Brandworld 2009 - messerli3D.com
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Brandworld 2009 - messerli3D.com
Nummer 5, Juli 09 ...................................................... .................................................................................. Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG With English Summary .............................................. ............. .......................................................... Foto: Marco Blessano Von der Geburtsstunde bis heute: Die Messerli-Chronik Mitten im Mailänder Messetrubel lädt eine improvisierte Township zum Hausbesuch Wo die Messeteilnahme noch Chefsache ist .......... 2 Rubriktitel Foto: Damaris Betancourt Editorial Liebe Leserin, lieber Leser 55 Unternehmensjahre – eine lange Zeit, die uns Messebau-Afficionados eher wie ein Bruchteil derselben vorkommt! So viel Neues und Überraschendes passiert täglich in unserer Messe- und Eventwelt. Damit Sie davon nichts verpassen, erhalten Sie heute unsere aktuelle BrandworldAusgabe. Dieses Mal nehmen wir Sie mit auf eine kleine Zeitreise. Unser Rundgang startet in der Geburtsstunde unseres Unternehmens respektive des Messebaus überhaupt. Im Jahr 1950 entwickelte Andreas Messerli senior – zuerst im Kopf und bald darauf im Massstab 1: 2 0 – ein bis ins Detail durchdachtes Messe-Modell. Einzig die passende Veranstaltung dazu fehlte noch. Einige Jahre mussten vergehen, das Modell schlummernd in der Schublade, bis das, was heute die Basis unseres Alltags ist, zum ersten Mal verwirklicht werden konnte. Unsere eindrücklichen Bilder von früher und heute zeigen, welch rasante Entwicklung die temporären Bau- ten durchgemacht haben und wie der Messebau bei uns zur drei dimensionalen Markenführung herangereift ist. Nicht minder erstaunlich ist die Entwicklung in einem für uns heute immer wichtiger werdenden Messe-Segment, den Grossüberbauungen. In Textform werfen wir einen Blick zurück auf die bis vor Kurzem noch ziemlich lieblosen Zweckbauten. Reich bebildert präsentieren wir Ihnen hingegen die heute sogar schon zum «Talk of the Fair» avancierten System bauten. Mit Einblicken in gänzlich verschiedene Designwelten zeigen wir Ihnen, was Kreative mancherorts exklusiv präsentiert haben oder was sie bereits wieder im Schilde führen. Freuen Sie sich auf spannende Beiträge und behalten Sie sich ein bisschen Vorfreude für die kommende Ausgabe auf! Unser Themenköcher ist nämlich bereits wieder ziemlich voll! Andreas Messerli Inhalt ......... ......... ......... ......... ......... ......... ......... ......... ......... 3 Insight 4 Story 6 Style 8 People 10 Eyecatcher 12 Scene 14 Report 18 Spot 20 Novum .......... 3 Insight Fotos: Marco Blessano . Zurück zur schweizerischen Markeneinheit Erfolgreiche Markenführung ist kein Zufallstreffer. Dieses Bewusstsein veranlasste Victorinox, verstärkt auf seinen Markenkern zu fokussieren und dessen verdünnte Swissness zu reintensivieren. Zeitgleich wurde der Entschluss gefasst, die Marke zu redefinieren und die Geschicke zukünftig wieder von der Schweiz aus zu lenken. Äusserst erfolgreiche Auslandjahre und eine hohe Selbständigkeit in den einzelnen Märkten hatten für die Marke Victorinox zu einer ungewollten Eigendynamik und in der Folge zu deren Verwässerung geführt. Der Entschluss, die gesamte Markenführung künftig konzentriert vom Schweizer Headquarter aus zu steuern, hat zum Ziel, die Entwicklung von Victorinox positiv zu beeinflussen. Auch sollen dabei Markenwerte wie Qualität, Funktionalität und Innovation sowie Authentizität, Vertrauen und Ehrlichkeit wieder verstärkt mit der rein schweizerischen Identität der Produkte in Zusammenhang gebracht werden. Ein Gesicht für ein schlüssiges Markenerlebnis Mit der Zürcher Agentur Brandpuls wurden erfahrene Spezialisten beauftragt, die Marke Victorinox zu überarbeiten und zu redefinieren. Sie gleichzeitig auch so zu vereinheitlichen, dass sie zu allen der mittlerweile fünf Produktbereiche des Sortiments passt. Demzufolge war eine Dachmarke zu definieren und zu visualisieren, die sich – als Prozess über eine Zeitdauer – in Form eines einheitlichen Erscheinungsbildes durchgängig bei allen Victorinox Verkaufs- und Werbezonen zeigt. In den gleichen Zeitraum wie das Redesign der Marke fiel der Entscheid, die Retailabteilung von der Schweiz aus neu aufzubauen. Das redefinierte Markenverständnis floss in die Planung und Ausführung für den ersten Victorinox Flagshipstore an der Londoner Bondstreet ein; das Resultat begeistert rundum! Die neuen sowie auch die traditionellen Werte sind im Flagshipstore multisensitiv erlebbar. Doch dieses Markenerlebnis soll künftig nicht nur im Flagshipstore unmissverständlich spürbar sein, sondern auch in Brandstores, Shop in Shops, Points of Sale, an Roadshows wie auch bei grossen und kleinen Messeständen. Der Umsetzungsprozess ist bereits auch bei einigen dreidimensionalen Auftritten von Victorinox erkennbar. Alles in allem ist dies ein langwieriger, aufwändiger und bei der Vielzahl der weltweiten Shops und Verkaufsstellen sehr ehrgeiziger Prozess. Der Erfolg dieses Grossprojektes mit all seinen Ausführungsvariationen gründet in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Victorinox und den Spezialisten für dreidimensionale Markenführung wie Retailpartners und Andreas Messerli AG sowie ihren lückenlosen Netzwerken mit erprobten und professionellen Zulieferern. ............................ www.retailpartners.ch www.messerli3d.com .......... 4 Story Die Messe(rli)-Chronik ................................. ......................................... ........................................................ Andreas Messerli senior, Messebaupionier und Begründer der Andreas Messerli AG, wäre seit zehn Jahren im Ruhestand. Theoretisch. Denn mit seiner Kreativität und Lebensfreude kennt er weder Feierabend noch Pensionsalter. fände zwischen den Druckmaschinen keinen Platz! Dekorateur schon eher, doch solche Lehrstellen waren zu jener Zeit dünn gesät. Trotzdem trat er zusammen mit 25 Kandidaten zum Eignungstest beim Warenhaus Oscar Weber in Zürich an. Er bestand nicht nur, er begeisterte die Juroren und wurde vom Fleck weg als Lehrling engagiert. Kunstvoller Kommerz Der Weg zum Pionier seiner Branche gestaltete sich wohl kreativ, war aber ziemlich umständlich und alles andere als vorhersehbar. Denn Messebauer war damals eine höchst seltene Profession! Für den 16-jährigen Andreas Messerli waren ganz andere Berufspläne vorgezeichnet. Auf einer Ausbildung im Zeitungsdruck sollte nach Vorstellung seiner Eltern die Berufslaufbahn aufbauen. Doch die erste Schnupperwoche schaffte Klarheit über das, was Andreas Messerli sicher nicht wollte. Kategorisch und mit der ihm typischen Vehemenz lehnte er diese Berufsrichtung ab. Seine Kreativität Nach vier Lehrjahren und erfolgreichem Abschluss erweiterte er seinen Fachhorizont mit einem Kurs für angewandte Kunst an der Kunstgewerbeschule Zürich. Um die Schule zu finanzieren, arbeitete Andreas Messerli abends als Schaufensterdekorateur. Seine unverkrampfte Akquisitionsmethode entlang der Zürcher Bahnhofstrasse mit All-inclusive-Angebots paketen war erfolgreich – seine Preise mit 50 bis 80 Franken pro Fenster samt Dekomaterial waren auch für die damalige Zeit konkurrenzlos. Nach Kursende an der Kunstgewerbeschule erstaunte er alle mit seinen Zukunftsplänen: Gewerbeausstellungen wolle er gestalten. Seine Idee, eine fiktive Gewerbeschau zu entwerfen, begeisterte und motivierte sogar seinen Lehrer zur Mitarbeit. Die beiden vertieften sich in die Thematik und waren selber überrascht von der Komplexität dieses Unternehmens. Das Produkt der intensiven Feierabend-Tüftelei war ein bis ins kleinste Detail durchdachtes Karton-Messe-Modell. «Nur» die Ausstellung dazu musste noch gerespektive erfunden werden! Vorerst ruhte das Modell im Keller und Andreas Messerli blieb beim Schaufensterdekorieren. Ein Telefonanruf um acht Uhr abends in der Vorweihnachtszeit des Jahres 1954 brachte ihn dem Messebau einen Schritt näher. Ein Berufskollege bat um Hilfe: Eine Weihnachtsausstellung müsse über Nacht fertiggestellt werden. Bis jetzt sei noch nichts entstanden, denn er wisse weder wie noch was. Andreas Messerli sprang ein, wurde umgehend mit dem Auto abgeholt und auf schnellstem Weg nach Küssnacht am Rigi chauffiert. Im Saal eines dortigen Gasthofes sollte die Ausstellung tags darauf eröffnet werden. Andreas Messerli bastelte, klebte und kolorierte bis zum Morgengrauen und verwandelte sämtliche Wirtshaustische zu liebevoll dekorierten Präsentationsplattformen für die weihnächtliche Detaillistenschau. Die Ausstellung war eine erste Annäherung an «seine» Gewerbeschau und liess ihn einmal mehr an sein eingemottetes Modell denken. . .......... 5 Lichtjahre von heute entfernt: Systembauweise im Jahr 1964 Totale Freiheit Der geheime vorweihnächtliche Feuerwehreinsatz verstärkte seinen Wunsch nach mehr kreativer Freiheit. 1954 wagte Andreas Messerli nach nur zwei Angestellten-Jahren und Feierabend-Selbständigkeit den Sprung in die berufliche Unabhängigkeit. Nachts entstanden in seinem Hobbyraum Dschungelpflanzen, Puppen, Schiffe und Fantasieobjekte, die er am Folgetag bei mindestens drei Kunden in deren Schaufenster einbaute. Seine schnelle Kreations- und Arbeitsweise erstaunte seine Auftraggeber und machte ihn zu einem gefragten und erfolgreichen Unternehmer. Ruhelos tüftelte er an noch raffinierteren Dekorationsmöglichkeiten. Meist waren sie so innovativ, dass es das dazu benötigte Material nicht zu kaufen gab. In solchen Fällen griff er selber zu Hammer, Säge und Schweissgerät. 1964 war ein entscheidendes Jahr. Zuerst legte er den Grundstein für sein eigenes Haus, dieses selbstverständlich mit grossem Atelier. Im selben Jahr fand er an der Möbelmesse Köln die Lösung für sein grösstes Gestaltungsproblem: das Syma-Profil ermöglichte ihm künftig die Mon tage von freistehenden Wänden. Das übrig gebliebene Geld aus dem Hausbau investierte er vollumfänglich in seinen ersten Systemeinkauf. Zwölf Jahre nach seiner Messebau-Idee war dank dieses Profils der Weg frei für die Realisierung seiner Gewerbe-Ausstellungen. Ein Auftrag folgte dem anderen. Zuerst regional, dann national, und mit der «Grünen Woche» in Berlin gelang Messerli Messebau der Sprung ins Ausland. 1966 war es ganz vorbei mit dem Dekorieren von Schaufenstern. Nur noch Messestände verliessen das Atelier an der Berglistrasse in Wetzikon. Bald so viele, dass die Nachbarn wegen des unablässigen Lastwagenlärms auf die Barrikaden gingen und damit die Suche nach einem Werkplatz im nahen Industriegebiet begann. 1970 entstand die erste Werkhalle am heutigen Messerli-Hauptsitz, die aber schon bald wieder aus den Nähten platzte. Nach vier weiteren Hallenbauten gesellte sich im Jahr 1989 das Palmhaus dazu. Messerli ist bis heute nicht zu bremsen. Mit nimmersatter Neugierde, Energie ohne Ende und einer Schaffenskraft, die manchen Mitbewerber zur Verzweiflung bringt, treibt er sein Unternehmen voran. Das Steuer des mittlerweile über 150 Mitarbeitende zählenden Unternehmens hat er nach 30 intensiven Messebaujahren 1995 seinem Sohn Andreas übergeben. Dieser Generationenwechsel läutete auch für die Andreas Messerli AG eine neue Ära ein: Mit der Diversifikation in die Bereiche Event Services und Interiors ist der neuen Messerli-Generation der Schritt vom Messebauer zum Spezialisten für dreidimensionale Markenführung gelungen. Die Entwicklung wird auch hier nicht enden, denn Ruhe- oder gar Stillstand ist von keinem Messerli je zu erwarten. .................. .......... 6 Style Established & Sons Überraschender Hausbesuch .................................... .............. ............................................ Einem Trend folgen sie nie. Mit ihren Möbelstücken wie auch mit deren Inszenierung überrascht Established & Sons jedes Jahr aufs Neue die Mailänder Designszene. Auch die Promidichte am Ausstellungsort gehört bereits zum Markenzeichen der kreativen Briten. So wie die Möbel der Londoner Jungdesigner, so sollte sich auch deren Auftritt an der Mailänder Möbelmesse anfühlen: unbändig kreativ und bloss nicht Mainstream. Eine Ausstellung mit Eventcharakter oder ein Event mit Ausstellungscharakter – einmal mehr waren die Messedesigner gefordert. In den Jahren zuvor verblüffte Established & Sons mit Räumen aus Kartonboxen, ein anderes Mal mit einem zweistöckigen Haus im Haus. Dieses Jahr staunte Mailand über eine improvisierte Township. Rund ein Dutzend kreuz und quer auf engem Raum platzierte windschiefe Holzhüttchen boten den Möbelkreationen ein temporäres Zuhause. So spannend wie das Endprodukt war auch die Entstehung der Ausstellung: Ausser der Idee, den Umrissen und Baumaterialien sowie der Vorstellung, wie die Holzlatten die Fassade zu bilden hatten, war nichts detailliert vorgeschrieben. Ganz im Gegensatz zur sonstigen Messestandplanung, wo der fertige Stand oft schon von Anfang an im Kopf des Designers existiert, wo jeder Schraube bereits Wochen vor Aufbau Einsatzort und Funktion unverrückbar zugeteilt sind. Der Bauplatz in Mailand glich mehr einem Kreativworkshop als organisiertem Standbau. Die Gestaltung des Grundgerüsts einer jeden Hütte folgte noch strengen Vorgaben, die Aussenwände wurden nach Lust und Geschmack daran genagelt. Bei Latte um Latte wurde spontan entschieden, wie und wo sie an den Bau festgemacht werden sollte. Keine Messemonteure, sondern Skulpteure waren hier am Werk. Jeder mit seiner eigenen Vorstellung im Kopf. Eigendynamik entstand und so aus jeder Hütte ein individueller Bau. Die Beleuchtung verhalf der dörflichen Inszenierung zu noch mehr spektakulären Effekten. Die Innenbeleuchtungen – punktuell auf die überraschende Möblierung ausgerichtet – drang durch die Zwischenräume der Holzlatten nach aussen und warf wilde Muster auf Nachbarhütten, Besucher und Hallenwände. Die Township von Established & Sons ist bereits Vergangenheit, ihre 70 Tonnen Holz sind weiterverarbeitet. Der Podcast auf www.messerli3d.com lässt sie nochmals auferstehen und die Design- und Ausführungsakrobatik der Messerli Crew miterleben. Man darf also doppelt gespannt sein auf die nächste Kollektion und ihre sicher wiederum ganz ausgefallene Präsen tation. .............................................................. [email protected] . ........... 7 English Summary They have never followed trends, but set them instead. Established & Sons have been creating sen sations both with their furniture and their productions in the Milan design scene year in and year out. The young designers from London wanted their presence at the Milan furniture trade fair to exhibit un restricted creativity far from the mainstream. They had astonished people with their works in the previous years, and this year Milan was amazed by an improvised town ship. About one dozen seemingly haphazardly erected wooden huts were the scene for displaying the furniture. Contrary to customary booth construction, this was work-in-pro gress; little was planned in advance, and the site in Milan was more of a creative workshop than organized assembly. Although the design of the framework of each hut was ac cording to strict guidelines, the outside walls were nailed on accor ding to the whims of the designers. Each one had his own ideas, and each hut became an individual structure as a result. The illumination also contributed to making it spectacular. The interior lighting was directed at the amazing furniture, but also penetrated through the walls to the outside and created wild patterns on the n eighboring huts, visitors and hall walls. Although the township is a thing of the past, you can still experience it at www.messerli3d.com. We can’t wait to see what Established & Sons come up with next. .......... 8 People Urs Leierer Art first – money second ........................................ .............. Seine Eigenwilligkeit ist seine Selbstverständlichkeit. Andere träumen, er macht. 1998 beschloss Urs Leierer, seinem Leben eine ganz andere Richtung zu geben. Mit Erfolg bis heute. Eigentlich brauchte es kein weiteres Musikfestival. Eigentlich hatte so etwas gar keine Chance. Einer, der sich nie um solche Einwände scherte und scheren wird, ist Urs Leierer. Als engagierter und erfolgreicher Werber in Zürich tätig, war er schon immer eines: musikverrückt. Und selber ein begeisterter Gitarrist. Früh war er ehrenamtlich und sehr engagiert mit der Luzerner Seenachtssession, der späteren Luzerner Blues Session, verbunden. Doch sein «richtiges» Leben gehörte während vieler intensiver Jahre ganz der Werbung. Einer Branche, die ihre Mitspieler völlig vereinnahmt und Nebenklängen kaum Platz lässt. Doch Leierers Traum, einmal für und von der Musik zu leben, konnte sie nicht verdrängen. Reinhold Weber, ebenfalls Werber in Zürich, Musikfan und Gitarrist, ist einer von Leierers langjährigen Freunden und Weggefährten. Auch er träumte von einem Leben mit der Musik. 1996 hatte er seinem Traum bereits einen Namen gegeben: Blue Balls Festival. Zu viel mehr als Logo, Name und Firmenadresse für sein Musikfestival kam es allerdings nicht. Die Realität des Musikgeschäftes holte ihn bereits vor dem Start wieder ein. Konzertveranstaltungen sind kostspielig und Zürich wartete nicht auf ein weiteres Festival. Auch Webers Bemühungen, seinen Freund Leierer zum Mitmachen zu motivieren, scheiterten an dessen engagierter Werbetätigkeit. So blieben die blauen Bälle in der Schublade. Genau zwei Jahre lang, bis im November 1998. Da stand Urs Leierers Entschluss fest, sein Leben radikal zu ändern. Sein Raus aus der Werbebranche, weg von Kundendiktat und Mitrednern war beschlossene Sache. Aber wo rein? Noch am selben Tag traf er sich mit Weber und beschloss, die Blue Balls aus dem Tiefschlaf zu wecken. Endlich sein eigener Herr und Meister zu sein. Schon am nächsten Morgen begann er mit der Jagd nach Sponsoren, Veranstaltungsorten, Musikern. Von seinem Enthusiasmus getrieben, stürzt sich Urs Leierer in das, wovon andere ihm abrieten. Doch gerade das will und liebt er: die Herausforderung. Ein ganz spezielles, eigenständiges und in der Schweiz einzigartiges Festival zu kreieren, treibt ihn an. Leidenschaft, nicht Wirtschaftlichkeit steuert ihn und seinen Anlass. Fast sein ganzes Geld steckt darin, als Preis für ein Stück Unabhängigkeit von den Vorgaben externer Geldgeber. Sein Festival soll sein ganz eigenes Kunststück sein. Obwohl mit den Jahren Routine und Erfahrungen die Arbeit erleichtern, gleicht die Planung einem russischen Roulette; Sieg und Niederlage sind nie vorhersehbar. Auch heute nicht, nach 16 erfolgreichen Festivaljahren. Sicher ist jedes Jahr nur eines: dass er regelmässig an dem Punkt steht, an dem er sich fragt, ob und warum er so wahnsinnig ist, sich das anzutun. Nämlich dann, wenn alles in der Schwebe ist, wenn Künstler und Sponsoren auf sich warten lassen. Dann muss er Geduld zeigen, warten und durchhalten. Kapitulieren wäre das Allerletzte. So arbeitet er unermüdlich und ist jedes Mal selber überrascht, wenn am Schluss alles klappt. Im Juli steht sein 17. Festival vor der Türe. Auch dieses Jahr wieder mit fantastischen Musikern in ebensolchem Ambiente bei hoffentlich schönem Sommerwetter und mit Urs Leierers branchenüblichem Herzkammerflimmern. Die Andreas Messerli AG unterstützt das Blue Balls Festival als Sponsor. Auf der phantastischen Dachterrasse des KKL Luzern geniessen die Besucher vor und nach dem Konzert einen atemberaubenden Seeblick auf exklusivem Loungemobiliar aus der Messerli Mietkollektion. ........... . .......... 9 Musik- und Loungegenuss: Das Blue Balls Festival mit Verwöhnprogramm für alle Sinne .......... Eyecatcher Foto: T+T Fotografie 10 Gemütlich Plakativ Bayern liegt im Kanton Zürich! Ein Zelt wie auf den «Münchner Wiesn» bietet den perfekten Rahmen für ein stimmungsvolles Firmenfest der Roland Berger AG mit vielen Gästen. Liebevoll dekoriert bis ins kleinste Detail mit echt bayrischer Gemütlichkeit – eine Hommage an den gebürtigen Münchner Firmengründer. Das riesige Festzelt eröffnet mit seiner grossen Glasfront einen fantastischen Blick ins Grüne und garantiert gleichzeitig wetterfestes Biergartenambiente. (Im Auftrag von Rufener events Ltd. BSW) Lantal ist ein Anbieter von hochwertigen Textilien, konfektionierten Produkten, Labordienstleistungen und pneumatischen Komfortsystemen sowie von umfassenden Designlösungen für den internationalen Luft-, Bus- und Bahnverkehr und für Kreuzfahrtschiffe. An der 10. Aircraft Interiors Expo in Hamburg präsentierte das Unternehmen seine reiche Produktpalette in vier Themengebiete strukturiert an einem Inselstand. Der Messestand wirkte frisch und unverwechselbar aufgrund seiner schon von Weitem sichtbaren, plakativen (Textil-)Displays. ................... [email protected] .... Foto: Marco Blessano Foto: Marco Blessano [email protected] Natural The trade fair appearance of the cult brand X-BIONIC reflects its bionic strategy clearly and is unique among its peers. The design was inspired by bone structures and flows with the world of colors of X-BIONIC into the complete architecture of the booth. Visitors are guided through the many levels as if in a play: from the external hull into the intermediate space as information zone and then to the spacious exhibition area on the inside. Corresponding to the premium claims of the brand, the quality of detail is high. The planned use for several years strengthens the recognition effect and does justice to considerations of ecology. The booth has been nominated for the communication design award 2009. .................................. [email protected] . .......... 11 Erlebbar Für die Generalversammlung von Swisscom wurde das Zürcher Hallenstadion mit einer Grossleinwand in zwei Bereiche unterteilt. Auf der einen Seite wurde die «Hallentopographie» in die Gestaltung der GV-Inszenierung miteinbezogen. Richtige Arena-Stimmung kam auf, denn die Besucher sassen auf den gestuften Rängen und blickten auf die Swisscom-Protagonisten und deren Präsentation hinunter. Auf der anderen Seite der Leinwand fand neben der Lounge und Verpflegungszone eine Ausstellung Platz. Auf den durchgängig CD-konformen Messe-Inseln, durch grosse, abgehängte Leuchtkörper in der Formensprache des neuen Logos umrissen und optisch gekennzeichnet, wurden drei Themenbereiche vorgestellt. Die präsentierten Produkte und Dienstleistungen zeigten sich eingebettet in die Markenwelt von Swisscom – eindrücklich und bis ins Detail spürbar. (In Zusammenarbeit mit Rufener events Ltd. BSW) ..................................................................... Brandneu Das Traditionsunternehmen Hanhart nutzt die Bühne der Baselworld für die Neulancierung seines Brands sowie für die Präsentation seiner neuen Uhrenkollektion. Die Materialisierung der Standfassade mit Steingut überrascht und passt zum völlig neuen Look des Unternehmens. Die Uhrenmanufaktur stellt an ihre Produkte und deren Präsentationsweise höchste Ansprüche – ganz dem Namen der neuen Kollektion «Primus» folgend. .......................................................... [email protected] Foto: Marco Blessano Foto: Marco Blessano [email protected] .......... Scene 12 Textile Architektur Stoff für spannende Träume .......................... ............................... ................ ......................... Fast völlig frei von Formvorgaben kann in der textilen Architektur drauflos kreiert werden. Machbar ist beinahe alles, was gefällt. Das Gesetz der Schwerkraft scheint aufgehoben, der rechte Winkel ist inexistent. Ob spitz, fliessend oder organisch gerundet – zu der Fülle an Formen gesellen sich unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten von Farben, Texturen und Strukturen. Abschied nehmen vom klassischen Textilverständnis. Die Industrie hat in den letzten Jahren Quantensprünge vollbracht und einen wissenschaftlichen Background bekommen. Gesponnen und gewoben wird wie eh und je, doch sitzen nunmehr Ingenieure hinter den Maschinen. Was früher als Nylon und Polyester nicht viele Anhänger fand, begeistert heute aufgrund einer riesigen Palette Modemacher sowie Funktions- und Sportbekleidungsingenieure. Stoffe sind heute Alleskönner: Sie wärmen oder kühlen, atmen und sind trotzdem wasserdicht. Sie können gar Informationen trotz intensiver Waschgänge ihr Leben lang speichern. Sie besitzen Fähigkeiten, die heute bei textiler Architektur nicht primär zum Tragen kommen, doch wer weiss, wohin die Zukunft führt! (Messe-)Baustoff Auftritt mit Softfaktor: Messestand aus Tülltuben Die Zeiten, in denen Textilien in der Innen- respektive Messearchitektur ein strenger Einsatzrahmen als Vorhang, Teppich oder Möbelpolster zugeteilt war, sind unwiederbringlich vorbei. Stoff hat sich zum FreestyleKreativmaterial gemausert und wird heute wie ein Baustoff gehandhabt. Aus ihm entstehen unabhängige Raumkörper, geschwungene Wände und schwerelose Skulpturen. Bahnbrechende Materialimpulse dazu kamen aus der Weltraumforschung. Leichtbaumaterialien, die den Kreationen den nötigen Rahmen geben, ermöglichen bei grösstmöglicher Festigkeit und Flexibilität undenkbare Formen. Ein Freipass für die Architekten, die sich von sämtlichen physikalischen Gesetzmässigkeiten lossagen und mit Krümmungen, Drehungen und Auskragungen beim Betrachter Zweifel an der Realität des Umfeldes auslösen. Artenvielfalt Stoff ist heute nicht mehr nur Stoff und als solcher oft auch nicht gleich erkennbar! Textilien sind unglaublich dehnbar, sie können filigran und transparent sein oder aber blickdicht. Ihre Farbe und Leuchtkraft, der intensive Glanz und die Struktur beeindrucken. So heisst es heute Besonders im Dekorations- und Ausstellungsbereich haben Textilien in allen Ausführungen ihren festen Platz. Die Kreativen nutzen die bespannbare Formenfreiheit bis ins Letzte aus. Gerade hier, wo Statik, Leichtigkeit und Transportlogistik oftmals über die Machbarkeit entscheiden, wurde viel Spielraum dazugewonnen. In Kombinationen mit Lichteffekten und Bildprojektionen eröffnet sich eine neue, unendlich weite Dimension für phantastische Szenerien. Lassen wir uns von der Gestaltungsvielfalt und den kühnen Kreationen begeistern. Zukünftige Entwicklungen werden auch um diesen Bereich keinen Bogen machen und bestimmt für zahlreiche Überraschungseffekte sorgen. Die Konform AG – Tochterfirma der Andreas Messerli AG – steckt in dieser Textilwelt mittendrin und lässt sich keine spannenden Trends entgehen. ............................................................. www.konform.ch . .......... 13 English Summary Constrictions of shape are a thing of the past, and textile architects have free hand to let their imagination take them today in whatever direction they wander. Gravity and right angles seem to have become non-existent, and infinite possibilities of combining colors, textures and structures rule the day. The times when textiles were limited to fulfilling the tasks of curtains, carpets or upholstery have long past. Material has become transformed into a creative tool which is used as construction material today to produce indepen dent spaces, curved walls and weightless sculptures. Pioneering ideas came from exploration of outer space, and light materials provide the required properties for new shapes, flexible and solid at the same time, a free ticket for architects to play out their dreams and cause observers to doubt their senses. Fabric is no longer just fabric and often unrecognizable as such. It can be transparent or opaque with impressive colors and structures. Textiles are something new, and the industry has entered a new scientific era with engineers replacing tailors. Scorned in the past, nylon and polyester are finding lots of fans among fashion designers and sportswear engineers: for keeping warm or cool, breathable and even capable of storing information after being washed many times. Kunst am Bau. Textilskulptur im Lichthof eines Geschäftsgebäudes in Ziegelbrücke. Idee und Konzept: Lucy Schenker. Ausführung: Konform AG Textiles especially have a place in decoration and exhibitions where creativity knows no limits. Their statics, lightness and easy transport are decisive in creating a lot of leeway for their use. They create fantastic scenes in combination with lighting effects and projected images. RhB UNESCO Welterbe. Konzept, Ausstellungsarchitektur und Gestaltung: gasser, derungs Innenarchitekturen GmbH zusammen mit freicom AG. Ausführung: Konform AG Foto: Ralph Feiner Konform AG, a subsidiary of Andreas Messerli AG, is in the forefront of creating fascinating trends in the textile world. .......... Report 14 Messe-Grossüberbauungen Vom optischen Mauerblümchen zum Vorzeigestand ................................... ........................ ................................................................................. Foto: Mediachrome Noch immer rangiert die Mehrheit der Messe-Grossüberbauungen zuunterst auf der To-do-Liste der Gestalter. Als unansehnliche Zweckbauten spielen sie den wenigen gelungenen Ausnahmen alle Messetrümpfe in die Hand. Einer für alle – der Gemeinschaftsstand als ästhetische Know-how-Insel Von ihrer Geburtsstunde an fristeten Gemeinschaftsstände und Länderpavillons über Jahrzehnte ein optisch trauriges Dasein. Ihre einzige Aufgabe bestand nämlich darin, funktionale und rationale Ausstellungsfläche zu bieten. Schnell im Auf- und Abbau, günstig im Preis. Mit diesen Vorgaben konnten nur ziemlich lieblose Nutzbauten mit unansehnlichen Messebaumaterialien entstehen. Die Mieter dieser temporären Hässlichkeiten versuchten mit mehr oder weniger Erfolg, den Büchsencharakter wegzudekorieren oder schickten sich in die Unattraktivität ihrer Ausstellungsfläche. Das Ziel der Kosteneffizienz war von Beginn weg prioritär und ist es bis heute geblieben. Nur bei günstiger Kleinstandfläche samt Systemstand im Branchenverbund war und ist eine Messepräsenz für viele Klein- und Kleinstbetriebe überhaupt möglich. Da solche Grossüberbauungen von Dachorganisationen lediglich gemanagt, nicht aber in der Funktion als Aussteller genutzt wurden, blieb lange unbemerkt, dass die geringe Attraktivität dieser Ausstellungsweise auch mit weniger Motivation und Geschäftserfolg bei den Mitgliedern verbunden war. Die Initiative, etwas im Sektor Grossüberbauungen zu bewegen, ergriff die Andreas Messerli AG bereits vor 30 Jahren. Es war ein weiter und stei- niger Weg bis zum Ziel. Über lange Zeit hinweg musste intensive Überzeugungsarbeit geleistet werden, um ein Umdenken weg von der Konserve hin zur innovativen Kommunikationsplattform zu initiieren. Doch langsam begannen die Dachorganisationen, den Nutzen ansprechend gestalteter Messestände zu erkennen und wagten, vom gängigen Ausstellungsschema abzuweichen. Einige dieser Grossüberbauungen präsentieren sich heute selbstbewusst mit einem ganz neuen Gesicht. Sie haben Charakter und Ambiance, sind optisch nicht mehr austauschbar und erinnern in keiner Weise mehr an die ehemals reizlosen Ausstellerschneisen. Mut und Ausdauer haben sich ausbezahlt. An der letzten Fruit Logistica in Berlin avancierte der Gemeinschaftsstand der ägyptischen Nahrungsmittelproduzenten mit einer Fläche von über 1200 m2 zum «Talk of the Fair». Messebesucher, Mitaussteller und gar die Messeorganisatoren scharten sich um die neuartige Überbauung. Erstaunlich und für die Zukunft hoffnungsvoll stimmend ist die Tat sache, dass sich der aktuelle Designtrend im Messestandbau bis zu den Grossüberbauungen durchsetzt. Stoffe, weich und fliessend, werden grosszügig drapiert, Farbensembles harmonisch eingesetzt und – wo möglich – mit der passenden Ornamentik auffallende Grafikakzente gesetzt. Qualitativ hochstehende Standardmöblierung wertet die Stände nochmals um Klassen auf. Dem Mehr an erstklassiger Grundausstattung wird ein Weniger an Gestaltungsfreiraum für die Aussteller entgegengesetzt, um den neuen, gepflegten Gesamteindruck nicht durch individuellen Dekorationswildwuchs wieder zu zerstören. Es bleibt zu hoffen, dass die Gestaltungsrevolution der Grossüberbauungen auf alle Aussteller dieses Segments übergreift. ................... [email protected] Anuga Köln, 10. bis 14. Oktober 2009 Die Andreas Messerli AG wird mit den mehrere tausend Quadratmeter grossen Länderpavillons für Ägypten und die Türkei an der weltweit bedeutendsten Food-Messe grosses Aufsehen erregen. . .......... 15 English Summary Foto: nieswand pletschke fotografie Designers still give low priority to most joint-booths at trade fairs. The joint-booths are only to provide functional exhibition space, and the inevitable results are plain and unsightly superstructures built with unattractive materials. The renters tried to hide this behind their decorations or became resigned to it. Low costs had priority, indeed were a necessity for many to exhibit. Because the constructors of such did not exhibit there, they did not realize how unattractive their constructions were. Foto: Mitzner Fotodesign Dekorativ oder sachlich: Geschmackvoll und durchdacht konzipierte Länderpavillons setzen neue Gestaltungsmassstäbe Andreas Messerli AG already took the initiative to change all this 30 years ago. It was a hard fight to con vince people that attractiveness pays and to tread new paths in the design of joint-booths. Today, a few of these joint-booths exude selfconfidence with a new look. They have character and ambience as well as a unique appearance. At the last Fruit Logistica in Berlin, the jointbooth of the Egyptian foodstuff producers became the “talk of the fair”, and visitors, exhibitors and organizers gathered around the nov el superstructure. Optimistically for the future, this design trend in trade fair booth construction is extending to superstructures for joint-booths. Soft and flowing fabrics, harmonic color combinations and striking graphic elements are employed. High-quality fur niture upvalues the booths even more, and the added top-rate basic furnishings prevent individual exhi bitors from destroying the overall impression with eccentric decorations. There’s hope that this design evolution takes root with all exhibitors in this segment. .......... Report 16 KMUs Messeteilnahme ist Chefsache ................................... .......................... ..................................................................................... Foto: Andreas M. Starlay Schweizer KMUs sind Vorzeigefirmen. Mit offensivem Marketingverhalten, konstanter Messepräsenz und eindrücklichen Markenwelten trotzen sie der Krise und sichern sich damit ihren nachhaltigen Unternehmenserfolg. Messeteilnahmen sind insbesondere bei KMUs Chefsache, physische Präsenz des Firmenchefs ein Must! Besucher und potenzielle Kunden erwarten, ihn persönlich am Stand anzutreffen. Der Chefsessel am Firmensitz bleibt für die Messedauer leer. Auch ein Grossteil des Managements zieht vorübergehend in die urbanen Zentren um. Der Messestand mutiert zum temporären Firmensitz. Die Messebeteiligung ist für kleine und mittelgrosse Betriebe keine begleitende Marketingaktion, sondern ein einschneidendes Marketingereignis von erheblichem zeitlichem und finanziellem Aufwand. Die KMUs haben die Wichtigkeit der Messepräsenz erkannt. Ebenfalls erkannt haben sie die Wichtigkeit, sich gerade jetzt krisengerecht antizyklisch zu verhalten. Der grosse und einzigartige Vorteil einer Messeteilnahme liegt im direkten persönlichen Kontakt zu bestehenden und möglichen Neukunden. Nirgendwo sonst trifft man auf so viele an der gleichen Materie und Thematik Interessierte! Daneben bietet sich auf der Messe auch die Möglichkeit des direkten Konkurrenzvergleichs zur Überprüfung der eigenen Positionierung. Die Bilder geben einen kleinen Einblick in die grosse Ausstellungswelt erfolgreicher KMU-Messestände – entworfen und gebaut durch die Andreas Messerli AG. ...................................................... [email protected] . .......... 17 Foto: Marco Blessano Messeauftritte mit Charakter – Individualität ist bei den KMUs grossgeschrieben .......... Spot 18 Designers’ Saturday Wenn einer samstags eine Designreise tut ........................................ ....................................... ........................................................... Wann immer in Langenthal innovatives Design gefeiert wird, pilgert das gesamte Who is who der Schweizer Kreativszene dorthin. Für ein November-Wochenende mutiert das beschauliche Städtchen zum Kreativ-Schmelztiegel. Design-(Be-)Sitz: Manchem Objekt fehlte eine so offensichtliche Zweckbestimmung Erwartungsvoll kurve ich an einem Wochenende des vergangenen Novembers ins Emmental. Der Schilderwald am Ortseingang dirigiert mich auf einen Parkplatz fernab urbaner Strukturen. Langenthal hat sich für den Ansturm der Massen gerüstet. Doch statt Design und Menschenströme umgeben mich vorerst abgestellte LKW-Anhänger und Lagerhallen. Nach einsamem Fussmarsch durch die Industrieeinöde sichte ich ein Gartenzelt der Marke Eigenbau mit Pappschild – die Shuttlebus-Station zum Designers’ Saturday. Ich warte. Weder Mensch noch Gefährt in Sicht. Die Füsse wechseln von kühl zu eiskalt. Auch Taxis scheinen diese Gegend zu meiden. Das erste Fahrzeug am Horizont entpuppt sich als Lieferwagen der Gemeinde. So mitleiderregend muss ich wohl ausgesehen haben, ich einsamer Designwallfahrer, dass ich mitgenommen werde. Zwischen der neonfarbenen Sicherheitsweste des Fahrers und seinem Besensortiment eingeklemmt, werde ich direkt vor den Startort des Rundgangs chauffiert. Doch dann wird mir schwarz vor Augen. Heerscharen von düster gewan- deten Menschen schieben sich durch die engen Gassen zwischen pittoresken Riegelhäusern. Was mir auf den ersten Blick wie eine Trauergemeinde vorkommt, ist die Designergilde. Doch niemand wird hier zu Grabe getragen, sondern die Geburt neuer Designkunststücke gefeiert. Das erste Kunststück vollbringe allerdings ich selber, indem ich mich schadlos bis zum ersten Ausstellungsgebäude durchkämpfe. Die Belohnung ist entsprechend gross. Wohltuend anders als bei gängigen Designausstellungen sind die Kreationen in den Produktionshallen der sechs Veranstalter inszeniert. Statt in sterilen, stickigen Hallen auf sichere Distanz gehalten, sind sie inmitten von Maschinen, Lagergestellen und Fabrikationsmaterialen zu sehen, zu hören und zu riechen. «Möbel und Gegenstände kehren an den Ort ihrer Entstehung, in die Fabrik, zurück», so Jurymitglied Christoph Gantenbein vom Architekturbüro Christ & Gantenbein, Zürich. Die erste Location macht Appetit auf mehr. Reich erfüllt von den beeindruckenden Exponaten quetsche ich mich in eines der hoffnungslos überfüllten Gefährte des Ausstellungs-Rundkurses. Ein Unterfangen, das Kampfgeist erfordert und Atemnot einbringt. Der nächste Halt führt mich zu einem mehrstöckigen Fabrikationsgebäude. Gemeinsam mit vielen andächtigen oder übereuphorischen Designhörigen wandle ich den Ausstellungspfad zwischen riesigen Webmaschinen und Designinstallationen entlang. Vorbei an unglaublich schönen, manch schauerlichen und seltsam berührenden Kreationen, überrascht vom Charme witziger Erfindungen und unerwarteter szenografischer Traumwelten. Das böse Erwachen folgt an der Busstation. Die Realität steht dichtgedrängt als Menschenmasse an den Einsteigestellen, jeder wild entschlossen, sich um jeden Preis einen Stehplatz im nahenden Fahrzeug zu erobern. Denn ebenso anspruchsvoll wie einige der Exponate ist das Ergattern eines Platzes im einzigen Transportmittel. Um effizient von Halle zu Halle zu gelangen, ist die Benutzung des überlasteten Rundkurses unumgänglich und nur mit Strategie und Raffinesse zu bewältigen. Doch was es in den sechs Lokalitäten zu sehen gibt, macht die Reisemühsal allemal wett. Jeder einzelne Ausstellungsort war die Reise wert. Unterschiedlicher könnten die Orte und Kreationen nicht sein. Ich freue mich auf den nächsten Designers’ Saturday im Jahr 2010. Die Erinnerungen an diese – auch physisch – sehr eindrückliche Designreise werden mir bestimmt bis dann bleiben, die blauen Flecken aber hoffentlich weg und vergessen sein. ..... . .......... 19 Novum Neue Perspektiven für Basel Unübersehbar von 1 bis 5000 m2 Für aktuelle Trends hat sich die Andreas Messerli AG schon immer begeistert. Die neuen Büro- und Meetingräume der Basler Messerli-Niederlassung sind in das neueste Szenequartier umgesiedelt. Die Uferstrasse 90 bietet viel mehr Platz für kreative Messeideen und einen umwerfenden Blick auf den Rhein samt Dreiländereck. Auf Displays, an Messen und Events und im Supergrossformat über ganze Fassaden gespannt: Bilder schaffen unübertreffliche Aufmerksamkeit. Mit dem neuen Bereich «Digital Imaging» übernehmen die Spezialisten der Andreas Messerli AG von der Planung über die Herstellung bis zur Montage alles rund um die Grossbildkommunikation. ............ ..................... [email protected] [email protected] [email protected] Impressum brandworld – das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG Andreas Messerli AG Motorenstrasse 35 CH-8623 Wetzikon/Zürich Telefon +41 43 931 43 43 Telefax +41 43 931 43 00 [email protected] www.messerli3D.com Die Geburtstagstorte steht bereit! Die Andreas Messerli AG feiert dieses Jahr ein stolzes Jubiläum. 1954 legte Andreas Messerli senior mit einem Atelier für Schaufensterdekoration den Grundstein für das bis heute solide Unternehmen. In 55 Jahren hat die Andreas Messerli AG den Wandel vom kreativen Handwerk zum Spezialisten für dreidimensionale Kommunikation überzeugend vollzogen und einen nachhaltigen Erfahrungsschatz gesammelt. Holen Sie sich den Jubiläums-Gutschein für Ihren nächsten Messeauftritt unter www.messerli3d.com. ... Inflate From a “portable” office when you are on the go to event location for several hundred guests, it can be inflated quickly to create temporary, futuristic spatial forms. 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