Panzerlehrbataillon 93 - Freundeskreis Offiziere der Panzertruppe
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Panzerlehrbataillon 93 - Freundeskreis Offiziere der Panzertruppe
Verbände der FPU auch zunehmend Veranstaltungen im Schulterschluss organisiert. Ziel der Stammtische ist es nicht nur die Kameradschaft zu pflegen. Auf ihnen werden geplante Veranstaltungen vorgestellt, sie bieten aber auch die Plattform für engagierte Mitglieder, selber Vorschläge zu unterbreiten oder besonderes Interesse an bestimmten Aktivitäten zu artikulieren. Zudem können nunmehr Synergieeffekte genutzt werden, die aus der direkten Zusammenarbeit von FPU und KGren entstehen. Fazit und Ausblick Durch das „neue“ Ausbildungsmodell muss der FPU auch einen neuen Schwerpunkt setzen. Dessen Erfüllung ist sicherlich nicht einfach. Der FPU ist aber mit einer Vielzahl an realisierten Vorhaben in die richtige Richtung unterwegs. Insofern die universitäre Belastung es erlaubt, wird das Programm in Zukunft noch weiter ausgebaut werden, denn nur mit einem möglichst panzerlastigen, aber auch vielfältigen Programm wird es in Zukunft möglich sein, dem leider nicht von der Hand zu weisenden Mitgliederschwund entgegenzuwirken. Dieser resultiert vermutlich aus der nach „neuem“ Ausbildungsgang vor dem Eintritt in das Studium nicht mehr gegebenen Identifikation mit der Truppengattung. Hier schließt sich der Kreis zu den eingangs erwähnten Zielen. Denn es wäre schade, brächte das Studium nur noch Offiziere hervor, welche der für sie vorgesehenen Truppengattung völlig gleichgültig gegenüberstünden. Panzerbataillon 33 „Palme an alle: Wir melden uns aus dem Funkkreis ab“ heute in Luttmersen bei Neustadt am Rübenberge stationiert, werden wir zum Panzergrenadierbataillon 33. Nach dem Ende des Kalten Krieges fanden diverse Unterstellungswechsel des Bataillons statt, bis schließlich 2006 die feierliche Aufnahme in die Panzerlehrbrigade 9 auf der Festung „Wilhelmstein“ durch unseren ehemaligen Bataillonskommandeur, seinerzeit Brigadekommandeur, Herrn General Jacobson erfolgte. Autor: OLt Frederik Fischer, Stabszugführer und S 3 Offizier D ie Zeit ist gekommen: unser letzter Beitrag im „Schwarzen Barett“ erscheint. Wir wollen zum Abschluss kurz zurückblicken und einen Ausblick auf das geben, was uns als Panzergrenadiere erwartet. Rückblick Nach 57 Jahren als stolzes Panzerbataillon, zunächst aufgestellt in Munster, anschließend ab 1965 bis 48 Bis dahin war das Bataillon immer unter den ersten Verbänden, die mit neuem Gerät ausgestattet wurden. Sei es der M48, 2 Jahre nach der Aufstellung, der hier den M47 ersetzte, 1966 der Wechsel auf den Leopard 1 oder 1981 die Einführung des Leopard 2. Mit Letzterem wurde 1999 ebenfalls an vorderster Stelle der Einsatz im Kosovo mit der Palme voran unterstützt. Hier rollte unser Spitzenzug, geführt von Oberstabsfeldwebel a.D. Mau, damals Hauptfeldwebel, als Teil der vordersten NATO Kräfte über die Landesgrenze in das Kosovo. Trotz vieler infanteristischer Einsätze auf dem Balkan und in Afghanistan, blieb die Panzerei die Kernkompetenz des Verbandes. Nun steht der größte Umbruch der Geschichte im Panzerbataillon 33 an und wie immer ist das Bataillon dabei „vorne“ eingesetzt. Aktuelle Entwicklung im Verband Mit Ablauf des 30.06.2015 ist die Panzerei in unserem Verband Militärgeschichte. Seit dem 01.07.2015 sind wir ein Panzergrenadierbataillon. Als erster Verband des Heeres wird unser „neues“ Bataillon mit dem Schützenpanzer Puma ausgestattet werden. Immer noch unter dem Dach der Panzertruppen verbunden, steht jetzt auch das abgesessene Gefecht auf unserer Agenda. Die Zukunft wird zeigen wie sehr wir von unserem Vorwissen auf dem neuen Schützenpanzer Puma profitieren können. Bereits seit der Einsatzvorbereitung KFOR 2014 läuft Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 33 die infanteristische Ausbildung auf Hochtouren. In Übungsdurchgängen im Übungszentrum Infanterie und im Schießübungszentrum war die damalige Einsatzkompanie als Infanteriekompanie bereits im Gefecht hoher Intensität beübt und ausgebildet worden, so dass die ersten Ausbildungs- und Tätigkeitsnachweise im Bereich des Grenadierwesens nach Abschluss der Ausbildung zuerkannt werden konnten. N ach Abschluss des Einsatzes und der Übernahme aller drei Kampfkompanien durch Panzergrenadierchefs wurde die Dienstpostenausbildung weiter vorangetrieben, hierbei profitierte das Bataillon von der stetig steigenden Anzahl an zuversetzten Panzergrenadieren, egal ob Offiziere oder Unteroffiziere mit Portepee, die ihre Fachexpertise hervorragend in die Ausbildung der Panzersoldaten einfließen lassen konnten. Neben der neuen Schießausbildung stehen Ausbildungsthemen wie der Spähtrupp zu Fuß, die Scharfschützenausbildung und die Ausbildung am System „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System“ (IdZ-ES) im Fokus. Bei Letzterem erhielt unser Bataillon umfangreiche personelle und materielle Unterstützung durch das Objektschutzbataillon 12 aus Hardtheim. Den Kameraden sei auch an dieser Stelle noch einmal unser Dank ausgesprochen. Ebenfalls im März in Bergen wurde eine weitere Dienstpostenausbildung „Panzergrenadier“ abgeschlossen, so dass die Kameraden der Panzertruppe nach und nach das erste Zwischenziel Panzergrenadiersoldat erreichten. Umschulung zum Panzergrenadier direkt am Arbeitsplatz Im Juni 2015 beginnt mit einem Durchgang im Schießübungszentrum die Ausbildung der Panzerfeldwebel und anderer Truppengattungswechsler im Zusammenwirken mit dem Schützenpanzer. Hier steht zunächst ebenfalls der abgesessene Kampf unter Nutzung des SPz Marder im Vordergrund. Für diese Ausbildung stehen uns Schützenpanzer Marder des Panzergrenadierbataillons 411 und des Ausbildungszentrums Munster zur Verfügung. Diese Ausbildung am Arbeitsplatz stellt für unsere Panzerfeldwebel eine hervorragende Möglichkeit dar, weitere Erfahrungen im Zusammenwirken von abgesessenen Kräften bis Zugstärke mit dem Schützenpanzer zu sammeln und bereitet sie bestmöglich auf die spätere Verwendung im Panzergrenadierbataillon 33 vor. Die Ausbildung wird vervollständigt durch eine umfangreiche Führerweiterbildung im Standort mit grenadier- bzw. infanteriespezifischen Themen, die im Februar 2015 begann. A b Januar 2016 ist dann die Umschulung der Soldaten des Verbandes auf den SPz Puma geplant. In Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum und dem Panzergrenadierlehrbataillon 92 in Munster werden wir an diesem neuen Hauptwaffensystem der Truppengattung ausgebildet und im Anschluss daran als erster Verband der Bundeswehr mit diesem ausgestattet. Nach der Ausbildung sollen zunächst 32 Schützenpanzer von Munster in den Standort Luttmersen verlegt werden und hier für Ausbildung und Übung zur Verfügung stehen. Zweieinhalb Jahre nach Die 4. Kompanie in der Grenadierausbildung mit dem „Großgerät“ TPz Fuchs und Mungo Das Schwarze Barett Nr. 53 49 Verbände Abgabe der Leopard 2A6 wird der Verband endlich wieder „auf Kette“ unterwegs sein. Offen bleibt hierbei vorerst die vollumfängliche Ausstattung mit dem System Puma, die angesichts des beabsichtigten „Aus“ für das dynamische Verfügbarkeitsmanagement hoffentlich nur eine Frage der Zeit ist. Wir freuen uns auf die Arbeit mit der neuen Großkatze und sind zuversichtlich, dass unser Verständnis vom aufgesessenen Kampf und die Art und Weise der schwungvollen Gefechtsführung der Panzertruppe sich positiv in der Entwicklung der Panzergrenadiertruppe auswirken wird. ILÜ LandOp 2015 und FüInfoSysH Parallel dazu hat das Bataillon den Auftrag während der Informationslehrübung (ILÜ) im September und Oktober dieses Jahres mit den Stationen Bataillonsgefechtsstand, Versorgung eines Kampftruppenbataillons und Rettungsstation, unter Führung des Kommando sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, vertreten sein. Auch für dieses Projekt laufen bereits die Vorbereitungen. Insbesondere der Bataillonsgefechtsstand wird konzeptionell durch Truppenübungsplatzaufenthalte im März und Juni so weiterentwickelt werden, dass, unter Einbindung des Führungsinformationssystem Heer (FüInfoSysH) in den Führungsprozess, eine bestmögliche Darstellung der Aufgabenverteilung und Abläufe auf einem Bataillonsgefechtsstand dargestellt werden kann. Dieser Fortschritt in der Einbindung des FüInfoSysH ist im Hinblick auf die ILÜ zur Darstellung der Fähigkeiten des Heeres wichtig, erhält vor dem Hintergrund der enormen Vernetzungsmöglichkeiten des Puma aber eine umso höhere Bedeutung. Anders als der Leopard 2 und der Marder ist mit dem Puma bereits werksseitig die Integration des FüInfoSys vorgesehen. Darüber hinaus verfügt er über die Möglichkeit mit dem IdZ-ES zu kommunizieren. Aus dieser Komplexität heraus ergibt sich eine weitere Herausforderung für den Verband. Bereits auf Kompanieebene wird fortan IT-Expertise in Form von ausgebildeten Systemadministratoren notwendig sein, um die Technik beherrschen zu können und die Führungsfähigkeit des Kompaniechefs gewährleisten zu können. Im vernetzten Zusammenwirken von aufgesessenen und abgesessenen Kräften steht das neue „System Panzergrenadier“ mit umfangreichen neuen Fähigkeiten für das bewegliche Gefecht hoher Intensität zur Verfügung. Herausforderung Infrastruktur Der Standort Luttmersen steht auch vor großen infrastrukturellen Herausforderungen. Aus der Soll/Org ergibt sich, dass ein Panzergrenadierbataillon einen höheren Bedarf an Unterkunftskapazität hat, als dies im Panzerbataillon der Fall ist, sodass mittel- und langfristig, auch unter Berücksichtigung des neuen Unterbringungskonzepts der Streitkräfte, ein höherer Platzbedarf in diesem Bereich entsteht. Das neue Nutzungskonzept für die Liegenschaft sieht eine saubere Trennung zwischen Funktions-, Arbeits- und Unterkunftsbereichen innerhalb der Liegenschaft vor. Die Umsetzung der ersten Maßnahmen hat begonnen. Auf der anderen Seite erfordert auch der neue Schützenpanzer, aufgrund der Kommandeur PzBtl 33 OTL Hardt mit seiner GefStd Besatzung während des TrÜbPl Aufenthalts in Bergen im März 50 Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 33 modulmäßig im PzGrenBtl 33 vorgesehenen Reaktivpanzerung eine besondere Form der Unterbringung. Er muss besonders gesichert werden und kann nicht, wie mit dem Leopard 2 üblich, unter dem Schleppdach abgestellt werden. Daher wird es wie im Standort Munster notwendig sein, einen „Puma-Käfig“ im technischen Bereich der Wilhelmstein Kaserne zu bauen. Auch hierzu haben die Maßnahmen zum Bau bereits begonnen, sodass schnellstmöglich die Vorgaben erfüllt werden können – wir wollen wieder rollen können! Taktik als Kernkompetenz Über die Ausbildung zum Panzergrenadier hinaus verfolgt das Bataillon durch Führerweiterbildungen dieses Jahr eine intensive Ausbildung des Führerpersonals im Bereich der Taktik. Das Kerngeschäft des militärischen Führers wird durch Ausbildung am und mit dem Entscheidungsfindungsprozesses geübt. Im Rahmen dieses Vorhabens werden sowohl der Stab selbst, die Kompaniechefs und auch die Teileinheitsführer des Verbandes ausgebildet. Grundlage für diese Ausbildung ist eine Angriffslage des SIRA Stützpunktes Munster. Von der Auswertung des Auftrages, der Beurteilung der Lage unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren werden so über das Jahr hinweg die Möglichkeiten des Handelns für das Panzergrenadierbataillon 33 festgestellt und abgewogen. Nach einer Geländeerkundung im 2. Halbjahr und dem Ergehen des Befehls für den Angriff wird das Bataillon Ende November 2015 in SIRA das bis dahin ausgeplante Gefecht simuliert führen. unter Einbindung des Führungsinformationssystems und seinem Führerkorps, die taktische Aus- und Weiterbildung durchzuführen. Ebenso von großer Bedeutung ist die taktische Ausbildung der Brigade, an welcher der Kommandeur mit seinem Stab unter anderem im Rahmen der Brigadeplanübung LITTLE TAURUS teilnahm. Hier kam es der Bataillonsführung vor allem darauf an, neben den Stabsabteilungsleitern auch das gemäß neuer Soll-/ Org zuversetzte Personal der Stabsabteilungen im Führungsprozess zu schulen, um so die Voraussetzungen für die erforderliche Schichtfähigkeit auf dem Bataillonsgefechtsstand zu schaffen. Beispielsweise sollten so der neue S 3 Offizier / Stabszugführer und der Truppenversorgungsoffizier als Unterstützung ihrer jeweiligen Abteilungsleiter an ihre künftigen Tätigkeiten auf dem Gefechtsfeld herangeführt werden. Neben der taktischen Ausbildung während LITTLE TAURUS wurde auch hier am und mit dem Führungsinformationssystem Heer geübt. Die Erstellung der Operationspläne bzw. -befehle und sämtlicher Anlagen für Pioniere und Artilleristen wird in erster Linie direkt im System durchge- führt und, unterstützt durch die parallel angesetzte Führungsunterstützungsübung GELBER TAURUS, direkt an die Brigade versendet, um auch auf diesem Feld praktische Erfahrungen zu sammeln. Letztmalig hatte das Bataillon diese Möglichkeit während der Brigadegefechtsübung ALLERBLOCK im Frühjahr 2013. Der Stroßtrupp – neue Erfahrungen „zu Fuß“ Abseits der Simulationsrahmenübung bereitet sich das Bataillon auf dem Gefechtsfeld intensiv auf seine neuen Aufgaben vor. Während eines Truppenübungsplatzaufenthaltes im März in Bergen wurde neben dem Abschluss der Grundausbildung die infanteristische Ausbildung der Panzergrenadiere weiter fortgesetzt. Die Einzelschützen und Truppebene innerhalb der Kompanien sind dabei vom Ausbildungsstand her bereits so weit fortgeschritten, dass während des darauf aufbauenden Übungsvorhabens, ebenfalls in Bergen, im Juni eine Gefechtsausbildung durchgeführt werden soll. Im Fokus steht die Aufklärung, Annäherung und das handstreichartige Nehmen eines Gewässerübergangs, im abgesessenen Kampf in Stoßtruppgliederung. Die Absicht des Kommandeurs ist es, viele der bis dahin gelegten Ausbildungsgrundlagen zusammenzuführen und mit dem eigenen Gefechtsstand, Das Schwarze Barett Nr. 53 51 Verbände Im Schwerpunkt werden dabei unsere dritte Kompanie und ihr KpChef ausgebildet. Parallel soll durch die Führung dieser Operation das Personal auf dem Bataillonsgefechtsstand weiter beübt werden, sodass die Handlungssicherheit an der Lagekarte und dem Führungsinformationssystem weiter gesteigert werden kann. Personal und neue Struktur Ausblick Bereits im Rahmen der taktischen Ausbildung des Verbandes wurden die neu aufwachsenden Dienstposten des Stabszugführers und Truppenversorgungsoffiziers erwähnt. Bedingt durch die Einnahme der Struktur „Heer2011“ wird auch das Offizierkorps des Panzer(grenadier)Bataillons 33 aufwachsen. Zum einen werden die Kampfkompanien nunmehr 2 Zugführer Offizier sowie einen weiteren Kompanieeinsatzoffizier zur Verfügung haben, die S 4 Abteilung wird durch einen Offizier verstärkt und das Personal des Stabes wird aus der 1. Kompanie ausgegliedert und in Zukunft in einem Stabszug geführt. Der Stabszugführer und S 3 Offizier wird hierzu zum Disziplinarvorgesetzten der Stufe 1 ernannt. Hierzu haben parallel zu allen Übungs- und Ausbildungsvorhaben die Vorbereitungen bereits begonnen, sodass der Stabszug mit Aufstellung des Panzergrenadierbataillons einsatzbereit zur Verfügung steht und das Personal bereits frühzeitig an die zukünftige Ablauforganisation und die neuen Vorgesetztenverhältnisse gewöhnt werden kann. Dies führt in Gänze auch zu einer frühzeitigen Entlastung des KpChefs der 1. Kompanie, dessen Personalkörper parallel, bspw. in Form der Fernmeldestaffel, aufwächst. Symbolisch erfolgt die Aufstellung im Rahmen eines Appells während der Vorbereitung der ILÜ 2015 auf dem Truppenübungsplatz Bergen am 29.09. Traditionsgemäß wird das Bataillon im Felde aufgelöst und neu aufgestellt. Zu dieser Aufstellung sind noch weitere umfangreiche Vorbereitungen notwendig. Beispielsweise sei hier die Umrüstung aller Soldaten des Verbandes auf die Bekleidungsausstattung PzGren hingewiesen. Die Panzerkombi und vor allem das geliebte schwarze Barett selber werden getauscht werden müssen und fortan gilt es auch einen neuen Schlachtruf zu beherrschen. In diesem Sinne schließe ich mit den Worten: „Panzergrenadiere, dran, drauf, drüber!“ Panzerbataillon 33 meldet sich aus dem Funkkreis ab. Abschied Offiziell wird das Panzergrenadierbataillon 33 ab dem 01.07.2015 aufgestellt. 52 Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerlehrbataillon 93 Panzerlehrbataillon 93 „In Treue Fest“ Höhepunkte und Ereignisse von Dezember 2014 bis Mai 2015 Autor: Leutnant Bruckner, VbdgOffz PzLehrBtl 93 Panzerlehrbataillon 93 Überblick N achdem die 2. und 4. Kompanie ihren Durchgang im Schießübungszentrum Panzertruppen (SchÜbZ PzTr) im November erfolgreich absolviert hatten, trat für das Panzerlehrbataillon 93 eine kurze Phase der „Ruhe“ ein. Die Monate November und Dezember waren geprägt von den notwendigen Instandsetzungsarbeiten am Gerät sowie der Pflege des sonstigen Materials nach einem an Aufträgen nicht mangelnden Jahr 2014. Nicht zuletzt bedurfte auch das Personal einer Erholungspause, sodass der Bataillonskommandeur seine Soldaten nach dem Jahresabschlussappell am 17.12.2014 mit Masse in den Weihnachtsurlaub verabschiedete. Für die letzten sich im Auslandseinsatz in Afghanistan befindlichen Soldaten des Bataillons begann dieser etwas später, als sie am 22.12.2014 in HANNOVER wieder deutschen Boden betraten. Das Schwarze Barett Nr. 53 Der Beginn des neuen Jahres 2015 stand für alle Kompanien bereits unter den Vorzeichen der im Mai/Juni anstehenden Brigadegefechtsübung „HEIDESTURM“. Personell standen nun wieder alle Kräfte des Bataillons zur Verfügung, denn die Notice-to-MoveBereitschaft für die Force Protection Kompanie im Einsatzverband Train Advice Assist (FP Kp TAA) in Mazare-Sharif/Afghanistan war beendet. Dies betraf einen Zug der 3. Kompanie, der nahezu während des gesamten Jahres 2014 in der vorbereitenden Ausbildung und der stetigen Inübunghaltung gebunden war. Auch wenn eine Verlegung schlussendlich doch nicht abgerufen wurde, war die permanente Ungewissheit insbesondere auch für die Angehörigen dieser Kameraden ein durchaus belastender Zustand. So blieb es bei Einzelabstellungen in verschiedenen Funktionen von insgesamt 10 Soldaten des Bataillons nach Afghanistan und in den Kosovo im vergangenen Jahr. D as neue Jahr startete für die 1. Kompanie mit diversen Waffenund Geräteausbildungen sowie infanteristischen Ergänzungsausbildungen, bevor die Teilnahme am SchÜbZDurchgang im Februar / März anstand. Die 2. und 4. Kompanie nahmen die Vollausbildung im Panzergefechtsdienst im praktischen Bereich (Simulator, Truppenübungsplatz) wieder auf, bevor sie die Ausbildung auf Kompanieebene im SchÜbZ PzTr vervollständigten. Die 3. Kompanie widmete sich mit ihren 2 Panzerzügen weiterhin der Ausbildung aller Richt-/Ladeschützen für das Bataillon. Für die 5. Kompanie brach das letzte Quartal der Durchführung der Grundausbildung mit bereits deutlich reduzierter Anzahl von Berufsanfängern an, sodass lediglich noch ein Ausbildungszug dafür gebunden war. Der zweite Ausbildungszug „Bataillonsabend“ der Angehörigen PzLehrBtl 93 im Einsatzland Afghanistan in Mazar-e-Sharif 53 Verbände begann währenddessen damit, die theoretische Panzerausbildung in Angriff zu nehmen, um das Stammpersonal auf die ab dem 2. Halbjahr 2015 anstehende Umgliederung zur 2./PzBtl 414 vorzubereiten. besonderer Wert auf die Tiefe gelegt, sodass nicht nur der Schießsimulator AGSHP intensiv einbezogen wurde, sondern anschließend eine volle Woche dem praktischen Dienst auf der Standortschießanlage vorbehalten war. „Panzerzug i.d. Gefechtsaufklärung“ durch. Hierbei galt es insbesondere die neuen jungen Offiziere in ihren künftigen Aufgaben als Zugführer zu schulen und ihnen Handlungssicherheit zu geben. Weiterhin fand im März in der Freiherrvon-Boeselager-Kaserne das vorerst letzte Feierliche Gelöbnis unter der Federführung PzLehrBtl 93 statt, für das einmal mehr fast alle Kräfte des Bataillons gebunden waren. Schlussendlich beging das Panzerlehrbataillon 93 im April seinen nunmehr 59. Aufstellungstag. Weiterhin stand die Einsatzausbildung der logistischen Teileinheiten im Fokus der ersten Wochen. Schließlich waren Teile der 1. Kompanie für eine mögliche Überwachungsmission in der UKRAINE im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorgesehen. Daher galt es, insbesondere den Marsch mit Kfz, das Verhalten bei Beschuss, aber auch die Versorgung von Verwundeten unter gefechtsnahen Bedingungen zu üben. Ende Februar verlegten große Kräfte der Kompanie auf den Truppenübungsplatz MUNSTER-NORD, um die Realversorgung der sich im SchÜbZ PzTr befindenden verstärkten 2. und 4. Kompanie zu gewährleisten. Der Aufklärungs- und Verbindungszug stellte dabei das Aufklärungselement dar und nutzte diese Gelegenheit dazu, den neuen Soldaten „im scharfen Durchgang“ ihr Kerngeschäft hautnah zu vermitteln. Ausbau der erweiterten Grundbefähigung bei der 1. Kompanie Im Anschluss an den Durchgang im Schießübungszentrum Panzertruppe (SchÜbZ PzTr) im November verblieb vor Jahresende die Nachbereitung des eingesetzten Materials sowie der technische Dienst an den Handwaffen. Das Jahr 2015 begann mit der Ausbildung der aus der Grundausbildung zuversetzten Soldaten an den Handwaffen, deren Ausbildung für die Grundausbildung nicht mehr vorgesehen ist (MG3, MP7, PzFst3). Neben der Erstausbildung wurde hier Im Hinblick auf die Brigadegefechtsübung „HEIDESTURM“ bereiteten sich die Kräfte des Fernmeldezuges auf ihren Kernauftrag, Herstellen der Führungsfähigkeit des Bataillonsgefechtsstandes, vor. In Vorbereitung auf die zahlreichen Großvorhaben im Jahr 2015 führte der Kompaniechef, Major Renningervon Heynitz, in seiner Funktion als der Mentor Offiziere nach dem Offizierlehrgang Teil 3 eine ganztägige OWB Aufbau des Bataillonsgefechtsstands 54 2. Kompanie erreicht nächste Ausbildungshöhe Das Jahr begann mit einer Auffrischung der Grundlagen des Gefechtsdienstes der Panzertruppen. Es folgte die Vorbereitung der Kompanie auf den SchÜbZ-Durchgang und die Verlegung in das Truppenlager TRAUEN. Dort wurde die Kompanie durch einen Panzerzug, einen Panzergrenadierzug, eine AV-Gruppe, zwei Pioniergruppen und einen SanTrp verstärkt. Im Schwerpunkt des Durchgangs stand die Operationsart „Angriff“. In der zweiten Woche wurden die Aufträge der Kompanien (2./- und 4./-) getauscht und die verstärkte 2./-, die einen Panzerzug abgeben musste, unterstützte die Ausbildung der 4./- in der abschließenden 42 Stunden Gefechtsübung.Die Züge selbst verblieben noch für drei weitere Wochen im Truppenlager TRAUEN und unterstützten den nächsten SchÜbZ-Durchgang für das Panzergrenadierlehrbataillon 92. Die letzte Amtshandlung von Hauptmann Schmidt bestand am 01. April dann darin, den wohl für jeden Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerlehrbataillon 93 scheidenden Kompaniechef schweren Gang zur Übergabe „seiner“ Kompanie antreten zu müssen. Und so übergab der seit dem 01. Juni 2012 amtierende Einheitsführer die „Zwote“ an seinen Nachfolger Hauptmann Oberländer und wünschte ihm gutes Gelingen bei der Inangriffnahme der künftigen Aufgaben. 3. Kompanie wieder „alle Mann an Bord“ Nachdem im Dezember 2014 wieder alle Kräfte der Kompanie nach unterschiedlich langer einsatzbedingter Abwesenheit am Standort MUNSTER verfügbar waren, konnte die Dritte die Ausbildungs- und Übungsvorhaben des Jahres 2015 mit 2 Zügen nebeneinander in Angriff nehmen. Die Durchführung der Dienstpostenausbildung junger Richt- und Ladeschützen vertraute der Kompaniechef, Hauptmann Mijan, dem darin bereits erprobten II. Zug sowie dem nach Einsatzvorbereitung und „notice to move“Status wieder verfügbaren III. Zug an. Mitte März verlegten alle Kräfte der 3. Kompanie zum Höhepunkt der Ausbildung auf den TrÜbPl OBERLAUSITZ. Mit dem treffsicheren scharfen Schuss konnten die Teilnehmer der Dienstpostenausbildung Hptm Oberländer (KpChef neu), OTL Markus und Hptm Schmidt (KpChef alt) anlässlich des Übergabeappells 2./PzLehrBtl 93; v.l.n.r. Befehlsausgabe durch den KpChef auf dem KpGefechtsstand hier unter Leitung des Kompaniechefs die grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten nachweisen, die einen Panzermann auszeichnen. Der Kommandeur im Ausbildungsgespräch mit den Kommandanten eines Panzerzuges während des SchÜbZ-Durchgangs 03/201 Das Schwarze Barett Nr. 53 Nach Abschluss der Dienstpostenausbildung begann die „Königliche“ ab April mit der Vollausbildung auf Panzerzugebene. Die Teilnahme an einem Durchgang SchÜbZ PzTr im Mai festigte den Ausbildungsstand dieser Kräfte und galt zugleich als finale Vorbereitung für die sich anschließende Brigadegefechtsübung. Das „Angriffsziel“ für die Dritte stellt, ebenso wie für die beiden Schwesterkompanien (2./- und 4./-), das Bestehen in der Operationsart Angriff im Zuge der Übung „HEIDESTURM“ im Juni dar; das „Zwischenziel“ auf dem Weg dorthin haben Hauptmann Mijans Männer bereits genommen. Im Anschluss daran wird die 3. Kompanie sowohl für die dynamische 55 Verbände Waffenschau während des „LiliMarleen-Tages“, als auch für die Durchführung der Station „Landstreitkräfte im Einsatz“ an der Tribüne im Zuge der Informationslehrübung Landoperationen 2015 (ILÜ LandOp 2015) im September/Oktober verantwortlich sein. 4. Kompanie trotzt materiellen Widrigkeiten Nach dem Wechsel an der Führungsspitze durchlief die „Vierte“ zahlreiche Ausbildungs- und Übungsvorhaben. Zunächst begann das neue Jahr, aufbauend auf der erreichten Ausbildungshöhe „Zug“ im Rahmen des wegen angespannter Materiallage an Kampfpanzern auf 4 Tage verkürzten SchÜbZ-Durchgangs im Oktober/November 2014, damit, die Gefechtsdienstausbildung mit 3 Panzerzügen gemeinsam auf dem TrÜbPl MUNSTER-NORD zu intensivieren. Hierbei erfuhr die Kompanie Unterstützung durch Pionierkräfte aus MINDEN. Zwischendurch lag der Fokus permanent auf umfangreichen Simulatorausbildungen und Führerweiterbildungen. Hierbei wurden die Weichen für den SchÜbZ-Durchgang Ende Februar ge- Blickwinkel vom KpChef-Panzer kurz vor Angriffsbeginn im Morgengrauen stellt, der gewissermaßen die Generalprobe für das Bestehen in der Operationsart Angriff im Rahmen der Brigadegefechtsübung „HEIDESTURM“ markierte. Unterstützt wurden die 3 Panzerzüge der Kompanie dabei durch einen Panzergrenadierzug, einen verminderten Pionierzug, Sanitätskräfte sowie einer AV-Gruppe. Hier trat die Kompanie jeweils als Gegenspieler der „Zwoten“ in den Operationsarten Angriff und Verzögerung auf. Nachdem der 59. Aufstellungstag des Panzerlehrbataillon 93 durch den Kompaniechef, Hauptmann Rojas, organisiert wurde und sich der noch Ausbildung niederländischer Soldaten am KPz Leopard 2 A6 56 amtierende Kompanieeinsatzoffizier im I. Quartal als Fähnrichoffizier der Weiterbildung der Offizieranwärter gewidmet hatte, wird in den kommenden Monaten für „Nebentätigkeiten“ wenig Raum bleiben. Ursache hierfür sind zunächst binationale Ausbildungsvorhaben mit Panzerkräften aus Singapur und den Niederlanden sowie schließlich der „HEIDESTURM“. Zuvor nahm Anfang Mai noch ein Panzerzug an der „NORDIC TANK CHALLENGE“ in HOLSTEBRO (Dänemark) teil, wo er sich in einem multinationalen Wettkampf mit Panzerzügen aus Dänemark, Norwegen, Schweden, Großbritannien und Kanada gemessen hat. Unter der Führung von OLt Schmidt O., HFw Jesse und HFw Gattermann hat sich die deutsche Delegation gut präsentiert. Und auch die Informationslehrübung Landoperationen 2015 (ILÜ LandOp 2015) im Herbst wirft bereits deutliche Schatten voraus, bei der die 4. Kompanie eine der Schwerpunktkompanien sein wird. 5. Kompanie „Abteilung kehrt“ Von allen Kompanien des Bataillons war es die Fünfte, welche von den in 2015 anstehenden Veränderungen als erste betroffen war. Ihr Auftrag wird es nämlich ab Mitte des Jahres sein, als 2./Panzerbataillon 414 zu einer vollwertigen Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerlehrbataillon 93 Kampfkompanie umzugliedern. Zunächst musste im I. Quartal 2015 allerdings noch die Grundausbildung durchgeführt werden. Doch bereits dafür wurde lediglich der I. Zug herangezogen. Höhepunkt war dabei die Abschlussübung, bei der es unter erschwerten Bedingungen (bei Nacht) galt, diverse Stationen zu bewältigen. Angefangen beim Begegnungsgefecht, über das Lösen vom Feind, der Gewässerüberquerung bis zu Sanitätseinlagen. Für den III. Zug begann bereits die infanteristische Ergänzungsausbildung in Form einer Dienstpostenausbildung (DPA) mit dem Ziel, die ATN Panzerschütze zu erwerben. Im Folgenden fanden erste Einweisungen auf dem Kampfpanzer Leopard 2 A6 statt. Das II. Quartal begann anschließend mit der praktischen Ausbildung. Zu diesem Zweck hat die Fünfte bereits 2 Leoparden übernommen. Seit April wird darüber hinaus auch ein niederländischer Panzerzug dauerhaft am Standort untergebracht und in die Ausbildung integriert. Dieser soll im Laufe des Jahres die Keimzelle einer aufwachsenden niederländischen Panzerkompanie im neu aufzustellenden Panzerbataillon 414 in BERGEN bilden, sofern dies politisch ratifiziert werden wird. Als erstes Übungsvorhaben im künftigen Aufgabenbereich haben die Männer und Frauen von Hauptmann Hoffmann ein PzSchießen im Rahmen eines bilateralen Ausbildungsprogramms mit Singapur im Mai auf dem TrÜbPl BERGEN durchgeführt. Im Zuge der Brigadegefechtsübung „HEIDESTURM“ wird die Gestellung von zwei Infanteriegruppen als Sicherung des Gefechtsstandes erfolgen. Feierliches Gelöbnis – Der Vorhang fällt… Zum vorerst letzten Mal war das Panzerlehrbataillon 93 am 12. März Gastgeber und die Frhr. v. Boeselager-Kaserne Veranstaltungsort eines Feierlichen Gelöbnisses. Auch dieses Mal waren wieder sämtliche Grundausbildungskompanien der Verbände des Gelöbnisverbund NORD vertreten und so legten insgesamt über 500 Berufsanfänger der 5./ Panzerlehrbataillon 93, der Rekrutenkompanie 1 Fallschirmjägerregiment 31, der 8./Fernmelderegiment 1 sowie der 3./Panzerbataillon 33 ihr Treuebekenntnis ab. Geländeeinweisung der singapurischen Delegation unter Führung des Verteidigungsministers durch den Bataillonskommandeur Das Schwarze Barett Nr. 53 Bereits im Vorfeld des eigentlichen Gelöbnisses wurde eine breite Palette an Unterhaltung für die über 1.500 angereisten Verwandten und Freunde der zu vereidigenden Kameraden geboten. So wurden einerseits sämtliche im Panzerlehrbataillon 93 vorhandenen Handwaffen sowie das wichtigste Großgerät aller beteiligten Verbände in Form einer statischen Waffenschau präsentiert. Hierbei standen den Interessierten überall fachkundige Bediener als Ansprechpartner bei technischen Fragen rund um „ihr“ Gerät zur Seite. Zum anderen wurde erneut die stets als Höhepunkt wahrgenommene dynamische Waffenschau mit dem ungleichen „Duell“ Kampfpanzer Leopard 2 gegen herkömmliches Auto vorgeführt. Eindrucksvoll vermittelte dieser so seine geballte Kraft und Unverwüstlichkeit, welche die Zuschauer in Staunen versetzte. Darüber hinaus bot sich die wohl für die meisten Anwesenden einmalige Gelegenheit, einem Feldgottesdienst beizuwohnen sowie die Verpflegungseinnahme aus der im Volksmund bekannten „Gulaschkanone“ zu erleben. 59. Aufstellungstag In diesem Jahr jährte sich die Aufstellung unseres Bataillons zum mittlerweile 59. Mal. Und wie es sich im Laufe der Jahre bewährt hat, wurde dieser besondere Tag am 17. April einmal mehr im würdigen Rahmen zelebriert. Zunächst fand der Bataillonsappell erstmalig in Verbindung mit dem Totengedenken statt. Nach der einleitenden „Geburtstagsrede“ des Bataillonskommandeurs, Oberstleutnant Markus, wurden die Namen all der Kameraden verlesen, die sowohl aus den Reihen der ehemaligen, als auch der aktiven Bataillonsangehörigen seit dem letzten Aufstellungstag verstorben sind. Im Anschluss hielt die angetretene Formation zum Trompetenklang „Ich hatt‘ einen Kameraden“ inne. 57 Verbände Nachdem am Nachmittag die traditionelle „Kommandeurs-Runde“ stattgefunden hatte, fanden sich neben den Offizieren des Bataillons auch das Führerkorps sowie die geladenen Gäste im Hof Roth ein. Dieser war in tagelanger und liebevoller Detailarbeit durch die 3. und 4. Kompanie für diesen Anlass hergerichtet worden. Dem Vorsitzenden des Freundeskreises Panzerlehrbataillon 93, Herrn Oberst a.D. Schulze-Büttger, war es vorbehalten, insgesamt sechs neue Kameraden, darunter auch den niederländischen Verbindungsoffizier, Major Sievers, in die Reihen der Mitglieder aufzunehmen. Seinen Ausklang fand dieser Tag schließlich in gemütlicher Atmosphäre bei Zigarren und Whisky in einem extra dafür zu einer Lounge eingerichteten Zelt, begleitet vom regen Gedankenaustausch zwischen Aktiven und Ehemaligen. Personalveränderungen Neben den bereits erwähnten Verabschiedungen im Rahmen des Jahresabschlussappells gab es einige weitere Wechsel. Den ersten und zugleich einschneidensten nahm der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Markus am 11. Februar vor; er verabschiedete seinen bisherigen Stellvertreter Herrn Major Steuernagel, der fortan die Geschicke im Panzerbataillon 203 in Augustdorf als neuer stellvertretender Bataillonskommandeur maßgeblich mit beeinflussen wird. Am 01. April wurde der bisherige Kompaniechef der 2. Kompanie, Hauptmann Schmidt R., von seinem Kommando entbunden, um seine Folgeverwendung im Schießübungszentrum Panzertruppe in Munster anzutreten. Gleichzeitig wurde der S4-Stabsoffizier, Hauptmann Mattern, nach gerade einmal einem Jahr aus dem Bataillon verabschiedet. Er wird zunächst für ein halbes Jahr zum Sprachenlehrgang 58 kommandiert, ehe er an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg Teilnehmer des Lehrgangs für Generalund Admiralstabsdienst National sein wird. Die erste Truppenverwendung nach ihrem abgeschlossenen Offizierlehrgang Teil 3 traten am 02. Februar die Oberleutnante Christoph Fojcik, Michael Geyer, Felix Köster und Martin-Ulrich Westermann (zuvor Ausbildungszentrum Munster) an. Die Aufgaben des stellvertretenden Bataillonskommandeurs übernahm am 11. Februar der bisherige S3-Stabsoffizier Major Mertke, der gleichzeitig bis Mitte April auch weiterhin in seiner vorherigen Funktion tätig war. Diese Doppelbelastung endete, als der Bataillonskommandeur am 13. April den neuen S3-Stabsoffizier, Major Rieß (zuvor KpChef Stabskompanie 1. Panzerdivision), im Verband begrüßte. Zwei Wochen zuvor hatte am 01. April der neue Kompaniechef der 2. Kompanie, Hauptmann Carsten Oberländer (zuvor Universität d. Bundeswehr HH), das Kommando über die „Zwote“ übernommen. Neuer S4-Stabsoffizier wurde der bisherige Technische Stabsoffizier Oberstleutnant Schirpke, der bis auf weiteres beide Bereiche in Personalunion wahrnimmt. Schlussendlich übernahm vertretungsweise Oberleutnant Tina Behnke (zuvor Aufklärungslehrkompanie 90) die Führung der 5. Kompanie für den Zeitraum vom 02. Februar bis zum 06. März. Ausblick In großen Schritten rückt der Schwerpunktauftrag des Bataillons für dieses Jahr, die Brigadegefechtsübung „HEIDESTURM“, näher. Erstmalig seit dem letzten Übungsvorhaben ähnlicher Größenordnung „ALLERBLOCK“ in 2013 werden 7 voll aufgestellte Panzerzüge in einer Gefechtsgliederung von zwei Panzerkompanien plus zwei Panzergrenadierkompanien daran beteiligt sein. Unterstützung wird dabei von der 3./Panzergrenadierlehrbataillon 92 aus MUNSTER, sowie der 3./Panzergrenadierbataillon 411 aus STALLBERG kommen. Beginnend ab Ende Mai erfolgt der Eisenbahntransport nach GRAFENWÖHR, wo zunächst im Rahmen des Gefechtsverbandes im scharfen Schuss geübt wird. Nach einer Woche wird Getreu dem Panzermotto „Raum nehmen, Feind zerschlagen, Entscheidung herbeiführen“ stößt ein PzZg im winterlichen Gelände auf MUNSTER-NORD vor Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerlehrbataillon 93 erneut per Eisenbahntransport nach LEHNIN verlegt. Von dort aus werden sämtliche Kräfte im Landmarsch zunächst in den Raum KLIETZ verlegen. Dabei wird durch Pionierkräfte der Übergang über die HAVEL und die ELBE gewährleistet werden. Anschließend wird der Landmarsch Richtung Gefechtsübungzentrum Heer (GefÜbZ (H)) in LETZLINGEN fortgesetzt. STURM“ geprägt sein. Hierzu wird sich das Panzerlehrbataillon 93 erneut auf das SchÜbZ PzTr abstützen. Das Jahr wird schließlich mit der vermutlichen Prüfung nach § 78 BHO enden, bevor im Jahr 2016 die Technische Materialprüfung (TMP) ins Haus steht. In den ersten beiden Juniwochen wird der gesamte Gefechtsverband in der Operationsart Angriff beübt, bevor Mitte Juni die Rückverlegung an die jeweiligen Heimatstandorte erfolgt. Die 4. Kompanie wird im Anschluss an den „HEIDESTURM“ für weitere 2 Wochen im GefÜbZ (H) verbleiben und einen Durchgang des MechBtl 45 (NLD) verstärken. Mit dem III. Quartal wird die Umgliederung des Panzerlehrbataillons 93 nach und nach zu vollziehen sein, von der schwerpunktmäßig der Stab, die 1. Kompanie und die Grundausbildungskompanie (5./-) betroffen sein werden. Während die beiden erstgenannten Bereiche vornehmlich personell aufwachsen werden, wird letztgenannte zu einer Panzerkompanie umgegliedert und zunächst bei PzLBtl93 verbleiben, bevor sie im aufzustellenden Panzerbataillon 414, vermutlich in BERGEN, eingegliedert wird. Im September / Oktober hat PzLBtl 93 im Rahmen der ILÜ LandOp 2015 die Federführung für die Station „Landstreitkräfte im Einsatz“, welche Kräfte größer als eine Panzerkompanie binden wird. Mit einer weiteren Kompanie wird das Bataillon die Station „Gefechtsschießen“ unter der Federführung PzGrenLehrBtl 92 unterstützen. Das IV. Quartal wird im Schwerpunkt vom Halten der gewonnenen Ausbildungshöhe im Rahmen „HEIDEDas Schwarze Barett Nr. 53 59 Verbände Panzerbataillon 104 Regional verwurzelt – weltweit in den Einsatz! Autor: Hptm Christian Graeser, KpChef 4./PzBtl 104 E ine Vielzahl an Aufträgen, aber ein klares Ziel! Das Panzerbataillon hat nach erfolgreicher „Zertifizierung“ als gepanzerter Gefechtsverband und mit dem Ende des Nachlaufs der Brigadegefechtsübung „Grantiger Löwe 2015“ in BERGEN im Februar dieses Jahres einen Schwerpunktwechsel durchgeführt. Für das Bataillon und die Einheiten liegt nun der Fokus nicht mehr alleine auf Ausbildung am und mit dem Kampfpanzer, sondern auf der Einsatzvorbereitung und -durchführung für verschiedene Kontingente und Länder. So wird das Bataillon beginnend im Juli dieses Jahres etwa 200 Soldaten in den KOSOVO, zur European Training Mission Mali (EUTM), zu Resolute Support Mission (RSM) nach AFGHANISTAN entsenden oder mit Soldaten als Reserve- und Eingreifkräfte, als Teil der Operational Reserve Forces (ORF), in Deutschland bereit stehen. Die letzten Soldaten werden voraussichtlich 60 im März 2016 dann wieder aus dem Einsatz zurückkehren. Parallel zu den Vorbereitungen für die Einsätze und einsatzgleichen Verpflichtungen erhält das Bataillon mit einer Einheit die Panzerexpertise weiter aufrecht, bildet den Nachwuchs an Führern und Soldaten aus und führt einen Durchgang zur Ausbildung von Richtschützen aus allen Teilen der Panzerbrigade 12 an der Fernbedienbaren Lafettierten Waffenstation (FLW) 100/200 sowie eine Ausbildung von polnischen Panzersoldaten in Zugstärke auf dem Kampfpanzer Leopard 2A 5 durch. Die enge Verbindung und auch Zusammenarbeit mit regionalen Stellen und Partnern wird weiterhin intensiv gepflegt. So folgte z.B. ein Großteil des Stadtrates von PFREIMD der Einladung des Kommandeurs und verbrachte einen Nachmittag in der Kaserne. Dabei wurden den Lokalpolitikern Strukturen, Abläufe, Vorhaben und auch Material „ihres“ Bataillons vorgestellt und sie hatten die Möglichkeit, ihre Fragen über die Bundeswehr oder Soldaten im Allgemeinen und im Speziellen über die 104er aus PFREIMD beantwortet zu bekommen. Auch der von Kamerad- und Freundschaft geprägte Austausch mit unserem Patenverband der US-Streitkräfte in VILSECK, dem 3. Schwadron des 2. Stryker Cavalry Regiment, wurde trotz dreimonatiger Abwesenheit im Rahmen der Operation „Atlantic Resolve“ in den baltischen Ländern, welche auch in der deutschen Presse ein Echo gefunden hat, aktiv gelebt und weiter gefestigt. Rückschau der Einheiten Stab und Stabszug Die Umgliederung im Rahmen der Reform HEER2011 schloss das Bataillon mit der Aufstellung des Stabszuges am 28.11.2014 ab. Der Stabszugführer, unterstützt von einem erfahrenen Unteroffizier mit Portepee Besuch Stadtrat am 25.03.2015 Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 104 Aufstellung Stabszug PzBtl 104 am 28.11.2014 als Innendienstleiter und einem Stabsdienstsoldaten, ist seitdem verantwortlich für die Führung, Ausbildung und Erziehung aller Unteroffizier- und Mannschaftsdienstgrade, die in den jeweiligen Stabsabteilungen ihren Dienst leisten. Es entstand somit eine neue Einheit mit eigener Disziplinarund Beurteilungsbefugnis und Vertrauenspersonen. Somit wurden diese Soldaten komplett aus der 1. Kompanie herausgelöst. Nichtsdestotrotz ist der Stabszug vor allem im Hinblick auf bestimmte Ausbildungsvorhaben, wie z.B. Training für und Ablegen der IGFLeistungen, weiterhin auf die Unterstützung der 1./- angewiesen. Auch personell haben sich in den letzten Monaten Veränderungen auf Schlüsseldienstposten ergeben. So wechselte der S3-Staboffizier Major Alexander Brundisch und übergab seinen Dienstposten Ende Januar 2015 an Major Jörg Wenger und wurde an das Ausbildungszentrum MUNSTER versetzt. Der zwischenzeitlich vakant gewordene Dienstposten des S4-Staboffiziers wurde durch Oberstleutnant Holger Backhaus vom Logistikkommando der Bundeswehr wieder neu besetzt. Auch der Technische Stabsoffizier, Oberstleutnant Klaus-Peter Laackman, wurde Anfang dieses Jahres ins LogBtl 472 nach KÜMMERSBRUCK versetzt. Ihm folgte Hauptmann Ernst Lucas Das Schwarze Barett Nr. 53 von der 3./LogBtl 131 aus GOTHA als Technischer Offizier nach PFREIMD. Ebenfalls stellen sich auch einzelne Soldaten des Stabes darauf ein, die diversen Einsatzverpflichtungen des Bataillons, wie z.B. im Rahmen RSM, zu alimentieren. Es gilt weiterhin in enger Zusammenarbeit mit dem Schlüsselpersonal vom GebPzBtl 8 (ta) die Aus- und Weiterbildung der beorderten Reservisten voran zu treiben und die partnerschaftliche Verbindung zur Region zu pflegen. Alle Vorhaben werden durch Führerausbildungen begleitet. Im Sinne der Bereichsanweisung „Ausbildung und Übung im Heer“ des Inspekteur des Heeres steht dabei vor allem die taktische Ausbildung auf allen Führungsebenen und die Arbeit auf und mit dem Bataillonsgefechtstand im Vordergrund. Im Dezember soll die Führerweiterbildung im Rahmen Der AVZ PzBtl 104 beim Vorbereiten der Aufklärungsdrohne ALADIN im GefÜbZ (H) einer SIRA (Simulationssystem zur Unterstützung von Rahmenübungen) – Übung in HAMMELBURG ihren Höhepunkt finden. Ziel während dieser Woche wird es sein, das im Laufe des Jahres erworbene und vertiefte Wissen in verschiedenen Situationen und Abschnitten, wie z.B. der Beurteilung der Lage (BdL) im laufenden Gefecht oder der Durchführung von Geländeorientierungen in die Praxis umzusetzen. 1./ PzBtl 104 Für die 1./- lautet der Auftrag wie immer: Unterstützen in allen Bereichen. Von der Gefechtsstandausbildung über Vorbereitung und Durchführung der Technischen Materialprüfung (TMP) bis zur Unterstützung der Kompanien auf Übungsplätzen im Rahmen (FLW)Panzer- oder einsatzvorbereitender Ausbildung. Die 1./- stellt jeweils auftragsbezogen stets ein Unterstützungspaket ab und ist somit ein Eckpfeiler und Garant der meisten Vorhaben des Bataillons. Losgelöst davon ist aber der Einsatz des Aufklärungs- und Verbindungszuges (AVZ) im Rahmen einer niederländischen Gefechtsübung im Gefechtsübungszentrum Heer (GefÜbZ (H)) Ende letzten Jahres zu betrachten. Unser AVZ war zunächst in der niederländischen 11. Luchtmobiele (dt.: luftbewegliche) Brigade und im Anschluss zusammen mit der 2./PzBtl 104 im 45. Pantserinfanteriebataljon (dt.: Panzerinfanteriebataillon, vgl. mit Panzergrenadierbataillon) der 43 Gemechaniseerde (dt. Übersetzung: Mechanisierten) Brigade integriert. Er klärte im Brigade-, wie auch im Bataillonsrahmen dem Angriff voraus auf. Die Aufklärungsleistung des AVZ war sehr hoch und der Schlüssel zum erfolgreichen Nehmen des Angriffszieles. 61 Verbände Für unseren AVZ war dieser Übungsdurchgang aufgrund der engen Integration in niederländische Verbände, der aktiven Einbindung in einem für uns fremden Führungsprozess und der durchgängigen Kommunikation in englischer Sprache ein enormer Erfahrungsgewinn. 2./ PzBtl 104 Am Ende des letzten Jahres und zu Beginn 2015 konnte die 2./- an zwei herausgehobenen Übungsvorhaben ihr Können unter Beweis stellen. Wie bereits angeklungen, kämpfte die Kompanie im Dezember 2014 im GefÜbZ (H) in der LETZLINGER HEIDE als deutsche Panzerkompanie und war dabei dem 45. Pantserinfanteriebataljon aus den NIEDERLANDEN unterstellt. Dabei wurde ein eigener Panzerzug an eine niederländische Kompanie abgegeben und von unseren Verbündeten ein Panzerinfanteriezug und ein Sanitätstrupp aufgenommen. Höhepunkte der Übung waren die beiden Bataillonsgefechtsübungen. Auftrag der 2./- war es hierbei, der im Schwerpunkt angreifenden niederländischen Panzerinfanteriekompanie zu folgen, um dann das Angriffsziel des Bataillons zu nehmen. Die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Bataillon verlief nahezu reibungslos und folglich konnten auf jeder Ebene der Kompanie wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Mit dem „Grantigen Löwen“, bei dem die Kompanie verstärkt, aber reinrassig zumeist im Schwerpunkt des Gefechtsverbandes eingesetzt war, endete vorerst die Panzerausbildung. Es galt nun zusammen mit der 3./GebPzBtl 8 die Kräfte für den Einsatzauftrag als ORF-Kompanie zu stellen (s.u.). Darüber hinaus stellen sich die wenigen in der Kompanie verbleibenden Soldaten 62 Übungsvorhaben mit dem 45. Pantserinfanteriebataljon – im Hintergrund Leopard 2 A6 darauf ein, weitere Vorhaben und Aufträge des Bataillons zu unterstützen bzw. zu übernehmen. Ziel ist es, nach Rückunterstellung der Kräfte erneut im Januar 2016 mit der Panzerausbildung zu beginnen. 3./ PzBtl 104 Nach der Rückunterstellung des Panzerzuges von der 4./- im Rahmen der Nachbereitung zum „Grantigen Löwen“ nimmt die Kompanie auf dem Gebiet der Panzerausbildung wieder Fahrt auf, um im Laufe des Jahres für alle Züge die Ausbildungshöhe „Der verstärkte Panzerzug“ im scharfen Schuss zu erreichen. Um dies zu gewährleisten und um den personellen Aufwuchs auch perspektivisch – nicht nur für die Kompanie, sondern auch bataillonsintern – sicherzustellen, Kampfpanzer Leopard 2 A6 der 3./PzBtl 104 bei der statischen Waffenschau im Rahmen der IDSM 2015 führt die 3./- eine Dienstpostenausbildung von Richt- und Ladeschützen durch. Diese findet im Juni mit dem ersten Schießen der neuen Richtschützen auf dem Truppenübungsplatz (TrÜbPl) BERGEN ihren Höhepunkt. Für die kommenden Monate ist somit die Dritte der Träger der Panzerexpertise in PFREIMD. Darüber hinaus unterstützte die Kompanie öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen der Bundeswehr durch statische Waffenschauen oder auch durch Wahrnehmung von Besuchergruppen, wie z.B. Schulklassen. Herauszuheben ist dabei besonders die Unterstützung der Internationalen Divisionsskimeisterschaft (IDSM) 2015 der Division SÜD im Bayerischen Wald. Darüber hinaus betreut die Kompanie ebenfalls vier junge Offizieranwärter in ihrem Truppenpraktikum, die Teilnehmer der Offiziere im Studium an den TSK-Infotagen und einen Hauptmann der brasilianischen Panzertruppe im Rahmen der Militärischen Ausbildungshilfe (Praktikum Einheitsführer PzTr). So blickt die Dritte einem abwechslungsreichen, aber sicherlich auch fordernden Jahr 2015 mit und auf unserem Großgerät entgegen! Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 104 4./ PzBtl 104 Die Vierte hat ebenfalls zwei Ausbildungshöhepunkte mit dem Großgerät um den Jahreswechsel hinter sich gebracht. Wie in der letzten Ausgabe des Schwarzen Baretts bereits angeklungen, verbrachte die Kompanie im Rahmen der US-Übung „Combined Resolve III“ als Teil eines US-Gefechtsverbandes, dem 2-12 Cavalry Bataillon der 1st Cavalry Division aus Fort HOOD in TEXAS, zwei Wochen auf dem TrÜbPl GRAFENWÖHR. Im Rahmen des „Grantigen Löwen“ wurden dann schließlich die für die nächsten Monate vorerst letzten 120mmPatronen erfolgreich verschossen. In erster Linie nur als „Lückenfüller“ alimentierte die Kompanie noch einzelne zu besetzende Dienstposten für die Einsatzgestellung im Rahmen der ORF-Kompanie, als schließlich die politische Entscheidung fiel, dass sich das französische Engagement im Rahmen der European Training Mission (EUTM) MALI reduzieren und sich damit das deutsche Engagement erhöhen wird. Die ehemals durch Franzosen ausgefüllten Dienstposten sollten nun durch deutsche Kräfte nachbesetzt werden. Dies betraf vor allem das Infanterie-Ausbildungskommando in der zentralen Ausbildungseinrichtung des malischen Heeres in KOULIKORO, etwa 60 Kilometer nordostwärts der Hauptstadt BAMAKO. Diese Aufgabe übernimmt nun zum einen Teil mit 20 Soldaten (zumeist Feldwebeldienstgrade) die 4./-, zum anderen Teil die Abteilung OMLT des Stabes der Panzerbrigade 12. Aufgabe wird es sein, den Soldaten und Unterführern der Infanteriekompanien eines malischen Gefechtsverbandes beginnend mit einer Grundausbildung das soldatische Handwerk im Zeitraum von August 2015 bis März 2016 nahe zu bringen. Das Schwarze Barett Nr. 53 Die Vierte mit einem unterstellten mechanisierten Infanteriezug während der USÜbung „Combined Resolve II“ in GRAFENWÖHR Der zweite Einsatzschwerpunkt für die Vierte ist die Gestellung der Hälfte des Sicherungszuges und einzelner anderer Dienstposten im Rahmen der Stabskompanie und des Stabes der KOSOVO-Force (KFOR) vom Oktober 2015 bis Februar 2016 mit ebenfalls etwa 20 Soldaten. Darüber hinaus führte die Kompanie aufgrund ihrer Erfahrungen als Deutsche Einsatzkompanie KFOR im Jahr 2013 die Zusatzausbildung Einsatzvorbereitende Ausbildung für Konfliktverhütung und Krisenbewältigung (ZA EAKK) für die durch das Panzerbataillon 104 zu stellenden Kräfte im Rahmen ORF und hat die Federführung für die Ausbildung von Richtschützen an der FLW 100 und FLW 200 inne. Diese Ausbildung wurde mit Personal aus dem gesamten Bataillon durchgeführt. Dadurch konnten etwa 30 Soldaten aus verschiedenen Verbänden der gesamten Panzerbrigade 12 ihre Qualifikation im scharfen Schuss auf dem TrÜbPl GRAFENWÖHR erwerben. Im Juni 2015 führen die Kräfte der Vierten, welche nicht für den Einsatz geplant sind, für vier Wochen die Ausbildung von etwa 20 polnischen Soldaten am Kampfpanzer Leopard 2 A5 durch. 3./ GebPzBtl 8 Mit der Nachbereitung und Abgabe der Kampfpanzer wurde die Panzerausbildung vorübergehend unterbrochen und sich dem Auftrag als Einsatzkompanie im Rahmen des ORF-Bataillon für den KOSOVO zugewandt. Das Bataillon wird im Schwerpunkt mit Kräften des PzGrenBtl 112 aus REGEN aufgestellt und wird sich ab Mitte Juni 2015 für die Dauer eines halben Jahres im Heimatland bereithalten. Nach der Truppenreduzierung auf dem BALKAN bei EUFOR (European Union Force) und KFOR, wurde diese operative Reserve in Form eines verstärkten Kampftruppenbataillons eingerichtet, um auf Spannungen und Krisen rasch mit durchsetzungsfähigen Kräften reagieren zu können. Somit wuchs die Panzerkompanie mit einstmals 75 Soldaten zur 3./ ORF mit 108 Soldaten – mit Masse aus den Kräften der 2./ PzBtl 104 – auf und begann die Abholpunkte für die weitere Einsatzvorbereitung zu schaffen. Hierbei sind vor allem die ZA EAKK und die CRC (Crowd-Riot-Control) – Ausbildung, sowohl in PFREIMD als auch an der Feldjäger- und Stabsdienstschule in HANNOVER zu nennen. Parallel dazu findet die lehrgangsgebundene Individualausbildung und Vertiefung weiterer einsatzrelevanter Inhalte statt. Abschluss und Höhepunkt dieser Einsatzvorbereitung war der Übungsdurchgang des gesamten ORF-Bataillons im Mai im GefÜbZ (H) sein. Die Kompanie wird sich dann später während der Phase der Rufbereitschaft ständig in Übung halten. Dazu wird die gesamte Kompanie u.a. am Gefechtssimulationszentrum 63 Verbände Heer (GefSimZH) im September in WILDFELCKEN einen Übungsdurchgang mit dem erst zu Beginn dieses Jahres eingeführten, virtuellen 3D-EchtzeitSimulationssystem „Virtual Battlespace 3“ (VBS3) durchführen. Ausblick Es gilt nun vor allem die Einsatzvorbereitung und die Einsätze und anderen Aufträge mit gewohnter Professionalität durchzuführen, aber dabei die Panzerexpertise nicht aus den Augen zu verlieren. Die Kräfte des ORF-Bataillons werden dabei wieder die ersten sein, welche ihren Einsatzauftrag abgeschlossen haben werden. Im März 2016 werden dann 64 Kräfte 3./ ORF bei der ZA EAKK. Links: absitzen vor der Errichtung eines Checkpoints, rechts: Auftreffen auf eine illegale Straßensperre die letzten 104er aus dem EUTM-Einsatz in MALI zurückkehren. Beginnend mit dem nächsten Jahr sollen dann auch wieder mindestens drei Kampfkompanien voll aufgestellt werden, wieder in die Panzerausbildung einsteigen und mittelfristig die Ausbildungshöhe Kompanie erreichen. `s mou gei - `s gait midanand Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 203 Panzerbataillon 203 „Die Hacketäuer“ Et geit fort Vaterland weiter durch. Die Nutzungsfreigabe Leopard 2 A7 durch das Amt für Heeresentwicklung wurde im II. Quartal erteilt, sodass die Multiplikatorenausbildung innerhalb des Bataillons durchgeführt werden kann. Unsere 5./PzBlt 203 führte in bekannter Professionalität ihre letzten beiden Grundausbildungen vor ihrer Auflösung zum 01. Juli 2015 durch. Autoren: Hptm Craig McGrath, S3 Offz u. Stabszugführer (Bild) und Hptm Manfred Ngo, Offz MilNw V orwort Nach erfolgreichem Abschluss des Ausbildungsjahres 2014 und dem Erreichen der Ausbildungshöhe Zug setzte Panzerbataillon 203 „Die Hacketäuer“ nahtlos mit der Ausbildung im Rahmen der Operativen Fähigkeitsforderungen 1 (OFF 1) im Jahre 2015 fort. Der Schwerpunkt im 1. Halbjahr 2015 lag im Erreichen der Ausbildungshöhe der verstärkten Panzerkompanie mit 3./PzBtl 203 und 4./PzBtl 203 sowie der Ausbildung des Stabes in der Arbeit auf dem Gefechtsstand. Die Ausbildung des Bataillonsgefechtsstandes wurde im Rahmen von Bataillonsweiterbildungen, Brigadetaktischen Weiterbildungen sowie der Durchführung des Lippischen Speeres II im Gefechtssimulationszentrum des Heeres in Wildflecken durchgeführt. Parallel führte die 2./PzBtl 203 die Einsatzprüfung des Leopard 2 A7 Das Schwarze Barett Nr. 53 Truppenübungsplatz Klietz Januar – Februar 2015 „Brummbär, ich melde: KURGAN genommen!“ Das Jahr fing für die Hacketäuer an, wie das alte aufhörte! Nach dem erfolgreichen Truppenübungsplatzaufenthalt Oberlausitz, Ende November 2014, kämpften die Panzersoldaten aus Augustdorf vom 24.01. - 06.02.2015 auf dem Truppenübungsplatz Klietz und knüpften an ihre starken Leistungs- und Ausbildungserfolge des vergangenen Jahres an. Der Kompaniechef ist für die Ausbildung seiner drei Panzerzüge verantwortlich. Hauptmann Robert Barth, Kompaniechef der 3./ PzBtl 203 und Hauptmann Christian Lambert, Kompaniechef der 4./ PzBtl 203, zeigten im November letzten Jahres, dass sie ihrer Verantwortung gerecht wurden, indem sie die Voraussetzung für das Schießvorhaben auf dem Truppenübungsplatz Klietz schafften. Jetzt, auf dem Truppenübungsplatz Klietz waren nicht mehr länger die Kompaniechefs für die Planung und Durchführung des Panzerschießens verantwortlich, sondern der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Michael Prestel, persönlich. Es ging nun darum, die Kompanien auszubilden und zu beüben. Das Schießen „Die verstärkte Panzerkompanie im Angriff“, die BK-Üb-5, wurde auf der anspruchsvollen Schießbahn 13 des Truppenübungsplatzes Klietz durchgeführt. Die 3./ PzBtl 203 hatte in der 5. KW den Auftrag den Angriff des Bataillons als vorn im Schwerpunkt eingesetzte Kompanie durchzuführen, die 4./ PzBtl 203 erhielt in der Folgewoche den gleichen Auftrag. Die Stabs- und Versorgungskompanie, unter Führung von Major Christoph Schwier, stellte, in einer schon für die Augustdorfer Soldaten selbstverständlichen Zuverlässigkeit, die Realversorgung des Bataillons auf dem Truppenübungsplatz sicher. Parallel zum Tagesbetrieb der 1./ PzBtl 203 wurden zahlreiche Schießvorhaben (u. a. Granatpistole, Gruppengefechtsschießen, Panzerfaust 3) und die Erfüllung der ersten IGFDaten im Jahr 2015 erfolgreich durchgeführt. Die Planung und Vorbereitung Die Vorbereitungen und Erkundungen begannen weit vor dem eigentlichen Aufenthalt. Die S3-Abteilung, geführt durch Major Swen Schulze-Dasbeck, plante den Aufenthalt und das Schießvorhaben. Hier konnte er auf die Erfahrung des langjährigen S3-Feldwebels, Oberstabsfeldwebel Rüdiger Stricker, zurückgreifen. Bereits bei der ersten Erkundung auf der Schießbahn 13 auf dem Truppenübungsplatz Klietz wurde deutlich, 65 Verbände dass dies eine Herausforderung an die angreifende Truppe werden sollte. Verstärkt wurden die Kompanien durch einen unterstellten Panzergrenadierhalbzug der 2./ PzGrenBtl 212 unter Führung von Oberleutnant Björn Neuer und durch einen auf Zusammenarbeit angewiesenen Pioniererkundertrupp unter Führung von Oberfeldwebel Brinkmann sowie eines Joint Fire Support Teams, geführt von Oberleutnant Dimitri Bakalkin von der 3./ PzArtLehrBtl 325 aus Munster. Leitung an alle: „Übungsbeginn!“ 17:00 Uhr - Übungsbeginn. Die Kompanie erhielt den Auftrag Feldposten zu stellen, um den rückwärtigen Raum zu sichern. Gleichzeitig musste die Kompanie die Versorgung mit Munition, Betriebsstoff und Verpflegung in Form von EPA sicherstellen. Bei Temperaturen in der Nacht von bis zu -8° C war es alles andere als angenehm. Aber mit dem Wissen, dass am folgenden Tag das Erlernte im scharfen Schuss mit dem Geruch von Pulverdämpfen angewendet werden sollte, waren alle Hacketäuer motiviert und vor allem bereit, sich der Herausforderung zu stellen sowie die gegnerischen Kräfte in ihrem Angriffsstreifen zu vernichten oder zum Ausweichen zu zwingen. In der Nacht meldete sich der Aufklärungs- und Verbindungszug (AVZ) unter Führung von Hauptfeldwebel Zdenek Robin Rosenheim ab, um der angreifenden Kompanie vor dem Angriff noch letzte Aufklärungs- und Erkundungsergebnisse über das Gelände im Vorfeld und der Flanke sowie die Lage gegnerischer Kräfte bereitzustellen. Doch der Auftrag wurde früher beendet als geplant. Gegnerische Sicherungskräfte hatten den AVZ bekämpft und Panzerkompanie im Angriff Feuerkampf aus dem Zwischenziel I 66 zum Ausweichen gezwungen. Die gesammelten Aufklärungs- und Erkundungsergebnisse wurden an den Bataillonsgefechtsstand übermittelt und durch Hauptmann Craig McGrath ausgewertet und dem Kompaniechef bereitgestellt. „Feindliche Gefechtsaufklärung abgewiesen!“ 08:07 Uhr – Feuerüberfall des BravoZugs Der Richtschütze des im Feldposten stehenden Leopard meldete: „Feindliche Gefechtsaufklärung!“ Der Zug wurde alarmiert, bezog eilig aber ohne Hast seine Stellungen und vernichtete den Feind mit einem lauten Knall: „3…2…1…Feuer!“ – ein Feuerüberfall von vier Leopard 2A6, wie er im Lehrbuch steht! 08:15 Uhr – Angriffsbeginn Beim Joint Fire Support Team (JFST) wurden die ersten Zielpunkte abgerufen. Mit den ersten Aufschlägen donnerten die Kampfpanzer aus ihrer Deckung und griffen an – Angriff im Breitkeil, A rechts, hier SP, C links, D (PzGren) mit E (PzPi) rechts folgend, B links folgend. Feuer und Bewegung – das dynamische Gefecht! Schon beim Nehmen des Zwischenziels (ZZ) 1, der MYLBERG, wurden zahlreiche gegnerische gepanzerte Fahrzeuge bekämpft und vernichtet! Der Feind wurde überrascht und das ZZ 1 wurde schnell genommen. Nun galt es, den Angriffsschwung zu nutzen und weiter anzugreifen! „Halt, Achtung Minen! Halt, Achtung Minen!“ 08:30 Uhr – ZZ1 „MYLBERG“ genommen Nur wenige Meter weiter in Richtung Angriffsziel und jenseits des MYLBERGs die Meldung über den Kompaniekreis: „Halt, Achtung Minen! Halt, Achtung Minen!“ Eine Minensperre über die gesamte Breite des KompaniegefechtsDas Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 203 streifens wurde aufgeklärt. Dann knallte es rechts, links, vorne und hinten – gegnerisches Steilfeuer! Folgerichtig befahl der Kompaniechef allen Kräften das Ausweichen in die nächste Deckung. 08:40 Uhr – FNAKI (Gefechtsbefehl) Nachdem alle Teile der Kompanie aus dem Bereich des Steilfeuers ausweichen konnten, führte der Kompaniechef eine Beurteilung der Lage durch und meldete seine Absicht an den Kommandeur; genannt „Brummbär“. Parallel dazu arbeitete er umgehend seinen Gefechtsbefehl aus. „D sichert Erkundung und Öffnung der Sperre durch E im rechten Teil unter Überwachung von C, links, und A, rechts, B links folgend. Die Züge gliederten um und bezogen ihre Positionen. Die Panzergrenadiere saßen ab und griffen in Richtung Minensperre an. Dann passierte lange Zeit nichts – so schien es zumindest für die Panzermänner. Die abgesessenen Kräfte warfen die gegnerischen Sicherungskräfte der Sperre und bezogen jenseits der Sperre ihre Stellungen, um die Pioniere bei der Öffnung der Sperre zu sichern. Die Pioniere brachten Schlagladungen an vier aufgeklärten Richtminen an. Nach der Sprengung wurden sofort die Minengassen ausgeschildert und die Schützenpanzer härteten die Stellungen der abgesessenen Panzergrenadiere. So konnte die Kompanie unter eigener Sicherung das Hindernis zügig durchstoßen und sich anschließend wieder schnell „breit“ machen. 10:00 Uhr – Angriffsfortsetzung Nehmen ZZ 2 KURGAN „Joint Fire hier 3.0! Jetzt auslösen Niederhalten auf KURGAN!“ Unter Ausnutzung von Steilfeuer griff die Kompanie nun auf das ZZ 2 KURGAN an. Diese dominierende Höhe war für den weiteren Gefechtsverlauf von elementarer Bedeutung. „Wer die Höhen beherrscht, der beherrscht auch die Täler“. Das Schwarze Barett Nr. 53 Nach diesem alten aber simplen Grundsatz donnerte die Kompanie los um das ZZ 2 KURGAN zu nehmen. Weitere Feindkräfte konnten im Angriff erfolgreich zum Ausweichen gezwungen werden, sodass rasch die Stellungen im Zwischenziel bezogen werden konnten. „Brummbär an alle! Rechter Nachbar meldet Spitzen feindlicher Hauptkräfte im schnellen Stoß Richtung Süd-Osten. Diese in Kürze in unserem Gefechtsstreifen. Absicht unverändert. Feind im Zusammenwirken mit Steilfeuer binden und zerschlagen, um die Voraussetzungen für den weiteren Angriff zu schaffen.“ Die Lageinformation des Kommandeurs beschrieb das, was der S2 Offizier Hauptmann Manfred Ngo in seiner Feindlagebeurteilung bereits vermutet hatte. Der Feind führte frische Kräfte ein und wollte so der bereits angeschlagenen Kompanie seinen Willen aufzwingen. Die Reserve des Bataillons wurde zum Verstärken aktiviert und herangeführt. Für die Besatzungen, die bereits in Stellung waren, beginnt nun ein minutenlanges Feuergefecht mit den Hauptkräften des Feindes. Nach und nach wurde die Munition knapper und die Ablösung herbei gesehnt. Mit Unterstützung der Reserve konnte der Feind erneut abgewehrt werden. Kurz darauf dann die erlösenden Worte auf dem Bataillonsführungskreis „Übungsende, Übungsende!“. Mit dem Abschluss des Gefechtsschießens haben beide Kompanien unter Führung von Hauptmann Barth und Hauptmann Lambert bewiesen, dass sie ihre Kompanien auch im Gefecht hervorragend führen konnten. Dies stellte auch der Brigadekommandeur Brigadegeneral Rohrschneider in seiner Abschlussbesprechung fest. Das Schießen der BK-Üb 5 bildete jedoch nicht den Abschluss der Ausbildung im Rahmen der Operativen Übungsende 11:30 Uhr Übungsende und Auswertung mit Übungsbesprechung 67 Verbände Fähigkeitsforderung sondern war nur ein Zwischenschritt. Für beide Kompanien geht es im Verlauf des Jahres noch in das Schießübungszentrum nach Munster, wo beide erneut auf Herz und Nieren geprüft werden. Gefechtsstandausbildung Lippischer Speer und SIRA Munster Im 1. Halbjahr 2015 standen nicht nur die Kompanien im Fokus. Auch der Bataillonsgefechtsstand, unter Führung des S3 Stabsoffizier Major Schulze-Dasbeck, wurde auf die Probe gestellt. Eingerahmt von Brigadetaktischen Weiterbildungen fand im Februar die Übung Lippischer Speer I im Gefechtssimulationszentrum in Wildflecken statt. Hier wurden zwei verminderte Gefechtsstände mit jeweils einem Stabsoffizier, einem Offizier sowie KORA- und Führungsinformationssystem Heer Bediener abgebildet. Auftrag war es als LOCON (Lower Control – sprich: Leitungsgehilfen) den Brigadegefechtsstand als taktische Elemente im System darzustellen. Die beiden „Teams“ wurden zum einen durch den S3 Stabsoffizier und zum anderen durch den stellvertretenden Bataillonskommandeur, Major Kay-Uwe Steuernagel, geführt. Hier galt es in einer ersten Phase die Grundlagen der Zusammenarbeit auf dem Bataillonsgefechtsstandes einzuüben, um die Voraussetzung für den eigenen SIRA Durchgang im April zu schaffen. Es konnten viele Erkenntnisse gewonnen werden und auch der Umgang mit dem Führungsinformationssystem Heer aufgefrischt werden. Zum bataillonseigenen SIRA Durchgang komme ich noch im Folgenden. SIRA, SchÜbZ, Dynamic Response „Der Tanz auf drei Hochzeiten.“ Der April stand ganz unter dem Zeichen der Ressourcenverwaltung. Gleich drei Übungsvorhaben des Bataillons standen gleichzeitig auf der Agenda. Zum einen 68 wurde die 4. Kompanie im Schießübungszentrum in Munster beübt, die 2. Kompanie, unter Führung des Kompanieführers Oberleutnant Tobias Stumpf, nahm an der Multinationalen Übung „Dynamic Response“ in Österreich teil (Artikel im Anschluss) und zu guter Letzt war ein SIRA Durchgang im Bataillonsrahmen angesetzt. Die Voraussetzungen für den SIRA Durchgang waren dementsprechend als ungünstig zu bewerten. Trotz der ohnehin schon ausgereizten Personaldecke konnte das Bataillon, auch dank der Unterstützung unseres Schwesternbataillons PzGrenBtl 212, der Abt OMLT PzBrig 21 und dem PzArtLehrBtl 325 aus Munster den Durchgang antreten. Wie gewohnt begann der Übungsdurchgang am ersten Tag mit einer Geländebesprechung. Die eingeteilten Führer konnten sich hierbei einen Eindruck über das in der Übung genutzte Angriffsgelände machen und für ihre eigene Operationsführung wichtige Erkenntnisse gewinnen. Parallel dazu wurde der Bataillonsgefechtsstand durch den Fernmeldezug der 1. Kompanie, unter Führung des Fernmeldezugführers Stabsfeldwebel Andreas Ischen, aufgebaut und die SIRA Bediener durch das Ausbildungspersonal am System geschult. Die Erkenntnisse der Geländebesprechung und der daraus resultierenden Operationspläne der Kompaniechefs bildeten die Grundlage für den Gefechtsstand den finalisierten Befehl Nr. 2 für den Angriff zu erstellen. Die Erstellung des Befehls wurde unter Nutzung des Führungsinformationssystem Heer durchgeführt. Eine lange Nacht stand dem Gefechtsstandpersonal bevor. Gegen 23:00 Uhr war es soweit, der Bataillonsbefehl für den Angriff wurde durch den Kommandeur, Oberstleutnant Michael Prestel, für gut befunden und die Befehlsausgabe am folgenden Tag konnte vorbereitet werden. Als Dienstaufsicht bei der Befehlsausgabe waren zum einen der stellvertretende Brigadekommandeur Oberst Zeyer und der Kommandeur der 1. Panzerdivision Generalmajor Langenegger vor Ort. Sie überzeugten sich von der akribischen Vorbereitung und gaben Hilfestellungen zur Verbesserung. Die beiden folgenden Tage standen ganz im Zeichen der Operationsführung. Das simulierte Gefecht war im vollen Gange und im Bataillonsgefechtsstand, der sich außerhalb des SIRA Stützpunktes befand, begann die Arbeit. In kürzester Zeit wurden Lagemeldungen der Kompanien aufgenommen und in die Karte eingearbeitet. Parallel wurden über das Führungsinformationssystem Heer Lagemeldungen des Bataillons an die Brigade weiter geleitet. Trotz der sehr heterogenen Zusammenstellung des Bataillons (Kompanien wurden durch Stellvertreter geführt) konnte kaum ein Qualitätsverlust in der Ausbildung festgestellt werden. Auch die Tatsache, dass der Bataillonsgefechtsstand in seiner Konstellation so das erste Mal komplett beübt werden konnte, tat der Sache keinen Abbruch. Als Fazit ließ sich festhalten, dass trotz der widrigen Umstände das Ausbildungsziel des Kommandeurs erreicht wurde und die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Brigadeübung Lippischer Speer II geschaffen wurden. CALFEX „Dynamic Response“ Österreich Vom 12. April bis zum 25. April 2015 hatte das Panzerbataillon 203 FF für die Panzerbrigade 21 ein Schießen verbundener Waffen der 3. Panzergrenadierbrigade der österreichischen Streitkräfte auf dem Truppenübungsplatz ALLENSTEIG in Niederösterreich zu unterstützen. Die Übung CALFEX diente dazu, eine internationale Task Force im scharfen Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 203 Schuss in der Verzögerung und dem Angriff im Zusammenwirken mit Artillerie und Luftnahunterstützung zu beüben. Neben dem deutschen Anteil war eine tschechische Kompanie mit 7 Schützenpanzern BVP-2 und 4 Kampfpanzern T-72 beteiligt. Der eigenen 2. Kompanie, die die Panzerexpertise darstellte, wurden dem Panzerbataillon 203 aus den Verbänden der PzBrig 21 ein Panzergrenadierzug vom Panzergrenadierbataillon 212, ein Spähtrupp auf FENNEK von der Aufklärungskompanie 210 sowie eine Panzerpioniergruppe, ein Minenräumpanzer KEILER und ein Brückenlegepanzer Biber des zukünftig zur PzBrig 21 gehörenden Panzerpionierbataillons 1 aus Holzminden unterstellt. Die Federführung für die logistische Versorgung hatte das Panzerbataillon 203. Die personelle Besetzung des Versorgungspaketes wurde durch die Beteiligung aller Kompanien des Panzerbataillons 203, der unterstellten Bereiche und des Logistikbataillons 7 sichergestellt. Hier bereits vorab ein Lob an alle Beteiligten logistischen Kräfte, die durch unermüdlichen Einsatz und hohe Qualifikation dazu beigetragen haben, dass die Einsatzbereitschaft und die Versorgung immer auf höchstem Niveau blieb. Nach den ersten Koordinierungsbesprechungen im IV. Quartal 2014 und im I. Quartal 2015 sowie einer vorzeitigen Verlegung des Großgerätes und der Großgerätereserve verlegten die Kräfte unter Führung des stellvertretenden Bataillonskommandeurs Panzerbataillon 203 auf den Truppenübungsplatz ALLENSTEIG. Nach der Ankunft wurden die DEU Kräfte den jeweiligen AUT Kompanien „unterstellt“. Mit einer Ausnahme: Die Pionierkräfte blieben direkt unter Federführung des Bataillonskommandeurs der MN Task Force. Nach dem Bezug Das Schwarze Barett Nr. 53 der Unterkünfte (die nicht dem Standard der Truppenunterkünfte z.B. auf dem TrÜbPl Bergen entsprechen) und den üblichen notwendigen Einweisungen und Belehrungen begann die Übung mit der Welcome Ceremony und der Begrüßung der MN Task Force durch den Brigadekommandeur der 3.(AUT) Panzergrenadierbrigade. Die erste Woche war geprägt durch Anschießen, Befehlsausgaben, Geländebegehungen und sonstige Vorbereitungen. Insbesondere die Sicherheitsorganisation ist bei drei teilnehmenden Nationen eine Herausforderung und hat gelegentlich dazu geführt, dass taktische Grundsätze nicht immer so zum Tragen kommen wie gewünscht. Bei einem Schießen verbundener Waffen dieser Größe ist dies aber auch in Deutschland nicht immer umsetzbar. Das folgende Wochenende war insbesondere für die deutschen Kräfte eine neue Erfahrung. Aufgrund von knappen Haushaltsmittelressourcen verlegen die Kräfte des AUT Bundesheeres am Wochenende vom Truppenübungsplatz zumeist nach Hause, da die Mittel für Überstunden nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen. Der Faktor Zeit und die Ressource Haushaltsmittel für Überstunden muss in der Übungsplanung als zusätzliche Variable mit berücksichtigt werden. Die DEU Kräfte hatten also das Wochenende zur freien Verfügung. Neben technischem Dienst nutzte die Mehrzahl die Möglichkeit für einen Besuch in der österreichischen Hauptstadt Wien, eine beeindruckende Stadt mit hoher Lebensqualität. Der Ausflug nach Wien wurde zusätzlich durch das freiwillige Engagement eines österreichischen Unteroffiziers bereichert, der fachlich hochversiert sowohl die Geschichte der Stadt als auch einige Besonderheiten zu erklären verstand. Die zweite Woche lag im Zeichen der scharfen Durchgänge. Während die Aufklärungskräfte den Schwerpunkt ihres Auftrages in der Verzögerung hatten, begann die große Stunde der Kräfte des Panzerbataillons 203 sowie der Panzergrenadiere und der Pionierkräfte beim Gegenangriff. Sehr gutes taktisches Verhalten, großes Treffgenauigkeit durch die DEU Kräfte der gepanzerten Kampftruppen, sowie die Fähigkeiten unserer Pioniere haben hier wesentlich zum Erfolg des Gefechtsschiessens der MN Task Force beigetragen. In den Gefechtsschiessen waren neben den multinationalen Panzer-, Panzergrenadier- und Aufklärungskompanien auch noch Kräfte der AUT Artillerie und Luftunterstützungskräfte in Form von Hubschraubern und Kampfflugzeugen integriert. Für die DEU Panzerkräfte waren auf dem Truppenübungsplatz ALLENSTEIG die Zielentfernungen oder die Aufklärung kein Problem, wohl aber das sumpfige und durchschnittene Gelände stellte insbesondere die Kraftfahrer vor Herausforderungen, die sie aber bravourös meisterten. Abschluss der Übung im scharfen Schuss war der Distinguished Visitors Day (DVD) mit hoher militärischer und politischer Präsenz, an der Spitze der österreichische Verteidigungsminister. Hier wurde die Komplexität eines Gefechtes in allen drei Dimensionen auf verkürztem Raum eindrucksvoll dargestellt. Die ca. 1000 Besucher waren nicht nur begeistert, sie wurden auch von den Fähigkeiten gepanzerter Kräfte im multinationalen Verbund überzeugt. Nach der Verabschiedung durch den Brigadekommandeur der 3. AUT Panzergrenadierbrigade am nächsten Tag verlegten alle DEU Kräfte ohne Ausfälle zurück in die Heimatstandorte. Zusammenfassend war die Übung in Österreich in vielen Dingen lehrreich. 69 Verbände Sie hat uns gezeigt, dass sich die Bundeswehr materiell, besonders aber auch die militärischen Fähigkeiten unserer Soldaten auf allen Ebenen im multinationalen Vergleich in keiner Weise verstecken müssen. Multinationale Übungen zeigen uns aber auch immer wieder, dass Armeen verschiedener Nationen unterschiedliche Lösungswege in der Auftragserfüllung gehen. Dies regt jeden dazu an, eigene Lösungswege zu überdenken oder sich bestätigt zu fühlen. Ein guter Truppenübungsplatzaufenthalt, der den Horizont aller Teilnehmer erweitert hat. Der Augustdorfer Soldatentag 2015 Neben den bereits genannten Ausbildungsvorhaben des Bataillons stand noch ein weiteres Großereignis an – der Augustdorfer Soldatentag 2015. Am 09. Mai lud der Brigadekommandeur Brigadegeneral Rohrscheider, zum wiederholten Male zum Augustdorfer Soldatentag ein. Bei gutem Wetter ließen es sich knapp 31.000 Besucher nicht nehmen, einen Einblick in den Soldatenalltag zu gewinnen. Unter den Besuchern befanden sich viele Angehörige und Freunde der Soldaten, Ehemalige und Bekannte der Einheiten der Brigade und Vertreter der Patengemeinden. Der hohe Besucherandrang stellte die Organisatoren vor so manch logistische Herausforderung. Nichts desto trotz boten die verschiedenen Vorführungen und Ausstellungen für jeden Gast etwas. Die Kräfte des Panzerbataillons 203 presentierten unter Leitung der 3. Kompanie und Unterstützung durch die 1. Kompanie eine dynamische Waffenschau mit den Fahrzeugen des Bataillons. Besonderes Highlight war das Überrollen eines Zivilautos zum Abschluss der Vorführung. Unsere 1. Kompanie bot ein eigenes Bataillonsbiwak an, welches zum gemütlichen Beisammensein einlud. 70 OTL Prestel gratuliert Rekrutenabordnung Aus Sicht des Bataillonskommandeurs war auch dieser ereignisreiche Tag ein voller Erfolg. Letztes Feierliches Gelöbnis Am 29. Mai 2015 richtete das Panzerbataillon 203 „Die Hacketäuer“ federführend für den Gelöbnisverbund Mitte das Feierliche Gelöbnis in der GFM-Rommel-Kaserne in Augustdorf aus. Knapp 450 Rekruten des Heeres, der Streitkräftebasis und des Sanitätsdienstes aus den Bundeswehrstandorten Ahlen, Augustdorf und Höxter und ca. 1.300 Angehörige, Freunde und Gäste nahmen an dem Zeremoniell teil. Für die 5. Kompanie des Panzerbataillons 203 und ihrem Kompaniechef Hauptmann Eike Schulz war es in diesem Quartal nicht einfach „nur“ ein Feierliches Gelöbnis sondern das letzte Feierliche Gelöbnis für Rekruten des Panzerbataillons 203. Die Kompanie wird zum 30. Juni 2015 aufgelöst, um im Zuge der Neuausrichtung des Heeres am 01. Juli 2015 als eine Panzerkompanie des Panzerbataillons 414 neu aufgestellt zu werden. Am 26. Juni wird anlässlich der Umgliederung ein Bataillonsappell durchgeführt. Ab dem 01. Juli besteht das Panzerbataillon 203 somit nur noch aus vier Kompanien. Personalveränderungen Wie gewohnt gab es im ersten Halbjahr einige Personalveränderungen im Panzerbataillon 203. Zum einen verließ der stellvertretende Bataillonskommandeur OTL Alexander Müller-Cramer das Bataillon. Er wechselte in das Amt für Heeresentwicklung. Sein Nachfolger wurde Major Kay-Uwe Steuernagel, zuvor stellvertretender Bataillonskommandeur Panzerlehrbataillon 93. Des Weiteren verließ der Truppenversorgungsstabsoffizier Major Daniel Ridderbusch im April das Bataillon und leistet nun seinen Dienst im Logistikkommando in Erfurt. Sein Nachfolger wurde Hauptmann Stübner von der GebJgBrig 23 Abteilung OMLT. Eine große Veränderung musste die 2. Kompanie hinnehmen. Hier verließen gleich zwei Offiziere die Kompanie und auch das Bataillon. Der Kompaniechef Hauptmann Mathias Weishäupl wechselte auf den Kompaniechefdienstposten der 1. Panzergrenadierbataillon 212. Zudem verließ der Zugführer des I. Zuges Oberleutnant Tobias Stumpf die Kompanie, er übernimmt die 2. Kompanie des Panzerbataillons 104 in Pfreimd. Zuwachs bekam das Bataillon durch Hauptmann Philipp Oelmann, er tritt die Nachfolge von Hauptmann Weishäupl als Kompaniechef der 2. Kompanie an. Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 203 Bild links: Kompanieübergabe 2. Kp von Hptm Weishäupl an Hptm Oelmann Bild rechts: Beförderung zum OSF d.R. Minnich (ehem. KpFw 5./-) Ausblick für das 2. Halbjahr 2015 Nach Abschluss der Sommerpause muss sich das Panzerbataillon 203 schweren Herzens von der 5. Kompanie trennen. Im Zuge der Umstrukturierung wird die 5. Kompanie aufgelöst und zu einer Panzerkompanie des neu aufgestellten Panzerbataillons 414. Das Schwarze Barett Nr. 53 Des Weiteren verlegt die 3. Kompanie in das Schießübungszentrum nach Munster und der Bataillonsgefechtsstand nimmt an der Brigadeübung Lippischer Speer II teil. Zusätzlich stellt sich das Bataillon darauf ein, im IV. Quartal mit einer Panzerkompanie eine Truppenübung in Polen zu unterstützen sowie mit einer weiteren Kompanie einen Durchgang im Gefechtsübungszentrum des Heeres der niederländischen Streitkräfte zu verstärken. Hacke-Tau! 71 Verbände Panzerbataillon 393 Ein Auftrag für die Panzertruppe! Autor: Hauptmann Christoph Heurich, KpChef der 4./PzBtl 393 D as Jahr 2014 stand für das PzBtl 393 bekanntlich ganz im Zeichen des Einsatzauftrages „ORF-Btl“ (Operational Reserve Force). Diese Phase der Einsatzvorbereitung bzw. -ausbildung wurde hinreichend im letzten Artikel beschrieben. Das Ende des zweiten Durchganges im Gefechtsübungszentrum Heer (GefÜbZ (H)) markierte den Beginn unserer Einsatzfähigkeit und somit unserer Bereitschaftsphase als Einsatzverband ORF, für das KOSOVO. Der gesamte verpflichtende Einsatzzeitraum für ORF war vom 01.01.15 bis 30.06.15. allem nachhaltige Ausbildungsplanung dieser Tage nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich. Parameter wie „Dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“ (DynVM), Personalmangel, unzureichendes Gerät und Material und das was wohl am schwersten zum Tragen kommt: Wissensund Erfahrungslücken! Diese Lücken entstanden durch weite Zeiträume, in denen keine oder nur wenige Panzer auf dem Hof standen und nur wenig bis keine Ausbildung am Großgerät stattfand. „Die alten Hasen“, die es noch wussten, werden weniger bzw. vergessen mit der Zeit und „die Neuen“ können nicht mehr in dem Maße angelernt werden, wie es eigentlich nötig wäre und haben selbst keine oder nur geringe einschlägige Erfahrungen. Darum heißt die Devise heute: „Angriffsschwung aufnehmen!“. Jede Ausbildungsstunde ist kostbar! Denn die Bücher sind voll – mit neuen Aufträgen. Der Bataillonskommandeur, Oberstlt Hoffmann, entschied also, keine Zeit zu verlieren und die Bereitschaftsphase sowohl für die Gleichzeitig begann für uns aber auch ein neuer Abschnitt, nämlich die Wiederaufnahme der Panzerausbildung. Aller Anfang ist schwer! Die Panzertruppe hat es nicht leicht dieser Tage. Nun könnte das vermutlich jede Truppengattung von sich behaupten, doch beurteilen möchte ich es an dieser Stelle lediglich für das PzBtl 393. Wie jeder weiß, sind die Einsatzverpflichtungen im Allgemeinen „infanterielastig“ und haben eher weniger, bis nichts mit der „Panzerei“ zu tun. Anders gesagt, ein Panzermann tut sich bisweilen schwer damit, sein dickes Auto gegen eine Schutzweste mit Gewehr und Handgranaten oder gar gegen Stock und Schild einzutauschen. Des Weiteren ist eine entspannte bzw. ausgeglichene und vor 72 Panzerschießen 2.Kp Oberlausitz und SanVers beim GrpGefSch 4.Kp Oberlausitz Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 393 In-Übung-Haltung ORF-Btl zu nutzen, als auch mit der Dienstpostenausbildung (DPA) KPz Leo 2 zu beginnen. Der neue Auftrag verspricht eine besondere Herausforderung zu werden. Zunächst wird das Panzerbataillon den OFF 1 Verband (Operative Fähigkeitsforderung – 1 = „Angriff“) des Heeres ab Mitte 2016ff stellen. Ab Anfang 2017 übernimmt das Panzerbataillon dann den Staffelstab von unserem Schwesterbataillon 371 und die damit verbundene Verpflichtung als VJTF (Very High Joint Readiness Task Force) 2017 - 2019! Zunächst als „Stand Up“ Verband mit einer NTM (notice to move = Abmarschbereitschaft) von 45 Tagen, in 2018 dann als „Stand By“ Verband mit einer NTM von 5 Tagen und dem Dreiklang folgend als VJTF „Stand Down“ Verband 2019 mit einer NTM von 30 Tagen. Somit haben wir durchhaltefähig zwei Panzerkompanien für den eigenen Gefechtsverband zu stellen und werden dauerhaft durch Einheiten aus der gesamten Brigade verstärkt. Als uns der Kommandeur darüber informierte, dass zumindest die Auftragslage von 20172019 sicher sei, schauten sich erst alle fragend an, bevor man es realisierte. Für den einen ist es ein „Geflügeltes Wort“, wie einst Norbert Blüm‘ s – „Die Rente ist sicher“. Für uns bedeutet es jedoch echte Planungssicherheit – soweit man sowas in der heutigen Zeit haben kann. Nun ergibt sich die Herausforderung, zeitgleich nahezu alle vier Kompanien auszubilden, um sie so zum einen für den OFF1 Auftrag vorzubereiten und zum anderen die Grundlagen für eine durchhaltefähige Gestellung der VJTF zu legen. Darüber hinaus ist es essentiell wichtig, dass die Kompanien und das Bataillon in der „Panzerei“ wieder als Verband zusammenkommen, denken und handeln. Ich bin mir sicher, dass Das Schwarze Barett Nr. 53 der Thüringer Löwe diese Herausforderung erneut meistern wird. Von Kompanie zu Kompanie! Wie oben angemerkt ist die Ausbildungstaktung für die Kompanien eine große Herausforderung. So begann die 2./ 393, aufgrund dessen, dass diese zuvor nicht direkt in den Einsatzauftrag ORF eingebunden war, als erste Kompanie mit der DPA im Februar 2015. Während des SchießÜbPl Aufenthalt vom 11.05. – 22.05. in der OBERLAUSITZ führte sie dann das BKÜb 1 und 2 Schießen sowie in Teilen die BkÜb 4 erfolgreich durch. Alle anderen Kompanien nutzten diesen Übungsplatz, um in einem Bataillonskreislauf ihre Fähigkeiten im Umgang mit den Handwaffen sowie die IGF- Leistungen zu verbessern. So führte die 1./393 z.B. Handgranatenwerfen und Panzerfaustschießen, die 3./393 allgemeines HaWa- Schießen Wertungsübungen, die 4./GebPzBtl 8 nSAK- Schießen und die 4./393 ein Gruppengefechtsschießen durch. Für die 3./393, 4./393 und 4./ GebPzBtl 8 begann die DPA im Juni 2015. Eine besondere Herausforderung ist hierbei die Aufteilung der Simulatoren wie ASPT, AAT und AGPT, wenn gleichzeitig drei Kompanien die Simulatoren nutzen müssen. Neben der nach AnTrA laufenden StandardDPA kommen selbstverständlich viele „Neben- bzw. Daueraufträge“ dazu. Hier seien nur einige genannt: – Ausbildung eines polnischen Panzerzuges vom 17.08. – 18.09.15 – Gestellung von Personal und Gerät für „Hessentage“ und „Tag der Bw in Leipzig“ – TMP und vermutlich eine unvermutete Prüfung nach § 78 BHO – Tag der offenen Tür am 19.09.2015 – taktische Weiterbildung der Brigade. Letztendlich mündet die DPA wie gewohnt in einem Schießübungsplatz, wiederum in der OBERLAUSITZ, vom 24.10. – 27.11.15, zu dem die Kompanien überschlagend antreten und mit Masse die BKÜb 1 – 2 aber auch BKÜb 4 schießen. Die zu erreichenden Ausbildungshöhen der Kompanien stellen den Grundstock für die weiteren Ausbildungen bzw. Übungsvorhaben im Jahr 2016. Auch hier hat das Bataillon noch viel vor sich. Eine Besonderheit möchte ich an dieser Stelle noch hervorheben: Das Panzerbataillon 393 wird erstmalig auf dem MG Schießen 3.Kp Oberlausitz 73 Verbände StOÜbPl OHRDRUF einen ausgefeilten und anspruchsvollen Panzerparcours durchführen. Dieser Parcours, geplant und durchgeführt durch das „Gefechtsimulationszentrum“, wird von jedem PzZug des Bataillons absolviert. Blick nach vorn – 2016! Die geplante Nutzung von „TACTIS“ (tactical indoor simulator) in AMERSFOORT in den NIEDERLANDEN stellt für das Bataillon eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, um die Kompanien und Teile des Bataillonsstabs auf den Gefechtsdienst vorzubereiten. Von der Zug- über die Kompanieausbildung, bis hin zur Ausbildung von Teilen des Stabes kann in dieser Einrichtung alles möglich gemacht werden. absoluten Höhepunkt der Ausbildungsgestaltung. Nicht nur dass viele Fähigkeiten zusammengeführt werden müssen, auch die Intensität und Flexibilität, die ein solches Vorhaben mit sich bringt, wird uns vor einige unerwartete Herausforderungen stellen, uns manches Mal an unsere Grenzen bringen aber uns viel Erfahrung, Tellerrand übergreifend einbringen. Diese Übung markiert gleich- zeitig den Abschluss der Ausbildung für OFF1 und befähigt uns zum Einsatz. Das letzte Quartal wird dann schon durch den OFF1 Einsatzzeitraum geprägt, in dem bereits intensiv die bevorstehende Phase der VJTF vorzubereiten ist. In diesem Sinne wünsche ich dem PzBtl 393 viel Erfolg, Kampfgeist und Herz. Beginnend mit der 2./393, noch im Dezember 2015, werden alle Kompanien gestaffelt bis März 2016 diese Ausbildungseinrichtung nutzen. Zu Beginn des Jahres 2016 wird das Bataillon direkt mit einem ersten SchÜbZ- Durchgang 2016 die Ausbildung fortsetzen, in dessen Verlauf auch der Btl-Gefechtsstand in einem eigenen Ausbildungsgang ausgebildet bzw. trainiert werden wird. Im April/Mai 2016 folgt dann ein weiterer SchÜbZ- Durchgang für die 3./393 und 4./GebPzBtl 8. Im August 2016 nehmen wir dann an einem lange nicht dagewesenen Übungsvorhaben teil – ein GÜZDurchgang als Gefechtsverband mit vier Kampfkompanien sowie einem großen Fähigkeitspaket an Kampfunterstützung, Aufklärung und Logistik sowie Sanitätskräften. Verzugslos werden wir dann als Gefechtsverband im Landmarsch die Elbe erreichen und diese mit Pionierunterstützung überwinden, um abschließend in BERGEN unser Können im scharfen Schuss im Rahmen einer LFX zu beweisen. Dieses Vorhaben stellt aus meiner Sicht den 74 Das Schwarze Barett Nr. 53 Panzerbataillon 414 Aufstellung PzBtl 414 Autor: Oberleutnant Heiko Scharnberg beim ChdSt PzLehrBrig 9 D as PzBtl 414 war in der Struktur HEER2011 zunächst als nichtaktives PzBtl geplant und der PzLehrBrig 9 unterstellt. Im Verteidigungsfall im Rahmen der Landes- als Bündnisverteidigung wäre PzBtl 414 als aktiver Verband PzGrenBrig 41 unterstellt worden, da diese Brigade strukturell nicht über ein eigenes PzBtl verfügt. Entscheidung zur Aufstellung 26.02.2015 durch Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen. Aufstellungsbeginn 01.07.2015 als aktives PzBtl 414 mit zwei Kampfkompanien und einer Vers/Ustg Kompanie als Truppenteil der PzLehrBrig 9. Zukünftiger Standort Lager BERGEN-HOHNE am StOBERGEN-LOHHEIDE nach Abzug der GBR Truppen. Das Lager BERGEN-HOHNE liegt im gemeindefreien Bezirk LOHHEIDE, westlich der Stadt BERGEN. Das PzBtl 414 wird im nördlichen Lagerbereich, den jetzigen „Caen-Barracks“, stationiert werden. Die Kaserne in LOHHEIDE, das jetzige Camp HOHNE, soll künftig umbenannt werden. Ein Namensvorschlag ist u.a. „Heidmark-Kaserne“. Die Kaserne wird zukünftig eine Liegenschaft der Das Schwarze Barett Nr. 53 Streitkräftebasis sein, der „Hausherr“ ist dann die Truppenübungsplatzkommandantur Bergen. Der Großteil der Kasernenfläche wird als NATO Truppenlager genutzt werden, während PzBtl 414 als Mitnutzer in der Kaserne stationiert wird. Die Gebäude werden entsprechend angepasst, um die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Unterbringung eines deutschen Panzerbataillons zu schaffen. In der Zielstationierung wird PzBtl 414 im eigenen Kasernenbereich über eine funktionelle Raumaufteilung verfügen, mit zusammenliegenden Funktions-, Unterkunfts- und Technischem Bereich. D.h. die Soldaten des PzBtl 414 werden künftig in einer zweckmäßigen, gut erhaltenen Infrastruktur mit kurzen Wegen leben und dienen. Designierter Kommandeur OTL i. G. Marco Otto Niemeyer (derzeitiger Chef des Stabes PzLehrBrig 9), siehe auch Seite 90 Personal. D as Wappen des alten PzBtl 414 aus TORGELOW wird nicht übernommen, da es keinerlei Bezug zum zukünftigen Standort des neuen PzBtl 414 gibt, dafür aber einen starken Bezug zur Region Vorpommern. Das neue Wappen befindet sich derzeit in der Erstellung und wird voraussichtlich im nächsten Schwarzen Barett präsentiert werden können. Geplante Schritte der Aufstellung: Arbeitsbereitschaft Aufstellungsstab in BERGEN-LOHHEIDE ab 01.07.2015, Aufstellung 1./414 in BERGENLOHHEIDE ab 01.10.2015, Aufstellung 2./414 bei PzLehrBtl 93 (jetzige 5./PzLehrBtl 93) in MUNSTER ab 01.07.2015, Aufstellung 3./414 bei PzBtl 203 (jetzige 5./PzBtl 203) in AUGUSTDORF ab 01.07.2015, Verlegung 2./ und 3./414 bis spätestens Ende 2016 in den neuen Standort. Aufstellungsstab Der Aufstellungsstab PzBtl 414 wird ab dem 01.07.2015 in BERGENLOHHEIDE aufgestellt und wird seine Arbeitsbereitschaft in der neuen Liegenschaft herstellen. Der Aufstellungsstab wird 19 Dienstposten aller Laufbahngruppen umfassen und wird vom künftigen S3StOffz des Btl, Major Moritz Langelüddecke (derzeit S3StOffz im SchÜbZ PzTr) geführt. Der Aufstellungsstab ist als Nukleus des künftigen Bataillonsstabes zu verstehen, der sukzessive in den nächsten Monaten aufwachsen wird. Beteiligung NLD Bis jetzt liegt eine politische Entscheidung der Niederlande zu einer möglichen Beteiligung an PzBtl 414 nicht vor. Ein Ergebnis, d.h. eine parlamentarische Entscheidungsgrundlage in Verbindung mit einer entsprechenden Umsetzung in den NLD Streitkräften, ist nicht vor September 2015 zu erwarten. Daher wird PzBtl 414 zunächst als rein deutscher Verband geplant und aufgestellt. 75