,6 % (1. Januar 2009: 32,5 %). Der Anstieg hängt mit der Zunahme der Eigenkapitalposition infolge der Ausführung der Anweisung des Wirtschafts ministers betreffend den Aufspaltungsplan und dem realisierten Buchgewinn aus dem Verkauf der HS-Netze zusammen. In der Finanzpolitik von Alliander ist festgeschrieben, dass diese Kennzahl mindestens 30 % betragen muss. Allgemeine Ausgangspunkte der Finanzpolitik sind die Gewährleistung eines ausgewogenen Tilgungsplanes, ausreichender liquider Mittel und zugesagter Kredite. Indem innerhalb des festgelegten finanziellen Rahmens und der allgemeinen Ausgangspunkte operiert wird, kann ein solides A-Rating-Profil aufrechterhalten werden. Investitionspolitik Die Investitionspolitik passt in die Finanzpolitik, die Bestandteil der Strategie von Alliander ist. Die Investitions politik umfasst Elemente wie gesellschaftliche Basis, Regulierungsanforderungen und die Realisierung einer 44 angemessenen Investitionsvergütung. Investitionsvorschläge werden auf Mindestrendite anforderungen und Kriterien, die in der Finanzpolitik festgeschrieben sind, beurteilt. Neben quantitativen Anforderungen müssen Investitionsvorschläge auch qualitative Voraussetzungen erfüllen, wie z. B. dass sie der Unternehmensstrategie entsprechen und den Belangen der Stakeholder dienen. Dividendenpolitik Die Dividendenpolitik von Alliander sieht eine Aus schüttung von 45 % des Gewinns nach Steuern, korrigiert um besondere Posten, die nicht zu Cashflow geführt haben, vor, sofern nicht von den Aufsichtsbehörden vorgeschriebene Investitionen oder finanzielle Kriterien einen höheren Gewinneinbehaltungsprozentsatz erfordern und sofern die Solvabilität nach der Ausschüttung von Dividende 30 % nicht unterschreitet. Ferner wurde die Dividende im Rahmen der Aufspaltung auf 45 % maximiert. Tilgungsplan verzinste Darlehen Tilgungsplan verzinste Darlehen € Mio. 753 800 505 600 506 400 200 306 67 2010 4 6 2011 2012 2013 4 2014 2015 2016 5 6 2017 2018 62 2019 >2020 Finanzierung Alliander verfügt über eine zugesagte Kreditlinie von € 875 Mio. (Laufzeit bis November 2011), die bis Ende Dezember 2009 nicht in Anspruch genommen wurde. Inzwischen hat Alliander am 30. März 2010 die genannte Revolving Credit Facility (RCF) durch eine neue RCF- Geschäftsbericht 2009 Kreditlinie in Höhe eines Gesamtbetrages von € 600 Mio. mit einer Laufzeit bis März 2015 ersetzt. Darüber hinaus hat Alliander ein ECP (Euro Commercial Paper) Programm über € 1,5 Mrd. in den Büchern, aus dem per 31. Dezember 2009 keine Anleihen ausstanden, sowie ein EMTNProgramm über € 3 Mrd., aus dem per 31. Dezember 2009 € 2,05 Mrd. ausstanden. Kreditwürdigkeit Standard & Poor’s hat am 27. März 2009 die Ratings und den Ausblick für Alliander angepasst. Das long term corporate credit rating wurde gegenüber Ende Dezember 2008 von A+, CreditWatch negative auf A, stable, geändert. Das short term rating wurde gleichzeitig mit A-1 unver ändert belassen. Bei der Feststellung des (geänderten) Rating wurde die Aufspaltung des Nuon-Konzerns berücksichtigt; das Rating spiegelt die regulierten Aktivitäten des Netzunternehmens Alliander wider. In Anbetracht der Ankündigung der möglichen Übernahme von Endinet durch Alliander hat Standard & Poor’s am 16. Dezember 2009 die A/A1 (stable) Ratings bestätigt. Moody’s Investor Service hat am 14. Dezember 2009 erklärt, in der Über nahme keinen Anlass dafür zu sehen, zu einer anderen Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Alliander zu gelangen und hat die bis dahin geltenden A2/P-1 (stable) Ratings abermals bestätigt. ‘stabil’. Vor allem die zu erwartende Unterstützung der Aktionäre in einer Situation außerordentlicher Umstände hat für die Erhöhung der langfristigen Ratings eine Rolle gespielt. Dividende Der Vorstand schlägt mit Genehmigung des Aufsichtsrats vor, eine Dividende in Höhe von € 54 Mio. auszuschütten. Dies entspricht 45 % des Ergebnisses nach Steuern, ohne außerordentliche Posten nach Steuern, die im Geschäftsjahr 2009 nicht zu Cashflow geführt haben, es sei denn, sie sind an Hedge Accounting gekoppelt. Ferner wurde im Rahmen einer Anweisung des Wirtschaftsministers im Zusammen hang mit dem Aufspaltungsplan festgelegt, dass der Nettobuchgewinn aus dem Verkauf der HS-Netze (€ 130 Mio.) ebenfalls von der Dividendenausschüttung ausgeschlossen wird. Außerdem wird ein Betrag von € 15 Mio. – in demselben Rahmen – von der für das Geschäftsjahr 2009 auszuschüttenden Dividende abzogen. Damit entsprechen wir vollständig der Anweisung des Ministers zum Spaltungsplan. Die Credit Ratings von Alliander per Ende Dezember 2009 sind wie folgt: Credit ratings Standard & Poor’s Moody’s langfristig kurzfristig A (Stable outlook) A-1 A2 (Stable outlook) P-1 Am 11. März 2010 hat Moody’s die langfristigen Ratings von Alliander N.V. und Alliander Finance B.V. von A2 auf Aa3 erhöht. Die kurzfristigen Ratings von Prime-1 wurden abermals bestätigt. Der Ausblick für alle Ratings bleibt Rechenschaftslegung 45 7. Aussichten Investitionen Wir rechnen damit, in den kommenden Jahren ca. € 300 bis € 400 Mio. jährlich in bestehende und neue Projekte zu investieren. Eine der größeren Investitionen in diesem Rahmen ist die Einführung intelligenter Zähler (Smart Meters). Ferner werden wir Investitionen in unser Netz tätigen, um die derzeitige Qualität aufrechtzuerhalten. Themen wie elektrische Ladestationen, dezentrale Erzeugung und Einspeisung in das dezentrale Netz beeinflussen die Feststellung des Niveaus unserer Mehrjahresinvestitionen. Entwicklungen auf dem Gebiet der Sektorordnung und Konsolidierung, wie sie auch im Bericht der Kommission Kist empfohlen werden, können sich in geringerem oder höherem Maße auf den zukünftigen Investitionsumfang von Alliander auswirken. Das Maß, in dem und die Art und Weise, in der beispielsweise mögliche Szenarien einer Flurbereinigung ausgeführt werden können, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Finanzierung Wir erwarten, dass die vorhandenen Barmittel in der nächsten Zeit in Anspruch genommen werden, um unter anderem die Übernahme von Endinet zu finanzieren und Investitionsprogramme auszuführen. Die Finanzpolitik ist so formuliert, dass ein solides A-Rating-Profil beibehalten werden kann. Dies ist auch wichtig , um strategisch operieren zu können und jederzeit Zugang zum Kapitalmarkt mit einer breiten Palette von Finanzie rungsangeboten zu haben. Bei zukünftigen (Re-) Finanzierungen wird dem Rechnung getragen. In diesem Zusammenhang spielen auch eventuelle Zinsschwan kungen in Abhängigkeit von den Entwicklungen am Markt eine Rolle. Mittels Zinsmanagement wird bezweckt, eine optimale Rendite zu erzielen. Personalstärke Wir erwarten für 2010 keine signifikanten Änderungen der Personalstärke. Die Aufspaltung wurde im Jahr 2009 operativ und faktisch ausgeführt und hat nicht zu einem Verlust von Arbeitsplätzen geführt. Alliander hat im 46 Übrigen eine Kampagne zur Anwerbung von Monteuren gestartet. Es wird damit gerechnet, dass es in den kommenden Jahren einen Monteurmangel geben wird. Die Gesellschaft verändert sich, unsere Kunden verändern sich mit ihr Unsere Gesellschaft ist mehr und mehr auf die Ver besserung der Nachhaltigkeit ausgerichtet, unterstützt durch schnelle technologische Entwicklungen. Hierdurch verändert sich auch der Bedarf unserer Kunden. So sehen immer mehr von ihnen Chancen und Möglichkeiten in moderner Kommunikationstechnologie, in neuen Formen der Energieversorgung und in nachhaltiger dezentraler Erzeugung und Rücklieferung von Energie. Dies verlangt von Alliander eine andere Kunden perspektive. Die Verfügbarkeit von Informationen, die Erteilung von Beratung, innovative Lösungen für Energiemanagement, eine flexible Infrastruktur und ein angemessenes Dienstleistungsangebot werden einen zunehmend wichtigen Teil unsere Produktportfolios ausmachen. Auf diese Weise bleiben wir in der Lage, die Bedürfnisse unserer Kunden jetzt und in der Zukunft zu ihrer Zufriedenheit zu erfüllen. Entwicklungen, bei denen Alliander in seiner Funktion als Förderer einer nachhaltigen Gesellschaft gerne eine Pionierrolle übernimmt. Forschung und Entwicklung Im Rahmen unserer täglichen Betriebsführung und um unsere Prozesse und den Service am Kunden zu verbessern, betreiben wir Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2010 werden die wichtigsten Themen für Forschung und Entwicklung folgende sein: -- Entwicklung von intelligenten Zählern; -- Intelligente Zähler; -- Energiewende; -- intelligente Netzverwaltung; -- dezentrale Erzeugung. Geschäftsbericht 2009 Wirtschaftliche Entwicklungen Es ist nicht bekannt, welchen Einfluss die wirtschaftlichen Entwicklungen im Jahr 2010 auf die Aktivitäten von Alliander haben werden. Es wird jedoch damit gerechnet, dass der im Jahr 2009 eingesetzte Rückgang der Anzahl von Anschlüssen in neuen Wohnungen bzw. Häusern im Folgejahr nicht sofort wieder ausgeglichen werden kann. Dies ist vor allem die Folge einer Verzögerung bei der Durchführung von Neubauprojekten. Übrigens hat Liander erklärt, den Rückgang dieser Aktivitäten mit einer Zunahme von Austauschaktivitäten in seinen Netzen zu kompensieren. derem über eine Verschärfung der Qualitätsregulierung, die Auswirkungen der starken Zunahme von dezentraler Erzeugung und die weitere Prüfung, ob mehr Raum für außerordentliche Investitionen, z. B. im Rahmen der Energiewende, geschaffen werden muss. Einige Elemente hiervon hat die Energiekamer in die KonzeptMethodenbeschlüsse für den im Jahr 2011 beginnenden Regulierungszeitraum aufgenommen. Sektorordnung 2009 wurden die ersten Schritte auf dem Gebiet der Konsolidierung des Netzwerksektors unternommen. In der Politik wird derzeit eine Diskussion darüber geführt, wie der Sektor der Netzbetreiber gestaltet werden soll und welche Zahl von Netzbetreibern in den Niederlanden optimal ist. Gemeinsam mit den größeren Netzbetreibern wurde erfasst, wie diese ‘Flurbereinigung’ durchgeführt werden kann. Außerdem wurde im Rahmen von Netbeheer Nederland vereinbart, in wichtigen Angelegenheiten enger mit allen Netzbetreibern zusammenzuarbeiten. Alliander hat mit der angekündigten Übernahme von Endinet BV einen konkreten Schritt für Wachstum und Konsolidierung unternommen. Der Marktanteil von Alliander wächst hierdurch von 34 % auf 38 %. Auch das niederländische Wirtschaftsministerium arbeitet derzeit an einer Vision mit Bezug auf den zukünftigen Regulierungsrahmen. Wichtige Themen hierbei sind das Investitionsklima im Hinblick auf die Energiewende, eine mögliche Einführung von Transport tarifen für Einspeiser sowohl in Transport- als auch in Verteilernetze und die langfristige Sicherung der Qualität der Energienetze . Eventuell hieraus resultierende Gesetzesänderungen werden voraussichtlich erst in den Regulierungszeiträumen ab 2014 Auswirkungen haben. Alliander rechnet in den kommenden Jahren mit einer weiteren Bündelung von Netzbetreibern in den Niederlanden. Regulierung Im Februar 2010 gelangte die niederländische Aufsichts behörde für den Energiesektor, die Energiekamer, in ihrem Visionsdokument zur Energiepolitik zu der Schlussfolgerung, dass die derzeitige Methode der Maßstabsregulierung in groben Zügen ausreichend ist. Die Energiekamer spricht in ihrem Bericht unter an- Rechenschaftslegung Die endgültigen Methodenbeschlüsse bilden für uns die Grundlage für die Kalkulation von Effizienzkürzungen (x-Faktoren) und Qualitätsfaktoren (q-Faktoren). Ferner gibt es laufende Gesetzesvorhaben, die bei Inkrafttreten Einfluss auf das Regulierungsumfeld haben werden. So wird in dem Gesetzesentwurf ‘Vorrang für Nachhaltigkeit’ unter anderem geregelt, dass nachhaltig erzeugte Energie im Falle eines ‘Staus’ in den Netzen und der Schließung des freien Marktes für Klein verbrauchergasanschlüsse Vorrang genießt. Ungewiss ist, ob die Gesetzesentwürfe ‘Energieeinsparung’ und ‘Marktmodell’ im Jahr 2010 behandelt werden. Wichtige Elemente dieser Gesetzesentwürfe sind die Einhaltung der europäischen Richtlinien für Energieeinsparung, die Schließung des Zählermarktes und die Einführung intelligenter Zähler für Kleinverbraucher sowie die Einführung des Lieferantenmodells. Im März 2010 ist deutlich geworden, dass der Gesetzesentwurf für die Befreiung von sogenannten 47 precariorechten nicht bei der Zweiten Kammer eingereicht werden wird. Es wird davon ausgegangen, dass ohne einen deutlichen gesetzgebenden Rahmen mehr kommunale und Provinzbehörden diese Steuern für Aushängeschilder und Überhänge erheben werden. Dies wird sich auch in den Transporttarifen niederschlagen. Eine offene Zusammenarbeit Die Bedeutung einer sicheren, nachhaltigen und zuverlässigen Energieversorgung wird von allen Stakeholdern unterschrieben. Damit entsteht ein gemeinsames Interesse, über das wir gerne mit anderen Parteien einen Dialog führen und eng zusammenarbeiten. So erfahren wir die Zusammenarbeit mit unseren Aktionären als angenehm, konstruktiv und produktiv. Wir setzen diese Zusammenarbeit aus eigener Initiative sehr gerne fort. Dasselbe gilt für andere Stakeholder wie z. B. das Wirtschaftsministerium, die Energiekamer und die staatliche Aufsichtsbehörde für Bergbau (Staats toezicht op de mijnen). Wir erleben auch bei diesen Parteien den Willen zu mehr Zusammenarbeit und Abstimmung und werden uns dafür einsetzen, die Beziehungen weiter zu verstärken, Wissen miteinander zu teilen und die Transparenz zu vergrößern. Unsere Vision ist, dass wir mit Respekt für die Verantwortung eines jeden und manchmal auch bei augenscheinlichen Interessenskonflikten dennoch eine gemeinsame Lösung finden können. Und schließlich stellen wir zufrieden fest, dass viele Gemeinden hart daran arbeiten, die Nachhaltigkeit der lokalen Energiewirtschaft zu verbessern. Wir suchen aktiv die Zusammenarbeit mit diesen Gemeinden. Kurz: 2010 wird abermals ein herausforderndes Jahr sein. Die Maßnahmen aus der Vergangenheit mit Bezug auf Transportmöglichkeiten, die wirtschaftliche und Nachhaltigkeitsbasis und die Einbeziehung von Mitarbeitern und Management tragen Früchte. Der Vorstand hat vollstes Vertrauen darin, dass Alliander auch 2010 einen positiven Beitrag zu der Wertschöpfung für Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft leisten kann. Arnheim, den 7. April 2010 Der Vorstand Peter Molengraaf, Vorsitzender Mark van Lieshout Ergebnisse Der Vorstand hat – in Absprache mit dem Aufsichtsrat – als Politik formuliert, dass keine Äußerungen zu zukünftig erwarteten Ergebnissen gemacht werden. 48 Geschäftsbericht 2009 III fakten und zahlen 8. jahresabschluss 2009 Konsolidierter Jahresabschluss Konsolidierte Bilanz Konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung Konsolidierte Cashflow-Übersicht Übersicht Veränderungen des konsolidierten Eigenkapitals 50 50 51 53 54 55 Geschäftsbericht 2009 konsolidierter jahresabschluss Konsolidierte Bilanz € Mio. 2009 2008 Aktiva Anlagevermögen Sachanlagen Immaterielles Anlagevermögen Investitionen in Beteiligungen und Joint Ventures Zum Verkauf verfügbares finanzielles Anlagevermögen 4.638 6.969 209 500 50 140 240 243 Sonstiges finanzielle Anlagevermögen 7 33 Derivate - 1.533 Latente Steuerforderungen 487 643 5.631 10.061 Umlaufvermögen Vorräte 24 114 338 1.493 11 1.595 Sonstiges finanzielles Anlagevermögen 301 - Liquide Mittel 451 Forderungen aus Lieferungen & Leistungen und sonstige Forderungen Derivate 995 1.125 Zum Verkauf gehaltenes Anlagevermögen Summe Aktiva Fakten und Zahlen 4.197 - 243 6.756 14.501 51 Konsolidierte Bilanz € Mio. 2009 2008 Eigenkapital und Verbindlichkeiten Eigenkapital Aktienkapital 684 Agiorücklage 671 671 -8 320 - -4 Hedging-Rücklage Rücklage Übertragungsdifferenzen Neubewertungsrücklage Sonstige Rücklagen Ergebnis Geschäftsjahr Summe Eigenkapital, den Aktionären von Alliander zuzurechnen Minderheitsbeteiligungen 684 -10 -13 596 3.845 312 765 2.245 6.268 - Summe Eigenkapital 2 2.245 6.270 Verbindlichkeiten Langfristige Verbindlichkeiten Zinspflichtige Verbindlichkeiten Derivate Verbindlichkeiten aufgrund von Finanzleasing-Verträgen Im Voraus vereinnahmte Erträge Latente Steuerverbindlichkeiten 2.152 1.176 105 1.153 120 157 1.436 1.524 2 502 Rückstellung für Personalvergütungen 60 97 Sonstige Rückstellungen 44 175 3.919 4.784 Kurzfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen und sonstige zu bezahlende Posten 133 1.163 Steuerverbindlichkeiten 76 244 Zinspflichtige Verbindlichkeiten 73 45 4 1.403 52 150 Derivate Rückstellungen für Personalvergütungen Passive Rechnungsabgrenzungsposten Langfristige Verbindlichkeiten, die mit zum Verkauf gehaltenen Anlagevermögen zusammenhängen Summe Verbindlichkeiten Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten 52 254 386 592 3.391 - 56 4.511 8.231 6.756 14.501 Geschäftsbericht 2009 Konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung € Mio. 2009 Nettoumsatz 2008 1.446 Sonstige Erträge Summe betriebliche Erträge 1.497 304 213 1.750 1.710 Betriebskosten Kosten Einkauf und in Auftrag vergebene Arbeiten Personalkosten -407 -451 -361 -274 Externe Personalkosten -156 -127 Sonstige Betriebskosten -238 -349 -1.162 -1.201 -214 -225 117 106 Summe Kosten Einkauf, in Auftrag vergebene Arbeiten und operative Kosten Abschreibungen und außerordentliche Wertminderungen Sachanlagen abzüglich: vom Konzern ausgeführte und als Sachanlagen in Ausführung aktivierte Arbeiten Summe Betriebskosten -1.259 -1.320 Betriebsergebnis 491 390 Finanzielle Erträge 23 216 -151 -260 Finanzielle Aufwendungen Anteil am Ergebnis nach Steuern von Beteiligungen 20 4 383 350 -71 -80 Ergebnis nach Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit 312 270 Ergebnis nach Steuern aus eingestellten Aktivitäten 226 495 Ergebnis nach Steuern 538 765 Ergebnis vor Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit Steuern Da das Ergebnis aus eingestellten Aktivitäten am 30. Juni 2009 abgespalten wurde, beträgt das Ergebnis nach Steuern, das den Aktionären von Alliander zuzurechnen ist, € 312 Mio. (€ 538 Mio. abzüglich € 226 Mio.). Konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung € Mio. 2009 Ergebnis nach Steuern, den Aktionären von Alliander zuzurechnen 2008 312 765 Gewinn je Aktie 3,93 5,59 Gewinn je Aktie verwässert 3,93 5,59 Gewinn je Aktie € Das Gesamtergebnis ist wie folgt aufgebaut: Übersicht Gesamtergebnis € Mio. 2009 Ergebnis nach Steuern 2008 538 765 Sonstige Elemente Gesamtergebnis Neubewertung von zum Verkauf verfügbaren Aktiva Veränderung angemessener Wert Cashflow-Deckung Währungsumrechnungsdifferenzen Sonstige Veränderungen Gesamtergebnis 2009 Fakten und Zahlen 3 -13 -118 318 5 - -1 - 427 1.070 53 Konsolidierte Cashflow-Übersicht € Mio. 2009 2008 Cashflow aus operativer Tätigkeit Ergebnis nach Steuern 538 765 Finanzielle Erträge und Aufwendungen 116 -68 Steuern 157 111 Ergebnis nach Steuern aus Beteiligungen und Joint Ventures -26 -24 308 412 Anpassungen um: Abschreibungen, Amortisation und außerordentliche Wertminderung Veränderungen des Betriebskapitals: Vorräte Forderungen aus Lieferungen & Leistungen und sonstige Forderungen Kontokorrent-Verhältnis mit Konzerngesellschaften Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen und passive Rechnungsabgrenzungsposten 16 -8 -179 -212 - - -209 435 Summe Veränderungen des Betriebskapitals -372 Veränderung latente Steuern, Rückstellungen, Derivate und Sonstiges -308 -232 413 1.179 Cashflow aus betrieblichen Aktivitäten Gezahlte Zinsen -173 215 -70 Erhaltene Zinsen 57 96 Erhaltene Dividenden von Beteiligungen und Joint Ventures 26 26 Erhaltene und gezahlte Gewinnsteuer 49 -203 Summe Cashflow aus operativer Tätigkeit -41 -151 372 1.028 Cashflow aus Investitionstätigkeit Akquisitionen, nach Abzug von durch Kauf erworbenen liquiden Mitteln Investitionen in Sachanlagen Beitrag Investitionen Dritter Desinvestitionen Sachanlagen Investitionen in immaterielles Anlagevermögen Erlös aus dem Verkauf von Konzerngesellschaften Desinvestitionen finanzielles Anlagevermögen (Beteiligungen und Joint Ventures) - -429 -637 -940 114 117 - 11 -7 -3 368 27 9 Cashflow aus Investitionstätigkeit 2 -153 -1,215 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Eingegangene kurzfristige zinspflichtige Verbindlichkeiten und kurzfristiger Teil der langfristigen Verbindlichkeiten -15 4 Neue langfristige Verbindlichkeiten 1.298 119 Getilgte langfristige Verbindlichkeiten -308 -187 Abgespaltene liquide Mittel -1.388 - -350 -459 Gezahlte Dividende Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -763 -523 Netto-Cashflow -544 -710 Liquide Mittel per 1. Januar 995 1.705 Netto-Cashflow -544 -710 451 995 Liquide Mittel per 31. Dezember 54 Geschäftsbericht 2009 Bei der Erstellung der konsolidierten Cashflow-Übersicht für das Geschäftsjahr 2009 wurden die Zahlen von n.v. Nuon Energy für das erste Halbjahr 2009 berücksichtigt. In diesen Zahlen wird keine unmittelbare Verbindung zwischen den in der Cashflow-Übersicht ausgewiesenen Zahlen und den betreffenden Zahlen in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung hergestellt. Der Saldo der liquiden Mittel per Ende Juni 2009 in der Bilanz von n.v. Nuon Energy wurde separat im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erfasst. Nach fortzuführender Geschäftstätigkeit einerseits (Alliander) und eingestellten Aktivitäten andererseits (n.v. Nuon Energy) aufgeteilt, stellt sich diese Übersicht wie folgt dar: Abstimmung Netto-Cashflow 2009 Fortzuführende Geschäftstätigkeit € Mio. Eingestellte Aktivitäten Eliminierung Summe Cashflow aus operativer Tätigkeit 659 1.464 -1.751 372 Cashflow aus Investitionstätigkeit 72 -226 1 -153 -517 -573 327 -763 214 665 -1.423 -544 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Die Eliminierungen beziehen sich auf gegenseitige Cashflows im ersten Halbjahr 2009. Übersicht Veränderungen des konsolidierten Eigenkapitals € Mio. Den Aktionären zuzurechnendes Eigenkapital Aktienkapital1 Per 1. Januar 2008 Rücklage Ergebnis Übertra- NeubeSonstige des Minder-heitsHedging- gungsdif- wertungs- RückGeschäfts- Zwischen- beteiliRücklage ferenzen rücklage lagen jahres summe gungen Summe Agiorücklage 684 671 2 -4 - 3.429 875 5.657 1 5.658 Veränderung angemessener Wert Cashflow-Deckung - - 318 - - - - 318 - 318 Neubewertung zum Verkauf verfügbare Aktiva - - - - -13 - - -13 - -13 Nettoergebnis 2008 - - - - - - 765 765 1 766 Gesamtergebnis 2008 - - 318 - -13 - 765 1.070 1 1.071 Neukategorisierung - - - - - - - - - - Dividende mit Bezug auf 2007 - - - - - - -413 -413 - -413 Verwendung Ergebnis 2007 - - - - - 462 -462 - - - Zusätzliche Dividenden-ausschüttung - - - - - -46 - -46 - -46 684 671 320 -4 -13 3.845 765 6.268 2 6.270 Abspaltung Nuon Energy per 30. Juni 2009 - - -210 -1 - -3.663 -226 -4.100 -2 -4.102 Veränderung angemessener Wert Cashflow-Deckung - - -118 - - - - -118 - -118 Währungsumrechnungsdifferenzen - - - 5 - - - 5 - 5 Neubewertung zum Verkauf verfügbare Aktiva - - - - 3 - - 3 - 3 Sonstige Veränderungen - - - - - -1 - -1 - -1 Nettoergebnis 2009 - - - - - - 538 538 - 538 Gesamtergebnis 2009 - - -118 5 3 -1 538 427 - 427 Dividende mit Bezug auf 2008 - - - - - - -350 -350 - -350 Verwendung Ergebnis 2008 - - - - - 415 -415 - - - 684 671 -8 - -10 596 312 2.245 - 2.245 Per 31. Dezember 2008 Per 31. Dezember 2009 1Für die Erläuterung des Aktienkapitals wird auf Anmerkung 10 verwiesen. Fakten und Zahlen 55 9. fakten und zahlen nachhaltigkeit IN DIESEM TEIL DES GESCHÄFTSBERICHTS LEGT ALLIANDER RECHENSCHAFT ÜBER SEINE CSR-LEISTUNGEN IM JAHR 2009 AB. ES HANDELT SICH BEI DEN FOLGENDEN INFORMATIONEN UM EINE ERGÄNZUNG DER INFORMATIONEN IN DEN KAPITELN 4. UND 5. ALLGEMEIN GRI Alliander hat sich bei Erstellung des CSR-Berichts an die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) gehalten. Diese universellen Richtlinien wurden für die Bericht erstattung über nachhaltige Leistungen erstellt. Sie tragen zu einer transparenten Berichterstattung gegenüber den Stakeholdern bei. Unser Ziel war es, in diesem Rahmen über Themen zu berichten, die für eine breite Gruppe von Stakeholdern relevant sind. Diesem Bericht liegen die GRI-G3-Richtlinien in Kombination mit dem Utilities Sector Supplement, Ausgabe April 2009, zugrunde. Für diesen Bericht wurden 29 der 49 Kern indikatoren der GRI G3 und 18 der 30 Sektorindikatoren umgesetzt. Abgrenzung Für die Feststellung des Geltungsbereichs des Berichts hat Alliander von dem dazu von der GRI erstellten ‘bounderies protocol’ Gebrauch gemacht. Alle Konzern bereiche von Alliander (einschließlich Alliander AG) fallen unter den Geltungsbereich dieses Berichts. Für die Aktivitäten der ehemaligen Beteiligung Liandyn, die per November 2009 an Ziut verkauft wurde, haben wir das gesamte Jahr 2009 berücksichtigt. In den Vergleichs zahlen von 2008 sind keine Daten von Nuon Energy enthalten und auch – mit Ausnahme der Mitarbeiterzahl – keine Daten für Alliander AG (Deutschland). Bestimmung des Inhalts Der CSR-Bericht 2008 von Alliander wurde den Mitarbeitern und den Stakeholdern zugesandt. Die Mitarbeiter wurden gebeten, sich über das Intranet zu dem Bericht zu äußern. Hiervon wurde begrenzt Gebrauch gemacht. Die erhaltenen Reaktionen haben ergeben, dass der Bericht gut aufgenommen wurde. Bei drei Gesprächen am runden Tisch mit Vertretern externer Stakeholder wurden drei Themen des CSRBerichts 2008 ausführlich erörtert. Die Teilnehmer erachteten es als positiv, dass Alliander sich mit dem Thema CSR befasst und gesellschaftliche Themen in 56 seine Unternehmensführung einbinden möchte. Die Veröffentlichung hat sich als ein guter Anlass für weitere Gespräche und für die Erkundung der Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit erwiesen. Die Evaluierung des Berichts und des Berichtsverfahrens und der Wille, für breite Stakeholder-Gruppen einen Bericht zu ver öffentlichen, hat zu der Entscheidung geführt, die Finanz- und die CSR-Berichterstattung von Alliander in einem Bericht zusammenzuschließen. Dabei wurde die thematische Einteilung nach vertretbarer Unter nehmensführung, Energiewende und finanzieller Rechenschaftslegung beibehalten. Dies unterstützt die Wiedererkennbarkeit und die Vergleichbarkeit mit den Berichten für das Jahr 2008 und entspricht den Haupt themen der CSR-Politik. Datenerfassung Die Mitarbeiter sind eine wichtige Quelle von Informa tionen für Corporate Social Responsibility (CSR) bei Alliander. Für den Inhalt dieses Berichts wurden einige Interviews mit Vorstandsmitgliedern und Mitarbeitern abgehalten. Das Zusammentragen qualitativer Daten erfolgte über eine schriftliche Fragenliste. Für die quantitative Datensammlung wurde eine standardisierte Fragenliste verwendet. Wo dies möglich war, wurden verfügbare Informationssysteme auf Konzernebene genutzt. Darüber hinaus wurden die Unternehmens bereiche gebeten, auf der Grundlage ihrer eigenen Quellen qualitative Daten zu erteilen. Die Qualität der Informationen für diesen Bericht wurde über interne Kontrollen geprüft. Mit Bezug auf die Vergleichszahlen für 2008 sind die Daten in einigen Fällen nur für den Nuon-Konzern insgesamt verfügbar und wurde notwendigerweise ein Verteilerschlüssel für Nuon Energy und Alliander angewandt. Dabei haben wir bestätigte Annahmen zugrunde gelegt. Die sich hierauf beziehenden Daten haben somit (teilweise) einen Proforma-Charakter. Geschäftsbericht 2009 Unabhängige Überprüfung Mit diesem Bericht möchten wir offen über die Aktivitäten und Ergebnisse berichten, mit denen wir als Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. PricewaterhouseCoopers Accounts N.V. hat die Infor mationen in diesem Bericht geprüft. Die Bestätigung der Wirtschaftsprüfer befindet sich am Ende dieses Kapitels. CSR-AMBITIONEN UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE Ambition Ziel Ergebnis 2009 Einspeisung von Energie aus nachhaltigen Quellen Erster Grüngas-Anschluss im Netz von Liander realisiert. Untersuchung der Möglichkeiten vorübergehender Speicherung von Biogas Förderung der Energiewende Best in Class bei Einspeisung nachhaltig erzeugter Energie in Energienetze Einspeisung Windenergie Versorgungsgebiet Liander beträgt 2.000 W Entwicklung und Einsatz von Innovationen Energiewende in Zusammenarbeit mit Branchenverband Netbeheer Nederland Initiative 10.000 Ladestationen für Elektroautos im Jahr 2012 in den Niederlanden. Gemeinsame Untersuchungen Marktmodell Elektrofahrzeuge. Intelligente Netze und Grüngas Intelligente Netze Forschungs- und Entwicklungsprogramm, die auf neue dezentrale Energieanwendungen gerichtet sind Vertretbare Unternehmensführung Umwelt Reduzierung der Inanspruchnahme von natürlichen Quellen und Emissionen Reduzierung ökologischer Footprint Gesamtvolumen Abfall beträgt: 11.849 t 80 % hiervon werden wiederverwendet Klimaneutrale Betriebsführung im Jahr 2015 CO2-Footprint beträgt 683 t Berücksichtigung von Biodiversität Untersuchung der Auswirkungen von Natura 2000 Kundenzufriedenheit steigt gegenüber der Benchmark der niederländischen Netzbetreiber Kundenzufriedenheit: 89 % der Verbraucher und kleinen Firmenkunden sind zufrieden Kundenzufriedenheit: 86 % der großen Firmenkunden sind zufrieden Unterstützung verletzbarer Kunde Alliander hat Abkommen in 93 % der Regionen mit kommunalen Gesundheitsdiensten (GGD) Sichere Energieversorgung Öffentlichkeitskampagne 'Meterkastman' und www.energieveilig.nl Störungen und Ausfalldauer Strom unter dem niederländischen Sektordurchschnitt Die durchschnittliche Zahl der Störungsminuten pro Stromkunde, der von Liander Netbeheer angeschlossen wurde, beträgt 27,4 Minuten; der niederländische Durchschnitt sind 26,5 Minuten Verstärkung Sicherheits management auf der Basis von anerkannten Normen LTIF1 = 3,1 (gegenüber 2,6 in 2008) Kunde Zugänglichkeit von Produkten und Dienstleistungen ist optimal Lieferzuverlässigkeit Netzbetreiber ist überdurchschnittlich Mitarbeiter Sicherste Arbeitsumgebung der Netzbetreiber in den Niederlanden Personalzusammensetzung spiegelt Beteiligungs- und Diversitätspolitik die Gesellschaft wider Führende Position als attraktiver Arbeitgeber Fakten und Zahlen Anteil Frauen am Personalbestand: 19 % Anteil Frauen im Management: 14 % Zufluss Teilnehmerzahl Arbeitserfahrungsplätze in 2009: 71 Lehren und wachsen / Führung Prozentsatz Lohnsumme für Ausbildungen beträgt 3 % Anerkennung als guter Arbeitgeber Die Mitarbeiterzufriedenheit als Berichtszahl beträgt 8,2 57 Ambition Ziel Ergebnis 2009 Gesellschaftlich engagiertes Netzunternehmen Aktiver Dialog mit Stakeholdern Entwicklung Stakeholder-Dialog Drei Round-Table-Gespräche über Berichterstattung 2008 Runder Tisch mit ICT Sektor "responsible IT" Gesellschaftliches Engagement der Mitarbeiter Teilnahme Alliander Foundation 551 Mitarbeiter in 2009 ehrenamtlich aktiv Entwicklung und Einsatz von Innovationen Entwicklung Anforderungen CSR und Nachhaltigkeit Lebenszyklus-Analyse Stromkabel Einführung erstes Elektroauto Alliander-Fuhrpark Kettenverantwortung Arbeiten gemäß geltenden Normen 51 % des Einkaufswertes werden von Lieferanten mit einem CSR-Verhaltenskodex bezogen Projekte zu gesellschaftlichen Themen Nachhaltigkeit, Kettenverantwortung, Aggression, Klima, Arbeitsbeteiligung, Lebensqualität, Datenschutz, Überalterung Masterclasses mit externen Rednern Gesellschaftliche Dialoge mit Bezug auf Menschen mit Beschränkungen, Aggression und Gewalt, Kettenverantwortung Einhaltung von Richtlinien für CSRBerichterstattung Integrierter Finanz- und CSRBericht auf der Basis anerkannter Richtlinien GRI G3 B-plus Niveau per 20091 Platz 23 Niederländische Transparenz-Benchmark 2009 1 siehe Definitionsliste Begriffe. UMWELT & GESELLSCHAFT Abfallströme In t Abfall Kategorie Büroabfall Papier & Pappe Kleinabfall gefährlich Sonstiger Abfall Zwischensumme Betriebsabfall Papier & Pappe Metall 188 7 3 1.047 535 1.378 726 296 270 4.027 3.271 174 175 Kunststoffe 227 204 Erde 433 667 Zwischensumme Diverser Abfall Summe Erläuterungen Die Gesamtmenge des Abfalls hat gegenüber 2008 um 23 % zugenommen, was vor allem durch eine Zunahme des Büroabfalls, Metall- und sonstigen Betriebsabfalls verursacht wurde. Der Anstieg des Betriebsabfalls ist auf die zugenommenen Austauscharbeiten an den Trans portnetzen zurückzuführen. Die Neuordnung der Arbeitsplätze im Zusammenhang mit der Aufspaltung der Organisation hat zu einem viel größeren Volumen an Büroabfall geführt. Für die Koordination und den Abtransport von Rest- und Abfallstoffen ist das Rest- en Afvalstoffencentrum (RAC) zuständig. Strikte Absprachen und Kommunikation über 58 2008 324 Holz Sonstiges Gefährlicher Abfall 2009 4.415 3.428 9.572 8.015 539 599 11.489 9.340 die Entsorgung von Metall haben zu einer besseren Transparenz und Registrierung geführt. Wiederverwendbare Teile des Abfalls sammeln wir und transportieren sie zu externen Verarbeitern. Das fördert Recycling und generiert Erlöse aus verwertbaren Rest materialien. Neben wiederverwendbarem Betriebsabfall entstehen auch gefährlicher Abfall und Restabfall. Für das Management der Abfallstoffe schließen wir Verträge mit Abfalltransporteuren und –verarbeitern ab. Im Jahr 2009 wurden neue Absprachen für die Betriebsabfall stoffe getroffen. Dabei waren die folgenden Ausgangs punkte maßgeblich: -- die Anwendung des Abfallbehandlungsmaßstabs Ladder van Lansink für Abfallstoffe: Mit unserem Geschäftsbericht 2009 Abfallentsorger haben wir als Zielsetzung vereinbart, dass wir 80 % unser Abfallstoffe recyceln und den Rest so weit wie möglich mit Energieerzeugung verbrennen; -- Kettenverantwortung mit Bezug auf die Entsorgung von Reststoffen; -- die Qualität der Dienstleistung und Unterstützung in Notfällen. Für die Sicherungen im Netzwerk ist Alliander an der internationalen Stiftung Fuse Recycling Benelux (IFRB) beteiligt. Die Sicherungen werden recycelt, und der Erlös ist für Innovationszwecke bestimmt. Unsere Auswahl der Abfallunternehmen erfolgt anhand einer Checkliste mit Corporate-Social-Responsibility-Kriterien. An unsere Mitarbeiter stellen wir die Anforderung, dass sie den Abfall ordnungsgemäß getrennt anliefern müssen. Regelmäßig organisieren wir Aufklärungsveranstal tungen und Workshops, um die Mitarbeiter anzuspornen, ein gutes Abfallstoffe- und somit Umwelt management zu betreiben. PCB Auf Ersuchen der Inspektion VROM (niederländisches Ministerium für Wohnungsbau, Raumordnung und Umwelt) hat Liander gemeinsam mit den anderen Netzbetreibern in den Niederlanden im Jahr 2009 an einer landesweiten Untersuchung mit Bezug auf die richtige Entsorgung von PCB-haltigen Netzkomponenten (wie z. B. Transformatoren und Schalter) und von PCBhaltigem Öl mitgewirkt. Nach der sehr einschneidenden Operation zur Entfernung von PCB-haltigen Komponen ten, welche die Netzbetreiber zu einem früheren Zeit punkt unter Aufsicht des VROM durchgeführt haben, werden in der nächsten Zeit auch die letzten PCBhaltigen Geräte, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, aus dem Stromnetz entfernt. Alle Netzbetreiber wollen gewährleisten, dass bei einer Entsorgung von möglicherweise PCB-haltigen Geräten absolut sichergestellt ist, dass hierdurch kein PCB in die Umwelt gelangt. CO2-Footprint Alliander In t CO2 2009 2008 Strom 562.946 - 653.292 610.260 SF6 Schaltgeräte Stromnetz ab 110 kV2 - - 11.412 - SF6 Schaltgeräte Stromnetz bis 110 kV 3.107 - 7.361 - 91.292 - 92.042 - Netzverlust Stromtransport/-verteilung1 Gas Leckverlust Erdgasnetz3 Gebäude Alliander-Standorte4 Stromverbrauch5 Gasverbrauch 7.173 7.173 6.316 6.316 2.704 - 2.695 - 15.389 - 13.856 12.205 682.611 7.173 786.974 628.781 Reisen und Transport Fahrten Wohnung-Arbeit, Dienstreisen, Fuhrpark, Flugreisen6 Gesamt 1CO2-Emission basiert auf der Brennstoffmischung-Lieferung von Nuon Energy Nederland 2008. Der Verlust beträgt 1,3 TWh. 2Betrifft SF6-Leckagen aus Hochspannungsschaltanlagen. Die Emission in 2008 versteht sich einschließlich des Hochspannungsnetzes, das Mitte 2008 auf TenneT übertragen wurde. 3Methanemissionen aus Gasleitungsnetz. 4Gebäude: Bürogebäude Alliander ohne Mietobjekte. 5Für den Stromverbrauch von Gebäuden von Alliander wird CO2-neutraler Strom eingekauft. 6Die CO2-Emission in 2008 wurde für den Ausstoß der Leasing- und Firmenwagen kompensiert. Fakten und Zahlen 59 Erläuterung Netzverluste bilden den größten Faktor unserer CO2Emission. Umgerechnet in das 002-Equivalent betrug die Emission von Netzverlusten 563 t von der Gesamt emission von 683 t im Jahr 2009. Im Jahr 2008 hat der Netzbetreiber Liander die CO2-Emissoin der eingekauten Elektrizität durch den Erwerb sogenannter Ursprungs garantien ‘kompensiert’. 2009 wurde beschlossen, diese Form der Kompensation nicht fortzusetzen, weil sie nicht in ausreichendem Maße zu dem Volumen an nachhaltig erzeugter Energie beiträgt, andererseits aber hohe administrative Kosten verursacht. Liander untersucht die alternativen Möglichkeiten für eine Kompensation. Das Abstoßen eines großen Teils des HS-Netzes an den landesweiten Hochspannungsnetzbetreiber TenneT hat zur Folge, dass weniger Netzverluste aufgetreten sind und weniger SF6 bei Liander freigesetzt wurde. Der beschleunigte Austausch von alten gusseisernen Gas leitungen wirkt sich positiv auf die Methanemissionen aus Erdgas aus und trägt dazu bei, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Im Jahr 2009 wurden 102 Kilometer alte gusseiserne Gasleitungen ausgetauscht. 60 Die Beförderungs- und Transportpolitik von Alliander ist auf die Begrenzung von Emissionen ausgerichtet. Die Mitarbeiter können zu günstigen Konditionen Abos für die öffentlichen Verkehrsmittel erhalten, für Dienst reisen eine Mobilitätskarte für öffentliche Verkehrs mittel, Taxi oder ein Carpool-Auto nutzen. In der Leasingregelung ist festgelegt, dass nur Fahrzeuge aus den Energieklassen A, B oder C geleast werden dürfen. Um den CO2-Ausstoß bei Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz zu reduzieren, bieten wir den Mitarbeitern einen kostenlosen Kurs ‘Das neue Fahren’ an. In diesem Kurs lernen sie, energiesparend zu fahren. 2009 haben gut 200 Mitarbeiter an diesem Kurs teilgenommen. Während der ‘Woche des Fortschritts’ haben wir Mitarbeiter, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zur Arbeit kommen, mit einer Aufmerk samkeit belohnt. Für die Autonutzer gibt es die Initiative Band op Spanning (Richtige Reifenspannung), in deren Rahmen wir alle Fahrzeuge auf den Parkplätzen unserer Niederlassungen regelmäßig auf das richtige Spannungsniveau bringen, wodurch der Treibstoff verbrauch abnimmt (siehe auch Kapitel 5 Energiewende, Abschnitt ‘Netzverluste’). Geschäftsbericht 2009 IV sonstiges fünfjahresübersicht Fünfjahresübersicht € Mio. 2009 2008 2007 2006 2005 Ergebnis Nettoumsatz 1.446 1.4973 5.650 5.598 5.017 Summe betriebliche Erträge 1.750 1.7103 5.753 5.727 5.268 -1.259 -1.3203 -4.639 -4.878 -4.170 Betriebsergebnis 491 3903 1.114 849 1.098 Ergebnis vor Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit 383 3503 1.102 796 999 312 765 875 763 1.138 Summe Betriebskosten Ergebnis nach Steuern aus fortzuführender Geschäftstätigkeit Bilanz -25 335 -194 -201 -194 Sachanlagen 4.638 6.969 6.072 5.936 5.727 Bilanzsumme 6.756 14.501 11.601 10.875 11.183 Eigenkapital 2.245 6.268 5.657 5.167 4.718 Netto-Betriebskapital Summe zinspflichtiges Fremdkapital 2.225 1.221 1.312 1.371 1.677 Summe Finanzierung 4.470 7.491 6.970 6.540 6.402 644 943 536 646 607 372 1.028 1.159 1.008 934 Cashflow aus Investitionstätigkeit -153 -1.215 -401 -190 45 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -763 -523 -409 -634 -650 Freier Cashflow -158 202 736 488 475 ROIC (%) 7,8% 10,2% 16,4% 11,9% 14,4% FFO/Nettoverbindlichkeiten-Position (%) 25% 23% n.v.t.2 1.111% 64% 4 Investitionen in Anlagevermögen Cashflow Cashflow aus operativer Tätigkeit Kennzahlen 45,0 15,1 6,1 Nettoverbindlichkeiten-Position / (Nettoverbindlichkeiten-Position + Eigenkapital) 38,7% 5 9% n.v.t.2 1% 16% Eigenkapital in % der Bilanzsumme abzüglich im Voraus vereinnahmter Erträge (Solvabilität) 41,6% 5 48,3% 56,0% 54,6% 47,9% Anzahl ausstehende Aktien (Tausend) 136.795 136.795 136.795 133.487 128.693 Gesamtzahl Aktien, einschließlich noch auszugebender (Tausend) 136.795 136.795 136.795 136.795 136.795 Nettoergebnis (€ ) 3,93 5,59 6,47 5,82 8,84 Dividende € 0,39 2,56 3,36 2,71 2,50 Pay-out Ratio1 (%) 45% 45% 45% 45% 45% Zinsdeckung 3,7 n.v.t. Aktien per 31. Dezember Informationen je Aktie 62 Geschäftsbericht 2009 Fünfjahresübersicht € Mio. 2009 2008 2007 2006 2005 Sonstige Strom Verträge per 31. Dezember (x 1.000 Stück) 2.884 Neue Anschlüsse (x 1.000 Stück) Verlegte Kabel (m) 2.807 2.777 2.747 41 44 45 39 37 1.104 1.336 1.170 822 741 Gas Verträge per 31. Dezember (x 1.000 Stück) 2.832 2.137 Neue Anschlüsse (x 1.000 Stück) Verlegte Leitungen (km) Transportierte Volumina 2.127 2.114 2.100 2.082 23 24 26 24 20 194 358 333 253 253 Strom (GWh) 29.408 32.950 32.325 31.691 30.959 Gas (Mio. m3) 6.138 6.232 5.791 6.257 6.288 Sonstige3 Anzahl Anschlüsse (Verbraucher und Firmenkunden) 8.233 7.226 5.965 8.043 8.362 Ermöglichte Lieferantenwechsel (x 1.000 Stück) 538 448 386 280 321 Jährliche Ausfalldauer Strom (Minuten) 27,4 24,0 23,5 29,7 24,3 4.3273 9.874 9.717 9.631 Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 4.561 1Um außerordentliche Posten, die im Geschäftsjahr nicht zu Cashflow geführt haben, korrigiert. 2Da Ende 2007 eine Netto-Barposition entstanden ist, wurde diese in 2007 nicht berücksichtigt. 3Da n.v. Nuon Energy per 30. Juni 209 abgespalten wurde, sind in den Zahlen ab 2008 die Ergebnisse aus fortzuführender Geschäftstätigkeit erfasst. 4Da die finanziellen Erträge und Aufwendungen Ende 2008 netto für den 12-Monats-Zeitraum per Saldo einen Ertrag ergeben, wurde die Kennzahl nicht angegeben. 5Bei der Berechnung des Eigenkapitals wurde die Gewinnverwendung berücksichtigt. Sonstiges 63 wichtigste daten Wichtigste Daten Alliander Einheit 2009 2008 impressum disclaimer April 2010, Alliander N.V. Gemeinsam Energie gestalten ist eine Veröffentlichung von Alliander N.V. Wenn wir in diesem Bericht “wir”, “Alliander”, “das Unternehmen”, “der Alliander-Konzern” oder vergleichbare Bezeichnungen verwenden, sind damit Alliander N.V. und seine Tochtergesellschaften gemeint, die zusammen ein Netzunternehmen bilden. Wo von “Liander” gesprochen wird, bezieht sich dies auf Liander N.V. und seine Tochtergesellschaften, die gemeinsam einen Netzbetreiber bilden. Mit “Liandon” meinen wir Liandon B.V. mit seinen Tochterunternehmen. Alliander N.V. hält alle Aktien bzw. Anteile an Liander N.V., Liandon B.V., Alliander Finance B.V. und Alliander AG. Kunde Zufriedene Kunden Verbrauchermarkt Prozent Zufriedene Kunden Firmenkundenmarkt Prozent Durchschnittliche Stromunterbrechungsdauer pro Kunde Minuten pro Jahr 89 89 86 75 27,4 24,0 Finanziell / Aktionär Betriebsergebnis EUR Mio. 491 390 Investitionen in Sachanlagen EUR Mio. 397 363 Solvabilität Prozent 42 33 ROIC Prozent 7,8 n.b. Mitarbeiter Eigene Mitarbeiter per Ende des Geschäftsjahres (in VZÄ/FTE) Anzahl 4.633 4.450 Gemietete Mitarbeiter per Ende des Geschäftsjahres (in VZÄ/FTE) Anzahl 1.083 1.144 Krankenstand Prozent 4,3 4,1 Mitarbeiterzufriedenheit max. 10 Punkte 8,2 8,1 683 787 2.000 2.141 11,5 9,3 Gesellschaft CO2-Emission KT CO2 Einspeisung von Windenergie 1 MW Abfall KT 1 Entsprechende Zahl 2008 zu Vergleichszwecken angepasst. COVER_DE.indd 2 Alliander N.V. Hausanschrift: Utrechtseweg 68 NL-6812 AH Arnheim Postanschrift: Postbus 50 NL-6920 AB DUIVEN [email protected] www.alliander.com Gerne nehmen wir Ihre Anmerkungen und Anregungen zu diesem Geschäftsbericht entgegen. Bitte senden Sie uns Ihre Fragen oder Ihre Meinung an [email protected]. Oder wenden Sie sich telefonisch an die CSR-Abteilung unter der Rufnummer: +31(0)26 844 24 13. Der Geschäftsbericht ist online auf unser Website www.alliander.com/jaarverslag2009 abrufbar. Ein gedrucktes Exemplar können Sie ebenfalls über www.alliander.com anfordern. Herausgeber © Alliander N.V. Entwurf und Design Teldesign, Rotterdam Fotos Hans-Peter van Velthoven / Liliane van Kol Wo in diesem Bericht von “Nuon”, “n.v. Nuon” oder vom “Nuon-Konzern” gesprochen wird, ist damit auch Alliander N.V. gemeint. Per 30. Juni 2009 wurde der Name von n.v. Nuon in Alliander N.V. geändert. Wo von “Nuon Energy” oder vom “Nuon-Energy-Konzern” gesprochen wird, bezieht sich dies auf n.v. Nuon Energy und seine Tochtergesellschaften. Per 30. Juni 2009 wurde n.v. Nuon Energy von n.v. Nuon abgespalten. Teile dieses Berichts enthalten Äußerungen über Ausblicke für die Zukunft. Diese Teile können – ohne Einschränkung – Erwartungen mit Bezug auf zukünftige operative Ergebnisse, behördliche Maßnahmen, den Einfluss anderer regulierender Maßnahmen auf alle Aktivitäten von Alliander insgesamt oder auf die Aktie von Alliander und die Aktien bzw. Anteile seiner Tochterunternehmen und Joint Ventures in bestehenden und neuen Märkten sowie Prognosen für industrielle und makroökonomische Trends und die Leistungen von Alliander enthalten. Derartigen Aussagen gehen Wörter voraus oder sie enden mit Wörtern wie “glaubt”, “erwartet”, “meint”, “nimmt vorweg” oder vergleichbare Ausdrücke. Diese zukunftsorientierten Aussagen basieren auf derzeitigen Annahmen über zukünftige Aktivitäten und unterliegen bekannten und unbekannten Faktoren sowie anderen Ungewissheiten, die zu einem großen Teil außerhalb des Einflussbereichs von Alliander liegen, sodass zukünftige, faktische Ergebnisse wesentlich von diesen Erwartungen abweichen können. 22.09.2010 11:52:03 inhalt energie für alle Alliander geschäftsbericht 2009 COVER_DE.indd 1 geschäftsbericht 2009 energie gemeinsam gestalten wichtigste daten vorwort des vorstandsvorsitzenden 3 I 1 2 alliander auf einen blick profil von alliander jahresübersicht 5 6 9 II 3 4 rechenschaftslegung mission, vision und strategie, gemeinsam an einer besseren gesellschaft arbeiten sozialverantwortliche unternehmensführung: sozialverantwortliches unternehmertum ist eine mentalität förderung der energiewende finanziell: solide und inspirierend aussichten 13 14 17 III 8 9 fakten und zahlen jahresabschluss 2009 fakten und zahlen nachhaltigkeit 49 50 56 IV sonstiges fünfjahresübersicht 61 62 5 6 7 29 34 46 22.09.2010 11:52:03