Technische Information Stanzbearbeitung
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Technische Information Stanzbearbeitung Technologie, Werkzeuge, Praxis Technische Information Stanzbearbeitung Technologie, Werkzeuge, Praxis Ausgabe: 10/2006 Bestellinformationen Bitte geben Sie den Titel des Dokuments, die gewünschte Sprache und das Datum der Ausgabe an. TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG Technische Dokumentation Johann Maus Straße 2 D-71254 Ditzingen Fon: +49 (0) 71 56/3 03-0 Fax: +49 (0) 71 56/3 03-5 40 Internet: http//www.trumpf.com E-Mail: [email protected] Das Dokument wurde in der Technischen Dokumentation der Firma TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG verfasst. Alle Rechte an dieser Dokumentation, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung liegen bei TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, auch für den Fall von Schutzrechtsanmeldungen. Kein Teil der Dokumentation darf in irgendeiner Form ohne vorherige schriftliche Zustimmung der Firma TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Irrtum und technische Änderungen vorbehalten. © TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG haftet nicht für etwaige Fehler in dieser Dokumentation. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Schäden, die im Zusammenhang mit der Lieferung oder dem Gebrauch dieser Dokumentation entstehen, ist ausgeschlossen, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Bevor Sie weiterlesen... Zum Inhalt Die Technische Information "Stanzbearbeitung" ermöglicht Ihnen, sich in Kürze über das Wesentliche zu den Themen Stanzen, Nibbeln und Umformen zu informieren. Nach einer kurzen Definition der notwendigen Begriffe werden die Komponenten einer Stanzmaschine beschrieben. Eine Vorstellung des TRUMPF Werkzeugsystems schließt sich an. Es folgen Schwerpunkte wie leise Stanzbearbeitung, kratzerfreie Bearbeitung und Maßnahmen zum Erhalt ebener Bleche. Informationen und Tipps aus der Praxis runden die Themen ab. Am Ende der Technischen Information "Stanzbearbeitung" finden Sie ein Glossar und einen Index, der Ihnen ein schnelles Auffinden bestimmter Informationen erleichtert. Vertiefende Informationen zu Spezialthemen oder einzelnen Werkzeugen sind in weiteren Technischen Informationen und Werkzeuginformationen erschienen. T450DE.DOC Bevor Sie weiterlesen... 5 Inhaltsverzeichnis 1. 1.1 Stanzen, Nibbeln, Umformen............................................8 Definitionen und Begriffe .....................................................8 Stanzen...........................................................................8 Nibbeln..........................................................................11 Umformen .....................................................................13 2. 2.1 Konzept einer Stanzmaschine........................................14 Komponenten einer Stanzmaschine..................................14 Maschinenrahmen ........................................................15 Hydraulischer Stanzkopf...............................................16 Werkzeugaufnahme .....................................................17 Linearmagazin ..............................................................18 Koordinatenführung ......................................................19 Maschinentische ...........................................................20 CNC-Steuerung ............................................................20 Stanzbearbeitung...............................................................21 Maschine beschicken ...................................................21 Programm abarbeiten...................................................21 Teile ausschleusen.......................................................23 Pratzen-Totbereiche .....................................................25 Nachsetzen...................................................................26 Automatische Beschleunigungsprogrammierung.........26 Werkzeugverwaltung .........................................................27 Automatisierung.................................................................29 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 3.2 3.3 3.4 3.7 Werkzeugsystem .............................................................30 Stempel mit Justierring ......................................................31 Abstreifer............................................................................39 Matrize ...............................................................................40 Kriterien zur Werkzeugauswahl.........................................42 Werkzeuge und Werkstück...........................................42 Werkzeuge und Bearbeitungsqualität ..........................43 Werkzeuge und betriebliche Erfordernisse ..................46 Werkzeugarten ..................................................................46 Werkzeugpflege.................................................................48 Werkzeuge schärfen.....................................................48 Werkzeuge mit QuickSet einstellen..............................49 Werkzeuge mit Einstellvorrichtung einstellen...............50 Werkzeuge mit QuickLoad laden..................................51 Werkzeuge mit Klebepads bekleben............................52 Werkzeuge lagern ........................................................53 Werkzeugkataloge .............................................................54 4. Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch....................56 3.5 3.6 6 Inhaltsverzeichnis T450DE.DOC 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 5. 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 T450DE.DOC Einführung .........................................................................56 Vergleich: Stanzen und Nibbeln mit und ohne Softpunch...........................................................................57 Verlauf einer Stanzfolge ....................................................58 Parameter der Geräuschminderung ..................................59 Tabellensammlung ............................................................62 Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer.................64 Bürstentische .....................................................................64 Spezielle Werkzeuge .........................................................65 Klebepads.....................................................................65 Butzenrückhaltematrizen ..............................................68 Weitere Maßnahmen ....................................................69 Die Lösung: Maßnahmen kombinieren..............................70 Tipps für die Praxis ............................................................71 Was sonst noch möglich ist ...............................................72 6. 6.1 6.2 6.3 Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln .....................74 Einführung .........................................................................74 Ursachen der Verformung .................................................74 Strategien zum Verringern der Verformung.......................76 Geeignete Stempel und Matrizen auswählen...............76 Spannungsarm bearbeiten durch richtige Werkzeugwahl ..............................................................76 Niederhalter einsetzen..................................................77 Vor- und Nachstanzen..................................................81 7. 7.1 7.2 7.3 7.4 Glossar..............................................................................82 Arbeitsweise des hydraulischen Stanzkopfes ...................82 Maximalleistungstabellen...................................................84 Vorschubschritt ..................................................................85 Zugfestigkeit ......................................................................90 8. Index..................................................................................93 Inhaltsverzeichnis 7 1. Stanzen, Nibbeln, Umformen 1.1 Definitionen und Begriffe Stanzen und Nibbeln sind mechanische Trennverfahren in der industriellen Fertigung. Mit diesen Trennverfahren können Ausschnitte und Konturen beliebiger Form und Größe (innerhalb des Arbeitsbereichs der Maschine) in ebenen Werkstücken hergestellt werden. Stanzen Fig. 28519 Prozess 8 Das Stanzen gehört zur Gruppe "Scherschneiden" (DIN 8588). Beim Scherschneiden befindet sich das Blech zwischen zwei Werkzeugschneiden, die sich parallel aneinander vorbei bewegen und dabei das Blech durchtrennen. Der Stempel taucht so weit in die Matrize ein, dass er das Blech durchstanzt. Der Stanzbutzen wird nach unten ausgeschoben. Stanzen umfasst das Herstellen einer Außenform (Ausschneiden) und das Herstellen einer Innenform (Lochen). Stanzen, Nibbeln, Umformen T450DE.DOC Beispiel: Lochkreis Fig. 19726 Beim Stanzen entspricht der Durchbruch im Werkstück der Geometrie des Stempels. Lochreihen, Lochkreise und Lochgitter entstehen dadurch, dass nach jedem Einzelhub das Werkstück entsprechend dem vorgegebenen Maß versetzt wird. T450DE.DOC Anwendung Das mechanische Trennverfahren Stanzen kommt immer dann in Betracht, wenn Durchbrüche mit einem Hüllkreisdurchmesser von max. 76.2 mm gefertigt werden sollen. Geschwindigkeit Die Geschwindigkeit einer Stanzmaschine, also die Anzahl der Hübe pro Minute, ist von folgenden Parametern abhängig: • Geschwindigkeiten der Achsen. • Lochmittenabstand der einzelnen Stanzungen. • Materialdicke. • Stanzkraft der Maschine. • Blechgewicht. • Nachschleifzustand des Werkzeugs (Werkzeuglänge). • Einsatz flacher oder schergeschrägter Stempel. • Anwendung spezieller Stanzfunktionen, z. B. erhöhte Arbeitslage zum Umformen. Stanzfolgetabellen Einen Überblick über die resultierenden Hubzahlen geben die Stanzfolgetabellen, die zu jedem Stanzmaschinentyp erstellt werden. Sie werden für unterschiedliche Bearbeitungssituationen errechnet, beispielweise auch für den Einsatz eines Umformwerkzeugs oder eines Multitools (Mehrfachwerkzeug). Stanzen, Nibbeln, Umformen 9 X-Achse Materialdicke 1 3 4 6 8 Werkstückgewicht [kg] 25 75 100 150 200 Lochabstand [mm] Hübe/min 1 1200 704 613 484 316 5 847 527 464 422 315 10 721 451 397 365 296 25 532 372 321 301 246 50 422 312 277 260 209 100 323 257 228 213 173 200 238 204 185 171 152 Beispiel einer Stanzfolgetabelle, bezogen auf die X-Achse Tab. 1 Die maschinenspezifischen Stanzfolgetabellen finden Sie in der Betriebsanleitung zur Maschine. Vorteil 10 Der Vorteil des Stanzens gegenüber dem Nibbeln liegt darin, dass mit nur einem Hub, also schnellstmöglich, die vollständige Geometrie ins Blech eingebracht wird. Außerdem erzeugt das Stanzen eine glatte Schnittkante. Stanzen, Nibbeln, Umformen T450DE.DOC Nibbeln Fig. 28520 Prozess Nibbeln bedeutet das stückweise Abtrennen des Werkstoffs längs einer beliebig geformten Schnittlinie durch eine Vielzahl von Einzellochungen (DIN 8588: Knabberschneiden). Dabei ist der Abstand von Loch zu Loch kleiner als die Abmessung des Stempels. Im Nibbelverfahren wird bei ständiger Auf- und Abbewegung (kontinuierlicher Hubfolge) des Stempels das Werkstück schrittweise in der gewünschten Vorschubrichtung bewegt. Die Vorschubsteuerung sorgt dafür, dass das Werkstück jeweils kurz vor dem Eintauchen des Stempels in die Werkstückoberfläche zum Stillstand kommt. T450DE.DOC Stanzen, Nibbeln, Umformen 11 Der nächste Vorschubschritt beginnt, sobald sich der Stempel wieder oberhalb des Werkstücks befindet. Durch die fortlaufende Wiederholung dieses Vorgangs wird das Ausschneiden der gewünschten Werkstückform in eine Vielzahl kleiner Einzelschnitte aufgeteilt. Für die Größe der einzelnen Vorschubschritte sind vor allem folgende Faktoren maßgeblich: • Art und Größe des verwendeten Werkzeugs. • Geforderte Güte bzw. Rauigkeit der Nibbelkante. Der maximal zulässige Vorschubschritt ist von der Materialdicke und der Hubzahl des Stößels abhängig. Weitere Informationen zur Wahl des geeigneten Vorschubschritts finden Sie im Glossar. Anwendungen, Vorteile Nibbelwerkzeuge Aufgrund der Aufteilung des Schneidvorgangs in eine rasche Folge von Teilstanzungen mit einem einfachen Werkzeug, ist das Nibbelverfahren insbesondere für folgende Arbeiten sinnvoll einzusetzen: • Zum Herstellen von Ausschnitten und Umrissen beliebiger Form und Größe, die nicht mehr mit nur einem Hub des Stößels erzeugt werden können: – Weil die geforderte Größe über dem max. Hüllkreisdurchmesser des Werkzeugs von 76.2 mm liegt. – Weil die max. Stanzkraft der Maschine überschritten würde. • Zum Fertigen auch ungewöhnlich geformter Ausschnitte, für die die Anschaffung eines Spezialwerkzeugs, das entsprechende Ausschnitte in einem Stanzhub bewältigen könnte, zu zeitraubend oder zu teuer wäre. • Die benötigte Werkzeuganzahl für einen Auftrag lässt sich oft dadurch reduzieren, dass Durchbrüche statt gestanzt auch genibbelt werden können. Daraus resultieren häufig Zeitvorteile im Produktionsprozess. Alle TRUMPF Stanzwerkzeuge können grundsätzlich auch zum Nibbeln eingesetzt werden. Vorzugsweise sind aber Werkzeuge mit Stempeldurchmessern bzw. -kantenlängen zwischen 4 und 30 mm zu verwenden. Stempel, die vorwiegend zum Nibbeln, insbesondere für die Bearbeitung von dickeren Blechen und solchen mit höherer Festigkeit benutzt werden, gibt es in folgenden Ausführungen: • Spezielle Werkstoffe, z. B. HSS (HochgeschwindigkeitsSchnellschnitt-Stahl). • Beschichtungen, z. B. TICN (Titan-Carbonnitrid). Dadurch erreicht. 12 Stanzen, Nibbeln, Umformen werden wesentlich höhere Werkzeug-Standzeiten T450DE.DOC Umformen Beispiel: Durchzüge T450DE.DOC Fig. 28521 Prozess Zum Umformen gibt es verschiedene Verfahren, bei denen das Blech durch plastisches Verformen verändert wird. Umformungen sind z. B. Durchzüge, Kiemen, Sicken und Gewinde. Weitere Verfahren Neben dem Umformen gibt es noch weitere Verfahren, die auf einer Stanzmaschine zum Einsatz kommen können: • Signieren • Prägen • Ankörnen Stanzen, Nibbeln, Umformen 13 2. Konzept einer Stanzmaschine 2.1 Komponenten einer Stanzmaschine 5 4 2 3 6 1 7 8 9 10 14 13 11 12 1 Maschinentisch 6 Hydraulikaggregat 11 Werkzeugrotation 2 Stößel 7 Querschiene 12 Späne und Stanzbutzen 3 Stößelsteuerung 8 Linearmagazin 13 Werkstück 4 Spannpratzen 9 Werkzeuge 14 Teileklappe 5 C-Rahmen 10 Blechtafel Prinzipdarstellung 14 Konzept einer Stanzmaschine Fig. 28522 T450DE.DOC Maschinenrahmen FEM-berechneter Maschinenrahmen C-Rahmen T450DE.DOC Fig. 25888 Der Maschinenrahmen nimmt die zum Stanzen erforderlichen Kräfte auf. Er ist in C-Form nach vorne geöffnet ausgebildet. Der C-Rahmen erlaubt eine sehr gute Zugänglichkeit des Arbeitsbereichs und die Bearbeitung übergroßer Blechtafeln durch Drehen. Konzept einer Stanzmaschine 15 Hydraulischer Stanzkopf Fig. 28800 Herzstück der Stanzmaschine Der Stanzkopf ist das Herzstück einer TRUMPF Stanzmaschine. Der hydraulische Stanzkopf arbeitet kraft- und energieoptimiert. Die erforderliche Stanzkraftstufe wird in Abhängigkeit von der benötigten Stanzkraft automatisch angewählt. Hydraulischer Stößel Der hydraulische Stößel verfügt über eine eigene NC-Achse, die Start- und Umkehrpunkt der Stößelbewegung automatisch an die Materialdicke anpasst. Eine Hydraulikpumpe erzeugt den erforderlichen Öldruck (bis 230 bar), der über einen Zylinder in einen Stanzhub umgesetzt wird. Hubzahlen bis 1200 min-1 sind heute möglich. Ausführliche Informationen zur Arbeitsweise des hydraulischen Stanzkopfes finden Sie im Glossar. 16 Konzept einer Stanzmaschine T450DE.DOC Werkzeugaufnahme Rotierende Werkzeugaufnahme Fig. 28523 Der Stößel nimmt als obere Werkzeugaufnahme den Stempel mit Abstreifer auf, die untere Werkzeugaufnahme die Matrize. Obere und untere Werkzeugaufnahme sind einander zentrisch zugeordnet. Die lange hydraulische Führung des Stößels sorgt für die hohe Maßgenauigkeit der Werkzeugzuordnung und erlaubt extrem außermittige Belastungen des Werkzeugs z. B. beim Nibbeln und Ausklinken. Rotationsachse T450DE.DOC Die Werkzeugaufnahme ist als Rotationsachse ausgeführt, was eine Drehung aller Werkzeuge ermöglicht. Die Werkzeugrotation reduziert die benötigte Werkzeuganzahl, den Rüstaufwand und die Anzahl der Werkzeugwechsel. Konzept einer Stanzmaschine 17 Linearmagazin Fig. 47129 Im Linearmagazin sind die für die Bearbeitung notwendigen Werkzeuge untergebracht. Sie werden manuell in die vorgesehenen Positionen eingerastet oder automatisiert mit dem externen Werkzeugspeicher ToolMaster 40/70 übergeben. Das Linearmagazin ist entlang der Querschiene montiert und nutzt die vorhandenen Bewegungsachsen aus. Aufnahme von Werkzeugen und Spannpratzen 18 Ein zur Bearbeitung benötigter Werkzeugsatz wird durch programmiertes Verfahren der Koordinatenführung – und somit des Linearmagazins – in die Werkzeugaufnahme des Stanzkopfes eingewechselt. In das Linearmagazin sind neben den Werkzeugen auch die Spannpratzen zur Werkstückklemmung integriert. Konzept einer Stanzmaschine T450DE.DOC Koordinatenführung Fig. 26181 Positionieren des Blechs T450DE.DOC Die von den Spannpratzen gehaltene Blechtafel wird während der Bearbeitung von der Koordinatenführung programmgesteuert in Längs- und Querrichtung positioniert. Zahnstangen-Ritzelsysteme führen die Verfahrbewegungen aus. Hochdynamische Antriebe sorgen für Positioniergeschwindigkeiten bis zu über 100 m/min. Konzept einer Stanzmaschine 19 Maschinentische X Y Fig. 28752 Unterstützen des Blechs Die Maschinentische dienen zur Unterstützung der Blechtafel während der Bearbeitung. Die möglichst vollständige Unterstützung verringert die Schwingungen und ein Durchhängen des Blechs beim Positionieren. Die Maschinentische sind in Y-Richtung fahrbar ausgeführt. Für eine kratzerarme Bearbeitung des Blechs sorgen Kugeln oder Bürsten, die in die Tischoberfläche integriert sind. CNC-Steuerung Koordinieren der Antriebe 20 Sämtliche Bearbeitungsfunktionen und die Positionierung des Blechs erfolgen CNC-gesteuert. Die CNC-Steuerung koordiniert die Antriebe, um die zeitliche Abstimmung der einzelnen Verfahrbewegungen und die exakte Zuordnung von Koordinatenführung (Werkstückpositionierung) und Stößel (Stanzhub) zu gewährleisten. Konzept einer Stanzmaschine T450DE.DOC 2.2 Stanzbearbeitung Maschine beschicken Der Bediener bestückt das Linearmagazin vor der Bearbeitung mit Werkzeugkassetten, die bereits zu Werkzeugsätzen zusammengestellte Werkzeuge enthalten. Anschließend bringt er das Rohblech auf die Maschinentische, wo es durch die Spannpratzen geklemmt wird. Das zuvor erstellte Programm (z. B. mit Hilfe von TruTops Punch) wird an der Steuerung aufgerufen. Blechqualität Es empfiehlt sich bereits bei der Bestellung der Rohbleche, dem Lieferanten Vorgaben bezüglich Ebenheit, Maßhaltigkeit, Lagerung und Qualität im Allgemeinen zu machen. Die betreffenden DINNormen sind DIN EN 10131/10029/10051 und DIN EN 10130. Be-/Entladehilfe Um das Einlegen des Rohblechs bei Bürstentischen, bei Großformatblechen oder dicken Blechen zu erleichtern, können optional anhebbare Kugeln in den Maschinentischen aktiviert werden, auf denen das Blech beim Einlegen rollen kann. Programm abarbeiten TruTops Punch-Darstellung 28548 Meist fertigt man aus einer Blechtafel mehrere, oft identische Teile. Zunächst bearbeitet das in die Werkzeugaufnahme eingewechselte Werkzeug alle gleichen Elemente der Blechtafel. Anschließend wird das nächste Werkzeug eingewechselt. Erst wenn die Blechtafel vollständig bearbeitet ist, trennt die Maschine die einzelnen Werkstücke mit einem Werkzeug aus. T450DE.DOC Konzept einer Stanzmaschine 21 22 Optimierungsmaßnahmen Bereits bei der Programmierung einer Blechtafel wird die Abarbeitung eines Programms auf Schnelligkeit und Effizienz optimiert: • Wenn Umformungen vorgesehen sind, sollte die variable Umformlage des Stößels genutzt werden. Dies ermöglicht ein Überfahren der Umformungen mit minimalem Abstand. • Beim Herstellen fortlaufender Umformungen, z. B. Sicken, soll im Feinblech darauf geachtet werden, dass das Blech immer auf Zug bearbeitet wird, d. h. die Bearbeitung soll aus Gründen der Stabilität möglichst in Pratzennähe erfolgen. Außerdem empfiehlt sich z. B. zur Erzeugung von Kreisen, die Programmierung zweier überlappender Halbkreise, um ein Zusammenschieben des Blechs zu vermeiden. • Wenn eine Geräuschminderung und damit der Einsatz von Whispertools nicht notwendig ist, können zur schnelleren Bearbeitung flache Stempel eingesetzt werden. • Beim Nachsetzen sollte immer auf eine mittig aufgespannte Blechtafel geachtet werden, um Ungenauigkeiten durch unsymmetrische Pratzenpositionen zu vermeiden. Automatisierung Bei Maschinen mit Automatisierung führen folgende Maßnahmen häufig zu kürzeren Prozesszeiten: • Auf die Funktion "Abschälen" kann unter Umständen bei größeren Materialdicken und fettfreien Blechen verzichtet werden. • Besäumt werden sollte immer auf der linken Seite. So kann das (L-förmige) Restgitter sicher von rechts mit den Zangen des GripMaster 500/5000 gegriffen werden. • Feinbleche werden beim Einlegen mit dem SheetMaster eventuell verspannt. Mit der Funktion "Blech entspannen" werden eine höhere Sicherheit und eine höhere Genauigkeit erreicht. Dabei werden die Pratzen nochmals geöffnet und anschließend wieder geschlossen, sodass das Blech sich entspannt. Konzept einer Stanzmaschine T450DE.DOC Teile ausschleusen Programmierbare Teileklappe Fig. 26183 Starre Rutschen und eine programmierbare Teileklappe ermöglichen nach der Bearbeitung ein zügiges Ausschleusen der Gut- und Abfallteile aus dem Arbeitsbereich der Maschine. Optimierungsmaßnahmen T450DE.DOC Im Sinne eines schnellen Ausschleusens und um die gesamte Prozesszeit zu verkürzen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden: • Ein reihenweises Ausschieben nach dem jeweils letzten Hub (bei Gitterfertigung) mit offener Teileklappe reduziert die Ausschiebezeit. Dabei soll der Teilesensor aus Sicherheitsgründen aktiviert sein. • Das Ausschleusen der Teile kann auch mit dem Stößel in höchster Lage durchgeführt werden. Durch das Eigengewicht des jeweiligen Teils kippt dieses ungehindert über die Teileklappe in den Kübel oder auf ein Förderband. • Bei nicht automatisierten Maschinen kann das Zerstanzen des Restgitters bei entsprechender Teilegeometrie, Materialdicke und je nach Ausnutzung der Blechtafel eine sinnvolle Alternative zum manuellen Abräumen sein. Zum Beispiel bei geraden Teilen im Feinblech ist das Zerstanzen sinnvoll. Konzept einer Stanzmaschine 23 24 Automatisierung Bei automatisierten Maschinen führen folgende Maßnahmen in der Regel zusätzlich zu kürzeren Prozesszeiten: • Zuerst sollen die großen Gutteile mit dem SheetMaster entnommen werden. Während anschließend die kleineren Teile durch die Teileklappe bzw. Rutschen ausgeschleust werden, kann der SheetMaster bereits ein neues Rohblech vorbereiten. • Das Ausschleusen mit dem SheetMaster soll in der Reihenfolge von links nach rechts erfolgen, um Kollisionen mit bereits freigestanzten, aber noch nicht ausgeschleusten Teilen zu verhindern. Entsorgung Restgitter und Abfallteile sollen nach Materialart sortiert in Containern zur Abholung bereitgestellt werden. Konzept einer Stanzmaschine T450DE.DOC Pratzen-Totbereiche Bedingt durch die geometrischen Abmessungen von Werkzeugaufnahme und Spannpratzen, ergeben sich in unmittelbarer Nähe der Spannpratzen Bereiche, in denen keine Bearbeitung erfolgen kann. Diese so genannten Pratzen-Totbereiche müssen bei der Programmierung unbedingt beachtet werden. Dies gilt sowohl für das Einbringen von Durchbrüchen und Konturen ins Blech als auch für das Anfahren von der dem Pratzen-Totbereich naheliegenden Positionen. Totbereiche bei geschlossenen Pratzen 1 97 72 97 2 1 Pratze 2 Totbereich Fig. 28526 Totbereich bei geöffneten Pratzen Das Verfahren mit geöffneten Pratzen, z. B. beim Nachsetzen, ist nur außerhalb des Totbereichs in X-Richtung erlaubt. D. h. entlang des Linearmagazins ist eine minimale Streifenbreite von 85 mm erforderlich. Totbereiche bei Einsatz von Multitools Multitools bedingen durch die exzentrische Anordnung ihrer Einzelwerkzeuge größere Pratzen-Totbereiche. Multitool HüllkreisDurchmesser Totbereich in XRichtung Totbereich in YRichtung 5-fach 20 mm 234 mm 92 mm 10-fach 26 mm 246 mm 98 mm Pratzen-Totbereiche bei Einsatz von Multitools T450DE.DOC Konzept einer Stanzmaschine Tab. 2 25 Nachsetzen Anwendung Nachsetzen kann erforderlich sein bei: • Bearbeitung überlanger Bleche. • Bearbeitung im Pratzen-Totbereich. Zwei Möglichkeiten Nachsetzen kann erfolgen: • Mit Hilfe des aktiven Niederhalters. Das Blech wird unter dem Stanzkopf mit Hilfe des Niederhalters geklemmt, während die geöffneten Pratzen verfahren. Voraussetzung ist ein eingewechseltes Stanzwerkzeug bei abgewählter Umformlage (erhöhte Stößellage). • An einigen Maschinen mit optionalen Nachsetzzylindern. Diese klemmen das Blech während die geöffneten Pratzen verfahren. Umformungen Wenn Umformungen im Blech vorhanden sind, muss beim Nachsetzen darauf geachtet werden, dass diese nicht beschädigt werden. Zwei Strategien vermeiden Kollisionen mit Umformungen: • Die Stanzbearbeitung erfolgt nach dem Nachsetzen und aus Umformlage. • Der Einsatz eines Umformwerkzeugs erfolgt erst nach dem Nachsetzen. Automatische Beschleunigungsprogrammierung Erhebliche Produktivitätssteigerung 26 Bei den neuesten TRUMPF Stanzmaschinen (TruPunch 5000) wurden die Beschleunigungswerte der Achsen zu Gunsten einer erheblichen Produktivitätssteigerung optimiert. Der erhebliche Einfluss der zu bewegenden Massen auf die Beschleunigung war der Anlass für die Optimierung. Diese gelang durch die Anpassung der Beschleunigungswerte an die jeweilige Bearbeitungssituation: • Die Anzahl der gerüsteten Werkzeuge und Pratzen wird gewichtsmäßig erfasst. • Die Kassettenart (Metall oder RTC (Rapid Tool Change)) wird gewichtsmäßig erfasst. • Das aktuelle Blechgewicht wird während der Bearbeitung kontinuierlich erfasst, d. h. je mehr Teile ausgetrennt werden, desto leichter wird das Blech. Die erfassten Werte werden zu Gunsten einer höchstmöglichen Beschleunigung verrechnet. Konzept einer Stanzmaschine T450DE.DOC 2.3 Werkzeugverwaltung Die vollautomatische Abarbeitung eines Programms durch die Stanzmaschine erfordert das Rüsten der richtigen Werkzeuge vom Werkzeuglager in das Linearmagazin. Dazu werden die Werkzeuge in einem Tabellenwerk verwaltet. Rüstliste Per Knopfdruck wird die Rüstliste für das abzuarbeitende NC-Programm generiert. In der Rüstliste werden die Werkzeuge mit allen Identifizierungsmerkmalen wie Ident-Nummer, Werkzeugmaße, Werkzeugplatz etc. angezeigt. Fig. 28804 Eine Rüstliste kann auch für die Bestückung des externen Werkzeugspeichers ToolMaster 40/70 erzeugt werden. T450DE.DOC Konzept einer Stanzmaschine 27 Werkzeugbedarfsliste Fig. 26739 In der Werkzeugbedarfsliste sind alle Werkzeuge eingetragen, die für die Abarbeitung eines NC-Programms benötigt werden. Der Bediener kann sich so anzeigen lassen, welche und wie viele verschiedene Werkzeuge vorhanden sein müssen. Weitere Listen zeigen die erfolgten Werkzeugwechsel und die Identifikationsmerkmale sowohl einzelner als auch aller Werkzeuge im Überblick. Die Listen können direkt editiert werden. 28 Konzept einer Stanzmaschine T450DE.DOC 2.4 Automatisierung Durch die Einbettung in ein System von Automatisierungskomponenten werden TRUMPF Stanzmaschinen zu flexiblen Fertigungszellen. Die Automatisierung innerhalb der Fertigungszelle erstreckt sich auf das Werkzeughandling und den Materialfluss. Unabhängig vom Zuschnitt der Rohbleche, der Losgröße und den Abmessungen der Fertigteile, unterstützen die Automatisierungskomponenten das ganze Spektrum der Bearbeitungsmöglichkeiten. 6 0 00 h5 nc Pu Tru 5 Xtool M aster 40 1 2 3 4 1 Sortiereinrichtung 3 Sortiereinrichtung SortMaster Box SortMaster Pallet 4 GripMaster 5000 zur 2 SheetMaster 1305/1605 zum Be- Restgitterentnahme 5 Externer Werkzeugspeicher 6 StoreMaster ToolMaster 40/70 und Entladen Beispiel: Automatisierung TruPunch 5000 T450DE.DOC Fig. 47130 Konzept einer Stanzmaschine 29 3. Werkzeugsystem 1 2 3 4 1 Stempel 3 Abstreifer 2 Justierring 4 Matrize Kompletter Werkzeugsatz 30 Fig. 19173 Werkzeugsatz Ein Stanzwerkzeug besteht aus Stempel und Matrize. Justierring und Abstreifer komplettieren den Werkzeugsatz. Eine Werkzeugkassette nimmt den Werkzeugsatz auf. Unabhängig von der Werkzeuggröße stehen einheitliche Werkzeugkassetten als RTC-Kassetten (Rapid Tool Change) oder als Metallkassetten zur Verfügung. Der gesamte Werkzeugsatz ist in einem Arbeitsschritt in die Werkzeugaufnahme des Stanzkopfes einwechselbar. Größengruppen Die Werkzeuge gibt es in 3 Größengruppen, die mit 0, I, II bezeichnet werden. Werkzeuge einer Größengruppe unterscheiden sich nur im Nennbereich der Schneidgeometrie, nicht im Aufbau oder Spannbereich. Werkzeugsystem T450DE.DOC 3.1 Stempel mit Justierring Stempel Ausführungen Stempel sind aus Hochleistungs-Schnellschnitt-Stahl (HSS) gefertigt und extrem belastbar. Sie können unterschiedlich ausgeführt sein: • Unbeschichtet oder beschichtet: TICN-beschichtete Stempel werden speziell für die Aluminium- und Edelstahlbearbeitung empfohlen, um Kaltverschweißungen und vorzeitigen Verschleiß des Stempels zu vermeiden. • Für den Einsatz in besonders dickem Blech oder in Blechen hoher Zugfestigkeit, können Stempel in verstärkter Ausführung eingesetzt werden. • Ferner wird zwischen Stanznadeln und Vollstempeln unterschieden. Stanznadeln können im Feinblechbereich eingesetzt werden und sind kostengünstiger als Vollstempel. Sie sind in 2 Ausführungen erhältlich: Zum Beispiel Rundstempel mit Ø 0.5– 6 mm und Ø 6–10.5 mm. 1 1 Stanznadel 2 Vollstempel 2 Fig. 28528 T450DE.DOC Werkzeugsystem 31 1 2 1 Stempelfutter 2 Stanznadel Aufbau-Stanznadel Nachschleifen Whispertools Fig. 28801 Vollstempel und auch Stanznadeln können um max. 3 mm nachgeschliffen werden. • Werkzeuge mit schergeschrägten Stempeln werden Whispertools genannt: – Sie haben einen geringeren Schneidkraftbedarf bei gleicher Stempelabmessung. – Die Geräuschminderung beträgt bis zu 50 %. – Whispertools sind besonders effektiv bei Bearbeitung hochfester und zäher Werkstoffe. – Bis zu einem Durchmesser von 35 mm beträgt der Scherschrägenwinkel α 5°, die Höhe h ist variabel. Ab einem Durchmesser von 35 mm beträgt die Höhe der Scherschräge 3 mm, der Winkel ist variabel. α α Scherschrägenwinkel h Höhe der Scherschräge Flach, Whispertool und Dachschräge – 32 Werkzeugsystem h α h Fig. 19172 Alternativ können auch Stempel mit Dachschräge eingesetzt werden. Die außermittige Belastung ist bei diesen Stempeln geringer als bei Whispertools. T450DE.DOC 1 2 1 Flacher Stempel 2 Schergeschrägter Stempel 3 3 Stempel mit Dachschräge (Whispertool) Fig. 28529 Lange Stempel Die aktuellen TRUMPF Stanzmaschinen können mit langen Stempeln ausgerüstet werden. Flache Stempel (und auch Stanznadeln) sind 3.5 mm länger als bisher. Die bisherigen kurzen Stempel können aber ebenfalls verwendet werden. 2 1 Flachstempel ()* Maß: Langer Stempel 37.3 mm 34.3 mm (37.8 mm)* 1 2 Schergeschrägter Stempel (Whispertool) Fig. 19501 • • T450DE.DOC Der Nutzen der neuen Stempel liegt im Einsatz des aktiven Niederhalters: Die Bearbeitung mit aktivem Niederhalter erfolgt mit einem Stempel im Neuzustand nahezu so schnell wie im Betrieb mit passivem Niederhalter. Nachschleifen: Neue lange Stempel können um bis zu 6.5 mm nachgeschliffen werden, schergeschrägte Stempel (Whispertools) um bis zu 3 mm. Bei den langen Stempeln ist zu beachten, dass sich durch den technologisch bedingten Freiwinkel am Stempel der Stempeldurchmesser mit zunehmendem Nachschliff geringfügig reduziert. Werkzeugsystem 33 • Wenn ein längerer Stempel mehr als 3.5 mm nachgeschliffen wurde, kann er auch auf einer TC 500 R, TC 200 R oder TC 600 L eingesetzt werden. 1 1 Werkzeuglänge Fig. 19499 • Werkzeuglängenmessung: Die Werkzeuglänge wird in die Werkzeugdaten eingegeben und dort verarbeitet. Sie ist definiert als Maß von Oberkante-Justierring bis zur Schneide. Ausgleichen des Nachschleifbetrags Auf der Kassette befindet sich eine Magnetplatte, die mit abwaschbarem Filzstift beschreibbar ist. Auf ihr kann die aktuelle Werkzeuglänge notiert werden. Wenn der Stempel mit Justierring vorübergehend aus der Kassette entnommen wurde, kann die Magnetplatte auch auf dem Justierring angebracht werden. Die Information über die Werkzeuglänge bleibt dadurch beim Werkzeug "gespeichert". Maximale Stempelabmessungen Abhängig von der Stempelgeometrie gelten für Stempel die folgenden max. Abmessungen: Stempelform Standardstempel Verstärkte Stempel Rund: dmax [mm] 76.2 42.0 Quadratisch: amax [mm] 50.8 30.0 Tab. 3 Maximalleistungstabellen 34 Werkzeugsystem Aus den Maximalleistungstabellen können die maximal zulässigen Abmessungen für runde und quadratische Werkzeuge, mit und ohne Scherschräge, für vier Zugfestigkeiten und unterschiedliche Materialdicken entnommen werden. T450DE.DOC Einflussfaktoren Die in den Maximalleistungstabellen angegebenen Werte sind Richtwerte, die v. a. durch folgende Faktoren beeinflusst werden: • Die Materialdicke kann nach DIN EN 10131/10029/10051 Toleranzen bis zu +18 % nach oben enthalten. • Die Zugfestigkeit kann nach DIN EN 10130 bis +12.5 % erreichen. • Die Reduzierung des Luftspalts zwischen Stempel und Matrize von 10 % auf 5 % der Materialdicke bewirkt eine Erhöhung der erforderlichen Stanzkraft um ca. 4 %. • Eine Schmierung des Werkstücks vermindert die Reibkraft. • Der Scherfaktor ist theoretisch errechnet und wird ebenfalls durch die Werkstückeigenschaften beeinflusst. • Die Schärfe des Stempels. In der Praxis bedeutet dies: Wenn alle ungünstigen Faktoren miteinander multipliziert werden, dürfen tatsächlich nur ca. 70% der angegebenen Werte ausgenutzt werden, damit auf jeden Fall sicher durchgestanzt werden kann. T450DE.DOC Werkzeugsystem 35 Maximalleistungstabelle für Zugfestigkeit Rm = 200 N/mm2 Die in den "Mit"-Spalten angegebenen maximalen Werkzeugabmessungen gelten nur für Werkzeuge mit Originalscherschräge (Whispertools). Zur Berechnung der maximal zulässigen Werkzeugabmessungen muss bei Whispertools der Scherfaktor (x) miteinbezogen werden. Material- Scherdicke s faktor x [mm] Bezog. Scherfaktor x/s Rund d [mm] Mit Ohne Quadrat a [mm] Mit Ohne 1.0 3.5 3.5 76.2 76.2 50.8 50.8 1.5 2.66 1.8 76.2 76.2 50.8 50.8 2.0 2.25 1.1 76.2 76.2 50.8 50.8 2.5 2 0.8 76.2 76.2 50.8 50.8 3.0 1.83 0.6 76.2 76.2 50.8 50.8 3.5 1.71 0.5 76.2 76.2 50.8 50.8 4.0 1.62 0.4 76.2 76.2 50.8 50.8 5.0 1.5 0.3 76.2 63.7 50.8 50.0 6.0 1.41 0.23 74.7 53.0 50.8 41.6 Beispiel einer Maximalleistungstabelle Tab. 4 Weiterführende Informationen zu den Maximalleistungstabellen sowie die zu Grunde liegenden Formeln und Informationen zur Zugfestigkeit finden Sie im Glossar. Die maschinenspezifischen Maximalleistungstabellen finden Sie in der Betriebsanleitung zur Maschine. 36 Werkzeugsystem T450DE.DOC Einsatzbereiche Stempelart Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die hauptsächlichen Einsatzbereiche der gängigen Stempelausführungen. Beachten Sie die Stanzkraft und die maximal zulässige Materialdicke Ihrer Maschine. Max. Stanzkraft Max. Materialdicke Werkstoff Stanzen Nibbeln Baustahl: 4 mm Baustahl: - HSS Edelstahl: 2 mm Edelstahl: - HSS Baustahl: 6 mm Baustahl: 3 mm HSS Edelstahl: 3 mm Edelstahl: - HSS 10 mm Vorwiegend zum Nibbeln bis 10 mm HSS Flache Stempel, Größe 0: Bis 6 mm Hüllkreis-Ø 50 kN 6-10 mm Hüllkreis-Ø 50 kN Flache Stempel, Größe I (max. Hüllkreis- Ø: 30 mm) 200 kN Flache Stempel, Größe I/II (max. Hüllkreis- Ø: 76.2 mm) 300 kN 12 mm Ab 10 mm HSS oxidiert Whispertool 200 kN 10 mm Bei Zugfestigkeit 400 N/mm2 bis 3 mm HSS Bei Zugfestigkeit 800 N/mm2 bis 2 mm Tab. 5 Justierring Fig. 19505 Funktion T450DE.DOC Der Justierring ist ein Klemmring, der Formstempel (z. B. Rechteckwerkzeug) in Nulllage fixiert. Der Justierring erfüllt folgende Funktionen: • Übertragen der Stanzkraft auf den Stempel. • Zuordnen der Winkellage des Stempels und Fixierung. • Adaptieren verschiedener Stempelgrößen. • Festhalten des Stempels in der Kassette. Werkzeugsystem 37 Es gibt 3 Ausführungen von Justierringen: Werkzeuggröße Anwendung Größe 0/I Größe II Stanzwerkzeuge Stanzwerkzeuge Größe II • Bei oxidierten Stempeln (HSS) • Trennwerkzeugen • Stempeln mit geführter Schneide Abbildung Fig. 7133 Tab. 6 Ab einem Hüllkreisdurchmesser von 40 mm stehen auch Stempel mit integriertem Justierring zur Verfügung. 38 Werkzeugsystem T450DE.DOC 3.2 Abstreifer Fig. 19504 Drei Funktionen Der Abstreifer oder Niederhalter kann drei Funktionen wahrnehmen: • Abstreiferfunktion: Der Abstreifer streift das Blech beim Rückhub vom Stempel ab. Dies verhindert, dass das Blech mit dem Stempel hochgezogen wird. Der Abstreifer befindet sich während des Betriebs mit passivem Niederhalter 0.6–1.6 mm über der Werkstückoberfläche. • Niederhalterfunktion: Beim Stanzen mit aktivem Niederhalter trifft der Abstreifer während des Stanzhubes auf das Blech auf. Dabei wird das Blech auf die darunter liegende Matrize gepresst, wodurch die Positionsgenauigkeit, die Schnittqualität und die Ebenheit verbessert werden. Die Bearbeitung mit aktivem Niederhalter erfolgt in Verbindung mit einem langen Werkzeug (Werkzeuglänge 37.8 mm) nahezu so schnell wie im Betrieb mit passivem Niederhalter. • Festhalten des Werkstücks: Zum Nachsetzen übergroßer Bleche senkt sich der Abstreifer ebenfalls direkt auf das Blech und klemmt es, während die Koordinatenführung zum Nachsetzen mit geöffneten Spannpratzen verfährt. • Für das Ausschieben dünner Bleche empfiehlt TRUMPF den Einsatz spezieller gefederter Ausschiebeabstreifer. Kollisionsgefahr zwischen altem Abstreifer und Werkstück! Vorsicht An den neueren Stanzmaschinen dürfen keine Abstreifer der alten Bauart verwendet werden, wie sie z. B. an der TC 260 zum Einsatz kamen. Der Abstreifer muss eine Schräge aufweisen, wie sie bereits an den Maschinen TC 200 R, TC 500 R, TC 600 L, TC 2000 R und TruPunch 5000 eingesetzt werden! ¾ T450DE.DOC Nur die neuen Abstreifer mit Schräge verwenden! Werkzeugsystem 39 3.3 Matrize Fig. 19503 Funktion Stempel und Matrize wirken als Scherwerkzeuge, die sich aneinander vorbeibewegen und das Blech trennen. Der entstandene Stanzbutzen fällt durch die Matrize und wird abgesaugt. Ausführungen Es stehen Standardmatrizen und verstärkte Matrizen bis zu folgenden maximalen Größen zur Verfügung: Matrizenform Standardmatrizen [mm] Verstärkte Matrizen [mm] Rund: dmax 77.0 62.0 Quadrat: amax 52.0 43.0 Tab. 7 Matrizenhöhen Matrizengröße Standardmatrizen [mm] Verstärkte Matrizen [mm] I 18 - II 20 29 Tab. 8 Max. Stanzkräfte Matrizengröße MatrizenAusführung Rund d [mm] Quadrat a [mm] Max. Stanzkraft [kN] I Alle Bis 32.0 250 II Standard 32.01 – 77.0 22.01 – 52.0 180 II Verstärkt 32.01 – 62.0 22.01 – 43.0 250 Bis 22.0 Tab. 9 Kratzerfreie Bearbeitung • • 40 Werkzeugsystem Spezielle Butzenrückhaltematrizen (siehe S. 68) verhindern, dass beim Rückhub des Stempels der Stanzbutzen mit hochgezogen wird und Kratzer auf der Blechoberfläche verursacht werden. Matrizen mit Bürsteneinsätzen reduzieren zusätzlich die Kratzerbildung. T450DE.DOC Wahl der geeigneten Matrize Bei der Wahl einer geeigneten Matrize muss auch die Materialdicke, die bearbeitet werden soll, beachtet werden. Mit zunehmender Materialdicke ist ein größerer Schneidspalt zwischen Stempel und Matrize notwendig. Die zu wählende Matrizengeometrie errechnet sich als Summe aus Stempelgeometrie (DSt) plus dem empirisch ermittelten Wert 0.2 x Materialdicke (s). Für Rundwerkzeuge ergibt sich demnach: ∅Matrize = ∅Stempel + 0.2 x Materialdicke Andere Geometrien sind entsprechend zu behandeln. Nachschleifen T450DE.DOC Matrizen können um max. 1 mm nachgeschliffen werden. Nachgeschliffene Matrizen werden in der Werkzeugaufnahme mit Passscheiben (0.1, 0.3, 0.5 mm) unterlegt. Werkzeugsystem 41 3.4 Kriterien zur Werkzeugauswahl Werkzeuge und Werkstück Beim Stanzen bringen Stanzwerkzeuge Löcher und Durchbrüche beliebiger Form in das Werkstück ein. Die gebräuchlichsten Werkzeugformen sind Rund-, Quadrat-, Rechteck- und Langlochwerkzeuge. Die Außenkontur eines Einzelteils kann je nach Konturverlauf mit Stanzwerkzeugen oder mit Trennwerkzeugen bearbeitet werden. Minimale Stempelabmessung Die minimale Abmessung eines Stanzstempels ergibt sich nach der Faustformel: Stempelabmessung (Hüllkreisdurchmesser) ≈ Materialdicke. Bei einer kleineren Abmessung besteht die Gefahr eines Stempelbruchs. Zur Vermeidung eines Stempelbruchs können jedoch auch Werkzeuge mit geführter Schneide eingesetzt werden oder es muss mit aktivem Niederhalter gearbeitet werden. Maximale Stempelabmessung Die maximale Stempelabmessung eines Stanzstempels ist von folgenden Einflussfaktoren abhängig: • Maximal zur Verfügung stehende Stanzkraft. • Materialdicke. • Zugfestigkeit des Blechs. Nibbelstempel Für das Nibbeln gelten in Abhängigkeit von der Materialdicke folgende Empfehlungen für die Stempelabmessungen von Rundbzw. Quadratstempeln: Materialdicke Rundstempel Quadratstempel s [mm] dmax [mm] dmin [mm] amax [mm] amin [mm] 8 12 12 12 12 6 12 12 12 12 5 14 10 14 10 4 16 10 16 10 3 20 8 20 8 2 24 6 20 6 1 30 4 20 4 Tab. 10 Zugfestigkeit Die Zugfestigkeit Rm des zu bearbeitenden Werkstücks spielt bei der Werkzeugauswahl eine erhebliche Rolle. Im Glossar sind die wichtigsten Materialien mit ihrem Zugfestigkeits-Bereich dargestellt. 42 Werkzeugsystem T450DE.DOC Werkzeuge und Bearbeitungsqualität Schneidspalt und Schnitt-Bruch-Verhältnis Der technisch erforderliche Schneidspalt ist der Abstand zwischen den Schneiden von Stempel und Matrize. Er beeinflusst die Qualität einer Stanzung. 1 2 3 4 1 Stempel 3 Matrize 2 Blech 4 Schneidspalt Fig. 28530 4 Phasen T450DE.DOC Der Stanzvorgang gliedert sich in 4 Phasen: • Phase 1: Verformen des Blechs. • Phase 2: Schnitt. • Phase 3: Bruch. • Phase 4: Ausstoßen des Stanzbutzens. Werkzeugsystem 43 1 2 3 4 4 Phasen des Stanzprozesses Fig. 28531 Die Matrizenwahl und damit der Schneidspalt beeinflusst das Schnitt-Bruch-Verhältnis (Phase 2 und 3) beim Stanzen. Bei einem Schneidspalt von 0.1 x Materialdicke beträgt das Verhältnis Schnitt- zu Bruchanteil 1/3 zu 2/3. Ist der Schneidspalt kleiner, erhöht sich der Schnittanteil auf 2/3. 44 Werkzeugsystem T450DE.DOC Beispiel für 2/3-Schnittanteil Fig. 28532 Stanzungen mit sehr glatter Schnittfläche Je größer der Schnittanteil, desto zylindrischer ist die Stanzung, was z. B. für Passungen mit sehr hohem Traganteil erforderlich sein kann. Der größtmögliche Schnittanteil ist erreichbar, wenn mit einem um ca. 1-2 mm kleineren Werkzeug und einem Schneidspalt von 0.1 x Materialdicke vorgestanzt und dann mit dem gewünschten Werkzeug ein Schabeschnitt mit kleinem Schneidspalt nachgesetzt wird. Diese Vorgehensweise hat sich auch zur Stanzkraftminimierung bei der Dickblechbearbeitung mit großen Werkzeugen bewährt. Bearbeitung von Edelstahl und Aluminium Bei der Bearbeitung von Edelstahl und Aluminium können Kaltverschweißungen und Aufbauschneiden auftreten. Durch zwei Maßnahmen lassen sich diese Effekte reduzieren: • Zusätzliches Schmieren des Werkzeugs. • Verwenden oxidierter oder beschichteter Stempel. Fertigung sehr genauer Stanzungen Beim Stanzen mit aktivem Niederhalter sitzt der Abstreifer/Niederhalter während des Stanzhubs auf dem Blech auf. Dabei wird das Blech auf die darunter liegende Matrize gepresst, was sehr genaue Stanzungen ebener Werkstücke und eine weitere Verbesserung der Schnittqualität zur Folge hat. Rauigkeit Wird eine Kontur, beispielsweise ein Kreis, mit Rundwerkzeugen genibbelt, weist die Nibbelkante eine Rauigkeit auf, die mit dem gewählten Vorschub pro Hub korreliert. Bei einem kleinen Vorschub verbessert sich die Qualität der Nibbelkante, d. h.: Die Rauigkeit ist geringer. Wärmegang Ein weiteres Qualitätskriterium ist der Wärmegang von Stößel und Maschinenrahmen. Er muss vor allem bei der Programmierung von Prägungen und Umformungen berücksichtigt werden. Während des Betriebs der Maschine dehnen sich Maschinenrahmen und Stößel um insgesamt 0.1–0.3 mm aus, d. h. die Stößellage muss höher programmiert werden. Weiterführende Informationen zur Rauigkeit und zu den Vorschubwerten sowie die zu Grunde liegenden Formeln finden Sie im Glossar. T450DE.DOC Werkzeugsystem 45 Werkzeuge und betriebliche Erfordernisse Standzeit Für Stanzwerkzeuge gilt im Allgemeinen eine Standzeit von 400 000 bis 600 000 Hüben. Um diese Standzeit zu erreichen, bedarf es einer: • Stabilen Werkzeugführung. Die lange hydraulische Führung des Stößels sorgt für die hohe Maßgenauigkeit der Werkzeugzuordnung. • Werkstoffspezifischen Schmierung des Werkzeugs. • Scharfen Schneidkante. Die erforderliche Schärfe der Schneidkante kann nur durch Nachschleifen gewährleistet werden. • Exakten zentrischen Zuordnung von Stempel und Matrize. Whispertool Bei Stempeln mit schräger Schneidfläche (Whispertool) reduziert der zeitlich gedehnte Kraftverlauf beim Eintauchen des Stempels in das Werkstück den Stanzkraftbedarf. Der geringere Stanzkraftbedarf bewirkt eine Geräuschminderung um ca. 50 % im Vergleich zu einem Stempel mit flacher Schneidfläche. Die maximal bearbeitbare Materialdicke ist jedoch geringer. 3.5 Werkzeugarten TRUMPF Stanzwerkzeuge lassen sich in 5 Gruppen einteilen. Die Gruppen definieren sich jeweils über ihre gemeinsame Technologie: • Die am häufigsten eingesetzten Werkzeuge sind die Standardwerkzeuge (z. B. Rundwerkzeuge), die der Technologie Stanzen zugeordnet sind. Sie wurden in den vorangegangenen Abschnitten ausführlich beschrieben. Darüber hinaus werden auch Spezialwerkzeuge wie Multitools und Formwerkzeuge dieser Gruppe zugeordnet. • Spezielle Werkzeuge zum Austrennen gefertigter Einzelteile sind in der Gruppe Trennen zusammengefasst. • Die umfangreichste Palette an Werkzeugen findet sich in der Gruppe Umformen. Umformwerkzeuge werden in mehreren separaten Technischen Informationen beschrieben. • Die Technologien Signieren, Prägen sowie Werkzeuge zur kratzerfreien Bearbeitung vervollständigen das Werkzeugspektrum. • Sonderwerkzeuge werden kundenspezifisch ausgelegt und sind in Grenzen frei definierbar. Einige Sonderwerkzeuge wurden auf Grund entsprechender Nachfrage standardisiert. 46 Werkzeugsystem T450DE.DOC Technologie Werkzeugart Stanzen Standardwerkzeuge: Rundwerkzeuge Quadratwerkzeuge Rechteckwerkzeuge Langlochwerkzeuge Spezialwerkzeuge: Ausschiebewerkzeuge Bogenwerkzeuge Formwerkzeuge Multitool-Werkzeuge Stempel mit geführter Schneide Sonderwerkzeuge Trennen Trennwerkzeuge Microjoint-Werkzeuge Sonderwerkzeuge Umformen Absetzwerkzeuge Ansenkwerkzeuge Blechgewindewerkzeuge Bördelwerkzeuge Einzelkiemenwerkzeug Endloskiemenwerkzeuge Gewindeformwerkzeuge Scharnierwerkzeuge Schweißbuckelwerkzeuge Senkformwerkzeuge Zentrierwarzenwerkzeuge Durchzugwerkzeuge Sickenwerkzeuge Sonderwerkzeuge Signieren, Prägen Ankörnwerkzeuge Signierwerkzeuge Prägewerkzeuge Sonderwerkzeuge Kratzerfreie Bearbeitung Durchzugwerkzeuge mit Bürsten Rückhubwerkzeuge Matrizen mit Bürsten Trennmatrizen mit Bürsten Zwischenringe mit Bürsten Sonderwerkzeuge z. B. Schlüssellochwerkzeuge Tab. 11 Ausführliche Informationen zu den einzelnen Werkzeugen finden Sie in den zahlreichen Werkzeuginformationen, in Technischen Informationen und im elektronischen Stanzwerkzeugkatalog. T450DE.DOC Werkzeugsystem 47 3.6 Werkzeugpflege Werkzeuge schärfen QuickSharp Funktion Fig. 47131 Das QuickSharp ist eine Schleifmaschine, mit der die Stanzwerkzeuge nachgeschliffen werden können. Es können sowohl Matrizen als auch flache und schergeschrägte Stempel nachgeschliffen werden. Das QuickSharp ist vollständig gekapselt und ermöglicht den Betrieb in unmittelbarer Nähe der Stanzmaschine. Der Schleifprozess läuft automatisch ab. Aufgrund einer präzisen Säulenführung gestattet das QuickSharp ein hochgenaues Nachschleifen der Werkzeuge durch das Bedienpersonal während des Betriebs der Stanzmaschine. Das Nachschleifen erfolgt im Nassschleifverfahren mit einer Bornirtrid-Schleifscheibe. 48 Werkzeugsystem T450DE.DOC Werkzeuge mit QuickSet einstellen Fig. 47132 Funktion Mit dem QuickSet können folgende Arbeiten erledigt werden: • Stempel und Matrize exakt zuordnen. • Stempel ausrichten. • Zuordnung Stempel – Abstreifer kontrollieren. • Werkzeuglänge bestimmen. Das QuickSet eignet sich für Werkzeuge mit flacher und schergeschrägter Schneidfläche der Werkzeuggröße I und II. T450DE.DOC Werkzeugsystem 49 Werkzeuge mit Einstellvorrichtung einstellen Fig. 21328 Funktion Mit der Einstellvorrichtung können folgende Arbeiten erledigt werden: • Exaktes Zuordnen von Stempel und Justierring. • Bestimmen der Werkzeuglänge. Die Einstellvorrichtung eignet sich für Werkzeuge mit flacher und schergeschrägter Schneidfläche der Werkzeuggröße I und II. Sie ist im Lieferumfang neuerer Stanzmaschinen enthalten. 50 Werkzeugsystem T450DE.DOC Werkzeuge mit QuickLoad laden Fig. 47133 Funktion Das QuickLoad ist ein Gerät zum schnellen und passgenauen Bestücken der Werkzeugkassetten mit Stempel, Abstreifer und Matrize. Stillstandszeiten für Rüstvorgänge werden weitgehend eliminiert, da die Werkzeugsätze außerhalb der Maschine mit dem Werkzeugeinstellgerät QuickSet vorbereitet und mit dem QuickLoad in Kassetten gerüstet werden. Das QuickLoad bietet folgende Vorteile: • Schnelles und leichtes Rüsten der Werkzeuge, unterstützt durch eine pneumatische Entriegelung. • Sicheres und einfaches Bestücken der Kassetten. • Kein Beschädigen der geschärften Werkzeuge. T450DE.DOC Werkzeugsystem 51 Werkzeuge mit Klebepads bekleben QuickPad Funktion Fig. 47134 Das QuickPad ist eine Klebevorrichtung, mit der Klebepads komfortabel auf Matrizen, Zwischenringe und auf Abstreifer aufgebracht werden können. Klebepads dienen der Vermeidung von Kratzern auf dem Werkstück. Klebepads sind vorgefertigte selbstklebende PolyethylenFolien mit einer Dicke von 0.3 mm, die je nach Form und Größe der Matrize in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung stehen (siehe Abschnitt 5.2, S. 65). Die Grundausrüstung des QuickPad umfasst ein Pressset für Abstreifer. Zusätzlich sind Presssets für Matrizen und Presssets für Zwischenringe erhältlich. 52 Werkzeugsystem T450DE.DOC Werkzeuge lagern QuickMove Funktion Fig. 28535 Der QuickMove erlaubt eine ortsungebundene Zusammenstellung der Werkzeuge, die für ein Bearbeitungsprogramm notwendig sind. Er kann auch als Zwischenlager für Werkzeuge eingesetzt werden. Die Nummerierung der oberen Ebene (15 Plätze) und der unteren Ebene (5 Plätze) ermöglicht eine direkte Zuordnung zu den Werkzeugmagazinplätzen der Stanzmaschine. Zusätzlich bietet der QuickMove Platz für die Unterbringung technischer Zeichnungen. T450DE.DOC Werkzeugsystem 53 3.7 Werkzeugkataloge Werkzeuge bestellen TRUMPF bietet mehrere Möglichkeiten der Werkzeugbestellung an: • Papier-Stanzwerkzeugkatalog. • Elektronischer Stanzwerkzeugkatalog. • Bestellung lagerhaltiger Werkzeuge per Internet. Papier-Stanzwerkzeugkatalog Im Papierkatalog sind die Werkzeuge und Ersatzteile in tabellarischer Form aufbereitet, nach Technologien (Umformen, Trennen etc.) unterschieden und mit Preisen versehen. Elektronischer Stanzwerkzeugkatalog auf CD-ROM Der intelligente, datenbankgestützte Aufbau des elektronischen Stanzwerkzeugkatalogs vereinfacht und beschleunigt die Werkzeugbestellung. Maschinen- und werkzeugspezifische Faktoren wie beispielsweise die max. Stanzkraft, die max. Materialdicke, Schneidspalt oder die Auswahl einer verstärkten Ausführung werden automatisch berücksichtigt. Kommen dabei mehrere Werkzeuge in Frage, wird die jeweils kostengünstigste Lösung angeboten. Parametereingabe Fig. 28536 Nach Eingabe der relevanten Werkstück- und Werkzeugparameter werden die Werkzeugdaten im Warenkorb gesammelt und in ein Bestellformular übernommen, das ausgedruckt, direkt vom PC gefaxt oder mittels E-Mail an TRUMPF gesendet werden kann. Ferner ist die direkte Übernahme sämtlicher Bestelldaten in TruTops Punch und Excel möglich. 54 Werkzeugsystem T450DE.DOC Das für Bestellungen erforderliche TRUMPF Know-how zu Stanzwerkzeugen steht auf dieser CD-ROM zur Verfügung. Ausführliche Informationen zu Programmierung, Wartung und Einsatzmöglichkeiten sind den einzelnen Werkzeugen zugeordnet. Hinweise zur Werkzeugpflege und ein www-Link auf die TRUMPF Homepage ergänzen den Katalog. Sonderwerkzeuge können auf einem vorbereiteten Formular spezifiziert und, gegebenenfalls mit einer Skizze versehen, als Anfrage oder direkt als Bestellung an TRUMPF gesendet werden. Bestellung lagerhaltiger Teile T450DE.DOC Auf der TRUMPF Homepage ist die Lagerliste hinterlegt. Aus ihr können lagerhaltige Teile ausgewählt und die Bestellung per EMail direkt an TRUMPF gesandt werden. Werkzeugsystem 55 Funktion Funktionsprinzip 4. Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch 4.1 Einführung Die Option Softpunch ermöglicht eine erheblich leisere Blechbearbeitung. In Abhängigkeit von Parametern, wie z. B. Materialart und Materialdicke, ist eine Geräuschminderung um bis zu 80 % möglich. • • • • Softpunch-Stufe (S)1 bis Softpunch-Stufe (S)4 56 Durch einen am Stanzkopf montierten Drucksensor wird permanent der Druck auf der oberen Stößelfläche des Stanzkopfes gemessen. Die gemessenen Werte werden mit den programmierten Softpunch-Stufen verglichen. Die Auswertung erfolgt in der Stößelsteuerung. Steigt beim Auftreffen des Stößels auf das Werkstück der gemessene Druck auf einen definierten Grenzwert an, wird die Stößelgeschwindigkeit reduziert - ein wesentlich leiseres Durchstanzen ist die Folge. Die verminderte Stößelgeschwindigkeit hat eine geringere Stanzfolge (Hubzahl/min) und damit eine Verlängerung der Bearbeitungszeit zur Folge. Die Reduzierung der Stößelgeschwindigkeit erfolgt über 4 programmierbare Softpunch-Stufen: – Größte Reduktion der Stößelgeschwindigkeit = größte Geräuschminderung. – Geringste Reduktion der Stößelgeschwindigkeit = geringste Geräuschminderung. Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch T450DE.DOC 4.2 Vergleich: Stanzen und Nibbeln mit und ohne Softpunch In Fig. 28776 sind auf der X - Achse die Softpunch-Stufen 1 bis 4 im Vergleich zur Bearbeitung ohne Softpunch aufgeführt. Die auf der Y - Achse aufgeführte Einheit sone beschreibt den Wert der subjektiven Wahrnehmung von Lautheit. Sie wird aus dem Mittelungspegel LpAeq am Bedienerstandort ermittelt. Um die Beziehung zwischen Lautheit in sone und Lautstärkepegel in dB(A) zu verdeutlichen, sind im Folgenden einige Vergleichswerte aufgeführt. sone dB(A) 1.00 40 8.00 70 16.00 80 32.00 90 64.00 100 Vergleichswerte Tab. 12 310 30 Stanzen 425 Nibbeln E5 Lautheit [sone] 200 195 175 20 250 110 240 165 135 10 0 0 4 3 2 1 Softpunchstufe Materialdicke: 3 mm Stempel, flach: ∅ 20 mm Werkstoff: USt12.03 Matrize: ∅ 20.4 mm Fig. 28775 Aus dem Diagramm wird die erhebliche Geräuschminderung durch Softpunch deutlich. Die Anzahl der Stößelhübe pro Minute ist oberhalb jedes Balkens notiert. T450DE.DOC Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch 57 4.3 Verlauf einer Stanzfolge s [mm] Anhand eines Weg-Zeit-Diagramms wird die Änderung der Stößelgeschwindigkeit während einer Stanzfolge ohne und mit Softpunch dokumentiert. 1 2 3 6 5 4 t [s] 1 Stanzhub ohne Softpunch 4 Unterste Lage 2 Stanzhub mit Softpunch 5 Softpunch-Stufe erreicht 3 Arbeitslage 6 Softpunch-Stufe unterschritten Weg-Zeit-Diagramm 58 Fig. 5273 Stanzhub ohne Softpunch Der Stößel fährt aus der Arbeitslage mit max. Geschwindigkeit abwärts bis in unterste Lage und mit max. Geschwindigkeit wieder aufwärts. Stanzhub mit Softpunch Der Stößel fährt aus der Arbeitslage mit reduzierter Geschwindigkeit abwärts, bis die programmierte Softpunch-Stufe (5) erreicht ist (Stempel setzt auf dem Blech auf). Nun erfolgt der eigentliche Stanzhub mit weiter reduzierter Stößelgeschwindigkeit. Nach Erreichen des Umschaltpunktes wird wieder auf die Ausgangsgeschwindigkeit zurückgeschaltet, der Stößel fährt in unterste Lage und dann mit max. Geschwindigkeit aufwärts. Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch T450DE.DOC 4.4 Parameter der Geräuschminderung Die Wirkung von Softpunch auf die Geräuschminderung hängt von verschiedenen Parametern ab: • Werkzeugtyp (flach oder schergeschrägt). • Materialart. • Luftspalt zwischen Stempel und Matrize. • Niederhalter (aktiv oder nicht aktiv). • Materialdicke. Parameter Werkzeugtyp Softpunch wirkt bei Einsatz flacher und schergeschrägter Werkzeuge (Whispertools). Eine optimale Geräuschminderung wird bei Kombination von Whispertools mit Softpunch erreicht, da Whispertools grundsätzlich eine leisere Bearbeitung als Flachstempel ermöglichen. Flachstempel 30 Lautheit [sone] Whispertool 20 10 0 0 4 3 2 1 Softpunchstufe Materialdicke: 3 mm Stempel: ∅ 20 mm Werkstoff: St37.2 Matrize: ∅ 20.4 mm Fig. 28776 Parameter Materialart Prinzipiell kann Softpunch bei jedem Material angewandt werden. Jedoch ist die Wirksamkeit von materialspezifischen Kennwerten abhängig. Bei Materialien höherer Festigkeit (z. B. Edelstahl) ist die Geräuschminderung aufgrund des schlagartigen Durchbrechens des Stempels beim Stanzprozess geringer als bei Materialien mittlerer Festigkeit (z. B. Baustahl). Durch den Einsatz von Whispertools kann dies teilweise kompensiert und eine ähnliche Geräuschminderung wie bei der Bearbeitung von Baustahl erreicht werden. T450DE.DOC Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch 59 Parameter Luftspalt Die Wirkung von Softpunch auf die Geräuschminderung kann durch eine Optimierung des Luftspalts zwischen Stempel und Matrize erhöht werden. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Flachstempeln. Bei Einsatz von schergeschrägten Werkzeugen spielt der Luftspalt nur eine untergeordnete Rolle. Im Diagramm ist die Lautheit in Abhängigkeit von der verwendeten Matrize (Durchmesser 21.2 und 20.8 mm) dokumentiert. Bei verkleinertem Luftspalt muss verstärkt auf ausreichende Werkzeugschmierung geachtet werden. Matrize 21.2 60 Lautheit [sone] Matrize 20.8 40 20 0 0 4 3 1 2 Softpunchstufe Materialdicke: 6 mm Stempel, flach: ∅ 20 mm Werkstoff: MRSt37.2 Matrize: ∅ 21.2 mm bzw. 20.8 mm Fig. 28777 Um einen möglichst großen Effekt von Softpunch zu erhalten, empfiehlt es sich, einen geringeren Luftspalt zwischen Stempel und Matrize als sonst üblich zu wählen. Der Luftspalt errechnet sich bei Einsatz von Softpunch in Kombination mit Flachstempeln nach der Formel: ∅Matrize = ∅Stempel + (0.1 bis 0.15) x Materialdicke Ohne Softpunch lautet die übliche Empfehlung für den Luftspalt: 0.2 x Materialdicke Auch ohne Softpunch ist bereits eine Geräuschminderung durch die Wahl eines kleineren Luftspalts möglich. 60 Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch T450DE.DOC Parameter Aktiver Niederhalter Bei Anwahl des aktiven Niederhalters in Kombination mit Softpunch wird die Lautheit weiter minimiert. 50 230 Aktiv 215 40 Lautheit [sone] Passiv 30 135 120 85 30 80 65 65 50 50 10 0 0 4 3 2 1 Softpunchstufe Materialdicke: 6 mm Stempel (Whispertool): ∅ 20 mm Werkstoff: RSt37.2 Matrize: ∅ 21.2 mm Fig. 28603 Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass eine Reduzierung der Stößelgeschwindigkeit über die Softpunch-Stufe 4 hinaus eine weitere Verminderung der Hubzahl (Zahl über dem Balken) bei nur geringer Reduzierung der Lautheit zur Folge hat. T450DE.DOC Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch 61 4.5 Tabellensammlung Für Baustahl und Edelstahl wurden bei TRUMPF, in Abhängigkeit von der Materialdicke, Empfehlungen für den (S) - Wert der Softpunch-Stufe erarbeitet sowie die Auswirkung verschiedener Softpunch-Stufen auf Lautheit und Hubzahl getestet. Die Tabelle kann herangezogen werden um die jeweils optimale Softpunch-Stufe zu wählen. Es handelt sich hier ausdrücklich um Empfehlungen, variierende Anwendungen müssen angepasst werden. Bei den Angaben in Klammern handelt es sich um bedingte Empfehlungen. Baustahl (USt 12.03) Materialdicke 1–3 mm Softpunch-Stufe Werkzeug Rund ∅ 12 mm Schneidenform Flachstempel Flachstempel Whispertool Whispertool Betriebsart Stanzen Nibbeln (E3) Stanzen Nibbeln (E3) 1 2 3 4 Rund ∅ 20 mm Flachstempel Flachstempel Whispertool Whispertool Stanzen Nibbeln (E5) Stanzen Nibbeln (E5) Rund ∅ 35 mm Whispertool Stanzen Rund ∅ 70 mm Whispertool Stanzen Rund ∅ 75 mm Dachschräge Stanzen Quadrat 20 mm Whispertool Nibbeln (E15) x Trennwerkzeug 5 x 56 mm Dachschräge Trennen (E50) x x x x x x (x) x x x x (x) x x (x) Tab. 13 Selbstverständlich ist bei einer empfohlenen Softpunch-Stufe 3 oder 4 eine weitere Reduzierung der Lautheit durch Anwahl der Softpunch-Stufe 2 oder 1 möglich. Materialdicke 4–6 mm Werkzeug Rund ∅ 12 mm Rund ∅ 20 mm Rund∅ 35 mm Quadrat 20 mm Softpunch-Stufe Schneidenform Flachstempel Flachstempel Whispertool Whispertool Flachstempel Flachstempel Whispertool Whispertool Flachstempel Whispertool Betriebsart Stanzen Nibbeln (E3) Stanzen Nibbeln (E3) Stanzen Nibbeln (E5) Stanzen Nibbeln (E5) Stanzen Nibbeln (E15) 1 x 2 x 3 4 (x) x x x (x) x x x (x) x x (x) Tab. 14 62 Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch T450DE.DOC Edelstahl (1.4301) Materialdicke 1–3 mm Softpunch-Stufe Werkzeug Rund ∅ 12 mm Schneidenform Flachstempel Flachstempel Whispertool Whispertool Betriebsart Stanzen Nibbeln (E3) Stanzen Nibbeln (E3) Rund ∅ 20 mm Flachstempel Whispertool Whispertool Stanzen Stanzen Nibbeln (E5) Rund∅ 70 mm Whispertool Stanzen Rechteck 10 x 40 mm Whispertool Whispertool Stanzen Trennen (E35) 1 2 3 x (x) x (x) 4 (x) x x x (x) x x x x x Tab. 15 Der Bediener kann Softpunch an der Maschine – auch während der Bearbeitung – ein- und ausschalten. T450DE.DOC Leise Stanzen und Nibbeln mit Softpunch 63 5. Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer Ursachen für Kratzer Bei der Stanzbearbeitung eines Werkstücks können durch die Reibung zwischen Maschinenteilen, Werkzeugen und Werkstück prinzipiell Kratzer auf der Ober- und Unterseite des Werkstücks entstehen. Kritischer Punkt ist dabei die Matrize, an deren Oberkante ein Mikrograt entstehen und daher Kratzer erzeugen kann. Für zahlreiche Anwendungen, z.B. der Produktion von Sichtblechen, ist jedoch eine Stanzbearbeitung ohne Kratzer erforderlich. Konsequenz Im Folgenden werden verschiedene Maßnahmen vorgestellt, die eine kratzerfreie Bearbeitung ermöglichen. 5.1 Funktion Bürstentische Die Bürsten sorgen dafür, dass das Blech an der Unterseite keinen Kontakt mit kratzerverursachenden Maschinenteilen, insbesondere der Matrize, bekommt. Das Blech gleitet auf den Bürsten, die dabei aufgrund ihrer Länge in Bewegungsrichtung nachgeben und die beim kugelbestückten Tisch auftretenden Kugellaufspuren an der Blechunterseite vermeiden. Bürstentische 64 Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer Fig. 15004 T450DE.DOC 5.2 Spezielle Werkzeuge Klebepads Klebepads sind vorgeformte, selbstklebende Polyethylen-Folien mit einer Dicke von 0.3 mm. Sie können auf Abstreifer, Zwischenringe und Matrizen geklebt werden. Funktion Ein Klebepad verhindert, dass ein Mikrograt an der Matrize Kratzer an der Blechunterseite verursacht. 1 2 3 4 5 6 1 Stempel 4 Matrize 2 Blech 5 Mikrograt 3 Klebepad 6 Stanzbutzen Funktion des Klebepads • • • T450DE.DOC Fig. 28537 Das Blech wird in Position gebracht, der Stempel wird abgesenkt. Das Blech wird auf die Matrize gedrückt, der Stanzhub wird ausgeführt. Der Klebepad bewirkt nach dem Rückhub, dass das Blech wieder von der Matrize abgehoben wird. Ein Mikrograt an der Matrize kann keine Kratzer erzeugen. Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer 65 Zuordnung (Fig. 14754) • A: Bei Matrizen der Größe I wird der Zwischenring mit Klebepad Ø 62 / 96 mm beklebt und die Matrize auf 0.05–0.1 mm unterhalb der Klebepad-Oberkante eingestellt. 0 ,0 5 - 0 ,1 m m • • • • A 1 B: Matrizen der Größe II werden mit Klebepads Ø 72 / 96 mm beklebt. C: Matrizen von Rechteck-, Langloch- und Trennwerkzeugen können mit den abgebildeten Sonder-Klebepads versehen werden. D: Bei Einsatz von Quadratwerkzeugen mit Kantenlänge 30– 50 mm empfiehlt sich die Verwendung des abgebildeten Sonder-Klebepads. E: Abstreifer werden ausschließlich mit den am Umfang eingeschnittenen Klebepads versehen. C B 2 3 2 4 2 1 Zwischenring 4 Matrize Größe II 2 Klebepad 5 Abstreifer 3 Matrize Größe I Beispiele für Klebepads 2 5 2 Fig. 14754 Vorgehen • • • • 66 E D Matrize, Zwischenring oder Abstreifer sorgfältig entfetten (z. B. mit Isopropanol) und gegebenenfalls alte Klebereste entfernen. Werkzeug bei Bedarf schärfen. Klebepad zentrisch und blasenfrei aufkleben. Zum Bekleben des Abstreifers bietet TRUMPF die Klebevorrichtung QuickPad an (siehe S. 52). Matrizen und Zwischenringe können manuell beklebt werden. Am Abstreifer muss die Innenkontur vorsichtig mit einem scharfen Messer ausgeschnitten werden. Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer T450DE.DOC • Lange Lebensdauer T450DE.DOC Erhöhte Arbeitslage anwählen: Tätigkeit–PRODUZIEREN– Tabellen–Blechtechnologie–Parameter "Kratzerarme Bearbeitung" auf "1" setzen. Die Klebepads weisen abhängig von Materialdicke, Zerstanzungsgrad etc. eine lange Lebensdauer auf. Beschädigungen haben keinen Einfluss auf die Kratzervermeidung, lediglich sollten aufgerissene Ecken abgeschnitten werden. Beispielsweise wurde bei einem Test – Materialdicke 0.5–3 mm, diverse Materialien, dreischichtiger Betrieb – erst nach mehreren Wochen der Tausch der Klebepads notwendig. Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer 67 Butzenrückhaltematrizen Funktion Butzenrückhaltematrizen verhindern, dass beim Rückhub des Stempels der Stanzbutzen mit hochgezogen wird. Prinzip Butzenrückhaltematrizen verfügen über kleine Nuten an den Schnittflächen. In diese "fließt" der Werkstoff aufgrund der hohen Krafteinwirkung, wenn der Stanzhub ausgeführt wird. Wird nun der Stanzbutzen wieder mit hochgezogen, z.B. durch Haftkräfte des Stempels, bleibt er in den gegenläufig angeordneten Nuten stecken. Bei Einsatz von Butzenrückhaltematrizen wird die Stanzbutzenabsaugung abgeschaltet. Mit Butzenrückhaltematrizen kann gestanzt, jedoch nicht genibbelt werden. Der Einsatz von schergeschrägten Werkzeugen (Whispertools) ist möglich. 1 1 Nut Butzenrückhaltematrize Nachrüstung 68 Fig. 14688 Bereits im Einsatz befindliche Matrizen können bei TRUMPF nachgerüstet werden, wenn sie mindestens einen Innendurchmesser bzw. Seitenlänge von 3 mm haben. Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer T450DE.DOC Weitere Maßnahmen Matrizen und Zwischenringe mit Bürsteneinsätzen Eine zusätzliche Reduzierung von Kratzern wird durch die Verwendung von Matrizen und Zwischenringen, in die Bürsteneinsätze eingelassen sind, erreicht. 1 1 Bürsten Matrize mit Bürsteneinsatz Fig. 9793 Einstellung: Die Bürsten stehen etwa 1 mm über der Matrizenoberkante und unterstützen den Effekt der Kratzerminimierung. Zusätzlich ist die Matrizenoberfläche feinpoliert. Matrizen und Zwischenringe mit Bürsteneinsätzen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Multitool Umformwerkzeuge Multitool-Matrizen können mit Klebepads Ø 72 x 96 mm beklebt werden. • • • T450DE.DOC Ein modifiziertes Durchzugwerkzeug (nach unten) vermeidet Kratzer durch seine gefederten Bürstenelemente auf der Matrize. Zum Trennen an Umformungen kann ein Werkzeug mit Bürstensegmenten an Stempel und Matrize eingesetzt werden. Es können Umformwerkzeuge die einen erhöhten Auswerfer haben, z. B. Napfwerkzeuge, bestellt werden, die aus AMPCO gefertigt sind. AMPCO ist eine relativ weiche Legierung, die durch ihre schmierende Wirkung Kratzer durch den Auswerfer an der Blechunterseite vermeidet. Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer 69 5.3 Die Lösung: Maßnahmen kombinieren Die effektivste Maßnahme zur Kratzervermeidung ist die Kombination der folgenden Komponenten: Kugel- oder Bürstentische... TRUMPF bietet zwei Varianten von Auflagetischen an: • Kugelbestückte Tische, die sich besonders bei der Bearbeitung von Blechen >3 mm bewährt haben. • Bürstentische, die bei der Bearbeitung von Blechen <3 mm die besten Ergebnisse bei der Kratzervermeidung gebracht haben. ...in Kombination mit Butzenrückhaltematrizen... Beide Tischvarianten können idealerweise mit dem Einsatz von Butzenrückhaltematrizen kombiniert werden. Dabei soll die Stanzbutzenabsaugung abgeschaltet werden. ...und Klebepads Das Aufkleben von Klebepads auf Abstreifer und Matrizen ergänzt diese effektiven Maßnahmen für eine Stanzbearbeitung ohne Kratzer. Dazu die um 1 mm erhöhte Arbeitslage anwählen, da die Klebepads an Abstreifer und Matrize zusammen 0.6 mm dick sind: Tätigkeit–PRODUZIEREN–Tabellen–Blechtechnologie–Parameter "Kratzerarme Bearbeitung" auf "1" setzen. Vorteile des erhöhten Abstands: Größere Durchgangshöhe für unebene Bleche und Schonung der Klebepads. 70 Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer T450DE.DOC 5.4 Tipps für die Praxis Klebepads • Klebepads auf Abstreifer und Matrizen aufkleben. Tägliche Reinigung • • Besonders wichtig ist die Pflege der Werkzeuge. Tägliches Reinigen der Tischflächen, Bürsten, Bürstenfelder (besonders nach Bearbeitung verzunderter Bleche) und Auflagepunkte an der Maschine. Arbeiten mit aktivem Niederhalter • Es kann wahlweise mit aktivem oder passivem Niederhalter gearbeitet werden. Der aktive Niederhalter hält das Blech während der Bearbeitung eben. Durch Blechverformung hervorgerufene Kratzer werden so vermieden. Klebepads können auch bei aktivem Niederhalter verwendet werden. Erhöhte Arbeitslage • Erhöhte Arbeitslage (Abstreifer 1 mm höher) anwählen. Durch den Abstreifer verursachte Kratzer an der Blechoberseite werden so vor allem bei unebenem Blech vermieden. Weitere Maßnahmen • • Werkzeuge regelmäßig schärfen (QuickSharp). Einsatz von Butzenrückhaltematrizen, dazu Absaugung ausschalten. Stempel und Matrize zur Gratvermeidung exakt einander zuordnen (QuickSet). Zuordnung von oberer zu unterer Werkzeugaufnahme kontrollieren. Korrekte Einstellung der matrizennahen Bürstenfelder kontrollieren und bei Bedarf nachstellen oder tauschen. Maß: 0.5– 1 mm über Matrizenoberkante. Polieren der Matrizen, Abstreifer und Nachsetzauflagen (Körnung min. P360). Korrekte Bürsteneinstellung an Matrizen und Zwischenringen. Polyamidbeschichtete Abstreifer einsetzen. • • • • • • T450DE.DOC Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer 71 5.5 Einsatz ebener Bleche Was sonst noch möglich ist Verformung des Blechs vermeiden: • Geeignete Stempel und Matrizen bezüglich Schneidspalt wählen: Versuche haben gezeigt, dass sowohl bei zu kleinem als auch bei zu großem Schneidspalt zwischen Stempel und Matrize der Grad der Verformung zunimmt. 1 5 10 15 20 1 Verformung 2 Schnittspiel (2 x Schneidspalt) in 25 30 35 2 s = 1.5 mm % der Materialdicke Fig. 28538 Geeignete Reihenfolge des Werkzeugeinsatzes: z. B. Vorstanzen eines Ausschnitts mit Quadratwerkzeug, dann Fertigbearbeitung des Ausschnitts mit Schlitzwerkzeug. 10 • Verformtes Werkstück durch ungünstige Bearbeitungsreihenfolge • • • • • • 72 Fig. 5449 Aktiven Niederhalter einsetzen. Vor- und Nachstanzen: z. B. mit Rundwerkzeug Ø 9.8 mm vorstanzen, mit Ø 10 mm nachstanzen. Reihenweises Abarbeiten verringert die Blechverformung. Feinebene Bleche (EN 29-81) verwenden, gegebenenfalls Toleranzeinschränkung mit dem Lieferanten vereinbaren. Spannungsfrei geglühte Bleche verwenden. Folienbeschichtete Bleche (z. B. Polyethylen PE) verwenden. In diesem Fall sind keine Klebepads notwendig. Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer T450DE.DOC • • T450DE.DOC Eine ausreichende Werkzeugschmierung verhindert Kaltverschweißungen und Aufbauschneiden am Stempel und vorzeitige bzw. übermäßige Gratbildung. Zusätzlich kann die Blechunterseite eingeölt werden (gilt nur für Maschinen mit Kugeltischen). Stanz- und Nibbelbearbeitung ohne Kratzer 73 6. Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln 6.1 Einführung Beim Einkauf der Bleche ist die Ebenheit nach DIN EN 10051 bzw. DIN EN 10029 definiert. Bei der Bearbeitung der Bleche auf einer Stanzmaschine können zusätzlich Verformungen auftreten. Der Grad der Verformung steigt mit der Anzahl der Stanzungen im Blech. Daraus resultieren Qualitätsverluste und Genauigkeitseinbußen, meist Nacharbeiten (Richten) und im Extremfall Kollisionsgefahr an der Maschine zwischen Blech und Werkzeug. Es ist also anzustreben, das Blech beim Bearbeiten möglichst eben zu halten. Im Folgenden wird auf die Ursachen der Verformung eingegangen sowie Strategien zur Verringerung der Verformung aufgezeigt. 6.2 Verformung durch Spannungen Ursachen der Verformung Die Verformung des Blechs resultiert aus den Spannungen, die Stempel und Matrize in unmittelbarer Nähe einer Stanzung hinterlassen. Die Spannungen verteilen sich nicht auf das ganze Blech. Beim Stanzvorgang wird das Blech durch Stempel und Matrize "komprimiert", bis die Stanzkraft so groß wird, dass der Stanzbutzen durch die Matrize bricht. Die durch die "Komprimierung" entstandene Spannung im Blech in diesem Bereich bleibt jedoch erhalten, was zu einer Verformung führt. Wie durch Versuche bei TRUMPF nachgewiesen wurde, wird das Blech wieder eben, wenn der Spannungsbereich (bei Materialdicke 2 mm ca. 1 mm) z. B. durch Laserschneiden entfernt wurde. 2 1 3 4 5 1 Blech 4 Spannungen-Werkstück 2 Stempel 5 Matrize 3 Spannungen-Stanzbutzen Spannungen 74 Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln Fig. 28539 T450DE.DOC Der Grad der Verformung steigt mit der erforderlichen Stanzkraft. Abhängig davon nimmt die Verformung zu bei: • Dickem Blech. • Hartem Material (Edelstahl). • Zu kleiner oder zu großer Matrize. • Stumpfem Werkzeug. Verformung durch Biegung Eine weitere Ursache für die Verformung ist das Durchbiegen des Blechs durch Stempel und Matrize bei der Bearbeitung. Dadurch entstehen wiederum Spannungen. 1 1 Blech 2 Matrize 2 3 3 Stempel Fig. 28540 Hinweis Das Durchbiegen des Blechs ist in Fig. 28540 zur Verdeutlichung übertrieben dargestellt. T450DE.DOC Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln 75 6.3 Strategien zum Verringern der Verformung Strategien zur Verringerung der Verformung, die nachfolgend beschrieben werden, sind: • Auswahl geeigneter Stempel und Matrizen. • Spannungsarme Bearbeitung durch richtige Werkzeugwahl. • Einsatz des Niederhalters. • Vor- und Nachstanzen. Geeignete Stempel und Matrizen auswählen Scharf geschliffener Stempel Zur Reduzierung der Stanzkraft (und somit der Verformung) muss der Stempel scharf geschliffen sein. Noch bessere Ergebnisse sind bei Einsatz von Whispertools zu erreichen. Schneidspalt Versuche haben gezeigt, dass sowohl bei zu kleinem als auch bei zu großem Schneidspalt zwischen Stempel und Matrize der Grad der Verformung zunimmt. Die zwar für eine geringe Verformung des Bleches optimale Matrize kann im ungünstigen Fall jedoch zu einer Gratbildung an der Blechkante führen. Spannungsarm bearbeiten durch richtige Werkzeugwahl Bei konventioneller Bearbeitung des Blechs in Fig. 5449 (Trennwerkzeug, mit aktivem Niederhalter) beträgt die Verformung ca. 10 mm. Materialdicke s: 2.5 mm Stempel: Quadrat 10 mm Werkstoff: Aluminium Fig. 5449 76 Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln T450DE.DOC Werden stattdessen die Ausschnitte mit einem Werkzeug Quadrat 8 mm vorgestanzt und dann mit dem Schlitzwerkzeug fertigbearbeitet, beträgt die Verformung nur noch ca. 5 mm. Niederhalter einsetzen Bei Einsatz des Niederhalters (Abstreifers) wird grundsätzlich die Verformung des Blechs reduziert, da der Niederhalter das Blech bei der Bearbeitung eben hält. Hinweis Bei weichen Materialien wie Kupfer oder Aluminium kann durch den Niederhalter auch das Gegenteil bewirkt werden, indem der Niederhalter das Blech treibt und es sich deshalb durchbiegt. An Maschinen, bei denen der Niederhalterdruck einstellbar ist, kann dieser gesenkt werden. Folgende Maßnahmen unterstützen, wie im Weiteren beschrieben, den Effekt des Niederhalters: • Überbiegen des Blechs. • Passscheiben unterlegen. • Matrize abschrägen. T450DE.DOC Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln 77 Überbiegen des Blechs Dieses Verfahren verstärkt die Wirkung des aktiven Niederhalters. Hierzu muss sich der Niederhalter (Abstreifer) ein wenig über die Matrize wölben können. Das Blech wird dabei durch den sich im Außenbereich geringfügig durchbiegenden Niederhalter eben "gerichtet". Verwendet wird ein flacher Abstreifer mit üblichem Spiel zwischen Stempel und Abstreifer (ca. 1–2 mm). F 1 F F 2 3 4 Niederhalterkraft 3 Abstreifer 1 Blech 4 Stempel 2 Matrize Fig. 28542 Hinweis Das Durchbiegen von Abstreifer und Blech ist in Fig. 28542 zur Verdeutlichung übertrieben dargestellt. Nicht verwendbar sind Abstreifer älterer Ausführung mit einer Verdickung an der Unterseite. Damit sich der Abstreifer und somit das Blech über die Matrize wölben kann, muss diese, wie im Folgenden beschrieben, erhöht oder abgeschrägt werden. 78 Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln T450DE.DOC Matrizen der Größe I mit Zwischenring werden um ca. 0.3 mm mit Passscheiben unterlegt. 0.3 Passscheiben unterlegen 1 1 Passscheibe 2 Matrize (Größe I) 2 3 3 Zwischenring Fig. 28543 Um den Effekt zu verstärken, kann: • Die Matrize höher als 0.3 mm mit Passscheiben unterlegt werden. • Ein Abstreifer mit einer Bohrung >60 mm (Durchmesser der Matrize Größe I) verwendet werden. Dies ist jedoch nur bei Blechen mit s >2 mm empfehlenswert, da sonst wegen der mangelnden Abstreiferwirkung das Blech beim Stempelrückzug aufgebogen würde. T450DE.DOC Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln 79 F F 1 F F 2 1 Abstreifer mit Bohrung <60 mm 2 Abstreifer mit Bohrung >60 mm F Niederhalterkraft Fig. 28544 Hinweis Das Durchbiegen von Abstreifer und Blech ist in obiger Figur zur Verdeutlichung übertrieben dargestellt. Matrize abschrägen Wenn die Möglichkeit des Unterlegens der Matrize nicht besteht (z. B. bei Matrizen der Größe II) kann die Matrize pyramidenförmig abgeschrägt werden. 0.3 1 1 Neue Schräge Fig. 28545 80 Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln T450DE.DOC Mit Hilfe der Werkzeugschleifmaschine QuickSharp wird die Matrize um einen Betrag von 0.3 mm abgeschliffen. Dazu wird die Matrize im Schleifadapter einseitig unterlegt, bis auf einen verbleibenden Rand von 3–5 mm um die Matrizenbohrung abgeschliffen, um je 90° gedreht und wieder abgeschliffen. Auf diese Weise erhält man eine Matrize mit vier gleichmäßig ablaufenden Flächen. Abgeschrägte Matrize Fig. 5450 Vor- und Nachstanzen Auch durch Vor- und Nachstanzen lässt sich die Verformung des Blechs reduzieren. Hierbei wird ähnlich wie bei "Spannungsarme Bearbeitung" die verspannte Zone im Blech weggestanzt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass nur noch wenig Material durch das Nachstanzen entfernt wird, da es sonst wieder zu Spannungen im Blech kommt (d. h. die Stempeldurchmesser zum Vor- und Nachstanzen differieren nur gering). Bei einem Versuch wurde die Verformung des Blechs um die Hälfte reduziert, indem mit einem Rundstempel Durchmesser 9.8 mm vorgestanzt und mit einem Durchmesser 10.0 mm nachgestanzt wurde. T450DE.DOC Ebene Bleche beim Stanzen und Nibbeln 81 7. Glossar 7.1 Arbeitsweise des hydraulischen Stanzkopfes 6 7 5 8 9 4 3 10 A B 2 1 A Obere Stößelfläche 5 B Untere Stößelfläche 6 CNC-Steuerung 1 Stempel 7 Stößelsteuerung 2 Stößel 8 Schrittmotor 3 Ritzel 9 Zum Tank 4 Zahnstange 10 Von der Pumpe Schematischer Aufbau Einstellen der Stößellage 82 Glossar Hydraulisches Ventil Fig. 28546 Die Steuerung gibt den Abstand des Stößels über der Blechoberfläche vor. Über einen Schrittmotor wird dieser Abstand eingestellt. In dieser Ausgangsposition vor dem Stanzhub steht die untere Stößelfläche unter hydraulischem Druck. T450DE.DOC Ausführen des Stanzhubs Der Stanzhub wird durch ein weiteres Signal der Steuerung eingeleitet. Das hydraulische Ventil des Linearverstärkers wird geöffnet und leitet einen Ölstrom auf die obere Stößelfläche, wodurch sich der Stößel nach unten bewegt. Setzt der Stößel nun auf dem Blech auf, wird der hydraulische Druck auf die obere Stößelfläche automatisch so weit erhöht, bis sicher durchgestanzt wird. Bei sehr großem Stanzkraftbedarf wird zusätzlich der hydraulische Druck auf die untere Stößelfläche abgeschaltet. Rückführen des Stößels Nach dem Durchstanzen erreicht der Stößel seine unterste Position. Über die mechanische Rückkopplung Zahnstange-Ritzel wird dann das hydraulische Ventil geschlossen. Die Rückführung des Stößels in die Ausgangsposition erfolgt durch Erhöhen des hydraulischen Drucks auf die untere Stößelfläche bei gleichzeitigem Absenken des Drucks auf die obere Stößelfläche. T450DE.DOC Glossar 83 7.2 Maximalleistungstabellen Aus den Maximalleistungstabellen können die maximal zulässigen Abmessungen für runde und quadratische Werkzeuge, mit und ohne Scherschräge, für vier Zugfestigkeiten und unterschiedliche Materialdicken entnommen werden. Für Zwischenwerte der Materialdicke und Zugfestigkeit ist entweder der nächstniedrige Tabellenwert zu entnehmen oder aber die Werkzeugabmessung aus folgenden Formeln zu berechnen: Maximaler Durchmesser für Rundwerkzeuge Maximale Kantenlänge für Quadratwerkzeuge Maximaler Schnittumfang für beliebig geformte oder Mehrfach-Stanzwerkzeuge ohne Scherschräge 84 Glossar d max = p⋅x π ⋅ s ⋅ 0.9 ⋅ Rm dmax Maximaler Werkzeugdurchmesser (rund) [mm] p Schneidkraft [N] s Materialdicke [mm] Rm Zugfestigkeit [N/mm2] x Scherfaktor (bei Werkzeugen ohne Scherschräge = 1) a max = p⋅x 4 ⋅ s ⋅ 0.9 ⋅ Rm amax Maximale Kantenlänge (Quadrat) [mm] p Schneidkraft [N] s Materialdicke [mm] Rm Zugfestigkeit [N/mm2] x Scherfaktor (bei Werkzeugen ohne Scherschräge = 1) LMax = p s ⋅ 0.9 ⋅ Rm Lmax Maximaler Schnittumfang [mm] p Schneidkraft [N] s Materialdicke [mm] Rm Zugfestigkeit [N/mm2] T450DE.DOC 7.3 Vorschubschritt Der Vorschubschritt beim Nibbeln muss je nach eingesetztem Werkzeug unterschiedlich gewählt werden. Er richtet sich nach der gewünschten Rautiefe. Es wird hierbei zwischen Rundwerkzeugen, Quadrat- und Rechteckwerkzeugen und Trennwerkzeugen, Langlochwerkzeugen und Werkzeugen mit Eckenradius unterschieden. Rautiefe Nibbelkante Fig. 28520 Wenn eine Kontur mit einem Rundwerkzeug genibbelt wird, weist die Nibbelkante eine Rauigkeit (Rautiefe) auf, die mit dem gewählten Vorschubschritt zusammenhängt. Bei kleinerem Vorschubschritt verbessert sich die Qualität der Nibbelkante, d. h. die Rauigkeit wird geringer. T450DE.DOC Glossar 85 Rundwerkzeuge Der optimale Vorschubschritt bei Rundwerkzeugen lässt sich im folgenden Rautiefen-Diagramm ablesen. Rt Rautiefe [mm] a Rt grob d Stempeldurchmesser [mm] b Rt mittel c Rt fein Spp Vorschubschritt [mm/Hub] Rautiefendiagramm Fig. 19497 Für den minimalen Vorschubschritt gilt folgende Faustformel: Sppmin = 0.5 ⋅ s Sppmin Minimaler Vorschubschritt [mm/Hub] s Materialdicke [mm] Weiter wird nach linearem und zirkularem Vorschubschritt unterschieden. Der lineare Vorschubschritt folgt einer geraden Strecke, der zirkulare Vorschubschritt einem Kreis. 86 Glossar T450DE.DOC Rt D Linearer Vorschubschritt Spp Spp Vorschubschritt [mm] Rt Rautiefe [mm] D Werkzeugdurchmesser [mm] Fig. 28547 Der lineare Vorschubschritt kann auch nach folgender Gleichung berechnet werden: SppLinear = 4 ⋅ Rt ⋅ (D − Rt ) SppLinear Linearer Vorschubschritt [mm/Hub] D Werkzeugdurchmesser [mm] Rt Rautiefe [mm] Zirkularer Vorschubschritt Rt Rt Rautiefe [mm] D Werkzeugdurchmesser [mm] R2 R1 D Spp Spp Vorschubschritt [mm] R1 Radius der WerkzeugMittelpunktsbahn [mm] R2 Radius der Werkstückkante [mm] Fig. 13198 T450DE.DOC Glossar 87 Der zirkulare Vorschub pro Hub kann nach folgender Gleichung berechnet werden: SppZirkular = SppLinear ⋅ R1 R2 Sppzirkular Zirkularer Vorschubschritt [mm/Hub] R1 Radius der Werkzeug-Mittelpunktsbahn [mm] R2 Radius der Werkstückkante [mm] Quadrat- und Rechteckwerkzeuge Minimaler Vorschubschritt B /2 V R L /3 L Stempellänge [mm] B Stempelbreite [mm] VR Vorschubrichtung Fig. 3678 Für den minimalen Vorschubschritt gilt folgende Faustformel: Sppmin = L 3 Sppmin Minimaler Vorschubschritt [mm/Hub] L Stempellänge [mm] Hinweis In X- oder Y-Richtung muss die Hälfte des Stempels im Eingriff sein. Bei einem seitlichen Vorschub ist ein Verhältnis L : B > 3 zu vermeiden. 88 Glossar T450DE.DOC Maximaler Vorschubschritt L 2 m m L Stempellänge [mm] Fig. 0330 Für den maximalen Vorschubschritt gilt folgende Faustformel: Sppmax = L − 2mm Sppmax Maximaler Vorschubschritt [mm/Hub] L Stempellänge [mm] Trennwerkzeuge, Langlochwerkzeuge, Werkzeuge mit Eckenradius Für den minimalen und maximalen Vorschubschritt gelten folgende Faustformeln: Sppmin = Minimaler Vorschubschritt Maximaler Vorschubschritt L 2 Sppmin Minimaler Vorschubschritt [mm/Hub] L Länge des Stempels [mm] Sppmax = L − (2 ⋅ R ) − 1mm Sppmax Maximaler Vorschubschritt [mm/Hub] R Radius des Stempels [mm] Hinweis Der Stempel muss immer mit der ganzen Breite arbeiten. Bei Streifenfertigung beträgt die Mindestbreite des Streifens 10 mm. Bei Unterschreiten der Mindestbreite bewirkt die Verwindung des Streifens Querkräfte auf den Stempel und damit eine Reduzierung seiner Standzeit. T450DE.DOC Glossar 89 7.4 Zugfestigkeit Im Folgenden sind die wichtigsten Materialien mit ihrem Zugfestigkeits-Bereich dargestellt. Ist die tatsächliche Zugfestigkeit nicht bekannt, ist mit der maximalen Zugfestigkeit des Toleranzspektrums (Spalte "Zugfestigkeit Rm Bereich" zu rechnen. Baustähle Kurzname (DIN EN 10025) St 33 Werkstoffnummer (DIN EN 10025) 1.0035 Zugfestigkeit Rm [N/mm2] Bereich 290-540 St 37-2 1.0037 340-510 St 37-3 1.0116 340-510 St 44-2 1.0044 410-580 St 44-3 1.0144 410-580 St 52-3 1.0570 510-680 St 50-2 1.0050 470-660 St 60-2 1.0060 570-770 St 70-2 1.0070 670-900 Tab. 16 Rost- und säurebeständige Stähle 90 Glossar Kurzname (DIN 17440) Werkstoffnummer (DIN 17440) Zugfestigkeit Rm [N/mm2] Bereich X 7 Cr 13 1.4000 700 X 7 CrAl 13 1.4002 450-700 X 10 Cr 13 1.4006 550-750 X 15 Cr 13 1.4024 650-800 X 20 Cr 13 1.4021 650-950 X 40 Cr 13 1.4034 -800 X 45 CrMoV 15 1.4116 -900 X 8 Cr 17 1.4016 450-600 X 8 CrTi 17 1.4510 450-600 X 8 CrNb 17 1.4511 450-600 X 6 CrMo 17 1.4113 450-650 X 12 CrMoS 17 1.4104 550-850 X 22 CrNi 17 1.4057 850-950 X 12 CrNiS 18 8 1.4305 500-700 X 5 CrNi 18 9 1.4301 500-700 X 5 CrNi 19 11 1.4303 500-700 X 2 CrNi 18 9 1.4306 450-700 X 10 CrNiTi 18 9 1.4541 500-750 X 10 CrNiNb 18 9 1.4550 500-750 X 5 CrNiMo 18 10 1.4401 500-700 X 2 CrNiMo 18 10 1.4404 450-700 X 10 CrNiMoNb 1810 1.4580 500-750 X 5 CrNiMo 18 12 1.4436 500-700 X 2 CrNiMo 18 12 1.4435 450-700 X 2 CrNiMo 18 16 1.4438 500-700 X 2 CrNiN 18 10 1.4311 550-750 T450DE.DOC Kurzname (DIN 17440) Werkstoffnummer (DIN 17440) Zugfestigkeit Rm [N/mm2] Bereich X 2 CrNiMoN 18 12 1.4406 600-800 X 2 CrNiMoN 18 13 1.4429 600-800 Tab. 17 Kupfer- und Kupferlegierungen Kurzname (DIN 17670) SW - Cu SF – Cu Werkstoffnummer (DIN 17670) 2.0076 Zugfestigkeit Rm [N/mm2] Bereich 2.0090 F20 .10 200-250 F22 .10 220-260 F24 .26 240-300 F29 .30 290-360 F36 .32 F23 F28 2.0220.26 280-340 CuZn37 F30 2.0335.10 300-370 F37 2.0335.26 370-440 F54 2.0335.32 540-610 F34 2.0360.10 CuZn40 2.0220.10 360 CuZn5 230-280 340 F41 .26 410 F47 .30 470 Tab. 18 T450DE.DOC Glossar 91 Aluminium und Aluminiumlegierungen Kurzname (DIN EN 485) Al 99.8 F10 Werkstoffnummer (DIN EN 485) 3.0285 .26 Zugfestigkeit Rm [N/mm2] Bereich 100-140 Al 99.8 F12 3.0285 .30 120-160 Al 99.7 F10 3.0275 .26 100-140 Al 99.7 F12 3.0275 .30 120-160 Al 99.5 F8 3.0255 .07 75-110 AlMn1 AlMnCu AlMn1Mg1 AlMg1 AlMg3 AlMgSi1 F9 .24 90-130 F11 .26 110-150 F13 .30 130-170 F15 .32 F12 3.0515 150 F14 .26 140-180 F17 .30 165-205 F13 3.0517 F15 .26 .24 .24 120-160 125-165 145-185 F17 .28 F19 3.0526 170-210 F22 .26 220-260 F26 .28 240-280 F13 3.3315 F15 .26 145-185 F17 .28 165-205 F22 3.3535 F24 .26 .24 .24 .24 190-230 125-165 220-260 240-280 F27 .28 F21 3.2315 265-305 F28 .71 275 F30 .72 295 .51 205 AlCuMg1 F39 3.1325 .51 390 AlCuSiMn F40 3.1255 .51 400 Tab. 19 92 Glossar T450DE.DOC Index A F Abarbeiten .....................................................21 • Abarbeiten, reihenweise .........................72 Abschälen ......................................................22 Abstreifer 17, 30, 39, 45, 51, 52, 65, 66, 70, 77, 78, 79 Aktiver Niederhalter . 26, 33, 39, 42, 45, 61, 71, 72, 76, 78 Aluminium ................................... 31, 45, 77, 92 Ankörnen .......................................................13 Antriebe ...................................................19, 20 Arbeitslage.............................. 9, 58, 67, 70, 71 Aufbauschneiden.....................................45, 73 Ausschiebeabstreifer .....................................39 Ausschieben, reihenweise.............................23 Ausschneiden ..................................................8 Auswerfer.......................................................69 Folienbeschichtete Bleche............................ 72 Formstempel ................................................. 37 B Baustahl.............................................37, 59, 62 Besäumen......................................................22 Beschicken der Maschine..............................21 Blechgewicht .............................................9, 26 Blechqualität ..................................................21 Bürste ......................................... 20, 47, 69, 71 Bürstentische...........................................64, 70 Butzenrückhaltematrize .............. 40, 68, 70, 71 G Geräuschminderung ....... 32, 46, 56, 57, 59, 60 Gratbildung ....................................... 71, 73, 76 Größengruppe............................................... 30 H HSS-Hochgeschwindigkeits-SchnellschnittStahl............................................. 12, 31, 37 Hubzahl................................... 9, 12, 16, 56, 61 Hüllkreisdurchmesser ......................... 9, 25, 42 J Justierring ......................................... 30, 37, 50 K D Durchbiegen des Blechs................................75 E Ebenheit des Blechs......................................39 Edelstahl ......................... 31, 37, 45, 59, 62, 75 Einlegehilfe ....................................................21 Elektronischer Stanzwerkzeugkatalog ....47, 54 T450DE.DOC Kaltverschweißungen........................ 31, 45, 73 Kassette, siehe Werkzeugkassette............... 26 Kassettenart.................................................. 26 Klebepad..................................... 52, 65, 69, 70 Klebevorrichtung ..................................... 52, 66 Knabberschneiden ........................................ 11 Koordinatenführung .................... 18, 19, 20, 39 Kratzerfreie Bearbeitung ......................... 40, 47 Kugel ........................................... 20, 64, 70, 73 Kugeln, anhebbar.......................................... 21 Kupfer ..................................................... 77, 91 Index 93 L R Lagerliste .......................................................55 Lange Stempel ..............................................33 Lautheit ..........................................................57 Lautstärkepegel .............................................57 Linearmagazin ...................................18, 21, 27 • Spannpratzen................. 18, 19, 21, 25, 39 • Werkzeug ....................................18, 21, 30 Lochen .............................................................8 Lochgitter .........................................................9 Lochkreis .........................................................9 Lochreihe .........................................................9 Luftspalt .............................................35, 59, 60 Rauigkeit ........................................... 12, 45, 85 Rautiefe......................................................... 85 Rautiefen-Diagramm..................................... 86 Rotationsachse ............................................. 17 RTC-Kassette ......................................... 26, 30 Rüstliste ........................................................ 27 Rutschen, starre............................................ 23 M Magnetplatte ..................................................34 Materialart................................................56, 59 Materialdicke ........ 9, 12, 35, 42, 54, 56, 60, 86 Matrize ........................................ 30, 40, 51, 70 Matrize mit Bürsteneinsätzen ..................40, 69 Maximalleistungstabelle ....................34, 36, 84 Mikrograt........................................................64 Multitool ........................................ 9, 25, 47, 69 N Nachschleifen ....................................33, 46, 48 Nachschleiflänge .................................9, 34, 49 Nachsetzen................................. 22, 25, 26, 39 Nachsetzzylinder ...........................................26 Nachstanzen............................................72, 81 Nibbeln...................... 11, 37, 42, 45, 57, 62, 85 Nibbelstempel ................................................42 Nibbelwerkzeug .............................................12 Niederhalter .......................... 39, 59, 76, 77, 78 P Papier-Stanzwerkzeugkatalog.......................54 Passiver Niederhalter ........................33, 39, 71 Passscheiben ..........................................41, 79 Polyamidbeschichteter Abstreifer..................71 Prägen .....................................................13, 47 Pressset.........................................................52 94 Index S Scherfaktor.............................................. 35, 84 Scherschneiden .............................................. 8 Scherschräge.............. 9, 33, 34, 48, 59, 68, 84 Schmierung........................... 35, 45, 46, 60, 73 Schneidspalt ............................... 41, 43, 72, 76 Schnitt-Bruch-Verhältnis ......................... 43, 44 Schnittspiel.................................................... 72 Schrittmotor................................................... 82 Signieren................................................. 13, 47 Softpunch...................................................... 56 Softpunch-Stufe ...................................... 56, 61 Sonderwerkzeug ........................................... 47 Spannpratzen........................ 18, 19, 21, 25, 39 Spannungsarme Bearbeitung ................. 76, 81 Standzeit ........................................... 12, 46, 89 Stanzbutzen ...................... 8, 40, 43, 65, 68, 74 Stanzen................. 8, 10, 15, 42, 47, 56, 62, 74 Stanzfolge ............................................... 56, 58 Stanzfolgetabelle ............................................ 9 Stanzkraft.................... 9, 37, 40, 46, 54, 75, 83 Stanzkraftstufe .............................................. 16 Stanznadel .................................................... 31 Stanzwerkzeug, siehe Werkzeug ................. 12 Stempel................................. 11, 30, 31, 33, 51 Stempelabmessungen, maximal....... 34, 42, 84 Stempelabmessungen, minimal.................... 42 Stößel........................ 12, 17, 20, 45, 56, 82, 83 Stößelfläche ............................................ 82, 83 Stößellage............................................... 45, 82 T Technischen Information .............................. 47 Teile ausschleusen ....................................... 23 Teileklappe.................................................... 23 TICN-Beschichtung................................. 12, 31 Trennen....................................... 42, 46, 47, 62 Trennwerkzeug ........................... 66, 69, 76, 89 GripMaster 5000 ........................................... 29 T450DE.DOC SheetMaster 1305/1605 ................................29 SortMaster Pallet ...........................................29 SortMaster Box..............................................29 StoreMaster ...................................................29 U Überbiegen des Blechs ...........................77, 78 Umformen ..................................... 9, 13, 46, 47 Umformung ........................................26, 45, 69 Umformwerkzeug ......................... 9, 26, 46, 69 W Wärmegang .................................................. 45 Weg - Zeitdiagramm ..................................... 58 Werkzeug..... 12, 17, 21, 26, 27, 30, 42, 46, 48, 54, 76, 84 Werkzeugaufnahme.................... 21, 25, 30, 71 Werkzeuginformation .................................... 47 Werkzeugkassette .......... 21, 26, 30, 34, 37, 51 Werkzeuglager.............................................. 27 Werkzeuglänge ................................. 34, 39, 50 Werkzeugsatz ......................................... 18, 30 Werkzeugtyp ................................................. 59 Whispertool, siehe auch Scherschräge . 32, 33, 46, 59, 62, 68, 76 Winkellage .................................................... 37 V Variable Umformlage.....................................22 Verformen des Blechs .... 13, 43, 71, 72, 74, 81 Vollstempel ....................................................31 Vorschubschritt........................................12, 85 Vorschubschritt, linear ...................................87 Vorschubschritt, maximal ..............................89 Vorschubschritt, minimal ...............................88 Vorschubschritt, zirkular ................................87 Vorstanzen...............................................72, 81 T450DE.DOC Z Zerstanzen .................................................... 23 Zugfestigkeit.................... 31, 34, 36, 42, 84, 90 Zwischenring mit Bürsteneinsatz .................. 69 Index 95 96 Index T450DE.DOC