Nachhaltigkeitsbericht 2009 als PDF
Transcription
Nachhaltigkeitsbericht 2009 als PDF
Perspektiven Nachhaltigkeitsbericht 2009 Über den Bericht Zum zweiten Mal veröffentlicht die Flughafen München GmbH (FMG) einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem das vielfältige Engagement des Unternehmens zur Verwirklichung eines nachhaltigen Flughafenbetriebs dokumentiert wird. Der Bericht bietet einen Überblick über die wichtigsten ökonomischen, ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Themen. Er wendet sich an die Anspruchsgruppen des Unternehmens, darunter Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Nachbarn aus den Gemeinden der Flughafenregion, sowie an Vertreter von Ministerien, Behörden, Verbänden, aber auch an die interessierte Öffentlichkeit. Der vorliegende Bericht orientiert sich an den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) und bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2009 (1. Januar bis 31. Dezember 2009). Der Bericht erscheint jährlich. Anmerkung zur Gleichstellung in der Sprachverwendung In diesem Bericht wurde überwiegend die männliche Schreibweise verwendet. Selbstverständlich wird von einer Gleichstellung von Mann und Frau ausgegangen. Ausschließlich zur besseren und schnelleren Lesbarkeit wurde die männliche Form verwendet. In allen Fällen gilt jeweils die weibliche und männliche Form. Kernthemen des Berichts In der dargestellten Wesentlichkeitsmatrix sind die zentralen Schwerpunkte des Berichtes aufgeführt. Die Priorisierung der zentralen Nachhaltigkeitsthemen wird durch ihre Bedeutung für die Anspruchsgruppen einerseits und für die Flughafen München GmbH andererseits bestimmt. Die Veränderung der Bedeutung für die Anspruchsgruppen im Vergleich zum Vorjahresbericht basiert auf der Befragung der Leser des Nachhaltigkeitsberichts 2008. Die Rückmeldungen haben die bisherigen Themenschwerpunkte weitestgehend bestätigt. Kleine Verände- rungen wurden in der neuen Matrix entsprechend berücksichtigt. Insbesondere wünschte die Mehrheit der Leser eine ausführlichere Darstellung der Themen „Ausbildung“ und „Reduktion von Immissionen und Emissionen“. Dem tragen wir mit einer umfangreicheren Berichterstattung Rechnung. Im Rahmen eines Reviews überprüfte das Nachhaltigkeitsgremium die Bedeutung der Themenschwerpunkte für die Flughafen München GmbH. Die Priorisierung des Vorjahres wurde beibehalten. – Ausbildung – Verbesserung der Anbindung an den öffentlichen Verkehr – Regionale Zusammenarbeit – Ermöglichung von globaler Mobilität – Reduktion von Emissionen und Immissionen – Dialog und Kommunikation mit den Anspruchsgruppen sehr wichtig – Lieferantenmanagement – Mitbestimmung – Standortentwicklung und bedarfsgerechte Kapazitätserweiterung – Risikomanagement und Antikorruption (Compliance) – Kundenzufriedenheit und Feedbackmanagement – Wettbewerbsfähige Unternehmensstrukturen – Energieeffizienz und Ressourcenschonung – Sicherheit wichtig Bedeutung für die Anspruchsgruppen – Dauerhafte Wertsteigerung – Regionale SponsoringAktivitäten – Kulturelle Vielfalt der Mitarbeiter – Naturschutz – Sensibilisierung der Mitarbeiter für Nachhaltigkeit – Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen – Politische Positionierung und Mitarbeit in Verbänden – Gesundheitsmanagement – Arbeitssicherheit – Nachhaltiges Bauen – Weiterbildung und Personalentwicklung – Abfallmanagement – Wasser und Abwasser – Umgang mit Gefahrstoffen wichtig sehr wichtig Bedeutung für die Flughafen München GmbH Titel Die „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ zwischen Moosburg und Eching nordöstlich des Flughafens München zählt zu den wertvollsten Wasservogelschutzgebieten Bayerns. Das abgebildete Gebiet zwischen dem Flughafen Ellermühle und der Ortschaft Weixerau bildet den Kern des knapp sechs Quadratkilometer großen Naturschutzgebietes. Über 260 verschiedene Vogelarten – wie Eisvogel, Flussregenpfeifer und sogar gefährdete Arten wie Blaukehlchen oder Flussseeschwalbe – wurden bislang dort gezählt. Die Vogelfreistätte dient als Brutgebiet bzw. Winterquartier für mehrere tausend Wasservögel. Insgesamt fließt die Isar 295 Kilometer weit – von ihrem Ursprung im Karwendel in Tirol bis zur Einmündung in die Donau in der Nähe von Deggendorf/Niederbayern. Perspektiven Unser Unternehmen betreibt eine zentrale Infrastruktureinrichtung des Luftverkehrs und schafft als Teil eines internationalen Netzwerks eine Basis für weltweite Mobilität. Wir bringen Menschen über Grenzen hinweg zueinander und suchen gleichzeitig den offenen, fairen und partnerschaftlichen Dialog mit allen Anspruchs- und Interessengruppen. Im Rahmen unserer Verantwortung für das Gemeinwesen hat der Schutz von Umwelt, Klima und natürlichen Ressourcen für uns eine hohe Bedeutung. Daher streben wir durch unser unternehmerisches, zukunftsorientiertes Handeln eine erfolgreiche Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialen Zielsetzungen an. Wir qualifizieren engagierte Mitarbeiter, bieten langfristig attraktive Arbeitsplätze und sind Impuls geber für Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung auch außerhalb des Flughafens. Das ist unser Anspruch – Werte schaffen für unsere Kunden, Mitarbeiter, Eigentümer und die Region. Nachhaltigkeitsverständnis der Flughafen München GmbH Inhalt 2 Inhalt Inhalt 4 – 5 Vorwort 8 – 27 Strukturen Unternehmen und Management 30 – 49 Konsequenzen Umwelt und Klimaschutz 52 – 65 Wandel Mitarbeiter und Arbeitswelt 68 – 89 Verantwortung Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog 92 – 107 Balance Daten und Fakten Hintere Umschlagseiten GRI-Index 3 Vorwort 4 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, mit 32,7 Millionen Passagieren war der Flughafen München auch 2009 die Nummer sieben unter den Top Ten der europäischen Flughäfen. Die weltweite Konjunkturschwäche sorgte jedoch für einen Passagierrückgang von 5,4 Prozent. Wirtschaftskrisen sind Prüfsteine für Unternehmen. Wir sind der Überzeugung, dass Firmen, die sich dem Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens verpflichten, auch Krisen besser meistern können. Aber nicht nur deshalb haben wir uns zu einer nachhaltigen Unternehmensführung verpflichtet. Unsere Grundhaltung spiegelt sich in unserer neuen Mission wider, die unser unternehmerisches Handeln bestimmt: „2015 sind wir einer der attraktivsten, effizientesten und nachhaltigsten Hub-Flughäfen der Welt.“ Unter dieser Maxime werden wir auch in Zukunft weltweite Vernetzung, Standortqualität, Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region und in Bayern sichern. Als Betreiber einer Luftverkehrsinfrastruktur von nationalem und europäischem Rang, als Auftraggeber und Partner für die heimische Wirtschaft, als Sponsor und Unterstützer gesellschaftlichen Engagements und nicht zuletzt als Arbeitgeber bekennen wir uns zu unseren Nachbarn und zu unserer Heimat. Um langfristig erfolgreich agieren und im Wettbewerb bestehen zu können, wollen wir weiter wachsen und den Drehkreuzflughafen München bedarfsgerecht ausbauen. Bei unserer strategischen Ausbauplanung sollen die Prinzipien der Nachhaltigkeit – insbesondere im Bereich der Ökologie – von Anfang an mit berücksichtigt werden. So wollen wir zum Beispiel das Wachstum des Airports bis 2020 kohlendioxidneutral gestalten, um dem Schutz von Klima und Umwelt gerecht zu werden. Dass verantwortungsvolle Unternehmensführung auch die soziale Perspektive umfasst, zeigt sich daran, dass das Krisenjahr 2009 nicht zum Anlass eines konjunkturbedingten Arbeitsplatzabbaus genommen wurde. Mit Vertretern der Arbeitnehmer wurde darüber hinaus weiterhin intensiv über Lösungen für eine Sanierung des hochdefizitären Geschäftsbereichs Ground Handling verhandelt. Nachhaltigkeit bedeutet für uns ferner ein umfassendes Gesundheitsmanagement, zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Maßnahmen für ein gesundheits- und motivationsförderndes Arbeitsklima. All diese Bemühungen stellen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung dar. Vorausschauend agieren, Chancen nutzen, Innovationen fördern, Bewährtes bewahren und verantwortungsbewusst handeln – dies sind für uns wichtige Facetten einer nachhaltigen Unternehmensführung. Dr. Michael Kerkloh Geschäftsführung der Flughafen München GmbH Walter Vill Thomas Weyer Mitglieder der Geschäftsführung Walter Vill Dr. Michael Kerkloh Thomas Weyer Kaufmännischer Geschäftsführer, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor Geschäftsführer Verkehr und Technik München Sydney Reisterrassen auf Bali, Indonesien Bereits vor etwa zweitausend Jahren begannen die Völker Südostasiens, Reisfelder zu errichten und damit Landschaften zu kultivieren. Vielerorts gelten diese Terrassen als älteste Bauwerke der Region. Zur Anwendung kam dabei eine Technik, mit der sogar Hanglagen von bis zu 70 Prozent Steigung nutzbar gemacht werden konnten. Strukturen Intelligente Strukturen geben Stabilität und ermöglichen die effiziente Nutzung kostbarer Ressourcen. Wir wollen Mobilität zukunftsfähig gestalten und haben Nachhaltigkeit auf allen Ebenen als festes Handlungsprinzip verankert. Unternehmen und Management 8 Unternehmensprofil Organisation und Management Kundenorientierung Unternehmensentwicklung Unternehmen und Management Unternehmensprofil Unternehmensprofil 9 Wir betreiben eines der leistungsfähigsten Luftverkehrsdrehkreuze Europas und haben somit eine besondere Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, durch nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit ökonomischen, ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Anforderungen das Unternehmen zukunftsfähig auszurichten. Organisationsstruktur der FMG Die Flughafen München GmbH (FMG) ist als Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in München in das Handelsregister eingetragen und betreibt als Konzern mit 13 Tochtergesellschaften den Verkehrsflughafen München. Als Gesellschafter sind der Freistaat Bayern mit 51 Prozent, die Bundesrepublik Deutschland mit 26 Prozent und die Landeshauptstadt München mit 23 Prozent beteiligt. Diese Eigen tümerstruktur ist seit 1973 unverändert. Die übergreifende Steuerung obliegt den Konzernbereichen, während operative Aufgaben in den Geschäftsbereichen gebündelt sind. Die Geschäftsbereiche Aviation, Immobilienmanagement und -entwicklung, Retail und Services, Ground Handling und Terminal 2 operieren eigenverantwortlich am externen Markt und erwirtschaften Umsätze. Die Servicebereiche Technik, IT, Corporate Services, Security sowie Planung und Bau unterstützen primär den Konzern mit vielfältigen Dienstleistungen. Aufgrund interner Umstrukturierungen im Jahr 2009 wurde der Servicebereich Planung und Bau neu etabliert. Das Unternehmen ist ausschließlich am Flughafen München tätig, Ausnahmen stellen die Beratungs aufgaben an internationalen Flughäfen dar. Leistungsfähiger Drehkreuzflughafen Der Flughafen München zählt zu den größten und leistungsfähigsten Drehkreuzflughäfen Europas. Trotz der deutlich spürbaren Auswirkungen einer globalen Wirtschafts- und Finanzkrise, die im Jahr 2009 zu einem Rückgang des Passagieraufkommens um 5,4 Prozent führte, konnte der Flughafen München mit 32,7 Millionen Passagieren seinen siebten Rang unter den „Top Ten“ der passagierstärksten Verkehrs flughäfen Europas erfolgreich verteidigen. Auch die Position Münchens als zweitgrößtes Luftverkehrsdrehkreuz in Deutschland blieb unverändert. Fünf FMG-Geschäftsbereiche Die Umsätze des FMG-Konzerns werden zum einen direkt aus dem Flugbetrieb generiert und umfassen im Wesentlichen Landeentgelte und Erlöse des Bodenverkehrsdienstes. Zum anderen tragen Erlöse aus dem Non-Aviation-Bereich fast zur Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Schwerpunkte sind hier der Einzelhandel, die Gastronomie und das Immobilien geschäft. > Aviation Der Geschäftsbereich Aviation ist für die ordnungsgemäße Abwicklung des Luftverkehrs innerhalb des Flughafengeländes zuständig. Zu seinem Verantwortungsbereich zählen das Start- und Landebahnsystem, die Vorfelder, die Terminal- und Passagierdienste sowie die Einrichtungen der zen tralen Infrastruktur. Flughafen München erneut auf Platz 7 unter den zehn passagierstärksten Airports in Europa Unternehmensprofil 10 Unternehmen und Management Die Aufgaben dieses Geschäftsbereichs sind vielfältig und umfassen beispielsweise die Flughafenfeuerwehr, die Bearbeitung von luftverkehrsrelevanten Daten und Prognosen, Luftverkehrsmarketing und Verkehrsentwicklung, die Bewirtschaftung von Loun ges, aber auch Dienstleistungen des Servicecenters und Beratertätigkeiten im internationalen Consulting. Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH ist zuständig für den betriebsärztlichen Dienst sowie die Ambulanz und betreibt die AirportClinic M am Flughafen München. Das Geschäftsfeld Parken und Services hält ein breit differenziertes Parkangebot vor und entwickelt innovative Produkte und Dienstleistungen für die Kunden. > Immobilienmanagement und -entwicklung Das > Ground Handling Dieser Geschäftsbereich ist für die Leistungsspektrum des Geschäftsbereichs Immo bilienmanagement und -entwicklung umfasst die bedarfsgerechte Entwicklung, Vermarktung und Ver waltung von Gebäuden und Flächen. Dazu gehören in erster Linie die Infrastruktureinrichtungen am Flughafen selbst, aber auch Objekte außerhalb des Flughafens sowie Grundstücke, die für künftige Erweiterungsmaßnahmen erworben wurden, oder Flächen, die für ökologische Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Abfertigung von Flugzeugen und Passagieren sowie für den Transport von Gepäck und Fracht zuständig. Zu den Aufgaben gehören das Be- und Entladen der Flugzeuge, die Beförderung von Passagieren und Crews, der Gepäck- und Frachttransport sowie der Gepäckumschlag in der Gepäcksortieranlage. > Retail und Services Der Geschäftsbereich Retail und Services stellt in der „Airport City“ ein umfassendes Handels- und Dienstleistungsangebot zur Verfügung. Das Einzelhandelsgeschäft liegt in den Händen der Tochtergesellschaft eurotrade Flughafen München Handels-GmbH, während die Gastronomie und auch das Tagungscenter municon durch die Tochtergesellschaft Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH betrieben werden. Die MediCare Die Bereiche Aviation und Non-Aviation gene- > Terminal 2 Zum Geschäftsbereich Terminal 2 gehört die Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG, die für den Betrieb des zweiten Passagierabfertigungsgebäudes zuständig ist. Anteilseigner der Gesellschaft sind die Flughafen München GmbH mit 60 Prozent und die Deutsche Lufthansa AG mit 40 Prozent. Umsatzanteile Aviation/Non-Aviation Anteile Aviation Anteile Non-Aviation rieren die Umsätze des FMG-Konzerns 52% Weitere Beteiligungsgesellschaften wie die mucground Services Flughafen München GmbH unterstützen bei Flugzeug- und Gepäckabfertigung sowie beim Gepäck- und Frachttransport. Die aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH ist im Bereich der Passagier- und Flugzeugabfertigung tätig, die Cargogate Flughafen München GmbH ist für den Umschlag von Luftfracht verantwortlich. Für die Enteisung von Flugzeugen im Winter sowie für das Schleppen von Flugzeugen ist die EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH, eine gemeinsame Tochter der Deutschen Lufthansa AG und der Flughafen München GmbH, zuständig. 48% Die Terminal 2 Betriebsgesellschaft ist selbst nicht operativ tätig, vielmehr werden die jeweiligen Dienstleistungen für Betrieb und Vermarktung des Gebäudes von den Muttergesellschaften erbracht. Aufgabe der Gesellschaft ist es, alle Leistungen und Abläufe im Terminal zu koordinieren, Prozesse bei der Passagierabfertigung zu optimieren sowie neue Konzepte zur Steigerung der Servicequalität im Ter minal 2 zu entwickeln. Unternehmen und Management Unternehmensprofil 11 Tochter- bzw. Beteiligungsunternehmen der Flughafen München GmbH Anteil am Kapital aerogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH – Passagierabfertigung 100,0 % AeroGround Flughafen München Aviation Support GmbH – Flugzeugabfertigung 100,0 % Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH – Hotel und Gastronomie 100,0 % Beteiligungsgesellschaft mbH der FMG 100,0 % Cargogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH – Abfertigung Luftfracht 100,0 % eurotrade Flughafen München Handels-GmbH – Läden und Geschäfte 100,0 % FMV – Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH – Versicherungen 100,0 % mucground Services Flughafen München GmbH – Bodenverkehrsdienst 100,0 % CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH – Sicherheit 76,1 % FMBau Flughafen München Baugesellschaft mbH – Bau 60,0 % FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co oHG 60,0 % Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG – Terminal 2 60,0 % MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH 51,0 % Bayern Facility Management GmbH 49,0 % EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH 49,0 % In die Konzernberichterstattung sind alle Tochter- und Beteiligungsunternehmen einbezogen, an denen die FMG mit mindestens 50,0 % beteiligt ist. Organisation und Management 12 Unternehmen und Management Organisation und Management Attraktivität, Effizienz und Nachhaltigkeit sind die Leitthemen unseres Handelns. Wir haben strategische Nachhaltigkeitsziele entwickelt und daraus in allen Bereichen konkrete Maßnahmen abgeleitet, deren Wirksamkeit regelmäßig überprüft wird. So können wir den Wandel aktiv gestalten und zukünftige Heraus forderungen meistern. Das Prinzip Nachhaltigkeit wurde in die Unternehmensmission 2015 integriert Neue Mission 2015 In den letzten fünf Jahren ist der Flughafen München bei groß angelegten Passagierumfragen stets zum attraktivsten Airport Europas bzw. in die „Top Five“ der Welt gewählt worden. Damit ist ein wesentliches Ziel der Mission 2010, attraktivster und effizientester Hub-Flughafen Europas zu werden, erreicht worden. Das Prinzip Nachhaltigkeit wurde im Rahmen des fünfjährigen Strategie-Reviews in die neue Mission integriert. Die neue Mission hat genauso wie die bisherige eine Leitzielfunktion für alle Bereiche und Mitarbeiter. Unsere Mission bis 2015 siehe S. 93 ff 2015 sind wir einer der attraktivsten, effizientesten und nachhaltigsten Hub-Flughäfen der Welt. Nachhaltigkeitsstrategie und -management In den internen strategischen Zielen, welche das Erreichen der Mission 2015 unterstützen, sind ökonomische, ökologische, soziale und gesellschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit integriert. Daher ist die Strategie des Flughafens München per se eine Nachhaltigkeitsstrategie. Auf Basis dieser Ziele wurde ein umfangreiches strategisches Nachhaltigkeitsprogramm aufgebaut. Dort werden aus den strategischen Nachhaltigkeitszielen konkrete Maßnahmen abgeleitet, deren Zielerreichung jährlich überprüft wird. Die Maßnahmen sind zudem in den Balanced Scorecards (BSC) der betroffenen Bereiche als Ziele verankert. Die unten stehende Abbildung verdeutlicht diesen Ablauf. Die Nachhaltigkeitsziele werden in einem sogenannten Strategie-Review zusammen mit den weiteren Elementen der Unternehmensstrategie turnusgemäß überprüft und gegebenenfalls über arbeitet. Das gesamte Programm einschließlich der Maßnahmen und des jeweiligen Standes findet sich im Daten- und Faktenteil . Das strategische Nachhaltigkeitsprogramm wird im Gremium Nachhaltigkeitsmanagement vorgestellt und verabschiedet. Von der Strategie zum Programm Strategische Zielelandkarte des Konzerns Vier Nachhaltigkeitsperspektiven Strategische Nachhaltigkeitsziele Nachhaltigkeits programm (BSC-Ziele) (Innovative) Maßnahmen zur Zielerreichung Unternehmen und Management Organisation und Management 13 Wesentliche Nachhaltigkeitsziele der Flughafen München GmbH im Überblick Perspektiven Strategische Nachhaltigkeitsziele Unternehmen und Management Dauerhafte Wertsteigerung durch renditeorientiertes Wirtschaften und nachhaltige Investitionen am Standort Ausbau der Kundenorientierung und Steigerung der Attraktivität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen Etablierung von Managementstrukturen für verantwortungsvolle Unternehmensführung Umwelt und Klimaschutz Konzernweiter Ausbau des Umweltmanagementsystems Ressourceneffizienz und Reduktion von Emissionen und Immissionen Mitarbeiter und Arbeitswelt Förderung der Mitarbeiterkompetenzen und Stärkung der Leistungsorientierung Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber Effizienzsteigerung in den Personalmanagementprozessen Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung Partnerschaftliche Entwicklung mit der Region Organisation und Management Unternehmen und Management 14 Unternehmenswerte Werte bewahren, Gegenwart meistern, Zukunft gestalten Zusammenarbeit Kommunikation Nachhaltigkeit Tradition Wir pflegen eine partner- Wir kommunizieren Wir betreiben den Flug- Wir sind stolz auf schaftliche, respektvolle offen, ehrlich und klar hafen nach den Prinzipien unsere Tradition und und faire Zusammen- nach innen und außen. der Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit arbeit im FMG-Konzern übernehmen Verantwor- und nehmen zukünf- und mit unseren Kunden, tung für unsere Umwelt. tige Herausforder Geschäftspartnern und ungen aktiv an. Nachbarn. ZUKUNFT Unser Flughafen Unternehmerisches Fortschritt Für unseren Flughafen Handeln Wir bejahen Fortschritt arbeiten wir kompetent Wir schaffen Substanz und Wandel und gestal- und engagiert und sind und Freiräume durch ten diese aktiv. als Mitarbeiter stolz auf unternehmerisches, unsere Leistungen. wirtschaftlich orientiertes Handeln. Die gemeinsamen Unternehmenswerte stellen die grundlegenden Normen und Überzeugungen dar, die das persönliche Handeln und Miteinander der Führungskräfte und Mitarbeiter des Konzerns prägen. Unternehmen und Management Organisation und Management 15 Gremium Nachhaltigkeitsmanagement SG Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor PE Personal FC Finanzen und Controlling KE Konzernentwicklung und Umwelt Nachhaltigkeitsgremium entscheidet Das Nachhaltigkeitsgremium setzt sich aus den Lei tern der Bereiche Personal, Finanzen und Controlling, Unternehmenskommunikation, Technik sowie Konzern entwicklung und Umwelt zusammen. Es trifft die grundlegenden Entscheidungen zu nachhaltigkeitsrelevanten Projekten und berichtet direkt an die Geschäftsführung. UK Unternehmens kommunikation TE Technik In dem Gremium, das mindestens einmal pro Quartal tagt, werden nachhaltigkeitsrelevante Chancen und Risiken identifiziert und in Bezug auf das bestehende Nachhaltigkeitsprogramm bewertet bzw. mögliche Änderungen vorgenommen. Über die Umsetzung der Maßnahmen wird im Nachhaltigkeitsgremium berichtet. Außerdem wird über die Priorisierung der Themen der Wesentlichkeitsmatrix beschlossen. Gremium entscheidet über nachhaltigkeits relevante Projekte Organisation und Management 16 Geschäftsführung und Aufsichtsrat: eine zweigeteilte Leitungs- und Überwachungsstruktur Unternehmen und Management Aufsichtsrat und Geschäftsführung Als GmbH mit Sitz in München unterliegt die Flughafen München GmbH den Vorschriften des deutschen GmbH-Gesetzes, des Mitbestimmungsrechts sowie den Bestimmungen der Satzung der Flughafen München GmbH. Mit den beiden Organen Geschäftsführung und Aufsichtsrat hat die FMG eine zweigeteilte Leitungs- und Über wachungsstruktur. Geschäftsführung und Aufsichtsrat sind personell unabhängig voneinander. Gemäß der Satzung ist ein Aufsichtsrat eingesetzt, der die Geschäftsführung angemessen kontrolliert. Der Aufsichtsrat setzt sich aus je acht Vertretern aus den Reihen der Gesellschafter und der Arbeitnehmer zusammen. Die Gesellschafter der Flughafen München GmbH sind nach dem Verhältnis ihrer Anteile im Aufsichtsrat vertreten. Auf Arbeitnehmerseite sind Arbeitnehmer (fünf Sitze), Gewerkschaften (zwei Sitze) sowie Leitende Angestellte (ein Sitz) vertreten. Zu den Rechten des Aufsichtsrates gehören insbesondere die Bestellung bzw. Abberufung der Mitglieder der Geschäftsführung. Die Satzung sieht vor, dass bestimmte Rechtsgeschäfte und Maßnahmen der Geschäftsführung, die festgelegte Wertgrenzen überschreiten, nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates erfolgen können. Bei Beschlussfassungen im Aufsichtsrat hat der Vorsitzende (Gesellschaftervertreter) bei Stimmengleichheit zwei Stimmen. Die Gesellschaftervertreter im Aufsichtsrat kommen aus den zuständigen Bundes- und Landesministerien bzw. Kommunen und gewährleisten die Berücksichtigung übergeordneter politischer und gesellschaftlicher Interessen. Die Geschäftsführung der Flughafen München GmbH setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden der Geschäftsführung (Arbeitsdirektor und Sprecher der Geschäftsführung), dem kaufmännischen Geschäftsführer (Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung) und dem Geschäftsführer Verkehr und Technik. Im jährlich erscheinenden Geschäftsbericht werden alle wesentlichen Finanz-Kennzahlen veröffentlicht sowie die Konzernbilanz offengelegt. Dort sind auch die Strukturen des Vergütungssystems und die individuellen Bezüge von Geschäftsführung und Aufsichtsrat aufgeführt. Oberstes Ziel ist ein von Transparenz geprägtes Verhältnis sowie ein zeitnaher, kontinuierlicher Informationsfluss zwischen Gesellschaftern und Geschäftsführung. Neben der Kommunikation von Finanzdaten werden regel- Struktur der Flughafen München GmbH Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat Vertreter der Gesellschafter Vertreter der Gewerkschaften Vertreter der Leitenden Angestellten Arbeitnehmervertreter Geschäftsführung Kaufmännischer Geschäftsführer Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor Geschäftsführer Verkehr und Technik Unternehmensbereiche Geschäftsbereiche Servicebereiche Konzernbereiche – Immobilienmanagement und -entwicklung – Technik – Finanzen und Controlling – Retail und Services – IT – Personal – Security – Recht und Sicherheit – Corporate Services – Konzernentwicklung und Umwelt – Planung und Bau – Unternehmenskommunikation – Aviation – Ground Handling – Terminal 2 Stabsstellen – Referentin der Geschäftsführung – Gremienbetreuung – Konzernbeauftragte für Ministerien, Verbände und Politik – Regionalbeauftragter Unternehmen und Management mäßig Pressemitteilungen zu aktuellen Unternehmensentwicklungen veröffentlicht. Der Aufsichtsrat erhält quartalsweise einen Finanz- und einen Risikobericht. Public Corporate Governance Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung nach den im Juli 2009 verabschiedeten Regeln des Public Corporate Governance Kodex des Bundes ist ein wesentlicher Teil des Selbstverständnisses der Flughafen München GmbH. Antikorruption: Richtlinie und Schulungen Mit der 2008 entwickelten Antikorruptionsrichtlinie steht allen Mitarbeitern ein konkreter Leitfaden für den Umgang mit Geschäftspartnern zur Verfügung. Durch diese Richtlinie, die auch im Intranet veröffentlicht ist, werden ordnungsgemäße Abläufe speziell bei der Beschaffung, Vergabe und Vertrags abwicklung sichergestellt. Die Mitarbeiter sowie alle Vorgesetzten wurden im Rahmen von Schulungen und Informationen über Aktualisierungen und Neuerungen mit der Richtlinie vertraut gemacht. So wurden im Jahr 2009 beispiels weise weitere präzisierte Vorgaben für die Einkaufsprozesse definiert und die damit befassten Beschäftigten darin geschult. Führungskräfte und Mitarbeiter müssen die Kenntnis nahme der Richtlinie „Verhaltensstandards im FMGKonzern“ persönlich gegenzeichnen sowie auf die Einhaltung der Richtlinie achten und hinwirken. Die Position des Antikorruptionsbeauftragten wurde mit dem Leiter der Revision in Personalunion besetzt, sodass er alle erforderlichen und uneingeschränkten Informations- und Einsichtsrechte besitzt. Der Antikorruptionsbeauftragte berichtet, dass im Jahr 2009 bei der Flughafen München GmbH vier und bei den FMG-Tochterunternehmen drei Vorfälle untersucht wurden, jedoch kein Fall von Korruption festgestellt wurde. Nachhaltigkeitskriterien in der Beschaffung Vonseiten der FMG wird bei der Ausschreibung von Leistungen sichergestellt, dass nationale und inter nationale Gesetze und Übereinkommen Anwendung finden. Dies wird bei Vertragsabschluss nochmals rechtsverbindlich bestätigt. Seit 2009 ist das Gesetz zur Modernisierung des Vergaberechts in Kraft, das der öffentlichen Hand bei Organisation und Management 17 der Auftragsvergabe die Möglichkeit gibt, ökologische und soziale Aspekte als zusätzliche Anforderungen an Auftragnehmer zu stellen. Im Rahmen des Lieferantenmanagements plant die Flughafen München GmbH, neben Umwelt- auch soziale Nachhaltigkeitskriterien in ihre Ausschreibungs unterlagen zu integrieren. Im Jahr 2009 wurde im ersten Schritt ein Leitfaden zur nachhaltigen Beschaf fung erstellt sowie eine Lieferantenbefragung durch geführt . Darauf aufbauend sollen im Rahmen eines Pilotprojektes für ausgewählte Produktgruppen Nach haltigkeitskriterien definiert werden. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass entlang der Lieferkette relevanter Produktgruppen weder Kinder- und Zwangsarbeit, noch Diskriminierung stattfindet. Rechnungslegung Der Konzernabschluss und die Zwischenberichte werden nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. siehe S. 79 Schrittweise Verankerung von Nachhaltigkeit im Lieferantenmanage ment Rechtskonformität Die Einhaltung von Rechtsvorschriften und Verordnungen ist für die Flughafen München GmbH selbstverständlich. Grundlage dafür ist die jeweils gültige Gesetzgebung. Bis auf die Vorgänge rund um die CAP sind keine Verstöße gegen Rechtsvorschriften im Berichtszeitraum bekannt . Richtlinien Alle Abläufe im Konzern selbst sind im Organisations handbuch niedergelegt. Zahlreiche Richtlinien, beispielsweise zur Abwicklung aller Beschaffungsvorgänge (von der Bedarfsanforderung bis zur Rechnungsprüfung) oder zur Informationssicherheit, regeln alle Vorgänge, die damit intern transparent und nachvollziehbar sind. Inhaltliche Prüfung von Werbebotschaften Bei werblichen Äußerungen bekennt sich die Flug hafen München GmbH zur Werbe-Selbstkontrolle und richtet sich nach den vom Deutschen Werberat aufgestellten Regeln. Demnach vermeidet die von der Flughafen München GmbH veröffentlichte Werbung jegliche Diskriminierung, Unlauterkeit und Irreführung. Sie berücksichtigt insbesondere die Verhaltensregeln des Deutschen Werberats für die Werbung mit und vor Kindern und bewegt sich innerhalb der herrschenden Auffassungen von Sitte, Anstand und Moral. Sanktionen, Geldbußen oder Verwarnungen wegen Verletzung einschlägiger Vorschriften hat es im Berichtszeitraum nicht gegeben. siehe S. 21 Kundenorientierung 18 Unternehmen und Management Kundenorientierung Hohe Servicequalität ist unser Differenzierungsmerkmal. So effizient und leistungsfähig unser Flughafen als internationale Verkehrsdrehscheibe ist, so attraktiv und hochwertig sind unsere Dienstleistungen im Bereich Shopping, Genießen, Erleben. Dabei spielt das Feedbacksystem eine wichtige Rolle. Denn wer die Wünsche seiner Kunden kennt, kann seinen Service weiter verbessern. Die Entwicklung der Passagierzahlen Der Flughafen München positioniert sich als inter nationaler Hub-Flughafen und hat diese strategische Ausrichtung auch explizit in seiner Mission verankert. 37 Prozent der Passagiere am Flughafen München sind Umsteiger Der Umsteigeranteil in München stieg gegenüber 2008 um einen Prozentpunkt auf 37 Prozent. So blieb der Rückgang bei der Anzahl der Umsteiger mit weniger als drei Prozent deutlich unter dem Minus beim gesamten Passagieraufkommen von 5,4 Prozent. Bemerkenswert ist die Steigerung des interkontinentalen Umsteigerverkehrs um 71 Prozent gegenüber 2008 (von 24 632 auf 42 061 Passagiere, Anteil am Gesamt-Umsteigerstrom: 0,7 Prozent, 2008: 0,4 Pro zent). Der dabei größte interkontinentale Umsteiger strom wurde auf der Verbindung Indien-MünchenUSA und umgekehrt mit insgesamt rund 25 700 Umsteigern registriert. Die Wirtschafts- und Finanzkrise schlug sich deutlich im Rückgang des Geschäftsreiseverkehrs nieder. Der gesamte Passagierrückgang am Flughafen (- 5,4 Prozent) ist hauptsächlich auf den überproportionalen Rückgang (- 16 Prozent) des Geschäftsreiseverkehrs zurückzuführen. Im Vergleich zu 2008 sank der Busi nessanteil von 51 Prozent auf 45 Prozent. Demgegenüber erzielte der touristische Verkehr ein Wachstum von sechs Prozent, wozu in erster Linie der private Umsteigerverkehr beitrug. „Airlebniswelt“ Flughafen München Neben dem reinen Aviation-Geschäft erschließt auch der sogenannte Non-Aviation-Bereich stetig neue Geschäftsfelder. Die Passagiere stehen in jeder Hinsicht im Mittelpunkt: „Service nonstop“ ist das Credo des Münchner Flughafens. Am Airport finden die Passagiere sowie weitere Endkunden und Besucher nicht nur eine übersichtliche und benutzerfreundliche Verkehrsanlage vor, sondern sie profitieren zusätzlich von dem erstklassigen Dienst leistungsangebot der „Airlebniswelt“. Den Passagieren steht ein vielfältiges gastronomisches Angebot zur Verfügung, attraktive Shops in der „Airport City“ laden zum Flanieren ein und bieten eine interessante Angebotspalette mit einem attraktiven Branchenmix. Im Forum des München Airport Center finden Großveranstaltungen wie Konzerte, Public Viewing, Beach volleyballturniere, Präsentationen, der nun schon traditionelle Wintermarkt und viele Ereignisse mehr statt, was nicht nur für die Passagiere, sondern auch für die Beschäftigten am Campus und die Bewohner der Region attraktiv ist. Kundenzufriedenheit aktiv steigern Umfragen zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit sind Standard am Flughafen München. Im Rahmen des monatlichen „Airport Service Quality Survey“ (ASQ) des europäischen Flughafendachverbandes Unternehmen und Management Kundenorientierung 19 Airports Council International (ACI) oder anhand der jährlichen Passagierbefragungen durch Skytrax erhält der Flughafen München regelmäßig Infor mationen darüber, wie Fluggäste die Dienstleis tungen und Serviceangebote bewerten. Skytrax: München ganz vorn Der Flughafen München ist bei den „World Airport Awards 2009“ zum zweitbesten Flughafen Europas gekürt worden. Den Titel des Siegers hatte München bereits in den Jahren von 2005 bis 2008 viermal hintereinander errungen. Im weltweiten Ranking der Airports rangiert München auf dem fünften Platz. Das ist das Ergebnis der Erhebung 2009 durch das unabhängige Londoner Luftfahrtforschungsinstitut Skytrax, an der sich weltweit fast zehn Millionen Passagiere beteiligt haben. ASQ: Note „sehr gut“ Im Gegensatz zur Skytrax-Untersuchung wird beim „Airport Service Quality Survey“ (ASQ), an dem sich über 140 Flughäfen weltweit beteiligen, die Kundenzufriedenheit monatlich ermittelt. Gegenüber 2008 konnte der Flughafen München bei den Wartezeiten – vor allem beim Check-in und den Sicherheitskontrollen – den größten Zugewinn an Kundenzufriedenheit erzielen. Die Zufriedenheit mit den Wartezeiten beim Checkin im Terminal 2 hat ein Niveau erreicht, welches nahe an Zürich, den Spitzenreiter unter den HubAirports in Europa, heranreicht. Das Passagier-Feedback zum Thema Sauberkeit im Terminal und in den Sanitäranlagen hat sich weiter positiv entwickelt. Hinsichtlich seines gastronomischen Angebots avancierte München im Spitzengruppenvergleich sogar zur Nummer eins. Die generelle Zufriedenheit lag 2009 auf einem Höchststand, was einem Qualitäts urteil von „sehr gut“ entspricht. Hans Kröppelt, BMW Brilliance Automotive Ltd – Leiter Werk Shenyang, China „Als Vielflieger sind mir zahlreiche Flughäfen weltweit vertraut. Der Münchner Flughafen, der übrigens bei einigen internationalen Airports als konzeptionelles Vorbild diente, rangiert für mich dabei ganz weit oben. Ich schätze an ihm die kurzen Wege, die leicht zu überschauende Struktur, die Sauberkeit und das freundliche und kompetente Personal. Außerdem genieße ich die entspannte Atmosphäre mit den zahlreichen Shopping- und Serviceangeboten. Bei den Läden würde ich mir allerdings etwas längere Öffnungszeiten wünschen – so, wie bei den meisten anderen internationalen Flughäfen.“ Passagierumfragen Skytrax und ASQ: Flughafen erzielt Bestnoten Kundenorientierung Unternehmen und Management 20 Qualitätsmanagement als Basis für kontinuier liche Verbesserungen siehe S. 76 Service wird laufend optimiert Bei über 90 000 Passagieren, die täglich den Flug hafen München nutzen, verläuft nicht immer alles reibungslos. Damit Fehler vermieden und Prozesse weiter optimiert werden können, gibt es am Flughafen München seit vielen Jahren ein gut eingeführtes Feedback-Managementsystem für Anregungen und Beschwerden von Fluggästen. Durch die Mitteilungen von Kunden können wichtige Informationen gewonnen werden. Ein zentrales Beschwerdemanagement stellt sicher, dass alle schriftlichen Anregungen oder Beschwerden der Flughafennutzer (Passagiere, Abholer/Bringer von Fluggästen und Besucher) nicht nur zeitnah und möglichst individuell beantwortet werden, sondern auch zu kontinuierlichen Verbesserungen am Flug hafen München beitragen. Die meisten Mitteilungen erreichen die Flughafen München GmbH über die am Airport ausliegenden Feedback-Formulare, über Online-Fragebögen oder per Brief. Die Beantwortung der Passagierkommentare erfolgt oft in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen. Im Fall anderer Zuständigkeiten (Behörden, Airlines usw.) erhält der Absender einen Zwischenbescheid. Alle Anregungen werden in einer Datenbank systematisch erfasst, außerdem wird die Entwicklung der Beschwerdethemen regelmäßig ausgewertet und in Form von Berichten im Unternehmen kommuniziert. Vielfach können Maßnahmen zur Serviceverbesse rung bereits kurzfristig nach Bekanntwerden eines Mangels umgesetzt werden, in anderen Fällen erfolgt die Umsetzung über Projekte im Rahmen des Qualitätsmanagements. Beispielsweise wurde die Qualität der Reinigungsleistungen im Terminal 1 durch ein gemeinsames Projekt des Aviation- und Immobilienbereichs sowie der Reinigungsfirma deutlich verbessert. Die Wartezeiten im Passagierprozess unterliegen einer ständigen Verifizierung, um die dafür erforderlichen Ressourcen gegebe nenfalls anpassen zu können . Qualitätsmanagement Die Servicequalität, die ein Passagier bei der Nutzung eines Flughafens erfährt, ist ein wichtiges Differen zierungsmerkmal im Wettbewerb, das sowohl die Leistungen der Luftverkehrsgesellschaften am Boden, beispielsweise Lounges oder Serviceangebote, als auch die Leistungen des Flughafenbetreibers beinhaltet. Mit der Umsetzung eines nach der DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierten Qualitätsmanagementsystems, das einerseits auf Kundenprozesse, andererseits aber auch auf die internen operativen und technischen Abläufe fokussiert ist, hat die Flug hafen München GmbH die Basis für kontinuierliche Verbesserungen geschaffen. Durch stetige Prozess optimierungen positioniert sich der Flughafen mit seinen hohen Qualitätsstandards erfolgreich am Markt und überzeugt durch seine Kompetenz. Unternehmen und Management Sicherheit im Fokus Das Thema Sicherheit besitzt gerade an einem internationalen Verkehrsflughafen oberste Priorität. Die Zutritts- und Zufahrtskontrolle der Beschäftigten werden von der FMG-Tochtergesellschaft CAP und vom operativen Sicherheitsdienst der Flughafen München GmbH mit ihren insgesamt rund 770 Mit arbeitern ausgeübt. Alle Kontrollmaßnahmen werden bundeseinheitlich nach EU-Vorgaben sowie nach Nationalem Recht (Luftsicherheitsgesetz) durchgeführt und unterliegen einer permanenten Qualitäts prüfung, die durch EU-Sicherheitsinspektionen erfolgt. Gleichzeitig werden sie jedoch auch in Form eines FMG-internen Qualitätsmanagement-SecuritySystems überprüft. Die Anforderungen an das Sicherheitspersonal verändern sich ständig und setzen ein immer höheres Maß an Fach- und Sachkompetenz voraus. Regelmäßige Fortbildungen tragen diesem Anspruch Rechnung. Ein weiterer Beitrag zur Erhöhung der Luftsicherheit ist die seit Mitte 2008 verpflichtende Sicherheitsunterweisung für alle Personen mit Zutrittsberechtigung zum Sicherheitsbereich des Flughafens München. Um das erforderliche Wissen allen Mitarbeitern direkt am Arbeitsplatz vermitteln zu können, wurde eigens eine Online-Plattform geschaffen, die im Jahr 2009 von circa 7 000 Personen genutzt wurde. Weitere Mitarbeiter besuchten die Sicherheitsseminare in der Airport Academy in Schwaig, sodass seit Mitte 2008 insgesamt 17 000 Personen geschult wurden. Vor dem Zutritt in den Abflugbereich wird die gesetzlich vorgeschriebene Passagier- und Handgepäckkontrolle durch die Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München mbH (SGM) im Auftrag der obersten Landesluftsicherheitsbehörde durchgeführt. Derzeit sind dort mehr als 1100 Luftsicherheitsbeauftragte tätig. CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH Die 1992 gegründete CAP nimmt im Auftrag der Flughafengesellschaft und von anderen am Airport ansässigen Unternehmen unterschiedliche Sicherheitsaufgaben am Flughafen wahr. Die Praxis der CAP, nach der fest angestellte Mitarbeiter über ihre vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus zusätzlich als geringfügig Beschäftigte – sogenannte „Minijobber“ – von Drittfirmen für die CAP tätig wurden, Kundenorientierung 21 ist gegenwärtig Gegenstand staatsanwaltschaft licher Ermittlungen. Dahinter steht die Meinung der Staatsanwaltschaft, das von der CAP angewandte Modell sei in seiner tatsächlichen Handhabung in der Alltagspraxis nicht anerkennungsfähig gewesen. Daran knüpfen sich Fragen nach der strafrechtlichen Verantwortung der handelnden Personen und nach den steuerrechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Nachzahlungspflichten der CAP. Die Geschäftsführung der FMG hat bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe veranlasst, dass die fragliche Beschäftigungspraxis bei der CAP ausgesetzt wird. Das behördliche Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Insbesondere eine qualifizierte Aussage zur strafrechtlichen Würdigung des Sachverhalts ist damit noch nicht möglich. Safety Management Der sichere Betrieb von Luftfahrzeugen sowie deren Abfertigung gemäß den gesetzlichen Vorschriften des Luftverkehrs genießt höchste Priorität. Daher muss auf Anforderung der ICAO (International Civil Aviation Organization) ein Safety Management System (SMS) vorgehalten werden, dessen Geltungsbereich sich am Flughafen München auf den gesamten Campus erstreckt. Unter Leitung der Flughafengesellschaft werden somit alle am Flughafen tätigen Unternehmen und Organisationen mit sicherheitsrelevanten Tätigkeiten in das Safety Management System integriert. Safety Management: Die Sicherheit genießt oberste Priorität Unternehmensentwicklung 22 Unternehmen und Management Unternehmensentwicklung Als einer der wichtigsten europäischen Dreh- und Angelpunkte hat der Flughafen München langfristig wichtige Verkehrsaufgaben zu erfüllen. Deshalb sind wir gefordert, unsere Einrichtungen kontinuierlich an sich verändernde Anforderungen des Marktes anzupassen und das ausgewogene Verhältnis zwischen luft- und landseitigen Kapazitäten zu gewährleisten. Wirtschaftliche Entwicklung Die Weltwirtschaftskrise hat auch den Flughafen München als Bayerns Tor zur Welt getroffen. Im Jahr 2009 ging das Passagieraufkommen am Flughafen München um 5,4 Prozent auf 32,7 Millionen Passagiere zurück. Ab dem 4. Quartal 2009 jedoch stabilisierte sich die Absatzentwicklung aufgrund der sich erholenden Weltwirtschaft und des Basiseffektes. Zum Jahresende verzeichnete der Flughafen München sogar wieder eine deutliche Wachstumsrate. Außerdem konnte er seinen siebten Rang innerhalb der zehn aufkommensstärksten Flughäfen in Europa halten. FMG-Konzern mit einem Jahresumsatz von knapp 1 Milliarde Euro Die rückläufigen Passagierzahlen machten sich auch im Umsatz und Ergebnis bemerkbar, die zu einem wesentlichen Teil von der Verkehrsentwicklung abhängen. Im Berichtszeitraum 2009 hat der Konzern einen Umsatz von 981,3 Millionen Euro erwirtschaf tet. Der Rückgang gegenüber 2008 von 6,0 Pro zent entspricht etwa dem Passagierrückgang. Vom Absatzrückgang waren sowohl der Aviation- als auch der Non-Aviation-Bereich betroffen, sodass die Umsatzstruktur gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben ist: 52 Prozent des Konzernumsatzes entfallen auf den Aviation- und 48 Prozent auf den Non-Aviation-Bereich. Das um Sondereffekte bereinigte betriebliche Ergebnis (EBIT) konnte trotz der Fixkosten eines Infrastruktur unternehmens um 10,0 Millionen Euro auf 214,1 Millionen Euro verbessert werden. Dazu hat vor allem das im zweiten Halbjahr 2009 gestartete Ergebnisverbesserungsprogramm JUMP beigetragen, mit dem bis zum Jahr 2014 Kosteneinsparungen bzw. Umsatzsteigerungen in Höhe von 360 Millionen Euro erzielt werden sollen. Die Kennzahl EBIT ist um den Sondereffekt von Rückstellungen für den Geschäftsbereich Ground Handling in Höhe von 84 Millionen Euro (Vorjahr: 31 Millionen Euro) bereinigt. Rückstellungen waren zum einen zu bilden, weil die Aufwendungen die Umsatzerlöse bei bestehenden Verträgen übersteigen. Zum anderen wurden der Wegfall der Dienstleistung des Ground Handlings für den Kunden Air Berlinsowie die Ankündigung der Deutschen Lufthansa, ab 2011 rund 25 Prozent des Abfertigungs volumens von einem Konkurrenten erledigen zu lassen, berücksichtigt. Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern (EAT) in Höhe von 92,9 Millionen Euro liegt ebenfalls über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis (78,8 Millionen Euro). Bereinigt wurden neben den Rückstellungen für Ground Handling auch Abführungen an die Gesellschafter in Höhe von 10,4 Millionen Euro (Vorjahr: 43,5 Millionen Euro). Ohne Bereinigung der Sonder Unternehmen und Management Unternehmensentwicklung 23 effekte beträgt das Konzernergebnis - 1,4 Millionen Euro (Vorjahr: 4,0 Millionen Euro). Die Wertschöpfungsrechnung stellt die Differenz zwischen der vom Unternehmen erbrachten Leistung und dem Wert der benötigten Vorleistungen dar. Mit der Verteilungsrechnung werden die Anteile der am Wertschöpfungsprozess Beteiligten – Mitarbeiter, öffentliche Hand, Darlehensgeber – ausgewiesen. Im Jahr 2009 sind keine finanziellen Zuwendungen der öffentlichen Hand erfolgt. „JUMP“ – ein Ergebnisverbesserungsprogramm Um auf die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise zu reagieren, aber auch um auf die mit dem geplanten Ausbauprogramm des Flughafens München einhergehenden unternehmerischen und finanziellen Herausforderungen vorbereitet zu sein, hat die Flughafen München GmbH 2009 den Startschuss für ein Ergebnisverbesserungsprogramm mit dem Namen „JUMP“ gegeben. „JUMP“ hat zum Ziel, die Ertragskraft des FMG-Konzerns zu verbessern. Eine kontinuierliche Überprüfung der bestehenden Produkte, Leistungen und Strukturen ist die Basis für die langfristige und solide wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens, damit der Flughafen München dauerhaft in der „Champions League der Hub-Flug häfen“ mitspielen kann. Wichtige Geschäftskennzahlen im Vorjahresvergleich 2009 2008 981,3 1 043,7 Wertschöpfung Ermittlung in Mio. € Umsatzerlöse Gesamtleistung 1 057,3 1 105,4 ./. Sachaufwendungen (inkl. Leasing) 519,3 508,7 ./. Abschreibungen 124,9 124,4 = Wertschöpfung 413,1 472,3 Wertschöpfung Verteilung in Mio. € Mitarbeiter 309,3 314,1 Darlehensgeber 89,7 126,4 Öffentliche Hand 7,3 8,1 Investitionen in das Gemeinwesen 0,0 10,0 Fremdgesellschafter 8,2 9,7 Unternehmen = Wertschöpfung - 1,4 4,0 413,1 472,3 „JUMP“: ein neues Programm um die Ertragskraft des Konzerns zu verbessern Unternehmensentwicklung Unternehmen und Management 24 Risikomanagement ermöglicht eine zeitnahe und effektive Reaktion auf Risikosituationen Risikomanagement In das Risikomanagement des FMG-Konzerns sind alle operativen und strategischen Geschäftsprozesse eingebunden, um Risiken im Unternehmen frühzeitig identifizieren und bewerten zu können. Die interne Betrachtung aller Risikoinformationen erfolgt vierteljährlich, sodass Geschäfts- und Bereichsleitung zeitnah und effizient auf eine neue oder veränderte Risikosituation reagieren können. Die Risikobewertung erfolgt nach den Kriterien der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der Quantifizierung der potenziellen Schadenshöhe. Primäre Ziele des Risikomanagements sind der kontrollierte Umgang mit Risiken und die Ergreifung vorbeugender Maß nahmen zu deren Vermeidung. Beispiele für Risiken mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, aber hoher wirtschaftlicher Belastung sind terroristische Ereignisse, Naturkatastrophen, Flug unfälle sowie der Verlust beziehungsweise die Beeinträchtigung der Drehkreuzfunktion des Flughafens. Auch weitere Risiken, wie etwa Streiks, Betriebs einstellungen bzw. Frequenzreduzierungen von Airlines, werden im Rahmen des Risikomanagements bewertet. Zukunft des Ground Handling Als wichtigstes Risiko wurde 2009 die Zukunftssituation des Geschäftsbereiches Ground Handling iden tifiziert. Anfang 2010 konnte der Abfertigungsvertrag mit dem Großkunden Air Berlin nicht verlängert werden. Grund ist, dass die FMG durch die Bindung an die Tarifstruktur des TVöD keine wettbewerbs fähigen, kostendeckenden Preise anbieten konnte. Weitere preisbedingte Abwanderungen von Kunden werden im Risikomanagement ebenfalls erfasst und bewertet. Ferner hat der Hauptkunde, die Deut sche Lufthansa AG, angekündigt, ab 2011 rund 25 Prozent des Abfertigungsvolumens von einem Konkurrenten abfertigen zu lassen. Der Aufsichtsrat wird sich zusammen mit der Geschäftsführung in seinen Sitzungen 2010 schwerpunktmäßig mit ent sprechenden Maßnahmen zur Gegensteuerung befassen. Unternehmen und Management Unternehmensentwicklung 25 Langfristige Zukunftssicherung In dem von der Bayerischen Staatsregierung verabschiedeten Landesentwicklungsprogramm Bayern ist ausdrücklich das Ziel festgeschrieben, eine nach haltige technische Infrastruktur vorzuhalten, denn es heißt dort (BV.1.6.3): „Der Verkehrsflughafen München muss auf lange Sicht die ihm zukommenden Verkehrsaufgaben als Drehkreuz von europäischem Rang erfüllen.“ „Balance of Capacity“ Die Wahrung der sogenannten „Balance of Capacity“, also des ausgewogenen Verhältnisses zwischen luft- und landseitiger Kapazität, ist eine fortwährende Herausforderung der Masterplanung. Um bereits heute bestehenden Engpässen auf der Luftseite zu begegnen, soll mit dem Bau einer dritten Start- und Landebahn die Kapazität bedarfsgerecht erweitert werden. Gleichzeitig stoßen auch die vor handenen Terminalkapazitäten an ihre Grenzen. Aus diesem Grund ist – als Ergänzung zum Terminal 2 – ein sogenannter Satellit auf dem Vorfeld Ost in Planung. In die Betrachtung der „Balance of Capacity“ wird auch die landseitige Verkehrsinfrastruktur des Flughafens einbezogen. Es ist ein großes Anliegen der Flug hafen München GmbH, in Zusammenarbeit mit der Region wirksame Maßnahmen zum Ausbau der Verkehrsanbindung auf den Weg zu bringen. Der Fokus liegt dabei in erster Linie auf einer Verbesserung der Schienenanbindung des Flughafens. Masterplanung „Airside“ Ein möglichst verzögerungsfreier Lande- und Startrhythmus der Flugzeuge ist das Ergebnis eines hochgradig vernetzten Systems zwischen Flughafen, Flugsicherung, Fluggesellschaften sowie einer Vielzahl von Infrastruktur- und Betriebsfaktoren. In der Masterplanung werden daher verschiedene Betriebs- oder Infrastrukturszenarien in einem IT-gestützten Simulationsmodell („SimmodPlus“) durchgeführt. In diesem virtuellen Modell des Flug hafenbetriebs können alle Durchführungsphasen jedes beliebigen Flugs (Anflug bis Abflug) simuliert und analysiert werden. Mithilfe der Simulationen werden potenzielle Engpässe frühzeitig erkannt, sodass operative Gegenmaßnahmen entwickelt werden können. Die Si mulationen dienen außerdem der Validierung und Optimierung des Ausbauprogramms. Für die Masterplanung im Bereich Luftseite stellen Schnellzeit simulationen unverzichtbare Werkzeuge für einen bedarfsgerechten und betriebsorientierten Planungsprozess dar. Bedarfsgerechte Ausbauplanung Damit der Flughafen München die Mobilitätsbedürfnisse von morgen erfüllen kann, muss das bestehende Zwei-Bahnen-System um eine zusätzliche Start- und Landebahn erweitert werden. Die derzeitige Nachfrage übersteigt bereits heute die vorhandene Kapazitätsgrenze, die mit einem Koordinationseckwert von 90 Flugbewegungen pro Stunde bereits erreicht ist – Optimierungsmöglichkeiten sind weitgehend ausgeschöpft. Die Verkehrsentwicklung kann durch die dritte Start- und Landebahn mit einem Ziel von mindestens 120 Flugbewegungen dauerhaft gesichert werden. Der Ausbau ist dringend notwendig, denn belastbare Prognosen sagen für das Jahr 2025 ein Passagieraufkommen von 58,2 Millionen Fluggästen voraus. Fast zwei Jahrzehnte nach dem Umzug zum neuen Standort hat die Flughafen München GmbH deshalb die Weichen für den bedarfsgerechten Aus bau des Das bestehende ZweiBahnen-System ist schon jetzt am Limit Unternehmensentwicklung 26 Verkehrsanbindung des Flughafens an das Schienennetz muss verbessert werden Unternehmen und Management Flughafens gestellt und die entsprechenden Genehmigungsverfahren für den Bau der dritten Start- und Landebahn eingeleitet. Die Regierung von Oberbayern hat im laufenden Planfeststellungsverfahren im Frühjahr 2009 die Anliegen der vom Ausbauvorhaben betroffenen Bürger ausführlich erörtert und wird nach sorgfältiger Abwägung über den Antrag der Flughafen München GmbH entscheiden. Masterplanung „Landside“ Auch auf der Landseite sind für die Erreichbarkeit des Flughafens München und seiner Einrichtungen bedarfsgerechte Verkehrsangebote und ein reibungsloser Verkehrsablauf von besonderer Bedeutung. Deshalb wird im Bereich der Masterplanung die strategische Verkehrsplanung durch Simulationsmodelle für den Kraftfahrzeugverkehr unterstützt. Es werden sowohl die Verkehrsflüsse auf dem Campus als auch die Anbindung an die übergeordneten Verkehrsnetze betrachtet. Ziel ist es, Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsabläufe unter Schonung der Ressourcen den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzergruppen anzupassen. Um die Wirkungen infrastruktureller und organisa torischer Maßnahmen aufzuzeigen, werden die Ver kehrsabläufe auf unterschiedlichen Betrachtungs ebenen simuliert: Mit dem makroskopischen Modell wird die generelle Verkehrsnachfrage, die in den rund hundert Verkehrszellen auf dem Campus entsteht, für unterschiedliche Ausbauszenarien und Prognosehorizonte ermittelt. Diese Nachfrage wird auf die Planungsverkehrsnetze umgelegt und er zeugt so ein Abbild der Verkehrsbelastungen auf den Strecken und Knoten des Netzes. Diese sind Grundlage für die Bewertung der unterstellten Planungen. Für Detail- und Funktionsplanungen wird ein mikroskopisches Simulationsmodell eingesetzt, mit dem das Zusammenspiel einzelner Fahrzeuge in den zu untersuchenden Netzbereichen abgebildet werden kann. Straßen- und Schienennetz weiterentwickeln Der leistungsfähigen landseitigen Verkehrsanbindung kommt für Passagiere, Beschäftigte und Besucher eine Schlüsselrolle zu. Die Qualität der Anbindung an das Straßen- und Schienennetz beeinflusst entscheidend die Entwicklung des Flughafens München als internationaler Verkehrsknotenpunkt – auch für die Region. Anbindung über die Schiene hat Vorrang Im Rahmen der landseitigen Verkehrsanbindung setzt sich die Flughafen München GmbH mit Nachdruck für eine Verbesserung der Anbindung im öffentlichen Verkehr und hier insbesondere an das Schienennetz ein, zumal sich durch eine Verlagerung der Verkehre von der Straße auf die Schiene schädliche Emissionen vermeiden lassen. Anreiseverkehrsmittel der Passagiere 2009 Umsteiger Originäreinsteiger (bzw. deren letztes Anreiseverkehrsmittel zum Flughafen) 37% 63% 42% 42% eigener Pkw 11% 10% Taxi 6% 6% 32% 33% 6% 3% 6% 3% 2008 1) Annahme: 50% öffentlicher Busverkehr und 50% privater Busverkehr Bus 1) S-Bahn Mietwagen Sammeltaxi 2009 Unternehmen und Management Unternehmensentwicklung 27 Schon heute reist ein hoher Anteil der Passagiere mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen München: Im Jahr 2009 nutzten 39 Prozent der Passagiere die S-Bahn oder den öffentlichen Linienbusverkehr. Es würden allerdings noch weit mehr Passagiere und Beschäftigte auf die Bahn umsteigen, wenn die Durchbindung der Schiene Richtung Osten gelänge und der Flughafen München in das Fernverkehrsnetz eingebunden wäre. Das im November 2009 im Auftrag des Staatsmi nisteriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie erarbeitete Gutachten zur Verbesserung der Schienenanbindung des Flughafens München ist die wesentliche Grundlage für die Ausbauplanung der Schieneninfrastruktur in und um München. ringlichste Aufgabe ist, kurzfristig eine deutlich D schnellere Verbindung zwischen Flughafen und dem Hauptbahnhof München zu schaffen. Die Anbindung von Nordost- und Südostbayern kann über die so genannte Neufahrner Gegenkurve mit dem Erdinger Ringschluss und der Walpertskirchener Spange realisiert werden. Langfristig soll der Flughafen mit dem Ausbau der Strecke München–Mühldorf–Frei lassing / Salzburg in die West–Ost–Magistrale Paris– München–Wien–Bratislava innerhalb der Transeuro päischen Netze (TEN) der Europäischen Union eingebunden werden. Das Ziel des Flughafens München, den Luftverkehr mit dem Hochgeschwindigkeitsverkehr zu verknüpfen, ist von zentraler Bedeutung und steht im Einklang mit den Zielsetzungen auf natio naler und europäischer Ebene. Reduzierung von Emissionen durch Verlagerung der Verkehre auf die Schiene München Montreal Skeiðarársandur, Island Der Skeiðarársandur Sander, ein breiter, schwach geneigter Schwemmkegel an der Südküste Islands, durch den mehrere Gletscher flüsse mäandern. Der Sander bildete sich bereits während der Eiszeit und bedeckt heute eine Fläche von 1 300 Quadratkilometern auf einer Küstenlänge von 70 Kilometern. Konsequenzen Alles, was wir tun, hat Folgen. Aber auch das, was wir nicht tun, haben wir zu verantworten. Jede Möglichkeit, Emissionen und Immissionen weiter zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und alternative Technologien einzusetzen, muss deshalb konsequent genutzt werden. Umwelt und Klimaschutz 30 Klimaschutzstrategie Energie- und CO2-Management Umweltschutz Umgang mit Ressourcen Biotop- und Flächenmanagement Umwelt und Klimaschutz Klimaschutzstrategie Klimaschutzstrategie 31 Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir wollen darin Maßstäbe setzen: Alles, was unsere Infrastruktureinrichtung noch effizienter macht, ist ein wertvoller Beitrag dafür, die Umweltauswirkungen des Luftverkehrs auf ein Mindestmaß zu beschränken und Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft langfristig zu sichern. Globale Verantwortung Zu den unverzichtbaren Grundbedürfnissen der modernen Gesellschaft zählt auch Mobilität. Doch Mobilität hat ihren Preis: Sie produziert Schadstoffe, die zur Klimaerwärmung beitragen, und verbraucht Energie. Der Anteil des Luftverkehrs an der Gesamtmenge des für den Klimawandel mitverantwortlichen Kohlendioxids beträgt weltweit etwa zwei Prozent. Durch den Betrieb des Flughafens München entstehen Klimagasemissionen, die aus der Abfertigung der Flugzeuge am Boden, dem Betrieb der Flughafenanlagen und der Nutzung von Infrastruktureinrichtungen resultieren. Aber auch der landseitige Verkehr erzeugt Schadstoffe. Die Fluggesellschaften sind für den Ausstoß von Emissionen, die durch den Einsatz ihrer Flugzeuge entstehen, verantwortlich. Als Systemgrenze für den Flugverkehr findet die entsprechende Defini tiondes LTO-Zyklus (LTO = landing and take-off cycle) Anwendung, wonach alle Emissionen durch Flugzeuge unterhalb von 3 000 Fuß (914 Meter) mit einbezogen werden. In einer Gesamtbetrachtung der Schadstoffsituation muss zudem auch die Anund Abreise von Passagieren, Besuchern und Mit arbeitern berücksichtigt werden. Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Luftverkehrsbranche. Mit der Erarbeitung einer Strategie für einen umfassenden Klimaschutz an deutschen Vier-Säulen-Strategie für Luftverkehr 1) Reduzierung Klimawirkung Luftverkehr Technischer Fortschritt Effiziente Infrastruktur Optimierter Betrieb Ökonomische Instrumente z. B. alternative Energieträger und -anlagen z. B. Nachrüstung von Gebäuden, nachhaltiges Bauen z. B. PCA, CDM, Gebäudeleittechnik, Rollwegführung z. B. emissionsabhängige Landeentgelte, Emissionshandel ETS Verhaltensänderung 1) eigene Abbildung Flughafen München GmbH auf Basis der Vier-Säulen-Strategie der Initiative Luftverkehr für Deutschland Strategien für einen umfassenden Klimaschutz Klimaschutzstrategie 32 Umwelt und Klimaschutz Verkehrsflughäfen haben die Mitglieder der ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) einen systematischen Ansatz vorgelegt. Die Strategie umfasst die Erhebung der Emissionen und die Fest legung konkreter Maßnahmen zur Emissionsminderung. Die Klimaschutzstrategie an den deutschen Flughäfen ergänzt die 2007 verabschiedete Vier-Säulen-Strategie der Luftverkehrsbranche in Deutsch- land. Mit der Vier-Säulen-Strategie (technischer Fortschritt, effiziente Infrastruktur, optimierter Betrieb, ökonomische Instrumente) wurde ein ausgewogenes Konzept entwickelt, mit dem die Umweltaus wirkungen des Luftverkehrs minimiert und dennoch Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie ermöglicht werden. Klassifizierung der Emissionen nach Greenhouse-Gas-Protocol SF2 CH4 N2O HFCs PCFs CO2 Scope 2 Indirekte Emissionen durch Energieeinkauf Scope 1 Direkte Emission aus Energieproduktion und Transport Scope 3 Indirekte Emissionen durch das Geschäftsfeld des Flughafens DB BH KW HOTEL KEMPINSK I Erdgaslieferung CO2-Footprint 2009 Scope 3: öffentlicher Verkehr 6,6% Scope 1: Energieeigenerzeugung 12,0% Diesel- und Ottokraftstoff für eigene Fahrzeuge 2,2% APU (Hilfsturbinen) 6,4% Scope 2: Energiefremdbezug 3,5% LTO-Zyklus 60,3% Diesel- und Ottokraftstoff für externe Unternehmen 1,0% Energiebezug externer Unternehmen 8,0% Umwelt und Klimaschutz Klimaschutzstrategie 33 Prof. Dr. Ulrich Schumann, Institutsdirektor, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Physik der Atmosphäre „Der globale Luftverkehr emittiert derzeit etwa zwei Prozent aller anthropogenen CO2-Emissionen, beim Straßenverkehr sind es zum Vergleich 14 Prozent. Dennoch unternimmt die Luftfahrt erhebliche Anstrengungen, um den spezifischen Ausstoß an Schadstoffen zu reduzieren. Die Flughäfen können ihren Beitrag zur Schadstoffreduzierung leisten, indem sie für einen verspätungsfreien Verkehr sorgen: Umwege, Warteschleifen und Verspätungen müssen weitgehend vermieden werden. Auch emissionsabhängige Flughafenentgelte setzen Anreize zur Nutzung schadstoffarmer Fluggeräte.“ CO2-neutrales Wachstum und CO2-Footprint Die Flughafen München GmbH ist sich ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst und unternimmt umfassende Anstrengungen, diese Belastungen zu minimieren und auszugleichen. Zur Strategie des Unternehmens gehört es, den Betrieb und die Weiterentwicklung des Flughafens so zu gestalten, dass belastende Auswirkungen auf die Umwelt effektiv begrenzt sowie gesetzliche Verordnungen und Umweltauflagen erfüllt werden. Das erklärte Ziel der Flughafen München GmbH ist es, bis zum Jahr 2020 CO2-neutral zu wachsen (bezogen auf das Basisjahr 2005). Die FMG hat im Jahr 2008 erstmals ihren CO2-Foot print veröffentlicht. Dieser wurde nach den Vorgaben des international anerkannten Greenhouse-GasProtocol (GHG-Protocol) ermittelt, welches die Emis sionen nach dem Verursacherprinzip klassifiziert. Dabei werden drei Kategorien von Emissionen unter schieden: durch selbst produzierte Energie verursachte Emissionen (Scope 1), für den Eigenbedarf bezogene Energie (und damit verbundene Emissionen der Ener gieerzeugung, Scope 2) und jene unter Scope 3, die durch die Nutzung des Flughafens durch Dritte (etwa Airlines, öffentliche Verkehre etc.) verursacht werden. Diese Emissionen versucht der Flughafen ebenfalls zu verringern, indem er am Flughafen ansässige Unternehmen bei der Reduktion ihrer Emissio nen unterstützt und – beispielsweise durch emissionsabhängige Landeentgelte – Einfluss nimmt. Zertifiziertes Umweltmanagement Die FMG hat im Jahr 2005 ein wirksames Umwelt management eingeführt, das durch eine freiwillige Beteiligung nach DIN EN ISO 14001 und der euro päischen EMAS-Verordnung zertifiziert worden ist. Seit 2008 sind auch die Tochtergesellschaft Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH sowie das Kempinski Hotel Airport München nach diesen Standards zertifiziert. Im Berichtszeitraum wurden Zwischenaudits durchgeführt. Das Managementsystem hat die Aufgabe, die umweltrelevanten Prozesse zu erarbeiten sowie Umweltziele festzulegen und Verbesserungsmaß nahmen einzuleiten. Zudem wird die Einhaltung der Rechtsvorschriften überprüft und damit die Rechtssicherheit für die FMG gewährleistet. Im Berichtszeitraum wurden keine Verstöße gegen das Umweltrecht festgestellt. Aktives Umweltmanagement FMG-Umweltmanagement legt Umweltziele fest Energie- und CO2-Management 34 Umwelt und Klimaschutz Energie- und CO2-Management Effiziente Energienutzung bedeutet vor allem Vorsorgen. Mit unserem Plan für CO2-neutrales Wachstum bis 2020 verfolgen wir ein konzernweites CO2-Reduzierungspaket, das wir kon sequent und mit der Sensibilisierung unserer Mitarbeiter seit 2009 erfolgreich umsetzen. So können wir allein im Zeitraum von 2009 bis 2010 über 11 400 Tonnen CO2 einsparen. Das CO2-Management der FMG und seine Handlungsfelder Systematisches CO2-Monitoring Um das Ziel des CO2-neutralen Wachstums bis 2020 umsetzen zu können, wurde 2009 ein konzernweites CO2-Reduzierungsprojekt aufgesetzt. Die vier zentralen Handlungsfelder des CO2-Managements sind eine nachhaltige Energiebereitstellung, die effiziente Nutzung der benötigten Energie, die Förderung des Verantwortungsbewusstseins der Mitarbeiter sowie das Thema nachhaltiges Bauen. Insgesamt konnte in den vier Feldern ein Einsparungspotenzial von circa 11 400 Tonnen CO2 für den Flughafen München im Zeitraum 2009 – 2010 ermittelt werden. Davon steuert allein die Erhöhung der Energieeffizienz im Betrieb der Gebäude und Anlagen einen Einsparbetrag von rund 4 900 Tonnen bei. Weitere 6 500 Tonnen befinden sich in der Umsetzungsphase. Aufgrund der Energieversorgungsstruktur des Flug hafens München, einer Kombination aus energie effizienter Eigenerzeugung mit Kraft-Wärme-KälteKopplung und zusätzlichem Strom- und Fernwärmeeinkauf, ist die Zuteilung komplex. So musste hier eine tiefgehende Analyse der Verbrauchsstrukturen von Strom, Wärme und Kälte erfolgen. Nur durch sie konnte eine möglichst exakte und gerechte Zuordnung der Emissionen zu den jeweiligen Verursachern erfolgen. Verfahren und Ergebnisse werden dabei in der CO2-Datenbank hinterlegt und können von autorisierten Benutzern über eine Intranet-Webanwendung jederzeit eingesehen werden. Um laufend prüfen zu können, ob das Ziel des CO2neutralen Wachstums konsequent verfolgt wird, wurde ein weiteres Modul entwickelt, das sich derzeit in der Erprobung befindet. Mit seiner Hilfe werden auf der Basis der geplanten Entwicklung des Flughafens München auch die zukünftigen Emissionen prognostiziert und den bereits festgestellten Einsparmaßnahmen gegenübergestellt. Auf diese Weise lässt sich jederzeit die Einhaltung des angestrebten CO2-Pfades transparent überwachen. Einer der wichtigsten Bestandteile des CO2-Managements ist die CO2-Datenbank, die in den letzten zwei Jahren entwickelt und implementiert wurde. Sie dient als zentrales Reporting-, Steuerungs- und Kontroll instrument für alle Aktivit äten rund um das Thema CO2-Minderung und Energieeffizienz. Auf diese Weise ermöglicht sie dank einer verursachergerechten ZuIm Berichtszeitraum befanden sich circa 40 Maßnahordnung von Emissionen deren optimale Reduzierung men in der Umsetzung oder waren bereits abgeund gleichzeitig eine kostenoptimale Auswahl von schlossen. geeigneten Maßnahmen. Umwelt und Klimaschutz Energie- und CO2-Management 35 CO2-Reduzierungsprojekt Energieeffizienz Verantwortungsbewusstsein CO2-Management Energiebereitstellung Nachhaltiges Bauen Im Folgenden werden besonders effiziente Maßnahmen genauer vorgestellt. > Energieeffizienz Ein wesentlicher Schlüssel zur Erreichung des Ziels des CO2-neutralen Wachstums ist eine Steigerung der Effizienz beim Energieeinsatz auf dem Flughafengelände. Energieeffizienz kommt zum Tragen in unterschiedlichen Teilprojekten, wie Gebäude, Anlagen und Geräte, Fahrzeuge (Biokraftstoffe) und Green-IT. In allen Teilprojekten werden geeignete Maßnahmen entwickelt, um die Energieeffizienz zu steigern. Dies betrifft nicht nur den Verwaltungsbereich, sondern alle Arbeitsstätten am Flughafen: >> Beispiel: Terminalbelüftung Die Lüftungsanlagen für den Betrieb der beiden Terminalgebäude mit einem Rauminhalt von zusammen circa drei Millionen Kubikmeter sind ein erheblicher Posten auf der Energierechnung des Flughafens München und somit auch ein großer Verursacher von energiebedingten Emissionen. Durch die detaillierte Analyse von Betriebsfunktion und Luftqualität in den Terminalgebäuden konnte ein Potenzial von über 3 400 Tonnen CO2-Einsparung identifiziert werden. Eine stärkere Reduzierung der Luftaustauschraten zu den Zeiten, in denen sich nur wenige Personen in den Gebäuden aufhalten, also in den flugarmen Nachtzeiten, verringert die Einsatz zeiten und den Strombedarf für die Antriebsmotoren der Lüftung signifikant. >> Beispiel: Vorfeldbeleuchtung Energie spart die Flughafen München GmbH auch bei der Vorfeldbeleuchtung ein: Rund ein Viertel der insgesamt knapp 3 000 Flutlicht-Lampen, die bei Dunkelheit für gutes Licht auf den Vorfeldern und Parkpositionen des Airports sorgen, werden seit Juni 2009 nur noch bedarfsweise eingeschaltet. Die Aktivierung der Vorfeldlampen erfolgt automatisch per Flugplanrechner. Der Nutzen für die Umwelt: Knapp eine Million Kilowattstunden Strom und rund 570 Tonnen Kohlendioxid werden auf diese Weise jährlich eingespart. >> Beispiel: Parkhausbeleuchtung Aus Sicherheits- und Komfortgründen sind die Parkhäuser am Flughafen München rund um die Uhr optimal beleuchtet. Um hier den Energiebedarf zu verringern, muss vor allem auf eine energieeffiziente Beleuchtungstechnik Wert gelegt werden. Die Energieeffizienz kann durch viele Maßnahmen gesteigert werden Energie- und CO2-Management Umwelt und Klimaschutz 36 In den letzten beiden Jahren wurde daher die Beleuchtung in den Parkhäusern P1 bis P10 Zug um Zug auf effizientere Leuchtstofflampentechniken umgestellt. Diese Maßnahme reduziert den CO2-Ausstoß dauerhaft um fast 2 000 Tonnen pro Jahr. Zusätzlich wurden im Parkhaus P20 rund 2 100 Lampen auf LED-Leuchtmitteltechnik, die im großen Umfang erst seit Mitte 2009 verfügbar ist, umgerüstet. Der Stromverbrauch liegt um mehr als 50 Prozent niedriger als bei den bisher benutzten Leuchtkörpern und so konnten 2009 weit über 200 Tonnen CO2 ein gespart werden. Wenn sich die nachhaltige Wirkung der LED-Leuchtmittel in naher Zukunft bestätigt und sich Anschaffungskosten und Gebrauchsdauer weiter verbessern, wird diese Technik zukunftsweisend sein. Zwei Maßnahmen von vielen: Verwendung von Treibstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und weniger Stromverbrauch durch Green IT >> Beispiel: FMG-Fuhrpark Im Fahrzeugbestand am Flughafen wird der Einsatz von unterschiedlichsten Antriebsarten und alternativen Kraftstoffen weiter vorangetrieben. Ziel ist es, die endlichen fossilen Kraftstoffe durch Treibstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen oder durch regenerative Energien zu ersetzen, durch deren Einsatz der Ausstoß von CO2 reduziert wird. Vor allem im Bereich der Abfertigungsgeräte wird ein Teil des Dieselkraftstoffes durch Pflanzenöl aus der Flughafenregion ersetzt. So werden beispielsweise Kehrmaschinen und Frachtschlepper mit kaltgepresstem Rapsöl angetrieben. Im Bereich der Serien fahrzeuge wird Bioethanol als Substitut für Benzin eingesetzt. Durch die Verwendung dieser biogenen Kraftstoffe konnten auch im Jahr 2009 wieder mehr als 400 Tonnen CO2 im Fahrzeugbetrieb der FMG eingespart werden. Auch der Einsatz von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark der FMG wird weiter forciert. Am Ende des Jahres 2009 waren insgesamt 176 Elektrofahrzeuge (z. B. Passagiertreppen, Förderbänder, Zugfahrzeuge usw.) und 122 Hybridschlepper in Betrieb. Im Laufe des Jahres 2009 kamen 25 Elektroschlepper neu zum Einsatz. Der Vorteil dieser reinen Elektrofahrzeuge Umwelt und Klimaschutz Energie- und CO2-Management 37 Kraft-Wärme-KälteKopplung im Blockheizkraftwerk liegt darin, dass sie keine lokalen Emissionen erzeugen und kein unnötiger Motorleerlauf entstehen kann. >> Beispiel: Green IT Mehrere Rechenzentren, über 3 000 Einzelplatzrechner mit Bildschirmen, etliche hundert Notebooks und Drucker sowie sonstige Geräte wie Anzeigen- oder Informationssysteme verbrauchen nicht unerheblich Strom am Flughafen München. Um den Verbrauch zu reduzieren, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Bei den Druckernwurde bereits von vielen kleinen individuell am Arbeitsplatz verwendeten Geräten auf größere und effizientere Multifunktionsgeräte umgestellt. Dadurch konnten sowohl der Energiebedarf als auch die Menge des verbrauchten Papiers erheblich reduziert werden. Gebrauchte PCs werden kontinuierlich ausgetauscht und durch neue Modelle mit einem deutlich geringe ren Stromverbrauch ersetzt. Vor dem Einsatz neuer IT-Hardware wird zunächst der Stromverbrauch gemessen und als Kaufkriterium herangezogen. Da sich dadurch der Stromverbrauch jedes Jahr weiter verringert, konnten im Jahr 2009 bereits 187 Tonnen CO2 eingespart werden. Neu sind Maßnahmen, durch die – wie etwa bei den neuen Stromsparmodi – beim Betrieb der Arbeitsplatzrechner Energie eingespart werden kann. So wurde ein bisher eingesetzter Bildschirmschoner als zu energieintensiv identifiziert und durch die Windows-eigenen Standard-Screensaver ersetzt. In der Regel erzeugen die zentralen IT-Geräte durch ihren Betrieb viel Abwärme, die Kühlung erfordert. Um auch hier eine größere Effizienz zu erreichen, wird der Wärmeeintrag im Rechenzentrum laufend reduziert. Ferner wurden 2009 die kalten von den warmen Bereichen getrennt, um die Kühleffizienz zu verbessern. Dadurch wurde eine Einsparung von rund 209 Tonnen CO2 erreicht. Energie- und CO2-Management Umwelt und Klimaschutz 38 Mitarbeiter als Trainer > Energiebereitstellung > Nachhaltiges Bauen Einen erheblichen Anteil an den Maßnahmen zur Reduzierung der Gesamtemissionen hat die Energie erzeugung im hocheffizienten BHKW (Blockheizkraftwerk) am Flughafen München. Durch den Einsatz der sogenannten Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung erreicht diese Anlage einen Wirkungsgrad von circa 80 Prozent. Gegenüber dem einfachen Bezug der Energie aus dem öffentlichen Netz können circa 30 000 Tonnen CO2 pro Jahr sowie erhebliche Kosten eingespart werden. Durch die Umrüstung einer be stehenden Absorptionskältemaschine auf Wärmepumpenbetrieb im Dezember 2009 werden zusätzlich rund 800 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Das Bewusstsein bei den Planern der FMG ist nicht nur darauf ausgerichtet, bei der wirtschaftlichen Planung eine (Bau-)Kostenobergrenze einzuhalten, sondern es bezieht auch die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes mit ein (Life-Cycle-Betrachtung). Im Rahmen eines Joint Ventures zwischen den Stadtwerken München, der AGIP-Tankstelle und der Flughafen München GmbH wurde im März 2009 eine Bio-Erdgastankstelle im öffentlichen Bereich des Flug hafens eröffnet. Hier kann neben den herkömmlichen Kraftstoffen auch Erdgas mit einem Biogasanteil von 20 Prozent als Treibstoff für Fahrzeuge getankt werden. Ein sichtbares Zeichen für ihren Anspruch, einem nachhaltigen Wachstum gerecht zu werden, hat die Flughafen München GmbH durch ihre ordentliche Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) gesetzt. Das bedeutet, dass höhere Kosten bei der Erstellung eines Gebäudes auf längere Sicht zu niedrigeren Folgekosten, also geringeren Betriebskosten, führen, die ihrerseits die höheren Investitionskosten kompensieren. Bei der Bauplanung werden architektonische und systemtechnische Möglichkeiten sowie betriebliche Prozessabläufe betrachtet. Umwelt und Klimaschutz Energie- und CO2-Management 39 Nachhaltigkeitslogo zur internen Kommu- Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. German Sustainable Building Council Künftig sollen geeignete Bauvorhaben der FMG gemäß den Nachhaltigkeitskriterien der DGNB geplant, realisiert und durch die DGNB zertifiziert werden. Zu diesem Zweck wurden Mitarbeiter als DGNB-Auditoren und Energieberater ausgebildet. Alle relevanten Themenfelder des nachhaltigen Bauens – wie Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Stand ort – werden von diesen FMG-eigenen DGNB-Auditoren begleitet und überwacht. So unterliegen bereits die Bedingungen des von der FMG ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs für eine neue Kinderkrippe beim Besucherpark am Airport den Kriterien des nachhaltigen Bauens. Mit dem Konzept des nachhaltigen Bauens strebt die Flughafen München GmbH bei allen Neubauten eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent im Vergleich zu den Gebäuden des heutigenBestands an. > Verantwortungsbewusstsein fördern Neben technischen Maßnahmen zur Energieein sparung und zur Verbesserung der Energieeffizienz bilden verhaltensbezogene Maßnahmen eine weitere Säule zur Reduktion von CO2-Emissionen. Durch die gezielte Förderung des Verantwortungsbewusstseins und die Sensibilisierung der Mitarbeiter nikation bezüglich Umweltschutz und Ressourcenschonung sollen zum einen der Ressourcenverbrauch reduziert und zum anderen auch die damit verbundenen Kosten gesenkt werden. Zu diesem Zweck wurde ein mehrstufiges Schulungskonzept entwickelt, das in nahezu allen Geschäftsbereichen umgesetzt werden soll. Im Rahmen eines zweitägigen „Train-the-Trainers“-Seminars, das im Sommer 2009 stattfand, wurden 16 Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen als Trainer geschult. Die Schulungsinhalte reichen von allgemeinen Infor mationen und Fakten zum Klimawandel bis zu unternehmens- und bereichsspezifischen Themen im Umgang mit Ressourcen wie Energie oder Wasser. Ein wesentlicher Schulungsinhalt ist die Vermittlung von Maßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann, um im Rahmen seines Arbeitsalltags einen Beitrag zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs zu leisten. Im Laufe des Jahres 2010 führen die zu Trainern ausgebildeten Mitarbeiter Schulungen in ihren Bereichen durch. Über das Multiplikatorenkonzept und eine umfangreiche Kommunikation sollen möglichst alle Mitarbeiter der Flughafen München GmbH erreicht werden. Umweltschutz 40 Umwelt und Klimaschutz Umweltschutz Emissionen und Immissionen so gering wie möglich zu halten, ist unser Bestreben. Wir setzen uns für die Optimierung der An- und Abflugverfahren ein, haben ökonomische Anreizsysteme für die Nutzung von schadstoffarmen Flugzeugen etabliert und bemühen uns auch auf diese Weise, die Lärm- und Luftschad stoffbelastungen weiter zu reduzieren. Reduzierung von Fluglärm Seit der Einführung von Strahlflugzeugen vor über vier Jahrzehnten konnte der Lärmpegel startender und landender Flugzeuge hauptsächlich durch den Einsatz emissionsarmer Triebwerkstechnologien und eine verbesserte Aerodynamik um nahezu 90 Prozent reduziert werden. Die International Civil Aviation Organization (ICAO) regelt die Lärmzertifizierung der Flugzeugtypen. Diese Regelung dient der Musterund Verkehrszulassung von neuen Luftfahrzeugen und beinhaltet eine Nachweispflicht in Form eines Lärmzeugnisses. Das Verkehrsverbot von lärminten siven Flugzeugen in Europa aus dem Jahr 2002 hat zu einer spürbaren Verbesserung der Fluglärmsituation geführt. Gemeinsames Ziel ist die weitere Reduzierung von Fluglärm Die neuesten und damit strengsten Lärmgrenzwerte für Strahlflugzeuge und propellergetriebene Flugzeuge wurden im September 2001 festgelegt. Diese Bestimmungen müssen von allen Flugzeugen erfüllt werden, deren Musterzulassung nach dem 1. Januar 2006 erfolgt ist. Das hat zur Folge, dass für einzelne Lärmereignisse, wie etwa für den Start, gegenwärtig und zukünftig mit einer Reduktion des Schalldruckpegels um rund drei Dezibel zu rechnen ist. Kommission zum Schutz gegen Fluglärm Die Vertreter des Flughafens München, der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, der Luftfahrtgesellschaften, der Flughafenregion sowie der Behörden stehen, neben den regelmäßig stattfindenden Sitzun gen der „Kommission zum Schutz gegen Fluglärm und gegen Luftverunreinigung durch Flugzeuge für den Flughafen München“, im ständigen Dialog und bemühen sich intensiv um eine weitere Reduzierung von Fluglärm: – die DFS durch die Planung von An- und Abflugverfahren, – die Luftverkehrsgesellschaften durch die zielgerichtete Lärmminderung in ihrer Flottenpolitik aus ökonomischen und ökologischen Gründen, – die Flughafen München GmbH durch die Verpflichtung zur Umsetzung gesetzlicher Regelungen und Auflagen zum Lärmschutz. Fluglärmbeschwerdemanagement Im Rahmen des Beschwerdemanagements steht der Flughafen München durch das Fluglärmbeschwerde telefon in direktem Kontakt mit den betroffenen An wohnern. Beschwerden über einzelne Fluglärmereig nisse und Fragen zur allgemeinen Fluglärmsituation werden dort unmittelbar beantwortet. Umwelt und Klimaschutz Umweltschutz Grundlage zur Beantwortung dieser Fragen, zur Doku mentation der Fluglärmentwicklung und zur Ermittlung der Klassen für lärmdifferenzierte Landegebühren ist eine kontinuierliche Fluglärmüberwachung. Dafür unterhält der Flughafen München ein Netz, das aus 16 ortsfesten Messstellen besteht. Die an den drei mobilen Messstellen ermittelten Messwerte ermöglichen qualifizierte Aussagen auch für Orte, an denen es keine stationären Messstellen gibt. Im alltäglichen Flugverkehr dürfen ohne vorherige Freigabe durch die DFS die Abflugrouten nicht verlassen werden. Ausnahmen zur Abweichung von einer Abflugroute werden beispielsweise aus Wettergründen erteilt. Tagsüber hat die Flugsicherung im Rahmen der Verkehrsabwicklung die Möglichkeit, abfliegende Jets oberhalb von 5 000 Fuß (1 524 Meter) über Meereshöhe und abfliegende Propellerflugzeuge oberhalb von 3 000 Fuß (914 Meter) mittels Einzelfreigaben auf individuellen Kursen auch abseits von veröffentlichten Abflugverfahren zu führen. Umweltschonendes Anflugverfahren – CDA Ein umweltschonendes Anflugverfahren, der Continuous Descent Approach (CDA), befindet sich am Flughafen München im Probebetrieb. Mit einem CDA soll es dem Piloten ermöglicht werden, die Triebwerke während des Sinkfluges über einen möglichst langen Zeitraum im „Leerlauf“ (Idle Power) zu betreiben. Durch dieses Verfahren werden vor dem Endanflug die Schallemissionen reduziert und Kerosin einge- Airport-CDM (Collaborative Decision Making) Airport-CDM ist der operationelle Ansatz, ein Flug ereignis von der Landung bis zum Start unter der Mitwirkung aller Beteiligten (Flughafen, Airline, Ground Handling und Flugsicherung) so zu gestalten, dass eine optimale Ausnutzung aller Ressourcen gewährleistet ist. Ziel ist es, ein Höchstmaß an Pünktlichkeit und Effizienz sicherzustellen. Im Kern geht es darum, relevante Informationen aller beteiligten Prozesspartner zu sammeln, diese zu verarbeiten und daraus gemeinsam richtige Entscheidungen abzuleiten. Von der Airline oder allen anderen Luftraumbenutzern wird eine Zielstartzeit vorgegeben, zu der alle Abfertigungsleistungen erbracht sein müssen und zu der das Luftfahrzeug bereit ist, die Parkposition zu verlassen. Im Gegenzug wird von der Flugsicherung eine Ziel-Startzeit garantiert, die vom Piloten genutzt werden kann. Dieses von Eurocontrol festgelegte Verfahren wird derzeit weltweit nur am Flughafen München in vollem Umfang eingesetzt. Es ist schon seit 2007 fester Bestandteil der opera tiven Prozesse und hat unter anderem dazu geführt, dass sich die Wartezeit von Luftfahrzeugen an der Startbahn um knapp zwei Minuten verkürzt hat und dadurch entsprechende Kosten und Umweltbelas- Dauerschallpegel Leq3 der sechs verkehrsreichsten Monate (6vM) an vier an den Hauptabflugrichtungen gelegenen Fluglärmmessstellen in dB (A) 1) Leq3 Nacht - 6vM Leq3 Tag - 6vM 2009 2008 Brandstadel 46 46 Pallhausen 40 Reisen 48 Viehlaßmoos 41 Messstelle 41 spart. Zu verkehrsarmen Zeiten kann dieses Anflug verfahren bei knapp zehn Prozent aller Flugzeuge angewendet werden. Für Mitte des Jahres 2010 ist ein Übergang in den regulären Betrieb vorgesehen. 2009 2008 Brandstadel 58 57 42 Pallhausen 55 55 48 Reisen 55 56 43 Viehlaßmoos 54 56 Messstelle Mit dem neuen Fluglärmgesetz vom 7. Juni 2007 trat gleichzeitig als zentrales Beurteilungskriterium für die Fluglärmbelastung der energieäquivalente Dauerschallpegel Leq3 tags und nachts in Kraft. Ergänzend dazu wurde ein Pegelhäufigkeitskriterium für die Nacht eingeführt. Aufgrund abweichender Betriebsrichtungsverteilungen, Abflugroutenänderungen, Routennutzungsänderungen und unterschiedlicher Betriebszeiten, bedingt durch Ausfallzeiten wie bei extremen Witterungsbedingungen oder technischen Defekten, ist ein eindeutiger Vergleich nicht durchführbar. 1) Ausführliche Informationen über die monatlichen Messergebnisse der stationären Messstellen unter www.munich-airport.de/de/company/umwelt/laerm/index.jsp Minderung von Schall emissionen und Reduzierung des Kerosin verbrauchs durch neues Anflugverfahren Umweltschutz Umwelt und Klimaschutz 42 tungen reduziert werden konnten. Insgesamt wurden inklusive der Pilotphase (ab 2005) rund 6 800 Tonnen CO2 eingespart. Nachtflugreglementierung Die am Flughafen München praktizierte Nachtflugregelung sieht ein Lärmkontingent vor, für dessen Berechnung die Anzahl der Bewegungen sowie die jeweilige Art und Größe der Flugzeuge bestimmend sind. Im Jahr 2009 wurde das zulässige Lärmvolumen zu 56 Prozent ausgenutzt. Emissionsabhängige Landeentgelte: Laute Flugzeuge zahlen hö- Emissionsabhängige Landeentgelte Am Flughafen München werden flugzeugabhängige, lärmorientierte sowie vom Stickoxid- und Kohlenwasser stoffausstoß abhängige Flughafenentgelte erhoben. modernes, insgesamt ökologisch effizienteres Fluggerät zu investieren. In Abhängigkeit von der lokalen Lärm- und Schadstoffemission kann die Gewichtung der Lärm- und Schadstoffentgelte dynamisch angepasst werden. Der Flughafen München erhält allerdings durch diese Maßnahme keine zusätzlichen Einnahmen. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrs standorts Deutschland zu erhalten, wurden die Mehraufwendungen der Fluggesellschaften für das emissionsabhängige Entgelt durch eine entsprechende Absenkung der sogenannten „fixen“ Entgelte, die vom Abfluggewicht (MTOM – Maximum Take-Off Mass) des jeweils eingesetzten Flugzeugtyps abhängen, ausgeglichen. here Gebühren Innerhalb der im Jahr 2002 eingeführten und kontinuierlich weiterentwickelten Lärmkategorien werden die einzelnen Flugzeugtypen, gemessen am durchschnittlichen Start- und Landelärmpegel, in Lärmklassen eingruppiert. Dabei müssen Flugzeuge der höheren Lärmkategorien bis zu achtmal höhere Entgelte bezahlen als diejenigen der niedrigsten Gruppe. Die lärmabhängigen Landeentgelte wurden im Januar 2009 um weitere 60 Prozent erhöht. Damit wurde für Airlines ein noch deutlicherer Anreiz zum Einsatz lärm armer Flugzeuge geschaffen. Zusätzlich zu den lärmabhängigen Entgelten wurden zum 1. Januar 2008 emissionsabhängige Entgelte eingeführt. Ziel dieser Maßnahme ist die Verringerung von NOx-Emissionen sowie eine Reduzierung des Ausstoßes von unverbrannten Kohlenwasserstoffen aus den Triebwerken der Flugzeuge. Bei der Berechnung der Start- und Landeentgelte berücksichtigt die FMG damit neben den Lärmemis sionen auch den Schadstoffausstoß. Dadurch wird den Herstellern ein langfristiger Anreiz gegeben, techno logische Innovationen zur ganzheitlichen Verbesse rung der Umwelteffizienz voranzutreiben und in Mit diesem Entgeltsystem, das auch von den Airlines weitgehend unterstützt und akzeptiert wird, wurde ein Instrumentarium bereitgestellt, das es ermöglicht, mit ökonomischen Anreizen auf Veränderungen der lokalen Luftqualität im Umfeld des Flughafens reagieren zu können. Die Emissionsentgelte stellen insofern eine wirksame lokale Ergänzung für den ab 2012 für den Luftverkehr geltenden globalen CO2Emissionshandel dar. Luftschadstoffbelastung Bis 2010 wird es zum Schutz der menschlichen Gesundheit eine stufenweise Verschärfung der Grenzwerte für NO2 (Stickstoffdioxid) auf 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (Jahresmittelwert) geben. Beim Stickstoffdioxid und beim Feinstaub wurden im Jahr 2009 ähnliche – also überwiegend niedrige bis mittlere – Werte wie in den Vorjahren gemessen. Der an der Hauptmessstation registrierte Jahresmittelwert lag bei 29 Mikrogramm pro Kubikmeter und somit auf dem Niveau der Werte aus den Jahren 2004 bis 2008, in denen 29 bis 34 Mikrogramm pro Kubikmeter ermittelt worden waren. Umwelt und Klimaschutz Umweltschutz Gemessene Stickstoffdioxid-Konzentration am Flughafen 43 die Werte in der Münchner Innenstadt (z.B. Prinz regentenstraße und Karlsplatz/Stachus) sind deutlich höher als am Flughafen. in µg/m3 NO2-Grenzwert 46 NO2-Konzentration 44 42 30 29 29 2007 2008 2009 40 20 0 Während die Hauptmessstelle im Osten des Airports positioniert ist, liegt die zweite Messstation im Westen und ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Hier wurden im Mittel 27 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Zum Vergleich: In den Jahren 2004 bis 2008 waren 24 bis 31 Mikrogramm pro Kubikmeter ermittelt worden. Die Stickstoffdioxid-Werte am Flughafen entsprechen etwa den Werten, wie sie in Ingolstadt, Bamberg, Würzburg oder Landshut gemessen werden. Die Werte in Andechs, Garmisch oder Regen sind niedriger, Die Werte beider Messstellen werden per automatisierter Fernabfrage täglich übermittelt und sind in den monatlichen Immissionsberichten im Internet nachzulesen . siehe www.munichairport.de/de/company/ umwelt/imm_2010 Beim Feinstaub (PM10) wurde im Berichtszeitraum ein Jahresmittelwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Die Mittelwerte der Jahre 2004 bis 2008 bewegten sich im Bereich von 17 bis 28 Mikrogramm pro Kubikmeter. Bei allen anderen Luftschadstoffen ist der Beitrag des Flughafenbetriebs und des Luftverkehrs sehr gering. Auch diese Messergebnisse werden monatlich in den Immissionsberichten der Flughafen München GmbH veröffentlicht. Das in den Kältemaschinen verwendete Kältemittel R134a wird in hermetisch geschlossenen Kreisläufen geführt. Alle Standorte verfügen über Gaswarnanlagen, die eventuelle Lecks aufspüren. Am Flughafen werden vier Turbokältemaschinen mit einer Füllmenge von je 1 270 Kilogramm R134a eingesetzt. Die Schraubenkältemaschine hat zudem noch eine Füllmenge von 256 Kilo. In Summe sind das 5 336 Kilo Kältemittel. Luftschadstoffbelastung durch Flughafenbetrieb liegt auf Niveau der Vorjahre Umgang mit Ressourcen 44 Umwelt und Klimaschutz Umgang mit Ressourcen Versorgen heißt für uns auch entsorgen. Wir arbeiten stets an neuen Methoden zur eigentlichen Vermeidung und Verminderung von Abfällen und Schadstoffen. Bereits unser Einkauf richtet seine Kaufentscheidung nach ökologischen Kriterien aus. Auch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs hat für uns hohe Priorität, nicht nur für unsere Fluggäste, sondern auch für unsere Mitarbeiter. Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Der Zweckverband Moosrain fördert das für den Betrieb des Münchner Flughafens benötigte Trinkwasser aus 150 Meter tiefen Brunnen. Das Trinkwasser entspricht höchsten Qualitätsanforderungen und unterliegt strengen Kontrollen. Eine Verwendung von Grund- und Regenwasser als Brauchwasser findet derzeit nicht statt. In der Kläranlage Eitting, die mit Unterstützung des Flughafens erweitert und vom Abwasserzweckverband Erdinger Moos betrieben wird, erfolgt die Klärung des gesamten Abwassers und des im Winter mit Enteisungsmitteln belasteten Schmelzwassers der Start- und Landebahnen sowie der Vorfelder. Im Sommer kann das von den Start- und Landebahnen abfließende Regenwasser über Mulden durch den belebten Oberboden unbedenklich versickert werden. Enteisungsmittel werden aufgefangen und recycelt Die Flugzeugenteisung wird am Flughafen München von der EFM-Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH durchgeführt. Die Flugzeuge werden auf speziell ausgewiesenen Enteisungsflächen in unmittelbarer Nähe der Start bahnköpfe durch mobile Enteisungsfahrzeuge, die sogenannten „Eisbären“, mit Enteisungsmittel be handelt. Das Abwasser, das bei der Flugzeugentei sung anfällt, wird über Auffangrinnen zu unterirdi schen Rückhaltebecken geführt. Das auf den Flugzeugenteisungsflächen aufgefangene Gemisch aus Wasser und Enteisungsmittel wird durch einen speziellen Prozess recycelt. Dadurch konnten im Winter 2009 / 2010 insgesamt 68,7 Prozent der eingesetzten Enteisungsflüssigkeit aufbereitet und wiederverwendet werden. Flugzeugwaschwasser Auch Flugzeuge müssen regelmäßig gereinigt werden, denn Schmutz stört die Aerodynamik und erhöht den Luftwiderstand, wodurch wiederum der Kerosinverbrauch steigt. Auch aus Sicherheitsgründen werden Flugzeuge gewaschen. Die dabei entstehenden Abwässer sind mit Waschmittelresten, Öl, Kerosin und Schwermetallen belastet. Sie fließen aus den drei Wartungshallen über ein Leitungsnetz zur Waschwasserreinigungsanlage. Dort wird das ge reinigte Wasser auf seinen Reinheitsgrad untersucht und nach einer letzten Endkontrolle in die Kanali sation abgegeben. Regelmäßige Proben belegen, dass die gesetzlichen Abwassergrenzwerte einge halten werden. Vermeiden, vermindern, verwerten Die Flughafen München GmbH räumt der Vermeidung von Abfällen hohe Priorität ein. Können diese jedoch nicht vermieden werden, so müssen sie einer stoff lichen oder energetischen Verwertung zugeführt werden. Im Rahmen der Einkaufsrichtlinie, die auch Umwelt und Klimaschutz Umgang mit Ressourcen 45 ökologische Kriterien enthält, wird bereits beim Einkauf darauf geachtet, insbesondere Produkte mit einer langen Lebensdauer zu beschaffen. steigende Energiekosten die Möglichkeit, Entsorgungskosten zu reduzieren und die Wettbewerbs fähigkeit zu verbessern. Den Prinzipien „Verminderung und Verwertung“ wird durch das Wertstoffmanagement der FMGAbfallwirtschaft Rechnung getragen. Die Verwendung von Sekundärrohstoffen bietet auch im Hinblick auf Eine Grundvoraussetzung für die sortenreine Weiterverwertung bildet die konsequente Trennung von Wertstoffen und Abfällen. Auf dem Flughafengelände gibt es insgesamt fünf bewirtschaftete Abfallsam- Abfallwirtschaft: konsequente Trennung von Wertstoffen und Abfällen Umgang mit Ressourcen Umwelt und Klimaschutz 46 melstellen, an denen die Stoffe von geschultem Personal sortenrein getrennt und durch zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe der weiteren Verarbeitung zugeführt werden. In den Verwaltungsgebäuden wird das „Vier-Behälter-System“ für Papier, gemischte Wertstoffe, Restabfall sowie Biomüll praktiziert. Mobilitätsmanagement reduziert verkehrsbezogene CO2-Emissionen Gefahrgut: Kontrollen und Schulungen Unternehmen, die an der Beförderung gefährlicher Güter mit Eisenbahn-, Straßen- oder auch Luftfahrzeugen beteiligt sind, müssen mindestens einen Gefahrgutbeauftragten bestellen. Seit 2007 ist auch bei der Flughafen München GmbH ein Gefahrgutbeauftragter eingesetzt. Im Berichtsjahr 2009 wurden insgesamt 237 Tonnen Abfall als deklariertes Gefahrgut zur Entsorgung transportiert. Mit stichprobenartigen Kontrollen konnte der ordnungsgemäße Zustand der eingesetzten Fahrzeuge überprüft und die Betriebs- und Verkehrssicherheit festgestellt werden. Für die Mitarbeiter finden gemäß den gesetzlichen Vorschriften regelmäßig Schulungen über den Umgang mit Gefahrstoffen statt. Im Berichtsjahr 2009 ereigneten sich fünf Unfälle im Umgang mit Gefahrstoffen. Mobilitätsmanagement schont die Umwelt Das betriebliche Mobilitätsmanagement ist ein In strument, um mit strategischen Vorgaben und prak tischen Anreizen Mobilität zu ermöglichen und gleichzeitig die durch den Verkehr entstehenden Belastungen zu verringern. Zielsetzung ist, die verkehrsbezogenen CO2-Emissionen zu reduzieren, die Pkw-Fahrleistungen – beispielsweise durch die Bildung von Fahrgemeinschaften – zu verringern und den motorisierten Verkehr auf umweltfreundliche, also zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern. Betriebliches Mobilitätsmanagement im Unternehmen kann einen substanziellen Beitrag zur Verbesserung der Umweltauswirkungen leisten, die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität steigern sowie Kosteneinsparungen im Bereich der vom Unternehmen und den Beschäftigten verursachten Verkehre erzeugen. Das Einsparpotenzial von Mitarbeitern, die vom Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, könnte die Reduktion von bis zu 790 Tonnen CO2 pro Umwelt und Klimaschutz Umgang mit Ressourcen 47 Jahr bewirken. Im Rahmen der Teilnahme am Aktionsprogramm „effizient mobil“ des Bundesumwelt ministeriums (BMU) und der Deutschen EnergieAgentur (dena) sowie am Förderprogramm „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ der Landeshauptstadt München wurde nach Bestandsaufnahme am Flug hafen ein Handlungskonzept erarbeitet, auf dessen Basis mögliche Maßnahmen und nachfolgende Potenzialanalysen abgeleitet werden sollen. Förderung des öffentlichen Nahverkehrs Der Großteil der Fluggäste (42 Prozent) und Beschäftigten (65 Prozent) nutzt den Pkw für die Fahrt zum / vom Flughafen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S-Bahn und Bus) kommen 36 Prozent der Passagiere und 27 Prozent der Beschäftigten zum Flughafen. Um mehr Passagiere und Beschäftigte zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bewegen, drängt die Flughafen München GmbH auf eine möglichst rasche Realisierung einer Expressverbindung zwischen Flughafen und Landeshauptstadt und forciert den Ausbau der Schieneninfrastruktur über den Erdinger Ringschluss nach Osten. Weitere Möglichkeiten zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel bestehen durch Busverbindungen in die Region, beispielsweise nach München, Landshut und Ingolstadt. Mitarbeiter der Flughafen München GmbH können mit dem Job-Ticket zu vergünstigten Preisen das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel nutzen . Anreiseverkehrsmittel der Beschäftigten am Campus 1) 2009 1) 2) Bus 9% S-Bahn 18% Krad 1% Flugzeug 2) 2% Pkw 65% Zwei Verkehrsmittel im Wechsel 5% Zum Campus gehören alle am Flughafengelände ansässigen Firmen. Fünf Flugbegleiter im Shuttle-Dienst sowie ein weiterer Angestellter der Deutschen Lufthansa gaben an, regelmäßig mit dem Flugzeug von ihrem Heimatort zum Flughafen München als Arbeits-/Einsatzort zu kommen. Quelle: Beschäftigtenbefragung der FMG 2008/2009, Basis: 306 Befragte Ziel ist die schnelle Realisierung der Expressverbindung Flughafen – München siehe S. 26 Biotop- und Flächenmanagement 48 Umwelt und Klimaschutz Biotop- und Flächenmanagement Zwei Drittel des Flughafengeländes sind Grünflächen, und so dienen das Biotopverbundnetz um den Flughafen und die öko logischen Ausgleichsflächen seltenen Vogel- und Pflanzenarten als optimaler Lebensraum. In Abstimmung mit Naturschutz behörden setzen wir uns verstärkt für den Erhalt der Arten- und Landschaftsvielfalt ein. Flughafen im Grünen Der Bau des Flughafens München hatte zwangsläufig Eingriffe in den Naturhaushalt zur Folge. Allerdings war das Erdinger Moos schon lange vor Baubeginn intensiv landwirtschaftlich genutzt worden, also keineswegs mehr unberührte Natur. Schon Jahrzehnte vor den ersten Planungen für den Airport war viel vom ursprünglichen Erscheinungsbild des Erdinger Mooses und der Isarauen verloren gegangen, zumal bereits im 19. Jahrhundert das Gebiet großräumig entwässert und durch den Bau von Kanälen weiter trockengelegt wurde. Flughafen und umliegende Flächen sind europäisches Vogelschutzgebiet Arten- und Landschaftsvielfalt erhalten Im Bereich des Flughafens sind zahlreiche seltene Vogelarten heimisch geworden. Das dort aus Gründen der Vogelschlagverhütung praktizierte Biotopmanagement, wie beispielsweise die Anlage von Trocken rasenflächen und deren extensive Pflege, hat zu einer wesentlichen naturschutzfachlichen Aufwertung dieser Flächen geführt. Arten wie der Große Brach vogel, die Feldlerche und die Grauammer haben sich hier angesiedelt. Um die ökologisch negativen Auswirkungen dennoch möglichst gering zu halten, wurden im Planfeststellungsbeschluss für den Flughafen München Ausgleichsmaßnahmen verfügt: vor allem in der Flug hafenrandzone und im Flughafenumland. Brachvögel stehen in Bayern auf der Liste gefährdeter Arten in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“. In ganz Bayern gibt es nur noch 400 Brutpaare, etwa 50 bis 60 davon leben auf dem Flughafengelände, denn hier finden sie optimale Bedingungen vor: Die Wiesen sind mager, im Frühjahr noch kurzrasig und werden nicht zu oft gemäht. Von den knapp 1 600 Hektar des Flughafengeländes sind circa zwei Drittel Grünflächen. Die Gestaltungsmaßnahmen in der Randzone und die Ausgleichs- und Ersatzflächen im Umland haben gegenwärtig einen Umfang von rund 670 Hektar. Der Flughafen und die umliegenden Flächen sind mittlerweile europäisches Vogelschutzgebiet. Neben den Brachvögeln wurden hier rund 500 Kiebitz-Paare gezählt. Zum Schutzgebiet gehören auch Flächen außerhalb des Airports, zum Beispiel im Freisinger Moos. Umwelt und Klimaschutz Biotop- und Flächenmanagement 49 Auf den ökologischen Ausgleichsflächen und im Biotopverbundnetz um den Flughafen gedeihen Pflanzen, die andernorts sehr selten geworden und zudem gesetzlich geschützt sind, wie zum Beispiel die Gemeine Küchenschelle und die Kugelblume. In den Feuchtbereichen sind viele zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten wie das Karlszepter, die Gemeine Küchenschelle und die Mehlprimel zu finden, aber auch verschiedene Orchideen und die seltene Sibirische Schwertlilie. Durch die Herausnahme von Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung sowie den Verzicht auf Düngung und wiederholte Bodenbearbeitung findet außerdem großflächig Grundwasserschutz statt. Dokumentiert wird dieser Arten- und Biotopschutz durch jährliche faunistische Erfolgskontrollen unter Einbeziehung der Naturschutzbehörden. Flughafenfläche und Schutzgebiete 2009 Hektar (ha) Versiegelte Fläche 628 ha Gesamtfläche: 1 575 ha Zusätzliche Grünflächen: 668 ha Nicht versiegelte Flächen 947 ha Grüngürtel 250 ha Ausgleichsflächen 418 ha Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten München Los Angeles Death Valley in Kalifornien, USA Der trockenste Nationalpark der USA ist nur wenige hundert Kilometer vom Pazifik entfernt. Mächtige Felsformationen vulkanischen Ursprungs wechseln sich mit bis zu 50 Meter hohen Sanddünen und bizarren Salzstrukturen ab. Wandel Je gezielter wir unsere Fähigkeiten ein setzen und je konsequenter wir unsere Potenziale entwickeln, desto mehr können wir als Gemeinschaft bewirken. Wir bleiben lernfähig, um wirtschaftlichen Erfolg sozial und umweltverträglich zu gestalten. Mitarbeiter und Arbeitswelt 52 Personalstrategie und -management Ausbildung Weiterbildung und Personalentwicklung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Mitarbeiter und Arbeitswelt Personalstrategie und -management Personalstrategie und -management 53 Potenziale erkennen, Flexibilität und Weiterentwicklung fördern und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen: Auch im Hinblick auf den demografischen Wandel sind wir unseren Mit arbeitern ein attraktiver, verantwortungsvoller Arbeitgeber. Wir sorgen dafür, dass jeder einzelne Mitarbeiter und das Unternehmen als Ganzes sich kontinuierlich weiterentwickeln. Erfolgreiche Personalstrategien Mit rund 30 000 Beschäftigten ist der Flughafen München die größte Arbeitsstätte der Region. Allein die Flughafen München GmbH beschäftigt zusammen mit allen Tochter- und Beteiligungsunternehmen knapp 7 700 Mitarbeiter und ist damit nach der Deutschen Lufthansa AG mit ihren rund 9 200 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber am Standort. Ein erfolgreiches Personalmanagement ist eine wesentliche Komponente für eine nachhaltige und positive Unternehmensentwicklung. Daher verfolgt der Konzernbereich Personal folgende fünf Ziele: Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber, Unterstützung der Führungskräfte in Personalfragen, Schaffen von personellen Voraussetzungen für Innovation und Wachstum, Umsetzung der allgemeinen Unternehmensstrategie sowie effiziente Gestaltung der internen und externen Personalmanagementprozesse. Auf diese Weise trägt eine zielgerichtete Personalstrategie maßgeblich zur Steigerung des Unter nehmenswertes bei und symbolisiert so das Selbstverständnis der Personalführung, nämlich die Kernthemen „Fordern und Fördern“. Human Resources (HR) – Strategiehaus Unser Leitbild Als Vorbild für innovatives und wertschöpfendes HR-Management fordern und fördern wir Veränderungsbereitschaft und Leistungsorientierung Unser Auftrag Wir erbringen mit effizientem HR-Management einen messbaren Beitrag zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes Vision Mission Wir wollen sicher‑ stellen Attraktivität als Arbeitgeber Unterstützung der Führungskräfte in HR-Fragen Personelle Voraus setzungen für Innova tion und Wachstum Umsetzung der Unternehmens strategie Effiziente HR-Prozesse Zielfelder Wir wollen sein Business Partner Human-ResourcesExperte professionell kundenorientiert innovativ Selbstver ständnis Rollen Werte Fordern und fördern – die Kernaufgaben der Personalführung Personalstrategie und -management Mitarbeiter und Arbeitswelt 54 siehe www.airporthr.aero Auch eine internationale Aufstellung des Personal bereiches ist von großer Bedeutung. Die aktive Vernetzung von Personalexperten im „Airport HR-Net Europe“ fördert die Entwicklung effizienter und innovativer Personalinstrumente. Ein Relaunch der erfolgreichen Wissensplattform für Personalexperten beinhaltete ein neues Design und zusätzliche Funktionalitäten . Personalaufwand und Sozialleistungen Rund 40 500 Euro beträgt das für das Jahr 2009 ermittelte Durchschnittsgehalt für alle Beschäftigten der Flughafen München GmbH. Es liegt damit signifikant über dem Bundesdurchschnitt des Wirtschaftszweiges Verkehr und Lagerei. In dieser Betrachtung sind sowohl Leitende Angestellte als auch geringfügig Beschäftigte und Teilzeitkräfte berücksichtigt. Die Bezahlung aller Mitarbeiter erfolgt nach Qualifikation und Leistung. Ein Großteil der Mit arbeiter lebt in direkter Nachbarschaft zum Flughafen Der Gesamtpersonalaufwand des Flughafen München Konzerns belief sich im Jahr 2009 auf 309,3 Millionen Euro. Davon entfallen 222,5 Millionen Euro auf die Flughafen München GmbH. In dieser Summe eingeschlossen sind Löhne und Gehälter (inklusive der Aufwendungen für Fahrtkostenerstattungen und Essensgeldzuschuss) in Höhe von 174,4 Millionen Euro sowie Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersvorsorge und Unterstützung mit 48,1 Millionen Euro. 58 Prozent (Stand: Dezember 2009) der FMG-Mitar beiter haben ihren Wohnsitz in den Landkreisen Erding, Freising und Landshut – also in der Nachbarschaft des Flughafens. Die Fluktuationsrate bei der Flughafen München GmbH lag im Jahr 2009 bei 3,8 Prozent und konzernweit bei 6,9 Prozent. Strebt ein Mitarbeiter auf eigene Initiative eine berufsfördernde Fortbildung in seiner Freizeit an, unterstützt die Flughafen München GmbH diese Maßnahme mit bis zu 1250 Euro. Voraussetzung für die Förderung ist jedoch, dass der Arbeitnehmer nach Abschluss der Maßnahme, für die auch eine unbezahlte Frei stellung möglich ist, mindestens 24 Monate im Unternehmen bleibt. Living Diversity Für ein international aufgestelltes Unternehmen, das von der Heterogenität seiner Mitarbeiter mit ihren unterschiedlichsten Sichtweisen und verschiedenen kulturellen Hintergründen profitiert, sind Akzeptanz und gegenseitige Wertschätzung eine Selbstverständlichkeit. „Living Diversity“ ist deshalb ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Zusätzliche Rahmenbedingung für „Living Diversity“ ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das Arbeitnehmer vor Diskriminierung oder Benachteiligung aufgrund von Rasse, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, sexueller Identität oder Alter schützt. Alle Führungskräfte sind umfassend über das AGG informiert und in dessen Umsetzung geschult. Die Mitarbeiter werden über die Veröffentlichungen im Intranet mit den Grundlagen des AGG vertraut gemacht. Im Berichtszeitraum gab es keine gemeldeten Fälle von Diskriminierung. Auch gegenüber schwerbehinderten Menschen nimmt die Flughafen München GmbH aktiv ihre Verantwortung wahr. Bereits seit Jahren werden deutlich mehr schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Mitar beiter beschäftigt, als es die gesetzliche Pflichtquote von fünf Prozent vorschreibt. Im Jahr 2009 lag die Schwerbehindertenquote der Flughafen München GmbH bei 9,6 Prozent. Verantwortungsvoller Arbeitgeber Alle Mitarbeiter des Flughafen München Konzerns unterliegen Tarifverträgen, die die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten bestimmen und sicherstellen, dass es zwischen weiblichen und männlichen Mitarbeitern keinerlei Lohnunterschiede gibt. Mitarbeiter und Arbeitswelt Als Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband ist die Flughafen München GmbH an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) gebunden. Die Leistungen gehen dabei weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus. Beispielsweise sind für Schichtund Wechselschichtarbeit finanzielle sowie zeitliche Ausgleichsregelungen möglich. Auch der Urlaubs anspruch liegt deutlich über dem gesetzlichen Niveau. Übertarifliche Leistungen wie der Fahrtkostenzuschuss oder die Erschwerniszulage sind in Zusatzverträgen mit der Flughafen München GmbH geregelt. Die Altersvorsorge ist Bestandteil des Tarifvertrags und wird über die bayerische Zusatzversorgungskasse für kommunale Arbeitgeber abgedeckt. Zu den weiteren übertariflichen Regelungen zählen Funktionsund Leistungszulagen sowie Einmalzahlungen und Prämien. Für die Tochterunternehmen des Konzerns gelten ähnliche, aber in separaten Tarifverträgen ge regelte Bestimmungen. Etwa die Hälfte der Belegschaft leistet eine Regelarbeitszeit von 39 Stunden pro Woche. Über 3 500 Mitarbeiter in der Flughafen München GmbH arbeiten im Schichtbetrieb und in sonstigen Teilzeitmodellen, die aufgrund der unterschiedlichen betrieblichen Anforderungen – beispielsweise in den Bereichen Feuerwehr, Besucherservice, Energieversorgung, Sicherheit, Flugzeugabfertigung und Terminaldienst – notwendig sind. Personalstrategie und -management 55 Gelebte Mitbestimmung Die Beschäftigten der Flughafen München GmbH haben eine Vielzahl von Möglichkeiten und Rechten, aktiv im Unternehmen mitzubestimmen. Die Grundlagen der Mitbestimmung sind im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) geregelt. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, sich einzubringen. Die Flughafen München GmbH unterstützt und begrüßt die Beteiligung der Mitarbeiter. Durch sie ist ein offener und geregelter Austausch auch bei kritischen Frage- und Problemstellungen gewährleistet, durch den wiederum ausgewogene und tragfähige Lösungen erarbeitet werden können. Der Betriebsrat (BR), der derzeit aus 27 Mitgliedern besteht, hat die Aufgabe, die Interessen der Beschäftigten zu vertreten und auf die Einhaltung der Tarifverträge, der gesetzlichen Regelungen und Bestimmungen sowie der verhandelten Betriebsvereinbarungen zu achten. Die Beschäftigten wählen aus ihren Reihen alle vier Jahre ihre Interessenvertretung. Als wichtigste Betriebsvereinbarungen sind herauszuheben: betriebliches Gesundheitsmanagement, Suchtprävention, die Integrationsvereinbarung für Schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Mitarbeiter, das betriebliche Eingliederungsmanagement und die zahlreichen Arbeitszeitmodelle. Vielfalt fördert Innovationskraft Personalstrategie und -management 56 Die Jugend- und Auszubildendenvertretung setzt sich analog zum Betriebsrat für die Interessen der Auszubildenden ein und ist bei allen diesbezüglichen Fragen und Themenstellungen einzubinden und zu beteiligen. Im Betriebsrat hat dieses Gremium bei den genannten Punkten ein Stimm- und Vetorecht auf Aussetzung eines Beschlusses für Nachberatungen. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung wird alle zwei Jahre gewählt und umfasst derzeit sieben Mitglieder. Wählbar sind alle Beschäftigten, die das fünfundzwanzigste Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Wahlberechtigt sind alle Auszubildenden. Die Schwerbehindertenvertretung wird alle vier Jahre gewählt und vertritt die Interessen dieser Personengruppe und die jener Beschäftigten, die ihr gleichgestellt sind. Die Schwerbehindertenvertretung, zu der ein Vertrauensmann und vier Ersatzmitglieder gehören, ist eine eigene Institution, die gesetzliche Grundlage bildet das Sozialgesetzbuch IX. Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan und überwacht die Geschäftsführung. Er besteht aus sechzehn Mitgliedern und setzt sich zur Hälfte aus Vertretern der Gesellschafter und der Beschäftigten zusammen. Die Mitarbeitervertretung umfasst derzeit fünf Beschäftigte, einen Leitenden Angestellten und zwei Gewerkschaftsvertreter. Diese acht Aufsichtsräte werden alle fünf Jahre von den Beschäftigten – auf Grundlage des Mitbestimmungsgesetzes – gewählt. Im Jahr 2009 wurde ein Sprecherausschuss der Leitenden Angestellten gewählt, der sich aus drei Variable Arbeitszeitmodelle fördern die Balance zwischen Arbeit und Beruf Mitarbeiter und Arbeitswelt Vertretern zusammensetzt und – im Gegensatz zum Betriebsrat – nur ein Beratungs- und Informationsrecht besitzt. Grundlage ist das Gesetz über Sprecher ausschüsse der Leitenden Angestellten. Weiterhin gibt es den Arbeitskreis „Frauen in der FMG“, „Kollegiale Ansprechpartner“ zum Thema Sucht, Arbeitsschutzbeauftragte und Ersthelfer. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für die Ge winnung und Bindung qualifizierter und motivierter Mitarbeiter im Hinblick auf die demografische Entwicklung sind eine familienbewusste Personalpolitik und die damit verbundenen Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die Mitarbeiter der FMG können zahlreiche Angebote in Anspruch nehmen, die eine Kombination der Lebens bereiche Beruf und Familie ermöglichen und die persönliche Work-Life-Balance fördern. Beispielsweise sind rund 3 500 Mitarbeiter aus nahezu allen Bereichen des Flughafenkonzerns in variablen Arbeitszeitmodellen beschäftigt, die von Teilzeit über Telearbeit bis hin zur Wunschdienstplanung für Schichtbeschäftigte reichen. 2009 waren konzernweit 2 968 Mitarbeiter in Teilzeitarbeitsmodellen beschäftigt. Mütter und Väter, die aus der Elternzeit bzw. nach einer anschließenden unbezahlten Freistellung in die Berufstätigkeit zurückkehren wollen, erhalten im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten einen Arbeitsplatz mit einer Tätigkeit, die adäquat zu jener vor der Elternzeit ist. Zusätzlich werden Beschäftigte während der Elternzeit über stattfindende Schulungsmaßnahmen informiert. Unterstützend wirkt der Betriebskindergarten „Airport-Hopser“, der den Eltern bei einem Wiedereinstieg in den Beruf einen flexiblen Arbeitstag ermöglicht. Seit der Eröffnung im Jahr 2008 werden bei den „Airport-Hopsern“ Kinder ab einem Alter von 8 Wochen bis zur Einschulung an 360 Tagen im Jahr jeweils von 6 bis 21 Uhr betreut. Weitere soziale Angebote und Einrichtungen Weitere soziale Angebote umfassen beispielsweise die Betriebswohnheime, die Betriebsrestaurants, die hausinterne Reisestelle sowie den Versicherungsservice für Mitarbeiter. Die von der Flughafen München GmbH in der Nähe des Flughafens betriebenen Wohnheime mit insge- Mitarbeiter und Arbeitswelt Personalstrategie und -management 57 Anna Müller, Mitglied des Aufsichts- und Betriebsrates der Flughafen München GmbH 1) „Das Unternehmen investiert enorm in die Quali fikation seiner Beschäftigten – ein Aspekt, der auch für den Betriebsrat bedeutsam ist, denn nur so bleiben wir zukunftsfähig. Ich bin stolz, dass es uns gemeinsam immer wieder gelingt, in schwierigen Situationen konstruktive, vertrauens volle und tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Im Interesse unserer Mitarbeiter setzen wir uns auch, vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, erfolgreich für den Einklang von Beruf und Familie ein. Allerdings würde ich mir wünschen, dass wir künftig mehr Frauen in verantwortungsvolle Positionen bringen.“ 1) Sprecherin des Ausschusses Gleichstellung, Familie und Beruf sowie Gründungsmitglied des Arbeitskreises FiF (Frauen in der FMG) samt 340 Betten stehen allen Mitarbeitern zu günstigen Preisen zur Verfügung. Gerade für Praktikanten, Auszubildende und Schichtarbeiter ist das Leben und Wohnen in Flughafennähe während eines überschaubaren Zeitraumes ideal. In den fünf Betriebsrestaurants am Flughafencampus erhalten alle Beschäftigten des Flughafenkonzerns einen Arbeitgeberzuschuss auf Speisen und Getränke. Dank der Kooperation mit einigen Fluglinien, Veranstaltern, Hotels und Autovermietern können Mitarbeiter des Flughafenkonzerns bei der FMG-Reisestelle Privatreisen zu günstigen Preisen buchen. Seit Oktober 2001 bietet der Mitarbeiter-Versicherungsservice der FMG den Beschäftigten des Konzerns und ihren Angehörigen die Möglichkeit, jede Art von Versicherungen für den privaten Bereich ab zuschließen. Zusätzlich können sich die Flughafen mitarbeiter in den Räumen der FMG von Experten zur gesetzlichen Rentenversicherung und zur Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden unab hängig und neutral beraten lassen. Auditierung/Re-Auditierung berufundfamilie Eine familienbewusste Arbeitswelt ist entscheidend für eine gelungene Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Flexible Arbeitszeitgestaltung, das Angebot eines Betriebskindergartens oder spezielle Reise- und Erholungsangebote haben einen positiven Einfluss auf die Arbeitgeberattraktivität sowie auf die Mitarbeitermotivation und damit auch auf die Produktivität. Unterstützend wirkt hier das Audit der berufund familie gGmbH, einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Das Audit dient als ein strategisches Managementinstrument für Unternehmen, um eine familienbewusste Personalpolitik umsetzen und so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kontinuierlich verbessern zu können. Die aerogate,, eine Tochtergesellschaft der FMG, erhielt das Zertifikat im Dezember 2009 bereits zum dritten Mal. Auch die Tochtergesellschaft mucground wurde im April 2009 von der berufundfamilie gGmbH als familienbewusstes Unternehmen ausgezeichnet. Die Flughafen München GmbH selbst nahm erstmals im Jahr 2007 an diesem Audit teil und will sich 2010 erneut zertifizieren lassen. Hierzu wurden bereits Ende 2009 verschiedene Workshops mit unterschiedlichen Teilnehmergruppen durchgeführt. FMG ist zertifiziertes familienbewusstes Unternehmen Ausbildung 58 Mitarbeiter und Arbeitswelt Ausbildung Wir sind nicht nur eine der größten Arbeitsstätten in der Region, sondern auch einer der größten Ausbildungsbetriebe. Um jungen Menschen einen sicheren Start ins Berufsleben zu ermöglichen, führen wir sie frühzeitig an die vielfältigen Chancen und Perspektiven unserer Branche heran und kooperieren dabei eng mit Schulen und Bildungseinrichtungen. Engagement der FMG ist Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung für die junge Generation Vorbildfunktion als Ausbildungsbetrieb Die demografische Entwicklung und der daraus resultierende Geburtenrückgang bzw. Fachkräfte mangel werden es für internationale Dienstleistungsunternehmen in Zukunft immer schwieriger machen, qualifizierte Auszubildende und potenzielle Nachwuchskräfte zu finden. Die Flughafen München GmbH stellt sich dieser Herausforderung und versucht durch das im September 2009 eingeführte E-Recruiting- System den gesamten Bewerbungsprozess für alle Seiten zu optimieren und geeignete Talente zu finden. Das Ausbildungsengagement der Flughafen München GmbH ist dabei in erheblichem Ausmaß Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung für die junge Generation. Flughafenveranstaltungen eingeladen werden und ein Informationsaustausch mit dem Lehrerkollegium zu Themen des Luftverkehrs stattfinden. Einer der größten Ausbilder in der Region Zum Jahresende 2009 wurden konzernweit insgesamt 266 Jugendliche unter anderem zu Mechatronikern, Fachkräften für Schutz und Sicherheit, Köchen oder Immobilienkaufleuten ausgebildet. Damit zählt der Flughafenkonzern erneut zu den größten Ausbildungsstätten in der Region und fördert Jugendliche, um gesellschaftliche Stabilität zu schaffen, die wirtschaft liche Entwicklung zu stärken und einen entscheidenden Beitrag zur Nachwuchsgewinnung zu leisten. Im September 2009 starteten 79 Schulabgänger ihre Ausbildung oder ihr duales Studium bei der Flughafen Im Rahmen des unternehmensweiten HR-Marketings München GmbH und deren Tochtergesellschaften, hat die Flughafen München GmbH eine Kooperations- wobei ein dreitägiges Sozialkompetenztraining den vereinbarung mit vier Schulen aus der Region unter Auftakt bildete. zeichnet. Diese Partnerschaft soll die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und den verschiedenen Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten Schulen intensivieren. Gemeinsam mit der BerufsNeben den klassischen Ausbildungsberufen werden schule Freising, der Grund- und Hauptschule Eching, im FMG-Konzern auch innovative Ausbildungswege dem Josef-Hofmiller-Gymnasium Freising und der angeboten, wie beispielsweise der Lehrberuf zu / r staatlichen Fachoberschule /Berufsoberschule Freising Eventkaufmann / -frau oder zu / r Fachmann / -frau entwickelt die FMG Projekte und leistet Unterstützung für Systemgastronomie sowie zwei duale Studien bei der Berufswahl und Erlangung der Ausbildungsgänge. Die praktische Ausbildung im Betrieb wird reife sowie bei Praktika für Lehrer und Schüler. Ferner dabei mit einer wissenschaftlichen Ausbildung an sollen Schulleiter und Vertreter zu ausgewählten einer Fachhochschule oder dualen Hochschule kom Mitarbeiter und Arbeitswelt Ausbildung 59 biniert und endet mit einem Bachelor-Abschluss. Interessierte Schulabgänger können zwischen den Fachrichtungen Bachelor of Science / Wirtschaftsinfor matik und Bachelor of Arts / Luftverkehrsmanagement wählen. Diese neue Studienart bietet ein schnelles und zielorientiertes Lernen an der Hochschule in Kombination mit praktischer Erfahrung und Umsetzung des Gelernten am jeweiligen Arbeitsplatz. Die verkürzte Einarbeitungszeit, das hohe Verständnis für die betrieblichen Abläufe sowie das bereits auf gebaute Netzwerk stellen wesentliche Erfolgsfaktoren für die Studierenden wie für den Arbeitgeber dar. Betreuung durch Ausbildungsbeauftragte Ein deutliches Zeichen für die hohe Ausbildungsqualität und die erfolgreiche Lehrzeit am Flughafen München sind die hervorragenden Abschlussnoten, welche die Auszubildenden bei Ausbildungsende erreichen. Zum einen liegt dies am persönlichen Ehrgeiz der Jugendlichen, zum anderen aber auch an der optimalen Betreuung in den jeweiligen Fachbereichen durch die sogenannten Ausbildungs- und Lehrbeauftragten. Derzeit unterstützen rund hundert Ausbilder die zentrale Ausbildungsabteilung, indem sie die Auszubildenden im jeweiligen Einsatzbereich individuell betreuen und ihr spezifisches Fachwissen an sie weitergeben. Ausbildungsberufe (alle Ausbildungsjahre) im FMG-Konzern Zahl der Auszubildenden zum Stichtag Servicekaufmann / -frau im Luftverkehr 01.09.2009 78 Mechatroniker / -in 33 Bürokaufmann / -frau 27 Bachelor Luftverkehrsmanagement (FH) 20 Kaufmann / -frau für Bürokommunikation 19 Bachelor Wirtschaftsinformatik (BA) 17 Koch / Köchin 15 Fachkraft für Einzelhandel / Kaufmann / -frau im Einzelhandel 14 Fachkraft für Lagerlogistik 13 Fachkraft für Schutz und Sicherheit 8 Restaurantfachmann / -frau 7 Immobilienkaufmann / -frau 6 Fachkraft im Gastgewerbe 4 Eventkaufmann / -frau 2 Fachmann / -frau für Systemgastronomie 2 Informatikkaufmann / -frau 1 Summe 266 Ausbildung Mitarbeiter und Arbeitswelt 60 Chancen und Einblicke Interessierten Schülern und Studenten bietet die Flughafen München GmbH die Möglichkeit, Praktika in unterschiedlichen Bereichen zu absolvieren. Ebenfalls werden im Rahmen verschiedener Projekte Diplom-, Bachelor- oder Master-Arbeitsthemen aus geschrieben und vergeben. Im Jahr 2009 entschieden sich 104 Studierende und 116 Schüler für ein Praktikum bei der Flughafen München GmbH und deren Tochtergesellschaften. Für ausbildungsfähige und ausbildungswillige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz wurden die Initiative „Berufliche Einstiegsqualifizierung für Jugendliche“ (EQJ) sowie das Projekt „Joblinge“ ins Leben gerufen. Beide Projekte unterstützt die Flughafen München GmbH, indem sie jungen Menschen ein berufsvor bereitendes Praktikum ermöglicht, das eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt beinhaltet und eine Chance auf den Einstieg ins Berufsleben eröffnet. Alles für die Jugend: Girls’ Day, Berufsfit, Jugend forscht und vieles mehr Vielfältiges überbetriebliches Engagement Zusätzlich engagiert sich das Unternehmen weit über die eigentliche Berufsausbildung hinaus, indem es eine Vielzahl von überbetrieblichen, nationalen und internationalen Aufgaben in der Berufsausbildung übernimmt. Beispielsweise ist die Flughafen München GmbH Hauptsponsor der „Berufsfit“, Partner der Aktionen „Girls‘ Day“ und „Jugend denkt Zukunft“ sowie Gastgeber der Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“. Das wichtigste Projekt im Jahr 2009 war die Berufsorientierungsmesse „Berufsfit“, die vom 15. bis 17. Oktober 2009 bereits zum sechsten Mal am Flughafen München stattfand. Veranstalter ist der Arbeitskreis „SCHULEWIRTSCHAFT Freising-Erding-Flughafen“, der den Dialog zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystemen fördert. Ziel der Messe ist es, einen frühzeitigen Berufsorientierungsprozess bei den Schülern in Gang zu setzen. 80 engagierte Ausbildungsbetriebe, aber auch Schulen und Hochschulen präsentierten den circa 10 000 Besuchern auf der „Berufsfit 2009“ mehr als 280 schulische und berufliche Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Investition in die Zukunft Um Schülerinnen für sogenannte Männerberufe am Flughafen zu sensibilisieren, bot die Flughafen München GmbH im April 2009 rund 20 Mädchen die Chance, die Arbeitswelt am Flughafen hautnah zu erleben. Der Girls’ Day ist somit eine hervorragende Gelegenheit für Mädchen, Einblicke auch und gerade in typische Männerberufe – wie etwa den eines Mechatronikers oder einer Fachkraft für Schutz und Sicherheit – zu gewinnen und gleichzeitig wichtige Kontakte herzustellen. Das Projekt „Jugend denkt Zukunft“ und die Wett bewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimen tieren“ sollen Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen anregen, über Zukunft und Innovationen nachzudenken. Eigenverantwortlich simulieren sie mit den mitwirkenden Unternehmen einen exemplarischen Innovationsprozess oder stellen persönliche Forschungsprojekte und Erfin dungen einer fachkundigen Jury, aber auch der breiten Mitarbeiter und Arbeitswelt Öffentlichkeit vor. Die Flughafen München GmbH ist bereits zum achten Mal Gastgeber des Regionalentscheids „Jugend forscht“ und unterstützt zum dritten Mal das Projekt „Jugend denkt Zukunft“, mit denen insbesondere Nachwuchskräfte in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen gefördert werden sollen. Beitrag zur Bildung, Wissenschaft und Forschung Um die regionale Vernetzung von Schulen und Unternehmen / Handwerksbetrieben zu fördern, engagiert sich die Flughafen München GmbH seit 1997 im Arbeitskreis „SCHULEWIRTSCHAFT Freising-ErdingFlughafen“, einem Gremium, in dem Vertreter aus Schulen, Unternehmen / Handwerksbetrieben und weiterer wichtiger regionaler Akteure der Berufsbildung ehrenamtlich zusammenarbeiten. Das Gremium präsentierte sich im März 2009 den Landräten und Bürgermeistern der Regionen Erding und Freising, um die öffentliche Wahrnehmung des Gremiums zu stärken. Zusätzlich hat die FMG 2009 im Beisein von Dr. Marcel Huber, Staatssekretär im Kultusministerium, mit acht Gymnasien der beiden Nachbarlandkreise ein Netzwerk („P(rojekt)-Seminare-Netzwerk“) gegründet, um Schulen bei der Umsetzung der reformierten Oberstufe zu unterstützen. Sie koordiniert die schulischen und betrieblichen Aktivitäten rund um das P-Seminar und steht als zentraler Ansprechpartner für alle Beteiligten zur Verfügung. Ab dem Schuljahr Ausbildung Erster Abschlussjahrgang des dualen Studiengangs Bachelor of Arts Luftverkehrsmanagement 61 Mit Beginn des Ausbildungsjahres 2006 führte die Flughafen München GmbH in Zusammenarbeit mit weiteren Dienstleistungsunternehmen der Luftverkehrsbranche den kooperativen Studiengang „Bachelor of Arts Luftverkehrsmanagement /Aviation Management (FH)“ an der Fachhochschule Frankfurt am Main ein. Nach dreijähriger Ausbildung wurde im August 2009 der erste erfolgreiche Jahrgang des dualen Studiums bei der Flughafen München GmbH verabschiedet. In sechs Theorie- und Praxissemestern qualifizierten sich die fünf Studierenden für eine Managementtätigkeit in Unternehmen der Luftverkehrsbranche sowie in allgemeinen Wirtschaftsunternehmen. 2009 / 2010 werden Schülergruppen zusammen mit FMG-Fachabteilungen oder auch anderen Firmen am Campus sogenannte P-Seminare mit jeweils 15 Teilnehmern durchführen. Nach einer Projektmanagement-Schulung vor Ort werden die Schülerinnen und Schüler neben der inhaltlichen Arbeit auch Fähigkeiten einüben können, die sie später in Studium und Beruf gebrauchen können. Der Flughafen ist somit nicht nur eine der wichtigsten Anlaufstellen für Berufsanfänger aus der Region, vielmehr stärkt er als Koordinator auch seine Rolle als innovativer und zuverlässiger Partner von Schulen und Betrieben in der Flughafenregion. Der Flughafenkonzern ist ein zuverlässiger Partner von Schulen und Betrieben in der Region Weiterbildung und Personalentwicklung 62 Mitarbeiter und Arbeitswelt Weiterbildung und Personalentwicklung Die Anforderungen an die Arbeitswelt verändern sich ständig. Deshalb sind alle Mitarbeiter und das ganze Unternehmen ge fordert, sich laufend weiterzuentwickeln und lernfähig zu bleiben. Wir fördern die Weiterbildung aller Mitarbeiter am Flughafen – auch auf internationaler Ebene – und setzen außerdem Impulse im Führungskräfte-Management. Evaluation und indivi duelle Führungskräfteentwicklung Weiterbildung und Weiterentwicklung Für einen internationalen Verkehrsflughafen ist eine Aus- und Weiterbildung von Auszubildenden, Mitarbeitern und Führungskräften im Ausland ebenso wichtig wie die individuelle Weiterbildung im Rahmen von Seminaren oder Schulungen. Das europäische Bildungs- und Kulturprogramm „Leonardo da Vinci“ ermöglicht Auszubildenden und Mitarbeitern einen Auslandsaufenthalt an europäischen Partnerflug häfen. Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse erweiterten 20 Auszubildende an den Partnerairports in Wien, Athen, Lissabon sowie auf Malta. 2009 konnten auch Mitarbeiter der Bereiche Terminal- und Passagierdienste, Masterplanung, Umweltmanagement und Technik am Flughafen Rom wertvolle Erfahrungen austauschen. Im Gegenzug erhielten Kollegen unserer Partnerflughäfen Rom und Athen einen Einblick in die Arbeitsbereiche des Münchner Flughafens. Die Kooperationen mit den Schwesterflughäfen Nagoya (Japan) und Denver (USA) ermöglichen Führungskräften, im Rahmen von Workshops und Austauschprogrammen neue Anregungen zu erhalten sowie ihre interkulturelle und soziale Kompetenz zu stärken. Führungskräfte-Management Einen Schwerpunkt der FMG-Personalentwicklung bildeten im Jahr 2009 die gezielte Evaluation und die intensive Beratung der Führungskräfte im Hinblick auf ihr Managementpotenzial. Die Ergebnisse dieser systematischen Analyse und Bewertung, mit der dieser Personenkreis bei seiner täglichen Arbeit möglichst effektiv unterstützt werden soll, stellen die Basis für die weitere Führungskräfteentwicklung im Jahr 2010 dar. Auch für die Führungskräfte der FMG-Töchter wurden Workshops und Teamtrainings organisiert. Darüber hinaus fanden hinsichtlich der Nachbesetzung von Führungspositionen im gesamten FMG-Konzern zahlreiche Assessment-Center statt. Vorwiegend für Führungskräfte der dritten Ebene wurde 2009 mit einem Führungskräfteforum erstmals eine neue Plattform angeboten, die dem gegenseiti gen Austausch dient und in deren Rahmen auch aktuelle Themen der Führungskräfteentwicklung aus dem Arbeitsalltag aufgegriffen werden. Das Forum wird von einem Vertreter der Personalentwicklung moderiert. Führen mit Zielen Jeder Geschäfts-, Konzern- und Servicebereich innerhalb der FMG definiert seine jeweiligen Ziele in einer Balanced Scorecard (BSC), mit der die Zielerreichung anhand von Kennzahlen jährlich gemessen wird. Mitarbeiter und Arbeitswelt Weiterbildung und Personalentwicklung 63 Munich Airport Academy: Weiterbildung in vielen Bereichen Für die Mitarbeiter ist eine gezielte Förderung über alle Hierarchieebenen hinweg festgelegt. Ebenso regelt die BSC, dass nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für alle Mitarbeiter jährliche Zielvereinbarungen und Leistungsbeurteilungen stattfinden. Das leistungsorientierte Vergütungssystem (LoVe) sorgt für eine angemessene Vergütung gemäß Kompetenz und Leistung bei den Führungskräften der ersten und zweiten Ebene. Für die Mitarbeiter ohne Leitungsfunktion gilt die 2007 eingeführte leistungsorientierte Bezahlung (LOB). Leistungsportfolio Munich Airport Academy Die „Munich Airport Academy“ hat die Aufgabe, die fachliche Weiterbildung aller Mitarbeiter sicherzustellen. Das Spektrum reicht dabei von fachspezifischen Seminaren der Luftfahrtbranche bis hin zu allgemeinen Lehrgängen und Kursen wie für IT-Kenntnisse, Fremdsprachen und Persönlichkeitsentwicklung. Im Jahr 2009 wurden 3 258 Seminare und Workshops mit insgesamt 3 026 Seminartagen und 23 354 Seminarteilnehmern durchgeführt. Aviation Training Der Sektor Aviation Training qualifiziert vor allem die Mitarbeiter aus den Bereichen Aviation und Ground Handling, um den operativen Betrieb des Flughafens auf einem hohen Niveau sicherzustellen. Nicht zuletzt die sehr guten Bewertungen im Rahmen der jährlichen Skytrax-Studien bestätigen den Erfolg der durchgeführten Schulungsmaßnahmen. Security Training Impulsgeber im Bereich Security Training ist die im Jahr 2008 in Kraft getretene Luftsicherheitsschulungsverordnung. Hiernach müssen alle Mitarbeiter mit Zutritt zum Sicherheitsbereich in einem Fünfjahresturnus eine theoretische und praktische Schulung absolvieren. Ziel ist es, die Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Belange der Sicherheit am Flughafen zu erhöhen. Neben den Basisschulungen für Luftsicherheitskontrollkräfte sowie für Sicherheitspersonal werden jährlich Refresher-Schulungen durchgeführt, die das hohe Sicherheitsniveau noch weiter optimieren sollen. Im Jahr 2009 haben circa 7 000 Personen die Möglichkeit einer Onlineschulung genutzt, weitere 5 000 Mitarbeiter besuchten das Sicherheitsseminar in der Airport Academy. Computer Based Trainings Veränderte Märkte und Kundenanforderungen machen eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Qualifizierung der Mitarbeiter unabdingbar. Grundlage hierfür sind das jährlich neu aufgelegte Weiterbildungsprogramm sowie die bereichsbezogenen und damit maßgeschneiderten Bildungsaktivitäten. Eine Innovation stellt das im Jahr 2009 eingeführte WalkIn- Konzept zur bedarfsorientierten Ausbildung im MSOffice-Bereich dar. Das Konzept ermöglicht ein zeitlich und inhaltlich selbst gesteuertes Lernen in Form eines Computer Based Trainings, aber auch eine in dividuelle Unterstützung durch den anwesenden WalkIn-Mentor. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 64 Mitarbeiter und Arbeitswelt Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Beste Bedingungen für ein gesundes Arbeitsklima und hohe Arbeitssicherheit zu schaffen, ist unsere Pflicht. Wir haben ein aktives Gesundheitsmanagement etabliert, bieten zahlreiche Fitnessmöglichkeiten an und führen gezielte Präventionsprogramme durch. Unser vorbildliches Engagement in diesem Bereich wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Auszeichnung für das betriebliche Gesundheitsmanagement der FMG Arbeitssicherheit von zentraler Bedeutung Arbeitssicherheit ist nicht nur notwendige Voraus setzung für sichere Arbeitsplätze, sondern fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Ziel ist es, körperliche Unversehrtheit und den Schutz der Gesundheit zu gewährleisten und dadurch auch die direkten und indirekten Kosten zu reduzieren. Die Flughafen München GmbH betreibt konsequent inen präventiven Arbeitsschutz und unternimmt e größte Anstrengungen, um Unfälle und berufsbedingte Erkrankungen zu vermeiden. So findet zusätzlich zu den gesetzlich geregelten, vierteljährlich anberaumten Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses, an denen alle Sicherheitsbeauftragten teilnehmen, ein freiwilliges monatliches Treffen in einem Gesundheitszirkel statt. Hier werden aktuelle Gesundheitsthemen, die alle Mitarbeiter betreffen, mit dem Arbeitsschutz, dem Betriebsrat und dem Medizinischen Dienst diskutiert. Ferner werden, soweit gesetzlich vorgeschrieben, Pflichtschulungen zum Thema Arbeitssicherheit in den einzelnen Unter nehmensbereichen durchgeführt. Im Jahr 2009 wurden 191 meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle mit insgesamt 3 725 Ausfalltagen gezählt. Tödliche Arbeitsunfälle waren seit 2002 nicht zu verzeichnen. Betriebliches Gesundheitsmanagement Seit 2004 betreibt die Flughafen München GmbH ein betriebliches Gesundheitsmanagement mit dem Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern. Inhalte sind die klassischen Themenfelder wie Arbeits- und Gesundheitsschutz, gesundheitsorientierte Führung, Sucht- und Sozialberatung sowie Gesundheitsförderung. Komplexe und auch in der FMG aktuelle Themen, wie Sucht, Mobbing, Depression und Burn-out, werden durch das betriebliche Gesundheitsmanagement enttabuisiert und zugleich thematisiert, indem mit Spezialisten präventiv nach gemeinsamen Lösungen und ganzheitlichen Ansätzen gesucht wird. Auszeichnung für hohe Qualität Das betriebliche Gesundheitsmanagement wurde im Jahr 2008 vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit dem Zertifikat „Ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement“ in der Qualitätsstufe Gold ausgezeichnet. Zudem darf sich die Flughafen München GmbH mit dem Titel „Bayerns fittestes Unternehmen“ schmücken. Mitarbeiter und Arbeitswelt Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 65 Im Dezember 2009 überreichte der Staatssekretär im Bayerischen Sozialministerium, Markus Sackmann, den „TOP Gesundheitsmanagement Award 2009“ an den Vorsitzenden der Geschäftsführung der FMG, Dr. Michael Kerkloh. Ausgelobt wurde der Preis von dem Beratungsunternehmen TG LifeConcept GmbH mit Unterstützung des Bayerischen Sozialministeriums und der Techniker Krankenkasse. Anhand verschiedener Kriterien hatte die Jury bewertet, in welchem Maße und in welcher Qualität sich Unternehmen für die Gesundheit, das Leistungspotenzial und die Motivation ihrer Mitarbeiter einsetzen. Der Mensch im Mittelpunkt Im Dezember 2008 verständigten sich Arbeitgeber und Betriebsrat auf das gemeinsame Projekt „Mensch im Mittelpunkt“, in das über 150 Beschäftigte aus allen Bereichen der FMG eingebunden sind. Das auf eineinhalb Jahre angelegte Projekt verfolgt das Ziel, nach den Ursachen für den überdurchschnittlichen Anstieg des Krankenstandes in einem Teilbereich des Unternehmens zu forschen und daraus geeignete Maßnahmen, Analysemöglichkeiten und Kennzahlen abzuleiten und zu entwickeln, die konzernweit ein gesetzt werden können. Auf diese Weise soll die Leistungsfähigkeit des betrieblichen Gesundheits managements weiter verbessert werden. Durch eine systematische, strukturierte und spezi fische Analyse der Arbeitsbedingungen und Arbeitsplätze auf Grundlage von neuen Qualitätsstandards und Kennzahlen sollen standardisierte Basisprozesse entwickelt werden, um Problemfelder der Arbeit positiv zu verändern und damit Belastungen für die Beschäftigten zu reduzieren. Da diese Basisprozesse in der Praxis einer permanenten Prüfung unterliegen, ist gewährleistet, dass sie laufend weiterentwickelt und optimiert werden und dadurch die Arbeitszufriedenheit nachhaltig verbessert werden kann. „Mensch im Mittelpunkt“ ist eines der größten Projekte im Rahmen eines betrieblichen Gesundheits managements in Deutschland. München Windhuk Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen, Deutschland Der Eibsee, der gegen Ende der letzten Eiszeit entstand, liegt auf fast 1 000 Meter Höhe. Aufgrund seiner hohen Wasserqualität ist der See ein Rückzugsort für die in Deutschland so gut wie ausgestorbenen Edelkrebse. Verantwortung Die Lebensqualität unserer Gesellschaft zu sichern, ist das Anliegen jeder nachhaltigen Unternehmung. Wir leisten unseren Beitrag für die effiziente Anbindung des Wirtschaftsraumes Bayern an das internationale Luftverkehrsnetz. Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog 68 Ökonomische Wirkungen Dialog mit den Anspruchsgruppen Zusammenarbeit mit der Region Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Ökonomische Wirkungen Ökonomische Wirkungen 69 Der Flughafen München setzt stets neue Wachstumsimpulse. Als Wirtschaftsmotor Bayerns und einer der größten Arbeitgeber der Region bieten wir ein großes Spektrum zukunftsorientierter Arbeitsplätze, die nicht ins Ausland verlagert werden können. Wir sind Multiplikator für Wertschöpfung und Beschäftigung vor Ort – mit ausgezeichneten Perspektiven. Dauerhafte Standortsicherung Die Passagiere bewerten den Flughafen München regelmäßig mit Bestnoten. Die Attraktivität und die immer wieder unter Beweis gestellte Leistungsfähigkeit des Münchner Flughafens sind wichtige Erfolgsfaktoren. Zugute kommt dem Airport seine zentrale geografische Lage mitten im Herzen Europas, die durch die Erweiterung der Europäischen Union noch größere Bedeutung erlangt hat. Der Freistaat Bayern gehört zu den Erfolgsregionen Europas. Für eine in starkem Maße vom Export abhängige Volkswirtschaft ist der internationale Luft verkehr von herausragender Bedeutung. Der Flughafen – ein wichtiger Standortfaktor Ökonomische Wirkungen Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog 70 Beste Luftverkehrsverbindungen in alle Welt und eine hohe Anbindungsqualität sichern die Wirtschaftskraft und fördern die langfristige Wirtschaftsentwicklung des Landes. Der Ausbau des Flughafens dient letztlich der dauerhaften Standortsicherung, denn ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort ist auf einen leistungsstarken Flughafen angewiesen. Ökonomische Wirkungen Die ökonomischen Wirkungen des Flughafens München sind vielschichtig. Grundsätzlich wird zwischen den Effekten durch die Leistungs- bzw. Angebotserstellung des Luftverkehrs einerseits und den Effekten aufgrund dessen Nutzung durch Unternehmen und Haushalte andererseits unterschieden. Schematische Darstellung der regionalen Beschäftigungseffekte Wirtschaftsfaktor Standortfaktor Effekte durch den Betrieb des Flughafens Effekte durch die Nutzung des Luftverkehrs („katalytische Effekte“) Arbeitsplätze direkt am Flughafen Beschäftigungseffekte durch Ansiedlungs- und Investitionsvorhaben Der Flughafen München – Beschäftigungsmotor der Region Innerhalb des Flughafengeländes Regionaler Beschäftigungsmultiplikator 1,1 Indirekte Beschäftigung Induzierte Beschäftigung durch den Bezug von Vorleistungen aus der Region durch Ausgaben in der Region der direkt und indirekt Beschäftigten Außerhalb des Flughafengeländes Beschäftigungseffekte im Tourismussektor Weitere Beschäftigungseffekte Außerhalb des Flughafengeländes Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Ökonomische Wirkungen 71 > Effekte durch den Betrieb des Flughafens Die direkten Auswirkungen umfassen Produktion, Sach- und Personalausgaben, Investitionen sowie Einkommen und Arbeitsplätze, die durch den Betrieb des Flughafens generiert werden. Die durch Auftragsvergaben der Betriebe am Flughafen bei Unternehmen außerhalb des Flughafengeländes hervorgerufenen Effekte wie Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen zählen zu den indirekten Effekten. Die durch den Konsum der Flughafenbeschäftigten und indirekt Beschäftigten ausgelöste Wertschöpfung, Beschäftigung und das Einkommen bezeichnet man als induzierte Effekte. durch die Flughafen München GmbH (ohne Tochter unternehmen) wurden im Jahr 2009 Ausgaben in den beiden Landkreisen Erding und Freising in Höhe von 34,5 Millionen Euro getätigt 3). >> Gehaltszahlungen der Arbeitsstätten am Flughafen München 2009 wurden von sämtlichen Arbeitgebern am Flughafen München insgesamt rund 1,096 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern ausbezahlt. Über 740 Millionen Euro flossen an die im Flughafenumland wohnenden Beschäftigten. Das über alle 29 560 Flughafenmitarbeiter – einschließlich der Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten – >> Ausgaben der Unternehmen am Flughafen München gerechnete Gehalt ist deutlich gestiegen. 37 089 Euro Im Jahr 2005 wurden durch alle am Flughafen Münverdient ein Mitarbeiter durchschnittlich im Jahr. Damit chen ansässigen Arbeitsstätten geschätzte 3,6 Milliar erhöhte sich das Jahresgehalt von 2006 bis 2009 um den Euro für den Zukauf von Produkten und Dienstleis- rund 16 Prozent bzw. um 5 Prozent pro Jahr. So liegt tungen (Vorleistungen) und Investitionen ausgegeben 1). Rund zwei Drittel dieser Summe fließen an UnternehErnst Basler + Partner / BulwienGesa AG (2007), PFV-Gutachten, S. 54 – 58 72 Gemeinden um den Flughafen inklusive der Stadt München men außerhalb des Flughafengeländes, davon jährlich FMG-Einkauf, Stand: Mai 2010 2) FMG- Arbeitsstättenerhebung 2009 1,4 Milliarden Euro in das Flughafenumland . Allein 1) 2) 3) 4) Hochgerechnete Lohn-/Gehaltssumme am Campus 4) Bruttolöhne und -gehälter/Jahr am Campus 4) in Mio. € in € 1096 1 200 876 900 600 634 + 24,5 % 699 + 25,1% + 25,3 % 40 000 30 000 30 965 31 979 + 6,6 % - 1,5 % + 3,3 % 2000 2003 2006 + 16,0% + 10,3 % 20 000 300 10 000 0 0 2000 37 089 31 435 2003 2006 2009 2009 Die Region profitiert von den Unternehmen am Flughafen Ökonomische Wirkungen Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog 72 der Durchschnittslohn aller am Campus Beschäftigten – unter Einbeziehung der Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigten – gut 10 000 Euro über dem durchschnittlichen Verdienst, den das Statistische Bundesamt für den Wirtschaftszweig „Verkehr und Lagerei“ (WZ 2008) für das Jahr 2009 erhoben hat, und sogar noch über dem durchschnittlichen Verdienst desselben Wirtschaftszweigs auf der Basis von Vollzeitstellen (35 071 Euro). Ausschlaggebend für den starken Anstieg des Durchschnittsgehaltes dürfte unter anderem der überproportionale Zuwachs bei bestimmten, hoch qualifizierten Berufsgruppen wie etwa den Cockpitbesatzungen sein 1). Ebenfalls bedeutsam sind die Auswirkungen, die sich für die öffentlichen Haushalte ergeben. Die allein von der Flughafen München GmbH als einem von rund 550 Unternehmen am Standort im Jahr 2009 abgeführte Lohnsteuersumme beträgt gut 29 Millionen Euro. Damit wird die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens erneut unterstrichen. Arbeitsplätze am Airport generieren weitere Ar beitsplätze in der Region und darüber hinaus >> Beschäftigungsmultiplikator Der regionale Beschäftigungsmultiplikator für das Flughafenumland beträgt 1,1, das heißt: Aus den knapp 30 000 (direkten) Arbeitsplätzen am Flughafen resultieren somit bereits heute über 30 000 weitere (indirekte und induzierte) Arbeitsplätze im Flughafenumland. Werden die Effekte über das Flughafenumland hinaus betrachtet, so beträgt der nationale Beschäftigungsmultiplikator des Flughafens München sogar 1,8 2). > Effekte durch Nutzung des Luftverkehrs Die volks- und regionalwirtschaftlichen Effekte, welche durch die Nutzung von großen Verkehrsinfrastrukturen entstehen, werden als katalytische Effekte bezeichnet. Der Flughafen München wirkt dabei als „Katalysator“ zum Anschieben und Beschleunigen von Entwicklungsprozessen. Häufig wird vereinfacht von Standorteffekten gesprochen. Die Nutzung der durch den Flughafen München bereitgestellten Luftverkehrsanbindungen führt beispielsweise zur Reduktion von Reisezeit und -kosten, ermöglicht den Zugang zu globalen Arbeitsmärkten sowie zu neuen Beschaffungs- und Absatzmärkten. Die Luftverkehrsanbindung bewirkt in der Region München eine Steigerung des Produktivitäts-, Investitions-, Beschäftigungs- und Innovations niveaus 3). Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Ökonomische Wirkungen 73 Im Folgenden werden zwei bedeutsame katalytische Effekte mit ihren Beschäftigungswirkungen exemplarisch dargestellt: >> Unternehmerische Ansiedlungseffekte Eine erst- klassige Luftverkehrsanbindung ist für international tätige Unternehmen ein sehr wichtiger Faktor bei ihrer Standortwahl. Nach einer Studie des European Center for Aviation Development (ECAD) 3) ist die Anbindung an den Luftverkehr der viertwichtigste Standortfaktor für Unternehmen bei ihrer Ansiedlung in der Region München. Mehr als die Hälfte dieser Firmen hätten bei einer unzureichenden Luftverkehrsanbindung einen anderen Standort im In- oder Ausland gewählt. Allein durch die in der Region München angesiedelten international tätigen Unternehmen werden über 246 000 Arbeitsplätze gesichert 3). >> Wertschöpfung durch Tourismus Einer Studie der ECAD GmbH zufolge betrugen die Ausgaben der mit dem Flugzeug in die Region München gereisten ausländischen Übernachtungsgäste im Jahr 2007 rund 1,8 Milliarden Euro. Die Ausgaben generierten in der Region München eine Wertschöpfung von 978 Millionen Euro und sicherten somit über 44 000 Arbeitsplätze 3). Beitrag zum Beschäftigungsniveau Mit seinem reichhaltigen Spektrum an ortsgebundenen Beschäftigungsmöglichkeiten leistet der Flughafen München einen wichtigen Beitrag für den Arbeitsmarkt in der Region. Seit vielen Jahren weist der Arbeitsagenturbezirk Freising, der auch den Landkreis Erding umfasst, eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten Deutschlands auf. Sie lag 2009 im Jahresdurchschnitt bei 3,1 Prozent, was beinahe einer Vollbeschäftigung entspricht. Zahlreiche Unternehmen haben sich im Flughafenumland angesiedelt und sorgen für Wachstum und Wohlstand in der Region. Ein Teil dieser Firmen steht auch in intensiver Geschäftsbeziehung zum Flughafen. 1) 2) 3) FMG-Arbeitsstättenerhebung 2009 Ernst Basler + Partner / BulwienGesa AG (2007), PFV-Gutachten, S. 56 ff Katalytische volks- und regionalwirtschaftliche Effekte des Flughafens München, ECAD GmbH (European Center for Aviation Development), Darmstadt, 2008 Seit vielen Jahren nahezu Vollbeschäftigung in der Region Dialog mit den Anspruchsgruppen 74 Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Dialog mit den Anspruchsgruppen Die Interessen unserer Kunden, Geschäftspartner und der Region sind vielfältiger Natur. Der offene, vertrauensvolle Austausch mit allen Anspruchsgruppen schafft die Basis dafür, dass ihre berechtigten Interessenbei unseren Entscheidungen berücksichtigt werden können. Unser Dialog ist dabei stets geprägt von gegen seitiger Wertschätzung und Offenheit. Der Flughafenkonzern und seine Anspruchsgruppen Partnerschaftlicher Dialog Mit den wichtigsten Anspruchsgruppen stehen Vertre ter der Flughafen München GmbH aktiv und regelmäßig im Dialog. So werden beispielsweise laufend Befragungen von Passagieren und Mitarbeitern durch geführt. Die Flughafen München GmbH verbindet mit den Airlines und Geschäftspartnern ein faires und vertrauensvolles Verhältnis. Das Regionalbüro steht darüber hinaus mit den Gemeinden, politischen Entscheidungsträgern und Bürgern der Region im kontinuierlichen Dialog. Durch die Mitgliedschaft in Verbänden und Interessenvertretungen steht die Flughafen München GmbH in einem regelmäßigen gesellschaftspolitischen Gedankenaustausch. Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie die Diskussion verschiedenster Fachthemen erfolgt in Zentrale Anspruchsgruppen Medien Passagiere und Besucher Airlines und Luftverkehrsbranche Ministerien und Behörden Flughafen München Mitarbeiter Politik und Verbände Region Geschäftspartner Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Dialog mit den Anspruchsgruppen 75 enger Abstimmung mit den zuständigen Ministerien und Behörden. Ein weiteres Beispiel für den engen Kontakt mit Anspruchsgruppen ist die Tätigkeit der FMG-Unternehmenskommunikation, die den offenen Dialog mit den unterschiedlichsten Medien pflegt. Im Jahr 2008 wurde eine umfassende Analyse der Anspruchsgruppen durchgeführt. Sie erfolgte im Wesentlichen durch systematisierte Interviews mit den unternehmensinternen Ansprechpartnern der jeweiligen Dialoggruppe. Die Ergebnisse der Analyse gelten auch im diesjährigen Bericht als Grundlage für die Auswahl der Anspruchsgruppen. Im Folgenden werden die verschiedenen Dialogarten mit den jeweiligen Anspruchsgruppen vorgestellt. Für jeden Dialogpartner wird der Ansatz für die Einbeziehung anhand eines ausgewählten Beispiels näher erläutert. Offener Dialog mit den unterschiedlichen Anspruchsgruppen Dialog mit den Anspruchsgruppen 76 Zentrales Beschwerdemanagement Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Passagiere und Besucher Dialogart und Medium Häufigkeit Fluggastbefragung durch die Flughafen München GmbH, Skytrax, ASQ etc. regelmäßig Beschwerdemanagement durch Rückmeldung über Feedback-Formulare permanent Flughafenzeitung „MUC Life“, Broschüren und Flyer regelmäßig Passagierbetreuung mittels Call-Center, Infoschalter, Terminaldienst etc. permanent Informationszentrum im Besucherpark permanent Onlineportal für Passagiere und Besucher permanent Ein zentrales Beschwerdemanagement der FMG stellt sicher, dass Anregungen und/oder Beschwerden von Passagieren und Besuchern aufgegriffen und bearbeitet werden sowie gegebenenfalls Abhilfe geschaffen wird. Im Berichtszeitraum 2009 wurden insgesamt 999 Beschwerden bearbeitet. Sie bezogen sich vor allem auf die Themengebiete Gepäck, Wartezeiten, Airline-Angelegenheiten und Personenkontrollen. Insgesamt gingen die Beschwerden im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent zurück. Die unten stehende Grafik enthält die absoluten Zahlen der Beschwerden – sortiert nach Anlässen – sowie deren prozentuale Veränderung im Jahr 2009. Der deutlichste Rückgang bei den Beschwerden ist mit rund 44 Prozent in der Hauptkategorie „Sanitäre Anlagen“ zu verzeichnen. Kürzere Reinigungsintervalle und Umbaumaßnahmen im Terminal 1 führten zu einer größeren Zufriedenheit. Beschwerden 2009 Anzahl der Nennung des Themas 240 212 - 36,9 % 180 168 - 37,1 % 147 - 15,5 % 122 - 21,3 % 120 79 75 70 + 11,2 % + 2,7 % - 18,6 % 60 50 44 44 40 40 - 44,4 % - 12,0 % - 12,0 % - 13,2 % + 17,7 % 0 Gepäck Wartezeiten Airline- Personen- Weg- Fehlende Pkw/ Angele- kontrolle weisung EinrichMietgenheiten tungen wagen Sanitäre Raucher- Gastro- Öffentl. EinzelAnlagen probnomie Verkehrs- handel lematik mittel Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Dialog mit den Anspruchsgruppen 77 Auch beim Themenkomplex „Personenkontrolle“ gingen die Beschwerden um 21,3 Prozent deutlich zurück. In dessen Teilbereich „Zu strenge Kontrollen (EU-Bestimmungen)“ wurde gar ein Rückgang von 54 Prozent gemeldet, weil die Passagiere mittlerweile mit den Kontrollvorschriften (Flüssigkeitsverordnung) vertraut sind. Eine Zunahme von Beschwerden gab es bei den Themen „Fehlende Einrichtungen“, wo die Passagiere etwa auf das fehlende Internetangebot hinwiesen, und „Wegweisung“, wo die Zufahrtsmöglichkeit mit dem Pkw und die Wegweisung zum Check-in bemängelt wurden. Der Punkt „Einzelhandel“ verzeichnete eine Zunahme von 17,7 Prozent. Nach Angaben der Besucher bzw. Passagiere könnten hier zusätzliche Geschäfte im Wartebereich des Terminals 1 bzw. generell längere Öffnungszeiten und erweiterte Möglichkeiten für das „Gratis-Parken“ Abhilfe schaffen. 999 Beschwerden und Anregungen im Jahr 2009 Dialog mit den Anspruchsgruppen 78 Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Airlines und Luftverkehrsbranche Dialogart und Medium Häufigkeit Airport Operation Committee (AOC): Treffen der für den operativen Betrieb verantwortlichen Vertreter von Flughafen und Luftverkehrsgesellschaften: Diskussion von aktuellen Problemen und Entwicklung gemeinsamer Lösungen zur Optimierung der Zusammenarbeit 1 x monatlich User Committee/Nutzerausschuss: Gremium bestehend aus Vertretern von Luftverkehrsgesellschaften, Flughafen, Behörden und Abfertigungsunternehmen: Beratung über rechtliche und wirtschaftliche Aspekte des Flughafenbetriebs 3 – 4 x jährlich Koordinierungsausschuss: Treffen der Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, des Flughafens München, der Deutschen Flugsicherung, des Flughafenkoordinators, der Luftverkehrsgesellschaften und deren Verbänden (Festlegung von Eckwerten für Starts und Landungen unter Einbeziehung der Länderbehörden) 2 x jährlich BARIG Steering Committee MUC: Treffen von Vertretern der Luftverkehrsgesellschaften im „Board of irline Representatives in Germany“ (BARIG) A 4 x jährlich MUC Exchange: Plattform für alle nach München fliegenden Airlines zur Abstimmung der jeweiligen Flugpläne 1 x jährlich Messen: Auftritte auf verschiedenen regionalen und überregionalen Messen im In- und Ausland Treffen mit Vertretern von Luftverkehrsgesellschaften Die in Deutschland operierenden Luftverkehrsgesellschaften haben sich im Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) organisiert. Zusammen mit den Vertretern des Flughafens wird dort mit Blick auf regelmäßig die wirtschaftliche Komponente über nachhaltiges Handeln beraten, unter anderem darüber, wie eine Balance zwischen Kapazitätsnachfrage und -angebot hergestellt werden kann. Mitarbeiter Dialogart und Medium Häufigkeit Tagesaktuelle Kommunikationim FMG-Intranet permanent Direkte Gespräche mit der Mitarbeitervertretung regelmäßig Arbeitsgruppen und Ausschüsse der Mitarbeitervertretung regelmäßig Betriebsversammlungen 4 x jährlich Bereichstreffen: Dialog zwischen Geschäftsführung und allen Mitarbeitern der Bereiche 4 x jährlich Informationsveranstaltungen der Geschäftsführung Mitarbeiterzeitung „Flughafen Report“ Mitarbeiterbefragung nach Bedarf monatlich alle 2 Jahre Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Dialog mit den Anspruchsgruppen 79 2009 fanden im Geschäftsbereich „Ground Handling“ mehrere Mitarbeiterveranstaltungen statt. Diese Veranstaltungen dienten der Aufklärung der Beschäftigten über die notwendige Sanierung, den Sachstand der Sanierung und der Darstellung der Rahmenbedingungen im Wettbewerb der Bodenverkehrsdienste. An den Veranstaltungen, die durch den Arbeitgeber oder den Betriebsrat initiiert wurden, konnten auch die zuständigen Gewerkschaften teilnehmen. Die Beschäftigten hatten die Möglichkeit, ihre Sorgen und Ängste offen anzusprechen und die unterschiedlichen Sichtweisen von Arbeitgeber, Betriebsrat und Gewerkschaft zur Notwendigkeit der Sanierung, zu Entscheidungen des Aufsichtsrates, zur Arbeitsplatzsicherheit oder zu betrieblichen Abläufen zu hinterfragen. Dabei wurden die aktuelle Situation, das weitere Vorgehen sowie wichtige Veränderungen transparent kommuniziert. Die Führungskräfte führten regelmäßige Meetings mit ihren Mitarbeitern zu allen relevanten betrieblichen Themen durch. Intensiver Dialog mit den Konzernmitarbeitern Geschäftspartner Dialogart und Medium Häufigkeit Informationsveranstaltungen für Hersteller und Lieferanten, Mieter und Pächter sowie Dienstleister Vollversammlung der Werbegemeinschaft der am Flughafen ansässigen Geschäfte und Läden nach Bedarf jährlich Lieferantengespräche und Auditierung regelmäßig Onlineportal für Geschäftspartner permanent Seit 2004 führt die Flughafen München GmbH im Rahmen des Lieferantenmanagements eine jährliche Bewertung durch. Beurteilt werden über hundert Lieferanten nach den Kriterien Produkt- und Arbeitsqualität, Liefertreue, Service und Preisentwicklung. Außerdem wird überprüft, ob die Unternehmen nach Qualitätsund Umweltstandards zertifiziert sind. Hierbei werden auch stichpunktartig Lieferantenaudits durchgeführt und den Anbietern die Chance eröffnet, eventuell vor liegende Mängel zu beheben. Erstmalig wurde 2009 an die bewerteten Lieferanten ein Fragebogen zur „gesellschaftlichen Verantwortung“ verschickt, in dem Themen wie Herkunft der Produkte, tarifliche Bezahlung der Mitarbeiter, Vorhandensein von Betriebsrat und Arbeitsschutzbeauftragten sowie die Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen außerhalb der EU (Fragen unter anderem zu Mindestlohn, geregelten Arbeitszeiten, Verhinderung von Kinderarbeit) abgefragt wurden. Die Auswertung der Befragung, an der 58 Prozent der angeschriebenen Unternehmen teilgenommen hatten, ergab eine hohe Präsenz des Themas „gesellschaftliche Verantwortung“. Lieferantenbewertung zur „gesellschaftlichen Verantwortung“ Dialog mit den Anspruchsgruppen 80 Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Region Dialogart und Medium Häufigkeit Persönliche Gespräche mit kommunalen und politischen Vertretern der Flughafenregion Im Rahmen des Regionalsponsorings hält die FMG Kontakt zu insgesamt mehr als 500 Partnern (aus den Bereichen Sport, Bildung, Soziales, Kultur) in der Region. permanent Regionalmarketing: intensive Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus mit den beiden Städten und Landkreisen Erding und Freising permanent Informationsveranstaltungen für Betriebe und Interessenvertreter (z.B. Kreishandwerkerschaft, IHK, Gewerbeverbände) über Grundlagen und Rahmenbedingungen von Auftragsvergaben nach Bedarf Informationsbesuche kommunaler Gremien (Gemeinderat, Stadtrat, Kreistag) am Flughafen nach Bedarf Meinungsaustausch bzw. Podiumsdiskussionen mit Bürgerinitiativen, Verbänden und anderen gesellschaftlichen Gruppen nach Bedarf Nachbarschaftsbeirat: Informations- und Dialogforum, begleitet den Planungsprozess zum Ausbau des Flughafens München. Entscheidungsgremium zur Verteilung der Mittel aus dem Umlandfonds. Ein Arbeitsausschuss bereitet die Sitzungen entscheidungsreif vor. nach Bedarf Flughafenforum: Informations- und Kommunikationsplattform für Fragen der regionalwirtschaftlichen und verkehrlichen Entwicklung im Flughafenumland. Unter Federführung des Wirtschaftsministeriums wird mit den direkt angrenzenden Kommunen über aktuelle Fragestellungen diskutiert. Zeitschrift für die Flughafenregion „M Dialog“ zu aktuellen Themen und Anliegen 2 x jährlich monatlich Fluglärmkommission: Austausch zwischen Lokalpolitikern der betroffenen Region, DFS und Behörden 2 x jährlich Beschwerdetelefon für Lärmfragen permanent Immissionsberichte (aktuelle Umweltinformationen zu Fluglärm, Luftschadstoffen etc.) Persönliche Gespräche nach Bedarf Durch nichts zu ersetzen ist das persönliche Gespräch, wenn es darum geht, sich laufend über die zentralen Anliegen der Nachbarn zu informieren und zu wissen, welche Probleme die Flughafenanrainer haben. Der Beauftragte für die Flughafenregion traf sich 2009 mehr als 30-mal mit einzelnen Vertretern der Kommunen zum persönlichen Gedankenaustausch. Die Palette der Themen reichte dabei von der Orts monatlich entwicklung über Fragen der Verkehrsanbindung bis hin zur Unterstützung der FMG bei kommunalen oder sozialen Projekten. Vertrauliche Gespräche über aktuelle Themen in der Region oder über kleine Irritationen im Umgang des Flughafens mit seinen Nachbarn helfen, mögliche Probleme zu erkennen, bevor sie wirklich zur Belastung für die Beziehung werden. Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Dialog mit den Anspruchsgruppen 81 Politik und Verbände Dialogart und Medium Häufigkeit Organisation und Durchführung parlamentarischer Abende in Brüssel und Berlin Veröffentlichung von Politikbriefen (Themen, Hintergründe, Positionen, richtet sich an Entscheider in der Politik) nach Bedarf 2 x jährlich Durchführung von Informationsbesuchen und Fachführungen regelmäßig Fachvorträge bei Konferenzen und Symposien regelmäßig Mitarbeit in den Gremien von Fachverbänden wie Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), Airports Council International (ACI) etc. regelmäßig Informationsgespräche und Führungen mit Verbandsvertretern, den Vertretern politischer Parteien, Kirchen und anderer gesellschaftlicher Gruppen nach Bedarf Im Dezember 2009 wurde gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) ein parlamentarischer Abend in Berlin zum Thema „Deutsche Flughäfen im Interessensfeld zwischen europäischer und nationaler Verkehrspolitik“ abgehalten. Hierbei wurden die Herausforderungen, die die Flughäfen für die deutsche und europäische Luftverkehrspolitik sehen, mit den anwesenden Parlamentariern, Ministerien-, Behörden- und Branchenvertretern erörtert und diskutiert. Die Flughafen München GmbH leistet keinerlei finanzielle Zuwendung an politische Parteien, Politiker und damit verbundene Institutionen. Nationale und europäische Luftverkehrspolitik im Dialog Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Dialog mit den Anspruchsgruppen 82 Ministerien und Behörden Luftverkehr für Deutschland: Mobilität sowie Wachstum und Wohlstand sichern Dialogart und Medium Häufigkeit Fachgespräche und Expertenrunden regelmäßig Arbeitstreffen der Initiative „Luftverkehr für Deutschland“ regelmäßig Mitgliedschaft in fachbezogenen Netzwerken, z. B. Umweltpakt Bayern regelmäßig Die Flughafen München GmbH, die Deutsche Lufthansa AG, die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH sowie die Fraport AG haben sich im Jahr 2003 zur Initiative „Luftverkehr für Deutschland“ zusammen geschlossen. Als etablierte Dialogplattform steht sie im engen Austausch mit Ministerien, Behörden und Politik und beantwortet die vielfältigen Fragestellungen rund um den Luftverkehr. Das erklärte Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrs standortes Deutschland zu stärken, um Mobilität zu gewährleisten und um Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern sowie neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Initiative unterhält Arbeitsgruppen zu verschiedenen luftverkehrsrelevanten Themenfeldern. Dort werden Handlungsempfehlungen in Form von Argumentationshilfen, Stellungnahmen oder Positionspapieren erarbeitet, die anschließend der Politik vorgelegt werden. Hierbei fließen Forschungsergebnisse von unabhängigen Instituten mit ein, die von der Initiative zuvor in Auftrag gegeben worden sind. Eine Arbeitsgruppe der Initiative „Luftverkehr für Deutschland“ behandelt das Thema Intermodalität. Zielsetzung dabei ist, durch eine intelligente Verknüpfung von Schienen- und Luftverkehr das Bedienungsund Serviceangebot im Sinne einer integrierten Verkehrspolitik zu optimieren. Darüber hinaus wird für den Flughafen München versucht, die zwingend erforderliche Anbindung an das Schienenfernverkehrsnetz voranzutreiben. Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Dialog mit den Anspruchsgruppen 83 Medien Dialogart und Medium Häufigkeit Pressekonferenzen und Pressegespräche regelmäßig Pressemitteilungen und Pressefotos regelmäßig Interviews und Hintergrundgespräche regelmäßig Pressestelle als kompetenter Ansprechpartner für die Medien permanent Onlineauftritt Presse permanent Zu den Hauptaufgaben der Pressearbeit zählt die alljährliche Jahrespressekonferenz, bei der die Medien umfassend über die Ereignisse des vergangenen Jahres, aktuelle Luftverkehrs- und Finanzkennzahlen sowie über geplante Projekte des Flughafens informiert werden. Eine eigene Pressekonferenz fand auch anlässlich der Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichtes der Flughafen München GmbH statt. Darüber hinaus werden regionale und überregionale Medien regelmäßig mittels rund 80 Pressemitteilungen jährlich über aktuelle Geschehnisse informiert. Ferner beantworten die Mitarbeiter der Pressestelle sämtliche Anfragen der Medien, begleiten Interviews mit der Geschäftsführung, besuchen Redaktionen vor Ort und betreuen elektronische Medien bei Übertragungen und Aufzeichnungen am Flughafen. Durch einen wechselnden Bereitschaftsdienst ist die Pressestelle des Flughafens München 24 Stunden und 365 Tage im Jahr telefonisch erreichbar und bei Bedarf natürlich auch Ansprechpartner vor Ort. Im Fotoarchiv, das Teil der Pressestelle ist, sind unter anderem 44 000 Digitalbilder und 30 000 Dias verfügbar. Kontinuierliche Information der regionalen und überregionalen Medien Zusammenarbeit mit der Region 84 Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Zusammenarbeit mit der Region Der Flughafen München ist fester Bestandteil der Region und arbeitet auf verschiedenen Ebenen partnerschaftlich mit ihr zusammen. Wir pflegen den offenen Dialog, engagieren uns verantwortungsbewusst in den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und Soziales und sind ein verlässlicher Partner in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Aufträge an Unternehmen in der Region Geschäftspartner aus der Region Zwischen dem Flughafen München und Firmen aus der Region existieren zahlreiche, zum Teil langjährige Liefer- und Leistungsbeziehungen. Die Unternehmens palette reicht von Handwerksbetrieben bis hin zu Erzeugern von landwirtschaftlichen Produkten. – die vorrangige Verarbeitung von regionalen und saisonalen Produkten zu wettbewerbsfähigen Konditionen (Qualität und Preis), – kurze Anfahrts- und Lieferwege sowie – die regelmäßige Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter im Bereich der Umwelttechnik. In der Region ansässige Unternehmen werden aktiv in die Auswahlverfahren für Aufträge und Ausschreibungen mit einbezogen, sofern der Auftragswert unter den jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen Schwellenwerten für EU-weite Verfahren liegt. Aber auch bei EU-weiten Ausschreibungen bewerben sich Unternehmen aus der Region. Derzeit fließen circa 32 Prozent der gesamten Auftragssummen an Unternehmen in den Landkreisen Freising, Erding und Landshut sowie in die Landeshauptstadt München. Dadurch werden die regionalen Wirtschaftskreisläufe in Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel gestärkt und Verkehrsemissionen reduziert. Die FMG-Tochter Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH setzte 2009 von ihrem Gesamteinkaufsvolumen für Lebensmittel in Höhe von 9,8 Millionen Euro rund 90 Prozent in Bayern und davon allein rund 50 Prozent in der Flughafenregion um. Dabei gelten als Einkaufsgrundsätze unter anderem: Brücke zwischen Flughafen und Nachbarn Die Vision des Regionalbüros ist es, den Flughafen München als integralen Bestandteil der Region und als „normalen“ Nachbarn zu etablieren. Bereits seit 2002 arbeiten daher der Beauftragte für die Flug hafenregion und sein Team an der systematischen Vernetzung des Flughafens mit der Region auf den unterschiedlichsten Ebenen. Das Regionalbüro versteht sich als Koordinierungsstelle und Brücke zwischen dem Flughafen und der Region: Es transportiert die Botschaften der Flughafen München GmbH in die Region und die Anliegen der Nachbarn in den Flughafen. Schwerpunkt der Regionalarbeit sind die Landkreise in unmittelbarer Nachbarschaft. Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Zusammenarbeit mit der Region 85 Darüber hinaus sind themenspezifische Abgrenzungen des Aktionsraums erforderlich, um regionale Kooperationsprojekte oder Studien sinnvoll zu strukturieren. Die „AirfolgsRegion Erding-Freising“ Als Partner der seit 2005 bestehenden Arbeitsgemeinschaft Regionalmarketing für die „AirfolgsRegion Erding-Freising“ engagiert sich die FMG sowohl durch ihre Mitarbeit als auch durch ihren finanziellen Beitrag. Die Initiative soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit der Gemeinden und Landkreise zu intensivieren und neue Energien freizusetzen. Des Weiteren richtet sich die Initiative auch nach außen, um vor dem Hintergrund des regionalen, nationalen und europäischen Wettbewerbs die Standortqualitäten der Region optimal zu kommunizieren. Gemeinsam die Stand ortqualitäten der AirfolgsRegion Erding-Freising Im Jahr 2009 hat die ARGE Regionalmarketing beispielsweise ein Radrouten-Projekt ins Leben gerufen mit dem Ziel, auf bestehenden Radwegen und wenig befahrenen Straßen besonders attraktive Themenrouten für Besucher und Bürger der Region kommunizieren Zusammenarbeit mit der Region 86 Winterdienst am Flug hafen: Landwirte und Fuhrunternehmer aus der Region sind im zu entwickeln. Sowohl in der Konzeptions- als auch in der Umsetzungsphase wird die Arbeitsgemeinschaft in diesem mehrjährigen Projekt von Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) unterstützt. Neben der Beschilderung im Gelände und der umfangreichen Darstellung im Internet ist auch die Produktion einer regionalen Fahrradkarte vorgesehen. Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog 24 Zugfahrzeuge für die Kehrblasgeräte der FMG, die auf den beiden Start- und Landebahnen eingesetzt werden. Diese Win-win-Situation für Unternehmer aus der Region und die Flughafen München GmbH erlaubt größtmögliche Flexibilität bei der Winter dienstplanung für alle Wetterlagen, spart Kosten und sorgt bei den Fuhrunternehmern und Landwirten aus der Region für ein Zusatzeinkommen im Winter. Winterdienst am Flughafen Die Gewährleistung des Flugbetriebs auf Vorfeldern, Rollwegen sowie Start- und Landebahnen auch im Winter ist eine wichtige Aufgabe der Flughafen München GmbH. Forum des Dialogs – der Nachbarschaftsbeirat Die Flughafen München GmbH legt großen Wert auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit der Flughafenregion. Dafür stehen am Flughafen München derzeit rund 450 Mitarbeiter zur Verfügung. Von der FMG sind insgesamt 40 fest angestellte Mitarbeiter für den Winterdienst eingeplant, die überwiegend mit Führungsfunktionen betraut sind. Hinzu kommen in jeder Winterperiode rund 40 Aushilfen, mit denen jeweils ein saisonaler Arbeitsvertrag geschlossen wird. Das personelle Rückgrat des Winterdienstes stellen Landwirte und Fuhrunternehmer aus dem unmittelbaren Flughafenumland. 2009 wurden 370 solcher externen Kräfte für die Räumung und Schneeabfuhr am Flughafen eingesetzt, die mit bis zu 109 eigenen Fahrzeugen die Einsätze durchführten. Hinzu kommen Der Nachbarschaftsbeirat stellt ein wichtiges Informations- und Dialogforum zwischen Flughafen und Umland dar und begleitet seit September 2005 den Planungsprozess zum Ausbau des Flughafens München. Bei den diversen Treffen wurde das Gremium jeweils frühzeitig über die aktuellen Planungsstände informiert. Der Nachbarschaftsbeirat ist Sprachrohr für die Belange der Region, gibt Empfehlungen ab, bringt Vorschläge ein und trägt damit dazu bei, einvernehmliche Lösungen zu finden. Geleitet wird er von der ehemaligen Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichts Edda Huther. Das Gremium umfasst rund 40 Mitglieder und besteht aus Repräsentanten Einsatz Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Zusammenarbeit mit der Region 87 Dieter Thalhammer, Oberbürgermeister der Stadt Freising „Ein internationaler Großflughafen als unmittel barer Nachbar ist eine Herausforderung – die Ausbaupläne für eine weitere Start- und Landebahn, die wir strikt ablehnen, beweisen das. Mit dem Flughafen München in seinem Bestand haben sich aber wirklich starke, tragfähige Beziehungen entwickelt. Unser Verhältnis ist geprägt von einer offenen, konstruktiven Zusammenarbeit, die auch den guten persönlichen Kontakten zu verdanken ist. Zahlreiche Freisinger Vereine und Einrichtungen aus den Bereichen Kultur, Sport, Bildung und Soziales werden vom Flughafen finanziell unterstützt. Dieses Sponsoring ist wichtig für die Region, gerade wenn die angespannten kommunalen Kassen keine oder nur geringe Unterstützung leisten können.“ von Städten und Gemeinden, Landkreisen, Wirtschaft und Gewerkschaften aus der Flughafenregion. Außerdem sind für den Bereich der Luftfahrt die Deutsche Lufthansa AG, die Deutsche Flugsicherung GmbH sowie die Flughafen München GmbH vertreten. Die Gesellschafter der Flughafen München GmbH haben im Jahr 2008 die Einrichtung eines Umlandfonds in Höhe von 100 Millionen Euro endgültig beschlossen. Die Mittel sollen nach den derzeitigen Überlegungen über eine Laufzeit von zehn bis fünfzehn Jahren überwiegend für Infrastrukturprojekte als Ausgleich für Belastungen, die durch den Bau der dritten Start- und Landebahn entstehen, eingesetzt werden. 50 Millionen Euro davon sollen für kommunale Straßenbaumaßnahmen verwendet werden, die andere Hälfte ist für weitere kommunale Infrastruktur sowie Härte- und Sonderfälle vorgesehen. Die Auszahlung der Mittel aus dem Umlandfonds ist an den Baubeginn einer dritten Start- und Landebahn gekoppelt. Für zwei übergeordnete Verkehrsinfrastrukturprojekte wurden aufgrund der Dringlichkeit bereits vorab Mittel aus dem Umlandfonds bereit gestellt: Von den insgesamt 50 Millionen Euro wurden jeweils 5 Millionen Euro für die Nordumfahrung Erding und die Westtangente Freising freigegeben. Der Landkreis Erding hat bereits die ersten Mittel aus dem Umlandfonds in Höhe von 106 500 Euro für das Straßenprojekt „Nordumfahrung Erding“ abgerufen. Spenden und Sponsoring Die Nachbarschaft zum Flughafen war und ist nicht immer einfach. Umso mehr sieht sich die FMG als Partner der Kommunen und ihrer Menschen und engagiert sich, wo Hilfe notwendig und sinnvoll ist. In diesem Sinn übernimmt die Flughafen München GmbH Maßnahmen für die Region, die in Zeiten leerer Kassen von der öffentlichen Hand nicht mehr finanziert werden können. Die Flughafen München GmbH engagiert sich finanziell in mehr als 500 Projekten aus den Bereichen Sport, Kultur, Soziales und Bildung. Einrichtung eines Umlandfonds für Infrastrukturprojekte in der Region Zusammenarbeit mit der Region Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog 88 FMG fördert über 24 000 jugendliche Sportler in rund 80 Vereinen Neben einer Menge anderer Aktivitäten setzt sich die Flughafengesellschaft besonders für den sportlichen Nachwuchs in der Nachbarschaft des Airports ein. Mittlerweile fördert die FMG über 24 000 jugendliche Sportler in rund 80 Vereinen. Ein weiterer Schwerpunkt des Sponsorings ist die Unterstützung von Bildungseinrichtungen. Hier reicht das Spektrum der Fördermaßnahmen vom Zuschuss zur Hausaufgabenhilfe bis zur Unterstützung der Erwachsenenbildung an den Volkshochschulen. Auch das Kulturangebot in der Flughafenregion wird durch die Flughafen München GmbH gefördert. Mit ihren Zuwendungen für Museen, Musikvereine und kulturelle Veranstaltungen trägt die FMG zur Vielfalt des kulturellen Lebens in der Flughafenregion bei. Soziale Einrichtungen und Initiativen werden ebenfalls unterstützt. Im Jahr 2009 wurden Vereine, Institutionen und Projekte in den Landkreisen Erding und Freising mit insgesamt circa 425 000 Euro gesponsert. Dies entspricht einer Erhöhung der Sponsoringausgaben gegenüber 2008 um 20 Prozent. Sponsoring 2009 Sport 140 328 € Bildung 58 391 € Soziales 116 385 € Kultur 110 023 € Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Sponsoringprojekte und karitatives Engagement Von besonderer Bedeutung war für die Flughafen München GmbH im Berichtsjahr das Engagement für drei außergewöhnliche Projekte, die die Bürger direkt und persönlich unterstützen. > Christophorus Hospizverein Erding Seit 2009 ist die FMG Mitglied des Christophorus Hospizvereins Erding und unterstützt ihn finanziell beim Aufbau eines Palliativnetzwerks im Landkreis Erding. Der Verein betreut und begleitet Schwerstkranke und deren Angehörige. Einer der Leitsätze des Vereins lautet: „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“. Damit lebt und zeigt die FMG, auch in schwierigen Zeiten und bei schwierigen Themen, ihr Engagement für die Flughafenregion. Zusammenarbeit mit der Region 89 ren Bereichen. So organisierte und finanzierte sie beispielsweise ein Fotoshooting und Filmaufnahmen in der AirportClinic M, sodass dem Verein jetzt pro fessionelles Bild- und Filmmaterial zur Bewerbung seiner guten Sache zur Verfügung steht. Außerdem wurde ein Werbeauftritt am Flughafen ermöglicht, sodass nun von großen Leuchtkästen der KlinikClown „Dr. Pipo“ auf die Passagiere blickt. > Bürgerstiftung Freising Soziale und ökologische Projekte in der Stadt Freising werden künftig durch die „Bürgerstiftung Freising“ unterstützt, die im Dezember 2009 aus der Taufe gehoben wurde. Die FMG engagiert sich hier als Gründungsstifter und steuerte einen erheblichen Teil des Startkapitals bei. 2009: rund 425 000 Euro für Vereine, Institutionen und Projekte > KlinikClowns Die FMG ist Mitglied bei den KlinikClowns in Bayern e. V. Ziel dieses Vereins ist es, Abwechslung in den tristen Klinik- oder Heimalltag zu bringen und Kindern und alten Menschen ein Lächeln zu schenken. Neben dem Mitgliedsbeitrag und regelmäßigen Spenden unterstützt die FMG die KlinikClowns noch in weite- „Mit Sicherheit für eine gute Sache“ e.V. Der Flughafenverein München e.V. engagiert sich „mit Sicherheit für eine gute Sache“, denn er hilft Menschen in Not, wobei seine Hilfe direkt bei den Betroffenen ankommt. Mitarbeiter und Freunde der Flughafen München GmbH haben den gemeinnützigen und unabhängigen Verein 1996 gegründet. Seither werden Geldspenden für mildtätige und karitative Zwecke im Umfeld des Airports und darüber hinaus gesammelt. Die Vereinsmitglieder arbeiten ehrenamtlich, im Bedarfsfall kann auch auf Kapazitäten der Flughafen München GmbH zurückgegriffen werden. Zu den größten Aktionen zählen die jährlichen Golf-Turniere. Beim letzten Turnier im Juni 2009 wurde für die „Stiftung Sehnsucht“, die eine bundesweite Suchtprävention für Kinder und Jugendliche betreibt, ein Reinerlös von 21 000 Euro erzielt . siehe www.flughafenverein.de München Johannesburg Chalbi Wüste, Kenia Über 40 Prozent der Fläche Afrikas bestehen aus Wüste oder Halbwüste, in Kenia sogar zwei Drittel der Fläche. An diesen außergewöhnlichen und extremen Lebensraum haben sich einzelne Pflanzen und Tierarten in hervorragender Weise angepasst. Balance Anpassungsfähige Systeme halten ihr inneres Gleichgewicht auch bei Veränderungen von außen stabil. Wir stärken die Substanz unseres Unternehmens und richten uns sensibel auf neue Marktanforderungen aus. Inhalt Daten und Fakten 92 Nachhaltigkeitsprogramm Kennzahlen Glossar Berichtsprofil Daten und Fakten Nachhaltigkeitsprogramm Nachhaltigkeitsprogramm Aufgefächert nach Themenfeldern – basierend auf den zukünftigen Chancen und Risiken der FMG – dient das strategische Nachhaltigkeitsprogramm als Fahrplan für die nachhaltige Entwicklung der Flug hafen München GmbH und die Erfüllung ihrer Mission 2015. Das Nachhaltigkeitsprogramm 2009 knüpft an das des Vorjahres an. Es ist in die vier Nachhaltigkeitsperspektiven und die strategischen Nachhaltigkeitsziele unterteilt . Themenfeld Maßnahme 93 Für alle Perspektiven nennt das Nachhaltigkeits programm Ziele und beschreibt kurz-, mittel- und lang fristige Maßnahmen. Es definiert einen Termin, bis zu dem die Maßnahmen durchgeführt werden sollen, und gibt Auskunft über den Status der Umsetzung. Für die Perspektive „Umwelt und Klimaschutz“ wird im Rahmen des Umweltmanagementsystems nach EMAS-VO und DIN EN ISO 14001 zusätzlich ein detailliertes Umweltprogramm in der jährlichen Umwelterklärung veröffentlicht. Status Termin Bemerkung / Aktivitäten Unternehmen und Management Ziel: dauerhafte Wertsteigerung durch renditeorientiertes Wirtschaften und nachhaltige Investitionen am Standort Gesamtkapitalrendite Erwirtschaftung einer Gesamt kapitalrendite (ROCE), die über den marktgängigen, gewichteten Kapitalkosten (WACC) liegt 90 % 2014 Ergebnisverbesserung JUMP – konzernweites Programm mit verschiedenen Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung 10 % 2014 siehe NHB, S. 23 Nachhaltiger Ausbau am Standort Ausbau und Erweiterung der Infrastrukturanlagen laut Masterplan 15 % 2020 siehe NHB, S. 25 – 27 Energieeffizientes Bauen Integration von Nachhaltigkeits kriterien in die Ausbau- sowie Umbauplanung unter Berücksichtigung der CO2-Zielsetzung 50 % 2020 Konkretisierung der CO2-Zielwerte je Einzelprojekt Zertifizierung ausgewählter Gebäude nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Nach haltiges Bauen 30 % 2015 Vorbereitung Planer-Wettbewerb Kindergarten; Mitarbeit in DGNB Arbeitsgruppe: Kriterien für 3. Bahn und Satellit, siehe NHB, S. 38 – 39 Konzeption für eine Ermittlung von Life Cycle Costing in frühen Planungsphasen 50 % 2010 Pilotprojekt: Kempinski-Erweiterung vorbereitet Life Cycle Costing (LCC) für Neubauten siehe S. 13 Nachhaltigkeitsprogramm 94 Themenfeld Daten und Fakten Maßnahme Status Termin Bemerkung / Aktivitäten Ziel: Ausbau der Kundenorientierung und Steigerung der Attraktivität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen Bedarfsgerechtes Produkt- und Dienst leistungsportfolio Weiterführung der kontinuierlichen Kundenbefragung und des Beschwerdemanagements fort laufend siehe NHB, S. 19 – 20 Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der angebotenen Produkte und Dienstleistungen fort laufend Analyse der Kundenbedürfnisse und Marktpotenziale Fortführung des strategischen Innovationsmanagements fort laufend Zusammenführung von Ideenpool und Innovationsmanagement Ziel: Etablierung von Managementstrukturen für verantwortungsvolle Unternehmensführung Nachhaltigkeits management Verankerung der Nachhaltigkeitsziele in den verbindlichen Bereichszielen 100 % 2009 Etablierter, jährlicher Prozess siehe NHB, S. 12 – 13 Weiterentwicklung und Ausbau des Nachhaltigkeitsprogramms und -managements 85 % 2010 siehe NHB, S. 12 – 13 Entwicklung eines Verhaltens kodexes 70 % 2010 100 % 2009 Etablierter, jährlicher Prozess. Onlinefragebogen zum Nachhaltigkeitsbericht Entwicklung von Sector Supplements für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Verkehrsflughäfen gemeinsam mit internationalen Verkehrsflughäfen und der Global Reporting Initiative (GRI) 45 % 2010 Ausrichtung der 2. Arbeitskreiss itzung am Flughafen München Nachhaltigkeit in der unternehmerischen Wertschöpfungskette Integration von Nachhaltigkeits kriterien in das Lieferanten management 45 % 2010 siehe NHB, S. 17 Compliance Etablierung einer eigenständigen Compliance-Einheit im Unternehmen 30 % 2011 Erarbeitung eines Konzeptes Nachhaltigkeits berichterstattung Befragung der relevanten Anspruchsgruppen bzgl. der Berichtsinhalte Daten und Fakten Themenfeld Nachhaltigkeitsprogramm Maßnahme Status Termin Bemerkung / Aktivitäten 2011 Vorbereitung der Zertifizierung eiterer Tochterunternehmen w fort laufend 2009: Überwachungsaudit 2011: nächste Re-Zertifizierung Umwelt und Klimaschutz Ziel: konzernweiter Ausbau des Umweltmanagementsystems Umweltmanagement Zertifizierung weiterer Tochterunternehmen nach DIN EN ISO 14001 und EMAS 70 % Re-Zertifizierung der bestehenden Umweltmanagementsysteme „Airport Carbon Accreditation“ durch das Airports Council International (ACI) 20 % 2010 Vorbereitung der Verifizierung des CO2-Footprints Erweiterung der CO2-Datenbank zu einem Umweltmanagement informationssystem 10 % 2010 Abschluss der Planung, derzeit efinition der Nutzeranforderungen D Ziel: Ressourceneffizienz und Reduktion von Emissionen und Immissionen Erstellung eines CO2-Footprints 100 % 2009 Etablierter, jährlicher Prozess siehe NHB, S. 32 – 33 Erarbeitung eines Konzeptes zur konzernweiten Reduzierung des CO2-Ausstoßes 100 % 2009 Erstellung des Konzept abge schlossen siehe NHB, S. 34 – 35 Umsetzung und Monitoring der CO2-Reduktionsmaßnahmen 30 % 2015 siehe NHB, S. 34 – 39 Energiekonzept 2030 unter Berücksichtigung erneuerbarer Energien 90 % 2010 Pilotprojekt „emissionsabhängige Landeentgelte“ 70 % 2010 Fortführung des Pilotprojektes, ormalbetrieb geplant für 2011 N siehe NHB, S. 42 Lärm-Immissionen Erprobung des Anflugverfahrens CDA in Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) 70 % 2009 Testphase wurde ausgeweitet. bergang in den regulären Betrieb Ü ist für Mitte 2010 vorgesehen. siehe NHB, S. 41 Ressourcenschonung und -effizienz Green IT: Einführung eines formellen Prozesses, um Maßnahmen zur Energieeinsparung zentral zu überwachen 10 % 2010 Einzelmaßnahmen siehe verkürzte EMAS-Umwelterklärung 2010, S. 8 Betriebsoptimierungen der Anlagentechnik im Bestand (z.B. Betriebs zeiten der Lüftungsanlagen in Ter minal 1 und 2) 100 % 2009 siehe NHB, S. 35 – 36 fort laufend siehe NHB, S. 35 – 36 Treibhausgas- Emissionen Einführung innovativer Technologien bei der Beleuchtung (z.B. LED-Einsatz) 95 Nachhaltigkeitsprogramm 96 Daten und Fakten Themenfeld Maßnahme Ressourcenschonung und -effizienz Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs der Fahrzeugflotte und Einsatz alternativer Antriebs technologien Status 30 % Durchführung von Mitarbeiterschulungen zur Sensibilisierung und Verhaltensänderung im Umgang mit Ressourcen Einbindung von Nachhaltigkeits aspekten in das reguläre Schulungsprogramm des Konzerns 30 % Termin Bemerkung / Aktivitäten 2020 siehe NHB, S. 36 fort laufend siehe NHB, S. 39 2010 Integration einzelner Elemente in ausgewählte Schulungen Mitarbeiter und Arbeitswelt Ziel: Förderung der Mitarbeiterkompetenzen und Stärkung der Leistungsorientierung Berufsausbildung Entwicklung weiterer bedarfsgerechter Ausbildungsberufe und dualer Studiengänge 90 % Sicherstellung des zukünftigen ersonalbedarfs P Mitarbeiterkompetenzen Führungskräfte und Potenzialträger 2011 Konzeptentwicklung für die Ein führung des Master of Business Administration (MBA) Luftverkehrs management fort laufend Ausbau des E-Recruitings siehe NHB, S. 58 Ausbau des FMG-Bildungszentrums zur konzernweiten Airport Academy 90 % 2012 Integration der Aus- und Weiter bildungsaktivitäten der EFM Ausbau innovativer Lernmethoden zur Unterstützung des lebenslangen Lernens 80 % 2012 WalkIn-Seminare, Computer Based Trainings, z.B. für Luftsicherheits schulung und Sicherheitsunterweisung, diverse weitere Seminare Bedarfs- und bereichsspezifische Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter 80 % 2010 Erstellung von individuellen Entwicklungspfaden Aufbau eines integrierten Leistungsund Kompetenzsystems 40 % 2013 Weiterentwicklung und Überprüfung der Unternehmensleitlinien und Führungsgrundsätze 25 % 2012 Planung von Werte-Workshops für Führungskräfte Konzernweite Führungskräfte entwicklung 15 % 2012 Potenzialeinschätzung der ührungskräfte und Ableitung F von Handlungsfeldern Ausbau der Zielvereinbarungen und Leistungsbeurteilungen 65 % 2010 siehe NHB, S. 62 – 63 Daten und Fakten Themenfeld Nachhaltigkeitsprogramm Maßnahme Status Termin Bemerkung / Aktivitäten Ziel: Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber Mitarbeiterbindung Aufbau einer Arbeitgebermarke Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Zertifizierung „berufundfamilie“) 95 % 2010 Vorbereitung der Re-Auditierung siehe NHB, S. 57 Durchführung der Mitarbeiter befragung im 2-jährigen Turnus 0 % 2010 Neukonzeption der Mitarbeiter befragung Ausbau des Schul- und Hochschulmarketings 65 % 2011 siehe NHB, S. 58 – 59 Entwicklung einer zielgerichteten Arbeitsmarktkommunikation 40 % 2013 Positionierung und Kommunikation der FMG als attraktiver Arbeitgeber 50 % 2011 Einführung eines Personalreferentensystems Ziel: Effizienzsteigerung in den Personalmanagementprozessen Personalmanagement Optimierung der Personal managementprozesse Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog Ziel: Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung Forschungsförderung Ausbau des Wissenstransfers mit Hochschulen und Industrie fort laufend Schwerpunkt: Forschung an innovativen Technologien, Systemen und Dienstleistungen Regionale Wertschöpfung Intensivierung der Liefer- und Leistungsbeziehungen in der Region fort laufend siehe NHB, S. 84 Informationsflyer für potenzielle Lieferanten und Dienstleister aus der Region 0 % 2010 Ziel: partnerschaftliche Entwicklung mit der Region Regionale Infrastruktur Erarbeitung bedarfsgerechter Konzepte für die landseitige Verkehrsentwicklung 80 % 2015 siehe NHB, S. 25 – 27 „AirfolgsRegion Erding-Freising“ Institutionalisierung des Regionalmarketings 35 % 2012 siehe NHB, S. 85 Regionalsponsoring Neue „Leuchtturm“-Projekte in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales und Bildung fort laufend siehe NHB, S. 88 – 89 Regionaler Dialog Erhalt und Intensivierung des regionalen Dialogs fort laufend siehe NHB, S. 80 97 Kennzahlen 98 Daten und Fakten Kennzahlen Die Kennzahlenermittlung orientiert sich an den Empfehlungen det sich im GRI-Index G3. Sofern nicht anders vermerkt, bezie- und Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global hen sich die Kennzahlen auf den gesamten Konzern, einschließ- Reporting Initiative (GRI). Eine Übersicht über alle Indikatoren fin- lich der Beteiligungsgesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung. 2009 2008 2009 / 2008 Passagieraufkommen gesamt 32 701 759 34 552 189 - 5,4 % -Gewerblicher Verkehr 32 681 067 34 530 593 - 5,4 % -Linien- und Charterverkehr 32 657 300 34 501 806 - 5,3 % 71,5 72,8 - 1,3 PP Flugzeugbewegungen gesamt 396 805 432 296 - 8,2 % -Gewerblicher Verkehr 386 558 420 866 - 8,2 % -Linien- und Charterverkehr 376 770 408 292 - 7,7 % 229 095 259 645 - 11,8 % 34 919 732 37 072 374 - 5,8 % 2009 2008 2009 / 2008 Konzernumsatz 981,3 1 043,7 - 6,0 % EBITDA 1) 2) 353,8 346,1 + 2,2 % EBIT 1) 2) Konzern-Jahresüberschuss 2) 3) 214,1 92,9 204,1 78,8 + 4,9 % + 17,8 % Rentabilitätskennzahlen – Konzern (%) 2009 2008 2009 / 2008 EBITDA-Marge 1) 2) 36,1 33,2 + 8,7 % EBIT-Marge 1) 2) ROCE 1) 2) 21,8 7,2 19,6 6,6 + 11,6 % + 9,1 % Verkehrszahlen – Luftverkehr Sitzplatzauslastung (%) Cargo-Umschlag geflogene Luftfracht und Luftpost (t) Verkehrseinheiten (VE) Umsatz und Ergebnisse – Konzern (Mio. €) EBITDA exkl. Leasingaufwand Gebäude 2009: 44 Mio. € (2008: 44 Mio. €), EBIT exkl. Zinsanteil Leasing Ergebnisse exkl. Rückstellungen für Ground Handling 2009: 84 Mio. € (2008: 31 Mio. €) Konzern-Jahresüberschuss exkl. Zinsen für Gesellschafterdarlehen 2009: 10 Mio. € (2008: 44 Mio. €) ohne Berücksichtigung von Steuereffekten 1) 2) 3) Daten und Fakten Kennzahlen Bilanz und Kapitalflussrechnung – Konzern (Mio. €) 2009 2008 2009 / 2008 Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit 165,0 214,5 - 23,1 % 90,5 120,4 - 24,8 % 124,9 124,4 + 0,4 % Bilanzsumme 2 951,1 2 964,5 - 0,5 % Anlagevermögen Eigenkapital 2 789,5 442,1 2 827,5 443,6 - 1,3 % - 0,3 % 2009 2008 Investitionen Abschreibungen EC1 Wertschöpfung Ermittlung – Konzern (Mio. €) Umsatzerlöse 981,3 1 043,7 1 057,3 1 105,4 ./. Sachaufwendungen (inkl. Leasing) ./. Abschreibungen 519,3 124,9 508,7 124,4 = Wertschöpfung 413,1 472,3 EC1 Wertschöpfung Verteilung – Konzern (Mio. €) 2009 2008 Personalaufwand 309,3 314,1 Darlehensgeber 89,7 126,4 Öffentliche Hand 7,3 8,1 Investitionen in das Gemeinwesen 0,0 10,0 8,2 - 1,4 9,7 4,0 413,1 472,3 2010 / 2009 2009 / 2008 2008 / 2007 Betriebsflächenenteiser (t) 4 296 3 142 1 239 Flugzeugenteisungsmittel (Safewing Typ I) (m³) 6 237 3 991 2 214 Flugzeugenteisungsmittel (Safewing Typ IV) (m³) 1 613 1 114 519 155 67 43 2010 / 2009 2009 / 2008 2008 / 2007 68,7 73,1 65,3 Gesamtleistung Fremdgesellschafter Unternehmen = Wertschöpfung EN1 Eingesetzte Hilfs- und Betriebsstoffe: Enteisungsmittel 4) Einsatztage Winterdienst EN2 Recyclingquote Enteisungsmittel (%) 4) Recyclingquote der verwendeten Enteisungsmittel Datenbasis saisonbedingt 4) 99 Kennzahlen 100 Daten und Fakten 2009 EN3/4/5/16 Energieverbrauch / Emissionen 5) 2008 2007 MWh CO2 MWh CO2 MWh CO2 193 314 116 535 38 777 t 23 376 t 187 886 97 648 37 607 t 19 545 t 183 439 114 149 36 321 t 22 602 t Scope 1 Direkter Energieverbrauch / Emissionen Gas-Diesel-Aggregate Gas-Otto-Aggregate Kesselanlage 13 989 2 806 t 4 024 805 t 2 959 586 t Heizöl Gas-Diesel-Aggregate 20 843 5 552 t 20 449 5 448 t 19 939 5 312 t Heizöl Kesselanlage Flüssiggas Heizöl Notstromaggregate Erdgasverbrauch EFM Diesel- und Ottokraftstoff Gesamt 28 7t 44 12 t 1 0t 1 365 318 t 1 004 233 t 998 232 t 446 119 t 525 140 t 706 188 t 2 438 50 230 489 t 13 086 t 1 239 53 196 248 t 13 867 t 2 290 50 847 453 t 13 037 t 399 188 84 530 t 366 015 77 905 t 375 328 78 731 t 100 880 27 364 59 519 t 5 829 t 117 999 31 812 69 619 t 6 776 t 106 256 29 218 66 304 t 6 223 t Scope 2 Indirekter Energieverbrauch / Emissionen Stromfremdbezug Fernwärmebezug 1 752 351 t 2 461 493 t 1 792 355 t Stromlieferung an externe Unternehmen Erdgasbezug - 58 079 - 34 117 t - 58 728 - 34 649 t - 55 503 - 34 634 t Wärmelieferung an externe Unternehmen - 44 193 - 9 413 t - 42 498 - 9 052 t - 40 151 - 8 552 t Kältelieferung an externe Unternehmen Erdgaslieferung an externe Unternehmen - 4 718 - 1 752 - 557 t - 351 t - 4 722 - 2 461 - 562 t - 493 t - 4 402 - 1 792 - 550 t - 355 t 6) 21 261 t 6) 32 132 t 6) 28 791 t Gesamt EN8 Gesamt-Frischwasserverbrauch 7) Menge bezogenes Wasser vom Wasserversorger (m³) 2009 2008 2009 / 2008 938 000 944 000 - 0,6 % Wasserverbrauch pro Verkehrseinheit (l) 26,9 25,5 + 5,5 % EN21 Gesamt-Abwassereinspeisung 7) 8) 2009 2008 2009 / 2008 2 234 545 2 030 505 + 10,0 % EN11/13 Flughafenfläche / Schutzgebiete (ha) 2009 2008 Gesamtfläche Gesamt-Abwassereinspeisung des Flughafens München in Kläranlage (m³) 1 575 1 575 Versiegelte Fläche 628 628 Nicht versiegelte Fläche 947 947 418 250 347 250 Zusätzliche Grünflächen Ausgleichsflächen Grüngürtel Daten und Fakten EN20 Gemessene Stickstoffdioxid-Konzentration (µg / m³) Kennzahlen 2009 2008 NO2-Grenzwert 42 44 46 NO2-Konzentration (Jahresmittelwert) 29 29 30 2009 2008 2009 / 2008 3 735 205 4 131 275 - 9,6 % - 25,5 % 321 1 102 - 70,9 % 1 351 2 317 1 668 2 842 - 19,0 % - 18,5 % 2 963 175 2 409 162 + 23,0 % + 8,0 % 176 243 - 27,6 % 1 503 1 615 - 6,9 % 352 304 + 15,8 % 1 215 319 1 096 385 + 10,9 % - 17,1 % 125 191 - 34,6 % 14 757 16 423 - 10,1 % 0,42 0,44 - 4,5 % EN22/27 Wertstoff / Abfall nach Art und Entsorgungsmethode 9) (t) 2007 Heizkraftwerk München Nord Abfall zur Beseitigung – Flugzeuge (ohne Cateringabfälle) Abfall zur Beseitigung – unzul. Flüssigkeiten (Terminalbereich) Abfall zur Beseitigung – Gebäude 10) Recycling (Papierfabrik) PPK – Papier, Pappe, Kartonagen – Flugzeuge PPK – Papier, Pappe, Kartonagen – Gebäude Recycling (stoffliche Verwertung) Gemischte Wertstoffe – Gebäude Mischglas 11) Holz Biogasanlage Speisereste 11) Recycling Restliche Stoffe Verwertungs-/Entsorgungsfachbetrieb Sonstige Sonderabfälle Überwachungsbedürftige Abfälle Bauschutt Gesamtgewicht Durchschnittliche Abfallmenge pro Verkehrseinheit (kg) 5)Daten bilanziert entsprechend den Vorgaben des GHG-Protokolls. Heizwerte und Emissionswerte entsprechend den Vorgaben der Deutschen Emissionshandels stelle (DEHSt) bzw. entsprechenden Veröffentlichungen des Umweltbundesamtes (UBA). 6)Es ist aus physikalischen Gründen nicht sinnvoll, Wärme, Kälte und Strom zu addieren. 7) Enthalten sind alle Unternehmen am Standort. 8) Das in die Kläranlage eingespeiste Abwasser setzt sich aus häuslichem Abwasser, Enteisungswasser und Regenwasser zusammen. 9)Der Flughafen München übernimmt als Dienstleister für die Mieter/Pächter, Airlines und andere am Standort ansässige Geschäftspartner die Sammlung von Abfall und Wertstoffen und die Zuführung zur stofflichen und energetischen Verwertung. 10)Aufgrund der hohen Stoffqualität anteilig der Fraktion „Gemischte Wertstoffe / Abfall zur Verwertung“ zugeordnet. 11)Für den Zeitraum vom 01.01.– 31.10.2009 liegen explizite Werte vor, die Monate November und Dezember wurden überschlagsweise errechnet. 101 Kennzahlen 102 Daten und Fakten LA1 2009 2008 Gesamtbeschäftigte – Konzern 12) 13) 7 366 7 673 (inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte) Teilzeit 2 968 Vollzeit 4 398 Befristet Unbefristet 1 016 6 350 Gesamtbeschäftigte – FMG 13) 4 421 4 524 Teilzeit 2 089 2 166 Vollzeit 2 332 2 358 Befristet Unbefristet 231 4 190 217 4 307 (inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte) Gesamt – Erwerbstätige – Campus 13) 14) LA2 Mitarbeiterfluktuation (%) 15) 29 560 2009 2008 2009 / 2008 - 0,7 PP Konzern 12) 6,9 FMG 3,8 4,5 2009 Anteil LA2 Altersstruktur Gesamtbelegschaft – FMG 13) (inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte) < 20 Jahre 90 2,0 % 20 – 24 Jahre 176 4,0 % 25 – 29 Jahre 250 5,7 % 30 – 34 Jahre 420 9,5 % 35 – 39 Jahre 604 13,7 % 40 – 44 Jahre 860 19,5 % 45 – 49 Jahre 886 19,9 % 50 – 54 Jahre 576 13,0 % 55 – 59 Jahre 371 8,4 % 60 – 64 Jahre > 64 Jahre 181 7 4,1% 0,2 % Gesamt 4 421 100,0 % LA2 Altersstruktur Gesamtbelegschaft – Konzern 12) 13) 2009 Anteil < 20 Jahre 174 2,4 % 20 – 24 Jahre 491 6,7 % 25 – 29 Jahre 745 10,1 % 30 – 34 Jahre 845 11,5 % 35 – 39 Jahre 980 13,3 % 40 – 44 Jahre 1 297 17,5 % 45 – 49 Jahre 1 227 16,7 % 50 – 54 Jahre 779 10,6 % 55 – 59 Jahre 507 6,9 % 60 – 64 Jahre > 64 Jahre 288 33 3,9 % 0,4 % Gesamt 7 366 100,0 % LA7 Unfallstatistik 1 000-Mann-Quote – FMG 16) 2009 2008 2009 / 2008 Unfälle pro 1 000 Mitarbeiter/Jahr 45,5 50,5 - 9,9 % (inkl. Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte) Daten und Fakten LA7 Krankheitsquote – FMG (%) 17) Kennzahlen 2009 2008 2009 / 2008 7,3 7,6 - 0,3 PP LA10 Durchschnittliche Weiterbildungsstundenanzahl (h) 18) 2009 2008 2009 / 2008 Krankheitsquote Konzern 19) 39,0 FMG 24,4 24,6 - 0,2 LA13 Anteil Gesamtbeschäftigte nach Geschlecht (%) 13) 2009 2008 2009 / 2008 Konzern 12) Anteil Frauen 32,6 Konzern 12) Anteil Männer FMG Anteil Frauen FMG Anteil Männer 67,4 18,2 81,8 17,5 82,5 + 0,7 PP - 0,7 PP Schwerbehindertenquote – FMG (%) 16) 2009 2008 2009 / 2008 9,6 8,8 + 0,8 PP LA13 Anteil Leitender Angestellter nach Geschlecht (%) 2009 2008 Schwerbehindertenquote Konzern 12) Weibliche Leitende Angestellte 19,8 Konzern 12) Männliche Leitende Angestellte 80,2 FMG Weibliche Leitende Angestellte FMG Männliche Leitende Angestellte 8,0 92,0 8,0 92,0 LA13 Anteil deutscher und ausländischer Beschäftigter (%) 2009 2008 Konzern 12) Deutsche Staatsangehörige 84,6 Konzern 12) Ausländische Staatsangehörige 15,4 FMG Deutsche Staatsangehörige FMG Ausländische Staatsangehörige 86,5 13,5 86,2 13,8 LA13 Verteilung Nationalitäten 2009 13) FMG Konzern 12) Deutschland 3 826 6 234 380 470 Österreich 45 69 Italien 34 72 Griechenland 16 31 Bosnien-Herzegowina 9 17 USA 9 16 7 95 33 424 4 421 7 366 Türkei Serbien Andere Nationalitäten Gesamt Daten aller Töchter mit Mehrheitsbeteiligung Stichtag: 31.12.2009 14) Flughafen München GmbH: Arbeitsstättenerhebung 2009 15) Jahresdurchschnittswerte 16) Die Zahlen beziehen sich auf die FMG. Die Konsolidierung der FMG-Kennzahlen mit den Kennzahlen der Tochterunternehmen war zum Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen. 17) Die Krankheitsquote im Konzern liegt zwischen 2,3 % und 10,9 %. Die Konsolidierung zu einer konzernweiten Kennzahl war zum Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen. 18) Exkl. gesetzlicher Pflichtveranstaltungen (Luftsicherheitsschulung) und Seminaren unter 6 Stunden Anwesenheitsdauer 19) Daten aller Töchter mit Mehrheitsbeteiligung exklusive aerogate, AeroGround und eurotrade 12) 13) 103 Glossar 104 Daten und Fakten Glossar Airports Council International (ACI) Internationale Vereinigung der Flughafenbetreiber mit Sitz in Genf. Mitglied des ACI sind mehr als 1 600 Flughäfen in fast allen Ländern weltweit – darunter 400 Flughäfen in 46 europäischen Ländern im Rahmen des ACI Europe. Anspruchsgruppen (Stakeholder) Gruppen oder Individuen, die Einfluss auf die Zielerreichung eines Unternehmens nehmen (können) oder von dessen Aktivitäten betroffen sind. Demnach gehören zum Beispiel Mitarbeiter, Kapitalgeber, Kunden, Lieferanten, Nachbarn, Nichtregierungsorganisationen (NGO), Behörden und die Politik zu den Stakeholdern eines Unternehmens. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) Dachverband aller Verkehrsflughäfen in Deutschland sowie der Schweiz und Österreich. Der Flughafenverband setzt sich für einen leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort Deutschland ein. Dabei unterstützt er alle Maßnahmen, die den bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen, die optimale Nutzung der vorhandenen Kapazitäten gewährleisten, die Inter modalität unterstützen sowie die Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit des Luftverkehrs fördern. Äquivalenter Dauerschallpegel Leq3 (Tag/Nacht) Äquivalenter Dauerschallpegel Leq3 nach DIN 45643 Teil 1, Abs. 3.2.2 Formel (6) mit Bezugszeit 16 h (Tagzeitraum) oder 8 h (Nachtzeitraum). Beim äquivalenten Dauerschallpegel – ausgedrückt in Dezibel dB(A) – wird der über eine bestimmte Zeit an einem bestimmten Ort gemessene Lärm auf ein gleichbleibendes Geräusch umgerechnet. Continuous Descent Approach (CDA) Anflugverfahren mit reduzierter Triebwerksleistung. Das Flugzeug steuert in einem kontinuierlichen Sinkflug den Zielflughafen an. Dies führt zu einer Verringerung des Treibstoffverbrauchs sowie zur Reduzierung des Fluglärms. Collaborative Decision Making (CDM) Airport-CDM ist der operationelle Ansatz, ein Flug- und Abfertigungsereignis von der Landung bis zum Start unter der Mitwirkung aller am Prozess Beteiligten (Flughafen, Airline, Ground Handling und Flugsicherung) so zu gestalten, dass eine optimale und effiziente Ausnutzung aller Ressourcen gewährleistet ist. Dezibel (dB) Messgröße für die Schallintensität und den Schalldruckpegel. Ein Dezibel (dB) entspricht der kleinsten Änderung der Lautstärke, die ein Mensch noch wahrnehmen kann. Die Messskala für Dezibel ist logarithmisch. Eine Differenz von 10 dB führt zu einer Halbierung bzw. Verdoppelung der wahrgenommenen Lautstärke. DIN EN ISO 14001 Von der International Organization for Standardization (ISO) ent wickelte Norm, die die Grundlage für ein weltweit zertifizierbares Umweltmanagementsystem bildet. EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) Die Abkürzung EBIT bezeichnet den Gewinn vor Zinsen und Steuern und ggf. außerordentlichem Ergebnis. Er wird gerne auch als operatives Ergebnis oder Betriebsergebnis bezeichnet. EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) Die Bezeichnung EBITDA bezeichnet das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Emission Abgabe von Stoffen, Energien und Strahlen an die Umgebung durch eine bestimmte Quelle. Beispiele sind gasförmige Schadstoffemissionen, Lärmemissionen oder staubförmige Emissionen. Enteisung (De-Icing) Die Flugzeugenteisung ist ein Vorgang, bei dem ein Flugzeug vor dem Start von Eis und Schnee befreit wird. Bei winterlichen Witterungsbedingungen müssen aus Sicherheitsgründen kritische Flächen am Flugzeug vor Wiedervereisung geschützt werden. Dies geschieht mit einem Gemisch aus Wasser und Enteisungsmitteln (Glykolen). Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) System für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Es wurde von der Europäischen Union als Instrument für Unternehmen und Organisationen entwickelt, die ihre Umweltleistung kontinuierlich verbessern wollen. Feinstaub PM10 Unter der Messgröße PM10 (Particulate Matter < 10 µm) wird die Feinstaubfraktion mit einem oberen Partikeldurchmesser bis zu 10µm verstanden. Daten und Fakten Glossar 105 Global Reporting Initiative (GRI) Unabhängige Institution, deren Aufgabe es ist, einen weltweit anwendbaren Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln und herauszugeben. GRI G3 ist die dritte und derzeit aktuelle Überarbeitung des Leitfadens. Greenhouse-Gas-Protocol (GHG-Protocol) Das Greenhouse-Gas-Protocol ist ein weltweit anerkanntes und genutztes Instrument zur Quantifizierung und zum Management von Treibhausgas-Emissionen. Das GHG-Protocol macht Vorgaben für organisationsweite Berechnungen von TreibhausgasEmissionen sowie für die Durchführung von Projekten zur Emissions-Reduzierung. Hub-Flughafen oder Luftverkehrsdrehkreuz Ein Flughafen, der den Umstieg zwischen Kurz-, Mittel- und Langstreckenflügen einer Fluggesellschaft oder mehrerer kooperierender Fluggesellschaften ermöglicht und somit die Voraussetzung schafft, eine Vielzahl von Destinationen mitein ander zu verbinden. Immission Umwelteinwirkungen, die Menschen, Tiere, Pflanzen oder Sachen beeinflussen können, wie beispielsweise Geräusche, Luftverunreinigung, Erschütterungen, Strahlung, Wärme und Licht. Ziel des gesetzlich geregelten Immissionsschutzes ist es, diese Einwirkungen so gering wie möglich zu halten. Intermodalität Verknüpfung von mindestens zwei verschiedenen Verkehrsträgern (z.B. Schiene, Straße, Flugzeug, Schiff) im Laufe eines Transportweges. International Civil Aviation Organization (ICAO) Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Montreal. Ihr gehören 190 Vertragsstaaten an. Die ICAO hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedsstaaten eine sichere und nachhaltige Entwicklung der zivilen Luftfahrt zu gewährleisten. Kohlendioxid (CO2) Farb- und geruchloses Gas, das beim Verbrennen von kohlen stoffhaltigen Stoffen entsteht und deshalb auch in Flugzeugabgasen zu finden ist. Kohlendioxid absorbiert einen Teil der Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) in der Atmosphäre. Diese Eigenschaft macht Kohlendioxid zu einem sogenannten Treib hausgas. Kohlenmonoxid (CO) Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses giftiges Gas. Es entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen, wenn nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung steht oder die Verbrennung bei hohen Temperaturen stattfindet. Nachhaltige Entwicklung Nachhaltige Entwicklung wurde auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro als normatives internationales Leitprinzip der Staaten gemeinschaft, der Weltwirtschaft, der Weltzivilgesellschaft sowie der Politik anerkannt und als Grundprinzip der Rio-Deklaration und der Agenda 21 verankert. ROCE (Return on Capital Employed) Return on Capital Employed ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche misst, wie effektiv und profitabel ein Unternehmen mit seinem eingesetzten Kapital umgeht. Sie stellt quasi eine Weiterentwicklung der Gesamtkapitalrentabilität dar. Safety Management System (SMS) Bezeichnung für ein Programm in der Zivilluftfahrt zur Verbesserung der (technischen) Sicherheit. Es ist von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) verbindlich vorgeschrieben. Ziel des SMS ist es, Unfällen und Vorfällen vorzubeugen, indem Gefahren identifiziert, Risiken analysiert und reduziert sowie Gegenmaßnahmen implementiert und sämtliche Prozesse überwacht werden. Stickstoffoxide (NOx) Gase, die bei der Verbrennung von Stickstoff in Verbindung mit Sauerstoff entstehen und in Flugzeugabgasen zu finden sind. Verkehrseinheit (VE) Messzahl für die gemeinsame Erfassung des gewerblichen Personen- und Frachtverkehrs. Die Verkehrseinheit wird dabei gleichgesetzt mit einem Passagier inklusive Handgepäck (insgesamt 100 kg) oder 100 kg umgeschlagener Luftfracht beziehungsweise Luftpost. Berichtsprofil 106 Daten und Fakten Berichtsprofil Inhalte des Berichts Die Flughafen München GmbH veröffentlicht ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht. Grundlage des Berichts ist das Geschäftsjahr 2009 (1. Januar bis 31. Dezember 2009). Die ermittelten Daten beziehen sich in der Regel auf diesen Zeitraum oder auf den Stand am Ende der Berichtsperiode. Falls einzelnen Informationen andere Zeiträume zugrunde liegen, wird dies explizit angegeben. Der Nachhaltigkeitsbericht erscheint jährlich. Die Veröffentlichung des letzten Berichts (Geschäftsjahr 2008) erfolgte im 4. Quartal 2009. Der vorliegende Bericht orientiert sich am Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Version G3) der Global Reporting Initiative (GRI). Es wurden alle Kernindikatoren und – soweit relevant – alle spezifischen Zusatzindikatoren beantwortet. Der GRI-Index auf den hinteren Umschlagseiten (U4 – U6) verweist auf die Stellen, an denen Auskunft zu den einzelnen GRIIndikatoren gegeben wird. Der vorliegende Bericht erfüllt die Anwendungsebene A der GRI-Richtlinie. Die GRI hat den Nachhaltigkeitsbericht auf Einhaltung ihrer Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten geprüft und für den gesamten Bericht die vollständige und ordnungsgemäße Umsetzung auf A-Niveau anerkannt. Erstellung des Berichts Die Schwerpunkte des Nachhaltigkeitsberichts finden sich in der Wesentlichkeitsmatrix auf den vorderen Umschlagseiten (U3). Die Festlegung der wesentlichen Themen stützt sich zum einen auf das Feedback der Anspruchsgruppen auf den Bericht 2008, zum anderen auf die Themenpriorisierung, welche im Nachhaltigkeitsgremium beschlossen wurde. Im Gegensatz zum Bericht des Vorjahres enthält die vorliegende Publikation fünf statt sechs Kapitel. Das Kapitel Region und Nachbarschaft wurde mit dem Kapitel Gesellschaft und Verantwortung zu einem gemeinsamen Kapitel mit dem Titel „Gesellschaftliche Verantwortung und regionaler Dialog“ zusammen gelegt. Berichtsgrenzen Der Bericht bezieht sich generell auf den gesamten FMG-Konzern. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die Kennzahlen auf den gesamten Konzern, einschließlich der Beteiligungsgesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung. Falls als Beispiel oder aufgrund der Datenverfügbarkeit nur ein Teil des Unternehmens gemeint ist, wird dies klar angegeben. Alle Aussagen dieses Berichts, die sich nicht auf istorische Daten beziehen, sind Zukunftsaussagen. h Sie berücksichtigen Risiken und Unsicherheiten, Daten und Fakten Berichtsprofil 107 nicht aber zukünftige globale Wirtschaftsbedingungen, gesetzliche Vorschriften, Marktbedingungen, Aktivi täten der Mitbewerber sowie andere Faktoren, die außerhalb der Kontrolle der FMG liegen. Datenerhebung und Berechnungsmethoden Alle Informationen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen korrelieren mit den Angaben im Geschäfts bericht 2009, soweit sie darin veröffentlicht wurden. Die Personaldaten werden vorrangig mit einem elek tronischen Personal Management System, das auch für die Daten im Geschäftsbericht des FMG-Konzerns genutzt wird, erfasst und ausgewertet. Die Umweltdaten werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems nach EMAS-VO und DIN EN ISO 14001 systematisch erhoben und unterliegen der externen Validierung beziehungsweise Zertifizierung durch einen zugelassenen Umweltgutachter. Die Berechnung der CO2-Emissionen erfolgt nach den Vorgaben des Greenhouse-Gas-Protocols (GHG). Die Heizwerte und Emissionsfaktoren werden gemäß den Vorgaben der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) beziehungsweise entsprechenden Veröffentlichungen des Umweltbundesamtes (UBA) erhoben. Aufgrund der Vielfältigkeit des Engagements der FMG können nicht sämtliche Nachhaltigkeitsaktivi täten vollständig im Printbericht abgebildet werden. Daher werden weitere Themen im Geschäftsbericht 2009 sowie in der ausführlichen Umwelterklärung 2008 bzw. den verkürzten Umwelterklärungen 2009 und 2010 (nach EMAS-VO) aufgegriffen. Im Internet finden sich zudem regelmäßig aktualisierte Informationen zu allen Facetten der Nachhaltigkeit am Flughafen München . siehe www.munich-airport.de/ nachhaltigkeit Impressum Herausgeber Flughafen München GmbH Postfach 23 17 55 85326 München www.munich-airport.de Verantwortlich Flughafen München GmbH Unternehmenskommunikation Hans-Joachim Bues Konzernentwicklung und Umwelt Gertrud Seidenspinner Kontakt Flughafen München GmbH Michael Wühle Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement E-Mail [email protected] Redaktion Claudia Büchlmann Dr. Monica Streck Christopher Fritz Dr. Reingard Schöttl Fotos Alex Tino Friedel Denis Roschlau Dr. Werner Hennies Flughafen München GmbH Privatarchiv Gestaltung RED, München / Krailling Fachliche Beratung B.A.U.M. Consult GmbH, München Druck G. Peschke Druckerei GmbH, München Papier Enviro Top, Recycling-Papier hergestellt aus 100 % Altpapier RD IC ECOLAB EL NO 108 CO2 neutral 24 produziert 4 3 05 GRI-Index GRI-Indikator 1. Verweis* Strategie und Analyse 1.1 Vision und Strategie / Vorwort des Vorsitzenden 1.2 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit sowie Chancen und Risiken 2. Organisationsprofil 2.1 Name der Organisation 2.2 Marken, Produkte und Dienstleistungen 2.3 Organisationsstruktur U3, 1, 4, 12 – 13 12 – 13, 21, 22 – 26, 93 – 97, GB 79 – 81 9 9 – 11 9 – 10, 16 2.4 Hauptsitz der Organisation 9 2.5 Länder der Geschäftstätigkeit 9 2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform 2.7 Märkte 2.8 Größe der Organisation 2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe, Struktur, Eigentumsverhältnisse 2.10 Erhaltene Preise 3. 9 9 – 10 53, 98 – 99, 102 9 19, 65 Berichtsparameter 3.1 Berichtszeitraum 3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts 3.3 Berichtszyklus 3.4 Ansprechpartner 3.5 Bestimmung des Berichtsinhaltes U2, 106 106 U2, 106 108 U3, 106 3.6 Berichtsgrenze 98, 106 – 107 3.7 Beschränkungen des Berichtsumfangs und Grenzen 98, 106 – 107 3.8 Joint Ventures, Töchter, Outsourcing 3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen 3.10 Begründung der neuen Darstellung von Informationen im Vergleich zu früheren Berichten 3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen oder der verwendeten Messmethoden 3.12 Index nach GRI 3.13 Bestätigung durch externe Dritte 4. 11 98, 107 106 106 – 107 U4 – U6 106 Governance, Verpflichtungen und Engagement 4.1 Führungsstruktur der Organisation 15 – 16 4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden 16 4.3 Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans 16 4.4 Mechanismen für Empfehlungen oder Anweisungen an das höchste Leitungsorgan 4.5 Zusammenhang zwischen Bezahlung der Führungsgremien und Leistung der Organisation (einschließlich der gesellschaftlichen, sozialen und der ökologischen Leistung) 16 16, GB 102 4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten 16 4.7 Identifikation der Qualifikation der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen 16 4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien 12 – 15 4.9 Verfahren auf Vorstands- / Aufsichtsratsebene zur Überwachung ökologischer, ökonomischer, sozialer Leistungen 12 – 17 4.10 Verfahren zur Bewertung der Leistung des höchsten Leitungsorgans, insbesondere im Hinblick auf die ökonomische, ökologische und gesellschaftliche / soziale Leistung 15 – 17 4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 4.12 Externe ökonomische, ökologische und gesellschaftliche / soziale Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen, welche die Organisation unterzeichnet hat 4.13 Mitgliedschaften 4.14 Übersicht der Anspruchsgruppen 4.15 Auswahl der Anspruchsgruppen 4.16 Einbeziehung von Anspruchsgruppen 4.17 Berücksichtigung zentraler Anliegen der Anspruchsgruppen 20 – 21, GB 79 – 81 33, 94 39, 81 – 82 74 74 – 75 U3, 76 – 83 76 – 77, 80 Status** GRI-Indikator Verweis* Status** Ökonomische Leistungsindikatoren Managementansatz EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen EC4 Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand EC5 Verhältnis der Standard-Eintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn EC6 Standortbezogene Auswahl von Zulieferern EC7 Standortbezogene Personalauswahl EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen, die vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen EC9 Art und Umfang wesentlicher indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen 12 – 13, 93 – 94 23, 99 24 22 – 23, 54 23 54, 71 – 72 71, 84 54, 58 25 – 27, 86 – 87 70 – 73 Ökologische Leistungsindikatoren Managementansatz EN1 Gewicht oder Volumen der eingesetzten Materialien 33, 34 – 35, 95 – 96, UE 99 EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz 44, 99 EN3 Direkter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern) 32, 100 EN4 Indirekter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern) EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem Einsatz und Effizienzsteigerungen EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen mit höherer Energieeffizienz und solchen, die auf erneuerbaren Energien basieren sowie dadurch erreichte Verringerung des indirekten Energiebedarfs EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs und erzielte Einsparungen EN8 Gesamtwasserentnahme nach Quellen EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser betroffen sind EN10 Anteil an rückgewonnenem und wiederverwendetem Wasser EN11 Grundstücke in oder angrenzend an Schutzgebiete EN12 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität in Schutzgebieten EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne für das Management der Auswirkungen auf die Biodiversität EN15 Gefährdete Arten EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht EN17 Andere Treibhausgasemissionen EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und erzielte Ergebnisse EN19 Ozonschädigende Substanzen nach Gewicht EN20 NOx, SOx und andere Luftemissionen nach Art und Gewicht 32, 100 34 – 39, 100 34 – 39, 41, 100, UE 34 – 39, 41, 46 – 47, 100, UE 44, 100 44 44 48 – 49, 100 48 – 49 48 – 49, 100 48 – 49 48 – 49 34, 100 42 – 43 34 – 39, 41, 46 – 47, 100, UE 42 – 43 42 – 43, 101, UE EN21 Wassereinleitung in Gewässer 44, 100 EN22 Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode 44, 101 EN23 Wesentliche Freisetzungen 42 – 43 EN24 Gefährliche Abfälle nach Basler Konvention 46 EN25 Auswirkung auf die Biodiversität durch Abwassereinleitung und Oberflächenabfluss 44 EN26 Initiativen zur Minimierung von Umweltauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen EN27 Anteil von Produkten, deren Verpackungen wiederverwendet wurden EN28 Strafen für Nichteinhaltung der Rechtsvorschriften im Umweltbereich EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport von Produkten, anderen Gütern und Materialien sowie von Mitarbeitern 35 – 39, 40 – 42 101 33 36, 40 – 41,46 – 47 Derzeit noch keine monetäre Quantifizierung möglich EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben Arbeitsbedingungen Managementansatz LA1 Belegschaft nach Beschäftigungsverhältnissen und Regionen LA2 Mitarbeiterfluktuation nach Altersgruppe, Geschlecht und Regionen 53 – 54, 64 – 65, 96 – 97 53 – 54, 102 54, 102 GRI-Indikator LA3 Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte LA4 Anteil Mitarbeiter mit Tarifverträgen LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betriebliche Veränderungen LA6 In Arbeitsschutzausschüssen vertretene Mitarbeiter LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Abwesenheitsquote und Todesfälle LA8 Maßnahmen in Bezug auf ernste Krankheiten LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen mit Gewerkschaften behandelt werden LA10 Aus- und Weiterbildung: Stundenzahl pro Mitarbeiter und Mitarbeiterkategorie Verweis* Status** 54, 56 – 57 54 – 55 55 – 56 55 – 56, 64 64, 102,103 64 – 65 64 63, 103 LA11 Programme für das Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen 54, 62 – 63 LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung erhalten 62 – 63 LA13 Vielfalt des oberen Managements und Mitarbeiterstruktur LA14 Lohnunterschiede nach Geschlecht 103 54 – 55 Menschenrechte Managementansatz HR1 Investitionsvereinbarungen HR2 Anteil Lieferanten, die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden HR3 Schulungen zu Menschenrechten HR4 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen 17, 54, 94 17 17, 79 54 54 HR5 Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen 54 – 55 HR6 Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von Kinderarbeit 17, 79 HR7 Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsarbeit 17, 79 HR8 Schulungen des Sicherheitspersonals HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der Ureinwohner verletzt wurden und ergriffene Maßnahmen 20 n.r. n. r. Gesellschaft Managementansatz SO1 Art, Umfang und Wirkung der Geschäftstätigkeit auf Gemeinden oder Regionen 18 – 19, 84 – 85, 94, 97 70 – 73, 87 SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die auf Korruptionsrisiken hin untersucht wurden 17 SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptionspolitik und den Antikorruptionsverfahren geschult wurden 17 SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene Maßnahmen SO5 Positionen und Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen und Lobbying SO6 Gesamtwert der Zuwendungen (Geldzuwendungen und Zuwendungen von Sachwerten) an Parteien, Politiker und damit verbundene Einrichtungen SO7 Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens SO8 Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften 17 81,82 81 17 17, 21 Produktverantwortung Managementansatz PR1 Lebenszyklusstadien, in denen Sicherheits- und Gesundheitsauswirkungen von Dienstleistungen analysiert werden PR2 Nichteinhaltung von Vorschriften bezüglich Gesundheit und Sicherheit PR3 Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen PR4 Nichteinhaltung der gesetzlichen und freiwilligen Informationspflichten für Produkte und Dienstleistungen PR5 Kundenzufriedenheit einschließlich der Ergebnisse von Umfragen 19 – 21, 76 – 77, 94 18 – 21 20 – 21 17, 20 – 21 17, 21 18 – 19, 76 – 77 PR6 Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards und freiwilligen Verhaltensregeln in der Werbung 17 PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Marketing und Werbung nicht eingehalten wurden 17 PR8 Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des Schutzes der Kundendaten und deren Verlust 17 PR9 Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen Gesetzesvorschriften in Bezug auf die Zurverfügungstellung und Verwendung von Produkten und Dienstleistungen 17 * 1 – 108: Seite Nachhaltigkeitsbericht 2009, U1 – 6: Umschlagseiten Nachhaltigkeitsbericht 2009, GB: Geschäftsbericht 2009, UE: verkürzte Umwelterklärung 2010 ** vollständig erfüllt teilweise erfüllt n. r. = nicht relevant/nicht anwendbar In hellgrüner Schrift dargestellte Leistungsindikatoren bezeichnen Zusatzinformationen, über die nicht verpflichtend berichtet werden muss.