Information Factory. Insurance
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Fachartikel Information Factory. Insurance Autoren: Lothar Lochmaier und Dr. Volker Fischer Herausgeber: Jens-Thorsten Rauer Fachartikel Seite 2 Versicherungen: Big Data Analytics „as a Service“ stärkt Kerngeschäft Nach wie vor dominiert in der Branche die Umsetzung regulatorischer und gesetzlicher Vorgaben. Parallel dazu in den Mittelpunkt rückt aber auch die digitale Agenda. Denn die Kunden erwarten heutzutage online die gleiche Dienstleistungsqualität wie offline und zunehmend individualisierte Produkte. Als Schlüsselfaktor für die Branche erweist sich der intelligente Umgang mit großen Datenmengen in nahezu allen Formaten digitaler, menschlicher Kommunikation, um neue geschäftliche Potentiale zu erschließen. Inhaltsverzeichnis 2 Im Spannungsfeld zwischen digitalem Wandel und Regulierungsagenda – Aktuelle Herausforderungen der Versicherungsbranche – Roadmap 2020 4 Altsysteme ablösen: Stellschrauben zur Bewältigung des digitalen Wandels 5 Versicherung 2.0: Der Kunde übernimmt die Regie 7 Schlüsselfaktor Big Data Analytics 8 Anwendungsszenario Social CRM: Make Big Data Actionable 9 (Anti) Fraud Management: Neue Zielgebiete für Analytics erschließen 10 Risk Management: Jedem Risiko einen Preis geben 10 Predictive Analysis: Innovative Produkte gestalten 11 Bestandskunden halten und neue Zielgruppen gewinnen 11 Die mobile Business-Agenda 12 Zukunftsvision: Digitales Kundenprofil eröffnet maßgeschneiderte Optionen Im Spannungsfeld zwischen digitalem Wandel und Regulierungsagenda – Aktuelle Herausforderungen der Versicherungsbranche – Roadmap 2020 Die größten Sorgenfalten bereiten den Versicherungsunternehmen aktuell die Umsetzung der europäischen Verbraucherschutzrichtlinien sowie das Einarbeiten neuer EU-Vermittlerrichtlinien. Laut der aktuellen Lünendonk®-Trendstudie „Versicherungen 2020 – Trends, Technologien, Geschäftsmodelle“, für die das Kaufbeurer Marktforschungsunternehmen mehr als 120 Manager aus der deutschen Versicherungswirtschaft zu ihren Zukunftserwartungen befragt hat, rückt neben gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen aber auch die digitale Agenda immer mehr in den Branchenfokus. Die Herausforderung: Zum einen nimmt die Kundenbindung durch neue Kommunikationsund Vertriebswege ab. Zum anderen tolerieren immer weniger Kunden einen mangelhaften Service oder unklare Geschäftspraktiken und erwarten einen weitestgehend auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Versicherungsschutz. Kurz, die hohe Wechselbereitschaft der Kunden hält an. Umso mehr gehört die Gestaltung und Nutzung neuer technischer Vertriebswege zu den derzeit wichtigsten Herausforderungen der Versicherungsbranche. Vor allem den direkten Kundenzugang über Social Media und mobile Apps sehen die Marktforscher von Lünendonk als wichtigen Einflussfaktor für die künftige Geschäftsentwicklung und eine erfolgreiche Differenzierung an, in einem durch zunehmenden Preisdruck geprägten Marktumfeld. Gleichzeitig haben die Unternehmen seit geraumer Zeit mit einem sinkenden Verbrauchervertrauen und in einigen Sparten mit einem rückläufigem Neugeschäft zu kämpfen. Vor allem traditionelle Produkte wie Lebens-, Hausrats- oder Unfallversicherungen lassen sich immer schwerer vermarkten, aber auch Standardprodukte wie die Kfzoder Privat-Haftpflichtversicherung stehen unter Preisdruck. Umso wichtiger ist es, die weitergehenden Möglichkeiten der Dunkelverarbeitung, Optimierung von Verarbeitungsprozessen und Anpassung des Underwritings auf das Risikoprofil einzelner Versicherter anzupassen. Fachartikel Seite 3 Vertriebs- und Kommunikationskanäle im Wandel Bei der Nutzung unterschiedlicher Vertriebs- und Kommunikationskanäle steht die Versicherungswirtschaft nach Einschätzung der von Lünendonk befragten Manager in den kommenden Jahren vor fundamentalen Veränderungen. Dominierten bislang traditionelle Kanäle, beispielsweise der Vertrieb über Ausschließlichkeitsvertreter oder externe Vertriebspartner, wie Makler, Mehrfachagenten oder Vermögensberater, gewinnt nun der Online-Kanal als Vertriebsweg weiter an Bedeutung. Insbesondere für standardisierte Produkte setzen die Unternehmen in diesem Kontext immer stärker auf alternative Vertriebswege. Der Direktvertrieb über Online-Portale und die Kommunikation für Versicherungsprodukte über Webportale geben künftig mit den Ton an, insbesondere für junge Zielgruppen, aber auch für Internet affine „Best Ager“. Denn auch diese seien längst bereit, schon heute derartige neue Online-Kanäle aktiv zu nutzen, betonen die Marktforscher. Allerdings nur unter der Voraussetzung einer stimmigen und vollständig integrierten Vertriebs- und Kommunikationsstrategie, unter Einbezug aller relevanten Kanäle (Online, Call Center und Außendienst). Denn auch im Netz erwartet der Kunde letztlich die gleich hohe Beratungs- und Servicequalität wie im persönlichen Beratungsgespräch. Was den Markt antreibt: Geschäftsimpulse durch Social Media und Mobile Business Angetrieben wird der Markt durch mobile App-Lösungen. Social Media und Mobile Business haben in vielen Branchen neue Geschäftsmodelle ermöglicht und so dazu beigetragen, neue Kundengruppen zu gewinnen und Umsatzrückgänge auszugleichen. Allerdings sind neue Kundensegmente und junge Verbraucher nicht leicht zu begeistern und anzusprechen. Positive Effekte sehen die Befragten vor allem im Vertrieb und Marketing, etwa durch kundenindividuellere Marketing- und Vertriebskampagnen und auf die jeweilige Kundensituation angepasste Leistungen. Vor allem aber bieten Social Media und Mobile Business die Option, die Qualität des Beratungsgesprächs, die Kundenzufriedenheit, Kundenbindung und damit auch den Vertriebserfolg zu erhöhen. So gehen vier der fünf befragten Versicherungsmanager davon aus, dass sich Vertriebspartner durch mobile Business Apps besser beim Kundengespräch unterstützt fühlen. Drei Viertel äußerten außerdem die Ansicht, dass sich die Kunden durch mobile Business Apps im Beratungsgespräch stärker einbezogen fühlen. Fachartikel Seite 4 Altsysteme ablösen: Stellschrauben zur Bewältigung des digitalen Wandels Mit Blick auf die Informationstechnologie setzt die digitale Wachstumsagenda voraus, mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten. Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat kalkuliert, dass weltweit mehr als zwei Drittel der Schadens- und Lebensversicherer noch mit IT-Systemen aus den 1970er- und 1980er-Jahren arbeiten. Kurz: Es besteht beim Gros der Versicherer ein erheblicher technologischer Modernisierungsbedarf, jedoch nicht um den Preis einer strategischen Fehlinvestition. Eine repräsentative Befragung der Unternehmensberatung Bain zeigt die schwierige Gratwanderung. Befragt wurden mehr als 2.500 private Kunden der führenden deutschen Versicherungsanbieter. Für rund 60 Prozent der Bundesbürger ist das Internet künftig der wichtigste Kanal zur Versicherung, um mit ihr zu interagieren. Unabhängig davon, ob es sich um Beratung, Vertragsabschluss oder Schadensmeldung handelt, die Versicherten setzen von ihrem Anbieter weit über die klassische Webseite hinaus ein umfassendes digitales Angebot voraus. Die Kunden sehen beispielsweise Smartphones mit dementsprechend vereinfachten mobilen Webseiten sowie Apps, Online-Chats und -Communities als wichtige neue Zugangswege zu ihrer Versicherung. Jedoch sind auch klassische Vertriebswege nicht zu vernachlässigen. Gefragt ist vielmehr die sinnvolle Verknüpfung zwischen stationären, internetbasierten bzw. mobilen Dienstleistungen. Die persönliche Betreuungs- und Beratungsqualität bleibt laut Bain für nahezu drei Viertel der Befragten von hoher Priorität. Vom Anbieter ihrer Wahl erwarten die Konsumenten aber nicht nur ein umfassendes digitales Angebot, sondern auch die einfache, intuitive Bedienbarkeit. „Convenience“, sprich der Faktor Benutzerfreundlichkeit, wird zu einem entscheidenden Differenzierungsmerkmal im digitalen Zeitalter. Mobile Anwendungen, beispielsweise über App oder via QR-Code, die den Postweg ersetzen, weisen hier den Weg zu neuen Umsatzpotentialen in der Kundengewinnung und –bindung. Fachartikel Seite 5 Versicherung 2.0: Der Kunde übernimmt die Regie Einige Anbieter haben den Paradigmenwechsel in Richtung „digitale Versicherung 2.0“ bereits eingeleitet. Die Allianz beispielsweise stellt lokalen Agenturen Werkzeuge und Inhalte für deren Präsenz im Internet und in sozialen Netzwerken wie Facebook zur Verfügung. Der größte deutsche Versicherer und die Deutsche Telekom planen außerdem neue digitale Versicherungsservices für die Bereiche Heim und Gesundheit. So soll beispielsweise das Smart Home inklusive einer digitalen Pannenhilfe für Zuhause ausgestattet sein. Für Privatkunden verknüpfen die Partner dazu die neueste Informations-, Kommunikations- und Sensortechnik mit konkreten Versicherungs- und Serviceangeboten. Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) wiederum setzt konsequent auf die Nutzung von iPads. Mehrere zehntausend Vermögensberater setzen Tablet PC’s in der Kundenberatung ein. Dieser ermöglicht auch einen vollständigen Zugang zur eigenen Kundendatenbank sowie zur Angebots- und Vermögensplanung. Die Auswirkungen der Digitalisierung erfassen jedoch nicht nur den Vertrieb und die Schnittstellen zum Kunden, sondern den gesamten Betrieb. Der Schlüssel für erhoffte Effizienzgewinne liegt in der Anpassung operativer Kernaktivitäten wie der Schadensmeldung und -regulierung sowie der Prämienkalkulation. Dies gilt vor allem für die Übernahme ganzer Wertschöpfungsschritte durch die Kunden. Praxisnahe Beispiele sind etwa die automatisierte Meldung von Kfz-Schäden per App oder die Einreichung digitaler Rechnungen bei der Krankenversicherung. Je einfacher und intuitiver der Kunde diese Arbeiten via Smartphone oder Tablet-Computer erledigen kann, desto größer ist seine Bereitschaft, auf klassische Kommunikationswege zu verzichten, mit entsprechend hohen Effizienzgewinnen für die Versicherer. Parallel können diese Daten aber auch verwendet werden, um Betrugsdelikte leichter aufzudecken oder das Risikoprofil einzelner Versicherungsprodukte weiter zu schärfen. Nach Vertragsabschluss kommen immer häufiger digitale Technologien zum Einsatz. So lässt sich die Abwicklung von Kfz-Schäden mithilfe von Apps beschleunigen, um Schritt für Schritt die Erfassung der Schäden und deren Meldung an die Zentrale zu ermöglichen und konkrete Empfehlungen zu geben, an welchem Ort sich in der Nähe des Unfallgeschehens ein Schaden beheben lässt. Fachartikel Seite 6 Auch die Krankenversicherer vereinfachen mit Hilfe von Apps das Einreichen von Rechnungen, sie erinnern Patienten an die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und ermuntern diese zu Vorsorgemaßnahmen. Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) etwa setzt wie die Allianz und die Hanse Merkur auf ein System, mit dem Privatpatienten ihre Rechnung durch das Scannen eines QR-Codes unkompliziert einreichen. Andere Anbieter wiederum adressieren den Wunsch nach Individualisierung und entwickeln beispielsweise Portallösungen für spezifische Kundensegmente. Herausforderung Crowdsourcing erfolgreich meistern Auch Crowd-Sourcing-Portale wie friendsurance und Einkaufsportale wie iMingle beeinflussen das Marktgeschehen. Letztere bündeln die Einkaufsmacht der Verbraucher, beispielsweise durch Gruppentarife. Vorteil: Der Versicherer muss in diesem Fall zwar niedrigere Tarife gewähren, spart dafür aber in erheblichem Maß an den Akquisitionskosten. Das auf einer sozial vernetzten Community basierende Geschäftsmodell des Berliner Anbieters friendsurance erinnert etwa an die Anfänge des Versicherungsgeschäfts. Gleichgesinnte schließen sich zusammen und decken kleinere Schäden selbst ab. Bei größeren Summen schalten diese eine Drittpartei ein. Den wesentlich höheren Selbstbehalt dieser Versichertengruppe honorieren die Anbieter mit Beitragsnachlässen von bis zu 50 Prozent. Bislang ist der Ansturm auf die attraktiven Rabatte jedoch ausgeblieben. Denn ein derartiges Modell erfordert von den Kunden ein hohes Maß an Eigeninitiative, Disziplin und Vertrauen, gibt die Unternehmensberatung Bain zu bedenken. Unabhängig vom Markterfolg dokumentieren die neuen Geschäftsmodelle jedoch den Bewusstseinswandel und die Verschiebung in Richtung Konsumentenmacht am Markt. Fachartikel Seite 7 Schlüsselfaktor Big Data Analytics Neben einer technologischen Infrastruktur auf Höhe der Zeit, die zentrale Herausforderungen wie das Cloud Computing und mobile Anwendungen adressiert, rückt bei den Versicherern nun vor allem die Datenanalyse in den Mittelpunkt. Denn die intelligente Nutzung und Aufbereitung vorhandener bzw. verfügbarer Daten bietet schließlich die unternehmerische Grundlage dafür, das operative Geschäft weiter entwickeln und optimieren zu können. Ein Beispiel ist die Datennutzung in der Kfz-Versicherung: Durch Erfassung der tatsächlichen Fahrgewohnheiten von Kunden sind die Versicherer erstmals in der Lage, individuell risikoadäquate Prämien zu berechnen. So hat unter anderem die britische AA sowie Direct Line bereits mit der Nutzung von Smartboxen begonnen, die im Fahrzeug zum Beispiel die Geschwindigkeit, das Bremsverhalten und die Art der genutzten Straßen erfassen. Der Versicherte erhält sämtliche Daten online und kann so sein Fahrverhalten – und damit seine Prämien – im Laufe der Zeit an sein Verhaltensmuster anpassen. In Deutschland dürfte die für das kommende Jahr vorgesehene Einführung des europäischen Notrufsystems eCall und damit der Einbau entsprechender Geräte in Neuwagen dafür sorgen, die Debatte um alte und neue Telematiktarife bei den Versicherern neu zu beleben. Die Gratwanderung für die Branche wird darin bestehen, etwaige Investitionen in neue IT-Lösungen möglichst punktgenau zu orchestrieren. Fachartikel Seite 8 Anwendungsszenario Social CRM: Make Big Data Actionable Um teure Fehlinvestitionen in technologische Systeme zu vermeiden, ist eine Politik der kleinen Schritte gefragt. Einen konkreten Gestaltungsansatz hierzu bietet das von Hewlett Packard Enterprise (HPE) entwickelte Modell „Big Data Discovery Experience“. Dabei handelt es sich um ein strukturiertes Vorgehensmodell, und zwar auf Basis eines klar strukturierten Workshops, der Bereitstellung Data Scientists und einer on-demand „Big-Data-Test-LaborInfrastruktur“ zur Verarbeitung der Daten. Es dient vor allem dazu, anhand von kritischen Daten beim Anwender erste konkrete Nutzungsszenarien rasch zu sondieren und profitabel weiter zu entwickeln und so sehr effizient und ohne Investition in eigene Infrastruktur Big Data Nutzenpotentiale zu testen. Ein konkretes Beispiel stellt die Inhaltserkennung von bestimmten Mustern im Datenverkehr per eMail dar, etwa um Beschwerden rasch an die passenden Sachbearbeiter weiter leiten zu können. Ein weiteres Szenario wäre die Betrugserkennung bei Arztabrechnungen, denn rund 80 Prozent der Kosten entstehen aus Sicht des Versicherers direkt nach dem Schadenseintritt. Eine größere Datenbasis würde durch ein verbessertes Claim Management letztlich zu einer deutlich minimierten Quote an Schadensfällen führen. Gelänge es dem Unternehmen, hier neue Datenquellen aus unterschiedlichen internen und externen Informationsquellen wie Social Media heranzuziehen, so ließen sich daraus wichtige, oftmals versteckte Erkenntnisse für das eigene Kerngeschäft ableiten. Der Einsatz von analytischen Anwendungen (Big Data Analytics) kann die Erträge der Versicherer signifikant steigern. Nach einer Umfrage der auf den Finanzsektor spezialisierten Unternehmensberatung Celent vom vergangenen Jahr ist die Branche allerdings nach wie vor durch eine wachsende Verunsicherung gekennzeichnet, an welchen strategischen Schnittstellen mit dem Einsatz entsprechender Lösungen begonnen werden soll. Ein strukturierter Beratungs-Ansatz kann auch hier die passenden, individuellen Antworten liefern. ACTIONABLE CUSTOMER ANALYTICS Voice Analytics Effektive Dokumentation und Auswertung von Call Center Daten (Real-time / Batch) Social Media Analytics Bedeutungssensitive (Meaning based) Suche und Auswertung von Sozialen Medien Big Data Analytics Erweiterung der Analyse um Informationen aus unstrukturierten Datenquellen Contact Management 360° Analyse auf den Kunden Holistic Data Management Verknüpfung von unabhängigen Datenquellen zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen Product Configuration Definition von neuen Produkten auf Basis erweiterter Informationsmodelle Mobility Integration vom mobilen Kanälen in den Vertriebsprozess und Produktmanagement Propensity Modelling Profiling und weitergehende Analytics in Vertrieb, Schaden und Betrug Business Process Management Erweiterte Workflows zur Unterstützung von multi-chanel Angeboten Legal eDiscovery Intelligente Werkzeuge zur Steigerung der Effizienz im Compliance Management (z.B. eArchivierung). Portal Development Kundenindividuelle Ansprache auf Informationsportalen – “Amazon like” Content Information Customer Comms. Management Management der eingehenden / ausgehenden Kommunikation mit Kunden Fachartikel Seite 9 (Anti) Fraud Management: Neue Zielgebiete für Analytics erschließen Weitere wesentliche Zielgebiete stehen im Vordergrund bei der Nutzung von Big Data Analytics. Zum einen generell die Reduktion von Kosten im administrativen Bereich durch Prozessoptimierung, aber auch individuelle, sehr spezifische Ziele, wie eine deutlich verbesserte Betrugserkennung. Letzteres stellt gerade für die Versicherungsbranche ein zentrales Operationsfeld dar, denn bislang bleiben nach Schätzung von Industrieexperten mehr als drei Viertel aller betrügerischen Schadensfälle unentdeckt. So lässt sich beispielsweise durch den Einsatz von Voice Analytics, anderen öffentlich zugänglichen Datenquellen wie Social Media, frühzeitig auf ein etwaiges Fehlverhalten rekurrieren. Ein ausreichend großes Datenset ermöglicht es somit, nicht nur Schadensfälle wesentlich effizienter zu erkennen und zu bearbeiten. Darüber hinaus lassen sich generell die Verwaltungs- und Administrationskosten anhand einer aussagefähigen digitalen Kundenakte in erheblichem Maß senken. Claims Initiation Claims Processing Validate, Enrich and Respond Initiate and Capture Claims Benefits Management Portal Incident Report Capture – multi channel –Voice, documents, Mobile, Portal Validate / Enrich Claims Handling Low Risk Risk Rules Claims Rules Insurer Data Claims Investigation Settlement Higher Risk Accept Reject Loss Adjuster Investigation ECM MDM Customer Communications subrogation and recovery Billing Compliance Individual Customer Data Reserves Priority Shared Industry Data Comms. Rules / Workflow Accept / Reject Correspondence ECM Claim Confirmation Abbildung 1: Beispiel für die Nutzung von Big Data im Schadenbearbeitungsprozess Underwriting Settle the claim and feed back into insurer data Apply rules and assess the risk – 75% of claims admin costs FNOL and enrich with structured and unstructured data Intake Claims Settlement Premium Adjustment Individual Customer and Policy Data ECM Claims Case File Customer Communications Fachartikel Seite 10 Risk Management: Jedem Risiko einen Preis geben Die Kernaufgabe jeder Versicherung besteht zweifellos darin, jedem geschäftlichen Vorgang bzw. Szenario ein angemessenes Risikomaß bzw. eine konkrete Eintrittswahrscheinlichkeit zuzuweisen – um daraus resultierend die adäquate Preisbildung für den Kunden zu ermitteln. Diese Basisfunktion, das Risiko gemäß der jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit konkret zu taxieren, betrifft sowohl das Design neuer Produkte als auch die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs, anhand möglichst exakt kalkulierbarer Schadensfälle. Eine schlagkräftige Big Data Analytics trägt hier dazu bei, die unternehmerischen Risiken der Versicherer zu identifizieren und konkret zu quantifizieren. Deutlich wird dies am Beispiel der Autoversicherer und Hausratsversicherungen: Dort können zusätzlich erhobene und gezielt ausgewertete Daten jenseits von gängigen Erhebungsmustern (Alter, Geschlecht, Vorgeschichte) wie beispielsweise feinmaschige Geodaten dazu dienen, das eigene Angebot deutlich effizienter und profitabler auf die Gegebenheiten des Marktes auszurichten. Predictive Analysis: Innovative Produkte gestalten Big Data eröffnet generell neue Horizonte zu einer effizienten Kapitalbindung. Denn aufwändig erhobene Daten aus investitionsintensiven Telematiklösungen sind nicht die einzige Lösung, neben Kostengründen allein schon aus Erwägungen beim Datenschutz. Demgegenüber offerieren geographische Mikrodaten, etwa auf Basis von Sensortechnologien, weitere wichtige Anhaltspunkte, beispielsweise in der privaten medizinischen Versorgung. Zudem fließen durch Big Data Analytics relevante individuelle Daten in die vorausschauende Taxierung des passenden Risikomaßes ein, wie beispielsweise im Gesundheitssektor die regelmäßigen sportlichen Aktivitäten des Kunden sowie weitere kontextbasierte Verhaltensmuster, die einen Einfluss auf die Gestaltung des jeweiligen Preismodells nach sich ziehen. Dazu lässt sich ein ungesunder oder risikoreicher individueller Lebensstil mit einem adäquaten Preismodell ausstatten. Fachartikel Seite 11 Bestandskunden halten und neue Zielgruppen gewinnen Die wesentliche Aufgabe von „Actionable Analytics“ (Big Data Analytics) besteht darin, gemäß der individuellen Rahmenbedingungen, dem Lebenszyklus und den persönlichen Kundenbedürfnissen entsprechend die richtigen Produkte und Dienstleistungen zu antizipieren, um den Kunden gezielt und bedarfsgerecht anzusprechen. Beispiel: Wer aus der Social Media Kommunikation eines Kunden einen bevorstehenden Hauskauf identifiziert, könnte als Reaktion darauf im Sinne des Beziehungs- und Vertrauensaufbaus auch einen Fördermittel-Link anstatt eines Angebotes über eine Hausratversicherung schicken. Einfließen können hier auch Daten zu privaten Vorlieben und Gewohnheiten, ohne dabei jedoch die Vertrauenswürdigkeit der geschäftlichen Beziehung in Frage zu stellen. Wichtig ist insbesondere die Interaktion und Einverständniserklärung durch den Nutzer, um verfügbare Daten aus Social Media oder Location Based Services zu nutzen, die das allgemeine Datenset (z.B. Wetter, Kriminalität, Einkommen und Demographie) sinnvoll ergänzen. Kurz, eine „360-Grad-Sicht“ kann hier erhebliche neue Spielräume zur Stärkung des eigenen Kerngeschäfts für die Versicherer bereitstellen. Die mobile Business-Agenda Das zeitgemäße Outfit vor dem Hintergrund einer digitalisierten Branchenagenda dient auch dazu, neue und jüngere Zielgruppen frühzeitig zu erreichen und anzusprechen. Gerade hoch qualifizierte und später einkommensstarke Schichten aus dem akademischen Umfeld sind von besonderer Relevanz. Nach Erhebung und Auswertung geeigneter Datensets kann der Versicherer beispielsweise – je nach Versicherungsprodukt - entsprechend maßgeschneiderte Bonus- oder Loyalitätsprogramme starten, die den Anreiz für attraktive neue Zielgruppen deutlich erhöhen. Um diese perspektivisch zu binden, bildet der Einsatz mobiler Kommunikations- und Vertriebskanäle über das Smartphone einen idealen Ausgangspunkt, z.B. durch attraktive aber auch nützliche „Versicherungsapps“. So bietet beispielsweise die am Markt bereits erhältliche „Geico-App“ die Option, per Smartphone eine Autoversicherung abzuschließen, einschließend digitaler Identitätsprüfung. “Investing in new product development and expanding the product catalog are the most difficult things to do in hard times, and also among the most important.” - William Hewlett and David Packard Fachartikel Zukunftsvision: Digitales Kundenprofil eröffnet maßgeschneiderte Optionen Am Ende des Tages zählt für die Versicherungsbranche weniger die in den IT-Systemen produktiv bewältigte Datenmenge, sondern die Vorgabe, „Klasse statt Masse“. Ein möglichst vollständiges digitales Kundenprofil eröffnet zahlreiche neue Spielvarianten für neue Produkte und Dienstleistungen, auf Basis feinmaschiger, idealerweise verhaltensbasierter Datenbestände. Eine granulare Sicht auf die gesamte Kundenbeziehung eröffnet somit die richtigen Designansätze für neue Produkte und Dienstleistungen. Deshalb muss jeder Versicherer den für ihn passenden Projektansatz identifizieren und gezielt auswählen, um zunächst mit einem überschaubaren Vorhaben zu starten, das gleichwohl einen hohen Erkenntniswert für das eigene Kerngeschäft aufzuweisen hat. Folglich liegt der strategische Fokus eines jeden Vorhabens auf dem Mehrwert für den Kunden, die durch eine fundierte Datenanalyse und –aufbereitung im Sinne der „Actionable Big Data Analytics“ erfolgt. Der HPE „Big Data Discovery Experience“ Ansatz eröffnet bereits binnen kurzer Zeit anhand von geschäftsrelevanten Testszenarien konkrete unternehmerische Vorteile, mit einem finanziell nachweisbaren Return-on-Invest. Denn schließlich eröffnet ein proaktiver Ansatz beim Management von großen, strukturierten und unstrukturierten Datenmengen, die einzigartige Chance, sich deutlich vom Durchschnitt der übrigen Marktteilnehmer abzuheben. Big Data Discovery Experience, BDDE Ein innovativer Ansatz zur Verbesserung von Geschäftsprozessen durch die Entdeckung wertvoller Einblicke - unter Nutzung aller verfügbarer Daten SERVICES Die Discovery Experience ist eine Methode und ein Service, der Kunden in die Lage versetzt, den Geschäftswert ihrer Daten schnell aufzudecken • Ein Ort, an dem Kunden ihre Daten (“Big Data”) erforschen können • Eine private, sichere Umgebung, die führende Methoden, Tools und Technologien verbindet mit der Unterstützung durch ein Team von Data Scientists und anderen Experten • Ein gesteuerter Prozess und eine Methode zur Entdeckung und Analyse von Geschäfts-Einblicken PLATFORM Die Discovery Umgebung ist eine Plattform,die das Aufdecken wertvoller Einblicke aus allen zur Verfügung stehenden Daten (internen und externen) ermöglicht Weitere Informationen hp.com/de/finanz © Copyright 2016 Hewlett Packard Enterprise Development LP. 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