Zentralblatt der Bauverwaltung : Nachrichten d. Reichs
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Zentralblatt der Bauverwaltung : Nachrichten d. Reichs
m : & Zentralblatt der Bauverwaltung. Herausgegeben im Ministerium der Öffentlichen Arbeiten, Nr. 45. Berlin, 1. Juni 38. Jahrgang. Ertohtlnt Mittwoch und Sonnabend. ~ SofarlfttottiiM: W 66 Wilhelmstr. 79a- — Q&soh&rutfth* und Annahm« der Anzalgn: WM Wilh*lm*tr. 06 — Buiotpitli: Vierteljtoriiöh OinschließUoh Attragen, Post- oder Streifbamlzuaenctmie 4 Mark; desgl. för dft« Ausland & Mark. Amtlicher Allerhöchster Erl&fl vom lt. Mai 191R. - Dienst - Nachrichten. - HlohUmtllohea- Launhafdt t. — DAS neue Regierunitflgflbäude für WaldeckPyrmoiit in Arolsen -» Die Knickfcraft von Stäben mit sprungweise veränderlichem Trägheitsmomeiit. — V e r m i s c h t e s : Verleihung: des Eisernen Kreuzen erster Klass.e an Angehörige der Stftatft-Bauverwaltang in Preußen. — PreuBiaoher SthatskommisBar für das Wohnungswesen. — Nachtrag zum Imyer. Staatehauehalt für 191H u. 19!». - Habefmaima Feiierrohrroiniger, - Besuch der Technischen Hochschulen Prag und Warschau. — B ü o h e r i o b a u . Auf dem FeJde der Khre sind gefallen: Fischer, Bruno. Kegierungsbaumeister, Königl. Regierung Stettin. Fritze, Walter, Regierungsbaumeister, Magdeburg. Inhaber des Kisernen Kreuzes erster Klasse^ Goethe, Friedrich, Diplomingenieur, Keddeber b. Minsleben i. Harz. Hiike. Fritz,' Diplomingenieur, Saarbrücken, Eingegeben zum Eisernen Kreuz erster Klasse. Fieyder, Walter. Studierender der Technischen Hochschule Berlin, Huschke, Geblinrd. Studierender der Technischen Hochschule Berlin, Tieile. Ernst, Kandidat der Inge^nieurwissenschaften, Oharlottenburg, Inhaber des Eiserne» Kreuzes erster Klasse. Seine Majestät der König von Preußen haben Allergnädigst geruht, nach stehenden Personen das Königlich, preußische Ordenszeichen des Eisernen Kreuzes zu verleihen. Es hauen erhalten: das Eiserne Kreuz erster Klasse: KritKen, Karl, Regierungsbaurneister, Düsseldorf, Kleinmann, Wilhelm, Uegierungsbimmeister, Wesel, Lieh ich, Johannes, IleiJieruugsbaumeister, Mitglied der Bergwerkdirektion Saarbrücken, Wiener, Heinhiird, Regierungsbauführei", Darmstadt (irrtümlich vom Regiment als gefallen gemeldet, vgl. Juhrg. 1915 d. BL S. 13); das Eiserne -Kreuz- zweiter Klasse; J>fum, Ludwig, Geheimer Baurat, Saaivemünrt. Langmaack, Hugo, Regierungsbaumeister, Posen, Keinicke, Karl, Regierungsbaumeister. Saarbrücken, Schmutz, Theodor,-Regierungshaumeister, Köln. -Zietz, Reinhard, Regierungsbaumeister. Diering'bausen; das Eiserne Kreuz zweiter Klasse am weißen Band mit schwarzer Einfassung: Fischer, Fritz, Baurat, König!. Regierung Stettin.. Seine Majestät der König von Preußen haben ferner Allergnädigst geruht, dem Dr.-Ing. Schade in Kostuchna das Verdienstkreuz für Kriegshilte zu verleihen. Majestät der König von Sachsen haben Allergnädigst geruht, dem Regierungsbaumeister Großmann beim Landbauamt Dresden U die Friedrich-August-Medaille in Silber am Bande für Kriegsdienste und de« Professorai an der Technischen Hochschule Dresden, Wawt-ziniok und Dr. (Johrig daa Kriegaverdieiistkreuü zu verleihen. Seine Majestät der König von Württemberg haben Ailergnädigst geruht, dem Oberbaurat im Ministerium des Innern, Abteüuiig für Straßen- und Waeserbau, Wilhelm Burger, zur Zeit erster technischfir Heirat bei einer Baudirektiun an der Westfront, das Ritterkreuz nrft Schwertern des Ordens der württenaberg^hen Krone zu verjeihen. Amtliche Mitteilungen. Auf den Bericht des Staataniinisteriüms vom 15- Mai d. J. bestimme Ich, daß sämtliche Angelegenheiten des Wohnungswesens, für welche bisher Zuständigkeiten vou Ministern begründet waren, auf den Präsidenten des Staatsministeriums Übergehen,; dem zu deren Bearbeitung als ständiger Vertreter ein Staatskotomissac tür dm Wohnungswesen unterstellt wird. (iroßes Hauptquartier, den 17, Mai 11*18, Wilhelm B. Dr. Graf v. Hertling. Dr. Friedberg, v. Breitenbach. Sydow. v.Stein. Grafv,Roedern. v.Waldow. ftpahn. Drews. Schmidt v. Eisenhart - H othe. Hergt, W a I Iraf. Au das Staatsministerinm. Vreüäou. Seine Maje&tät der König haben Allergnädigst geruht, den Unterstaatssekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Wirklichen Geheimen Rat Dr. jur. Freilierrn v. (Joela von der Brügghen zum Staatskommissar für das Wohnungswesen zu ernennen, dem Herzog;!. tinhaitischen Regierungs- und Geheimen Baurat Bramigk in Dessau den Königlichen Kronen-Orden III. Klasse sowie den Zivilingenieuren Konigl. Bauräten Contag in Berlin-Friedenau und $>v.«3"fl- Taaks in Hannover den Charakter als Geheimer Baurat, ferner dem Oberingenieur de Grahl in Berlin-Schöneberg und dem Architekten Hartmann in Merlin-Grunewald den Charakter als Konigl, Baurat zu verleihen. Versetzt sind: der Regierung»- und Bäumt Hagen von lassen nach Köln, der Kegierungs- und Baurat Bracht von Hamm an die Kanalbaudiruktion in Essen und der BauratTilUch von Oassel nach Dirschau (Geschäftsbereich der Weichselstrombauverwaltung) abj Vorstand (ks Wasserhauamta daselbst, der liegierungs- und Baurat Puul Nordhausen, Wsher in Deutsch-Eylau, als Mitglied (auftrw.) der Eiseubahndirektiou nach Danzig und der Regierungsbaumeister des Maschinenbaüfaehea Wilhelm Meyer von Hannover nach Cassel. Der Regierungsbaumeister des Hochbaufaches Adolf Meyer ist der Konigl, Regierung in Ailenstein überwiesen. Die Staatsprüfung Loben bestanden: die Regierungsbaufuhrer Heinrich Richard und St.'^itg. Artur Wiünow (Hochbaufach): — ^r.s^ii^. Richard Wreden (Waager- und Straßenbaufach); — Siegfried Schroeter (Eisenbahn- «nd Rtraßenbaufach). Der Geheime Baurat Bernhard Dau, früher liundesbauinspektor in Trier, ist gestorben. Bajeru. Seine Majestät der König haben Sich Allerhöchst bewogen gefunden, den Biiuamtmaim bei der Landesstelle für Gewasserkftude Franz Krieger zum Regierungs- und Haurat bei der Obersten IJaubehörde im Staatsministerium des Innern in etatmäßiger Weise au befördern und den Piivatdozenten mit Titel und Rang eines außerordentlichen Professors und Kustos der ArcbUektursarnmlung an der Technischen Hochschule München Dr. Joseph Popp zum ordentlichen Professor für Kunstgeschichte und Ästhetik an. dieser Hochschule in etatmäßiger Weise zu berufen. Sachsen. Seine Majestät der König haben folgende Orden und Auszeichnungen Allergnädigst zu verleihen geruht. Es haben-erhalten: das Komturkreuz II. Klasse vom Verdienst-Orden: der ordentliche Professor an der Technischen Hochschule Dresden Geheimer Hofrat Dr. Helm; das Ritterkreuz I. Klasse vom Verdienst-Orden: die Oberbauräte HaaSe bei der Staatseisenbahnverwaltung in Dresden und Dressel bei der Wasserbaudirektion in Dresden sowie der Intendantur- und Baurat Geheimer Bäumt Müller bei der stellv. Intendantur des XII. Armeekorps; daa Komturkreuz II. Klasse vom Albrechts-Orden; die ordentlichen Professoren an der Technischen Hochschule Dresden Geheime Hofräte Dr. Gefi und Grübler; die Krone zum Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern vom Albrecht*Orden: der Stadtbaurat Wahl in Dresden: die Krone zum Ritterkreuz I.Klasse vom Albrechts-Orden: die Finanz- und Bauräte Hüppner, Dauaratmann bei den st&ätl. Hüttenwerken in Muldenhütten, Gölkel, Vorstand des Straßen-und Was&erbauamts in Freiberg und Hoeland, Vorstand des Straßen- und Wasserbauamts in Zittau, der Bauamtmann beim Landbauamt Chemnitz, Haurat G.ylbrich, die Bauamtmänner bei der StaatsrnsenbAhnverwaltung Finanz- und Hauräte Haeuser in Äwickau, v. Metzsch in Freiberg, Meyer. Richter und Worgitzky in Dresden sowie Schindler in Annuberg, die Oberregierungsräte Geyer und Wolfram bei der Brandversicherungskammer in Dresden und die Direktoren von BauBchulen Bauräte Professoren K&y&er in Zittau, Seitler in Dresden und Albert in Plauen; das Ritterkreu» 1. Klasse mit der tKrone vom Albrechts-Orden; der Geheime Bäumt bei der Oberpostdirektion Leipzig Wild fang 218 Zentralblatt der Bauver-waltung. und die ordentlichen Professoren an der Technischen Hochschule Dr.-Ing. R. Müller sowie Kutzbach in Dresden; das Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern am Ringe vom AibrechteOrden: der Bauamtmann bei der Staatseisenbahnverwaltung Baurat Hahn in Dresden; das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechts-Orden: der Bauamtmann Baurat Berndt bei der Straßenbaudirektion, Baurat Hansel beim Hochbauamt des Finanzministeriums, abgeordnet als Bausachverständiger für die Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt und Pirna, Baurat Wo 1 f beim Landbauamt Leipzig, die Bauamtmänrer bei der StaatseisenbahnverwftHung Bauräte Douath in FlÖha, Falck in Dresden, Heidrich in Chemnitz und Scherffig in Leipzig, die Brandvergicherungsinspektoren Hering in Leipzig, Mos)ebach in Meißen. Bonson in Döbeln und Fricke in Schwarzenberg, die Professoren Richter, Lehrer an der Bauschule Leipzig und Rockstuhl, Lehrer an den Technischen Staatslehranstalten Chemnitz, der Architekt Baurat Viehweger in Dresden, der Honorarprofessor Dr. Reuschel an der Technischen Hochschule Dresden, der außerordentliche Professor HempeL an der Technischen Hochschule Dresden und die Regierungabaumeister Bauräte Weber, Vorstand des Militärbauamt$ Leipzig II, und Fochtmann, technischer Hilfsarbeiter bei der stellv. Intendantur des XIX. Armeekorps; den Titel und Rang als Geheimer Rat: der Vortragende Rat im Finanzministerium Geheimer Baurat Oswald Schmidt; den Titel und'Rang als Geheimer Hoffst: der ordentl. Professor an der Technischen Hoehschule Dresden Dr. Esche und der Architekt und Baurat Weid^nbach in Leipzig; den Titel, und Rang als Geheimer Uegierungsrat: der Oberregierungarat Wiliseh bei der Brandversicherungskammer; [Alle Rechte vorbehalten.] den Titel und Rang als Oberbaurat: die Finanz- und Bauräte Franze, Vorstand des Straßen- und Wasserbauamts Leipzig, Schönj an, Vorstand des Straßen* und Wasserbauamts Grimma, und Schnabel, Vorstand des Landbauamts Bautzen; den Titel und Rang als Finanz- und Baurat in Gruppe 1 der IV. Klasse der Hofrangordnung: die Bauamtmänner bei der Staatseisenbahnverwaltung Baufäte Junghänel in Chemnitz, Kothe, V. W. Müller und Dr.-Ing. Schreiber in Dresden und die Baurate Creß bei der Wasserbaudirektion sowie Olzscha, Vorstand des Straßen- und Wasserbauamts Zwickau; den Titel und Rang als Baurat in Gruppe 14 der IV. Klasse der Hofrangordnung: der Bauamtmann beim Kommissariat für elektr. Bahnen Sorger, die Bauamtmänner bei der Staatseteenbalmverwaltung Caöpari in Altenburg und Schatze in Chemnitz sowie der Bauinspektor a.D. Müller in Dresden; den Titel und Rang als Baurat: die Professoren Töpel, Lehrer an der Bauschule Leipzig und Hartmann, Lehrer an den Technischen Staatslehranstalten Chemnitz, der Direktor der städt. Gaswerke Jäckel in Flauen, der Diplomingenieur Ehnert sowie der Architekt und Baumeister Philipp Wunderlich in Dresden, der Baumeister Ernst Wagner in Blasewitz, der Fabrikdirektor Ottomar Koritzki und der Diplomingenieur Stadtrat Knoke in Dresden: den Titel und Rang als Professor: die Lehrer an den Technischen Staatslehranstalten Chemnitz Diplomingenieur Richter, Dr.-Ing. Hammitzsch und Ingenieur Reinicke. Mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs ist der Architekt Stadtbaurat Professor Hans Poelzig in Dresden zum Mitglied der Akademie der bildenden Künste in Dresden ernannt worden. Der Architekt Prof. Rudolf Max Böse nTaerg in Leipzig ist gestorben. Nichtamtlicher Teil. Schriftleiter: Friedrich Schultze und Gustav Meyer. Lannhardt f. geistigen Augen, die ihn in weite Fernen und große Tiefen Bin Altmeister der Bauingenieurwissenschaften, der Geheime mit seinen Regierungsrat Professor Dr.-Ing. e. h. Wilhelm Launhardt in Hanschauen ließen, und ibn befähigten, so manches verborgen ruhende nover, Mitglied des Herrenhauses und der Köuigl. Akademie des BauGesetz der technischen Wissenschaften aufzudecken und zu klären. Er wesens, ist am 13. Mai d. J., kurz nach Vollendung seines 86. Lebenswar eine ausgesprochene Forschernatur und hat den von ihm verjahres, nach dreitägiger Krankheit sanft entschlafen. Ein Leben, tretenen Wissensgebieten mit Meisterhand neue Wege vorgezeichnet, überreich an Arbeit, aber auch reich an Erfolgen, Auszeichnungen für sie aufragende Richtlinien und grundlegende Theorien aufgestellt. und dankbarer Verehrung, hat seinen Abschluß gefunden. Die Dank seiner umfassenden Bildung, seiner Veranlagung für wirtIngenieur weit, im besonderen unsere Technischen Hochschulen, beschaftliche Fragen und seiner außerordentlichen Geistesschärfe zeichnen trauern in dem Verstorbenen den vorbildlichen akademischen Lehrer, sich seine schriftstellerischen Arbeiten durch Neuheit ihrer Geerfolgreichen Forscher, vielseitigen Schriftsteller und treuen Freund danken, Klarheit und folgerichtigen Aufbau aus. Viele dieser wissender studierenden Jugend. schaftlichen Veröffentlichungen zeigen eine für die damalige Zeit noch neue und eigenartige Richtung: für die technischen Aufgaben des Launhardt wurde am 7. April 1832 in Hannover geboren. Er Ingenieurwesens die gunstigste wirtschaftliche Lösung an der besuchte daselbst von [850 bis 1853 die Polytechnische Schule und Hand mathematischer Behandlung1 zu ermitteln. Launhardt ist mit bestand 1854 die erste, 1859 die zweite Staatsprüfung: mit „vorzüglich dieser Richtung, die heute Allgemeingut der Ingenieurwelt geworden gut". Nachdem er fast 15 Jahre lang in der Hannoverschen Staats* ist, bahnbrechend vorgegangen. Auch rein volkswirtschaftliche Fragen bauverwaltung bei Brücken- und Wegebauten tätig gewesen war4 wurden von ihm mit dem mathematischen Rüstzeug erfolgreich bezuletzt als Vorstand der Wegebauinspektion Geestemünde, trat er zu handelt. Man nehme einmal seine „Mathematische Begründung der Anfang des Jahres 1869 zur Venlo-Hamburger Eisenbahn über. Auf Volkswirtschaftslehre" daraufhin zur Hand. Seine klaren Darlegungen Vorschlag von Kartnarsch, dem damaligen Direktor der Hannover* wirken in ihrer knappen mathematischen Begründung überzeugend. sehen Polytechnischen Schule, wurde er als Nachfolger von v. Kaven Ungemein groß ist die Zahl seiner Schriften,*) und man muß den zum Herbst 1869 für die Lehrgebiete Straßen-, Bisenbahn- und Reichtum seiner Gedankenwelt und den Umfang seiner GedankenBrückenbau nach Hannover berufen. Launhardt entfaltete hier alsarbeit bewundern. Manches seiner Werke finden wir auch in italiebald eine fruchtbare Lehrtätigkeit und veröffentlichte bedeutsame nischer, französischer und englischer Sprache wieder. Sein Haupttechnische und wirtschaftliche Schriften. Als Karmarsch, Deutschwerk, die Theorie des Trassierens, erregte in der eisenbahntechniseben lands großer Technologe, im Sommer 1875 sein Lehramt aufgab, Welt berechtigtes Aufsehen, wurde vom Verein deutscher Eisenbahnwurde Launhardt sein Nachfolger in der Leitung der genannten LehrVerwaltungen preisgekrönt und ward ein Leitstern der Eisenbahn-' anstalt. Unter ihm wurde diese am I.April 187!) zur Technischen Ingenieure vieler Länder, Seine volkstümlichste Schrift ist das in der Hochschule umgewandelt und aum Herbst 1880, gleichzeitig mit der Teubnerechen Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt" enthaltene Verfassung, das Wahlrektorat mit einer dreijährigen (von 1907 ab Büchlein „Am sausenden Webstuhl der Zeit*. Sie ist im In- und zweijährigen) Amtsdauer eingeführt. Launhardt wurde 1880 und 188;» Auslande verbreitet, im vorigen Jahre in 3. Auflage erschienen und zweimal auf je drei Jahre durch das Vertrauen seiner Amtflgenoasen bildet auch ein vie!g«lesenes Bändehen unserer Feldbüchereien. Kein zum Rektor gewählt und ist so elf Jahre nacheinander Leiter der Wunder, daß eine solche hervorragende, vielseitige und fruchtbare Hannoverschen Alma mater gewesen. Mit großem Geschick, umLehrkraft den aeit KarmaräCu gefestigten Ruf der Hannoverscheu sichtiger Sachkenntnis und ausgesprochenem Organisationstalent hat Hochschule kräftig hob. Zahlreiche Studierende aus dem Reiche und er dieses Amtes gewaltet. Reich ausgestattet mit seltenen Gaben des dem Aualande, besonders auch aus den skandinavischen Ländern, Geistes und Herzens, war Launhardt der geborene Hochschullehrer. zog es nach hier, um zu den Füßen des Meisters dessen Lehren zu Er fesselte seine Hörer durch eine klare, sachliche Vortragsweise und lauschen. Kein Wunder auch, daß auswärtige Hochschulen, Dresden er fand, auch ein Meister der Sprache, dabei abhold aller Fremdund Stuttgart, Launhardt für sich au gewinnen suchten. Aber die wörterei, jederzeit die leichte, gefällige Ausdruckaform. Der in seine Liebe zu seiner niedersächsischen Heimat und zu seiner alten alma Vorlesungen neu eintretende Stiident fühlte bald heraus, daß auf der mater, an der er selbst einst fröhlicher Student gewesen war, Ließen Launhardtschen Lehrkanzel eine überragende Persönlichkeit stand, ihn jene ehrenvollen Rufe ablehnen, und so blieb er nahezu 50 Jahre ein Ingenieur und Professor, der die Wissenschaft nicht nur voll behindurch seinem Hannoverschen Lehramte treu. herrschte und meisterte, sondern auch AUS dem üblichen Rahmen heraushob. 13s war ein Genuß, ihm zuzuhören. Ein widriges Geschick hatte ihm allzufrüh das Augenlicht getrübt, doch sah er um so schärfer *) Vergl. das nebenstehende Verzeichnis seiner Abhandlungen, Nr. 45. Zentralblatt der Bauverwaltung. 219 Auf Grund seiner wissenschaftlichen Leistungen sind ihm zahldes heiligen Olaf. Besondere Freude empfand Launhardt über die, reiche äußere Ehren und hohe Auszeichnungen zuteil geworden. So ihm am 27, Januar 191M vom Kaiser verliehene Goldene Medaille für wurde er im Oktober 18H0 zum Mitgliede der Königl. Akademie des verdienstvolle Leistungen im Bau- und Verkehrswesen. Bauwesens ernannt, eine Ehrung, die in Preußen keinem anderen Auch als Mensch stand er hoch. Trotz aller Erfolge und außerhalb Berlin wohnenden Bauingenieur zuteil ward. Durch AllerEhrungen blieb sein Wesen schlicht, liebenswürdig und bescheiden. höchstes Vertrauen wurde er im Juni 189N als Vertreter der TechGelehrtendünkel lag ihm völlig fern. Von seinen Amtsgenossen hechnischen Hochschule Hannover zum Mitgliede des Herrenhauses auf geschätzt, wurde er von der studierenden Jugend aufrichtig und Lebenszeit, berufen. Die Technische Hochschule Dresden ehrte ihn ..in begeistert verehrt, ja wahrhaft geliebt; denn er war deren beWürdigung seiner grundlegenden Arbeiten zur Erforschung verkehrstechw ä h r t e r , treuer Freund und Berater. Ohne Übertreibung darf ich. nischer und volks wirtschaftsein Schüler aus der Zeit, da t licher Fragen, im besonderen er noch in voller Schaffensaus dem Gebiete dos Eisenkraft auf dem Gipfel seines bahnwesens • durch die VerWirkens und Lehrens stand, leihung der Wurde eines aussprechen: Launhardt Doktor - Ingenieurs ehrenwird als vorbildlicher akahalber. Der Allgemeine demischer Lehrer, als bahnDeutsche Sprachverein erbrechender Forscher und als nannte ihn im Jahre l!i!4 warmherziger Freund der zu seinem Ehrenmitgliede studierenden Jugend noch und kennzeichnete durch auf hinge, lange Zeiten.hin diese seiton ausgesprochene in der Erinnerung fortleben. Ernennung das große VerUnd so lange man in der dienst, das Launhardt seit Welt neue Kunststraßen Jahrzehnten in seinem unund Eisenbahnen trassieren ermüdlichen Bestreben um wird, so lange das DampfHie Förderung der Sprach roß oder die elektrische reinheit sich erworben hat. Energieform die Menschheit Auch hohe Ordensauszeichauf den Schienensträngen in nungen wurden ihm vereiliger Fahrt Raum und Zeit liehen. So besaß er den überspannen läßt, so lang Kronen - Orden II. Klasse, wird die Arbeit Launhardts den Roten Adler - Orden i u Fachkreisen gewürdigt II Klasse mit Eichenlaub, werden, dem Toten zur Ehr', den Stern zum Kronen-Orden den Lebenden zum Nutzen. II. Klasse, den Stern zum ,,Es kann die Spur von Roten Adler-Orden II. Klasse mit Eichenlaub., das Komseinen Erden tagen. mandeur-Kreuz II, Klasse -Nicht in Aeonen unterdos norwegischen Ordens gehen." Wilhelm Launhardt. Hannover L. Troökt. Launhardts sd A. In Buchform. I. Über Rentabilität und Richtungsfeststellung der Straßen, 188V); Hannover. Schmorl u. v. Seefeld. 2, Das Massen-Nivellement 1ST4 (Sonderabdruck aus der Zeitschr. d Hann. Arch.- u. lng.-Ven»ms 1874, S. 191 bis 210); 2 erweiterte Aufl. 1877, Hannover. Schmorl u. v. Seefeld. 3, Die Betriebskosten der Eisenbahnen in ihrer Abhängigkeit von den Steigungs- und Krümmungsverhältnissen. Ergänzungsheffc zum vierten Bande des Handbuchs für spezielle Eiseubahntechmk, 1S77; Leipzig. Willi. Engelmann, i. Die Technische Hochschule zu Hannover von 1831 bis 1881; Hannover 1881. Hahnsche Buchhandlung. 5. Mathematische Begründung der Volkswirtschaftslehre,. 1885; Leipzig. Wüh. Engelmann, G. Das Wesen des Geldes und die Währungsfrage. 1885; Leipzig, Wilh. Engelmann. 7. Theorie des Trassierens. 2. Autl. I. Teil: Die kommerzielle Trassierung 1887; II. Teil: Die technische Trassierung 1888; Hannover. Sohmorl u. v. Seefeld. 8. Theorie der Tarifbildung der Eisenbahnen. Berlin 1891, Jul. Springer. {Sonderabdruck aus „Archiv für Eisenbahnwesen" 1890, S. I. IM u. Uli), übersetzt 1902 ins Italienische von Prof. Jannaccoue. 9. Mark. Rubel und Rupie. Erläuterungen zur Währungsfrage und Erläuterungen über das Wesen des Geldes, 1894. Berlin, Ernst u. Sohn. 10. Am sausenden Webstuhl der Zeit. Übersicht über die Wirkungen der Entwicklung der Naturwissenschaften und der Technik auf das gesamte Kulturleben L Aufl. 1900, -'S, Aufl. 1917; Leipzig, Teubner. H. Größere A b h a n d l u n g e n in wissenschaftl. Zeitschriften. II. Die zweckmäßigsten Steigungsverhältnisse der Chausseen. Zeitschr. d. Hann. Arch.- u. Ing.-Vereins 1867, S. ISIS bis 239. 1:3, Vergleichung der verschiedenen Anordnungen beweglicher Wehre. Zeitschr. d. Hann. Aroh.- u. Ing.-Vereins 1868, S. 247 bis :>58. 13. Rentabilität IIIK) Richtuugsfeststellung der Straßen. Zeitschr. d. Hann. Arch.- u. Ing.-Vereins 1870, S. 67 bis 94. 14. Der Viadukt bei Lecker, in der Linie der Venlo-Haroburger Eisenbahn. Zeitachr. d. Hann. Arch.- u. Ing.-Vereins 1872, B. -'180 bis 388. 1 .">. Die Inanspruchnahme des Eisens. Deutsche Bauzeitung 1878, S. 59. Hi. Kommerzielle Trassierung der Verkehrswege. Zeitsohr, d. Hann, Arch.- u. Ing.-Vereins. 1872. S. 515 bis 534. IV. Working strength. Zeitschrift „Iron'\ 1874, London. 18. Über mehrfaches Fachwerk und über eine neue Trägerform. Deutsche Bauzeitung 1876, S. 6!, 121, all, 19, Virtuelle Länge, virtuelle Steigung und Tarif länge der Eisenbahnen. Organ f. d, Fortschritte des Eisenbahnwesens 1871», S, 216. 20. Die Steigungsverhältnisse der Straßen. Hannover 1880, Verlag von Schmorl u v. Seefeld. Sonderabdruck aus der Zeitschr. d. Hann. Arch. - u. Ing. - Vereins. 1880. S. 345 bis ."S74. 21. Die Bestimmung des zweckmäßigsten Standortes einer gewerblichen Anlage. Zeitschr. d. Ver. Deutscher Ing. 1882, S. 105 bis 11J. 22. Wirtschaftliche Fragen des Eisenbahnwesens. Zentralbl. (1. Bauverw. 1883, S. 237. 23. Leg Ecoles techniques supe'rieures dAllemagne. LVcole d'Hanovre. Revue internationale de Penseigneraent. Paris 1885. S. 17. 24. Bauwürdigkeit geplanter Eisenbahnen. Zeitschr. d. Hann. Arch.- u. Ing.-Vereins 1885, S. 127 bis 192. 25. Über die Währungsfrage. Zeitschr. d. Hanu, Arch.- u. Ing.-Vereins 1886, f\ 121. 26. Die Gesetze der Preisbildung. Zeitschr. d. Hann. Arch.u. Ing.-Vereins 188(1, S. 29Ü. 27. Die Berechnung der Ablösung der Baulasten. Zeitschr. d. Hann. Arch.- u. Ing.-Vereins 1887, S. 367, 2S. Währungsverhältnisse. Zeitschr, d, Hann. Arch.- u. Ing.-Vereins 1890, ?. 372. 21). Die transkaspische Eisenbahn. Deutsches Wochenblatt 1899, auch Zeitschr. d. Hann. Arch.- u. Ing.-Vereins 1888, S. 381, >0. Die Quantitätstheorie. Ein Beitrag zur Lehre vom Wesen des Geldes. Zeitschr. „Polytechnikumu, Hannover, 1889, S. 123. 31. Das Personenporto auf Eisenbahnen. Zeitschrift zur guten Stunde, Februar 1889. 32. Die Wirkungen der Vervollkommnung des Verkehrs. Deutsches "Wochenblatt 1S89. o.'J. Der Korbbogen in den Eisenbahngleisen. Organ f. d. Fortschritte des Eisenbahnwesens 1889, S. 1*7. 34. Zur Frage einer besseren Berechnung des Personenfahrgeldes auf Eisenbahnen. Organ f. d. Fortschritte d. Eisenbahnwesens 1890, S.82, 35. "Die sibirische Eisenbahn. Deutsches Wochenblatt 1891, auch Zeitschr. d. Hann. Arch.u, Ing.-Vereins 1892, S. 17. äti. Die Entwicklung und die Wirkungen des Verkehrs in den letzten 50 Jahren. Zentralbl. d. Bauverw. 1892. S. 374 u. X18. 37. Theorie der Tarifbildung, Archiv für Eisenbahnwesen 1892. S .25 ff. u. 535 bis 549, 38. Der gemein wirtschaftliche Nutzen der Eisenbahnen. Zentralbl. d. liauverw. 1894, S. 253, 39. Die Bauwürdigkeit von Nebenbahnen. Zentralbl. d. Bauverw. 1897, S. 518 bis 521. 40. Die heiligen Zahlen, Wochenausgabe der Zeitschr. d. Hann, Arch.- u. Ing.-Vereins 1900, S. 273 bis 27S. C. Kleinere Aufsätze. 41. Eine große Anzahl von kleineren Abhandlungen und Aufsätzen in der Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, in der Kölnischen Zeitung, im Hannoverschen Kurier, im Hannoverschen Wochenblatt für Handel und Gewerbe, in der Leipziger Illustrierten Zeitung, im Literarischen Zentralblatt usw. L. Troske. 220 1. Juni 1918. Zentralblatt der Ba uverwaltung. Abb. 1, Fürstliches Schloß in Aroisen.1 \ Das neue Rcgiernngsgebäude für Waldeck-Pymiont in Arolsen. In Aroisen. dar Hauptstadt der Fürstentümer Waldeck und I'yrmont. hat sich der Xeubau eines Kegierungsgehäudes als notwendig erwiesen. Die Verwaltung des Landes wird nach einem zwischen diesem und dem Königreich Preußen geschlossenen Staatsvertrag; durch eine Behörde geführt, an deren Spitze ein Landesdirektor mit der Amtsbezeichnung „Präsident" steht. Die Domanial- und kirchlichen Angelegenheiten sind vom Arbeitsgebiet dieser •Behörde ausgeschlossen, während sie anderseits für Angelegenheiten zuständig ist, die bei den preußischen Regierungen anderen Verwaltungskörpern zugewiesen sind. Die Dienstraumc der Regierung sowohl wie der Domanial Verwaltung waren bisher in einem dem fürstlichen Schlosse benachbarten Gebäude untergebracht, * Beide Teile bedurften dringend der Erweiterung; so wurde das alte Gebäude, von dessen ansprechender Korm und Gestalt die beigefügte Abb. 3 einen Eindruck gewährt, ganz der DomaniiilVerwaltung überlassen und für die Regierung ein Xeubau errichtet- Entsprechend dem Umfang der im neuen Gebäude auszuübenden Verwaltungstätigkeit war der zu erfüllende Raumbedarf beschränkter gegenüber anderen, neuerdings zur Ausführung gelangten Regierungsgebäuden. Festgestellt wurde er durch einen auf dem Lanrtesbauamt, in Aroisen durch den Baurat Müller aufgestellten Vorentwnrf. Auf Grund dieser Unterlage ist dann der Entwurf im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin durch den Geheimen Oberbanrat Sa ran aufgestellt und durch den nach Aroisen zur Leitung des Neubaues entsandten Kegierungabau meiste r l i e f e r t weiter bearbeitet worden. Der Regieruugsbaumeister liefert hat auch die Bauleitung bis zu seiner Einberufung zum Heeresdienst geführt, die Fertigstellung des Baut'S und die UechiiLingslegung erfolgte mit den durch die Zeitumstande gegebenen Schwierigkeiten durch den Bausekretär R a p p o l d in Aroisen unter Aufsicht des Uegierungs- und Baiiruts Mund in Caasel. Ende Oktober i:M'> konnte der im Frühjahr 1914 begonnene Bau in Benutzung genommen werden, obwohl der inzwischen ausgebroehene Krieg die mannigfaltigsten Schwierigkeiten bereitete. Als Baustelle s t ä n d e n nicht übermäßig großer Platz an der „Großen Allee", einer breiten, mit sechs Reihen mächtiger alter Eichen bestandenen ruhigen Parkstraße zur Verfügung (Abb. 8). Durch sine kurze Querstraße, die .,Kasernenstraße". be- Abb. •_>. Hauptstraße in Aroisen. Abb. [). Das alte Domanialgebäude in Aroisen. Nr. 45. Zentralblatt der Baiiverwaltung. 221 massiv hergestellt, da der Bauteil künftig das Landesarchiv aufziinehmen hat, welches sich jetfct in Marburg befindet Der innere Ausbau ist einfach gehalten. Auf den aus Beton hergestellten Zwischendecken liegt in den Diensträumen und Fluren des Erdgeschosses und ersten Obergeschosses ein Stubfußboden aus buchenen Riemenstäben, im zweiten Obergeschoß ein Kieleniholznuliboileii. Nur im Saal und im Abb. 4. Neues Kegierungsgebaude. steht gute Verbindung nach der Hauptverkehrsgegend der Stadt und dem dort belegend! Wohnhaus des Präsidenten der Behörde. Auf dieser Baustelle erhebt sich freistehend das neue Hegieriingsgebäude. dessen Haupteingang' an der ,,Großen Allee" belegen ist, während ein Nebeneingang an der Hinterfront, von der erwähnten Querstraße erreichbar, dam unmittelbaren Verkehr mit dem Stadtinneren dient. Im Erdgeschoß des Gebäudes (Abb. G) befinden sich, außer einer Wohnung für den Hausmeister, die Räume für die Staatskasse, das (irundkataster- und das Landesfeuerversicherungsamt, Einiger Vorratraum für die Hausmeisterwohnnng und das zum Kassenrauin gehörige Wertgehdi liegen im Keller. i\er außerdem die Niederdruckdampfheizung nebst Kohlenlager usw. enthalt Eine stattliche Treppe führt vom Erdgeschoß in das erst« Obergeschoß i Abb. 5). wo wir im der Hauptfront den SUziingäa&l des waldeekisehen Landtag"» und im übrigen die Dienstziminer des Präsidenten, der Dezernenten und Expedienten finden, während die Registratur und Kanzlei nebst einigen verfügbaren Räumen im »weiten Obergeschoß (Abb. 7) liefen. Der untere, steile Teil des Daches ist mit massivem Fußboden und Eisenbetondecke versehen, auch die schrägen Dachflächen sind liier Abb. 5. Krstes Obergeschoß. Außenwände sind in ortsüblicher Weise aus Sandbruchsteinen hergestellt, haben aber eine innere Verblendung; itus rheinischen Schwemmsteinen erhalten, wodurch die Innenflächen der Wände gegen Durchschlagen von Kälte und Feuchtigkeit wirksam geschützt sind. Die Einfassungen der fluch in den Außenflächen liegenden Fenster und die wenigen sonstigen Architektur teile zeigen einen gelblichen Sand J stein aus der Aroisener Gegend. Das Dach ist mit roten Dachpfannen auf Lattung eingedeckt. Die Abdeckungen der Mansardfenster, die Dachrinnen und Abfallrohre bestehen — oder bestanden —• aus Kupfer. Die Verwendung der heimischen Stoffe geschah vornehmlich in der Absicht, den Neubau dem hergebrachten und selbst in der sonst so gefährlichen Ba'tnhofstraßo noch wenig gestörten Bilde des in die grünen Bergwälder des schonen Landes anmutig eingebetteten Resideimtädtchena mögliebst anzupassen. Auch die Formen des Baues im ganzen und im einzelnen stellten sich in den Dienst dieses Bestrebens. Sie sind schlicht und einfach gehalten. Nur der über das Ortsübliche hinaus steil gestaltete Oberteil des gebrochenen Daches sucht das Gebäude aus dem Wipt'elmeer der mächtigen Eicben und aus dem Umriß des Stadtbildes etwas herauszuheben, sonst fügt sich der Bau in Form und Farbe unaufdringlich den behaglichen Bildern der Straßen ein (Abb. 2), die teils in prächtige, den nahen Wäldern zustrebende Baumreihen, teils in die Anlagen um das fürstliche Residenzschloß (Abb. 1} einmünden. dessen Herr dem Neubau sein persönliches Interesse gewidmet hat. Die reinen Baukosten ohne die der Nebenanlagen und der inneren Einrichtung — belauten sich auf 154000 Mark. Das ergibt, wenn man bis zum Hauptgesims rechnet, einen Hinheitpreis von ^0 Mark, wenn man von dem Mausardgescholi Abb. 8. Lageplan. mit Rücksicht auf dessen Durchhau Vs der Bauniasse hinzurechnet? einen Einheitspreis von 18,;) Mark für 1 cbm umbauten Haumes. Daß die Baukosten sich in so mäßigen Frenzen halten ließen, beruht in der weitgehenden Verwendung ortsüblicher Baustoffe und Bauweisen, die somit nicht nur der äußeren Erscheinung dienen. S. - -35.6 Abb. (i. Erdgeschoß. Präsidenten zimmer sind eichene Tafeln verwendet. Ganz einfach sind auch die Anstriche und die wenigen Stückarbeiten des Innern gehalten. Die Haupttreppe ist aus Beton gestampft und mit Eichenholz, abgedeckt Die Baustoffe des Äußeren sind der näheren Umgebung der Stadt entnommen; die Abb. 7. Zweites Obergeschoß. 222 I. Juni 1918. Zentralbiatt der Bauverwaltung. Die Kntckkraft. von Stäben mit sprungweise veränderlichem Trägheitsmoment* Unter vorstehender Oberschrift iat im Jahrg. 1917 d. Bl., S. 517 für die vier Grundfälle die genaue Lösung bis auf den beiderseits fest e i n g e s p a n n t e n Stab mit zur S t a b m i t t e unsymmetrisch veränderlichem T r ä g h e i t s m o m e n t mitgeteilt worden. Es sei gestattet, den noch ausstehenden Fall nachträglich zu behandeln. Die Anzahl der Strecken sei zu drei gewählt; dabei entspricht der Strecke sl ein unveränderliches Trägheitsmoment J 1; der Strecke «3 ein unveränderliches Jt und der Strecke *;t ein unveränderliches JA. Die aus der Belastung P un d d em quer dazu ge richteten Auflagertlruck A .zusammengesetzte Mittelkraft B habe in dem x-yAchsenkreuz der Abb. 1 die dort eingezeichnete Richtung. Alsdann lautet mit hezug auf das ^-Achsenkreuz die Differentialgleichung der elastischen Linie für eine beliebige Strecke * mit einem für diese unveränderlichen Trägheitsmoment J und dem Elastizitätsmaß E P u n k t 2. In der gleichen Weise wie beim Grenzpunkt 1 ergeben sich für den Punkt 1 mit den Konstanten Ca' und C3" f*us GL 5) die beiden Beziehungen = d j ' sin Äj cos ~|- ain KA x? («>' sin Ä"2 ,TS p P v- 2 "-' - EJS '• " a ' ein sin ^T3 sin /sr W" cos A IC — cos 9' «./ cos sin — « 2 " coa x2)-, sin cos cos P u n k t 3. Für die Einspannstelle im Punkte 3 folgt die Durchbiegung yj = (f0 mit den Werten der Konstanten C-A' und C." aus Gl. 6) zu Mit den Bezeichnungen ' fiin e.j" cos cos Ä" • • co8_Är3a;3 (/V «in jr 2 sin • — I V Ä»coa. und daraus die Konstanten Cj' und Ctt-' zu EJ. und deren Integralgleichung mit der BeP Zeichnung Kz = ,:, T A y — C sin Kx -f- C" cos Kx -\- ^ • j Durch Differenzieren von Gl. 2) folgt die Tangente an die elastische Linie • dy A — / C'KcosKz—C'KsiTiKa^ ~ 3) cos — EJ, > ••• ergeben sich für die einzelnen Grenzpunkte 1, 2, 3 . . . folgende BeziehungenP u n k t 0. Für den Punkt 0 der elastischen Linie (vgl. Abb. 1) mit x =• 0, y = iH) und 0 gehen die Gl. 2) und 3) Über in d.r hieraus die Durchl^Bgung 0 „ n , _ A i aus denen die Konstanten t y und Gx" sich ergeben zu AI 1 n "— A ~~ T ' K~ ' ~" n t— K3' sin cos Ferner betrifft für den Punkt 3 die Tangente an die elastische A Linie gleich Nutt; aus welcher Bedingung man mit dem Wert EF 0 = p • y (vgl. Gl. 7) all Schlußbedingung für drei Stufen (Abb. 1) erhält ' ' P u n k t 1. Mit Benutzung der Werte von C\ und t\" aus Gl. 4) folgen einmal y^ und tg, aus den Gleichungen für die Strecke st. Bbenso können yl und tgx aus den für die Strecke *2 gültigen Gleichungen angeschrieben werden, so daß man erhält sin K\xx - j -rf0cos Kx xx PK 0 = — | -ü- • «„' + •:i=1- • yfo' | A a cos . - ( 4 • **" + 4 • rßi") Ä sin-KW + X A Ki sin cos welche ßleicbung, weil - ± 0, auch geschrieben werden kann cos K, sin und daraus O3 — — I A 4 1 ^! -f}- - sin Ä wo sinK^ , x, «os A sin cos 5) Indem man die Knickkraft P gleich £• .^ setzt und für die Bei»ahl i verschiedene Annahmen macht, können die Ausdrücke «a', •<, A', A" (vgl- 01. 5), «,', «3"T A', ^ " (vgl- Gl. 6), y (vgl. Gl. 7) hefechnet und in die Scblußgleichung 8) eingeführt werden. Derjenige Wert von f ist zutreffend, der Gl. 8) aur Erfüllung bringt / 3 Beispiel. Es betrage *,— und/t= • JQi 83 = und / s = Jtl s& « 0 und ./, « - ^ (vgL Abb. 2). Nach mehrmaligem Probieren wird gefunden £ = 35,4, mit welcher Zahl man • ein Abb. 2. bekomm £ 1 = 4 ' 8 B 0 --5' «= 1,617, a = 5,610, S = 1,9817, 8,410 und . 9 4 5 , "-8-410 - 7 3,96S, Nr. 45. Zentralblatt der Bauverwaltung. 4,85 • sin 1,617 9ih 1,0817 5,945 • cos 1,617 cos 1,9817 = + 0,192 l fr — ^ K - s i n 1.611 cos 1,9817 - cos 1,617 sin 1,9817 ^' y 4 D - - 0,2823, a," — - ^ - 5 ^ . sin 1,9817 cos 1 , 6 1 7 - - — "sin 1,617 «OB 1,9817 fa" = !?££;• s l n ! > 6 1 7 sln ^ 9817 + c o s1 6 1 T cos ^ 9 8 1 7 ^+0,767; cos 5,610 (0,075 Z sin 3,963 + 0,192 l cos 3,963) + sinö,6lO (0,192/ sin 3,963 — 0,0751 cos 3,963) = — 0,0466 l ft' ,\ + sinö,6l (—0,2823 sin3.963 — 0.767008^963) , — — 0,658. ^ 945 1 — cos 5,61 (0,1981 sin 3,963 — 0,0751 cos 3,963) = + 0,151/, worin Jk 3' sin «4' — -^--co«JL, sin ß±l •= ^ • cos K4sca {ßsu sin -^3^3 + ß9' cos JE3X3) + sin KiX$ (ßi sin K.^x^ — ß%H cos J endlich 1 = ( - 0,0465 — 4,28 • 0,658) 8,410 Cos 8,410 + (0,151 — 4,28 • 0,410) Ö741O sin 8,410. Die Schlußbedingung GL 8) wird also durch $ = 35,4 erfüllt. Die Knickkraft für das Beispiel der Abb. S beträgt PQ = 155,4 • Würde das in Stabmitte mit Jo bezeichnete Trägheitsmoment für den ganzen Stab seinen Wert unveränderlich beibehalten, dann hätte die 4 ni3 ~~. Die Knick" Knickkraft den Wert ? 0 = 4n kraft eines Stabes mit nach Abb. 2 veränderlichem Trägheitsmoinent fällt also kleiner aus al3 für einen Stab mit einem mittleren unveränderlichen Trägheitsmoment. Für vier Stufwi (Abb. 3) lautet die Schluß^ bedingung zur Ermittlung der Knickkraft 'v i + ß' cos KJ ^. £"L &,. +• v 3. + ßt" y) K, sin KJ s= 1, ',)) 10) Cf4" = - = - >sin Ktx$ («g" sin K3%% -{- a 3 ' cos üQi&j) * — cos Siic, («3' sui £»a% — txa" cos > ßS=-1ß--%\iKiXty sin + ß^' cos -ÄjiTj) Äga;, —/J," OOB a4" cos K^ ' ain 1 + ßt sin K4l~ ßLu cos _ff"4 Z 11) Die Ausdrücke von «/, K8", ßt'. /J3"; «a', «,", /*sJj ßi" 8iQd die alten und durch die GL 6) und 5) L wiedergegeben. Für noch mehr Stufen ist das Bildungägeaetz für die Schlußbedingung aus den Gleichungen für drei und vier Stufen klar erkennbar. .Beschränkt sich die Veränderlichkeit des TrägAbb. 4. heitsmoments auf nur zwei Stufen (Abb. 4), dann lautet mit den Werten K2', « / , ft', ß9" aus GL 5) und mit l — a«' sin ' 1-+/Vsin l cos die Schlußgleichung: -a,- ^ Q4.r> 8in b fr" = ^-vri $W Wtä s i n 3 ' 9 6 S — 0,2825 coe 3,963) ö,4JU • — cosö,6l (™O,2828 sin3,963 — 0,767 cos3,963) = — 0,410; _ 1 + 0,0465 sin 8,410 +^>»lötcw8 1 410 _ ? _ 2 g } cos K^) — a3" cos sin r) ^ 2 »in ^ 2 / = 1. 13) Für den Sonderfall / ^ o o kann die zutreffende Knickformel EJ, (vergl. Abb. 5) aus GL 13) nicht hergeleitet werden. A weil die Voraussetzung 0 wegen -4 = 0 nicht melir erfüllt ist. Durch GL 7) kann --= als Funktion von ^0 ausgedruckt werden Berücksichtigt man dies, dann läßt sich — im erforderlichen Falle — die Gleichung der elastischen Linie nach vorheriger Ermittlung von P in ähnlicher Weise wie beim Stabe mit Spitzenlagerung aufstellen. Die Schnittpunkte der elastischen Linie mit der B-Geraden (vgl.Abb-1), deren Gleichung 9 = ö . * ——^ •x, sind r y die Wendepunkte W der glastischen Liniein Abb. 1 ist die 2i-Linie in positivem Sinne anAbb. 5. steigend angenommen. Dies ist dann der Fall, wenn das Trägheitsmoment im oberen Teile des Stabes das des unteren Teiles übertrifft. Tritt der umgekehrte Fall ein, dann braucht keine Änderung in den Vorzeichen vorstehender Formeln vorgenommen werden, sobald das Spiegelbild des Stabes der Abb. 1 unterlegt wird. Überschreitet die Knickspannung x = ^ die Proportionalitfitegrenze crp, bleibt auch die Querschnittfläche F nicht mehr unveränderlich, dann ist nach den gleichen Grundsätzen zu verfahren, wie sie am Schlüsse des Aufsatzes in 1917 d. BL, S. 517 dargelegt sind. -—E. Elwitz. Vermischtes. Verleihung des Eisernen Kreuzes erster Klasse an Angehörige der Staats-Bauverwaltung in Preußen. Ober dftn Anlaß, der zur Verleihung dieser hohen Auszeichnung geführt hat, entnehmen wir den Berichten der vorgesetzten Behörden elfte Folgende. Der Leutnant der Reserve Karl Peters, llegierungabauführer des Hochbaufaches bei der Regierung in Potsdam» erhielt das Eiserne Kreuz erster Klasse am 28. April 1917, Peters nahm an den Kämpfen in Kurland als Zugführer, später als Batterieführer teil. Er zeichnete sich aus in den Gefechten bei Danfcse durch rechtzeitiges Erkennen des ruBäiächfiß Gegenstoßes, der dadurch vereitelt wurde, und durch sichere Feuerleitung in den Gefechten bei ßausk und Mittui, die mit der Einnahme endeten, sowie später bei russischen Angriffen auf Mi tau: hier erlitt er durch Volltreffer auf dem Beobachtungsstand eine leichte Gehirnerschütterung. Im nächsten Jahre leitete er mit Erfolg den gesamten Muniüoneersati einer Division, insbesondere bei der siebentägigen Abwehrsohlacht bei Kehkau. Der Regierungsbaumeister beim Wasserbauamt Hameln Werner Hassenstein, Leutnant der Reserve und Ordonnanz-Offizier, erhielt das Eiserne Kreuz erster Klasse für BefchlsttbermittLung im feindlichen Artilleriefeuer wahrend der Schlacht bei Cambrai, der Oberleutnant Regierungsbaumeister beim Hafenbauamt Neufahrwasser Walter Repke wegen Tapferkeit vor dem Feinde und der Leutnant der Reserve Hans Appelt, Regierungsbauführer beim Wasserbauamt Dirschau für seine verdienstliche Mitwirkung beim letzten großen Vormarsch in Ostg&lizien. Dem Bausekret&r, Oberleutnant der Reserve Otto Kunze, KompagnieflÜiTW einer Minenwerfer-Kompagnißj wurde das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen für Verdienste auf dem Vormarsch im Osten, für die Führung der Kompagnie im Stellungskriege und in den Gefechten seit dem Frühjahr 1917, dem Vizefeldwebel Willy Höfer, Tiefbautechniker beim Bauamt II für den Magurigchen' Kanal in Instexburg, seit November 1914 im Felde, weil er als Beobachter im vordersten Graben und stellvertretender Führer kleinerer Gruppen wertvolle Dienste geleistet hat. Insbesondere hat er sich durch Tapferkeit und umsichtiges, zielbewußtes Handeln bei dem DüimÜbergang bei Riga hervorragend ausgezeichnet. Ein preußischer Staatskommias&r fflr das Durch die Allerhöchste Kabinettsorder vom 17. Mai 1918 (vgL S. 217 , d. BL) ist die Bearbeitung aller Angelegenheiten des Wohnungswesens in Preußen, für die bisher Zuständigkeiten von Ministem begründet waren, einem besonderen Staatakommissar für das Wohnungswesen Übertragen worden. Hierdurch ist ein dringender Wunsch 224 Zeiitralblatt der Bauverwaltung. aller Kreise, die durch Berut oder Interesse auf dem Gebiete des Wohnungswesens tätig sind — insbesondere auch des preußischen Landtags —- erfüllt -worden, der dahin ging, die bisher auf fünf Ministerien (öffentliche Arbeiten, Inneres. Landwirtschaft, Handel und Gewerbe. Finanzen) verteilten Zuständigkeiten auf dem Gebiete des Wohnungswesens in einer Hand zu vereinigen. Die bisherige Zersplitterung lähmte die Entschließungen auf einem Gebiete, das dringend nach Umwandlung verlangt, und für das neue Aufgabepläne in großer Zahl vorliegen, ohne daß es zu wirklich durchgreifenden Entschlüssen, geschweige denn zu entscheidenden Maßnahmen , bisher gekommen wäre. Der Krieg hat auch hier die Erwägungen zur Tat reifen lassen. Nach dem Vorbild des preußischen Staatskommissars für Volksernährung ist nunmehr ein Staatskommissariat geschaffen, das unmittelbar dem Präsidenten des Staatsministeriums unterstellt wird und alle wesentlichen Zuständigkeiten auf dem Gebiete des Wohnungswesens in sich vereinigt. Von dem neuen Staatskommissar sollen bearbeitet werden: das Buupolizeiwesen mit dem Städtebau, das Klein Wohnungswesen, die Baugenossenschaften, die Kommunalaufsicht. soweit sie mit dem Wohnungswesen zusammenhängt, insbesondere » also die Wohnungsaufsicht, die Mieteinigungsämter, die sozial- und bevölkerungspolitischen Maßnahmen auf dem Gebiete des Wohnungswesens, der Wiederaufbau von Ostpreußen, der städtische Grundkredit, die städtischen Siedlungsgesellschaften usw. Auf allen diesen Gebieten stellt sich auch das neue Wohnungsgesetz zahlreiche Aufgaben, die sofortige Lösung heischen. Vor allem aber gilt es, jetzt schon diejenigen Maßnahmen zu treffen, die geeignet sind, eine drohende Wohnungsnot nach Beendigung des Krieges abzuwenden oder sie doch nach Möglichkeit zu mildern. Dem Staatskommissar für das Wohnungswesen steht zur Seite der bereits vor einiger Zeit vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten ins Leben gerufene Beirat für Städtebau und städtisches Siedlungswesen (vgl. 1917 d. Bl., 8. 535 u. 56U), in dem die berufensten Männer aus der Praxis, insbesondere der Kommunalverwaltung und der Baugenossenschaften, vertreten sind. In einem Sa&itrag zum bayerischen Staats haus halt für I1HS und 1»1» (1917 d. Bl., S. 565) werden u. a. gefordert 41122 600 Mark für den Bau des WalehenBeekraftwerks. und zwar 2 500 000 Mark als Erhöhung des bewilligten Bauaufwandes für das Kraftwerk selbst infolge der durch den Krieg veränderten Verhältnisse und 2122600 Mark für die durch den Bau des Walchenseewerks nötig werdende Anlage einer Nebenbahn Tölz — Lenggries und von zwei Waldbahnen Lenggries —Vorderriß und Anger —Jagenau — Walchensee: femer 5 100000 Mark für die Beteiligung des Staates am Bayernwerk. Die Nebenbahn Tob—Lenggries (19,6 km),, die von Lenggries als Waldbahn bis Anger und von hier in dem einen Zweig mit 23 km Länge durch das Isartal nach Vorderriß und in dem anderen Zweig ('20 km) durch das Tal der Jachen weitergeführt werden soll, ist durch die teilweise Ableitung der Isar infolge des Baues des Walchenseewerks (1917 d. Bl., S. 280) und durch die zeitweilige Sperrung des Wasserzulaufs aus dem Walchensee in die Jachen notwendig geworden als Ersatz für die Auflassung des Trift- und Flößereibetriebes auf der Isar und der Jachen. Das Bayernwerk soll nach den im Januar d. J. vom Keichsrat Dr. Oskar v. Miller der Staatsregierung vorgelegten ausführlichen Entwürfen und Berechnungen die Wasserkraft des Walchenseewerks durch ein Hochspannungsnetz Uber das ganze rechtsrheinische Bayern verteilen. Dieses Hochspannungsnetz soll fluch die weiterhin auszubauenden staatlichen und die überschüssigen sonstigen bayerischen Wasserkräfte sowie besonders billige Leistungen von Wärmekraftwerken aufnehmen, sie verteilen und zur Ausnutzung der Großkraftwerke Bayerns beitragen. Der Strom aus diesem Netz wird grundsätzlich nur an Großverteiler und nur ausnahmsweise an Einzelabnebmer geliefert. Das Bayernwerk richtet das Leitungsnetz ein, dos auf eisernen Masten verlogt und mit einer Spannung von 100000 bis l/K) 000 Volt betrieben wird. Das Netz wird in einem über ganz Bayern ausgebreiteten Ring von Koohel über München, Augsburg, Nürnberg,, WUrzburg, Schweinfürt, Bamberg. Bayreuth, Amberg, Haidhof, Regensburg, Landeshut und zurück nach München und Kochel geführt werden mit einer Querverbindung von Amberg nach Nürnberg. Je nach dem Strombedarf soll das Bayernwerk zu einem Ausbau des Netzes in vier Stufen mit 9S00000. 16 200000, 25000000 und (voller Ausbau) 27 000 000 Mark Anschtagkosten verpflichtet sein. Das Bayernwerk erhebt eine Grundgebühr von '2 Mark monatlich im Winter f. d. Kilowatt und im Sommer 1 Mark, jährlich mindestens IH Mark f. d. Kilowatt der vom Abnehmer bezogenen abgeglichenen Höchstleistung; dann einen Strompreis von 2,6 Pf. f. d. Kilowattstunde. Das Werk wird als gemischtwirtschaftliches Unternehmen betrieben mit einem Stammkapital von zunächst 10 Mill. Mark, von dem der Staat unter Beteiligung der bayerischen Verkehrsanstalten 5100000 Mark übernimmt. lUbermamis Feuerroiirreiniger. In Ergänzung des Hinweises auf S. 156 d. Bl. ,wird ausdrücklich bemerkt, daß die Vorrichtung nur bei wagerechten Feuerröhren in eingemauerten Kesseln verwendbar ist. bei denen zwar die vorderen Enden der Feuerröhren bequem zugänglich sind, die in der hinteren Aschenkammern liegenden Enden aber erst durch Aufbrechen des Mauerwerks zur Beseitigung der Asche zugänglich gemacht werden können. Uber, Geh. Oberbaurat. Die Deutsche Technische Hochschule In Prag zählte im Winterhalbjahr 1917/18 insgesamt 182 Hörer. Es gehören an der: Bauingenieur-Abteilung 2C> ortlentl. Hörer Hochbau-Abteilung 7 „ „ Maschinen bau-Abteilung 60 ,, Chemischen Abteilung 35 :, KultuHngenieur-Abteilung 7 „ „ All| a) Geodätischer Kurs . . . . 3 gemeinen j b) Versicherungstechnischer Kurs 5 „ .. Abteilung l c) Lehrfach . 2 ., „ Summe 154 ordentl. Hörer Dazu 28 auiterorrientl Hörer Gesamtzahl 182 Besucher. Die Technische Hochschule in Warschau war im Winter 1917, IS von lä"3 Studierenden besucht, von denen angehörten der Abteilung für: Bauingenieurwesen \ . . . 363 Studierende, darunter 3 Damen Wasseringenieurwesen . . . 73 „ ,, — ,f Maschinen Ingenieur wesen . . 3'2O .. ,, 2 Elektrotechnik 107 .. „ <; „ Chemie 290 „ 40 „ # Architektur 120 14 „ Zusammen 1273 Studierende darunter <•"> Damen. Bücherschau. Grundlagen modell mäßigen Bauens. Eiu stsnlthuukünstlerisches Zeitprogramm von Regierungsbaumeister Ludwig Wagner-Speyer, Stadtbauinspektorü in Chemnitz. Berlin 1918. Wilhelm Ernst u. Sohn. X u. 136 S. in ft mit 35 Abb. 7 jK kart. 8 Ji. Zur Förderung der Baupflege in sachlicher und schönheitlicher Beziehung wurden bei den landesfttrstlichen Städtegründüngen des 17. und 18. Jahrhunderts allgemein gültige Zeichnungen -— sogenannte Modelle — ausgearbeitet, deren sorgfältige Berücksichtigung jedermanns Pflicht war. Man beschränkte sich damals auf das Notwendige und ließ dem Bauherrn nach Möglichkeit, abgesehen von der Ausbildung: der Straßenfront, ganz freien Willen. Wie anders in heutiger Zeit, Die jetzt geltenden Bauvorschriften haben oft mehr geschadet als genützt und die unruhigen, zerfallenen Straßenbilder mit ihrer Vielheit von Erker- und Balkonausbauten verschuldet. Hier tut eine durchgreifende Änderung not,, sollen nicht nur vereinzelte Plätze und verstreute Siedlungen ein einheitliches Gepräge erhalten und soll daneben nicht VJ unendlich yiel anderes wirr und unorganisch bleiben. Beim einfachen Wohnungsbau gilt ea einzusetaen, weil er das Häutigste und deshalb entscheidend ist. t Hier soll nun der Modellaufriß helfen. Er soll nicht wie früher für die Teilstücke der'ßaublöcke gelten, sondern für die Blöcke im ganzen, also für Plätze, Straßen und Straßenabschnitte mit räumlicher Eigen bedeutung angefertigt werden und eine Art schematischer Entwurfsunterlage bilden, in die sich die Einzelleistungen unschwer eingliedern lassen. Dies macht aber einen weiteren Ausbau der Gesetzgebung nötig, die es ermöglicht, behördliche Genehmigungen auch von schönheitlichen, besonders städtebaukünstlerischen Voraussetzungen abhangig zu machen. Ohne Zwang werden sich dies« Maßnahmen jedoch nicht durchführen lassen. Bei' umfangreichem Baugelände, das sich im Besitze von Gemeinden oder gemeinnützigen und groügewerblichen Unternehmungen befindet, wird dies verhältnismäßig leicht möglich sein, dagegen bei bereits Aufgeteiltem Grundbesitz auf große Schwierigkeiten stoßen. Der Modellbau braucht seinem ganzen Wesen nach geordnete Vorbedingungen. Die Schwierigkeiten für eine restlose Durchführung sind mannigfach und nicht zu verkennen. Ihre Überwindung wird zum Teil einschneidende Maßnahmen nötig machen und sich erst ermöglichen lassen, wenn durch weitgehende Aufklärung der Massen der Wunach nach besseren Zuständen erwacht und die lähmende Gleichgültigkeit geschwunden ist. Der Verfasser bebandelt nach den geschichtlichen, städtebaulichen und raumkünatleriachen Grundlagen besonders eingehend die der wirtschaftlichen, rechtlichen, organisatorischen und praktischen Durchführung. Er gibt vielfache Anregungen, die im Hinblick auf die große Anteilnahme, die derartige Bestrebungen in jetziger, Zeit beanspruchen, zu eingehender Beschäftigung auffordern und das vorliegende Werk für'viele lesenswert machen wirdBerlin. . , Hartleb. Verlag TOB W1U»1BI E rn *1Jt 8 o h n, B«Ua. — Pur d « niahtuntUehm T»D Twantwerttioh: P?, 8 oho11* *, B>rllu. — Dnuk4*rBaahdnickertia«brBd*rBrsit,BerUn. Nr. 45.