Das Museumsmagazin der Region Basel

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Das Museumsmagazin der Region Basel
Artinside
Ausgabe Frühling 2016
Marcel Duchamp, Prière de toucher. Vorderseite des Einbandes der nummerierten Edition des Ausstellungskataloges zu «Le Surréalisme en 1947», 1947
Das Museumsmagazin der Region Basel
PRIÈRE DE TOUCHER
Der Tastsinn der Kunst
12.02.2016 – 16.05.2016
Museum Tinguely
Jean Dubuffet –
Metamorphosen
der Landschaft
31.01.2016 – 08.05.2016
Fondation Beyeler, Riehen
Marina Pinsky
Dyed Channel
Bis 10.04.2016
Kunsthalle Basel
Gerhard Richter
Birkenau
06.02.2016 – 29.05.2016
Museum Frieder Burda/D
Reinhard Mucha
19.03.2016 – 16.10.2016
Museum für
Gegenwartskunst Basel
Alexander Girard
A Designer's Universe
12.03.2016 – 29.01.2017
Vitra Design Museum/D
Didier Paquignon
Bis 27.03.2016
Fondation Fernet-Branca/F
Editorial
Roland Wetzel
Liebe Kunstfreunde
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Ohne die taktilen Fähigkeiten Ihrer Fingerkuppen könnten Sie das neue Artinside nicht in den
Händen halten. Als überzeugter Cartesianer entgegnen Sie jetzt vielleicht, dass die Hand nur
das Werkzeug des Körpers ist und dass das Lesen und Verstehen primär eine Denkleistung ist.
Diese künstliche Dualität versuchten wir schon letztes Frühjahr mit Belle Haleine. Der Duft der
Kunst zu relativieren, mit olfaktorischen «short-cuts» zu Ihren Emotionen.
Titelbild:
Menschen sind verschieden.
Krankheiten auch.
Marcel Duchamp, Prière de toucher, 1947
Das Foto zeigt die Vorderseite des Ausstellungskataloges zur Ausstellung Le Surréalisme en 1947,
die 1947 in der Galerie Maeght in Paris stattfand.
Eine Schaumstoff-Frauenbrust auf schwarzem
Samt ist auf den Buchdeckel geklebt.
Die Rückseite des Katalogs ist mit der Aufforderung
«Bitte berühren» bedruckt. Duchamp unterlief
mit diesem Katalog-Konzept die herkömmliche
Distanz, die von den Museen zwischen Betrachter
und Werk gepflegt wurde. Der Leser war aufgefordert, das Titelbild zu streicheln, bevor er sich
der Lektüre hingab.
Bei einem Teil der Auflage:
Deshalb erforschen und entwickeln
wir personalisierte Medikamente und
zielgerichtete diagnostische Tests –
für ein längeres und besseres Leben.
Jean Dubuffet, Mêle moments, 1976 (Detail)
Dubuffets Werke verweigern sich der herkömmlichen künstlerischen Praxis und orientieren
sich an der «rohen» Kunst von gesellschaftlichen
Aussenseitern, die für ihn wegweisend wurden.
Dubuffet spielte mit unkonventionellen Materialien
und Techniken. Unter dem Eindruck des Zweiten
Weltkrieges lehnte er die traditionelle Vorstellung
von Schönheit ab und verfolgte eine Kunst, die
kompromisslos Unmittelbarkeit und Authentizität
verfolgte; er fand dafür eigens einen Namen:
Art Brut.
Mit der grossen Sonderausstellung PRIÈRE DE TOUCHER – Der Tastsinn der Kunst brechen wir
dieses Frühjahr erneut eine Lanze für das Konzept des «Embodiment»: ohne Körper kein Geist.
Und ohne Hautsinn keine geistige Entwicklung. In einem weiten Parcours, der Sie zu einem
Tastrundgang mit griechischen Skulpturen einlädt, Ihnen pikante Funktionen des Hautsinns
in barocken Allegorien sowie der Avantgarde des 20. Jahrhunderts rund um Marcel Duchamps
PRIÈRE DE TOUCHER näherbringt, haben Sie Gelegenheit, Ihr Hautgefühl zu schärfen. In 22
Räumen stellen wir Ihnen Werke bis zur unmittelbaren Gegenwart vor. Vieles ist dem «taktilen
Auge» vorbehalten und folgt auch weiterhin dem musealen Kodex des «Please don’t touch».
Aber Sie haben auch vielfach Gelegenheit, in Interaktion mit Kunstwerken Ihre Meissner-,
Pacini-, Ruffini-, und Merkel-Zellen zum Einsatz zu bringen. Und Sie werden erfahren,
weshalb «Grooming» glücklich macht.
Die Fondation Beyeler stellt mit Jean Dubuffet einen herausragenden Künstler des
20. Jahrhunderts vor. Seine «All Over»-Kompositionen verbinden das abstrakte Potenzial von
Farbe und Form auf einzigartige Weise mit gegenständlicher Figuration. Zugleich kommt in
diesen oft grossformatigen Bildern, Reliefs und Skulpturen die Kraft der Unmittelbarkeit von
Art Brut-Malerei mit einer souveränen Gesamtkomposition zusammen. Ich freue mich auf
dieses Fest der Malerei, und – als Freund der Motorisierung – natürlich ganz besonders auf
das multimediale Bühnenwerk Coucou Bazar.
Bald ist es so weit, und die Bauphase für den Neubau des Kunstmuseums kann mit der
feierlichen Eröffnung Mitte April abgeschlossen werden. Er sieht vielversprechend aus, der
neue Bau, und führt schon heute einen überaus subtilen Dialog mit dem Hauptbau,
der – ebenfalls frisch renoviert – wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Man darf gespannt sein, wie sich die Sammlung neu über die erweiterten Ausstellungsflächen
verteilt und wie Sculpture on the Move – 70 Jahre Skulptur seit 1946 – in den neuen Räumen zur
Geltung kommt.
Mit über 20 weiteren Ausstellungen, darunter Marina Pinsky und Sam Lewitt in der Kunsthalle,
Cy Twombly und Reinhard Mucha im Museum für Gegenwartskunst, Alexander Girard im Vitra
Design Museum, Metamorphosen und Didier Paquignon in der Fondation Fernet-Branca, Gerhard
Richter im Museum Frieder Burda, Martin Kohout und ambivalence of dawn im Kunst Raum
Riehen, My Boyfriend Came Back From The War im HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)
und Thomas Hauri / Max Leiß im Kunsthaus Baselland haben Sie ein überaus reiches Angebot an
zeitgenössischer Kunst zur Auswahl, das Ihnen die Kunstinstitutionen der Region vorstellen.
Ich wünsche Ihnen interessante Begegnungen und Erfahrungen – und wie stets viel Neugierde
auch im neuen Jahr. Herzlich, Ihr
Roland Wetzel, Museum Tinguely
Artinside
Inhalt
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Alexander Girard, Grafik mit Entwürfen für Streichholzschachteln für das
Restaurant La Fonda del Sol, 1960
Neubau des Kunstmuseums Basel, 2015
Jean Dubuffet, Gardes du corps, 1943
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Ana Mendieta, Untitled (Glass on Body Imprints), 1972 / 1997
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Gerhard Richter, Birkenau, Fotoversion, 2014
06 PRIÈRE DE TOUCHER
Museum Tinguely
Artinside
Lässt sich Kunst ertasten? Das Museum
Tinguely setzt seine Reihe zu den menschlichen Sinnen in den Künsten fort und
zeigt in dieser Gruppenausstellung Arbeiten, die die zahlreichen Facetten unserer
haptischen Wahrnehmung aufgreifen. Der
abwechslungsreiche, viele Jahrhunderte
umfassende Parcours lädt zu direkten taktilen Erfahrungen ein und fordert unsere
Fähigkeit des «Embodiment». Barocke
Allegorien, die Avantgarde mit Marcel
Duchamp, körperbezogene Kunstformen
der 1960er- und 1970er-Jahre und zeitgenössische Positionen bilden Schwerpunkte
der Ausstellung.
14 Jean Dubuffet
Fondation Beyeler
Jean Dubuffet (1901–1985) gehört zu den
prägenden Künstlern der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von den
Werken künstlerischer Aussenseiter,
gelang es ihm, sich von überkommenen
Traditionen zu befreien und die Kunst
neu zu erfinden. Anhand von über 100
Werken seines vielschichtigen Schaffens
präsentiert die Fondation Beyeler die erste
grosse Retrospektive des Künstlers in der
Schweiz im 21. Jahrhundert. Dabei geht
die Ausstellung von Dubuffets faszinierender Deutung von Landschaft aus, die
sich bei ihm auch in Körper, Gesicht und
Objekt verwandeln kann.
20 Gerhard Richter. Birkenau
Museum Frieder Burda
Die Ausstellung im Museum Frieder
Burda zeigt abstrakte Werke von Gerhard
Richter. Im Zentrum steht ein Hauptwerk
des Malers, das vierteilige ungegenständliche, zutiefst ergreifende Werk
mit dem Titel Birkenau (WZ 937 1-4), das
2014 entstand. Gerhard Richter nimmt
darin Bezug auf Fotografien, die 1944
im Konzentrationslager Birkenau von
Mitgliedern des jüdischen Sonderkommandos aufgenommen wurden. Diese
Fotodokumente bilden den Ausgangspunkt, die erste Schicht seiner Malerei,
der viele weitere überarbeitende Malvorgänge folgen.
Marina Pinsky, Pharmakon XVI, Detail, 2015
22 Kunstmuseum Basel
Museum für Gegenwartskunst
Nach rund dreijähriger Bauzeit wird Mitte
April 2016 der Neubau von Christ & Gantenbein gemeinsam mit dem sanierten Hauptbau feierlich eröffnet. Das Kunstmuseum
Basel besteht dann aus neu drei Häusern:
dem Hauptbau, dem Neubau sowie dem
Museum für Gegenwartskunst.
Aktuell sind Meisterwerke in den Ausstellungen Cézanne bis Richter im Museum für
Gegenwartskunst und Holbein. Cranach.
Grünewald im Museum der Kulturen Basel
zu sehen. Das Museum für Gegenwartskunst zeigt neu Reinhard Mucha neben
Cy Twombly. Malerei und Skulptur sowie
Von Bildern. Strategien der Aneignung.
25 Marina Pinsky. Dyed Channel
Kunsthalle Basel
Die russische Künstlerin Marina Pinsky
zeigt Fotografien, die sich mit der Pharmaziegeschichte von Basel auseinandersetzt.
26 Alexander Girard
Vitra Design Museum
Das Vitra Design Museum zeigt die erste
umfassende Retrospektive zu dem bedeutenden Textildesigner und Innenarchitekten.
27 Fondation Fernet-Branca
Der französische Künstler Didier Paquignon zeigt
sein fortlaufendes Porträt-Projekt «Les Muses».
28 Öffnungszeiten, Adressen
27
Didier Paquignon, Etienne Dumont, Kunstkritiker
aus der Serie «Les Muses», ongoing project
Impressum.
Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel
Herausgeber: Matthias Geering
Chefredaktion | Artdirection | Produktion:
Sibylle Meier, Lauftext Meier Geering,
Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel
Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel
[email protected] | www.artinside.ch
Ausgabe Frühjahr 2016 | Erscheint drei Mal jährlich |
Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2016
Auflage 160 000 Exemplare | Bildbearbeitung/Druck:
Vogt-Schild Druck, Derendingen
Ein Teil der Auflage ist am 30. Januar 2016 der Basler
Zeitung und einem Teil der Badischen Zeitung
beigelegt.
Jahresabo Schweiz: CHF 20.–
Jahresabo EU: Euro 20.–
ISSN 1660-7287
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PRIÈRE DE TOUCHER
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Der Tastsinn der Kunst
Renate Bertlmann, Waschtag, 1976 / 2014
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PRIÈRE DE TOUCHER
Der Tastsinn der Kunst
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von Roland Wetzel*
PRIÈRE DE TOUCHER
Der Tastsinn der Kunst
12.02.2016 – 16.05.2016
Museum Tinguely
www.tinguely.ch
D
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as Museum Tinguely verfolgt das Projekt einer
Ausstellungsreihe, mit der es die komplexe Thematik der fünf menschlichen Sinne und ihrer
Darstellung in der Kunst bis zur Gegenwart beleuchtet.
Die erste Ausstellung wurde 2015 unter dem Titel Belle
Haleine – Der Duft der Kunst eröffnet und wird dieses Jahr
mit PRIÈRE DE TOUCHER – Der Tastsinn der Kunst fortgesetzt. Diese widmet sich dem faszinierenden Phänomen
der haptischen Wahrnehmung und bricht mit der üblichen musealen Praktik, vornehmlich den Sehsinn des
Besuchers anzusprechen.
Die Ausstellung rückt den Tastsinn und das haptische
System als Möglichkeit ästhetischer Wahrnehmung ins
Zentrum und wirft dabei eine Reihe von Fragen auf: Wie
nehmen wir taktile Kunst wahr? Was geschieht, wenn
unsere Haut plötzlich die Hauptrolle beim Erleben von
Kunst spielt? Können Kunstwerke auch ohne direkten
physischen Kontakt zum Betrachter dessen Tastsinn ansprechen? Lassen sich taktile Erfahrungen beschreiben
und in Bilder übersetzen? Werke aus ganz unterschiedlichen Zeiten zeugen von einem Kunstverständnis, das
die taktile Dimension mit einschliesst. Seit Mitte des 20.
Jahrhunderts wird Taktilität zunehmend zu einem bewusst eingesetzten Gestaltungselement.
Der Tastsinn ist unser erster und ältester Sinn. Er arbeitet als «Nahsinn» auf kleinster Distanz durch direkten
Körperkontakt. Die Haut ist unser grösstes Organ. Sie ist
Ana Mendieta, Untitled (Glass on Body Imprints), 1972 / 1997
für die Erfassung der uns umgebenden Realität grundlegend. Abhängig vom historischen, geografischen und
kulturellen Kontext wird der Tastsinn mal als der primitivste, mal als der existenziellste und komplexeste Sinn
beschrieben. Primäre Organe des Hautsinnes sind die
Hände, insbesondere die Fingerspitzen. Aber auch die
Lippen und die Zunge haben eine Vielzahl an Sinneszellen.
Aristoteles ordnete die Sinnesempfindungen kalt,
warm, trocken und feucht den vier Elementen zu. Entsprechend der Materialbeschaffenheit kann weiter zwischen hart, weich, rau und glatt unterschieden werden.
Neben den Mechano- und Thermorezeptoren ist unsere Haut auch mit Nozirezeptoren ausgestattet, die uns
Schmerz signalisieren. Die Haut birgt ganz verschieden
organisierte Sinnessysteme. Berührungsreize können Behagen oder Unbehagen auslösen und sind mit Intimität
und Emotionalität verbunden.
Der Hautsinn ist unser vielseitigster und elementarster Sinn. Ohne ihn sind wir nicht lebensfähig. Ohne
die Hand als Werkzeug gibt es auch keine Kunst. Kunst
zu schaffen, setzt in doppeltem Sinne Berührung voraus.
PRIÈRE DE TOUCHER im Museum Tinguely ist als Parcours angelegt, der vielfältige Tast-, Seh-, und sinnenhafte Denkerfahrungen ermöglicht. Die Ausstellung bietet zahlreiche Möglichkeiten für direkten Körperkontakt
und interaktives Erleben, die Mehrheit der Exponate ist
gleichwohl dem «taktilen Auge» vorbehalten.
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In Kooperation mit der Skulpturhalle Basel, Abguss-Sammlung des Antikenmuseums, werden Gipsabgüsse antiker Skulpturen aus vier Jahrhunderten gezeigt, die unter Anleitung mit verbundenen Augen ertastet und in ihrer schematisch-reduzierten bis naturalistischen Körperlichkeit erfahren werden können.
Glauben braucht Berührung und Berührungen sind eine Art Gottesbeweis. In
Religionen sind Berührungspraktiken omnipräsent. In der Ausstellung sind Objekte aus verschiedenen Religionen und Weltgegenden versammelt, die von geistigen und körperlichen Berührungen auf der Suche nach Heil und von der Haut
als ihrem Vermittlungsorgan erzählen. Alle Objekte machen deutlich, dass sich
geistige von körperlichen Berührungen nicht trennen lassen.
Das allegorische Sujet der fünf Sinne erfreute sich in der Kunst des 16. und
17. Jahrhunderts wachsender Beliebtheit. Insbesondere in Flandern und den Niederlanden entwickelten sich typische Darstellungsweisen sinnlicher Erfahrung,
die als druckgrafische Zyklen europaweit Verbreitung fanden. Inspiriert von het
gevoel des Antwerpeners Frans Floris kombinierten zahlreiche Künstler eine am
Seeufer sitzende Frauengestalt, in deren ausgestreckter Hand ein Vogel pickt, mit
Abbildungen von als besonders sensibel oder bissig geltenden Tieren wie Spinnen oder Schildkröten, Schlangen oder Skorpionen. Doch nicht jede Allegorie
verknüpft haptisches Erleben mit Schmerz – Abraham Bosses Serie Die Fünf Sinne
hebt die erotische Dimension des Berührens hervor und lässt in ihrer Erzählung
von der verführerischen Kraft der Sinnesfreuden den Tastsinn den krönenden
Schlusspunkt bilden.
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Jeroen Eisinga, Springtime, 2010-2011 (Filmstill)
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Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden über zehn
Werke Duchamps, von denen Prière de toucher, das Katalogcover der Surrealismus-Schau von 1947 mit einer realistisch geformten weiblichen Brust aus Schaumstoff,
der Ausstellung ihren Titel gegeben hat. Duchamp war
der Tastsinn privilegierter Sinn für pluridimensionale
räumliche Erfahrungen. Im Liebesakt sah er eine Sublimation des Taktilen in der Einschliessung der vierten
Dimension. Duchamps künstlerische Recherchen waren
aber nicht nur die eines Erotomanen oder Junggesellen
auf der Suche nach der Braut. Sein Werk zeichnet über
viele Jahre hellsichtige Forschungen über Verfahren des
(Körper-)Abdrucks, der Reproduktion, der Ähnlichkeit,
der Kopie und der Anverwandlung aus. Auch diesen
Aspekten trägt die Präsentation mit einer Auswahl weiterer Werke Duchamps Rechnung. Alberto Giacometti
ist mit zwei «taktilen» Plastiken aus seiner surrealistischen Zeit, dem Objet désagréable und dem Objet désagréable à jeter vertreten. Von Man Ray ist eine Reihe von
Fotografien zu sehen, darunter auch eine Abbildung der
Pelztasse von Meret Oppenheim, textile Körperverhüllungen (L’énigme d’Isidore Ducasse und Anatomies) sowie
ein Porträt Lee Millers mit Giacomettis Objet désagréable in Händen. Le Cadeau, Man Rays stachelbewehrtes
Bügeleisen, das nicht mehr pflegt und glättet, sondern
aufreisst und zerstört, entstand in surrealistischer Verfremdung. Es übt eine körperliche Wirkung aus.
Die Anthropometrie sans titre von Yves Klein entstand
im Rahmen einer Performance, bei der nackte, weibliche Modelle Farbe auf ihren Körper auftrugen, um
durch Anpressen einen Körperabdruck auf der Leinwand zu hinterlassen.
Das fliessende und prozessuale der taktilen Erfahrung
kommt in einem Medium besonders gut zum Tragen:
dem Film. Je ein Film bildet Auftakt und Abschluss der
Ausstellung. Javier Téllez’ Video Letter on the Blind, For the
Use of Those Who See zeigt die grossartigen Möglichkeiten,
mit der Kamera taktile und texturelle Erfahrungen zu machen, während man Blinde beim Ertasten eines Elefanten
begleitet. Artur Żmijewskis Video Blindly dokumentiert
den Malakt blinder Menschen als faszinierenden haptischen Prozess.
Rund 40 Filme und Videos bilden ein weiteres
Rückgrat der Ausstellung, mit einem Fokus auf körperorientierten und feministischen Positionen und
Dokumentationen von Performances der 1960er- und
1970er-Jahren, darunter Marina Abramovic´ & Ulay,
Vito Acconci, Renate Bertlmann, Stan Brakhage, Chris
Burden, Peter Campus, Valie Export, Bruce Nauman,
Ewa Partum und Carolee Schneemann, malerische
Exerzitien der Wiener Aktionisten Günter Brus und
Otto Muehl, und vielfach politisch und gesellschaftskritisch motivierte Performances von Tania Bruguera,
Regina José Galindo und Rosemberg Sandoval.
Renate Bertlmann,
Messer-SchnullerHände, 1981 / 2015
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Den Körper als skulpturales Material verwendet Hannah Villiger in
ihren aus Polaroid-Nahaufnahmen vergrösserten Fotografien. Aber auch
Pipilotti Rist schafft mit dem Video Pickelporno ein Kaleidoskop berauschender Körperbilder, deren Close-ups auf Körperlandschaften ein Fest
taktilen Erlebens zelebrieren.
Auch Jean Tinguely ist in der Ausstellung vertreten: mit einer Hommage an den mit Luftballons gefüllten Raum, den er für die Ausstellung
Dylaby (dynamisches Labyrinth) 1962 im Stedelijk Museum in Amsterdam realisierte.
Weitere Arbeiten, die auf unterschiedliche Weise direkte körperliche
Interaktion ermöglichen, sind Augustin Rebetez’ labyrinthischer Parcours, der die Besucherinnen und Besucher durch zahlreiche Kammern
und Räume auf eine poetische und sinnliche Reise mitnimmt, Ernesto
Netos Humanóides, Anzüge aus Lycra-Stoff, die angezogen werden dürfen, und Louis-Philippe Demers The Blind Robot, der vor ihm sitzende
Personen abtastet. Die Ausstellung wird begleitet von zahlreichen thematischen und allgemeinen Führungen, interaktiven Familiensonntagen, Skulpturen-Workshops mit dem Künstler Pedro Wirz und Rundgängen speziell für Sehbehinderte.
Am 8. und 9. April 2016 findet ein interdisziplinäres Symposium
statt, mit Experten aus Kunst, Architektur, Religionswissenschaft, Medienwissenschaft, Ethnologie, Anthropologie, Kulturwissenschaft,
Medizin und Neurobiologie. Ein Sammelband wird dessen Ergebnisse
zusammenfassen. Ebenso ist bereits ein Sammelband zum Symposium
Belle Haleine – Der Duft der Kunst erschienen.
*Roland Wetzel ist Direktor des Museum Tinguely
Die Ausstellung enthält Bilder und Videos mit Nacktheit und sexuellem Inhalt, die nicht
für alle Besucherinnen und Besucher geeignet sein könnten.
PRIÈRE DE TOUCHER – The Touch of Art
Can art be experienced by touch? What
role does the tactile dimension play in our
experience of art? Museum Tinguely continues
its series on the role of the human senses in the
arts with a group exhibition presenting works
focusing on the many facets of our haptic
perception. The varied trail, encompassing
many centuries, invites visitors to partake
in direct tactile experiences and requires our
ability of ‘embodiment’. Baroque allegories,
the avant-garde with Marcel Duchamp,
body-related art forms of the 1960s and 1970s
(among others, Valie Export, Bruce Nauman),
and contemporary positions (among others,
Pipilotti Rist, Pedro Reyes, Ana Mendieta)
form focuses of the exhibition.
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Jan van Munster, Light and Heat, 2000 / 2001
Filippo Tommaso Marinetti, Sudan-Paris, 1920
Jean Dubuffet – Metamorphosen der Landschaft
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Jean Dubuffet, Mêle moments, 1976
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Jean Dubuffet –
Metamorphosen der
Landschaft
von Raphaël Bouvier*
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J
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Jean Dubuffet, Bocal à vache, 1943
ean Dubuffet (geboren 1901 in Le Havre; gestorben 1985 in Paris)
gehört zu den prägenden Künstlern der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Erst im Alter von 41 Jahren gab er 1942 seine Arbeit
als erfolgreicher Weinhändler auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. In den darauffolgenden vier Jahrzehnten entstand ein einzigartig vielschichtiges Schaffen voller faszinierender Veränderungen und
überraschender Wendungen, die Dubuffets Kunst in besonderem
Masse auszeichnen. Inspiriert von den Werken gesellschaftlicher und
künstlerischer Aussenseiter, für die er den Begriff Art brut nachhaltig
prägte, sowie unter dem Eindruck der Bildsprache von Kindern, gelang es ihm, sich von überkommenen Traditionen zu befreien und auf
seiner stetigen Suche nach Wahrhaftigkeit die Kunst geradezu neu zu
erfinden. Entsprechend verfolgte Dubuffet denn auch den Grundsatz,
dass «die wahre Kunst immer da ist, wo man sie nicht erwartet». Als
Meister der Experimente entwickelte er für seine Bilder innovative
Techniken und arbeitete dabei auch mit unkonventionellen Materialien, die bislang
kaum als kunstwür«Ich bin überzeugt,
dig galten und den
dass jeder beliebige Tisch ästhetischen Normen
weitgehend
für jeden von uns eine
widersprachen.
So
Landschaft sein kann,
verwendete er für
die so gross und weit ist seine verschiedenartigen
Gemälde
wie die Andenkette»
und Collagen etwa
jean Dubuffet
Sand, Kieselsteine,
Kohlestaub, Laubblätter und sogar Schmetterlingsflügel und griff auf Schwämme, verbranntes Holz, Lavastein und Schlacke zurück, um herrlich bizarre
Skulpturen zu schaffen. In dieser, wie er sie selbst nannte, «antikulturellen» Perspektive eröffnete Dubuffet neue künstlerische Wege
und Möglichkeiten, die in der jüngeren Kunst und Street Art bei so
unterschiedlichen Künstlern wie David Hockney, Claes Oldenburg,
Jean-Michel Basquiat oder Keith Haring ihre Fortsetzung fanden.
Auch Ernst Beyeler war von Dubuffets künstlerischer Innovationskraft tief beeindruckt, sodass zwischen dem Künstler und dem Galeristen eine intensive Zusammenarbeit entstand, die schliesslich zu
einem langjährigen Exklusivvertrag führte. Nicht zuletzt aufgrund
dieser engen Verbindung befinden sich heute zahlreiche Hauptwerke
Dubuffets in der Sammlung Beyeler.
Jean Dubuffet, Fumeur au mur, 1945
Die Ausstellung Jean Dubuffet – Metamorphosen der Landschaft in
der Fondation Beyeler ist die erste Retrospektive des Künstlers in der
Schweiz im 21. Jahrhundert und präsentiert anhand von über 100 hochrangigen Gemälden und Skulpturen aus internationalen Museen und
Privatsammlungen alle grossen Schaffensphasen und künstlerischen
Entwicklungsstufen in Dubuffets überaus reichem Œuvre. Manche
dieser Werke werden in der Ausstellung zum ersten Mal überhaupt öffentlich gezeigt, andere dürfen nach mehreren Jahrzehnten nun erstmals wieder von einem grossen Publikum erlebt werden.
Als grosse Retrospektive verfolgt die Ausstellung zugleich auch
einen thematischen Schwerpunkt, indem sie von Dubuffets faszinierender Vorstellung von Landschaft ausgeht. Tatsächlich besitzt gerade
die Landschaft in Dubuffets Bildern die Fähigkeit, sich in alles Mögliche zu verwandeln, so etwa auch in menschliche und tierische Körper, ausdrucksvolle Gesichter sowie in Objekte wie den Tisch. Daher
überrascht es nicht, wenn der Künstler in Bezug auf seine charakteristischen Bildnisse erklärt: «Ich finde, Porträts und Landschaften müssen einander ähneln, das ist mehr oder weniger dasselbe; ich will Porträts, bei deren Beschreibung dieselben Mechanismen greifen wie bei
der Beschreibung eines Landschaftsbilds, hier Falten und dort Furchen
oder Wege, hier eine Nase, dort ein Baum, hier ein Mund und dort ein
Haus.» Und in einer ähnlichen Perspektive betont er in Hinblick auf die
Verwandtschaft von Landschaft und Gegenstand: «Ich bin überzeugt,
dass jeder beliebige Tisch für jeden von uns eine Landschaft sein kann,
die so gross und weit ist wie die Andenkette […]».
Voller Erfindungsgeist stellt Dubuffet dabei die gängigen Gesetze
und traditionellen Gattungen der Kunst auf den Kopf und schafft sein
ganz eigenes künstlerisches Universum.
Artinside
Jean Dubuffet –
Metamorphosen der Landschaft
31.01.2016 – 08.05.2016
Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Jean Dubuffet, beim Vorbereiten einer Leinwand, New York, 1951/1952
18
Das Porträt, der weibliche Akt oder das Stillleben werden so zu lebendigen Landschaften von grösster Originalität, die sich ihrerseits
wieder in etwas anderes transformieren können, das nur in der Fantasie des Künstlers entsteht. So schärfen Dubuffets rätselhafte Landschaften nicht nur das Auge für alltägliche und zugleich magische
Strukturen des Bodens, sondern bringen auch unterirdische Formen
und Figuren ans Licht, die dem oberflächlichen und allzu rationalen
Blick verborgen bleiben. Diese Begeisterung für das Unsichtbare und
Versteckte zeigt sich auch in seinen fremdartigen «Gehirnlandschaften», die innere, immaterielle Gedankenwelten auf plastische Weise
darstellen. Von Dubuffets frühen, eher kleinformatigen Gemälden
der 1940er-Jahre, zu denen das witzig-grünleuchtende Bocal à vache
gehört, bis zu den späten Grossformaten der 1970er-Jahre wie die farbintensiv-chaotische Collage Mêle moments eröffnet sich in Dubuffets
Schaffen ein einmaliger Kosmos sich abwechselnder Bilder. Darin
wird der Landschaftsbegriff von den unterschiedlichsten Seiten her
beleuchtet und mit den Möglichkeiten der Metamorphose gänzlich
neu definiert. Der Höhepunkt seiner Verwandlungsidee findet sich
in Dubuffets spektakulärem Gesamtkunstwerk Coucou Bazar von
1972/73, in dem Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik zu einer
transformationsreichen Figurenlandschaft zusammenfinden. Darin
lässt der Künstler eine einzigartige Parallelwelt entstehen, die uns zu
erstaunen, zu verwirren und zu verzaubern vermag.
*Raphaël Bouvier ist Kurator der Ausstellung
«Jean Dubuffet – Metamorphosen der Landschaft»
Jean Dubuffets Coucou Bazar – ein Theater
der Verwandlung
D
ubuffets Gesamtkunstwerk Coucou
Bazar führt Skulptur, Malerei, Theater, Tanz und Musik zu einem eindrucksvollen multimedialen Bühnenspektakel zusammen und bildet einen Glanzpunkt
in seinem Schaffen.
Coucou Bazar entstand 1972/73 im Zusammenhang mit Dubuffets sogenanntem
L’Hourloupe-Zyklus, an dem der Künstler
zwölf Jahre arbeitete, und bildet seinen
fulminanten Abschluss. Nur wenige Male
wurde es in den 1970er-Jahren als grosse
Performance in New York, Paris und Turin
gesamthaft aufgeführt. Coucou Bazar wurde vom Künstler als «tableau animé» – als
belebtes Gemälde – konzipiert und besteht
aus insgesamt zwanzig unterschiedlichen
Kostümfiguren und hundert zweidimensionalen Bühnenelementen, die auf mobilen,
zum Teil motorisierten Gestellen angebracht sind. Alle Figuren sind aus einzel-
von Christine Burger*
nen, zellenartig-abstrakten Formen aufgebaut und beschränken sich auf die Farben
Rot, Blau, Schwarz und Weiss. Für die Kostüme, die auch mit der Unterstützung von
Larvenmachern der Basler Fasnacht realisiert wurden, verwendete Dubuffet äusserst
steife und schwere Materialien, die dem
Träger nur begrenzte und vor allem langsame, gleichsam roboterartige Bewegungen
ermöglichen. Bei den Aufführungen von
Coucou Bazar, für die Dubuffet ursprünglich auch die Choreografie entwickelte,
waren sämtliche Objekte auf der Bühne in
konstanter Bewegung, begleitet von experimenteller Musik. Darin wird die Bühne zur
Leinwand, wobei die Formen der einzelnen
Gestalten ineinanderzufliessen scheinen
und eine einzigartige theatralische Landschaft der Verwandlung entstehen lassen.
Gerade die faszinierende Spannung zwischen Lebendigem und Künstlichem lässt
im Zuschauer ein packendes Gefühl der Verwirrung entstehen.
Ernst Beyeler, der schon früh von Dubuffets Kunst begeistert war, hatte 1984 im
Merian Park in Basel im Rahmen der Ausstellung Skulptur im 20. Jahrhundert einige
der Kostüme aus Coucou Bazar in einer Inszenierung von Heinz Spoerli wiederbeleben
lassen. In der Fondation Beyeler werden nun
im Rahmen der Dubuffet-Retrospektive die
beiden einzigen Kostüme, die heute noch
animiert werden dürfen, jeweils am Mittwoch- und Sonntagnachmittag von professionellen Tänzern wieder zum Leben erweckt. Die einzigartige Begegnung mit den
fremdartigen und riesenhaften Figuren Neanter und Le Patibulaire vermittelt eine eindrückliche Vorstellung, wie dieses grossartige Bühnenstück gewirkt haben muss.
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*Christine Burger ist kuratorische
Assistentin an der Fondation Beyeler
Jean Dubuffet, Cocou Bazar, 2013
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Gerhard Richter. Birkenau
Gerhard Richter
Birkenau
06.02.2016 – 29.05.2016
Museum Frieder Burda/D
www.museum-frieder-burda.de
Das Museum Frieder Burda zeigt abstrakte Meisterwerke von Gerhard Richter
und weiteren zeitgenössischen Künstlern
D
Artinside
ie Ausstellung im Museum Frieder Burda zeigt
abstrakte Werke von Gerhard Richter. Im Zentrum steht ein Hauptwerk des Malers, das vierteilige ungegenständliche, zutiefst ergreifende Birkenau,
das 2014 entstand. Richter nimmt darin Bezug auf Fotografien, die 1944 im Konzentrationslager Birkenau aufgenommen wurden. Diese bilden die erste Schicht seiner
Malerei, der viele weitere überarbeitende Malvorgänge
folgen.
Schon seit den 1960er-Jahren finden sich Fotografien
von Opfern des Holocaust auch in Richters Atlas, einer
Sammlung von Fotos, Zeitungsausschnitten und Skizzen, die der Künstler von 1962 bis heute zusammengeführt hat. Alle früheren Ansätze der Umsetzung scheiterten, und erst mit den Birkenau- Bildern kam es zu
einer malerischen Lösung durch den Künstler. Entsprechende Atlas-Tafeln werden in Baden-Baden in Verbindung zu den grossformatigen Birkenau-Arbeiten gezeigt.
Dass die Befassung mit diesem grossen Thema mit dem
Malvorgang noch nicht beendet ist, zeigt die Umsetzung
dieser Gemälde in gleich grosse Fotografien sowie 93 fotografische Details. Die Methode der Detailbetrachtung
hat Richter auch in weiteren ausgestellten Werken aufgegriffen, so in Halifax, 1978, in dem er 128 Ausschnitte
eines seiner abstrakten Gemälde in Schwarz-Weiss zu einer Darstellung von Struktur umdeutete. Besonders beeindruckend ist die Serie War Cut, die Nachrichten vom
beginnenden Irak-Krieg verarbeitet. 216 fotografischen
Details aus dem Abstrakten Bild, 1987, hat Gerhard Richter
Texte der FAZ aus den ersten Tagen des Irak-Kriegs zugeordnet. Er ging dabei streng formal vor und erzielte dennoch mit seinen ungegenständlichen Bildern erstaunliche Bezüge zum Text.
Der Ausgangspunkt der malerischen Strategie von
Gerhard Richter, dem bei seinen Abstraktionen stets ein
Bezug zum Abbild eigen ist, wird im Kontext von Arbeiten weiterer bekannter Künstler verdeutlicht, mit denen
Richter in den 1960er-Jahren in lebhaftem Austausch
Gerhard Richter, Birkenau, 2014
stand. Zu sehen sind abstrakte Meisterwerke von Carl
Andre, Sol LeWitt, Blinky Palermo, Imi Knoebel oder
Sigmar Polke. Aber auch Andy Warhol und die abstrakten Expressionisten Clyfford Still, Adolph Gottlieb und
Willem de Kooning belegen, wie zeitgenössische Künstler gerade mithilfe der Abstraktion das Unbeschreibliche
festhalten und das Nichtdarstellbare abbilden.
Die Werke, darunter beeindruckende Wand- und Bodenplastiken (Sol LeWitt, Carl Andre), zeigen die unterschiedlichen Ansätze der Künstler und das hohe Potenzial der Abstraktion zur Darstellung von Realität oder zur
Abwendung jeglicher Gegenständlichkeit. Auch thematisiert die Schau unsere Wahrnehmung und Emotionen,
die allein Formen und Farben – jenseits einer Darstellung
realer Objekte – auslösen. Hochkarätige Leihgaben aus
internationalen Sammlungen und Museen ergänzen die
zahlreichen Exponate aus der Sammlung Frieder Burda.
Der Ausstellungskatalog erscheint beim Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln.
Artinside
Gerhard Richter, Sechs Gelb, 1966
Eröffnung des erweiterten
Kunstmuseums Basel
Open House
Eröffnung des erweiterten
Kunstmuseums Basel
17.04. / 18.04.2016
Freier Eintritt in allen drei Häusern
Weitere Infos: www.kunstmuseumbasel.ch
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23
D
as Kunstmuseum Basel steht vor einem Quantensprung: Gegenüber dem
Hauptbau und unterirdisch mit diesem verbunden ist ein Neubau entstanden, in dem sowohl Sonderausstellungen als auch Sammlungspräsentationen gezeigt werden. Der Neubau wird Mitte April (17.4./18.4.) gemeinsam
mit dem sanierten Hauptbau feierlich eröffnet. Insgesamt besteht das Kunstmuseum Basel dann aus drei Häusern: dem Hauptbau, dem Neubau und dem Museum für Gegenwartskunst.
Aktuell werden Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel in der Ausstellung
Cézanne bis Richter (bis 21. Februar) im Museum für Gegenwartskunst gezeigt, ausserdem Cy Twombly. Malerei und Skulptur (bis 13. März) und Reinhard Mucha (ab 19.
März). Der Eintritt bleibt bis zur Eröffnung des erweiterten Kunstmuseums Basel
kostenlos.
Zudem sind Hauptwerke des Kunstmuseums Basel in der Ausstellung Holbein.
Cranach. Grünewald (bis 28. Februar) im Museum der Kulturen Basel zu sehen.
Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten ist der Eintritt am Sonntag,
17. April, und am Montag, 18. April, in allen drei Häusern kostenlos. Eröffnet und
frei zugänglich sind dann auch die grosse Sonderausstellung Sculpture on the Move
1946–2016 sowie die Ausstellung Barnett Newman – Zeichnungen und Druckgraphik.
Sculpture on the Move 1946–2016
D
ie grosse Sonderausstellung zeigt die höchst dynamische Entwicklung
auf, wie die klassische Vorstellung und Form von Skulptur in Bewegung
gerät, wie sie abstrakter wird, sich dem banalen Alltagsobjekt annähert,
sich räumlich oder konzeptuell entgrenzt, aber auch in einer Rückbesinnung
auf die figurative Tradition neu konstituiert. Mit ausgewählten Werken aus dem
Kunstmuseum Basel und bedeutenden Leihgaben aus internationalen Museen
und Privatsammlungen eröffnet sich ein dichtes, überaus reiches Spannungsfeld.
Neu- und Hauptbau des Kunstmuseums Basel im September 2015
Sculpture on the Move 1946–2016
Die grosse Sonderausstellung zur
Eröffnung des erweiterten
Kunstmuseums Basel
19.04.2016 – 18.09.2016
Kunstmuseum Basel
Museum für Gegenwartskunst
Artinside
Marina Pinsky. Dyed Channel
D
ie Stadt Basel – der Rhein, ihre Architektur und ihre Pharmaziegeschichte – dient Marina Pinsky
(*1986) als zentrales Thema für ihre erste institutionelle Ausstellung in der Schweiz, die auch ihre
bislang grösste Einzelausstellung ist.
Die in Moskau geborene und in Brüssel lebende Künstlerin hat grosses Interesse an der Pharmazeutik
und deren historischer Entwicklung. Ihr Augenmerk richtet sich unter anderem auf frühe Distributionsformen von Medizin, historisch vor allem Naturmedizin. So werden einige der neuen Werke von Pinsky
übergrosse, pillenförmige Keramikskulpturen sein, welche sie in nachgebildete Verpackungen aus Kunstharz einlässt. In die Pillen eingearbeitet sind Motive, die von der Architektur der in Basel ansässigen Pharmaindustrie inspiriert sind, ein Verweis darauf, wie diese die architektonische Gestaltung des urbanen
Lebensraums der Stadt Basel über die Jahre geprägt hat.
In all ihren Arbeiten ist die Fotografie das entscheidende Instrument, mit dem Pinsky die Welt um sich
herum einfängt. Sie entwickelt eine besondere Art der Fotografie, indem sie sich anderer Medien als den
üblichen bedient, und zum Beispiel Skulpturen zu Bildträgern werden lässt. Ihre fotografischen Arbeiten
sind oft inszenierte Stillleben, welche die zeitliche und räumliche Qualität ihrer Motive untersuchen und
das Verhältnis von menschlicher Gestaltung und Natur verhandeln. In der Kunsthalle Basel präsentiert
Pinsky unter anderem eine neue Serie, bei der sie Fotografien aus dem Basler Naturhistorischen Museum
über Unterwasseraufnahmen vom Flussgrund des Rheins, der Lebensader für den Produktionsort Basel,
legt.
24
Unterstützt von der Fundación Almine y Bernard Ruiz-Picasso para el Arte, der Volkart Foundation
und der Israelitischen Gemeinde Basel.
Reinhard Mucha, Easton & Amos, 2014
Reinhard Mucha
Reinhard Mucha
19.03.2016 – 16.10.2016
Museum für
Gegenwartskunst Basel
D
Artinside
as Werk des gebürtigen Düsseldorfers Reinhard Mucha wurde ab den 1980er-Jahren durch etliche viel beachtete Ausstellungen international bekannt. Unter anderem richtete
der Künstler 1990 den deutschen Pavillon auf der 44. Biennale von
Venedig ein (zusammen mit Bernd und Hilla Becher) und nahm in
den Jahren 1992 und 1997 an der documenta in Kassel teil. Heute gehört er zu den wichtigsten Künstlern seiner Generation. Dem Basler
Publikum ist Mucha bereits seit 1987 durch seine Kunsthallenausstellung Nordausgang vertraut. Knapp 30 Jahre nach diesem Ereignis
widmet das Kunstmuseum dem Künstler nun eine Ausstellung, die
um den Frankfurter Block [2014], 2012 kreist, ein raumgreifendes Projekt, bei dem Mucha zwölf Werke zu einem Ensemble zusammenführt. Muchas minutiös konstruierte Skulpturen – häufig aus Industriematerialien wie Aluminium, Floatglas, Filz, Lackfarbe, Stahl
oder Tischlerplatte – erscheinen mal vitrinen- oder schaukastenartig, mal bühnenhaft und barock. Teilweise wird in den Werken auch
museales und archivarisches Mobiliar oder Werkzeug verbaut. Eine
Handschrift im klassischen Sinne gibt es nicht; bei allen zum Teil
auch spielerischen Details wirken die Stücke eher wie aus industrieller Fertigung. Dies könnte auf Muchas frühe Auseinandersetzung
Weitere
Ausstellungen
Cézanne bis Richter
bis 21.02.2016
Museum für Gegenwartskunst Basel
Cy Twombly
bis 13.03.2016
Museum für Gegenwartskunst Basel
Holbein.Cranach.Grünewald
bis 28.02.2016
Museum der Kulturen Basel
mit der Technizität der minimalistischen Skulptur zurückgeführt
werden, die den Künstler beeinflusst hat, mit deren regelhaftem Purismus er jedoch bricht. So kommt in Muchas streng gegliederten
Wandstücken zum Beispiel nicht nur Neugefertigtes zum Einsatz,
sondern auch Gefundenes und Gebrauchtes – Träger von Geschichte
aus Werkstatt, Museum und Haushalt, wie Trittleitern und Sockel
oder Fussbänke. Ausserdem wird biografisches Material eingesetzt,
wie zum Beispiel die Kopie seines Meisterschülerbriefs der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Allerdings geht es dabei nicht um
persönliche Anekdoten, sondern vielmehr um Fragen, die die Kategorie des Kollektiven betreffen, die Auseinandersetzung mit der
Frage zum Beispiel, inwieweit Persönlichkeit durch gesellschaftliche Strukturen und die ihnen verbundenen Hierarchien und Industrien vermittelt wird.
Letztlich verknüpft Mucha kunstgeschichtliche Fragen immer
wieder mit solchen der Zeitgeschichte, wie schon die vielschichtigen Titel seiner Stücke nahelegen. Muchas einzigartiges Werk
vereinnahmt und reflektiert den Kanon kunstbetrieblicher Instanzen und die von gesellschaftlichen Institutionen formulierten
Normen.
Marina Pinsky, Alex Dusting Pharmakon Underside, 2015
Marina Pinsky
Dyed Channel
Bis 10.04.2016
Kunsthalle Basel
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Weitere Ausstellung
in der Kunsthalle Basel
Sam Lewitt
More Heat Than Light
01.04.2016 – 29.05.2016
www.kunsthallebasel.ch
Musen und
Metamorphosen
in der
Fondation
Fernet-Branca
Didier Paquignon
Les Muses
Bis 27.03.2016
Fondation Fernet-Branca
www.fondationfernet-branca.org
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D
Miller House, Columbus, Indiana , USA, Alexander Girard, 1953–1957
Alexander Girard. A Designer’s Universe
A
Artinside
lexander Girard (1907–1993) war einer der
bedeutendsten Textildesigner und Innenarchitekten des 20. Jahrhunderts. Seine spielerischen Entwürfe zeugen von einer Leidenschaft
für Farben, Ornamente und internationale Volkskunst.
Im Jahr 2016 ist im Vitra Design Museum die erste
grosse Retrospektive zu Alexander Girard zu sehen.
Die Ausstellung präsentiert sein Werk anhand einer bislang noch nie gezeigten Vielzahl von Textilien, Möbeln, Modellen, Kleinobjekten, Interieurs,
privaten Dokumenten und Zeichnungen. In seiner
Schaffenszeit zwischen den 1920er- und 1970erJahren entwarf Girard eindrucksvolle Interieurs für
Restaurants, Privat- und Firmenkunden sowie über
300 Textildesigns – die meisten davon für die amerikanische Möbelfirma Herman Miller, zu deren
Textildirektor er 1951 ernannt wurde. Unter Girards
Kunden waren aber auch Unternehmen wie die Fluglinie Braniff International Airways oder John Deere,
für die Girard ein weites Tätigkeitsgebiet abdeckte –
von der Innenarchitektur über Textildesign, Corporate Design, Typografie und Möbeldesign bis hin zu
Ausstellungen und Kleinobjekten.
Eine wichtige Inspirationsquelle für Girard war
seine umfangreiche Sammlung von Objekten der
Volkskunst, die er auf seinen Reisen durch Mexiko,
Indien, Ägypten und andere Länder zusammentrug
und die schlussendlich mehr als 100 000 Artefakte
umfasste. Viele dieser Objekte verwendete Girard in
seinen Inneneinrichtungsprojekten oder in spektakulären Ausstellungsinszenierungen, etwa in der
Ausstellung Textiles and Ornamental Arts of India
(1954) im New Yorker Museum of Modern Art oder
in dem von ihm gestalteten Pavillon Magic of a People
zur Weltausstellung HemisFair (1968) in San Antonio, Texas.
Auch wenn Girards Werk bis heute weniger bekannt ist als das berühmter Zeitgenossen wie Charles
und Ray Eames, erlebt es in den vergangenen Jahren
eine Wiederentdeckung. Girard gab dem Design das
zurück, was die klassische Moderne abgelehnt hatte: Farbe, Dekor, opulente Inneneinrichtungen. Mit
virtuoser Leichtigkeit verband er scheinbare Gegensätze wie Handwerk und Industrie, Popkultur und
Hochkultur, verspieltes Dekor mit einer gekonnten
Reduktion auf das Wesentliche.
Die Ausstellung beinhaltet viele Objekte aus
Girards privatem Nachlass aus der Sammlung des
Vitra Design Museums. Alexander Girard. A Designer’s
Universe erzählt die Geschichte eines bedeutenden,
jedoch oft unterschätzten Pioniers im Design, der
den Entwicklungen folgender Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht voraus war.
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idier Paquignon liefert hier den Beweis, dass er ebenfalls das beste Mittel gegen Nostalgie ist. Sein Projekt
Die Musen versammelt mehr als hundert
Brustbildnisse von Prominenten und Unbekannten, die sich in Pose setzen. Wir entdecken sie aneinandergereiht auf zwei 1,20 Meter hohen Registern. Unser erster Eindruck
ist, dass sie uns zum Narren halten: Die einen
breiten ihre Arme aus, andere heben sie hoch
und stossen Schreie aus … Gesichter mit oder
Quentin Bertoux, Fotograf
Etienne Dumont, Kunstkritiker
ohne Bart, gestreckte oder kauernde Körper,
schlank oder fleischig, mal ist die Haut glatt,
mal mit vielsagenden Tätowierungen übersät:
All diese Porträts beobachten uns mehr, als
wir sie betrachten. Es ist der männliche Akt,
dem hier die Ehre gegeben wird. Das zwiespältige, uneingestandene sexuelle Begehren,
das er heraufbeschwört, wirft Fragen auf. «Gewöhnlich ist es der Körper der begehrten Frau,
der im Bild, im Blick des Mannes ist», erklärt
Didier Paquignon. «Der männliche Körper als
Monument hat in unseren westlichen Gesellschaften nicht mehr viel zu sagen. Warum
sollten wir ihn nicht wieder zum Gegenstand
unserer Überlegungen machen und uns fragen: Was ist das?» Der zeichnende Künstler
beruft sich auf die Geschichte der Menschheit
und unsere ursprüngliche Erziehung und hinterfragt den weiblichen Blick, der von diesen
vielfältigen Ansichten des Männlichen angezogen wird, denn sie sind frei von Melancholie
und Nostalgie – sie sind einfach nur wahr.
Alexander Girard
A Designer's Universe
12.03.2016 – 29.01.2017
Vitra Design Museum
www.design-museum.de
Metamorphosen
Véronique Arnold – Gabriele Chiari
Frédérique Lucien
Bis 27.03.2016
Fondation Fernet-Branca
www.fondationfernet-branca.org
Metamorphosen - Ausstellungsansicht
Weitere Ausstellungen:
Objection! Protest
by Design
26.02.2016 – 29.05.2016
Vitra Design Museum Gallery
Bless | Workout
10.06.2016 – 09.10.2016
Vitra Design Museum Gallery
D
er Titel Metamorphosen deutet das Gewicht an, welches die drei
Künstler der Zeichnung beimessen. Wer sich auf ihre Sicht
der Natur und des Körpers einlässt, wird einer kaum fassbaren
Abstraktion gewahr, die sich allein in der Anmut der Zeichnung äussert. Der Anblick der zerschnittenen Körper und Pflanzen von Frédérique Lucien verändert unsere Sinne. Es entsteht die Illusion eines
entfremdeten Blicks auf die Wirklichkeit. Wir befinden uns mitten
in der Materie selbst, jener Materie, die danach trachtet, dass der
Betrachter den Gegenstand mit seiner Wahrnehmung verwechselt.
Und so haben wir Zugang zu diesen Metamorphosen, die von «einer
wahrhaften Poesie der Linien» getragen werden.
Véronique Arnold bereichert ihr Werk mit Installationen, in denen
Objekte, konzeptuelle Inhalte, Gedichte, Zeichnungen miteinander
verwoben werden. Wir betreten eine Welt, sprachlich und sinnlich
zugleich, in der Zeichnungen auf seltenem und einzigartigem Papier oder in kunstvoller Stickerei Gestalt annehmen, Symbole eines
schützenswerten Körpers, der gerade durch seine Abwesenheit so gegenwärtig ist.
Bei Gabriele Chiari ist die Zeichnung nichts anderes als die Krönung einer Suche nach dem Absoluten. Die Form taucht in der Erinnerung auf, breitet sich in der Farbe aus, nimmt auf dem Papier, das
ihr eine Dimension und einen Platz im Raum zuweist, Gestalt an. Die
Seele verwandelt sich in Materie, man nimmt die Hand wahr, welche
die Linie zieht, die Energie der Geste, die das Denken konstruiert. Das
Aquarell wird zum organischen Stoff, der aus 1001 unterschiedlichen
Zellen besteht. Es verschmilzt zu einem Ganzen und scheint sich vor
unseren Augen wie eine körperliche und physiologische Alchemie zu
verwirklichen.
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Artinside im Netz
Hintergrundberichte, Veranstaltungstipps, Vernissagen.
Alles über aktuelle Ausstellungen in der Region Basel
finden Sie auf www.artinside.ch
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Vitra Design Museum
Museum Frieder Burda, Baden-Baden
Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 00
[email protected] | www.design-museum.de
Lichtentaler Allee 8b | D-76530 Baden-Baden | Tel. +49 7221 39898-0
[email protected] | www.museum-frieder-burda.de
Opening Hours
Daily 10 am–6 pm
Öffnungszeiten
täglich 10–18 h
Eintrittspreise
Eintritt Museum Ermässigt Artinside im Abo
Artinside bequem dreimal pro Jahr
im Briefkasten kostet CHF 20.- / € 20.Einfach E-Mail mit Anschrift an
[email protected] schicken
Artinside ist der Basler Zeitung und einer Teilauflage der Badischen
Zeitung beigelegt
Artinside
€ 10.–
€ 8.–
Tickets
Admission museum
Reduced
Opening Hours
Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 h, Mo geschlossen
€ 10.–
€8.–
Führungen
Auf Deutsch Sa/So 11.30 h
Architekturführungen:
Täglich Deutsch 11, 13 und 15 h
Guided Tours
In German sat/sun 11.30 am
Architectural Tours:
English daily 12 am and 2 pm
Anreise
Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen:
Linie 8 bis Haltestelle «Weil am Rhein
Bahnhof/Zentrum»/Bus No 55 «Vitra».
Getting There
From Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line
8 to station «Weil am Rhein Bahnhof/
Zentrum»/ Bus No 55 «Vitra».
Eintrittspreise
Erwachsene Reduziert € 13.–
€ 11.–
Tickets
Adults
Reduced
Guided Tours
Sat, Sun and legal holidays
11 am and 3 pm, Wed 4 pm
Private Führungen
+49 7221 39898-38
Private Guided Tours
+49 7221 39898-38
[email protected]
[email protected]
€ 4.–
€ 4.–
Audioguide
german and french
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Fondation Fernet-Branca
Hans-Thoma-Strasse 2-6 | D-76133 Karlsruhe | Tel +49 721 926 33 59
[email protected] | www.kunsthalle-karlsruhe.de
2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77
www.fondationfernet-branca.org
Öffnungszeiten
Di – So 10–18 h | Mo geschlossen
Opening Hours
Tue – Sun 10 am–6 pm | Mon closed
Eintrittspreise
Eintritt Museum regulär
Ermässigt Schüler
Familien
Tickets
Admission museum regular
Reduced
Students
Families
€ 8.–
€ 6.–
€2.–
€16.–
Die Eintrittspreise variieren, Details
entnehmen Sie bitte unserer Webseite
€ 8.–
€6.–
€ 2.–
€16.–
The ticket prices vary, for details
please check our website
Führungen
Siehe Webseite
Guided Tours
See website
Anreise
Mit der Strassenbahn: ab Hauptbahnhof
S1, S11, 2, 3, 4, 6 bis Haltestelle Herrenstrasse oder Europaplatz, 3 Min. Fussweg
Getting There
By tramway: from central station S1,
S11, 2, 3, 4, 6 to tram stop Europaplatz
or Herrenstrasse, 3 min. walk left
€13.–
€11.–
Führungen
Sa, So und Feiertage
11 und 15 h, Mi 16 h
Audioguide
deutsch und französisch
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Öffnungszeiten
Opening Hours
Mi-So 13–18 h, Mo und Di geschlossen
Wed–Sun 1 pm–6 pm, Mon/Tue closed
Eintrittspreise
Tickets
Erwachsene
€8.–/6.–
Kinder unter 18 Jahren gratis
Adults
€ 8.–/6.–
Free admission for children
under 18 years
Führungen
Guided Tours
Französisch und Deutsch auf Anfrage
In French and English on demand
Anreise
Getting There
Mit dem Bus: Nr. 4 ab Station Schifflände bis Haltestelle Carrefour Central/
Croisée des Lys, 3 Min. Fussweg
By Bus: Bus No. 4 from Station Schifflände to Station Carrefour Central/
Croisée des Lys, 3 min. walk left.
Artinside
Kunst Raum Riehen
Martin Kohout – Jokes Machines Make
About Humans: 2nd Infusion
22.01.2016 – 28.02.2016
ambivalence of dawn – vom Prinzip der
Verheissung | 19.03. – 24. 04.2016
Breeze. Dialekt einer Zukunft –
Róza El-Hassan | 28.05. – 03.07.2016
«Futuro – a new stance for tomorrow», Mika Taanila,
Video, 1998
ambivalence of dawn – vom Prinzip
der Verheissung
30
Der reine Glaube an eine gültige
Utopie erscheint heute geradezu
grotesk. Angesichts der Parallelität
und Vernetzung von Realitäten – seien
sie virtueller oder physischer Natur –
kann es nicht nur eine Zukunft für alle
geben. Wie richtet sich die Kunst ein
in jenen parallelen Zeitströmen aus
pluraler Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft?
«ambivalence of dawn» geht der Verheissung und ihren Triebkräfte nach,
zeichnet aber in einem direkten Bezug
zur Gegenwart auch die Grenzen jener
Aufbrüche in den Sechziger-Jahren
nach.
Mit Angela Cerullo & Giorgio Bloch,
Copenhagen Suborbitals, Manuel
Schneider, Mika Taanila, Konrad Zuse.
Kuratiert von Nicolas Kerksieck.
HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)
Credits:
Titelseite: Marcel Duchamp, Prière de toucher. Vorderseite des Einbandes der nummerierten Edition des Ausstellungskataloges zu «Le Surréalisme en 1947», 1947, Sammlung Hummel, Wien © Succession Marcel Duchamp / 2016, ProLitteris, Zürich; Foto: Galerie Hummel, Wien | Bei einem Teil der Auflage: Jean Dubuffet, Mêle moments, 1976, Private
Collection © 2015, ProLitteris, Zürich, Foto: Courtesy Pace Gallery
Kunst Raum Riehen
Im Berowergut, Baselstrasse 71
CH-4125 Riehen | Tel. +41 61 641 20 29
[email protected]
www.kunstraumriehen.ch
Öffnungszeiten | Opening Hours
Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h
Wed–Fri 1 am–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm
Eintritt frei | free entry
Inhaltsverzeichnis: Museum Tinguely Ana Mendieta, Untitled (Glass on Body Imprints), 1972 / 1997, SAMMLUNG
VERBUND, Wien © The Estate Ana Mendieta Collection, LLC / Courtesy Galerie Lelong, New York; Foto: SAMMLUNG
VERBUND, Wien | Fondation Beyeler Jean Dubuffet, Gardes du corps, 1943, Private Collection, courtesy Saint Honoré Art Consulting, Paris and Blondeau & Cie, Geneva © ProLitteris, Zürich, Foto: Saint Honoré Art Consulting, Paris
and Blondeau & Cie, Geneva | Museum Frieder Burda Gerhard Richter, Birkenau Fotoversion, 2014; Privatsammlung
© Gerhard Richter, 2016 | Kunstmuseum Basel Das erweiterte Kunstmuseum Basel, August 2015, Kunstmuseum Basel,
Foto: Julian Salina | Vitra Design Museum Grafik mit Enwürfen für Streichholzschachteln für das Restaurant La Fonda
del Sol, Alexander Girard, 1960 / Nachlass Alexander Girard, Vitra Design Museum | Kunsthalle Basel Marina Pinsky,
Pharmakon XXXIV, 2015, Foto: Hugard & Vanoverschelde, Courtesy of the artist and Clearing Brooklyn/Brussel | Fondation Fernet Branca Didier Paquignon, Etienne Dumont, Kunstkritiker, aus der Serie «Les Muses, ongoing project ©
Fondation Fernet-Branca
Kunsthaus Baselland
Film Still, Tobias Revell, New Mumbai, Video 2012
S.6 Renate Bertlmann, Waschtag, 1976 / 2014, Courtesy of the artist © 2016, Renate Bertlmann, Foto: Renate Bertlmann | S.8
Ana Mendieta, Untitled (Glass on Body Imprints), 1972 / 1997, SAMMLUNG VERBUND, Wien © The Estate Ana Mendieta
Collection, LLC / Courtesy Galerie Lelong, New York; Foto: SAMMLUNG VERBUND, Wien | S.9 Jeroen Eisinga, Springtime, 2010-2011, 35 mm Film in HD übertragen, Courtesy of the artist © 2016, Jeroen Eisinga | S.10 Renate Bertlmann,
Messer-Schnuller-Hände, 1981 / 2015, Courtesy of the artist © 2016, Renate Bertlmann, Foto: Renate Bertlmann | S.11 Jan
van Munster, Light and Heat, 2000 / 2001, International Light Art Centre, Unna, Deutschland © 2016, ProLitteris, Zürich;
Foto: Wolfgang Lukowski | S.13 Filippo Tommaso Marinetti, Sudan-Paris, 1920, Collection privée | S.14-15 Jean Dubuffet,
Mêle moments, 1976, Private Collection © 2015, ProLitteris, Zürich, Foto: Courtesy Pace Gallery | S.16 Jean Dubuffet,
Bocal à vache, 1943, Private Collection © 2015, ProLitteris, Zürich, Foto: P. Schälchli, Zürich | S.17 Jean Dubuffet, Fumeur au mur, 1945, Julie and Edward J. Minskoff © 2015, ProLitteris, Zürich | S.18 Jean Dubuffet, beim Vorbereiten einer
Leinwand, New York, 1951/1952 © Foto: Kay Bell / Archives Fondation Dubuffet, Paris | S.18-19 Jean Dubuffet, Coucou
Bazar, 1972-1973, Installationsansicht, Collection Fondation Dubuffet, Paris © 2015, ProLitteris, Zürich, Foto: Les Arts
Décoratifs, Paris/Luc Boegly | S.20 Gerhard Richter, Birkenau, 2014; Privatsammlung © Gerhard Richter, 2016 | S.21 Gerhard Richter, Sechs Gelb, 1966; Museum Frieder Burda, Baden-Baden © Gerhard Richter, 2016; Foto: Volker Naumann,
Schönaich | S.22 Das erweiterte Kunstmuseum Basel, September 2015, Kunstmuseum Basel, Foto: Julian Salinas | S.24
Reinhard Mucha, Easton & Amos, 2014, Ausstellungsansicht Frankfurter Block – Arbeiten am Hohlkasten, 1981-2014 ©
Reinhard Mucha, VG Bild-Kunst, Bonn 2015, Courtesy Sprüth Magers Berlin London, Foto Reinhard Mucha | S.25 Marina
Pinsky, Alex Dusting Pharmakon Underside, 2015. Photo: Hugard & Vanoverschelde. Courtesy: Marina Pinsky | S.26 Miller
House, Columbus, Indiana, USA, Alexander Girard, 1953-1957, Foto: Balthazar Korab courtesy of The Library of Congress
| Vorschau: Kunstmuseum Basel Jeff Koons, Rabbit, 1986, © Museum of Contemporary Art Chicago, Foto: Nathan Keay
| Fondation Beyeler Peter Fischli / David Weiss, Die Gesetzlosen, 1984/85, C-Print, Courtesy of Fischli/ Weiss | Museum
Tinguely Out of order © Foto: Michael Landy.
Freilagerplatz 9,
CH-4142 Münchenstein/Basel
+41 61 283 60 50 | www.hek.ch
My Boyfriend Came Back From
The War. online since 1996
Bis 20.03.2016
Öffnungszeiten | Opening Hours
Mo/Di geschlossen | Mi–So 12–18 h
Mon/Tue closed | Wed–Sun 12–6 pm
Führungen | Guided Tours
Jeden Sonntag findet ein einführender
Rundgang durch die aktuelle Ausstellung statt. Beginn jeweils 15 Uhr, es
ist keine Anmeldung erforderlich, die
Führungen sind kostenlos.
Every sunday at 3 pm. Free admission.
Ticketpreise | Tickets
Erwachsene / adults reduziert /reduced
Gruppen ab 10 Personen Groups (from 10 pers.)
CHF
CHF
CHF
CHF
9.–
6.–
6.–
6.–
St. Jakob-Strasse 170,
CH-4132 Muttenz
Eines der zentralen Werke der künstlerischen Praxis im Internet der 1990erJahre ist die Arbeit «My Boyfriend Came
Back From the War» (MBCBFTW) der
russischen Künstlerin Olia Lialina, die
2016 ihr zwanzigjähriges Bestehen feiert. Die Arbeit hat Pioniercharakter
– als interaktive Erzählung ebenso wie
als Werk der Netzkunst. Die Gruppenausstellung präsentiert Werke, die sich
auf «MBCBFTW» beziehen und anhand
dieser die Entwicklung des World Wide
Web als Medium und Technologie
anschaulich machen.
+41 61 312 83 88
www.kunsthausbaselland.ch
Öffnungszeiten | Opening Hours
Di, Do bis So 11–17 h | Mi 14–20 h
Tue, Thu till Sun 11 am–5 pm | Wed 2 pm–8 pm
Eintrittspreise | Tickets
Erwachsene | adults
reduziert| reduced
Kinder bis 12 Jahren
Children up to 12 years
▲
▲
Messeplatz
13 14
11
Tram Nr. 6
▲
▲
▲
1
9
10
Bus Nr. 55/Tram Nr. 8
▲
▲
6
9
CHF12.–
CHF9.–
frei
free
Führungen | Guided Tours
Regelmässig stattfindende Workshops
für Erwachsene und Kinder, Mittagsund Abendführungen, Gespräche
mit Kunst- und Kulturschaffenden
sowie umfangreiche Angebote für
Kindergärten, Schulen, Universitäten
und Ausbildungszentren.
Details unter: kunsthausbaselland.ch
Olia Lialina, My Boyfriend Came Back From The War. online
since 1996 (MBCBFTW), Netscape, 1996, Screenshot
▲
Thomas Hauri | Max Leiß
20.01.2016 – 06.03.2016
Mit den beiden in Basel tätigen
Künstlern Hauri und Leiß stellt das
Kunsthaus Baselland einmal mehr zwei
Kunstschaffende in ihrer ersten grossen
Einzelpräsentation vor. Das Kunsthaus hat sich in den letzten Jahren als
wichtige Plattform für lokale, nationale
und internationale zeitgenössische
Künstlerinnen und Künstler und deren
Vermittlung etabliert. Das kuratorische
Programm setzt mit rund 6–7 Einzelund Gruppenausstellungen pro Jahr den
Fokus deutlich auf (jüngere) Kunstschaffende aus Basel und der Schweiz,
ermöglicht aber auch erste Werkpräsentationen internationaler Positionen
in der Schweiz, die eingeladen werden,
um mit ihrem Beitrag einen deutlichen
Bezug zum speziellen Ort zu setzen und
neue Werke zu realisieren.
31
Badischer Bahnhof
Claraplatz
Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Bad. Bahnh.
Tram Nr. 8 ab SBB, Clarapl., Barfüsserpl.
Schifflände
5
Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz
1
Wettsteinplatz
2
7
4
Bus Nr. 604 ab Schifflände
Marktplatz
4
Münsterplatz
Museen | Museums
Aeschenplatz
Artinside
▲
Tram Nr. 11
8
▲
Tram Nr. 11
6
▲
Tram Nr. 14
12
Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB
3
Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB
2
Museen | Museums
10
1 Fondation Beyeler, Riehen
2 Schaulager, Münchenstein/BL
3 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel
4 Kunstraum Riehen
5 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D
Tram Nr. 14
6Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D
7 Fondation Fernet
Fernet-Branca,
Branca, St.-Louis/F
St. Louis/F
8 Kloster Schoenthal
9 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D
10Kunsthaus Baselland
Artinside
8
▲
7
▲
Bahnhof SBB
Geodaten Kanton Basel-Stadt, 11. 12.2012
5
1 Fondation Beyeler
2 Museum Tinguely
3 Museum für Gegenwartskunst Basel
4 Museum der Kulturen Basel
5 Kunsthalle Basel
6 Kunsthaus Baselland
7 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel
8 Schaulager, Münchenstein, BL
9 Kunstraum Riehen
10Vitra Design Museum/D
11 Fondation Fernet-Branca/F
12Kloster Schoenthal
13 Museum Frieder Burda/D
14Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D
Geodaten Kanton Basel-Stadt, 11. 12.2012
3
Barfüsserplatz
Stadtplan
City Map Basel
links/left
Kunsthalle Basel
32
Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 206 99 00
www.kunsthallebasel.ch
33
Museum für Gegenwartskunst Basel Fondation Beyeler
Museum Tinguely
www.kunstmuseumbasel.ch | [email protected]
St. Alban-Rheinweg 60, CH-4010 Basel | Tel +41 61 206 62 62
www.fondationbeyeler.ch | [email protected]
Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00
www.tinguely.ch | [email protected]
Paul Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20
Öffnungszeiten
Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h
Sa/So 11–17 h
Opening Hours
Tue/Wed/Fri 11 am–6 pm,
Thu 11 am–8.30 pm | Sat/Sun 11 am–5 pm
Öffnungszeiten
Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h
Opening Hours
Mon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm
Öffnungszeiten
Di–So 11–18 h, Mo geschlossen
Opening Hours
Tue–Sun 11 am–6 pm, Mon closed
Eintrittspreise
Erwachsene
CHF25.–
IV/Gruppen ab 20 Personen CHF20.–
Studenten bis 30 Jahre
CHF 12.–
Jugendliche 11–19 Jahre
CHF 6.–
Familienpass CHF50.–
Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und
mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergüns­
tigte Eintrittspreise (ausser Feiertage)
Tickets
Adults
CHF25.–
Disabled/Groups 20 CHF20.–
Students up to 30 years
CHF 12.–
Adolescents 11–19 years
CHF 6.–
Family pass
CHF50.–
Monday from 10 am to 6 pm and
Wednesday from 5 pm to 8 pm reduced
admission rates (except holidays)
Eintrittspreise
Erwachsene
CHF18.–
Ermässigt
CHF 12.–
Gruppen ab 12 Personen
CHF 12.–
Kinder/Jugendliche
bis 16 Jahre
freier Eintritt
Schulklassen inkl. ­Begleitpersonen
haben nach telefonischer Voranmeldung
freien Eintritt: +41 61 681 93 20
Eintrittspreise
Erwachsene
CHF12.–
Ermässigt
CHF8.–
inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)
Tickets
Adults
CHF12.–
Reduced
CHF8.–
incl. S AM (Swiss Museum of Architecture)
Tickets
Adults
CHF18.–
Reduced
CHF12.–
Groups 12 persons or more CHF 12.–
Children up to 16
free admission
Free entrance for school groups
by prior arrangement:
+41 61 681 93 20
Führungen
Jeden So 15 h. An einigen Donnerstagen finden Führungen in Englisch statt
Guided Tours
Every sun at 3 pm. Guided tours in English will be held on a few Thursdays
Bibliothek | Öffnungszeiten
Di, Do 14 – 17 h | Do 9 – 12 h
T +41 61 206 99 06
[email protected]
Library | Opening hours
Tue, Thu 2–5 pm | Thu 9–12 am
T +41 61 206 99 06
[email protected]
Führungen
Öffentliche Führungen in deutscher Sprache: So 11.30 h | Private Führungen auf dt.,
engl., frz. und ital.: Tel +41 61 681 93 20
Guided Tours
Open guided tours in German
Sun 11.30 am | Private guided tours in
English, German, French and Italian:
Tel +41 61 681 93 20
Ausstellungen | Exhibitions
Reinhard Mucha | 19.03.2016 bis/up to 16.10.2016
Cézanne bis Richter – Meisterwerke
aus dem Kunstmuseum Basel | bis/up to 21.02.2016
Joseph Beuys – Installationen, Aktionen & Vitrinen
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 h, Mo geschlossen
Opening Hours
Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed
Eintrittspreise
Bis 18.04.2016
Freier Eintritt für alle
Tickets
Until 18.04.2016
Free entry for all
Führungen
Tel +41 61 206 63 00
[email protected]
Guided Tours
Tel +41 61 206 63 00
[email protected]
Sonderveranstaltungen
Tel +41 61 206 62 56
Special Events
Tel +41 61 206 62 56
Anreise
Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung
Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum
(ca. 4 Min.)
Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2
Richtung Binningen bis Haltestelle
Kunstmuseum (ca. 6 Min.).
Zu Fuss der Beschilderung folgend ->
St. Alban-Vorstadt -> Mühlenberg ->
St. Alban-Rheinweg Nr. 60 (ca. 10 Min.).
Getting There
From Bahnhof SBB: Tram No. 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum
(approx. 4 min.)
From Badischer Bahnhof: Tram No. 2,
direction Binningen, Tram stop
Kunstmuseum (approx. 6 min.)
Follow the signs on foot: St. AlbanVorstadt -> Mühlenberg -> St. AlbanRheinweg No. 60 (approx. 10 min.).
Bistro Kunstmuseum Basel
Öffnungszeiten | Opening hours
Mo/Mon – Fr/Fri 9 – 15 h
www.bistrokunstmuseumbasel.ch
St. Alban-Graben 16,
CH-4051 Basel
Tel +41 61 271 55 22
Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel
Die Bibliothek ist zugleich Bibliothek des
Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel und der Öffentlichkeit zugänglich.
The Library is at the same time library of
the Art History Seminar of the University of
Basel and open to public interested in art.
Di/Tue – Fr/Fri 10 – 18 h | Sa/Sat 10 – 17 h
Artinside St. Alban-Graben 10, Basel | +41 61 206 62 70
Führungen
Mo–So öffentliche Überblicksführungen
in deutscher Sprache.
Sporadisch sonntags in französischer
und englischer Sprache.
[email protected]
www.fondationbeyeler.ch/agenda
Tel +41 61 645 97 20
Anreise
Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof
SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle
Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab
Basel SBB und Badischem Bahnhof nach
Riehen.
Guided Tours
For information regarding guided tours
in English on Sundays visit
[email protected]
www.fondationbeyeler.ch/agenda
Tel +41 61 645 97 20
Getting There
Tram No. 6 (from City and Badischer
Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof
SBB) with a change stop Messeplatz to
Tram No. 6. By railway from Basel SBB
and Badischer Bahnhof to Riehen.
Workshops und Kinderclub
Tel +41 61 688 92 70
Anreise
Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz, Bus Nr. 31 oder 38 Richtung
Habermatten bis Museum Tinguely.
Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36.
Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein/Ost,
Parkplatz unter der Autobahnbrücke.
Kloster Schönthal
Workshops and Kinderclub
Tel +41 61 688 92 70
Getting There
From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No. 31 or 38 to Museum
Tinguely. From Badischer Bahnhof:
Bus No. 36.
Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost
CH-4438 Langenbruck / BL | Tel +41 61 706 76 76
www.schoenthal.ch | [email protected]
Fondation Beyeler Shop
Restaurant Berower Park
Täglich 9–18 h
Mi auch abends geöffnet
Daily 9 am–6 pm
Wednesday longer hours
in the evening
Tel +41 61 645 97 70
+41 61 645 97 25
+41 61 645 97 56
shop.fondationbeyeler.ch
[email protected]
Geniessen Sie einen idyllischen Rheinspaziergang mit anschliessendem Museumsbesuch.
Das Museumsbistro «Chez Jeannot» ist schon aufgrund seiner Aussicht einen Besuch wert.
Museumsbistro Chez Jeannot
Das Restaurant «Chez Jeannot» liegt
direkt an der Rheinpromenade.
Öffnungszeiten | Opening hours
Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm
Reservationen | Reservations
Tel +41 61 688 94 58
Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage
Private and special events on demand
Öffnungszeiten
Sa/So 11–17 h
Mo-Fr geschlossen
Opening Hours
Sat/Sun 11 am–5 pm
Mon–Fri closed
Eintrittspreise
Erwachsene CHF 10.–
Studenten/KunstschaffendeCHF 6.–
Familien CHF20.–
Gruppen ab 6 CHF 8.–
Tickets
Adults
Students/Artists
Families
Groups up to 6
Die private Stiftung unterhält das
Baudenkmal und die Landschaft ohne
Subventionen.
The private Foundation maintains the
ancient monument and the landscape
without public subsidies.
CHF10.–
CHF6.–
CHF20.–
CHF 8.–
Artinside
Das nächste Artinside erscheint im Mai 2016 mit diesen Themen
JEAN DUBUFFET – METAMORPHOSEN DER LANDSCHAFT
31. 1. – 8. 5. 2016
ALEXANDER CALDER & FISCHLI / WEISS
29. 5. – 4. 9. 2016
»24 STOPS« VON TOBIAS REHBERGER
AB SOMMER 2016
KANDINSKY, MARC & DER BLAUE REITER
4. 9. 2016 – 22. 1. 2017
34
Peter Fischli / David Weiss, Die Gesetzlosen, 1984/85
Foto: © Michael Landy
Kunstmuseum Basel
19.04.2016 – 18.09.2016
Fondation Beyeler
29.05.2016 – 04.09.2016
Museum Tinguely
08.06.2016 – 25.09.2016
Sculpture on the Move 1946–2016
Alexander Calder & Fischli/Weiss
Michael Landy. Out of Order
Die grosse Sonderausstellung zur Eröffnung
des erweiterten Kunstmuseums Basel
Die erste Schau in den neuen Räumen des
Neubaus will die höchst dynamische
Entwicklung aufzeigen, wie die klassische Vorstellung und Form von Skulptur in Bewegung gerät, wie sie abstrakter
wird, sich dem banalen Alltagsobjekt
annähert, sich räumlich oder konzeptuell entgrenzt, aber auch in einer Rückbesinnung auf die figurative Tradition neu
konstituiert. Mit ausgewählten Werken
aus dem Kunstmuseum Basel und
bedeutenden Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen
eröffnet sich ein dichtes, überaus reiches
Spannungsfeld.
Barnett Newman
Zeichnungen und Druckgraphik
19.04.2016 – 07.08.2016
Der Amerikaner Barnett Newman
(1905–1970) ist ein prominenter Vertreter des Abstrakten Expressionismus.
Das Kupferstichkabinett besitzt sein
gesamtes druckgraphisches Œuvre und
seit 2014 auch bedeutende Zeichnungen,
ein grosszügiges Geschenk der Barnett
Newman Foundation. Ergänzt durch
ausgewählte Leihgaben zeigt die Ausstellung einen Überblick über das gesamte
graphische Schaffen des Künstlers.
Die Fondation Beyeler zeigt eine
umfassende Ausstellung zu Alexander
Calder und dem Schweizer Künstlerduo
Peter Fischli und David Weiss. Nach der
erfolgreichen Präsentation der Calder
Gallery I-III und der Zusammenarbeit
mit der Calder Foundation bietet die
Ausstellung Alexander Calder & Fischli/
Weiss einen neuen und besonderen
Zugang zu Calders Schaffen.
Im Zentrum der Ausstellung steht das
Moment des fragilen Gleichgewichts,
eines prekären und gleichzeitig glücksverheissenden, immer nur temporären
Zustands. In exemplarischer Weise
hatten Alexander Calder (seit Anfang des
20. Jahrhunderts) und Peter Fischli und
David Weiss (seit dessen Ende) Formulierungen dieses Moments gefunden.
Diese könnten auf den ersten Blick
unterschiedlicher nicht sein, erweisen
sich aber später doch nur als zwei Seiten
einer Münze, als Ergebnis unterschiedlicher Perspektiven in verschiedenen
Zeiten auf das gleiche Thema.
In der Ausstellung werden ausgewählte
Werkgruppen Calders in einen offenen
und raumübergreifenden Dialog mit
einzelnen Werken von Peter Fischli und
David Weiss gestellt.
RONI HORN
2. 10. 2016 – 1. 1. 2017
Michael Landy (*1963) gehört zu den
«Young British Artists», die ab 1988
Furore gemacht haben. Er trat mit
Installationen auf, bei denen Fiktion
und reales Leben eine beunruhigende
Liaison eingingen. Mit Break Down
wurde er 2001 einem grösseren Publikum bekannt: Er inventarisierte in
einem Ladenlokal in London sämtliche Gegenstände, die ihm zu diesem
Zeitpunkt gehörten, um sie anschliessend in einem geregelten Prozess
zu zerstören. Landy beschäftigt sich
intensiv mit der Funktion von Kunst
und Kunstwerken in der Gesellschaft.
Das Museum Tinguely zeigt die
erste retrospektive Ausstellung des
Künstlers ausserhalb des Vereinigten
Königreichs.
FONDATION BEYELER
Artinside
www.fondationbeyeler.ch
Foto: Mark Niedermann
Jeff Koons, Rabbit, 1986
HERMÈS - DIE WEITE DER NATUR