Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation

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Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
DM 14,- ÖS 110,-
Sfr. 14,-
Nr. 7, Juli 2000
7
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
www.lanline.de
Backup-Lösungen
Vier Bandlaufwerke
im Vergleichstest
mit Marktübersicht
Backup-Software für Netze
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
Juli 2000
Juli 2000
Backup-Lösungen/Remote Access
Im Test: Networker 5.7
Unix-Klassiker für
Windows 2000
Im Test: E-Mail-Server
für Windows NT
Web-Mail und
List-Server inklusive
Coole Trends von
heißen Messen
Networld + Interop
und Internet World
Schwerpunkt:
Remote Access
Fünf ISDN-Router
im Vergleichstest
07
4 398039 714002
B 30673
ISSN 0942-4172
EDITORIAL
148. AUSGABE
Rainer Huttenloher
Chefredakteur
SELBSTDISZIPLIN
IST
GEFRAGT
Mit “Melissa” und “I-Love-You” liegen die ersten “Beben”
zwar hinter uns, doch weitere Erschütterungen kündigen
sich bereits an – die Virengefahr aus dem Internet bedroht
nach wie vor die Informationsgesellschaft.
Ein Beispiel für die nächste Runde ist der I-Love-YouAbkömmling “I-Worm.timofonica”, der SMS-Nachrichten auf
Handys schickt. Dieser Wurm ist in der Lage, ganze SMSbasierende Alarmierungssysteme aus den Angeln zu heben.
Denn die gängigen Chipkarten speichern maximal 14 SMSNachrichten (siehe dazu auch www.dignatz.de/spotlight/
opinion/i-worm.timofonica_001.html). Sendet dieser Wurm
beispielsweise 50 SMS-Nachrichten auf ein Handy, ist erst einmal Löschen angesagt. Die wichtige Alarmierungsmeldung –
nach Murphys Gesetz an Stelle 51 in dieser Reihe – kann erst
zugestellt werden, wenn die vorherigen Messages “konsumiert”
sind.
Die Aufrufe vieler selbst ernannter Top-Experten der Branche
klingen unisono: Die mangelhafte Qualität der Betriebssysteme
sowie die Monokultur in Sachen Software-Ausstattung auf dem
Desktop sind die Schuldigen.
Doch ich glaube, damit machen wir uns alle die Sache etwas zu
leicht. Sicher, die gängigen Betriebssysteme und “Viren-Implementierungssprachen” wie der Windows Scripting Host machen
es den bösen Buben im Netz sehr einfach: Der Zugriff auf elementare Funktionen über ein Makro in einem Mail-Attachment
sowie das problemlose Nachbauen eines derartigen Virus verschärfen die Lage ungemein. Diese Fakten sind allerdings nicht
neu! Bekannt ist auch, dass die Waffen gegen die Viren erst
entwickelt werden können, wenn ein Virus aufgetreten ist.
Daher bleibt nur ein Ausweg: Die Netzwerkverantwortlichen
müssen einerseits alles technisch Machbare tun, um das Unternehmensnetzwerk abzusichern: Firewalls sind eben nicht nur zu
installieren, sondern auch zu überwachen; Antiviren-Software
ist auf dem neuesten Stand zu halten; Backups der wichtigen
Unternehmensdaten sind an sicherer Stelle aufzubewahren.
Doch andererseits brauchen die Anwender klare Vorgaben, mit
deren Hilfe sich große Schäden vermeiden lassen.
Unternehmensweite Sicherheits-Policies – die bis zu den
Anwendern reichen – müssen der Sorglosigkeit der Benutzer
vorbeugen.
Rainer Huttenloher
([email protected])
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LANline 7/2000
3
INHALT
Mit 60.000 Besuchern und 850 Ausstellern avancierte die
Networld + Interop in Las Vegas zur größten Messe ihrer Art
(Seite 8)
Gigabit Ethernet über LWL:
Nicht jede Faser eignet sich................18
Interview mit Bernd Werner,
Mentor Technologies:
E-Lerning wird publik........................22
Nokias drahtlose Infrastruktur:
Mobiler Rundumschlag......................24
Marktmeldungen.................................26
Acris AG eröffnet VoIP-Zentrum:
“Das Ende des Telefonnetzes”...........27
Kommentar:
Mit Sicherheit unerwünscht...............27
netzPRODUKTE/SERVICES
Im Test: Videum Stream Engine:
Es gewinnt das bewegte Bild.............28
Im Test: Ipswitch Imail 6.0: E-MailServer mit Web-Schnittstelle.............30
Im Test:
Aloha Bobs PC-Relocator 1.2b:
Alles oder nichts.................................62
LANline Tipps & Tricks....................64
fokusTELEKOMMUNIKATION
Voice over DSL:
Das Ende von ISDN..........................138
Unified Messaging mit ISDN:
Standardtechnologie als Basis..........141
Fax-Leser-Service.............................153
Impressum.........................................154
DM 14,- ÖS 110,-
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
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Backup-Lösungen
Vier Bandlaufwerke
im Vergleichstest
Im Test: Networker 5.7
Unix-Klassiker für
Windows 2000
mit Marktübersicht
Backup-Software für Netze
Im Test: E-Mail-Server
für Windows NT
Web-Mail und
List-Server inklusive
Coole Trends von
heißen Messen
Networld + Interop
und Internet World
Schwerpunkt:
Remote Access
Fünf ISDN-Router
im Vergleichstest
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4 398039 714002
B 30673
NETWORLD + INTEROP 2000 LAS VEGAS
IM TEST:IPSWITCH IMAIL 6.0
E-Mail-Server
mit Web-Schnittstelle
Ein Geschäftsbetrieb ohne E-Mail ist heute kaum noch denkbar.
Entsprechend vielfältig ist die Auswahl an E-Mail-Servern, die sich um
Empfang und Versand von elektronischer Post kümmern. Eine sehr
funktionen und ist weitgehend konfigurierbar.
N
Ipswitch unterstützt sowohl POP3,
IMAP4 als auch Web-Mail. Dabei verwendet die Software einen eigenen, integrierten Web-Server, wodurch sie nicht
von einem anderen Web-Server (wie beispielsweise dem Microsoft IIS oder Apache) abhängig ist. Um eine hohe Datensicherheit bei der Web-Mail-Abfrage zu
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netzMARKT
netzPRODUKTE/SERVICES
eben traditionellen E-Mail-Systemen, die POP3 (Post Office Protocol, Version 3) zum Abholen und SMTP
(Simple Mail Transfer Protocol) zum
Senden von E-Mails verwenden, wird
heute von Anwendern zunehmend die
Funktion Web-Mail verlangt. Hierbei
muss auf den Clients keine Mail-Software installiert sein – ein Browser
genügt, um elektronisch Post über das
World Wide Web zu lesen. Zudem gewinnt der POP3-Nachfolger IMAP4 an
Bedeutung, wenn auch nur langsam.
Während POP3-E-Mails vom Mail-Server abholt und sie dort löscht, belässt
IMAP4 die Nachrichten auf dem Server
und kann dort sogar Mail-Ordner einrichten. Der Vorteil des neueren Protokolls:
Der Benutzer kann von jedem IMAP4Client aus auf seine Post zugreifen, da sie
nur dort vorgehalten wird. POP3 hingegen besitzt den Vorteil, dass der Benutzer
auch ohne Netzwerkverbindung zum
Server seine zuvor empfangenen E-Mails
offline lesen kann.
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Produkt-News....................................144
gewährleisten, kann der Administrator
die Verbindung zwischen Browser und
Mail-Server verschlüsseln. Imail verwendet dabei das weit verbreitete SSL(Secure Socket Layer)-Verfahren, optio-
on verschlüsselt, während POP3 standardmäßig sowohl den Benutzernamen
als auch das Kennwort und Mail-Inhalte
unverschlüsselt überträgt. Per APOP
lässt sich zumindest das Kennwort verschlüsseln.
Imail 6 verfügt über alle gebräuchlichen Funktionen, beispielsweise eine
frei definierbare Abwesenheitsnotiz und
die Weiterleitung von Mails für bestimmte Benutzer an eine andere Adresse. Zudem lassen sich für eingehende
Nachrichten Regeln festlegen, welche
die Post in bestimmte Postfächer oder
Ordner sortieren. So könnten beispielsweise alle E-Mails, die bestimmte Worte
enthalten, an einen Hilfsadministrator
gesendet werden. Ebenfalls zum guten
Ton eines Mail-Servers gehören zahlreiche Relay-Optionen, die Unterstützung
von ESMTP-Empfangsbestätigungen,
von ETRN (Extended Turn, zum Abholen von Mails über SMTP), Alias-Na-
Der Administrator kann für jeden Benutzer zahlreiche Optionen festlegen
FUNKTIONEN Der Imail-Server von
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Inserentenverzeichnis........................152
Für eine höhere Verfügbarkeit:
Aus einem Kupfer-Port vier
LWL-Leitungen..................................71
flexible Lösung stellt Ipswitch mit dem Imail-Server 6.0 vor.
6
Com-Navigator..................................147
netzLÖSUNGEN
Das Hochgeschwindigkeitsnetz
der TU Dresden:
Im Dienste der Wissenschaft..............68
Die Software für Windows NT bietet weit mehr als die üblichen Grund-
Public-Key-Infrastrukturen:
PKI-Anwendungen integrieren..........54
Seminarführer....................................145
Vorschau............................................154
Produkt-News.....................................34
netzTECHNIK
Load-Balancing-Architekturen:
Antriebssysteme für Web-Switches...48
RUBRIKEN
Editorial.................................................3
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
Internet World Berlin 2000:
Fest im Sattel.......................................14
netzTOOLBOX
Im Test: Storage Central:
Harddisk-Management für
Windows 2000....................................58
Juli 2000
netzMARKT
Networld + Interop 2000 Las Vegas:
Netzwerk-Show im 15. Jahr.................8
ISDN-SOHO-Router werden immer billiger und einfacher zu
konfigurieren. Fünf Geräte standen im Vergleichstest.
(Seite 122)
nal mit Echtheitsbestätigung von Server
und Client. Damit diese ohne lästige
Rückfragen des Browsers abläuft, muss
der Administrator ein SSL-Zertifikat bei
einer von den Browsern anerkannten
Certificate-Authority wie Thawte oder
Verisign mieten. IMAP4 ist per Definiti-
men und die Beschränkung der Größe
von Postfächern – in Bezug auf die Anzahl der Mails sowie auf die Gesamtgröße. An fremde Mail-Server gerichtete
Post kann Imail durch ein zentrales Gateway senden. Als Schutz gegen SpamNachrichten kann der Administrator zu-
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Netzwerk-Show
im 15. Jahr
Knapp 60.000 Besucher und rund 850 Aussteller
machten die diesjährige Networld + Interop in Las
Vegas zur größten Veranstaltung ihrer Art. Zu den
klassischen Themen Netzwerke, Internet und Telekommunikation führten etablierte Hersteller und
innovative Start-ups ihre neuen Produkte dem
Fachpublikum vor.
WRQ
(www.wrq.com)
stellte mit Netmotion 1.0 eine
neue Management-Lösung für
mobile Endgeräte in FunkLANs vor. Um ein größeres
Gebäude vollständig für den
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er seine Verbindung zum
LAN und muss sich bei Wiedereintritt in das versorgte
Gebiet erneut am Netzwerk
anmelden und seine gewünschten
Applikationen
Heiß und windig wie in fast jedem Jahr: Die N+I in Las Vegas besuchten rund 60.000 Netzwerkspezialisten.
drahtlosen LAN-Zugang abzudecken, müssen Unternehmen in der Regel mehrere
Funkzellen installieren. Verlässt ein mobiler Benutzer den
abgedeckten Bereich, verliert
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starten. Beim Einsatz überlappender Funkzellen kann der
versorgte Bereich zwar vergrößert werden, doch müssen
alle Access-Points im gleichen Subnetz liegen. Denn
das Roaming zwischen verschiedenen Funkzellen setzt
die selbe IP-Adresse beim
mobilen Client voraus.
WRQs Netmotion besteht
aus einer kostenlosen ClientSoftware für Windows 95 und
98, die auf dem mobilen Endgerät installiert wird. Versionen für Windows 2000 und
CE sollen noch dieses Jahr
folgen. Auf einem NT-Server
läuft die Netmotion-ServerSoftware. Mobile Benutzer
verbinden sich beim ersten
Kontakt mit dem Funk-LAN
zunächst mit dem NetmotionServer, der sich dem stationären LAN gegenüber wie
eine feste Arbeitsstation verhält. Verliert ein mobiler Anwender den Kontakt mit dem
Funknetz, cacht Netmotion
alle aus dem LAN an den Client gesendete Datenpakete,
bis der Benutzer wieder Kontakt mit dem Funk-Netz hergestellt hat. Die AccessPoints können dabei auch verschiedenen IP-Subnetzen zugeordnet sein. Die Lizenzierung beginnt bei 125 Dollar
pro gleichzeitiger Verbindung
zum Netmotion-Server.
In der N+I Startup-City demonstrierte Netscaler (www.
netscaler.com) das RackMount-Device “Webscaler”
zur besseren Auslastung von
Web-Servern. Webscaler ist
ein Connection-Proxy für
Web-Server- und CacheCluster. Er sammelt die
TCP/IP-Request aller anfragenden Clients und konsolidiert diese. Die zum Patent
angemeldete “Web Transaction Management”-Technologie (WTM) übernimmt dann
den Verbindungsaufbau zum
gewünschten Web-Server und
multiplext mehrere ClientVerbindungen über eine Ser-
ver-Session. Dies entlastet die
Server vom Auf- und Abbau
zahlreicher
Verbindungen
und stellt die freigewordenen
Ressourcen dem Übermitteln
von Web-Seiten zur Verfügung. Da die Client-Verbindungen bereits am Webscaler
terminiert werden, schützt das
Gerät gleichzeitig vor Denialof-Service-Angriffen durch
HTTP-Requests, die lediglich
eine TCP-Verbindung initiieren.
Laut Hersteller erhöht das
Produkt die Antwortzeit von
Web-Servern sowie die Zahl
von gleichzeitigen Nutzern
pro Server um bis zu 100 Prozent. Das Gerät verwaltet
36.700 Verbindungsaufbauten pro Sekunde, was ungefähr der Arbeitsgeschwindigkeit einer Fast-Ethernet-Karte
entspricht. Gleichzeitig managt der Webscaler 300.000
aktive Verbindungen. Für
20.000 Dollar können Unternehmen und ISPs ihre WebServer entlasten.
Eine Java-basierende Webto-Host-Lösung zeigte der israelische Start-up Anota
(www.anota.com). Der “Webifier” ist ein Java-Applet, das
auf einem beliebigen WebServer installiert wird. WebServer und Host müssen dabei
nicht derselbe Rechner sein.
Um auf eine Host-Anwendung zugreifen zu können,
muss der Benutzer lediglich
einmal ein kleines Applet von
dem Web-Server laden. Webifier lädt dann selbst alle
benötigten Klassen auf den
lokalen Client und speichert
diese dort mit einem eigenen Cache-Algorithmus. Auf
Wunsch verschlüsselt die
Software alle Daten einer
Session mittels SSL. Unterstützt der Host selbst keine
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INHALT
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Netzwerkweites Backup:
Streamer parallel betreiben.................................................74
Im Test:
Vier Laufwerke unter NT 4 und Backup Exec 7.3:
Nur drei kamen durch.........................................................80
Im Test: Networker 5.7 für NT und Windows 2000:
Backup-Lösung für große Netzwerke................................84
Backup und Recovery über IP-Verbindungen:
Komprimiert und verschlüsselt..........................................88
Im Test: Tapeware 6.2 für Linux:
Eineiige Zwillinge..............................................................92
Im Test: Veritas Backup Exec 8.5 für Netware:
Linux im Auge des Agenten..............................................94
Sicherung der NDS E-Directory:
Nur ganz sicher ist auch sicher...........................................96
Mit Standard-Unix-Kommandos:
Unix-Backup ohne Client-Software.................................100
DVD-RAM als Backup-Technologie:
Im Konzert der Speichertechnologien.............................102
Marktübersicht: Backup-Software für Netzwerke..........106
Anbieterübersicht..............................................................107
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Chancen und Risiken:
Remote Access in der Praxis............................................108
Im Test: Ken-DSL:
ISDN und ADSL für kleine Windows-Netze..................114
Always On/Dynamic ISDN:
Standleitung im D-Kanal..................................................118
Im Test: Fünf SOHO-ISDN-Router:
Mit Plug & Play ins Internet............................................ 122
Marktübersicht: SOHO-ISDN-Router.............................132
Anbieterübersicht..............................................................136
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
REMOTE ACCESS
IN DER PRAXIS
CHANCEN UND RISIKEN
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REMOTE ACCESS
108
Einerseits ermöglicht
das Internet heute den
kostengünstigen Zugriff
auf das eigenen Firmennetz. Andererseits
können auch nicht
autorisierte Personen
leichter in angeschlossene Netze eindringen.
Dieser Beitrag stellt
neben den typischer
Einwahlszenarien deshalb auch Risiken und
Lösungsvorschläge für
Remote-Access-Lösungen dar. Den
Abschluss bilden
Managementaspekte
zur einfachen
Verwaltung dieser
Lösungsansätze.
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Netzwerk-Show
im 15. Jahr
Knapp 60.000 Besucher und rund 850 Aussteller
machten die diesjährige Networld + Interop in Las
Vegas zur größten Veranstaltung ihrer Art. Zu den
klassischen Themen Netzwerke, Internet und Telekommunikation führten etablierte Hersteller und
innovative Start-ups ihre neuen Produkte dem
Fachpublikum vor.
WRQ
(www.wrq.com)
stellte mit Netmotion 1.0 eine
neue Management-Lösung für
mobile Endgeräte in FunkLANs vor. Um ein größeres
Gebäude vollständig für den
er seine Verbindung zum
LAN und muss sich bei Wiedereintritt in das versorgte
Gebiet erneut am Netzwerk
anmelden und seine gewünschten
Applikationen
Heiß und windig wie in fast jedem Jahr: Die N+I in Las Vegas besuchten rund 60.000 Netzwerkspezialisten.
drahtlosen LAN-Zugang abzudecken, müssen Unternehmen in der Regel mehrere
Funkzellen installieren. Verlässt ein mobiler Benutzer den
abgedeckten Bereich, verliert
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starten. Beim Einsatz überlappender Funkzellen kann der
versorgte Bereich zwar vergrößert werden, doch müssen
alle Access-Points im gleichen Subnetz liegen. Denn
das Roaming zwischen verschiedenen Funkzellen setzt
die selbe IP-Adresse beim
mobilen Client voraus.
WRQs Netmotion besteht
aus einer kostenlosen ClientSoftware für Windows 95 und
98, die auf dem mobilen Endgerät installiert wird. Versionen für Windows 2000 und
CE sollen noch dieses Jahr
folgen. Auf einem NT-Server
läuft die Netmotion-ServerSoftware. Mobile Benutzer
verbinden sich beim ersten
Kontakt mit dem Funk-LAN
zunächst mit dem NetmotionServer, der sich dem stationären LAN gegenüber wie
eine feste Arbeitsstation verhält. Verliert ein mobiler Anwender den Kontakt mit dem
Funknetz, cacht Netmotion
alle aus dem LAN an den Client gesendete Datenpakete,
bis der Benutzer wieder Kontakt mit dem Funk-Netz hergestellt hat. Die AccessPoints können dabei auch verschiedenen IP-Subnetzen zugeordnet sein. Die Lizenzierung beginnt bei 125 Dollar
pro gleichzeitiger Verbindung
zum Netmotion-Server.
In der N+I Startup-City demonstrierte Netscaler (www.
netscaler.com) das RackMount-Device “Webscaler”
zur besseren Auslastung von
Web-Servern. Webscaler ist
ein Connection-Proxy für
Web-Server- und CacheCluster. Er sammelt die
TCP/IP-Request aller anfragenden Clients und konsolidiert diese. Die zum Patent
angemeldete “Web Transaction Management”-Technologie (WTM) übernimmt dann
den Verbindungsaufbau zum
gewünschten Web-Server und
multiplext mehrere ClientVerbindungen über eine Ser-
ver-Session. Dies entlastet die
Server vom Auf- und Abbau
zahlreicher
Verbindungen
und stellt die freigewordenen
Ressourcen dem Übermitteln
von Web-Seiten zur Verfügung. Da die Client-Verbindungen bereits am Webscaler
terminiert werden, schützt das
Gerät gleichzeitig vor Denialof-Service-Angriffen durch
HTTP-Requests, die lediglich
eine TCP-Verbindung initiieren.
Laut Hersteller reduziert das
Produkt die Antwortzeit von
Web-Servern und erhöht die
Zahl von gleichzeitigen Nutzern pro Server um bis zu 100
Prozent. Das Gerät verwaltet
36.700 Verbindungsaufbauten pro Sekunde, was ungefähr der Arbeitsgeschwindigkeit einer Fast-Ethernet-Karte
entspricht. Gleichzeitig verwaltet der Webscaler 300.000
aktive Verbindungen. Für
20.000 Dollar können Unternehmen und ISPs ihre WebServer entlasten.
Eine Java-basierende Webto-Host-Lösung zeigte der israelische Start-up Anota
(www.anota.com). Der “Webifier” ist ein Java-Applet, das
auf einem beliebigen WebServer installiert wird. WebServer und Host müssen dabei
nicht derselbe Rechner sein.
Um auf eine Host-Anwendung zugreifen zu können,
muss der Benutzer lediglich
einmal ein kleines Applet von
dem Web-Server laden. Webifier lädt dann selbst alle
benötigten Klassen auf den
lokalen Client und speichert
diese dort mit einem eigenen Cache-Algorithmus. Auf
Wunsch verschlüsselt die
Software alle Daten einer
Session mittels SSL. Unterstützt der Host selbst keine
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SSL-Verschlüsselung, so hat
Anota den Windows-NTbasierenden Security-Server
im Programm, der zwischen
Host und Client geschaltet
wird.
Ebenfalls auf Java setzt
Binary Research mit dem Remote-Control-Tool “Remo-
schlüsselung der Übertragung. Da die Software auf eigene Clients verzichtet, ist
die Lizenzierung rein Server-basiert und kostet 99
Dollar pro Host.
Packeteer (www.packeteer.com) stellte auf der N+I
drei neue Modelle der Band-
Blick von der Empore auf das Foyer: An den Novell Connecting Points
kann jeder Teilnehmer E-Mails checken oder im Web surfen.
tely Anywhere” (www.binary
research.net). Die Software
läuft als Dienst unter Windows 9x, NT und 2000 und
ermöglicht die Fernwartung
dieser Rechner mit einem beliebigen Java-fähigen Webbrowser. Über das URL des
zu kontrollierenden Rechners ruft der Administrator
über den Port 2000 ein JavaApplet auf, das neben der
klassischen Tastatur- und
Maus-Steuerung mit Bildschirmspiegelung auch die
Verwaltung von Diensten
und Treibern, Dateien und
Benutzern erlaubt. Um auch
über das Internet eine sichere Fernwartung zu ermöglichen, unterstützt Remotely
Anywhere SSL zur Ver-
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breiten-Management-Appliance Packetshaper vor. Da die
Produkte von vielen Kunden
zur Überwachung von Anwendungsleistungen und Service-Level-Monitoring eingesetzt werden, gibt es die Modelle jetzt mit der “MonitorOnly”-Software zum Einstiegspreis von 3000 Dollar. Die Bandbreitenkontrolle
kann bei Bedarf mit einem
Software-Key freigeschaltet
werden. Die 1500er-Serie unterstützt Bandbreitenkontrolle
bis 2 MBit/s. Das Modell
2500 für 10 MBit/s gibt es ab
6000 Dollar während das
Top-Gerät 4500 ab 11.000
Dollar zu haben ist und Daten
bis zu 45 MBit/s in Form
bringt.
Um die schnelle und sichere Verteilung von “frischem”
Content auf weltweit verteilte
Web-Server kümmert sich der
Contentmover von Webmanage (www.webmanage.
com). Die Software ermöglicht dem Administrator die
Definition von Content-Paketen über eine lokale Konsolen-Software. Der “StagingServer” übernimmt dann die
zeitgesteuerte automatische
Verteilung, Replikation und
Synchronisation der neuen
Webseiten auf den Zielservern. Dort installierte Agenten melden ein erfolgreiches
Update zurück an die Konsole. Konsole, Content-Mover
für den Staging-Server und
Agenten gibt es für Red Hat
Linux, Solaris, Windows NT
und 2000. Die Agenten unterstützen Web-Server von
Apache, Microsoft und Netscape.
Die “Network-Security-Appliance” Rapidstream 6000
stellte das gleichnamige Unternehmen (www.rapidstream.
com) vor. In dem zwei
Höheneinheiten großen Gerät
verbirgt sich eine Stateful-Inspection-Firewall, die einen
Durchsatz von 200 MBit/s im
Full-Duplex-Betrieb sowie
180 MBit/s bei VPN-Verbindungen mit 3DES erreichen
soll. Das knapp 15.000 Dollar
teure Gerät ermöglicht laut
Hersteller während einem Denial-of-Service-Angriff mehr
als 90 Prozent aller berechtigten Nutzer den Zugriff auf die
E-Commerce-Server. Mittels
eines Software-Upgrades für
rund 2000 Dollar lässt sich der
Rapidstream auch als LoadBalancer einsetzen. Die Appliance verfügt über drei FastEthernet- sowie zwei HighAvailability-Ports und unter-
stützt 64.000 simultane Sessions
sowie 8000 IPSec-Tunnel.
Netscout (www.netscout.
com) präsentierte mit dem
Ngenius-System eine systemweite Performance-Management-Lösung für die Echtzeitüberwachung und Kontrolle des Front- und BackOffice-Netzwerks von E-Business-Infrastrukturen. Das
komplette Ngenius-System
besteht aus Server, Performance- und Traffic-Monitor
sowie der neuen Probe. Ngenius soll einen vollständigen
Überblick über die gesamte
Infrastruktur liefern. Den Systemverwaltern steht eine
Auswahl an Leistungsanalysen zur Verfügung wie beispielsweise das Überwachen
der Internet-Aktivitäten, des
Website-Antwortverhaltens
oder das Aufdecken externer
Attacken, bis hin zur Isolation
von Problemen im BackOffice, etwa verringerte Netzwerk- oder Server-Leistungen.
Kernelement des Systems
ist der skalierbare NgeniusNetzwerk-Management-Server, der Zugriff auf sämtliche
E-Business-PerformanceManagement-Lösungen von
Netscout bietet. Der Server
verfügt über eine Web-basierende Benutzerschnittstelle
und erfasst Echtzeit- und anwendungsspezifische Daten
aus den Überwachungskomponenten (Probes). Darüber
hinaus sind standardisierte
Out-of-the-Box-Konfigurationseinstellungen vorhanden.
Der Ngenius PeformanceMonitor liefert detaillierte Informationen über URL-Datenvolumen, Reaktionszeiten
und Verbindungsaufbau. Mittels Warnmeldungen und Fehlerstatistiken werden Webmaster und Netzwerk-Mana-
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netzMARKT
ger auf potentielle Leistungseinbußen des Datenflusses
hingewiesen. Die Echtzeitalarmfunktion
soll
eine
schnelle Identifizierung von
Leistungsproblemen und die
anschließende Weiterleitung
zum Traffic Monitor zur vertiefenden Analyse ermöglichen. Dieser dient zur Identifikation und Behebung von
Netzwerkproblemen sowie
zur Durchführung detailgenauer Analysen.
Eine sinnvolle Funktion des
Systems ist der integrierte
Überblick über aktuelle und
historische Daten. Anhand
dieser Informationen lassen
sich Schwachstellen im Datenverkehr erfassen, und der
Administrator kann feststellen, ob es sich um ein ungewöhnliches oder gängiges
Problem handelt. Zur Problembehebung stehen des
weiteren Funktionen zum Erstellen individueller Netzwerkansichten zur Verfügung, wodurch Vergleichsanalysen in unterschiedlichen
Teilen des Netzwerks durchgeführt werden können. Als
Grundlage des Ngenius-Systems liefert die Probe Informationen zu URL-Datenvolumen, Reaktionszeiten, Fehlerstatistiken und Verbindungsaufbau. Die Überwachungskomponente soll somit eine
gezielte Kontrolle des Datenflusses auf der Website in
mehreren getrennt arbeitenden Netzwerksegmenten und
im gesamten Unternehmensnetz ermöglichen.
Die Preise für das NgeniusSystem beginnen bei rund
25.000 Dollar (inklusive
Ngenius Server, Traffic- und
Performance-Monitor). Der
Preis für die Probe beginnt bei
knapp 20.000 Dollar.
12
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Marconi (www.marconi.
com) demonstrierte eine
ganze Palette neuer oder erweiterter Produkte unter dem
Motto “Intelligent Broadband
Networking”. Dazu zählt unter anderem die Fiber-to-theCurb-(FTTC-)Access-Plattform Discs MX, die um
ADSL-Funktionalität erweitert wurde. Laut Marconi ist
Discs MX die einzige zur
Zeit verfügbare Lösung, die
Broadcast analog/digital-Video, ATM/ADSL-Traffic und
Carrier-Class-Voice simultan
über eine einzige FTTC-Plattform übertragen kann. Discs
MX unterstützt HighspeedADSL-Internet-Zugriff via
ATM-Transport und ist kompatibel zu Standard-ADSLModems und ATM-Netzwerk-Interfaces. Discs MX
unterstützt darüber hinaus
G.lite und Full-Rate-ADSL
mit bis zu 6 MBit/s downstream und 1,5 MBit/s upstream. Das FTTC-System ist
zudem interoperabel mit
Switches von Nortel (DMS100), Lucent (5ESS), AG
Communications (GTD5) und
Siemens (EWSD) sowie allen
SONET-Multiplexern,
die
DS1 unterstützen und kompatibel zur DSX-1-Spezifikation
sind.
Des weiteren zeigte Marconi mit Sphericall eine auf
Windows NT basierende
(TAPI-2.1-Support) VoIPover-ATM-Lösung, die Quality of Service bietet. Die
Netzwerk-PBX-Alternative
besteht aus vier Komponenten: Der NT-Server-Software,
die Call-Control und Application-Services zur Verfügung
stellt, dem Phonehub für IPbeziehungsweise Phoneport
für ATM-Desktops, der analoge Standard-Desktop-Tele-
fone anschließt, dem “ClientGUI”, der eigentlichen Anwender-Applikation
sowie
dem Cohub, der Sphericall an
eine existierende Nebenstellenanlage oder das Telefonnetz anschließt. Ein einziges
Sphericall-System soll zur
Zeit auf bis zu 5000 Anschlüsse skalierbar sein und
Mitte des Jahres 15.000 An-
einer Steckdose als auch an
eine Datenleitung entfällt dadurch. Zudem ermöglicht die
Power-over-LAN-Technik
den Einsatz einer zentralen
unterbrechungsfreien Stromversorgung zum Backup für
alle Systeme des gesamten
Netzes.
Eine typische Konfiguration besteht aus einem Power-
Der elektrische Rasierer am Hub: Die Power-over-LAN-Technik von Powerdsine machts möglich.
wender – je nach Ausbaustufe
– unterstützen. Die Redaktion
konnte sich auf dem Messestand von der ausgezeichneten Sprachqualität überzeugen.
Dass Strom auch aus der
Ethernet-Dose kommen kann
demonstrierten Powerdsine
(www.powerdsine.com) und
als Lizenznehmer Siemens
Information and Communication Networks (www.siemens.com/ic/networks/index_
d.htm) jeweils auf ihren Messeständen. Die Power-overLAN-Technik von Powerdsine überträgt zusätzlich zu
den Daten auch Strom über
ein
Standard-LAN-Kabel.
Der Anschluss beispielsweise
eines IP-Telefons sowohl an
over-LAN-Hub (eigentlich
ein Patch-Panel), der zwischen Switch und IP-basierendem Netz auf der LANSeite angeschlossen wird.
Über die Ethernet-Verkabelung speist der Hub unterschiedliche elektrische Geräte
mit Leitungsstrom. Dazu
zählen unter anderem IP-Telefone, Web-Kameras, drahtlose LAN-Access-Points sowie Sicherheitskontrolleinrichtungen in Gebäuden oder
Sicherheitssensoren. Das System umfasst des weiteren ein
Software-Management-Tool,
das die Notstromversorgung
auf alle Ethernet-Terminals
verteilt.
(Georg von der Howen,
Marco Wagner)
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INTERNET WORLD BERLIN 2000
Fest im
Sattel
Die Fachmesse Internet World in Berlin kann dieses
Jahr wohl klar als Erfolg verbucht werden. 45.000
Besucher streiften laut Veranstalter während der
drei Messetage im Mai durch die Hallen – ein
Besucherzuwachs gegenüber dem Vorjahr von
über 100 Prozent. Die Zahl der Aussteller wuchs
von 300 auf über 550. Mehr als 1500 Teilnehmer
besuchten den gleichzeitig veranstalteten
Kongress.
Mit der Internet World
scheint es Berlin nun endlich
gelungen zu sein, eine Messe
aus dem IT-Bereich erfolgreich zu etablieren. Einige Versuche in früheren Jahren – etwa
mit der Netzwerkmesse Networks – waren kläglich gescheitert. Die Aussteller der Internet World waren von der
Resonanz beim Publikum insgesamt sehr angetan. Veranstalter Communic hebt besonders die Qualität der Fachbesucher hervor, die nach ersten eigenen Analysen deutlich über
derjenigen anderer klassischer
Computermessen gelegen habe. Jeder vierte Besucher war
demnach
Geschäftsführer,
mehr als 55 Prozent hätten in
der Besucherbefragung angegeben, in ihrem Unternehmen
alleinverantwortlich über Investitionen zu entscheiden. Die
Top-Themen der Veranstaltung waren E-Commerce in allen Schattierungen – insbesondere Shop-Lösungen, Unified
Messaging über das Internet,
mobile (Internet-)Services mit
14
L AN line 7/2000
SMS und WAP – das alles “gewürzt” mit einer bunten und
zum Teil recht “scharfen” Palette an Internet-Angeboten für
Endanwender. Anbieter für
den Business- und ConsumerMarkt präsentierten sich auf
der Internet World völlig
durchmischt, ein Punkt, den
insbesondere einige Fachbesucher an der Veranstaltung
bemäkelten. Vielleicht sollte
der Veranstalter erwägen, die
Aussteller im nächsten Jahr
entsprechend in den Hallen zu
gruppieren. Die nächste Internet World Berlin soll übrigens
vom 15. bis zum 17. Mai 2001
stattfinden.
Im Folgenden haben wir einige Highlights zusammengestellt, die wir auf unserem
Rundgang entdeckt haben. So
hatte etwa die koreanische Internet-Firma Las 21 mit ihrer
Suchmaschine Wakano Premiere im deutschsprachigen
Raum. Es handelt sich dabei
um eine Meta-Suchmaschine,
die mehr als 1000 andere Suchmaschinen abfragt und die Er-
gebnisse automatisch nach
Sachgebieten klassifiziert und
jeweils nach Relevanz sortiert.
Die deutsche Site ist unter
www.wakano.de anklickbar.
Die Berliner Internet-Startup-Firma Space2go.com nutzte das Heimspiel für die Präsentation eines “Personal Mobile Office Centers”. Das
neuartige Bürozentrum im Internet erlaubt die Aufbewahrung eigener Dokumente,
Adressen,
Aufgabenlisten,
Termine, Tabellen, Bilder, Videoclips, Programme, MP3Musikstücke und sonstiger
persönlicher Daten in einem eigens dafür reservierten “Cyber
Office”. Der Platz hierfür beträgt 25 MByte. Der Zugriff
auf die Informationen ist per
PC, Notebook, WAP-Handy
und Palm-Organizer möglich.
Dadurch kann man unterwegs
jederzeit die persönlichen Daten erreichen, um eine Telefonnummer oder Adresse nachzuschlagen oder im Terminkalender zu blättern. Wichtig: Man
kann die Daten am WAP-Handy nicht nur ablesen, sondern
auch bearbeiten. Für den Nachrichtenempfang steht eine
Web-Mail-Funktion mit mehreren Postfächern (zum Beispiel Privates und Geschäftliches) bereit. In allen Fällen gilt:
Eine Änderung an den persönlichen Daten, die man mit einem Gerät (PC, Organizer,
Handy) durchführt, steht sofort
übergreifend zur Verfügung.
Die Nutzung des “Personal
Mobile Office Center” ist kostenfrei. Wer den Service in Anspruch nehmen will, meldet
sich unter www.space2go.de
an. Über den kostenfreien
Web- und WAP-Dienst “Mobile Office” hinaus bietet
Space2go für Firmenkunden
den
Professional-Service
Space2go-Pro an. Für eine Monatspauschale von zwölf Mark
erhalten Pro-Nutzer den sechsfachen Speicherplatz zur Ablage persönlicher Daten, insgesamt also 150 MByte. Der Anwender kann nicht nur von allen Geräten auf die Daten zugreifen und damit arbeiten,
sondern der Dienst sorgt bei
Bedarf für die automatische
Synchronisation von Dateien.
So lässt sich am PC oder Server
festlegen, welche Informationen im “Platz zum Mitnehmen” (= “space to go”) gehalten werden sollen. Wird die
entsprechende Datei geändert,
sorgt der Pro-Dienst selbstständig für das Überspielen in den
Cyberspace. Darüber hinaus
können Pro-Anwender ohne
Aufpreis einen Backup-Service in Anspruch nehmen. Auf
der Entwicklungsagenda steht
die Integration mit Fax- und
Voice-Mail-Funktionen und
die Teamarbeit mit Dateien
über das Internet.
Der amerikanische E-Commerce-Spezialist Mercantec
bringt die neue Version 5.1 von
Softcart auf den Markt – eine
komplette Out-of-the-Box-Lösung für den Aufbau und die
Pflege von Online-Shops speziell für kleine bis mittelständische Unternehmen. Die wichtigsten neuen Features der in
www.lanline.de
netzMARKT
Berlin gezeigten E-Commerce-Software sind die Berechnung nationaler Mehrwertsteuersätze, nationale Schreibweisen,
eine
mehrsprachige
Verschlüsselungs-Software für
Shop-Updates und Währungsumrechnung.
Eine neue Version ihres
Web-Shops zeigte in Berlin
auch die Münchner Hybris.
bei der Untergliederung des
Warenkatalogs bringt die
Möglichkeit, Verknüpfungen
zu einem Produkt oder einer
Produktkategorie anzulegen
und Produkte in mehreren Kategorien zu präsentieren. Neu
eingebaut wurde auch die
Möglichkeit, eine Seite mit den
Top-Sellern automatisiert zusammenstellen zu lassen.
Die Internet World 2000 in Berlin war auch ein Forum für Verlage, die
ihren Content präsentierten. Hier etwa der Stand des AWi-Verlags, dessen
Internet-Content unter anderem auch die LANline umfasst.
Die Software Webpizza richtet
sich auch im Release 2.0 an
kleine und mittlere Unternehmen. In der neuen Version
lässt sich über die Kundenprofile festlegen, welche Seiten
ein Besucher im Shop zu sehen
bekommt. Damit können verschiedenen Kundengruppen
unterschiedliche Inhalte als
auch unterschiedliche Seitenlayouts präsentiert werden.
Auch unterschiedliche Preise
in Abhängigkeit von der Kundenkategorie lassen sich realisieren. Alternativ lassen sich
auch geschlossene Bereiche –
etwa für Reseller – einrichten,
auf die nur Besucher Zugang
erhalten, die über ein entsprechendes Login-Passwort verfügen. Eine höhere Flexibilität
16
L AN line 7/2000
Ein weiterer Anbieter von
Shop-Systemen auf der Internet-World war Internolix mit
seiner Professional Line. Das
Unternehmen reklamiert für
sich, mit den Small-, Mediumund Large-Business-OnlineShops der Professional Line
Internet-Shop-Systeme
von
der Idee über die Konzeptionierung bis hin zu marktreifen
Produkten ausschließlich als
Standard-Software zu realisieren. Dabei galten nach eigenen
Aussagen technologische Unabhängigkeit von Hardwareund
Software-Plattformen,
leichte Bedienung und Verwaltung sowie die modulare Ausbaufähigkeit als oberste Design-Kriterien. Die Vorteile
dieser Produktphilosophie für
den Anwender seien vergleichsweise niedrige Kosten
in Anschaffung und Betrieb
der Online-Shops, kurze Einführungszeiten und Investitionsschutz.
Jfax.de trat in Berlin als professioneller Unified Messaging Service (UMS) auf. Jfax
vereint die Kommunikationsmedien Sprache, Fax und EMail an der vorhandenen Standard-E-Mail-Adresse des Anwenders. Der Dienst Personal
Telecom umfasst eine Telefonnummer in einer oder mehreren von derzeit weltweit rund
hundert Städten (in Deutschland derzeit neun) des globalen
Jfax-Netzes. Diese persönliche
Nummer ersetzt sowohl Anrufbeantworter als auch Fax. Wo
immer sich der Nutzer aufhält
– für seine Kunden und Geschäftspartner ist er rund um
die Uhr unter seiner Jfax-Nummer erreichbar, im Idealfall
zum Ortstarif. Der UMS wandelt eingehende Anrufe und
Faxe in Dateien um und sendet
diese umgehend an den angegebenen E-Mail-Account des
Anwenders (kann auch eine
beliebige Web-Mail-Adresse
etwa von Hotmail, GMX oder
Web.de sein). Weitere Features wie E-Mail-to-Fax, Free
SMS, Benachrichtigung über
eingegangene Mails per SMS
runden das Jfax-Angebot ab.
Für den Fall, dass einmal keine
Möglichkeit bestehen sollte,
eingehende E-Mails am Computer zu sichten, bietet der Service “E-Mail by Phone” die
Möglichkeit, diese über eine
0800-Nummer per Telefon abzufragen. E-Mails werden in
Sprache verwandelt und vorgelesen – die Antwort lässt sich
direkt per Sprache aufdiktieren.
Mannesmann Arcor war neben der Deutschen Telekom,
die ihre T-Telesec Protection
Services für Sicherheit im Internet zeigte und der TelenorTochter Nextra, die sich jetzt
als Telekommunikations- und
Internet-Service-Provider auf
dem deutschen Markt positionieren will, aus der Riege der
TK-Gesellschaften in Berlin
vertreten. Als erstes Unternehmen startet Arcor in Deutschland eine DSL-Flatrate – das
Highspeed-Internet zum Pauschalpreis von 49 Mark. Mit
dem neuen Angebot verdoppelt Arcor für seine FlatrateKunden die Geschwindigkeit.
Voraussetzung ist ein PowerAnschluss von Arcor für 89,90
Mark. Zum neuen Power-Anschluss gehört neben der
schnellen
Datenverbindung
mit 128 kBit/s auch der ISDNKomfortanschluss. Zusätzlich
zu den beiden Sprachkanälen
über ISDN verfügt der neue
Anschluss damit über einen
High-Speed-Datenkanal auf
DSL-Basis. Der Hochgeschwindigkeitsanschluss soll
künftig auch höhere Übertragungsraten bis in den MegabitBereich erlauben. Bis Jahresende plant Arcor, hundert Städte mit DSL-Technologie anzubinden.
(Stefan Mutschler)
Internet-Adressen
der genannten Anbieter:
www.wakano.de
www.space2go.de
www.mercantec.com
www.hybris.de
www.internolix.com
www.jfax.de
www.arcor.net
www.dtag.de
www.nextra.de
Die Homepage der Internet
World Berlin finden Sie unter:
www.internetworld-messe.de
www.lanline.de
netzMARKT
GIGABIT ETHERNET ÜBER LWL
Nicht jede Faser
eignet sich
Mitte Mai fand in Wiesbaden die Computer- und
Telekommunikationsmesse CT-Netze statt. Neben
einer sehr überschaubaren Ausstellung organisierte
der Veranstalter Netcomm auch einen Kongress zu
unterschiedlichen Netzwerkthemen. Am ersten Tag
stand die Verkabelung im Mittelpunkt. Und zum
Abschluss der Vorträge diskutierten die Redner des
Tages mit der Redaktion LANline über das Thema
“Glasfaserverkabelung für Gigabit Ethernet”.
Leider waren sowohl die
Messe als auch die Vorträge
nur spärlich besucht, sodass
die Diskussion in einem sehr
familiären Kreis stattfand,
was den Inhalten allerdings
nicht abträglich war.
An der Gesprächsrunde
nahmen teil: Manfred Patzke
von Dätwyler, Lothar Melchers von 3M, Thomas
Schmidt von Leoni Kabel sowie Gerd Filthaut von Alcatel
Cabling Solutions und Robert
Rohde von Tyco Electronics
AMP. Somit sind alle Teilnehmer Vertreter von Herstellern. Und viele von ihnen traten noch vor ein, zwei Jahren
im Markt mit dem Statement
auf, dass, wer auf Glasfaser
setze, auf jeden Fall auf der sicheren Seite sei und für die
nächsten 20 Jahre in Sachen
Bandbreiten nichts zu befürchten habe. Doch mit der
Einführung von Gigabit
Ethernet änderte sich das
schlagartig. Will ein Anwender zum Beispiel eine 400
18
L AN line 7/2000
Meter lange verlegte 62,5µm-Glasfaserverbindung bei
850 nm Wellenlänge für Gigabit Ethernet nutzen, so ist es
ganz und gar nicht sicher, dass
sich diese Verbindung auch
dafür eignet. Laut Thomas
Schmidt von Leoni lässt sich
das heute auch nur herausfinden, indem der Anwender an
den Enden die entsprechenden aktiven Gigabit-Ethernet-
Komponenten anschließt und
prüft, ob die Übertragung
funktioniert oder nicht. Ein
feldtaugliches
Messequipment für Vor-Ort-Messungen
gäbe es bisher nicht. Aus dem
Publikum kam hier der Einwurf, dass ein Messgerätehersteller derzeit überlegt, ein
Feldtestgerät dafür zu entwickeln. Der Hersteller soll
angeblich derzeit die Marktchancen dafür sondieren.
Lothar Melchers von 3M gibt
einem solchen Tester sehr
gute Marktchancen, sofern
dieser nicht viel mehr als ein
üblicher Handtester kosten
wird.
Doch egal, ob messbar oder
nicht: Die bisherigen Einschätzungen über die Lebensdauer von Glasfasernetzen
gelten nicht mehr – zumindest
für Multimode-Fasern. Bei
Singlemode-Fasern sieht das
nach Einschätzung von Thomas Schmidt allerdings anders aus: “Wer SinglemodeFasern installiert hat, muss
sich nach wie vor keine Gedanken über Bandbreitenreserven und Gigabit-EthernetTauglichkeit machen.” Gerd
Filthaut von Alcatel wirft
Gerd Filthaut, links im Bild, ist Direktor und Leiter des Competence
Centers Active Fiber Components bei Alcatel Cabling Solutions Europe.
Robert Rohde, rechts im Bild, leitet das Marketing in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) des Geschäftsbereichs Netconnect Solutions von Tyco Electronics AMP.
außerdem ein, dass “die gleiche Strecke mit einer 50-µmFaser sehr wahrscheinlich
funktionieren würde, da sie
die Längenrestriktionen von
IEEE 802.3 einhalten würde”.
Und in Deutschland gäbe es
sowieso kaum Unternehmen,
die 62,5-µm-Fasern einsetzen.
Darauf konterte Thomas
Schmidt: “Das macht aber
grundsätzlich keinen Unterschied. Denn die meisten verlegten Multimode-Fasern haben aus fertigungstechnischen
Gründen einen ungleichmäßigen Brechungsindexverlauf,
der sich durch einen abrupten
Abfall der Brechzahl (dip) im
Zentrum des optischen Faserkerns ausprägt. Da sie bisher
mit kostengünstigen LEDs
betrieben wurden, gab es damit keine Probleme, weil hier
der gesamte Faserkern ausgeleuchtet wird. Gigabit Ethernet dagegen arbeitet mit Lasern. Diese regen ausschließlich die zentrumsnahen Moden der Faser an, und deshalb kommt es bei den herkömmlichen Multimode-Fasern zu Laufzeitunterschieden.” Manfred Patzke von
Dätwyler ergänzt diese Ausführung: “IEEE 802.3 berücksichtigt diesen Effekt mit
Längenrestriktionen für die
verschiedenen
Faserarten.
Diese
Längenrestriktionen
geben die Distanzen an, die
mit einer gängigen Faser der
angegebenen Güte mindestens überbrückbar sein sollen.” Tatsächlich aber sei es
möglich, dass qualitativ
schlechte Fasern sich auch bei
geringeren Distanzen schon
nicht für Gigabit Ethernet eignen, und qualitativ hochwertige Fasern mit gleichmäßigem
Brechungsindexverlauf kön-
www.lanline.de
netzMARKT
nen sich für weitaus größere
Distanzen eignen. Sollte sich
herausstellen, dass eine verlegte Faser sich nicht für
Gigabit Ethernet eignet, gibt
es laut Robert Rohde von
Tyco Electronics AMP ein
externes, nicht zur fest installierten Verkabelung gehörendes Hilfsmittel: das modenkonditionierte Patch-Kabel.
Hier regt eine SinglemodeFaser nicht das Zentrum, sondern den Randbereich des
Faserkerns einer MultimodeFaser an. Denn in diesem Bereich ist der Brechungsindexverlauf in der Regel
wesentlich gleichmäßiger als
im Zentrum. Aufgrund des
speziellen Versatzspleißes in
diesen Patch-Kabeln ist die
Nachrüstung jedoch teuer.
Darauf entgegnete Lothar
Melchers von 3M: “Die
Kunden, die auf Volition gesetzt haben, können auf jeden
Fall ihre Verkabelung für
Gigabit Ethernet nutzen. Wir
garantieren, dass Gigabit
Ethernet darüber läuft, sofern
die Längenrestriktionen eingehalten werden. Denn entscheidend für die Übertragung ist die eingesetzte Faser,
und da setzen wir ganz auf
den Hersteller Corning mit
www.lanline.de
Manfred Patzke, links im Bild, leitet das Trainings-Center von Dätwyler
Kabel + Systeme. Thomas Schmidt, rechts im Bild, ist Senior-Produktmanager Datenleitungen bei Leoni Kabel.
seinen Qualitätsstandards.”
Bisher sei es bei den Anwendern kaum bekannt, dass es im
Grunde nur eine Hand voll
Faserhersteller gäbe und dass
die zahlreichen Kabelhersteller diese Fasern lediglich zu
Kabeln weiterverarbeiten und
dann vermarkten würden.
Doch für die übertragungstechnischen
Eigenschaften
seien allein die Fasern verantwortlich. Deshalb gelte diese
Garantie auch nur für das Volition-System und nicht für
andere Verkabelungslösungen, die mit dem VF-45Steckverbinder von 3M arbei-
ten. Denn auch der Stecker
beeinflusse die Übertragungsqualität kaum.
Auch Leoni reagierte auf
Gigabit Ethernet. So erhalten
die Kunden von diesem Hersteller mittlerweile nur noch
LWL-Kabel, dessen Fasern
auf Gigabit Ethernet getestet
wurden.
Laut
Thomas
Schmidt arbeiten Telekommunikationsverbände
und
Normungsgremien wie TIA
und ISO/IEC derzeit an Einkopplungskriterien von Laserquellen und an neuen
Bandbreitenmessungen.
Demnach existiert bislang ein
Entwurf zu einem Messverfahren, das die Anregung mit
Lasern simuliert. Entsprechend diesem Entwurf der
FOTP 204 regt ein Laser eine
spezielle Vorlauffaser mit genau festgelegten Parametern
an. Der Kerndurchmesser die-
Kern-/Manteldurchmesser
Optische
Bandbreite
1000Base-SX
Distanz
Optische
Bandbreite
1000Base-LX
Distanz
62,5/125 µm
160 MHz*km
220 m
500 MHz*km
550 m
200 MHz*km
275 m
50/125 µm
400 MHz*km
500 m
400 MHz*km
550 m
500 MHz*km
550 m
500 MHz*km
550 m
Die Längenrestriktionen für Gigabit Ethernet laut IEEE 802.3
L AN line 7/2000
19
netzMARKT
ser Faser beträgt 23,5 µm und
die numerische Apertur 0,208
(Anmerkung der Redaktion:
Die numerische Apertur errechnet sich aus der Brechzahl mal dem Sinus des halben Öffnungswinkels des eintretenden Lichtbündels). Somit unterscheiden sich die
einzelnen Faserqualitäten bei
Leoni zusätzlich zu den gewohnten Parametern wie
Dämpfung und Bandbreite
auch durch die minimal garantierten Übertragungslängen für Gigabit Ethernet. Dabei können die Forderungen
von IEEE bei weitem übertroffen werden. Ganz ähnlich
gehen auch Dätwyler und Alcatel vor. Manfred Patzke
geht sogar soweit, dass er davon ausgeht, dass alle bereits
verlegten Fasern aus dem
Hause Dätwyler GigabitEthernet-tauglich sind, weil
das Unternehmen von jeher
größten Wert auf Faserqualität gelegt hat.
Alcatel hat laut Gerd Filthaut schon seit Jahren Singlemode-Fasern bis in den Office-Bereich eingesetzt. Damals sei der Hersteller dafür
kritisiert worden, dass er
WAN-Techniken im LAN
einsetzt. Doch jetzt seien diese Kunden dankbar dafür,
dass sie sich keine Gedanken
darüber machen müssen, ob
Anwendungen wie Gigabit
Ethernet funktionieren oder
nicht.
Mittlerweile hat Alcatel
auch als Partner von 3M
bereits große Fiber-to-theOffice-Projekte realisiert. Die
Collapsed-Backbone-Struktur in Kombination mit dem
3M-System erlaube eine
LWL-Verkabelung mit MiniHubs zum Preis von einer Kategorie-6-Verkabelung.
20
L AN line 7/2000
Lothar Melchers, links im Bild, ist Account-Executive für das VolitionSystem bei 3M Deutschland
“Immer noch denken viele
Anwender, dass eine Collapsed-Backbone-Struktur nicht
normkonform ist”, wirft Lothar Melchers ein, “weil die
angegebenen Verkabelungsstrecken nicht eingehalten
sind”. “Das ist aber ein Irrglaube!” pflichtet ihm Manfred Patzke bei. “ISO/IEC
11801 hat die Link-Längen
von 90 und 10 Metern auf der
Etage auch aus wirtschaftlichen Erwägungen eingeführt,
damit bei Umzügen und Erweiterungen nicht 300 Meter
lange Verbindungen vom
Zentralverteiler bis zum Arbeitsplatz geöffnet und anschließend wieder geschlossen
werden müssen, wobei natürlich auch die Brandabschottungen zu beachten sind. In
der Norm ist zum Beispiel an
keiner Stelle erwähnt, dass die
Etagenverteiler aktive Komponenten enthalten müssen.”
Gerd Filthaut ergänzt: “Und
tatsächlich legt ja auch niemand komplette Leitungen
vom Zentralverteiler zum Arbeitsplatz. In der Regel arbeitet der Planer mit Spleißverteilern im Etagenbereich, die
nicht als aktive Verbindungspunkte erscheinen.”
Und damit sind wir beim
Thema Verbindungstechnik.
Laut Manfred Patzke müssen
diese nur die optischen und
mechanischen Vorgaben nach
Norm einhalten. Im LWL-Bereich ist die keramische Ferrule das Kernstück der meisten Steckverbinder, und diese soll lediglich dazu dienen,
dass die Fasern definiert aufeinander zugeführt werden,
sodass sie das Licht mit möglichst wenig Reflexion weiterübertragen. Insofern spiele
neben der Genauigkeit der
Stecker vorwiegend die Qualität der verwendeten Faser
eine Rolle für die Übertragungsqualität. Der Anwender
sieht sich aber trotzdem einem unüberschaubaren Markt
von normierten und unnormierten Steckverbindern gegenüber. Laut Manfred Patzke sind nur die LWL-Stecker
im Arbeitsplatzbereich normiert. Das soll es dem Anwender erleichtern, Geräte
austauschen zu können, ohne
großartig auf die Anschlusstechnik achten zu müssen.
Derzeit ist hierfür der SC-Duplex normiert. Überall anders
könne der Anwender einsetzen, was er für richtig hält.
Lothar Melchers stimmt zu:
“Das ist eine reine Geschmacksfrage und hat etwas
mit dem Preis, den Abmessungen und den persönlichen
Vorlieben zu tun.” Gerd Filthaut weiter: “Manche Kunden
sind schon begeistert von den
Staubschutzklappen an den
MT-RJ- und VF-45-Steckverbindern.” Lothar Melchers
machte außerdem die Erfahrung, dass verschiedene Zielgruppen unterschiedlich entscheiden. So würde ein Installateur vor allem auf die Installationsfreundlichkeit achten,
viele Anwender sind an der
Langlebigkeit oder dem Preis
interessiert, und der Planer hat
vor allem die Kosten im Auge. Da kurze Installationszeiten die Gesamtkosten senken,
kommen die verschiedenen
Vorlieben am Ende wieder
zusammen. Robert Rohde bemerkt hierzu: “Zudem arbeiten die verschiedenen SmallForm-Factor-Stecker mit ganz
unterschiedlichen
Ferrulenund Anschlusstechniken für die
Fasern. Sehr viel unterschiedlicher als bei dem MT-RJ von
AMP und beim VF-45 von 3M
kann es zum Beispiel gar nicht
sein. Hier haben die Anwender
objektive technische Unterscheidungsmerkmale als Entscheidungsgrundlage.”
FAZIT Dem Anwender bleibt
somit nichts anderes übrig, als
sich durch die verschiedenen
Herstellerangebote durchzuarbeiten. Ausschlaggebend ist
am Ende die Qualität der Faser. Und auf die sollte der Anwender oder Planer künftig
besonders achten, wenn er
High-Speed-Anwendungen
wie Gigabit Ethernet in Betracht zieht.
(Doris Behrendt)
www.lanline.de
netzMARKT
INTERVIEW MENTOR TECHNOLOGIES
E-Learning
wird publik
Bis zu 500.000 IT-Experten fehlen in Deutschland,
mutmaßen Arbeitsmarktexperten. In der Tat sei der
Markt so gut wie leer gefegt, beklagen einhellig
Unternehmen, die per Anzeige qualifiziertes Fachpersonal suchen. Selbst ausbilden, heißt deswegen
immer öfters die Devise. Doch hier ergeben sich
Probleme – wer lässt schon gerne den “Auszubildenden” an die laufende Netzwerkkonzeption?
Die Diskussion um die
“Greencard” will nicht abreißen. Außer der Integration
ausländischer Experten aber
eignet sich vor allem das Ausschöpfen des “Binnen-Potenzials”. Dazu ist es allerdings
notwendig, dass Firmen sich
ihre Spezialisten selbst ausbilden. Doch auch auf diesem
Weg tun sich Hindernisse auf.
Es fehlt oftmals an flexiblen
Möglichkeiten für die ITAuszubildenden, ihr erlerntes
Wissen in praktischen Übungen zu erproben. “Never
touch a running system” heißt
die goldene Regel der ITBranche, wodurch nicht selten die Mitarbeiter von praktischen Lernübungen ausgeschlossen werden.
Denn nur fürs Üben halten
die wenigsten Unternehmen
teures Equipment vor. Für
zukünftige Cisco Engineers
zeichnet sich nun aber ein Silberstreif am Horizont in Form
von V-Lab der Firma Mentor
Technologies ab. Diese Firma
bietet den Zugang auf die
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L AN line 7/2000
vollständige Cisco-Systemumgebung über das Internet
— für zirka 70 Euro pro
Übungsstunde. Mit dem Geschäftsführer der in Frankfurt/Main angesiedelten deutschen Niederlassung des amerikanischen
Systemhauses
Mentor Technologies, Bernd
Werner, unterhielt sich LANline über Chancen von ELearning im Cisco-Umfeld
und darüber hinaus.
LANLINE: Mentor Technologies tritt neu im deutschen Markt an – mit welchem Produktportfolio?
BERND WERNER: Mentor Technologies hat seinen
Hauptsitz in den USA, beschäftigt zur Zeit rund 250
Mitarbeiter und hat sich mit
Unterstützung des Unternehmens Cisco auf die Entwicklung einer Internet-basierenden Lösung fokussiert, die
den Zugang zu einem real
existierenden, bestens ausgestatteten Übungslabor für Cisco Engineers bietet. Wir kön-
nen mit V-Lab Unternehmen
einen Service offerieren, der
Engpässe in der High-LevelAusbildung von Cisco Engineers beseitigen hilft.
LANLINE: Was konkret ist
das besondere an V-Lab?
BERND WERNER: Buchstäblich jeder kann es nutzen
und es übrigens unter
www.mentorlabs.com auch
für eine Trainingseinheit sofort ausprobieren. Das Besondere an diesem neuen Angebot ist, dass es hier gelungen
ist, ein durchdachtes E-Learning-Konzept unter Einbindung der Internet-Technologien für eine klar umrissene
Zielgruppe zu einem vermarktungsreifen Produkt weiterzuentwickeln. Die Gründer
von Mentor Technologies haben darauf gesetzt, dass Cisco
seine weltweit führende Position im Connectivity-Bereich
halten und ausbauen kann.
Bernd Werner, Geschäftsführer
von Mentor Technologies
Deutschland: “Unser V-Lab-Angebot für Cisco Engineers wird
das E-Learning auch in Deutschland publik machen!”
Dies ist in der Zwischenzeit
geschehen. Damit besteht im
Markt ein erhebliches Nachfragevolumen nach Cisco-basiertem Know-how. Der Eng-
pass liegt eindeutig im Ausbildungsbereich und hier insbesondere im Zugriff auf ITEquipment für Übungszwecke. Im Ergebnis ist die
Ausbildung oft zu theoretisch,
oder das soeben erworbene
Wissen wird dadurch entwertet, dass bereits die nächste
Generation von IT-Komponenten Einzug in die Unternehmen hält. Das Wissen
hinkt hinterher, weil in vielen
Unternehmen ein kontinuierlicher Zugang zu modernstem IT-Equipment nur für
Ausbildungszwecke aus Kostengründen nicht vorstellbar
ist.
LANLINE: Was umfasst
das Angebot V-Lab genau?
BERND WERNER: Um VLab zu realisieren, musste Experten-Know-how auf ganz
unterschiedlichen Gebieten
integriert werden. Remote
Access und Internet-Technologien, tiefes Produktwissen
der Cisco-Technologien und
umfassende Kenntnisse der
Zertifizierungsanforderungen
des Marktführers sind die
wichtigsten Bausteine für VLab. Dazu kommt eine besondere Nähe unseres Unternehmens zu Cisco, das sich darin
ausdrückt, dass wir von Cisco
zu den empfohlenen Ausbildungspartnern gezählt werden, uns regelmäßig über
zukünftige
Entwicklungen
mit dem Marktführer austauschen können und zu einem
sehr frühen Zeitpunkt auf allerneueste Produkte zugreifen
und diese in unserer V-LabProgramm integrieren können. Im Ergebnis bietet V-Lab
ein auf die Zertifizierungsprogramme und Know-how-Level der Auszubildenden genau abstimmbares Lern- und
Übungsprogramm, das den
www.lanline.de
netzMARKT
Auszubildenden individuell
dort abholt, wo er mit seinem
Wissen heute steht.
LANLINE: An welche
Zielgruppen richtet Mentor
seine Angebote?
BERND WERNER: Wir
sprechen heute in erster Linie
große Unternehmen an wie
beispielsweise Unternehmen
der Telecom-, Banken-, Versicherungs- oder Automobilbranche, die überdurchschnittlich hohen standortübergreifenden Kommunikationsbedarf haben, auf CiscoEquipment in ihrer IT-Umgebung setzen und deshalb einen klar ausgeprägten Bedarf
nach bestens geschultem Personal für die Hochverfügbarkeit ihrer kritischen IT-Ressourcen haben. Mit diesen
Unternehmen schließen wir
Rahmenabkommen ab, die
die Nutzung von V-Lab für
Hunderte oder Tausende ihrer
Mitarbeiter ermöglichen. Diese sehr flexibel handhabbaren
Abkommen bieten den Unternehmen den großen Vorteil,
die Verteilung der V-Lab Kapazitäten in eigener Regie
vornehmen zu können. Darüber hinaus bieten wir Unternehmen, deren Ausbildungsbedarf noch größere V-LabKapazitäten erfordern oder
die nur eine interne Lösung
vor den firmeninternen Firewall-Grenzen akzeptieren
wollen, die Option an, ein
komplettes Cisco Labor bei
uns für einen definierten Zeitraum zu leasen. Konzeption,
Beschaffung, Aufbau, Implementierung und Wartung liegt
alles auf unserer Seite. In jedem Fall erhalten die verantwortlichen Ausbildungsleiter
eine umfassende Dokumentation über die erzielten Fortschritte der V-Lab-Nutzer, so
www.lanline.de
dass an Hand von objektiven
Know-how Profilen in Einzelgesprächen nach weiteren
Optimierungspotentialen gesucht werden kann.
LANLINE: Wird V-Lab
nicht zu einer “Killerapplikation” für die herkömmlichen
Trainingcenter?
BERND WERNER: Das
Schöne an V-Lab ist: wir
müssen niemanden verdrängen, um erfolgreich zu sein.
Im Gegenteil – wir können
uns sehr gut Vertriebspartnerschaften mit herkömmlichen
Trainingcentern vorstellen,
die ihre große Stärke und
Marktbedeutung aus der Vermittlung des theoretischen
Wissens schöpfen. V-Lab
stellt eine Ergänzung zu diesem Angebot dar und kann
durchaus zur Stärkung der
Wettbewerbssituation eines
Trainingscenters beitragen.
Andererseits richtet sich das
Angebot von V-Lab auch an
Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine laufende Erneuerung der einmal erworbenen Fähigkeiten ermöglichen
möchten – auf Stundenbasis,
parallel zum Arbeitsalltag
und wenn gewollt auch von
zuhause aus.
LANLINE: Ist Cisco der
einzige Hersteller, den V-Lab
unterstützt?
BERND WERNER: Heute
und mittelfristig ja, aber
selbstverständlich eignet sich
das hier erworbene Knowhow auch für die Unterstützung anderer Plattformen und
nicht nur für die IT-Branche.
Der Markt ist wirklich gigantisch, vorausgesetzt, man beherrscht die Technik und das
E-Commerce-Handling.
LANLINE: Vielen Dank
für das Gespräch.
(Christian Zillich/rhh)
L AN line 7/2000
23
netzMARKT
NOKIAS DRAHTLOSE INFRASTRUKTUR
Mobiler
Rundumschlag
Der finnische Telekommunikationsriese Nokia lüftete jetzt erstmals ein wenig das Tuch über mobile
Infrastruktur-Technologien, die das Unternehmen
über die nächsten zwei Jahre auf den Markt bringen will. Dabei geht es beispielsweise um TETRA
IP-Services, GPRS und UMTS, aber auch um
bislang weniger populäre Entwicklungen wie neue
wireless LANs, mit denen speziell GSM-Mobilfunknetzbetreiber ihr Portfolio um Highspeed-InternetZugang erweitern können.
Der bahnbrechende Erfolg,
den das 20 Milliarden-DollarUnternehmen Nokia (Umsatz
1999) mit seinen Mobiltelefonen in den letzten mehr als
zehn Jahren verbuchen konnte,
blieb den immer etwas im
Schatten dieses Glanzes operierenden Abteilungen für
Netzwerk- und TK-/InternetInfrastrukturen bislang versagt. Gleichwohl gibt es auch
in diesen Bereichen spannende
Entwicklungen, die, bedingt
durch die schmalere Zielgruppe (Infrastruktur-Provider und
Unternehmen) vermarktet werden. Einer dieser Kandidaten,
von denen sich Nokia ab 2001
ein gutes Geschäft verspricht,
ist eine drahtlose Netzwerklösung als Zugangstechnologie.
Mit dem neuen WirelessLAN-Konzept für GSM-Mobilfunknetzbetreiber bietet Nokia die Möglichkeit, das eigene
Angebot an GSM-Sprachdiensten um den Highspeed-Internet-Zugang zu erweitern. Ein
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besonderer Clou dieser Lösung
sei die Möglichkeit einer
GSM-basierten SIM-Authentifizierung und Abrechnung,
und somit des weltweiten Roamings für mobile WirelessLAN-Anwender. “Nokia ermöglicht es dem Mobilfunknetzbetreiber, sichere Highspeed-Datendienste anzubieten
und damit beispielsweise in
Unternehmen und Verwaltungen, Flughäfen und Hotels
maßgeschneiderte
Internetund Intranet-Zugänge mit
Durchsatzraten von bis zu 11
MBit/s anzubieten,” erklärte
Pekka Soini, Vice President,
System Development, Radio
Access Systems, Nokia Networks. Das Wireless-LANKonzept für Mobilfunknetzbetreiber ist als Ergänzung zu den
GSM-Office- und GSM-Intranet-Office-SprachtelefonieLösungen um eine HighspeedData-Lösung gedacht.
Der “kleine Bruder” dieser
Technologie, eine WLANLösung für Inhouse-Netze
nach 802.11-Standard, wird
bereits angeboten. Diese ist
Basis eines Dienstes, mit dem
kürzlich das Berliner Hotel
Inter-Continental Aufsehen
erregt hat: Wireless-LAN als
Service für Geschäftsreisende. Damit können Gäste des
Hotels auf ihren eigenen
Laptops bis zu 50 Mal schneller im Internet surfen als über
herkömmliche Einwählleitungen. Bei ihrer Ankunft erhalten Hotelgäste auf Anfrage ei-
Die Kandidaten für eine UMTS-Lizenz in Deutschland
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat elf
Bewerber zur Teilnahme an der Versteigerung der Lizenzen zur dritten Mobilfunkgeneration zugelassen. Es sind dies:
– Auditorium Investments Germany S.A.R.L.
– Debitel Multimedia GmbH
– Detemobil Deutsche Telekom Mobilnet GmbH
– E-Plus Mobilfunk GmbH
– Group 3 G
– Mannesmann Mobilfunk GmbH
– Mobilcom Multimedia GmbH
– Talkline Management und Finance Holding GmbH
– Viag Interkom GmbH & Co.
– Vivendi Telecom International
– Worldcom Wireless Deutschland GmbH
Der Antrag der Nets AG musste abgelehnt werden. Er erfüllte die
Anforderungen der Zulassungsvoraussetzungen aus dem Telekommunikationsgesetz nicht. Die Versteigerung beginnt am 31. Juli 2000
um 10.00 Uhr im Gebäude der Regulierungsbehörde in Mainz.
ne Wireless-LAN-Karte für
ihren Laptop, mit der sie auf
das Netzwerk zugreifen.
UMTS ODER “3G” Die Nach-
folgetechnologie von GSM –
hierzulande meist UMTS, in
vielen Ländern oft nur noch
“3G” für “Dritte Mobilfunkgeneration” genannt – war dieser Tage vor allem wegen der
Lizenzversteigerung im Gespräch (s. Kasten). Wer immer
den
Zuschlag
bekommt,
braucht eine 3G-Infrastruktur,
und Nokia bietet dazu die Architektur für ein komplett IPbasierendes 3G-Kernnetz an.
Dieses All-IP-Kernnetz soll auf
IPv6-Basis mit allen gängigen
Mobilfunk- und Datennetzstandards kompatibel sein und ein
Ende-zu-Ende-Netzwerk für
den Multimediamobilfunk der
3. Generation bieten. Nokia hat
sich zum Ziel gesetzt, im Jahr
2002 als Erster die Implementierung einer All-IP-Kernnetzlösung durchzuführen.
IPv6 stellt genug InternetAdressraum zur Verfügung,
um praktisch jedem elektronischen Gerät auf der Welt eine
Internet-Adresse zuweisen zu
können. Da das neue Protokoll
darüber hinaus allen Anforderungen an Netzwerksicherheit,
Mobilität und QoS gerecht
wird, sieht Nokia in IPv6 einen
wesentlichen Baustein für die
kommende mobile Informationsgesellschaft. Die Spezifikation des IPv6-Protokolls obliegt der IETF (Internet Engineering Task Force), die unter anderem von Nokia mitgeleitet wird. Nokia ist außerdem
aktives Mitglied des weltweiten IPv6-Forums, einem Konsortium führender Industrieunternehmen, das den neuen Internet-Standard vorantreiben
und seine Interoperabilität si-
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netzMARKT
chern will. Anlässlich des
World Telecommunications
Congress und des IPv6-Forums (Internet-Protokoll, Version 6) in Birmingham/Großbritannien hat Nokia Anfang
Mai ein komplettes Ende-zuEnde-System auf Basis des
neuen IPv6 vorgestellt, das im
laufenden Betrieb sowohl dynamisches Quality-of-Service
wie auch Multicasting auf
Netzwerkebene
unterstützt.
Die Multicasting-Funktionalität des neuen Internet-Protokolls wurde live, im Rahmen
einer Videokonferenz-Applikation gezeigt.
Und erst unlängst hatte Nokia sein IP-RAN-Konzept (Radio Access Network) vorgestellt – zusammen mit dem AllIP-Kernnetz bildet dieses IPbasierende Funkzugangsnetz
nun ein komplettes, durchgängig IP-basierendes Mobilfunknetz für allgegenwärtig verfügbare 3G-Dienste.
Zudem hat das Unternehmen
jüngst eine Plattform zur Gestaltung und Ausführung von
3G-Diensten angekündigt. Damit sollen die Netzbetreiber in
der Lage sein, selbst neue
Dienste zu gestalten. Um die
Einführung neuer Anwendungen zu vereinfachen, wurde die
Plattform mit offenen APIs
(Application Programming Interfaces) ausgestattet, welche
es dem Netzwerk eines Netzbetreibers erlaubt, mit Applikations-Servern zu kommunizieren, die von Service- und
Content-Providern betrieben
werden.
Die Nokia-3G-Service-Creation-and-Execution-Plattform
basiert auf der Open Service
Architecture (OSA), die vom
3GPP standardisiert wurde. Es
bietet Interoperabilität zwischen verschiedenen Netzele-
www.lanline.de
menten und Protokollen und
somit die Möglichkeit, 3G,
WAP und IP-Zugang in einem
einzigen Dienst bereitzustellen. Durch die offenen Schnittstellen soll das System über die
nötige Flexiblität und Skalierbarkeit verfügen, um den gegenwärtigen und zukünftigen
Kapazitätsanforderungen gerecht zu werden. Die Dienstplattform von Nokia ermöglicht
es dem Netzbetreiber, Dienste
auf Basis der gängigen JavaAnwendungsentwicklungsTools zu entwickeln, wodurch
die Implementierungskosten
deutlich gesenkt werden können und die Markteinführung
beschleunigt werden kann.
Während 3G noch in der
Phase der Feldtests ist, beginnt
die Kasse bei der GSM-Erweiterungstechnologie GPRS bereits zu klingeln. Etwa 40
GPRS-Kernnetzlösungen
einschließlich des Nokia
SGSN (Serving GPRS Support
Node), Nokia GGSN (Gateway GPRS Support Node) und
des Nokia Charging Gateway
will der finnische Konzern seit
August 1999 bereits ausgeliefert haben – an Netzbetreiber in
Europa, den USA, Asien und
China. “Nachdem nun die
Technologie bereitsteht, möchten wir die Anbieter dazu ermutigen, neue schnelle und
atemberaubende Dienste zu
entwickeln”, so Ari Lehtoranta, Vice President Systems Integration bei Nokia Networks.
Nokia arbeite in dieser Angelegenheit mit über 500 WAPEntwicklungspartnern, führenden Content-Anbietern und
den weltbesten Systemintegratoren zusammen.
(Stefan Mutschler)
Info:
Nokia Networks
Tel.: 0211/9412-0
Web: www.nokia.de
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25
netzMARKT
3Com Air-Connect
“Wi-Fi”-zertifiziert
PERSONALKARUSSELL
3Com hat als Newcomer
im Bereich der drahtlosen
Netze für ihre Air-ConnectProduktfamilie die Wi-FiZertifizierung erhalten. Diese
Auszeichnung wird von der
Wireless Ethernet Compatibility Alliance (WECA) an Produkte vergeben, die vollständig mit dem IEEE 802.11bStandard übereinstimmen und
dadurch einen problemlosen
gemeinsamen Betrieb mit
Produkten von Drittanbietern
sicherstellen.
Die
AirConnect-Produktfamilie – erlaubt den Aufbau von drahtlosen Netzwerken (WLANs)
mit Übertragungsraten von
bis zu 11 MBit/s. Ein zentraler Access-Point dient dabei
als Brücke zum herkömmlichen Netzwerk und übernimmt die Steuerungs- und
Übertragungsfunktionen für
bis zu 63 angebundene Clients. Dabei stehen Air Connect
PC-Cards für die drahtlose
Anbindung von Laptops oder
PCI-Karten für Desktop-PCs
zur Verfügung. (sm)
Info:
3Com
Tel.: 0180/5671530
Web: www.3com.de
Cisco präsentiert
Wireless-LAN-Lösung
Nach der Übernahme des
amerikanischen WLAN-Herstellers Aironet im Oktober
letzten Jahres kommt nun
auch der Netzwerkriese Cisco
mit einem Portfolio für drahtlose Netze auf den Markt. Die
Aironet 340-Serie mit Übertragungsgeschwindigkeiten
von 11 MBit/s eigne sich für
Unternehmen aller Größenordnungen, von kleinen und
mittelständischen bis hin zu
Großunternehmen. Mit der
Aironet-Serie will Cisco seine
New-World-Strategie zur Realisierung von Wireless-Lösungen auf der Grundlage offener Standards für mobile
BERNT HOEGBERG hat Anfang Juni den Geschäftsführer
der ERICSSON GMBH in Düsseldorf, KARL ALSMAR,
abgelöst. KARL ALSMAR wird von London aus den Bereich
CEEMA, Central and Eastern Europe, Middle East and Africa,
leiten. In der ERICSSON GMBH arbeiten etwa 2300 Mitarbeiter,
davon rund 1200 bei der Forschungs- und Entwicklungstochter
ERICSSON EUROLAB DEUTSCHLAND GMBH (sm)
Für den neuen E-Video Application Server hat Picturetel einen eigenen
Geschäftsbereich gegründet
Business-Anwendungen weiter ausbauen. Die Management-Funktionen der Aironet
340-Serie unterstützen SNMP,
Telnet und das Netzmanagment mittels Web-Browser
und lassen sich mit vorhandenen LAN-Management-Infrastrukturen kombinieren, unter
anderem mit Ciscoworks
2000. Um den Sicherheitsanforderungen von Geschäftskunden Rechnung zu tragen,
verwenden die Client-Adapter
der Aironet 340-Serie die
Hardware-gestützte
WEP
(Wired Equivalent Privacy)Verschlüsselung der Datenpakete gemäß IEEE 802.11. (sm)
Info:
Cisco
Tel.: 0811/5543-182
Web: http://www.cisco.com/warp/public/146/kits/aironet/index.htm
Die EMC CORPORATION hat drei langjährige Manager zu
Senior Vice Presidents ernannt: PAUL T. DACIER ist Senior Vice President und General Counsel, DAVID A. DONATELLI leitet
den Geschäftsbereich New Business Development als Senior Vice
President und WILLIAM J. TEUBER ist neuer Senior Vice President und Chief Financial Officer. Alle drei Senior Vice Presidents
berichten direkt an MICHAEL C. RUETTGERS. (sm)
Picturetel forciert
Video-Streaming
MIKE ZAFIROVSKI wird neuer President des Personal Communications Sector der MOTOROLA INC. Er löst JAMES A.
NORLING ab, der in den Ruhestand geht. ZAFIROVSKI kommt
von GENERAL ELECTRIC CO. und soll in seiner neuen Position
bei MOTOROLA für die geschäftlichen Tätigkeiten für Mobiltelefone, Pager und Freizeitfunkgeräte verantwortlich zeichnen. Mit
einem Umsatz von 11,9 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr
1999 ist der Personal Communications Sector der größte
Geschäftsbereich von MOTOROLA. (sm)
Picturetel gründet einen separaten Unternehmensbereich
“Videostreaming” und stellt innerhalb dieses Bereichs eine
Lösung vor, mit der Unternehmen über das Internet und Intranet Schulungen, Konferen-
zen, Ansprachen oder Besprechungen an eine beliebig große
Anzahl von Zuschauern live
ausstrahlen können. Möglich
macht diese Form der globalen
Information der neue E-Video
Application Server. Dabei handelt es sich um eine komplette
Lösung für die Erstellung,
Ausstrahlung (Streaming) und
das Management von VideoSequenzen über das Internet
und Intranet. Der Empfänger
benötigt dazu kein Videokonferenzsystem, sondern nur einen PC mit Webbrowser. Parallel zum Videobild des Vortragenden können Präsentationen in einem separaten Fenster
synchron gezeigt werden. Zusätzlich gibt es ein interaktives
Chat-Fenster, über das schriftliche Fragen an den Vortragenden gerichtet werden können.
Als erster europäischer Kunde
hat die Ixos Software AG,
München, E-Video getestet
und implementiert. Erster Distributor für das System in
Deutschland ist Märtens Systemelektronik, Hannover. (sm)
Info:
Picturetel
Tel.: 089 / 211871-0
www.picturetel.de
www.lanline.de
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netzMARKT
ACRIS AG ERÖFFNET VOIP-ZENTRUM
“Das Ende des
Telefonnetzes”
Telefonieren und Internet-Dienste aus einer Hand
und über ein einziges Netz – das kündigte das Berliner Start-Up-Unternehmen Acris Communications
Anfang Juni bei der Eröffnung des “ersten VoIPZentrums in Europa” an. Außerdem würden
erstmals herkömmliches Telefonieren und neue
Mehrwertdienste auf Basis des Internets integriert.
Gemeinsam mit dem Siemens-Geschäftsbereich Information and Communication
Networks (ICN) in München
hat Acris eine Technologie
entwickelt, die Sprachkommunikation in ISDN-Qualität,
Datenübertragung und die Bereitstellung von Mehrwertdiensten über ein einziges IPNetzwerk ermöglicht. In Berlin kündigte Acris-Mitgründer
und Vorstandschef Sven Hege
bereits “das Ende des herkömmlichen Telefonnetzes”
an. Mit dem System, über das
praktisch Internet-Datenströme in die von den Sprach-Carriern genutzte Technik umgewandelt werden, will der Newcomer unter anderem Telefongesellschaften und Kabelnetzbetreiber sowie wachstumsstarke Unternehmen als Kunden gewinnen. So könnten beispielsweise Kabelnetzbetreiber auf einen Schlag TelefonCarrier werden und neben TVund Rundfunkdiensten auch
Internet- und Sprachdienste
aus einer Hand liefern.
Die Telefonkosten – so Hege – ließen sich mit der neuen
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Technologie teilweise um bis
zu 90 Prozent senken, da aus
jedem Telefonat – egal wohin
– sozusagen ein Stadtgespräch werde. “Hier entsteht
ein neuer Carrier mit einem
innovativen Focus”, freute
sich Ivan-Rahim Khan, Bereichsleiter für Sales Promotion Neue Carrier bei Siemens
ICN, bei der Eröffnung des
VoIP-Centers. Das künftige
virtuelle europäische Netzwerk von Acris sei auch für
Unternehmen interessant, die
mehrere Niederlassungen haben. Möglich sei zudem eine
völlig neue Nutzung des Internets, beispielsweise für die
Verbreitung von Business
TV-Sendungen.
“Wir bewegen uns derzeit
in einer Nische und haben einen Technologievorsprung
von etwa zwölf Monaten vor
der Konkurrenz”, sagte der
Acris-Chef. Das Unternehmen wolle führender VoIPAnbieter in Europa werden
und dort in den kommenden
zwei Jahren flächendeckend
vertreten sein.
(Sebastian Nitz/sm)
Mit Sicherheit unerwünscht
An dieser Stelle hätte ein Bericht über die diesjährige Partnerkonferenz von RSA-Security in Malaga erscheinen können. Daraus
wird jedoch wegen der sehr seltsamen Informationspolitik dieses
Unternehmens nichts. Ich befand mich etwas früher vor Ort als die
meisten anderen Journalisten und dachte mir, ich hätte Zeit und
Gelegenheit, über die eigentliche Pressekonferenz hinaus auch noch
technische Informationen auf den Kongreßvorträgen sammeln zu
können. Nachdem ich mir die Eröffnungsveranstaltung angesehen
hatte, beschloß ich, mich in der entsprechenden Fachveranstaltung
genauer über den ACE-Server zu informieren. Der Vortrag war
vielleicht fünf Minuten alt, als die Tür aufging und jemand
nachfragte, ob hier “Presse” anwesend sei. Als ich mich meldete,
wurde ich gebeten, den Raum sofort zu verlassen.
Hier stellen sich meherere Fragen: Wieso lädt ein Unternehmen
Journalisten zu einem Kongreß ein und verweigert ihnen dann die
Teilnahme an den wichtigen Veranstaltungen? Kann es eine Firma
wie RSA-Security, die doch schließlich zu den Marktführern im Bereich Netzwerk-Sicherheit gehört, überhaupt verantworten, auf diese Art und Weise mit der Öffentlichkeit umzugehen? Schließlich
steht und fällt der Erfolg eines solchen Unternehmens mit dem Vertrauen, das die Kunden in seine Produkte haben, beziehungsweise
mit der Gewissheit der Kunden, dass diese Produkte nicht
missbraucht werden. Was könnte die Geschäftsleitung von RSASecurity überhaut für einen Grund haben, die Öffentlichkeit von
Fachvorträgen auszuschliessen. Und schliesslich: Wie haben die eigentlich so schnell gemerkt, dass sich in diesem speziellen Vortrag
ein Journalist “eingeschlichen” hatte? Es ist wohl besser, in Zukunft
im Hinterkopf zu behalten, dass nicht nur die technische Qualität
von Produkten wichtig ist, sondern auch noch andere Faktoren.
(Götz Güttich)
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netzPRODUKTE/SERVICES
IM TEST: VIDEUM STREAM ENGINE
Es gewinnt das
bewegte Bild
Bei der Videum Stream Engine ist Windows NT 4.0 Workstation mit
Service-Pack 5 als Betriebssystem und eine Auswahl an Diagnose- und
Capture-Programmen für die Videum-Karten vorinstalliert. Zudem
befindet sich auch eine Vollversion des Real-Producer G2 und des
Microsoft-Media-Encoders auf diesem System. Beim Streaming-Versuch
funktionieren die Videum-AV-Karten tadellos mit allen getesteten RealPlayer-Versionen (5.0, G2, 7.0).
uf Audio- und Videodigitalisierungskarten hat sich Winnov spezialisiert. Das Unternehmen bietet mit der
auf den hauseigenen “Videum AV”-PCIKarten basierenden Winnov Videum
Stream Engine ein Multiprozessorsystem,
das speziell auf Live-Videostreams ausgelegt ist. Bis zu vier Videum-AV PCIKarten können parallel betrieben werden.
Im Test war die Rack-Version, neben der
eine portable Maschine mit integriertem
TFT-Bildschirm angeboten wird. Dieses
System wird für einen Komplettpreis von
zirka 14.000 Mark angeboten.
Die Rack-Lösung zeichnet sich schon
auf den ersten Blick durch eine ausgesprochen robuste Bauweise aus. 26 Kilo
schwer und sieben Zoll hoch, ist sie
tatsächlich nur für den stationären Betrieb geeignet. Im Innern arbeiten zwei
Pentium III (500/600 MHz) mit 128
MByte Speicher, die im Testbetrieb mit
Video-Encodern durchaus genug waren.
Eine 100-MBit/s-Netzwerkkarte sowie
ein Fritz!-Card-ISDN-Adapter stellen die
Verbindung zur Außenwelt her.
Letzterer erscheint reichlich sinnlos,
denn wer Streams anbieten will, die sich
über ISDN übertragen lassen, braucht
wohl kaum vier Videokarten in einem
Dualprozessorsystem. In der portablen
Version mag eine ISDN-Karte durchaus
Sinn machen, in der Rack-Version belegt
sie einen Steckplatz, sodass mit den vier
Videum-AV-Karten, der Netzwerkkarte, einem Soundblaster und einer
ATI 3D-Rage-ProGrafikkarte
kein
freier
Steckplatz
übrig bleibt.
CD-ROMund
Diskettenlaufwerk
sind zusammen mit
dem Power-Schalter
hinter einer abschließbaren Frontplatte eingebaut. Dort
Bild 1. Die Rack-Version der Videum Stream Engine wurde getestet
befindet sich auch
A
ein mit KB-LK beschrifteter Knopf, mit
dem wohl das Keyboard abgeschaltet
werden soll. Da sich somit alle Eingabemöglichkeiten hinter einer abschließbaren Tür befinden, könnte die Videum
Stream Engine völlig von unautorisierter
Eingabe getrennt werden – wäre jener
KB-LK-Schalter mit dem Motherboard
verbunden. Ein Blick in das Innere der
Maschine zeigte jedoch nur ein lose herumliegendes Kabel, und eine passende
Gegenstelle auf dem Motherboard war
auch nicht zu finden. Neben diesem Ärgernis fällt auch die fehlende Beschriftung der Rückseite bei der Ersteinrichtung negativ auf. Weder sind die Videokarten nummeriert, noch sind Maus- und
Tastatur-PS/2-Anschluss beschriftet.
Sonst gestaltet sich das Gerät robust
und durchaus solide. Der große Lüfter
mit bequem austauschbarem Luftfilter
sorgt allerdings für einen Geräuschpegel,
der den Betrieb des Geräts außerhalb eines Server-Raums recht unangenehm
macht. Lange Kamerakabel sind also notwendig. Die Videokarten bieten drei Videoeingänge:
– Winnov-Farbvideokamera,
– S-Video und
– Standardvideokamera.
Audiodaten werden über 3,5-mm-Klinkenstecker eingespeist. Dies ist zwar
Standard für Videokarten, aber gerade
mit der Zielsetzung, eine professionelle
Maschine zum Video-Streaming bereitzustellen, wären Cinch- oder XLR-Anschlüsse, vielleicht über ein Spezialanschlusskabel, wie im Audiobereich durch
E-Magics Audiowerk 8 schon lange
praktiziert, schon angenehm gewesen. In
der Praxis kommt es dann oft dazu, dass
der Ton über XLR und einer abenteuerlichen Kette von Adaptern in die Karte gespeist wird, der Alptraum jedes Tontechnikers. (Anmerkung der Redaktion: Seit
dem 1. Juni ist ein XLR-Anschluss standardmäßig implementiert).
Vorinstalliert ist Windows NT 4.0
Workstation mit Service-Pack 5 als Betriebssystem und eine Auswahl an Diagnose- und Capture-Programmen für die
Videum-Karten. Vorinstalliert sind angenehmerweise auch eine Vollversion des
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netzPRODUKTE/SERVICES
RealProducer G2 und des Microsoft-Media-Encoders. Ansonsten ist die Installation relativ nackt und enthält beispielsweise noch den Internet-Explorer 2.0 als
einzigen Web-Browser.
Beim Streaming-Versuch funktionieren
die Videum-AV-Karten tadellos mit allen
und im Gegensatz zu den meisten Videokarten – durch den eigenen Audioeingang der Videum AV-Video-Encoderkarte möglich. Um mehrere Streams
gleichzeitig zu encodieren, muss das jeweilige Encoder-Programm mehrmals
gestartet werden. Der Real-Player unter-
Bild 2. Um mehrere Streams gleichzeitig zu encodieren, muss das Encoder-Programm
mehrmals gestartet werden
getesteten Real-Player-Versionen (5.0,
G2, 7.0) zusammen. Dennoch fällt schnell
auf, dass die Stärke der Winnov nicht im
Streamen einer einzigen Videoquelle zu
suchen sein darf. Letztendlich bietet die
Maschine unwesentlich mehr Möglichkeiten als sie ein handelsüblicher Pentium-IIIbasierender PC mit einer halbwegs anständigen Videokarte auch offeriert – zu dem
Preis, den alleine die vier Videum-AVKarten kosten. Die Auslastung eines Pentium-III-Systems mit 450 MHz mit Osprey100-Karte liegt beim Streaming eines
Real-Encoder-G2-Sure-Streams in 160
mal 120 Pixel bei etwa 50 Prozent. Die
Winnov Videum Stream Engine wird dadurch zwar nur zu 20 Prozent belastet, aber
bei einem einzelnen Stream fällt dies nicht
weiter ins Gewicht.
Interessant wird es natürlich bei mehreren Streams. Dies wird natürlich erst –
www.lanline.de
stützt multiple Karten ab der G2-Version,
Version 5.0 kann nur auf die erste installierte Karte zugreifen. Leider ist weder
der Real-Producer noch der WindowsMedia-Encoder in der Lage, tatsächlich
alle vier Streams unter einer einzigen
Oberfläche zu verwalten. Da natürlich
bei bereits laufenden Encodierungen
auch die GUI langsamer wird, ist das
Starten von vier Streams in vier Encodern
nicht eben komfortabel, aber es funktioniert zufriedenstellend.
Beim Encodieren mehrerer Streams
zeigt sich die Hardware der Winnov Videum Stream Engine als durchweg gut
dimensioniert, allerdings nur für die heute aktuellen Ansprüche. Zwei SureStreams in 28k, 56k und 150k in 320 mal
200 Pixel und Audio verkraftet das Gerät
gerade noch; die Auslastung bei zwei
56k-Streams in 320 mal 200 Pixeln liegt
bei 70 Prozent. Für vier volle Streams in
mehr als dem oft beklagten Briefmarkenformat ist auch die Winnov Videum Stream Engine dagegen nicht schnell genug.
Dies ist für heutige Anforderungen wohl
kaum ein Manko, und der Flaschenhals
bleibt wie stets das Netzwerk zum Player
des Endkunden. Ob allerdings die Winnov Videum Stream Engine eine gute Investition in zukünftige aus schnelleren
Netzwerken resultierende Anforderungen ist, ist angesichts der Hardware-Entwicklung zu bezweifeln.
Für heutige Anforderungen zeigt sich
das Gerät bestens gerüstet: Vier Sure
Streams mit je 28k, 56k und 150k in 160
mal 120 Pixel Größe und Audio bringen
die Maschinenauslastung auf 95 Prozent.
Unter diesem Aspekt betrachtet bietet
die Winnov eine stabile und robuste Lösung für briefmarkengroße Streams. Aufgrund des Gewichts und der Lautstärke
des Lüfters ist die vorliegende Rack-Version wohl nur für den stationären Einsatz
zum Beispiel in Kongresszentren tauglich.
Ob die bei größeren Streams besonders in vierfacher Auflage doch auch
schnell an ihre Grenzen gebrachte Winnov Videum Stream Engine eine lohnende Investition in die Zukunft darstellt, scheint fraglich. Mit steigenden
Durchsatzmöglichkeiten wird sich auch
die Qualität und Auflösung der Streams
verbessern, und wohl auch über die
Maße hinaus, die das Gerät von Winnov
momentan bewältigen kann.
Ob heute allerdings Live-Videostreams eine derart lohnenswerte Sache
sind, dass sich die Anschaffung eines
Rack-Systems mit der Dimensionierung
der Winnov Videum Stream Engine
lohnt, hängt wohl von den Anwendungsgebieten ab. Für die meisten Anwendungen, die lediglich Repräsentationszwecke
erfüllen, wird das System aber zweifelsohne überdimensioniert sein.
(Moritz Hammer/rhh)
Weitere Informationen:
Winnov
Tel.: 0 82 43/9 00 84
Web: www.winnov.de/
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netzPRODUKTE/SERVICES
IM TEST:IPSWITCH IMAIL 6.0
E-Mail-Server
mit Web-Schnittstelle
Ein Geschäftsbetrieb ohne E-Mail ist heute kaum noch denkbar.
Entsprechend vielfältig ist die Auswahl an E-Mail-Servern, die sich um
Empfang und Versand von elektronischer Post kümmern. Eine sehr
flexible Lösung stellt Ipswitch mit dem Imail-Server 6.0 vor.
Die Software für Windows NT bietet weit mehr als die üblichen Grundfunktionen und ist weitgehend konfigurierbar.
eben traditionellen E-Mail-Systemen, die POP3 (Post Office Protocol, Version 3) zum Abholen und SMTP
(Simple Mail Transfer Protocol) zum
Senden von E-Mails verwenden, wird
heute von Anwendern zunehmend die
Funktion Web-Mail verlangt. Hierbei
muss auf den Clients keine Mail-Software installiert sein – ein Browser
genügt, um elektronisch Post über das
World Wide Web zu lesen. Zudem gewinnt der POP3-Nachfolger IMAP4 an
Bedeutung, wenn auch nur langsam.
Während POP3-E-Mails vom Mail-Server abholt und sie dort löscht, belässt
IMAP4 die Nachrichten auf dem Server
und kann dort sogar Mail-Ordner einrichten. Der Vorteil des neueren Protokolls:
Der Benutzer kann von jedem IMAP4Client aus auf seine Post zugreifen, da sie
nur dort vorgehalten wird. POP3 hingegen besitzt den Vorteil, dass der Benutzer
auch ohne Netzwerkverbindung zum
Server seine zuvor empfangenen E-Mails
offline lesen kann.
N
gewährleisten, kann der Administrator
die Verbindung zwischen Browser und
Mail-Server verschlüsseln. Imail verwendet dabei das weit verbreitete SSL(Secure Socket Layer)-Verfahren, optio-
on verschlüsselt, während POP3 standardmäßig sowohl den Benutzernamen
als auch das Kennwort und Mail-Inhalte
unverschlüsselt überträgt. Per APOP
lässt sich zumindest das Kennwort verschlüsseln.
Imail 6 verfügt über alle gebräuchlichen Funktionen, beispielsweise eine
frei definierbare Abwesenheitsnotiz und
die Weiterleitung von Mails für bestimmte Benutzer an eine andere Adresse. Zudem lassen sich für eingehende
Nachrichten Regeln festlegen, welche
die Post in bestimmte Postfächer oder
Ordner sortieren. So könnten beispielsweise alle E-Mails, die bestimmte Worte
enthalten, an einen Hilfsadministrator
gesendet werden. Ebenfalls zum guten
Ton eines Mail-Servers gehören zahlreiche Relay-Optionen, die Unterstützung
von ESMTP-Empfangsbestätigungen,
von ETRN (Extended Turn, zum Abholen von Mails über SMTP), Alias-Na-
Der Administrator kann für jeden Benutzer zahlreiche Optionen festlegen
FUNKTIONEN Der Imail-Server von
Ipswitch unterstützt sowohl POP3,
IMAP4 als auch Web-Mail. Dabei verwendet die Software einen eigenen, integrierten Web-Server, wodurch sie nicht
von einem anderen Web-Server (wie beispielsweise dem Microsoft IIS oder Apache) abhängig ist. Um eine hohe Datensicherheit bei der Web-Mail-Abfrage zu
30
L AN line 7/2000
nal mit Echtheitsbestätigung von Server
und Client. Damit diese ohne lästige
Rückfragen des Browsers abläuft, muss
der Administrator ein SSL-Zertifikat bei
einer von den Browsern anerkannten
Certificate-Authority wie Thawte oder
Verisign mieten. IMAP4 ist per Definiti-
men und die Beschränkung der Größe
von Postfächern – in Bezug auf die Anzahl der Mails sowie auf die Gesamtgröße. An fremde Mail-Server gerichtete
Post kann Imail durch ein zentrales Gateway senden. Als Schutz gegen SpamNachrichten kann der Administrator zu-
www.lanline.de
netzPRODUKTE/SERVICES
dem Mails von bestimmten Domains
blockieren.
DISKUSSIONEN Für E-Mail-basierende
Diskussionsgruppen enthält Imail umfangreiche List-Server-Funktionen. Im
einfachsten Fall ist eine Diskussion offen
und kann von jedem Mails erhalten,
selbst von Nicht-Mitgliedern. Am gebräuchlichsten ist die Konfiguration, in
der nur Mitglieder an der Diskussion teilnehmen dürfen. Bei Bedarf kann der Administrator die Verwendung der Liste
noch stärker einschränken und eine beliebige Person zum Moderator machen. Wer
dann an die Liste schreiben möchte, muss
die betreffende Mail an den Moderator
senden, der sie prüft und gegebenenfalls
an die Liste weiterleitet. Ebenfalls der
Sicherheit dient die Option, Mitgliedschaften einzuschränken. Normalerweise
kann jeder Benutzer Mitglied einer Liste
werden, indem er eine entsprechende
Mail an eine spezielle Verwaltungsadresse schickt. Alternativ kann der Administrator festlegen, dass nur er bestimmt,
wer in die Liste aufgenommen wird. Für
besonders intensiv genutzte Listen eignet
sich die Digest-Option. Statt jede eingehende Mail sofort an alle Mitglieder einer
Liste weiterzuleiten, sammelt der MailServer alle eingehenden Nachrichten und
verschickt regelmäßig – zum Beispiel
wöchentlich – an jeden Benutzer eine einzige Mail mit dem Inhalt aller Diskussionsbeiträge des entsprechenden Zeitraums. So werden Mitarbeiter nicht ständig
während ihrer Arbeit gestört, wenn alle
paar Minuten jemand einen Diskussionsbeitrag absendet. Wie oft Imail Digests
versenden, ist frei konfigurierbar. Viele
Administrationen wählen den täglichen
oder wöchentlichen Versand, Imail kennt
aber auch die Optionen 14-täglich, monatlich, alle n Tage und manuell. Einen guten
Kompromiss zwischen Netzwerkbelastung und Festplattennutzung bietet die pfiffige Option, Digests immer zu versenden,
wenn die gesammelten Mails eine bestimmte Größe an Kilobyte übersteigen.
BENUTZERVERWALTUNG Die Benut-
zer des Mail-Systems kann Imail gleich
www.lanline.de
aus drei Quellen beziehen. Im einfachsten Falle arbeitet das System vollständig autonom und der Administrator erstellt alle Mail-Benutzer per Hand. Diese Methode eignet sich vor allem für
Netzwerke, in denen nur wenige Benutzer den E-Mail-Dienst verwenden sollen
und diese keine NT-Benutzerkonten besitzen. Die zweite Alternative ist die
Kopplung mit einer Datenbank, auf die
Imail über ODBC zugreift. Dieses Verfahren ist besonders bei einer großen
Menge von Benutzern sinnvoll, die keinen Zugriff auf das lokale Netzwerk
benötigen. Schließlich kann der Administrator die NT-Integration wählen. In diesem Fall kann jedem lokal oder in der
Domäne existierenden Benutzer Zugriff
auf das Mail-System gewährt werden.
Einzelne Benutzer lassen sich deaktivieren, so dass nicht zwangsweise jeder NTAnwender auch Post empfangen und
versenden darf. Leider erkennt die Software keine Benutzer von anderen (vertrauten) Domänen als gültige Benutzer
an. In Umgebungen mit mehreren NTDomänen lässt sich der Mail-Server daher nur teilweise integrieren. Umgekehrt
stellen mehrere Internet-Domains kein
Problem für Imail dar. Dank virtuellen
Hosts können die einzelnen Domains sogar Benutzer mit identischen Namen besitzen. Es ist sogar möglich, dass ein virtueller Host eine eigene Benutzerdatenbank verwendet, während ein anderer
auf die NT-Benutzerkonten zugreift.
Um die Leistungsfähigkeit der Software zu erhöhen, lässt sie sich im PeerModus auf mehreren Servern gleichzeitig
verwenden. Laut Hersteller schafft ein
Dual-Pentium mit 120 MHz rund
250.000 Mails pro Tag. Obwohl die Software eigentlich ein E-Mail-Server ist,
kann sie Nachrichten auch an andere
Dienste wie Pager, Beeper und per SMS
auf Mobiltelefone senden. Die Konfiguration dieser Übermittlungsarten übernimmt ein einfacher Assistent. Die
nachträgliche Änderung dieser Parameter hingegen ist äußerst unkomfortabel
und nicht ohne einen Blick in das Handbuch möglich. Optional bietet Ipswitch
ein Mail-to-Fax-Gateway an.
L AN line 7/2000
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netzPRODUKTE/SERVICES
MANAGEMENT Über Mail-bezogene
Funktionen hinaus bietet die ServerSoftware zahlreiche weitere Protokolle.
So arbeitet Imail als LDAP-Server, sodass entsprechende Clients bestimmte
Daten über die Mail-Benutzer erfahren
können – so weit der Administrator dies
sen. Insgesamt prüft der Monitor die
Dienste SMTP, POP3, IMAP4, Whois,
Finger, Password, Syslog, LDAP,
WWW, FTP, Telnet, DNS, NNTP sowie
den lokalen Festplattenplatz. Auch der
von Ipswitch separat angebotene FTPServer lässt sich überwachen. Der eben-
Das Web-Interface ist etwas zu bunt und unübersichtlich geraten, lässt sich jedoch
nach Belieben anpassen
zulässt. Auch der integrierte Finger-Server kann Auskunft über Benutzer geben.
Dazu muss der Administrator für jeden
Benutzer eine Plan-Datei erstellen. Will
der Systemverwalter keine entsprechenden Daten zur Verfügung stellen, kann er
den Finger-Dienst deaktivieren und so
wertvollen Platz im Hauptspeicher sparen. Auch der Whois-Server gibt Daten
über Benutzer preis, solange der Administrator diesen Dienst nicht abschaltet.
Über den Passwort-Server können ältere
Clients Benutzerkennwörter ändern. Ergänzt wird Imail vom Überwachungsdienst (Monitor Service), der die Aktivität anderer Dienste überwacht. Dabei
kann der Administrator wählen, ob der
Watchdog Imail-eigene Dienste auf dem
lokalen System oder Dienste auf einem
fremden Host überwachen soll. Fällt ein
lokal überwachter Dienst aus, versucht
der Watchdog, ihn neu zu starten. Gelingt dies nicht, schickt er eine E-Mail an
den Administrator oder eine Nachricht
an einen Pager. Der Netzwerkverwalter
erhält eine zweite Benachrichtigung,
wenn ein ausgefallener Dienst wieder
aktiv ist.
Die Benachrichtigung kennt Profile, in
denen sich bestimmte Uhrzeiten (aber
leider keine Wochentage) eintragen las-
32
L AN line 7/2000
falls als eigenes Produkt von Ipswitch
angebotene Watchdog “What’s Up” lässt
sich in das Überwachungskonzept integrieren. Sämtliche Dienste protokollieren ihre Aktivität standardmäßig in eigenen Log-Dateien. Alternativ können sie
die Protokolldaten an das NT-Ereignisprotokoll oder an einen (im Unix-Umfeld gebräuchlichen) Syslog-Server senden.
Noch leistungsfähiger sind die zahlreichen Kommandozeilenwerkzeuge, mit
denen sich Benutzer und Aliase in
großen Mengen einrichten lassen. Für
die alltäglichen Wartungsarbeiten eignet sich das Web-Interface oder das
Iradmin-Tool. Beide erfordern keinen
physischen Zugang zum Server.
BETRIEB Im Test arbeitet die Software
einwandfrei und ohne Störungen. Lediglich einige Details passen nicht in
das sonst gute Gesamtbild. So kann ein
Fehler im POP3-Protokoll E-Mail-Clients verwirren. Zudem fehlen einige
Buttons in der Web-Oberfläche – offenbar kopiert das Setup-Programm einige
Dateien in ein falsches Verzeichnis. Gar
nicht gefallen hat die Web-Oberfläche,
die sehr unübersichtlich wirkt. Immerhin kann der Administrator sie ganz
nach Belieben anpassen und seinen
Wünschen entsprechend gestalten – er
muss sich dazu jedoch ein paar Tage
Zeit nehmen und zahlreiche HTMLSeiten bearbeiten. Dabei kann er zum
Beispiel das Unternehmenslogo in das
Webinterface integrieren. Schön ist das
ausführliche und gut geschriebene
Handbuch, auch wenn es leider nur auf
englisch vorliegt.
FAZIT Ipswitch bietet mit Imail einen
ADMINISTRATION Für die Administ-
ration stehen dem Systemverwalter
zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Am einfachsten in der Bedienung
und gleichzeitig am mächtigsten ist das
mitgelieferte Admin-Tool, welches lokal auf dem Mail-Server ausgeführt
werden muss. Es wirkt ein wenig
schlicht, ist aber übersichtlich und bietet
alle notwendigen Funktionen. Der Systemverwalter kann damit zum Beispiel
sämtliche Dienste steuern, die Protokolldateien einsehen und einen Blick auf
die Warteschlange der ausgehenden
Mails werfen. Auf Wunsch lassen sich
Optionen für mehrere Benutzer gleichzeitig festlegen, was beispielsweise
nützlich ist, wenn eine bestimmte Benutzergruppe eine identische Beschränkung der Mailbox-Größe erhalten soll.
leistungsfähigen Mail-Server für Windows NT an, der zahlreiche Konfigurationsoptionen bietet und dennoch relativ leicht zu administrieren ist. Gefallen
hat die Möglichkeit, das Web-Interface
weitestgehend anzupassen. Auf der
Wunschliste steht noch ein deutsches
Handbuch. Für bis zu 250 Benutzer verlangt der Hersteller 1700 Mark, unbegrenzt viele Anwender dürfen für 2600
Mark E-Mails versenden. Die Mail-toFax-Option schlägt mit 350 Mark zu
Buche.
(Andreas Roeschies/gh)
Info:
Ipswitch/PSP Net
Tel.: 0 64 30/22 33
Web: www.ipswitch.com/Products/
IMail_Server/index.html
www.lanline.de
netzPRODUKTE/SERVICES
INHALT PRODUKT-NEWS
AKTIVE KOMPONENTEN
Aktive Komponenten: 34 Bridges, Router, Hubs,
Switches, Gateways, NICs, WLANs
Endgeräte: 36 Server, Workstations, NCs, Laptops,
PDAs, Drucker, Printserver, Scanner
Speichersysteme: 36 RAID, Backup-Hardware/Software, Speichersubsysteme, Festplatten, optische
Speicher, SANs
Schutz/Sicherheit: 38 Firewalls, Virenschutz, KryptoProdukte, Authentisierungssysteme, PKI-Lösungen,
USVs, Redundanzlösungen
Internet/Intranet: 40 Server und Clients für Internetbasierte Dienste, Web-Server, Browser, E-Commerce,
E-Business, Shop-Lösungen, HTML/XML-Editoren
Messaging: 40 E-Mail, X.400, Fax-Lösungen,
Verzeichnisdienste, Unified Messaging, EDI
Host-Anbindung: 42 Terminalemulationen,
Web-to-Host
Management: 42 NOS, System- und Netzwerkmanagement, DBMS, Remote-Control-Software, Dokumentenmanagement, CRM
Messtechnik: 44 Kabeltester, Protokoll-Analyzer,
ISDN-ATM-Tester
Verkabelung: 44 Kabel-(systeme), Stecker, Dosen,
Schränke, Mediakonverter, Monitorzusammenschalter,
Mobilar für Server-Räume
Einschubmodule
für GLS-1605
Zwei neue Einschubmodule
zur Erhöhung der Port-Dichte
der GLS-1605- und GLS402-Switches hat Richard
Hirschmann im Angebot. Die
Module eignen sich für Fast-
Ethernet-Uplinks im Backbone-Bereich sowie für den Anschluss von Server-Farmen
und den Einsatz von datenintensiven Anwendungen. Das
Fast-Ethernet-Modul
100ELMM12 verfügt über
zwölf 100Base-FX-Anschlüsse in MT-RJ-Ausführung für
Das Fast-Ethernet-Modul 100ELMM12 für den Gigabit-Ethernet-LANSwitch GLS verfügt über zwölf Glasfaseranschlüsse für Datenübertragungen bis zu 2000 Meter
34
L AN line 7/2000
Multimode-Glasfaserleitungen. Zwölf 10/100Base-TXAnschlüsse bietet das FastEthernet-Modul 100ELTP12.
Alle Ports sind autosensing
und können wahlweise in
Halb- oder Vollduplex betrieben werden. Die Einschubmodule lassen sich im laufenden Betrieb installieren und
austauschen. Für das Glasfasermodul verlangt Hirschmann rund 15.600 Mark, das
Kupfer-Pendant schlägt mit
rund 9800 Mark zu Buche.
(gh)
Info:
Richard Hirschmann
Tel.: 07127/14-0
Web: www.hirschmann.de/deutsch/
bereiche/nwt/nwt.html
E-Mail: [email protected]
Fast-Ethernet-Switch
für UTP und Fiber
Milan Technology, eine
Division von Digi International, stellt die beiden neuen
unmanaged Fast-EthernetSwitches S3130ST und
S3130SC vor. Beide Geräte
verfügen über je sieben
10/100-Base-TX-UTP-Ports
sowie über einen 100-BaseFX-Port für einen GlasfaserUplink. Im Vollduplex-Modus bieten die Switches Benutzern eine Bandbreite von
200 MBit/s. Der FX-Port
überträgt Daten über Entfernungen von bis zu zwei Kilometern. Daher eignen sich
die Switches auch zur Verbindung von verschiedenen
Gebäuden. Jedes Gerät speichert 1000 MAC-Adressen,
die es automatisch erkennt
und somit eine manuelle
Konfiguration durch den
Administrator
überflüssig
macht. Der S3130ST verfügt
über einen ST-Steckverbin-
der am Glasfaser-Port, der
S3130SC unterstützt SCStecker. Beide Switches kosten je rund 960 Mark. (gh)
Info:
Milan
Tel.: 0231/9747-0
Web: 216.122.116.99/switches/desktop/fethernet_fiber.html
E-Mail: [email protected]
Ethernet-Switch
für Voice over IP
Den Einsatz des Omnistack6024 Fast-Ethernet-Switches
empfiehlt Alcatel in konvergenten Netzen, die Sprache,
Video und Daten simultan
übertragen. Dazu stattet der
Hersteller den Switch mit
IEEE-802.1p-Funktionalität
aus, mit der Administratoren
bestimmten Verkehrsarten
Priorität einräumen können.
Der Omnistack unterstützt
zudem VLANs nach IEEE
802.1Q und ermöglich somit
eine Segmentierung des Netzes auf Layer 2. VLAN- und
QoS-Funktionen lassen sich
kombinieren, um bestimmten
Segmenten innerhalb eines
Unternehmens Vorrang zu
gewähren. Der Omnistack
6024 ist standardmäßig mit
24 Ports ausgestattet und lässt sich auf 96 Ports erweitern.
Jedes System kann zudem auf
100Base-FX sowie 1000Base-SX und -LX aufgerüstet
werden. Administratoren verwalten das Gerät über SNMP,
RMON-Support liefert Informationen über den Netzwerkverkehr. Der Switch ist ab sofort verfügbar und ab rund
4300 Mark zu haben. (gh)
Info:
Alcatel
Tel.: 0180/2313537
Web: www.alcatel.de/telecom/bsd/
data/o_stack.htm
www.lanline.de
netzPRODUKTE/SERVICES
ENDGERÄTE
Thin Client mit
Embedded NT
Unter der Bezeichnung
Winterm 8360SE Wincat hat
Wyse einen Thin Client auf
den Markt gebracht, bei dem
sich 32-Bit-Windows-Applikationen direkt in das Terminal integrieren lassen. Über
das Betriebssystem Windows
NT 4.0 Embedded werden
PC-Funktionalitäten
sowie
Treiber und Peripherie-Unterstützung bereitgestellt, integriert ist auch ein lokaler
Web-Browser (Internet Explorer 5.0). Das lokal bootende Winterm 8360 Wincat bietet 64 MByte Flash-RAM, 64
MByte RAM, 10/100Base-TFast-Ethernet, zwei serielle,
einen parallelen sowie einen
USB-Port und unterstützt eine
Monitorauflösung von 1280 x
1280 Bildpunkten. Der Thin
Client lässt sich unter zahlreichen
Server-Umgebungen
einsetzen: So bietet er 15 Terminal-Emulationen sowie Unterstützung für das Remote
Desktop Protocol von Microsoft und ICA von Citrix Systems. Das System eignet sich
nach Angaben des Herstellers
auch für Windows 2000 und
Citrix Metaframe für Windows 2000. Winterm 8360SE
SPEICHERSYSTEME
Wincat ist zum Preis von 2160
Mark erhältlich. (pf)
Info:
Wyse Technology GmbH
Tel.: 089/46 00 99-0
Web: www.wyse.com/winterm
Multifunktionaler
Netzwerkdrucker
Als Nachfolgemodell des
EPL-2700 präsentiert Epson
den multifunktionalen Netzwerkdrucker EPL-N2750. Er
ist serienmäßig mit einer
100Base-TX-Ethernet-Karte,
einem 166-MHz-RISC-Prozessor, 16 MByte Arbeitsspeicher (erweiterbar auf 256
MByte), einem Parallel-Port
sowie einer 500-Blatt-Universalkassette und einem 250Blatt-Mehrzweckpapiereinzug
ausgerüstet. Die Druckgeschwindigkeit des EPL-N2750
beträgt 27 Seiten pro Minute,
die Duckauflösung physikalisch 600 und interpoliert 1200
dpi (Microgray- und Kantenglättungsverfahren Biritech).
Die Preise liegen bei 4400
Mark beziehungsweise 4890
Mark (mit Adobe Postscript 3).
(pf)
Info:
Epson Deutschland GmbH
Tel.: 0180/523 41 50
Web: www.epson.de
LANline 7/2000, P15/6 (sm)
Der Epson EPL-N2750 kommt auf einen Durchsatz von 27 Seiten pro
Minute
36
L AN line 7/2000
30 Jahre haltbar:
TrueWORM-Speicher
Plasmon gibt die Verfügbarkeit der 8000-Serie, der vierten Generation von optischen
12-Zoll-TrueWORM-Laufwerken, -Datenträgern und Jukeboxen, in Europa bekannt.
Die Serie wird als Komplettlösung inklusive Datenträger,
Laufwerke, Jukeboxen sowie
Vor-Ort-Third-Party-Wartungsservice angeboten. Mit
einer Online-Speicherkapazität von 30 GByte pro Disk
bietet die 8000-Serie mehr als
die doppelte Kapazität gegenwärtiger 12-Zoll-Versionen.
Sie verfügt über eine SCSI-II(Fast/Wide-) Schnittstelle und
unterstützt 6,0 MByte/s. Im
Gegensatz zu den ersten drei
Generationen, die das traditionelle WORM-Aufzeichnungsverfahren (Write Once, Read
Many) eingesetzt haben, verwendet die neue Serie die Phase-Change-Write-Once-Technologie zur Datenspeicherung.
Sie vergrößert die Disk-Kapazität und beschleunigt den Datenverifikationsprozess für die
Laufwerke. In der 8000-Serie
werden 12-Zoll-Glasmedien
eingesetzt. Dadurch soll sichergestellt sein, dass die archivierten Daten für einen
Zeitraum von über 30 Jahren
geschützt und unveränderbar
gespeichert sind. Die 8000Laufwerke sind in RapidChangern sowie Jukeboxen erhältlich, wobei die Jukeboxen
mit 22 bis 141 Datenträgern
und mit bis zu fünf Laufwerken bestückt werden können.
Ihre Speicherkapazitäten reichen bis zu 4,2 Terabyte. Die
Preise beginnen bei 30.000
Dollar für die Laufwerke und
liegen je nach Konfiguration
zwischen
126.000
und
263.000 Dollar für die Jukeboxen.
Info:
Plasmon Data Limited
Tel.: 089/3246390
Web: www.plasmon.co.uk
DLT-1-basiertes
Tape-Backup
Mit dem DLT1-Stand-AloneBandspeichersubsystem sowie
dem DLT1-basierten Loaderxpress ergänzt Overland Data
seine Einstiegslösungen. Die
Bandspeichergeräte sind rückwärts kompatibel zu DLT4000
und damit für Unternehmen
geeignet, die ihre Storage-Ausstattung preiswert erweitern
möchten. Overlands DLT1Tape-Subsystem fasst native
Datenvolumen bis zu 40 Gigabyte bei einer Transferrate von
3 MByte/s. Komprimiert ergibt
das eine Speicherleistung von
80 Gigabyte und eine Übertragungsgeschwindigkeit von 6
MByte/s. Vergleichbare DDSLösungen bieten in der Regel
nur eine Kapazität von 20 Gigabyte bei 2,4 MByte/s. Der
DLT1-basierte Loaderxpress
bietet mit bis zu zehn integrierten Bändern eine Speicherkapazität bis zu 400 Gigabyte.
Loaderxpress wird von Software-Herstellern wie Veritas
Software, Computer Associates und Legato auf allen gängigen Plattformen wie Windows
NT, Sun Solaris, IBM AIX,
HP-UX, Linux und Novell
NetWare unterstützt. Das Tape-System kostet 3940 Mark,
der DLT1-basierte Loaderxpress ist in der Grundkonfiguration ab 9990 Mark verfügbar.
(sm)
Info:
Overland Data
Tel.: 089/94490212
Web: www.overlanddata.com
www.lanline.de
netzPRODUKTE/SERVICES
SCHUTZ/SICHERHEIT
Firewall, IDS
und VPN
Programmstart
verboten
rät ein- und ausgehenden
UDP- und ICMP-Verkehr
und lässt beispielsweise nur
dann eine ICMP-Echo-Reply
in das WAN hinaus, wenn aus
dem internen Netz ein gültiger ICMP-Echo-Request gestartet wurde. Auch gegen
Angriffe, die lediglich TCPSessions initiieren aber nicht
fortführen, kann der Appswitch schützen. In diesem Fall
nimmt zunächst das Gerät die
TCP-Connection-Requests
entgegen, die an einen bestimmten Server gerichtet
sind. Ist eine Verbindung gültig, reicht der Appswitch diese an den Server weiter. Andernfalls weist er die Verbindung ab. Zudem kann das
Gerät alle SYN-Requests, die
nicht innerhalb eines definierten Zeitraums von einem ACK
des Source-Hosts gefolgt werden, durch eine RST-Nachricht
an den anfragenden Rechner
zurücksetzen. Von Toplayers
Appswitch 2000 gibt es drei
Versionen, die ab einem Listenpreis von knapp 14.000 Dollar
erhältlich sind. Weitere Versionen mit einer höheren PortDichte und Gigabit-EthernetUnterstützung sind noch für
dieses Jahr geplant. (gh)
Eine Personal Firewall, Intrusion Detection System
(IDS) sowie eine Virtual-Private-Network-Lösung
für
PCs und Laptops möchte
Network Associates PGPDesktop-Security 7.0 sein.
Laut Hersteller prüft die Firewall-Komponente den gesamten Netzverkehr von und
zu dem individuellen Computer und schützt vor unautorisiertem Netzzugang. Das
Intrusion-Detection-System
basiert auf NAIs CybercopLösung und soll SYNund Ping-Floods, SmurfAttacken und Trojaner wie
Back-Orifice abwehren. PGPDesktop-Security baut automatisch
eine
sichere
VPN-Verbindung zu jedem
Netzwerkgerät auf, das
VPN-fähig ist. Laut Hersteller werden hier “führende”
VPN-Gateway-Lösungen
unterstützt. Lokale Daten
wie E-Mails, ganze Festplatten oder einzelne Dateien
verschlüsselt die Software
auf Wunsch des Anwenders.
Beim Aufbau einer PKI-Infrastruktur unterstützt das
Programm PGP-Keys und
X.509v3-Zertifikate. Administratoren wird die zentrale
Konfigurations-Software
“PGP Enterprise Administrator” freuen, die auch über
eine automatische UpdateFunktion verfügt. PGPDesktop-Security soll im
dritten Quartal verfügbar
sein. Ein Preis stand zu Redaktionsschluss noch nicht
fest. (gh)
Info:
Toplayer Networks
Tel.: 001/508/870-1300 ext. 170
Web: www.toplayer.com/
products/products.shtml
E-Mail: [email protected]
Info:
Network Associates
Tel.: 089/3707-1530
Web: www.pgp.com/international/
germany/
E-Mail: [email protected]
Appsense des gleichnamigen Herstellers ist eine Software zur Kontrolle von Anwendungen und ausführbaren Dateien in WindowsNetzwerken. Das Programm
verhindert die Ausführung
unterwünschter oder unbekannter Programme und
kann somit Skript-Viren wie
den I-Love-You-Virus abwehren. Auch Software wie
die “Moorhuhnjagd” kann
der Administrator auf den
Arbeitsplätzen seiner Mitarbeiter lahm legen. Versucht
ein Anwender, ein gesperrtes
Programm zu starten, erhält
er in einem Popup-Fenster
eine Warnmeldung. Hierbei hat der Netzverwalter
die Möglichkeit, entweder
die Ausführung unbekannter
Anwendungen verhindern,
oder detailliert festzulegen,
wer welche Dateien von welchen Verzeichnissen oder
Netzwerklaufwerken
aus
wann ausführen darf. Die Beschränkungen lassen sich auf
alle Anwender, definierte
Gruppen oder einzelne Benutzer anwenden. Appsense
wird zunächst auf einem zentralen Server installiert, von
dem aus die Clients ihre
Komponenten herunterladen
können. Insbesondere eignet
sich die Software für Terminal-Server-Umgebungen, wo
unerwünschte Software das
komplette System beeinträchtigen kann. Appsense
läuft auf allen Win32-Plattformen und kostet für 15 Benutzer und einen Server 6000
Mark. (gh)
Die Appswitches von Toplayer Networks schützen unter anderem Server
vor DDoS-Attacken
Switch mit
DDoS-Schutz
Der Appswitch 2000 von
Top Layer Networks ist ein
Layer-7-Switch, der spezifische Applikationen und
Transaktionstypen voneinander unterscheiden kann. Er
verfügt über 14 10/100-Nonblocking-Ethernet-Ports und
kommt hinter WAN-Routern
in der demilitarisieren Zone,
zwischen dem Schaltschrank
und dem Backbone-Switch
oder vor einer Serverfarm
zum Einsatz. Da das Gerät
nicht nur einzelne Pakete,
sondern den gesamten Verkehrsfluss nach Anwendung
und Benutzer-ID analysiert
und klassifiziert, kann es neben
Bandbreiten-Management, Application-Balancing,
Abrechnung des Netzverkehrs nach Nutzern und Anwendungen und regelbasiertem Routing auch als
Abwehrmaßnahme
gegen
DDoS-Attacken (Distrituted
Denial of Service) eingesetzt
werden. Dabei stellt der
Appswitch unter anderem sicher, dass in ICMP-, UDPund TCP-Paketen ungenutzte
Felder keine Daten enthalten,
die auf diesem Weg in das
Unternehmensnetz
eingeschleust werden könnten.
Weiterhin analysiert das Ge-
38
L AN line 7/2000
Info:
Appsense/GTS-Gral
Tel.: 06154/637-100
Web: www.gtsgral.de/produkte/
E-Mail: [email protected]
www.lanline.de
netzPRODUKTE/SERVICES
INTERNET/INTRANET
Internet-Server
für SMEs
Eine Komplettlösung für
die Internet-Anbindung kleiner und mittlerer Unternehmen (SME) will Dicas neuer
WAN-Guard sein. Das Gerät
ermöglicht bis zu 150 loka-
MESSAGING
Persönlicher Webshop
Die Münchner SoftwareSchmiede Hybris stellt die Version 2.0 ihrer Shop-Lösung
Webpiazza vor. Online-Händler können nun über Kundenprofile festlegen, welche Seiten
ein bestimmter Besucher zu se-
Dicas WAN-Guard ermöglicht kleinen Unternehmen den InternetZugang und stellt HTTP-, FTP- und E-Mail-Dienste zur Verfügung
len Benutzern den Internetzugang über ISDN, Modem,
Standleitung oder xDSL,
verfügt über eine integrierte
Firewall und stellt intern
und extern E-Mail-Dienste
(SMTP, POP3, IMAP4) sowie einen Web- und FTPServer zur Verfügung. Über
den ebenfalls integrierten
DHCP-Server erhalten alle
Benutzer ihre IP-Adresse,
der eigene DNS-Server löst
URLs in IP-Adressen auf.
Zudem lässt sich die Appliance als lokaler File- und
Print-Server nutzen. Zur Administration des knapp 4900
Mark teuren Geräts genügt
ein beliebiger Webbrowser.
(gh)
hen bekommt. Zudem ermöglicht das neue Release die persönliche Begrüßung der Kunden mit einer personalisierten
Startseite. Je nach Kundenkategorie kann der Händler unterschiedliche Preise festlegen. So
erhalten beispielsweise Wiederverkäufer andere Konditionen
als Endkunden. Alternativ lassen sich auch geschlossene Bereiche einrichten, zu denen nur
Besucher mit Passwort Zugang
erhalten. Wer gerne nach dem
Herdentrieb einkauft, wird die
neue Top-Seller-Liste zu schätzen wissen. Um auch international agieren zu können, unterstützt die Version 2.0 nun mehrere Sprachen. Das neue Release ist ab sofort verfügbar. (gh)
Info:
Dica Technologie
Tel.: 030/20353-300
Web: www.dica.de
E-Mail: [email protected]
Info:
Hybris
Tel.: 089/306697-0
Web: hybris.de/hybris.php3?
Status=3&Sprache=Deutsch
40
L AN line 7/2000
Messaging-Server
für SMS und Scall
In der neuen Version 2.2 bietet der SMS-Server Amberstar
von Open Planet jetzt zusätzlich Unterstützung für Scall.
Damit lassen sich Textbausteine oder manuelle Nachrichten
auch an Pager versenden. Server-seitig basiert Amberstar
auf Java und lässt sich nach
Angaben des Herstellers unter
Windows, Linux, Solaris und
anderen Betriebssystemen installieren. Weitgehende Plattformunabhängigkeit ist auch
Client-seitig gegeben: Es wird
lediglich ein Internet-Browser
(zum Beispiel ab Netscape 3.0)
benötigt. SMS- und ScallNachrichten lassen sich aber
auch über eine Spool-Datei aus
Anwendungen heraus versenden. Der Preis für die ServerLizenz von Amberstar beträgt
990 Mark, Client-Lizenzen kosten 185 Mark pro Arbeitsplatz. (pf)
Info:
Open Planet Solutions AG
Tel.: 08104/802-0
Web: www.openplanet.de
Messaging-Server
auf Java-Basis
Mit der neuen Version
2000.1 des Internet-Messaging-Servers Sonicmq verspricht Hersteller Progress
Software höhere Performance
(30 Prozent schnellere Übertragung von Punkt-zu-PunktMessages), umfangreichere
Plattformunterstützung sowie
einen höheren Grad an Sicherheit. Insbesondere will die
neue Version den wachsenden
Skalierbarkeitsanforderungen
im Business-to-Business- und
E-Commerce-Bereich gerecht
werden. Das Produkt läuft auf
JVMs ab Version 1.1.8 und ist
für Windows NT, Sun Solaris
und Linux zertifiziert. Sonicmq basiert auf den JMSSpezifikationen (Java Message
Service) von Sun (J2EE). Die
Small Business Edition des
Produkts kostet 1000 Dollar,
die Enterprise Edition 3000
Dollar; kostenlos steht die Developer Edition im Internet
zum Download bereit. (pf)
Info:
Progress Software GmbH
Tel.: 0221/935 79-0
Web: www.sonicmq.com
Mail-Plattform
für Windows 2000
Die Internet-Mail-Plattform
Sendmail für NT unterstützt ab
der neuen Version 3.0.2 auch
Windows 2000. Das Produkt
von Sendmail, Inc. ist nach Angaben des Herstellers für kleine
Unternehmen sowie kleine bis
mittelgroße ISPs konzipiert,
die eine komplette Mail-Routing- und Mail-Hosting-Lösung benötigen, zugleich aber
auf das Umfeld Windows-spezifischer
Standard-Verwaltungs-Tools und -leistungen
Wert legen. Sendmail für NT
und Windows 2000 beinhaltet
den Sendmail-MTA (Message
Transfer Agent), einen Message Store sowie einen POP3Server. Das Produkt wird nach
Angaben des deutschen Büros
mit einem kommerziellen Service- und Support-Angebot sowie einer deutschen 24/7-Telefon-Hotline unterstützt. Die Lizenz für einen einzelnen Server
einschließlich 50 User-Mailboxen kostet 1298 Mark. (pf)
Info:
Sendmail GmbH
Tel.: 089/57 959-0
Web: www.sendmail.com,
www.softline.de
www.lanline.de
netzPRODUKTE/SERVICES
MANAGEMENT
Policy-Management
für E-Business
Mit zahlreichen Verbesserungen sowie der Integration
mit HP Openview wartet die
neue Version 4.0 des PolicyManagementprogramms Solsoft NP auf. Sie soll das Design, die Verteilung und die
Wartung von Zugangs-Policies im gesamten Netzwerk
beschleunigen. Von zentraler
Stelle aus sollen sich so über
verschiedene Netzwerke hinweg die Sicherheits-Policies
von Geräten wie Router,
Firewalls oder Layer-3-Switches visuell erstellen, entwickeln, einsetzen und überprüfen lassen. Der Hersteller
spricht von einer Zeitersparnis von bis zu 90 Prozent.
Solsoft NP 4.0 läuft auf allen
gängigen Betriebssystemen
wie Windows 95, 98 und NT,
Sun Solaris, AIX, HP-UX,
Linux sowie Unix-Derivaten
von Berkeley (BSD). Die
Kosten für eine NP-Konfiguration mit zehn Schnittstellen
liegen bei zirka 13.500 Mark.
(pf)
Info:
Solsoft Europe
Tel.: 0033/147/15 55 85
Web: www.solsoft.com
Sicherheit
unter Kontrolle
F-Secure Plus for Tivoli
Enterprise heiß ein neues Modul für die Workstation Suite
von F-Secure. Es bietet nach
Angaben des Herstellers die
Möglichkeit, F-Secure-Produkte über die System- und
Netzwerkmanagementumgebung von Tivoli zu konfigurieren, zu kontrollieren und zu
beobachten. Der finnische
42
L AN line 7/2000
HOST-ANBINDUNG
Hersteller kann hierzu auf die
“Tivoli-Ready-Zertifizierung” verweisen, die er jetzt
für folgende Produkte erhalten hat: F-Secure Anti-Virus,
F-Secure Filecrypto, F-Secure VPN+, und F-Secure Distributed Firewall. Der Basispreis von F-Secure Plus for
Tivoli Enterprise beträgt 5000
Dollar bei einem Minimum
von 500 Anwendern, jede zusätzliche
Anwenderlizenz
kostet 6 Dollar. (pf)
Info:
F-Secure Corporation GmbH
Tel.: 089/242 18-0
Web: www.f-secure.com
Visio 2000 Enterprise
auf Deutsch
Die “Komplettlösung für
automatisierte IT-Entwicklung und -Dokumentation”
(Microsoft), Visio 2000 Enterprise, ist ab sofort auch in
einer deutschen Version verfügbar. Das Produkt wird dabei zugleich mit dem Service
Release 1 ausgeliefert, das die
Software dem Erscheinungsbild der Office-Familie des
Herstellers anpasst. Visio
2000 Enterprise bietet automatisierte Werkzeuge für den
Entwurf, die Dokumentation
und die Entwicklung von ITSystemen. Mit der Auto-Discovery-Technologie lassen
sich in Verbindung mit
14.000 detailgetreuen Netzwerkgeräte-Shapes automatisch Diagramme für LANs
und WANs erstellen. Der
Preis von Visio 2000 Enterprise liegt bei 1983 Mark, das
Update kostet 1293 Mark. (pf)
Info:
Microsoft GmbH
Tel.: 089/31 76-0
Web: www.microsoft.com/germany/
office/visio
WRQ Web-to-Host
Reflection 4.0
WRQ hat die neue Version
von Reflection for the Web
und Reflection for the Web,
Professional Edition vorgestellt. Im Release 4.0 bringt die
Software IBM-, HP-, Unixund Open-VMS-Anwendern
erweiterte Funktionalität in
Verbindung mit der Geschwindigkeit und dem geringen Speicherbedarf eines Thin
Clients. Zudem enthalten sind
erweiterte Tools für die Umwandlung von IBM-Mainframe- und AS/400-Green-Screens mit einem Web-Interface.
Das Java-basierende Reflection for the Web ist plattformunabhängig. Mit der 3812Printer-Emulation lassen sich
an einer AS/400 verbesserte
Druckaufträge
formatieren
und skalieren und sowohl auf
lokalen Druckern als auch auf
Netzwerkdruckern ausführen.
Verbindungen zu Host Print
Transform und Nicht-HPTGeräten werden unterstützt
und vereinfachen das AS/400Printing. Zusätzliche Unterstützung für den Loggingund Kontroll-Modus beim
Drucken steht den VT-Emulations-Anwendern zur Verfügung. Ebenfalls neu in der
Version 4.0 ist der Support für
den Datenbanktransfer in
IBM-5250-Terminal-Sitzungen. Zusätzlich können bei Bedarf ASCII-Daten empfangen
und gesendet werden. Der
Makrorekorder automatisiert
Routineaufgaben. Die Preise
für die neue Reflection-Software liegen bei einer 20-UserLizenz bei 300 Mark pro Platz
(wenn tatsächlich nur 20 Stationen zugreifen können), beziehungsweise 520 Mark pro
Station (wenn gleichzeitig bis
zu 20 User aus einer beliebigen
Zahl von Anwendern zugreifen können). (sm)
Info:
WRQ Software
Tel.: 02102/4965-0
Web: www.wrq.com
Attachmate Webto-Host: E-Vantage
Attachmate bringt mit EVantage Enterprise Access
Objects eine Host-Connectivity-Lösung, die es erlaubt, Informationen aus Host-Systemen in Echtzeit in kundenspezifische Applikationen oder
Standard-Front-Office-Anwendungen zu integrieren. Aktuelle Veränderungen auf
Mainframe-, Midrange- oder
AS/400-Systemen fließen damit unmittelbar in aktuelle EBusiness-Lösungen ein. EVantage Enterprise Objects besteht aus einer Reihe Client-basierter COM-Objekte und ActiveX-Controls, die eine direkte bidirektionale Verbindung
mit Mainframe-, Midrange
oder AS/400-Systemen realisieren. Für den Host-Zugriff
werden die Objekte über
COM-kompatible StandardEntwicklungssprachen aufgerufen. Die Objekte stellen dann
die Verbindung her und greifen
auf die jeweils angesprochenen
Host-Bildschirme zu. Darüber
hinaus erledigen die Objekte
die Übertragung der Daten
zwischen
Front-Office-Anwendung und Host-Applikation. Eine Desktop-Lizenz von
Attachmates-E-Vantage Enterprise Access Objects kostet
700 Mark. (sm)
Info:
Attachmate International
Tel.: 089/99351-203
Web: www.attachmate.de
www.lanline.de
netzPRODUKTE/SERVICES
MESSTECHNIK
VERKABELUNG
Mobilfunkzellen
überprüfen
Dritte Version
des DSP-4000
Mit dem Handmessgerät
Lite 3000 von GN Nettest
kann der Anwender den Signalisierungs- und Übertragungsbereich einer Mobilfunkzelle überprüfen. Während der Messung wird ein
Gespräch in einer Zelle aufgebaut, wobei die Pegelverhältnisse zwischen -50 und -80
dBm liegen sollten. Dies lässt
sich über die Antenne des
Test-Handys einstellen; dabei
soll es auch möglich sein, direkt neben der Verstärkereinheit (BTS: Base Transceiver
Station) zu testen. Den Signalling Time Slot stellt der
Anwender auf dem D-Kanal
der zu messenden BTS ein.
Bei Wirknetzstationen zeigt
das Gerät die Signalisierungen aller Gespräche an, die
über diesen LAPD-Kanal laufen (LAPD: Link Access Procedure D-Kanal). Um auf das
Testgespräch zu triggern, lassen sich verschiedene Filter
einstellen. Mit dem Terminal
Endpoint Indentifier hat der
Anwender zum Beispiel die
Möglichkeit, über den logischen Kanal der BTS die
Adresse des Transceivers
(TRX) zu erhalten, über den
das Testgespräch läuft. Zusätzlich ist für das Lite 3000
ein GSM-Software-Paket erhältlich, so dass der Installateur oder Wartungstechniker
auch die Transceiver-Mounted-Amplifier-Funktion und
deren Verstärkung in einer
Mobilfunkzelle überprüfen
kann. Das Gerät kostet mit der
GSM-Software rund 15.500
Mark. (db)
Der Kabeltester DSP-4000
von Fluke bietet mit der Software-Version 3.0 Diagnosemöglichkeiten wie Utilizing
High Definition Time Domain
Crosstalk (HDTDX) und High
Definition Time Domain Reflectometry (HDTDR). Mit
diesen Funktionen soll das
Gerät in besonders kurzer Zeit
die Auslöser für Nebensprechen und Rückflussdämpfung
lokalisieren können. Die Software wertet hierzu die gesamte
Übertragungsstrecke aus, so
dass sowohl das Nebensprechen am nahen als auch am entfernten Ende erfasst wird. Die
Ergebnisse der HDTDR-Messung soll das Gerät interpretieren und benutzerfreundlich
aufbereiten. Auch Probleme
mit Anschlüssen, Kabeln oder
Adaptern findet das Gerät und
zeigt sie grafisch an. Der DSP-
Info:
GN Nettest
Tel.: 089/998901-0
Web: www.gnnettest.com
44
L AN line 7/2000
400 arbeitet bis 350 MHz und
unterstützt alle Messfunktionen, die die Normungsgremien
gerade für Verkabelungen
höher Klasse D/Kategorie 5
entwickeln. Wer bereits einen
DSP-4000 besitzt, kann sich
die neue Software kostenfrei
von der Fluke-Website herunterladen. (db)
Info:
Fluke
Tel.: 0561/9594-0
Web: www.fluke.de
Konvertermodule
unterstützen WDM
Für seine Fiber-Driver-Medienkonverter
entwickelte
Nbase-Xyplex Konvertermodule, die Gigabit Ethernet
über lange Distanzen übertragen können. Das sogenannte
Coarse-Wave-Division-Multiplexing verteilt die Übertragung auf vier Wellenlängen-
Das Fiber-Driver-Chassis mit vier neuen Konvertermodule
Quelle: Nbase-Xyplex
kanäle. Zudem soll die integrierte Lasertechnik TX- und
RX-Signale kombiniert über
eine Faser übertragen können.
Insgesamt umfasst die FiberDriver-Familie mehr als 150
verschiedene Module, die nahezu jedes Kommunikationsprotokoll abdecken und sowohl Konvertierungen von
Kupfer auf Glasfaser als auch
von Mulitmode- auf Singlemode-Fasern
ermöglichen
sollen. Das Basis-Chassis gibt
es mit einem, zwei, vier oder
16 Slots. Die Preise bewegen
sich zwischen 300 und 30.000
Mark. (db)
Info:
Nbase-Xyplex
Tel.: 06074/4994-0
Web: www.nbase-xyplex.de
15 Minuten
Funktion im Brandfall
Die Lichtwellenleiterkabel
der Reihe Optoversal von
Dätwyler sollen im Brandfall
bis zu einer Viertelstunde
lang eine Datenübertragung
garantieren können. Das ergaben laut Hersteller Tests der
Bundesanstalt für Materialprüfung in Braunschweig
(iBMB). Der Längs- und
Querwasserschutz dieser Kabel besteht aus Quellvlies und
-garnen. Die Kabel eignen
sich sowohl für die Primärverkabelung als auch für den
Einsatz in Gebäuden, hier vor
allem für Rechenzentren und
andere sensible Bereiche. Die
Kabel können mit verschieden Fasertypen ausgestattet
werden und sind in den Aufbauten 1x4, 1x8, 1x12 und
nx12 bis zu 144 Fasern lieferbar. (db)
Info:
Dätwyler Kabel + Systeme
Tel.: 08165/950125
Web.: www.daetwyler.de
www.lanline.de
netzTECHNIK
LOAD-BALANCING-ARCHITEKTUREN
Antriebssysteme
für Web-Switches
Stark frequentierte Web-Sites laufen schon lange nicht mehr auf einem
einzelnen Server. Bei großen Web-Hostern sorgen Web-Switches für die
gleichmäßige Verteilung der Anfragen aus dem Internet auf einzelne
Maschinen einer Server-Farm. Die am Markt verfügbaren Load-Balancer unterscheiden sich dabei nicht nur in ihrem Funktionsumfang. Auch
die eingesetzte Architektur hat Einfluss auf Skalierbarkeit und
Performance.
mmer mehr Internet-Nutzer fordern
neue und komplexe Anwendungen:
Aktuelle Börseninformationen per WebTV, Electronic-Shopping und elektronischer Handel im Business-to-Business-
I
Bei populären Websites verarbeiten inzwischen eine Vielzahl von Servern, oft
in Server-Farmen zusammengeschlossen, die Anfragen der Benutzer. Für deren Verteilung kommen Load-Balan-
Web-Switches mit einer zentralen Architektur eignen sich für Websites, die wenig Datenverkehr verarbeiten und nur ein einfaches Traffic-Management gewährleisten müssen
Bereich verlangen nach Klassifizierung
des Verkehrs, mehr Bandbreite und effizienter Auslastung der Netzwerkressourcen. Hinzu kommt, dass auch die eigentliche Infrastruktur im Web umfangreicher wird. So bedienen nur noch bei kleinen bis mittelgroßen Web-Präsenzen einzelne Server die Anfragen aus dem Web.
48
L AN line 7/2000
cing-Systeme – so genannte Web-Switches – zum Einsatz.
ANFORDERUNGEN Die Geräte müssen
heute jedoch nicht nur Request auf wenig ausgelastete Server verteilen, sondern zunehmend zwischen Verkehrsklassen, Anwendungen und Inhalten un-
terscheiden. Web-Switches sollen also
Session-basierendes Traffic-Management beherrschen, wobei die Definition
von “Session” je nach Applikation variiert. Hierfür analysiert das Gerät Informationen in den IP-Paketen, die den
Protokollschichten 4 bis 7 des OSI-Models zugeordnet sind. Die Klassifizierung von Web-Sessions ist dabei weitaus komplexer als das reine Untersuchen von Datenpaketen nach Layer-4Port-Nummern innerhalb der Protokolle
TCP oder UDP. HTTP 1.1 ermöglicht
beispielsweise die Abwicklung von
Transaktionen über eine einzige TCPVerbindung. Zudem halten viele Websites spezifische Daten auf speziellen Servern vor. So liegen zum Beispiel Grafiken auf einem Server, der für schnellen
Durchsatz optimiert ist, während CGISkripte auf einer rechenstarken Maschine untergebracht sind. Um die Benutzeranforderungen dann an den Server weiterzuleiten, der einerseits am besten verfügbar ist und auch wirklich die angeforderte Information vorhält, muss der
Web-Switch die URL in jedem HTTPRequest prüfen. Ohne intelligentes
Web-Switching müsste in diesem Fall
jeder Server den gesamten Inhalt der
ganzen Website spiegeln. Das entspricht mit Sicherheit nicht einer optimalen Nutzung vorhandener Ressourcen.
Hinzu kommen weitere Anforderungen wie die Unterstützung von “persistent connections”. Ein klassisches Beispiel hierfür sind E-Commerce-Anwendungen. Würde hier die Verbindung
während des Einkaufs nicht über ein und
denselben Server abgewickelt, dann wäre beispielsweise beim Wechsel auf einen anderen Server plötzlich der Warenkorb des Benutzers leer. Denn die vom
Benutzer ausgewählten Artikel werden
in der Regel nicht mittels Cookies auf
dem lokalen PC, sondern auf dem WebServer des Anbieters gespeichert. Am
Anfang des Internet-Zeitalters war es
noch relativ leicht, eine Persistenz zu
gewährleisten. Denn eine Quell-IPAdresse konnte immer genau einem bestimmten Client zugeordnet werden.
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netzTECHNIK
Der Einsatz von Proxies und Application-Level-Firewalls macht die Situation heute komplexer. Web-Switches
benötigen deshalb genauere Angaben,
um eine direkte Relation oder Verbindung zwischen einem Client und dem
dazugehörigen Server herzustellen.
Hierfür analysieren die Geräte Informationen, die im Inhalt der Session eingebettet sind. Das sind zum Beispiel Identifier für Secure-Socket-Layer (SSL),
Cookies oder URLs.
Eine weitere Anforderung an WebSwitches ist die Gewährleistung von
QoS (Quality of Service) auf der Content-Seite. Denn die Geräte bilden eine
Art Sammelpunkt für eine Vielzahl von
Servern, die alle mit dem Internet verbunden sind und unterschiedliche Applikationen hosten. QoS-Funktionalität
ist daher für Internet-Service-Provider
(ISPs) besonders wichtig: Denn Geschäftskunden benötigen eine garantierte Bandbreite für ihre Transaktionen und
wollen diese nicht mit Privatkunden teilen, die gerade eine große Videodatei laden. Für effizientes Bandbreitenmanagement muss das Gerät also entweder
auf einer leistungsfähigen Hardware basieren, die mehrere 100.000 Datenströme mit unterschiedlichen Switching-Regeln verarbeiten kann. Oder der Switch
verfügt über parallele Prozessoren, die
Bandbreitenmanagement für mehrere
100 Server unterstützen und so den Verkehr schnell abarbeiten.
Da der Web-Switch in der Regel als
Server-Front-End im Netzwerk eingesetzt wird, sollte das Produkt auch Sicherheitsfunktionen bieten, um die dahinter liegenden Systeme vor unerlaubten Zugriffen und Attacken zu schützen.
Natürlich übernehmen in der Regel
WAN-Router und Firewalls diese Aufgaben. Allerdings ist die Leistungsfähigkeit dieser Geräte bei umfassenden
Filterfunktionen und gleichzeitig hohem
Datenvolumen begrenzt. Web-Switches
können also beim Filtern des Verkehrs
Router und Firewalls entlasten. Die
Funktionalitäten hierfür sind DesignBestandteil der “Control-Plane” im
Switch, die im Vergleich zu her-
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kömmlichen Layer-2/3-Switches komplexer ausgelegt ist. Denn diese Aufgaben erfordern nicht nur mehr CPU-Leistung als bei üblichem Layer-2/3-Switching, sie werden auch häufiger durchgeführt.
Kommt zum Beispiel ein neuer Frame
am Port des Switches an, entscheidet
zunächst die “Forwarding-Plane”, ob
dieser Frame Bestandteil einer bestehenden oder einer neuen Session ist.
Die Informationen dafür liegen in einer
Tabelle mit sämtlichen Statusinforma-
Web-Switches auf leistungsfähigen
Prozessoren basieren.
ARCHITEKTUREN Bisher gibt es drei
verschiedene Designansätze für diese
Geräte. Bei einem zentralisierten System
erfolgen Forwarding und Control über eine zentrale CPU. Diese Architektur ist
klassisch für herkömmliche Layer-2/3Switches, denen später zusätzliche Session-Processing-Funktionalitäten hinzugefügt wurden. Die Datenpakete der Forwarding-Plane können zwar auf die ein-
Eine verteilte Architektur eignet sich für Websites, bei denen eine hohe Geschwindigkeit und kurze Latenzzeiten gefordert sind
tionen aller aktiven Verbindungen und
geben Auskunft darüber, wie mit dem
Frame zu verfahren ist. Sind keine Informationen für diese spezielle Connection vorhanden, geht der Frame weiter
an die Control-Plane. Dort wird eine
Forwarding-Entscheidung
getroffen,
und der Frame geht zurück über die Forwarding-Plane an seinen Zielort.
Kommt ein Datenstrom am Port an, der
bereits analysiert wurde, schickt die
Forwarding-Plane die Pakete direkt an
die Zieladresse. Die Control-Plane wird
dabei nicht konsultiert. Die Aufgaben,
die auf Ebene der Control-Plane durchgeführt werden, sind sehr komplex.
Deshalb sollte die Architektur eines
zelnen Ports verteilt werden. Pakete, die
Session-Processing benötigen, müssen
jedoch zunächst durch die zentrale CPU
laufen, da dort NAT (Network Address
Translation) und TCP-Connection-Splicing stattfindet. Erst danach werden die
Daten zur Forwarding-Plane weitergeleitet. Diese Lösung eignet sich besonders
für Topologien wie WAN-Links, bei
denen der Verkehr hauptsächlich über
einen einzigen Port hereinkommt.
Prozessorleistung und Speicher stehen
dann einem Port zur Verfügung. Bei hohem Datenaufkommen – oder wenn die
Pakete auf mehreren Ports eintreffen –
ist dieses Modell nicht flexibel genug.
Denn das komplette Session-Processing
L AN line 7/2000
49
netzTECHNIK
und auch einfaches Forwarding muss
dann durch die zentrale CPU gehen. Eine zentrale Architektur ist also eher für
Websites gedacht, die wenig Datenverkehr verarbeiten und ein einfaches Traffic-Management gewährleisten müssen.
Eine verteilte Pro-Port-ProcessingArchitektur ist quasi das Extrem zum
zentralisierten Ansatz. Bei diesem Design steht jedem Port eine eigene Control- und Forwarding-Plane zur Verfü-
hohes Datenaufkommen zu verarbeiten.
Darüber hinaus kann jeder Port nur auf
seinen lokalen Speicher zugreifen. Das
heißt, dass ungenutzte Ressourcen nicht
geteilt werden und Entscheidungen
über die Verfahrensweise von Paketen
nur lokal getroffen werden können.
Eine weitere Variante ist das zweistufige Hybrid-Design. Diese Architektur
ist eine Kombination aus zentraler und
verteilter Architektur. Das gesamte
Forwarding-Ports ab, die die zentrale
CPU gleichzeitig unterstützen muss sowie von der Leistung der Control-Pro-
Glossar
CONTROL-PLANE:
Steuerungsebene eines Web-Switches, in
der die eigentlichen Switching-Entscheidungen getroffen werden
CONTENT-PARSING:
Die Auswertung des Inhalts einer Webanfrage
FORWARDING-PLANE:
Die Ebene eines Web-Switches, die sich
mit dem Weiterleiten der Datenpakete
befasst
PERSISTENT CONNECTIONS:
Aufeinanderfolgende TCP-Sessions eines
Clients werden gleich behandelt, also auf
den gleichen Server weitergeleitet
SESSION-SPLICING:
Hybridarchitekturen vereinen den zentralisierten und verteilten Ansatz in einem Modell
gung. Die Ports können allerdings untereinander keine Ressourcen austauschen oder gemeinsam nutzen. Datenverkehr wird schnell verarbeitet, da alle
Funktionen direkt am Eingangs-Port erledigt werden. Das System bietet ein
hohes Maß an Performance, denn der
Abstand zwischen Forwarding- und
Control-Plane ist quasi gleich Null. Damit ist diese Architektur besonders
sinnvoll, wenn hohe Geschwindigkeit
und kurze Latenzzeiten gefordert sind.
Auch in Umgebungen, bei denen ein
hoher Datenverkehr über mehrere Ports
eintrifft, bietet sich die verteilte ProPort-Architektur an. Es gibt allerdings
auch einige Einschränkungen: So sind
die Kosten pro Port relativ hoch, da jeder Port separat mit ausreichend Speicher ausgestattet wird, um auch ein
50
L AN line 7/2000
Control-Plane-Processing findet hier in
einer zentralen CPU statt. Für Forwarding-Funktionen hat jeder Port eine eigene Plane. Damit stehen die Informationen der Control-Plane allgemein allen Ports zur Verfügung. Zudem
wickeln diese Web-Switches alle Forwarding-Funktionen ab, ohne auf die
zentrale CPU zuzugreifen. Einige Ausführungen dieses Designs unterscheiden zusätzlich zwischen Layer-4- und
Layer-7-Forwarding. Die Plane ist dabei aufgeteilt: Layer-4-Session-Forwarding wie einfaches NAT oder TCPPort-Translation erfolgt direkt an den
einzelnen Ports. TCP-Connection-Splicing und andere Layer-7-ForwardingFeatures verarbeitet die zentralen CPU.
Die Effizienz von Hybridarchitekturen
hängt maßgeblich von der Anzahl der
Bevor ein Client eine Web-Anfrage stellen kann, baut er eine TCP-Verbindung
zum Server auf. Da der Web-Switch noch
nicht den Inhalt der Anfrage kennt und
somit noch nicht weiß, an welchen Server
er die Anfrage weiterleiten kann, muss er
diese terminieren und speichern, bis die
eigentliche Anfrage (HTTP-GETRequest) vom Client gesendet wird. Der
Switch öffnet daraufhin eine TCP-Verbindung zum entsprechenden Server und
verschmilzt dann beide Verbindungen
(Client-Switch und Switch-Server). Der
Client merkt hierbei nicht, dass sich ein
Web-Switch zwischen ihm und dem Server befindet.
STATEFUL CONNECTION:
Jede TCP-Verbindung ist stateful. Das
heißt, sie hat zu jedem Zeitpunkt einen
definierten Status (Aufbau – Offen – Abbau)
cessing-Engine. Dieses Modell verursacht zudem ein höheres Kommunikationsaufkommen im Switch selbst, was
zu einer erhöhten Belastung der Gesamtstruktur des Geräts führen kann.
Alternativ ist ein so genannter Out-ofBand-Link zwischen Forwarding- und
Control-Plane erforderlich. Um festzustellen, ob diese Architektur geeignet ist,
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netzTECHNIK
sollte der Administrator hier die “Distanz” zwischen Forwarding- und Control-Plane beachten. Meist lässt sich sie
sich ermitteln, indem der “Abstand” zwischen den beiden Planes und die Geschwindigkeit des Übertragungsmediums für die Kommunikation untereinander in Relation gesetzt werden. Darüber
hinaus ist es sinnvoll, die Leistung des
verkehr. Aber nicht jeder Prozessor ist
dem gesamten Traffic ausgesetzt.
Erreicht ein Datenpaket einen Port, so
wendet der Eingangs-Port einen Algorithmus auf die Quell-IP-Adresse an,
der dann einen einzelnen Prozessor pro
Port als dedizierten Prozessor für diese
Anfrage auswählt. Alle Pakete einer bestimmten Quell-IP-Adresse werden da-
Die Virtual-Matrix-Architektur verteilt Anfragen, die an einem beliebigen Port eingehen,
auf weniger belastete Prozessoren anderer Ports
Prozessors, das geschätzte Verkehrsaufkommen sowie die Komplexität der Processing-Funktionen zu prüfen.
Eine weitere Switching-Architektur –
wie die “Virtual Matrix Architecture”
von Alteon Websystems – ermöglicht
jedem Port den gemeinsamen Zugriff
auf alle Ressourcen des Web-Switches.
Dieser Ansatz vereint die Flexibilität einer zentralen Speicherarchitektur mit
der Geschwindigkeit einer verteilten
Prozessorarchitektur. Bisher basierten
beispielsweise die Geräte von Alteon
auf einer verteilten Prozessorarchitektur mit einem Netzwerk-ASIC pro Port,
der von zwei RISC-Prozessoren unterstützt wird. Da Forwarding- und Control-Plane in einem einzigen ASIC eingebunden sind, ist der “Abstand” der
beiden quasi Null. Das macht diese Architektur bereits sehr schnell. Durch eine Erweiterung der Firmware steht jetzt
die Leistung aller Prozessoren und des
gesamten Speichers dynamisch allen
Ports zur Verfügung. Die Prozessoren
teilen sich zwar weiterhin den Daten-
52
L AN line 7/2000
bei immer nur von demselben Prozessor
bearbeitet. Der ausgewählte Prozessor
überprüft anschließend seine lokale
Session-Tabelle und trifft eine Forwarding-Entscheidung wie beispielsweise
Content-Parsing, Auswahl eines Servers, Metering der Bandbreitenauslastung, NAT oder TCP-Connection-Splicing. Die benötigte Latenzzeit, um dieses Vorgehen durchzuführen, liegt zwischen 50 und 60 Mikrosekunden pro
Datenpaket von 64 Byte. Der ausgehende Datenverkehr nutzt die gleiche Routine. So sieht der dedizierte Prozessor
praktisch den Verkehr in beide Richtungen und kann Informationen, über den
Status der Anfragen im lokalen Speicher halten. Damit sind diese Daten bei
einem erneuten Request schneller zugänglich. Bestimmte Informationen
beispielsweise für Packet-Filtering,
Content-Parsing-Rules oder andere allgemeine Daten für den Entscheidungsprozess müssen jedem Prozessor zur
Verfügung stehen. Deshalb hält jeder
Port die Zugangskontrollliste für alle
Eingangs-Ports im lokalen Speicher.
Das erlaubt ein unterschiedliches Traffic-Filtering pro Port. Der ausgewählte
dedizierte Port bearbeitet Session-Processing und Layer-3-Switching, während alle Switching-Funktionalitäten im
Layer 2 direkt am Eingangs-Port abgewickelt werden. Die Architektur verarbeitet auch persistente Verbindungen
mit unterschiedlichen Quell-IP-Adressen wie zum Beispiel von Anfragen, die
über Proxies oder Firewalls kommen.
Dazu speichert ein Prozessor – meist
der am Uplink-Port – eine globale Statustabelle für alle persistenten Sessions.
Die vorgestellten Architekturen unterscheiden sich wesentlich, und jede eignet
sich für unterschiedliche Anforderungen.
Vor dem Kauf sollten Administratoren daher den konkreten Bedarf für ihr Unternehmen genau prüfen, die in Betracht kommenden Geräte und die zugrundeliegende
Technik verstehen und die verschiedenen
Angebote sorgfältig vergleichen.
(Roland Hamann/gh)
Roland Hamann ist Sales-Manager für
Alteon Websystems in Deutschland.
So erreichen Sie die Redaktion:
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089/45616-226
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Dr. Götz Güttich
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Marco Wagner
089/45616-105
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Fax: 089/45616-200
www.lanline.de
netzTECHNIK
PUBLIC-KEY-INFRASTRUKTUREN
PKI-Anwendungen
integrieren
Eine PKI-Umgebung besteht grundsätzlich aus folgenden drei Komponenten: einer Instanz, die die Zertifikate ausstellt (CA, Certification
Authority), einem Distributionssystem, mit dem der öffentliche Zugriff
auf die ausgestellten Zertifikate gewährleistet wird. Wichtigster
Bestandteil des Distributionssystems ist ein Verzeichnis (LDAP oder
X.500), in dem die CA die ausgestellten Zertifikate hinterlegt. Die
dritte Komponente sind PKI-fähige Applikationen, in denen die Zertifikate benutzt werden können.
ie derzeit wohl wichtigsten Anwendungen im PKI-Bereich sind die
Verschlüsselung und Signatur von EMails, die Authentifizierung und Verschlüsselung im VPN-Bereich sowie die
Authentifizierung und Verschlüsselung
für Web-Anwendungen. In allen drei genannten Bereichen ist auch die Integration von Smart-Cards möglich. Hierbei
wird der private Schlüssel in einem geschützten Speicherbereich auf der SmartCard abgelegt, der nicht von außen her
ausgelesen kann. Es ist lediglich möglich, dem Krypto-Chip auf der Karte Daten zu schicken, der diese dann mit dem
privaten Schlüssel signiert beziehungsweise entschlüsselt.
Die Karte selbst ist durch eine PIN gesichert, die vor der Benutzung eingegeben werden muss. An dieser Stelle verfügen die Smart-Cards über einen ähnlichen Sicherheitsmechanismus wie beispielsweise die Karten für Mobiltelefone,
durch den die Karte sich nach drei
falschen PIN-Eingaben selbst sperrt. Danach kann sie nur noch durch einen deutlich längeren Unlock-Code (im Mobilfunkbereich auch Super-PIN genannt)
wieder entsperrt werden.
Dieser Schutzmechanismus bringt einen deutlichen Vorteil gegenüber dem
Ablegen des privaten Schlüssels in einer
D
54
L AN line 7/2000
passwortgeschützten Datei, da diese
durch einen Brute-Force-Angriff auf das
Passwort geknackt werden kann.
Die Integration der Smart-Cards in die
Anwendungen erfolgt mit einer standardisierten Schnittstelle – PKCS11. PKCS
steht für Public-Key-Cryptography-Standard und ist eine Serie von Standards, die
von der Firma RSA entwickelt und gewartet werden. Der PKCS-Standard
Nummer 11 definiert eine API, mit der
eine Anwendung die kryptografischen
Funktionen einer Smart-Card nutzen
kann. Für diese API liefern die SmartCard-Hersteller eine Implementierung in
Form einer Bibliothek mit, die dann in
die Anwendung, etwa dem Netscape Navigator, eingebunden werden kann. Das
Interessante hierbei ist, dass dasselbe
Schlüsselpaar und Zertifikat auf der
Smart-Card in verschiedenen Anwendungen benutzt werden kann, beispielsweise im Mail-Client zur Signatur von
E-Mails und im Web-Browser zur Authentifizierung.
Über die reine Kryptofunktionalität
hinaus bieten einige Kartenprodukte
auch noch weitere Features, zum Beispiel
das Speichern von Benutzer-/PasswortKombinationen im geschützten Speicherbereich oder auch die Generierung
von Einmal-Passwörtern zur Authentifizierung.
PKI-ANWENDUNGEN FÜR SICHERE
E-MAIL In diesem Bereich erfüllen siche-
re Mail-Clients insbesondere zwei Aufgaben: Die Verschlüsselung und die Signatur von Nachrichten. Diese Funktionalität
ist ansatzweise bereits in gängigen MailClients wie Microsoft Outlook oder Netscape vorhanden. Leistungsfähiger sind
aber spezielle Plug-ins, die die Verschlüs-
Bild 1. Verwendung von Zertifikaten
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netzTECHNIK
selung und Signatur übernehmen. Solche
Plug-ins sind etwa für Outlook oder auch
Lotus Notes verfügbar und meistens auch
in der Lage, über PKCS11 auf eine SmartCard zuzugreifen, um Daten signieren
oder verschlüsseln zu lassen.
Weitere Aufgaben eines solchen Plugins sind die Validierung der Zertifikate
der Absender. Hierzu können Produkte
– als Gateway-zu-Gateway-Verschlüsselung zwischen einem Router und einer Firewall,
– zwischen einem VPN-Client und einer
Firewall.
Die Beantragung und der Import von
Zertifikaten erfolgt entweder über Online-Protokolle oder dateigestützt. Für
das Zertifikats-Handling seiner Router
Bild 2. IPSec im VPN-Umfeld
wie Mailsecure von Baltimore auch auf
einen LDAP-Server zugreifen, um die
Zertifikate abzurufen.
PKI-ANWENDUNGEN IM VPN-BEREICH
IPSec ist momentan das Protokoll zur sicheren Datenübertragung auf IP-Basis.
Als Bindeglied zwischen den Themen
PKI und VPN, da die Verschlüsselung mit
IPSEC unter anderem auch mit PublicKey-Verfahren und Zertifikaten erfolgen
kann. Eine Firewall oder eine Software
auf einem VPN-Client, die IPSEC mit Public-Key-Verfahren einsetzt, ist somit
auch eine PKI-fähige Anwendung.
Bild 2 zeigt Beispiele, wie IPSec unter
Verwendung von Zertifikaten zwischen
verschiedenen Endpunkten im VPN-Bereich eingesetzt werden kann:
– als Gateway-zu-Gateway-Verschlüsselung zwischen zwei Firewalls,
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hat Cisco ein proprietäres Protokoll namens CEP (Cisco-Enrollment-Protokoll)
entwickelt. CEP gestattet es einem Router, über ein entsprechendes Gateway bei
der CA ein Zertifikat für das Schlüsselpaar des Routers online zu beantragen
und abzuholen.
Client-seitig ist es auch im VPN-Bereich möglich, mit Smart-Cards zu arbeiten. So bietet Checkpoint Securemote die
Möglichkeit, das für die IPSec-Verbindung benötigte Zertifikat von einer
Smart-Card auszulesen.
Über die Verschlüsselung und Authentifizierung hinaus können Benutzerzertifikate in der Firewall auch für die Autorisierung verwendet werden. Die Grundlage hierfür ist der Distinguished Name im
Zertifikat, der die Identität des Benutzers
repräsentiert. Es ist möglich, Benutzergruppen mit solchen Distinguished Na-
mes anzulegen, die dann in Firewall-Regeln angegeben werden können. Die
Speicherung dieser Gruppen erfolgt in einem LDAP-Server, in dem auch die Zertifikate als Attribute der Benutzerobjekte
abgelegt sind.
ANWENDUNGEN
IM
WEB-BEREICH
Auch im Web-Bereich wird mit dem
SSL/TLS-Protokoll eine Verschlüsselungstechnik benutzt, die auf Public-KeyVerfahren und Zertifikaten beruht. Die
Verschlüsselung erfolgt hier zwischen
Browser und Web-Server, wobei heute in
den meisten Fällen nur der Web-Server
ein Zertifikat besitzt, mit dem er sich gegenüber dem Benutzer authentifiziert.
Darüber hinaus bietet SSL aber auch die
Möglichkeit der Client-Authentifizierung, das heißt, dass auch der Client dem
Server ein Zertifikat vorlegen muss.
Das Benutzerzertifikat wird meist in einer Passwort-geschützten Datei auf der
Festplatte gespeichert. Beim Netscape
Navigator besteht auch die Möglichkeit,
es auf einer Smart-Card abzulegen. Hierzu kann man im Browser ein PKCS11Modul des Kartenherstellers registrieren.
Besucht man eine Website, die eine
Client-Authentifzierung verlangt, öffnet
der Browser ein Fenster und fordert den
Benutzer zur Auswahl eines Zertifikats
auf (prinzipiell kann ein Benutzer mehrere Schlüsselpaare mit den zugehörigen
Zertifikaten, zum Beispiel von verschiedenen CAs, haben). Das selektierte Zertifikat wird anschließend zum Web-Server
geschickt, der dann entscheidet, ob er das
Zertifikat akzeptiert.
Zusätzlich kann der Web-Server das
Zertifikat gegen eine ACL (Access Control List) prüfen, um festzustellen, ob der
Benutzer auf die angeforderte Seite zugreifen darf. In den Einträgen der ACL
können hier wiederum Benutzer und
Gruppen aus einem LDAP-Server angegeben werden.
Wie auch im VPN-Bereich hat das Client-Zertifikat hier zwei Funktionen:
– Authentifizierung (gegenüber dem
Web-Server),
– Autorisierung (für den Zugriff auf die
angeforderten Seiten).
L AN line 7/2000
55
netzTECHNIK
Derselbe LDAP-Server lässt sich hier
auch von einer Firewall zum Benutzerund Gruppenmanagement verwenden.
Gerade in diesem Beispiel zeigen sich die
großen Vorteile eines LDAP-Directorys:
die zentrale Pflege und mehrfache Verwendbarkeit von Benutzereinträgen. In
es auch möglich sein, im Handy ein
Schlüsselpaar samt Zertifikat für den Benutzer zu speichern, damit sich dieser
auch gegenüber dem Server authentifizieren kann.
Eine weitere interessante Entwicklung
sind die so genannten Attributzertifikate.
Bild 3. Vorteile eines LDAP-Directorys: zentrale Pflege und mehrfache Verwendbarkeit
von Benutzereinträgen
diesem Fall wird der LDAP-Server von
drei Seiten genutzt:
– Die CA publiziert die Zertifikate.
– Die Firewall und der Web-Server nutzen den LDAP-Server für Benutzerund Gruppenmanagement und die Autorisierung für Zugriffe.
ZUKÜNFTIGE
PKI-EINSATZGEBIETE
Gegenwärtig sind zwei weitere Anwendungsfelder für PKI-Technologie mit einem enormen Potential in der Entwicklung: WAP und Attributzertifikate. Im
Rahmen von WAP kann ein zu SSL völlig analoger Verschlüsselungs- und Authentifizierungsmechanismus
namens
WTLS (Wireless Transport Layer Security) eingesetzt werden. Heute verfügbare Mobiltelefone wie etwa das Nokia
7110 sind bereits in der Lage, ein CAZertifikat zur Authentifizierung des
WAP-Servers zu speichern. Künftig wird
56
L AN line 7/2000
Attributzertifikate dienen dazu, Rollen
und Berechtigungen für Benutzer zu definieren. Prinzipiell lässt sich diese Funktion auch mit den bisher bekannten
X.509-Zertifikaten erfüllen, was aber unter anderem aus folgenden Gründen problematisch ist: Die Funktionen der CA
und die Vergabe der Berechtigungen
werden vermischt, was aus organisatorischen Gründen oft unerwünscht ist.
X.509-Zertifikate sind üblicherweise recht
langlebig (Monate bis Jahre). Oft ist es
aber wünschenswert, eine Berechtigung
nur für einen kurzen Zeitraum zu erteilen
(etwa, um einem Servicetechniker vorübergehend Zugriff auf das interne Netz zu
gewähren).
Der Ansatz der Attributzertifikate besteht darin, dass neben dem X.509-Zertifikat (in diesem Zusammenhang auch
Identitätszertifikat genannt) weitere Zertifikate ausgestellt werden, die nur die
Identität, also den Distinguished Name
sowie eine oder mehrere Berechtigungen
beziehungsweise Rollen enthalten. Das
Identitätszertifikat dient hier nur als
Echtheitsbeweis für die Identität, das
heißt, dass derjenige, der das Zertifikat
vorlegt, auch derjenige ist, der im Distinguished Name steht.
Anhand des Distinguished Name wird
dann die Verknüpfung zu den Attributzertifikaten hergestellt, die die eigentlichen Berechtigungen enthalten. Durch
diese Entkopplung von Identitäts- und
Berechtigungsnachweis kann man sich
der oben angeführten Probleme entledigen.
Beim Zugriff auf eine mit Attributzertifikaten geschützte Ressource präsentiert der Benutzer zunächst sein X.509Zertifikat. Nachdem die Authentifizierung erfolgt ist, wird Server-seitig der Distinguished Name aus dem X.509-Zertifikat ausgelesen und in einem LDAPServer nachgeschaut, ob für diesen Namen ein Attributzertifikat existiert, das
den Zugriff auf die angeforderte Ressource erlaubt. Eine Ressource könnte
hier eine Web-Seite oder ein Rechner
sein, prinzipiell ist aber auch ein physikalischer Zugangschutz mit Smart-Cards
denkbar, zum Beispiel ein an Attributzertifikate gekoppelter Türöffner. Auch
wenn letzteres Beispiel heute noch Zukunftsmusik ist, zeigt es doch das enorme
Potenzial, das in dieser Entwicklung
steckt: Public-Key-Infrastrukturen werden künftig nicht nur zur Verschlüsselung von Daten dienen, sondern integraler Bestandteil für die gesamte Sicherheitsinfrastruktur eines Unternehmens
werden.
(Stefan Middendorf/mw)
Stefan Middendorf ist Diplominformatiker und bei Integralis Centaur schwerpunktmäßig mit dem Einsatz von Java
für sicherheitskritische Applikationen
befasst.
Er studierte an der Universität Heidelberg (Medizinische Informatik) und an
der ETH Zürich. Er ist außerdem Autor
des Buchs “Java-Programmierhandbuch
und Referenz”.
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netzTOOLBOX
STORAGE CENTRAL IM TEST
Harddisk-Management
für Windows 2000
Obwohl Windows NT Server schon seit Jahren auf dem Markt ist, gab
es bis zur Version 4.0 keine Möglichkeit, den Plattenplatz für Benutzer
einzuschränken. Mit Windows 2000 hat sich das zwar geändert, aber
besonders umfangreich sind die entsprechenden Funktionen immer
noch nicht. Wer Beschränkungen nicht nur für ganze Datenträger
festlegen möchte, ist daher auch mit Windows 2000 auf ein Zusatzprogramm angewiesen, wie etwa Storage Central von Wquinn.
indows 2000 kann lediglich den
Platz begrenzen, den Anwender
auf logischen Datenträgern verwenden
dürfen und zwar ausschließlich auf
NTFS-Partitionen, die für diese Funk-
W
für bestimmte Dateien festlegen. Und
zwar sowohl benutzerunabhängig als
auch für bestimmte Anwender und
Gruppen. So lässt sich beispielsweise
einstellen, dass das Verzeichnis
Übersichtlich zeigt die Hauptansicht alle überwachten Objekte (oberes Teilfenster), ihren
Zustand (unteres Teilfenster) und die Eigenschaften einer Überwachung (Vordergrund) an
tion neu formatiert werden müssen.
Viel weiter geht Storage Central. Die
Software kann Beschränkungen nicht
nur für ganze Datenträger, sondern auch
für einzelne Verzeichnisse und sogar
58
L AN line 7/2000
F:\Temp maximal 100 MByte fassen
und jeder Benutzer höchstens 10 MByte
belegen darf. Gleichzeitig könnte der
Administrator die für Benutzer nutzbare Kapazität des gesamten 9-GByte-
Laufwerks F: auf 8 GByte beschränken,
beispielsweise damit eine zusätzlich
eingesetzte Defragmentierungs-Software effizient arbeitet.
Wie wichtig die Begrenzung des Plattenplatzes ist, zeigt ein Fehler von Windows NT, den Microsoft in Windows
2000 leider nicht behoben hat: Stößt das
Betriebssystem an die Grenze der Plattenkapazität – wenn es beispielsweise
die Auslagerungsdatei vergrößern will
– stürzt es ab. Das Problem lässt sich
nur beheben, indem der Administrator
der Auslagerungsdatei eine feste Größe
zuweist. Dazu klickt er mit der rechten
Maustaste auf das Symbol “Arbeitsplatz”, wählt aus dem Kontextmenü
“Eigenschaften” und dann die Registerkarte “Leistungsmerkmale” aus, um
anschließend auf “Ändern“ zu klicken.
Nun kann er bei jeder Partition für die
“Anfangsgröße“ und die “Maximale
Größe“ denselben Wert festlegen.
Die wichtigste Komponente von Storage Central ist Quota Advisor. Überschreitet ein Benutzer den Plattenplatz,
den er verwenden darf, unterbricht diese Anwendung sofort den Kopier- oder
Speichervorgang und sendet dem Anwender eine entsprechende Warnmeldung auf den Bildschirm (Benutzer von
Windows 95/98 müssen Winpopup ausführen, um die Meldung empfangen zu
können). Alternativ kann der Administrator festlegen, dass die Software einen
begonnenen Kopiervorgang nicht unterbrechen soll, auch wenn der Benutzer
dadurch mehr Platz auf dem Server verbraucht, als er eigentlich darf. Die eigentliche Grenze für die Ausnutzung
gibt der Administrator wahlweise in
Byte, KByte, MByte, prozentual der
Kapazität oder prozentual der momentanen Auslastung an. Ebenso lässt sich
eine Art “Dispositionskredit“ einrichten, womit gemeint ist, um wie viele
Byte/KByte/MByte der Anwender sein
Limit überschreiten darf. Eine weitere
Option hebt die Grenze auf, sodass
Quota Advisor Benutzer zwar warnt,
wenn sie ihr Limit erreichen, aber nicht
daran hindert, weitere Daten auf der
Festplatte abzulegen. Besonders für Ad-
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netzTOOLBOX
ministratoren kann es sinnvoll sein, sie
von der benutzerunabhängigen Grenze
(“Absolute Quota“) auszuschließen; so
könnten Administratoren beispielsweise 50 MByte auf F:\Daten ablegen,
während der Systemverwalter als benutzerunabhängige Gesamtgrenze für
dieses Verzeichnis 10 MByte definiert
hat.
Der Bequemlichkeit dienen Vorlagen
und der Lernmodus. Bei den Vorlagen
(einige sind bereits bei der Installation vordefiniert, weitere kann der
Administrator selbst erstellen) handelt
es sich um einen Satz sämtlicher Optionen für ein überwachtes Objekt, also eine Partition oder ein Verzeichnis. Diese
Vorlagen lassen sich mit nur wenigen
Mausklicks auf bestehende Überwachungsobjekte übertragen. Besonders
pfiffig sind transparente Objekte, die
keine bestehenden Optionen überschreiben. Der Lernmodus erstellt automatisch neue Überwachungsobjekte für
neue Benutzer oder Verzeichnisse.
Wenn der Lernmodus für Benutzer aktiv ist und ein Benutzer, für den kein
Überwachungsobjekt besteht, Daten auf
dem betreffenden Laufwerk ablegt, erstellt Quota Advisor automatisch eine
entsprechende Überwachung, basierend
auf einer Vorlage, die ein Administrator
zuvor definiert hat. Entsprechend erstellt die Software im VerzeichnisLernmodus automatisch Überwachungen für neu angelegte Ordner.
Ein großer Vorteil der Software ist
die Echtzeitprüfung mit der so genannten Filtertechnologie. Statt nur regelmäßig den Füllzustand der Festplatten
abzufragen, prüft die Software schon
vor dem Schreiben von Daten, ob es den
angeforderten Speicherplatz gewähren
soll. Dadurch verhindert die Anwendung effizient, dass Benutzer mehr Plattenplatz verwenden als sie dürfen. Allerdings hat die Echtzeitprüfung auch
einen Nachteil: Sie reduziert die Systemleistung beim Schreiben von Daten
auf den Server. Nach Herstellerangaben
schreibt ein Windows NT-Server mit
Quota Advisor Daten etwa fünf Prozent
langsamer als ohne die Software.
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Neben der Einschränkung des Plattenplatzes kann die Software Warnungen versenden und Berichte erstellen,
wenn bestimmte Belegungsgrenzen
über- oder unterschritten werden. Dem
Administrator stehen dafür maximal
fünf Warnstufen zur Verfügung, die jeweils einen eigenen Satz zahlreicher
Optionen kennen. Die wichtigste Einstellung jeder Warnstufe ist der prozentuale Anteil der erlaubten Kapazitätsausnutzung, also beispielsweise 90 Prozent von erlaubten 100 MByte. Je nach
Bedarf löst Disk Advisor die Warnung
auf, wenn die eingestellte Grenze “von
unten“ oder “von oben“ erreicht wird.
Beispielsweise informiert das Programm den Administrator bei entsprechender Konfiguration, wenn die Auslastung unter 90 Prozent sinkt. In der
Praxis dürften Warnungen beim Erreichen einer Kapazitätsauslatung “von
unten“ weit häufiger der Fall sein. Löst
Quota Advisor eine Warnstufe aus, erzeugt die Software bei entsprechender
Einstellung eine frei konfigurierbare
Nachricht. Mit Hilfe von Makros lassen
sich durch den Administrator zahlreiche
Werte in die Nachricht aufnehmen, beispielsweise der Namen der Datei, die
der Benutzer geschrieben hat und mit
der er die Schwelle erreicht hat. Die
Nachricht selbst kann Quota Advisor an
den verursachenden Benutzer senden,
in das Ereignisprotokoll eines beliebigen Computers eintragen (mit einstellbaren Schweregrad), per SNMP-Trap
senden und per Mail verschicken (an einen Microsoft-Exchange- oder einen
SMTP-Server). Die Software ist darüber hinaus in der Lage, zusätzlich ein
frei definierbares Programm auszuführen. Im einfachsten Fall trägt der
Administrator Net send Administratorname in das entsprechende Feld ein, damit die Software ihm eine detaillierte
Nachricht sendet. Will der Systemverwalter, dass Quota Advisor mehrere
Programme aufruft, kann er eine Stapelverarbeitungsdatei angeben. Einfache Berichte ergänzen die Optionen für eine
Warnschwelle. So schreibt Quota Advisor
auf Wunsch Angaben über veraltete Da-
L AN line 7/2000
59
netzTOOLBOX
teien (seit mindestens einem Jahr nicht
verändert), die Auslastung eines Verzeichnisses, Dateiduplikate, Dateien ab
2 MByte Größe, in den vergangenen 30
Tagen gelesene Dateien, innerhalb des
vergangenen Tages erstellte Dateien,
eine Zusammenfassung oder über die
nach Anwender aufgelistete Verwendung der Partition. Wem diese einfachen Berichte nicht genügen, kann die
Komponente Disk Advisor installieren
und mit ihr einen Bericht konfigurieren,
den Quota Advisor erstellt, sobald eine
Warnschwelle erreicht wird.
Eine separate Anwendung ist Disk
Advisor mit 19 vorgefertigten Berichten, zum Beispiel über Dateien, die seit
ihrer letzten Änderungen nicht mit einem Backup-Programm gesichert wurden, unzureichend geschützte Dateien,
Dateien mit ungültigem Besitzer oder
die 20 ältesten Dateien. Jeder Bericht
lässt sich als Textdatei, im HTML-Format, als Dbase/Foxpro-Datenbanktabelle und als Texttabelle ausgeben, bei der
die Werte durch Kommata voneinander
getrennt sind (zum Beispiel für den Import in Excel). Zusätzlich kann Disk
Advisor die Berichte per Mail an einen
Microsoft-Exchange- oder SMTP-Server verschicken. Für den Zeitpunkt, zu
dem ein Bericht erstellt wird, kennt die
Software drei Möglichkeiten: manuell,
zeitgesteuert oder wenn Quota Advsior
eine Warnschwelle bezüglich der Kapazität erreicht. Über Filter schränkt der
Administrator bei Bedarf die Berichte
ein, sodass sie beispielsweise nur Dateien bestimmter Benutzer enthalten. Neben den vorgefertigten Berichten kann
er eigene Berichte erstellen, indem er
zahlreiche Kriterien und Reihenfolgen
festlegt.
Die dritte Komponente, Disk Watcher, ist eine abgespeckte Version von
Quota Advisor. Als wichtigste Option
fehlt der “Light-Version“ die Möglichkeit, Plattenplatz tatsächlich einzuschränken. Die Hauptaufgabe des Disk
Watchers besteht darin, den Füllzustand
von ganzen Partitionen (aber nicht von
einzelnen Verzeichnissen) zu beobachten. Damit ist dieser Bestandteil für Ser-
60
L AN line 7/2000
ver-Festplatten gedacht, auf die Anwender keinen direkten Zugriff haben, beispielsweise Platten, auf denen ein System Mail- oder News-Daten speichert.
Der Administrator kann maximal drei
Warnstufen definieren, deren Aktionen
denen des Quota Advisors gleichen.
Auch das in Quota Advisor enthaltene
Überwachungsprogramm, welches den
Auslastungszustand aller oder bestimmter Überwachungsobjekte anzeigt, kennt Disk Watcher.
dienung ist einfach, erfordert wegen der
Vielzahl der Optionen aber ein bis zwei
Tage Einarbeitungszeit. Gefallen hat die
netzwerkweite Verwaltung und die Möglichkeit, alle Ereigniseinträge zentral auf
einem Server zu sammeln. So hat der Administrator ständig den Zustand aller
überwachten Festplatten und Verzeichnisse im Überblick. Nicht zufriedenstellend ist hingegen Disk Watcher. Die angepasste Installation richtet die erforderlichen Dienste nicht korrekt ein (im Ge-
Der NT-Nachrichtendienst warnt Benutzer und Administratoren mit frei definierbaren
Meldungen, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden
Praktisch ist die netzwerkweite Verwaltung aller Quota-Advisor/DiskWatcher-Computer von einem zentralen Standort aus. So kann der Administrator auf seiner Arbeitsstation das
Verwaltungsprogramm installieren und
die Begrenzungen und Warnoptionen
aller Server konfigurieren, auf denen
sich Quota Advisor oder Disk Watcher
befinden. In die Microsoft Management
Console ist das Verwaltungs-Tool leider nicht integriert.
Neben den drei Programmen mit grafischer Oberfläche liefert Wquinn
Kommandozeilenwerkzeuge mit. Setowner legt den Besitzer von Dateien
und Verzeichnissen fest. Das kann sinnvoll sein, wenn ein Administrator für einen Benutzer Dateien im Netzwerk ablegt und Quota Manager diese Dateien
dem Benutzer zuschreiben soll. Setquota verändert, löscht und legt Begrenzungen fest, während Showquota Begrenzungen anzeigt. Diese beiden
Werkzeuge sind nur in der EnterpriseVersion enthalten.
Im Test arbeiten sowohl Quota Advisor
als auch Disk Advisor problemlos. Sowohl die Installation als auch der Betrieb
geben keinen Anlass zur Klage. Die Be-
gensatz zur Express-Installation) und
einige Funktionen arbeiten nicht, beispielsweise die Berichterstellung.
Ebenfalls nicht korrekt arbeitet die
Deinstall-Routine. So ist es im Test
nicht möglich, Quota Advisor zu entfernen und anschließend Disk Watcher zu
installieren.
FAZIT Wquinn bietet mit Storage Central eine durchdachte Lösung zur Speicherverwaltung an, die die Funktionen
von Windows 2000 spartanisch erscheinen lässt und auch für größere Umgebungen geeignet ist. Für den Microsoft
Cluster Server bietet Wquinn eine eigene Version an. Die Probleme mit Disk
Watcher und der Deinstallation muss
der Hersteller aber noch in den Griff bekommen. Storage Central Enterprise
Server kostet bei Abnahme von 25 bis
49 Lizenzen zirka 1340 Mark je Lizenz.
(Andreas Roeschies/mw)
Info:
Wquinn Software
Web: www.wquinn.com
Vertrieb: IBV Informatik
Tel.: 07621/409260
Web: www.ibvinfo.com
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ALOHA BOBS PC-RELOCATOR 1.2B IM TEST
Alles oder
nichts
Beim Ersatz eines Windows-Rechners durch ein neueres Modell ist es
nicht mit dem Rechnerkauf getan, denn der Benutzer muss die Daten
des alten Systems auf das neue kopieren, alle verwendeten Anwendungen neu installieren sowie die gewünschten Einstellungen im Betriebssystem und an den Programmen erneut vornehmen. Dabei können
leicht ein bis zwei Tage vergehen. Die Software PC-Relocator will diese
Zeit auf wenige Stunden reduzieren – ist ein Netzwerk vorhanden,
sollen sogar ein paar Minuten genügen.
azu kopiert die Software alle Dateien, Anwendungen und Einstellungen (INI-Dateien und Registrierungswerte) vom alten auf das neue System, wahlweise über ein TCP/IP-Netzwerk oder ein
Parallelkabel, das der Box-Version des
Programms beiliegt. Um mögliche Probleme mit Laufwerksbuchstaben zu umgehen,
kopiert PC-Relocator grundsätzlich alle lokalen Festplattenpartitionen unter Beibehaltung des Laufwerksbuchstabens auf das
Zielsystem. Der Anwender hat dabei selbst
darauf zu achten, dass auf den einzelnen
Partitionen genügend Speicherplatz frei
ist, was aufwändig sein kann, wenn die
Festplatte des Quellrechners in mehrere
Partitionen eingeteilt ist. Sollte die Software feststellen, dass der freie Speicherplatz auf auch nur einem Laufwerk nicht
ausreicht, weigert es sich, Daten zu übertragen. Einzelne Daten oder ganze Anwendungen auf ein Laufwerk mit einem anderen Buchstaben zu verschieben, ist nicht
möglich. Ebenso kann der Anwender leider nicht auswählen, welche Partitionen
auf das Zielsystem kopiert werden sollen.
PC-Relocator stellt den Benutzer vor die
Tatsache “alles oder nichts“.
Für den ersten Teil des Tests wird als
Quellrechner ein Windows-95B-System
(installiert auf C:\WIN95) verwendet.
Darauf sind rund zehn Büroanwendun-
D
62
L AN line 7/2000
gen, ein funktionierendes DFÜ-Netzwerk zur Einwahl ins Internet über ein
externes Modem (das auch am neuen
System verwendet werden soll) sowie
stalliert werden muss. Sie startet direkt
von der Programmdiskette. Da die Software auf beiden Rechnern gestartet werden muss, liegen der Schachtel zwei Disketten bei. Sie sind zwar mit Diskette 1
und Diskette 2 beschriftet, aber dennoch
identisch. Auch die Bedienung gibt keinen Anlass zur Klage. Die Software fragt
lediglich, ob der Rechner das Quell- oder
das Zielsystem darstellt. Auf dem Zielrechner muss der Benutzer noch angeben,
ob das Quellsystem über ein paralleles
Kabel oder via TCP/IP erreichbar ist; in
diesem Fall fordert die Software zur Eingabe der IP-Adresse auf. Im Test ließ sich
aber auch der Windows-Rechnername
angeben. Sodann startet die Überprüfung
der zu übertragenen Daten. Sie dauert im
Test rund eine Minute (über ein TCP/IPNetzwerk mit 100 MBit/s). Erst anschließend meldet PC-Relocator, dass
der Transfer nicht möglich ist, weil auf
dem Laufwerk D: des Zielrechners nicht
genügend Platz frei war. Da der Inhalt
dieser Partition nicht übertragen werden
Beim Kopieren gibt PC-Relocator an, wie lange die Übertragung bereits andauert und
wann sie voraussichtlich beendet sein wird
das Plus!-Paket von Windows 95 installiert. Der Zielrechner besitzt lediglich ein
“blankes” Windows 98 (zweite Version,
auf C:\WINDOWS eingerichtet). Der
Aufruf von PC-Relocator gestaltet sich
äußerst einfach, da die Software nicht in-
sollte, griffen wir zu einem Trick: Mit
fdisk von Linux haben wir vorübergehend die Kennung der Partition geändert,
sodass Windows – und damit auch PCRelocator – sie nicht mehr erkannte, wodurch nur noch C: übrig blieb.
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Nach erneuter Prüfung ließ sich die
Übertragung der Dateien und Registrierungswerte starten. Nach nur wenigen
Minuten war der Datentransfer beendet,
und das Zielsystem musste neu gestartet
werden. Anschließend zeigte sich dort das
gewohnte Bild mit dem Hintergrund, dem
Bildschirmschoner und den Farben des alten Systems. Leider brachte Windows
auch zwei Fehlermeldungen auf den Bildschirm: Zum einen beschwerte sich das
Kontrollfeld der Matrox-Grafikkarte,
dass es keine Matrox-Karte finden kann.
Kein Wunder, denn das neue System besitzt eine Grafikkarte eines anderen Herstellers. Zum anderen meldete die Software “Second Chance”, dass sie einen erforderlichen Treiber nicht finden könne.
Nach dem Wegklicken der Meldungen arbeitete das System problemlos, abgesehen davon, dass Second Chance nicht
mehr in Hintergrund wachte. Fast alle Anwendungen, darunter die DTP-Software
Adobe Framemaker 5.5 und Microsofts
Excel 95 ließen sich ohne Neuinstallation
ausführen und behielten ihre Einstellungen bei. Den auf dem neuen Computer bereits mit dem Betriebssystem installierten
Internet Explorer 5 hatte PC-Relocator
korrekt erkannt und beibehalten, statt ihn
mit der älteren Version (3.0) des 95er Systems zu überschreiben. Probleme gab es
aber mit der Software Virtual CD-ROM
2.0. Diese behauptete bei einem Aufruf,
dass Einstellungen in ihr geändert wurden
und ein Systemstart vonnöten sei. Doch
auch nach einem Neustart des Rechners
erschien diese Meldung. Das DFÜ-Netzwerk funktionierte nicht auf Anhieb.
Zwar erkannte der neue Rechner die Einstellungen zur Einwahl, aber die Einrichtung des DFÜ-Adapters in der NetzwerkSystemsteuerung sowie des Modems
fehlte. Ohne Probleme verlief hingegen
(etwas unerwartet) die Übernahme des
Plus!-Pakets samt der Desktop-Motive in
der Systemsteuerung.
Eine genauere Untersuchung der Festplatte ergab, dass PC-Relocator einfach
alle Dateien vom alten System auf das
neue kopiert hatte, auch wenn dies nicht
für alle Dateien erforderlich war. So zeigte der Windows-Explorer einen vollstän-
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digen Baum unter C:\WIN95 an – dem
Windows-Installationspfad des Quellcomputers. Somit existierte auf dem neuen Computer ein vollständiges und brach
liegendes Windows 95. Bei den heutigen
Festplattenkapazitäten ist dies zwar kein
ernstes Problem, aber dennoch eine
unnötige Verschwendung.
Im zweiten Teil des Tests wurde ein
ähnliches Quellsystem verwendet, allerdings mit Windows 98 (Erste Version,
auf C:\WINDOWS installiert). Das Zielsystem war dasselbe “frisch“ eingerichtete Windows 98, zweite Version. Trotz
diesmal identischer Windows-Installationspfade unterschied sich das Ergebnis
nicht vom ersten Teil des Tests. Wiederum beanstandete das Matrox-Programm
die fehlende Grafikkarte und sowohl Virtual CD-ROM als auch Second Chance
stellten den Dienst ein. Der dritte Testabschnitt prüfte die Übertragung mit dem
Parallelkabel. Abgesehen von einer erheblich längeren Übertragungszeit ergaben sich keine Unterschiede zur Übertragung in einem bestehenden TCP/IPNetzwerk.
FAZIT PC-Relocator kann nicht über-
zeugen. Zwar lassen sich die WindowsKonfiguration sowie Anwendungen
samt ihrer Einstellungen übertragen,
aber einige Programme funktionieren
auf dem Zielsystem nicht, und das
DFÜ-Netzwerk kopiert die Software
nur teilweise auf das Zielsystem. Damit
ist der Erfolg des Einsatzes von PC-Relocator ungewiss. Wer diese Software
einsetzen will, sollte sich daher beim
Hersteller die Kompatibilität mit allen
installierten Anwendungen zusichern
lassen – ein kaum praktikabler Weg.
Aloha Bobs PC-Relocator kostet in der
deutschen Box-Version mit Kabel 148
Mark. Der Preis für die Download-Variante beträgt 98 Mark.
(Andreas Roeschies/mw)
Info:
Eisenworld, Eisen & Partner
Tel.: 001/305816-9164
Tel.: 0700/25642262
Web: www.alohabob.com/intl_de/index.html
L AN line 7/2000
63
netzTOOLBOX
&
Tipps
Tricks
WINDOWS NT SERVER
ALS BDC IN DOMÄNE EINBINDEN
In der Rubrik Tipps & Tricks veröffentlicht
LANline regelmäßig interessante Fragen und
Antworten im Umfeld der wichtigsten Betriebssysteme und Kommunikationslösungen. Neue
Treiber und Patches inklusive Bezugsquellen
findet der Anwender hier ebenso wie pfiffige
Tipps und Tricks.
PATCH FÜR SCHWERE SICHERHEITSLÜCKE
DER GAUNTLET-FIREWALL VON NAI
Ende Mai wurde eine schwere Sicherheitslücke in der Software-Firewall Gauntlet von Network Associates auf der Website http://www.securityfocus.com/news/40 gemeldet.
Wenn die Filter-Software Cyber Patrol zusätzlich zur Gauntlet-Firewall-Software installiert wurde, ist es möglich, sich remote Zugang als Root zu verschaffen.
Das Problem liegt in einem Buffer Overflow der VerbindungsSoftware zwischen Gauntlet und dem Cyber-Patrol-Programm.
Zusätzlich akzeptiert das System irrtümlicherweise auch Verbindungen von der Außenwelt. Ein Patch steht unter
ftp://ftp.tis.com/gauntlet/patches/5.5/cyber.patch für folgende
Versionen zur Verfügung und sollte unbedingt installiert werden:
Für Gauntlet 4.1-Anwender steht unter
http://www.tis.com/support/cyberadvisory.html
ein Workaround zur Verfügung.
Quellen: www.securityfocus.com/news/40
www.tis.com/support/cyberadvisory.html
Genua Security News Letter, www.genua.de
(mw)
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L AN line 7/2000
Nach dem Neustart wird angezeigt, dass sich der Windows NT Server nicht in der Domäne befindet. Bei der Anmeldung kann die Domäne nicht angegeben werden. Ich
kann mich lediglich lokal am Server anmelden. Was mache
ich falsch?
Damit ein Server die Funktion des Backup-Domänen-Controllers (BDC) übernehmen kann, muss er als solcher installiert
worden sein. Wurde der Server als alleinstehender Server eingerichtet, lässt sich dies nachträglich nicht mehr ändern, und Sie
müssen erneut installieren.
Sie können allerdings einen alleinstehenden Server zur
Domäne hinzufügen, indem Sie (analog zu den Windows-NTWorkstations) ein Computerkonto in der Domäne erzeugen. Danach können Sie bei der Anmeldung auch die Domäne auswählen.
(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)
ZUSAMMENSETZUNG VON IP-FRAGMENTEN
Microsoft hat einen Patch für alle Windows-Systeme herausgegeben, der einen Fehler bei der Zusammensetzung fragmentierter IP-Pakete behebt.
Indem eine große Zahl identischer fragmentierter IP-Pakete
an einen Windows-95/98/NT/2000-Rechner geschickt wird,
kann erreicht werden, dass der Rechner für die Zeitdauer dieser
Attacke seine normale Arbeit einstellt. Die CPU-Last steigt dabei auf 100 Prozent an, was zur Folge hat, dass sowohl auf Applikations- wie auch auf Netzwerkebene keine Anfragen mehr
bearbeitet werden können.
Für Windows-9x-Systeme ist derzeit nur ein Patch für die
EN-US-Version verfügbar. Als Workaround – bis der internationale Patch zur Verfügung steht – empfiehlt es sich, soweit möglich, fragmentierte IP-Pakete an Ihren Routern abzufangen.
Für folgende Versionen sind Patches verfügbar:
– Windows 95:
http://download.microsoft.com/download/win95/update/
8070/w95/EN-US/259728USA5.EXE
– Windows 98:
http://download.microsoft.com/download/win98/update/
8070/w98/EN-US/259728USA8.EXE
– Windows NT 4.0 Workstation, Server and Server Enterprise
Edition:
http://www.microsoft.com/Downloads/Release.asp?Release
ID=20829
– Windows NT 4.0 Server, Terminal Server Edition:
http://www.microsoft.com/Downloads/Release.asp?Release
ID=20830
www.lanline.de
netzTOOLBOX
&
Tipps
Tricks
– Windows 2000 Professional, Server and Advanced Server:
http://www.microsoft.com/Downloads/Release.asp?Release
ID=20827
Links:
http://www.microsoft.com/technet/security/bulletin/fq00-029.
asp
Quelle: Genua Security News Letter, http://www.genua.de
(mw)
PROBLEME MIT DER
E-MAIL-WEITERLEITUNG UNTER OUTLOOK
Die E-Mails eines Anwenders sollen an eine Kollegin weitergeleitet werden. Nun wurde auf einem PC unter dessen
Benutzerkennung eine E-Mail-Weiterleitung eingerichtet
(im Post-Office-Assistenten und Abwesenheitsassistenten
Regeln definiert), damit dessen E-Mails in das Postoffice
der Sekretärin geschickt werden. Dies funktioniert aber
nicht.
Bei der Übernahme eines Postfachs werden alle Ordner angezeigt, für die Sie Berechtigungen erhalten haben. Sie können
dieses Postfach wie Ihr eigenes verwalten. So lässt sich ein anderes Postfach übernehmen:
In Outlook wählen Sie aus dem Menü “Extras” den Befehl
“Dienste, Microsoft Exchange Server”, klicken Sie auf die
Schaltfläche “Eigenschaften, Weitere Optionen, Hinzufügen”,
und geben sie das Postfach ein, das Sie zusätzlich öffnen möchten.
Um einem anderen Anwender die Möglichkeit zu gewähren
einen Ihrer Ordner zu öffnen, müssen Sie ihm für diesen Ordner
eine Berechtigung erteilen.
Im Ordnerdialog “Eigenschaften”, kann Personen auf der Registerkarte “Berechtigungen” der Zugriff auf Ihre Ordner gewährt werden, ohne die Berechtigung zum Senden “im Auftrag
von” zu erhalten. Stellvertretungen können Elemente in Ihrem
Auftrag senden.
(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)
“VBS.FIREBURN”:
NEUER SPRACHUNABHÄNGIGER VIRUS
Zur Zeit versucht sich eine weitere Variante des E-MailWurms “ILOVEYOU” über Outlook zu verbreiten. Meldungen
befallener Systeme aus Österreich und der Bundesrepublik lie-
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gen bereits vor. Nach der vorliegenden Analyse des Virenlabors
der H+BEDV Datentechnik arbeitet der Wurm mehrsprachig. Je
nach installierter Sprachversion von Windows wird der Anwender bereits in seiner Landessprache aufgefordert, ein Bild
mit einem eindeutig erotischen Inhalt zu öffnen. In Wirklichkeit
aber startet ein VB-Script und führt seine Infektionsroutine aus.
Der Wurm verschickt sich anschließend an alle Einträge im
Adressbuch von Outlook. Dabei erstellt er nicht wie alle seine
Vorgänger für jede Person eine eigene E-Mail, sondern er trägt
alle Kontakte in eine einzige E-Mail als “Blind Carbon Copy”
(BCC) ein.
Die Schadensroutine wird jeweils am 20. Juni eines jeden Jahres aktiv. Der PC wird dauerhaft lahm gelegt, indem Maus und
Tastatur deaktiviert werden. Ohne Neuinstallation von Windows ist ein Weiterarbeiten nicht mehr möglich.
Ein Update von Antivir steht über die Website www.antivir.de registrierten Kunden zum Download zur Verfügung. Damit können infizierte E-Mails identifiziert und vor einem Ausbruch unschädlich gemacht werden.
Im Rahmen der “Offensive gegen Viren” ist auch die Antivir
Personal-Edition aktualisiert worden. Sie steht privaten Anwendern zum nicht kommerziellen Einsatz auf dem eigens eingerichteten Server www.free-av.de kostenfrei zur Verfügung.
Weitere und ausführliche technische Informationen finden
Sie auf der Internet-Seite: http://www.antivir.de/deutsch/
news/2000/fireburn.htm
Quelle: H+BEDV Datentechnik
(mw)
BEI SUSE LINUX:
SICHERHEITSRISIKO DURCH DAS PAKET AAA_BASE
In dem Basispaket aaa_base, das mit jeder Suse-Distribution
installiert wird, wurden zwei Sicherheitslücken entdeckt:
– Der Cron Job /etc/cron.daily/aaa_base prüft täglich die Verzeichnisse /tmp und /var/tmp, wobei veraltete Dateien
gelöscht werden können. Haben Sie diese Verzeichnisreinigung konfiguriert, so kann prinzipiell jeder Benutzer alle Dateien und Verzeichnisse löschen.
– Einige Accounts haben als Home-Verzeichnis /tmp, wie etwa
nobody, wwwrun, games und firewall. Legt nun ein Angreifer eine “.” Datei (beispielsweise “.profile”) in diesem Verzeichnis an, so könnte diese Datei unter Umständen durch “su
-nobody” zum Tragen kommen und die User-ID kompromittieren.
Dieses Problem könnte auch auf anderen Unix-Systemen vorhanden sein. Installieren Sie die entsprechenden Patches von
Suses Webpage: http://www.suse.de/de/support/download/updates/index.html
Quelle: http://www.leu.de/security/
(R2R Research to Rise Informations- und Kommunikations AG/mw)
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netzLÖSUNGEN
DAS HOCHGESCHWINDIGKEITSNETZ DER TU DRESDEN
Im Dienste der
Wissenschaft
Von einer technischen Ausstattung wie sie die TU Dresden vorzuweisen
hat, können viele Universitäten nur träumen. Ein Hochgeschwindigkeitsnetz auf Glasfaserbasis erschließt mittlerweile nicht nur den engeren Campus, sondern verbindet Universitätsstandorte in der ganzen
Stadt und außerhalb. Realisiert wurde das Großvorhaben in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom und ihrer Tochter Deteline.
ammeln Sie Auslandserfahrung in
Dresden!” wirbt ein Flyer der Technischen Universität Dresden (TUD) um Studiosi in spe aus den Altländern. Einiges
spricht dafür, diesem Ruf zu folgen. Seit
die TU Dresden im Jahr 1993 wieder zur
Volluniversität wurde, bietet die “Alma
mater dresdensis” nach eigenen Angaben
“die größte Vielfalt an Studienfächern in
Deutschland” an. 25.000 Ingenieur-, Natur- und Geisteswissenschaftler werden an
S
Das ultramoderne Hörsaalzentrum der TU
Dresden ist mit Fiber-to-the-Desk ausgestattet, um die notwendige Bandbreite für mulimediale Anwendungen zu gewährleisten
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14 Fakultäten ausgebildet. Lehrenden wie
Studierenden steht dabei eine überdurchschnittlich gute technische Infrastruktur
zur Verfügung. Mittlerweile sind sämtliche Fakultäten an das Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz der Uni angebunden.
Die komplette Vernetzung aller universitären Einrichtungen war ein Mammutprojekt, das seit 1992 in mehreren Etappen
durchgeführt wurde. Aufbauend auf einem
“Campusnetz” entstand ein MAN (Metropolitan Area Network), das heute alle weit
über die Stadt verstreuten Unigebäude verbindet. Einen wirklich zusammenhängenden Campus gibt es nicht, allerdings ein
Universitäts-”Kerngelände” in der Dresdener Südstadt, das bereits Anfang des Jahrhunderts entstand. Im Gegensatz zum ehemaligen Hauptgebäude am Bismarckplatz,
das während der Luftangriffe auf Dresden
völlig zerstört wurde, konnten die Gebäude in der Südstadt nach dem Krieg wieder
instand gesetzt werden.
Dieses Kerngelände umfasst heute einen
großen Teil der universitären Einrichtungen, unter anderem auch das zentrale Rechenzentrum. Doch viele einzelne Institute
liegen nicht auf dem Campus, sondern verteilen sich auf verschiedene Standorte überall in der Stadt. Auch das Studentenwerk,
Teile der Bibliothek und die Standorte der
Uniklinik liegen außerhalb des Kerngeländes. Absoluter Außenposten ist die Fachrichtung Forstwissenschaften im 15 Kilometer entfernten Städtchen Tharandt.
EIN PROJEKT WIRD BEANTRAGT Bevor
auch nur daran gedacht werden konnte, die
Außenstandorte anzubinden, musste
zunächst auf dem Campus selbst eine Infrastruktur geschaffen werden. Erste Planungen für ein solches Vorhaben gab es
bereits im Jahr 1987. “Wir haben 1991 die
Förderung eines Campus-Netzes nach dem
HBFG (Hochschulbauförderungsgesetz)
beantragt”, erzählt Wolfgang Wünsch, ITKoordinator der TU Dresden. “Danach
dauerte es etwa ein Jahr, bis wir die Genehmigung hatten. Als Gesamtbudget waren neun Millionen Mark angesetzt.” Das
Budget konnte jedoch nicht auf einmal
ausgeschöpft werden, sondern musste
sinnvoll über mehrere Jahre verteilt werden. Somit gliederte sich das gesamte
HBFG-Vorhaben in zwei Teilbauabschnitte, denen vier Nachträge angefügt wurden.
Jetzt, acht Jahre nach Antragstellung, ist
die TUD bei der Realisierung des vierten
Nachtrags angekommen.
Mit dem Universitäts-Rechenzentrum
als Ausgangspunkt, untergebracht im so
genannten Zeuner-Bau auf dem Kerngelände der Südvorstadt, wurde das Netz
etappenweise aufgebaut. Der erste Teilabschnitt des ATM-Backbones konnte im Juni 1994 in Betrieb genommen werden.
Nicht alle Teilprojekte waren dabei durch
HBFG-Mittel abgedeckt; vieles musste aus
eigenen Geldern finanziert werden. Die
Anbindung der Hauptbibliothek an das
Netz beispielsweise, eigentlich erst für den
vierten Nachtrag vorgesehen, schien den
Verantwortlichen zu wichtig, als dass man
jahrelang damit warten wollte.
Als Interimslösung schafften die Verantwortlichen bereits 1994 eine Laserkanone
an, um die Bibliothek schnell und ohne
aufwendige Bauarbeiten an das Rechenzentrum anzubinden. 1997 wurde diese
Laserverbindung durch eine angemietete
Glasfaserstrecke im Netz der Deutschen
Telekom ersetzt. Die Laserkanone findet
heute ihren optimalen Einsatz auf dem
Gelände der Forstwissenschaftler in Tharandt. Die Gebäude werden dort durch einen Fluss getrennt, was ohnehin den Einsatz von Laser oder Funk verlangt hätte.
“Laser war hier nicht nur die kostengünstigere Variante”, so Wolfgang Wünsch, “sie
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ist im Gegensatz zu einer Funkverbindung
auch abhörsicher.”
Die gesamte Campus-Verbindung realisierten die IT-Verantwortlichen der TUD
selbst – ohne die Unterstützung eines externen Dienstleisters. Die Erweiterung des
ATM-Backbones zu einem MAN unter
Anbindung der zahlreichen externen Standorte – im HBFG-Antrag nicht enthalten –
wurde 1995 ausgeschrieben. Im Frühjahr
Wolfgang Wünsch, Abteilungsleiter Netze und
Kommunikationsdienste an der TU Dresden:
“Bereits 1991 haben wir die Förderung eines
Campusnetzes nach HBFG beantragt.”
1996 erging dann der Auftrag an die Niederlassung der Deutschen Telekom in
Dresden, ein lokales Testbed auf der Basis
von ATM-Technologie für Teleanwendungen einzurichten.
Volker Wiedenbeck, Großkundenmanager der Telekom und Projektverantwortlicher, erinnert sich: “Das Projekt betraf fast
das gesamte Stadtgebiet. Wir haben ein teilweise völlig neues Netz von LWDV (Lichtwellenleiterdirektverbindungen) auf der
Grundlage von Dark-Fiber-Strecken errichtet und der TU Dresden in Teilabschnitten
übergeben. Beinahe wöchentlich trafen wir
uns vor allem mit Dr. Heinke und Herrn
Wünsch vom Universitäts-Rechenzentrum.
Ohne diese enge und gute Zusammenarbeit
wäre es nicht möglich gewesen, das Projekt
so effizient durchzuführen.” Nach einer gemeinsamen Piloterprobung der ATM-Technologie beteiligte sich die Deutsche Telekom 1997 auch an der darauf folgenden externen Ausschreibung der aktiven Netzkomponenten und ihrer Implementierung. Sie erhielt den Zuschlag, da die Telekom-Tochter
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Deteline das günstigste und inhaltlich umfassendste Angebot vorlegen konnte.
Für die Ausschreibung hatten die TUFachleute gründlich vorgearbeitet. “Die
Spezifikation des Netzes war bereits vorgegeben. Dadurch war der kreative Anteil
für uns relativ gering”, bedauert Frank
Schönhoff, von Deteline-Seite für das Projekt verantwortlich. “Wir haben selten mit
Kunden zu tun, die selbst ein so großes
Fachwissen mitbringen.”
Als aktive Hardware kamen Geräte von
Cisco, Bay Networks und Fore Systems zur
Anwendung. Die Zukunftssicherheit des
Netzes war den Verantwortlichen dabei ein
wichtiges Anliegen. Neben dem Powerhub
7000 sollte auch der mächtigere, jedoch
noch marktneue Powerhub 8000 von Fore
eingesetzt werden. Sämtliche gelieferte
Hardware, insgesamt immerhin zehn Hubs
und drei Switches, baute Deteline vorab
vollständig im Rechenzentrum der TUD in
einer Testumgebung auf. “Üblich ist häufig
nur eine exemplarische Teststellung”, so
Frank Schönhoff. “Hier waren allerdings
recht umfangreiche Konfigurationen vorzunehmen, da das Netz eine außergewöhnlich starke Vermaschung aufweisen sollte.”
Jeder Hub sollte nach dem Prinzip “any
to any” mit jedem anderen über eine logische Festverbindung im ATM verbunden
sein. Das gesamte Netzwerk – das CampusNetz sowie das Hochgeschwindigkeitsnetz
zu den Außenstandorten – wird aus Sicherheitsgründen ausschließlich über das
TCP/IP-Protokoll betrieben. Um alle Einzelverbindungen nachweisen und stärkere
Kontrolle über das Netz behalten zu kön-
Deteline
Deteline, Deutsche Telekom Kommunikationsnetze GmbH, ist eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Telekom AG mit Hauptsitz in Berlin. Innerhalb des Konzerns ist Deteline für die
Planung und Realisierung des Produkts
T-LAN der Deutschen Telekom verantwortlich. Mit 600 Mitarbeitern an
16 Standorten bietet das ISO-9000-zertifizierte Unternehmen in Zusammenarbeit
mit der Telekom LAN-Lösungen für
Unternehmen jeder Größenordnung.
L AN line 7/2000
69
netzLÖSUNGEN
Überblick über das Datenkommunikationsnetz der TU Dresden
nen, wurde auf automatisierte Verbindungen verzichtet und stattdessen ein dedizierter PVC (Permanent Virtual Circuit) geschaltet. Dafür erfolgt in jedem Gerät ein eigener Eintrag. Wenn sich eine Teilverbindung ändert, müssen die Einträge in fast allen Geräten aktualisiert werden.
“Die Alternative wäre LAN-Emulation
gewesen”, sagt Wolfgang Wünsch. “Aber
dann hätten wir Abstriche bei der Netzwerksicherheit machen müssen. Heute
überlegen wir dagegen, ob wir nun doch
auf LAN-Emulation umsteigen. Die aktuell verfügbare Version 3.0, verbunden mit
einigen herstellerproprietären Erweiterungen, genügt auch höheren Sicherheitsansprüchen. Damit könnten wir das Netzwerk vollständig zentral und noch dynamischer administrieren.”
Nicht zuletzt im Hinblick auf die Vielzahl an Konfigurationen erwies sich der
umfangreiche Testaufbau als sinnvoll.
Denn der Powerhub 8000 von Fore Systems, der zum Zeitpunkt des Projektbeginns noch gar nicht auf dem deutschen
Markt lieferbar und per Sonderabsprache
bei Fore bestellt worden war, stellte die
Netzwerker vor Probleme. “Ein Routing-
70
L AN line 7/2000
Protokoll war noch in einigen Details fehlerhaft implementiert”, erzählt Frank
Schönhoff von Deteline. “Der Hersteller
hat uns allerdings bei der Fehlerbeseitigung
sehr unterstützt. Wir pflegen enge Partnerschaften mit den Herstellern, sodass wir
für unsere Kunden auch in komplizierten
Fällen die bestmögliche Betreuung garantieren können. Doch immerhin hatten wir
durch diese Komplikation zeitweise bis zu
fünf Leute in das Projekt eingebunden.”
Doch Wolfgang Wünsch winkt ab: “Ich
möchte das Problem gar nicht so aufbauschen. Wir haben es ja schließlich in den
Griff bekommen. Und die Zusammenarbeit
mit Deteline klappte hervorragend.”
Noch während die Fehlerbeseitigung
lief, wurde das Netzwerk bereits in der
Fläche aufgebaut. Als Zwischenlösung kamen überall Powerhubs 7000 zum Einsatz,
die Fore als Ersatz für die noch nicht funktionsfähigen 8000er zur Verfügung gestellt
hatte. Mitte des Jahres 1998 war schließlich die Software der 8000er Hubs den Anforderungen des Dresdner Netzwerks entsprechend eingerichtet, sodass die Geräte
ersetzt werden konnten. Die verbleibenden
7000er wurden gleichfalls an den neuen
Software-Standard
angepasst.
Mit der Erweiterung
des Netzes sind zum
derzeitigen Zeitpunkt
vierzig Gebäude zu einem Hochgeschwindigkeitsdatennetz
(HDN) verbunden. 80
Kilometer Glasfaserkabel mussten für diesen Backbone neu
verlegt werden. Das
Netz umfasst insgesamt 132 Gebäude
und versorgt 6000
Rechner.
Zwei Universitätsgebäude, der große
Barkhausen-Bau und
das neu gebaute Hörsaalzentrum,
das
auch ein audiovisuelles Medienzentrum
beherbergt, wurden
mit Glasfaser bis zum Arbeitsplatz ausgestattet. Zudem sind zahlreiche Dresdener Studentenwohnheime in das Hochschulnetz eingebunden. Zwei davon verfügen sogar über einen ATM-Knoten, also über eine Verbindung mit der Außenwelt über stolze 155 MBit/s. Die zirka
800 hier wohnenden Studierenden haben
das Privileg eines 10-MBit/s-Zugang
zum Internet.
Zudem wird die Deutsche Telekom, die
kürzlich die Ausschreibung des DFN-Vereins (Verein zur Förderung eines deutschen Forschungsnetzes e.V.) zur Einrichtung eines Gigabit-Wissenschaftsnetzes
gewann, auch an der TU Dresden einen
622-MBit/s-Kernknotenzugang aufbauen.
Damit wird die Infrastruktur der TU Dresden Teil des modernsten Wissenschaftsnetzes der Welt.
(Katharina Granzin/pf)
Weitere Informationen:
Deteline
Web: www.deteline.de
Technische Universität Dresden
Web: www.tu-dresden.de, www.tu-dresden.
de/urz/Dienste/Datenkommunikationsnetz/
datenkommunikationsnetz.html
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FÜR EINE HÖHERE VERFÜGBARKEIT
Aus einem Kupfer-Port
vier LWL-Leitungen
Das Hauptaugenmerk des Netzwerkadministrators liegt theoretisch in
der Optimierung der Abläufe und des Netzes; zudem sollte er genügend
Zeit für die Betreuung der Anwender im Netz haben (User Help Desk).
Doch in der Realität sind die meisten Administratoren hauptsächlich
damit beschäftigt, die Netzwerk-Hardware und das Kabelnetz zu warten und Fehlersuche zu betreiben. Es gibt jedoch durchaus Möglichkeiten, diesen Wartungsaufwand klein zu halten.
dministratoren beklagen sich durchweg, dass sie mehr als 65 Prozent
der täglichen Arbeitszeit damit verbringen, das physikalische Netz in Ordnung
zu bringen und auch zu halten. Fehlerursachen sind häufig Netzwerkkarten, Rangierkabel, oft aber auch zentrale Baugruppen, die den Dienst versagen.
Da die zeitlichen Ressourcen eines Administrators auf 24 x 7 = 168 mögliche
Stunden pro Woche begrenzt sind, nehmen viele von ihnen die Hilfe von Herstellern in Anspruch. Jedoch bringen
auch Wartungs- und Serviceverträge
meist keine schnelle Abhilfe. Oft findet
der Netzwerker in der Eile die HotlineTelefonnummer nicht, es ist ständig besetzt, oder er wird ewig weiterverbunden,
bis er endlich einen technisch versierten
Ansprechpartner in der Leitung hat. Das
alles kostet wertvolle Zeit. Und Unternehmen, die ihr Geld mit oder über das
Netzwerk verdienen, können sich das in
der Regel nicht leisten. Zumal – so Aussagen von Netzwerkbetreibern – teilweise Netzwerke mit Vertraglichkeiten dieser Art innerhalb von zwei bis fünf Jahren Betrieb – oder Nichtbetrieb – ein
zweites Mal bezahlt werden.
Die beste Lösung wäre, wenn diese
Fehler erst gar nicht auftreten; und sollte
es doch zu Ausfällen kommen, sollte ein
Tool zum Beispiel ausgefallene oder feh-
A
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lerhafte Ports automatisch deaktivieren
und die Verbindung auf einen anderen
Port umleiten können.
AKTIVE KOMPONENTEN FÜR DIE
JUSTIZ Die Abteilung Kommunikations-
und Informationstechnik des Staatlichen
Bild1. Wandlung von einem UTP-Port in drei
oder sechs LWL-Anschlüsse
Bauamts Düsseldorf I berät und plant Netze der Nordrhein-Westfälischen Landesverwaltung, wie zum Beispiel die der
obersten Landesbehörden. Seit 1997 läuft
dort das Projekt “Netzwerk Justiz 2003”;
bis zu diesem Jahr soll die komplette Vernetzung inklusive der Versorgungsleitungen bei der ordentlichen Gerichtsbarkeit und den Staatsanwaltschaften erneuert werden. Die Abteilung Kommunikations- und Informationstechnik sorgte dabei für die zentrale Auswahl und Beschaffung der aktiven Komponenten. Das
bedeutet für 260 Dienststellen rund
26.000 Ports. Ein wichtiger Aspekt war
dabei eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Komponenten. Bei der
Suche nach den geeigneten Komponenten fiel eine Hardware-Lösung die “Sharing Unit für Switched Interfaces“ oder
kurz “Susi” von Dafür im hessischen
Mühltal – etwas aus dem Rahmen.
REDUNDANTE SWITCH-PORTS Dieses
System setzt die zentralen Ports von
LAN-Switches (UTP) in jeweils drei bis
sechs Lichtwellenleiteranschlüsse (LWLPorts) um (Bild 1). Damit können
Strecken ohne Zwischenverstärkung
überbrückt werden, die länger als 100
Meter sind, und Server-Leistungen sind
bedarfsgerecht
aufteilbar.
Hierfür
benötigt der Anwender zudem kein Fachwissen in den Bereichen VLAN, Forwarding Priority, Layer-3- oder 4-Switching
sowie “Application Switching“. Denn die
Aufteilung in Arbeitsgruppen erfolgt
nicht über die Konfigurierung des Switches, sondern allein durch manuelles
Rangieren (Bild 2).
Die Susi-Chassis werden im zentralen
Verteilerraum installiert und bieten auf
drei Höheneinheiten Platz für acht Baugruppen des Systems mit jeweils sechs
LWL-Anschlüssen (ST- oder SC-Duplex).
Das sind insgesamt 48 LWL-Ports. Alle
Baugruppen in einem Chassis sind über einen vom Hersteller speziell dafür entwickelten Bus miteinander verbunden, und
jeder optische Port verfügt über SwitchingEigenschaften. Ungewohnt scheint, dass
ein UTP-Port drei oder sechs LWL-Ports
speist, was zu Engpässen führen könnte.
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Das System wirkt hier aber nicht als Flaschenhals, sondern als vorgelagerter
Backbone, das heißt, es steuert durch die
verwendete ASIC-Technik die Anfragen
der Nutzer an die Server über den Backbone-Switch hinweg. Die interne Speicher- und Pakettransporttechnik ist laut
Hersteller verwandt zur ATM-Technik
und lässt das System förmlich “auf die
Pakete der PCs“ warten: Das System
nimmt alle eingehenden LWL-Pakete an,
“inventarisiert” sie im Store-and-Forward-Modus nach der Zeit der Ankunft.
Und nach der daraus resultierenden Rei-
ursprüngliche 48er Arbeitsgruppe in eine mit 12 Ports und eine mit 36 Ports
aufgeteilt.
VERFÜGBARKEIT DURCH REDUNDANZ Mit dem System spart der Anwen-
der nicht nur Switches ein, er erhöht zudem seine Netzverfügbarkeit. So hat es
sich bei Netzen mit 100 Teilnehmern und
mehr bewährt, zwei Backbone-Switches
redundant zu installieren, und die einzelnen UTP-Ports abwechselnd auf die SusiSysteme zu verteilen (Bild 3). Diese Verschaltung bewirkt, dass bei Ausfall eines
Switches der Betrieb
für die Teilnehmer
unbemerkt weitergeht, wenn vielleicht auch mit vermindertem Durchsatz. Das System
schaltet laut Hersteller innerhalb weniger Millisekunden
um, und dabei spielt
es keine Rolle, ob
sechs oder mehr
Teilnehmer und damit mehrere Baugruppen davon beBild 2. Aufteilung der Teilnehmer in mehrere unabhängige Arbeitstroffen sind. Der
gruppen
Spanning-Tree-Algorithmus (STA) ist
henfolge werden die Pakete – wenn dafür bekannt, sich hier deutlich mehr
die Frame-Check-Sequenz (FCS) in Zeit zu lassen, um ein Pfadumrechnung
Ordnung ist – an die Zieladresse weiter- von “primär“ auf “sekundär“ für vielgeleitet. Ansonsten werden sie verwor- leicht 400 User durchzuführen.
fen.
Hat der Netzwerkverantwortliche den
Da jeder Switch-Port auf sechs LWL- defekten Backbone-Switch bei laufendem
Ports aufgeteilt wird, reduziert sich der Be- Netzwerkbetrieb wieder instand gesetzt,
darf an teurer Netzwerk-Hardware erheb- schaltet das System automatisch auf die urlich.
sprünglich verdrahteten Micro-LANs um.
Der Anwender kann analog zu dieser
Switch-Lösung eine ähnliche Redundanz
ARBEITSGRUPPEN EINRICHTEN Arbeitsgruppen richtet der Administrator bei Servern herstellen. Hierzu schließt er
mit diesem System durch Rangieren neben dem Haupt-Server einen redunein: Legt er beispielsweise einen UTP- danten Backup-Server an das System an.
Port des übergeordneten Backbone- Sollte dann der Haupt-Server einmal ausSwitches auf die erste Baugruppe, so fallen, schaltet das System automatisch
bildet sich automatisch ein Micro-LAN auf den Backup-Server um. Diese Remit 48 LWL-Ports. Legt er einen zwei- dundanz ermöglicht eine Verfügbarkeit
ten Port des Switches zum Beispiel auf von annähernd 100 Prozent. Und das ist
die dritte Baugruppe, so wird hier die heutzutage mit herkömmlicher Technik
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L AN line 7/2000
nur durch 60 bis 80 Prozent mehr Investitionsvolumen möglich.
Damit sichergestellt ist, dass auch das
Susi-System nicht ausfällt, hat der Hersteller es mit zwei Netzteilen ausgestattet, wobei jedes automatisch bei Ausfall
des anderen Netzteils dauerhaft die gesamte Stromversorgung für das Chassis
sicherstellt.
Die Kommunikations- und Informationstechnikabteilung des Bauamts Düsseldorf I testete im Vorfeld die Geräte und
war vor allem von deren hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit überzeugt. Mittlerweile setzt das Land Nordrhein-Westfalen Susi bei rund 30.000 Ports ein und hat
seit 1997 nur ganz minimale Ausfälle im
Promillebereich, das heißt, es sind seither
höchstens zwischen zehn und zwanzig solcher Geräte ausgefallen.
KOSTENBETRACHTUNG Da kein Netz-
werkbetreiber eine Investition nur für ein
einziges Jahr betrachtet, sondern die Betriebskosten für Zeiträume von drei, fünf
oder zehn Jahren hochrechnen muss, kann
er mit dem Einsatz dieser Technologie wesentliche Einsparungen erzielen. Das beginnt bei der Erstinvestition, den Migrationskosten, betrifft aber auch die Wartungsund Servicekosten sowie die Aufwendungen für Vereinbarungen über zugesicherte
Reaktionszeiten und nicht zuletzt die Energieverbrauchskosten “Netz“ und die damit
direkt verbundenen Klimatisierungskosten
sowie Netzstillstand- und Netzausfallkosten.
Das Einsparpotential bei der Systemstellfläche (Schränke, Räume und Ähnliches) liegt zum Beispiel bei 75 Prozent.
Anwender- und Erfahrungsberichten zufolge lässt sich das Einsparpotential auf
mindestens 1200 Mark pro User und Jahr
beziffern.
Das System steht für Ethernet, Fast
Ethernet und Token Ring zur Verfügung
(10Base-FL, 100Base-FX und Token
Ring Fiber Draft 23 und höher). Zudem
lässt sich die Hardware stets auf dem
gleichen technischen Stand halten. So
lassen sich zum Beispiel auch Systeme
aus dem Jahr 1997 noch auf das Hardware-Release 2000 aufrüsten.
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Durch die Bauform und den modularen
Aufbau
sind verschiedene
Bestückungen pro
Einschub möglich.
Neben dem klassischen Glasfaserstandard für Fast
Ethernet (100Base-FX) kann der
Anwender ein Basismodul auch mit
Ethernet (10BaseFL) bestücken. Somit hat er zum Beispiel die Möglichkeit, drei LWLPorts Ethernet und
drei
LWL-Ports
Fast Ethernet auf
der gleichen Basis- Bild 3. Installation zur Vermeidung von Ausfällen im Backbone
karte zu betreiben.
Die bisher beschaffte Hardware (z.B. 10-MBit/s- Umstellung auf schnellere UmgebunEthernet-Adapter) kann er beibehal- gen überschaubar gehalten und auf
ten und diese an Susi anschließen, oh- das Nötige reduziert werden.
ne sämtliche Rechner mit neuen Netzwerkkarten auf einen Schlag ausstat- VORTEILE FÜR DEN ADMINISTRATOR
ten zu müssen. Durch diese kosten- Die beschriebenen technischen Stärken
sparende und “weiche“ Migration des Systems bringen für den Netzwerkkönnen die Investitionskosten für die verantwortlichen einige praktische Ver-
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besserungen mit sich. Kehrt er zum Beispiel von einer Reise zurück, könnte es
zum Beispiel vorkommen, dass das
SNMP-Management des Systems anzeigt, dass zwei von sechs LAN-Switches
in den vergangenen Tagen ausgefallen
sind. Da die Anschlüsse automatisch weitergeleitet wurden, nahmen es die Anwender gar nicht zur Kenntnis. Selbst
wenn Teile der Netzwerk-Hardware Freitag nachmittags ausfallen sollten, reicht
es aus, wenn das Serviceteam diese Schaden erst im Laufe der nächsten Woche
behebt. Und schließlich spart die DV-Abteilung einiges an Ausgaben für ServiceDienste. Diese Gelder können für andere
wichtige Investitionen genutzt werden.
DAS FAZIT Die überlebenswichtige und
nicht wegzudenkende Ebene der Administration in großen Netzwerken wird durch
diese Technik in die Lage versetzt, sich den
wesentlichen Inhalten ihres Arbeitsalltags
zu widmen. Damit wird ein Glasfasernetz
nicht nur bezahlbar, sondern bringt tagtäglich Einsparungen im Administrationsaufwand.
(Siegfried Bettermann/db)
Der Autor leitet die Abteilung Informations- und Kommunikationstechnik
des Staatlichen Bauamts Düsseldorf I.
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73
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
STREAMER PARALLEL
BETREIBEN
NETZWERKWEITES BACKUP
BACKUP-LÖSUNGEEN
Der Datenbestand in
mehr oder minder
großen Netzwerken
steigt kontinuierlich
und die Unternehmen
räumen der Datensicherung einen immer
höheren Stellenwert
ein. Wie aber lässt
sich mit welchem
Aufwand eine risikominimierende Datensicherung durchführen? Was ist derzeit
noch “mit eigenen
Bordmitteln” zu
erreichen, ohne gleich
in neue, teure Technologien wie beispielsweise SAN investieren
zu müssen?
74
L AN line 7/2000
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
War die Nutzung der EDV noch bis in
die 70er Jahre hinein weitestgehend einem kleinen Kreis von Anwendern vorbehalten (Militär, Großunternehmen,
Forschung), trat in den 80ern der PC seinen Siegeszug an. Die Verbreitung des
PCs führte über dessen zunächst vorwiegend lokale Vernetzung (Local Area
Network, LAN) im Laufe der Zeit zu einer Form der Datenverarbeitung, die einen allumfassend durchdringenden
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EDV-Einsatz mit sich brachte. Durch
einheitliche Standards wurde das Internet möglich und damit weitete sich auch
die Fähigkeit der Anwender aus, Informationen beliebiger Art weltweit auszutauschen. Voraussetzung für diese Entwicklung war eine ständig steigende Leistungsfähigkeit der für die Endkunden
erschwinglichen Hardware. Noch Ende
der 70er Jahre kostete ein vier KByte
großer Ringkernspeicher ohne weiteres
den Jahresetat des Fachbereichs einer
Universität, heute dagegen sind mehrere
GByte für wenige hundert Mark zu erhalten. Wurde noch zu Beginn der 80er
ein PC mit 4,77 MHz getaktet, ist derzeit
schon die GHz-Grenze durchbrochen.
Die jeweils plausibel klingenden physikalischen Grenzen spornen den Erfindungsreichtum zur Entwicklung von immer leistungsfähigeren Systemen an.
Paralleles Arbeiten innerhalb der Mikroelektronik, das Zusammenschalten mehrerer Prozessoren oder auch von ganzen
Servern und den auf ihnen verteilten Datenbanken ermöglichen eine ganze Palette von Leistungssteigerungen.
Die Medaille hat jedoch eine Kehrseite: Die Unternehmen wurden immer abhängiger von der Verfügbarkeit ihrer Daten und so ist es verständlich, dass für den
Grossteil der kommerziellen Benutzer
der Schutz und die Sicherheit des Datenbestands existenzielle Bedeutung hat.
Neben dem in diesem Zusammenhang
nicht zu beziffernden Schaden für die Unternehmen durch unbefugten Zugang zu
ihren Daten (Spionage) aufgrund fehlenden Datenschutzes, droht einem Unternehmen durch fehlende Datensicherung
große Gefahr. Schon aufgrund einer mehr
oder weniger unzureichenden BackupStrategie kann ein entsprechend variabler
Schaden aufgrund des Umfangs der verlorenen Daten entstehen. Hier spricht
man zum einen von Horizontalverlusten, das heisst, gesicherte Daten stehen
nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
in der Vergangenheit zur Verfügung,
zum anderen steht der Begriff Vertikalverlust für das Fehlen ganzer Datenteilmengen.
Um diesen, sich graduell unterschiedlich auswirkenden Schäden aufgrund
mangelnder Datensicherung vorzubeugen, sollte ein Unternehmen zwei Forderungen an seine Datensicherheitsstrategie stellen:
– Zu beliebigen Zeitpunkten existiert auf
einem separaten Medium ein genaues
Duplikat des Datenbestands.
– Die Zeit zur netzwerkweiten Wiederbereitstellung dieser Daten nach einem
Ausfall konvergiert gegen Null.
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75
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Es ist klar, dass diese Forderungen
einen Idealzustand darstellen, der sich,
zumindest im Moment, noch nicht verwirklichen lässt. Dennoch stellt diese
Maxime eine gute Richtlinie für eine
optimale Datensicherung dar.
Dedizierte Hochverfügbarkeitssysteme
kommen dieser Forderung schon jetzt
sehr nahe, jedoch kosten sie viel Geld
und bestehen aus durch die Anwendung
klar vorgegebenen Lösungen. Folglich
stellen sie bislang eher eine Ausnahme
dar und bieten daher keinen Maßstab für
eine kommerzielle Verbreitung.
Kommerziell verbreitet sind stattdessen zur Zeit Unternehmensnetze (Enterprise Networks) mit einem oder mehreren Servern. Das Prinzip ist in beiden
Fällen identisch, die einzelnen Arbeitsplatzrechner greifen über das Netz auf
zentrale Daten oder Dienste zu.
Eine höhere Anzahl der Server soll im
wesentlichen für eine Leistungssteigerung sorgen, indem für einzelne zentrale
Dienste eigene Maschinen vorgesehen
werden (Datenbank-Server, Kommuni-
Arrays neben der Vergrößerung des Speichervolumens durch den Einsatz von
RAID auch eine gewisse Ausfallsicherheit erreichen lässt (RAID 1 oder 5).
Insgesamt ist es in der Zwischenzeit
einfacher geworden, ein bestehendes
Netz den sich offenbar ständig steigenden Anforderungen anzupassen. Nach
aktuellen Schätzungen der IDC steigt das
Datenaufkommen in Netzwerken um zirka 40 Prozent pro Jahr. Hierfür muss
zunächst unabhängig von der Frage der
Datensicherheit die Bereitstellung des
Primärspeichers gewährleistet werden.
Damit entstehen bei dieser Entwicklungstendenz Netze, die aus mehreren
Servern bestehen, welche neben den eigentlichen Diensten sehr große Speichervolumina zur Verfügung stellen.
Daraus ergeben sich Engpässe:
Teilt man einen Server in seine beiden
prinzipiellen Bestandteile Prozessor und
Speicher auf, so ist einerseits bei einem
Defekt des Prozessors der Zugang zum
intakten Speicher nicht mehr möglich,
andererseits kann der eigentlich intakte
In einem “klassischen Netz” sind die Daten dezentral verteilt
kations-Server, Backup-Server oder ähnliches), sobald die Leistungsfähigkeit einer Maschine nicht mehr ausreicht. Unabhängig von der Anzahl wird jeder Server meist großzügig dimensioniert. Die
Leistungsfähigkeit eines Servers hängt
im wesentlichen von der Prozessorzahl
und dem verfügbaren Arbeitsspeicher ab.
Das Speichervolumen reicht von einfachen Festplatten aus dem Entry-LevelBereich bis hin zu aufwendigen Disk Arrays, wobei sich beim Einsatz von Disk
76
L AN line 7/2000
Prozessor bei einem Ausfall des Speichers nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten. Es sind also beim Ausfall von nur
einer Komponente eines Servers bis zur
Wiederherstellung des Systems beide
Teile lahmgelegt.
Außerdem vergeht trotz der immer
höheren Übertragungsraten im Netz immer mehr Zeit für den Datentransport,
weil die Datenmengen noch stärker
wachsen und so die Netzwerke zunehmend belasten.
Zur Lösung dieser Problematik haben
sich 1993 die Firmen Hewlett-Packard,
IBM und Sun Microsystems zur FibreChannel-Initiative (FCSI) zusammengeschlossen. Der Zweck war, einen neuen
Standard für leistungsfähige I/O-Verbindungen zu entwickeln, der auch mehr
Flexibilität bei den Konfigurationsmöglichkeiten bietet.
Über diesen Fibre Channel lassen sich
elektronische Geräte an ein gemeinsames High-Performance-Netzwerk anschließen, das SAN (Storage Area Network)
oder auch “Fabric” im Fibre-ChannelJargon genannt wird. Dieses entlastet
den für die Verbindung der Server kritischsten Teil des Netzes. Zusätzlich
stellt ein SAN mit einer Übertragungsrate von 100 MByte/s einen überaus leistungsfähigen Zugriff auf die Speicher
zur Verfügung.
Dazu kommt noch ein qualitativer
Vorteil, denn die Einheit eines Servers in
Prozessor und Speicher wird aufgebrochen. Das ermöglicht eine größere Flexibilität hinsichtlich unterschiedlichster
Anforderungen. Ein Netzwerk lässt sich
beispielsweise in unabhängige ausfallsichere Speichersubsysteme aufteilen, denen ein Pool von Prozessorsystemen gegenübersteht (Clustering). Das beschränkt den Verlust auf die tatsächlich
ausgefallene Komponente. Der Einsatz
eines SAN hat allerdings höhere Kosten
für I/O-Systeme zur Folge, als für herkömmliche SCSI-Systeme. Außerdem
kommt erschwerend hinzu, dass der
Standardisierungsprozess bei weitem
noch nicht abgeschlossen ist.
Unabhängig von der Beschaffenheit
(ein oder mehrere Server, mit oder ohne
SAN) dieser mehr oder minder großen
und leistungsfähigen heterogenen Netzwerke sind die Daten zu sichern, damit
sie bei Totalausfall eines Systems nicht
verloren gehen, sondern wieder rekonstruiert werden können.
Für diesen Prozess steht in der Regel
ein Backup-Window (Zeitspanne fürs
Durchführen einer Datensicherung) zur
Verfügung, das normalerweise nicht vergrößert werden kann, da das Netz zu anderen Zeiten im Produktiveinsatz ist.
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Prinzipiell gibt es zwei Arten der Datensicherung: zentral und dezentral. Bei
einer dezentralen Sicherung erhält jeder
Server im Netzwerk ein eigenes Backupmedium, auf das dann die Daten mit Hilfe entsprechender Backup-Software lokal gesichert werden. Mit zunehmender
Anzahl von Servern steigen bei dieser
Lösung Aufwand und Kosten.
Die zentrale Datensicherung arbeitet
im Gegensatz dazu mit einem dedizierten
Backup-Server, der die zu sichernden
Daten über das Netz bezieht und auf sein
Backupmedium schreibt. Hier ist noch zu
unterscheiden, ob der Backup-Server die
Daten zunächst lokal ablegt und anschließend sichert, oder ob er aufgrund
zu geringen lokalen Speichers gezwungen ist, die über das Netzwerk erhaltenen
Daten unverzüglich zum Backup-Medium weiterzuleiten. Im ersten Fall ergibt
sich der Vorteil, dass die Daten als Duplikat online zur Verfügung stehen.
Bei der Differenzierung von zentraler
oder dezentraler Datensicherung geht es
nicht nur um den Ort der Daten, sondern
vor allem um das zentrale Management
der Datensicherung.
Durch den Anschluß von Tape-Libraries am Backup-Server lässt sich ein
großer Automatisierungsgrad erreichen.
Die wichtigsten Faktoren für die Auswahl einer Tape-Library sind der Speicherbedarf, der Datendurchsatz (Anzahl
der Laufwerke und Datenübertragungsrate) und der gewünschte Automatisierungsgrad durch Vorhalten der entsprechenden Anzahl von Bändern.
Ein Netzwerk mit SAN bietet sehr gute
Voraussetzungen für den zentralen Datensicherungsprozess. Hier steht eine hohe Performance für die Datensicherung
über das SAN zur Verfügung ohne das
LAN zu belasten.
In einem LAN ohne SAN lässt sich bis
zu einem gewissen Grad ebenfalls der
Vorteil einer zentralen Datensicherung
erreichen, wenn die für diesen Prozess
benötigten Komponenten entsprechend
leistungsfähig ausgelegt werden.
Zum Einhalten des Backup-Windows
muss der Backbone die zu sichernden
Daten innerhalb der vorgeschriebenen
78
L AN line 7/2000
Zeit zum Backup-Server transportieren.
Bei Übertragungsraten, wie sie bei
Ethernet, Fast-Ethernet und GigabitEthernet üblich sind, lassen sich praktisch etwa zwei, 20 beziehungsweise 200
GByte pro Stunde übertragen.
Multiport-Netzwerkkarten auf 100MBit/s-Ethernet-Basis ermöglichen den
range-Laufwerks mit einer Übertragungsrate von 12 MByte/s (Exabyte, Mammoth2,8-mm-Technik, Kapazität komprimiert
bis zu 150 GByte) lässt sich die Anzahl
parallel zu betreibender Bandlaufwerke
auf ein Minimum reduzieren. Maximal
laufen bei der Exabyte-Lösung zehn Laufwerke parallel in einer Tape-Library, was
Ein SAN ermöglicht als zentrale Datenquelle Backups ohne das LAN zu belasten
parallelen Zugriff auf den Backup-Server, was beispielsweise bei einem Anschluß von vier Servern zu einem Datentransfer von annähernd 28 MByte/s (entspricht 100 GByte/h) führt. Dieser Wert
wird voraussichtlich in Kürze durch die
Verfügbarkeit schnellerer Netzwerkmedien (Gigabit Ethernet) nach oben korrigiert werden. Dabei ist jedoch eine Konfiguration zu implementieren, die für den
eigentlichen Nutzdatenverkehr über das
LAN genug Ressourcen frei lässt. Optimal wäre in diesem Zusammenhang eine
Sicherung zu einer Zeit ohne Nutzdatenverkehr, zum Beispiel nachts.
Um die Daten auf das Band zu schreiben, sind mehrere Bandlaufwerke parallel
in einer Tape-Library zu betreiben. Die
üblichen Übertragungsraten der Bandlaufwerke des Midrange-Bereichs reichen
von etwa einem bis zu zwölf MByte/s.
Beim Einsatz des derzeit schnellsten Mid-
eine Transferrate von 120 MByte/s ergibt.
Das sind mehr als fünf GByte/min beziehungsweise 422 GByte/h.
Zum Erreichen dieser Werte müssen
Netz- und Streamer-Hardware wirklich
parallel betrieben werden. Diese Technik
unterstützt beispielsweise die NetzwerkBackup-Software Arkeia über die sogenannte Multi-Flow-Technology. Die auf
den einzelnen Servern installierten Client-Agenten dieser Software nehmen
außerdem eine Komprimierung der Daten vor dem Transport über das Netzwerk
vor. Damit lassen sich Backupgeschwindigkeiten erzielen, die häufig die Übertragungsrate des Netzwerks übersteigen.
(Michael Lemke/gg)
Info:
Comnet Datensysteme GmbH
Tel.: Tel.: 030/21 75 66 60
Web: http://www.cnd.de
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
VIER LAUFWERKE UNTER NT 4 UND BACKUP EXEC 7.3
Nur Drei kamen durch
Vier neue Vertreter der Gattung Bandlaufwerk mussten in der gewohnten Backup-Testumgebung ihr Können unter Beweis stellen. Dabei zählten das Mammoth 2 (nun als endgültige Version), das ADR 50 (mit
LVD-SCSI), das DLT 1 sowie das SLR 100 zu den Kandidaten.
as Debüt der Technologie “Linear
Tape Open” auf der letztjährigen
Comdex hat noch nicht zu lieferfähigen
Produkten geführt. Deswegen konnten zu
diesem Vergleichstest – Ende des Test
Anfang Juni 2000 – noch keine LTOLaufwerke getestet werden. Diesmal bestand das Testumfeld aus dem Serienmodell des Mammoth 2 von Exabyte, dem
DLT 1 von Benchmark Tape Systems sowie dem SLR 100 von Tandberg und dem
ADR 50 von Onstream.
Im Testumfeld (genaue Konfiguration
siehe Kasten) mussten alle Laufwerke
zeigen, wie im täglichen Betrieb die Sicherungsaufgabe unter Backup Exec 7.3
(Build-Version 2575) für Windows NT
D
4.0 gelöst wurde. In diesem Netzwerk
waren zwei Server über ein 10/100MBit/s-Ethernet (via Switching Hub
LSW 10/100-8H von Buffalo) verbunden.
Als Datenbestände fungierten zum einen mehrere Videoclips (insgesamt 16,5
GByte), die zuvor über die Miro-DV300Platine von der digitalen Kamera (Sony
DCR-TRV9E) auf die beiden Festplattenlaufwerke des Servers Ceylon (an dem
jeweils die zu testenden Bandlaufwerke
angeschlossen waren) gespielt wurden.
Weitere Daten (insgesamt 0,5 GByte)
waren auf dem Server Assam1 abgelegt.
Dabei handelte es sich hauptsächlich um
JPG- und GIF-Bilddateien, wie sie heute
im Internet übertragen werden.
Bild 1. Eine komprimierte Kapazität von 100 GByte (Kompression 2:1) zeichnet das
SLR-100-Laufwerk aus
Quelle: Tandberg
80
L AN line 7/2000
Bereits im letzten Vergleichstest ragte
Exabytes Vorserienmodell Mammoth 2 aus
dem Testfeld hervor. Damals (siehe Ausgabe 2/2000 der LANline, ab Seite 130) residierte auf dem Laufwerk allerdings eine
noch nicht endgültige Firmware-Version,
weswegen es auch damals zu einem “Aussetzer” beim Verify-Lauf kam.
Exabyte verspricht bei diesen Laufwerken eine Kapazität von 60 GByte und eine
Transferrate von 12 MByte/s (alle Angaben native, also unkomprimiert). Dabei
handelt es sich um eine Weiterentwicklung
der Mammoth-Tape-Technologie (siehe
dazu die Website www.mammoth
tape.com). Als wesentliche Neuerung
kommt bei der neuen Generation die Integration der Elektronik in den ScannerKöpfen zum Einsatz. Die Anzahl der Lese/Schreibköpfe wurde von zwei auf vier erhöht. Zudem sorgt ein adaptiver Datenpuffer für einen konstanten Datenfluss von der
Datenquelle zum Band. Das kompakte
Laufwerk (5,25-Zoll-Formfaktor mit halber Bauhöhe) eignet sich laut Exabyte auch
sehr gut für den Einsatz in entsprechenden
Libraries. Außerdem ist die Abwärtskompatibilität zu den Exabyte-8-mm-Medien
garantiert. Dieses Gerät verdiente sich
schon in der Vorserienversion die Bestnoten beim Datentransfer. Zum diesmaligen
Test konnte Exabyte aber ein Exemplar aus
der Serienfertigung für den Test bereitstellen. Im Test – bei identischer Aufgabenstellung – konnte das Laufwerk erneut seine Überlegenheit beweisen. Die Übertragungsrate wurde weiter verbessert und der
Verify-Lauf fehlerfrei absolviert.
Als zweites Testgerät musste das Laufwerk “DLT 1” von Benchmark Tape Systems seine Stärken zeigen. Der Hersteller
verfolgt hier ein interessantes Konzept:
“DLT zum DDS-Preis” lautet das Marketing-Motto. Der Vorteil dieses Ansatzes
zeigt sich in der Kompatibilität zu DLT,
denn das Laufwerk wird vom
Betriebssystem als DLT erkannt und
auch die Firmware auf dem Gerät beim
Booten stellt sich als “Quantum DLT
7000” vor. Benchmark Tape Systems
verspricht zudem, dass das Laufwerk
DLT-4000-Bänder (Kassetten vom Typ
DLTape IV) lesen kann. Die unkompri-
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Laufwerk
Benchmark Tape
Systems DLT 1
Exabyte Mammoth 2
Onstream ADR 50
Tandberg SLR 100
gesicherte
MByte
Zeitdauer
in Minuten
Transferrate
(Schreiben plus Verify)
MByte/min
18.000
220
81,8
18.000
63
285,7
leider noch keine Backup Exec Ergebnisse möglich
18.000
129
139,5
Tabelle mit den Ergebnissen der Bandlaufwerke, gesicherte Daten insgesamt: 18.000 MByte (der
Komplettjob beeinhaltet auch den Verify-Lauf)
mierten (native) Kapazitäts- und Datentransferangaben für das DLT 1 lauten: 40
GByte und 3 MByte/s.
Das Testsystem – ein externes Gerät mit
LVD-SCSI-Anschluss – kam mit einer
vollständigen Ausrüstung: externes SCSIKabel, externer SCSI-Terminator, Netzkabel, eine Bandkassette (DLTape IV)
und Dokumentation – allerdings fehlt zusätzliche Software mit Treibern und weiterführender Dokumentation. Die Preisempfehlung für dieses Paket beträgt in den
USA knapp 1700 Dollar – erfüllt somit die
Herausforderung “DDS-Preislage”.
Die Installation des externen DLT-1Laufwerks verlief auf der Hardware-Seite vollkommen problemlos. Beim Erkennen durch das Betriebssystem meldete
NT, dass ein DLT-7000-Laufwerk gefunden wurde. Nach dem Installieren des
entsprechenden Treibers von der Betriebssystem-CD-ROM und dem obligatorischen Neustart des Systems war das
Gerät sowohl vom NT-eigenen BackupProgramm als auch von Backup Exec 7.3
sofort ansprechbar und die Testläufe verliefen reibungslos. Bei der Sicherung von
Volume C: des PDC erzielte das System
im Test fast den selben Datendurchsatz
wie das Mammoth-2-Laufwerk. Scheinbar wirkt sich der Overhead durch das
Netzwerk als eine massive Bremse aus.
Denn schon beim Sichern des Systemlaufwerks auf dem Backup-Server lag
Mammoth 2 um 50 Prozent über dem
DLT 1. Und bei den großen Datenmengen – in Form der Videoclips – auf den
lokalen Laufwerken E: und F: war das
Mammoth 2 um den Faktor 3,7 bis 4,2
besser. Auch den indirekten Vergleich
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mit den – weitaus teureren – DLT-7000und dem DLT-8000-Laufwerken verliert
das DLT 1. In einer gleichen Testumgebung – mit einem entsprechenden Datenbestand – liegt das DLT 1 eher im Bereich eines AIT-1-Laufwerks. Eine
Transferrate von 140 MByte/min (wie
das DLT 8000) oder 132 MByte/min
(wie das DLT 7000) ließen sich in diesem
Testumfeld nicht erzielen. Hier ließ sich
nur ein Wert von knapp über 80
MByte/min erreichen.
NT-Domäne
TIME4TEA
Als nächster Neuling startete das
SLR100. Es markiert derzeit das obere
Ende der SLR-Familie. Mit dem SLR
100 von Tandberg verspricht der Hersteller eine Verbesserung um 150 Prozent
beim Datentransfer und die doppelte Kapazität – verglichen mit dem Vorgängermodell SLR 50. Das SLR schafft 50
GByte (native) sowie eine Transferrate
von 5 MByte/s, so der Hersteller. Damit
zielt das Laufwerk in den Bereich der
kleineren und mittleren Server im NT-,
Unix- oder Netware-Umfeld.
Der Lieferumfang des externen SLR
100 waren neben dem Laufwerk das
SCSI-Kabel (LVD-SCSI) plus externer
SCSI-Terminator und Stromkabel noch
Bandkassetten sowie Dokumentation.
Treiber waren auf Diskette beigelegt –
allerdings nur für Netware. Auf einer CDROM war eine Version Arcserve IT für
NT und für Netware mit dabei. Doch Treiber für Windows NT sowie entsprechende Software für Backup Exec auf NT befand sich nicht im Testpaket. Über die
(NTN WS)
OOLONG
BuffaloSwitching Hub
SW 10/100-8H
10/100 MBit/s
Ethernet
CEYLON
(NT4-Server mit
Backup-Laufwerk)
ASSAM1
(NT4-Server, PDC)
Bild 2. Der Testaufbau für den Vergleich der Bandlaufwerke
L AN line 7/2000
81
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Aufbau des Vergleichstests Bandlaufwerke
In einem Testaufbau – eine Windows-NT-Domäne mit zwei Servern – mussten die Testkandidaten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Der Primary Domain Controller
(ASSAM1) und der Server mit den Backup-Laufwerken CEYLON waren über einen 10/100MBit/s-Switch von Buffalo gekoppelt (es fand während des Backup-Laufes kein Arbeiten
statt, weder über das Netzwerk noch lokal auf einem der Server). Der Grossteil der Daten lag
auf dem Backup-Server CEYLON – insgesamt 16,5 GByte waren hier hauptsächlich als
Video-Clips abgelegt. Als Backup-Software kam Backup Exec 7.3 für Windows NT (BuildVersion 2575) zum Einsatz.
Die einzelnen Server waren alle mit Windows NT 4.0 Server (Servicepack 4) ausgestattet,
als Dateisystem war auf allen Volumes NTFS konfiguriert. Die Hardware-Details der zwei
Server lauten wie folgt:
ASSAM1: Asus-Mainboard KN-97, Pentium II/266 MHz, 96 MByte DRAM (66 MHz
DIMM), SCSI-Controller Initio-9100UW, Harddisk Seagate ST34555W, SVEC-Ethernetkarte (10/100 MBit/s, DEC-Chipsatz), CD-ROM-Laufwerk Toshiba XM-5701TA, zu
sichernde Daten: 0,4 GByte
CEYLON: Asus-Mainboard P3C-F, Pentium III/700 MHz (Coppermine), 128 MByte
DRAM (100 MHz), zwei SCSI-Controller: ein Adaptec 3950U2W mit zwei U2W-Kanälen
sowie ein Adaptec 2940U2W, Harddisk Seagate ST39173LC und ST31840LW, CD-ROMLaufwerk Toshiba XM-6602B, SVEC-Ethernetkarte (10/100 MBit/s, Realtek-Chip), zu
sichernde Daten: 16,5 GByte (das getestete Bandlaufwerk war jeweils als einziges SCSILaufwerk auf einem SCSI-Kanal angeschlossen).
Website von Tandberg waren dann jedoch SLR-100-Treiber für NT 4.0 und
sogar für Windows 2000 verfügbar. Nach
der Installation der Treiber für Windows
NT 4 bereitete allerdings die Backup-Software Probleme. Es waren zwar – rot
markiert – die zuvor getesteten und nun
nicht mehr angeschlossenen Laufwerke mit
der Kennung “offline” im Gerätemanagementfenster eingetragen. Doch Backup
Exec weigerte sich strikt, das SLR-100Laufwerk als geeignetes Gerät anzuerkennen. Sämtliche Versuche, aus Backup Exec
das Gerät anzusprechen, scheiterten. Über
die NT-eigene Bandsicherung war allerdings der Zugriff auf das SLR 100 möglich.
Abhilfe schaffte hier nur ein Trick – der
Tipp stammt vom kompetenten Tandberg-Support. Der Administrator muß
erst alle “offline”-Laufwerke unter
Backup Exec löschen. Nach einem Neustart von NT und dem anschließenden
Aufruf von Backup Exec fand sich das
SLR-100-Laufwerk dann wie von “Geisterhand” eingetragen, und der BackupLauf wurde ohne Probleme absolviert.
Als Transferrate im Test schaffte das
Gerät fast 140 MByte/min.
Das vierte Laufwerk im Bunde, das
ADR 50 von Onstream, war das einzige
82
L AN line 7/2000
für den Einbau in den Backup-Server.
Für die Hardware-Installation lagen auch
alle notwendigen Teile bei, ein internes
SCSI-Kabel (LVD) wie auch der passende SCSI-Terminator. Der Hardware-Einbau bereitete keine Probleme. Positiv anzumerken ist auch bei diesem Laufwerk,
dass der Hersteller die Kritik am Vorgänger (SC 50) aufgegriffen hat: Nun nimmt
das Gerät die komplette Bandkassette auf,
die Kassette ragt nicht mehr wie beim SC
50 zur Hälfte aus dem Schacht heraus.
Im nativen Modus schafft das Laufwerk 25 GByte, die Transferrate liegt laut
Hersteller bei 2 MByte/s (ebenfalls native). Als Preisvorstellung nennt der Hersteller zirka 2140 Mark (plus Mwst.).
Leider hatte der Hersteller außer der
Dokumentation für den Hardware-Einbau sowie einem Reviewer Guide keinerlei Software beigelegt. Auch hier musste
der Zugriff über die Website von Onstream die notwendigen Treiber liefern.
Auch hier waren Treiber für NT 4.0 und
Windows 2000 verfügbar – allerdings
beide nur in einer Betaversion.
Die Installation dieses Treibers führte
mehrmals zu einem kompletten Systemabsturz. Beim fünften Versuch ließ sich
der Treiber erst installieren.
Nach der Unterstützung von Backup
Exec 7.3 suchte der Tester leider vergebens. Auch im Reviewer Guide war nur der
Hinweis zu lesen: “Certification in progress”. Damit war auch hier ein Testen
nach der traditionellen Vorgehensweise
nicht möglich. Als Ausweg stand lediglich
die entsprechende Sicherung mit den “NTBordmitteln” zur Wahl. Doch fairerweise
wurden hier keine Ergebnisse ermittelt,
dies wird einem späteren Test vorbehalten
sein, bei dem dann die endgültige Treiberversion zum Einsatz kommen sollte.
FAZIT: Das obere Ende der Leistungs-
fähigkeit im Midrange-Markt ist dem
Mammoth 2 zuzuordnen. Es bleibt abzuwarten, ob die LTO-Laufwerke hier mithalten können. Das DLT 1 ist eine sehr
günstige Alternative und besticht durch die
weitgehende Kompatibilität zur DLT-Familie. Die Transferraten – verglichen mit
dem Preis – bewegen sich in einem vernünftigen Rahmen. Das SLR-100 schafft
zwar nur etwa die Hälfte der Übertragungsrate des Mammoth2. Doch zielt das
Laufwerk ja auch in einen anderen Markt.
Generell bleibt damit die SLR-Technik
konkurrenzfähig – die Freunde der SLRKassetten und der linearen Aufzeichnungstechnik werden dieses Ergebnis sicher wohlwollend zur Kenntnis nehmen.
Das ADR-Lauferk kann aus Performance-Sicht leider noch nicht endgültig
beurteilt werden. Hier muss erst die Unterstützung für Backup Exec 7.3 auf Windows NT verfügbar werden. Vielleicht ist
das ja schon in der nächsten Ausgabe der
LANline möglich.
(Rainer Huttenloher)
Weitere Informationen:
Benchmark Tape Systems
Web: www.benchmarktape.com
Exabyte
Web: www.exabyte.com
Onstream
Web: www.onstream.com
Tandberg
Web: www.tandberg.com
Veritas
Web: www.veritas.com
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
IM TEST: NETWORKER 5.7 FÜR WINDOWS NT/2000
Backup-Lösung für
große Netzwerke
Einen guten Ruf besitzt die Backup-Lösung Networker von Legato im
Unix-Umfeld. Mit dem Erscheinen von Windows 2000 bietet Legato die
Software auch für dieses Betriebssystem an. Außerdem gibt es eine NTVariante der Networker-Version 5.7. Networker offeriert viele Merkmale,
die in größeren Umgebungen erforderlich sind, so das Gruppieren von
Clients, mehrere Zeitpläne für unterschiedliche Clients, Disk Staging
und flexible Benachrichtigungen für Administratoren. Eine parallele
Verarbeitung an mehreren Stellen erhöht die Leistung.
ie grundlegende Funktionsweise
des Networkers stimmt mit den
meisten Konkurrenzprodukten überein.
So arbeitet die Software streng nach dem
Client-/Server-Prinzip. Die Hauptarbeit
übernehmen Backup-Server, indem sie
das System verwalten, einen Index der
gesicherten und archivierten Dateien
führen und die Hardware (Laufwerke und
Wechsler) bedienen. Die Client-Software
ist zur Sicherung von Computern (sowohl Arbeitsstationen als auch Server)
erforderlich. Daher richtet das Setup auf
dem Sicherungs-Server auch gleich einen
Backup-Client ein – ansonsten könnte
der Server sich nicht selbst sichern.
Außerdem kann der Systemverwalter sogenannte Storage Nodes verwenden; das
sind abgespeckte Server, die lediglich die
Backup-Hardware bedienen, aber keinerlei Verwaltungsarbeiten durchführen.
Storage Nodes entlasten den BackupServer und bieten damit besonders in
Umgebungen mit einem hohen BackupVolumen eine interessante Alternative.
Damit das Netzwerk nicht unnötig belastet wird, senden Backup-Clients zu sichernde Daten direkt an Storage Nodes,
statt erst über den Sicherungs-Server zu
gehen.
Die Bedienung ist trotz des Funktionsumfangs dank einer übersichtlichen
D
84
L AN line 7/2000
Oberfläche nicht zu kompliziert. Hat
man das Konzept erst einmal verstanden,
bereitet die Administration keine Probleme. Bei Legato Networker gibt es nicht,
wie bei einigen Konkurrenzprodukten,
Backup-Aufträge, welche alle zur Datensicherung erforderliche Angaben enthalten. Statt dessen konfiguriert der Administrator zunächst Zeitpläne, Clients,
Client-Gruppen, Laufwerksoptionen und
so weiter völlig unabhängig voneinander. Anschließend verbindet er diese
Elemente, indem er beispielsweise Clients einen der zuvor konfigurierten Zeitpläne zuweist. Die einzelnen Elemente
nennt Legato Ressourcen und die Eigenschaften der Ressourcen heißen Attribute. Die Administrationsoberfläche stellt
die Ressourcen in einer einfachen Struktur dar, ähnlich wie der Windows-Explorer die Ordner des Dateisystems. Die
wichtigsten Ressourcentypen sind BandPools, Client-Gruppen und Zeitpläne
(Schedules). Da jeder Ressourcentyp bereits bei der Installation von Networker
vorgefertigte Elemente enthält, läßt sich
ein einfaches Backup-System schnell
einrichten. Eine effektive und angepasste Datensicherung kommt natürlich
nicht ohne kundenspezifische Ressourcen aus, die der Administrator daher erstellen sollte.
Einen eigenen Ressourcentyp stellt das
Server-Setup dar. Hier stellt der Administrator Eigenschaften ein, die für den gesamten Server gelten, wie die maximale
Anzahl gleichzeitiger Sicherungssitzungen, ob manuelle Sicherungen von
Clients aus erlaubt sein sollen, ob Benut-
Das Admin-Werkzeug verwaltet alle Networker-Server unter NT, Unix und Novell Netware
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
zer sehen können, welche Dateien anderer Benutzer gesichert wurden und wer
den Server administriert. Die Namen der
Administratoren des Servers (standardmäßig die NT-Gruppe Administratoren)
speichert Networker aber auch in allen
anderen Ressourcen, sodass sich die Verwaltung des Backup-Systems sehr fein
abstimmen lässt. Ebenfalls als eigener
Ressourcentyp erscheint die Registrierung der Software. Potenzielle Kunden
können Networker 30 Tage lang testen
und sich dann entscheiden, ob sie das
Produkt kaufen wollen. Eine Neuinstallation ist beim Kauf nicht erforderlich; die
Eingabe des Registrierungsschlüssels
genügt. Nach dem Ablauf des Testzeitraums sichert Legato zwar keine Daten
mehr, spielt aber Backups unbegrenzt
lange zurück.
RESSOURCENTYPUS CLIENTS Einer
der wichtigsten Ressourcentypen sind
Clients. Hier kann der Administrator
sämtliche Backup-Clients in einer (unter
Umständen sehr langen) Liste sehen und
für einzelne Clients diverse Eigenschaften einstellen, zum Beispiel welchen
Schedule-Plan der jeweilige Client verwenden soll. Auch die “Browse Policy”
wird hier festgelegt; dabei handelt es sich
um den Zeitraum, wie lange Networker
über die gesicherten Dateien des Clients
Buch führt. Läuft der Zeitraum ab, werden die Daten aus dem sogenannten Index entfernt, um Festplattenplatz auf dem
Server zu sparen.
Erst wenn die “Retention Policy” abläuft, darf Networker die Daten vom Sicherungsmedium löschen. Zudem kann
der Systemoperator hier eine “Directive”
einstellen. Sie sagt aus, welche Daten wie
zu sichern sind. Beispielsweise lässt sich
eine Directive anlegen, welche die CacheVerzeichnisse von Browsern ausschließt
und die Komprimierung bestimmter Verzeichnisse festlegt. Anschließend kann
der Administrator diese Directive einzelnen Clients zuweisen. Standardmäßig sichert Networker seine Clients vollständig. Auch die Priorität eines Clients innerhalb seiner Client-Gruppe läßt sich
festlegen. Damit wird definiert, dass be-
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stimmte Clients innerhalb ihrer Gruppe
zuerst zu sichern sind.
Client-Gruppen stellen einen weiteren
häufig konfigurierten Ressourcentyp
dar. Der Administrator kann beliebig
viele Gruppen erstellen und Clients per
Drag-and-Drop aus dem Client-Ressour-
erhalten sollen und ob der Pool nur bestimmte Speicherlaufwerke verwendet.
An der Hardware arbeiten die beiden
Ressourcentypen Autochangers und Devices. Sie ermöglichen es, direkt mit
Speicherlaufwerken oder Libraries zu arbeiten, beispielsweise um einem neuen
Der Zustand von Bandlaufwerken läßt sich interaktiv steuern
cencontainer in eine (oder mehrere)
Gruppen seiner Wahl verschieben.
Ebenso ist er in der Lage, Clients zwischen den Gruppen zu bewegen. Die
wichtigsten Eigenschaften einer Gruppe
sind die Uhrzeit der Datensicherung für
diese Gruppe und ob Networker Datensicherungen automatisch zu dieser Uhrzeit
durchführen soll. An welchen Tagen dies
geschieht, gibt die bereits erwähnte Auswahl des Zeitplans bei den einzelnen Clients an. Weiterhin kann der Admin in
den Gruppeneigeschaften eintragen, wie
oft die Software versucht, eine Sicherung des Clients zu wiederholen, falls
der erste Versuch nicht erfolgreich war.
Auch der Timeout-Wert wird hier eingestellt. Ist ein Client eine bestimmte Zeit
nicht erreichbar, bricht Networker den
Versuch ab, die Daten dieses Clients zu
sichern.
BACKUP-MEDIEN IN GRUPPEN EINGETEILT Neben den Clients sind auch
Backup-Medien in Gruppen eingeteilt,
den sogenannten Pools. Für jeden Pool
kann der Systemverwalter einstellen,
welches Label neue Medien dieses Pools
Band eine Kennung (Label) zu verpassen, ein eingelegtes Band zu aktivieren
(mounten) oder um es auszuwerfen. Angenehmerweise greift Networker für
NT/2000 auf diejenigen Bandlaufwerkstreiber zu, welche der Laufwerkshersteller für NT/2000 geschrieben hat. Da sich
Networker bei der Datensicherung das zu
beschreibende Band nach bestimmten
Kriterien selbst auswählt, muss der Administrator zum Beginn jeder Datensicherung mit einem Einzellaufwerk das
von der Software angeforderte Tape einlegen und mit diesem Menüpunkt aktivieren.
Diese lästige Aufgabe lässt sich nur
durch eine Library umgehen, sodass die
regelmäßige Datensicherung von Networker mit einem Einzellaufwerk nicht
sinnvoll erscheint. Zum Wiederherstellen
von Daten kann ein einzelnes Bandlaufwerk aber nützlich sein: Beispielsweise
wenn Daten von Bändern zurückgespielt
werden sollen, die sich nicht mehr in einer Library befinden.
Um das Backup-Zeitfenster zu verkürzen, ermöglicht Legato Networker das
sogenannte “Disk Staging”. Dabei wird
L AN line 7/2000
85
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
auf dem Server ein beliebiges Verzeichnis einer lokalen Festplatte als virtuelles
Bandlaufwerk (File Type Device) eingerichtet. Da Festplatten viel schneller sind
als Bandlaufwerke, beschleunigt dieser
Vorgang die Sicherung enorm, sofern das
Netzwerk die Daten schneller von Clients
rungssätze auf ein zweites Band. Dabei
sind zwei Bandlaufwerke obligatorisch.
Der Administrator kann das Cloning für
Client-Gruppen einstellen oder manuell
durchführen. Neben der hohen Datensicherheit beschleunigt das Cloning die
Wiederherstellung von Daten: Aus Per-
Im Überwachungsfenster zeigt der Server alle Vorgänge an
holen kann, als das Bandlaufwerk sie auf
dem Band speichert. Das Disk Staging
bringt auch dann etwas, wenn das Netzwerk langsamer als das Bandlaufwerk ist,
denn es eliminiert das gefürchtete und
verschleißfördernde “Backhitching”, bei
dem das Bandlaufwerk wegen des immer
wieder unterbrochenen Datenstroms
ständig anhalten, ein Stück zurückspulen
und neu ansetzen muss. Besonders linearaufzeichnende Laufwerke (zum Beispiel DLT und QIC) sind davon betroffen. Um die Datensicherheit zu gewährleisten, werden nach dem festplattenbasierten Backup die Daten auf ein gewöhnliches Bandlaufwerk verschoben.
Nachteil des Disk Staging ist eine geringere Datensicherheit, da Networker eine Festplatte als temporäres Speichermedium verwendet. Wer das Disk Staging einsetzen möchte, sollte also auf
ein RAID-Set zurückgreifen. Außerdem bedeutet das Disk Staging eine längere Server-Belastung als ein gewöhnliches Backup.
Der Datensicherheit dient das Cloning.
Es kopiert einzelne oder mehrere Siche-
86
L AN line 7/2000
formance-Gründen sichert Networker
normalerweise mehrere so genannte “Save Sets” im Multiplex-Verfahren auf ein
Band. Dabei erhält der Server von mehreren Clients gleichzeitig Daten, die er
abwechselnd auf das Band schreibt. Die
Daten der Clients werden also “ineinander verwoben”.Je mehr Save Sets gleichzeitig gesichert sind, desto länger dauert
das Wiederherstellen eines Clients, denn
dabei muss die Software ja nur die Daten
dieses Clients lesen und die anderen
Daten auf dem Band ignorieren. Ein “geklontes” Band enthält die einzelnen Save
Sets aber immer als ganze Einheit, sodass
Client-Daten schnell wiederhergestellt
sind.
Um die Belastung der Clients und des
Netzwerks durch das Backup zu verringern, lassen sich Consolidated Backups
durchführen. Dabei sichert der Server nur
die Daten, die sich seit der letzten vollständigen Sicherung geändert haben.
Anschließend – und darin liegt der Trick
– kopiert er dieses inkrementelle Backup
mit dem letzten vollständigen Backup zusammen, um eine aktuelle vollständige
Sicherung zu besitzen – ohne alle Daten
des Clients erneut über das Netzwerk zu
übertragen. Diese Form der Sicherung
bedeutet allerdings eine lange Belastung
des Backup-Servers und erfordert drei
Bandlaufwerke.
Im Test ergaben sich keine Probleme.
Die Installation verlief reibungslos und
auch die Zusammenarbeit mit den Bandlaufwerken (Ecrix VXA-1 und Tandberg
MLR 3) funktionierte einwandfrei. Ein
DDS3-Laufwerk von Hewlett-Packard
erlag während der Testphase leider einem
frühen Tod.
Die Konfiguration des Servers bedeutet keine Schwierigkeiten, denn in Problemfällen steht neben der gewöhnlichen Online-Hilfe eine “Field Help” zur
Verfügung, welche die Bedeutungen
einzelner Optionen kurz und bündig erklärt. Der Druck auf F1 brachte allerdings eine Fehlermeldung. Die Konfiguration eines Backup-Clients unter Netware hingegen war nicht so einfach; erst
nach mehreren Anläufen mit der technischen Unterstützung konnte Networker
auf den Novell-Server zugreifen. Nicht
gefallen hat, dass die Uhrzeit für eine
Sicherung in der Client-Gruppe, der
Zeitplan hingegen bei den einzelnen Clients eingestellt wird. Dies bietet zwar eine Flexibilität, kann aber leicht verwirren. Hier sollte sich Legato etwas einfallen lassen. Leider fehlen dem Produkt
jedwede Möglichkeiten, Berichte zu erstellen. An dieser Stelle sollte sich der
Hersteller eine Scheibe bei der Konkurrenz abschneiden.
FAZIT Legato bietet mit dem Networker
5.7 für NT/2000 eine flexible und leistungsfähige Lösung zur Datensicherung. Insgesamt kann das Produkt überzeugen, auch wenn die fehlenden Berichte schmerzen. Wünschenswert wäre ein
deutsches Handbuch.
(Andreas Roeschies/gg)
Info:
Produktname: Networker
Tel.: 089/94 49 40 - 0
Fax: 089/94 49 40 - 50
Web: www.iqproducts.de
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
BACKUP UND RECOVERY ÜBER IP-VERBINDUNGEN
Komprimiert
und verschlüsselt
Eine vollautomatische Sicherung der Dateien von mobilen Clients auf
einen über IP angeschlossenen Windows-NT-4-Server ermöglicht die
Software Rapid Recall. Der Zugang erfolgt dabei über Direkteinwahl,
Intranet- oder Internet-Zugang zum Firmennetz.
ackup- und Datensicherungssysteme
gehören heute ebenso zum StandardSicherheitskonzept komplexer IT-Strukturen wie Firewalls zum Internet-Zugang
oder USVs für die Ausfallsicherheit.
Doch in Client-/Server- und RemoteUmgebungen, in denen teilweise Tausende von vor Ort arbeitenden und nicht vernetzten Notebooks und PC-Clients die
Daten sammeln und verarbeiten, stehen
Unternehmen und Anwender vor der Frage der Sicherung dieser wertvollen Daten.
Nach einer Studie der Strategic Research Corp. von 1998 werden 74 Prozent der Anwenderdaten nicht gesichert.
Das heißt, die gängigen Sicherungskonzepte gewährleisten bei Client-/ServerNetzwerken mit PCs und Notebooks als
Clients nur die Sicherung eines Bruchteils der Daten des Unternehmens.
Dies gilt für Vertriebsstrukturen mit
zentralem Server und Notebooks im
Außendienst sowie für Unternehmen mit
einer zentralen IT-Plattform und dezentralen LANs und Clients. Alarmierend ist
auch ein Bericht der PC PRO Reliability
& Service Awards 1999, demzufolge
durchschnittlich 23 Prozent der DesktopPCs und 27 Prozent der mobilen PCs innerhalb der ersten zwei Jahre einen Defekt aufweisen.
Die Unternehmen sind sich der Problematik durchaus bewusst, die Frage ist
nur, sollen Anwender wie Vertriebsleute,
der IT-Administrator oder ein übergeordnetes Management die Verantwor-
B
88
L AN line 7/2000
Software zentral alle kritischen Daten im
Unternehmensverbund sichern. Er muss
sich nicht auf die Disziplin der Anwender
verlassen und kann ihnen darüber hinaus
durch
Disaster-Recovery-Funktionen
ständig schnelle Hilfe anbieten. Der Zugang erfolgt dabei über Direkteinwahl,
Intranet- oder Internet-Zugang zum Firmennetz. Damit wird endlich das Datensicherheitskonzept vieler Unternehmen
“rund”.
Die Topologie dieses Backup-Systems
sieht vor, dass auf einem dezidierten NTServer 4.0 die Metadaten für die einzelnen Accounts verwaltet werden. Dabei
handelt es sich bei einem Account um einen Computer, ein Notebook oder einen
Desktop-Rechner. Auf jedem Client befindet sich ein Agent, der Aktionen auslösen kann, die an ein Ereignis gekoppelt
sind. Dieses Ereignis kann der Beginn
eines Backup-Zeitraums sein, den der
Administrator vorgegeben hat, wie beispielsweise eine bestimmte Uhrzeit beziehungsweise ein bestimmter Zeitraum,
zu dem ein Backup initiiert wird oder
dass das Backup erfolgen soll, sobald
eine IP-Verbindung (über LAN, RAS
oder das Internet) besteht. Vor der Übertragung stellt der Backup-Agent fest, ob
die Datei bereits auf dem Server vorhan-
tung für die Sicherung der Daten übernehmen und wie kann ein entsprechendes
Konzept realisiert werden?
Bisher gestaltete es sich sehr schwierig, die Daten der Remote-Notebooks
zentral mitzusichern. In die Sicherungskonzepte für Desktops werden derzeit bestenfalls noch Programme miteinbezogen, die auf File-Level im LAN-Bereich
noch zuverlässig Backups veranlassen.
Der Anwender war mit der Verpflichtung
zur Datensicherung in der Regel sich
selbst überlassen. Sogar in großen Unternehmen mit komplexen IT-Netzwerken,
die sich strikt an ihr Datensicherungsund Backup-Konzept halten, sind oft
die Clients und mobilen Benutzer mit
ihren lokalen Dateien und speziellen
Anwendungen die
Schwachstelle.
Mit der Softwarebasierten Lösung
Rapid Recall ist es
nun möglich, automatisch und mit einem
vertretbaren
Zeitaufwand
ein
Backup
auszuführen und dies
auch mit Clients an
weit
entfernten
Standorten. Dabei
kann der IT-Administrator mit dieser Bild 1. Die Architektur von Rapid Recall
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
den ist. Dann werden nur die Veränderungen in den Blöcken, also die Deltas,
komprimiert übertragen. Dabei liegt die
Komprimierung in der Praxis im Bereich
10:1.
Der Agent des Clients wird vom ITAdministrator konfiguriert. Ihm steht auf
dem Server ein sogenanntes BackupKonfigurations-Tool zur Erstellung der
Setup-Datei zur Verfügung. Diese Datei
enthält alle für einzelne oder eine Gruppe
von Computern relevanten Backup-Informationen. Hier ist beispielsweise festgelegt, was gesichert wird, also die gesamte Festplatte oder nur eine Partition,
und wann gesichert wird, per Scheduling
oder bei einem bestimmten Ereignis.
Konfiguriert werden hier auch FirewallEinstellungen und die IP-Adresse. Für
die Übertragung zum Server wird eine
TCP/IP-Verbindung genutzt. Die konfigurierte Setup-Datei wird dann per EMail, per “Hands Free Installation”, also
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ohne Zutun des Anwenders oder über
Diskette an die einzelnen Clients verteilt.
Der Anwender kann an diesen Einstellungen nur das ändern, was der Administrator als editierbar definiert hat.
Auf dem Backup-Server werden die
Anwenderdaten verschlüsselt und komprimiert abgelegt. Dabei übernimmt eine
hierarchische Speicherplatzverwaltung
(Hierarchical Storage Management –
HSM) die Verteilung und Sicherung der
Archiv-Sets zwischen dem Festplattenspeicher und der Tape Library. Die Server-Software des Backup-Servers tauscht
Informationen mit dem Agenten auf dem
Client aus und sichert die Daten. Sie ermöglicht die Skalierbarkeit für mehrere
tausend Anwender und hält die Daten
rund um die Uhr für die Anwender bereit.
Die Server-Software besteht aus drei
Komponenten, dem Server Control Panel, dem Backup Config Tool und dem
AOK-Browser. Das Server Control Panel
zeigt jederzeit den Zustand des RapidRecall-Servers an. Das Backup Config
Tool wird zur Grundkonfiguration und
der Herstellung des Agents verwendet.
Der AOK-Browser ist eine HTML-basierende Verwaltungskonsole, über die
Account-Informationen angezeigt, Organisationsänderungen vorgenommen und
die „Knowledge Base“ abgefragt werden
können. Er ermöglicht sowohl die genaue
Überwachung als auch ein ausführliches
Berichtswesen.
In den meisten Unternehmen ist das
Netzwerk durch die zunehmenden Remote-Anwendungen bereits stark belastet. Darüber hinaus ist gerade die Netzwerkbandbreite eine knappe Ressource.
Es ist deshalb wichtig, dass ein effizientes Backup-System auch für niedrige
Bandbreiten konzipiert ist. Die “Delta
Block”-Technologie, die “Send Once”Technik, eine effiziente Komprimierung
und die Möglichkeit zu intelligentem Ti-
L AN line 7/2000
89
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
ming können zusätzlich für eine Minimierung des Backupvolumens und -aufwands sorgen. Die Architektur der Software bietet darüber hinaus die technischen Voraussetzungen für eine geringe
Netzwerkbelastung.
Bei Rapid Recall wird die gesamte
Festplatte eines jeden Notebooks vor der
Aushändigung an den Anwender einmal
Administrator identifiziert und beseitigt
werden musste.
Normalerweise muss bei einem
Backup immer die komplette Datei gesichert werden. Das gilt auch dann, wenn
der Anwender nur eine kleine Änderung
an einer Datei vorgenommen hat. Durch
die “Delta Block”-Technologie wird bei
Änderung einer Datei nur die Änderung
Bild 2. Die Aktionen von Rapid Recall lassen sich in Point & Click-Manier starten
im LAN auf dem Backup-Server gesichert. Dabei vermeidet die Funktion
“Send Once” Redundanzen und somit
Platzprobleme auf dem Server. Denn diese Technologie sorgt grundsätzlich dafür,
dass jede Datei nur ein einziges Mal auf
dem Backup-Server im LAN oder über
Remote Access abgelegt werden muss.
Dabei werden die Daten auf Block-Level
auf Unterschiede geprüft. Beispielsweise
werden Dateien der Form *.dll, die für alle Notebooks genau identisch sind und
praktisch nie geändert werden, nur einmal abgespeichert. Trotzdem haben alle
Notebooks diese Dateien in ihrem
Backup-Account zur Verfügung. Dieses
Konzept wird auf alle zu sichernden Dateien angewandt. Alle statischen Daten,
und dies sind oft mehr als 90 Prozent des
Inhalts der Festplatte, liegen nur einmal
auf dem Backup-Server. Damit verhindert man automatisch jede Art von
Redundanz, die sonst durch den IT-
90
L AN line 7/2000
selbst (Block-Level) gesichert. “Delta
Block” sorgt so für eine Reduzierung des
zu übertragenden Datenvolumens um bis
zu 95 Prozent (etwa bei einer Powerpoint-95-Datei). Ein Anwender entdeckt
beispielsweise bei seiner Arbeit in seiner
Powerpoint-Datei “xxy” einen Rechtschreibfehler. Korrigiert er diesen Fehler,
so war es bisher so, dass diese Datei beim
nächsten Backup komplett, bestenfalls
komprimiert mitgesichert wurde.
Der Rückgriff auf die “Delta Block”Technologie führt zu einer Prüfung, auf
welche Blöcke der Datei sich das Einfügen eines Buchstabens ausgewirkt hat.
Und genau diese betroffenen Blöcke werden dann komprimiert und anschließend
verschlüsselt als ein Delta zur OriginalDatei Powerpoint “xxy” gesichert. Da also bei der täglichen Sicherung bei bereits
vorhandenen Dateien höchstens nur Deltas übertragen werden, liegt der zeitliche
Aufwand für das Backup in der Größen-
ordnung von wenigen, in der Regel 5 bis
7 Minuten. Pro Originaldatei eines Benutzers werden vom Backup-Server bis zu 30
Delta-Sicherungsversionen verwaltet.
Die Funktion Point-in-Time-Repair erlaubt dem Anwender eine schnelle Wiederherstellung des Systems, wenn die
Client-Festplatte ersetzt werden musste
oder Fehler durch Neukonfiguration- und
-installation aufgetreten sind. Durch
Rückkehr zur letzten als “gut” bekannten
Systemkonfiguration bekommt der Anwender ein fehlerfreies System zurück,
ohne dass ein Eingreifen der IT-Abteilung nötig ist. Der Agent auf dem ClientRechner führt die Analyse der zur Wiederherstellung benötigten Dateien für
den Anwender durch (zum Beispiel
DLL-, INI-, Gerätetreiber- und RegistryDateien). Die Wiederherstellung erfolgt
korrekt und schnell, weil nur die vom Rapid-Recall-Agent angegebene Auswahl
geladen wird. Der Anwender kann auch
selbst einzelne Dateiversionen aus der
Liste verfügbarer Backups wählen, die
wiederhergestellt werden sollen (etwa
bei der Wiederherstellung von Dokument- und Anwenderdaten). Das gesamte System kann jederzeit in einen beliebigen Sicherungszustand der Vergangenheit zurückgesetzt werden.
Außerdem ist Rapid Recall in der Lage,
zwei gespiegelte Backup-Server gleichzeitig zu verwalten. Wenn Daten auf dem
primären Server ankommen, werden diese simultan zum gespiegelten Server gesendet. In dem Moment, in dem der
Backup-Client die Backup-Sitzung beendet, überprüft das System, ob tatsächlich
jeweils eine Kopie auf den beiden gespiegelten Servern vorhanden ist.
Für das Ontrack-Backup-System sind
ein Server mit NT 4.0, ein Pentium-IIProzessor mit mindestens 350 MHz und
mindestens 128 MByte Hauptspeicher sowie eine Microsoft-SQL-Server-Lizenz
7.0, ein Internet Information Server sowie
Internet Explorer 4.01 erforderlich.
(Peter Böhret/rhh)
Weitere Informationen:
Ontrack Data Recovery GmbH
Web: www.ontrack.com/rapidrecall
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
TAPEWARE 6.2 FÜR LINUX IM TEST
Eineiige Zwillinge
Mit der Version 6.2 bringt Yosemite Technologies nun auch eine LinuxVariante der Backup-Software Tapeware auf den Markt, die nicht nur
das gleiche Dateiformat verwendet wie die Windows- und Netware-Ausgaben, sondern auch das gleiche Look-and-Feel mitbringt.
T
apeware für Linux ließ sich mit
dem zum Lieferumfang gehörenden, textbasierten Installationstool problemlos auf unserem Testrechner (siehe
hierzu auch Kasten) installieren. Danach befindet sich nicht nur die Administrations-Software auf dem Rechner,
Tapeware wird jetzt auch bei jedem
Systemstart mit aufgerufen und versieht
seinen Dienst im Hintergrund, was beispielsweise für zeitgesteuerte Backups
sehr wichtig ist.
Nach dem ersten Aufruf der TapewareAdministration, die übrigens auf den
KDE als grafische Benutzeroberfläche
angewiesen ist, stellten wir fest, dass die
Software das Backup-Laufwerk bereits
korrekt erkannt hatte, weitere nachträgliche Konfigurationsarbeiten waren nicht
erforderlich. Nach der Definition der
Speichermanagement-Zone konnten wir
sofort mit den Backup-Jobs beginnen.
Zum Erstellen und Verwalten der Jobs
stellt Tapeware einen Assistenten zur
Verfügung, der die wichtigsten Anwendungsbereiche abdeckt, für speziellere
Aufgaben hat der Anwender die Möglichkeit, “traditionell” über Registrierkarten zu arbeiten.
Die Jobverwaltung, die über Ordner erfolgt, ist simpel und transparent, das Anlegen von Backups sowie das Zurückspielen bestimmter Dateien macht keine
Schwierigkeiten. Der Status des jeweiligen Backup-Jobs wird bei Bedarf in einem separaten Fenster angezeigt, damit
erhält der Anwender unter anderem Informationen über die verbleibende Zeit
Das Statusfenster informiert über den Zustand der aktuellen Jobs
92
L AN line 7/2000
und den aktuellen Datendurchsatz. Tapeware erhebt jedoch den Anspruch, mehr
zu sein als ein reines Backup-Tool: Die
Software dient zum Management der Datensicherheit in Netzwerken.
Beim Verwalten von Dateien im LAN
ist Sicherheit einer der wichtigsten
Aspekte. Deshalb wurde darauf auch bei
Tapeware ein besonderes Augenmerk gelegt. Die so genannte Speichermanagementdatenbank der Software verhindert,
dass nicht autorisierte Benutzer mit Ob-
Testumgebung:
AMD K6/266 mit 128 MByte RAM,
Adaptec-2940-SCSI-Controller, IBMDCAS-34330-HDD sowie einem SeagateAIT-Bandlaufwerk. Als Betriebssystem
kam Redhat Linux 6.2 zum Einsatz.
jekten arbeiten können, für die sie keine
Zugriffsberechtigungen besitzen. Der
Tapeware-Administrator kann dabei verschiedenen Benutzern unterschiedliche
Rechte einrichten, damit die Datensicherheit gewährleistet wird, ohne dass die
Produktivität darunter leidet.
Die Software kennt, ähnlich wie die
meisten Systeme dieser Art, Benutzer
und Gruppen. Einzelne Anwender erhalten entweder als Benutzer oder als Gruppenmitglied Berechtigungen für ein Objekt. Der Tapeware-Administrator kann
zum Beispiel einzelnen Benutzern, einer
ganzen Gruppe oder sowohl Benutzern
als auch Gruppen die Berechtigung zum
Lesen von Dateien auf einem bestimmten
Band gewähren. Einzelne Anwender
können dabei Mitglieder mehrerer Gruppen sein. Die Rechte, die sich den Objekten zuweisen lassen sind: Supervisor, Zugriff, Erstellen, Ändern, Löschen, Lesen
und Schreiben. “Supervisor” ist die umfassendste Berechtigung. Sie stattet den
Benutzer mit drei bestimmten Fähigkeiten aus. Erstens besitzt er automatisch alle anderen sechs Berechtigungen für das
Objekt, zweitens erhält er automatisch
gültige Berechtigungen für alle Objekte
in der Speichermanagementdatenbank,
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
die sich unter “seinem” Objekt befinden
und drittens kann ihm keine der sieben
Berechtigungen für irgendein Objekt in
der Speichermanagementdatenbank, das
sich unter diesem Objekt befindet, verwehrt werden. Ein Benutzer mit der Berechtigung “Zugriff” ist in der Lage, anderen Benutzern und Gruppen Berechtigungen für das dazugehörige Objekt zu
gewähren. Will ein Anwender beispielsweise Berechtigungen für ein von ihm erstelltes Band vergeben, muss er die Berechtigung Zugriff für dieses Band besitzen. Mit der “Erstellen”-Berechtigung
kann ein Benutzer ein neues Objekt anlegen. Das gilt beispielsweise, wenn jemand einen neuen Job innerhalb eines
Ordners definieren möchte. Das Recht
zum Ändern dient zum Ändern von Namen und Speicherort eines Objekts sowie
der im Eigenschaftenfenster festgelegten
Faktoren. Löschen, Lesen und Schreiben
steuern schließlich den Benutzerzugriff
auf Objekte (wie Bänder, Geräte und Dateien), die gelesen, gelöscht oder beschrieben werden. Diese Berechtigungen
sind erforderlich, um Sicherungs-, Wiederherstellungs- und Überprüfungsjobs
durchzuführen. Diese Rechte, die sich
flexibel an Anwender und Gruppen vergeben lassen, sollten ausreichen, um die
Datensicherheit auch in größeren Netzwerkumgebungen zu gewährleisten.
Tapeware 6.2 bringt umfangreiche Funktionen zum Schutz der Daten mit
Um die Aufgaben des Netzwerkadministrators weiter zu vereinfachen, verfügt Tapeware über umfangreiche Automatisierungsmöglichkeiten. Damit
lässt sich nicht nur der Backup-Typ
(komplett, inkrementell, etc.) im voraus
festlegen, sondern auch der Zeitpunkt
beziehungsweise die Häufigkeit des
Backups definieren. Zum Beispiel ist es
mit Tapeware möglich, einen Job so zu
definieren, dass unter der Woche jeweils inkrementelle Backups durchge-
Flexibel sind die Automatisierungsfunktionen von Tapeware
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führt werden und am Wochen- beziehungsweise Monatsende eine komplette
Sicherung.
Außerdem kann der Administrator
auch benutzerdefinierte Zeitpläne entsprechend seiner speziellen Sicherungsanforderungen erstellen. Ein Beispiel
für diesen Anwendungsbereich: Ein
wöchentlicher Sicherungsjob wurde
nicht wie geplant ausgeführt. Eine vollständige Datenrekonstruktion lässt sich
aber nur dann garantieren, wenn dieser
Job abgeschlossen ist. Daher sollte er sobald wie möglich ausgeführt werden. Um
das zu realisieren, bietet Tapeware die
Funktion, den wöchentlichen Sicherungstermin vom Wochenende auf einen
Arbeitstag zu verlegen. Um die Administratoren automatisch zu verständigen, ob
Jobs erfolgreich abgearbeitet wurden
oder nicht, bietet der Hersteller darüber
hinaus optional eine E-Mail-Funktion.
Mit Tapeware 6.2 steht den Anwendern jetzt auch unter Linux eine BackupSoftware zur Verfügung, die praktisch alle Anforderungen aus dem professionellen Bereich abdeckt. Für die Administratoren heterogener Netze ist es sicher ein
Vorteil, dass das Look-and-Feel der Software auf allen Plattformen identisch
bleibt.
(Götz Güttich)
L AN line 7/2000
93
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
IM TEST: VERITAS BACKUP EXEC 8.5 FÜR NETWARE
Linux im Auge
des Agenten
Backup Exec für Netware hat eine neue Versionsnummer bekommen
und zeigt solide Datensicherung sowie auch einige Neuerungen, die vor
allem Administratoren freuen werden, die in einer heterogenen Umgebung Linux-Rechner im Netware-Netz betreuen müssen.
ei Veritas Backup Exec handelt es
sich um eine der gebräuchlichen
Backup-Lösungen auf der Netware Plattform. Diese Software konkurriert im wesentlichen mit Arcserve von Computer
B
schön, macht es auf der anderen Seite allerdings für den Hersteller auch schwer,
mit bemerkenswerten Neuerungen aufzuwarten, die das Hochzählen von Versionsnummern rechtfertigen könnten.
Bild 1. Backup Exec setzt auf Novells SMS auf und kann NDS-Objekte ohne Probleme
sichern und wiederherstellen
Associates International, dem Networker
von Legato, Novanet von Novastor und
Tapeware von Yosemite – wobei das Novanet-Angebot weitgehend identisch mit
Tapeware ist.
Mittlerweile hat Backup Exec eine lange Geschichte hinter sich, in der sich das
Produkt zu einer stabilen und vielseitigen
Backup-Lösung entwickelt hat. Das ist
94
L AN line 7/2000
Mit Backup Exec versucht der Hersteller seit langem, die Arcserve-Kundschaft
zum Wechsel zu bewegen. In der Version 8.5 hat Veritas deshalb noch einmal
die Möglichkeit verbessert, von Arcserve
beschriebene Bänder zu lesen. Das funktioniert wunderbar für SMS-Datenströme, nicht ganz so gut für das native Arcserve-It-Format und versagt völlig bei
Arcserve-It-Backups von NDS, NT-Registry und Backups von MS Exchange
und MS SQL. Allerdings würde das Arcserve It Tape Read Feature bei einem
Produktwechsel ohnehin nur als Notnagel dienen, und dafür reicht es vollkommen aus.
Als neue Errungenschaften von
Backup Exec werden propagiert:
– Feiertagskalender,
– Intelligent Disaster Recovery,
– Quick Check,
– Tape Mirror,
– Linux Unterstützung sowie die
– Open File Option.
Im Feiertagskalender können die Tage
eingetragen werden, in denen das PlanerModul von Backup Exec offline geschaltet wird. Das ist dann von Vorteil, wenn
am Feiertag kein Systembetreuer für denBandwechsel zu Verfügung steht. Bisher
begrüßte der Planer den Systembetreuer
nach Feiertagen mit einem erheblichen
Auftragsstau.
Das Intelligent Disaster Recovery
(IDR) ist in Version 8.5 verbessert und
restauriert den Server von Diskette, CD
oder einem boot-fähigen Band. Das
LANlab ist sich nach wie vor nicht sicher, welche Zielgruppe mit Intelligent
Disaster Recovery angesprochen werden
soll. Das Erstellen des Mediensatzes für
Intelligent Disaster Recovery ist vergleichsweise kompliziert. Wenn aber
der Administrator über die entsprechenden Kenntnisse verfügt, kennt er auch
adäquate Mittel und Wege, um den zerstörten Server mit den ganz normalen
Backup-Restore-Methoden wieder herzustellen.
Zusätzlich ist zu bedenken, dass eine
verteilte Server-Umgebung und eine partitionierte NDS definitiv zu komplex
sind, um dort ohne weitere Planung eine
Restauration vom IDR-Medium vorzunehmen.
Quick Check bezeichnet eine automatische, on-the-fly Datenüberprüfung
während des Backup. Das stellt sicher,
dass die Daten richtig auf das Band geschrieben werden. Eine gute Idee, weil
viele Netzwerkadministratoren dazu neigen, den Verifikationslauf nach der Si-
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
cherung auszulassen, weil die Zeit dringend für das Backup benötigt wird.
In Version 8.5 gibt es auch die Möglichkeit zwei Bänder gleichzeitig anzulegen. Tape Mirror erleichtert Archivierungsaufgaben, wenn Bänder an zwei Orten aufgehoben werden sollen.
Backup Exec 8.5 hat die schon immer
breite Agenten-Palette um Linux erweitert
und unterstützt jetzt auch Redhat-Linux,
Suse-Linux, Mandrake sowie Caldera-Linux. Auch OS/2 und Macintosh werden
von Backup Exec 8.5 – wie bereits in der
Vorgängerversion – unterstützt.
Die Open-File-Option von Backup
Exec ist im Vergleich zum Open File Manager von St. Bernard Software nach wie
vor schwach. Sie funktioniert zwar, aber
der organisatorische und technische Aufwand, der betrieben werden muss, ist unverhältnismäßig groß. Die Forderung von
30 bis 50 Prozent freiem Plattenplatz auf
dem größten Datenträger für einwand-
freies Funktionieren ist in der Realität
kaum zu gewährleisten.
Backup Exec 8.5 positoniert die OpenFile-Option als elegante Möglichkeit,
Novells Groupwise-Daten zu sichern,
doch das ist weit übertrieben. Die OpenFile-Option sichert einfach einen Snapshot aller Groupwise-Datenbanken, der
auch nur als Ganzes wieder rückgesichert
werden kann. Es ist nicht möglich, zum
Beispiel eine versehentlich gelöschte
Mail eines bestimmten Benutzers wieder
rückzusichern. Von Novell hört man allerdings, dass das kurz vor der Vollendung stehen soll. Damit hätten diese Sorgen ein Ende.
Das Benutzerhandbuch von Veritas
Backup Exec 8.5 ist nach wie vor umfangreich und nicht sehr übersichtlich. Positiv zu
vermerken ist, dass auf zehn Seiten beschrieben wird, wie der Administrator vor
dem Backup sicherstellt, dass die NDS gesund ist.
Eine flexible Autoloader-Unterstützung, “Shared Storage” und Sicherung
von Oracle-Datenbanken müssen als Optionen zusätzlich gekauft werden. Zumindest die Autoloader-Option sollte
Veritas in das Basispaket aufnehmen. Bei
den heute anfallenden Datenmengen und
Datenstrukturen kommt man ohne Autoloader nicht mehr gut zurecht.
(Werner Degenhardt/rhh)
Weitere Informationen:
Backup Exec
Web: www.veritas.com
Arcserve
Web: www.cai.com
Networker
Web: www.legato.com
Novanet
Web: www.novastor.com
Tapeware
Web: www.tapeware.com
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L AN line 7/2000
95
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
SICHERUNG DES NDS E-DIRECTORY
Nur ganz sicher
ist auch sicher genug
Beim NDS E-Directory handelt es sich um eine komplexe verteilte
Datenbank, die sich durch ihre Robustheit fast unverletzlich gibt. Wenn
das Unglück allerdings eintritt, muss der Administrator gut vorbereitet
sein, sonst ist der Schaden ebenso komplex, wie weit verteilt.
us NDS für Netware ist mit “E-Directory” und der “E-Directory
Corporate Edition” eine ungemein robuste verteilte Datenbank geworden,
die auf mehreren Rechnerplattformen
läuft. NDS E-Directory ist für viele Unternehmensnetze ein wichtiges Stück
Infrastruktur geworden und ist auf dem
Weg, dieselbe Rolle auch für viele Unternehmungen im Internet zu übernehmen.
Von wichtigen Daten hat man jederzeit eine Kopie, sagt die Theorie. Die
Erfahrungen des technischen Supports
mit der Praxis sprechen allerdings eine
deutliche Sprache: Es gibt viel zu selten eine Sicherungskopie von kritischen Daten und noch seltener, wenn
es sich bei den kritischen Daten um
NDS oder NDS E-Directory handelt.
Die besonders problematische Situati-
A
Bild 1. Die “3-Replica-Regel” macht technischen Totalausfall von NDS E-Directory so gut
wie unmöglich
96
L AN line 7/2000
on von NDS E-Directory hat ihren
Grund in zwei Eigenschaften des Directory Service:
– NDS E-Directory ist gegenüber technischen Fehlern überaus nachsichtig und
– NDS E-Directory ist eine verteilte, lose
konsistente Datenbank.
NDS E-Directory nicht mehr zu reparieren ist. Denkbare Situationen sind, in der
Reihenfolge zunehmender Wahrscheinlichkeit:
– Feuer oder Flut vernichten alle Server
mit allen Replikas einer NDS E-Directory Installation.
– NDS E-Directory ist in einer SingleServer-Umgebung installiert und fällt
einem Server-Crash zum Opfer.
– Eine schwerwiegende Fehlfunktion
von NDS E-Directory (Software-Problem, Administrationsfehler) führt dazu, dass die Datenbank nicht mehr operabel ist.
– Die Reparatur von Replikationsfehlern
wird durch einen zusätzlichen ServerAusfall oder Plattencrash verhindert.
Die Replikas einer Partition werden dadurch unbrauchbar.
– Objekte des NDS E-Directory werden
durch einen Bedienungsfehler eines
Verwalters versehentlich gelöscht.
Bild 2. Die Storage Management Software ist eine modulare Client-/Server-Anwendung
Viele Benutzer wissen, dass durch die
Replikation von NDS E-Directory über
mehrere Server technischer Totalschaden
durch Ausfall von Hardware in der Praxis
nicht vorkommt. Wird eine Replika
durch einen “Plattenschaden” vernichtet,
repliziert sie sich von selbst wieder, sobald der Server wieder in der alten Konfiguration am Netz ist.
Das führt dazu, dass sich Benutzer
von NDS E-Directory in der Regel über
alle Maßen sicher fühlen, da die NDS
selbst für ihre Sicherheit sorgt. Dieses
Gefühl der Sicherheit ist leider trügerisch, da es Situationen gibt, in denen
Gegen Hardware-Fehler kann man sich
durch Maßnahmen der Ausfallsicherheit
(RAID, Stand-By-Server) relativ gut
schützen. Replikationsfehler lassen sich
durch eine “proaktive” Wartung von
NDS E-Directory weitgehend verhindern. Werkzeuge dafür werden von Bindview, Blue Lance und vor allem Netpro
angeboten. Gegen multiple Hardwarefehler und Bedienungsfehler von
Administratoren hilft letzten Endes wirklich nur ein funktionierendes Backup der
NDS.
Die Natur von NDS E-Directory führt
allerdings dazu, dass ein normales File-
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Backup bei der NDS wenig hilft. NDS
E-Directory ist eine lose konsistente Datenbank, die in der Regel physikalisch
über viele Server verteilt ist. Sichert man
im Rahmen der normalen Datensicherung die NDS E-Directory-Dateien, die
auf einem Server abgelegt sind, enthält
die Datensicherung nur die NDS-Partitionen, deren Replika auf eben diesem
Server liegt. Außerdem sichert eine einfache “Datei für Datei”-Sicherung der
NDS nur die Daten, nicht aber die Beziehungen zwischen den Objekten und
Partitionen.
Die einzige Möglichkeit, NDS E-Directory wirklich sicher zu sichern, ist die
Benutzung von Novells Storage Management Software (SMS) oder eines entsprechenden Backup-Programms, das auf
SMS aufsetzt (siehe Kasten SMS). Richtig gut schlafen kann der Netzwerkadministrator aber auch dann nur, wenn er einige wichtige Richtlinien beherzigt:
Bild 3. Für einen sicheren Start ins Backup mit SMS stellt Novell eine einfache Schnittstelle zur Verfügung
– Es gibt mindestens drei Replikas jeder
NDS-E-Directory Partition. Das Restaurieren einer Replika aus den noch existierenden Kopien ist immer der beste Weg.
– Es ist sichergestellt, dass NDS E-Directory vollkommen gesund ist, bevor die
Sicherung durchgeführt wird. Dafür
verwendet man am besten “DS Expert”
und “DS Analyzer” von Netpro.
– Alle
Weitverkehrsverbindungen
(WAN-Links) sind zum Zeitpunkt
des NDS-Backup operativ und stür-
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L AN line 7/2000
97
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Literaturhinweise
Storage Management Software (SMS)
developer.novell.com/research/index.htm
Novell hat vor einigen Jahren festgestellt, dass ein zuverlässiges Backup ein zentrales
Merkmal eines Netzwerkbetriebssystems ist und Abhängigkeit von Drittherstellern in diesem Bereich nicht die optimale Situation darstellt. Da die vom Betriebssystem verwendeten
Dateistrukturen niemand besser kennt, als der Hersteller des Betriebssystems selbst, ist es
eine gute Idee Software anzubieten, die den transparenten Zugriff auf Dateistrukturen
erlaubt. Novells SMS besteht aus fünf Komponenten:
– Storage Device Driver zum Zugriff auf das Datensicherungsgerät,
– Storage Management Data Requester (SMDR) für die Kommunikation zwischen SME
und TSA. SMDR ist im Wesentlichen ein Satz von APIs mit dem ein SME auf Daten zugreifen kann.
– Target Service Agents (TSA) machen die eigentliche Backup- und Restore Arbeit. Es gibt
TSAs für die NDS (TSANDS), das Netware Dateisystem (zum Beispiel TSA500), die
DOS-Partition (TSADOSP), Macintosh, Windows, OS/2, Groupwise und demnächst
auch Oracle.
– Storage Management Engine (SME), die für die eigentlichen Backup- und Restore-Operationen verantwortlich ist.
Fairbanks, Michael; Neff, Ken,
“Backing Up and Restoring Novell
Directory Services in NetWare 4.11”,
Novell Appnotes, October 1996
Moulay, Phillip, “A Disaster Recovery Strategy for Mixed NetWare 4/5
Environments”, Novell Appnotes,
September 1999
Taylor, Justin J., “NDS eDirectory
Design, Implementation, and Maintenance Guidelines”, Novell Appnotes,
May 2000
zen während des gesamten BackupLaufs auch nicht ab.
– Das Backup-Programm ist SMS-kompatibel und im Labor für die lokalen
Verhältnisse gut ausgetestet.
– Die lokale Installation von NDS E-Directory mit ihren Partitionen und Replikas ist sauber dokumentiert.
Wer diese Checkliste noch nicht abgearbeitet hat, sollte sehr bald damit beginnen. NDS E-Directory enthält unternehmenskritische Informationen und Katastrophen kommen vor.
Backup von NDS E-Directory ist eine
Sache, die Rücksicherung die andere. Es
ist im Falle eines teilweisen oder völligen
Verlusts der NDS nicht damit getan,
NDS E-Directory einfach rückzusichern.
Zwei Regeln müssen unbedingt beherzigt
werden:
– Immer die NDS vor dem Dateisystem
rücksichern.
– Die NDS nie im Zuge der Rücksicherung restrukturieren.
NDS-Objekte müssen vor dem Dateisystem rückgesichert werden. Das liegt
daran, dass NDS die Informationen nach
den “Distinguished Names” behandelt,
das Dateisystem auf einem Server aber
“Object Ids” verwendet. Die Beziehung
zwischen NDS-Objekten und Objekten
des Dateisystems wird bei der Rücksi-
98
L AN line 7/2000
Es ist eine ganze Reihe von SMS kompatiblen Storage Management Engines (SME) auf
dem Markt, wie zum Beispiel Veritas Backup Exec, CAI Arcserve IT und Legato Networker. Novastors Novanet (Tapeware) benutzt ein eigenes NLM, das mit TSANDS weitgehend kompatibel sein soll, aber nur Full Backup und Restore erlaubt. Novell hat selbst zwei
SMEs im Angebot, SBCON (für die Netware Konsole) und NWBACK32 für Windows/Windows NT. Beide SMEs erfüllen ihren Zweck sind aber kein Ersatz für ein ausgewachsenes Backup-System.
TSANDS ist bei jeder Implementation von NDS E-Directory mit dabei. NDS E-Directory
auf Windows, Sun Solaris und Linux kann also ebenso gesichert werden, wie NDS E-Directory auf der Netware-Plattform.
(Werner Degenhardt/rhh)
cherung durch das TSA wieder hergestellt.
Es ist manchmal verführerisch, die Inhalte eines Containers vom Band in einen
anderen Container rückzusichern. Das ist
möglich, aber die Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Objekten sind in der
Praxis unüberschaubar komplex und man
kann erheblichen Schaden anrichten,
wenn man die Situation nicht vollkommen im Griff hat. Selbst wenn eine Situation in der Hektik entgleist, gibt es noch
Hilfe. “Detroubler” von Future Gate ist
eine spezialisierte NDS-Backup-RestoreLösung, die verspricht, auch in verfahrenen Situationen wieder zu einer funktionierenden NDS zu kommen.
Insgesamt ist Backup und Restore von
NDS E-Directory ein komplexes Thema,
das der Netzwerkadministrator nicht auf
die leichte Schulter nehmen darf. Sichere
Backup-Strategien sind in Novells Application Notes (siehe Kasten mit den Literaturangaben) beschrieben. Man kann
nur raten, die Literatur zu studieren und
die entsprechenden Hinweise im lokalen
Labor mit der lokal benutzten BackupSoftware zu testen.
(Werner Degenhardt/rhh)
Weitere Informationen:
DS Expert
DS Analyzer
Web: www.netpro.com
bv-Admin
Nosadmin
Web: www.bindview.com
LT Auditor
Web: www.bluelance.com
Detroubler
Web: www.future-gate.de
Legato Networker
Web: www.legato.com
Backup Exec for Netware
Web: www.veritas.com
Arcserve IT for Netware
Web: www.cai.com
Novanet 8
Web: www.novastor.com
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
BACKUP MIT STANDARD UNIX-KOMMANDOS
Unix-Backup ohne
Client-Software
Eine umfassende Disaster-Recovery-Strategie wird heute für Unternehmen mit höchsten Verfügbarkeitsansprüchen an Applikationen und
Daten zunehmend zur Überlebensfrage. Die im Folgenden vorgestellte
Backup-Management-Lösung unterstützt eine Datenwiederherstellung
selbst im Falle der Nichtverfügbarkeit des Backup-Servers.
ie meisten Backup-Lösungen schreiben Ihre Daten in einem proprietären Format – und häufig gemultiplext – auf Band. Im Falle eines Crashs
des Backup-Servers muss die BackupSoftware gefunden, neu installiert und
eventuell noch neu lizenziert werden, bevor sich die Bänder wieder lesen lassen.
Unter Umständen ist sogar eine voll
funktionsfähige Datei-Index-Datenbank
für ein erfolgreiches Recovery erforderlich. Somit steht nur ein singulärer Zugriffspfad auf die unternehmenskritischen Daten zur Verfügung.
Ein dediziertes Backup-ManagementWerkzeug hingegen arbeitet mit Standard Unix-Kommandos, um Daten zu sichern und wiederherzustellen. Die Daten
werden in so einem Fall von der Management-Software im Ansi-Standard-Format auf Band geschrieben. Im Notfall –
etwa nach dem Totalausfall einer Systemplatte des Backup-Servers – kann
der Administrator unternehmenskritische
Daten sehr schnell wieder herstellen,
ohne die Management-Software neu zu
installieren beziehungsweise zu lizenzieren.
Im Mittelpunkt der Produkt-Philosophie steht folglich ein unter allen Umständen schnelles und zuverlässiges
Recovery, wodurch die “Business Continuance” gewährleistet wird. Im Falle der
Nichtverfügbarkeit der Backup-Applikation oder einer Datei-Index-Korruption
lassen sich die Daten problemlos über
D
100
L AN line 7/2000
Standard-Befehle des jeweiligen Betriebssystems zurückspielen. Falls erforderlich, können zudem ausgefallene Server in entfernten Rechenzentren repliziert werden.
Das Band im ANSI-Format enthält:
– Volume Label,
– SHAR-File sowie
– mehrere Backup-Images.
Die Header-Files enthalten Informationen über das folgende Backup-Image
während Trailer-Files Status-Informationen über das vorangehende Image umfassen. Das Shell Archive (SHAR)-File
enthält unter anderem ein Utility, um das
Inhaltsverzeichnis der Backup-Images
auf einem beliebigen Sicherungsband zu
erstellen.
PLATTFORM-UNABHÄNGIGKEIT Eine
bestehende heterogene Unix-Netzwerk
wird dabei voll unterstützt. Damit entfällt
das Investieren von Budget und Arbeitszeit in Installation und Wartung der Client-Software. Darüber hinaus unterstützt
die Lösung eine Sicherung auf mehrere
lokal angeschlossene Backup-Geräte bei
zentral vorgehaltener Datei-Index- und
Tape-Datenbank. Backup-Geräte können
an Servern unter AuspexOS, Sun Solaris,
HP-UX, IBM AIX, SGI IRIX sowie
Windows NT, EMC Celerra und Network Appliance Ontap betrieben werden.
Als Backup-Clients sind Server sämtlicher Unix-Derivate zulässig. Über die soeben erwähnten Betriebssysteme hinaus
werden als Clients unter anderem UnixPlattformen von Tru64 Unix, Cray Research, SCO, Sequent sowie Linux-Systeme unterstützt. Als einzige Voraussetzung muss der Unix-Rechner “Remote
Shell”-Zugriffe erlauben und eine native
oder Third-Party Backup-Utility besitzen, welche auf den “Standard Output”
schreibt.
UMFASSENDE SKALIERBARKEIT Ein
Unternehmen benötigt die Planungssicherheit, bei Bedarf dem Netzwerk so
viele Server und Speichereinheiten wie
erforderlich hinzufügen zu können. Erfüllt die eingesetzte Backup-Software
nicht die Unternehmensanforderungen
bezüglich Skalierbarkeit, so ist entweder eine andere Backup-Lösung zu
wählen (samt allen hiermit verbundenen Migrationsproblemen), oder aber
es müssen zusätzliche Backup-Server
mit der bestehenden Software installiert werden (was eine Administration
mehrerer Management-Stationen erfordert).
solche Backup-Management-Lösung erfordert keine Software auf Client-Seite.
Damit ist nur eine einzige Kopie auf dem
Backup-Server erforderlich. Eine Lizenzierung erfolgt rein “Media Server”-bezogen, also auf dem Server, an den das
Backup-Gerät angeschlossen ist. Deshalb werden beim
Einbinden zusätzlicher Backup-Clients keine neuen
Softwarelizenzen
erforderlich. Die Integration neuer Betriebssysteme in das Daten im ANSI-Format auf Band
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Eine Backup-Management-Lösung
wie Bud-Tool unterstützt die Einbindung einer unbegrenzten Zahl von Client-Rechnern und sichert über eine einzige Management-Station TBytes an
Daten. Jede Datensicherungs-Software
umfasst eine Datei-Index-Datenbank,
die detaillierte Informationen über Inhalt und Speicherort der Daten auf den
Bandmedien enthält. Die Applikation
implementiert außerdem einen äußerst
kompakten Datei-Katalog, welcher typischerweise nur 1/20 der Größe der
Datei-Kataloge des Mitbewerbs beansprucht. Somit ist der Datei-Katalog in
der Lage, mehr als eine Milliarde gesicherte Dateien zu verwalten. Angesichts des enormen Wachstums der Datenmenge bietet diese Backup-Management-Software also eine zukunftssichere Lösung.
PROJEKTBEISPIEL Folgende Referenz-
Installation soll die Leistungsfähigkeit
der beschriebenen Backup-ManagmentSoftware veranschaulichen.
Die Backup-Management-Lösung unterstützt die verteilte Datensicherung bei
zentralem Management in heterogenenen
Unix-Umgebungen. Sämtliche BackupClients werden unter Einsatz ihrer nativen Kommandos (dump, tar, cpio, ...)
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Verteilte Datensicherung zentral verwaltet
gesichert. Aus Performance-Gründen
sind die beiden Bandlaufwerke der Tape
Library verschiedenen “Media Servern”
zugeordnet.
In der vorliegender Installation besitzt
die Datei-Index-Datenbank eine Größe
von 1,4 GByte. Verfügt eine Tape Library
über mehrere Laufwerke, so können diese
mit unterschiedlichen Servern verbunden
werden. Somit erreicht man eine gute Entkopplung zwischen Backup-Datenstrom
und Backup-Management-Informationen.
Bei der eingesetzten Backup-Management-Software handelt es sich um BudTool Version 4.6.1 aus dem Portfolio
des Datensicherungs-Experten Legato
Systems.
(Martin Schönauer/gg)
Weitere Informationen:
Bdata Systems GmbH
Web: www.bdata.de
L AN line 7/2000
101
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
DVD-RAM ALS BACKUP-TECHNOLOGIE
Im Konzert der
Speichertechnologien
An der DVD-RAM scheiden sich die Geister. Die einen sehen in ihr eine
ernstzunehmende Konkurrenz zu magneto-optischen Medien (MO) und
prophezeien ihr sogar im Umfeld der kommerziellen Datenverarbeitung
rosige Aussichten. Andere wiederum halten gerade das für gänzlich
ausgeschlossen. Mittlerweile aber mehren sich die Anbieter, die interessante Lösungen auf Basis von DVD-RAM anbieten.
ie DVD-RAM macht sich für die
Datenaufzeichnung die PhaseChange-Technologie zu Nutze, die in
ähnlicher Form, allerdings mit der Einschränkung der einmaligen Beschreibbarkeit (“Write Once”), auch bei CD-R
und DVD-R angewendet wird. Das erste
mehrfach beschreibbare Format auf der
Grundlage dieser Technologie war die
CD-RW, die mittlerweile eine recht
große Verbreitung vorweisen kann. Der
Bereich der kommerziellen Datenverarbeitung ist der CD-RW bisher dennoch
verschlossen geblieben. Doch gilt es
zunächst festzuhalten, dass die DVDRAM letztendlich eine Weiterentwicklung des CD-RW-Standards verkörpert.
Das bei der DVD-RAM verwendete
Phase-Change-Medium besitzt die Ei-
D
genschaft, durch Einwirkung eines Laserstrahls vom kristallinen in den amorphen beziehungsweise vom amorphen in
den kristallinen Zustand versetzt zu werden. Dies macht man sich zu Nutze, um
Informationen digital zu codieren (0 oder
1).
Die unterschiedliche Reflektivität,
welche die Schicht je nach dem jeweils
geltenden Zustand aufweist, ermöglichst
es, die solchermaßen codierte Information mit Hilfe eines wesentlich schwächeren Laserstrahls wieder auszulesen. Das
optische Design des Schreibkopfes in einem DVD-RAM-Laufwerk ist relativ
einfach und hat große Ähnlichkeit mit
dem von CD-R- und DVD-R-Laufwerken. Durch die Adaption anderer Lasertypen mit kürzeren Wellenlängen wird es
möglich sein, in näherer Zukunft deutlich
höhere Aufzeichnungsdichten zu erzielen.
Das Verfahren, mit dessen Hilfe bei der
DVD-RAM die Schicht für die Aufzeichnung von Daten aufgetragen wird, die sogenannte Sputter-Technik, ist aufwendiger als dasjenige, das bei CD-R-/DVD-RMedien angewendet wird (Spin-Coating). Die DVD-RAM erfüllt dadurch
zwar höhere Anforderungen an die physikalischen Eigenschaften der Beschichtung, kann aber bis auf weiteres preislich
nicht mit der CD-R konkurrieren. Mittlerweile existiert die zweite Generation
von DVD-RAM-Medien mit einer Kapazität von 4,7 GByte Daten. Die entsprechenden Laufwerke werden „abwärtskompatibel“ sein, also auch DVD-RAMMedien mit 2,6 GByte Kapazität lesen
und beschreiben können.
Für DVD-RAM-Medien werden mindestens 100.000 Schreib-Zyklen bei einer Fehlerrate von weniger als 10-12 spezifiziert. Das sogenannte Defect Management der DVD-RAM sorgt dafür, dass
als defekt erkannte Blöcke für den Benutzer transparent ersetzt werden. Insgesamt stehen 12.800 Ersatzsektoren und
6.112 Ersatzblocks zur Verfügung. Erfahrungsgemäß wird nur ein Bruchteil
dessen genutzt, die Reserven sind demnach sehr hoch ausgelegt. Die in Simulationen ermittelte Lebensdauer von DVDRAM-Medien wird bei Temperaturen
von maximal 30 °C mit mindestens 35
Jahren angegeben (laut dem Hersteller
TDK).
Die Charakteristika der verschiedenen Speichertechnologien ergeben spezifische Rollen, die ein Speichermedium übernehmen kann
102
L AN line 7/2000
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Jahr
Kategorie
Produkt
Standardisierung
1989
Write once
CD-R
Orange Book Part II
1996
Rewritable
CD-RW
Orange Book Part III
1997
Rewritable
DVD-RAM 2.6
RAM Version 1.0
1999
Rewritable
DVD-RAM 4.7
RAM Version 2.0
Tabelle 1. Standardisierung der Phase-Change-Technologie
Die treibende Kraft für die Weiterentwicklung der DVD ist die Videoindustrie.
Es geht im wesentlichen um die Erhöhung
von Kapazität und Schreibgeschwindigkeit. Derzeit geht man davon aus, dass man
im Jahr 2004 mit Hilfe von blauen Lasern
ausreichend Speicherkapazität für die Aufzeichnung von Filmen in HDTV-Technik
(etwa 18 bis 22 GByte auf einer Plattenseite) bei einer Schreibgeschwindigkeit von
ungefähr 5 MByte/s erreichen wird.
Die DVD-RAM weist eine Reihe
grundlegender Eigenschaften auf, die
ihren Einsatz im Umfeld der kommerziellen Datenverarbeitung möglich erscheinen lassen: Sie gestattet transparente Schreib-/Lesevorgänge, die Adressierung mittels Dateisystem, bietet eine
hohe Speicherkapazität und genügt hohen Sicherheitsanforderungen. In zwei
Punkten wird sie der Festplatte allerdings
nicht das Wasser reichen können: Mit 80
bis 150 ms gegenüber etwa 8 ms bei
Festplatten ist deren Zugriffsgeschwindigkeit deutlich geringer. Bei der Schreibgeschwindigkeit stehen 1,3 MByte/s bei einem 4,7-GByte-Laufwerk etwa 8 bis 15
MByte/s bei der Festplatte gegenüber.
Der Festplatte droht demnach von der
DVD-RAM keine Gefahr.
Die MO hingegen dürfte es in Zukunft
schwer haben. Lediglich im Hinblick auf
die Zugriffsgeschwindigkeit muss die
DVD-RAM ihr noch den Vortritt lassen
(zirka 30 ms bei der MO), bei alle anderen wichtigen Parametern hat die DVDRAM gleichgezogen oder bereits die Nase vorn. Zieht man nun noch ins Kalkül,
dass die MO-Technologie bereits ziem-
lich ausgereizt ist, die DVD-RAM hingegen noch enormes Entwicklungspotential
birgt, dürfte es lediglich eine Frage der
Zeit sein, bis die MO-Marktanteile in
nennenswertem Umfang an die DVDRAM abgegeben wird.
Sinnvolle Anwendungen für die DVDRAM lassen sich im Bereich Backup, im
Bereich Secondary Storage und im Zusammenhang mit dem Konzept des Network Attached Storage (NAS) ausmachen. So lässt sich mit Hilfe der DVDRAM ein zentrales Client-Backup zu
vertretbaren Kosten realisieren. Da unter
einem Dateisystem gesichert wird, können die Daten vom Client ohne zeitrau-
Ausgangszustand
Zwischenzustand
Endzustand
Schmelztemperatur
amorph =
amorph oder
niedrige Reflektivität
kristallin
Kristallisations-
kristallin =
temperatur
hohe Reflektivität
Tabelle 2. Durch thermische Einwirkung können winzige Punkte auf der Oberfläche zwischen
zwei physikalischen Zuständen hin- und hergeschaltet werden
benden Restaurierungsprozess, wie er bei
Tape-Medien erforderlich wäre, wieder
gelesen werden. Auf Basis von MO-Medien wäre dies zwar technisch auch möglich. Die Kosten würden sich allerdings
nach heutigem Stand auf mehr als das
Doppelte belaufen. Und die Schere wird
wegen der unausweichlichen Preissenkungen im DVD-RAM-Bereich künftig
noch weiter auseinandergehen.
Bei der Nutzung DVD-RAM-basierender Systeme als Sekundärspeicher geht
Unterschiedliche Spurbreiten:
0,615 nm (4,7) und 0,74 nm (2,6)
Minimal-Länge der „Recording“-Marke:
0,42 nm (4,7) und 0,61 nm (2,6)
Tabelle 3. Durch eine geringere Spurbreite und eine Verkürzung der sogenannten RecordingMarken konnte die Speicherkapazität von zunächst 2,6 GByte auf 4,7 GByte erhöht werden
104
L AN line 7/2000
es um die Verdrängung seltener benötigter Daten von Festplatten auf erheblich
günstigere Datenträger. Wiederum ist der
Zugriff völlig transparent, da Daten unter
einem Dateisystem ausgelagert werden.
Nutzt man das auch bei der DVD-RAM
mögliche systemgesteuerte “Write Once”, so erübrigt sich sogar ein Backup.
Die E-Mail-Archivierung wäre eine weitere denkbare Anwendung. Hier richtet
sich der Client wie bei der Festplatte den
entsprechenden Pfad im E-Mail-System
ein und hat nun ein zeitlich nahezu unbegrenztes E-Mail-Archiv. Dieses Archiv
ist für den Client transparent in das EMail-System eingebunden.
Natürlich eignen sich DVD-RAM-basierende Systeme grundsätzlich für alle
Anwendungen, in denen man bisher
schon optische Speicher, nämlich CD,
einsetzt. Dazu gehören vor allem Archivierungs- und Dokumenten-Management-Systeme oder etwa große Recherche-Datenbanken, wie sie beispielweise
im Patentwesen oder im Rechtswesen
zum Einsatz kommen.
Hat man sich erst einmal von dem Vorurteil gelöst, dass die DVD kein tauglicher Datenträger für Anwendungen im
Umfeld der kommerziellen DV ist, weil
ihr Ursprung in der Unterhaltungselektronik liegt, eröffnen sich unzählige praktikable und sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für DVD-RAM-basierende Speichersysteme. Die Fakten sprechen eindeutig
für die DVD-RAM. Bleibt abzuwarten ob
die Fakten letztendlich auch obsiegen.
(Horst Schellong/rhh)
Horst Schellong ist Entwicklungsleiter
und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung bei NSM Storage.
www.lanline.de
LANline 7/2000
Hersteller
Produktname
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Adic/Live Vault Corp. Live Vault
ATL/Quantum
LANvault 200
Bei Corp.
Ultra Bac
Beta Systems
Beta 52 Network Storage
Software
Manager
Computer Associates Arcserve
Cristie
PC-Box
Dantz Development
Retrospect Server Backup
Ectix Corp.
VXA-1
Hicomp
Hiback/Hibars
Incom/Point
Stor-Easy
Knox Software
Arkeia 4.2
Legato Systems
Budtool 4.6.1
Networker
Backup-Clients/Agents für
Adminis- Rotatrations- tionsKonsolen schema
Features
Datenformate
zusätzliche
Features
Medien und
Formate
Kopie
von
Medien
Netware 3.x
Netware 4.x
Netware 5
NT 3.51
NT 4.x
Windows 2000
Unix
Linux
sonstige
Netware-Server 5
Netware-Server 3.x
Netware-Server 4.x
NW 4.x mit NDSUnterstützung
Windows 95/98
Linux
NT 3.51
NT 4.x
Macintosh
Windows 2000
Unix
sonstige und
Datenbanken
Backup-Server-Konsole
Client-Konsole
zentrales Management
mehrerer Backup-Server
Großvater-Vater-Sohn
Türme von Hanoi
Milestone
freies Schema
Datenbank für Fileund Tape-Tracking
Anzeige der Datei-Historie
User-Backup/
Restore möglich
Server-Dateien
Client-Dateien
Crash-Recovery
Recovery Disks
Image oder Object-Backup
Tape to Tape
Tape to Optical
sonstige Kopien
Grooming
Archivieren
Migrieren
HSM
proprietär
SIDF
MTF
sonstige
QIC
DDS (4 mm)
8 mm
DLT
LTO
Magneto-Optisch
Autoloader-Unterstützung
AIT
sonstige
Backup-Server
(Betriebssystem)
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Nova Star Corp.
Nova Net 8
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Ontrack
Rapid Recall
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Ringdale
Optica Storage Server
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Live Vault
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Powersync 4.5-S
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Live Vault Corp.
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Linkpro
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Apollo
SEP Elektronik
SEP Sesam 2000
Sopra
Packcenter
Sun Microsystems
Solstice Backup 5.51
Syncsort
Backup Express
www.lanline.de
St. Bernard Software Open File Manager
Tivoli
TSM 3.7
Ultera Systems
Striper 3
Veritas
Backup Exec
VTS-Datensysteme
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Y-Files
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Netbackup
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SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
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Marktübersicht: Backup-Software für Netzwerke
SCHWERPUNKT: BACKUP-LÖSUNGEN
Anbieter: Backup-Software für Netzwerke
Hersteller/Anbieter
Adic/Live Vault Corp.
Telefon
0841/98108065
Produkt
Live Vault
Preis in DM
3300
Hersteller/Anbieter
Telefon
Linkpro
001/949/833-3322 Powersync 4.5-S
ATL/Quantum/Incom
0228/97977-50
LANvault 200
k. A.
Live Vault Corp./Commusys 06131/9416-46
Ultrabac
ab 300
Beta 52 Network
25000
Nova Star Corp.
001/805/579-6700 Nova Net 8
k. A.
Ontrack
07031/644-0
Rapid Recall
11090
Ringdale/Commusys
06131/941646
Optica Storage Ser- k. A.
SEP Elektronik
08020/180-0
SEP Sesam 2000
k. A.
Sopra Software
069/244508-00
Packcenter
k. A.
Sun Microsystems
089/46008-406
Solstice Backup 5.51 k. A.
Backup Express
Bei Corp./Boss & Lindemann 07304/96989-81
Beta Systems Software
030/39926-0
Manager
Computer Associates
089/6274-110
Arcserve
865-2062
Euro
Computer Associates/INW 040/639188-0
Computer Associates/
0841/95329-22
Arcserve
k. A.
Arcserve
k. A.
1Value.com
Produkt
Live Vault
Preis in DM
430 $
4300 $
ver Apollo
Computer Associates/TIM
0611/2709-51
Arcserve
k. A.
Syncsort
02102/9546-0
Cristie Electronics
05251/1366-0
PC-Box
k. A.
St. Bernard Software
001/858/676-2277 Open File Manager
649 $
Dantz Development
001/925/253-3000 Retrospect Server
1400
Tivoli/Mainstor
06028/4055-0
1701-23350
Ultera Systems
001/408/528-9952 Striper 3
k. A.
Veritas/Comnet
030/21756660
Backup Exec
k. A.
Veritas/EDV-Beratung
0511/972980
Backup Exec
2100
02153/733-729
Backup Exec
1350-4300
Backup
TSM 3.7
k. A.
Ectix Corp.
001/303/245-9626 VXA-1
k. A.
Hicomp/Tim
0611/2709-51
Hiback/Hibars
k. A.
Incom/Point
0228/97977-50
Stor-Easy
k. A.
Knox Software/Comnet
030/21756660
Arkeia 4.2
ab 763
Legato Systems/BData
089/607-29576
Budtool 4.6.1
k. A.
02845/294-0
Networker
3000
Veritas/Qunix
0711/7796-550
Netbackup
k. A.
k. A.
Veritas/Tim
0611/2709-51
Backup Exec
k. A.
Netbackup
k. A.
Y-Files
790
Systems
Legato Systems/Mandata
Legato Systems/SEP Elek-
08020/180-0
Networker
Schulze
Veritas/Raab Karcher
Elektronik
tronik
Legato Systems/Tim
www.lanline.de
0611/2709-51
Networker
k. A.
VTS-Datensysteme
040/656936-32
LANline 7/2000
107
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
REMOTE ACCESS
IN DER PRAXIS
CHANCEN UND RISIKEN
REMOTE ACCESS
Einerseits ermöglicht
das Internet heute den
kostengünstigen Zugriff
auf das eigenen Firmennetz. Andererseits
können auch nicht
autorisierte Personen
leichter in angeschlossene Netze eindringen.
Dieser Beitrag stellt
neben den typischer
Einwahlszenarien deshalb auch Risiken und
Lösungsvorschläge für
Remote-Access-Lösungen dar. Den
Abschluss bilden
Managementaspekte
zur einfachen
Verwaltung dieser
Lösungsansätze.
108
L AN line 7/2000
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Der entscheidende Punkt, warum das
Internet für die Einwahl in das Firmennetz interessant ist, sind letztendlich
Kostenersparnisse. Dazu ein kleines
Beispiel: Ein großer Industriekonzern
besitzt zahlreiche Außendienstmitarbeiter, die zum Teil auch international
tätig sind. Die Einwahl in das Firmennetz könnte über öffentliche ISDNoder analoge Netze erfolgen, wobei internationale Verbindungsgebühren ent-
stehen. An dieser Stelle gibt es zwei
Alternativen: Entweder es existiert ein
internationales Firmennetz, das den
mobilen Mitarbeitern die Einwahl zu
nationalen Tarifen ermöglicht. Oder die
Außendienstmitarbeiter nutzen das Internet, um sich über eine gebührenfreie
Zugangsnummer oder zumindest zu lokalen Verbindungsgebühren eines Service-Providers in das Firmennetz einzuwählen.
Doch nicht immer ist die Einwahl über
das Internet notwendig und sinnvoll.
Hierzu ein anderes Beispiel: Ein mittelgroßes Unternehmen möchte einem Teil
seiner Mitarbeiter auch den Zugang zum
Unternehmensnetz von zu Hause aus ermöglichen. Alle betroffenen Mitarbeiter
wohnen im unmittelbaren Einzugsgebiet
des Unternehmens, so dass hier nur lokale Verbindungsgebühren anfallen. Eine
Einwahl über das Internet würde in diesem Fall zusätzliche Geräteanschaffungen für VPNs (Virtual Private Network)
Gateways beziehungsweise VPN-fähige
Router notwendig machen. Zudem müsste die Benutzerverwaltung um VPNtypische Konfigurationen erweitert werden. Es würden neben den lokalen
Einwahlkosten also zusätzliche Kosten
für die Nutzung des Internets anfallen.
Zudem würde der effektive Datendurchsatz durch die notwendige Einführung
von Verschlüsselungssoftware ebenfalls
sinken. Auch eine Kombination aus beiden Beispielen ist denkbar, wobei es sich in
den meisten Fällen um Übergangslösungen auf dem Weg zu einer vollständigen
Remote-Access-Lösung über das Internet
handeln wird. Eine Zugangskonfiguration,
die beide Fallbeispiele abdeckt und damit
den Weg für eine sanfte Migration zur kostensenkenden Internetnutzung eröffnet,
zeigt das Bild 1. Der Grundsatz lautet also:
Nutze das Internet für eine kostengünstige
Erweiterung des firmeneigenen Intranets,
wenn es Sinn macht.
SICHERHEIT Hat eine Kostenanalyse ergeben, dass die Nutzung des Internets für
Remote-Zugänge effizienter ist, dann
steht als nächstes die Frage nach der Sicherheit im Vordergrund, da man über
das Internet per se keine “geschützten”
Datenübertragungen garantieren kann.
Eine Möglichkeit, dem entgegenzutreten
ist die Nutzung von VPNs. Leider besteht immer noch viel Verwirrung, was
ein VPN ist und wie sich Spezifikationen
wie PPTP, IPsec, L2TP und PKI einordnen lassen. Sind sie zueinander komplementär oder stehen sie in Konkurrenz zueinander? Nachfolgend werden deshalb
Vor- und Nachteile der Nutzung dieser
www.lanline.de
L AN line 7/2000
109
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Spezifikationen diskutiert, indem sie in
Beziehung zu weiteren Netzanforderungen speziell im Remote-Access-Bereich
gesetzt werden.
VIRTUELLE PRIVATE NETZE Ein VPN ist
ein privates Netzwerk, das auf Basis einer öffentlichen Netzinfrastruktur gebildet wird. Dies kann das öffentliche
ISDN-Netz, aber auch das Internet selbst
sein, auf welches wiederum unter Zuhilfenahme des öffentlichen Telefonnetzes
zugriffen wird. Bildlich gesprochen ist
ein VPN ein Netz von Tunneln (Röhren),
die unter Nutzung der Verbindungswege
des Internets ein virtuelles Firmennetz
bilden. Die Tunnelendpunkte markieren
Bild 1. RAS- und VPN-Szenario
den jeweiligen Übergang vom Intranet in
das Internet. Der Übergang kann über einen VPN-fähigen Router, ein VPN-Gateway oder über einen PC mit VPN-fähiger Remote-Access-Software realisiert
werden. Der Begriff des Tunnels ist gewissermaßen ein Kunstbegriff, der sich
daraus ableitet, dass Dateneinheiten,
nachdem sie in (IP-)Datenpakete “eingepackt” und verschlüsselt wurden, über
eine öffentliche Netzinfrastruktur übertragen werden. Eine erste technische
Realisierung erfolgte mit dem Point-toPoint-Tunneling-Protocol (PPTP), welches eine Art Erweiterung des Point-toPoint-Protocols (PPP) ist. Im Rahmen
der IETF wurde dann das Layer-2-Tunneling-Protocol (L2TP) entwickelt, welches auf Eigenschaften des PPTP und
des herstellerspezifischen Layer-2-Forwarding-Protocols (L2F) aufbaut.
110
L AN line 7/2000
PPTP UND L2TP Sowohl PPTP als auch
L2TP sind Layer-2-Tunneling-Protokolle. Das bedeutet, dass in der Payload eines Pakets verschiedenste Layer-3-Protokolle über eine IP-Infrastruktur übertragen werden können. So lassen sich
beispielsweise auch Unternehmensinseln, die ausschließlich auf Novell-Netzwerken mit ihrer IPX/SPX-Protokollsuite basieren, über das Internet miteinander verbinden. Das Internet wird in
diesem Fall als reines Transportnetz genutzt. Die oft angeführte “geschützte
Verbindung” auf Basis von Layer-2Tunneling-Protokollen existiert de facto
nicht, da die Dateninhalte unverschlüsselt in der Payload übertragen werden
und auch die verwendeten Methoden
zur Nutzer-Authentisierung den heutigen Anforderungen
nicht mehr genügen.
Um Datenbestände
geschützt über öffentliche
Netze
übertragen zu können, wurden verschiedene Spezifi(Quelle: Acotec) kationen entwickelt,
die unter der Abkürzung IPsec zusammengefasst werden. Folgende Funktionen deckt IPsec ab:
1. Die Verschlüsselung des Dateninhalts während der Datenübertragung.
2. Die Gewährleistung, dass während
der Paketübertragung dessen Dateninhalt nicht verändert wurde.
3. Dass sowohl der Sender als auch der
Empfänger diejenigen sind, für die sie
sich ausgeben.
4. Die Vermeidung, dass Datenpakete
aufgezeichnet und zu einem späteren
Zeitpunkt “zur Verbreitung einer Falschmeldung” wieder abgespielt werden
können.
Für diese Zwecke entwickelte man jeweils eigene Paket-Header, den Authentication-Header (AH) und den Encapsulating-Header (ESP). Im Rahmen der Verwendung der IPsec-Protokoll-Suite wird
auch von Layer-3-Tunneling-Protokollen
gesprochen, da IPsec auf Ebene 3 des OSIReferenzmodells angesiedelt ist. Hinsichtlich der Nutzung von IPsec unterscheidet
man dabei zwischen dem Transport-Mode
und dem Tunnel-Mode. Während beim
Transport-Mode der AH und/oder der
ESP-Header unmittelbar dem IP-Header
folgen, wird beim Tunnel-Mode der AH
und/oder der ESP-Header dem eigentlichen IP-Header vorangestellt und zusätzlich noch einmal in ein IP-Paket verpackt.
Damit entsteht dann ein “inneres” IPAdresspaar und ein “äußeres” IP-Adresspaar, welche die Tunnelendpunkte beschreiben (siehe Bild 2).
Die Entscheidung, ob die Übertragung
auf Basis des Transport-Mode oder des
Tunnel-Mode erfolgen soll, leitet sich
aus dem Netzkonzept ab. Am Beispiel
des Remote Access soll das verdeutlicht
werden: Soll ein geschützter VPN-Tunnel auf Basis von IPsec über das Internet
zu einem Firmennetz aufgebaut werden,
so existieren zwei grundlegende Möglichkeiten, den Tunnel zu initiieren und
den Tunnel zu terminieren – also Anfang
und Ende eines VPN Tunnels festzulegen:
1. Der Tunnel wird unmittelbar im PC
des Außendienstmitarbeiters initiiert und
erst im VPN-Gateway beziehungsweise
VPN-fähigen Router der Firmenzentrale
terminiert.
2. Der Tunnel wird erst am PoP (Point of
Presence) des Service-Providers – also am
Einwahlknoten – initiiert und erst nachdem
das öffentlich zugängliche Internet “überwunden” wurde wieder terminiert.
Im ersten Fall bedeutet das, dass die
Netzinfrastruktur des Service-Providers
ausschließlich für Transportfunktionen
genutzt wird. Alle sicherheitsrelevanten
Einstellungen am PC des Außendienstmitarbeiters – also des VPN-Clients – als
auch die Infrastruktur innerhalb der Firmenzentrale – der VPN-Server – werden
durch das eigene Firmenpersonal verwaltet. Ein derartiges Netzkonzept hat
den Vorteil, dass alle Sicherheitsmerkmale nur der Firma selbst bekannt sind,
führt aber gleichzeitig zu einem erhöhten
Aufwand bei der Verwaltung der firmeninternen Sicherheitsstrukturen. In
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
einem solchen Fall würde der TransportMode zum Aufbau einer geschützten
VPN-Verbindung zum Einsatz kommen.
Im zweiten Fall liegt der Vorteil darin,
dass die bereits bestehende Infrastruktur
beibehalten werden kann. Am PC des
Außendienstmitarbeiters sind keine zusätzlichen VPN-Client-Funktionen zu
installieren und auch der Einsatz von
VPN-fähigen Routern oder VPN-Gateways in der Firmenzentrale könnte entfallen. Die Verantwortung, die Daten sicher über das öffentlich zugängliche In-
www.lanline.de
ternet zu übertragen, obliegt hier dem
Service-Provider. Dabei wird unterstellt,
dass die Übertragung über das Telefonnetz bis zum PoP bereits geschützt erfolgt. Für den Anwender bedeutet das,
dass er sich um die VPN-Verbindungen
nicht kümmern muss. Für ihn ist hier
kein zusätzlicher Verwaltungsaufwand
notwendig. Da die ungeschützten IPPakete erst beim Service-Provider im
PoP verpackt werden, um sie anschließend – noch bevor sie ihren Bestimmungsort erreicht haben – wieder auszu-
packen, käme in einem solchen Fall der
Tunnel-Mode zum Einsatz. Auch Kombinationen und Modifikationen beider
Fälle sind denkbar. Am Ende entscheidet
immer das konkrete Netzkonzept und
verschiedene administrative Vorgaben,
für welches Modell man sich entscheidet.
LAYER 2 ODER LAYER 3 Die Frage, ob
Layer-2-Tunnel-Protokolle oder Layer3-Tunnel-Protokolle zur Überwindung
des Internets zur Anwendung kommen
L AN line 7/2000
111
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
müssen, sollte nach folgenden Hauptkriterien entschieden werden: Sollen Dateninhalte “geschützt” über das Internet
übertragen werden, so ist IPsec die richtige Wahl. Geht es ausschließlich darum,
das Internet als Transportnetz für Protokolle zu verwenden, die nicht auf IP basieren, so ist der Einsatz von Layer-2Tunneling-Protokollen notwendig. Sollen die Daten während der Übertragung
zusätzlich geschützt übertragen werden,
so lassen sich beide Ansätze kombinieren, so dass im Ergebnis ein multiprotokollfähiges und durch IPsec geschütztes
VPN entsteht, welches das Internet als
Transportnetz nutzt.
MANAGEMENT Steht nun fest, wie die
Einwahl erfolgt und welche Sicherheitsanforderungen wie abgedeckt werden
sollen, bleibt die Frage: Wie kann man
die Lösungen in eine bereits bestehende
IT-Umgebung integrieren? Für den Remote-Zugang sind hier zwei grundlegende Fälle zu betrachten:
1. Es erfolgt nur die Verwaltung der
Remote-Zugänge inklusive der Nutzerverwaltung. Ein Security-Management,
wie es für IPsec-basierende Netze zusätzlich notwendig wäre, ist nicht erforderlich beziehungsweise wird durch einen Service-Provider abgedeckt.
2. Die Remote-Zugänge sowie die
Nutzerverwaltung und das Security-Management für IPsec-basierende Netze erfolgt durch das Unternehmen selbst.
Da der erste Fall durch den zweiten
Fall abgedeckt ist, soll nachfolgend ausschließlich der zweite Fall betrachtet
werden. Ist in einem Remote-AccessUmfeld der Einsatz von IPsec geplant, so
ist für Funktionen wie der Authentifizierung der beteiligten Kommunikationsinstanzen (VPN-Gateway, VPN-fähiger
Router) und für die anschließende Verschlüsselung der Datenströme eine Verteilung von Schlüsseln notwendig, die
jeweils nur den beteiligten Kommunikationsinstanzen bekannt sind. Im einfachsten Fall könnte das geschehen, indem
die jeweils beteiligten Kommunikationsinstanzen diese so austauschen, dass keine weitere Instanz davon Kenntnis er-
112
L AN line 7/2000
hält. Für eine große Anzahl kommunizierender Instanzen skaliert diese Methode jedoch nicht. Würde eine neue Instanz hinzukommen, so müsste sie mit jeder bereits existierenden Instanz ihre
Schlüssel austauschen. Besser ist es, eine neutrale Instanz einzuführen, die alle
Schlüssel verwaltet und auf Abruf geschützt zur Verfügung steht. Das setzt
voraus, dass alle beteiligten Kommuni-
Bild 2. Transport- versus Tunnel-Mode
kationsinstanzen dieser neutralen Instanz auch vertrauen. Technisch gesprochen handelt es sich bei einer derartigen
Instanz um eine Certificate-Authority
(CA), die im Rahmen einer Public-KeyInfrastruktur (PKI) spezifiziert wurde
und für die dynamische Schlüsselverwaltung und -verteilung verantwortlich
ist. Sowohl für die Authentifizierung als
auch für die Verschlüsselung existieren
zahlreiche Algorithmen und Standards,
auf die jedoch nicht weiter eingegangen
werden soll. Verschiedene Hersteller
bieten dafür unterschiedliche Lösungen
an, die aber nicht zwingend interoperabel sein müssen. Hier empfiehlt es sich,
genauere Untersuchungen anzustellen.
Hat man sich für eine Herstellerlösung
entschieden, dann gibt es weitere Fragen
zu beantworten: Wie kann die Software
automatisch auf entfernten PCs installiert werden? Wie kann man eine zentrale Nutzerverwaltung sowohl für VPNs
als auch für konventionelle RAS-Umgebungen unter einem Managementsystem
integrieren? Immer häufiger wird man
auch mit heterogenen Netzwerkumgebungen konfrontiert. Damit stellt sich die
Frage nach einer herstellerübergreifenden Remote-Access-Managementlösung,
die auf Standardschnittstellen basiert.
Zeitgemäß ist auch die Nutzung eines
regelbasierten Nutzermanagements, welches von Haus aus
bereits wichtige Sicherheitsmerkmale
auch unter Einbeziehung von zeitlichen Randbedingungen zur Verfügung stellt. Hinzu
kommen Funktionen wie beispielsweise Accounting
und Billing – sowohl für einzelne
Nutzer als auch für
Nutzergruppen. Bevor sich jedoch ein
Nutzer über ISDN
oder über das Internet (VPN) in
ein Firmennetz einwählen kann, müssen diverse Einstellungen vorgenommen und VPN-SoftwareKomponenten auf seinem PC installiert
werden. Auch dafür bietet sich eine herstellerübergreifende Lösung wie beispielsweise der Remote-Client-Manager
von Acotec an, mit dessen Hilfe der
Netzwerkadministrator den Remote-Access-Client für eine spezielle Nutzergruppe vorkonfigurieren und anschließend automatisch installieren kann.
Idealerweise sollte die vorkonfigurierte
Zugangssoftware über eine Web-Oberfläche im Intranet zur Verfügung stehen.
Für einen Außendienstmitarbeiter bleiben dabei alle Einstellungen – beginnend
mit den aktuellen Einwahlnummern bis
zu IPsec spezifischen Einstellungen –
transparent.
(Olaf Riebe/gh)
Dr. Olaf Riebe ist Director Product
Manager bei Acotec in Berlin.
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
IM TEST: KEN-DSL
ISDN und ADSL für
kleine Windows-Netze
Ken-DSL von AVM ist ein DSL-Software-Router, der kleine Netzwerke
über den T-DSL-Dienst der Deutschen Telekom mit dem Internet verbindet. Neben der reinen Internet-Anbindung stellt das Produkt
allen Benutzern im LAN zudem CAPI-basierende ISDN-Dienste zur
Verfügung. LANline hat sich das Produkt näher angesehen.
er die Anschaffung einer T-DSLRouters wegen der noch relativ hohen Investitionskosten scheut, sein kleines Netzwerk jedoch schnell über den
T-DSL-Dienst der Telekom an das Internet anbinden möchte, dem bietet AVM
seit kurzem mit Ken-DSL ein geldbeutelschonendes Produkt an. Neben der reinen
Internet-Verbindung über T-DSL und
ISDN stellt Ken-DSL Anwendern im
Netzwerk noch eine Reihe weiterer
Dienste zur Verfügung, die in einem Produkt für 645 Mark zunächst nicht zu vermuten sind. So sind in Ken neben einem
vollständigen E-Mail-Server Dienste wie
DHCP-Server, Proxy-Server sowie eine
netzwerkweite Unterstützung von ISDNAnwendungen integriert.
Die Voraussetzungen für den Einsatz
von Ken auf dem heimischen oder firmeninternen Rechner sind gering: Ein
PC mit 166-MHz-Pentium-Prozessor, 32
MByte Arbeitsspeicher, eine Netzwerkkarte sowie eine ISDN-Karte mit CAPI2.0-Schnittstelle reichen aus. Als unter-
W
stützte Betriebsysteme nennt der Hersteller Windows 98, NT 4.0 sowie Windows 2000. Die Installation des Software-Pakets verlief im Test nach Eingabe der Lizenznummer ohne Probleme.
Einzig den notwendigen Neustart des
Systems erzwingt das Installationsprogramm unter Windows 2000 nicht, sondern überlässt diesen obligatorischen
Vorgang dem Anwender. Nach dem Reboot des Betriebssystems fragt anschließend ein Assistent die notwendigen
Verbindungsdaten ab. Wurden diese
korrekt vom Benutzer eingegeben,
nimmt Ken-DSL seinen Betrieb auf. Lediglich beim DHCP-Server musste unter
Windows 2000 noch ein manueller Eingriff vorgenommen werden, bis auch
dieser Service startete. Die von dem
Software-Paket voreingestellten Internet-Verbindungen beschränken sich
nicht nur auf T-Online über TDSL/ISDN. Ken unterstützt auch DSLConnects zu anderen Anbietern sowie
ISDN-Verbindungen zu den verschie-
Testumgebung
Im Test kam jeweils ein System mit Windows 2000 Professional (englische Version) und
Windows 98 SE (deutsche Version) als Ken-DSL-Server zum Einsatz. Die Test-Server verfügten über: 128 MByte Arbeitsspeicher, Pentium II 300 MHz, 3Com-TX905b-Netzwerkkarte, AVM PCI-Fritzcard-ISDN-Controller.
Als Clients arbeiteten im LAN jeweils ein Cobalt Raq 3q (Linux 2.2.12), Pentium III 500
MHz (Windows NT 4.0), Laptop mit Pentium II 300 MHz (Windows 98).
Alle Systeme waren über einen 10/100-MBit/s-Switch von Bay Networks miteinander verbunden. Ken-DSL lag in der Version 1.04.30 vor.
114
L AN line 7/2000
densten Internet-Providern. Für den Test
stand allerdings der Internet-Zugang via
DSL im Vordergrund.
Nachdem der Anwender den Aufbau
der ersten DSL-Verbindung überprüft
hat, kann er die weiteren Dienste über eine übersichtliche Oberfläche konfigurieren. Darunter fällt unter anderem der in
Ken integrierte E-Mail-Dienst. Über diesen Service ist es den Anwendern im
Netz möglich, eine automatisierte und
kostensparende E-Mail-Kommunikation
aufzubauen. Hierzu erhält jeder Netzwerkbenutzer vom Administrator zunächst ein eigenes internes E-Mail-Konto, das über beliebige POP3-Clients abgefragt werden kann. In diese Postfächer
Ken-DSL trägt unter Windows 2000 zusätzlich
einen PPPoE-Treiber in den Netzwerkeinstellungen ein
verteilt Ken eingehende E-Mails, die er
wiederum von externen POP3-Accounts
abholt. Hierbei unterstützt Ken sogar verschiedene E-Mail-Server, sodass ein
Unternehmen nicht auf einen einzigen
E-Mail-Provider festgelegt ist. Der Administrator kann Ken mitteilen, wann und
wie oft der E-Mail-Server eine Verbindung zum Internet aufbaut, um elektronische Post zu senden und abzurufen. Zudem unterstützt das Produkt den netzwerkinternen Versand von E-Mails, der
keine externe Internet-Verbindung auslöst. Ken-DSL hilft dem Administrator
zudem bei der Installation der Ken-DSL-
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Clients, indem die Software Microsofts
Outlook Express auf den einzelnen Arbeitsplätzen im Netz automatisch für den
Einsatz von Ken konfiguriert.
ADMINISTRATION Auch bei der Netzwerkverwaltung wird dem Administrator
einiges geboten. Der in Ken-DSL integrierte DHCP-Server erleichtert das Management der LAN-internen IP-Adressen,
die Ken auf Anfrage automatisch an die
Clients im Netzwerk verteilt. Auch die
Konfiguration von Ken, die festlegt, durch
welche Dienste beziehungsweise wie lange und wie oft eine Internet-Verbindung
aufgebaut werden darf, kann der Benutzer
sehr einfach einstellen. Die AVM-Software
unterstützt den Administrator zudem
durch eingebaute Protokoll- und Filterfunktionen. So protokolliert die Software
auf Wunsch alle Zugriffe auf die in KenDSL arbeitenden HTTP-, FTP-, NNTPund SOCKS-Proxy-Server. Den Zugriff
auf unerwünschte Web-Server kann der
Administrator einfach sperren. Alle Diagnose- und Protokolldaten lassen sich
komfortabel über ein Web-Interface von
jedem internen Netzwerkrechner aufrufen. Nur bei fehlerhaften T-Online-Zugangsdaten, sprich Benutzerkennung oder
Passwort, versagte die Protokollierung im
Test. In diesem Fall erschienen im Protokoll lediglich Meldungen über Probleme
mit dem DSL-Modem und Zeitüberschreitungen.
Kostenlose T-DSL-Lösung für
Windows 98/2000
Neben der Ken-DSL-Software-Lösung
von AVM sowie der von der Deutschen
Telekom mitgelieferten Winpoet-Software
gibt es speziell für Windows 98 Second
Edition und 2000 eine weitere – jedoch
kostenlose – Lösung. Mit dem PPPoETreiber (PPP over Ethernet) des Berliners
Robert Schlabbach kann der Administrator
ebenfalls ein kleines Netzwerk über T-DSL
mit dem Internet verbinden. Jedoch sollte
beim Benutzer zur Installation dieses Treibers schon einiges Technikverständnis vorhanden sein. Weitere Informationen zu
dem Treiber gibt es unter http://user.cs.
tu-berlin.de/~normanb/.
116
L AN line 7/2000
Die übersichtliche Benutzeroberfläche von Ken-DSL gibt dem Anwender laufend Informationen über den aktuellen Stand seiner Internet-Verbindung
Durch die mitgelieferte Netzwerk-CAPI werden den Netzwerkbenutzern – neben dem reinen Internet-Zugang – noch
weitere Dienste angeboten. So kann jeder
Benutzer eines Windows-PCs alle Anwendungen, die auf der CAPI-2.0-Spezifikation basieren, an seinem Arbeitsplatz
verwenden. Von jedem Windows-Rechner ist damit Online-Banking über ISDN
genauso möglich wie das Versenden und
Empfangen von Telefaxen. Einen Großteil dieser Funktionen deckt die mitgelieferte Software Fritz32 ab, die lizenzrechtlich von jedem Anwender im Netz eingesetzt werden darf. Gegenüber einzeln erworbener beziehungsweise ISDN-Controllern beigelegter Software hebt sich
Ken-DSL durch die einheitliche Benutzer- und Administrationsoberfläche ab.
Die gute Hilfefunktion innerhalb des
Programms ergänzen die beiden mitgelieferten Handbücher. Sowohl Handbuch
als auch Software sind in deutscher Sprache verfasst. Dem Software-Paket fügte
der Hersteller auch die aktuellen Versionen von Microsofts und Netscapes Internet-Clients bei. Erwähnenswert ist
schließlich der Verzicht auf eine Beschränkung der aktiven Benutzer. Beim
Kauf eines Ken-Pakets sind unbegrenzte
Clients sowie eine Server-Lizenz eingeschlossen. Die Software selber lief im
dreiwöchigen Test ohne einen einzigen
Absturz und bietet damit auch in einer
kommerziellen Umgebung hinreichende
Stabilität. Nur die DSL-Verbindung
brach gelegentlich zusammen, was aber
nicht AVM, sondern der Deutschen Telekom anzulasten ist.
FAZIT Ken-DSL ist eine ausgereifte Software-Lösung für kleine Betriebe und an
Komfort gewöhnte Heimanwender. Die
Installation und Konfiguration verläuft
schnell und in den meisten Fällen auch
reibungslos. Die vielfältigen Dienste, eine einfache und schnelle Installation sowie die direkte Unterstützung der Kombination aus DSL und ISDN wie sie auch
von der Telekom standardmäßig angeboten wird, rechtfertigt auf jeden Fall den
Preis des Pakts gegenüber freier Software
beziehungsweise reinen PPPoE-Lösungen. Insgesamt stellt sich Ken-DSL trotz
seiner niedrigen Versionsnummer als
ausgereiftes und stabiles Produkt dar und
ist eine Empfehlung wert.
(Thomas Rohde/gh)
Info:
AVM
Tel.: 030/3 99 76-0
Web: www.avm.de/deutsch/products/
software/details/kendsl.htm
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
ALWAYS ON/DYNAMIC ISDN
Standleitung
im D-Kanal
Viele Anwender träumen von einer permanenten Verbindung ins Internet, so wie dies bei größeren Unternehmen mit Standleitungen schon
lange die Regel ist. Auch Telearbeiter könnten durch eine günstige Festverbindung mit dem Internet per VPN ständig den Kontakt mit der Firmenzentrale halten. Mit dem in Kürze in Deutschland verfügbaren Verfahren “Always On/Dynamic ISDN (AO/DI)” scheint dieser Wunsch erfüllt. Folgender Beitrag beleuchtet die technischen Voraussetzungen
und das Dienstangebot in Deutschland.
er auch “D-Kanal-Standleitung” genannte Dienst AO/DI nutzt die bereits vorhandenen Möglichkeiten einer
bestehenden ISDN-Infrastruktur und erweitert das Dienstspektrum um eine effiziente, flexible und ständig verfügbare
Verbindung zwischen dem Teilnehmer
und entsprechenden Datennetzen. Ergänzend zu den Datendiensten stellt AO/DI
im Vergleich zur analogen Telefonie eine
Reihe zusätzlicher Leistungsmerkmale
für die Sprachkommunikation bereit. Obwohl die ISDN-Geschichte sehr stark von
europäischen Einflüssen geprägt ist, wurde AO/DI von amerikanischen Gremien
entwickelt. Mit der Cebit 2000 begann
nun auch für Anwender in Deutschland –
Weltmeister im ISDN-Markt mit rund 30
Prozent aller ISDN-Anschlüsse weltweit
– das AO/DI-Zeitalter.
D
ENTSTEHUNG Die Entwicklung von
AO/DI geht auf eine Initiative der Vendors’ ISDN Association (VIA) zurück,
welche im September 1996 während der
Networld + Interop in Atlanta ins Leben
gerufen wurde. In einem Meeting mit
Vertretern des National ISDN Councils
(NIC) wurde beschlossen, bis Ende 1997
aus dem Konzept eine praktikable Anwendung zu entwickeln. Bereits im Februar 1997 waren die VIA-Mitglieder mit
118
L AN line 7/2000
der Technologie soweit, dass sie getestet
werden konnte. Nynex, ein regionaler
Netzwerkbetreiber in den USA und Mitglied im NIC, unterstützte eine Reihe erfolgreicher Demonstrationen dieser neuen Anwendung unter anderem während
des Meetings des North-AmericanISDN-User’-Forums (NIUF) in Tampa,
Florida im März. In einer gemeinsamen
Presseerklärung stellten NIC und VIA
die erkennbaren Vorteile von AO/DI heraus: Neben der Vereinfachung der Nutzung eines ISDN-Anschlusses ergeben
sich Kosteneinsparungen für Endbenutzer, Internet-Service-Provider (ISPs) und
Netzbetreiber.
Nach Abschluss der grundsätzlichen
Entwicklungsarbeiten für AO/DI erfolgte
die praktische Vorführung der Technologie durch Hersteller und Service-Provider im Juni 1997 in San Diego im Rahmen eines weiteren NIUF-Meetings sowie der anschließenden Kongressmesse
ISDN-World. Im Dezember 1997 erklärten eine Reihe von VIA-Mitgliedern,
dass sie noch im Jahr 1998 AO/DI-Produkte anbieten werden. Im ersten Quartal
gaben die Firmen Cisco Systems, ECI
Telecom, Eicon Technology, ITK Telecommunications, Jetstream Communications, Telenetworks, Turnkey Solutions
und Virtual Access ihre Produkte frei.
Für die Produktbereitstellung im zweiten
Quartal verpflichteten sich Adtran, Arescom, Ascend Communications und Shiva. Mitte November 1997 lieferte Eicon
bereits die ersten Beta-Testprodukte der
Diva-T/A-PC-Card aus, nachdem Bellsouth und Pacific Bell die Interoperabilität der Produkte festgestellt hatte.
AO/DI ist also keine brandneue Technologie, doch wird sie für deutsche Anwender erst jetzt richtig interessant, da sie
noch in diesem Jahr bundesweit verfügbar sein soll.
Die Idee hinter
AO/DI ist verblüffend einfach: Sie basiert darauf, die bereits in ISDN vorhandenen Technologien für die Leitungsund Paketvermittlung so zu kombinieren,
dass daraus ohne Hardware-Änderungen
in der gesamten Netzinfrastruktur und
den Endgeräten ein
neuer
attraktiver
Dienst für die Teilnehmer
entsteht.
AO/DI benutzt an
einem
ISDN-Basisanschluss mit S0Schnittstelle die paketvermittelte Datenübertragung
nach X.25-Standard
im ISDN-D-Kanal
(X.31-Maximalintegration), um damit
eine ständige (AlDie AO/DI-Technologie stützt sich auf drei bewährte Netzwerk-Infraways On) und
strukturen
FUNKTIONSWEISE
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
gleichzeitig kostengünstige Verbindung
zwischen dem Endkunden und dem Service-Provider herzustellen. Bei zusätzlichem Bandbreitenbedarf können Benutzer wahlweise einen oder beide B-Kanäle
dynamisch zum D-Kanal hinzuschalten
(Dynamic ISDN).
Nach dem Einschalten eines mit
ISDN-Karte oder Terminal-Adapter
(TA) ausgestatteten PCs wird durch die
Firmware im TA oder in der ISDN-Karte umgehend eine X.25-Verbindung im
D-Kanal zum Service-Provider aufgebaut. Weil der ISDN-D-Kanal in der Regel nur zur Signalisierung verwendet
wird, stehen hier bis zu 9600 Bit/s an
Bandbreite zur Verfügung. Das Multilink-Protokoll und TCP/IP-Protokoll
werden zur Übertragung im D-Kanal in
X.25-Datenpakete eingekapselt. Die
beiden Nutzkanäle werden mit dem
Bandwidth-Allocation-Control-Protocol (BACP) immer dann aktiviert, wenn
zusätzliche Bandbreite benötigt wird.
Die B-Kanäle selbst benutzen das Multilink-Protokoll jedoch ohne Q.922
(ISDN data link layer specification for
frame mode bearer services) und X.25Einkapselung. Während die B-Kanäle
aktiv sind, wird der D-Kanal nicht benutzt, weil die langsame X.25-Technologie die gesamte Verbindung ausbrem-
www.lanline.de
sen würde. AO/DI stellt also nicht nur
“Bandbreite nach Bedarf” bereit, sondern weist sowohl für den Kunden als
auch für Dienstanbieter eine Reihe von
Vorteilen auf:
– AO/DI stellt dem Anwender drei voneinander unabhängige Kommunikationskanäle zur Verfügung, sodass selbst
bei einer anderweitigen Nutzung der BKanäle für Telefonie, Fax oder gebündelte Datenübertragung immer noch EMail gesendet und empfangen werden,
im Internet gesurft oder auf Informationen im Intranet über den D-Kanal
zugegriffen werden kann.
– Hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit,
Fehlerkorrektur und garantierte Laufzeiten für die D-Kanal Kommunikation
durch das X.25 Protokoll;
– hohe Wirtschaftlichkeit des D-Kanals
aufgrund der entfernungsunabhängigen und gegebenenfalls volumenorientierten Tarifierung;
– zeitabhängige Verbindungsgebühren
werden nur für die zugeschalteten BKanäle berechnet.
– Der permanente Anschluss ans Internet
oder Intranet verursacht geringe Kosten – obwohl “Always On”.
– Die Bereitstellung der jeweils optimalen Bandbreite erfolgt für den Anwen-
der vollkommen transparent und auf
Wunsch auch ohne sein Zutun.
– Simultane Kommunikation für die
vielfältigen Sprach- und Datenanwendungen;
– Unterstützung von multifunktionalen
ISDN-Endgeräten sowie traditionellen
analogen Endgeräten wie Fax oder Modem.
ANGEBOTE IN DEUTSCHLAND Anfang
Februar kündigte die Deutsche Telekom
im Rahmen des jährlichen internationalen Pressekolloquiums “Deutschland geht
online” in Berlin mit “T-ISDN-Active”
einen Online-Dienst rund um die Uhr an.
Bis Ende Mai 2000 lief in ausgewählten
Teilen von Berlin und Hannover das
Pilotprojekt mit jeweils etwa 500 Teilnehmern. Nach heutigem Planungsstand
soll T-ISDN-Active ab dem 4. Quartal
2000 bundesweit zur Verfügung stehen.
In der Monatspauschale von knapp zehn
Mark des kommerziellen Pilotversuchs
ist die Internet-Verbindung 24 Stunden
permanent geschaltet.
Über die Standby-Verbindung des DKanals können Benutzer kurze E-Mails
oder kleine Dateien empfangen und versenden und werden bei einem E-MailEingang sofort informiert, sie chatten
mit ihren Web-Freunden oder bekom-
L AN line 7/2000
119
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Eigenschaft
Modem
ISDN
Permanente IP-Verbindung
Anpassbare Bandbreite
Maximale Datenrate in kBit/s
53
Gleichzeitige Sprache und Daten
ISDN m. AO/DI
ADSL
Kabelmodem
●
●
●
●
●
128
128
6.000
●
●
●
Symmetrische Datenübertragung
●
●
●
Exklusive Bandbreitennutzung
(keine Verteilung der Bandbreite
auf mehrere Benutzer)
●
●
●
●
Zuverlässigkeit
sehr groß
gut
gut
noch keine
Erfahrung
Verbindliche Standards
●
●
●
●
Minimale Aufrüstung im Serverbereich
●
●
●
10.000
gut
Vergleich der wichtigsten Eigenschaften von AO/DI mit konkurrierenden Zugangstechnologien
men die aktuellsten Wunsch-News zum
Beispiel per Ticker direkt auf den PCBildschirm – also eine echte Nutzung aller Internet-Dienste (WWW, FTP,
SMTP) ohne Extrakosten bis zu einer
Datenrate von maximal 4,8 kBit/s. Sollten die zu übertragenden Datenmengen
über den D-Kanal eine größere Bandbreite benötigen, so werden die zwei verfügbaren B-Kanäle nach Bedarf einfach
zu- und nach der Übertragung automatisch wieder abgeschaltet. Bei diesem
kostenoptimierten Surfen werden dem
Teilnehmer praktisch nur die tatsächlich
beanspruchten Übertragungsleistungen
auf den B-Kanälen wie gewohnt zeitabhängig berechnet.
Die Aufschaltstrategie ist derzeit so dimensioniert, dass bei nur sehr kurzen
Bandbreitenspitzen ganz im Sinne des
Kunden ein B-Kanal-Aufbau vermieden
wird. Eine B-Kanal-Verbindung wird
erst dann aufgebaut, wenn über einen definierten Zeitraum eine bestimmte
Auslastungsgrenze überschritten wird.
Der Zeitraum liegt momentan bei drei Sekunden und die Auslastungsgrenze bei
3,8 kBit/s. Die Praxiserkenntnisse aus
dem Pilotprojekt sollen in eine optimierte Dimensionierung beim Regelprodukt
einfließen.
Zur Nutzung von T-ISDN-Active
benötigt der Anwender einen PC mit
ISDN-Adapter (PC-Karte oder Terminal
Adapter) sowie eine spezielle ClientSoftware, die bei der Beauftragung kostenlos bereitgestellt wird. Die Client-
120
L AN line 7/2000
Software steht zur Zeit für Windows 9x
und NT ab der Version 4.0 zur Verfügung. Bereits vorhandene ISDN-Adapter
können in der Regel weiter verwendet
werden. Sie müssen jedoch eine CAPI2.0-Schnittstelle mit X.31-Unterstützung
besitzen. Mit Hilfe der Software für TISDN-Active lässt sich festlegen, ob die
B-Kanal-Zuschaltung automatisch oder
erst nach expliziter Bestätigung erfolgt.
Falls die gewohnte ISDN-Surfgeschwindigkeit genügt, kann die Zuschaltung des
zweiten B-Kanals auch von vornherein
ganz unterbunden werden. Damit auch
bei einer Internet-Nutzung mit Kanalbündelung die telefonische Erreichbarkeit erhalten bleibt, sollte der ISDN-Adapter ferner die beiden ISDN-Dienstmerkmale “Umstecken am Bus (Parken)”
und “Anrufumleitung in der Rufphase”
unterstützen.
Grundsätzlich ist die Nutzung aller
T-Online-Komponenten mit T-ISDNActive geplant. Während der Pilotphase
ist allerdings noch kein direkter Zugang
zu T-Online-Classic möglich. Zudem ist
während des Tests der Internet-Zugang
nur über T-Online selbst möglich. Künftig wird die Deutsche Telekom eine diskriminierungsfreie Schnittstelle für ISPs
anbieten, die ihren Kunden damit ebenfalls den Internet-Zugang per D-Kanal
offerieren können.
T-ISDN-Active unterscheidet sich dabei deutlich von limitierten Zusatzleistungen über den D-Kanal anderer Anbieter. Dazu zählen diverse Gratisangebote,
welche den Eindruck erwecken, ein vollwertiges Äquivalent zu T-ISDN-Active
zu sein. Beispiele dafür sind Sofortinformation über E-Mail-Eingänge oder
Tickerdienste, die kostenlos über den
D-Kanal eines ISDN-Anschlusses bereitgestellt werden. Eine interaktive Internet-Nutzung rund um die Uhr fehlt
diesen Angeboten zumeist. So bietet
Mannesmann Arcor seinen ISDN-Kunden seit Mitte März 2000 einen kostenlosen Informationsdienst namens Notifyer
an. Kunden mit einem Arcor-Komplettanschluss, der bereits den Internet-Zugang Arcor-Online enthält, informiert die
“Notifiyer”-Software via Laufband auf
dem PC-Bildschirm über die Anzahl neu
eingegangener E-Mails und aktuelle Tagesnachrichten. Kunden von ArcorISDN können sich für den kostenlosen
Dienst freischalten lassen. Wer beruflich
oder privat viel Zeit am PC verbringt, hält
über den “Notifyer” dauerhaften Kontakt
zum Internet. Schlagzeilen von TopNews sowie Politik-, Wirtschafts- und
Finanzmeldungen der Agentur Dpa halten den PC-Nutzer ständig auf dem Laufenden. Interessiert sich ein Kunde näher
für eine Meldung, klickt er einfach auf
die Information und wird dann via ArcorOnline mit dem vollständigen Text auf
der Portal-Seite von Arcor verbunden.
(Gerhard Kafka/gh)
Gerhard Kafka arbeitet als freier Journalist und Berater für Telekommunikation in Egling bei München
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
osteten ISDN-Router für kleine
Netzwerke vor einigen Jahren noch
gut 2000 Mark, so gibt es heute bereits
alltagstaugliche Geräte für weniger als
ein Viertel des ursprünglichen Preises –
Tendenz weiter fallend. Nachdem die
Anschaffungskosten auf diesem Niveau
eher eine Nebenrolle beim Auswahlprozess spielen dürften, müssen sich die
Hersteller heute durch Funktionalität und
einfache Installation voneinander absetzen. Daher lag in diesem Test der
Schwerpunkt vor allem auf der Inbetriebnahme der Testgeräte. Einen integrierten
DHCP-Server, Assistenten zur Konfiguration und eine übersichtliche Oberfläche
für die Verwaltung sollte ein ISDN-Router heute schon mitbringen, um auch in
kleinen Büros ohne hauptamtlichen
Netzwerkadministrator für Internet-Lust
statt Installations-Frust zu sorgen. Da ab
LIGHTNING POCKET MULTICOM Das
Testgerät des Schweizer Herstellers
Lightning Instrumentation war das kleinste im Test und nimmt auf dem Schreibtisch ungefähr den Platz einer Zigarettenschachtel ein. Der Größe angemessen
sind auch die Bedienelemente des Geräts:
Auf der Rückseite findet der Benutzer
drei Anschlüsse für Stromversorgung,
LAN und ISDN. Die Front schmücken
fünf Leuchtdioden, die Aufschluss über
Betriebsbereitschaft, Verkehr auf der
Ethernet-Schnittstelle und den Status der
beiden B-Kanäle sowie des D-Kanals geben. Einen Einschalter sucht der Anwender vergeblich. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Gerät ein relativ
großes Netzteil sowie vier Kabel. Das serielle Kabel dient zur Konfiguration des
Routers über ein Terminalprogramm
oder die mitgelieferte KonfigurationsSoftware für Windows. Das LAN-Kabel
verbindet den Router mit einem Hub oder
Switch. Soll der Multicom direkt mit der
Netzwerkkarte eines PCs verbunden werden, muss der Benutzer das gekreuzte
LAN-Kabel verwenden. An der Länge
der Strippen hat Lightning allerdings gespart. Offensichtlich geht der Hersteller
davon aus, dass der Router nicht mehr als
einen Meter vom PC beziehungsweise
Hub entfernt ist. Die nächste ISDN-Dose
darf dafür gut sechs Meter entfernt sein.
Die Inbetriebnahme des Routers mit
der Firmware Version 2.6 gestaltete sich
sehr einfach. Nach einem manuellen Reset des Testgeräts auf die Factory-Defaults teilte der integrierte DHCP-Server
unseren Testrechnern ihre neuen IPAdressen mit. Der DHCP-Server gibt
sich dabei großzügig und reserviert das
komplette Klasse-A-Netz 10.* für Clients im Netzwerk. Der erste Zugriff auf
den Multicom kann dann mit einem beliebigen Browser erfolgen. Die HTML-
Der Pocket Multicom von Lightning hat die
Größe eine Zigarettenschachtel und eignet
sich besonders für mobile Anwender
Der Prestige 202 von Zyxel verfügte als einziges Gerät im Test über eine 100-MBit/s-LANSchnittstelle
Die 760er-Serie von Cisco arbeitet nicht mit
IOS, legt bei der Konfiguration jedoch großen
Wert auf die Kommadozeile
VERGLEICHSTEST: SOHO-ISDN-ROUTER
Mit Plug & Play
ins Internet
ISDN-Router für den Anschluss von kleinen Netzen an das Internet
werden nicht nur immer billiger. Auch versuchen die Hersteller, sich
durch neue Funktionen sowie eine einfache Konfiguration voneinander
abzuheben. Inwieweit dies gelingt, untersuchte LANline in einem
Vergleichstest mit den entsprechenden Geräten von Lightning, Zyxel,
Cisco, Ginko und Motorola.
K
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L AN line 7/2000
einer gewissen Zahl von Benutzern eine
geteilte ISDN-Verbindung langsam wird,
sollte zudem sowohl der Internet-Service-Provider (ISP) sowie der Router beim
Kunden die Bündelung von mindestens
zwei ISDN-Kanälen ermöglichen. Neben
diesen Standard-Anforderungen, die alle
Geräte im Test mehr oder weniger gut bewältigten, zeichneten sich die Testkandidaten durch individuelle Features aus, die
teils Geschmacksache sind, teils wirklich
innovative und sinnvolle Weiterentwicklung einer etablierten Produktgattung
darstellen.
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SCHWERPUNKT: REMOTE-ACCESS
Oberfläche ist einfach und funktionell
und reicht für die erste Testverbindung
mit dem ISP aus. Aus dem Web-Frontend
heraus kann der Administrator die Konfigurationsdatei des Routers ansehen und
ändern, eine neue Konfiguration erstellen
und heraufladen, eine Diagnose durchführen, das Boot-Log ansehen, UpgradeOptionen installieren und den Router neu
starten. Die wahren Stärken des Pocket
Multicoms erreicht der Benutzer jedoch
nur, wenn er per Telnet auf das Gerät zugreift oder die mitgelieferte WindowsSoftware Easyconfig installiert. Die
Kommandozeile erinnert stark an Ciscos
IOS-Prompt, komfortabler ist auf alle
Fälle das Windows-Tool. Dieses führt
den Benutzer Schritt für Schritt durch die
Konfiguration und erklärt – allerdings
auf Englisch – die geforderten Eingaben.
Zu den Highlights gehören auf alle Fälle
die Sicherheitsfunktionen: Mittels IP-Filtering legt der Admininistrator beliebige
TCP-, UDP- und ICMP-Filter für beliebige Quell- und Zieladressen fest und hat so
die vollständige Kontrolle über im Internet erreichbare Dienste und Hosts. Network Address Translation (NAT) ist
selbstverständlich integriert und aktiviert. Das PAT-Service-Mapping (Port
Address Translation) ermöglicht zudem
den externen Zugriff auf bestimmte
Dienste im Intranet durch die NAT-Firewall hindurch. So kann beispielsweise
die interne private IP-Adresse eines
Webservers auf die bei der Einwahl dynamisch zugewiesene IP-Adresse des ISPs
gemappt werden. Wer die dynamische
Adresse kennt, kann dann aus dem Inter-
Ginkos Office-Router ist für den Internetzugang via Ginko.net vorkonfiguriert
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net heraus auf den internen Webserver dachten und ausgereiften Eindruck. Auch
zugreifen.
der Preis von 716 Mark ist angemessen.
Der Test verlief über die Internet-Servi- Teuer hingegen ist die Verschlüsselungsce-Provider MSN und Callino problemlos. option: Sie schlägt mit 2200 Mark zu BuNach der Konfiguration des Routers baute che. Schön wäre noch eine deutsche Dodieser sofort eine
Verbindung zum ISP
auf und holte sich die
Adressen der zuständigen DNS-Server
ab. Per DHCP reichte der Multicom diese dann an die Arbeitsstationen weiter. Das standardmäßige DHCP-Lease ist mit zwölf Minuten etwas knapp
bemessen
(außer
natürlich für Tests Der Multicom Easyconfig-Wizard hilft dem Benutzer bei der Inbetriebmit vielen verschie- nahme des Geräts
denen ISPs). Über
die Telnet-Konsole kann der Administra- kumentation sowie die Möglichkeit, eine
tor diesen eher exotischeren Wert jedoch aktive Verbindung manuell zu beenden –
verändern. Bei aktivierter Kanalbünde- dies geht zwar indirekt über den “Relung erfolgte die Zuschaltung und der Ab- boot”, ist aber sicher nicht der Weisheit
bau des zweiten B-Kanals beim Callino- letzter Schluss. Eine virtuelle CAPI soAccount relativ schnell. Auf die zugrun- wie die Konfiguration mehrerer ISPs stedeliegenden Parameter kann der Benutzer hen zuletzt auf der Wunschliste. Denn
jedoch keinen Einfluss nehmen, dies erle- momentan kann der Admininistrator nur
digt ein “Bandwidth on demand alo- verschiedene ISPs für unterschiedliche
grithm”. Problematisch kann das bei Pro- Subnetze festlegen – was bei der LANvidern sein, dies im 60-Sekunden-Takt LAN-Koppelung natürlich sinnvoll ist.
oder länger abrechnen. Bei sekundengenauem Billing greift der Mechanismus
Info:
sehr gut.
FAZIT Insgesamt machte der Pocket
Lightning Instrumentation
Tel.: 00 41/21/6 54 20 00
Web: www.lightning.ch/products/pocket.html
Multicom von Lightning einen durch-
Die Mailwatch-Funktion des Vanguard 70
spart Unternehmen Kosten beim E-Mail-Empfang
ZYXEL PRESTIGE 202 Von Zyxel erreichte uns der ISDN-Router Prestige
202, der mit einer S0-Schnittstelle, einem
10/100-MBit/s-LAN-Interface sowie zwei
a/b-Anschlüssen für analoge Telefone
ausgestattet ist. Das formschöne Gehäuse
ist etwas kleiner als ein A4-Blatt. LEDs
auf der Frontseite informieren den Benutzer über LAN-Geschwindigkeit, Status
der ISDN-Kanäle und Stromversorgung.
Positiv fiel auch das umfangreiche Zubehör auf. So gehören neben einem normalen und einem Crossover-LAN-Kabel
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SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
(jeweils zwei Meter) ein drei Meter langes
ISDN-Kabel, ein RJ11-Kabel zum Anschluss eines analogen Telefons sowie ein
serielles Kabel samt Adapter von neun auf
25 Pins zum Lieferumfang. Ein dickes
englischsprachiges Handbuch hilft dem
Benutzer bei der Erstinstallation des
Geräts.
Kabel erhielten unsere Testrechner mittels “IPCONFIG /renew” eine neue IPAdresse vom im Router integrierten DHCP-Server. Standardmäßig gibt sich das
Gerät die Adresse 192.168.1.1 und weist
Clients im LAN Adressen aus dem selben
Klasse-C-Subnetz ab der Nummer .33 zu.
Die DHCP-Lease-Dauer des Zyxel-Routers beträgt standardmäßig drei Tage.
Mittels des Windows-basierten “Internet-Zugriffsassistenten” gelang es innerhalb weniger Minuten, eine Verbindung
zum Internet herzustellen. Die Eingabe
von ISP-Rufnummer, Benutzername
und Passwort reichten für die ersten
Gehversuche
aus.
Wird die DNSAdresse dynamisch
vom ISP vergeben,
so teilt sich der RouDie Windows-Software des Prestige 202 verwirrt den Benutzer mit
ter selbst den Clients
einem Sprach-Mix und unsauberen Beschriftungen
als zuständiger DNSServer mit und arbeiDie Firmware 2.40 des Testgeräts be- tet als DNS-Proxy. Wem die DNS-Server
fand sich fast auf dem aktuellem Stand. seines ISPs bekannt sind, kann sie auch
Aus dem Internet luden wir die neueste manuell eintragen. Mit Hilfe eines Tricks
Version 2.41 in den Router, die jetzt auch hat der Administrator die Möglichkeit,
eine virtuelle CAPI-Schnittstelle unter- mehrere ISPs zu konfigurieren. Hier ist
stützt. Anders sah es bei der mitgeliefer- darauf zu achten, dass er als “Remote-IPten Installations-Software für Windows Address” für den ersten ISP die 0.0.0.0, für
aus. Zur Konfiguration des Routers ste- den zweiten die 1.1.1.1 jeweils mit der
hen dem Administrator zwei Möglichkei- Subnetzmaske 0.0.0.0 einträgt und als
ten zur Verfügung: Über Telnet oder die WAN-Adresse ebenfalls die 0.0.0.0 verserielle Schnittstelle kann er das Gerät gibt. Die Windows-Software verweigert
über ein zwar textbasiertes, aber relativ allerdings die Eingabe der 1.1.1.1 als Rebenutzerfreundliches Interface konfigu- mote-IP-Adresse. Hier muss der Routerrieren. Alternativ soll der “Prestige Net- Verwalter auf die Konsole zurückgreifen.
work Commander” Windows-Benutzern Aktiv darf allerdings immer nur ein ISPeine grafisch ansprechendere Oberfläche Account sein. Zyxel empfiehlt, für verbieten. Die auf der CD enthaltene Version schiedene ISPs unterschiedliche Konfigu1.24 des Windows-Tools weigerte sich je- rationsdateien zu erstellen und diese per
doch standhaft, Kontakt mit dem Prestige Skript via FTP bei Bedarf auf den Router
aufzunehmen. Der Zugang über Telnet zu laden. Der Benutzername des integrierfunktionierte problemlos. Ein Update der ten FTP-Servers ist “p_” gefolgt von der
Software auf die aktuelle Version 2.40 lös- Router-Nummer, in unserem Fall also
te dieses Problem. Nach Anschluss der “p_202”. Die Konfigurationsdatei heißt
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“rom-0”. Leider wird diese Vorgehensweise im deutschen Handbuch, das als PDFDatei auf der CD vorliegt, nicht erwähnt.
Die Kanalbündelung beherrscht das
Gerät auf vielfältige Weise. So kann eine
Verbindung zum ISP automatisch mit
zwei Kanälen aufgebaut werden (statisch), oder der Router schaltet je nach
Bedarf den zweiten B-Kanal zu. Der Benutzer kann hier die Schwellwerte für
Auf- und Abbau selbst definieren. Network Address Translation heißt bei Zyxel
SUA (Single User Account), funktioniert
aber wie bei den anderen Testgeräten.
Mittels Konfiguration des SUA-Servers
können Unternehmen von außen auf freigegebene Dienste im Intranet zugreifen.
Optionale Paketfilter auf IP- und PortBasis ermöglichen die gezielte Sperrung
von externen Servern und Diensten.
Ein Highlight des Prestige 202 ist sicherlich die Net-CAPI genannte virtuelle
CAPI-Schnittstelle, die allen Benutzern
im LAN CAPI-basierende ISDN-Dienste
wie Homebanking via T-Online, Filetransfer oder Fax zur Verfügung stellt.
Die CAPI-Software für die Client-PCs
kommt dabei von RVS-Com und funktionierte selbst unter Windows 2000 ohne
Probleme. Über den Port 2578 kommuniziert die Software über das LAN mit dem
Router. Mit Hilfe der Software Fritz von
AVM gelang es im Test, Faxe zu verschicken, T-Online anzuwählen und sogar mittels Fritzfon über den PC zu telefonieren.
FAZIT Prinzipiell macht der Prestige 202
einen guten Eindruck. Die Ausstattung
des Geräts ist gut, die virtuelle CAPISchnittstelle konnte begeistern. Auch der
Preis von 680 Mark geht in Ordnung. In
Punkto Konfiguration bleibt allerdings
noch viel Raum für Verbesserungen. So
ist die Windows-Software sehr schlampig eingedeutscht, Felder auf den Bildschirmmasken sind oft abgeschnitten und
veranlassen den Benutzer zu munteren
Info:
Zyxel Deutschland
Tel.: 0 24 05/69 09-16
Web: www.zyxel.de/produkte/soho/
p202_index.htm
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Ratespielen. Dafür erlaubt die WindowsSoftware das manuelle Trennen eines
oder aller B-Kanäle.
Die erste Test-Falle schnappte bereits
zu, als wir den Router anschlossen und
via DHCP unsere Clients mit frischen IPAdressen versorgen wollten. Denn der
CISCO 760 SERIES Vorbildlich verpackt
760er kann zwar als DHCP-Server arbeiund ausgestattet erreichte das Testgerät ten, standardmäßig ist diese Funktion jevon Cisco unser Testlabor. Neben einem doch deaktiviert. Der Quick-Start-Guide
überdimensionalen Netzteil liefert der empfahl nach der Verkabelung den Start
Hersteller bunte Anschlusskabel mit, die der Fast-Step-Utility. Nach dem Downpassenden Stecker auf der Rückseite des load der aktuellen deutschen Version 1.3
Geräts entsprechen den Farbcodierun- von Ciscos Website (Wie lädt man ein
gen. Der Anschluss des ISDN-Kabels an Update aus dem Internet, wenn der Rouden LAN-Port kann hier nur noch farben- ter nicht funktioniert?), versuchte das
blinden Administratoren passieren. Das Tool, eine LAN-Verbindung zum Router
aufzubauen. Da der
Test-Client inzwischen seinen alten
DHCP-Lease verloren hatte, musste
zunächst manuell
eine IP-Adresse vergeben werden. In
welchem Subnetz
sich Ciscos Router
standardmäßig einrichtet, verriet die
Dokumentation leider nicht. Über die
Der Cisco Monitor für Windows gibt detailliert Auskunft über den Status serielle Schnittstelle
der Internet-Verbindung
gelang schließlich
der Erstkontakt mit
Gerät selbst hat knapp DIN-A4-Größe dem Gerät. Nach Eingabe der ISP-Zuund ist mit einer Plexiglas-Front im gangsdaten testete der 760 unsere AngaImac-Design versehen. Die zwölf LEDs ben und gab für den Internet-Zugang grüblinken dadurch noch eindrucksvoller. nes Licht. Fast-Step verspricht dem BeEtwas gespart hat Cisco an der Länge des nutzer sogar, den eigenen Rechner für
ISDN-Kabels: Zwei Meter ist etwas den Internet-Zugang zu konfigurieren.
knapp bemessen. Dafür erhält der Käufer Eine Änderung an den IP-Eigenschaften
die komplette RVS-Com-Suite in der Lite- des Windows-2000-Rechners war jedoch
Version. Neben Fax, Anrufbeantwor- nicht feststellbar.
Nach dem obligatorischen Neustart beter, Filetransfer- und Telefonie-Programm ist hier die virtuelle Netzwerk- grüßt der Cisco-Monitor den Benutzer
CAPI auch schon drin. Energiesparer und versucht wiederum, den Router zu
freuen sich über den Ein-/Aus-Schalter. kontaktieren. Immerhin erhält der BenutDer Hub-Node-Schalter ermöglicht den zer hier einen ersten Hinweis auf die IPdirekten Anschluss des Routers an einen Adresse des Geräts: Unter der Adresse
PC über ein normales Netzwerkkabel. 192.168.0.1 war der Router jetzt im LAN
Umfassend ist auch die mitgelieferte Do- erreichbar. Nach manueller Konfigurakumentation. Ein Quick-Start-Guide, ein tion der IP-Adressen, Subnetzmasken
Handbuch sowie zwei CDs sollen dem und Default-Gateways der Clients gelang
Administrator Antworten auf potentielle zum ersten Mal auch der Zugriff auf das
Fragen liefern. Diese gibt es allerdings Internet. Um auch mit URLs surfen zu
können, sollte der Administrator zudem
genug.
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SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
den DNS-Server des ISPs auf den Clients
eintragen, da der Cisco 760 über keinen
DNS-Proxy verfügt.
Nur wer sich in die Tiefen der Kommandozeile herablässt, kann aus dem umfangreichen Funktionsvorrat des Routers
schöpfen. Denn per Telnet oder über ein
Terminal-Programm lassen sich so ziemlich alle denkbaren Parameter verändern.
Doch IOS-Anhänger aufgepasst: Die
700er Serie von Cisco arbeitet mit einem
anderen Betriebssystem. Die Aktivierung
des DHCP-Servers gelang im Test mit
fünf Befehlen. Das Kommando “help”
gibt auf der Konsole alle Befehle mit der
passenden Syntax aus. Die dynamische
Kanalbündelung war standardmäßig sehr
sensibel konfiguriert. Nach nur einer Sekunde mit mehr als 48 kBit/s Verkehr auf
dem ersten B-Kanal schaltete der zweite
Kanal zu. Dies ermöglicht zwar ein zügiges Surfen, kann bei ungünstiger Taktung
jedoch schnell ins Geld gehen. Den Test
der virtuellen CAPI meisterte der Router
ohne Probleme. Telefonie, Daten und
Fax funktionierten auch unter Windows
2000 reibungslos.
für ein gelungenes Administrations-Tool
von Cisco. Leider funktioniert diese Software jedoch nur mit Routern auf IOS-Basis – was uns im Test wehmütig an die
800er Serie denken ließ.
Nach dem
Öffnen der Verpackung überkommt den
erfahrenen Tester zunächst ein Deja-vu.
Der handliche Router im Postkartenformat erinnert äußerlich stark an die Lancom-Reihe von Elsa. Eine Nachfrage bei
Ginko brachte zutage, dass das Gerät
Hardware-seitig baugleich mit Elsas
Lancom Office 1000 ist, jedoch mit einer eigenen Firmware arbeitet. So verzichtete Ginko auf die Unterstützung
von IPX und konfigurierte den Router
komplett für den Zugang zum eigenen
Internet-Dienst Ginko.net vor. Sehr positiv fiel die Ausstattung des Geräts auf:
Neben ausreichend dimensionierten Kabeln (ISDN: fünf Meter, LAN: drei Meter) überraschte neben der obligatorischen 10Base-T-Buchse ein 10Base-2Anschluss samt T-Stück. Weiterhin verfügt der Office-Router über einen Hub-
GINKO-OFFICE-ROUTER
FAZIT An der Funktionalität des Cisco
760 gibt es – bis auf den fehlenden DNSProxy – eigentlich nichts auszusetzen. Mit
einem Listenpreis von knapp 500 Dollar
liegt das Gerät am oberen Ende der Preisskala. Die Installationsroutinen bedürfen
allerdings einer umfassenden Überarbeitung, sofern Cisco hier mit den anderen
SOHO-Router-Herstellern konkurrieren
möchte. Für kleine Büros oder Gelegenheitsadministratoren in Filialen ist das
Gerät auf keinen Fall geeignet. Dass Cisco auch Software schreiben kann, zeigt der
gelungene Router-Monitor, der den Benutzer umfassend über den aktuellen Verbindungsstand informiert und ihm die
Möglichkeit gibt, einzelne Kanäle manuell zu trennen. Auch der Configmaker (siehe LANline 10/99, S. 218) ist ein Beispiel
Info:
Cisco
Tel.: 018 03/6710 01
Web: www.cisco.com/univercd/cc/td/doc/
pcat/700.htm
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Die Statusanzeige des Ginko-Office informiert
den Benutzer über alles, was er schon immer
über die aktuelle Internet-Verbindung wissen
wollte
Node-Schalter sowie einen Stromschalter. Zwar lässt sich das Gerät auch über
eine serielle Schnittstelle konfigurieren,
das passende Kabel ist allerdings nicht
im Lieferumfang enthalten. Dies kann
den Anwender vor ein Problem stellen,
wenn er den Router nicht über das Netzwerk erreicht.
Die beigelegte Kurzanleitung verheißt
den im Test schnellsten Weg ins Internet:
Router anschließen, einschalten und lossurfen. Dies setzt natürlich einige Dinge
voraus: Zumindest die Rechner, über die
auf das Internet zugegriffen werden soll,
müssen ihre IP-Adresse dynamisch von
dem DHCP-Server des Routers beziehen.
Zudem muss natürlich ein Internet-Zugang im Router konfiguriert sein. Letzteres ist im Ginko-Office bereits der Fall.
Jeder Käufer erhält automatisch zwei
Stunden Internet über eine kostenlose
0800-Rufnummer. Der Blitzstart ins Internet funktionierte im Test fast wie versprochen. Der Windows-98-Rechner holte sich vom DHCP-Server seine IPAdresse ab, Default-Route und DNS ist
die IP-Adresse des Routers – per Fabrikeinstellung 10.0.0.250. Unser Windows2000-Rechner hatte allerdings mit dem
DHCP-Server Probleme. Nachdem trotz
Firmware-Upgrade kein Kontakt gelang,
versuchten wir es bei Ginko direkt. Die
sofort erreichbare und sehr kompetente
Hotline bestätigte das Problem. Man arbeite daran und werde demnächst vermutlich ein Firmware-Update zur Verfügung stellen. W2K-Anwender müssen
ihren Rechner für den Zugriff auf den
Router daher vorerst manuell konfigurieren. Das nur auf der CD mitgelieferte
Handbuch im HTML-Format verrät zumindest die notwendige Vorgehensweise.
Weitergehende Einstellungen erledigt
der Administrator über das mitgelieferte
Konfigurationsprogramm für Windows.
Da der Router über keinen integrierten
Webserver verfügt, bleibt Nicht-Windows-Benutzern nur der Zugang über
Telnet. Auch die Konfigurations-Software erinnert stark an das Elsa-Pendant
und ist ebenso einfach zu bedienen, sobald man das dahinterliegende Konzept
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SCHWERPUNKT: REMOTE-ACCESS
verstanden hat. So muss der Anwender
bei einem neuen ISP zunächst das Kommunikations-Layer definieren, auf dem
Funktionen wie Kanalbündelung und
Datenkompression eingestellt werden.
Anschließend definiert der Benutzer eine
Gegenstelle, der er neben den Zugangsdaten ein Kommunikations-Layer zuweist. Diese Vorgehensweise ist einerseits sehr flexibel, andererseits etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Kanalbündelung meisterte Ginkos
Office-Router ohne Probleme. Nach rund
30 Sekunden Volllast auf dem ersten BKanal schaltet der zweite automatisch zu.
Der Benutzer hat zwar die Möglichkeit,
den Short-Hold für beide B-Kanäle zu
definieren, eine weitergehende Konfiguration der Schwellwerte gibt es jedoch
nicht. Neben NAT unterstützt das Gerät
auch die Bereitstellung von internen
Diensten im Internet. In einer ServiceTabelle kann der Administrator Kombinationen aus interner IP-Adresse und
Port freigeben. Die Netzwerk-CAPI verrichtete auch unter Windows 2000 bereitwillig ihren Dienst. Die mitgelieferte
RVS-Com-Suite 1.54 in der Elsa-OEMVersion stellt die passende Software zur
Verfügung. Paket-Filter lassen sich sowohl für interne als auch externe IPAdressen und Ports definieren. Der Standardwert für den DHCP-Lease beträgt
6000 Minuten und kann je nach Bedarf
verändert werden. Für die CAPI-basierenden Telefonie- und Fax-Anwendungen verfügt der Router sogar über einen
Least-Cost-Router, so dass bei entsprechender Pflege der Tabelle Anrufe immer
zum günstigsten Tarif durchgeführt werden. Hervorragend ist auch der RouterMonitor, der in Echtzeit Auskunft über
den Verbindungsstatus gibt.
FAZIT Ginkos Office-Router ist in der
Tat – bis auf die DHCP-Probleme mit
Windows 2000 – ein Rundum-SorglosPaket. Der Erwerb des Geräts ist dabei
nicht an einen Internet-Zugang über Ginko.net gekoppelt, sondern steht jedem Interessierten offen. Für knapp 800 Mark
erhält man einen sehr gut ausgestatteten
ISDN-Router für den Internet-Zugang,
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SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
der in punkto Funktionsumfang keine
Wünsche offen lässt. Schön wäre zwar
ein gedrucktes Handbuch und ein serielles Kabel, doch lassen sich diese Einsparungen bei dem günstigen Preis noch
am ehesten verschmerzen. Nach Redaktionsschluss erreichte uns vom Hersteller
der Hinweis, dass es für das OHCPProblem einen ersten Workaround gebe.
Wenn der Benutzer im KonfigurationsTool im Feld “lokale Domäne” einen beliebigen Wert eintrage, funktioniert DHCP auch unter Windows 2000.
Info:
Ginko
Tel.: 02 41/44 10-441
Web: www.ginko-office.de/scripts/
go.dll?T=Router
sen und trug sich selbst als zuständiger
DNS-Server ein. Unter der URL
“http://fast.start” gelangt der Benutzer
mit einem Java-fähigen Webbrowser auf
die Konfigurationsseiten des Geräts. Die
Administration des Vanguard ist vollständig Web-basiert. Daher eignet sich
der Router hervorragend für heterogene
Netze, in denen Nicht-Windows-PCs
zum Einsatz kommen. Der Nachteil des
Verzichts auf plattformspezifische Software ist die fehlende Remote-CAPI. Die
Web-Konfiguration ist sowohl optisch
als auch praktisch gut gelungen. Der
“Fast-Start-Wizard” fragt vom Benutzer
alle notwendigen Daten für den InternetZugang ab und startet nach erfolgter Eingabe den Router neu. Ab dann steht dem
Internet-Zugang über das Netzwerk
nichts mehr im Weg.
Um den Vanguard mit den anderen
Testgeräten vergleichen zu können, sollte auch er mit der aktuellen Firmware
ausgestattet werden. Der Menüpunkt
“Update Software” versprach die automatische Installation einer neuen Version – falls vorhanden. Im Test führte der
Link allerdings auf eine nicht mehr vorhandene Webseite. Der Menüpunkt
“Support” bringt den Benutzer dafür auf
eine Seite der Motorola-Website, die
zwar über die Website-eigene Suchfunktion nicht gefunden wurde, jedoch
die aktuelle Firmware zum manuellen
Download bereithält. Auch die Regi-
MOTOROLA VANGUARD 70 Mit “Instant-Access” betitelt Motorola die
SOHO-Router der Vanguard-Reihe und
möchte damit auf die unkomplizierte Installation hinweisen. Unser Testgerät, ein
Vanguard 70, ist – neben der obligatorischen ISDN- und 10Base-T-Schnittstelle
– mit zwei analogen a/b-Schnittstellen,
einem 9poligen seriellen Interface sowie
einem Hub-Node-Schalter ausgestattet.
Einen Stromschalter hat sich Motorola
gespart. Zudem zierte unser Testgerät eine V.36-Buchse, die für Festverbindungen gedacht ist. Dieser Anschluss ist jedoch erst im Vanguard 80 aktiviert.
LAN- und ISDNKabel sind ausreichend
dimensioniert, ein englisches
Handbuch sowie ein
Faltblatt für den
schnellen Einstieg
runden die Ausstattung ab.
Die ersten Gehversuche gestalteten
sich so einfach wie
erhofft. Der DHCPServer erteilte allen Testrechnern im Der Vanguard 70 von Motorola lässt sich vollständig über das Web
LAN ihre IP-Adres- administrieren
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE-ACCESS
strierungsfunktion gibt sich nicht ganz
konsequent. Zwar kann der Benutzer
seine Daten in ein Web-Formular eintragen. Anschließend generiert der Router
jedoch lediglich eine weitere Webseite
und fordert den Anwender auf, diese
auszudrucken und an Motorola zu faxen.
Um die neue Software auf den Router
zu spielen, muss der Administrator
zunächst einen TFTP-Server in seinem
Netz installieren und die Firmware-Images in dessen Download-Verzeichnis
spielen. Anschließend muss er in einem
Web-Formular auf dem Router die IPAdresse des TFTP-Servers sowie die Dateinamen der Firmware eintragen. Das
Update selbst klappte problemlos. Leider
liefert Motorola keinen TFTP-Server mit,
verweist im Handbuch aber auf die Website der englischen Firma Walusoft
(www.walusoft.co.uk), von der man eine
30-Tage-Testversion des TFTP-Servers
herunterladen kann. Dieser “nervt” zwar
mit unzähligen Wartebildschirmen, funktionierte aber auch unter Windows 2000
ohne Probleme. Für ISPs bietet Motorola
zudem eine Activator-Software an. Beim
ersten Einschalten eines Vanguard-Routers baut dieser dann automatisch eine
Verbindung zu einer vorprogrammierten
Rufnummer auf und lädt die aktuelle
Firmware sowie benutzerspezifische
Konfigurationsdaten herunter.
Das Update auf die Firmware 7.3.51
lohnt sich auf alle Fälle. Neben zahlreichen Bugfixes und kleinen Verbesserungen kann der Benutzer bei den Parametern für die Kanalbündelung nun neben
der Kanalauslastung auch eine Zeitangabe definieren. Interne Internet-Dienste
können auch für externe Benutzer freigegeben werden, selbst wenn auf dem Router NAT aktiviert ist. Zudem unterstützt
das Gerät AODI (Always On Dynamic
ISDN). Diese Funktion konnte jedoch
nicht getestet werden, da AODI zur Zeit
in Deutschland noch nicht verfügbar ist.
Ein im Test einzigartiges Feature ist die
Mailwatch-Funktion des Vanguard 70,
die seit der neuen Firmware allen Benutzern zur Verfügung steht. Sie ermöglicht
dem Administrator die Definition von
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L AN line 7/2000
Testumgebung
Hardware:
Celeron 466 mit Windows 2000 Professional und 100-MBit/s-Ethernetkarte
Notebook Toshiba Portege mit Pentium II
300, Windows 98 und 100-MBit/s-Ethernet in der Docking-Einheit
Fünf-Port-Hub 10/100-MBit/s autosensing
Internet-Provider:
Internet-by-Call von MSN (www.msn.de)
und Callino (www.callino.de)
Zeitfenstern, in denen der Router POP3Verbindungen von Clients in das Internet
erlaubt. Damit verhindert das Gerät, dass
viele POP3-Clients, die zu unterschiedlichen Zeiten ihr Postfach abfragen, die
Verbindung zum Internet im schlimmsten Fall permanent offen halten. Ist
Mailwatch aktiviert, antwortet der Router
außerhalb des Zeitfensters auf POP3-Anfragen mit “Keine neuen Nachrichten
vorhanden”. Stellt der Administrator seine E-Mail-Clients auf POP3-Polling im
60-Sekunden-Takt ein und definiert im
Router ein Zeitfenster von fünf Minuten
pro Stunde, dann erhalten alle Benutzer
einmal stündlich ihre E-Mails.
FAZIT Für heterogene Clients ist der Van-
guard ein hervorragendes Gerät. Bis auf
die fehlende virtuelle CAPI hat das Gerät
alles, was man für den LAN-basierenden
Internet-Zugang braucht. Mit einem Preis
von 1400 Mark war der Router das teuerste Gerät im Test. Schade ist nur, dass Motorola das Gerät selbst eher stiefmütterlich
behandelt. So fand sich auf der Website
nach einigem Suchen zwar die aktuelle
Firmware mit entsprechenden ReleaseNotes, das Online-Handbuch ist aber immer noch auf dem Stand der Vorversion.
Auf die geniale Mailwatch-Funktion weist
die Readme-Datei zwar hin, näheres soll
der Benutzer jedoch in einem Whitepaper
Info:
Motorola
Tel.: 06 11/36 11-0
Web: www1.motorola.de/home/
instant-access/
nachlesen, das wir auf der Website nicht
gefunden haben. Motorola hat unsere Anregungen aufgenommen und hier Nachbesserung versprochen.
ABSCHLIESSENDER VERGLEICH Jedes
der getesteten Geräte zeigte im Test individuelle Stärken und Schwächen. Für den
Einsatz in reinen Windows-Netzen gefiel
uns der Ginko-Office-Router am besten.
Sobald der Hersteller das DHCP-Problem
mit Windows 2000 behoben hat, kann das
Gerät für den Internet-Zugang sowie den
Einsatz von CAPI-basierenden Anwendungen bedenkenlos empfohlen werden.
Wer seinen Router auch von Nicht-Windows-PCs aus komfortabel administrieren
möchte und auf CAPI-Programme ver-
zichten kann, dem bleibt eigentlich nur der
Griff zu Motorolas Vanguard, der zudem
als einziger über die gebührensparende
Mailwatch-Funktion verfügt. Kommandozeilen-Fetischisten werden an Ciscos
760er ihre Freude haben. Wer jedoch nicht
viel Zeit für die Inbetriebnahme seines
neuen Routers aufwenden möchte, sollte
lieber die Finger von diesem Gerät lassen.
Zyxel sollte die Konfigurations-Software
des an sich nicht schlechten Geräts noch
einmal überarbeiten. Funktionell gibt es
an dem Router nichts auszusetzen. Lightnings Multicom beeindruckte durch seine
geringe Größe und liegt bei der Funktionalität im Mittelfeld. Nicht getestet wurde
jedoch die 128-Bit-Verschlüsselungs-Option bei LAN-zu-LAN-Verbindungen, die
das Gerät gerade für mobile Benutzer
beim Zugriff auf das Unternehmensnetz
interessant machen kann.
(Georg von der Howen)
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Im Fokus: Web-Kennziffern
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sparen sich den zeitaufwendigen Ausflug über diverse Suchmaschinen und Web-Kataloge;
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Sie kontaktieren mit einer einzigen Anfrage beliebig viele Anbieter – eine gewaltige Zeitersparnis;
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Sie entscheiden, in welcher Form die Anbieter mit Ihnen in Kontakt
treten sollen: per Post, per E-Mail, per Fax oder gar per Telefon;
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Sie können darauf vertrauen, daß Ihre Anfrage mit dem Siegel
einer anerkannten Fachzeitschrift beim richtigen Ansprechpartner landet und nicht geradewegs im elektronischen Papierkorb;
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Ihre Daten einzugeben, denn unser Web-Kennzifferndienst
merkt sich Ihre Daten;
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Hier finden Sie garantiert keine Tips
zu Winword – dafür aber jede Menge zu Netware, Windows NT, ISDN
und anderen Netzwerk- und Kommunikationsthemen.
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Investitionsplanung.
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Und so funktionieren die Web-Kennziffern
❶
Zunächst wählen Sie aus, in welcher Ausgabe Sie recherchieren
möchten. Dann kreuzen Sie eine oder mehrere Produktkategorien
an. Alternativ können sie, falls Sie schon genau wissen, wofür Sie
sich interessieren, direkt den Namen des Anbieters eingeben.
Drücken Sie die Schaltfläche „Weiter“, um Ihre Abfrage zu starten.
❷
Das System stellt nun eine Liste aller Inserenten und redaktionellen Beiträge zusammen, die Ihren Suchkriterien entsprechen. Wenn die Firma eine eigene Web-Site besitzt, dann
ist der Firmenname in der linken Spalte mit einem Hyperlink
unterlegt. Wichtig für Ihre Info-Anforderung sind die letzten
vier Spalten. Hier können Sie bei jeder Firma ankreuzen, ob
Sie weitere Informationen per E-Mail, Post, Fax oder Telefon
erhalten möchten. Selbstverständlich können Sie hier mehr
als eine Firma ankreuzen. Auf diese Weise erstellen Sie ohne
zusätzlichen Aufwand gleich mehrere Anfragen.
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Ein neuer Job gefällig? Hier haben
Sie die Wahl zwischen mehreren
tausend aktuellen Angeboten speziell für DV-Profis.
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der Redaktion der LANline speziell
aufbereitet.
❸
Bei der erstmaligen Benutzung drücken Sie jetzt einfach den „Weiter“-Button und gelangen damit zur Eingabemaske für Ihre Kontaktinformationen. Noch schneller geht es, wenn Sie das System
schon einmal benutzt haben. Dann reicht die Eingabe Ihrer E-MailAdresse aus, und ihre Daten werden automatisch ergänzt.
❹
Wenn Sie jetzt „Weiter“ drücken, gelangen Sie auf eine Bestätigungsseite und das System generiert für jeden der von Ihnen
angekreuzten Anbieter eine Anfrage, die per E-Mail an den
zuständigen Ansprechpartner verschickt wird. Dieser setzt sich
mit Ihnen auf dem von Ihnen gewünschten Weg in Verbindung.
❺
Auf der Bestätigungsseite finden Sie außerdem eine kleine OnlineUmfrage, deren Ergebnisse uns dabei helfen, Sie auch weiterhin
mit den richtigen und wichtigen Informationen zu versorgen.
Man muß nicht alles wissen – aber
man sollte wissen, wo man nachschlagen kann. Für alle Begriffe
rund um Netzwerk und Kommunikation werden Sie hier fündig.
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Verschlüsselung
Sicherheit
Konfiguration
TCP/IP
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Bridging weiterer Protokolle
Kanalbündelung
dynamische Kanalbündelung
Datenkompression
Multilink-PPP
DHCP-Server
Least-Cost-Router
Fax G3
DNS-Relay
LAN-CAPI
Firmware-Upgrade möglich
Taschengeldkonto
VPN-Aufbau möglich
IP-Spoofing
IPX-Spoofing
RIP/SAP-Spoofing
NAT
PAP
CHAP
PPTP
CLID
Call-Back
Access-Listen
IP-Masquerading
Paket-Filter
IPSec
DES
3DES
IDEA
MPPE
andere
serielle Schnittstelle
via LAN
Remote ISDN Dial-In
PC-Software
Browser
Telnet
SNMP
Accounting-Funktion
Real-Time Monitoring
Zahl der a/b-Ports
Features
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10Base-T
100Base-T
Produktname
Office Connect Router
1
Agfeo AR 80
1
AT-AR 130
1
AT-AR 140
AT-AR 300
1
AT-AR 300L
1
AT-AR 310
1
Onair Com Point ISDN
1
ISDN Access Server for Win 2000 16
ISDN Multiprotocol Router for
16
Windows
Ken!
1
Ken! DSL
1
Netware Connect for ISDN
4
Netware Multiprotocol Router for
4
ISDN 3.1
Netways ISDN V. 4 for Win 95/98/ 1
NT/2000
Bianca/Brick
4
Bingo!
1
Bingo PC 3,5 Zoll
1
Bingo! Plus
1
Bingo Professional
1
Brick-X21
2
Brick-XM
4
Brick-XM-PPPoE
1
Brick-XS
1
Brick-XS Office
1
Netracer
1
X1000
1
X1200
1
X4000
1-4
C1803
2
Router 700 Serie
1
Router 800 Serie
1
Router 1600
1
Router 1720
2
Router 1750
2
Chase IOLink-Pro 100
1
Chase IOLink-Soho 100
1
Chase IOLink-Soho 130
1
Betrieb am Mehrgeräteanschluss
Betrieb am Anlagenanschluss
Unterstützt ISDN-Festverbindungen
10Base-T für DSL (PPPoE)
X.21-Schnittstelle
Zahl der ISDN-S0-Anschlüsse
Hersteller
3Com
Agfeo
Allied Telesyn
LAN-Schnittstellen
Zahl der LAN-Schnittstellen
LANline 7/2000
WAN-Schnittstellen
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Marktübersicht: SOHO-ISDN-Router
Data Serve
Datus
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Geroutete
Protokolle
Features
Verschlüsselung
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Bridging weiterer Protokolle
Kanalbündelung
dynamische Kanalbündelung
Datenkompression
Multilink-PPP
DHCP-Server
Least-Cost-Router
Fax G3
DNS-Relay
LAN-CAPI
Firmware-Upgrade möglich
Taschengeldkonto
VPN-Aufbau möglich
IP-Spoofing
IPX-Spoofing
RIP/SAP-Spoofing
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CHAP
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Call-Back
Access-Listen
IP-Masquerading
Paket-Filter
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DES
3DES
IDEA
MPPE
andere
serielle Schnittstelle
via LAN
Remote ISDN Dial-In
PC-Software
Browser
Telnet
SNMP
Accounting-Funktion
Real-Time Monitoring
Zahl der a/b-Ports
10Base-T
100Base-T
Zahl der LAN-Schnittstellen
Betrieb am Mehrgeräteanschluss
Betrieb am Anlagenanschluss
Unterstützt ISDN-Festverbindungen
10Base-T für DSL (PPPoE)
X.21-Schnittstelle
Produktname
Modell 2
Modell 2/8 TP
Modell 4
Modell 8
Connect 3000
Connect 3019
Meeting Point 500
XCell
Diva ISDN LAN Modem
DSL/10-Office
DSL/25-Office
Lancom 800 Office
Zahl der ISDN-S0-Anschlüsse
Hersteller
Conware
LAN-Schnittstellen
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SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
www.lanline.de
WAN-Schnittstellen
LANline 7/2000
133
www.lanline.de
4
2
1
1
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2
2
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1
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1
Geroutete
Protokolle
Features
Sicherheit
Verschlüsselung
Konfiguration
TCP/IP
IPX
X.25
Bridging weiterer Protokolle
Kanalbündelung
dynamische Kanalbündelung
Datenkompression
Multilink-PPP
DHCP-Server
Least-Cost-Router
Fax G3
DNS-Relay
LAN-CAPI
Firmware-Upgrade möglich
Taschengeldkonto
VPN-Aufbau möglich
IP-Spoofing
IPX-Spoofing
RIP/SAP-Spoofing
NAT
PAP
CHAP
PPTP
CLID
Call-Back
Access-Listen
IP-Masquerading
Paket-Filter
IPSec
DES
3DES
IDEA
MPPE
andere
serielle Schnittstelle
via LAN
Remote ISDN Dial-In
PC-Software
Browser
Telnet
SNMP
Accounting-Funktion
Real-Time Monitoring
Produktname
Lancom 1000
1 ●
●
1 ●
Lancom 1000 Office
1 ● ● ●
2 ●
Lancom 1100
1 ●
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1
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Lancom 1100 Office
1 ● ● ●
1
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Lancom 2000 Office
1
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1 ●
Lancom 4000 Office
1 ● ● ●
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Lancom 4100 Office
4 ● ● ●
1
●
Ginko
Ginko Office
1 ●
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1 ●
Richard Hirschmann
Access R-02
1
●
● 2 ●
Hypercope
Hyroute Conquest 3/Clt
1 ● ● ● ●
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IMK
I-Link 4.0 Router
2 ● ●
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4 ● ●
I-Link 4.3 Router + 2a/b + Drucker
2 ● ●
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4 ●
I-Link 4.4 Router mit CAPI
2 ● ●
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6 ●
Lightning
Multicom Backup IV
4 ● ● ●
● 1 ●
Multicom Classic IV
2 ● ● ●
● 1 ●
Multicom LAN Access Center
4-12 ● ● ●
● 1 ●
Pocket Multicom
1 ● ● ●
1 ●
Lucent Technologies
Argent Office
8
8 ● ●
Cyber Gear
1
6 ●
Pipe 130
1
●
●
Pipeline 50
1
Pipeline 75
1
Pipeline 85
1
●
Superpipe 95
2 ● ● ●
1 ● ●
Superpipe 155
2 ● ● ●
1 ● ●
Motorola
Vanguard 60, 70, 80
1 ● ● ●
● 1 ●
Multi-Tech Systems
Proxy Server
●
●
●
NBase-Xyplex
N3-RR-42
●
● ●
1 ●
Network 1000
●
● ●
●
NCP Engineering
Narac Enterprise R2C
2 ● ● ● ●
1-2 ● ●
Narac M
1 ●
●
1 ● ●
Netgear
RT 328
1 ●
●
1 ●
RT 338
1 ● ●
RH 348
1 ●
●
4 ●
Netopia
R310 ISDN Router
1 ●
4 ●
R3100 ISDN Router
1 ●
●
8 ●
ODS Networks
Cryptowatch VPN Gateway
1
●
Perle Systems
833 IS RA-Server
4-8 ● ●
1 ● ●
Smart Server 400e
2 ● ●
● 1 ●
Specialix Linkstream 2000
1 ● ●
● 1 ●
Pyramid Computer
Ben Hur
1-4 ●
● ●
1-2 ● ●
Rad Data Communications Web Ranger 2, V. 3
4
● ●
●
Shiva
Access Port ID
1 ●
●
1 ●
Stallion
Epipe 2148 Dial up VPN Gateway
8 ●
T.D.T. Transfer Data Test
Alpha-Router
2 ● ● ●
● 2 ● ●
Micro-Router
1 ● ●
● 1 ●
Zahl der a/b-Ports
10Base-T
100Base-T
Zahl der LAN-Schnittstellen
Zahl der ISDN-S0-Anschlüsse
Betrieb am Mehrgeräteanschluss
Betrieb am Anlagenanschluss
Unterstützt ISDN-Festverbindungen
10Base-T für DSL (PPPoE)
X.21-Schnittstelle
LANline 7/2000
Hersteller
Elsa
(Forts. v. S. 133)
LAN-Schnittstellen
●
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● ●
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
134
WAN-Schnittstellen
1
1
2
1
1
1
1
1
2
●
●
●
●
●
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2
6
1
1
1
1
1
1
2
●
●
●
●
●
●
●
●
● ●
● ●
2
2
2
2
2
Geroutete
Protokolle
Features
Verschlüsselung
Sicherheit
Konfiguration
TCP/IP
IPX
X.25
Bridging weiterer Protokolle
Kanalbündelung
dynamische Kanalbündelung
Datenkompression
Multilink-PPP
DHCP-Server
Least-Cost-Router
Fax G3
DNS-Relay
LAN-CAPI
Firmware-Upgrade möglich
Taschengeldkonto
VPN-Aufbau möglich
IP-Spoofing
IPX-Spoofing
RIP/SAP-Spoofing
NAT
PAP
CHAP
PPTP
CLID
Call-Back
Access-Listen
IP-Masquerading
Paket-Filter
IPSec
DES
3DES
IDEA
MPPE
andere
serielle Schnittstelle
via LAN
Remote ISDN Dial-In
PC-Software
Browser
Telnet
SNMP
Accounting-Funktion
Real-Time Monitoring
Zahl der a/b-Ports
10Base-T
100Base-T
Zahl der LAN-Schnittstellen
Betrieb am Mehrgeräteanschluss
Betrieb am Anlagenanschluss
Unterstützt ISDN-Festverbindungen
10Base-T für DSL (PPPoE)
X.21-Schnittstelle
Produktname
Highlink
TW-H6W1IR
Gateland
XC-352, XC-352 L
Prestige 100 IH
Prestige 128+
Prestige 128 IMH
Prestige 201
Prestige 202
Prestige 480
Zahl der ISDN-S0-Anschlüsse
Hersteller
Terayon
Trendware
Valuesoft
Xcell
Zyxel
LAN-Schnittstellen
● ●
●
●
●
● ●
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●
●
●
●
●
●
●
● ●
●
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
www.lanline.de
WAN-Schnittstellen
LANline7/2000
135
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Anbieter: SOHO-ISDN-Router
Hersteller/Anbieter
Telefon
Produkt
Preis in DM
Hersteller/Anbieter
3Com/Bedea Berkenhoff & 06441/801138
Office Connect Rou- k. A.
Extended Systems
Drebes
ter
Bintec Communications/
Agfeo
030/6170054
Agfeo AR 80
1094
TLK Computer
Allied Telesyn
00800/25543310
AT-AR 130
711
Bintec Communications
AT-AR 140
827
AT-AR 300
1401
Bintec Communications/
AT-AR 300 L
1097
BSP.Network
AT-AR 310
1801
Bintec Communications/
Artem
0731/1516-0
Onair Com Point ISDN ab 2300
AVM
030/39976-0
ISDN Access Server
Produkt
Preis in DM
089/45011-200
Brick-XS Office
2490
0911/9673-0
Netracer
2989
X1000
999
0941/92015-120
X1000
k. A.
089/45011-200
X 1000
1000
X 1200
1200
X 4000
2932
TLK Computer
720
for Win 2000
ISDN Multiprotocol
Telefon
820
Router for Windows
Cisco Systems
0811/5543-0
Router 700 Serie
499 $
Cisco Systems/OFM
06109/76493-0
Router 700 Serie
k. A.
Cisco Systems/SKM
089/431982-0
Router 700 Serie
k. A.
Ken!
400
Cisco Systems
0811/5543-0
Router 800 Serie
799 $
Ken! DSL
556
Cisco Systems/SKM
089/431982-0
Router 800 Serie
k. A.
Router 800 Serie
1697
Router 1600
1495 $
Router 1720
1185 $
Netware Connect for 1680
Cisco Systems/TLK Computer 089/45011-0
ISDN
Cisco Systems
0811/5543-0
Netware Multiproto- 1580
col Router for ISDN
Cisco Systems/TLK Computer 089/45011-0
Router 1720
2541
3.1
Cisco Systems
0811/5543-0
Router 1750
1495 $
Cisco Systems/TLK Computer 089/45011-0
C1803
3178
Chase/Perle Systems
IOLink-Pro 100
1133
IOLink-Soho 100
495
IOLink-Soho 130
815
Modell 2
3735
Netways ISDN V.4
380
for Win 95/98/
0211/4364419
NT/2000
Bintec Communications/
0841/95329-22
Bianca/Brick
k. A.
1Value.com
Conware
0721/9495-0
Bintec Communications
0911/9673-0
Bingo!
997
Modell 2/8 TP
3735
Bintec Communications/
0941/92015-120
Bingo!
k. A.
Modell 4
4485
Modell 8
5985
Connect 3000
1599
Connect 3019
1799
BSP.Network
Bintec Communications/
07032/9454-100
Bingo!
997
Data Serve
030/546040
Extended Systems
Bintec Communications/
089/45011-200
TLK Computer
Bingo!
998
Datus
0241/16802-0
Meeting Point 500
1570
Bingo PC 3,5 Zoll
998
Decision Europe
06201/75437
Xcell
780
Eicon/Raab Karcher
02153/733637
Diva ISDN LAN Mo- 800
Elsa/TLK Computer
089/45011-0
Bintec Communications
0911/9673-0
Bingo! Plus
1389
Bintec Communications/
0941/92015-120
Bingo! Plus
k. A.
BSP.Network
Bintec Communications/
07032/9454-100
Bingo! Plus
dem
1389
Extended Systems
Bintec Communications/
089/45011-200
Bingo! Plus
1389
TLK Computer
DSL/10-Office
1298
DSL/25-Office
3460
Lancom 800 Office
558
840
Elsa/Comnet
030/21756660
Lancom 1000
Elsa/TLK Computer
089/45011-200
Lancom 1000 Office 860
Bintec Communications
0911/9673-0
Bingo! Professional
1790
Elsa/Comnet
030/21756660
Lancom 1100
Bintec Communications/
0941/92015-120
Bingo! Professional
k. A.
Elsa/TLK Computer
089/45011-200
Lancom 1100 Office 1119
Elsa/INW
040/639188-0
Lancom 2000 Office k. A.
07032/9454-100
Bingo! Professional
1790
Elsa/Raab Karcher
02153/733637
Lancom 2000 Office 690
Elsa/TLK Computer
089/45011-200
Lancom 2000 Office 679
BSP.Network
Bintec Communications/
Extended Systems
1063
Lancom 4000 Office 1998
089/45011-200
Bingo! Professional
1790
Bintec Communications
0911/9673-0
Brick-X21
3949
Ginko
0241/4410-0
Ginko Office
799
Bintec Communications/
089/45011-200
Brick-X21
3950
Richard Hirschmann
07127/141519
Access R-02
1848
Brick-XM
2250
Hypercope
0241/92829-81
Hyroute Conquest
ab 999
Brick-XM-PPPoE
2494
Bintec Communications/
Lancom 4100 Office 4498
TLK Computer
TLK Computer
Bintec Communications
0911/9673-0
Brick-XS
1563
Bintec Communications/
0941/92015-120
Brick-XS
k. A.
3/Clt
IMK/ICS
02181/29570
BSP.Network
I-Link 4.0 Router
603
I-Link 4.3 Router +
741
2a/b + Drucker
07032/9454-100
Brick-XS
1563
089/45011-200
Brick-XS
1563
Bintec Communications
0911/9673-0
Brick-XS Office
2490
Multicom LAN Access 5400
Bintec Communications/
07032/9454-100
Brick-XS Office
2490
Center
Bintec Communications/
I-Link 4.4 Router mit 689
Extended Systems
Bintec Communications/
CAPI
TLK Computer
136
Lightning/TLK Computer
089/45011-0
Multicom Backup IV 7900
Multicom Classic IV
LANline 7/2000
4840
www.lanline.de
SCHWERPUNKT: REMOTE ACCESS
Hersteller/Anbieter
Telefon
Lightning
0041/21/6542000 Pocket Multicom
716
Lightning/TLK Computer
089/45011-0
Pocket Multicom
2340
Lucent Technologies
0228/2431210
Argent Office
k. A.
Cyber Gear
840/2100
Pipeline 50
k. A.
Lucent Technologies/
0941/92015-120
Produkt
Pipeline 50
Preis in DM
Hersteller/Anbieter
Netopia
Telefon
089/89048-0
ODS Networks
089/327140-0
0228/2431210
Lucent Technologies/MMS 040/211105
Pipeline 50
800
Pipeline 75
k. A.
Pipeline 75
k. A.
0228/2431210
Pipeline 85
k. A.
Lucent Technologies/
0941/92015-120
Pipeline 85
k. A.
Lucent Technologies
0228/2431210
Pipe 130
k. A.
Lucent Technologies/
0941/92015-120
Superpipe 95
k. A.
Superpipe 155
k. A.
BSP.Network
BSP.Network
Perle Systems
0211/43644-39
833 IS RA-Server
6200
Specialix Linkstream ab 3260
Smart Server 400e
3260
Ben Hur
3440
Rad Data Communications 00972/3/6458121 Web Ranger 2, V. 3 4000
Shiva/Comnet
030/21756660
Access Port ID
1100
Stallion/Raab Karcher
02153/733637
EPipe 2148 Dial up
1800
VPN Gateway
T.D.T. Transfer Data Test
08703/92900
Alpha-Router
ab 998
Micro-Router
k. A.
k. A.
Trendware
001/310/891-1100 TW-H6W1IR
339
Valuesoft
089/99120-0
Gateland
k. A.
XCell/Sphinx Computer
06201/75437
XC-352
1260
XC-352 L
1760
Prestige 100 IH
450
Narac Enterprise R2C k. A.
Prestige 128+
610
Narac M
k. A.
Prestige 128 IMH
930
RT328
609
Prestige 201
360
RT338
905
Prestige 202
510
RM348
709
Prestige 480
790
Multi-Tech Systems
0031/20/5745910 Proxy Server
k. A.
NBase-Xyplex
06074/4994-52
N3-RR-42
k. A.
Network 1000
k. A.
089/3505-2059
0761/4514-721
00972/3/6458592 Highlink
0611/3611-932
0911/9968-0
Pyramid Computer
Terayon
Motorola
www.lanline.de
k. A.
Gateway
k. A.
Lucent Technologies
Netgear
Cryptowatch VPN
2000
Lucent Technologies/Qunix 0711/7796-550
NCP Engineering
Preis in DM
880
R3100 ISDN Router 1525
BSP.Network
Lucent Technologies
Produkt
R310 ISDN Router
Vanguard 60, 70, 80 ab 1200
Zyxel
02405/6909-0
LANline 7/2000
137
fokusTELEKOMMUNIKATION
VOICE-OVER-DSL
Das Ende
von ISDN
Die Tage von ISDN scheinen gezählt. Denn viele
Telekommunikationsbetreiber setzen verstärkt auf
den Ausbau der Access-Infrastruktur über das
klassische Kupferkabel. Die Sprachübertragung
über DSL-Verbindungen kann dort das ISDN bald
überflüssig machen.
Weltweit stehen wir heute
an einem Scheideweg, an dem
die in den Netzen transportierte Anzahl von Daten-Bits
die der Sprach-Bits übersteigt. Was zunächst nach einfacher Statistik klingt, hat allerdings fatale Folgen für die
Netzarchitektur der Betreiber.
Bisher wurden Telekommunikationsnetze entwickelt, um
Sprache zu transportieren und
zu schalten. Die Daten wurden dabei in einem Sprachkanal übertragen, wie beispielsweise bei Modem- oder
ISDN-Wählverbindungen.
Die Hauptaufgabe neu gestalteter Netze besteht darin, Daten in Form von Paketen oder
Zellen zu schalten. Digitalisierte Sprache ist ein Teil dieser transportierten Einheiten.
Dies führte zu einer neuen
Generation von Technologien. Die DSL-Technologie gilt
dabei als die ideale Zugangstechnologie für diese neue
Netzarchitektur.
DSL DSL steht für “Digital
Subscriber Line” und meint
die digitale Übertragung von
Informationen auf der Strecke
138
L AN line 7/2000
zwischen dem Endkunden
und dem Netz des Betreibers.
Das Medium für diesen Zugang ist die klassische Kupfer-Doppelader, die in der
Regel in jedem Haushalt oder
öffentlichem Gebäude verlegt
ist.
Die neuesten Varianten
von DSL, sprich ADSL,
SDSL und VDSL, erreichen
Geschwindigkeiten von bis
zu 51 MBit/s. Dabei ist die
gute alte Kupferader immer
die gleiche geblieben. Was
hat sich also verändert, dass
viel mehr Bits über die
Kupferadern übertragen werden können? Hauptsächlich
die Modulationsverfahren
und die Intelligenz der Endgeräte bringen diesen Vorteil. Während für die Verfahren IDSL, ISDN, SDSL und
HDSL der Leitungscode
2B1Q verwendet wird, setzt
man bei ADSL und auch
VDSL auf QAM (Quatratur
Amplituden-/Phasenmodulation), CAP (Carrierless
Amplituden-/Phasenmodulation) oder DMT (Discrete
Multitone). DMT hat sich
bereits als ADSL-Standard
herauskristallisiert. All diese
Verfahren erlauben die
Übertragung von mehr Bits
pro Frequenz und nutzen damit das limitierte Frequenzspektrum der Kupferader rationeller aus. Außerdem
kommen an den Endpunkten
Systeme zum Einsatz, die
Hin- und Rückrichtung effizient trennen und auch Leitungsechos kompensieren,
so dass eine simultane bidirektionale Übertragung auf
der gleichen Frequenz stattfinden kann.
DSL ist also weniger eine
Revolution als vielmehr eine
Evolution. Ein wesentlicher
Unterschied der heutigen Netze liegt in einer höheren Übertragungskapazität auf physikalischer Ebene, welche die
verschiedenen DSL-Varianten mit den weiterentwickelten Modulationsverfahren ermöglichen. Der entscheiden-
eingesetzt. TDM kann als
festes und starres Multiplexen
von Zeitschlitzen verstanden
werden. Bei den moderneren
Varianten von DSL, hauptsächlich SDSL und ADSL,
wird TDM durch einen flexibleren Paket- oder Zell-orientierten Transportmechanismus wie ATM oder FrameRelay ersetzt. Dadurch erreicht man eine wesentlich
höhere Flexibilität im Anschlussbereich und kann die
vorhandene Bandbreite effizienter für alle angebotenen
Dienste nutzen. Paket-vermittelnde Netze sind letztendlich
wesentlich besser geeignet,
um burstartige Applikationen
wie Internet oder E-Mail zu
unterstützen.
SPRACHE ÜBER DSL Wenn
sich nun DSL anschickt, den
Zugang zu Datennetzen im
Sturm zu erobern, kommt
Bandbreitenvergleich verschiedener Zugangstechnologien
de Unterschied für die Veränderung der Netzarchitektur ist
jedoch in der zweiten Netzebene zu finden – dem DataLink-Layer. Bei klassischen
Netzen wurde hier TDM (Time Division Multiplexing)
kein Carrier um das Thema
Integration von Sprache auf
der Leitung herum. Hierfür
gibt es zwei grundsätzliche
Ansätze:
1. Integration der Sprachkanäle auf derselben Kupfer-
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fokusTELEKOMMUNIKATION
Doppelader mittels passivem
Splitter;
2. Integration der Sprachkanäle auf dem DSL-Datenstrom.
Vor allem bei ADSL ist der
erste Ansatz schon heute in einigen Systemen im Einsatz.
Der passive Splitter ist auf die
Kupferleitung aufgeschaltet
und trennt die Sprachdaten
von den anderen Daten mittels einer Frequenzweiche sowohl beim Teilnehmer als
auch im Vermittlungsknoten.
Dieses System ist relativ unflexibel und in der Anzahl der
schaltbaren Sprachverbindungen auf eine oder zwei begrenzt. Im Standard für
ADSL, der hauptsächlich in
den USA vorangetrieben wurde, ist ISDN zudem nicht
berücksichtigt worden. Es
gibt daher verschiedene Varianten für ANSI und ETSI auf
dem Markt. Der entsprechende ITU-Standard G.992.1 hat
mehrere Anhänge, in denen
die einzelnen Varianten definiert sind.
Eleganter und vor allem
wirtschaftlich sinnvoller ist
die Integration der Sprache
direkt in den DSL-Datenstrom. Hierbei wird nicht mit
Filtern gearbeitet, sondern
vielmehr die Sprache in Form
von Datenpaketen innerhalb
des DSL-Datenstromes transportiert. Über einen Gateway
im Betreibernetz werden die
Pakete dort an einen Sprachvermittlungsknoten weitergeleitet.
Bei ADSL und SDSL hat
sich hauptsächlich ATM als
Protokoll für den Data-LinkLayer etabliert. ATM ist derzeit die einzige standardisierte Technologie, die die Anforderungen von Sprache in
punkto Qualität und Verzöge-
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rungszeit ausreichend berücksichtigt und auch garantieren
kann. Um Sprache in ATMZellen zu verpacken, stehen
im Prinzip zwei AdaptationLayer zur Verfügung:
– AAL1 als Circuit Emulation Service (CES);
– AAL2 für isochrone Übertragung mit variabler BitRate.
In der Praxis setzt sich dabei zunehmend AAL2 durch.
Die Hauptvorteile von AAL2
sind:
– Eine dynamische Bandbreitenbelegung erfolgt nur,
wenn
Sprachverbindung
benötigt wird
– Das Mischen von verschiedenen Sprachströmen wie
Fax, Modem und komprimierte Sprache ist möglich.
– Sprachpausenunterdrückung:
Bei Sprachpausen werden
keine Pakete gesendet.
AAL2 ist im ITU-Standard
I.363.2 (Stand: September
1997) beschrieben und wurde
1999 durch den Standard
I.366.2 ergänzt. Hierin werden hauptsächlich die Paketformate und die Paketierung
der Zellen sowie Sprachkodierungsmechanismen klassifiziert. Diese Standards werden durch einen “ATMForum-Loop-EmulationService(LES)”-Standard ergänzt, der speziell die Signalisierungsmechanismen und
den Transport der ISDN-DKanal-Signalisierung spezifiziert. Dieser Standard soll Ende Mai 2000 verabschiedet
sein. Ebenfalls werden dort
auch das Management von
AAL2-Kanälen und das Inband-Management des IADs
(Integrated Access Devices)
spezifiziert. AAL2 erlaubt unter anderem die Komprimierung der Sprache zur weiteren
Steigerung der Bandbreiteneffizienz. Verschiedene Komprimierungsalgorithmen erlauben die Reduzierung der
Sprachkanäle auf 32 kBit/s
(ADPCM) oder 16 kBit/s
(G.728). Selbst wenn sich die
Komprimierung noch steigern
ließe, so ginge dies zu Lasten
der Sprachqualität.
GATEWAY ZUM SPRACHSWITCH Der Übergang von
Sprach-vermittelten Netzen
zu Datennetzen ist ein Evolutionsprozess. Deshalb werden beide Architekturen nebeneinander bestehen und
über Schnittstellen miteinander kommunizieren. Ein
wichtiger Teil der Lösung ist
somit das Gateway, das die
Schnittstelle zwischen der
Dateninfrastruktur und dem
Sprachvermittlungsnetz bildet. Das Gateway hat die
Aufgabe, die Sprache aus
dem ATM-Datenstrom auszupacken und sie über eine
Schnittstelle mit V5.1- oder
V5.2-Protokoll
an
den
Sprachvermittlungsknoten
zu übergeben. Mit dieser
Lösung ist unter anderem
sichergestellt, dass die gesamten Leistungsmerkmale
des Sprachnetzes, die wir
kennen und die sich über
viele Jahre entwickelt haben,
nach wie vor in vollem Umfang zur Verfügung stehen.
Solche Leistungsmerkmale
sind beispielsweise Anklopfen, Makeln, Konferenzschaltung oder Anrufweiterschaltung.
Derzeitige DSL-Systeme
mit VoDSL bieten Kundenterminals mit einer LANSchnittstelle und bis zu 16
analogen Sprachanschlüssen. Entsprechende Terminals mit ISDN-Anschlüssen
fokusTELEKOMMUNIKATION
oder noch mehr analogen
Ports sind in Planung beziehungsweise in der Entwicklung. Mit dieser DSL- beziehungsweise VoDSL-Anwendung ist der Betreiber demnach in der Lage, seinen
Kunden einen breitbandigen
Datenzugang mit ADSL oder
SDSL zu ermöglichen und
Festverbindung geschaltet.
DSL hingegen kann beides
in
einem
bereitstellen:
Sprachanschlüsse und schnellen Zugang für Daten und Internet auf nur einer einzigen
Zugangsleitung.
Der Businessplan von DSL
rechnet sich damit wesentlich
leichter und die Vermutung
Bei Voice-over-DSL wird Sprache in Form von Datenpaketen innerhalb
des DSL-Datenstromes transportiert. Über einen Gateway im Betreibernetz werden die Pakete dort an einen Sprachvermittlungsknoten weitergeleitet.
gleichzeitig über dieselbe
Leitung mehrere Sprachkanäle parallel zur Verfügung zu stellen. DSL eignet
sich somit speziell für den
Anschluss kleiner bis mittlerer Unternehmen mit wenigen Telefonanschlüssen –
ein sehr lukrativer und vielversprechender Markt für alle Betreiber. Dieser Markt
wurde bisher fast ausschließlich mit ISDN-Primärmultiplex-Anschlüssen bedient.
Diese haben allerdings den
Nachteil, dass die Datenübertragung nur über gewählte Verbindungen und
zudem relativ unflexibel erfolgt. Für den Internetzugang wurde häufig ein zweiter Anschluss in Form einer
140
L AN line 7/2000
liegt folglich nahe, dass DSL
einen extremen Aufschwung
durch die Integration der
Sprache speziell im BusinessUmfeld, aber auch bei den
Privatkunden erleben wird.
Nicht zuletzt die ständig steigende Internet-Nutzung spricht
hierfür. So prognostiziert
auch IDC, dass in Deutschland bis zum Jahre 2003 bis zu
2,5 Millionen DSL-Anschlüsse existieren und die Umsätze
mit DSL-Services bei fast 1,2
Milliarden Dollar liegen werden.
Da also in Zukunft die
Daten in unseren Netzwerken überwiegen, ließe sich
vermuten, dass die Endkunden in Zukunft für Ihren
breitbandigen Zugang über
DSL (zum Beispiel zum
Internet) bezahlen werden
und die Sprache als Gratiszugabe im Servicebündel
enthalten sein wird. Eine
Studie der Yankee Group in
den USA hat jedoch ergeben,
dass zirka 75 Prozent der
Anwender einen Service
kaufen würden, bei dem sie
für Sprache bezahlen müssten und das Internet umsonst bekommen könnten.
Nur 25 Prozent bevorzugen
einen Service, bei dem Sprache umsonst und Daten kostenpflichtig sind. Dieses
Ergebnis mag zunächst etwas erstaunen. Bei näherer
Betrachtung der dahinterstehenden Psychologie aber
lässt sich das Phänomen
leicht erklären: Selbst wenn
die Kunden jeden Monat
über ihre Telefonrechnung
klagen, so sind sie es schließlich gewöhnt, für Sprache zu
bezahlen. Dagegen ist das
Internet schon von Geburt an
ein Medium gewesen, bei
dem alles mehr oder weniger
frei war: Kostenlose Browser, freie Software, keine
Lizenzen. Selbst beim Zugang über eine Modem- oder
ISDN-Wählverbindung war
der Anteil der Telefonverbindung zuletzt höher als die
Online-Gebühr des InternetProviders.
Zusammenfassend lässt sich feststellen,
dass Teilnehmer zwar mehr
Bandbreite wollen, um angemessen im Internet surfen
zu können, aber auf der anderen Seite nicht bereit sind,
einen qualitativ schlechteren
Sprachdienst in Kauf zu nehmen. Sprachqualität und Zuverlässigkeit der Sprachverbindung sind Servicemerkmale, auf welche die Kunden
sehr sensibel reagieren.
Zwar ist man es gewohnt,
den PC neu zu starten, wie
oft aber kommt es vor, dass
man sein Telefon booten
muss? Wie bisher sind die
Kunden damit einverstanden, hierfür entsprechende
Entgelte zu bezahlen.
FAZIT DSL wird sich einen
Weg in den Markt für kleine
und mittlere Unternehmen
bahnen und ISDN an dieser
Stelle massiv zurückdrängen.
Der Endkunde wird einen integrierten Anschluss für Daten und Sprache bekommen –
mit mehr Flexibilität und einer wesentlich höheren Geschwindigkeit. Die Telefone
und Telefonanlagen werden
dieselben bleiben und nach
wie vor für die Sprachdienste
verwendet werden. Allerdings werden die gesamten
Datenverbindungen wie Internet oder E-Mail direkt über
DSL laufen und ISDN nicht
mehr berühren. Die Netzbetreiber auf der anderen Seite
sparen sich Kosten durch die
Integration der Dienste auf einer Zugangsleitung. Diese
Einsparungen können durch
attraktive Preise direkt an die
Endkunden
weitergegeben
werden. Als direkte Folge davon wird ISDN auf den Bereich Sprachtelefonie zurückgedrängt und muss sich vom
Anspruch der Integration von
Sprache und Daten verabschieden.
(Frank Zwirner/gh)
Frank Zwirner ist Sector
Marketing Manager Carrier
Central Europe bei Newbridge Networks in München und
für den Ausbau des Bereiches
Carrier sowie Marketing
Communications verantwortlich.
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UNIFIED MESSAGING MIT ISDN
Standardtechnologie als Basis
Unified Messaging lässt sich auf vielen Wegen
realisieren. ISDN (Integrated Services Digital Network) eignet sich als Dienste-integrierendes Netz
sehr gut für die einheitliche Übertragung von Sprache, Daten und Fax. Für ISDN gibt es das CAPI
(Common ISDN Application Programming Interface) – eine Schnittstellendefinition, die sich zum
Standard in diesem Bereich entwickelt hat. Dieses
lichsten Preis- und Leistungsklassen zur Verfügung, sowohl für den preiswerten Einstieg als auch für große Unternehmenskonzepte.
ISDN übermittelt Information in zwei unterschiedlichen
Kanal-Typen: Der B-Kanal
(Barrier Channel) dient als
Nutzdaten-Kanal für die
Übertragung, er ist also der
Dienste-Kanal, auf dem bei
offener Verbindung die Daten
übertragen werden. Auf- und
Abbau der Verbindung sowie
das Übermitteln von Informationen für die Anmeldung bei
der Gegenstelle übernimmt
hingegen der D-Kanal (Data
Channel), der Steuer-Kanal.
Interface bildet alle Dienste ab und lässt sich somit
universell und einheitlich einsetzen. Dieser Beitrag
zeigt, was dabei zu beachten ist.
Mit ISDN und CAPI stehen
ein universelles Netz und ein
vielseitiges API zur Verfügung. Damit können alle
Möglichkeiten (Dienste) an
einem Anschluss, mit einer
Hardware und einem Standard genutzt und auch jederzeit erweitert werden.
Hiervon profitiert der Anwender nicht nur dadurch, dass
er mit Geräten und Software,
die CAPI unterstützen, jederzeit offen ist für spätere
Aufrüstung oder einen Wechsel zu einem anderen Anbieter.
Da CAPI ein Standard ist, ergibt sich auch ein geringerer
Aufwand für Installation,
Konfiguration und Nutzung.
ISDN erlaubt jedoch das Auslagern einzelner Dienste, wenn
dies zum Beispiel aus Kostengründen sinnvoll erscheint.
Für den Administrator heißt
dies: Wer ISDN und CAPIkonforme Hardware einsetzt,
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kann die Hardware jederzeit
aufrüsten, weitere ISDN-Karten einbauen und mehrere Leitungen unterstützen. Die entsprechenden Anwender brauchen hier keine Kenntnisse,
über welche Kommunikationsleitungen und welche
ISDN-Hardware sie welche
Nachrichten verschicken oder
empfangen. Neue Dienste lassen sich einfach integrieren.
Wer beispielsweise über ISDN
nur Daten übertragen hat, ist
ohne großen Aufwand in der
Lage, ISDN auch zum Faxen
zu nutzen.
Weitere Hardware lässt sich
einfach installieren wenn es
erforderlich wird, die Kapazität zu erweitern. Darüber
hinaus gewährleistet ISDN einen schnellen Verbindungsaufbau und die Übertragungsraten sind gut. CAPI-konforme ISDN-Hardware steht auf
dem Markt in unterschied-
TECHNISCHE AUSSTATTUNG
ISDN bietet zwei Zugangsarten: S0 und S2M. S0, das Basic
Rate ISDN, stellt zwei BKanäle mit je 64 kBit/s und einen D-Kanal mit 16 kBit/s zur
Verfügung. S2M, Primary Rate ISDN, ermöglicht das Nutzen von 30 B-Kanälen mit 64
kBit/s und eines D-Kanals mit
64 kBit/s. In Europa ist dies
als E1 standardisiert. Mit S2M
T1, wie es beispielsweise in
den USA verwendet wird, stehen nur 23 B-Kanäle zur Verfügung.
Wer eine Unified-Messaging-Lösung einsetzt oder
auch nur einzelne Dienste
nutzt, muss zunächst entscheiden, wie viele Kanäle,
also gleichzeitige Verbindungen nach außen, sinnvoll und
notwendig sind, um das unternehmenseigene Kommunikationsvolumen abzudecken.
Theoretisch kann man mit S0
und entsprechender Hardware
32 Kanäle realisieren. Ab 16
Kanälen bietet sich schon aus
Kostengründen allerdings der
S2M-Anschluss an.
ANSCHLUSSARTEN
FÜR
UNIFIED
MESSAGING:
Grundsätzlich gibt es bei
ISDN zwei Anschlussarten:
PP (Punkt-zu-Punkt) und
PMP (Punkt-zu-Mehrpunkt).
Der PMP-Anschluss, auch
Mehrgeräte-Anschluss
genannt, stellt maximal zehn
Rufnummern zur Verfügung
und eignet sich damit vor allem für den SOHO-Bereich.
Für den professionellen
Einsatz eignet sich der Punktzu-Punkt-Anschluss,
auch
Anlagenanschluss genannt,
besser. Diese Lösung schaltet
an einem Bus Nummernkreise frei. So ein Nummernkreis
stellt die Nummern für Uni-
Überblick über die ISDN-Funktionsweise
Quelle: Servonic
L AN line 7/2000
141
fokusTELEKOMMUNIKATION
fied Messaging zur Verfügung, die den einzelnen Teilnehmern zugeordnet werden.
Häufiges Problem bei der
Konzeption von ISDN-Anschlüssen, speziell hinter TKAnlagen, ist die sinnvolle Einteilung der Nummernkreise.
Ideal wäre es beispielsweise,
wenn jeder Teilnehmer sich
seine Telefonnummer und
seine Faxnummer leicht merken kann, weil die Nummern
gleiche Endziffern haben.
Wer die Nummernkreise im
Unternehmen vergibt, könnte
zum Beispiel für Telefonnummern immer die 1234-5xx
verwenden und für Faxnummern immer die 123-6xx.
Ein Teilnehmer mit der Nummer 1234-588 erhält dann als
Faxnummer die 1234-688 aus
dem Nummernkreis. Nummernkreise lassen sich auch
durch
“Zwischeneinschie-
sich sind grundsätzlich sehr
flexibel, das gilt allerdings
nicht beim Einrichten der
Dienste. Wer schon einmal
versucht hat, eine Gegenstelle
per Fax zu erreichen, die aufgrund falscher Konfiguration
an der TK-Anlage nicht für
Faxdienst, sondern als analoges Gerät für Telefonie eingerichtet war, weiß, dass ISDN
nicht umsonst von jedem
Gerät für die richtige Übermittlung eine Dienste-Kennung verlangt.
Welche Dienste können
überhaupt mit ISDN genutzt
werden? Wie eingangs erwähnt bietet ISDN grundsätzlich alle Dienste unter einem Hut. Das gilt für Daten,
Sprache und Fax. Das schließt
auch RAS (Remote Access
Service), IP-Routing und Videoconferencing ein. Außerdem lassen sich über ISDN
ISDN für Unified Messaging am Beispiel Fax: Routing “hinter” der TKAnlage
Quelle: Servonic
ben” einer führenden Zahl erweitern, um mehrstellige
Durchwahlen zu erhalten.
Wichtig ist, dass entsprechend der Anzahl der zur Verfügung stehenden Nummern,
jedem Teilnehmer die Nummern aus dem richtigen Nummernkreis zugeordnet werden. Die Nummernkreise an
142
L AN line 7/2000
auch SMS-Kurznachrichten
übertragen.
Die entsprechenden Informationen, welcher Dienst genutzt wird und wie die Anmeldung bei der Gegenstelle
korrekt zu erfolgen hat, übermittelt der D-Kanal über die
Info-Elemente BC (Barrier
Compatibility) und HLC
(High Layer Compatibility),
die zusammen den benötigten
Dienst spezifizieren. Während BC die Qualität der
Übertragung und Datenrate
bei der Gegenstelle anfordert,
regelt HLC das Übertragungsverfahren.
KOSTENAUSWERTUNGSFUNKTIONEN
Für
alle
Dienste von ISDN gilt, dass
bei der Übertragung genau die
Informationen verfügbar sein
müssen, die ein Unternehmen
zur Kostenermittlung benötigt.
Nicht nur, welcher Teilnehmer zum Beispiel ein Fax geschickt hat, sondern auch, wie
lange die Übertragung dauert,
wie viele Gebühreneinheiten
diese Übertragung verbraucht
hat und welcher Kostenstelle
dieser Teilnehmer zugeordnet
wurde. Dies gilt auch für Prozesse in ankommender Richtung: Die CAPI als Verständigungsgrundlage
zwischen
ISDN-Leitung, ISDN-Hardware und Unified-MessagingSoftware stellt alle für die
Auswertung erforderlichen
Informationen zur Verfügung. So lassen sich zum Beispiel jedem einzelnen Teilnehmer für alle von ihm versendeten Nachrichten die
konkreten Gebührenhinweise
am Arbeitsplatz mitteilen und
der Administrator behält den
Gesamtüberblick über alle
von ihm verwalteten Teilnehmer.
INBOUND ROUTING FÜR
UNIFIED MESSAGING NUTZEN ISDN bietet Möglichkei-
ten der Auswertung nicht nur
im Sinne von Kosten. Wichtig
ist ja gerade beim Server-Betrieb und Unified Messaging,
dass die empfangenen Informationen genau bei dem Teil-
nehmer landen, für den sie bestimmt sind und zwar ohne
mühseliges Sichten und Weiterleiten. Wer auf ISDN setzt,
hat hier eines der effektivsten
und gleichzeitig einfachsten
Routing-Verfahren zur Verfügung: Routing über Durchwahlnummer. Jeder Teilnehmer, der eine eigene
Durchwahl aus dem Nummernkreis erhalten soll (das
gilt übrigens auch für Teilnehmergruppen), bekommt
eine Verknüpfung zwischen
Messaging-System wie beispielsweise Microsoft Exchange Server und seiner Durchwahlnummer. Das System
überprüft eine eingehende
Nachricht dann nicht nur auf
den entsprechenden Dienst
hin, sondern es analysiert
auch die Zielrufnummer. Darüber hinaus wird die Nachricht korrekt konvertiert beziehungsweise weitergegeben. Ist etwa die Durchwahlnummer -48 mit dem Teilnehmer Max Müller verknüpft,
reicht die Unified-MessagingSoftware ein eingehendes Fax
oder auch eine eingehende
Anrufbeantworter-Nachricht
direkt an den Arbeitsplatz von
Max Müller weiter. Mit einer
Unified-Messaging-Lösung
wie zum Beispiel dem IXIServer, die sich in MessagingSysteme wie Exchange Server oder Notes/Domino integriert, ergibt sich Unified
Messaging für jeden Teilnehmer. Auch über InboundRouting und über die Verknüpfung im Mail-System:
Der Teilnehmer erhält in seinem Posteingang neben seinen E-Mails auch Faxe, Anrufbeantworter-Nachrichten
und SMS-Kurznachrichten.
Verfahren wie Routing über
DTMF oder Routing über um-
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fokusTELEKOMMUNIKATION
leitende Nebenstelle sollten
zwar an dieser Stelle erwähnt
werden, in Deutschland gibt
es aber im Normalfall keinen
Grund, von dem zuverlässigen und einfachen Prinzip des
Durchwahlnummern-Routing
abzuweichen. Das kann
höchstens sinnvoll sein,
wenn, wie in einigen anderen
Ländern, nicht genügend
Rufnummern zur Verfügung
stehen und deshalb auf Sonderformen des Inbound-Routing ausgewichen werden
muss.
Eine Besonderheit für das
Routing gibt es auch bei der
Übertragung von SMS-Kurznachrichten. Grundsätzlich
kann jeder Teilnehmer an seinem Arbeitsplatz eine SMSNachricht verfassen und via
ISDN zum Festnetz versenden. Das Absetzen von Kurznachrichten an mobile Empfänger, zum Beispiel ServiceTechniker vor Ort, erspart einem hier schon die lästige
Fummelei mit der HandyTastatur. Regelbasiert lassen
sich zudem automatisch Notfallnachrichten an eine bestimmte Handy-Nummer versenden zum Beispiel bei einem Service-Ausfall.
SMS Allerdings bilden SMS-Kurznachrichten nicht nur in Empfangsrichtung einen Sonderfall, denn sie lassen sich nicht
wie andere Nachrichten anhand der Durchwahl an den
Arbeitsplatz durchrouten. Für
die adressierte Nummer und
den verwendeten Übertragungsweg gibt es keine Zielruf-Information, die ausgewertet werden kann. Gerade
beim Versenden von SMSNachrichten
sollten
die
Administratoren
beachten,
SONDERFALL
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dass der Versand über das
ISDN-Festnetz aus Kostenund auch aus Durchsatzgründen nur bei einem geringen
Nachrichtenvolumen die günstigere Variante ist. Bei häufigerem Versand von SMSNachrichten bietet sich statt
dessen die Verwendung eines
GSM-Adapters an. Dieses
zentrale “Handy” bietet meist
eine wesentlich bessere Verfügbarkeit, da hier direkt im
Mobilnetz gesendet wird und
die Daten nicht wie beim Versand über ISDN zwischen
Festnetz und Mobilnetz umgesetzt werden müssen. Die
Umsetzung erfolgt beim jeweiligen Mobilfunkbetreiber
in seinem SMS-Einwahlknoten. Auch die Kosten spielen
hier eine Rolle: Während bei
ISDN für jede Einwahl zirka
zwei bis drei Gebühreneinheiten zu zwölf Pfennig anfallen, kostet bei Nutzung
des Mobilfunknetzes über
GSM-Adapter jede einzelne
Nachricht je nach Mengenstaffel zum Beispiel nur
noch drei Pfennig. Dann
rechnen sich die Anschaffungskosten für das Gerät
schon kurzfristig.
Ein wesentlicher Faktor für
den Einsatz eines GSMAdapters ist auch, dass über
ISDN keine SMS-Kurznachrichten empfangen werden
können. Wer also SMS-Empfang braucht, kommt um einen GSM-Adapter nicht herum.
KOMMUNIKATIONS-HARDWARE AUSWÄHLEN Als
Kommunikations-Hardware
gibt es ISDN-Karten, Router
sowie externe oder interne
Geräte. Wichtig bei der Auswahl einer CAPI-ISDNHardware ist immer, dass
nicht nur die CAPI für die
Datenübertragung zur Verfügung steht, sondern auch alle
Voraussetzungen für die genutzten Dienste gegeben
lem für den Server-Betrieb.
Eine Zwischenstufe zwischen
aktiven und passiven Karten
stellen die semi-aktiven Adapter dar, die mit einem DSP
Unified Messaging: Sämtliche ein- und ausgehenden Nachrichten unter einer einheitlichen Oberfläche.
Mit Unified Messaging stehen dem Benutzer alle Nachrichtenarten in übersichtlicher Form direkt an seinem Arbeitsplatz
zur Verfügung. Er kann auf die Informationen auch mobil zugreifen. Das Ziel von Unified Messaging liegt in einer Vereinfachung und Beschleunigung der Kommunikationsprozesse.
Damit sollen Zeit- und Kostenersparnisse im Unternehmen erreicht werden. Unified Messaging strukturiert dabei bestehende Systemumgebungen nicht komplett um, sondern ergänzt sie
um fehlende Kommunikationsmöglichkeiten und vereinfacht
die Zugriffsmöglichkeiten für die Teilnehmer. ISDN als Technik bietet sich für Unified Messaging an. Je mehr mit Standards gearbeitet wird und je einheitlicher die Dienste sind, um
so weniger fallen Kosten sowie Installations-, Schulungs- und
Administrationsaufwand an.
sind. Wer Daten und Faxe
übertragen möchte, muss
auch ISDN-Hardware einsetzen, die den Dienst FaxGruppe 3 unterstützt. Da es
sich bei den hier beschriebenen Unified-Messaging-Lösungen immer um Server-basierte Anwendungen handelt,
gibt es eigentlich nur einen
Punkt, den man in jedem Fall
beachten sollte: Es existieren
passive, aktive und semi-aktive ISDN-Karten. Passive
scheiden für den Server-Betrieb grundsätzlich aus, da sie
keine eigenen Prozessoren
haben und damit den Prozessor des Server-Rechners zusätzlich belasten.
Im Gegensatz dazu können
aktive ISDN-Adapter, die eine eigene CPU haben, mit einem wesentlich größeren Datenansturm und Kommunikationsvolumen fertig werden
und eignen sich damit vor al-
(Digital Signal Processor)
ausgestattet sind und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis
für den “kleinen” Einstieg
bieten. Mittlerweile ist die
Palette der auf dem Markt
verfügbaren CAPI-StandardHardware für die Dienste Daten, Fax und Sprache breit gestreut.
Die meisten Hersteller bieten
Komprimierverfahren
und Fehlerkorrektur (ECM)
an, ebenso wie DTMF-Unterstützung (Dual Tone Multi
Frequency). Einen Überblick
über verwendbare ISDNHardware oder auch GSMAdapter für Unified Messaging findet sich beispielsweise unter http://www.servonic.com/ger/products/isdn/
ifisdnhw.htm.
(Karin Abrell/gg)
Karin Abrell ist Leiterin
Marketing/PR bei Servonic.
L AN line 7/2000
143
fokusTELEKOMMUNIKATION
Telefonadapter
fürs Internet
IP-Telefonie lässt sich jetzt
auch mit klassischen AnalogTelefonen realisieren. Möglich
wird dies mit EZ Connect Netphone von SMC, einen intelligenten Adapter, der das Telefon mit dem Ethernet verbindet.
So lassen sich bestehende Internet-Verbindungen auch ohne
PC oder Gateways für Voice
over IP nutzen. Das H.323kompatible Gerät soll nach Angaben des Herstellers “gute
Sprachqualität” liefern. Als Ge-
Mit EZ Connect Netphone von
SMC wird das Analog-Telefon Internet-fähig
genstellen für kostenlose Telefonate eignen sich entsprechende Endgeräte im Internet, Rufe
ins klassische Telefonnetz via
IP lassen sich über einschlägige
Service-Anbieter (zum Beispiel Net2phone) gegen entsprechende Gebühr ausrichten.
Normales Telefonieren über
ein vorhandenes Telefonnetz
ist trotz des angeschlossenen
Adapters wahlweise möglich;
bei eingehenden Telefonanrufen während eines Internet-Telefonats kann nach einem entsprechenden Signalton auf das
lokale Gespräch umgeschaltet
werden. Zur Installation des
Geräts (“Plug and Phone”) muß
lediglich die IP-Adresse angegeben werden. EZ Connect
Netphone soll sich nach Anga-
144
L AN line 7/2000
ben des Herstellers vor allem
für Unternehmen mit bestehender Internet-Anbindung eignen,
die einen hohen Anteil an Ferngesprächen, zum Beispiel mit
Außenbüros, aufweisen. (pf)
Info:
SMC Networks GmbH
Tel.: 089/92 861-0
Web: www.smc.de
PRI over IP
und umgekehrt
ISDN over IP mit allen Informationen des D-Kanals –
das bietet der PrimärmultiplexRouter und VoIP-Konverter
LCR701 von Comtel. Das
Gerät im handlichen Format
von 245 x 50 x 178 mm verfügt
über zwei S2M-(PRI-)Schnittstellen sowie einen 10/100Base-T-Port (Autosensing). Der
Router setzt alle ISDN-Informationen mittels Tunneling in
IP-Pakete um und reicht das
ISDN-EDSS1-Protokoll auf 64
kBit/s ins Ethernet weiter. Da
auch die D-Kanal-Informationen transparent weitergeleitet
werden, bleiben alle Komfortfunktionen und Leistungsmerkmale über die LAN-Verbindung erhalten. Der LRC701
unterstützt aber auch den umgekehrten Weg vom LAN ins
ISDN-Netz.
Die Konfiguration des
Geräts kann sowohl über die
serielle Schnittstelle als auch
per ISDN-Fernwartung (mit
verschiedenen
Sicherheitsfunktionen) erfolgen. Ein integrierter History-Speicher sorgt
für das Logging von Gesprächsdaten. Die Integration
von Backup-Batterien für Notrufsignale und die Speicherung
der Informationen bei Stromausfall ist optional. Gleiches
gilt für Least-Cost-Routing-
(LCR-)Funktionalität.
Der
Preis des LCR701 beträgt 9500
Mark. (pf)
Info:
Comtel Electronic Systems GmbH
Tel.: 06172/9551-0
Web: www.ces-germany.de
Kostenloser
ISDN-/ADSL-Router
Einen kostenlosen SoftwareRouter für den SOHO-Bereich
bietet Valuesoft zum Download (www.gateland. de) an. Das
Produkt Free Virtual Gateland
unterstützt als WAN-Verbindungen ISDN und ADSL und
eignet sich somit für Kommunikationszugänge wie beispielsweise T-ISDN und TDSL. Damit lassen sich diese
Zugänge nicht nur am Einzelplatzrechner nutzen, sondern
auch im Netzverbund; über die
integrierte Remote CAPI stehen unter ISDN auch CAPIFunktionalitäten auf den Client-Rechnern zur Verfügung.
Der Software-Router für
Windows 98/NT unterstützt
den Internet-Zugang über eine
eigene, geschlossene TCP/IP-,
PPP- sowie PPPoE-Implementation und ist damit von eventuell vorhandenen Programmund
Betriebssystemkomponenten unabhängig. Das Produkt bietet unter anderem NAT
(Network Address Translation), einen DHCP-Server, verschiedene Protokolllierungen
sowie einen Short-Hold-Mode.
Für höhere Ansprüche führt
derselbe Hersteller auch kostenpflichtige Soft- und Hardware-Lösungen aus diesen Bereich im Angebot. (pf)
Info:
Valuesoft GmbH
Tel.: 089/99 120-0
Web: www.valuesoft.de,
www.gateland.de
ADSL-Router
mit Wähl-Backup
Mit der R6000-Serie hat Netopia drei ADSL-Router vorgestellt, die im dritten Quartal
dieses Jahres auf den Markt
kommen sollen. Zwei ModellVarianten bieten dabei zusätzliche integrierte Backup-Verbindungen über V.90-Modem(R6120)
beziehungsweise
ISDN-Wählverbindungen
(R6131). Die Backup-Funktionalität soll einerseits Ausfallsicherheit für unternehmenskritische Anwendungen über das
Internet bieten, andererseits
gibt diese Funktionalität ISPs
die Möglichkeit, neue Kunden
sofort auf konventionellem
Wege anzubinden; sobald der
DSL-Anschluß verfügbar ist,
wird automatisch auf die
Hochgeschwindigkeitsverbindung umgeschaltet.
Die ADSL-Router der
R6000-Serie sind nach Angaben des Herstellers G.Lite- sowie G.dmt-kompatibel und unterstützen das PPPoE-Protokoll (Point to Point Protocol
over Ethernet). Die Geräte bieten ferner VPN-Technologie,
eine Firewall sowie einen integrierten Hub mit acht Ports.
Die Backup-Funktionalität soll
sich flexibel konfigurieren lassen, so dass die Umschaltung
automatisch, manuell oder bei
Bedarf aktiviert wird. ISP-seitig werden Routing-Protokolle
wie OSPF oder IGRP unterstützt. Die Preise für die drei
Router-Modelle betragen 1600
Mark (R6100) beziehungsweise 2110 Mark (R6120, R6131).
(pf)
Info:
Netopia Europe
Tel.: 0033/1/45 299 108
Web: www.netopia.com
Distributor: Internet 2000
Web: www.internet2000.de
www.lanline.de
Informationen schnell per
Inserenten
Inserent
Seite
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Alteon
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Computer Competence
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CompuTrain
Connect
Controlware
D.L.T.
Dafür
Dakota
Danes
Datus
dc Europe
Deutsche Telekom
D-Link
DV-Job.de
DV-Markt.de
edcom
Eicon Technology
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43
121
17
51
53
137
25
79
31
145
145
146
7
2
73
135
23
19
115
127
46/47
9
111
101
146
113
Kennz.
023
053
011
026
027
061
015
037
018
017
006
001
035
059
014
012
050
055
025
007
048
044
049
Inserent
Seite
Kennz.
Fujitsu/Siemens
Hewlett Packard
Huber & Suhner
Hypercope
IBM
IBM
Infoline
KKF.net
Krone
Lange
LAN-Technik
Lanworks
LMC LAN Management
M4 Data
MAINSTOR
Mannesmann Arcor
Masterguard
MegaByte/Procom
MMS Communication
Ontrack Data Recovery
Overland Data
Panduit
Pentair
Pyramid
RADWARE
Reichle & De-Massari
Ringdale
Seicom
35
39
146
133
11
61
119
57
4/5
27
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63
103
83
105
91
77
125
95
21
37
65
67
15
13
87
3
019
021
058
008
030
052
028
005
016
029
031
045
038
046
041
036
054
042
013
020
032
033
010
009
039
004
Inserent
Seite
Kennz.
Servonic
S&N
Sphinx Computer
SyncSort
Talkline
The Bristol Group
The Bristol Group
TLK
Transition
Trefz & Partner
Veritas
VTS
Xnet
139
145
135
41
156
69
145
117
89
146
99
107
45
062
060
022
003
034
051
040
043
047
024
Beilagen und Beihefter
Interest Verlag
Karl Ueberreuter
Seicom
Transtec
Recherche im WEB
Web: Sie suchen in unserer Online-Datenbank
die für Sie interessanten Produkte. Dann entscheiden Sie, in welcher Form Sie kontaktiert
werden möchten. Wir leiten Ihre Anfrage an
den Ansprechpartner weiter, der Sie dann auf
dem von Ihnen gewünschten Weg kontaktiert.
Und so funktioniert LANline Info: Unter
http://www.lanline.de/info
Der Web-Kennzifferndienst LANline Info
macht die gezielte Suche im WWW so komfortabel und schnell wie nie zuvor. Dieses Tool
funktioniert im Prinzip wie das Leser-Info-Fax,
das den LANline-Lesern ja seit Jahren vertraut
ist, allerdings mit erheblich erweiterten Möglichkeiten und allen Vorteilen des World Wide
wählen Sie zunächst aus, in welcher Ausgabe
der LANline Sie recherchieren möchten. Dann
wählen Sie eine oder mehrere Produktkategorien aus. Alternativ können sie, falls Sie schon
genau wissen, wofür Sie sich interessieren,
direkt den Namen des Anbieters eingeben.
Zusätzlich steht Ihnen noch die Option “Alle
Anzeigen und redaktionellen Beiträge” zur
Verfügung. Drücken Sie die Schaltfläche
“Weiter”, um Ihre Abfrage zu starten.
Das System stellt nun eine Liste aller Inserenten und redaktionellen Beiträge zusammen,
die Ihren Suchkriterien entsprechen. Wenn die
Firma eine eigene Website besitzt, dann ist der
Firmenname in der linken Spalte mit einem
Hyperlink unterlegt. Damit kommen Sie direkt
auf die Web-Seiten des Anbieters. Wichtig für
Ihre Info-Anforderung sind die letzten vier
Spalten. Hier können Sie bei jeder Firma ankreuzen, ob Sie weitere Informationen per EMail, Post, Fax oder Telefon erhalten möchten.
Selbstverständlich können Sie hier mehr als eine Firma ankreuzen. Auf diese Weise können
Sie ohne zusätzlichen Aufwand gleich mehrere
Anfragen generieren.
Bei der erstmaligen Benutzung von LANline
Info drücken Sie jetzt einfach den “Weiter”Button und gelangen damit zur Eingabemaske
für Ihre Kontaktinformationen. Noch schneller
geht es, wenn Sie das System schon einmal benutzt haben. Dann reicht die Eingabe Ihrer EMail-Adresse aus, und ihre Daten werden automatisch ergänzt.
Wenn Sie jetzt “Weiter” drücken, gelangen
Sie auf eine Bestätigungsseite, und das System
generiert für jeden der von Ihnen angekreuzten
Anbieter eine Anfrage, die per E-Mail an den
zuständigen Ansprechpartner verschickt wird.
Dieser setzt sich mit Ihnen auf dem von Ihnen
gewünschten Weg in Verbindung. Auf der Bestätigungsseite finden Sie außerdem eine kleine
Online-Umfrage, deren Ergebnisse uns dabei
helfen, die LANline auch weiterhin mit den
richtigen und wichtigen Informationen für Sie
zu füllen.
(Frank-Martin Binder/rhh)
Info-Fax oder Internet
▲
● Tragen Sie die entsprechende Kennziffer unter www.lanline.de/info an der vorgesehenen Stelle ein und Sie
gelangen direkt und ohne Umwege zu Ihren gewünschten Zusatzinformationen.
●Info-Fax
# 023
▲
●Info-Fax
▲
Der moderne Weg zu detaillierten Informationsmaterial zu der in dieser Ausgabe veröffentlichten Anzeigen.
www.lanline.de/info
▲
● Selbstverständlich haben Sie nach wie vor die Möglichkeit, weitere Anzeigen-Produkt-Infos mit dem untenstehenden Faxformular abzurufen. Einfach ausfüllen und an die Fax-Nummer 08621/97 99 60 faxen. Zum schnellen Überblick haben wir
alle inserierenden Firmen auf der gegenüberliegenden Seite aufgelistet.
# 023
www.lanline.de/info
An AWi-Verlag
LANline-Leserservice
Edith Winklmaier
Herzog-Otto-Str. 42
83308 Trostberg
ine
l
N
L A 2000
7/
Meine Anschrift lautet:
Ich möchte Informationsmaterial zu Anzeigen mit folgenden
Kennziffern (siehe nebenstehende Übersicht):
Firma
Abteilung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Vorname/Name
Straße/Nummer
PLZ/Ort
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Telefon
Fax
Meine Funktion: (bitte ankreuzen) ❑ Spezialist ❑ Gruppen-/Abteilungsleiter ❑ Einkauf ❑ Unternehmensleitung ❑
Mein Unternehmen beschäftigt:
❑ 1 bis 19 Mitarbeiter
❑ 100 bis 249 Mitarbeiter
❑ über 1000 Mitarbeiter
❑ 20 bis 49 Mitarbeiter
❑ 250 bis 499 Mitarbeiter
Mein Unternehmen gehört zu folgender
Branche:
❑ Elektroindustrie
❑ Maschinenbau
❑ Fahrzeughersteller und -zulieferer
❑ Chemisch pharmazeutische Industrie
❑ Transport- und Logistikbranche
❑ Geldinstitute/Bausparkassen
❑ Versicherungswesen
❑ Reise- und Touristikbranche
❑ Handel und Dienstleistungen
❑ Öffentliche Verwaltung
❑ Hochschulen und Forschungsinstitute
❑ Nahrungs- und Genußmittel
❑ 50 bis 99 Mitarbeiter
❑ 500 bis 999 Mitarbeiter
Ich interessiere mich für folgende Computer- und Kommunikationssysteme:
Betriebssysteme:
Hardware:
❑ MS-DOS
❑ VMS/OpenVMS
❑ Windows
❑ OS/2
❑ Windows NT
❑ Ultrix
❑ UNIX
❑ OSF/1
❑ System 7
❑ Windows 95
❑ IBM
❑ DEC
❑ HP
❑ Sun
❑ Siemens
❑ Apple
❑ RISC-Systeme
❑ andere:
Kommunikationssysteme/
-lösungen:
❑ DECnet
❑ Novell-NetWare
❑ Banyan Vines
❑ LAN Manager/LAN Server
❑ PC-Host-Verbindung
❑ Pathworks
❑ ISDN/WANs
❑ Windows NT
Advanced Server
❑ andere:
Damit Hersteller und Anbieter von Produkten, für die ich mich interessiere, meine Kennziffernanfragen so gezielt wie möglich beantworten können, bin ich damit einverstanden, daß
diese Daten elektronisch gespeichert und weitergegeben werden.
Ort, Datum
Unterschrift
VORSCHAU
8/2000
SCHWERPUNKT
GROUPWARE UND WORKFLOW:
Preview auf Microsoft
Exchange 2000
ist ab dem 04.08.2000
am Kiosk erhältlich
SCHWERPUNKT
NETZWERKMANAGEMENT:
DM 14,- ÖS 110,-
Sfr. 14,-
Der Web-Browser als
Managementkonsole
Nr. 8, August 2000
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
www.lanline.de
Groupware
und Workflow
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
mit Marktübersicht
Dokumentenmanagementsysteme
netzLÖSUNGEN
T-DSL-Praxis vom
Antrag bis zum Betrieb
netzTECHNIK
Groupware und Workflow: Preview auf
Microsoft Exchange 2000
Meta-DirectoryServices (2):
Novell NDS E-Directory
MARKTÜBERSICHTEN
Dokumentenmanagementsysteme, Netzwerkmanagement-Software
VORSCHAU auf kommende
LANline-Schwerpunkte
Netzwerkmanagement: Der Administrator
zieht die Fäden im Hintergrund
LANline Spezial
Verkabelung
ist ab dem 23.08.2000
am Kiosk erhältlich
154
L AN line 7/2000
Ausgabe
Erscheint Schwerpunktthemen
am
Redaktionsschluss
09/2000 01.09.
2000
Das sichere Netz,
Drahtlose
Kommunikation
07.07.
2000
10/2000 22.09.
2000
High-Speed-LANs,
Verkabelung
31.07.
2000
11/2000 30.10.
2000
Drucken im Netz,
Dienstleister
11.09.
2000
Wenn Sie zu einem oder mehreren dieser Themen einen Beitrag
schreiben möchten, rufen Sie uns einfach an: 089/456 16-101
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: Eduard Heilmayr (he)
REDAKTION:
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(Chefredakteur, (sm)), Marco Wagner (stv. Chefredakteur,
(mw)), Doris Behrendt (db), Dr. Götz Güttich (gg), Georg von
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Degenhardt, Katharina Granzin, Roland Hamann,
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Middendorf, Sebastian Nitz, Olaf Riebe, Thomas Rohde,
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