Nachhaltigkeitsbericht 2009 als PDF

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Nachhaltigkeitsbericht 2009 als PDF
Perspektiven
Nachhaltigkeitsbericht 2009
Über den Bericht
Zum zweiten Mal veröffentlicht die Flughafen
München GmbH (FMG) einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem das vielfältige Engagement des
Unternehmens zur Verwirklichung eines nachhaltigen Flughafenbetriebs dokumentiert wird.
Der Bericht bietet einen Überblick über die wichtigsten ökonomischen, ökologischen, sozialen
und gesellschaftlichen Themen. Er wendet sich
an die Anspruchsgruppen des Unternehmens,
darunter Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter
und Nachbarn aus den Gemeinden der Flughafenregion, sowie an Vertreter von Ministerien, Behörden, Verbänden, aber auch an die interessierte
Öffentlichkeit.
Der vorliegende Bericht orientiert sich an den
Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI)
und bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2009
(1. Januar bis 31. Dezember 2009). Der Bericht
erscheint jährlich.
Anmerkung zur Gleichstellung in der Sprachverwendung
In diesem Bericht wurde überwiegend die männliche Schreibweise verwendet. Selbstverständlich wird von einer Gleichstellung von Mann und Frau ausgegangen. Ausschließlich zur
besseren und schnelleren Lesbarkeit wurde die männliche Form
verwendet. In allen Fällen gilt jeweils die weibliche und männliche Form.
Kernthemen des Berichts
In der dargestellten Wesentlichkeitsmatrix sind die
zentralen Schwerpunkte des Berichtes aufgeführt.
Die Priorisierung der zentralen Nachhaltigkeitsthemen wird durch ihre Bedeutung für die Anspruchsgruppen einerseits und für die Flughafen München
GmbH andererseits bestimmt. Die Veränderung der
Bedeutung für die Anspruchsgruppen im Vergleich
zum Vorjahresbericht basiert auf der Befragung der
Leser des Nachhaltigkeitsberichts 2008. Die Rückmeldungen haben die bisherigen Themenschwerpunkte weitestgehend bestätigt. Kleine Verände-
rungen wurden in der neuen Matrix entsprechend
berücksichtigt. Insbesondere wünschte die Mehrheit
der Leser eine ausführlichere Darstellung der Themen
„Ausbildung“ und „Reduktion von Immissionen und
Emissionen“. Dem tragen wir mit einer umfangreicheren Berichterstattung Rechnung. Im Rahmen eines
Reviews überprüfte das Nachhaltigkeitsgremium die
Bedeutung der Themenschwerpunkte für die Flughafen München GmbH. Die Priorisierung des Vorjahres
wurde beibehalten.
– Ausbildung
– Verbesserung der Anbindung
an den öffentlichen Verkehr
– Regionale Zusammenarbeit
– Ermöglichung von globaler
Mobilität
– Reduktion von Emissionen
und Immissionen
– Dialog und Kommunikation
mit den Anspruchsgruppen
sehr wichtig
– Lieferantenmanagement
– Mitbestimmung
– Standortentwicklung und
bedarfsgerechte Kapazitätserweiterung
– Risikomanagement
und Antikorruption
(Compliance)
– Kundenzufriedenheit und
Feedbackmanagement
– Wettbewerbsfähige Unternehmensstrukturen
– Energieeffizienz und
Ressourcenschonung
– Sicherheit
wichtig
Bedeutung für die Anspruchsgruppen
– Dauerhafte Wertsteigerung
– Regionale SponsoringAktivitäten
– Kulturelle Vielfalt der
Mitarbeiter
– Naturschutz
– Sensibilisierung der Mitarbeiter für Nachhaltigkeit
– Zusammenarbeit mit
wissenschaftlichen
Institutionen
– Politische Positionierung
und Mitarbeit in Verbänden
– Gesundheitsmanagement
– Arbeitssicherheit
– Nachhaltiges Bauen
– Weiterbildung und
Personalentwicklung
– Abfallmanagement
– Wasser und Abwasser
– Umgang mit Gefahrstoffen
wichtig
sehr wichtig
Bedeutung für die Flughafen München GmbH
Titel
Die „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ zwischen Moosburg und Eching nordöstlich des Flughafens München zählt zu den wertvollsten Wasservogelschutzgebieten Bayerns. Das abgebildete Gebiet zwischen dem Flughafen Ellermühle
und der Ortschaft Weixerau bildet den Kern des knapp sechs Quadratkilometer
großen Naturschutzgebietes. Über 260 verschiedene Vogelarten – wie Eisvogel,
Flussregenpfeifer und sogar gefährdete Arten wie Blaukehlchen oder Flussseeschwalbe – wurden bislang dort gezählt. Die Vogelfreistätte dient als Brutgebiet
bzw. Winterquartier für mehrere tausend Wasservögel. Insgesamt fließt die Isar
295 Kilometer weit – von ihrem Ursprung im Karwendel in Tirol bis zur Einmündung in die Donau in der Nähe von Deggendorf/Niederbayern.
Perspektiven Unser Unternehmen betreibt eine
zentrale Infrastruktureinrichtung des Luftverkehrs
und schafft als Teil eines internationalen Netzwerks
eine Basis für weltweite Mobilität. Wir bringen
Menschen über Grenzen hinweg zueinander und
suchen gleichzeitig den offenen, fairen und partnerschaftlichen Dialog mit allen Anspruchs- und
Interessen­gruppen. Im Rahmen unserer Verantwortung für das Gemein­wesen hat der Schutz
von Umwelt, Klima und natürlichen Ressourcen
für uns eine hohe Bedeutung. Daher streben wir
durch unser unter­neh­me­risches, zukunftsorientiertes Handeln eine erfolgreiche Balance zwischen
Ökonomie, Ökologie und sozialen Zielsetzungen
an. Wir qualifizieren engagierte Mitar­­beiter, bieten
langfristig attraktive Arbeitsplätze und sind Impuls­­­
geber für Be­schäf­ti­gung und wirtschaftliche Entwicklung auch außerhalb des Flughafens. Das ist
unser Anspruch – Werte schaffen für unsere Kunden,
Mitarbeiter, Eigentümer und die Region.
Nachhaltigkeitsverständnis der Flughafen München GmbH
Inhalt
2
Inhalt
Inhalt
4 – 5
Vorwort
8 – 27
Strukturen
Unternehmen und Management
30 – 49
Konsequenzen
Umwelt und Klimaschutz
52 – 65
Wandel
Mitarbeiter und Arbeitswelt
68 – 89
Verantwortung
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
92 – 107
Balance
Daten und Fakten
Hintere Umschlagseiten
GRI-Index
3
Vorwort
4
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
mit 32,7 Millionen Passagieren war der Flughafen München auch 2009 die Nummer sieben unter den Top Ten
der europäischen Flughäfen. Die weltweite Konjunkturschwäche sorgte jedoch für einen Passagierrückgang
von 5,4 Prozent.
Wirtschaftskrisen sind Prüfsteine für Unternehmen. Wir sind der Überzeugung, dass Firmen, die sich dem
Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens verpflichten, auch Krisen besser meistern können. Aber nicht nur
­deshalb haben wir uns zu einer nachhaltigen Unternehmensführung verpflichtet. Unsere Grundhaltung spiegelt
sich in unserer neuen Mission wider, die unser unternehmerisches Handeln bestimmt: „2015 sind wir einer
der attraktivsten, effizientesten und nachhaltigsten Hub-Flughäfen der Welt.“
Unter dieser Maxime werden wir auch in Zukunft weltweite Vernetzung, Standortqualität, Wertschöpfung
und Beschäftigung in der Region und in Bayern sichern. Als Betreiber einer Luftverkehrsinfrastruktur von
­nationalem und europäischem Rang, als Auftraggeber und Partner für die heimische Wirtschaft, als Sponsor
und Unterstützer gesellschaftlichen Engagements und nicht zuletzt als Arbeitgeber bekennen wir uns zu
­unseren Nachbarn und zu unserer Heimat. Um langfristig erfolgreich agieren und im Wettbewerb bestehen
zu können, wollen wir weiter wachsen und den Drehkreuzflughafen München bedarfsgerecht ausbauen.
Bei unserer strategischen Ausbauplanung sollen die Prinzipien der Nachhaltigkeit – insbesondere im Bereich
der Ökologie – von Anfang an mit berücksichtigt werden. So wollen wir zum Beispiel das Wachstum des
­Airports bis 2020 kohlendioxidneutral gestalten, um dem Schutz von Klima und Umwelt gerecht zu werden.
Dass verantwortungsvolle Unternehmensführung auch die soziale Perspektive umfasst, zeigt sich daran, dass
das Krisenjahr 2009 nicht zum Anlass eines konjunkturbedingten Arbeitsplatzabbaus genommen wurde. Mit
Vertretern der Arbeitnehmer wurde darüber hinaus weiterhin intensiv über Lösungen für eine Sanierung des
hochdefizitären Geschäftsbereichs Ground Handling verhandelt. Nachhaltigkeit bedeutet für uns ferner ein
umfassendes Gesundheitsmanagement, zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Maßnahmen für ein
gesundheits- und motivationsförderndes Arbeitsklima.
All diese Bemühungen stellen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels einen wichtigen
Beitrag zur Zukunftssicherung dar. Vorausschauend agieren, Chancen nutzen, Innovationen fördern, Bewährtes bewahren und verantwortungsbewusst handeln – dies sind für uns wichtige Facetten einer nachhaltigen
Unternehmensführung.
Dr. Michael Kerkloh
Geschäftsführung der Flughafen München GmbH
Walter Vill
Thomas Weyer
Mitglieder der Geschäftsführung
Walter Vill
Dr. Michael Kerkloh
Thomas Weyer
Kaufmännischer Geschäftsführer,
Stellvertretender Vorsitzender der
Geschäftsführung
Vorsitzender der Geschäftsführung
und Arbeitsdirektor
Geschäftsführer
Verkehr und Technik
München
Sydney
Reisterrassen auf Bali, Indonesien Bereits vor etwa zweitausend Jahren begannen die Völker Südostasiens, Reisfelder zu errichten und damit Landschaften
zu ­kultivieren. Vielerorts gelten diese Terrassen als älteste Bauwerke der Region.
Zur Anwendung kam dabei eine Technik, mit der sogar Hanglagen von bis zu
70 Prozent Steigung nutzbar gemacht werden konnten.
Strukturen Intelligente Strukturen geben Stabilität
und ermöglichen die effiziente Nutzung kostbarer
Ressourcen. Wir wollen Mobilität zukunftsfähig gestalten und haben Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
als festes Handlungsprinzip verankert.
Unternehmen und Management
8
Unternehmensprofil
Organisation und Management
Kundenorientierung
Unternehmensentwicklung
Unternehmen und Management
Unternehmensprofil
Unternehmensprofil
9
Wir betreiben eines der leistungsfähigsten Luftverkehrsdrehkreuze
Europas und haben somit eine besondere Ver­antwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, durch nachhaltiges ­Wirtschaften im Einklang mit ökonomischen, ökologischen,
­sozialen und gesellschaftlichen Anforderungen das Unternehmen
zukunfts­fähig auszurichten.
Organisationsstruktur der FMG
Die Flughafen München GmbH (FMG) ist als Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in München
in das Handelsregister eingetragen und betreibt als
Konzern mit 13 Tochtergesellschaften den Verkehrsflughafen München. Als Gesellschafter sind der
Freistaat Bayern mit 51 Prozent, die Bundesrepublik
Deutschland mit 26 Prozent und die Landeshauptstadt München mit 23 Prozent beteiligt. Diese Eigen­
tümerstruktur ist seit 1973 unverändert.
Die übergreifende Steuerung obliegt den Konzernbereichen, während operative Aufgaben in den
Geschäftsbereichen gebündelt sind. Die Geschäftsbereiche Aviation, Immobilienmanagement und
-entwicklung, Retail und Services, Ground Handling
und Terminal 2 operieren eigenverantwortlich am
externen Markt und erwirtschaften Umsätze. Die
Servicebereiche Technik, IT, Corporate Services,
­Security sowie Planung und Bau unterstützen primär
den Konzern mit vielfältigen Dienstleistungen.
Aufgrund interner Umstrukturierungen im Jahr 2009
wurde der Servicebereich Planung und Bau neu
etabliert.
Das Unternehmen ist ausschließlich am Flughafen
München tätig, Ausnahmen stellen die Beratungs­
aufgaben an internationalen Flughäfen dar.
Leistungsfähiger Drehkreuzflughafen
Der Flughafen München zählt zu den größten und
leistungsfähigsten Drehkreuzflughäfen Europas. Trotz
der deutlich spürbaren Auswirkungen einer globalen
Wirtschafts- und Finanzkrise, die im Jahr 2009 zu
einem Rückgang des Passagieraufkommens um
5,4 Prozent führte, konnte der Flughafen München
mit 32,7 Millionen Passagieren seinen siebten Rang
unter den „Top Ten“ der passagierstärksten Verkehrs­
flughäfen Europas erfolgreich verteidigen. Auch die
Position Münchens als zweitgrößtes Luftverkehrsdrehkreuz in Deutschland blieb unverändert.
Fünf FMG-Geschäftsbereiche
Die Umsätze des FMG-Konzerns werden zum einen
direkt aus dem Flugbetrieb generiert und umfassen
im Wesentlichen Landeentgelte und Erlöse des
Bodenverkehrsdienstes. Zum anderen tragen Erlöse
aus dem Non-Aviation-Bereich fast zur Hälfte zum
Gesamtumsatz bei. Schwerpunkte sind hier der
Einzelhandel, die Gastronomie und das Immobi­lien­
geschäft.
> Aviation Der Geschäftsbereich Aviation ist für
die ordnungsgemäße Abwicklung des Luftverkehrs
innerhalb des Flughafengeländes zuständig. Zu
seinem Verantwortungsbereich zählen das Start- und
Lande­bahnsystem, die Vorfelder, die ­Terminal- und
Passagierdienste sowie die Einrichtungen der zen­
tralen Infrastruktur.
Flughafen München
­erneut auf Platz 7 unter
den zehn passagierstärksten Airports in
Europa
Unternehmensprofil
10
Unternehmen und Management
Die Aufgaben dieses Geschäftsbereichs sind vielfältig
und umfassen beispielsweise die Flughafenfeuerwehr, die Bearbeitung von luftverkehrsrelevanten
Daten und Prognosen, Luftverkehrsmarketing und
Verkehrsentwicklung, die Bewirtschaftung von Loun­
ges, aber auch Dienstleistungen des Servicecenters
und Beratertätigkeiten im internationalen Consulting.
Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH
ist zuständig für den betriebsärztlichen Dienst sowie
die Ambulanz und betreibt die AirportClinic M am
Flughafen München. Das Geschäftsfeld Parken und
Services hält ein breit differenziertes Parkangebot
vor und entwickelt innovative Produkte und Dienstleistungen für die Kunden.
> Immobilienmanagement und -entwicklung Das
> Ground Handling Dieser Geschäftsbereich ist für die
Leistungsspektrum des Geschäftsbereichs Immo­
bilienmanagement und -entwicklung umfasst die
­bedarfsgerechte Entwicklung, Vermarktung und Ver­
waltung von Gebäuden und Flächen. Dazu gehören
in erster Linie die Infrastruktureinrichtungen am
­Flug­hafen selbst, aber auch Objekte außerhalb des
­Flughafens sowie Grundstücke, die für künftige
­Erweiterungsmaßnahmen erworben wurden, oder
Flächen, die für ökologische Ausgleichsmaßnahmen
zur Ver­fügung stehen.
Abfertigung von Flug­zeugen und Passagieren sowie
für den Transport von Gepäck und Fracht zuständig.
Zu den Aufgaben gehören das Be- und Entladen
der Flugzeuge, die ­Beförderung von Passagieren
und Crews, der Gepäck- und Frachttransport sowie
der Gepäckumschlag in der Gepäcksortieranlage.
> Retail und Services Der Geschäftsbereich Retail
und Services stellt in der „Airport City“ ein umfassendes Handels- und Dienstleistungsangebot zur Verfügung. Das Einzel­handelsgeschäft liegt in den Händen
der Tochter­gesellschaft eurotrade Flughafen München
Handels-GmbH, während die Gastronomie und auch
das Tagungscenter municon durch die Tochtergesellschaft Allresto Flughafen München Hotel und
Gaststätten GmbH betrieben werden. Die MediCare
Die Bereiche Aviation
und Non-Aviation gene-
> Terminal 2 Zum Geschäftsbereich Terminal 2 ge­hört die Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co
oHG, die für den Betrieb des zweiten Passagierabfertigungsgebäudes zuständig ist. Anteilseigner
der Gesellschaft sind die Flughafen München GmbH
mit 60 Prozent und die Deutsche Lufthansa AG mit
40 Prozent.
Umsatzanteile Aviation/Non-Aviation
Anteile Aviation
Anteile Non-Aviation
rieren die Umsätze des
FMG-Konzerns
52%
Weitere Beteiligungsgesellschaften wie die
­mucground Services Flughafen München GmbH
unterstützen bei Flugzeug- und Gepäckabfertigung
sowie beim Gepäck- und Frachttransport. Die
aerogate ­München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH ist im Bereich der Passagier- und
Flugzeugabfertigung tätig, die Cargogate Flughafen
München GmbH ist für den Umschlag von Luftfracht
verantwort­lich. Für die Enteisung von Flugzeugen
im Winter sowie für das Schleppen von Flugzeugen
ist die EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH, eine
gemeinsame Tochter der Deutschen Lufthansa AG
und der Flug­hafen ­München GmbH, zuständig.
48%
Die Terminal 2 Betriebsgesellschaft ist selbst nicht
operativ tätig, vielmehr werden die jeweiligen
Dienstleistungen für Betrieb und Vermarktung des
Gebäudes von den Muttergesellschaften erbracht.
Aufgabe der Gesellschaft ist es, alle Leistungen und
Abläufe im Terminal zu koordinieren, Prozesse bei
der Passagierabfertigung zu optimieren sowie neue
Konzepte zur Steigerung der Servicequalität im Ter­
minal 2 zu entwickeln.
Unternehmen und Management
Unternehmensprofil
11
Tochter- bzw. Beteiligungsunternehmen der Flughafen München GmbH
Anteil am Kapital
aerogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH – Passagierabfertigung
100,0 %
AeroGround Flughafen München Aviation Support GmbH – Flugzeugabfertigung
100,0 %
Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH – Hotel und Gastronomie
100,0 %
Beteiligungsgesellschaft mbH der FMG
100,0 %
Cargogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH – Abfertigung Luftfracht
100,0 %
eurotrade Flughafen München Handels-GmbH – Läden und Geschäfte
100,0 %
FMV – Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH – Versicherungen
100,0 %
mucground Services Flughafen München GmbH – Bodenverkehrsdienst
100,0 %
CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH – Sicherheit
76,1 %
FMBau Flughafen München Baugesellschaft mbH – Bau
60,0 %
FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co oHG
60,0 %
Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG – Terminal 2
60,0 %
MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH
51,0 %
Bayern Facility Management GmbH
49,0 %
EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH
49,0 %
In die Konzernberichterstattung sind alle Tochter- und Beteiligungsunternehmen einbezogen, an denen die FMG mit mindestens 50,0 % beteiligt ist.
Organisation und Management
12
Unternehmen und Management
Organisation und Management
Attraktivität, Effizienz und Nachhaltigkeit sind die Leitthemen
unseres Handelns. Wir haben strategische Nachhaltigkeitsziele
entwickelt und daraus in allen Bereichen konkrete Maßnahmen
abgeleitet, deren Wirksamkeit regelmäßig überprüft wird. So
können wir den Wandel aktiv gestalten und zukünftige Heraus­
forderungen meistern.
Das Prinzip Nachhaltigkeit wurde in die
Unternehmensmission
2015 integriert
Neue Mission 2015
In den letzten fünf Jahren ist der Flughafen München­
bei groß angelegten Passagierumfragen stets zum
­attraktivsten Airport Europas bzw. in die „Top Five“
der Welt gewählt worden. Damit ist ein wesentliches
Ziel der Mission 2010, attraktivster und effizientester
Hub-Flughafen Europas zu werden, erreicht worden.
Das Prinzip Nachhaltigkeit wurde im Rahmen des
fünfjährigen Strategie-Reviews in die neue Mission
integriert.
Die neue Mission hat genauso wie die bisherige eine
Leitzielfunktion für alle Bereiche und Mitarbeiter.
Unsere Mission bis 2015
 siehe S. 93 ff
2015 sind wir einer der attrak­tiv­sten,
effizientesten und ­nach­haltigsten
Hub-Flughäfen der Welt.
Nachhaltigkeitsstrategie und -management
In den internen strategischen Zielen, welche das
Erreichen der Mission 2015 unterstützen, sind ökonomische, ökologische, soziale und gesellschaftliche
Aspekte der Nachhaltigkeit integriert. Daher ist die
Strategie des Flughafens München per se eine Nachhaltigkeitsstrategie. Auf Basis dieser Ziele wurde
ein umfangreiches strategisches Nachhaltigkeitsprogramm aufgebaut. Dort werden aus den strategischen
Nachhaltigkeitszielen konkrete Maßnahmen abgeleitet, deren Ziel­erreichung jährlich überprüft wird. Die
Maßnahmen sind zudem in den Balanced Scorecards
(BSC) der betroffenen Bereiche als Ziele verankert.
Die unten stehende Abbildung verdeutlicht diesen
Ablauf. Die Nachhaltigkeitsziele werden in einem
sogenannten Strategie-Review zusammen mit den
weiteren Elementen der Unternehmensstrategie
turnus­gemäß überprüft und gegebenenfalls über­
arbeitet. Das gesamte Programm einschließlich der
Maßnahmen und des jeweiligen Standes findet sich
im Daten- und Faktenteil . Das strategische Nachhaltigkeitsprogramm wird im Gremium Nachhaltigkeitsmanagement vorgestellt und verabschiedet.
Von der Strategie zum Programm
Strategische
Zielelandkarte
des Konzerns
Vier
Nachhaltigkeitsperspektiven
Strategische
Nachhaltigkeitsziele
Nachhaltigkeits­
programm
(BSC-Ziele)
(Innovative)
Maßnahmen zur
Zielerreichung
Unternehmen und Management
Organisation und Management
13
Wesentliche Nachhaltigkeitsziele der Flughafen München GmbH im Überblick
Perspektiven
Strategische Nachhaltigkeitsziele
Unternehmen und Management
Dauerhafte Wertsteigerung durch renditeorientiertes Wirtschaften
und nachhaltige Investitionen am Standort
Ausbau der Kundenorientierung und Steigerung der Attraktivität
der angebotenen Produkte und Dienstleistungen
Etablierung von Managementstrukturen für verantwortungsvolle
Unternehmensführung
Umwelt und Klimaschutz
Konzernweiter Ausbau des Umweltmanagementsystems
Ressourceneffizienz und Reduktion von Emissionen und Immissionen
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Förderung der Mitarbeiterkompetenzen und Stärkung der
Leistungsorientierung
Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber
Effizienzsteigerung in den Personalmanagementprozessen
Gesellschaftliche Verantwortung
und regionaler Dialog
Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung
Partnerschaftliche Entwicklung mit der Region
Organisation und Management
Unternehmen und Management
14
Unternehmenswerte
Werte bewahren, Gegenwart meistern, Zukunft gestalten
Zusammenarbeit
Kommunikation
Nachhaltigkeit
Tradition
Wir pflegen eine partner-
Wir kommunizieren
Wir betreiben den Flug-
Wir sind stolz auf
schaftliche, respektvolle
offen, ehrlich und klar
hafen nach den Prinzipien
unsere Tradition und
und faire Zusammen-
nach innen und außen.
der Nachhaltigkeit und
Leistungsfähigkeit
arbeit im FMG-Konzern
übernehmen Verantwor-
und nehmen ­zukünf­-
und mit unseren Kunden,
tung für unsere Umwelt.
tige Herausforder­
Geschäftspartnern und
ungen aktiv an.
Nachbarn.
ZUKUNFT
Unser Flughafen
Unternehmerisches
Fortschritt
Für unseren Flughafen
Handeln
Wir bejahen Fortschritt
arbeiten wir kompetent
Wir schaffen Substanz
und Wandel und gestal-
und engagiert und sind
und Freiräume durch
ten diese aktiv.
als Mitarbeiter stolz auf
unternehmerisches,
unsere Leistungen.
wirtschaftlich orientiertes
Handeln.
Die gemeinsamen Unternehmenswerte stellen die grundlegenden Normen und Überzeugungen dar, die das persönliche Handeln und
­Miteinander der Führungskräfte und Mitarbeiter des Konzerns prägen.
Unternehmen und Management
Organisation und Management
15
Gremium Nachhaltigkeitsmanagement
SG
Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor
PE
Personal
FC
Finanzen und
Controlling
KE
Konzernentwicklung
und Umwelt
Nachhaltigkeitsgremium entscheidet
Das Nachhaltigkeitsgremium setzt sich aus den Lei­
tern der Bereiche Personal, Finanzen und Controlling,
Unternehmenskommunikation, Technik sowie Konzern­
entwicklung und Umwelt zusammen. Es trifft die
grundlegenden Entscheidungen zu nachhaltigkeitsrelevanten Projekten und berichtet direkt an die
Geschäftsführung.
UK
Unternehmens­
kommunikation
TE
Technik
In dem Gremium, das mindestens einmal pro Quartal
tagt, werden nachhaltigkeitsrelevante Chancen und
Risiken identifiziert und in Bezug auf das bestehende
Nachhaltigkeitsprogramm bewertet bzw. mögliche
Änderungen vorgenommen. Über die Umsetzung
der Maßnahmen wird im Nachhaltigkeitsgremium
berichtet. Außerdem wird über die Priorisierung der
Themen der Wesentlichkeits­matrix beschlossen.
Gremium entscheidet
über nachhaltigkeits­
relevante Projekte
Organisation und Management
16
Geschäftsführung und
Aufsichtsrat: eine zweigeteilte Leitungs- und
Überwachungsstruktur
Unternehmen und Management
Aufsichtsrat und Geschäftsführung
Als GmbH mit Sitz in München unterliegt die Flughafen München GmbH den Vorschriften des deutschen GmbH-Gesetzes, des Mitbestimmungsrechts
sowie den Bestimmungen der Satzung der Flughafen München GmbH. Mit den beiden Organen
Geschäftsführung und Aufsichtsrat hat die FMG eine
zweigeteilte Leitungs- und Über wachungsstruktur.
Geschäftsführung und Aufsichtsrat sind personell
unabhängig voneinander. Gemäß der Satzung ist ein Aufsichtsrat eingesetzt,
der die Geschäftsführung angemessen kontrolliert.
Der Aufsichtsrat setzt sich aus je acht Vertretern
aus den Reihen der Gesellschafter und der Arbeitnehmer zusammen. Die Gesellschafter der Flughafen
München GmbH sind nach dem Verhältnis ihrer
Anteile im Aufsichtsrat vertreten. Auf Arbeitnehmerseite sind Arbeitnehmer (fünf Sitze), Gewerkschaften
(zwei Sitze) sowie Leitende Angestellte (ein Sitz)
vertreten. Zu den Rechten des Aufsichtsrates gehören insbesondere die Bestellung bzw. Abberufung
der Mitglieder der Geschäftsführung.
Die Satzung sieht vor, dass bestimmte Rechtsgeschäfte
und Maßnahmen der Geschäftsführung, die festgelegte Wertgrenzen überschreiten, nur mit Zustimmung
des Aufsichtsrates erfolgen können. Bei Beschlussfassungen im Aufsichtsrat hat der Vorsitzende (Gesellschaftervertreter) bei Stimmengleichheit zwei
Stimmen.
Die Gesellschaftervertreter im Aufsichtsrat kommen
aus den zuständigen Bundes- und Landesministerien
bzw. Kommunen und gewährleisten die Berücksichtigung übergeordneter politischer und gesellschaftlicher Interessen. Die Geschäftsführung der Flughafen
München GmbH setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden der Geschäftsführung (Arbeitsdirektor und
Sprecher der Geschäftsführung), dem kaufmännischen
Geschäftsführer (Stellvertretender Vorsitzender der
Geschäftsführung) und dem Geschäftsführer Verkehr
und Technik.
Im jährlich erscheinenden Geschäftsbericht werden
alle wesentlichen Finanz-Kennzahlen veröffentlicht
sowie die Konzernbilanz offengelegt. Dort sind
auch die Strukturen des Vergütungssystems und
die individuellen Bezüge von Geschäftsführung und
Aufsichtsrat aufgeführt. Oberstes Ziel ist ein von
Transparenz geprägtes Verhältnis sowie ein zeitnaher, kontinuierlicher Informationsfluss zwischen
Gesellschaftern und Geschäftsführung. Neben der
Kommunikation von Finanzdaten werden regel-
Struktur der Flughafen München GmbH
Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat
Vertreter der
Gesellschafter
Vertreter der
Gewerkschaften
Vertreter der
Leitenden Angestellten
Arbeitnehmervertreter
Geschäftsführung
Kaufmännischer
Geschäftsführer
Vorsitzender der Geschäftsführung
und Arbeitsdirektor
Geschäftsführer
Verkehr und Technik
Unternehmensbereiche
Geschäftsbereiche
Servicebereiche
Konzernbereiche
– Immobilienmanagement
und -entwicklung
– Technik
– Finanzen und Controlling
– Retail und Services
– IT
– Personal
– Security
– Recht und Sicherheit
– Corporate Services
– Konzernentwicklung und Umwelt
– Planung und Bau
– Unternehmenskommunikation
– Aviation
– Ground Handling
– Terminal 2
Stabsstellen
– Referentin der Geschäftsführung
– Gremienbetreuung
– Konzernbeauftragte für Ministerien, Verbände und Politik
– Regionalbeauftragter
Unternehmen und Management
mäßig Pressemitteilungen zu aktuellen Unternehmensentwicklungen veröffentlicht. Der Aufsichts­rat erhält quartalsweise einen Finanz- und einen
Risikobericht.
Public Corporate Governance
Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung
nach den im Juli 2009 verabschiedeten Regeln des
Public Corporate Governance Kodex des Bundes ist
ein wesentlicher Teil des Selbstverständnisses der
Flughafen München GmbH.
Antikorruption: Richtlinie und Schulungen
Mit der 2008 entwickelten Antikorruptionsrichtlinie
steht allen Mitarbeitern ein konkreter Leitfaden für
den Umgang mit Geschäftspartnern zur Verfügung.
Durch diese Richtlinie, die auch im Intranet veröffentlicht ist, werden ordnungsgemäße Abläufe
speziell bei der Beschaffung, Vergabe und Vertrags­
abwicklung sichergestellt.
Die Mitarbeiter sowie alle Vorgesetzten wurden im
Rahmen von Schulungen und Informationen über
Aktualisierungen und Neuerungen mit der Richtlinie
vertraut gemacht. So wurden im Jahr 2009 beispiels­
weise weitere präzisierte Vorgaben für die Einkaufsprozesse definiert und die damit befassten Beschäftigten darin geschult.
Führungskräfte und Mitarbeiter müssen die Kenntnis­
nahme der Richtlinie „Verhaltensstandards im FMGKonzern“ persönlich gegenzeichnen sowie auf die
Einhaltung der Richtlinie achten und hinwirken.
Die Position des Antikorruptionsbeauftragten wurde
mit dem Leiter der Revision in Personalunion besetzt,
sodass er alle erforderlichen und uneingeschränkten
Informations- und Einsichtsrechte besitzt.
Der Antikorruptionsbeauftragte berichtet, dass im
Jahr 2009 bei der Flughafen München GmbH vier
und bei den FMG-Tochterunternehmen drei Vorfälle
untersucht wurden, jedoch kein Fall von Korruption
festgestellt wurde.
Nachhaltigkeitskriterien in der Beschaffung
Vonseiten der FMG wird bei der Ausschreibung von
Leistungen sichergestellt, dass nationale und inter­
na­tionale Gesetze und Übereinkommen Anwendung
finden. Dies wird bei Vertragsabschluss nochmals
rechtsverbindlich bestätigt.
Seit 2009 ist das Gesetz zur Modernisierung des
Vergaberechts in Kraft, das der öffentlichen Hand bei
Organisation und Management
17
der Auftragsvergabe die Möglichkeit gibt, ökologische
und soziale Aspekte als zusätzliche Anforderungen an
Auftragnehmer zu stellen.
Im Rahmen des Lieferantenmanagements plant die
Flughafen München GmbH, neben Umwelt- auch
soziale Nachhaltigkeitskriterien in ihre Ausschreibungs­
unterlagen zu integrieren. Im Jahr 2009 wurde im
ersten Schritt ein Leitfaden zur nachhaltigen Beschaf­
fung erstellt sowie eine Lieferantenbefragung durch­
geführt . Darauf aufbauend sollen im Rahmen eines
Pilotprojektes für ausgewählte Produktgruppen Nach­
haltigkeitskriterien definiert werden. Auf diese Weise
soll sichergestellt werden, dass entlang der Lieferkette
relevanter Produktgruppen weder Kinder- und Zwangsarbeit, noch Diskriminierung stattfindet.
Rechnungslegung
Der Konzernabschluss und die Zwischenberichte
werden nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt.
 siehe S. 79
Schrittweise Verankerung von Nachhaltigkeit
im Lieferantenmanage­
ment
Rechtskonformität
Die Einhaltung von Rechtsvorschriften und Verordnungen ist für die Flughafen München GmbH selbstverständlich. Grundlage dafür ist die jeweils gültige
Gesetzgebung. Bis auf die Vorgänge rund um die CAP
sind keine Verstöße gegen Rechtsvorschriften im
Berichtszeitraum bekannt .
Richtlinien
Alle Abläufe im Konzern selbst sind im Organisations­
handbuch niedergelegt. Zahlreiche Richtlinien, beispielsweise zur Abwicklung aller Beschaffungsvorgänge
(von der Bedarfsanforderung bis zur Rechnungsprüfung) oder zur Informationssicherheit, regeln alle
Vorgänge, die damit intern transparent und nachvollziehbar sind.
Inhaltliche Prüfung von Werbebotschaften
Bei werblichen Äußerungen bekennt sich die Flug­
hafen München GmbH zur Werbe-Selbstkontrolle
und richtet sich nach den vom Deutschen Werberat
aufgestellten Regeln. Demnach vermeidet die von der
Flughafen München GmbH veröffentlichte Wer­bung
jegliche Diskriminierung, Unlauterkeit und Irreführung. Sie berücksichtigt insbesondere die Verhaltensregeln des Deutschen Werberats für die Werbung
mit und vor Kindern und bewegt sich innerhalb der
herrschenden Auffassungen von Sitte, Anstand und
Moral. Sanktionen, Geldbußen oder Verwarnungen
wegen Verletzung einschlägiger Vorschriften hat es
im Berichtszeitraum nicht gegeben.
 siehe S. 21
Kundenorientierung
18
Unternehmen und Management
Kundenorientierung
Hohe Servicequalität ist unser Differenzierungsmerkmal. So
­effizient und leistungsfähig unser Flughafen als internationale Verkehrsdrehscheibe ist, so attraktiv und hochwertig sind unsere
Dienstleistungen im Bereich Shopping, Genießen, Erleben. Dabei
spielt das Feedbacksystem eine wichtige Rolle. Denn wer die
Wünsche seiner Kunden kennt, kann seinen Service weiter verbessern.
Die Entwicklung der Passagierzahlen
Der Flughafen München positioniert sich als inter­
nationaler Hub-Flughafen und hat diese strategische
Ausrichtung auch explizit in seiner Mission verankert.
37 Prozent der Passagiere am Flughafen
München sind Umsteiger
Der Umsteigeranteil in München stieg gegenüber
2008 um einen Prozentpunkt auf 37 Prozent. So blieb
der Rückgang bei der Anzahl der Umsteiger mit weniger als drei Prozent deutlich unter dem Minus beim
­gesamten Passagieraufkommen von 5,4 Prozent.
Bemerkenswert ist die Steigerung des interkontinentalen Umsteigerverkehrs um 71 Prozent gegenüber
2008 (von 24 632 auf 42 061 Passagiere, Anteil am
Gesamt-Umsteigerstrom: 0,7 Prozent, 2008: 0,4 Pro­
zent). Der dabei größte ­interkontinentale Umsteiger­
strom wurde auf der Verbindung Indien-MünchenUSA und umgekehrt mit ins­gesamt rund 25 700
Umsteigern registriert.
Die Wirtschafts- und Finanzkrise schlug sich deutlich
im Rückgang des Geschäftsreiseverkehrs nieder. Der
gesamte Passagierrückgang am Flughafen (- 5,4 Prozent) ist hauptsächlich auf den überproportionalen
Rückgang (- 16 Prozent) des Geschäftsreiseverkehrs
zurück­zuführen. Im Vergleich zu 2008 sank der Busi­
ness­anteil von 51 Prozent auf 45 Prozent. Demgegenüber er­zielte der touristische Verkehr ein Wachstum
von sechs Prozent, wozu in erster Linie der private
Umsteigerverkehr beitrug.
„Airlebniswelt“ Flughafen München
Neben dem reinen Aviation-Geschäft erschließt auch
der sogenannte Non-Aviation-Bereich stetig neue
­Geschäftsfelder. Die Passagiere stehen in jeder Hinsicht im Mittelpunkt: „Service nonstop“ ist das Credo
des Münchner Flughafens.
Am Airport finden die Passagiere sowie weitere Endkunden und Besucher nicht nur eine übersichtliche
und benutzerfreundliche Verkehrsanlage vor, sondern
sie profitieren zusätzlich von dem erstklassigen Dienst­
leistungsangebot der „Airlebniswelt“. Den Passagieren steht ein vielfältiges gastronomisches Angebot
zur Verfügung, attraktive Shops in der „Airport City“
laden zum ­Flanieren ein und bieten eine interessante
Angebotspalette mit ­einem attraktiven Branchenmix.
Im Forum des München Airport Center finden Großveranstaltungen wie Konzerte, Public Viewing, Beach­
volleyballturniere, Präsentationen, der nun schon
traditionelle Wintermarkt und viele Ereignisse mehr
statt, was nicht nur für die Passagiere, sondern auch
für die ­Be­schäftigten am Campus und die Bewohner
der Region attraktiv ist.
Kundenzufriedenheit aktiv steigern
Umfragen zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit
sind Standard am Flughafen München. Im Rahmen
des monatlichen „Airport Service Quality Survey“
(ASQ) des europäischen Flughafendachverbandes
Unternehmen und Management
Kundenorientierung
19
Airports Council International (ACI) oder anhand
der jährlichen Passagierbefragungen durch Skytrax
erhält der Flughafen München regelmäßig Infor­
mationen darüber, wie Fluggäste die Dienstleis­
tungen und Serviceangebote bewerten.
Skytrax: München ganz vorn
Der Flughafen München ist bei den „World Airport
Awards 2009“ zum zweitbesten Flughafen Europas
gekürt worden. Den Titel des Siegers hatte München
bereits in den Jahren von 2005 bis 2008 viermal
hinterein­ander errungen. Im weltweiten Ranking der
Airports rangiert München auf dem fünften Platz.
Das ist das Ergebnis der Erhebung 2009 durch das
unabhängige Londoner Luftfahrtforschungsinstitut
Skytrax, an der sich weltweit fast zehn Millionen
Passagiere beteiligt haben.
ASQ: Note „sehr gut“
Im Gegensatz zur Skytrax-Untersuchung wird beim
„Airport Service Quality Survey“ (ASQ), an dem sich
über 140 Flughäfen weltweit be­teiligen, die Kundenzufriedenheit monatlich ermittelt.
Gegenüber 2008 konnte der Flughafen München
bei den Wartezeiten – vor allem beim Check-in und
den Sicherheitskontrollen – den größten Zugewinn
an Kundenzufrieden­heit erzielen.
Die Zufriedenheit mit den Wartezeiten beim Checkin im Terminal 2 hat ein Niveau erreicht, welches
nahe an Zürich, den Spitzenreiter unter den HubAirports in Europa, heranreicht. Das Passagier-Feedback zum Thema Sauberkeit im Terminal und in den
Sanitäran­lagen hat sich weiter positiv entwickelt.
Hinsichtlich seines gastronomischen Angebots avancierte München im Spitzengruppenvergleich sogar
zur Nummer eins. Die generelle Zufriedenheit lag
2009 auf einem Höchststand, was einem Qualitäts­
urteil von „sehr gut“ entspricht.
Hans Kröppelt, BMW Brilliance Automotive Ltd – Leiter Werk Shenyang, China
„Als Vielflieger sind mir zahlreiche Flughäfen weltweit vertraut. Der Münchner Flughafen, der übrigens
bei einigen internationalen Airports als konzeptionelles Vorbild diente, rangiert für mich dabei ganz
weit oben. Ich schätze an ihm die kurzen Wege,
die leicht zu überschauende Struktur, die Sauberkeit und das freundliche und kompetente Personal.
­Außerdem genieße ich die entspannte Atmosphäre
mit den zahlreichen Shopping- und Serviceangeboten. Bei den Läden würde ich mir allerdings etwas längere Öffnungszeiten
wünschen – so, wie bei den meisten anderen internationalen Flughäfen.“
Passagierumfragen
­Skytrax und ASQ: Flughafen erzielt Bestnoten
Kundenorientierung
Unternehmen und Management
20
Qualitätsmanagement
als Basis für kontinuier­
liche Verbesserungen
 siehe S. 76
Service wird laufend optimiert
Bei über 90 000 Passagieren, die täglich den Flug­
hafen München nutzen, verläuft nicht immer alles
­reibungslos. Damit Fehler vermieden und Prozesse
weiter optimiert werden können, gibt es am Flug­hafen
München seit vielen Jahren ein gut eingeführtes
Feedback-Managementsystem für Anregungen und
Beschwerden von Fluggästen.
Durch die Mitteilungen von Kunden können wichtige
Informationen gewonnen werden. Ein zentrales
Beschwerdemanagement stellt sicher, dass alle
schriftlichen Anregungen oder Beschwerden der
­Flughafennutzer (Passagiere, Abholer/Bringer von
Fluggästen und Besucher) nicht nur zeitnah und
möglichst individuell beantwortet werden, sondern
auch zu kontinuierlichen Verbesserungen am Flug­
hafen München beitragen. Die meisten Mitteilungen
erreichen die Flughafen München GmbH über die
am Airport ausliegenden Feedback-Formulare, über
Online-Fragebögen oder per Brief.
Die Beantwortung der Passagierkommentare erfolgt
oft in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen.
Im Fall anderer Zuständigkeiten (Behörden, Airlines
usw.) erhält der Absender einen Zwischenbescheid.
Alle Anregungen werden in einer Datenbank systematisch erfasst, außerdem wird die Entwicklung der
Beschwerdethemen regelmäßig ausgewertet und in
Form von Berichten im Unternehmen kommuniziert.
Vielfach können Maßnahmen zur Serviceverbesse­
rung bereits kurzfristig nach Bekanntwerden eines
Mangels umgesetzt werden, in anderen Fällen
­erfolgt die Umsetzung über Projekte im Rahmen
des Qualitätsmanagements. Beispielsweise wurde
die Qualität der Reinigungsleistungen im Terminal 1
durch ein ­gemeinsames Projekt des Aviation- und
Immobilien­bereichs sowie der Reinigungsfirma
deutlich verbessert. Die Wartezeiten im Passagierprozess unterliegen einer ständigen Verifizierung,
um die dafür erforderlichen Ressourcen gegebe­
nenfalls anpassen zu können .
Qualitätsmanagement
Die Servicequalität, die ein Passagier bei der Nutzung
eines Flughafens erfährt, ist ein wichtiges Diffe­ren­
zierungsmerkmal im Wettbewerb, das sowohl die
Leistungen der Luftverkehrsgesellschaften am Boden, beispielsweise Lounges oder Serviceangebote,
als auch die Leistungen des Flughafenbetreibers
beinhaltet. Mit der Umsetzung eines nach der DIN
EN ISO 9001:2008 zertifizierten Qualitätsmanagementsystems, das einerseits auf Kundenprozesse,
andererseits aber auch auf die internen operativen
und technischen Abläufe fokussiert ist, hat die Flug­
hafen München GmbH die Basis für kontinuierliche
Verbesserungen geschaffen. Durch stetige Prozess­
optimierungen ­positioniert sich der Flughafen mit
­seinen hohen Qualitätsstandards erfolgreich am Markt
und überzeugt durch seine Kompetenz.
Unternehmen und Management
Sicherheit im Fokus
Das Thema Sicherheit besitzt gerade an einem internationalen Verkehrsflughafen oberste Priorität.
Die Zutritts- und Zufahrtskontrolle der Beschäftigten
werden von der FMG-Tochtergesellschaft CAP und
vom operativen Sicherheitsdienst der Flughafen
München GmbH mit ihren insgesamt rund 770 Mit­
arbeitern ausgeübt. Alle Kontrollmaßnahmen werden
bundeseinheitlich nach EU-Vorgaben sowie nach
­Nationalem Recht (Luftsicherheitsgesetz) durchgeführt und unterliegen einer permanenten Qualitäts­
prüfung, die durch EU-Sicherheitsinspektionen
erfolgt. Gleichzeitig werden sie jedoch auch in Form
eines FMG-internen Qualitätsmanagement-SecuritySystems überprüft.
Die Anforderungen an das Sicherheitspersonal verändern sich ständig und setzen ein immer höheres Maß
an Fach- und Sachkompetenz voraus. Regelmäßige
Fortbildungen tragen diesem Anspruch Rechnung.
Ein weiterer Beitrag zur Erhöhung der Luftsicherheit
ist die seit Mitte 2008 verpflichtende Sicherheitsunterweisung für alle Personen mit Zutrittsberechtigung
zum Sicherheitsbereich des Flughafens München.
Um das erforderliche Wissen allen Mitarbeitern direkt
am Arbeitsplatz vermitteln zu können, wurde eigens
eine Online-Plattform geschaffen, die im Jahr 2009
von circa 7 000 Personen genutzt wurde. Weitere
Mitarbeiter besuchten die Sicherheitsseminare in
der Airport Academy in Schwaig, sodass seit Mitte
2008 insgesamt 17 000 Personen geschult wurden.
Vor dem Zutritt in den Abflugbereich wird die gesetzlich vorgeschriebene Passagier- und Handgepäckkontrolle durch die Sicherheitsgesellschaft am Flughafen
München mbH (SGM) im Auftrag der obersten Landesluftsicherheitsbehörde durchgeführt. Derzeit sind
dort mehr als 1100 Luftsicherheitsbeauftragte tätig.
CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH
Die 1992 gegründete CAP nimmt im Auftrag der
Flughafengesellschaft und von anderen am Airport
ansässigen Unternehmen unterschiedliche Sicherheitsaufgaben am Flughafen wahr. Die Praxis der
CAP, nach der fest angestellte Mitarbeiter über ihre
vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus zusätzlich als geringfügig Beschäftigte – sogenannte „Minijobber“ – von Drittfirmen für die CAP tätig wurden,
Kundenorientierung
21
ist gegenwärtig Gegenstand staatsanwaltschaft­
licher Ermittlungen.
Dahinter steht die Meinung der Staatsanwaltschaft,
das von der CAP angewandte Modell sei in seiner
tatsächlichen Handhabung in der Alltagspraxis nicht
anerkennungsfähig gewesen. Daran knüpfen sich
­Fragen nach der strafrechtlichen Verantwortung der
handelnden Personen und nach den steuerrechtlichen
und sozialversicherungsrechtlichen Nachzahlungspflichten der CAP.
Die Geschäftsführung der FMG hat bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe veranlasst,
dass die fragliche Beschäftigungspraxis bei der CAP
ausgesetzt wird. Das behördliche Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Insbesondere eine
qualifizierte Aussage zur strafrechtlichen Würdigung
des Sachverhalts ist damit noch nicht möglich.
Safety Management
Der sichere Betrieb von Luftfahrzeugen sowie deren
Abfertigung gemäß den gesetzlichen Vorschriften des
Luftverkehrs genießt höchste Priorität. Daher muss
auf Anforderung der ICAO (International Civil Aviation
Organization) ein Safety Management System (SMS)
vorgehalten werden, dessen Geltungsbereich sich
am Flughafen München auf den gesamten Campus
erstreckt.
Unter Leitung der Flughafengesellschaft werden
somit alle am Flughafen tätigen Unternehmen und
Organisationen mit sicherheitsrelevanten Tätigkeiten
in das Safety Management System integriert.
Safety Management:
Die Sicherheit genießt
oberste Priorität
Unternehmensentwicklung
22
Unternehmen und Management
Unternehmensentwicklung
Als einer der wichtigsten europäischen Dreh- und Angelpunkte
hat der Flughafen München langfristig wichtige Verkehrsaufgaben
zu erfüllen. Deshalb sind wir gefordert, unsere Einrichtungen
­kontinuierlich an sich verändernde Anforderungen des Marktes
­anzupassen und das ausgewogene Verhältnis zwischen luft- und
landseitigen Kapazitäten zu gewährleisten.
Wirtschaftliche Entwicklung
Die Weltwirtschaftskrise hat auch den Flughafen
München als Bayerns Tor zur Welt getroffen. Im Jahr
2009 ging das Passagieraufkommen am Flughafen
München um 5,4 Prozent auf 32,7 Millionen Passagiere zurück. Ab dem 4. Quartal 2009 jedoch stabilisierte sich die Absatzentwicklung aufgrund der sich
erholenden Weltwirtschaft und des Basiseffektes.
Zum Jahresende verzeichnete der Flughafen München sogar wieder eine deutliche Wachstumsrate.
Außerdem konnte er seinen siebten Rang innerhalb
der zehn aufkommensstärksten Flughäfen in Europa
halten.
FMG-Konzern mit einem Jahresumsatz von
knapp 1 Milliarde Euro
Die rückläufigen Passagierzahlen machten sich auch
im Umsatz und Ergebnis bemerkbar, die zu einem
wesentlichen Teil von der Verkehrsentwicklung abhängen. Im Berichtszeitraum 2009 hat der Konzern
einen Umsatz von 981,3 Millionen Euro erwirtschaf­
tet. Der Rückgang gegenüber 2008 von 6,0 Pro­
zent entspricht etwa dem Passagierrückgang. Vom
Absatzrückgang waren sowohl der Aviation- als auch
der Non-Aviation-Bereich betroffen, sodass die
Umsatzstruktur gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich
geblieben ist: 52 Prozent des Konzernumsatzes
entfallen auf den Aviation- und 48 Prozent auf den
Non-Aviation-Bereich.
Das um Sondereffekte bereinigte betriebliche Ergebnis
(EBIT) konnte trotz der Fixkosten eines Infrastruktur­
unternehmens um 10,0 Millionen Euro auf 214,1 Millionen Euro verbessert werden. Dazu hat vor allem
das im zweiten Halbjahr 2009 gestartete Ergebnisverbesserungsprogramm JUMP beigetragen, mit dem
bis zum Jahr 2014 Kosteneinsparungen bzw. Umsatzsteigerungen in Höhe von 360 Millionen Euro erzielt
werden sollen. Die Kennzahl EBIT ist um den Sondereffekt von Rückstellungen für den Geschäftsbereich
Ground Handling in Höhe von 84 Millionen Euro (Vorjahr: 31 Millionen Euro) bereinigt. Rückstellungen
­waren zum einen zu bilden, weil die Aufwendungen
die Umsatzerlöse bei bestehenden Verträgen übersteigen. Zum anderen wurden der Wegfall der Dienstleistung des Ground Handlings für den Kunden Air
Berlin­sowie die An­kündigung der Deutschen Lufthansa, ab 2011 rund 25 Prozent des Abfertigungs­
volumens von einem Konkurrenten erledigen zu ­lassen,
berücksichtigt.
Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern (EAT)
in Höhe von 92,9 Millionen Euro liegt ebenfalls über
dem vergleichbaren Vorjahresergebnis (78,8 Mil­lio­nen
Euro). Bereinigt wurden neben den Rückstellungen
für Ground Handling auch Abführungen an die Gesellschafter in Höhe von 10,4 Millionen Euro (Vorjahr:
43,5 Mil­lionen Euro). Ohne Bereinigung der Sonder­
Unternehmen und Management
Unternehmensentwicklung
23
effekte ­beträgt das Konzernergebnis - 1,4 Millionen
Euro (Vorjahr: 4,0 Millionen Euro).
Die Wertschöpfungsrechnung stellt die Differenz
zwischen der vom Unternehmen erbrachten Leistung
und dem Wert der benötigten Vorleistungen dar.
Mit der Verteilungsrechnung werden die Anteile der
am Wertschöpfungsprozess Beteiligten – Mitarbeiter,
öffentliche Hand, Darlehensgeber – ausgewiesen.
Im Jahr 2009 sind keine finanziellen Zuwendungen
der öffentlichen Hand erfolgt.
„JUMP“ – ein Ergebnis­verbesserungsprogramm
Um auf die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und
Wirtschaftskrise zu reagieren, aber auch um auf die
mit dem geplanten Ausbauprogramm des Flughafens München einhergehenden unternehmerischen
und ­finanziellen Herausforderungen vorbereitet zu
sein, hat die Flughafen München GmbH 2009 den
Startschuss für ein Ergebnisverbesserungsprogramm
mit dem Namen „JUMP“ gegeben. „JUMP“ hat
zum Ziel, die Ertragskraft des FMG-Konzerns zu
verbessern.
Eine kontinuierliche Überprüfung der bestehenden
Produkte, Leistungen und Strukturen ist die Basis für
die langfristige und solide wirtschaftliche Entwicklung
des Unternehmens, damit der Flughafen München
dauerhaft in der „Champions League der Hub-Flug­
häfen“ mitspielen kann.
Wichtige Geschäftskennzahlen im Vorjahresvergleich
2009
2008
981,3
1 043,7
Wertschöpfung Ermittlung in Mio. €
Umsatzerlöse
Gesamtleistung
1 057,3
1 105,4
./. Sachaufwendungen (inkl. Leasing)
519,3
508,7
./. Abschreibungen
124,9
124,4
= Wertschöpfung
413,1
472,3
Wertschöpfung Verteilung in Mio. €
Mitarbeiter
309,3
314,1
Darlehensgeber
89,7
126,4
Öffentliche Hand
7,3
8,1
Investitionen in das Gemeinwesen
0,0
10,0
Fremdgesellschafter
8,2
9,7
Unternehmen
= Wertschöpfung
- 1,4
4,0
413,1
472,3
„JUMP“: ein neues
Programm um die Ertragskraft des Konzerns
zu verbessern
Unternehmensentwicklung
Unternehmen und Management
24
Risikomanagement
ermöglicht eine zeitnahe
und effektive Reaktion
auf Risikosituationen
Risikomanagement
In das Risikomanagement des FMG-Konzerns sind
alle operativen und strategischen Geschäftsprozesse
eingebunden, um Risiken im Unternehmen frühzeitig
identifizieren und bewerten zu können.
Die interne Betrachtung aller Risikoinformationen
erfolgt vierteljährlich, sodass Geschäfts- und Bereichsleitung zeitnah und effizient auf eine neue oder
veränderte Risikosituation reagieren können.
Die Risikobewertung erfolgt nach den Kriterien der
Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der Quantifizierung
der potenziellen Schadenshöhe. Primäre Ziele des
Risikomanagements sind der kontrollierte Umgang
mit Risiken und die Ergreifung vorbeugender Maß­
nahmen zu deren Vermeidung.
Beispiele für Risiken mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, aber hoher wirtschaftlicher Belastung sind
terroristische Ereignisse, Naturkatastrophen, Flug­
unfälle sowie der Verlust beziehungsweise die Beeinträchtigung der Drehkreuzfunktion des Flughafens.
Auch weitere Risiken, wie etwa Streiks, Betriebs­
einstellungen bzw. Frequenzreduzierungen von
­Airlines, werden im Rahmen des Risikomanagements bewertet.
Zukunft des Ground Handling
Als wichtigstes Risiko wurde 2009 die Zukunftssituation des Geschäftsbereiches Ground Handling iden­
tifiziert. Anfang 2010 konnte der Abfertigungsvertrag
mit dem Großkunden Air Berlin nicht verlängert
­werden. Grund ist, dass die FMG durch die Bindung
an die Tarifstruktur des TVöD keine wettbewerbs­
fähigen, kostendeckenden Preise anbieten konnte.
Weitere preisbedingte Abwanderungen von Kunden
werden im Risikomanagement ebenfalls erfasst
und bewertet. Ferner hat der Hauptkunde, die Deut­
sche Lufthansa AG, angekündigt, ab 2011 rund
25 Prozent des Abfertigungsvolumens von einem
Konkurrenten ab­fertigen zu lassen. Der Aufsichtsrat
wird sich zusammen mit der Geschäftsführung in
seinen Sitzungen 2010 schwerpunktmäßig mit ent­
sprechenden Maßnahmen zur Gegensteuerung
­befassen.
Unternehmen und Management
Unternehmensentwicklung
25
Langfristige Zukunftssicherung
In dem von der Bayerischen Staatsregierung verabschiedeten Landesentwicklungsprogramm Bayern
ist ausdrücklich das Ziel festgeschrieben, eine nach­
haltige technische Infrastruktur vorzuhalten, denn es
heißt dort (BV.1.6.3): „Der Verkehrsflughafen München muss auf lange Sicht die ihm zukommenden
Verkehrsaufgaben als Drehkreuz von europäischem
Rang erfüllen.“
„Balance of Capacity“
Die Wahrung der sogenannten „Balance of Capacity“,
also des ausgewogenen Verhältnisses zwischen
luft- und landseitiger Kapazität, ist eine fortwährende
Herausforderung der Masterplanung.
Um bereits heute bestehenden Engpässen auf der
Luftseite zu begegnen, soll mit dem Bau einer dritten
Start- und Landebahn die Kapazität bedarfsgerecht
erweitert werden. Gleichzeitig stoßen auch die vor­
handenen Terminalkapazitäten an ihre Grenzen. Aus
diesem Grund ist – als Ergänzung zum Terminal 2 –
ein sogenannter Satellit auf dem Vorfeld Ost in Planung.
In die Betrachtung der „Balance of Capacity“ wird auch
die landseitige Verkehrsinfrastruktur des Flughafens
einbezogen. Es ist ein großes Anliegen der Flug­
hafen München GmbH, in Zusammenarbeit mit der
­Region wirksame Maßnahmen zum Ausbau der Verkehrsanbindung auf den Weg zu bringen. Der Fokus
liegt dabei in erster Linie auf einer Verbesserung der
Schienenanbindung des Flughafens.
Masterplanung „Airside“
Ein möglichst verzögerungsfreier Lande- und Startrhythmus der Flugzeuge ist das Ergebnis eines
­hochgradig vernetzten Systems zwischen Flughafen,
Flugsicherung, Fluggesellschaften sowie einer Vielzahl von Infrastruktur- und Betriebsfaktoren.
In der Masterplanung werden daher verschiedene
Betriebs- oder Infrastrukturszenarien in einem
­IT-gestützten Simulationsmodell („SimmodPlus“)
durchgeführt. In diesem virtuellen Modell des Flug­
hafenbetriebs können alle Durchführungsphasen
­jedes beliebigen Flugs (Anflug bis Abflug) simuliert
und analysiert werden.
Mithilfe der Simulationen werden potenzielle Engpässe frühzeitig erkannt, sodass operative Gegenmaßnahmen entwickelt werden können. Die Si­
mulationen dienen außerdem der Validierung und
Optimierung des Ausbauprogramms. Für die Masterplanung im Bereich Luftseite stellen Schnellzeit­
simulationen unverzichtbare Werkzeuge für einen
­bedarfsgerechten und betriebsorientierten Planungsprozess dar.
Bedarfsgerechte Ausbauplanung
Damit der Flughafen München die Mobilitätsbedürfnisse von morgen erfüllen kann, muss das bestehende
Zwei-Bahnen-System um eine zusätzliche Start- und
Landebahn erweitert werden.
Die derzeitige Nachfrage übersteigt bereits heute die
vorhandene Kapazitätsgrenze, die mit einem Koordinationseckwert von 90 Flugbewegungen pro Stunde
bereits erreicht ist – Optimierungsmöglichkeiten sind
weitgehend ausgeschöpft. Die Verkehrsentwicklung
kann durch die dritte Start- und Landebahn mit einem
Ziel von mindestens 120 Flugbewegungen dauerhaft
gesichert werden. Der Ausbau ist dringend notwendig, denn belastbare Prognosen sagen für das Jahr
2025 ein Passagieraufkommen von 58,2 Millionen
Fluggästen voraus.
Fast zwei Jahrzehnte nach dem Umzug zum neuen
Standort hat die Flughafen München GmbH deshalb
die Weichen für den bedarfsgerechten Aus bau des
Das bestehende ZweiBahnen-System ist
schon jetzt am Limit
Unternehmensentwicklung
26
Verkehrsanbindung
des Flughafens an das
Schienennetz muss
verbessert werden
Unternehmen und Management
Flughafens gestellt und die entsprechenden Genehmigungsverfahren für den Bau der dritten Start- und
Landebahn eingeleitet. Die Regierung von Oberbayern hat im laufenden Planfeststellungsverfahren im
Frühjahr 2009 die Anliegen der vom Ausbauvorhaben
betroffenen Bürger ausführlich erörtert und wird nach
sorgfältiger Abwägung über den Antrag der Flughafen
München GmbH entscheiden.
Masterplanung „Landside“
Auch auf der Landseite sind für die Erreichbarkeit
des Flughafens München und seiner Einrichtungen
bedarfsgerechte Verkehrsangebote und ein reibungsloser Verkehrsablauf von besonderer Bedeutung.
Deshalb wird im Bereich der Masterplanung die strategische Verkehrsplanung durch Simulationsmodelle
für den Kraftfahrzeugverkehr unterstützt. Es werden
sowohl die Verkehrsflüsse auf dem Campus als
auch die Anbindung an die übergeordneten Verkehrsnetze betrachtet. Ziel ist es, Verkehrsinfrastruktur
und Verkehrsabläufe unter Schonung der Ressourcen
den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzergruppen
anzupassen.
Um die Wirkungen infrastruktureller und organisa­
torischer Maßnahmen aufzuzeigen, werden die Ver­
kehrsabläufe auf unterschiedlichen Betrachtungs­
ebenen simuliert: Mit dem makroskopischen Modell
wird die generelle Verkehrsnachfrage, die in den
rund hundert Verkehrszellen auf dem Campus entsteht, für unterschiedliche Ausbauszenarien und
Prognose­horizonte ermittelt. Diese Nachfrage wird
auf die ­Planungsverkehrsnetze umgelegt und er­
zeugt so ein Abbild der Verkehrsbelastungen auf den
Strecken und Knoten des Netzes. Diese sind Grundlage für die Bewertung der unterstellten Planungen.
Für ­Detail- und Funktionsplanungen wird ein mikroskopisches Simulationsmodell eingesetzt, mit dem ­das
Zusammenspiel einzelner Fahrzeuge in den zu untersuchenden Netzbereichen abgebildet werden kann.
Straßen- und Schienennetz weiterentwickeln
Der leistungsfähigen landseitigen Verkehrsanbindung
kommt für Passagiere, Beschäftigte und Besucher
eine Schlüsselrolle zu. Die Qualität der Anbindung
an das Straßen- und Schienennetz beeinflusst entscheidend die Entwicklung des Flughafens München
als internationaler Verkehrsknotenpunkt – auch für
die Region.
Anbindung über die Schiene hat Vorrang
Im Rahmen der landseitigen Verkehrsanbindung setzt
sich die Flughafen München GmbH mit Nachdruck
für eine Verbesserung der Anbindung im öffentlichen
Verkehr und hier insbesondere an das Schienennetz
ein, zumal sich durch eine Verlagerung der Verkehre
von der Straße auf die Schiene schädliche Emissionen
vermeiden lassen.
Anreiseverkehrsmittel der Passagiere 2009
Umsteiger
Originäreinsteiger (bzw. deren letztes Anreiseverkehrsmittel zum Flughafen)
37%
63%
42%
42%
eigener Pkw
11%
10%
Taxi
6%
6%
32%
33%
6%
3%
6%
3%
2008
1)
Annahme: 50% öffentlicher Busverkehr und 50% privater Busverkehr
Bus 1)
S-Bahn
Mietwagen
Sammeltaxi
2009
Unternehmen und Management
Unternehmensentwicklung
27
Schon heute reist ein hoher Anteil der Passagiere
mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen München: Im Jahr 2009 nutzten 39 Prozent der Passagiere
die S-Bahn oder den öffentlichen Linienbusverkehr.
Es würden allerdings noch weit mehr Passagiere und
Beschäftigte auf die Bahn umsteigen, wenn die
Durchbindung der Schiene Richtung Osten gelänge
und der Flughafen München in das Fernverkehrs­netz
eingebunden wäre.
Das im November 2009 im Auftrag des Staatsmi­
nisteriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und
­Technologie erarbeitete Gutachten zur Verbesserung
der Schienenanbindung des Flughafens München
ist die wesentliche Grundlage für die Ausbauplanung
der Schieneninfrastruktur in und um München.
­ ringlichste Aufgabe ist, kurzfristig eine deutlich
D
schnellere Verbindung zwischen Flughafen und dem
Hauptbahnhof München zu schaffen. Die Anbindung
von Nordost- und Südostbayern kann über die so­
genannte Neufahrner Gegenkurve mit dem Erdinger
Ringschluss und der Walpertskirchener Spange
­realisiert werden. Langfristig soll der Flughafen mit
dem Ausbau der Strecke München–Mühldorf­–Frei­
lassing / Salzburg in die West–Ost–Magistrale Paris­–
München–Wien–Bratislava innerhalb der Transeuro­
päischen Netze (TEN) der ­Europäischen Union ein­gebunden werden. Das Ziel des Flughafens München,
den Luftverkehr mit dem Hochgeschwindigkeitsverkehr zu verknüpfen, ist von zen­traler Bedeutung und
steht im Einklang mit den Zielsetzungen auf natio­
naler und ­europäischer Ebene.
Reduzierung von Emissionen durch Verlagerung
der Verkehre auf die
Schiene
München
Montreal
Skeiðarársandur, Island Der Skeiðarársandur Sander, ein breiter, schwach
­geneigter Schwemmkegel an der Südküste Islands, durch den mehrere Gletscher­­
flüsse mäandern. Der Sander bildete sich bereits während der Eiszeit und
­bedeckt heute eine Fläche von 1 300 Quadratkilometern auf einer Küstenlänge
von 70 Kilometern.
Konsequenzen Alles, was wir tun, hat Folgen.
Aber auch das, was wir nicht tun, haben wir zu
­verantworten. Jede Möglichkeit, Emissionen und
­Immissionen weiter zu reduzieren, Ressourcen zu
schonen und alternative Technologien einzusetzen,
muss deshalb konsequent genutzt werden.
Umwelt und Klimaschutz
30
Klimaschutzstrategie
Energie- und CO2-Management
Umweltschutz
Umgang mit Ressourcen
Biotop- und Flächenmanagement
Umwelt und Klimaschutz
Klimaschutzstrategie
Klimaschutzstrategie
31
Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir wollen darin
Maßstäbe setzen: Alles, was unsere Infrastruktureinrichtung noch
effizienter macht, ist ein wertvoller Beitrag dafür, die Umweltauswirkungen des Luftverkehrs auf ein Mindestmaß zu beschränken
und Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
langfristig zu sichern.
Globale Verantwortung
Zu den unverzichtbaren Grundbedürfnissen der
modernen Gesellschaft zählt auch Mobilität. Doch
Mobilität hat ihren Preis: Sie produziert Schadstoffe,
die zur Klimaerwärmung beitragen, und verbraucht
Energie. Der Anteil des Luftverkehrs an der Gesamtmenge des für den Klimawandel mitverantwortlichen
Kohlendioxids beträgt weltweit etwa zwei Prozent.
Durch den Betrieb des Flughafens München entstehen Klimagasemissionen, die aus der Abfertigung
der Flugzeuge am Boden, dem Betrieb der Flughafenanlagen und der Nutzung von Infrastruktureinrichtungen resultieren. Aber auch der landseitige Verkehr
erzeugt Schadstoffe.
Die Fluggesellschaften sind für den Ausstoß von
Emissionen, die durch den Einsatz ihrer Flugzeuge
entstehen, verantwortlich. Als Systemgrenze für
den Flugverkehr findet die entsprechende Defini­
tion­des LTO-Zyklus (LTO = landing and take-off
cycle) ­Anwendung, wonach alle Emissionen durch
Flugzeuge unterhalb von 3 000 Fuß (914 Meter) mit
­ein­bezogen werden. In einer Gesamtbetrachtung
der Schad­stoffsituation muss zudem auch die Anund ­Abreise von Passagieren, Besuchern und Mit­
arbeitern berücksichtigt werden.
Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Luftverkehrsbranche. Mit der Erarbeitung einer ­Stra­tegie
für einen umfassenden Klimaschutz an deutschen
Vier-Säulen-Strategie für Luftverkehr 1)
Reduzierung Klimawirkung Luftverkehr
Technischer
Fortschritt
Effiziente
Infrastruktur
Optimierter
Betrieb
Ökonomische
Instrumente
z. B. alternative Energieträger und -anlagen
z. B. Nachrüstung von Gebäuden, nachhaltiges Bauen
z. B. PCA, CDM, Gebäudeleittechnik, Rollwegführung
z. B. emissionsabhängige
Landeentgelte, Emissionshandel ETS
Verhaltensänderung
1)
eigene Abbildung Flughafen München GmbH auf Basis der Vier-Säulen-Strategie der Initiative Luftverkehr für Deutschland
Strategien für einen umfassenden Klimaschutz
Klimaschutzstrategie
32
Umwelt und Klimaschutz
Verkehrsflughäfen haben die Mitglieder der ADV
­(Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen)
einen systematischen Ansatz vorgelegt. Die Strategie
umfasst die Erhebung der Emissionen und die Fest­
legung konkreter Maßnahmen zur Emissionsminderung. Die Klimaschutzstrategie an den deutschen
Flughäfen ergänzt die 2007 ver­abschiedete Vier-Säulen-Strategie der Luftverkehrs­branche in Deutsch-
land. Mit der Vier-Säulen-Strategie (technischer Fortschritt, effiziente Infra­struktur, ­optimierter Betrieb,
ökonomische ­Instrumente) wurde ein ausgewogenes ­Konzept entwickelt, mit dem die Umweltaus­
wirkungen des Luftverkehrs minimiert und dennoch
Wachstum und Wettbewerbs­fähigkeit der Industrie
ermöglicht werden.
Klassifizierung der Emissionen nach Greenhouse-Gas-Protocol
SF2 CH4 N2O HFCs PCFs
CO2
Scope 2
Indirekte Emissionen durch
Energieeinkauf
Scope 1
Direkte Emission aus Energieproduktion und Transport
Scope 3
Indirekte Emissionen durch das
Geschäftsfeld des Flughafens
DB
BH
KW
HOTEL KEMPINSK I
Erdgaslieferung
CO2-Footprint 2009
Scope 3:
öffentlicher Verkehr
6,6%
Scope 1:
Energieeigenerzeugung
12,0%
Diesel- und Ottokraftstoff
für eigene Fahrzeuge
2,2%
APU (Hilfsturbinen)
6,4%
Scope 2:
Energiefremdbezug
3,5%
LTO-Zyklus
60,3%
Diesel- und Ottokraftstoff
für externe Unternehmen
1,0%
Energiebezug externer
Unternehmen
8,0%
Umwelt und Klimaschutz
Klimaschutzstrategie
33
Prof. Dr. Ulrich Schumann, Institutsdirektor, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Physik der Atmosphäre
„Der globale Luftverkehr emittiert derzeit etwa
zwei Prozent aller anthropogenen CO2-Emissionen,
beim Straßenverkehr sind es zum Vergleich 14 Prozent. Dennoch unternimmt die Luftfahrt erhebliche
Anstrengungen, um den spezifischen Ausstoß an
Schadstoffen zu reduzieren. Die Flughäfen können
ihren Beitrag zur Schadstoffreduzierung leisten, indem sie für einen verspätungsfreien Verkehr sorgen:
Umwege, Warteschleifen und Verspätungen müssen
weitgehend vermieden werden. Auch emissionsabhängige Flughafenentgelte
setzen Anreize zur Nutzung schadstoffarmer Fluggeräte.“
CO2-neutrales Wachstum und CO2-Footprint
Die Flughafen München GmbH ist sich ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst und unternimmt
umfassende Anstrengungen, diese Belastungen zu
minimieren und auszugleichen.
Zur Strategie des Unternehmens gehört es, den
­Betrieb und die Weiterentwicklung des Flughafens
so zu gestalten, dass belastende Auswirkungen
auf die Umwelt effektiv begrenzt sowie gesetzliche
Verordnungen und Umweltauflagen erfüllt werden.
Das erklärte Ziel der Flughafen München GmbH
ist es, bis zum Jahr 2020 CO2-neutral zu wachsen
­(bezogen auf das Basisjahr 2005).
Die FMG hat im Jahr 2008 erstmals ihren CO2-Foot­
print veröffentlicht. Dieser wurde nach den Vorgaben
des international anerkannten Greenhouse-GasProtocol (GHG-Protocol) ermittelt, welches die Emis­
sionen nach dem Verursacherprinzip klassifiziert.
Dabei werden drei Kategorien von Emissionen unter­
schieden: durch selbst produzierte Energie ver­ur­sachte
Emissionen (Scope 1), für den Eigen­bedarf bezogene
Energie (und damit ver­bundene Emissionen der En­er­
gieerzeugung, Scope 2) und jene unter Scope 3,
die durch die Nutzung des Flughafens durch Dritte
(etwa Airlines, öffentliche Verkehre etc.) verursacht
werden. Diese Emissionen versucht der Flughafen
ebenfalls zu verringern, indem er am Flughafen ansässige Unternehmen bei der Reduktion ihrer Emis­sio­
nen unterstützt und – beispielsweise durch emissionsabhängige Lande­entgelte – Einfluss nimmt.
Zertifiziertes Umweltmanagement
Die FMG hat im Jahr 2005 ein wirksames Umwelt­
management eingeführt, das durch eine freiwillige
Beteiligung nach DIN EN ISO 14001 und der euro­
päischen EMAS-Verordnung zertifiziert worden ist.
Seit 2008 sind auch die Tochtergesellschaft Allresto
Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH
­sowie das Kempinski Hotel Airport München nach
diesen Standards zertifiziert. Im Berichtszeitraum
wurden Zwischenaudits durchgeführt.
Das Managementsystem hat die Aufgabe, die umweltrelevanten Prozesse zu erarbeiten sowie
­Umweltziele festzulegen und Verbesserungsmaß­
nah­men einzuleiten.
Zudem wird die Einhaltung der Rechtsvorschriften
überprüft und damit die Rechtssicherheit für die FMG
gewährleistet. Im Berichtszeitraum wurden keine
­Verstöße gegen das Umweltrecht festgestellt.
Aktives Umweltmanagement
FMG-Umweltmanagement legt Umweltziele
fest
Energie- und CO2-Management
34
Umwelt und Klimaschutz
Energie- und CO2-Management
Effiziente Energienutzung bedeutet vor allem Vorsorgen. Mit
­unserem Plan für CO2-neutrales Wachstum bis 2020 verfolgen
wir ein konzernweites CO2-Reduzierungspaket, das wir kon­
sequent und mit der Sensibilisierung unserer Mitarbeiter seit
2009 erfolgreich umsetzen. So können wir allein im Zeitraum
von 2009 bis 2010 über 11 400 Tonnen CO2 einsparen.
Das CO2-Management
der FMG und seine
Handlungsfelder
Systematisches CO2-Monitoring
Um das Ziel des CO2-neutralen Wachstums bis 2020
umsetzen zu können, wurde 2009 ein konzernweites
CO2-Reduzierungsprojekt aufgesetzt.
Die vier zentralen Handlungsfelder des CO2-Managements sind eine nachhaltige Energiebereitstellung,
die effiziente Nutzung der benötigten Energie, die
För­derung des Verantwortungsbewusstseins der Mitarbeiter sowie das Thema nachhaltiges Bauen. Insgesamt konnte in den vier Feldern ein Einsparungspotenzial von circa 11 400 Tonnen CO2 für den Flughafen
München im Zeitraum 2009 – 2010 ermittelt werden.
Davon steuert allein die Erhöhung der Energieeffizienz im Betrieb der Gebäude und Anlagen einen Einsparbetrag von rund 4 900 Tonnen bei. Weitere 6 500
Tonnen befinden sich in der Umsetzungsphase.
Aufgrund der Energieversorgungsstruktur des Flug­
hafens München, einer Kombination aus energie­
effizienter Eigenerzeugung mit Kraft-Wärme-KälteKopplung und zusätzlichem Strom- und Fernwärmeeinkauf, ist die Zuteilung komplex. So musste hier
eine tief­gehende Analyse der Verbrauchsstrukturen
von Strom, Wärme und Kälte erfolgen. Nur durch sie
konnte eine möglichst exakte und gerechte Zuordnung der Emissionen zu den jeweiligen Verursachern
erfolgen. Verfahren und Ergebnisse werden dabei in
der CO2-Datenbank hinterlegt und können von autorisierten Benutzern über eine Intranet-Webanwendung
jederzeit einge­sehen werden.
Um laufend prüfen zu können, ob das Ziel des CO2neutralen Wachstums konsequent verfolgt wird,
wurde ein weiteres Modul entwickelt, das sich
derzeit in der Erprobung befindet. Mit seiner Hilfe
werden auf der Basis der geplanten Entwicklung des
Flughafens München auch die zukünftigen Emissionen prognostiziert und den bereits festgestellten
­Einsparmaßnahmen gegenübergestellt. Auf diese
Weise lässt sich jederzeit die Einhaltung des angestrebten CO2-Pfades transparent überwachen.
Einer der wichtigsten Bestandteile des CO2-Managements ist die CO2-Datenbank, die in den letzten zwei
Jahren entwickelt und implementiert wurde. Sie dient
als zentrales Reporting-, Steuerungs- und Kontroll­
instrument für alle Aktivi­t äten rund um das Thema
CO2-Minderung und Energie­effizienz. Auf diese Weise
ermöglicht sie dank einer verursachergerechten ZuIm Berichtszeitraum befanden sich circa 40 Maßnahordnung von Emissionen deren optimale ­Reduzierung men in der Umsetzung oder waren bereits abgeund gleichzeitig eine kostenoptimale Auswahl von
schlossen.
­geeigneten Maßnahmen.
Umwelt und Klimaschutz
Energie- und CO2-Management
35
CO2-Reduzierungsprojekt
Energieeffizienz
Verantwortungsbewusstsein
CO2-Management
Energiebereitstellung
Nachhaltiges Bauen
Im Folgenden werden besonders effiziente Maßnahmen genauer vorgestellt.
> Energieeffizienz
Ein wesentlicher Schlüssel zur Erreichung des Ziels
des CO2-neutralen Wachstums ist eine Steigerung
der Effizienz beim Energieeinsatz auf dem Flughafengelände. Energieeffizienz kommt zum Tragen in unterschiedlichen Teilprojekten, wie Gebäude, Anlagen
und Geräte, Fahrzeuge (Biokraftstoffe) und Green-IT.
In allen Teilprojekten werden geeignete Maßnahmen
entwickelt, um die Energieeffizienz zu steigern. Dies
betrifft nicht nur den Verwaltungsbereich, sondern
alle Arbeitsstätten am Flughafen:
>> Beispiel: Terminalbelüftung Die Lüftungsan­lagen für
den Betrieb der beiden Terminalgebäude mit ­einem
Rauminhalt von zusammen circa drei Millionen Kubikmeter sind ein erheblicher Posten auf der Energierechnung des Flughafens München und somit auch ein
großer Verursacher von energiebedingten Emissionen.
Durch die detaillierte Analyse von Betriebsfunktion
und Luftqualität in den Terminal­gebäuden konnte ein
Potenzial von über 3 400 Tonnen CO2-Einsparung
identifiziert werden. Eine stärkere Reduzierung der
Luftaustauschraten zu den Zeiten, in denen sich nur
wenige Personen in den Gebäuden aufhalten, also in
den flugarmen Nachtzeiten, verringert die Einsatz­
zeiten und den Strombedarf für die Antriebsmotoren
der Lüftung signifikant.
>> Beispiel: Vorfeldbeleuchtung Energie spart die Flughafen München GmbH auch bei der Vorfeldbeleuchtung ein: Rund ein Viertel der insgesamt knapp 3 000
Flutlicht-Lampen, die bei Dunkelheit für gutes Licht
auf den Vorfeldern und Parkpositionen des Airports
sorgen, werden seit Juni 2009 nur noch bedarfsweise
eingeschaltet. Die Aktivierung der Vorfeldlampen
erfolgt automatisch per Flugplanrechner. Der Nutzen
für die Umwelt: Knapp eine Million Kilowattstunden
Strom und rund 570 Tonnen Kohlendioxid werden auf
diese Weise jährlich eingespart.
>> Beispiel: Parkhausbeleuchtung Aus Sicher­heits- und
Komfortgründen sind die Park­häuser am Flughafen
München rund um die Uhr optimal beleuchtet. Um
hier den Energiebedarf zu verringern, muss vor allem
auf eine energieeffiziente Beleuchtungstechnik Wert
gelegt werden.
Die Energieeffizienz
kann durch viele
­Maßnahmen gesteigert werden
Energie- und CO2-Management
Umwelt und Klimaschutz
36
In den letzten beiden Jahren wurde daher die Beleuchtung in den Parkhäusern P1 bis P10 Zug um Zug
auf effizientere Leuchtstofflampentechniken umgestellt. Diese Maßnahme reduziert den CO2-Ausstoß
dauerhaft um fast 2 000 Tonnen pro Jahr.
Zusätzlich wurden im Parkhaus P20 rund 2 100 Lampen auf LED-Leuchtmitteltechnik, die im großen Umfang erst seit Mitte 2009 verfügbar ist, umgerüstet.
Der Stromverbrauch liegt um mehr als 50 Prozent
niedriger als bei den bisher benutzten Leuchtkörpern
und so konnten 2009 weit über 200 Tonnen CO2 ein­
gespart werden. Wenn sich die nachhaltige Wirkung
der LED-Leuchtmittel in naher Zukunft bestätigt und
sich Anschaffungskosten und Gebrauchsdauer weiter
verbessern, wird diese Technik zukunftsweisend sein.
Zwei Maßnahmen von
vielen: Verwendung von
Treibstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen
und weniger Stromverbrauch durch Green IT
>> Beispiel: FMG-Fuhrpark Im Fahrzeugbestand am
Flughafen wird der Einsatz von unterschiedlichsten
Antriebsarten und ­alternativen Kraftstoffen weiter
vorangetrieben. Ziel ist es, die endlichen fossilen
Kraftstoffe durch Treibstoffe aus nachwachsenden
Rohstoffen oder durch regenerative Energien zu
­ersetzen, durch deren Einsatz der Ausstoß von CO2
reduziert wird.
Vor allem im Bereich der Abfertigungsgeräte wird ein
Teil des Dieselkraftstoffes durch Pflanzenöl aus der
Flughafenregion ersetzt. So werden beispielsweise
Kehrmaschinen und Frachtschlepper mit kaltgepresstem Rapsöl angetrieben. Im Bereich der Serien­
fahrzeuge wird Bioethanol als Substitut für Benzin
eingesetzt. Durch die Verwendung dieser biogenen
Kraftstoffe konnten auch im Jahr 2009 wieder mehr
als 400 Tonnen CO2 im Fahrzeugbetrieb der FMG
eingespart werden.
Auch der Einsatz von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark
der FMG wird weiter forciert. Am Ende des Jahres
2009 waren insgesamt 176 Elektrofahrzeuge (z. B.
Passagiertreppen, Förderbänder, Zugfahrzeuge
usw.) und 122 Hybridschlepper in Betrieb. Im Laufe
des Jahres 2009 kamen 25 Elektroschlepper neu zum
Einsatz. Der Vorteil dieser reinen Elektrofahrzeuge
Umwelt und Klimaschutz
Energie- und CO2-Management
37
Kraft-Wärme-KälteKopplung im Blockheizkraftwerk
liegt darin, dass sie keine lokalen Emissionen erzeugen und kein unnötiger Motorleerlauf entstehen kann.
>> Beispiel: Green IT Mehrere Rechenzentren, über
3 000 Einzel­­platzrechner mit Bildschirmen, etliche
hundert Note­books und Drucker sowie sonstige Geräte
wie An­zeigen- oder Informationssysteme verbrauchen
nicht unerheblich Strom am Flughafen München.
Um den Verbrauch zu reduzieren, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Bei den Druckern­wurde
bereits von vielen kleinen individuell am Arbeitsplatz
verwendeten Geräten auf größere und effizientere
Multifunktionsgeräte umgestellt. Dadurch konnten
sowohl der Energiebedarf als auch die Menge des
verbrauchten Papiers erheblich reduziert werden.
Gebrauchte PCs werden kontinuierlich ausgetauscht
und durch neue Modelle mit einem deutlich gerin­ge­
ren Stromverbrauch ersetzt. Vor dem Einsatz neuer
IT-Hardware wird zunächst der Stromverbrauch
gemessen und als Kaufkriterium herangezogen. Da
sich dadurch der Stromverbrauch jedes Jahr weiter
verringert, konnten im Jahr 2009 bereits 187 Tonnen
CO2 eingespart werden.
Neu sind Maßnahmen, durch die – wie etwa bei den
neuen Stromsparmodi – beim Betrieb der Arbeitsplatzrechner Energie eingespart werden kann. So
wurde ein bisher eingesetzter Bildschirmschoner
als zu energieintensiv identifiziert und durch die
Windows-eigenen Standard-Screensaver ersetzt.
In der Regel erzeugen die zentralen IT-Geräte durch
­ihren Betrieb viel Abwärme, die Kühlung erfordert.
Um auch hier eine größere Effizienz zu erreichen,
wird der Wärmeeintrag im Rechenzentrum laufend
reduziert. Ferner wurden 2009 die kalten von den
warmen Bereichen getrennt, um die Kühleffizienz
zu verbessern. Dadurch wurde eine Einsparung von
rund 209 Tonnen CO2 erreicht.
Energie- und CO2-Management
Umwelt und Klimaschutz
38
Mitarbeiter als Trainer
> Energiebereitstellung
> Nachhaltiges Bauen
Einen erheblichen Anteil an den Maßnahmen zur
­Re­duzierung der Gesamtemissionen hat die Energie­­
erzeugung im hocheffizienten BHKW (Blockheizkraftwerk) am Flughafen München. Durch den Einsatz der sogenannten Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
erreicht diese Anlage einen Wirkungsgrad von circa
80 Prozent. Gegenüber dem einfachen Bezug der
Energie aus dem öffentlichen Netz können circa
30 000 Tonnen CO2 pro Jahr sowie erhebliche Kosten
eingespart werden. Durch die Umrüstung einer be­
stehenden Absorptionskälte­maschine auf Wärmepumpenbetrieb im Dezember 2009 werden zusätzlich
rund 800 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Das Bewusstsein bei den Planern der FMG ist nicht
nur darauf ausgerichtet, bei der wirtschaftlichen
Planung eine (Bau-)Kostenobergrenze einzuhalten,
sondern es bezieht auch die gesamte Lebensdauer
eines Gebäudes mit ein (Life-Cycle-Betrachtung).
Im Rahmen eines Joint Ventures zwischen den
Stadtwerken München, der AGIP-Tankstelle und der
Flughafen München GmbH wurde im März 2009 eine
Bio-Erdgastankstelle im öffentlichen Bereich des Flug­
hafens eröffnet. Hier kann neben den herkömm­lichen
Kraftstoffen auch Erdgas mit einem Biogasanteil von
20 Prozent als Treibstoff für Fahrzeuge getankt werden.
Ein sichtbares Zeichen für ihren Anspruch, einem
nachhaltigen Wachstum gerecht zu werden, hat die
Flughafen München GmbH durch ihre ordentliche
Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen (DGNB) gesetzt.
Das bedeutet, dass höhere Kosten bei der Erstellung
eines Gebäudes auf längere Sicht zu niedrigeren
Folgekosten, also geringeren Betriebskosten, führen,
die ihrerseits die höheren Investitionskosten kompensieren. Bei der Bauplanung werden architektonische
und systemtechnische Möglichkeiten sowie betriebliche Prozessabläufe betrachtet.
Umwelt und Klimaschutz
Energie- und CO2-Management
39
Nachhaltigkeitslogo
zur internen Kommu-
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.
German Sustainable Building Council
Künftig sollen geeignete Bauvorhaben der FMG gemäß den Nachhaltigkeitskriterien der DGNB geplant,
realisiert und durch die DGNB zertifiziert werden. Zu
diesem Zweck wurden Mitarbeiter als DGNB-Auditoren und Energieberater ausgebildet.
Alle relevanten Themenfelder des nachhaltigen Bauens – wie Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und
funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Stand­
ort – werden von diesen FMG-eigenen DGNB-Auditoren be­gleitet und überwacht. So unterliegen bereits
die ­Bedingungen des von der FMG ausgeschriebenen ­Architektenwettbewerbs für eine neue Kinderkrippe beim Besucherpark am Airport den Kriterien
des nachhaltigen Bauens. Mit dem Konzept des nachhaltigen Bauens strebt die Flughafen München GmbH
bei allen Neubauten eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent im Vergleich zu den Gebäuden
des heutigen­Bestands an.
> Verantwortungsbewusstsein fördern
Neben technischen Maßnahmen zur Energieein­
sparung und zur Verbesserung der Energieeffizienz
bilden verhaltensbezogene Maßnahmen eine weitere Säule zur Reduktion von CO2-Emissionen.
Durch die gezielte Förderung des Verantwortungsbewusstseins und die Sensibilisierung der Mitarbeiter
nikation
bezüglich Umweltschutz und Ressourcenschonung
sollen zum einen der Ressourcenverbrauch reduziert
und zum anderen auch die damit verbundenen Kosten
gesenkt werden.
Zu diesem Zweck wurde ein mehrstufiges Schulungskonzept entwickelt, das in nahezu allen Geschäftsbereichen umgesetzt werden soll. Im Rahmen eines
zweitägigen „Train-the-Trainers“-Seminars, das im
Sommer 2009 stattfand, wurden 16 Mitarbeiter aus
verschiedenen Bereichen als Trainer geschult.
Die Schulungsinhalte reichen von allgemeinen Infor­­
mationen und Fakten zum Klimawandel bis zu
unternehmens- und bereichsspezifischen Themen im
Um­gang mit Ressourcen wie Energie oder Wasser.
Ein wesentlicher Schulungsinhalt ist die Vermittlung
von Maßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann,
um im Rahmen seines Arbeitsalltags einen Beitrag
zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs zu
leisten.
Im Laufe des Jahres 2010 führen die zu Trainern ausgebildeten Mitarbeiter Schulungen in ihren Bereichen
durch. Über das Multiplikatorenkonzept und eine
umfangreiche Kommunikation sollen möglichst alle
Mit­arbeiter der Flughafen München GmbH erreicht
werden.
Umweltschutz
40
Umwelt und Klimaschutz
Umweltschutz
Emissionen und Immissionen so gering wie möglich zu halten,
ist unser Bestreben. Wir setzen uns für die Optimierung der
An- und Abflugverfahren ein, haben ökonomische Anreizsysteme
für die Nutzung von schadstoffarmen Flugzeugen etabliert und
­bemühen uns auch auf diese Weise, die Lärm- und Luftschad­
stoffbelastungen weiter zu reduzieren.
Reduzierung von Fluglärm
Seit der Einführung von Strahlflugzeugen vor über
vier Jahrzehnten konnte der Lärmpegel startender
und landender Flugzeuge hauptsächlich durch den
Einsatz emissionsarmer Triebwerkstechnologien und
eine verbesserte Aerodynamik um nahezu 90 Prozent
reduziert werden. Die International Civil Aviation
Organization (ICAO) regelt die Lärmzertifizierung der
Flugzeugtypen. Diese Regelung dient der Musterund Verkehrszulassung von neuen Luftfahrzeugen
und beinhaltet eine Nachweispflicht in Form eines
Lärmzeugnisses. Das Verkehrsverbot von lärminten­
siven Flugzeugen in Europa aus dem Jahr 2002 hat
zu einer spürbaren Verbesserung der Fluglärmsituation geführt.
Gemeinsames Ziel ist
die weitere Reduzierung von Fluglärm
Die neuesten und damit strengsten Lärmgrenzwerte
für Strahlflugzeuge und propellergetriebene Flugzeuge wurden im September 2001 festgelegt. Diese
Bestimmungen müssen von allen Flugzeugen erfüllt
werden, deren Musterzulassung nach dem 1. Januar
2006 erfolgt ist.
Das hat zur Folge, dass für einzelne Lärmereignisse,
wie etwa für den Start, gegenwärtig und zukünftig
mit einer Reduktion des Schalldruckpegels um rund
drei Dezibel zu rechnen ist.
Kommission zum Schutz gegen Fluglärm
Die Vertreter des Flughafens München, der DFS
Deutsche Flugsicherung GmbH, der Luftfahrtgesellschaften, der Flughafenregion sowie der Behörden
stehen, neben den regelmäßig stattfindenden Sitzun­
gen der „Kommission zum Schutz gegen Fluglärm
und gegen Luftverunreinigung durch Flugzeuge für
den Flughafen München“, im ständigen Dialog und
bemühen sich intensiv um eine weitere Reduzierung
von Fluglärm:
– die DFS durch die Planung von An- und Abflugverfahren,
– die Luftverkehrsgesellschaften durch die zielgerichtete Lärmminderung in ihrer Flottenpolitik aus
ökonomischen und ökologischen Gründen,
– die Flughafen München GmbH durch die Verpflichtung zur Umsetzung gesetzlicher Regelungen und
Auf­lagen zum Lärmschutz.
Fluglärmbeschwerdemanagement
Im Rahmen des Beschwerdemanagements steht der
Flughafen München durch das Fluglärmbeschwerde­
telefon in direktem Kontakt mit den betroffenen An­
wohnern. Beschwerden über einzelne Fluglärmereig­
nisse und Fragen zur allgemeinen Fluglärmsituation
werden dort unmittelbar beantwortet.
Umwelt und Klimaschutz
Umweltschutz
Grundlage zur Beantwortung dieser Fragen, zur Doku­
mentation der Fluglärmentwicklung und zur Ermittlung der Klassen für lärmdifferenzierte Landegebühren ist eine kontinuierliche Fluglärmüber­wachung.
Dafür unterhält der Flughafen München ein Netz,
das aus 16 ortsfesten Messstellen besteht. Die an
den drei mobilen Messstellen ermittelten Messwerte
ermöglichen qualifizierte Aussagen auch für Orte, an
denen es keine stationären Messstellen gibt.
Im alltäglichen Flugverkehr dürfen ohne vorherige Freigabe durch die DFS die Abflugrouten nicht ver­lassen
werden. Ausnahmen zur Abweichung von einer Abflugroute werden beispielsweise aus Wettergründen
erteilt. Tagsüber hat die Flugsicherung im Rahmen der
Verkehrsabwicklung die Möglichkeit, abfliegende Jets
oberhalb von 5 000 Fuß (1 524 Meter) über Meereshöhe und abfliegende Propellerflugzeuge oberhalb
von 3 000 Fuß (914 Meter) mittels Einzelfreigaben auf
individuellen Kursen auch abseits von veröffentlichten
Abflugverfahren zu führen.
Umweltschonendes Anflugverfahren – CDA
Ein umweltschonendes Anflugverfahren, der Continuous Descent Approach (CDA), befindet sich am
Flughafen München im Probebetrieb. Mit einem CDA
soll es dem Piloten ermöglicht werden, die Triebwerke
während des Sinkfluges über einen möglichst langen
Zeitraum im „Leerlauf“ (Idle Power) zu betreiben.
Durch dieses Verfahren werden vor dem Endanflug
die Schallemissionen reduziert und Kerosin einge-
Airport-CDM (Collaborative Decision Making)
Airport-CDM ist der operationelle Ansatz, ein Flug­
ereignis von der Landung bis zum Start unter der
­Mitwirkung aller Beteiligten (Flughafen, Airline,
Ground Handling und Flugsicherung) so zu gestalten,
dass eine optimale Ausnutzung aller Ressourcen
­gewährleistet ist. Ziel ist es, ein Höchstmaß an Pünktlichkeit und Effizienz sicherzustellen.
Im Kern geht es darum, relevante Informationen aller
beteiligten Prozesspartner zu sammeln, diese zu
verarbeiten und daraus gemeinsam richtige Entscheidungen abzuleiten. Von der Airline oder allen anderen
Luftraumbenutzern wird eine Zielstartzeit vorgegeben, zu der alle Abfertigungsleistungen erbracht sein
müssen und zu der das Luftfahrzeug bereit ist, die
Parkposition zu verlassen. Im Gegenzug wird von der
Flugsicherung eine Ziel-Startzeit garantiert, die vom
Piloten genutzt werden kann. Dieses von Eurocontrol
festgelegte Verfahren wird derzeit weltweit nur am
Flughafen München in vollem Umfang eingesetzt.
Es ist schon seit 2007 fester Bestandteil der opera­
tiven ­Prozesse und hat unter anderem dazu geführt,
dass sich die Wartezeit von Luftfahrzeugen an der
Startbahn um knapp zwei Minuten verkürzt hat und
­dadurch entsprechende Kosten und Umweltbelas-
Dauerschallpegel Leq3 der sechs verkehrsreichsten Monate (6vM) an vier an den Hauptabflugrichtungen gelegenen
Fluglärmmessstellen in dB (A) 1)
Leq3 Nacht - 6vM
Leq3 Tag - 6vM
2009
2008
Brandstadel
46
46
Pallhausen
40
Reisen
48
Viehlaßmoos
41
Messstelle
41
spart. Zu verkehrsarmen Zeiten kann dieses Anflug­
ver­fahren bei knapp zehn Prozent aller Flugzeuge
­angewendet werden. Für Mitte des Jahres 2010 ist
ein Übergang in den regulären Betrieb vorgesehen.
2009
2008 Brandstadel
58
57
42
Pallhausen
55
55
48
Reisen
55
56
43
Viehlaßmoos
54
56
Messstelle
Mit dem neuen Fluglärmgesetz vom 7. Juni 2007 trat gleichzeitig als zentrales Beurteilungskriterium für die Fluglärmbelastung der energieäquivalente Dauerschallpegel Leq3 tags und nachts in Kraft. Ergänzend dazu wurde ein Pegelhäufigkeitskriterium für die Nacht eingeführt. Aufgrund abweichender Betriebsrichtungs­verteilungen, Abflugroutenänderungen, Routennutzungsänderungen und unterschiedlicher Betriebszeiten, bedingt durch Ausfallzeiten wie bei ­extremen
Witterungs­bedingungen oder technischen Defekten, ist ein eindeutiger Vergleich nicht durchführbar.
1)
Ausführliche Informationen über die monatlichen Messergebnisse der stationären Messstellen unter
www.munich-airport.de/de/company/umwelt/laerm/index.jsp
Minderung von Schall­
emissionen und Reduzierung des Kerosin­
verbrauchs durch neues
Anflugverfahren
Umweltschutz
Umwelt und Klimaschutz
42
tungen reduziert werden konnten. Insgesamt wurden
inklusive der Pilotphase (ab 2005) rund 6 800 Tonnen
CO2 eingespart.
Nachtflugreglementierung
Die am Flughafen München praktizierte Nachtflugregelung sieht ein Lärmkontingent vor, für dessen
Berechnung die Anzahl der Bewegungen sowie die
jeweilige Art und Größe der Flugzeuge bestimmend
sind. Im Jahr 2009 wurde das zulässige Lärmvolumen zu 56 Prozent ausgenutzt.
Emissionsabhängige
Landeentgelte: Laute
Flugzeuge zahlen hö-
Emissionsabhängige Landeentgelte
Am Flughafen München werden flugzeugabhängige,­
lärmorientierte sowie vom Stickoxid- und Kohlenwasser­
stoffausstoß abhängige Flughafenentgelte erhoben.
modernes, insgesamt ökologisch effizienteres Fluggerät zu investieren.
In Abhängigkeit von der lokalen Lärm- und Schadstoffemission kann die Gewichtung der Lärm- und
Schadstoffentgelte dynamisch angepasst werden.
Der Flughafen München erhält allerdings durch
diese Maßnahme keine zusätzlichen Einnahmen.
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrs­
standorts Deutschland zu erhalten, wurden die
Mehraufwendungen der Fluggesellschaften für das
emissionsabhängige Entgelt durch eine entsprechende Absenkung der sogenannten „fixen“ Entgelte, die vom Abfluggewicht (MTOM – Maximum
Take-Off Mass) des jeweils eingesetzten Flugzeugtyps abhängen, ausgeglichen.
here Gebühren
Innerhalb der im Jahr 2002 eingeführten und kontinuierlich weiterentwickelten Lärmkategorien werden
die einzelnen Flugzeugtypen, gemessen am durchschnittlichen Start- und Landelärmpegel, in Lärmklassen eingruppiert. Dabei müssen Flugzeuge der höheren Lärmkategorien bis zu achtmal höhere Entgelte
bezahlen als diejenigen der niedrigsten Gruppe. Die
lärmabhängigen Landeentgelte wurden im Januar
2009 um weitere 60 Prozent erhöht. Damit wurde für
Airlines ein noch deutlicherer Anreiz zum Einsatz lärm­
armer Flugzeuge geschaffen.
Zusätzlich zu den lärmabhängigen Entgelten wurden
zum 1. Januar 2008 emissionsabhängige Entgelte
eingeführt. Ziel dieser Maßnahme ist die Verringerung
von NOx-Emissionen sowie eine Reduzierung des
Ausstoßes von unverbrannten Kohlenwasserstoffen
aus den Triebwerken der Flugzeuge.
Bei der Berechnung der Start- und Landeentgelte
berücksichtigt die FMG damit neben den Lärmemis­
sionen auch den Schadstoffausstoß. Dadurch wird den
Herstellern ein langfristiger Anreiz gegeben, techno­
logische Innovationen zur ganzheitlichen Verbesse­
rung der Umwelteffizienz voranzutreiben und in ­
Mit diesem Entgeltsystem, das auch von den Airlines
weitgehend unterstützt und akzeptiert wird, wurde
ein Instrumentarium bereitgestellt, das es ermöglicht, mit ökonomischen Anreizen auf Veränderungen
der lokalen Luftqualität im Umfeld des Flughafens
reagieren zu können. Die Emissionsentgelte stellen
insofern eine wirksame lokale Ergänzung für den ab
2012 für den Luftverkehr geltenden globalen CO2Emissionshandel dar.
Luftschadstoffbelastung
Bis 2010 wird es zum Schutz der menschlichen Gesundheit eine stufenweise Verschärfung der Grenzwerte für NO2 (Stickstoffdioxid) auf 40 Mikrogramm
pro Kubikmeter Luft (Jahresmittelwert) geben.
Beim Stickstoffdioxid und beim Feinstaub wurden
im Jahr 2009 ähnliche – also überwiegend niedrige
bis mittlere – Werte wie in den Vorjahren gemessen.
Der an der Hauptmessstation registrierte Jahresmittelwert lag bei 29 Mikrogramm pro Kubikmeter
und somit auf dem Niveau der Werte aus den Jahren
2004 bis 2008, in denen 29 bis 34 Mikrogramm pro
Kubikmeter ermittelt worden waren.
Umwelt und Klimaschutz
Umweltschutz
Gemessene Stickstoffdioxid-Konzentration
am Flughafen
43
die Werte in der Münchner Innenstadt (z.B. Prinz­
regentenstraße und Karlsplatz/Stachus) sind deutlich
höher als am Flughafen.
in µg/m3
NO2-Grenzwert
46
NO2-Konzentration
44
42
30
29
29
2007
2008
2009
40
20
0
Während die Hauptmessstelle im Osten des Airports
positioniert ist, liegt die zweite Messstation im Westen und ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Flughafen.
Hier wurden im Mittel 27 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Zum Vergleich: In den Jahren 2004 bis
2008 waren 24 bis 31 Mikrogramm pro Kubikmeter
ermittelt worden.
Die Stickstoffdioxid-Werte am Flughafen entsprechen
etwa den Werten, wie sie in Ingolstadt, Bamberg,
Würzburg oder Landshut gemessen werden. Die
Werte in Andechs, Garmisch oder Regen sind niedriger,
Die Werte beider Messstellen werden per automatisierter Fernabfrage täglich übermittelt und sind in
den monatlichen Immissionsberichten im Internet
nachzulesen .
 siehe www.munichairport.de/de/company/
umwelt/imm_2010
Beim Feinstaub (PM10) wurde im Berichtszeitraum
ein Jahresmittelwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Die Mittelwerte der Jahre 2004
bis 2008 bewegten sich im Bereich von 17 bis 28
Mikrogramm pro Kubikmeter.
Bei allen anderen Luftschadstoffen ist der Beitrag des
Flughafenbetriebs und des Luftverkehrs sehr gering.
Auch diese Messergebnisse werden monatlich in den
Immissionsberichten der Flughafen München GmbH
veröffentlicht.
Das in den Kältemaschinen verwendete Kältemittel­
R134a wird in hermetisch geschlossenen Kreisläufen
geführt. Alle Standorte verfügen über Gaswarnanlagen, die eventuelle Lecks aufspüren. Am Flughafen
werden vier Turbokältemaschinen mit einer Füllmenge
von je 1 270 Kilogramm R134a eingesetzt. Die
Schrauben­kältemaschine hat zudem noch eine Füllmenge von 256 Kilo. In Summe sind das 5 336 Kilo
Kältemittel.
Luftschadstoffbelastung
durch Flughafenbetrieb
liegt auf Niveau der Vorjahre
Umgang mit Ressourcen
44
Umwelt und Klimaschutz
Umgang mit Ressourcen
Versorgen heißt für uns auch entsorgen. Wir arbeiten stets an
neuen Methoden zur eigentlichen Vermeidung und Verminderung
von Abfällen und Schadstoffen. Bereits unser Einkauf richtet seine
Kaufentscheidung nach ökologischen Kriterien aus. Auch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs hat für uns hohe Priorität, nicht
nur für unsere Fluggäste, sondern auch für unsere Mitarbeiter.
Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
Der Zweckverband Moosrain fördert das für den
Betrieb des Münchner Flughafens benötigte Trinkwasser aus 150 Meter tiefen Brunnen. Das Trinkwasser
entspricht höchsten Qualitätsanforderungen und
unterliegt strengen Kontrollen. Eine Verwendung von
Grund- und Regenwasser als Brauchwasser findet
derzeit nicht statt.
In der Kläranlage Eitting, die mit Unterstützung des
Flughafens erweitert und vom Abwasserzweckverband Erdinger Moos betrieben wird, erfolgt die Klärung
des gesamten Abwassers und des im Winter mit
Enteisungsmitteln belasteten Schmelzwassers der
Start- und Landebahnen sowie der Vorfelder. Im
Sommer kann das von den Start- und Landebahnen
abfließende Regenwasser über Mulden durch den
belebten Oberboden unbedenklich versickert werden.
Enteisungsmittel
werden aufgefangen
und recycelt
Die Flugzeugenteisung wird am Flughafen München
von der EFM-Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH durchgeführt.
Die Flugzeuge werden auf speziell ausgewiesenen
Enteisungsflächen in unmittelbarer Nähe der Start­
bahnköpfe durch mobile Enteisungsfahrzeuge, die
sogenannten „Eisbären“, mit Enteisungsmittel be­
handelt. Das Abwasser, das bei der Flugzeugent­ei­
sung anfällt, wird über Auffangrinnen zu unterirdi­
schen Rückhaltebecken geführt.
Das auf den Flugzeugenteisungsflächen aufgefangene Gemisch aus Wasser und Enteisungsmittel wird
durch einen speziellen Prozess recycelt. Dadurch
konnten im Winter 2009 / 2010 insgesamt 68,7 Prozent
der eingesetzten Enteisungsflüssigkeit aufbereitet
und wiederverwendet werden.
Flugzeugwaschwasser
Auch Flugzeuge müssen regelmäßig gereinigt
werden, denn Schmutz stört die Aerodynamik und
erhöht den Luftwiderstand, wodurch wiederum
der ­Kerosinverbrauch steigt. Auch aus Sicherheitsgründen ­werden Flugzeuge gewaschen. Die dabei
entstehenden Abwässer sind mit Waschmittelresten,
Öl, Kerosin und Schwermetallen belastet. Sie fließen
aus den drei Wartungshallen über ein Leitungsnetz
zur Waschwasserreinigungsanlage. Dort wird das ge­
reinigte Wasser auf seinen Reinheitsgrad untersucht
und nach einer letzten Endkontrolle in die Kanali­
sation abgegeben. Regelmäßige Proben belegen,
dass die gesetzlichen Abwassergrenzwerte einge­
halten werden.
Vermeiden, vermindern, verwerten
Die Flughafen München GmbH räumt der Vermeidung
von Abfällen hohe Priorität ein. Können diese jedoch
nicht vermieden werden, so müssen sie einer stoff­
lichen oder energetischen Verwertung zugeführt
­werden. Im Rahmen der Einkaufsrichtlinie, die auch
Umwelt und Klimaschutz
Umgang mit Ressourcen
45
ökologische Kriterien enthält, wird bereits beim Einkauf darauf geachtet, insbesondere Produkte mit
­einer langen Lebensdauer zu beschaffen.
steigende Energiekosten die Möglichkeit, Entsorgungskosten zu reduzieren und die Wettbewerbs­
fähigkeit zu verbessern.
Den Prinzipien „Verminderung und Verwertung“
wird durch das Wertstoffmanagement der FMGAbfallwirtschaft Rechnung getragen. Die Verwendung
von Sekundärrohstoffen bietet auch im Hinblick auf
Eine Grundvoraussetzung für die sortenreine Weiterverwertung bildet die konsequente Trennung von
Wertstoffen und Abfällen. Auf dem Flughafengelände
gibt es insgesamt fünf bewirtschaftete Abfallsam-
Abfallwirtschaft: konsequente Trennung von
Wertstoffen und Abfällen
Umgang mit Ressourcen
Umwelt und Klimaschutz
46
melstellen, an denen die Stoffe von geschultem
Personal sortenrein getrennt und durch zertifizierte
Entsorgungsfachbetriebe der weiteren Verarbeitung
zugeführt werden. In den Verwaltungsgebäuden wird
das „Vier-Behälter-System“ für Papier, gemischte
Wertstoffe, Restabfall sowie Biomüll praktiziert.
Mobilitätsmanagement
reduziert verkehrsbezogene CO2-Emissionen
Gefahrgut: Kontrollen und Schulungen
Unternehmen, die an der Beförderung gefährlicher
Güter mit Eisenbahn-, Straßen- oder auch Luftfahrzeugen beteiligt sind, müssen mindestens einen
Gefahrgutbeauftragten bestellen. Seit 2007 ist auch
bei der Flughafen München GmbH ein Gefahrgutbeauftragter eingesetzt. Im Berichtsjahr 2009 wurden
insgesamt 237 Tonnen Abfall als deklariertes Gefahrgut zur Entsorgung transportiert.
Mit stichprobenartigen Kontrollen konnte der ordnungsgemäße Zustand der eingesetzten Fahrzeuge
überprüft und die Betriebs- und Verkehrssicherheit
festgestellt werden. Für die Mitarbeiter finden gemäß
den gesetzlichen Vorschriften regel­mäßig Schulungen
über den Umgang mit Gefahr­stoffen statt.
Im Berichtsjahr 2009 ereigneten sich fünf Unfälle
im Umgang mit Gefahrstoffen.
Mobilitäts­management schont die Umwelt
Das betriebliche Mobilitätsmanagement ist ein In­
strument, um mit strategischen Vorgaben und prak­
tischen Anreizen Mobilität zu ermöglichen und
­gleichzeitig die durch den Verkehr entstehenden
­Belastungen zu verringern. Zielsetzung ist, die verkehrsbezogenen CO2-Emissionen zu reduzieren,
die Pkw-Fahrleistungen – beispielsweise durch die Bildung von Fahrgemeinschaften – zu verringern und
den moto­risierten Verkehr auf umweltfreundliche, also
zum Beispiel öffentliche Verkehrs­mittel zu verlagern.
Betriebliches Mobilitätsmanagement im Unternehmen kann einen substanziellen Beitrag zur Verbesserung der Umweltauswirkungen leisten, die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität steigern sowie
Kosten­einsparungen im Bereich der vom Unternehmen und den Beschäftigten verursachten Verkehre
­erzeugen. Das Einsparpotenzial von Mitarbeitern, die
vom Pkw auf ­öffentliche Verkehrsmittel umsteigen,
könnte die Reduktion von bis zu 790 Tonnen CO2 pro
Umwelt und Klimaschutz
Umgang mit Ressourcen
47
Jahr ­bewirken. Im Rahmen der Teilnahme am Aktionsprogramm ­„effizient mobil“ des Bundesumwelt­
ministeriums (BMU) und der Deutschen EnergieAgentur (dena) ­sowie am Förderprogramm „Betrieb­­liches Mobilitätsmanagement“ der Landeshauptstadt
­München wurde nach Bestandsaufnahme am Flug­
hafen ein Handlungskonzept erarbeitet, auf dessen
Basis mögliche Maßnahmen und nachfolgende
­Potenzialanalysen abgeleitet werden sollen.
Förderung des öffentlichen Nahverkehrs
Der Großteil der Fluggäste (42 Prozent) und Beschäftigten (65 Prozent) nutzt den Pkw für die Fahrt zum /
vom Flughafen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
(S-Bahn und Bus) kommen 36 Prozent der Passagiere
und 27 Prozent der Beschäftigten zum Flughafen.
Um mehr Passagiere und Beschäftigte zum Umstieg
auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bewegen,
drängt die Flughafen München GmbH auf eine
möglichst rasche Realisierung einer Expressverbindung zwischen Flughafen und Landeshauptstadt
und forciert den Ausbau der Schieneninfrastruktur
über den Erdinger Ringschluss nach Osten. Weitere
Möglichkeiten zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel bestehen durch Busverbindungen in die
Region, beispielsweise nach München, Landshut
und Ingolstadt.
Mitarbeiter der Flughafen München GmbH können
mit dem Job-Ticket zu vergünstigten Preisen das
Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel nutzen .
Anreiseverkehrsmittel der Beschäftigten am Campus 1) 2009
1)
2)
Bus
9%
S-Bahn
18%
Krad
1%
Flugzeug 2)
2%
Pkw
65%
Zwei Verkehrsmittel
im Wechsel
5%
Zum Campus gehören alle am Flughafengelände ansässigen Firmen.
Fünf Flugbegleiter im Shuttle-Dienst sowie ein weiterer Angestellter der Deutschen Lufthansa gaben an, regelmäßig mit dem Flugzeug von ihrem Heimatort zum Flughafen
München als Arbeits-/Einsatzort zu kommen.
Quelle: Beschäftigtenbefragung der FMG 2008/2009, Basis: 306 Befragte
Ziel ist die schnelle
Realisierung der
Expressverbindung
Flughafen – München
 siehe S. 26
Biotop- und Flächenmanagement
48
Umwelt und Klimaschutz
Biotop- und Flächenmanagement
Zwei Drittel des Flughafengeländes sind Grünflächen, und so
­dienen das Biotopverbundnetz um den Flughafen und die öko­
logischen Ausgleichsflächen seltenen Vogel- und Pflanzenarten
als optimaler Lebensraum. In Abstimmung mit Naturschutz­
behörden setzen wir uns verstärkt für den Erhalt der Arten- und
Landschaftsvielfalt ein.
Flughafen im Grünen
Der Bau des Flughafens München hatte zwangsläufig
Eingriffe in den Naturhaushalt zur Folge. Allerdings
war das Erdinger Moos schon lange vor Baubeginn
intensiv landwirtschaftlich genutzt worden, also keineswegs mehr unberührte Natur. Schon Jahrzehnte
vor den ersten Planungen für den Airport war viel
vom ursprünglichen Erscheinungsbild des Erdinger
Mooses und der Isarauen verloren gegangen, zumal
bereits im 19. Jahrhundert das Gebiet großräumig
entwässert und durch den Bau von Kanälen weiter
trockengelegt wurde.
Flughafen und umliegende Flächen sind
­europäisches Vogelschutzgebiet
Arten- und Landschaftsvielfalt erhalten
Im Bereich des Flughafens sind zahlreiche seltene
Vogelarten heimisch geworden. Das dort aus Gründen
der Vogelschlagverhütung praktizierte Biotopmanagement, wie beispielsweise die Anlage von Trocken­
rasenflächen und deren extensive Pflege, hat zu einer
wesentlichen naturschutzfachlichen Aufwertung
­dieser Flächen geführt. Arten wie der Große Brach­
vogel, die Feldlerche und die Grauammer haben
sich hier angesiedelt.
Um die ökologisch negativen Auswirkungen dennoch
möglichst gering zu halten, wurden im Planfeststellungsbeschluss für den Flughafen München Ausgleichsmaßnahmen verfügt: vor allem in der Flug­
hafenrandzone und im Flughafenumland.
Brachvögel stehen in Bayern auf der Liste gefährdeter Arten in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“.
In ganz Bayern gibt es nur noch 400 Brutpaare, etwa
50 bis 60 davon leben auf dem Flughafengelände,
denn hier finden sie optimale Bedingungen vor: Die
Wiesen sind mager, im Frühjahr noch kurzrasig und
werden nicht zu oft gemäht.
Von den knapp 1 600 Hektar des Flughafengeländes
sind circa zwei Drittel Grünflächen. Die Gestaltungsmaßnahmen in der Randzone und die Ausgleichs- und
Ersatzflächen im Umland haben gegenwärtig einen
Umfang von rund 670 Hektar.
Der Flughafen und die umliegenden Flächen sind
­mittlerweile europäisches Vogelschutzgebiet. Neben
den Brachvögeln wurden hier rund 500 Kiebitz-Paare
gezählt. Zum Schutzgebiet gehören auch Flächen außerhalb des Airports, zum Beispiel im Freisinger Moos.
Umwelt und Klimaschutz
Biotop- und Flächenmanagement
49
Auf den ökologischen Ausgleichsflächen und im
Biotopverbundnetz um den Flughafen gedeihen
Pflanzen, die andernorts sehr selten geworden und
zudem gesetzlich geschützt sind, wie zum Beispiel
die Gemeine Küchenschelle und die Kugelblume. In
den Feuchtbereichen sind viele zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten wie das Karlszepter, die Gemeine
Küchenschelle und die Mehlprimel zu finden, aber
auch verschiedene Orchideen und die seltene Sibirische Schwertlilie.
Durch die Herausnahme von Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung sowie den Verzicht auf
Düngung und wiederholte Bodenbearbeitung findet
außerdem großflächig Grundwasserschutz statt.
Dokumentiert wird dieser Arten- und Biotopschutz
durch jährliche faunistische Erfolgskontrollen unter
Einbeziehung der Naturschutzbehörden.
Flughafenfläche und Schutzgebiete 2009
Hektar (ha)
Versiegelte Fläche
628 ha
Gesamtfläche: 1 575 ha
Zusätzliche Grünflächen: 668 ha
Nicht versiegelte
Flächen
947 ha
Grüngürtel
250 ha
Ausgleichsflächen
418 ha
Lebensraum für
seltene Tier- und
Pflanzenarten
München
Los Angeles
Death Valley in Kalifornien, USA Der trockenste Nationalpark der USA ist nur
wenige hundert Kilometer vom Pazifik entfernt. Mächtige Felsformationen
­vulkanischen Ursprungs wechseln sich mit bis zu 50 Meter hohen Sanddünen
und bizarren Salzstrukturen ab.
Wandel Je gezielter wir unsere Fähigkeiten ein­
setzen und je konsequenter wir unsere Potenziale
entwickeln, desto mehr können wir als Gemeinschaft bewirken. Wir bleiben lernfähig, um wirtschaftlichen Erfolg sozial und umweltverträglich
zu gestalten.
Mitarbeiter und Arbeitswelt
52
Personalstrategie und -management
Ausbildung
Weiterbildung und Personalentwicklung
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Personalstrategie und -management
Personalstrategie und -management
53
Potenziale erkennen, Flexibilität und Weiterentwicklung fördern
und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen: Auch
im Hinblick auf den demografischen Wandel sind wir unseren Mit­
arbeitern ein attraktiver, verantwortungsvoller Arbeitgeber. Wir
sorgen ­dafür, dass jeder einzelne Mitarbeiter und das Unternehmen
als Ganzes sich kontinuierlich weiterentwickeln.
Erfolgreiche Personalstrategien
Mit rund 30 000 Beschäftigten ist der Flughafen München die größte Arbeitsstätte der Region. Allein die
Flughafen München GmbH beschäftigt zusammen
mit allen Tochter- und Beteiligungsunternehmen
knapp 7 700 Mitarbeiter und ist damit nach der Deutschen Lufthansa AG mit ihren rund 9 200 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber am Standort.
Ein erfolgreiches Personalmanagement ist eine wesentliche Komponente für eine nachhaltige und positive Unternehmensentwicklung. Daher verfolgt der
Konzernbereich Personal folgende fünf Ziele: Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber, Unterstützung
der Führungskräfte in Personalfragen, Schaffen von
personellen Voraussetzungen für Innovation und
Wachstum, Umsetzung der allgemeinen Unternehmensstrategie sowie effiziente Gestaltung der internen und externen Personalmanagementprozesse.
Auf diese Weise trägt eine zielgerichtete Personalstrategie maßgeblich zur Steigerung des Unter­
nehmenswertes bei und symbolisiert so das Selbstverständnis der Personalführung, nämlich die Kernthemen „Fordern und Fördern“.
Human Resources (HR) – Strategiehaus
Unser
Leitbild
Als Vorbild für innovatives und
wertschöpfendes HR-Management fordern und fördern
wir Veränderungsbereitschaft und Leistungsorientierung
Unser
Auftrag
Wir erbringen mit effizientem HR-Management einen messbaren Beitrag
zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes
Vision
Mission
Wir wollen
sicher­‑
stellen
Attraktivität
als Arbeitgeber
Unterstützung
der Führungskräfte in
HR-Fragen
Personelle Voraus­
setzungen für Innova­
tion und Wachstum
Umsetzung der
Unternehmens­
strategie
Effiziente
HR-Prozesse
Zielfelder
Wir wollen
sein
Business
Partner
Human-ResourcesExperte
professionell
kundenorientiert
innovativ
Selbstver­
ständnis
Rollen
Werte
Fordern und fördern –
die Kernaufgaben der
Personalführung
Personalstrategie und -management
Mitarbeiter und Arbeitswelt
54
 siehe
www.airporthr.aero
Auch eine internationale Aufstellung des Personal­
be­reiches ist von großer Bedeutung. Die aktive Vernetzung von Personalexperten im „Airport HR-Net
Europe“ fördert die Entwicklung effizienter und
innovativer Personalinstrumente. Ein Relaunch der
erfolgreichen Wissensplattform für Personalex­perten
beinhaltete ein neues Design und zusätzliche Funktionalitäten .
Personalaufwand und Sozialleistungen
Rund 40 500 Euro beträgt das für das Jahr 2009 ermittelte Durchschnittsgehalt für alle Beschäftigten der
Flughafen München GmbH. Es liegt damit signifikant
über dem Bundesdurchschnitt des Wirtschaftszweiges Verkehr und Lagerei. In dieser Betrachtung sind
sowohl Leitende Angestellte als auch geringfügig Beschäftigte und Teilzeitkräfte berücksichtigt. Die Bezahlung aller Mitarbeiter erfolgt nach Qualifikation und
Leistung.
Ein Großteil der Mit­
arbeiter lebt in direkter
Nachbarschaft zum
Flughafen
Der Gesamtpersonalaufwand des Flughafen München
Konzerns belief sich im Jahr 2009 auf 309,3 Millionen
Euro. Davon entfallen 222,5 Millionen Euro auf die
Flughafen München GmbH. In dieser Summe eingeschlossen sind Löhne und Gehälter (inklusive der Aufwendungen für Fahrtkostenerstattungen und Essensgeldzuschuss) in Höhe von 174,4 Millionen Euro sowie
Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersvorsorge
und Unterstützung mit 48,1 Millionen Euro.
58 Prozent (Stand: Dezember 2009) der FMG-Mitar­
beiter ­haben ihren Wohnsitz in den Landkreisen
Erding, Freising und Landshut – also in der Nachbarschaft des Flughafens. Die Fluktuationsrate bei
der Flug­hafen München GmbH lag im Jahr 2009 bei
3,8 Prozent und konzernweit bei 6,9 Prozent.
Strebt ein Mitarbeiter auf eigene Initiative eine berufsfördernde Fortbildung in seiner Freizeit an, unterstützt
die Flughafen München GmbH diese Maßnahme mit
bis zu 1250 Euro. Voraussetzung für die Förderung
ist jedoch, dass der Arbeitnehmer nach Abschluss
der Maßnahme, für die auch eine unbezahlte Frei­
stellung möglich ist, mindestens 24 Monate im
­Unternehmen bleibt.
Living Diversity
Für ein international aufgestelltes Unternehmen, das
von der Heterogenität seiner Mitarbeiter mit ihren
unterschiedlichsten Sichtweisen und verschiedenen
kulturellen Hintergründen profitiert, sind Akzeptanz
und gegenseitige Wertschätzung eine Selbstverständlichkeit. „Living Diversity“ ist deshalb ein fester
Bestandteil der Unternehmenskultur.
Zusätzliche Rahmenbedingung für „Living Diversity“
ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG),
das Arbeitnehmer vor Diskriminierung oder Benachteiligung aufgrund von Rasse, ethnischer Herkunft,
Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung,
sexueller Identität oder Alter schützt.
Alle Führungskräfte sind umfassend über das AGG
informiert und in dessen Umsetzung geschult. Die
Mitarbeiter werden über die Veröffentlichungen im
Intranet mit den Grundlagen des AGG vertraut gemacht. Im Berichtszeitraum gab es keine gemeldeten
Fälle von Diskriminierung.
Auch gegenüber schwerbehinderten Menschen nimmt
die Flughafen München GmbH aktiv ihre Verantwortung wahr. Bereits seit Jahren werden deutlich mehr
schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Mitar­
beiter beschäftigt, als es die gesetzliche Pflichtquote
von fünf Prozent vorschreibt. Im Jahr 2009 lag die
Schwerbehindertenquote der Flughafen München
GmbH bei 9,6 Prozent.
Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Alle Mitarbeiter des Flughafen München Konzerns unterliegen Tarifverträgen, die die Rahmenbedingungen
für die Beschäftigten bestimmen und sicherstellen,
dass es zwischen weiblichen und männlichen Mitarbeitern keinerlei Lohnunterschiede gibt.
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Als Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband ist
die Flughafen München GmbH an den Tarifvertrag
für den öffentlichen Dienst (TVöD) gebunden. Die
Leistungen gehen dabei weit über die gesetzlichen
Er­fordernisse hinaus. Beispielsweise sind für Schichtund Wechselschichtarbeit finanzielle sowie zeitliche
Ausgleichsregelungen möglich. Auch der Urlaubs­
anspruch liegt deutlich über dem gesetzlichen Niveau.
Übertarifliche Leistungen wie der Fahrtkostenzuschuss oder die Erschwerniszulage sind in Zusatzverträgen mit der Flughafen München GmbH geregelt.
Die Altersvorsorge ist Bestandteil des Tarifvertrags
und wird über die bayerische Zusatzversorgungskasse
für kommunale Arbeitgeber abgedeckt. Zu den weiteren übertariflichen Regelungen zählen Funktionsund Leistungszulagen sowie Einmalzahlungen und
Prämien. Für die Tochterunternehmen des Konzerns
gelten ähnliche, aber in separaten Tarifverträgen ge­
regelte Bestimmungen. Etwa die Hälfte der Belegschaft leistet eine Regelarbeitszeit von 39 Stunden
pro ­Woche. Über 3 500 Mitarbeiter in der Flughafen
München GmbH arbeiten im Schichtbetrieb und in
sonstigen Teilzeitmodellen, die aufgrund der unterschiedlichen betrieblichen Anforderungen – beispielsweise in den Bereichen Feuerwehr, Besucherservice,
Energieversorgung, Sicherheit, Flugzeugabfertigung
und Terminaldienst – notwendig sind.
Personalstrategie und -management
55
Gelebte Mitbestimmung
Die Beschäftigten der Flughafen München GmbH
­haben eine Vielzahl von Möglichkeiten und Rechten,
aktiv im Unternehmen mitzubestimmen. Die Grundlagen der Mitbestimmung sind im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) geregelt. Darüber hinaus gibt
es weitere Möglichkeiten, sich einzubringen.
Die Flughafen München GmbH unterstützt und begrüßt die Beteiligung der Mitarbeiter. Durch sie ist ein
offener und geregelter Austausch auch bei kritischen
Frage- und Problemstellungen gewährleistet, durch
den wiederum ausgewogene und tragfähige Lösungen erarbeitet werden können.
Der Betriebsrat (BR), der derzeit aus 27 Mitgliedern
besteht, hat die Aufgabe, die Interessen der Beschäftigten zu vertreten und auf die Einhaltung der Tarifverträge, der gesetzlichen Regelungen und Bestimmungen sowie der verhandelten Betriebsvereinbarungen
zu achten. Die Beschäftigten wählen aus ihren Reihen
alle vier Jahre ihre Interessenvertretung. Als wichtigste
Betriebsvereinbarungen sind herauszuheben: betriebliches Gesundheitsmanagement, Suchtprävention,
die Integrationsverein­barung für Schwerbehinderte
und ihnen gleichgestellte Mitarbeiter, das betriebliche
Eingliederungsmanagement und die zahlreichen
Arbeits­zeitmodelle.
Vielfalt fördert
Innovationskraft
Personalstrategie und -management
56
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung setzt
sich analog zum Betriebsrat für die Interessen der
Auszubildenden ein und ist bei allen diesbezüglichen
Fragen und Themenstellungen einzubinden und zu
beteiligen. Im Betriebsrat hat dieses Gremium bei
den genannten Punkten ein Stimm- und Vetorecht auf
Aussetzung eines Beschlusses für Nachberatungen.
Die Jugend- und Auszubildenden­vertretung wird
alle zwei Jahre gewählt und umfasst derzeit sieben
Mitglieder. Wählbar sind alle Beschäftigten, die das
fünfundzwanzigste Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Wahlberechtigt sind alle Auszubildenden.
Die Schwerbehindertenvertretung wird alle vier Jahre
gewählt und vertritt die Interessen dieser Personengruppe und die jener Beschäftigten, die ihr gleichgestellt sind. Die Schwerbehindertenvertretung, zu
der ein Vertrauensmann und vier Ersatzmitglieder
gehören, ist eine eigene Institution, die gesetzliche
Grundlage bildet das Sozialgesetzbuch IX.
Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan und überwacht
die Geschäftsführung. Er besteht aus sechzehn
Mitgliedern und setzt sich zur Hälfte aus Vertretern
der Gesellschafter und der Beschäftigten zusammen. Die Mitarbeitervertretung umfasst derzeit fünf
­Beschäftigte, einen Leitenden Angestellten und zwei
Gewerkschaftsvertreter. Diese acht Aufsichtsräte
werden alle fünf Jahre von den Beschäftigten – auf
Grundlage des Mitbestimmungsgesetzes – gewählt.
Im Jahr 2009 wurde ein Sprecherausschuss der
Leitenden Angestellten gewählt, der sich aus drei
Variable Arbeitszeitmodelle fördern die
Balance zwischen
Arbeit und Beruf
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Vertretern zusammensetzt und – im Gegensatz zum
Betriebsrat – nur ein Beratungs- und Informationsrecht besitzt. Grundlage ist das Gesetz über Sprecher­
ausschüsse der Leitenden Angestellten.
Weiterhin gibt es den Arbeitskreis „Frauen in der
FMG“, „Kollegiale Ansprechpartner“ zum Thema Sucht,
Arbeitsschutzbeauftragte und Ersthelfer.
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für die Ge­
winnung und Bindung qualifizierter und motivierter
Mitarbeiter im Hinblick auf die demografische Entwicklung sind eine familienbewusste Personalpolitik
und die damit verbundenen Maßnahmen für eine
bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die
Mitarbeiter der FMG können zahlreiche Angebote in
Anspruch nehmen, die eine Kombination der Lebens­
bereiche Beruf und Familie ermöglichen und die
persönliche Work-Life-Balance fördern.
Beispielsweise sind rund 3 500 Mitarbeiter aus nahezu
allen Bereichen des Flughafenkonzerns in variablen
Arbeitszeitmodellen beschäftigt, die von Teilzeit über
Telearbeit bis hin zur Wunschdienstplanung für
Schichtbeschäftigte reichen. 2009 waren konzernweit
2 968 Mitarbeiter in Teilzeitarbeitsmodellen beschäftigt. Mütter und Väter, die aus der Elternzeit bzw. nach
einer anschließenden unbezahlten Freistellung in die
Berufstätigkeit zurückkehren wollen, erhalten im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten einen Arbeitsplatz mit einer Tätigkeit, die adäquat zu jener vor der
Elternzeit ist. Zusätzlich werden Beschäftigte während der Elternzeit über stattfindende Schulungsmaßnahmen informiert. ­Unterstützend wirkt der Betriebskindergarten „Airport-Hopser“, der den Eltern
bei einem Wiedereinstieg in den Beruf einen flexiblen
Arbeitstag ermöglicht. Seit der Eröffnung im Jahr
2008 werden bei den „Airport-Hopsern“ Kinder ab
einem Alter von 8 Wochen bis zur Einschulung an
360 Tagen im Jahr jeweils von 6 bis 21 Uhr betreut.
Weitere soziale Angebote und Einrichtungen
Weitere soziale Angebote umfassen beispielsweise
die Betriebswohnheime, die Betriebsrestaurants, die
hausinterne Reisestelle sowie den Versicherungsservice für Mitarbeiter.
Die von der Flughafen München GmbH in der Nähe
des Flughafens betriebenen Wohnheime mit insge-
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Personalstrategie und -management
57
Anna Müller, Mitglied des Aufsichts- und Betriebsrates der Flughafen München GmbH 1)
„Das Unternehmen investiert enorm in die Quali­
fikation seiner Beschäftigten – ein Aspekt, der
auch für den Betriebsrat bedeutsam ist, denn nur
so bleiben wir zukunftsfähig. Ich bin stolz, dass
es uns gemeinsam immer wieder gelingt, in
schwierigen Situationen konstruktive, vertrauens­
volle und tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Im
Interesse unserer Mitarbeiter setzen wir uns auch,
vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, erfolgreich für den Einklang von Beruf und Familie ein. Allerdings
würde ich mir wünschen, dass wir künftig mehr Frauen in verantwortungsvolle Positionen bringen.“
1)
Sprecherin des Ausschusses Gleichstellung, Familie und Beruf sowie Gründungsmitglied des Arbeitskreises FiF (Frauen in der FMG)
samt 340 Betten stehen allen Mitarbeitern zu günstigen Preisen zur Verfügung. Gerade für Praktikanten,
Aus­zubildende und Schichtarbeiter ist das Leben und
Wohnen in Flughafennähe während eines überschaubaren Zeitraumes ideal.
In den fünf Betriebsrestaurants am Flughafencampus
erhalten alle Beschäftigten des Flughafenkonzerns
einen Arbeitgeberzuschuss auf Speisen und Getränke.
Dank der Kooperation mit einigen Fluglinien, Veranstaltern, Hotels und Autovermietern können Mitarbeiter des Flughafenkonzerns bei der FMG-Reisestelle Privatreisen zu günstigen Preisen buchen.
Seit Oktober 2001 bietet der Mitarbeiter-Versicherungsservice der FMG den Beschäftigten des Konzerns und ihren Angehörigen die Möglichkeit, jede
Art von Versicherungen für den privaten Bereich ab­
zuschließen. Zusätzlich können sich die Flug­hafen­
mitar­beiter in den Räumen der FMG von Ex­perten
zur gesetzlichen Rentenversicherung und zur Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden unab­
hängig und neutral beraten lassen.
Auditierung/Re-Auditierung berufundfamilie
Eine familienbewusste Arbeitswelt ist entscheidend
für eine gelungene Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Flexible Arbeitszeitgestaltung, das Angebot eines
Betriebskindergartens oder spezielle Reise- und
Erholungsangebote haben einen positiven Einfluss
auf die Arbeit­geberattraktivität sowie auf die Mitarbeitermotivation und damit auch auf die Produktivität.
Unterstützend wirkt hier das Audit der berufund­
familie gGmbH, einer Initi­ative der gemeinnützigen
Hertie-Stiftung. Das Audit dient als ein strategisches
Managementinstrument für Unternehmen, um eine
familienbewusste Personalpolitik umsetzen und so
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kontinuierlich
verbessern zu können.
Die aerogate,, eine Tochtergesellschaft der FMG, erhielt das Zertifikat im Dezember 2009 bereits zum
dritten Mal. Auch die Tochtergesellschaft mucground
wurde im April 2009 von der berufundfamilie gGmbH
als familienbewusstes Unternehmen ausgezeichnet.
Die Flug­hafen München GmbH selbst nahm erstmals
im Jahr 2007 an diesem Audit teil und will sich 2010
erneut zertifizieren lassen. Hierzu wurden bereits
Ende 2009 verschiedene Workshops mit unterschiedlichen Teilnehmergruppen durchgeführt.
FMG ist zertifiziertes
familienbewusstes
Unternehmen
Ausbildung
58
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Ausbildung
Wir sind nicht nur eine der größten Arbeitsstätten in der Region,
sondern auch einer der größten Ausbildungsbetriebe. Um jungen
Menschen einen sicheren Start ins Berufsleben zu ermöglichen,
führen wir sie frühzeitig an die vielfältigen Chancen und Perspektiven unserer Branche heran und kooperieren dabei eng mit Schulen und Bildungseinrichtungen.
Engagement der FMG
ist Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung für
die junge Generation
Vorbildfunktion als Ausbildungsbetrieb
Die demografische Entwicklung und der daraus
­resultierende Geburtenrückgang bzw. Fachkräfte­
mangel werden es für internationale Dienstleistungsunternehmen in Zukunft immer schwieriger machen,
qualifizierte Auszubildende und potenzielle Nachwuchskräfte zu finden. Die Flughafen München GmbH
stellt sich dieser Herausforderung und versucht durch
das im September 2009 eingeführte E-Recruiting-­
System den gesamten Bewerbungsprozess für alle
Seiten zu optimieren und geeignete Talente zu finden.
Das Ausbildungsengagement der Flughafen München GmbH ist dabei in erheblichem Ausmaß Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung für die junge
Generation.
Flughafenveranstaltungen eingeladen werden und
ein Informationsaustausch mit dem Lehrerkollegium
zu Themen des Luftverkehrs stattfinden.
Einer der größten ­Ausbilder in der Region
Zum Jahresende 2009 wurden konzernweit insgesamt
266 Jugend­liche unter anderem zu Mechatronikern,
Fachkräften für Schutz und Sicherheit, Köchen oder
Immobilienkaufleuten ausgebildet. Damit zählt der
Flughafenkonzern erneut zu den größten Ausbildungsstätten in der Region und fördert Jugendliche, um
­gesellschaftliche Stabilität zu schaffen, die wirtschaft­
liche Entwicklung zu stärken und einen entscheidenden Beitrag zur Nachwuchs­gewinnung zu leisten. Im
September 2009 starteten 79 Schulabgänger ihre
Ausbildung oder ihr duales Studium bei der Flughafen
Im Rahmen des unternehmensweiten HR-Marketings München GmbH und deren Tochtergesellschaften,
hat die Flughafen München GmbH eine Kooperations- wobei ein dreitägiges Sozialkompetenz­training den
vereinbarung mit vier Schulen aus der Region unter­
Auftakt bildete.
zeichnet. Diese Partnerschaft soll die Zusammen­arbeit
zwischen dem Unternehmen und den verschiedenen
Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten
Schulen intensivieren. Gemeinsam mit der BerufsNeben den klassischen Ausbildungsberufen werden
schule Freising, der Grund- und Hauptschule Eching,
im FMG-Konzern auch innovative Ausbildungswege
dem Josef-Hofmiller-Gymnasium Freising und der
angeboten, wie beispielsweise der Lehrberuf zu / r
staatlichen Fachoberschule /Berufsoberschule Freising
Eventkaufmann / -frau oder zu / r Fachmann / -frau
entwickelt die FMG Projekte und leistet Unterstützung für Systemgastronomie sowie zwei duale Studien­
bei der Berufswahl und Erlangung der Ausbildungsgänge. Die praktische Ausbildung im Betrieb wird
reife sowie bei Praktika für Lehrer und Schüler. Ferner
­dabei mit einer wissenschaftlichen Ausbildung an
sollen Schulleiter und Vertreter zu ausgewählten
einer Fachhochschule oder dualen Hochschule kom­
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Ausbildung
59
biniert und endet mit einem Bachelor-Abschluss.
­Interessierte Schulabgänger können zwischen den
Fachrichtungen ­Bachelor of Science / Wirtschaftsinfor­
matik und Bachelor of Arts / Luftverkehrsmanagement
wählen. Diese neue Studienart bietet ein schnelles
und zielorientiertes Lernen an der Hochschule in
Kombination mit praktischer Erfahrung und Umsetzung des Gelernten am jeweiligen Arbeitsplatz. Die
verkürzte Einarbeitungszeit, das hohe Verständnis
für die betrieblichen Abläufe sowie das bereits auf­
gebaute Netzwerk stellen wesentliche Erfolgsfaktoren für die Studierenden wie für den Arbeitgeber dar.
Betreuung durch ­Ausbildungsbeauftragte
Ein deutliches Zeichen für die hohe Ausbildungsqualität und die erfolgreiche Lehrzeit am Flughafen
München sind die hervorragenden Abschlussnoten,
welche die Auszubildenden bei Ausbildungsende
erreichen. Zum einen liegt dies am persönlichen
Ehrgeiz der Jugendlichen, zum anderen aber auch
an der optimalen Betreuung in den jeweiligen Fachbereichen durch die sogenannten Ausbildungs- und
Lehrbeauftragten. Derzeit unterstützen rund hundert
Ausbilder die zentrale Ausbildungsabteilung, indem
sie die Auszubildenden im jeweiligen Einsatzbereich
individuell betreuen und ihr spezi­fisches Fachwissen
an sie weitergeben.
Ausbildungsberufe (alle Ausbildungsjahre)
im FMG-Konzern
Zahl der Auszubildenden zum Stichtag
Servicekaufmann / -frau im Luftverkehr
01.09.2009
78
Mechatroniker / -in
33
Bürokaufmann / -frau
27
Bachelor Luftverkehrsmanagement (FH)
20
Kaufmann / -frau für Bürokommunikation
19
Bachelor Wirtschaftsinformatik (BA)
17
Koch / Köchin
15
Fachkraft für Einzelhandel /
Kaufmann / -frau im Einzelhandel
14
Fachkraft für Lagerlogistik
13
Fachkraft für Schutz und Sicherheit
8
Restaurantfachmann / -frau
7
Immobilienkaufmann / -frau
6
Fachkraft im Gastgewerbe
4
Eventkaufmann / -frau
2
Fachmann / -frau für Systemgastronomie
2
Informatikkaufmann / -frau
1
Summe
266
Ausbildung
Mitarbeiter und Arbeitswelt
60
Chancen und Einblicke
Interessierten Schülern und Studenten bietet die
Flughafen München GmbH die Möglichkeit, Praktika
in unterschiedlichen Bereichen zu absolvieren. Ebenfalls werden im Rahmen verschiedener Projekte
­Diplom-, Bachelor- oder Master-Arbeitsthemen aus­
geschrieben und vergeben. Im Jahr 2009 entschieden
sich 104 Studierende und 116 Schüler für ein Praktikum
bei der Flughafen München GmbH und deren Tochtergesellschaften.
Für ausbildungsfähige und ausbildungswillige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz wurden die Initiative
„Berufliche Einstiegsqualifizierung für Jugendliche“
(EQJ) sowie das Projekt „Joblinge“ ins Leben gerufen.
Beide Projekte unterstützt die Flughafen München
GmbH, indem sie jungen Menschen ein berufsvor­
bereitendes Praktikum ermöglicht, das eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt beinhaltet und eine
Chance auf den Einstieg ins Berufsleben eröffnet.
Alles für die Jugend:
Girls’ Day, Berufsfit,
Jugend forscht und
vieles mehr
Vielfältiges überbetriebliches Engagement
Zusätzlich engagiert sich das Unternehmen weit über
die eigentliche Berufsausbildung hinaus, indem es
eine Vielzahl von überbetrieblichen, nationalen und
­internationalen Aufgaben in der Berufsausbildung
übernimmt. Beispielsweise ist die Flughafen München
GmbH Hauptsponsor der „Berufsfit“, Partner der
­Aktionen „Girls‘ Day“ und „Jugend denkt Zukunft“
sowie Gastgeber der Wettbewerbe „Jugend forscht“
und „Schüler experimentieren“. Das wichtigste Projekt
im Jahr 2009 war die Berufsorientierungsmesse
­„Berufsfit“, die vom 15. bis 17. Oktober 2009 bereits
zum sechsten Mal am Flughafen München stattfand.
Veran­stalter ist der Arbeitskreis „SCHULEWIRTSCHAFT
Freising-Erding-Flughafen“, der den Dialog zwischen
Bildungs- und Beschäftigungssystemen fördert. Ziel
der Messe ist es, einen frühzeitigen Berufsorientierungsprozess bei den Schülern in Gang zu setzen.
80 engagierte Ausbildungsbetriebe, aber auch Schulen
und Hochschulen präsentierten den circa 10 000 Besuchern auf der „Berufsfit 2009“ mehr als 280 schulische und berufliche Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten.
Investition in die Zukunft
Um Schülerinnen für sogenannte Männerberufe
am Flughafen zu sensibilisieren, bot die Flughafen
München GmbH im April 2009 rund 20 Mädchen die
Chance, die Arbeitswelt am Flughafen hautnah zu
erleben. Der Girls’ Day ist somit eine hervorragende
Gelegenheit für Mädchen, Einblicke auch und gerade
in typische Männerberufe – wie etwa den eines
Mechatronikers oder einer Fachkraft für Schutz und
Sicherheit – zu gewinnen und gleichzeitig wichtige
Kontakte herzustellen.
Das Projekt „Jugend denkt Zukunft“ und die Wett­
bewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimen­
tieren“ sollen Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen anregen, über Zukunft und
Inno­vationen nachzudenken. Eigenverantwortlich
simulieren sie mit den mitwirkenden Unternehmen
einen exemplarischen Innovationsprozess oder
stellen persönliche Forschungsprojekte und Erfin­
dungen einer fachkundigen Jury, aber auch der breiten
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Öffentlichkeit vor. Die Flughafen München GmbH ist
bereits zum achten Mal Gastgeber des Regionalentscheids „Jugend forscht“ und unterstützt zum dritten
Mal das Projekt „Jugend denkt Zukunft“, mit denen
insbesondere Nachwuchskräfte in technischen und
naturwissenschaftlichen Bereichen gefördert werden
sollen.
Beitrag zur Bildung, Wissenschaft und Forschung
Um die regionale Vernetzung von Schulen und Unternehmen / Handwerksbetrieben zu fördern, engagiert
sich die Flughafen München GmbH seit 1997 im
­Arbeitskreis „SCHULEWIRTSCHAFT Freising-ErdingFlughafen“, einem Gremium, in dem Vertreter aus
Schulen, Unternehmen / Handwerksbetrieben und
weiterer wichtiger regionaler Akteure der Berufsbildung ehrenamtlich zusammenarbeiten. Das Gremium
­präsentierte sich im März 2009 den Landräten und
Bürgermeistern der Regionen Erding und Freising,
um die öffentliche Wahrnehmung des Gremiums zu
stärken.
Zusätzlich hat die FMG 2009 im Beisein von Dr. ­Marcel
Huber, Staatssekretär im Kultusministerium, mit acht
Gymnasien der beiden Nachbarlandkreise ein Netzwerk („P(rojekt)-Seminare-Netzwerk“) gegründet,
um Schulen bei der Umsetzung der reformierten
Oberstufe zu unterstützen. Sie koordiniert die schulischen und betrieblichen Aktivitäten rund um das
P-Seminar und steht als zentraler Ansprechpartner
für alle Beteiligten zur Verfügung. Ab dem Schuljahr
Ausbildung
Erster Abschlussjahrgang des dualen Studiengangs
Bachelor of Arts Luftverkehrsmanagement
61
Mit Beginn des Ausbildungsjahres 2006 führte die
Flughafen München GmbH in Zusammenarbeit
mit weiteren Dienstleistungsunternehmen der
Luftverkehrsbranche den kooperativen Studiengang
„Bachelor of Arts Luftverkehrsmanagement /Aviation
Management (FH)“ an der Fachhochschule Frankfurt
am Main ein. Nach dreijähriger Ausbildung wurde
im August 2009 der erste erfolgreiche Jahrgang
des dualen Studiums bei der Flughafen München
GmbH verabschiedet. In sechs Theorie- und Praxissemestern qualifizierten sich die fünf Studierenden
für eine Managementtätigkeit in Unternehmen der
Luftverkehrsbranche sowie in allgemeinen Wirtschaftsunternehmen.
2009 / 2010 werden Schülergruppen zusammen mit
FMG-Fachabteilungen oder auch anderen Firmen
am Campus ­sogenannte P-Seminare mit jeweils
15 Teilnehmern durchführen. Nach einer Projektmanagement-Schulung vor Ort werden die Schülerinnen und Schüler neben der inhaltlichen Arbeit auch
Fähigkeiten einüben können, die sie später in Studium und Beruf gebrauchen können. Der Flughafen
ist somit nicht nur eine der wichtigsten Anlaufstellen
für Berufsanfänger aus der Region, vielmehr stärkt
er als Koordinator auch seine Rolle als innovativer und
zuverlässiger Partner von Schulen und Betrieben in
der Flughafenregion.
Der Flughafenkonzern
ist ein zuverlässiger
Partner von Schulen und
Betrieben in der Region
Weiterbildung und Personalentwicklung
62
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Weiterbildung und Personalentwicklung
Die Anforderungen an die Arbeitswelt verändern sich ständig.
Deshalb sind alle Mitarbeiter und das ganze Unternehmen ge­
fordert, sich laufend weiterzuentwickeln und lernfähig zu bleiben.
Wir fördern die Weiterbildung aller Mitarbeiter am Flug­hafen –
auch auf internationaler Ebene – und setzen außerdem Impulse
im Führungskräfte-Management.
Evaluation und indivi­
duelle Führungskräfteentwicklung
Weiterbildung und Weiterentwicklung
Für einen internationalen Verkehrsflughafen ist eine
Aus- und Weiterbildung von Auszubildenden, Mitarbeitern und Führungskräften im Ausland ebenso
wichtig wie die individuelle Weiterbildung im Rahmen
von Seminaren oder Schulungen. Das europäische
Bildungs- und Kulturprogramm „Leonardo da Vinci“
ermöglicht Auszubildenden und Mitarbeitern einen
Auslandsaufenthalt an europäischen Partnerflug­
häfen. Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse erweiterten
20 Auszubildende an den Partnerairports in Wien,
Athen, Lissabon sowie auf Malta. 2009 konnten auch
Mitarbeiter der Bereiche Terminal- und Passagierdienste, Masterplanung, Umweltmanagement und
Technik am Flughafen Rom wertvolle Erfahrungen
austauschen. Im Gegenzug erhielten Kollegen unserer Partnerflug­häfen Rom und Athen einen Einblick in
die Arbeitsbereiche des Münchner Flughafens. Die
Kooperationen mit den Schwesterflughäfen Nagoya
(Japan) und Denver (USA) ermöglichen Führungskräften, im Rahmen von Workshops und Austauschprogrammen neue Anregungen zu erhalten sowie ihre
interkulturelle und soziale Kompetenz zu stärken.
Führungskräfte-Management
Einen Schwerpunkt der FMG-Personalentwicklung
bildeten im Jahr 2009 die gezielte Evaluation und die
intensive Beratung der Führungskräfte im Hinblick
auf ihr Managementpotenzial. Die Ergebnisse dieser
systematischen Analyse und Bewertung, mit der
dieser Personenkreis bei seiner täglichen Arbeit
möglichst effektiv unterstützt werden soll, stellen die
Basis für die weitere Führungskräfteentwicklung im
Jahr 2010 dar.
Auch für die Führungskräfte der FMG-Töchter wurden
Workshops und Teamtrainings organisiert. Darüber
hinaus fanden hinsichtlich der Nachbesetzung von
Führungspositionen im gesamten FMG-Konzern
zahlreiche Assessment-Center statt.
Vorwiegend für Führungskräfte der dritten Ebene
wurde 2009 mit einem Führungskräfteforum erstmals
eine neue Plattform angeboten, die dem gegenseiti­
gen Austausch dient und in deren Rahmen auch
aktuelle Themen der Führungskräfteentwicklung aus
dem Arbeitsalltag aufgegriffen werden. Das Forum
wird von einem Vertreter der Personalentwicklung
moderiert.
Führen mit Zielen
Jeder Geschäfts-, Konzern- und Servicebereich innerhalb der FMG definiert seine jeweiligen Ziele in einer
Balanced Scorecard (BSC), mit der die Zielerreichung
anhand von Kennzahlen jährlich gemessen wird.
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Weiterbildung und Personalentwicklung
63
Munich Airport Academy:
Weiterbildung in vielen
Bereichen
Für die Mitarbeiter ist eine gezielte Förderung über alle
Hierarchieebenen hinweg festgelegt. Ebenso ­regelt
die BSC, dass nicht nur für Führungskräfte, sondern
auch für alle Mitarbeiter jährliche Zielvereinbarungen
und Leistungsbeurteilungen stattfinden. Das leistungsorientierte Vergütungssystem (LoVe) sorgt für
eine angemessene Vergütung gemäß Kompetenz
und Leistung bei den Führungskräften der ­ersten und
zweiten Ebene. Für die Mitarbeiter ohne Leitungsfunktion gilt die 2007 eingeführte leistungsorientierte
Bezahlung (LOB).
Leistungsportfolio Munich Airport Academy
Die „Munich Airport Academy“ hat die Aufgabe, die
fachliche Weiterbildung aller Mitarbeiter sicherzustellen. Das Spektrum reicht dabei von fachspezifischen Seminaren der Luftfahrtbranche bis hin zu
­allgemeinen Lehrgängen und Kursen wie für IT-Kenntnisse, Fremdsprachen und Persönlichkeitsentwicklung. Im Jahr 2009 wurden 3 258 ­Seminare und
Workshops mit insgesamt 3 026 Seminartagen und
23 354 Seminarteilnehmern durch­geführt.
Aviation Training
Der Sektor Aviation Training qualifiziert vor allem die
Mitarbeiter aus den Bereichen Aviation und Ground
Handling, um den operativen Betrieb des Flughafens­
auf einem hohen Niveau sicherzustellen. Nicht zuletzt
die sehr guten Bewertungen im Rahmen der jährlichen
Skytrax-Studien bestätigen den Erfolg der durchgeführten Schulungsmaßnahmen.
Security Training
Impulsgeber im Bereich Security Training ist die im
Jahr 2008 in Kraft getretene Luftsicherheitsschulungsverordnung. Hiernach müssen alle Mitarbeiter mit
Zutritt zum Sicherheitsbereich in einem Fünfjahresturnus eine theoretische und praktische Schulung absolvieren. Ziel ist es, die Sensibilisierung der Mitarbeiter
für die Belange der Sicherheit am Flughafen zu erhöhen. Neben den Basisschulungen für Luftsicherheitskontrollkräfte sowie für Sicherheitspersonal werden
jährlich Refresher-Schulungen durchgeführt, die
das hohe Sicherheitsniveau noch weiter optimieren
sollen. Im Jahr 2009 haben circa 7 000 Personen die
Möglich­keit einer Onlineschulung genutzt, weitere
5 000 Mitarbeiter besuchten das Sicherheitsseminar
in der Airport Academy.
Computer Based Trainings
Veränderte Märkte und Kundenanforderungen machen eine kontinuierliche Weiterentwicklung und
Qualifizierung der Mitarbeiter unabdingbar. Grundlage hierfür sind das jährlich neu aufgelegte Weiterbildungsprogramm sowie die bereichsbezogenen und
damit maßgeschneiderten Bildungsaktivitäten. Eine
Inno­vation stellt das im Jahr 2009 eingeführte WalkIn-­
Konzept zur bedarfsorientierten Ausbildung im MSOffice-Bereich dar. Das Konzept ermöglicht ein zeitlich
und inhaltlich selbst gesteuertes Lernen in Form
­eines Computer Based Trainings, aber auch eine in­
dividuelle Unterstützung durch den anwesenden
WalkIn-­Mentor.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
64
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Beste Bedingungen für ein gesundes Arbeitsklima und hohe
­Arbeitssicherheit zu schaffen, ist unsere Pflicht. Wir haben ein
­aktives Gesundheitsmanagement etabliert, bieten zahlreiche
­Fitnessmöglichkeiten an und führen gezielte Präventionsprogramme durch. Unser vorbildliches Engagement in diesem
­Bereich wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Auszeichnung für das
betriebliche Gesundheitsmanagement der
FMG
Arbeitssicherheit von zentraler Bedeutung
Arbeitssicherheit ist nicht nur notwendige Voraus­
setzung für sichere Arbeitsplätze, sondern fester
­Bestandteil der Unternehmenskultur. Ziel ist es,
­körperliche Unversehrtheit und den Schutz der
­Gesundheit zu gewährleisten und dadurch auch
die ­direkten und indirekten ­Kosten zu reduzieren.
Die Flughafen München GmbH betreibt konsequent
­ inen präventiven Arbeitsschutz und unternimmt
e
größte Anstrengungen, um Unfälle und berufsbedingte Erkrankungen zu vermeiden. So findet zusätzlich zu den gesetzlich geregelten, vierteljährlich anberaumten Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses,
an denen alle Sicherheitsbeauftragten teilnehmen,
ein freiwilliges monatliches Treffen in einem Gesundheitszirkel statt. Hier werden aktuelle Gesundheitsthemen, die alle Mitarbeiter betreffen, mit dem
­Arbeitsschutz, dem Betriebsrat und dem Medizinischen Dienst ­diskutiert. Ferner werden, soweit
­gesetzlich vorgeschrieben, Pflichtschulungen zum
Thema Arbeitssicherheit in den einzelnen Unter­
nehmensbereichen durchgeführt. Im Jahr 2009 wurden 191 meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle
mit ­insgesamt 3 725 Ausfalltagen gezählt. Tödliche
­Arbeitsunfälle waren seit 2002 nicht zu verzeichnen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Seit 2004 betreibt die Flughafen München GmbH ein
betriebliches Gesundheitsmanagement mit dem Ziel,
die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter
zu erhalten und zu fördern. Inhalte sind die klassischen
Themenfelder wie Arbeits- und Gesundheitsschutz,
gesundheitsorientierte Führung, Sucht- und Sozialberatung sowie Gesundheitsförderung.
Komplexe und auch in der FMG aktuelle Themen, wie
Sucht, Mobbing, Depression und Burn-out, werden
durch das betriebliche Gesundheitsmanagement
enttabuisiert und zugleich thematisiert, indem mit
Spezialisten präventiv nach gemeinsamen Lösungen
und ganzheitlichen Ansätzen gesucht wird.
Auszeichnung für hohe Qualität
Das betriebliche Gesundheitsmanagement wurde
im Jahr 2008 vom Bayerischen Staatsministerium
für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
mit dem Zertifikat „Ganzheitliches betriebliches
Gesund­heitsmanagement“ in der Qualitätsstufe
Gold ausgezeichnet. Zudem darf sich die Flughafen
München GmbH mit dem Titel „Bayerns fittestes
Unternehmen“ schmücken.
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
65
Im Dezember 2009 überreichte der Staatssekretär
im Bayerischen Sozialministerium, Markus Sackmann, den „TOP Gesundheitsmanagement Award
2009“ an den Vorsitzenden der Geschäftsführung
der FMG, Dr. Michael Kerkloh. ­Ausgelobt wurde der
Preis von dem Beratungsunternehmen TG LifeConcept
GmbH mit Unterstützung des Bayerischen Sozialministeriums und der Techniker Krankenkasse. Anhand
verschiedener Kriterien hatte die Jury bewertet, in
welchem Maße und in welcher Qualität sich Unternehmen für die Gesundheit, das Leistungspotenzial
und die Motivation ihrer Mitarbeiter einsetzen.
Der Mensch im Mittelpunkt
Im Dezember 2008 verständigten sich Arbeitgeber
und Betriebsrat auf das gemeinsame Projekt „Mensch
im Mittelpunkt“, in das über 150 Beschäftigte aus
allen Bereichen der FMG eingebunden sind. Das auf
eineinhalb Jahre angelegte Projekt verfolgt das Ziel,
nach den Ursachen für den überdurchschnittlichen
Anstieg des Krankenstandes in einem Teilbereich des
Unternehmens zu forschen und daraus geeignete
Maßnahmen, Analysemöglichkeiten und Kennzahlen
abzuleiten und zu entwickeln, die konzernweit ein­
gesetzt werden können. Auf diese Weise soll die
Leistungsfähigkeit des betrieblichen Gesundheits­
managements weiter verbessert werden.
Durch eine systematische, strukturierte und spezi­
fische Analyse der Arbeitsbedingungen und Arbeitsplätze auf Grundlage von neuen Qualitätsstandards
und Kennzahlen sollen standardisierte Basisprozesse
entwickelt werden, um Problemfelder der Arbeit
positiv zu verändern und damit Belastungen für die
Beschäftigten zu reduzieren. Da diese Basisprozesse
in der Praxis einer permanenten Prüfung unterliegen,
ist gewährleistet, dass sie laufend weiterentwickelt
und optimiert werden und dadurch die Arbeitszufriedenheit nachhaltig verbessert werden kann.
„Mensch im Mittelpunkt“ ist eines der größten Projekte im Rahmen eines betrieblichen Gesundheits­
managements in Deutschland.
München
Windhuk
Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen, Deutschland Der Eibsee, der gegen Ende
der letzten Eiszeit entstand, liegt auf fast 1 000 Meter Höhe. Aufgrund seiner
hohen Wasserqualität ist der See ein Rückzugsort für die in Deutschland so
gut wie ausgestorbenen Edelkrebse.
Verantwortung Die Lebensqualität unserer Gesellschaft zu sichern, ist das Anliegen jeder nachhaltigen Unternehmung. Wir leisten unseren Beitrag
für die effiziente Anbindung des Wirtschaftsraumes
Bayern an das internationale Luftverkehrsnetz.
Gesellschaftliche Verantwortung
und regionaler Dialog
68
Ökonomische Wirkungen
Dialog mit den Anspruchsgruppen
Zusammenarbeit mit der Region
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Ökonomische Wirkungen
Ökonomische Wirkungen
69
Der Flughafen München setzt stets neue Wachstumsimpulse.
Als Wirtschaftsmotor Bayerns und einer der größten Arbeitgeber
der ­Region bieten wir ein großes Spektrum zukunftsorientierter
­Arbeitsplätze, die nicht ins Ausland verlagert werden können.
Wir sind Multiplikator für Wertschöpfung und Beschäftigung vor
Ort – mit ausgezeichneten Perspektiven.
Dauerhafte Standortsicherung
Die Passagiere bewerten den Flughafen München
regelmäßig mit Bestnoten. Die Attraktivität und die
immer wieder unter Beweis gestellte Leistungsfähigkeit des Münchner Flughafens sind wichtige Erfolgsfaktoren. Zugute kommt dem Airport seine zentrale
geografische Lage mitten im Herzen Europas, die
durch die Erweiterung der Europäischen Union noch
größere Bedeutung erlangt hat.
Der Freistaat Bayern gehört zu den Erfolgsregionen
Europas. Für eine in starkem Maße vom Export abhängige Volkswirtschaft ist der internationale Luft­
verkehr von herausragender Bedeutung.
Der Flughafen – ein wichtiger Standortfaktor
Ökonomische Wirkungen
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
70
Beste Luftverkehrsverbindungen in alle Welt und
eine hohe Anbindungsqualität sichern die Wirtschaftskraft und fördern die langfristige Wirtschaftsentwicklung des Landes. Der Ausbau des Flughafens dient
letztlich der dauerhaften Standort­sicherung, denn ein
erfolgreicher Wirtschafts­standort ist auf ­einen leistungsstarken Flughafen ange­wiesen.
Ökonomische Wirkungen
Die ökonomischen Wirkungen des Flughafens München sind vielschichtig. Grundsätzlich wird zwischen
den Effekten durch die Leistungs- bzw. Angebotserstellung des Luftverkehrs einerseits und den Effekten
aufgrund dessen Nutzung durch Unternehmen und
Haushalte andererseits unterschieden.
Schematische Darstellung der regionalen Beschäftigungseffekte
Wirtschaftsfaktor
Standortfaktor
Effekte durch den Betrieb des Flughafens
Effekte durch die Nutzung des Luftverkehrs („katalytische Effekte“)
Arbeitsplätze direkt
am Flughafen
Beschäftigungseffekte durch
Ansiedlungs- und Investitionsvorhaben
Der Flughafen München – Beschäftigungsmotor der Region
Innerhalb des Flughafengeländes
Regionaler Beschäftigungsmultiplikator 1,1
Indirekte
Beschäftigung
Induzierte
Beschäftigung
durch den Bezug
von Vorleistungen
aus der Region
durch Ausgaben
in der Region der
direkt und indirekt
Beschäftigten
Außerhalb des Flughafengeländes
Beschäftigungseffekte im Tourismussektor
Weitere Beschäftigungseffekte
Außerhalb des Flughafengeländes
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Ökonomische Wirkungen
71
> Effekte durch den Betrieb des Flughafens
Die direkten Auswirkungen umfassen Produktion,
Sach- und Personalaus­gaben, Investitionen sowie
Einkommen und Arbeitsplätze, die durch den Betrieb
des Flughafens generiert werden. Die durch Auftragsvergaben der Betriebe am Flughafen bei Unternehmen außerhalb des Flughafengeländes hervorgerufenen Effekte wie Wertschöpfung, Beschäftigung und
Einkommen zählen zu den indirekten Effekten. Die
durch den Konsum der Flughafenbeschäftigten und
­indirekt Beschäftigten ausgelöste Wertschöpfung,
Beschäftigung und das Einkommen bezeichnet man
als induzierte Effekte.
durch die Flughafen München GmbH (ohne Tochter­
unternehmen) wurden im Jahr 2009 Ausgaben in den
beiden Landkreisen Erding und Freising in Höhe von
34,5 Millionen Euro getätigt 3).
>> Gehaltszahlungen der Arbeitsstätten am Flughafen
München 2009 wurden von sämtlichen Arbeitgebern
am Flug­hafen München insgesamt rund 1,096 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern ausbezahlt. Über
740 Millionen Euro flossen an die im Flughafenumland wohnenden Beschäftigten.
Das über alle 29 560 Flughafenmitarbeiter – einschließlich der Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten –
>> Ausgaben der Unternehmen am Flughafen München gerechnete Gehalt ist deutlich gestiegen. 37 089 Euro
Im Jahr 2005 wurden durch alle am Flughafen Münverdient ein Mitarbeiter durchschnittlich im Jahr. Damit
chen ansässigen Arbeitsstätten geschätzte 3,6 Milliar­ erhöhte sich das Jahresgehalt von 2006 bis 2009 um
den Euro für den Zukauf von Produkten und Dienstleis- rund 16 Prozent bzw. um 5 Prozent pro Jahr. So liegt
tungen (Vorleistungen) und Investitionen ausgegeben 1).
Rund zwei Drittel dieser Summe fließen an UnternehErnst Basler + Partner / BulwienGesa AG (2007), PFV-Gutachten, S. 54 – 58
72 Gemeinden um den Flughafen inklusive der Stadt München
men außerhalb des Flughafengeländes, ­davon jährlich
FMG-Einkauf, Stand: Mai 2010
2)
FMG- Arbeitsstättenerhebung 2009
1,4 Milliarden Euro in das Flughafen­umland . Allein
1)
2)
3)
4)
Hochgerechnete Lohn-/Gehaltssumme am Campus 4)
Bruttolöhne und -gehälter/Jahr am Campus 4)
in Mio. €
in €
1096
1 200
876
900
600
634
+ 24,5 %
699
+ 25,1%
+ 25,3 %
40 000
30 000
30 965
31 979
+ 6,6 %
- 1,5 %
+ 3,3 %
2000
2003
2006
+ 16,0%
+ 10,3 %
20 000
300
10 000
0
0
2000
37 089
31 435
2003
2006
2009
2009
Die Region profitiert
von den Unternehmen
am Flughafen
Ökonomische Wirkungen
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
72
der Durchschnittslohn aller am Campus Beschäftigten – unter Einbeziehung der Teilzeitkräfte und
geringfügig Beschäftigten – gut 10 000 Euro über
dem durchschnittlichen Verdienst, den das Statistische Bundesamt für den Wirtschaftszweig „Verkehr
und Lagerei“ (WZ 2008) für das Jahr 2009 erhoben
hat, und sogar noch über dem durchschnittlichen
Verdienst desselben Wirtschaftszweigs auf der Basis
von Vollzeitstellen (35 071 Euro). Ausschlaggebend
für den starken Anstieg des Durchschnittsgehaltes
dürfte unter anderem der überproportionale Zuwachs
bei bestimmten, hoch qualifizierten Berufsgruppen
wie etwa den Cockpit­besatzungen sein 1).
Ebenfalls bedeutsam sind die Auswirkungen, die sich
für die öffentlichen Haushalte ergeben. Die allein von
der Flughafen München GmbH als einem von rund
550 Unternehmen am Standort im Jahr 2009 abgeführte Lohnsteuersumme beträgt gut 29 Millionen
Euro. Damit wird die wirtschaftliche Bedeutung des
Flug­hafens erneut unterstrichen.
Arbeitsplätze am Air­port
generieren weitere Ar­
beits­plätze in der Region
und darüber hinaus
>> Beschäftigungsmultiplikator Der regionale Beschäftigungsmultiplikator für das Flughafenumland
beträgt 1,1, das heißt: Aus den knapp 30 000
(direkten) ­Arbeitsplätzen am Flughafen resultieren
somit bereits heute über 30 000 weitere (indirekte
und induzierte) Arbeitsplätze im Flughafenumland.
Werden die Effekte über das Flughafenumland hinaus
betrachtet, so beträgt der nationale Beschäftigungsmultiplikator des Flughafens München sogar 1,8 2).
> Effekte durch Nutzung des Luftverkehrs
Die volks- und regionalwirtschaftlichen Effekte, welche
durch die Nutzung von großen Verkehrsinfrastrukturen entstehen, werden als katalytische Effekte
bezeichnet. Der Flughafen München wirkt dabei als
„Katalysator“ zum Anschieben und Beschleunigen
von Entwicklungsprozessen. Häufig wird vereinfacht
von Standorteffekten gesprochen.
Die Nutzung der durch den Flughafen München
be­reitgestellten Luftverkehrsanbindungen führt
beispiels­weise zur Reduktion von Reisezeit und
-kosten, ermöglicht den Zugang zu ­globalen Arbeitsmärkten sowie zu neuen Beschaffungs- und Absatzmärkten. Die Luftverkehrsanbindung bewirkt in der
Region München eine Steigerung des Produktivitäts-,
Investitions-, Beschäftigungs- und Innovations­
niveaus 3).
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Ökonomische Wirkungen
73
Im Folgenden werden zwei bedeutsame katalytische
Effekte mit ihren Beschäftigungswirkungen exemplarisch dargestellt:
>> Unternehmerische Ansiedlungseffekte Eine erst-
klassige Luftverkehrsanbindung ist für ­international
tätige Unternehmen ein sehr wichtiger Faktor bei
ihrer Standortwahl. Nach einer Studie des ­European
Center for Aviation Development (ECAD) 3) ist die
Anbindung an den Luftverkehr der viertwichtigste
Standortfaktor für Unternehmen bei ihrer Ansiedlung
in der Region München. Mehr als die Hälfte dieser
Firmen hätten bei einer unzureichenden Luftverkehrsanbindung einen anderen Standort im In- oder Ausland gewählt. Allein durch die in der Region München
angesiedelten international tätigen Unternehmen
werden über 246 000 Arbeitsplätze gesichert 3).
>> Wertschöpfung durch Tourismus Einer Studie der
ECAD GmbH zufolge betrugen die Ausgaben der
mit dem Flugzeug in die Region München gereisten
ausländischen Übernachtungsgäste im Jahr 2007
rund 1,8 Milliarden Euro. Die Ausgaben generierten
in der Region München eine Wertschöpfung von
978 Millionen Euro und sicherten somit über 44 000
Arbeitsplätze 3).
Beitrag zum Beschäftigungsniveau
Mit seinem reichhaltigen Spektrum an ortsgebundenen
Beschäftigungsmöglichkeiten leistet der Flughafen
München einen wichtigen Beitrag für den Arbeitsmarkt
in der Region. Seit vielen Jahren weist der Arbeitsagenturbezirk Freising, der auch den Landkreis Erding
umfasst, eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten
Deutschlands auf. Sie lag 2009 im Jahresdurchschnitt
bei 3,1 Prozent, was beinahe einer Vollbeschäftigung
entspricht. Zahlreiche Unternehmen haben sich im
Flughafenumland angesiedelt und sorgen für Wachstum und Wohlstand in der Region. Ein Teil dieser Firmen
steht auch in intensiver Geschäftsbeziehung zum
Flughafen.
1)
2)
3)
FMG-Arbeitsstättenerhebung 2009
Ernst Basler + Partner / BulwienGesa AG (2007), PFV-Gutachten, S. 56 ff
Katalytische volks- und regionalwirtschaftliche Effekte des Flughafens München, ECAD GmbH (European Center for Aviation Development), Darmstadt,
2008
Seit vielen Jahren
nahezu Vollbeschäfti­gung in der Region
Dialog mit den Anspruchsgruppen
74
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Dialog mit den Anspruchsgruppen
Die Interessen unserer Kunden, Geschäftspartner und der Region
sind vielfältiger Natur. Der offene, vertrauensvolle Austausch
mit ­allen Anspruchsgruppen schafft die Basis dafür, dass ihre berechtigten Interessen­bei unseren Entscheidungen berücksichtigt
werden können. Unser Dialog ist dabei stets geprägt von gegen­
seitiger Wertschätzung und Offenheit.
Der Flughafenkonzern
und seine Anspruchsgruppen
Partnerschaftlicher Dialog
Mit den wichtigsten Anspruchsgruppen stehen Vertre­
ter der Flughafen München GmbH aktiv und regelmäßig im Dialog. So werden beispielsweise laufend
Befragungen von Passagieren und Mitarbeitern durch­
geführt. Die Flughafen München GmbH verbindet
mit den Airlines und Geschäftspartnern ein faires und
vertrauensvolles Verhältnis. Das Regionalbüro steht
darüber hinaus mit den Gemeinden, politischen
Entscheidungsträgern und Bürgern der Region im
kontinuierlichen Dialog. Durch die Mitgliedschaft
in Verbänden und Interessenvertretungen steht
die Flughafen München GmbH in einem regelmäßigen gesellschaftspolitischen Gedankenaustausch.
Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie die
Diskussion verschiedenster Fachthemen erfolgt in
Zentrale Anspruchsgruppen
Medien
Passagiere und
Besucher
Airlines und
Luftverkehrsbranche
Ministerien und
Behörden
Flughafen München
Mitarbeiter
Politik und
Verbände
Region
Geschäftspartner
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Dialog mit den Anspruchsgruppen
75
enger Abstimmung mit den zuständigen Ministerien
und Behörden. Ein weiteres Beispiel für den engen
Kontakt mit Anspruchsgruppen ist die Tätigkeit der
FMG-Unternehmenskommunikation, die den offenen
Dialog mit den unterschiedlichsten Medien pflegt.
Im Jahr 2008 wurde eine umfassende Analyse der
Anspruchsgruppen durchgeführt. Sie erfolgte im
Wesentlichen durch systematisierte Interviews mit
den unternehmensinternen Ansprechpartnern der
jeweiligen Dialoggruppe. Die Ergebnisse der Analyse
gelten auch im diesjährigen Bericht als Grundlage für
die Auswahl der Anspruchsgruppen.
Im Folgenden werden die verschiedenen Dialogarten
mit den jeweiligen Anspruchsgruppen vorgestellt. Für jeden Dialogpartner wird der Ansatz für die Einbeziehung
anhand eines ausgewählten Beispiels näher erläutert.
Offener Dialog mit
den unterschiedlichen
Anspruchsgruppen
Dialog mit den Anspruchsgruppen
76
Zentrales Beschwerdemanagement
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Passagiere und Besucher
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Fluggastbefragung durch die Flughafen München GmbH, Skytrax, ASQ etc.
regelmäßig
Beschwerdemanagement durch Rückmeldung über Feedback-Formulare
permanent
Flughafenzeitung „MUC Life“, Broschüren und Flyer
regelmäßig
Passagierbetreuung mittels Call-Center, Infoschalter, Terminaldienst etc.
permanent
Informationszentrum im Besucherpark
permanent
Onlineportal für Passagiere und Besucher
permanent
Ein zentrales Beschwerdemanagement der FMG stellt
sicher, dass Anregungen und/oder Beschwerden von
Passagieren und Besuchern aufgegriffen und bearbeitet werden sowie gegebenenfalls Abhilfe geschaffen
wird. Im Berichtszeitraum 2009 wurden insgesamt
999 Beschwerden bearbeitet. Sie bezogen sich vor
allem auf die Themengebiete Gepäck, Wartezeiten,
Airline-Angelegenheiten und Personenkontrollen.
Insgesamt gingen die Beschwerden im Vergleich zum
Vorjahr um 26 Prozent zurück.
Die unten stehende Grafik enthält die absoluten
Zahlen der Beschwerden – sortiert nach Anlässen –
sowie deren prozentuale Veränderung im Jahr 2009.
Der deutlichste Rückgang bei den Beschwerden ist
mit rund 44 Prozent in der Hauptkategorie „Sanitäre
Anlagen“ zu verzeichnen. Kürzere Reinigungsintervalle und Umbaumaßnahmen im Terminal 1 führten
zu einer größeren Zufriedenheit.
Beschwerden 2009
Anzahl der Nennung des Themas
240
212
- 36,9 %
180
168
- 37,1 %
147
- 15,5 %
122
- 21,3 %
120
79
75
70
+ 11,2 %
+ 2,7 %
- 18,6 %
60
50
44
44
40
40
- 44,4 %
- 12,0 %
- 12,0 %
- 13,2 %
+ 17,7 %
0
Gepäck
Wartezeiten
Airline- Personen- Weg- Fehlende Pkw/
Angele- kontrolle weisung EinrichMietgenheiten
tungen wagen
Sanitäre Raucher- Gastro- Öffentl. EinzelAnlagen
probnomie Verkehrs- handel
lematik
mittel
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Dialog mit den Anspruchsgruppen
77
Auch beim Themenkomplex „Personenkontrolle“
gingen die Beschwerden um 21,3 Prozent deutlich
zurück. In dessen Teilbereich „Zu strenge Kontrollen
(EU-Bestimmungen)“ wurde gar ein Rückgang von
54 Prozent gemeldet, weil die Passagiere mittlerweile
mit den Kontrollvorschriften (Flüssigkeitsverordnung)
vertraut sind.
Eine Zunahme von Beschwerden gab es bei den
Themen „Fehlende Einrichtungen“, wo die Passagiere
etwa auf das fehlende Internetangebot hinwiesen,
und „Wegweisung“, wo die Zufahrtsmöglichkeit mit
dem Pkw und die Wegweisung zum Check-in bemängelt wurden.
Der Punkt „Einzelhandel“ verzeichnete eine Zunahme
von 17,7 Prozent. Nach Angaben der Besucher bzw.
Passa­giere könnten hier zusätzliche Geschäfte im
Warte­bereich des Terminals 1 bzw. generell längere
Öffnungszeiten und erweiterte Möglichkeiten für das
„Gratis-Parken“ Abhilfe schaffen.
999 Beschwerden
und Anregungen im
Jahr 2009
Dialog mit den Anspruchsgruppen
78
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Airlines und Luftverkehrsbranche
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Airport Operation Committee (AOC): Treffen der für den operativen Betrieb verantwortlichen Vertreter
von Flughafen und Luftverkehrs­gesellschaften: Diskussion von aktuellen Problemen und Entwicklung
­gemeinsamer Lösungen zur Optimierung der Zusammenarbeit
1 x monatlich
User Committee/Nutzerausschuss: Gremium bestehend aus Vertretern von Luftverkehrsgesellschaften,
Flughafen, Behörden und Abfertigungsunternehmen: Beratung über rechtliche und wirtschaftliche
­Aspekte des Flughafenbetriebs
3 – 4 x jährlich
Koordinierungsausschuss: Treffen der Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, des Flughafens München, der Deutschen Flugsicherung, des Flughafenkoordinators, der Luftverkehrsgesellschaften und deren Verbänden (Festlegung von Eckwerten für Starts und Landungen
­unter ­Einbeziehung der Länderbehörden)
2 x jährlich
BARIG Steering Committee MUC: Treffen von Vertretern der Luftverkehrsgesellschaften im „Board of
­ irline Representatives in Germany“ (BARIG)
A
4 x jährlich
MUC Exchange: Plattform für alle nach München fliegenden Airlines zur Abstimmung der jeweiligen
Flugpläne
1 x jährlich
Messen: Auftritte auf verschiedenen regionalen und überregionalen Messen im In- und Ausland
Treffen mit Vertretern
von Luftverkehrsgesellschaften
Die in Deutschland operierenden Luftverkehrsgesellschaften haben sich im Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) organisiert. Zusammen mit
den Vertretern des Flughafens wird dort mit Blick auf
regelmäßig
die wirtschaftliche Komponente über nachhaltiges
Handeln beraten, unter anderem darüber, wie eine
Balance zwischen Kapazitätsnachfrage und -angebot
hergestellt werden kann.
Mitarbeiter
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Tagesaktuelle Kommunikation­im FMG-Intranet
permanent
Direkte Gespräche mit der Mitarbeitervertretung
regelmäßig
Arbeitsgruppen und Ausschüsse der Mitarbeitervertretung
regelmäßig
Betriebsversammlungen
4 x jährlich
Bereichstreffen: Dialog zwischen Geschäftsführung und allen Mitarbeitern der Bereiche
4 x jährlich
Informationsveranstaltungen der Geschäftsführung
Mitarbeiterzeitung „Flughafen Report“
Mitarbeiterbefragung
nach Bedarf
monatlich
alle 2 Jahre
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Dialog mit den Anspruchsgruppen
79
2009 fanden im Geschäftsbereich „Ground Handling“ mehrere Mitarbeiterveranstaltungen statt.
Diese Veranstaltungen dienten der Aufklärung der
Beschäftigten über die notwendige Sanierung, den
Sachstand der Sanierung und der Darstellung der
Rahmenbedingungen im Wettbewerb der Bodenverkehrsdienste. An den Veranstaltungen, die durch den
Arbeitgeber oder den Betriebsrat initiiert wurden,
konnten auch die zuständigen Gewerkschaften
teilnehmen. Die Beschäftigten hatten die Möglichkeit,
ihre Sorgen und Ängste offen anzusprechen und
die unterschiedlichen Sichtweisen von Arbeitgeber,
Betriebsrat und Gewerkschaft zur Notwendigkeit der
Sanierung, zu Entscheidungen des Aufsichtsrates, zur
Arbeitsplatzsicherheit oder zu betrieblichen Abläufen
zu hinterfragen. Dabei wurden die aktuelle Situation,
das weitere Vorgehen sowie wichtige Veränderungen
transparent kommuniziert. Die Führungskräfte führten regelmäßige Meetings mit ihren Mitarbeitern zu
allen relevanten betrieblichen Themen durch.
Intensiver Dialog mit den
Konzernmitarbeitern
Geschäftspartner
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Informationsveranstaltungen für Hersteller und Lieferanten, Mieter und Pächter sowie Dienstleister
Vollversammlung der Werbegemeinschaft der am Flughafen ansässigen Geschäfte und Läden
nach Bedarf
jährlich
Lieferantengespräche und Auditierung
regelmäßig
Onlineportal für Geschäftspartner
permanent
Seit 2004 führt die Flughafen München GmbH im
Rahmen des Lieferantenmanagements eine jährliche
Bewertung durch. Beurteilt werden über hundert Lieferanten nach den Kriterien Produkt- und Arbeitsqualität,
Liefertreue, Service und Preisentwicklung. Außerdem
wird überprüft, ob die Unternehmen nach Qualitätsund Umweltstandards zertifiziert sind. Hierbei werden
auch stichpunktartig Lieferantenaudits durchgeführt
und den Anbietern die Chance eröffnet, eventuell vor­
liegende Mängel zu beheben.
Erstmalig wurde 2009 an die bewerteten Lieferanten
ein Fragebogen zur „gesellschaftlichen Verantwortung“
verschickt, in dem Themen wie Herkunft der Produkte,
tarifliche Bezahlung der Mitarbeiter, Vorhandensein
von Betriebsrat und Arbeitsschutzbeauftragten
sowie die Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen
außerhalb der EU (Fragen unter anderem zu Mindestlohn, geregelten Arbeitszeiten, Verhinderung von
Kinderarbeit) abgefragt wurden. Die Auswertung der
Befragung, an der 58 Prozent der angeschriebenen
Unternehmen teilgenommen hatten, ergab eine hohe
Präsenz des Themas „gesellschaftliche Verantwortung“.
Lieferantenbewertung
zur „gesellschaftlichen
Verantwortung“
Dialog mit den Anspruchsgruppen
80
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Region
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Persönliche Gespräche mit kommunalen und politischen Vertretern der Flughafenregion
Im Rahmen des Regionalsponsorings hält die FMG Kontakt zu insgesamt mehr als 500 Partnern
(aus den Bereichen Sport, Bildung, Soziales, Kultur) in der Region.
permanent
Regionalmarketing: intensive Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus mit
den beiden Städten und Landkreisen Erding und Freising
permanent
Informationsveranstaltungen für Betriebe und Interessenvertreter (z.B. Kreishandwerkerschaft,
IHK, Gewerbeverbände) über Grundlagen und Rahmenbedingungen von Auftragsvergaben
nach Bedarf
Informationsbesuche kommunaler Gremien (Gemeinderat, Stadtrat, Kreistag) am Flughafen
nach Bedarf
Meinungsaustausch bzw. Podiumsdiskussionen mit Bürgerinitiativen, Verbänden und anderen
­gesellschaftlichen Gruppen
nach Bedarf
Nachbarschaftsbeirat: Informations- und Dialogforum, begleitet den Planungsprozess zum Ausbau
des Flughafens München. Entscheidungsgremium zur Verteilung der Mittel aus dem Umlandfonds.
Ein Arbeitsausschuss bereitet die Sitzungen entscheidungsreif vor.
nach Bedarf
Flughafenforum: Informations- und Kommunikationsplattform für Fragen der regionalwirtschaftlichen
und verkehrlichen Entwicklung im Flughafenumland. Unter Federführung des Wirtschaftsministeriums
wird mit den direkt angrenzenden Kommunen über aktuelle Fragestellungen diskutiert.
Zeitschrift für die Flughafenregion „M Dialog“
zu aktuellen Themen
und Anliegen
2 x jährlich
monatlich
Fluglärmkommission: Austausch zwischen Lokalpolitikern der betroffenen Region, DFS und Behörden
2 x jährlich
Beschwerdetelefon für Lärmfragen
permanent
Immissionsberichte (aktuelle Umweltinformationen zu Fluglärm, Luftschadstoffen etc.)
Persönliche Gespräche
nach Bedarf
Durch nichts zu ersetzen ist das persönliche Gespräch,
wenn es darum geht, sich laufend über die zentralen
Anliegen der Nachbarn zu informieren und zu wissen,
welche Probleme die Flughafenanrainer haben.
Der Beauftragte für die Flughafenregion traf sich
2009 mehr als 30-mal mit einzelnen Vertretern der
Kommunen zum persönlichen Gedankenaustausch.
Die Palette der Themen reichte dabei von der Orts­
monatlich
entwicklung über Fragen der Verkehrsanbindung bis
hin zur Unterstützung der FMG bei kommunalen oder
sozialen Projekten. Vertrauliche Gespräche über aktuelle Themen in der Region oder über kleine Irritationen im Umgang des Flughafens mit seinen Nachbarn
helfen, mögliche Probleme zu erkennen, bevor sie
wirklich zur Belastung für die Beziehung werden.
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Dialog mit den Anspruchsgruppen
81
Politik und Verbände
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Organisation und Durchführung parlamentarischer Abende in Brüssel und Berlin
Veröffentlichung von Politikbriefen
(Themen, Hintergründe, Positionen, richtet sich an Entscheider in der Politik)
nach Bedarf
2 x jährlich
Durchführung von Informationsbesuchen und Fachführungen
regelmäßig
Fachvorträge bei Konferenzen und Symposien
regelmäßig
Mitarbeit in den Gremien von Fachverbänden wie Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), Airports Council International (ACI) etc.
regelmäßig
Informationsgespräche und Führungen mit Verbandsvertretern, den Vertretern
­politischer Parteien, Kirchen und anderer gesellschaftlicher Gruppen
nach Bedarf
Im Dezember 2009 wurde gemeinsam mit der
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen
(ADV) ein parlamentarischer Abend in Berlin zum
Thema „Deutsche Flughäfen im Interessensfeld zwischen europäischer und nationaler Verkehrspolitik“
abgehalten. Hierbei wurden die Herausforderungen,
die die Flughäfen für die deutsche und europäische
Luftverkehrspolitik sehen, mit den anwesenden
Parlamentariern, Ministerien-, Behörden- und Branchenvertretern erörtert und diskutiert.
Die Flughafen München GmbH leistet keinerlei finanzielle Zuwendung an politische Parteien, Politiker und
damit verbundene Institutionen.
Nationale und europäische Luftverkehrspolitik
im Dialog
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Dialog mit den Anspruchsgruppen
82
Ministerien und Behörden
Luftverkehr für Deutschland: Mobilität sowie
Wachstum und Wohlstand sichern
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Fachgespräche und Expertenrunden
regelmäßig
Arbeitstreffen der Initiative „Luftverkehr für Deutschland“
regelmäßig
Mitgliedschaft in fachbezogenen Netzwerken, z. B. Umweltpakt Bayern
regelmäßig
Die Flughafen München GmbH, die Deutsche Lufthansa AG, die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
sowie die Fraport AG haben sich im Jahr 2003 zur
Initiative „Luftverkehr für Deutschland“ zusammen­
geschlossen. Als etablierte Dialogplattform steht
sie im engen Austausch mit Ministerien, Behörden
und Politik und beantwortet die vielfältigen Fragestellungen rund um den Luftverkehr. Das erklärte Ziel
ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrs­
standortes Deutschland zu stärken, um Mobilität zu
gewährleisten und um Wachstum, Wohlstand und
Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern sowie neue
Arbeitsplätze zu schaffen.
Die Initiative unterhält Arbeitsgruppen zu verschiedenen luftverkehrsrelevanten Themenfeldern.
Dort werden Handlungsempfehlungen in Form von
Argumentationshilfen, Stellungnahmen oder Positionspapieren erarbeitet, die anschließend der Politik
vorgelegt werden. Hierbei fließen Forschungsergebnisse von unabhängigen Instituten mit ein, die von
der Initiative zuvor in Auftrag gegeben worden sind.
Eine Arbeitsgruppe der Initiative „Luftverkehr für
Deutschland“ behandelt das Thema Intermodalität.
Zielsetzung dabei ist, durch eine intelligente Verknüpfung von Schienen- und Luftverkehr das Bedienungsund Serviceangebot im Sinne einer integrierten
Verkehrspolitik zu optimieren. Darüber hinaus wird
für den Flughafen München versucht, die zwingend
erforderliche Anbindung an das Schienenfernverkehrsnetz voranzutreiben.
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Dialog mit den Anspruchsgruppen
83
Medien
Dialogart und Medium
Häufigkeit
Pressekonferenzen und Pressegespräche
regelmäßig
Pressemitteilungen und Pressefotos
regelmäßig
Interviews und Hintergrundgespräche
regelmäßig
Pressestelle als kompetenter Ansprechpartner für die Medien
permanent
Onlineauftritt Presse
permanent
Zu den Hauptaufgaben der Pressearbeit zählt die alljährliche Jahrespressekonferenz, bei der die Medien
umfassend über die Ereignisse des vergangenen Jahres, aktuelle Luftverkehrs- und Finanzkennzahlen sowie
über geplante Projekte des Flughafens informiert werden. Eine eigene Pressekonferenz fand auch anlässlich
der Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichtes der Flughafen München GmbH statt.
Darüber hinaus werden regionale und überregionale
Medien regelmäßig mittels rund 80 Pressemitteilungen jährlich über aktuelle Geschehnisse informiert.
Ferner beantworten die Mitarbeiter der Pressestelle
sämtliche Anfragen der Medien, begleiten Interviews
mit der Geschäftsführung, besuchen Redaktionen vor
Ort und betreuen elektronische Medien bei Übertragungen und Aufzeichnungen am Flughafen.
Durch einen wechselnden Bereitschaftsdienst ist die
Pressestelle des Flughafens München 24 Stunden und
365 Tage im Jahr telefonisch erreichbar und bei Bedarf
natürlich auch Ansprechpartner vor Ort. Im Fotoarchiv,
das Teil der Pressestelle ist, sind unter anderem 44 000
Digitalbilder und 30 000 Dias verfügbar.
Kontinuierliche Information der regionalen und
überregionalen Medien
Zusammenarbeit mit der Region
84
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Zusammenarbeit mit der Region
Der Flughafen München ist fester Bestandteil der Region und
­arbeitet auf verschiedenen Ebenen partnerschaftlich mit ihr zusammen. Wir pflegen den offenen Dialog, engagieren uns verantwortungsbewusst in den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und
­Soziales und sind ein verlässlicher Partner in gesellschaftlicher
und wirtschaftlicher Hinsicht.
Aufträge an Unternehmen in der Region
Geschäftspartner aus der Region
Zwischen dem Flughafen München und Firmen aus
der Region existieren zahlreiche, zum Teil langjährige
Liefer- und Leistungsbeziehungen. Die Unternehmens­­
palette reicht von Handwerksbetrieben bis hin zu
Erzeugern von landwirtschaftlichen Produkten.
– die vorrangige Verarbeitung von regionalen und
saisonalen Produkten zu wettbewerbsfähigen
Konditionen (Qualität und Preis),
– kurze Anfahrts- und Lieferwege sowie
– die regelmäßige Schulung und Sensibilisierung
der Mitarbeiter im Bereich der Umwelttechnik.
In der Region ansässige Unternehmen werden aktiv
in die Auswahlverfahren für Aufträge und Ausschreibungen mit einbezogen, sofern der Auftragswert
unter den jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen
Schwellenwerten für EU-weite Verfahren liegt. Aber
auch bei EU-weiten Ausschreibungen bewerben sich
Unternehmen aus der Region. Derzeit fließen circa
32 Prozent der gesamten Auftragssummen an Unternehmen in den Landkreisen Freising, Erding und
Landshut sowie in die Landeshauptstadt München.
Dadurch werden die regionalen Wirtschaftskreisläufe
in Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel gestärkt
und Verkehrsemissionen reduziert.
Die FMG-Tochter Allresto Flughafen München Hotel
und Gaststätten GmbH setzte 2009 von ihrem Gesamteinkaufsvolumen für Lebensmittel in Höhe von
9,8 Millionen Euro rund 90 Prozent in Bayern und
davon allein rund 50 Prozent in der Flughafenregion
um. Dabei gelten als Einkaufsgrundsätze unter
anderem:
Brücke zwischen Flughafen und Nachbarn
Die Vision des Regionalbüros ist es, den Flughafen
München als integralen Bestandteil der Region und
als „normalen“ Nachbarn zu etablieren. Bereits seit
2002 arbeiten daher der Beauftragte für die Flug­
hafenregion und sein Team an der systematischen
Vernetzung des Flughafens mit der Region auf den
unterschiedlichsten Ebenen. Das Regionalbüro
versteht sich als Koordinierungsstelle und Brücke
­zwischen dem Flughafen und der Region: Es transportiert die Botschaften der Flughafen München
GmbH in die Region und die Anliegen der Nachbarn
in den Flughafen. Schwerpunkt der Regionalarbeit
sind die Landkreise in unmittelbarer Nachbarschaft.
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Zusammenarbeit mit der Region
85
Darüber hinaus sind themenspezifische Abgrenzungen des Aktionsraums erforderlich, um regionale
Kooperationsprojekte oder Studien sinnvoll zu
strukturieren.
Die „AirfolgsRegion Erding-Freising“
Als Partner der seit 2005 bestehenden Arbeitsgemeinschaft Regionalmarketing für die „AirfolgsRegion
Erding-Freising“ engagiert sich die FMG sowohl
durch ihre Mitarbeit als auch durch ihren finanziellen
Beitrag. Die Initiative soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit der Gemeinden und Landkreise zu intensivieren und neue Energien freizusetzen.
Des Weiteren richtet sich die Initiative auch nach
außen, um vor dem Hintergrund des regionalen,
nationalen und europäischen Wettbewerbs die Standortqualitäten der Region optimal zu kommunizieren.
Gemeinsam die Stand­
ort­qualitäten der AirfolgsRegion Erding-Freising
Im Jahr 2009 hat die ARGE Regionalmarketing
beispielsweise ein Radrouten-Projekt ins Leben
gerufen mit dem Ziel, auf bestehenden Radwegen
und wenig befahrenen Straßen besonders attraktive
Themenrouten für Besucher und Bürger der Region
kommunizieren
Zusammenarbeit mit der Region
86
Winterdienst am Flug­
hafen: Landwirte und
Fuhrunternehmer aus
der Region sind im
zu entwickeln. Sowohl in der Konzeptions- als auch in
der Umsetzungsphase wird die Arbeitsgemeinschaft
in diesem mehrjährigen Projekt von Vertretern des
Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) unterstützt. Neben der Beschilderung im Gelände und der
umfangreichen Darstellung im Internet ist auch die
Produktion einer regionalen Fahrradkarte vorgesehen.
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
24 Zugfahrzeuge für die Kehrblasgeräte der FMG,
die auf den beiden Start- und Landebahnen eingesetzt
werden. Diese Win-win-Situation für Unternehmer
aus der Region und die Flughafen München GmbH
erlaubt größtmögliche Flexibilität bei der Winter­
dienstplanung für alle Wetterlagen, spart Kosten und
sorgt bei den Fuhrunternehmern und Landwirten aus
der Region für ein Zusatzeinkommen im Winter.
Winterdienst am Flughafen
Die Gewährleistung des Flugbetriebs auf Vorfeldern,
Rollwegen sowie Start- und Landebahnen auch
im Winter ist eine wichtige Aufgabe der Flughafen
München GmbH.
Forum des Dialogs – der Nachbarschaftsbeirat
Die Flughafen München GmbH legt großen Wert
auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit der
Flughafenregion.
Dafür stehen am Flughafen München derzeit rund
450 Mitarbeiter zur Verfügung. Von der FMG sind
insgesamt 40 fest angestellte Mitarbeiter für den
Winterdienst eingeplant, die überwiegend mit Führungsfunktionen betraut sind. Hinzu kommen in jeder
Winterperiode rund 40 Aushilfen, mit denen jeweils
ein saisonaler Arbeitsvertrag geschlossen wird. Das
personelle Rückgrat des Winterdienstes stellen
Landwirte und Fuhrunternehmer aus dem unmittelbaren Flughafenumland. 2009 wurden 370 solcher
externen Kräfte für die Räumung und Schneeabfuhr
am Flughafen eingesetzt, die mit bis zu 109 eigenen
Fahrzeugen die Einsätze durchführten. Hinzu kommen
Der Nachbarschaftsbeirat stellt ein wichtiges Informations- und Dialogforum zwischen Flughafen und
Umland dar und begleitet seit September 2005 den
Planungsprozess zum Ausbau des Flughafens München. Bei den diversen Treffen wurde das Gremium
jeweils frühzeitig über die aktuellen Planungsstände
informiert. Der Nachbarschaftsbeirat ist Sprachrohr
für die Belange der Region, gibt Empfehlungen ab,
bringt Vorschläge ein und trägt damit dazu bei, einvernehmliche Lösungen zu finden. Geleitet wird er von
der ehemaligen Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichts Edda Huther. Das Gremium umfasst
rund 40 Mitglieder und besteht aus Repräsentanten
­Einsatz
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Zusammenarbeit mit der Region
87
Dieter Thalhammer, Oberbürgermeister der Stadt Freising
„Ein internationaler Großflughafen als unmittel­
barer Nachbar ist eine Herausforderung – die Ausbaupläne für eine weitere Start- und Landebahn,
die wir strikt ablehnen, beweisen das. Mit dem
Flughafen München in seinem Bestand haben
sich aber wirklich starke, tragfähige Beziehungen­
entwickelt. Unser Verhältnis ist geprägt von einer
offenen, konstruktiven Zusammenarbeit, die auch
den guten persönlichen Kontakten zu verdanken
ist. Zahlreiche Freisinger Vereine und Einrichtungen aus den Bereichen Kultur,
Sport, Bildung und Soziales werden vom Flughafen finanziell unter­stützt.
Dieses Sponsoring ist wichtig für die Region, gerade wenn die angespannten
kommunalen Kassen keine oder nur geringe Unterstützung leisten können.“
von Städten und Gemeinden, Landkreisen, Wirtschaft
und Gewerkschaften aus der Flughafenregion. Außerdem sind für den Bereich der Luftfahrt die Deutsche
Lufthansa AG, die Deutsche Flugsicherung GmbH
sowie die Flughafen München GmbH vertreten.
Die Gesellschafter der Flughafen München GmbH
haben im Jahr 2008 die Einrichtung eines Umlandfonds in Höhe von 100 Millionen Euro endgültig
beschlossen. Die Mittel sollen nach den derzeitigen
Überlegungen über eine Laufzeit von zehn bis fünfzehn Jahren überwiegend für Infrastrukturprojekte
als Ausgleich für Belastungen, die durch den Bau der
dritten Start- und Landebahn entstehen, eingesetzt
werden. 50 Millionen Euro davon sollen für kommunale Straßenbaumaßnahmen verwendet werden,
die andere Hälfte ist für weitere kommunale Infrastruktur sowie Härte- und Sonderfälle vorgesehen.
Die Auszahlung der Mittel aus dem Umlandfonds ist
an den Baubeginn einer dritten Start- und Landebahn
gekoppelt. Für zwei übergeordnete Verkehrsinfrastrukturprojekte wurden aufgrund der Dringlichkeit
bereits vorab Mittel aus dem Umlandfonds bereit­
gestellt: Von den insgesamt 50 Millionen Euro wurden jeweils 5 Millionen Euro für die Nordumfahrung
Erding und die Westtangente Freising freigegeben.
Der Landkreis Erding hat bereits die ersten Mittel
aus dem Umlandfonds in Höhe von 106 500 Euro
für das Straßenprojekt „Nordumfahrung Erding“
abgerufen.
Spenden und Sponsoring
Die Nachbarschaft zum Flughafen war und ist nicht
immer einfach. Umso mehr sieht sich die FMG als
Partner der Kommunen und ihrer Menschen und
engagiert sich, wo Hilfe notwendig und sinnvoll ist.
In diesem Sinn übernimmt die Flughafen München
GmbH Maßnahmen für die Region, die in Zeiten
leerer Kassen von der öffentlichen Hand nicht mehr
finanziert werden können.
Die Flughafen München GmbH engagiert sich finanziell in mehr als 500 Projekten aus den Bereichen
Sport, Kultur, Soziales und Bildung.
Einrichtung eines
Umlandfonds für Infrastrukturprojekte in der
Region
Zusammenarbeit mit der Region
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
88
FMG fördert über
24 000 jugendliche
Sportler in rund 80
Vereinen
Neben einer Menge anderer Aktivitäten setzt sich die
Flughafengesellschaft besonders für den sportlichen
Nachwuchs in der Nachbarschaft des Airports ein.
Mittlerweile fördert die FMG über 24 000 jugendliche
Sportler in rund 80 Vereinen. Ein weiterer Schwerpunkt des Sponsorings ist die Unterstützung von
Bildungseinrichtungen. Hier reicht das Spektrum der
Fördermaßnahmen vom Zuschuss zur Hausaufgabenhilfe bis zur Unterstützung der Erwachsenenbildung
an den Volkshochschulen.
Auch das Kulturangebot in der Flughafenregion wird
durch die Flughafen München GmbH gefördert.
Mit ihren Zuwendungen für Museen, Musikvereine
und kulturelle Veranstaltungen trägt die FMG zur
Vielfalt des kulturellen Lebens in der Flughafenregion
bei. Soziale Einrichtungen und Initiativen werden
ebenfalls unterstützt. Im Jahr 2009 wurden Vereine,
Institutionen und Projekte in den Landkreisen Erding
und Freising mit insgesamt circa 425 000 Euro gesponsert. Dies entspricht einer Erhöhung der Sponsoringausgaben gegenüber 2008 um 20 Prozent.
Sponsoring 2009
Sport
140 328 €
Bildung
58 391 €
Soziales
116 385 €
Kultur
110 023 €
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Sponsoringprojekte und karitatives Engagement
Von besonderer Bedeutung war für die Flughafen
München GmbH im Berichtsjahr das Engagement für
drei außergewöhnliche Projekte, die die Bürger direkt
und persönlich unterstützen.
> Christophorus Hospizverein Erding
Seit 2009 ist die FMG Mitglied des Christophorus
Hospizvereins Erding und unterstützt ihn finanziell
beim Aufbau eines Palliativnetzwerks im Landkreis
Erding. Der Verein betreut und begleitet Schwerstkranke und deren Angehörige. Einer der Leitsätze
des Vereins lautet: „Nicht dem Leben mehr Tage,
­sondern den Tagen mehr Leben geben“. Damit lebt
und zeigt die FMG, auch in schwierigen Zeiten und
bei schwierigen Themen, ihr Engagement für die
Flug­hafenregion.
Zusammenarbeit mit der Region
89
ren Bereichen. So organisierte und finanzierte sie
­beispielsweise ein Fotoshooting und Filmaufnahmen
in der AirportClinic M, sodass dem Verein jetzt pro­
fessionelles Bild- und Filmmaterial zur Bewerbung
seiner guten Sache zur Verfügung steht. Außerdem
wurde ein Werbeauftritt am Flughafen ermöglicht,
sodass nun von großen Leuchtkästen der KlinikClown „Dr. Pipo“ auf die Passagiere blickt.
> Bürgerstiftung Freising
Soziale und ökologische Projekte in der Stadt Freising
werden künftig durch die „Bürgerstiftung Freising“
unterstützt, die im Dezember 2009 aus der Taufe
gehoben wurde. Die FMG engagiert sich hier als
Gründungsstifter und steuerte einen erheblichen Teil
des Start­kapitals bei.
2009: rund 425 000
Euro für Vereine, Institutionen und Projekte
> KlinikClowns
Die FMG ist Mitglied bei den KlinikClowns in Bayern
e. V. Ziel dieses Vereins ist es, Abwechslung in den
tristen Klinik- oder Heimalltag zu bringen und Kindern
und alten Menschen ein Lächeln zu schenken. Neben
dem Mitgliedsbeitrag und regelmäßigen Spenden
­unterstützt die FMG die KlinikClowns noch in weite-
„Mit Sicherheit für eine gute Sache“ e.V.
Der Flughafenverein München e.V. engagiert sich „mit Sicherheit für eine gute Sache“, denn er hilft Menschen in Not, wobei seine Hilfe direkt bei den Betroffenen ankommt. Mitarbeiter und Freunde der Flughafen
München GmbH haben den gemeinnützigen und unabhängigen Verein 1996 gegründet. Seither werden
Geldspenden für mildtätige und karitative Zwecke im Umfeld des Airports und darüber hinaus gesammelt. Die
Vereinsmitglieder arbeiten ehrenamtlich, im Bedarfsfall kann auch auf Kapazitäten der Flughafen München
GmbH zurückgegriffen werden.
Zu den größten Aktionen zählen die jährlichen Golf-Turniere. Beim letzten Turnier im Juni 2009 wurde für die
„Stiftung Sehnsucht“, die eine bundesweite Suchtprävention für Kinder und Jugendliche betreibt, ein Reinerlös
von 21 000 Euro erzielt .
 siehe
www.flughafenverein.de
München
Johannesburg
Chalbi Wüste, Kenia Über 40 Prozent der Fläche Afrikas bestehen aus Wüste
oder Halbwüste, in Kenia sogar zwei Drittel der Fläche. An diesen außergewöhnlichen und extremen Lebensraum haben sich einzelne Pflanzen und Tierarten in
hervorragender Weise angepasst.
Balance Anpassungsfähige Systeme halten ihr
­inneres Gleichgewicht auch bei Veränderungen von
außen stabil. Wir stärken die Substanz unseres
­Unternehmens und richten uns sensibel auf neue
Marktanforderungen aus.
Inhalt
Daten und Fakten
92
Nachhaltigkeitsprogramm
Kennzahlen
Glossar
Berichtsprofil
Daten und Fakten
Nachhaltigkeitsprogramm
Nachhaltigkeitsprogramm
Aufgefächert nach Themenfeldern – basierend auf
den zukünftigen Chancen und Risiken der FMG –
dient das strategische Nachhaltigkeitsprogramm als
Fahrplan für die nachhaltige Entwicklung der Flug­
hafen München GmbH und die Erfüllung ihrer Mission
2015. Das Nachhaltigkeitsprogramm 2009 knüpft
an das des Vorjahres an. Es ist in die vier Nachhaltigkeitsperspektiven und die strategischen Nachhaltigkeitsziele unterteilt .
Themenfeld
Maßnahme
93
Für alle Perspektiven nennt das Nachhaltigkeits­
programm Ziele und beschreibt kurz-, mittel- und lang­
fristige Maßnahmen. Es definiert einen Termin, bis
zu dem die Maßnahmen durchgeführt werden sollen,
und gibt Auskunft über den Status der Umsetzung.
Für die Perspektive „Umwelt und Klimaschutz“ wird
im Rahmen des Umweltmanagementsystems nach
EMAS-VO und DIN EN ISO 14001 zusätzlich ein
­detailliertes Umweltprogramm in der jährlichen Umwelterklärung veröffentlicht.
Status
Termin
Bemerkung / Aktivitäten
Unternehmen und Management
Ziel: dauerhafte Wertsteigerung durch renditeorientiertes Wirtschaften und nachhaltige Investitionen am Standort
Gesamtkapitalrendite
Erwirtschaftung einer Gesamt­
kapitalrendite (ROCE), die über
den marktgängigen, gewichteten
­Kapitalkosten (WACC) liegt
90 %
2014
Ergebnisverbesserung
JUMP – konzernweites Programm
mit verschiedenen Maßnahmen zur
Ergebnisverbesserung
10 %
2014
 siehe NHB, S. 23
Nachhaltiger Ausbau
am Standort
Ausbau und Erweiterung der Infrastrukturanlagen laut Masterplan
15 %
2020
 siehe NHB, S. 25 – 27
Energieeffizientes
Bauen
Integration von Nachhaltigkeits­
kriterien in die Ausbau- sowie Umbauplanung unter Berücksichtigung
der CO2-Zielsetzung
50 %
2020
Konkretisierung der CO2-Zielwerte
je Einzelprojekt
Zertifizierung ausgewählter
Gebäude nach den Standards der
Deutschen Gesellschaft für Nach­
haltiges Bauen
30 %
2015
Vorbereitung Planer-Wettbewerb
Kindergarten;
Mitarbeit in DGNB Arbeitsgruppe:
Kriterien für 3. Bahn und Satellit,
 siehe NHB, S. 38 – 39
Konzeption für eine Ermittlung
von Life Cycle Costing in frühen
­Planungsphasen
50 %
2010
Pilotprojekt: Kempinski-Erweiterung
vorbereitet
Life Cycle Costing (LCC)
für Neubauten
 siehe S. 13
Nachhaltigkeitsprogramm
94
Themenfeld
Daten und Fakten
Maßnahme
Status
Termin
Bemerkung / Aktivitäten
Ziel: Ausbau der Kundenorientierung und Steigerung der Attraktivität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen
Bedarfsgerechtes
­Produkt- und Dienst­
leistungsportfolio
Weiterführung der kontinuierlichen
Kundenbefragung und des
­Beschwerdemanagements
fort­
laufend
 siehe NHB, S. 19 – 20
Überprüfung und gegebenenfalls
Anpassung der angebotenen
­Produkte und Dienstleistungen
fort­
laufend
Analyse der Kundenbedürfnisse
und Marktpotenziale
Fortführung des strategischen
I­nnovationsmanagements
fort­
laufend
Zusammenführung von Ideenpool
und Innovationsmanagement
Ziel: Etablierung von Managementstrukturen für verantwortungsvolle Unternehmensführung
Nachhaltigkeits­
management
Verankerung der Nachhaltigkeitsziele in den verbindlichen Bereichszielen
100 %
2009
Etablierter, jährlicher Prozess
 siehe NHB, S. 12 – 13
Weiterentwicklung und Ausbau
des Nachhaltigkeitsprogramms
und -managements
85 %
2010
 siehe NHB, S. 12 – 13
Entwicklung eines Verhaltens­
kodexes
70 %
2010
100 %
2009
Etablierter, jährlicher Prozess.
Onlinefragebogen zum Nachhaltigkeitsbericht
Entwicklung von Sector Supplements für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Verkehrsflughäfen
­gemeinsam mit internationalen
­Verkehrsflughäfen und der Global
Reporting Initiative (GRI)
45 %
2010
Ausrichtung der 2. Arbeitskreiss­ itzung am Flughafen München
Nachhaltigkeit in der
­unternehmerischen
Wertschöpfungskette
Integration von Nachhaltigkeits­
kriterien in das Lieferanten­
management
45 %
2010
 siehe NHB, S. 17
Compliance
Etablierung einer eigen­ständigen Compliance-Einheit
im ­Unternehmen
30 %
2011
Erarbeitung eines Konzeptes
Nachhaltigkeits­
berichterstattung
Befragung der relevanten
­Anspruchsgruppen bzgl. der
­Berichtsinhalte
Daten und Fakten
Themenfeld
Nachhaltigkeitsprogramm
Maßnahme
Status
Termin
Bemerkung / Aktivitäten
2011
Vorbereitung der Zertifizierung
­ eiterer Tochterunternehmen
w
fort­
laufend
2009: Überwachungsaudit
2011: nächste Re-Zertifizierung
Umwelt und Klimaschutz
Ziel: konzernweiter Ausbau des Umweltmanagementsystems
Umweltmanagement
Zertifizierung weiterer Tochterunternehmen nach DIN EN ISO 14001
und EMAS
70 %
Re-Zertifizierung der bestehenden
Umweltmanagementsysteme
„Airport Carbon Accreditation“ durch
das Airports Council International (ACI)
20 %
2010
Vorbereitung der Verifizierung
des CO2-Footprints
Erweiterung der CO2-Datenbank
zu einem Umweltmanagement­
informationssystem
10 %
2010
Abschluss der Planung, derzeit
­ efinition der Nutzeranforderungen
D
Ziel: Ressourceneffizienz und Reduktion von Emissionen und Immissionen
Erstellung eines CO2-Footprints
100 %
2009
Etablierter, jährlicher Prozess
 siehe NHB, S. 32 – 33
Erarbeitung eines Konzeptes zur
konzernweiten Reduzierung des
CO2-Ausstoßes
100 %
2009
Erstellung des Konzept abge­
schlossen
 siehe NHB, S. 34 – 35
Umsetzung und Monitoring der
CO2-Reduktionsmaßnahmen
30 %
2015
 siehe NHB, S. 34 – 39
Energiekonzept 2030 unter Berücksichtigung erneuerbarer Energien
90 %
2010
Pilotprojekt „emissionsabhängige
Landeentgelte“
70 %
2010
Fortführung des Pilotprojektes,
­ ormalbetrieb geplant für 2011
N
 siehe NHB, S. 42
Lärm-Immissionen
Erprobung des Anflugverfahrens
CDA in Zusammenarbeit mit der
Deutschen Flugsicherung (DFS)
70 %
2009
Testphase wurde ausgeweitet.
­ bergang in den regulären Betrieb
Ü
ist für Mitte 2010 vorgesehen.
 siehe NHB, S. 41
Ressourcenschonung
und -effizienz
Green IT: Einführung eines formellen
Prozesses, um Maßnahmen zur Energieeinsparung zentral zu überwachen
10 %
2010
Einzelmaßnahmen  siehe
verkürzte EMAS-Umwelterklärung
2010, S. 8
Betriebsoptimierungen der Anlagentechnik im Bestand (z.B. Betriebs­
zeiten der ­Lüftungsanlagen in Ter­
minal 1 und 2)
100 %
2009
 siehe NHB, S. 35 – 36
fort­
laufend
 siehe NHB, S. 35 – 36
Treibhausgas-­
Emissionen
Einführung innovativer Techno­logien
bei der Beleuchtung (z.B. LED-Einsatz)
95
Nachhaltigkeitsprogramm
96
Daten und Fakten
Themenfeld
Maßnahme
Ressourcenschonung
und -effizienz
Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs der Fahrzeugflotte und
­Einsatz alternativer Antriebs­
technologien
Status
30 %
Durchführung von Mitarbeiterschulungen zur Sensibilisierung und
­Verhaltensänderung im Umgang
mit Ressourcen
Einbindung von Nachhaltigkeits­
aspekten in das reguläre Schulungsprogramm des Konzerns
30 %
Termin
Bemerkung / Aktivitäten
2020
 siehe NHB, S. 36
fort­
laufend
 siehe NHB, S. 39
2010
Integration einzelner Elemente in
ausgewählte Schulungen
Mitarbeiter und Arbeitswelt
Ziel: Förderung der Mitarbeiterkompetenzen und Stärkung der Leistungsorientierung
Berufsausbildung
Entwicklung weiterer bedarfsgerechter Ausbildungsberufe und
­dualer Studiengänge
90 %
Sicherstellung des zukünftigen
­ ersonalbedarfs
P
Mitarbeiter­kompetenzen
Führungskräfte und
Potenzialträger
2011
Konzeptentwicklung für die Ein­
führung des Master of Business
Administration (MBA) Luftverkehrs­
management
fort­
laufend
Ausbau des E-Recruitings
 siehe NHB, S. 58
Ausbau des FMG-Bildungszentrums
zur konzernweiten Airport Academy
90 %
2012
Integration der Aus- und Weiter­
bildungsaktivitäten der EFM
Ausbau innovativer Lernmethoden
zur Unterstützung des lebenslangen
Lernens
80 %
2012
WalkIn-Seminare, Computer Based
Trainings, z.B. für Luftsicherheits­
schulung und Sicherheitsunterweisung, diverse weitere Seminare
Bedarfs- und bereichsspezifische
Kompetenzentwicklung der
­Mitarbeiter
80 %
2010
Erstellung von individuellen
Entwicklungspfaden
Aufbau eines integrierten Leistungsund Kompetenzsystems
40 %
2013
Weiterentwicklung und Überprüfung
der Unternehmensleitlinien und
­Führungsgrundsätze
25 %
2012
Planung von Werte-Workshops
für Führungskräfte
Konzernweite Führungskräfte­
entwicklung
15 %
2012
Potenzialeinschätzung der
­ ührungskräfte und Ableitung
F
von Handlungsfeldern
Ausbau der Zielvereinbarungen
und Leistungsbeurteilungen
65 %
2010
 siehe NHB, S. 62 – 63
Daten und Fakten
Themenfeld
Nachhaltigkeitsprogramm
Maßnahme
Status
Termin
Bemerkung / Aktivitäten
Ziel: Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber
Mitarbeiterbindung
Aufbau einer
Arbeitgebermarke
Förderung der Vereinbarkeit von
­Beruf und Familie (Zertifizierung
„berufundfamilie“)
95 %
2010
Vorbereitung der Re-Auditierung
 siehe NHB, S. 57
Durchführung der Mitarbeiter­
befragung im 2-jährigen Turnus
0 %
2010
Neukonzeption der Mitarbeiter­
befragung
Ausbau des Schul- und Hochschulmarketings
65 %
2011
 siehe NHB, S. 58 – 59
Entwicklung einer zielgerichteten
­Arbeitsmarktkommunikation
40 %
2013
Positionierung und Kommunikation
der FMG als attraktiver Arbeitgeber
50 %
2011
Einführung eines Personalreferentensystems
Ziel: Effizienzsteigerung in den Personalmanagementprozessen
Personalmanagement
Optimierung der Personal­
managementprozesse
Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog
Ziel: Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung
Forschungsförderung
Ausbau des Wissenstransfers mit
Hochschulen und Industrie
fort­
laufend
Schwerpunkt: Forschung an
­innovativen Technologien,
Systemen und Dienstleistungen
Regionale
Wertschöpfung
Intensivierung der Liefer- und
­Leistungsbeziehungen in der Region
fort­
laufend
 siehe NHB, S. 84
Informationsflyer für potenzielle
­Lieferanten und Dienstleister aus
der Region
0 %
2010
Ziel: partnerschaftliche Entwicklung mit der Region
Regionale Infrastruktur
Erarbeitung bedarfsgerechter
­Konzepte für die landseitige
­Verkehrsentwicklung
80 %
2015
 siehe NHB, S. 25 – 27
„AirfolgsRegion
Erding-Freising“
Institutionalisierung des Regionalmarketings
35 %
2012
 siehe NHB, S. 85
Regionalsponsoring
Neue „Leuchtturm“-Projekte
in den Bereichen Sport, Kultur,
­Soziales und Bildung
fort­
laufend
 siehe NHB, S. 88 – 89
Regionaler Dialog
Erhalt und Intensivierung des
­regionalen Dialogs
fort­
laufend
 siehe NHB, S. 80
97
Kennzahlen
98
Daten und Fakten
Kennzahlen
Die Kennzahlenermittlung orientiert sich an den Empfehlungen
det sich im GRI-Index G3. Sofern nicht anders vermerkt, bezie-
und Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global
hen sich die Kennzahlen auf den gesamten Konzern, einschließ-
Reporting Initiative (GRI). Eine Übersicht über alle Indikatoren fin-
lich der Beteiligungsgesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung.
2009
2008
2009 / 2008
Passagieraufkommen gesamt
32 701 759
34 552 189
- 5,4 %
-Gewerblicher Verkehr
32 681 067
34 530 593
- 5,4 %
-Linien- und Charterverkehr
32 657 300
34 501 806
- 5,3 %
71,5
72,8
- 1,3 PP
Flugzeugbewegungen gesamt
396 805
432 296
- 8,2 %
-Gewerblicher Verkehr
386 558
420 866
- 8,2 %
-Linien- und Charterverkehr
376 770
408 292
- 7,7 %
229 095
259 645
- 11,8 %
34 919 732
37 072 374
- 5,8 %
2009
2008
2009 / 2008
Konzernumsatz
981,3
1 043,7
- 6,0 %
EBITDA 1) 2)
353,8
346,1
+ 2,2 %
EBIT 1) 2)
Konzern-Jahresüberschuss 2) 3)
214,1
92,9
204,1
78,8
+ 4,9 %
+ 17,8 %
Rentabilitätskennzahlen – Konzern (%)
2009
2008
2009 / 2008
EBITDA-Marge 1) 2)
36,1
33,2
+ 8,7 %
EBIT-Marge 1) 2)
ROCE 1) 2)
21,8
7,2
19,6
6,6
+ 11,6 %
+ 9,1 %
Verkehrszahlen – Luftverkehr
Sitzplatzauslastung (%)
Cargo-Umschlag
geflogene Luftfracht und Luftpost (t)
Verkehrseinheiten (VE)
Umsatz und Ergebnisse – Konzern (Mio. €)
EBITDA exkl. Leasingaufwand Gebäude 2009: 44 Mio. € (2008: 44 Mio. €), EBIT exkl. Zinsanteil Leasing
Ergebnisse exkl. Rückstellungen für Ground Handling 2009: 84 Mio. € (2008: 31 Mio. €)
Konzern-Jahresüberschuss exkl. Zinsen für Gesellschafterdarlehen 2009: 10 Mio. € (2008: 44 Mio. €) ohne Berücksichtigung von Steuereffekten
1)
2)
3)
Daten und Fakten
Kennzahlen
Bilanz und Kapitalflussrechnung – Konzern (Mio. €)
2009
2008
2009 / 2008
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit
165,0
214,5
- 23,1 %
90,5
120,4
- 24,8 %
124,9
124,4
+ 0,4 %
Bilanzsumme
2 951,1
2 964,5
- 0,5 %
Anlagevermögen
Eigenkapital
2 789,5
442,1
2 827,5
443,6
- 1,3 %
- 0,3 %
2009
2008
Investitionen
Abschreibungen
EC1 Wertschöpfung Ermittlung – Konzern (Mio. €)
Umsatzerlöse
981,3
1 043,7
1 057,3
1 105,4
./. Sachaufwendungen (inkl. Leasing)
./. Abschreibungen
519,3
124,9
508,7
124,4
= Wertschöpfung
413,1
472,3
EC1 Wertschöpfung Verteilung – Konzern (Mio. €)
2009
2008
Personalaufwand
309,3
314,1
Darlehensgeber
89,7
126,4
Öffentliche Hand
7,3
8,1
Investitionen in das Gemeinwesen
0,0
10,0
8,2
- 1,4
9,7
4,0
413,1
472,3
2010 / 2009
2009 / 2008
2008 / 2007
Betriebsflächenenteiser (t)
4 296
3 142
1 239
Flugzeugenteisungsmittel (Safewing Typ I) (m³)
6 237
3 991
2 214
Flugzeugenteisungsmittel (Safewing Typ IV) (m³)
1 613
1 114
519
155
67
43
2010 / 2009
2009 / 2008
2008 / 2007
68,7
73,1
65,3
Gesamtleistung
Fremdgesellschafter
Unternehmen
= Wertschöpfung
EN1 Eingesetzte Hilfs- und Betriebsstoffe: Enteisungsmittel 4)
Einsatztage Winterdienst
EN2 Recyclingquote Enteisungsmittel (%) 4)
Recyclingquote der verwendeten Enteisungsmittel
Datenbasis saisonbedingt
4)
99
Kennzahlen
100
Daten und Fakten
2009
EN3/4/5/16 Energieverbrauch / Emissionen 5)
2008
2007
MWh
CO2
MWh
CO2
MWh
CO2
193 314
116 535
38 777 t
23 376 t
187 886
97 648
37 607 t
19 545 t
183 439
114 149
36 321 t
22 602 t
Scope 1 Direkter Energieverbrauch / Emissionen
Gas-Diesel-Aggregate
Gas-Otto-Aggregate
Kesselanlage
13 989
2 806 t
4 024
805 t
2 959
586 t
Heizöl Gas-Diesel-Aggregate
20 843
5 552 t
20 449
5 448 t
19 939
5 312 t
Heizöl Kesselanlage
Flüssiggas
Heizöl Notstromaggregate
Erdgasverbrauch EFM
Diesel- und Ottokraftstoff
Gesamt
28
7t
44
12 t
1
0t
1 365
318 t
1 004
233 t
998
232 t
446
119 t
525
140 t
706
188 t
2 438
50 230
489 t
13 086 t
1 239
53 196
248 t
13 867 t
2 290
50 847
453 t
13 037 t
399 188
84 530 t
366 015
77 905 t
375 328
78 731 t
100 880
27 364
59 519 t
5 829 t
117 999
31 812
69 619 t
6 776 t
106 256
29 218
66 304 t
6 223 t
Scope 2 Indirekter Energieverbrauch / Emissionen
Stromfremdbezug
Fernwärmebezug
1 752
351 t
2 461
493 t
1 792
355 t
Stromlieferung an externe Unternehmen
Erdgasbezug
- 58 079
- 34 117 t
- 58 728
- 34 649 t
- 55 503
- 34 634 t
Wärmelieferung an externe Unternehmen
- 44 193
- 9 413 t
- 42 498
- 9 052 t
- 40 151
- 8 552 t
Kältelieferung an externe Unternehmen
Erdgaslieferung an externe Unternehmen
- 4 718
- 1 752
- 557 t
- 351 t
- 4 722
- 2 461
- 562 t
- 493 t
- 4 402
- 1 792
- 550 t
- 355 t
6)
21 261 t
6)
32 132 t
6)
28 791 t
Gesamt
EN8 Gesamt-Frischwasserverbrauch 7)
Menge bezogenes Wasser vom Wasserversorger (m³)
2009
2008
2009 / 2008
938 000
944 000
- 0,6 %
Wasserverbrauch pro Verkehrseinheit (l)
26,9
25,5
+ 5,5 %
EN21 Gesamt-Abwassereinspeisung 7) 8)
2009
2008
2009 / 2008
2 234 545
2 030 505
+ 10,0 %
EN11/13 Flughafenfläche / Schutzgebiete (ha)
2009
2008
Gesamtfläche
Gesamt-Abwassereinspeisung des
Flughafens München in Kläranlage (m³)
1 575
1 575
Versiegelte Fläche
628
628
Nicht versiegelte Fläche
947
947
418
250
347
250
Zusätzliche Grünflächen
Ausgleichsflächen
Grüngürtel
Daten und Fakten
EN20 Gemessene Stickstoffdioxid-Konzentration (µg / m³)
Kennzahlen
2009
2008
NO2-Grenzwert
42
44
46
NO2-Konzentration (Jahresmittelwert)
29
29
30
2009
2008
2009 / 2008
3 735
205
4 131
275
- 9,6 %
- 25,5 %
321
1 102
- 70,9 %
1 351
2 317
1 668
2 842
- 19,0 %
- 18,5 %
2 963
175
2 409
162
+ 23,0 %
+ 8,0 %
176
243
- 27,6 %
1 503
1 615
- 6,9 %
352
304
+ 15,8 %
1 215
319
1 096
385
+ 10,9 %
- 17,1 %
125
191
- 34,6 %
14 757
16 423
- 10,1 %
0,42
0,44
- 4,5 %
EN22/27 Wertstoff / Abfall nach Art und Entsorgungsmethode 9) (t)
2007
Heizkraftwerk München Nord
Abfall zur Beseitigung – Flugzeuge (ohne Cateringabfälle)
Abfall zur Beseitigung – unzul. Flüssigkeiten (Terminalbereich)
Abfall zur Beseitigung – Gebäude 10) Recycling (Papierfabrik)
PPK – Papier, Pappe, Kartonagen – Flugzeuge
PPK – Papier, Pappe, Kartonagen – Gebäude
Recycling (stoffliche Verwertung)
Gemischte Wertstoffe – Gebäude
Mischglas 11)
Holz
Biogasanlage
Speisereste 11)
Recycling Restliche Stoffe
Verwertungs-/Entsorgungsfachbetrieb
Sonstige Sonderabfälle
Überwachungsbedürftige Abfälle
Bauschutt
Gesamtgewicht
Durchschnittliche Abfallmenge pro Verkehrseinheit (kg)
5)Daten bilanziert entsprechend den Vorgaben des GHG-Protokolls. Heizwerte und Emissionswerte entsprechend den Vorgaben der Deutschen Emissionshandels­
stelle (DEHSt) bzw. entsprechenden Veröffentlichungen des Umweltbundesamtes (UBA).
6)Es ist aus physikalischen Gründen nicht sinnvoll, Wärme, Kälte und Strom zu addieren.
7)
Enthalten sind alle Unternehmen am Standort.
8) Das in die Kläranlage eingespeiste Abwasser setzt sich aus häuslichem Abwasser, Enteisungswasser und Regenwasser zusammen.
9)Der Flughafen München übernimmt als Dienstleister für die Mieter/Pächter, Airlines und andere am Standort ansässige Geschäftspartner die Sammlung von
Abfall und Wertstoffen und die Zuführung zur stofflichen und energetischen Verwertung.
10)Aufgrund der hohen Stoffqualität anteilig der Fraktion „Gemischte Wertstoffe / Abfall zur Verwertung“ zugeordnet.
11)Für den Zeitraum vom 01.01.– 31.10.2009 liegen explizite Werte vor, die Monate November und Dezember wurden überschlagsweise errechnet.
101
Kennzahlen
102
Daten und Fakten
LA1
2009
2008
Gesamtbeschäftigte – Konzern 12) 13)
7 366
7 673
(inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte)
Teilzeit
2 968
Vollzeit
4 398
Befristet
Unbefristet
1 016
6 350
Gesamtbeschäftigte – FMG 13)
4 421
4 524
Teilzeit
2 089
2 166
Vollzeit
2 332
2 358
Befristet
Unbefristet
231
4 190
217
4 307
(inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte)
Gesamt – Erwerbstätige – Campus 13) 14)
LA2 Mitarbeiterfluktuation (%) 15)
29 560
2009
2008
2009 / 2008
- 0,7 PP
Konzern 12)
6,9
FMG
3,8
4,5
2009
Anteil
LA2 Altersstruktur Gesamtbelegschaft – FMG 13)
(inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte)
< 20 Jahre
90
2,0 %
20 – 24 Jahre
176
4,0 %
25 – 29 Jahre
250
5,7 %
30 – 34 Jahre
420
9,5 %
35 – 39 Jahre
604
13,7 %
40 – 44 Jahre
860
19,5 %
45 – 49 Jahre
886
19,9 %
50 – 54 Jahre
576
13,0 %
55 – 59 Jahre
371
8,4 %
60 – 64 Jahre
> 64 Jahre
181
7
4,1%
0,2 %
Gesamt
4 421
100,0 %
LA2 Altersstruktur Gesamtbelegschaft – Konzern 12) 13)
2009
Anteil
< 20 Jahre
174
2,4 %
20 – 24 Jahre
491
6,7 %
25 – 29 Jahre
745
10,1 %
30 – 34 Jahre
845
11,5 %
35 – 39 Jahre
980
13,3 %
40 – 44 Jahre
1 297
17,5 %
45 – 49 Jahre
1 227
16,7 %
50 – 54 Jahre
779
10,6 %
55 – 59 Jahre
507
6,9 %
60 – 64 Jahre
> 64 Jahre
288
33
3,9 %
0,4 %
Gesamt
7 366
100,0 %
LA7 Unfallstatistik 1 000-Mann-Quote – FMG 16)
2009
2008
2009 / 2008
Unfälle pro 1 000 Mitarbeiter/Jahr
45,5
50,5
- 9,9 %
(inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte)
Daten und Fakten
LA7 Krankheitsquote – FMG (%) 17)
Kennzahlen
2009
2008
2009 / 2008
7,3
7,6
- 0,3 PP
LA10 Durchschnittliche Weiterbildungsstundenanzahl (h) 18)
2009
2008
2009 / 2008
Krankheitsquote
Konzern 19)
39,0
FMG
24,4
24,6
- 0,2
LA13 Anteil Gesamtbeschäftigte nach Geschlecht (%) 13)
2009
2008
2009 / 2008
Konzern 12) Anteil Frauen
32,6
Konzern 12) Anteil Männer
FMG Anteil Frauen
FMG Anteil Männer
67,4
18,2
81,8
17,5
82,5
+ 0,7 PP
- 0,7 PP
Schwerbehindertenquote – FMG (%) 16)
2009
2008
2009 / 2008
9,6
8,8
+ 0,8 PP
LA13 Anteil Leitender Angestellter nach Geschlecht (%)
2009
2008
Schwerbehindertenquote
Konzern 12) Weibliche Leitende Angestellte
19,8
Konzern 12) Männliche Leitende Angestellte
80,2
FMG Weibliche Leitende Angestellte
FMG Männliche Leitende Angestellte
8,0
92,0
8,0
92,0
LA13 Anteil deutscher und ausländischer Beschäftigter (%)
2009
2008
Konzern 12) Deutsche Staatsangehörige
84,6
Konzern 12) Ausländische Staatsangehörige
15,4
FMG Deutsche Staatsangehörige
FMG Ausländische Staatsangehörige
86,5
13,5
86,2
13,8
LA13 Verteilung Nationalitäten 2009 13)
FMG
Konzern 12)
Deutschland
3 826
6 234
380
470
Österreich
45
69
Italien
34
72
Griechenland
16
31
Bosnien-Herzegowina
9
17
USA
9
16
7
95
33
424
4 421
7 366
Türkei
Serbien
Andere Nationalitäten
Gesamt
Daten aller Töchter mit Mehrheitsbeteiligung
Stichtag: 31.12.2009
14)
Flughafen München GmbH: Arbeitsstättenerhebung 2009
15)
Jahresdurchschnittswerte
16)
Die Zahlen beziehen sich auf die FMG. Die Konsolidierung der FMG-Kennzahlen mit den Kennzahlen der Tochterunternehmen war zum
Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen.
17)
Die Krankheitsquote im Konzern liegt zwischen 2,3 % und 10,9 %. Die Konsolidierung zu einer konzernweiten Kennzahl war zum
Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen.
18)
Exkl. gesetzlicher Pflichtveranstaltungen (Luftsicherheitsschulung) und Seminaren unter 6 Stunden Anwesenheitsdauer
19)
Daten aller Töchter mit Mehrheitsbeteiligung exklusive aerogate, AeroGround und eurotrade
12)
13)
103
Glossar
104
Daten und Fakten
Glossar
Airports Council International (ACI)
Internationale Vereinigung der Flughafenbetreiber mit Sitz in
Genf. Mitglied des ACI sind mehr als 1 600 Flughäfen in fast
allen Ländern weltweit – darunter 400 Flughäfen in 46 europäischen Ländern im Rahmen des ACI Europe.
Anspruchsgruppen (Stakeholder)
Gruppen oder Individuen, die Einfluss auf die Zielerreichung
eines Unternehmens nehmen (können) oder von dessen
Aktivitäten betroffen sind. Demnach gehören zum Beispiel
Mitarbeiter, Kapitalgeber, Kunden, Lieferanten, Nachbarn,
Nichtregierungsorganisationen (NGO), Behörden und die Politik
zu den Stakeholdern eines Unternehmens.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV)
Dachverband aller Verkehrsflughäfen in Deutschland sowie der
Schweiz und Österreich. Der Flughafenverband setzt sich für
einen leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort Deutschland ein. Dabei unterstützt er alle Maßnahmen,
die den bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen, die optimale
Nutzung der vorhandenen Kapazitäten gewährleisten, die Inter­
modalität unterstützen sowie die Umweltverträglichkeit und
Wirtschaftlichkeit des Luftverkehrs fördern.
Äquivalenter Dauerschallpegel Leq3 (Tag/Nacht)
Äquivalenter Dauerschallpegel Leq3 nach DIN 45643 Teil 1,
Abs. 3.2.2 Formel (6) mit Bezugszeit 16 h (Tagzeitraum) oder
8 h (Nachtzeitraum). Beim äquivalenten Dauerschallpegel –
­ausgedrückt in Dezibel dB(A) – wird der über eine bestimmte
Zeit an einem bestimmten Ort gemessene Lärm auf ein
­gleichbleibendes Geräusch umgerechnet.
Continuous Descent Approach (CDA)
Anflugverfahren mit reduzierter Triebwerksleistung. Das Flugzeug steuert in einem kontinuierlichen Sinkflug den Zielflughafen
an. Dies führt zu einer Verringerung des Treibstoffverbrauchs
sowie zur Reduzierung des Fluglärms.
Collaborative Decision Making (CDM)
Airport-CDM ist der operationelle Ansatz, ein Flug- und Abfertigungsereignis von der Landung bis zum Start unter der Mitwirkung aller am Prozess Beteiligten (Flughafen, Airline, Ground
Handling und Flugsicherung) so zu gestalten, dass eine optimale
und effiziente Ausnutzung aller Ressourcen gewährleistet ist.
Dezibel (dB)
Messgröße für die Schallintensität und den Schalldruckpegel.
Ein Dezibel (dB) entspricht der kleinsten Änderung der Lautstärke, die ein Mensch noch wahrnehmen kann. Die Messskala
für Dezibel ist logarithmisch. Eine Differenz von 10 dB führt
zu einer Halbierung bzw. Verdoppelung der wahrgenommenen
Lautstärke.
DIN EN ISO 14001
Von der International Organization for Standardization (ISO) ent­
wickelte Norm, die die Grundlage für ein weltweit zertifizierbares
Umweltmanagementsystem bildet.
EBIT (Earnings Before Interest and Taxes)
Die Abkürzung EBIT bezeichnet den Gewinn vor Zinsen und
Steuern und ggf. außerordentlichem Ergebnis. Er wird gerne
auch als operatives Ergebnis oder Betriebsergebnis bezeichnet.
EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation
and Amortization)
Die Bezeichnung EBITDA bezeichnet das Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen.
Emission
Abgabe von Stoffen, Energien und Strahlen an die Umgebung
durch eine bestimmte Quelle. Beispiele sind gasförmige
Schadstoffemissionen, Lärmemissionen oder staubförmige
Emissionen.
Enteisung (De-Icing)
Die Flugzeugenteisung ist ein Vorgang, bei dem ein Flugzeug
vor dem Start von Eis und Schnee befreit wird. Bei winterlichen
Witterungsbedingungen müssen aus Sicherheitsgründen
kritische Flächen am Flugzeug vor Wiedervereisung geschützt
werden. Dies geschieht mit einem Gemisch aus Wasser und
Enteisungsmitteln (Glykolen).
Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)
System für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Es wurde von der Europäischen Union
als Instrument für Unternehmen und Organisationen entwickelt,
die ihre Umweltleistung kontinuierlich verbessern wollen.
Feinstaub PM10
Unter der Messgröße PM10 (Particulate Matter < 10 µm) wird
die Feinstaubfraktion mit einem oberen Partikeldurchmesser
bis zu 10µm verstanden.
Daten und Fakten
Glossar
105
Global Reporting Initiative (GRI)
Unabhängige Institution, deren Aufgabe es ist, einen weltweit
anwendbaren Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung
zu entwickeln und herauszugeben. GRI G3 ist die dritte und
derzeit aktuelle Überarbeitung des Leitfadens.
Greenhouse-Gas-Protocol (GHG-Protocol)
Das Greenhouse-Gas-Protocol ist ein weltweit anerkanntes und
genutztes Instrument zur Quantifizierung und zum Management
von Treibhausgas-Emissionen. Das GHG-Protocol macht Vorgaben für organisationsweite Berechnungen von TreibhausgasEmissionen sowie für die Durchführung von Projekten zur
Emissions-Reduzierung.
Hub-Flughafen oder Luftverkehrsdrehkreuz
Ein Flughafen, der den Umstieg zwischen Kurz-, Mittel- und
Langstreckenflügen einer Fluggesellschaft oder mehrerer
kooperierender Fluggesellschaften ermöglicht und somit die
Voraussetzung schafft, eine Vielzahl von Destinationen mitein­
ander zu verbinden.
Immission
Umwelteinwirkungen, die Menschen, Tiere, Pflanzen oder
Sachen beeinflussen können, wie beispielsweise Geräusche,
Luftverunreinigung, Erschütterungen, Strahlung, Wärme und
Licht. Ziel des gesetzlich geregelten Immissionsschutzes ist
es, diese Einwirkungen so gering wie möglich zu halten.
Intermodalität
Verknüpfung von mindestens zwei verschiedenen Verkehrsträgern (z.B. Schiene, Straße, Flugzeug, Schiff) im Laufe eines
Transportweges.
International Civil Aviation Organization (ICAO)
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Montreal. Ihr gehören
190 Vertragsstaaten an. Die ICAO hat sich zum Ziel gesetzt, in
Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedsstaaten eine sichere und
nachhaltige Entwicklung der zivilen Luftfahrt zu gewährleisten.
Kohlendioxid (CO2)
Farb- und geruchloses Gas, das beim Verbrennen von kohlen­
stoffhaltigen Stoffen entsteht und deshalb auch in Flugzeugabgasen zu finden ist. Kohlendioxid absorbiert einen Teil der
Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) in der Atmosphäre. Diese
Eigenschaft macht Kohlendioxid zu einem sogenannten Treib­
hausgas.
Kohlenmonoxid (CO)
Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses
giftiges Gas. Es entsteht bei der unvollständigen Verbrennung
von kohlenstoffhaltigen Substanzen, wenn nicht genügend
Sauerstoff zur Verfügung steht oder die Verbrennung bei hohen
Temperaturen stattfindet.
Nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung wurde auf der Konferenz der Vereinten
Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio
de Janeiro als normatives internationales Leitprinzip der Staaten­
gemeinschaft, der Weltwirtschaft, der Weltzivilgesellschaft sowie
der Politik anerkannt und als Grundprinzip der Rio-Deklaration
und der Agenda 21 verankert.
ROCE (Return on Capital Employed)
Return on Capital Employed ist eine betriebswirtschaftliche
Kennzahl, welche misst, wie effektiv und profitabel ein Unternehmen mit seinem eingesetzten Kapital umgeht. Sie stellt
quasi eine Weiterentwicklung der Gesamtkapitalrentabilität dar.
Safety Management System (SMS)
Bezeichnung für ein Programm in der Zivilluftfahrt zur Verbesserung der (technischen) Sicherheit. Es ist von der Internationalen
Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) verbindlich vorgeschrieben.
Ziel des SMS ist es, Unfällen und Vorfällen vorzubeugen, indem
Gefahren identifiziert, Risiken analysiert und reduziert sowie
Gegenmaßnahmen implementiert und sämtliche Prozesse
überwacht werden.
Stickstoffoxide (NOx)
Gase, die bei der Verbrennung von Stickstoff in Verbindung mit
Sauerstoff entstehen und in Flugzeugabgasen zu finden sind.
Verkehrseinheit (VE)
Messzahl für die gemeinsame Erfassung des gewerblichen
Personen- und Frachtverkehrs. Die Verkehrseinheit wird dabei
gleichgesetzt mit einem Passagier inklusive Handgepäck
(insgesamt 100 kg) oder 100 kg umgeschlagener Luftfracht
beziehungsweise Luftpost.
Berichtsprofil
106
Daten und Fakten
Berichtsprofil
Inhalte des Berichts
Die Flughafen München GmbH veröffentlicht ihren
zweiten Nachhaltigkeitsbericht. Grundlage des Berichts
ist das Geschäftsjahr 2009 (1. Januar bis 31. Dezember
2009). Die ermittelten Daten beziehen sich in der Regel auf diesen Zeitraum oder auf den Stand am Ende
der Berichtsperiode. Falls einzelnen Informationen
andere Zeiträume zugrunde liegen, wird dies explizit
angegeben.
Der Nachhaltigkeitsbericht erscheint jährlich. Die
­Veröffentlichung des letzten Berichts (Geschäftsjahr
2008) erfolgte im 4. Quartal 2009.
Der vorliegende Bericht orientiert sich am Leit­faden
zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Version G3) der
Global Reporting Initiative (GRI). Es wurden alle Kernindikatoren und – soweit relevant – alle spezifischen
Zusatzindikatoren beantwortet. Der GRI-Index auf
den hinteren Umschlagseiten (U4 – U6) verweist auf
die Stellen, an denen Auskunft zu den einzelnen GRIIndikatoren gegeben wird.
Der vorliegende Bericht erfüllt die Anwendungsebene
A der GRI-Richtlinie. Die GRI hat den Nachhaltigkeitsbericht auf Einhaltung ihrer Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten geprüft und für den
gesamten Bericht die vollständige und ordnungsgemäße Umsetzung auf A-Niveau anerkannt.
Erstellung des Berichts
Die Schwerpunkte des Nachhaltigkeitsberichts finden
sich in der Wesentlichkeitsmatrix auf den vorderen
Umschlagseiten (U3). Die Festlegung der wesentlichen Themen stützt sich zum einen auf das Feedback
der Anspruchsgruppen auf den Bericht 2008, zum anderen auf die Themenpriorisierung, welche im Nachhaltigkeitsgremium beschlossen wurde.
Im Gegensatz zum Bericht des Vorjahres enthält die
vorliegende Publikation fünf statt sechs Kapitel. Das
Kapitel Region und Nachbarschaft wurde mit dem
­Kapitel Gesellschaft und Verantwortung zu einem
­gemeinsamen Kapitel mit dem Titel „Gesellschaftliche
Verantwortung und regionaler Dialog“ zusammen­
gelegt.
Berichtsgrenzen
Der Bericht bezieht sich generell auf den gesamten
FMG-Konzern. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die Kennzahlen auf den gesamten Konzern,
einschließlich der Beteiligungsgesellschaften mit
Mehrheitsbeteiligung. Falls als Beispiel oder aufgrund der Datenverfügbarkeit nur ein Teil des Unternehmens gemeint ist, wird dies klar angegeben.
Alle Aussagen dieses Berichts, die sich nicht auf
­ istorische Daten beziehen, sind Zukunftsaussagen.
h
Sie berücksichtigen Risiken und Unsicherheiten,
Daten und Fakten
Berichtsprofil
107
nicht aber zukünftige globale Wirtschaftsbedingungen,
gesetzliche Vorschriften, Marktbedingungen, Aktivi­
täten der Mitbewerber sowie andere Faktoren, die
außerhalb der Kontrolle der FMG liegen.
Datenerhebung und Berechnungsmethoden
Alle Informationen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen korrelieren mit den Angaben im Geschäfts­
bericht 2009, soweit sie darin veröffentlicht wurden.
Die Personaldaten werden vorrangig mit einem elek­
tronischen Personal Management System, das auch
für die Daten im Geschäftsbericht des FMG-Konzerns
genutzt wird, erfasst und ausgewertet. Die Umweltdaten werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems nach EMAS-VO und DIN EN ISO 14001
­systematisch erhoben und unterliegen der externen
Validierung beziehungsweise Zertifizierung durch einen
zugelassenen Umweltgutachter. Die Berechnung
der CO2-Emissionen erfolgt nach den Vorgaben des
Greenhouse-Gas-Protocols (GHG). Die Heizwerte und
Emissionsfaktoren werden gemäß den Vorgaben der
Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) beziehungsweise entsprechenden Veröffentlichungen des
Umweltbundesamtes (UBA) erhoben.
Aufgrund der Vielfältigkeit des Engagements der
FMG können nicht sämtliche Nachhaltigkeitsaktivi­
täten vollständig im Printbericht abgebildet werden.
Daher werden weitere Themen im ­Geschäftsbericht
2009 sowie in der ausführlichen Umwelterklärung
2008 bzw. den verkürzten Umwelt­erklärungen 2009
und 2010 (nach EMAS-VO) auf­gegriffen. Im ­Internet
finden sich zudem regelmäßig ­aktualisierte ­Informa­tionen zu allen Facetten der Nachhaltigkeit am
Flughafen München .
 siehe
www.munich-airport.de/
nachhaltigkeit
Impressum
Herausgeber
Flughafen München GmbH
Postfach 23 17 55
85326 München
www.munich-airport.de
Verantwortlich
Flughafen München GmbH
Unternehmenskommunikation
Hans-Joachim Bues
Konzernentwicklung und Umwelt
Gertrud Seidenspinner
Kontakt
Flughafen München GmbH
Michael Wühle
Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement
E-Mail
[email protected]
Redaktion
Claudia Büchlmann
Dr. Monica Streck
Christopher Fritz
Dr. Reingard Schöttl
Fotos
Alex Tino Friedel
Denis Roschlau
Dr. Werner Hennies
Flughafen München GmbH
Privatarchiv
Gestaltung
RED, München / Krailling
Fachliche Beratung
B.A.U.M. Consult GmbH, München
Druck
G. Peschke Druckerei GmbH, München
Papier
Enviro Top, Recycling-Papier
hergestellt aus 100 % Altpapier
RD
IC ECOLAB
EL
NO
108
CO2
neutral
24
produziert
4
3
05
GRI-Index
GRI-Indikator
1.
Verweis*
Strategie und Analyse
1.1
Vision und Strategie / Vorwort des Vorsitzenden
1.2
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit sowie Chancen und Risiken
2.
Organisationsprofil
2.1 Name der Organisation
2.2 Marken, Produkte und Dienstleistungen
2.3 Organisationsstruktur
U3, 1, 4, 12 – 13
12 – 13, 21, 22 – 26,
93 – 97, GB 79 – 81
9
9 – 11
9 – 10, 16
2.4 Hauptsitz der Organisation
9
2.5 Länder der Geschäftstätigkeit
9
2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform
2.7 Märkte
2.8 Größe der Organisation
2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe, Struktur, Eigentumsverhältnisse
2.10 Erhaltene Preise
3.
9
9 – 10
53, 98 – 99, 102
9
19, 65
Berichtsparameter
3.1 Berichtszeitraum
3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts
3.3 Berichtszyklus
3.4 Ansprechpartner
3.5 Bestimmung des Berichtsinhaltes
U2, 106
106
U2, 106
108
U3, 106
3.6 Berichtsgrenze
98, 106 – 107
3.7 Beschränkungen des Berichtsumfangs und Grenzen
98, 106 – 107
3.8 Joint Ventures, Töchter, Outsourcing
3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen
3.10 Begründung der neuen Darstellung von Informationen im
Vergleich zu früheren Berichten
3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen
oder der verwendeten Messmethoden
3.12 Index nach GRI
3.13 Bestätigung durch externe Dritte
4.
11
98, 107
106
106 – 107
U4 – U6
106
Governance, Verpflichtungen und Engagement
4.1 Führungsstruktur der Organisation
15 – 16
4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden
16
4.3 Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans
16
4.4 Mechanismen für Empfehlungen oder Anweisungen an das höchste Leitungsorgan
4.5 Zusammenhang zwischen Bezahlung der Führungsgremien und
Leistung der Organisation (einschließlich der gesellschaftlichen, sozialen
und der ökologischen Leistung)
16
16, GB 102
4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten
16
4.7 Identifikation der Qualifikation der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans
in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen
16
4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien
12 – 15
4.9 Verfahren auf Vorstands- / Aufsichtsratsebene zur Überwachung ökologischer,
ökonomischer, sozialer Leistungen
12 – 17
4.10 Verfahren zur Bewertung der Leistung des höchsten Leitungsorgans,
insbesondere im Hinblick auf die ökonomische, ökologische und gesellschaftliche /
soziale Leistung
15 – 17
4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips
4.12 Externe ökonomische, ökologische und gesellschaftliche / soziale Vereinbarungen,
Prinzipien oder Initiativen, welche die Organisation unterzeichnet hat
4.13 Mitgliedschaften
4.14 Übersicht der Anspruchsgruppen
4.15 Auswahl der Anspruchsgruppen
4.16 Einbeziehung von Anspruchsgruppen
4.17 Berücksichtigung zentraler Anliegen der Anspruchsgruppen
20 – 21, GB 79 – 81
33, 94
39, 81 – 82
74
74 – 75
U3, 76 – 83
76 – 77, 80
Status**
GRI-Indikator
Verweis*
Status**
Ökonomische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EC1
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
EC2
Finanzielle Folgen des Klimawandels
EC3
Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen
EC4
Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand
EC5
Verhältnis der Standard-Eintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn
EC6
Standortbezogene Auswahl von Zulieferern
EC7
Standortbezogene Personalauswahl
EC8
Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen, die vorrangig im
öffentlichen Interesse erfolgen
EC9
Art und Umfang wesentlicher indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen
12 – 13, 93 – 94
23, 99
24
22 – 23, 54
23
54, 71 – 72
71, 84
54, 58
25 – 27, 86 – 87
70 – 73
Ökologische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EN1 Gewicht oder Volumen der eingesetzten Materialien
33, 34 – 35, 95 – 96,
UE
99
EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz
44, 99
EN3 Direkter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern)
32, 100
EN4 Indirekter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern)
EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem Einsatz
und Effizienzsteigerungen
EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen mit höherer
Energieeffizienz und solchen, die auf erneuerbaren Energien basieren sowie
dadurch erreichte Verringerung des indirekten Energiebedarfs
EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs und
erzielte Einsparungen
EN8 Gesamtwasserentnahme nach Quellen
EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser betroffen sind
EN10 Anteil an rückgewonnenem und wiederverwendetem Wasser
EN11 Grundstücke in oder angrenzend an Schutzgebiete
EN12 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität in Schutzgebieten
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume
EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne für das Management
der Auswirkungen auf die Biodiversität
EN15 Gefährdete Arten
EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht
EN17 Andere Treibhausgasemissionen
EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und erzielte Ergebnisse
EN19 Ozonschädigende Substanzen nach Gewicht
EN20 NOx, SOx und andere Luftemissionen nach Art und Gewicht
32, 100
34 – 39, 100
34 – 39, 41, 100,
UE
34 – 39, 41, 46 – 47,
100, UE
44, 100
44
44
48 – 49, 100
48 – 49
48 – 49, 100
48 – 49
48 – 49
34, 100
42 – 43
34 – 39, 41, 46 – 47,
100, UE
42 – 43
42 – 43, 101, UE
EN21 Wassereinleitung in Gewässer
44, 100
EN22 Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode
44, 101
EN23 Wesentliche Freisetzungen
42 – 43
EN24 Gefährliche Abfälle nach Basler Konvention
46
EN25 Auswirkung auf die Biodiversität durch Abwassereinleitung
und Oberflächenabfluss
44
EN26 Initiativen zur Minimierung von Umweltauswirkungen der Produkte
und Dienstleistungen
EN27 Anteil von Produkten, deren Verpackungen wiederverwendet wurden
EN28 Strafen für Nichteinhaltung der Rechtsvorschriften im Umweltbereich
EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport von Produkten,
anderen Gütern und Materialien sowie von Mitarbeitern
35 – 39, 40 – 42
101
33
36, 40 – 41,46 – 47
Derzeit noch keine
monetäre Quantifizierung möglich
EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben
Arbeitsbedingungen
Managementansatz
LA1
Belegschaft nach Beschäftigungsverhältnissen und Regionen
LA2
Mitarbeiterfluktuation nach Altersgruppe, Geschlecht und Regionen
53 – 54, 64 – 65,
96 – 97
53 – 54, 102
54, 102
GRI-Indikator
LA3 Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte
LA4 Anteil Mitarbeiter mit Tarifverträgen
LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betriebliche Veränderungen
LA6 In Arbeitsschutzausschüssen vertretene Mitarbeiter
LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Abwesenheitsquote und Todesfälle
LA8 Maßnahmen in Bezug auf ernste Krankheiten
LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen mit Gewerkschaften
behandelt werden
LA10 Aus- und Weiterbildung: Stundenzahl pro Mitarbeiter und Mitarbeiterkategorie
Verweis*
Status**
54, 56 – 57
54 – 55
55 – 56
55 – 56, 64
64, 102,103
64 – 65
64
63, 103
LA11 Programme für das Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen
54, 62 – 63
LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige Leistungsbeurteilung
und Entwicklungsplanung erhalten
62 – 63
LA13 Vielfalt des oberen Managements und Mitarbeiterstruktur
LA14 Lohnunterschiede nach Geschlecht
103
54 – 55
Menschenrechte
Managementansatz
HR1 Investitionsvereinbarungen
HR2 Anteil Lieferanten, die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden
HR3 Schulungen zu Menschenrechten
HR4 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen
17, 54, 94
17
17, 79
54
54
HR5 Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen
54 – 55
HR6 Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von Kinderarbeit
17, 79
HR7 Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsarbeit
17, 79
HR8 Schulungen des Sicherheitspersonals
HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der Ureinwohner verletzt wurden
und ergriffene Maßnahmen
20
n.r.
n. r.
Gesellschaft
Managementansatz
SO1 Art, Umfang und Wirkung der Geschäftstätigkeit auf Gemeinden oder Regionen
18 – 19, 84 – 85,
94, 97
70 – 73, 87
SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die auf Korruptionsrisiken
hin untersucht wurden
17
SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptionspolitik und den
Antikorruptionsverfahren geschult wurden
17
SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene Maßnahmen
SO5 Positionen und Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen und Lobbying
SO6 Gesamtwert der Zuwendungen (Geldzuwendungen und Zuwendungen von
Sachwerten) an Parteien, Politiker und damit verbundene Einrichtungen
SO7 Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens
SO8 Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften
17
81,82
81
17
17, 21
Produktverantwortung
Managementansatz
PR1 Lebenszyklusstadien, in denen Sicherheits- und Gesundheitsauswirkungen
von Dienstleistungen analysiert werden
PR2 Nichteinhaltung von Vorschriften bezüglich Gesundheit und Sicherheit
PR3 Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen
PR4 Nichteinhaltung der gesetzlichen und freiwilligen Informationspflichten
für Produkte und Dienstleistungen
PR5 Kundenzufriedenheit einschließlich der Ergebnisse von Umfragen
19 – 21, 76 – 77, 94
18 – 21
20 – 21
17, 20 – 21
17, 21
18 – 19, 76 – 77
PR6 Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards und freiwilligen
Verhaltensregeln in der Werbung
17
PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln
in Bezug auf Marketing und Werbung nicht eingehalten wurden
17
PR8 Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des Schutzes der Kundendaten
und deren Verlust
17
PR9 Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen Gesetzesvorschriften in Bezug auf die
Zurverfügungstellung und Verwendung von Produkten und Dienstleistungen
17
* 1 – 108: Seite Nachhaltigkeitsbericht 2009, U1 – 6: Umschlagseiten Nachhaltigkeitsbericht 2009, GB: Geschäftsbericht 2009, UE: verkürzte Umwelterklärung 2010
**
vollständig erfüllt
teilweise erfüllt n. r. = nicht relevant/nicht anwendbar
In hellgrüner Schrift dargestellte Leistungsindikatoren bezeichnen Zusatzinformationen, über die nicht verpflichtend berichtet werden muss.