1. Auflage - Albatros Media
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1. Auflage - Albatros Media
EVENTGUIDE WIEN 2009 WIEN EVENTGUIDE 1. Auflage Event Guide Wien der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Wien 1. Auflage 2009 Herausgeber Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Wien, Schwarzenbergplatz 14/306, 1040 Wien, 01/514 50-3790, -3791, -3792, [email protected], www.werbungwien.at Fachbeirat Dr. Elisabeth Czerwenka-Kulmon, Dipl.-Kfm. Karin Lehmann, Alexander Nowotny, Dr. Manfred Pichelmayer Redaktion Albatros Media GmbH, Mag. Sabine Karrer, Mag. Lena Enzinger © Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Wien, 1. Auflage 2009. Alle Rechte vorbehalten, auch der auszugsweisen Wiedergabe in Print- und elektronischen Medien. Verlag Albatros Media GmbH, Grüngasse 16, 1050 Wien, [email protected] Art Direction: Michi Jo Standl, Produktion: Mag. Sabine Karrer, Lektorat: Yvonne Gokesch, Anzeigen: Birgit Kloss, Verlagsleitung: Mag. Peter Morawetz Druck 4 2 Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wienerstraße 80, 3580 Horn SO WIRD IHR EVENT ZUM SAUBEREN SPEKTAKEL! Großveranstaltungen mit tausenden Besuchern stellen die Organisatoren vor beträchtliche Herausforderungen. Die umweltfreundliche Abfallentsorgung ist dabei nur ein kniffliges Problem, das es zu lösen gilt. Nutzen Sie das Eventservice der ARA AG, damit die Reinigung des Veranstaltungsgeländes nicht Unmengen an Geld verschlingt und wertvolle Rohstoffe nicht ungenützt im Restmüll landen. Durch die Event-Entsorgung der ARA sparen sich Veranstalter bis zu 30 % der Entsorgungs- und Reinigungskosten. Gerne unterstützen wir Sie schon bei der Planung Ihres Events. ARA Event-Entsorgung. Damit beim Spaß die Umwelt nicht zu kurz kommt! Nähere Infos auf www.ara.at Events mit Herz KR Karl Javurek Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Wien 4 Sie halten die erste Auflage des „Event Guide Wien“ in Händen. Neben dem erfolgreichen Handbuch „Werbung in Wien“ widmen wir uns nun verstärkt dem Beruf der Eventmarketer. Viele Mitglieder der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien konzeptionieren für ihre Kunden tagtäglich Events jeder Größe und führen diese erfolgreich durch. Aber auch Personen aus den Kommunikationsabteilungen großer Unternehmen widmen wir den „Event Guide Wien“. Sie sind es, die Agenturen beauftragen, Veranstaltungen nach ihren Vorstellungen zu planen und zu organisieren. Eventstadt Wien. Als Wienerinnen und Wiener wissen Sie, dass Sie in der an Events reichsten Stadt des Landes leben. Hier ein internationaler Ärztekongress, da der traditionelle Opernball, dort die Präsentation der Jahresergebnisse einer heimischen Versicherung: Wien bietet mit seinen einzigartigen Locations und der reichen Erfahrung als Eventstadt eine tolle Kulisse für Veranstaltungen. Das ist auf der ganzen Welt bekannt – ebenso, dass Sie in Wien Experten für die Durchführung Ihres Events finden. Events nur vom Profi. In einer Sache sind sich alle PR- und Event-Fachleute, die im „Event Guide Wien“ zu Wort kommen, einig: nämlich, dass professionelle Events nur von Profis durchgeführt werden sollten. Das spart viel Zeit, Nerven … und auch Geld. Sie lesen richtig. Denn nur Experten können gemeinsam mit Ihnen ein Konzept erarbeiten, das Ihren Event in die Gesamtkommunikation einfügt. Passiert das nicht und bleibt Ihre Botschaft nicht in den Köpfen der Besucher haften, dann haben Sie das Geld möglicherweise nicht gut investiert. Guter Rat ist gratis. Damit Ihnen das nicht passiert, weder als Auftraggeber noch als Auftragnehmer, bieten wir von der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien jede Unterstützung. Kontaktieren Sie uns, fragen Sie uns, nützen Sie als Mitglied unsere kostenlosen Services. Und nun lehnen Sie sich zurück und lassen Sie sich von unserem „Event Guide Wien“ inspirieren! INHALT 01 START Alles dreht sich um Wien 9 Wie sich die Branche organisiert 12 02 HEIMSPIEL Ihre Fachgruppe 17 Wer? Wie? Wo? 20 Eine Frage der Ehre 24 03 WISSEN Ich weiß, was du nicht weißt 27 Ohne Marke kein Event 32 Kunden binden 36 Wo sich die Branche trifft 40 04 PRAXIS Von Profis lernen 43 Beispiele aus der Praxis 50 Schöner arbeiten 52 Sicherheit geht vor 54 6 05 GELD & RECHT Recht vor Gnade 57 Geld regiert ... 60 06 MARKT Die Besten (Agenturen) 63 Stullen und Schminke 69 Und der Preis geht an ... 70 Romantisch bis abenteuerlich 72 07 ANHANG Glossar 75 Stichwortverzeichnis 78 Inserenten 80 EVENTGUIDE WIEN 2009 7 Alles dreht sich um Wien (9) I Wie sich die Branche organisiert (12) START „Aller Anfang ist hingeordnet auf Vollendung.“ Thomas von Aquin 8 01 Was macht Wien zur Eventstadt? Welches sind die TopEvents? Und wie ist die Branche in Wien bzw. Österreich organisiert? Die Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie im folgenden Kapitel. Alles dreht sich um Wien Wien darf als Event-Zentrum Österreichs angesehen werden, der Grund dafür ist einfach zu erklären: Es gibt nicht nur viele mittelgroße und kleinere Events, auch die großen Public Events funktionieren im Ballungszentrum ideal. So gehen zum Beispiel meist jährlich wiederkehrende, „private“ Veranstaltungen der Wirtschaftstreibenden am Standort der HeadOffices über die Bühne und Präsentationen finden da statt, wo der Kunde ohnehin in den meisten Fällen zuhause ist: in der Veranstaltungsstadt Wien. Foto: Max Blain/fotolia.com Top Events Bei der Fülle von Veranstaltungen innerhalb der verschiedensten Branchen, die in Wien und Umgebung jedes Jahr über die Bühne gehen, ist es schwierig den Überblick zu behalten. Welches sind die Top Events und was macht diese dazu? Einige – konsumierende und durchführende – Event-Profis verraten ihre Favoriten. Silvesterpfad bis Romy Gala Wolfgang Peterlik, Geschäftsführer der Agentur für Eventmarketing pi-five, verrät seine Favoriten in drei verschiedenen Kategorien: Public Events/Stadt Wien: Silvesterpfad, Donauinselfest Branchenevents: Romy Gala, Austria Gala (Die Presse), Ö3 Radionight Interne Events: Weihnachtsfeier Mobilkom, Casinos Austria, Orange Präsentation EVENTGUIDE WIEN 2009 Talk of the Town Wolfgang Peterlik betont die Wichtigkeit der Marke beziehungsweise der Botschaft für jeden Event: „Nur wenn man sich fragt, warum man die Veranstaltung überhaupt macht, kann ein Top Event entstehen. Als wichtiger Teil des Kommunikationsmix kann ein Event Emotionen generieren – anderen Marketingaktivitäten fällt das sehr schwer. Ist ein Event markenaffin und botschaftstreu konzipiert, stärkt er die Marke ganz eindrucksvoll und emotional.“ Damit eine Veranstaltung ein „Must be“ für Geladene und zum „Talk of the Town“ wird, ginge es oftmals nicht um teure Technik und überbordendes Programm, so Eventmarketer Peterlik: „Für mich sind es Botschaft und Witz, die ein gelungener Event besitzen muss.“ Die großen Drei Gudrun Wolfschluckner, die für das Branchenmagazin Horizont immer wieder über die wichtigsten Events der Stadt berichtet, hat diese im Überblick: „Die auf horizont.at publizierte Auswahl basiert in der Regel auf Werbepreisverleihungen, Programmpräsentationen und Präsentationen neuer beziehungsweise relaunchter Medien.“ Als perfekt gemacht bezeichnet Wolfschluckner „die großen Drei“: die ORF Programm-Präsentation, die ATV Programm-Präsentation und die CCA Gala. Die ganz persönlichen Top drei der Redakteurin sind die Columbus Gala, der ORF Werbehahn im Arsenal sowie die Wienerin Gala im Rathaus. 9 Ronan Keating verbreitete als Überraschungsgast Stimmung unter den Gästen der berühmten Hahnenkamm-Party. Hohenlohes Society-Events Karl Hohenlohe war lange als Redakteur der ORF-Sendung „Seitenblicke“ tätig und zeichnet sich als Kolumnist beim Kurier aus. Seit rund drei Jahren gibt Hohenlohe darüber hinaus den Gault Millau Österreich, den bedeutendsten Gourmet-Guide Österreichs heraus. Für den Event Guide Wien erzählt KarlHohenlohe,wohleinerdermeistgesehenen EventGäste des Landes, von seinen liebsten Events: Skurrile Organisation Und was war der skurrilste Event, an den der Gesellschaftsjournalist sich erinnern kann? „Das war die Miss Austria Wahl vor vielen Jahren. Ich wurde als Juror nach Kitzbühel gebeten, musste mein Quartier selber suchen und zahlen. Das Skurrilste war aber, dass jeder Juror je einen Bon für Essen und Trinken bekam. Das ist heute natürlich nicht mehr so, aber vielleicht kommen wir dort wieder hin ...“ Steigenberger-Hochzeit „Auch wenn ich selbst nicht dabei war, erzählten mir alle Leute, die dort waren, dass das der interessanteste und beste Event der letzten Jahre gewesen sei. Zum einen wegen der außergewöhnlichen Location direkt am Wörthersee, zum anderen wegen der persönlichen Handschrift. Eine persönliche Note der Einladenden ist immer wichtig.“ Beachvolleyball Grand Slam „Den Beachvolleyball Grand Slam in Klagenfurt macht vor allem der Touch von Veranstalter Hannes Jagerhofer aus, außerdem witzige Elemente, Disco und Promis.“ Klein, aber oho Hat Karl Hohenlohe ein paarTipps fürVeranstalter von Events? „Wichtig ist, dass man den Leuten ständig irrsinnig viel Unterhaltung bieten muss. Die Kunst der Kommunikation ist etwas verloren gegangen. Aber da kann man auf Events schon mit geringen Mitteln punkten, es gibt in Österreich viele tolle Kleinkünstler, die außergewöhnlich sind. Zum Beispiel einen, der Musik mit Tellern macht. Es muss nicht immer groß sein. Was Marketing-Events angeht, gibt es häufig zu viele Preise, da gehen die Leute raus, wenn sie des Programms überdrüssig werden.“ „ Hahnenkamm-Party „Sänger Ronan Keating war Überraschungsgast, die Stimmung toll, das Essen gut. Außerdem macht das Ambiente viel aus: Man ist im Epizentrum des Geschehens und fühlt sich schon als wichtiger Mensch, weil man an einem wichtigen Ort ist. Für mich ist das eines der wichtigsten Dinge: lustige Plätze, neue Locations finden.“ Bunt gemischt Auch ein immer recht verlässlicher Mensch für Feste sei „Seitenblicke“-Produzent Purzel Klingohr, so Hohenlohe: „Klingohr veranstaltet mehrere Events im Jahr, zum Beispiel ein Oktoberfest, das nicht im Oktober stattfindet, oder eine Weihnachtsfeier. Das Publikum ist bunt gemischt – das ist auch ganz wichtig! Man darf Menschen mit denselben Interessen nie zusammensetzen, zum Beispiel Anwälte mit Anwälten oder Köche mit Köchen. Die sind eh immer untereinander und wollen auch mal über was anderes reden.“ 10 „Es muss nicht immer groß sein. Man kann auf Events schon mit geringen Mitteln punkten.“ Karl Hohenlohe, Gesellschaftsjournalist und Gault Millau-Herausgeber „ „Zum Branchen-Fixpunkt hat sich in den letzten Jahren das RMS-Fest entwickelt.“ Peter Aigner, Geschäftsführer Aigner PR Communication Services Aigners Top Werbe-Events Für Peter Aigner, Geschäftsführer der Aigner PR Communication Services, sind die Vorbilder für Eventmarketer folgende Events der Wiener Werbebranche: Die Top-Ten Events der Werbe-, Medienund Marketingbranche: Wertung: 1 (Min.) bis 5 (Max.) – umgekehrtes Schulnoten-System Gallup-Fest F o t o s : D o r i s K u c e r a , B i l l L o r e n z / Te l : + 4 3 6 7 6 3 4 0 3 0 7 7 b / p i c t u r e d e s k . c o m Klassiker unter den Sommerfesten. Im Garten der Familie Karmasin. Kein Programm, kein artifizieller Event, sondern ungezwungenes Get-together. Wer was zu sagen hat in der Branche, ist da. Promi-Faktor: 5 Business-Faktor: 5 Fun-Faktor: 4 Organisation: 4 Gewista Plakat-Party Dauerbrenner mit Kult-Status. Das Publikum wählt die beliebtesten Plakate. Fixpunkte: Eismarillenknödel vom Tichy und Franco Andolfo als Show-Act Promi-Faktor: 5 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 4 Organisation: 4 ORF Top Spot Pflicht-Termin für Agenturen und Medien. Die besten TVSpots des Landes mit Live-Acts und Top-Catering – im Vorjahr erstmals nicht am Küniglberg, sondern in der Hofburg. Promi-Faktor: 5 Business-Faktor: 4 Fun-Faktor: 4 Organisation: 3 CCA-Gala Das Fest der Kreativen. Die Top-Kampagnen des Landes und deren Erfinder. Treffpunkt der CDs und ADs dieses Landes. Promi-Faktor: 4 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 4 Organisation: 3 Ö3 Radio Night Hat sich von den frühen Jahren im Funkhaus zum Mega-Clubbing-Event inkl. Radiowerbe-Staatspreis entwickelt, für den man sogar Tickets verkaufen könnte. Jeder will dabei sein. Promi-Faktor: 4 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 5 Organisation: 5 Adgar Ehemals besser bekannt unter Print-Oscar (bis Hollywood etwas dagegen hatte). Der VÖZ prämiert die besten PrintKampagnen. Hohe Dichte an Verlegern. Promi-Faktor: 5 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 3 Organisation: 3 Programmpräsentation IP-Österreich Seit dem Vorjahr mit neuem Konzept. Zumeist mit Moderatoren und Stars aus der IP-Senderfamilie (RTL, RTL 2, Super RTL, VOX). Promi-Faktor: 4 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 5 Organisation: 5 RMS-Fest Programm-Präsentation SevenOne Media Impactissimo Jung, dynamisch, mit hohem Spaß- und Flirt-Faktor. Die Programmpräsentation von Pro7, Sat.1 und Kabel1 punktet immer wieder mit internationalen Show-Acts wie Earth, Wind & Fire, Gloria Gaynor etc. Promi-Faktor: 4 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 5 Organisation: 5 Der Plakatpreis von Epamedia und Gallup. Out of home-Werbung im Impact-Check. Promi-Faktor: 3 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 3 Organisation: 3 EVENTGUIDE WIEN 2009 Die Privatradios und deren Vermarkter feiern. Hat sich in den letzten Jahren zum Branchen-Fixpunkt entwickelt. Promi-Faktor: 4 Business-Faktor: 3 Fun-Faktor: 4 Organisation: 3 11 Wie sich die Branche organisiert Ohne Profis mit dem entsprechenden Wissen und einem reichen Erfahrungsschatz sollte kein Event durchgeführt werden – darin sind sich Experten einig. Aber wie organisiert sich die Branche in Österreich? Wer sind die Menschen hinter den Agenturen, die Produkte und Marken in Erlebniswelten inszenieren, Kundenbeziehungen durch One-to-One-Kommunikation intensivieren und Emotionen generieren? Wie sind die Unternehmen organisiert, die im Marketing-Mix fest verankerte Veranstaltungen wie Firmenevents, Tagungen und Kongresse konzipieren und organisieren und damit die Zielgruppe möglichst nah an die Marke holen? Die Branche in Österreich Die österreichische Eventmarketing-Branche ist eine sehr divergente: Mindestens 90 Prozent der Agenturen sind Ein-Personen-Unternehmen, wie Bernhard Schösser, Geschäftsführer der INN.PULS Kommunikationsagentur, erklärt. Verglichen mit Deutschland sind diese Zahlen überraschend: In unserem Nachbarland kämpfen 600 Agenturen um den Markt, diese bestehen aber durchschnittlich aus fünf bis 200 MitarbeiterInnen. Diese Erhebung beinhaltet allerdings auch Mikrounternehmen bzw. Selbstständige wie Lichttechniker, Plakatierer etc., aber auch Campingplatzinhaber, Automatenaufsteller oder Fitnesstrainer, die der Fachgruppe Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer angehören. Event-Marketing vs. Event-Management Prinzipiell sollten die Begriffe Event-Marketing und Event-Management nicht verwechselt werden, warnt Elmar Kickinger, Unternehmensberater und Geschäftsführer von Marketconsult. Event-Marketing Unter Event-Marketing wird die zielgerichtete und systematische Planung von Veranstaltungen 12 wie Pressekonferenzen, Messen, Verkaufspräsentationen, Sport- oder Kulturveranstaltungen verstanden. Es ist Teil des Kommunikations-Mix und inszeniert Marketing-Events als Instrumente zur Absatzförderung oder Imagebildung. Information, Emotion, Aktion und Motivation sind ihre klassischen Kommunikationsaufgaben. Der Eventmarketer ist beruflich auf die Konzeption und Realisation von Events spezialisiert. Elmar Kickinger erklärt den neuen Kommunikationsansatz: „Während das Marketing auf Produkte und damit Verkauf durch Marktkommunikation ausgerichtet ist, fokussieren die PR Menschen und damit Image, das heißt Bekanntheit mittels Unternehmenskommunikation.“ Der Event ist in dieser Definition ein Marketing-Tool, wenn er zur Verkaufsförderung eingesetzt wird. Er ist ein PR-Tool, wenn die Veranstaltung zur Medienarbeit führt. Beide Wirkungsweisen des Events lassen sich in vielen verschiedenen Veranstaltungsformen erzielen. Details finden Sie ab Seite 36. Event-Management Event-Management inkludiert sämtliche Eventdienstleistungen. Klaus Rückert, Leiter der Arge Bildungsmanagement Wien, definiert den Begriff: „Eventmanagement schafft neue Formen professioneller Veranstaltungskultur und arbeitet mit kreativen Inszenierungen und durchgeplanten Präsentationsformen mit starken Aktivierungseffekten. Events sind Präsentationsformen der Zukunft. Events werden als soziale Kunstwerke eingesetzt, als Marketinginstrumente, als multimediale Ereignisse in der Wirtschaft, in Freizeit und Kultur, im Sport, in Kommunen und Gemeinden, bei wissenschaftlichen Veranstaltungen, in Tourismus und Handel, in Sozial-, Bildungs- und Verwaltungsinstitutionen, aber auch für Kinder-, Jugendlichen- und Familienaktivitäten, für Indoorund Outdoor-Ereignisse. Events haben eine starke Kommunikations- und Marketingfunktion, verknüpft mit hohem Erlebnischarakter.“ Profis in beiden Gebieten sind ab Seite 63 zu finden! Zurück zum Event-Marketing. Viele Eventmarketer arbeiten als so genannte „Einzelkämpfer“ beziehungsweise sind in kleinen Agenturen tätig. So wie Elisabeth Czerwenka-Kulmon, deren Full Service Agentur COC Communication – Organisation – Consulting sich in einer Größenordnung unter zehn Mitarbeitern bewegt. Als Außenseiterin sieht sich Czerwenka-Kulmon deshalb nicht, ganz im Gegenteil: „Agenturen unter zehn Personen sind effizienter in der Zusammenarbeit mit dem Kunden und im Endeffekt auch zielführender, das weiß ich aus verschiedenen Informationen, Befragungen und aus dem Tagesgeschäft“, sagt sie und fügt hinzu: „außer für ganz große Unternehmen wie zum Beispiel die Mobilkom.“ Wird man auch als kleine Agentur ernst genommen? „Natürlich“, erklärt Czerwenka-Kulmon, „denn das hängt ja von der Qualität ab und nicht von der Größe.“ Profis wissen wie Bestimmte Fragen sollte sich jeder potenzielle Auftraggeber stellen, bevor er eine (ihm bisher unbekannte) Agentur beauftragt. Ob klein oder groß spielt dabei keine Rolle. Solche Fragen sind zum Beispiel: ■ Hat die Agentur eine ausreichende Versicherungsleistung, ■ die gewerberechtlichen Voraussetzungen, ■ die Manpower, ■ qualifizierte Lieferanten? ■ Wer zahlt, wenn was passiert? Ebenso sollte die Auswahl der Event-Location professionellen Musts unterliegen: Sicherheitsvorkehrungen und rechtliche Bestimmungen sind einzuhalten, außerdem muss eine gute (öffentliche) Erreichbarkeit gegeben sein, um die Gäste überhaupt an den Ort des Geschehens zu bekommen. „Originelle Locations sind toll, aber schwieriger zu managen“, warnt Wolfgang Peterlik. „Sie müssen markenstimmig und botschaftsaffin sein.“ Ebenso muss das Rundherum stimmen: „Findet EVENTGUIDE WIEN 2009 die Firmenfeier beispielsweise in einem Maisfeld und nicht im Seminarhotel statt, muss die Agentur an Feuerlöscher, Brandschutzdecken und vieles mehr denken.“ Professionelle Eventmarketer und -manager kennen die gesetzlichen Bestimmungen und Erfordernisse – egal ob es sich um größere oder kleinere Agenturen handelt. Das betont auch Wolfgang Peterlik, Geschäftsführer der Agentur pi-five, die sich in erster Linie auf Eventmarketing, Promotions und Public-Campaigning spezialisiert hat: „Auch die kleinen Agenturen können gut sein.“ Erstmal hinkommen Eine gute Verkehrsanbindung ist Veranstaltern am wichtigsten. „Erlebnis” hingegen rangiert auf dem letzten Platz. Das zeigt, dass Effizienz-Kriterien vor Emotion gehen. Kriterien der Veranstalter für die Wahl der Veranstaltungsstätte Bewertung von 1 (sehr wichtig) bis 4 (unwichtig), Balken in umgekehrter Relation zu den Noten Gute Verkehrsanbindung 1,35 Preis-LeistungsVerhältnis 1,36 Zentraler Ansprechpartner 1,56 Variable Raumkapazitäten 1,57 Moderne Veranstaltungstechnik Gastronomisches Angebot 1,64 1,77 Ausstellungs-/ Präsentationsflächen 2,1 Tagungspauschalen 2,21 Fullservice 2,47 Erlebnisbausteine 2,55 Quelle: EVVC, Meeting- u. Eventbarometer 2008 Lonesome Cowboys 13 Studie Positive Trends in EVVC-Studie Der Europäische Verband der VeranstaltungsCentren e.V., EVVC, repräsentiert über 560 Veranstaltungszentren, Kongresshäuser, Arenen und Special Event Locations in ganz Europa. Veranstaltungsplaner und Zulieferbetriebe ergänzen das breite Spektrum. Der EVVC gilt daher als eines der größten Netzwerke der Branche und gibt jährlich eine Studie in Auftrag, welche positive Prognosen für die Zukunft abgibt (Details siehe Kasten rechts). So soll zum Beispiel die Nachfrage nach Veranstaltungen steigen. Während kleinere Meetings mit 20 bis 50 Teilnehmern deutlich weniger werden, soll die Anzahl von Tagungen und Kongressen zwischen 250 und 1.000 Teilnehmern zunehmen. Kultur- und Unterhaltungs-Events verzeichnen mit 3,8 Prozent die höchste Steigerungsrate im Business-Mix . Versucht man die Zahlen aus der deutschen EVVC-Studie auf Österreich umzulegen, scheint gerade der Standort Wien als Eventstadt zu profitieren. Denn besonders wirtschaftliche Veranstaltungen finden zu 58,4 Prozent in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern statt. Ob diese Annahme richtig ist, wird sich voraussichtlich im Laufe des Jahres herausstellen. Dann will der EVVC seine Studie auch in Österreich durchführen. 14 Ein Auszug aus dem Meeting& Event-Barometer 2008 Die Nachfrage nach Veranstaltungen steigt: Das Barometer verzeichnet sechs Prozent mehr Veranstaltungen in Deutschland und acht Prozent mehr TeilnehmerInnen als im Jahr 2007. Nach Einschätzung von Experten wird die Zahl der Tagungen und Veranstaltungen von Unternehmen in externen Veranstaltungsstätten zunehmen. Auch die Budgets der Unternehmen für das MICE-Segment (MICE = Meetings, Incentives, Conferencing and Exhibitions) sollen steigen. Im Business-Mix verzeichnen Kultur- und Unterhaltungs-Events mit 3,8 % die höchste Steigerungsrate im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl kleiner Meetings mit 20 bis 50 Teilnehmern sinkt deutlich. Die Anzahl von Tagungen und Kongressen, insbesondere im Bereich 250 bis 1.000 Teilnehmer verbucht Zuwächse. Experten schätzen, dass die Zahl der InhouseVeranstaltungen in den Unternehmen noch weiter zunehmen wird. Wirtschaftliche Veranstaltungen finden zu 58,4 % in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern statt; für wissenschaftliche Veranstaltungen werden kleinere Städte von 100.000 bis 500.000 Einwohnern gewählt (oftmals Universitätsstädte). Virtuelle Kommunikationsmöglichkeiten ersetzen persönliche Kontakte nicht, darin sind sich 91,5 % der befragten Experten einig. Auch in der Zukunft wird das Bedürfnis nach interaktiven persönlichen Treffen noch steigen. Der Ländervergleich der Studie zeigt den österreichischen Markt sehr positiv: Im EU-Ranking liegt Österreich auf Platz fünf. Die befragten Experten nannten Österreich als fünftbestes Tagungsland in Europa. Die Top drei sind: Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Download der Studie auf: www.evvc.org Foto: Eisenhans/fotolia.com In Großstädten finden die meisten wirtschaftlichen Veranstaltungen statt. Umsonst ist nicht mal mehr das Pinkeln. WKO_FGWW_Anz130x205ssp_WEB_lp.indd 1 29.04.2009 10:55:49 Uhr Ihre Fachgruppe (17) I Wer? Wie? Wo? (20) I Eine Frage der Ehre (24) HEIMSPIEL „Wo es mir gut geht, dort ist meine Heimat.“ Aristophanes 16 02 Wer in Wien Ihre Interessen vertritt, welche Kontakte zu Behörden Sie unbedingt brauchen und weshalb Obmann Karl Javurek auf Selbstkontrolle setzt, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Ihre Fachgruppe Das ist Ihr Team Gen.-Dir. Kommerzialrat Karl Javurek, Fachgruppenobmann Mag. Michael Himmer, Fachgruppenobmannstellvertreter F o t o s : G . Ts c h a n e t t / f o t o l i a . c o m , G e w i s t a Was wir für Sie leisten ■ ■ ■ ■ ■ Info & Service für Mitglieder Gesetze mitgestalten Interessen vertreten Standort Wien stärken Gezieltes Lobbying Was wir für Sie wollen ■ ■ ■ ■ Weg mit der Werbeabgabe Stopp für Werbeverbote Professionelle Vergabeverfahren Fitness für Jungunternehmer Dr. Peter Drössler, Fachgruppenobmannstellvertreter Dr. Manfred Pichelmayer, Geschäftsführer tung aller Entwürfe für Bundes- bzw. Landesgesetze und Verordnungen, die Interessenvertretung gegenüber den Sozialpartnern, die Ausverhandlung von Kollektivverträgen sowie die Vertretung von Wirtschaftsinteressen in staatlichen und halbstaatlichen Einrichtungen wie Fonds, Kommissionen, Ausschüssen und Fachbeiräten sowie beim Arbeits- und Sozialgericht Wien. Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien stellt mit über 8.000 Mitgliedern ein Drittel aller österreichischen Mitgliedsbetriebe aus der Werbe- und Kommunikationsbranche. Entsprechend groß ist unser Stellenwert. Aufgaben der Fachgruppe Zu unseren Aufgaben zählen neben der Betreuung der Mitglieder in allen fachlichen bzw. branchenspezifischen Angelegenheiten unter anderem die umfassende Information der Mitglieder über Neuerungen in der Branche und am Markt, gezieltes Lobbying auf nationaler und internationaler Ebene, die Mitgestaltung von Gesetzen wie etwa die BegutachEVENTGUIDE WIEN 2009 Wir sind Sie. Sie sind Wir. Die Fachgruppe Werbung Wien – wer ist das? Zu allererst SIE. Gemeinsam mit über 8.000 Wiener Werbe- und Kommunikationsunternehmen. Und wir sind gemeinsam stark – Wien ist die Nummer eins in Österreichs Kommunikationswirtschaft. In der Hauptstadt hat fast die Hälfte aller Betriebe 17 der Kommunikationswirtschaft ihren Sitz. Wir vertreten Ihre Interessen, wir fördern Sie, wir fordern für Sie. Wir sind Ihre Stimme gegenüber Politik und Gesetzgeber genauso wie Ihre Serviceorganisation. Was wir Ihnen bieten Werbung Wien Versicherungsservice Ihr Sicherheitsnetz: Betriebsunterbrechungsversicherung, Vermögenshaftpflichtversicherung und Unfallversicherung für Mitglieder, mit Helvetia und Wiener Städtische als starke Partner (nach Maßgabe der jeweils geltenden Versicherungsbedingungen). Kostenloses Anwaltsservice Ihr Recht: Eine kostenlose Rechtsberatungseinheit pro Quartal bei einem renommierten Rechtsanwalt. Kostenloser Steuerberatungstag Einmal jährlich. Top-Weiterbildung gratis Ihr Vorsprung: Kontinuierlich werden von der Fachgruppe gratis Weiterbildungsseminare angeboten, die für alle Mitglieder frei zugänglich sind. „Werbung in Wien“ und „Event Guide Wien Ihr Überblick: Umfassende Nachschlagewerke, kostenlos für alle Mitglieder. Berufsbilder rund um Events In der Eventbranche vertritt die Fachgruppe folgende Berufsgruppen: ■ ■ ■ ■ Event-Agenturen PR-Agenturen Werbeagenturen Werbearchitekten Event-Agentur Event-Marketing ist die Konzeption, Planung und Organisation sowie Realisierung von Kommunikationssituationen, mit denen sowohl image- als auch verkaufsfördernde Ziele verfolgt werden können und die weder mit klassischer Werbung noch mit Instrumenten des PR realisiert werden können. Event-Marketing umfasst insbesondere Event-Beratung und -Konzeption und Event-Management. 18 Aufgaben einer Event-Agentur: ■ Entwicklung eines Kreativ- und Durchführungskonzeptes ■ Kreative Ausgestaltung und technische Produktion aller relevanten Maßnahmen ■ Finden und/oder Ausstatten von Locations ■ Auswahl, Bewertung und vertragliche Verpflichtung geeigneter Partner ■ Verhandlungen mit Lieferanten zur Erzielung bester Einkaufsbedingungen für den Kunden ■ Berücksichtigung aller behördlichen Auflagen und Einholung aller nötigen Genehmigungen ■ Koordination und Durchführung des Events sowie allfälliger Begleitmaßnahmen unter Bedachtnahme auf ein bestmögliches kreatives, organisatorisches und betriebswirtschaftliches Ergebnis ■ Verwaltung von Event-Budgets unter Berücksichtigung höchstmöglicher Sorgfaltspflicht ■ Wahrung anvertrauter Geschäftsgeheimnisse Werbeagentur Werbung ist angewandte Kommunikation, die in zunehmendem Maße ein immer breiteres Spektrum von Fachkenntnissen aus verschiedensten Spezialgebieten erfordert. Eine Full-Service-Werbeagentur sucht einen strategischen Ansatz für das werbliche Vorgehen und entwickelt darauf aufbauend ein Kommunikationskonzept. Es beinhaltet alle zur Erreichung des Werbezieles relevanten kreativen und medialen Bereiche. Aufgaben einer Full-Service-Werbeagentur: ■ Entgegennehmen eines Briefings. Wenn vonnöten, Hinterfragen und Kommentieren der einzelnen Briefingpunkte im Zuge eines Rebriefings ■ Entwicklung von Kreativkonzepten ■ Planung und Gestaltung aller relevanten Kommunikationsinstrumente ■ Entwicklung/Optimierung von Mediakonzepten ■ Ausschreibungen und Verhandlungen mit Produzenten und Medien zur Erzielung bester Einkaufsbedingungen für den Kunden ■ Produktion u. Exekution aller Werbemaßnahmen ■ Verwaltung von Produktions- und Mediabudgets unter Berücksichtigung höchster Sorgfaltspflicht Erfolg und Vertrauen: Die zielgerichtete Beratung von Kunden ist eine der wichtigsten Aufgaben von Eventmarketern. ■ Überwachung und Kontrolle aller durchzuführenden Maßnahmen ■ Veranlassen und Begleiten von Werbewirkungsanalysen ■ Laufende Beratung in allen relevanten Bereichen ■ Wahrung anvertrauter Geschäftsgeheimnisse F o t o : F. P f l ü g l / f o t o l i a . c o m PR-Agentur Public Relations ist die Gesamtheit der bewussten, geplanten, zielgerichteten und dauernden Bemühungen, in der Öffentlichkeit sowie bei direkt oder indirekt betroffenen Gruppen gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufzubauen und zu fördern. Ziel ist es, Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken, Bekanntheit und Imageprofil aufzubauen, Sympathie und Vertrauen zu gewinnen. Die Gestaltung des Dialogs mit der Öffentlichkeit ist die eigentliche Aufgabe von PR. Diese kann sich dabei sowohl auf eine reine Beratungstätigkeit erstrecken als auch die für die Durchführung der Öffentlichkeitsarbeit notwendigen Maßnahmen beinhalten. Aufgaben einer PR-Agentur: ■ Planung, Begleitung und Realisierung von CI-Programmen ■ Erarbeitung und Mithilfe bei der Einführung von Unternehmensleitbildern ■ Initiierung, Begleitung und Interpretation von Imageuntersuchungen ■ Erarbeitung von PR-Strategien und Formulierung von PR-Zielen ■ Quantitative und qualitative Analyse von Dialoggruppen sowie der Aufbau von Kontakten zu diesen ■ Beratung im Kommunikationsmanagement ■ Beratung in Fragen der Medien- und Kommunikationsarbeit Die nächste Fachgruppentagung der Wiener Fachgruppe findet am 29. September 2009 statt, zugelassen sind nur Mitglieder. Informationen: www.werbungwien.at. EVENTGUIDE WIEN 2009 ■ Konzeption der Struktur und Organisation der Public Relations ■ Erarbeitung integrierter Kommunikationskonzepte sowie deren Umsetzung ■ Konzeption/Durchführung von PR-Maßnahmen ■ Erarbeitung von Krisen-PR-Plänen sowie von Strategien zur Bewältigung von schwierigen Situationen im Unternehmen ■ Koordination der Zusammenarbeit aller Beteiligten an Kommunikationsaufgaben ■ Verwaltung des PR-Budgets unter Berücksichtigung höchster Sorgfaltspflicht ■ Wahrung anvertrauter Geschäftsgeheimnisse Werbearchitekt Werbearchitekten entwerfen, planen, dekorieren und gestalten Flächen, Bereiche und Räume im Rahmen von Ausstellungen und Messen sowie den Innen- und Außenbereich von Gebäuden. Der Werbearchitekt ist verantwortlich für die exakte Planung und die termin- und kostengerechte Erstellung der in Auftrag gegebenen Leistungen. Werbearchitekten sind für die Konzeption, Planung/Entwurf und Ausführung von räumlicher Werbung zuständig. Aufgaben eines Werbearchitekten: ■ Beratung des Auftraggebers hinsichtlich der in Frage kommenden Werbemedien (Messe, Vitrine ...) ■ Erstellen von Aktionsplänen ■ Planen und Entwurf von Werbegestaltungen ■ Durchführung von Werbegestaltungen und Herstellung der Werbemittel ■ Koordinierung von für die Ausführung notwendigen anderen Unternehmen ■ Herstellung notwendiger Werbemittel für die Werbegestaltung ■ Im Speziellen die Herstellung dreidimensionaler Werbemittel u. a. für Schaufenster, Messen, Ausstellungen, Vitrinen, Bühnen, Tagungen und Kongresse Hinweis: Vor Erteilung eines Auftrags an einen Werbearchitekten gibt die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien gerne Auskunft, ob die erforderliche Gewerbeberechtigung vorliegt. 19 Wer? Wie? Wo? Wer hilft mir wie weiter? Wie erreiche ich die jeweils für meinen Fall zuständige Stelle? Den Kontakt zu den wichtigsten Behörden und Ansprechpartnern im öffentlichen Bereich finden Sie hier in aller Kürze: Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien Schwarzenbergplatz 14/306, 1040 Wien Tel. 01/514 50-3791, 3792 Fax 01/512 95 48-3796 [email protected] www.werbungwien.at Allgemeine Partner AKM Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger Bewilligung zur Aufführung von urheberrechtlich geschützten Musikstücken in öffentlichen Verkaufsräumen Baumannstraße 10, 1030 Wien Tel. 01/507 17-0 [email protected], www.akm.co.at I.M. Austria Interessengemeinschaft der Messestandgestalter, Marketing Event Agenturen und Fachzulieferindustrie Schlickgasse 4/1/4–5, 1090 Wien, Tel. 01/310 94 00, Fax 01/310 94 0017, [email protected], www.imaustria.at Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) Mariahilfer Straße 77–79, 1060 Wien, Tel. 01/580 58-0, Fax 01/580 58-9191, [email protected], www.rtr.at Marketing Club Österreich (MCÖ) Dornbacher Str. 31/Top 8, 1170 Wien, Tel. 01/481 66 67, Fax 01/481 67 99, 20 [email protected], www.marketingclub.at Österreichischer Event Marketing Verband (EMBA) Event Marketing Board Austria Mag. Martin Brezovich Wilhelminenstraße 80–82, 1160 Wien Tel. 01/480 45 20-28 Fax 01/480 45 20-20 [email protected] www.emba.co.at Österreichische MarketingGesellschaft (ÖMG) Landhausgasse 4/203, 1010 Wien, Tel. 01/925 52 22, Fax 01/535 06 67, [email protected] www.marketinggesellschaft.at Österreichischer Werberat Wiedner Hauptstraße 73, 1040 Wien, Tel. 01/590 900-3577, Fax 01/590 900-285, [email protected], www.werberat.at Verband der Marktforscher Österreichs (VMÖ) Postfach 182, 1013 Wien, Tel. 0699/102 307 64, [email protected], www.vmoe.at Behörden und Magistrate Gewerbebehörde Magistratisches Bezirksamt des Betriebsstandortes Gewerbeanmeldung, Erweiterung der Gewerbeberechtigungen, Gewerberechtseinschränkung, Umgründung, Verschmelzung, integrierte Betriebe, Schanigartenbewilligungen Parteienverkehr der MBAs: Mo–Mi, Fr 8:00–15:30 Uhr Do 8:00–17:30 Uhr Ausnahme: MA 63 Wipplinger Straße 8, 1010 Wien Tel. 01/40 00-97 117, 97 118 (Mo bis Fr 8:00–13:00 Uhr), www.wien.gv.at Magistratsabteilung 36 Dezernat A > Sicherheit Technische Gewerbeangelegenheiten, Behördliche Elektro- und Gasangelegenheiten, Feuerpolizei und Veranstaltungswesen, Publikumstanz (zum Beispiel Bar, Diskothek) Dresdner Straße 73–75, 1200 Wien Tel. 01/40 00-36 110 Fax 01/40 00 99-36 110 www.wien.gv.at/umwelt/gewerbetechnik Magistratsabteilung 36 Anmeldung Öffnungszeiten des Eventcenters: Mo–Mi 7:30–15:30 Uhr Do 7:30–17:00 Uhr Fr 7:30–15:30 Uhr Dresdner Straße 75, 4. Stock, Zi. 420, 1200 Wien Tel. 01/40 00-36336 Fax 01/40 00 99-36336 E-Mail [email protected] Magistratsabteilung 46 Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten, Parkkarten („Parkpickerl“) für Betriebe, Ladezonen Niederhofstraße 21–23, 1120 Wien Tel. 01/811 14-0 Fax 01/811 14 99-92 637 www.verkehr-wien.at Magistratsabteilung 59 Marktamtsdirektion www.wien.gv.at/ma59 Die Gewerbeausübung auf Märkten bedarf der Zustimmung der Marktbehörden (Marktamt) und erfolgt in der Regel in Form einer Standplatzzuweisung. Parteienverkehr: Mo–Fr 7:30–15:30 Uhr Am Modenapark 1–2, 1030 Wien Tel. 01/40 00-59 210 Fax 01/40 00 99-59 210 www.wien.gv.at/ma59 Sonstige Institutionen Finanzamt des Betriebsstandortes auf www.bmf.gv.at Online-Anträge Folgende Amtswege können Sie auch online über www.gewerbe.wien.at abwickeln: ■ Standortverlegungen ■ Namens- und Rechtsformänderung, weitere Betriebsstätten ■ Zurücklegung von Gewerbeberechtigungen ■ Betriebsanlagengenehmigungen ■ Bestellung/Abmeldung eines gewer berechtlichen Geschäftsführers EVENTGUIDE WIEN 2009 Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Betriebseröffnungsanzeige (Zusendung eines Fragebogens, Zuteilung einer Steuernummer), Umsatzsteuervoranmeldung, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UID-Nr.), Festlegung der Steuervorauszahlungen, Ansuchen um Herabsetzung der Vorauszahlungen, Jahressteuererklärung für Umsatz- und Einkommensteuer Parteienverkehr (der Finanzämter aller Bezirke) Mo–Do 7:30–15:30 Uhr Fr 7:30–12:00 Uhr Bundesministerium für Finanzen Hintere Zollamtstraße 2b, 1030 Wien, Tel. 01/514 33-0, www.bmf.gv.at 21 Behörden sind nicht rund um die Uhr erreichbar, die wichtigsten Öffnungszeiten finden Sie hier. Stubenring 1, 1010 Wien, Tel. 01/711 00-0, www.bmwfj.gv.at Datenverarbeitungsregister Vergabe von DVR-Nummern Hohenstaufengasse 3, 1010 Wien, Tel. 01/531 15-4043, www.dsk.gv.at Firmenbuch Wien ■ Handelsgericht Wien Marxergasse 1a, 1030 Wien, Tel. 01/512 28-0 Niederösterreich ■ Landesgericht Korneuburg Hauptplatz 18, 2100 Korneuburg, Tel. 02262/799 ■ Landesgericht Krems/Donau Josef-Wichner-Straße 2, 3500 Krems/Donau, Tel. 02732/809 ■ Landesgericht St. Pölten Schießstattring 6, 3100 St. Pölten, Tel. 02742/809 ■ Landesgericht Wr. Neustadt Maria-Theresien-Ring 5, 2700 Wiener Neustadt, Tel. 02622/215 10 Österreichisches Patentamt Markenregister Dresdner Straße 87/PF 95, 1200 Wien Tel. 01/534 24-0, [email protected], www.patentamt.at Auf Nummer Sicher Gesetzliche Sperrzeiten Prinzipiell gilt als Sperrzeit 2 Uhr früh, bei Veranstaltungen im Freien 22 Uhr, bei Veranstaltungen in Gastbetrieben eine halbe Stunde vor Gastgewerbeschluss. Weitere Informationen liefert das Wiener Veranstaltungsgesetz (nachzulesen unter www. wien.gv.at/recht oder www.ris.bka.gv.at) Anmeldepflichtige Veranstaltungen Die Anmeldung ist schriftlich unter Verwendung des Anmeldeformulars bis spätestens eine Woche vor dem Tag der Veranstaltung im Eventcenter der MA 36 einzubringen. Für Veranstaltungen mit einer vorgesehenen Teilnehmer-Anzahl von weniger als 100 Personen ist die Anmeldung auch noch bis zu dem der Veranstaltung vorangehenden Tag möglich. Bei Veranstaltungen, die nicht im Rahmen des Gastgewerbes stattfinden, ist der Antrag auf Erstreckung der Vergnügungsbetriebssperrstunde bis spätestens eine Woche vor Beginn der Veranstaltung zu stellen. Details finden Sie unter: www.wien.gv.at/umwelt/ gewerbetechnik/veranstaltungswesen/ anmeldung.html 22 Foto: dkimages/fotolia.com Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend ©IStock Karriere beginnt am bfi Wien. Integrierte Kommunikation Diplomlehrgang KommunikationsassistentIn Berufsbegleitender Abendlehrgang in 2 Semestern für zukünftige AllrounderInnen in der Kommunikationsbranche Ausbildung Akademische/r Kommunikationsmanger/in in 2 Semestern Berufsbegleitender Lehrgang universitären Charakters Kostenlose Informationsabende: 12.5.2009, 8.6.2009, 3.9.2009 Lehrgangsstart: 29.9.2009 Diplomlehrgang Eventmanagement/-inszenierung Diplomlehrgang Eventmanagement/-inszenierung Berufsbegleitender Lehrgang in 2 Modulen Kostenloser Informationsabend: 7.10.2009 Lehrgangsstart: 4.11.2009 www.bfi-wien.at Beratung Alfred-Dallinger-Platz 1, 1034 Wien anmeldung.bat@bfi-wien.or.at +43 1 811 78-10100 Eine Frage der Ehre Wer gut ist, soll das beweisen dürfen, fanden Vertreter des EMBA (Event Marketing Board Austria), einer Vereinigung von führenden Persönlichkeiten im Event-Marketing. Ein Zertifikat für ausgezeichnete Event-Marketing-Betriebe haben im Vorjahr der TÜV und die Branchenplattform eventnet.at gemeinsam entwickelt. Grundlage dafür ist ein umfassender Katalog mit Qualitätsstandards. Keine verpflichtenden Standards für ihre Mitglieder verlangt dagegen die Interessenvertretung der Werber und Eventmarketer in Wien, die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation. Lieber setzt Obmann Karl Javurek auf „branchenspezifische Weiterbildungsmaßnahmen“ und Selbstkontrolle. „Macher“ bevorzugt Um eine praxisbezogenere Ausbildung bemüht sich das EMBA, wie deren stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer von HC System Promotion, Herbert Sojak, erklärt. „Das Ausbildungsangebot hat eine gewisse Unübersichtlichkeit angenommen, bei vielen Studenten herrschen falsche Vorstellungen über das, was wir tun“, sagt er. „Ein Student an der Fachhochschule Wiener Neustadt hat mich einmal gefragt, was ich eigentlich tagsüber mache, weil Events am Abend stattfinden.“ Auch um mit solchen Vorurteilen aufzuräumen sei es wesentlich, dass die Ausbildung praxisbezogen sei. Davon würden letztlich alle profitieren. „Generell müssen Mitarbeiter in der Eventbranche ein sehr hohes Maß an Belastungsfähigkeit, Selbstdisziplin und Menschenführung vorweisen“, weiß Sojak aus Erfahrung. „Mitarbeiter müssen Macher sein, nicht Denker“, verlangt er daher und erklärt, dass alle, die erfolgreich in der Branche arbeiten, auch Event-Fans seien, womit der Spaß an der Sache überwiegen sollte: „Denn wir sind die, die live dabei sind, immer ganz vorne.“ Angst vorm schwarzen Schaf? Vor „schwarzen Schafen“ innerhalb seiner Branche fürchtet sich Karl Javurek, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien und 24 Geschäftsführer der Gewista Urban Media, nicht. Gerade da die Berufsgruppe Eventagentur noch relativ jung sei und viele Mitglieder aus dem Bereich Werbung und PR kämen, gehe er davon aus, „dass alle das erforderliche Know-how haben“. Beschwerden bei der Fachgruppe über unseriöse Eventmarketer seien ihm keine bekannt. „Zu viele“ schwarze Schafe und Amateure fürchtet dagegen Herbert Sojak. Weswegen das EMBA sich unter anderem entschieden hat, einheitliche Qualitätsstandards zu entwickeln. Doch schützen Vorgaben wirklich? Wie kann ein potenzieller Auftraggeber sicher gehen, dass er wirklich an Profis gerät? Javurek antwortet: „Ich denke, hier gilt das, was allgemein im Geschäftsleben zu beachten ist: Professionelle Agenturen werden professionell arbeiten, das heißt konkrete, nachvollziehbare Anbote legen, termintreu sein, herausfinden, was der Kunde wirklich braucht und die gemeinsam definierten Ziele umsetzen. Schnelle Kasse ist hier sicher nicht zu machen.“ Sojak nennt neben dem, was Qualifikation und Erfahrung untermauert, auch die Referenzen des Auftragnehmers: „Indem man die Agentur nach vergleichbaren Events fragt und welche Referenzen dem zu Grunde liegen. Man kann eine Referenz fragen, wie die Zusammenarbeit funktioniert hat.“ Ein Chirurg braucht Operationspraxis Aber wird es dadurch nicht gerade jungen Menschen besonders schwer gemacht, sich im Beruf des Eventmarketers zu etablieren? Natürlich habe es jeder Neueinsteiger schwer, so Sojak, „aber wenn Sie eine Operation haben, wollen Sie ja auch keinen Chirurgen, der zum ersten Mal operiert.“ Gerade die Tatsache, dass Events mit Abstand das teuerste Marketinginstrument sind, mache es für den Kunden nötig, mit einer erfahrenen Agentur zusammenzuarbeiten, die bereits vergleichbare Events veranstaltet habe. Man könne im Nachhinein nicht einfach sagen: „Na gut, dann wiederholen wir das jetzt eben.“ Reichlich Erfahrung solle jeder, der in der Branche arbeiten möchte, ohnehin sammeln. Mit dem Qualitätskodex will EMBA einen gewissen Level erreichen, den alle haben sollen, erklärt Sojak. „ „Wenn Sie eine Operation haben, wollen Sie ja auch keinen Chirurgen, der zum ersten Mal operiert.“ Herbert Sojak, Stv. Vorsitzender von EMBA und Geschäftsführer HC System Promotion Letzlich sei das eine Sicherheit für potenzielle Auftraggeber und -nehmer und vor allem für Agenturen, den Anforderungen des Marktes zu genügen. „Aber wir müssen uns ständig anpassen, zum Beispiel derzeit beim Anti-Korruptionsgesetz oder den Einstellungen zu Gratispräsentationen.“ Gerade beim letztgenannten Thema mache es keinen Sinn, ein Verbot auszusprechen, wenn sie trotzdem weiterhin gemacht würden. Jedoch rate das EMBA jedem davon ab: „Wir plädieren eher dafür, Kollegen zu helfen, die Kosten zu kalkulieren. Das ist ein irrer Aufwand, der vielen gar nicht bewusst ist.“ Für Karl Javurek ist ein formales Zertifikat dennoch keine Garantie für Qualität. Zwar sei es „ein Indiz dafür, dass sich die Agentur mit dem Thema befasst hat“, man dürfe Qualitätskriterien aber auch nicht überbewerten. Um ihre Mitglieder vor möglichen unseriösen Geschäftspartnern zu schützen, bietet die Fachgruppe Werbung Wien einen kostenlosen Anwaltsservice an, im Zuge dessen auch Allgemeine Geschäftsbedingungen zur Verfügung gestellt werden. „Rechtssicherheit für beide Vertragspartner ist ein Qualitätskriterium“, so Obmann Javurek. Vorrang für Profession Woran merkt man, ob eine Agentur professionell arbeitet? Karl Javurek, Fachgruppen-Obmann und Herbert Sojak, stv. EMBA-Vorsitzender geben einige Tipps: ■ Hat die Agentur bereits vergleichbare Events durchgeführt? ■ Welche Referenzen liegen dem zu Grunde und wie beurteilen diese die Zusammenarbeit mit der Agentur? ■ Werden konkrete, nachvollziehbare Angebote gelegt? ■ Werden Termine eingehalten? ■ Versucht die Agentur herauszufinden, was der Kunde braucht und werden gemeinsam definierte Ziele umgesetzt? EVENTGUIDE WIEN 2009 Wachsam sein Dass die Vertreter der Fachgruppe keine einheitlichen Qualitätsstandards festgelegt haben, liegt allerdings weniger an fehlenden Beschwerden, wie Javurek erläutert: Da die Berufsgruppe Eventagentur wie alle anderen Berufsgruppen in der Kommunikationsbranche zu den freien Gewerben zähle, werde für den Gewerbeantritt kein formaler Befähigungsnachweis in Form einer Prüfung notwendig. Javurek führt weiter aus: „Die Fachgruppe Werbung Wien hat seinerzeit die gewerberechtliche Liberalisierung in der Kommunikationsbranche befürwortet. Verpflichtende Standesregeln zu etablieren widerspricht diesem Gedanken zum Teil.“ Stattdessen setze man etwa auf Fachseminare und Workshops, die von den Mitgliedern gut angenommen würden. Schließlich definiere sich Qualität im Eventbereich „letztlich über Fachkompetenz und Ausbildung“. Dennoch kann sich Karl Javurek für die Zukunft vorstellen, dass innerhalb der Fachgruppe über interne Standards nachgedacht würde, schließlich sei man diesen nicht generell abgeneigt, „diese müssen sich aber aus den Erfordernissen der Praxis entwickeln. Da sind wir durchaus offen, mit geeigneten Partnern zusammenzuarbeiten. Selbstkontrolle, um allenfalls erkennbare Fehlentwicklungen zu korrigieren, ist sicher ein möglicher Weg für die Zukunft.“ Qualität steigt Grundsätzlich hält der Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien den Qualitätskodex des EMBA für „ok“, sofern es eine Selbstkontrolle der Branche betrifft. „Was wir nicht wollen, sind gesetzliche Reglementierungen. Wir wollen bei unseren Mitgliedern auch nicht den Eindruck erwecken, dass durch Zertifzierungen Zugangsbeschränkungen zum Gewerbe Eventagentur eingezogen werden.“ Was erwartet er von den kommenden Jahren? „Ich denke, dass das Qualitätsbewusstsein sowohl bei Auftraggebern als auch bei den Agenturen steigen wird. Viele Auftraggeber werden noch genauer prüfen, mit welcher Agentur sie zusammenarbeiten wollen.“ 25 Ich weiß, was du nicht weißt (27) I Ohne Marke kein Event (32) Kunden binden (36) I Wo sich die Branche trifft (40) WISSEN „Investition in Wissen bringt die höchsten Zinsen.“ Benjamin Franklin 26 03 Bildung ist das oberste Gebot der Fachgruppe! Außerdem erfahren Leser in diesem Kapitel alles über den Stellenwert der Marke, wie man Kunden bindet und wo sich die Branche trifft. Ich weiß, was du nicht weißt In Wien und Niederösterreich gibt es eine Reihe an Ausbildungsmöglichkeiten zum Eventmarketer bzw. Eventmanager. In der folgenden Auflistung werden universitäre Bildungswege, berufsbegleitende Lehrgänge und eine kleine Auswahl an relativ rasch zu absolvierenden Seminaren vorgestellt. Das Angebot ist vielfältig: Universitäten Foto: unpict/fotolia.com 1. Universität für Musik und darstellende Kunst: Invent Event – Universitätslehrgang Eventkommunikation Ausbildungsziele Der Lehrgang fokussiert die tief gehende Recherche und eingehende Auseinandersetzung mit dem Thema eines Projekts. Events sollen als geplante Erfahrungssituationen verstanden werden, als thematische Vernetzung verschiedener ästhetischer Ausdrucksformen. Anwendungsbereiche Konzerte, wissenschaftliche Tagungen und Symposien, interne Unternehmenskultur, Tourismus, Sportveranstaltungen und vieles mehr. Die genaue Kenntnis aller involvierten Personen, Zielgruppen und Institutionen sowie der kulturellen Rahmenbedingungen bildet die Grundlage der Event-Entwicklung. Als Arbeitswerkzeuge dienen künstlerische Gestaltung, präzise Planung und professionelle Kalkulation, als Ergebnisse werden Nachhaltigkeit und die Schaffung von Sozialkapital angestrebt. EVENTGUIDE WIEN 2009 Zielgruppe Alle Menschen, die Inhalte und Botschaften in Form von Events vermitteln wollen, etwa in den Bereichen Marketing, Kultur, Bildung und Wissenschaft, Politik, Tourismus, Gesundheitswesen oder Sport. Infos www.mdw.ac.at Universität für Musik und darstellende Kunst Studien- und Prüfungsabteilung Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien Tel. (01)711 55-6905 2. Donau Universität Krems: Gesundheitstourismus, Sport- und Eventmanagement Die Unternehmen der zukunftsträchtigen, global expandierenden Dienstleistungsbranchen Gesundheitstourismus, Sport- und Eventmanagement stehen heute vor der Herausforderung, passgenau auf immer spezifischere Kundenwünsche zu reagieren. Sie müssen ihre Angebote angesichts des immensen Wettbewerbsdrucks wirtschaftlich erfolgreich und qualitativ hochwertig erbringen. Um erfolgreich auf diese Markterfordernisse reagieren zu können, werden qualifizierte Fach- und Führungskräfte benötigt. Es bedarf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit der richtigen Mischung aus Strategie und Pragmatik Führungsaufgaben übernehmen bzw. ein ökonomisch attraktives, sozial- und umweltverträgliches Angebot entwickeln können. 27 Inhalte Der Studiengang ist ein betriebswirtschaftlich orientiertes Studium. Aufgrund des modular angelegten Fernstudiums kann eine berufliche Tätigkeit weiter ausgeübt werden. Da im Laufe des Studiums betriebswirtschaftliche Schlüsselqualifikationen und allgemeine Managementkompetenzen erworben werden, eröffnen sich für AbsolventInnen weitere interessante berufliche Handlungsfelder in vielen Bereichen der Wirtschaft. Zielgruppe Die Vielfalt der Beschäftigungsmöglichkeiten in der Freizeit- und Tourismuswirtschaft sowie im Eventund Sportveranstaltungsbereich ist außerordentlich groß. So können Fach- und Führungsaufgaben bei Event-, Sport- und Marketing-Agenturen, Sportvereinen und -verbänden, den Reiseveranstaltern und Verkehrsbetrieben, der Hotellerie und Gastronomie, den Freizeitparks und Sportanlagen uvm. übernommen werden. Dauer: 5 Semester, berufsbegleitend Abschluss: Master of Business Administration (MBA) Teilnahmegebühr: EUR 10.900,– Infos www.donau-uni.ac.at Department für klinische Medizin u. Biotechnologie Claudia Caruso Tel. 02732/893-2741 [email protected] 3. FH St. Pölten: Hochschullehrgang Eventmanagement Der Hochschullehrgang für Eventmanagement durchleuchtet das Themenumfeld in einem breiten Kontext. Es geht nicht nur um die bloße Planung und Durchführung von Events, sondern auch um die Integration in die gesamte Kommunikation einer Organisation. Events sollen als ein Kommunikationsinstrument unter mehreren verstanden werden. „Verwandte“ 28 Felder (PR, Werbung, Media) werden als Teilaufgaben des Eventmanagements sowie als Nachbardisziplinen oder übergeordnete Disziplinen behandelt. Inhalte Eventbezogene Lehrveranstaltungen wie ■ Definition Event und Eventmanagement, Stärken und Schwächen, Arten an Events ■ Events als Instrument „integrierter Kommunikation“ ■ Eventkonzeption und -organisation, Inszenierung ■ Event-Software, Eventtechnik, Praxislabor ■ Case Studies – integriertes Eventmanagement Außerdem: ■ Kreativitätstechniken ■ Präsentation und Moderation ■ Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen Studiendauer: 3 Semester Studiengebühr: EUR 2.200,– pro Semester Anmeldegebühr: EUR 100,– (einmalig) Anzahl der TeilnehmerInnen: 10 bis maximal 20 Personen Nächster Lehrgangsstart: September 2009, 8 Blöcke je Semester (jeweils Freitag und Samstag – ganztags) Abschluss: Akademische/r EventmanagerIn Infos www.fhstp.ac.at/weiterbildung/eventmanagement Mag. Gudrun Zwetzbacher Tel. 02742/31 32 28-805 4. FHWien-Studiengang Marketing und Sales der WKW In den FHWien-Studiengängen der WKW wird eine an den Bedürfnissen der Wirtschaft orien- Glanz und Gloria im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Zwischen wertvollen Gemälden und alten Büchern finden Events statt. tierte Ausbildung in allen Bereichen des Marketing- und Verkaufsmanagements angeboten. Nach einer fundierten betriebswirtschaftlichen Grundausbildung in den ersten beiden Semestern starten anschließend die Kernfächer in Marketing und Verkauf. Ab dem 5. Semester kann man die Spezialisierung „Marketing- & Vertriebscontrolling“ bzw. „E- & MMarketing“ wählen. Foto: Nationalbibliothek Aufgabenfelder ■ Marketing: Strategisches Marketingmanagement, Erstellen von Marketingkonzepten und -strategien, (Online-)Marketingberatung. Planung, Durchführung und Kontrolle von Werbemaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit, Direct Marketing, Product Placement, Mediaplanung, Eventmanagement ■ Produkt- und Brandmanagement: Produkteinführung, -strategie, -positionierung, Markenführung, -analyse ■ Konsumenten- und Marktforschung: Meinungs-, Markt- und Motivforschung in Marktforschungsabteilungen, Instituten und Agenturen ■ Sales: direkter Vertrieb, Key-Account-Management, Gebiets- oder Regionalleitung, Franchisepartner, Customer Relationship-Management (CRM), Callcenter-Management ■ Vertiefungsmöglichkeiten in dem dreijährigen Bachelor-Studiengang Marketing & Sales: ■ Marketing- & Vertriebscontrolling: Anwendungsorientiertes Controlling, analytisches und operatives CRM, Datawarehousing ■ E- & M-Marketing: Online-Marketingmaßnahmen, Mobile Marketing, Content Management, neue Medien, Online Markenführung Sowohl in der Vollzeit-Form als auch in der berufsbegleitenden Variante stehen 34 Studienplatze zur Verfügung. Studienbeitrag pro Semester: EUR 363,– Infos www.fh-wien.ac.at/mars EVENTGUIDE WIEN 2009 5. Arge Bildungsmanagement Masterlehrgang Eventmanagement „Eventmanagement schafft neue Formen professioneller Veranstaltungskultur und arbeitet mit kreativen Inszenierungen und durchgeplanten Präsentationsformen mit starken Aktivierungseffekten. Events sind Präsentationsformen der Zukunft“, beschreibt der Leiter Dr. Klaus Rückert die Situation. Der auf ein berufsbegleitendes Studium ausgerichtete Masterlehrgang findet im 21. Bezirk statt. Ziel des Masterlehrgangs ■ Gestaltung von Kommunikationsprozessen bei Tagungen, Messen, Bildungsveranstaltungen etc. ■ Professionalität in Konzeption, Organisation, Durchführung, Kalkulation, Kontrolle von Events ■ Einbindung der BesucherInnen in Interaktionsund Kommunikationsprozesse ■ Reflektierte Entwicklung von Leitideen inkl. ethischer Wertorientierungen und Nachhaltigkeit Zielgruppe ■ Fachkräfte aus Event- und Marketingbereichen in Wirtschaft, Handel, Tourismus, Kultur etc. ■ Personen aus Lehr- und Bildungsberufen, Sozialberufen, Sport-, Freizeit- und Animationsberufen Kosten: ■ 3-semestrige Vollausbildung „Akademische/r EventmanagerIn“: EUR 5.434,– + Prüfungsgebühr EUR 400,– ■ 1-semestriges Upgrade „Master of Business Administration – MBA (Eventmanagement)“ EUR 2.200,– (für ARGE-AbsolventInnen) + Prüfungsgebühr EUR 620,– Infos www.postgraduate.at/MBA/Studium ARGE Bildungsmanagement Wien Friedstraße 23 1210 Wien Tel. 01/263 23 12 -0 E-Mail: [email protected] 29 Lehrgänge: 1. Bildungsforum.at Bundesfachlehrgang Eventmanagement Die Ausbildung zum/zur diplomierten EventmanagerIn mit Diplomabschluss bietet: ■ erfahrene und erfolgreiche TrainerInnen – zu 100 Prozent aus der Praxis. ■ eine umfangreiche und ganzheitliche Eventausbildung ■ einzigartige Kamingespräche – die Eventprofis aus Österreich hautnah erleben und von ihrem Know-how profitieren ■ Herausforderungen aus der echten Eventwelt – laufend Praxisübungen ■ interessante Gastvorträge als Feinschliff für noch konkreteres Wissen und praktische Erfahrungen ■ Kontakte und Sicherheit im Eventterrain Lehrgangsdauer: 112 Stunden Kursgebühr: EUR 2.098,– Infos http://www.bildungsforum.at/WIEN/kurse/ Eventmanagement 2. Europa Wirtschaftsschulen: Event Management Die Ausbildung „Business Studies and Event Management“ bietet einen Gesamtüberblick über Wirtschaftsabläufe und unternehmerisches Handeln, der Basis für eine Fachspezialisierung im Event-Bereich ist. Weiters: Schlüsselkompetenzen in Fremdsprachen, IT und Soft Skills für einen internationalen Einsatz. Nächster Studienbeginn ■ Wintersemester 2009/10: 28. September 2009 ■ Sommersemester 2010: 15. Februar 2010 Das Studienmodell der EWS umfasst Lehrgänge mit einer Ausbildungsdauer von 3 bis 6 Semestern: 30 Das erste Semester gilt der Einführung in allgemeines Wirtschaftswissen, danach startet die gewählte Fachspezialisierung. 5. und 6. Semester dienen der Internationalisierung und beinhalten Auslandsstudien und wahlweise Auslandspraktika. In einem Folgesemester kann (in Kooperation mit Bildungspartnern) der Uni-Abschluss – Bachelor Degree – erworben werden. Infos EWS Wien Getreidemarkt 16, 1010 Wien Tel. 01/587 54 77-0, www.ews-vie.at 3. Werbe Akademie Wien Das Colleg Event- und Messemanagement ist ein 1-jähriger Diplom-Lehrgang, der in zwei Modulen den Bogen des aktuellen Marketing- und Kommunikations-Know-how von Planung, Integration und Konzeption über Projektmanagement, Budgetierung bis zu Design, Ton- und Lichttechnik etc. spannt. Abgeschlossen wird der Lehrgang (bevorzugt für Event-erfahrene Personen) mit dem Diplom der Werbe Akademie und mit dem IFES-Diplom. Kurstage: Mo, Di, Do 18.00–21.45 Uhr Kosten für beide Module: ca. EUR 4.000,– Infos WIFI Wien, Werbe Akademie, Ursula Tarbuk Währinger Gürtel 97, Raum C 115, 1180 Wien Tel. 01/476 77- 5252, [email protected] 4. bfi-Diplomlehrgang Eventmanagement/Eventinszenierung Der berufsbegleitende Lehrgang ermöglicht in zwei Modulen theoretische und praktische Skills zur Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen zu erwerben. Wichtige Inhalte sind die aktuelle Rechtslage, Marketing- und PR-Strategien, Sponsoring, Präsentationstechnik, Auswahl von Locations etc. Ziel: Karriereschub zur „zentralen Schnittstelle“ im Eventbereich Gesamtdauer des Diplomlehrgangs: 164 UE Kosten: EUR 2.260,– Infos www.bfi-wien.at Alfred-Dallinger-Platz 1, 1034 Wien Tel. 01/811 78-10100 Seminare 1. Marketconsult Event Marketing Management inkl. Workshop Das zweitägige Seminar für Marketingverantwortliche mit DDr. Elmar Kickinger besteht aus Vortrag, Fallbeispiel, Diskussion, Gruppenarbeit – mit dem Ziel, Events zu inszenieren und erfolgreich durchzuführen. Infos Tel. 01/485 92 38 [email protected] www.marketconsult.at 2. International Event Management Academy: Eventmanagement Foto: Studio 44 Während des dreitägigen „Basic Levels“ werden die TeilnehmerInnen mit den Themen „Marketing“ und „Event“ vertraut gemacht und erleben Event-Management live vor Ort im Robinson-Club. Das folgende berufsbegleitende „Main Level“ bietet 15 Module, 20 Anwesenheitstage mit internationalen Referenten und den Abschluss mit EMADiplom zum/zur EventmanagerIn. Infos Event Marketing Service GmbH Geusaugasse 9, 1030 Wien Tel. 01/714 88 77-66 [email protected] www.eventmanagementacademy.com EVENTGUIDE WIEN 2009 Sinnliche Elemente wie Licht und Düfte verleihen Botschaften noch mehr Ausdruck. Sinnerlebnis Duft „Ich sehe den Duft als genauso wichtig für das Image einer Veranstaltung an, wie es die Gestaltung und Ausleuchtung des Raumes sowie der Ablauf der Veranstaltung sind“, sagt Yogesh Kumar, Duftberater aus Indien. Im Rahmen von zwei Erlebnisabenden unter dem Motto „Licht & Duft – neue Erlebnisdimensionen im Handel“ lud die Sparte Handel der WKO im September 2006 ins Studio 44 der Österreichischen Lotterien. Besonderen Eindruck hinterließ der Vortrag von Yogesh Kumar, der es mit der Idee einer „message in a bottle“ ermöglicht, die „Corporate Identity“ eines Unternehmens mit einem Parfum abzustimmen. Düfte bringen gute Kritiken „Bei einem Event wird meist sehr viel Geld in einen guten Fotografen, gute Presseleute, gute Technik etc. investiert, um positive Kritiken und Erinnerungen zu ernten“, so der Duftexperte. „Vieles könnte man zusätzlich in einem Duft binden, sodass jeder Besucher das Gesamterlebnis im Unterbewussten speichert, innerlich mit nach Hause nimmt und nicht nach einem Tag wieder verliert.“ So könne man schon die Einladungen, aber ebenso nur einen einzelnen Raum beduften. Die bekannteste Möglichkeit sei die Raumduftbesprühung, jedoch müsse man aufpassen, dass der Raum dabei wirklich beduftet wird „und man nicht nur eine intensive Duftwolke erzeugt, die dann schnell zerfällt“. Infos: Studio 44 (Event-Location mit eigener Beduftungsanlage): www.studio44.at Yogesh Kumar: www.dasparfum.com 31 Ohne Marke kein Event Eine Marke ohne Event darf es selbstverständlich geben. Ein Event ohne Marke oder Botschaft würde keinen Sinn machen, erklärt Karin Lehmann, Inhaberin der Agentur Markenkern. Bei einer solchen Veranstaltung müsse es in erster Linie immer darum gehen, eine Botschaft zu verbreiten und damit eine Marke zu stärken: „Wenn ein Event gut geplant ist, wird er zu einem Erlebnis, das die Menschen emotional mit der Marke verbinden.“ Kurzum: Wenn der Event gut organisiert und durchgeführt war, werde ich als Besucher die Marke oder Botschaft in meiner Erinnerung stets mit einem guten Gefühl verknüpfen. Womit Events dagegen ihrer Meinung nach niemals dienen sollen, ist der Verkauf: „Auf Events soll nichts verkauft werden. Sie sollten dem Erlebnis dienen und nicht in erster Linie dem Umsatz.“ Produkte „zum Anfassen“ Mittelpunkt Marke So weit, so gut. Doch wie kann ich als Auftraggeber beziehungsweise Veranstalter positive Emotionen im Hinblick auf Corporate Brands und Product Brands herstellen? Was erwarten Besucher eines Events und wie kann ich als Veranstalter diese Bedürfnisse im Hinblick auf meine Marke befriedigen? Die Markenexpertin Karin Lehmann weist auf das Ziel von Events hin, das Auftraggeber beziehungsweise Veranstalter nie aus den Augen verlieren sollen: Bei jedem Event „sollen Werte vermittelt werden, Einstellungen erzeugt werden“. Um den Besuchern eines Events diese Werte auf eine angenehme und überzeugende Weise zu vermitteln, bedarf es eines angemessenen Umfeldes. Wie dieses aussehen könnte, erklärt Karin Lehmann am (fiktiven) Beispiel einer Modenschau für die Unterwäschemarke Palmers: „Dort erwarte ich mir als Konsument einen sehr wohltuenden, stimmigen Event.“ Genau das treffe auf die meisten Events zu. „Alles muss insgesamt stimmig und aufeinander abgestimmt sein.“ Dabei ist aber auch immer zu beachten, dass Programm, Location, Dekoration und andere wichtige Faktoren zur Marke bezie32 hungsweise zur Botschaft des Auftraggebers passen. Alles für die Sinne Natürlich spielen bei einem solchen Ereignis immer auch Elemente wie Düfte, Farben und Lichteffekte mit. Aus dem Wissens- und Erfahrungsschatz der Expertin ist das alles, „was sinnlich ist und zur Marke passt“. Die Sinnlichkeit solcher äußerer Einflüsse betont auch Joe Telebo, Geschäftsführer von Joe-Co Marketing Research, der an der Werbe Akademie Wien unter anderem das Fach Werbepsychologie unterrichtet: „Düfte, Farben und Licht sind dramaturgische Elemente, von denen die Sinne angesprochen werden.“ Auf diese sollte demnach möglichst nicht verzichtet werden, zumindest aber sollten sie in den Köpfen von Veranstaltern eine wesentliche Rolle spielen. „Denn“, wird Telebo konkret, „das Schlechteste, Langweiligste ist es, wenn jemand vorne steht und nur ein Chart nach dem anderen durchklickt.“ Schließlich unterscheide gerade das Angreifbare, das Lebendige die LiveKommunikation von anderen, klassischen Werbeformen: „Ein Event lebt von Personen beziehungsweise Produkten, man kann das Produkt angreifen oder den Menschen, mit ihm reden … So wirkt das Ganze dann auch.“ Oder in den Worten von Gerd Wirtz, Geschäftsführer einer Kölner Agentur für Live-Kommunikation und Autor des Buches „Die Regenmacher – Eventmarketing der Zukunft“: „Ohne Erlebnis bleibt keine Botschaft haften.“ Drama, Drama, Drama Gerd Wirtz hat 2008 mit „Die Regenmacher“ ein umfassendes Werk über die Eventbranche veröffentlicht. Grundlage waren neben seinem umfangreichen Wissen zahlreiche Gespräche mit Vorständen, Geschäftsführern und Marketingverantwortlichen, die täglich mit Live-Kommunikation zu tun haben. Er schreibt, dass bei Besuchern eines Events immer „Flow-Erlebnisse“ produziert werden sollen, das heißt „ein Zustand, in dem wir gelöst und entspannt sind, kreativ und bereit für neue Herausforderungen“. Das nennt Wirtz die „ „Ich kann nur bedingt vorplanen, aber was an dem Abend passiert, habe ich nicht mehr im Griff.“ Joe Telebo, Geschäftsführer Joe-Co Marketing Research „Kunst der Event-Dramaturgie“. Wie solche FlowZustände erreicht werden können, beschreibt Wirtz im Folgenden: ■ „Der Teilnehmer eines Events nimmt die Umgebung zunächst visuell wahr: Wie sehen die anderen Teilnehmer aus? Was geschieht im Laufe eines Events? Werden Vorträge visuell unterstützt? Wie sieht diese visuelle Unterstützung aus? ■ Was hört der Teilnehmer eines Events? Die Stimme des Moderators und der anderen Beteiligten, Musik und Hintergrundgeräusche. ■ Die haptische Variante wird oft vernachlässigt, aber dennoch ist es möglich, Dinge im wahrsten Sinne des Wortes greifbar zu machen. ■ Wie produziert man olfaktorische Reize? Der Duft des Buffets ist sicherlich nur eine Möglichkeit. ■ Der Geschmackssinn wird auf nahezu jedem Event durch das Catering aktiviert.“ Ein wesentliches Element ist für Wirtz die Ideenfindung, er setzt sie mit der Arbeit eines Künstlers gleich. Dabei darf die Kernbotschaft nie aus dem Auge verloren werden, Kreativität helfe nur, wenn sie zielgerichtet ist: „Eine gute Idee für eine Dramaturgie funktioniert ähnlich wie ein guter Witz. Sie muss einfach sein und in wenigen Sätzen auf den Punkt gebracht werden können: ‚Keep it simple and stupid‘ (KISS).“ Wichtig sei es, eine spannende Geschichte zu erzählen, die sich durchzieht wie in einem Hollywood-Film. Warum also nicht sich Elementen von Hitchcock und Co bedienen? Je kürzer der Event, desto höher sind die Ansprüche an die Dramaturgie, so der Autor. BUCHTIPP Die Regenmacher – Eventmarketing der Zukunft Autor: Gerd Wirtz Verlag: Deutscher Fachverlag (1. Auflage 2008) ISBN: ISBN 978-3-86641-111-1 Bestellen: www.dfv-fachbuch.de EVENTGUIDE WIEN 2009 Lebendige Botschaft Der Anspruch an etwas Größeres – wenngleich nicht unbedingt im räumlichen Sinn – treibt Telebo an, wenn er selbst eine Veranstaltung besucht oder zum Beispiel vor Studenten über den psychologischen Aspekt der Werbung spricht. Egal ob es sich um einen richtig großen oder um einen eher kleinen Event handle, dürfe das Ziel niemals sein, möglichst viele Informationen an den Mann und an die Frau zu bringen. Im Gegenteil: „Man sollte sich auf die eigentliche Botschaft konzentrieren.“ Die Frage, die schon bei der Erstellung des Konzepts stets im Vordergrund stehen muss, lautet daher: „Wie kann ich die Botschaft so lebendig wie möglich machen?“ Selbstverständlich hänge aber auch das wieder zumindest ein Stück weit von der Größe des beauftragenden Unternehmens ab. Größere Unternehmen haben in der Regel ein höheres Budget als kleinere. Um zu verdeutlichen, was er unter einer ansprechenden Dramaturgie versteht, nennt Telebo als Beispiel einen Event der Wiener Städtischen. Ziel der Veranstaltung war es unter anderem, Zahlen und Fakten über das Unternehmen an die Besucher zu vermitteln – ein nicht ganz leichtes Unterfangen. Joe Telebo, der die Veranstaltung besuchte, war vor allem beeindruckt von der tollen Trommlertruppe und den „irrsinnig guten Lichteffekten“. Es wurde nicht versucht, möglichst viele Zahlen in einem Atemzug vom Papier zu lesen, sondern die Organisatoren arbeiteten mit Hightech-Bildübertragung, wobei auch hier alles dazu diente, die Sinne anzusprechen: „Die Fakten wurden über zwei Projektoren ausgestrahlt, von denen auf einem dazu passende Bilder gezeigt wurden. In der Mitte der Bühne hat dazu der Generaldirektor gesprochen.“ Für Werbeprofi Telebo ein beeindruckendes Erlebnis für alle Sinne. Und auch für kleinere Unternehmen: „Darauf kann man auch bei kleinen Events achten.“ Weniger ist mehr Auf Kriegsfuß steht Telebo, der Experte für Marketingmaßnahmen, dagegen mit der Technik. Allerdings weniger mit der Technik selbst, sondern vielmehr mit den Menschen, die sie benützen, wie er 33 „ „Besucher eines Events sind von Anfang bis Ende gut zu betreuen – bis hin zum Abschiedsgeschenk.“ Karin Lehmann, Geschäftsführerin Agentur Markenkern zugibt. Seiner Meinung nach stehe die Technik oft zu sehr im Vordergrund. Ein Grund für diese Überschätzung der Technik sei, dass viele Menschen plötzlich zu glauben scheinen, sie könnten alles selbst, nur weil sie etwa ein Programm beherrschen – und vielleicht dann auch noch besser als der Profi. „Je populärer die Technik wird, desto schneller fühlt sich jeder, der eigentlich keine Ahnung davon hat, zum Beispiel selbst als Grafiker“, so der Marktforscher. Oft stünden Elemente wie Lichteffekte oder Powerpoint-Präsentationen zu sehr im Vordergrund einer Veranstaltung: „Ein ganz schlimmes Beispiel sind diese Powerpoint-Präsentationen mit jeweils drei Übergängen … Am schönsten ist ohnehin Weiß auf schwarzem Hintergrund oder umgekehrt.“ Wobei man die Technik schon haben und nützen sollte, „aber im Hintergrund“. Was Events zu Events macht Bei jedem Event gehe es im Endeffekt darum, „dass sich die Besucher wohl fühlen und die Botschaft aufnehmen“. Eine ganze Halle zu hypnotisieren und die Gäste beim Verlassen noch rasch einen Vertrag unterschreiben lassen? Magier Uri Geller könnte es möglicherweise. Aber das wäre nicht nur nicht legal, sondern „nicht der Sinn eines Events“. Enorm wichtig sei die Planung, aber: „Ich kann Events nur bedingt vorplanen, aber was an dem Abend passiert, habe ich nicht mehr im Griff“, sagt Telebo, „ich muss auch einplanen, dass etwas passieren kann, dass jemand stolpert und sich verletzt oder dass der Vortragende einen Blackout hat.“ Fünf goldene Regeln Auf die Frage nach „goldenen Regeln“ für Events aus Sicht der Werbepsychologie nennt Telebo gleich mehrere Punkte: ■ „Ein Event muss stimmig sein mit dem Produkt beziehungsweise dem Unternehmen, aber auch stimmig in Bezug auf das Publikum.“ ■ „Es beginnt schon bei der Organisation. Zum 34 Beispiel kommt es vor, dass Einladungen zu spät verschickt werden oder sich der Veranstalter keine Gedanken macht, wo die Besucher ihre Autos abstellen können.“ ■ „Wichtig ist auch das Nachbearbeiten von Events, zum Beispiel, dass man den Teilnehmern einen Tag später einen Link schickt, wo sie sich die Fotos anschauen können, man kann eine Art Summary verschicken oder einfach nur ,Danke‘ sagen.“ ■ „Wenn ein Medium auch massenmedial kommuniziert, muss man aufpassen, dass es unter ein Dach passt. Ein Beispiel: Waschmittelwerbungen sind zum Beispiel unheimlich banal. Wenn so eine Marke einen Event veranstaltet und z. B. hoch sportliche Einlagen hat etc., dann passt das nicht zusammen. Im Normalfall hat jedes Unternehmen eine klare Positionierung.“ ■ „Ich kann eine knallharte Verkaufsveranstaltung machen oder ich stelle den Service in den Vordergrund.“ Nach dem Event ist vor dem Event Sekt oder Selters Ohne Partner könnten die meisten Events nicht stattfinden oder müssten zumindest kleiner gehalten werden, denn das ist immer eine Frage des Geldes. Mehrere gemeinsam schaffen meistens mehr als einer alleine. „Inwieweit Partner eingebunden sind, ist natürlich Verhandlungssache“, meint Karin Lehmann, gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass Kooperationspartner und Sponsoren zur jeweiligen Marke passen müssen: „Wenn zum Beispiel die IAA einen Event veranstaltet, wird sie keinen billigen Bierlieferanten nehmen, sondern zum Beispiel Zipfer.“ Ein anderer Veranstalter wiederum wird einen anderen Biersponsor bevorzugen, vielleicht aus Kostengründen oder weil eine andere Marke besser zum Unternehmen passt. Möglicherweise wird es auch der teure Champagner, oder aber auch nur Sekt oder Selters, wenn dieses Getränk besser zum geplanten Event passt. „ „Durch die Krise ist unsere Fähigkeit, Erlebnisse mit Sinn zu verbinden, weltweit sehr gefragt.“ Christian Mikunda, Geschäftsführer Beratungsfirma CommEnt In jedem Fall ist bei der Auswahl zu bedenken, dass sowohl Sponsoren als auch diverse Kooperationspartner „wichtige Teile des Ganzen“ sind, die aber „den Hauptveranstalter nicht überlagern“ dürfen. ... Kontrolle ist besser Damit Besucher eines Events mit dem bestmöglichen Gefühl nachhause gehen und dieses vor allem mit der Marke beziehungsweise der zu vermittelnden Botschaft verbinden, nennt Lehmann eine Art „goldene Regel“ für Events. Diese lautet, „dass die Leute von Anfang bis Ende gut zu betreuen sind. Man muss sich um den Eingeladenen von A bis Z kümmern, das heißt von der Gästebetreuung bis zum Abschiedsgeschenk.“ Und wer sich auch nach der Veranstaltung gut in Erinnerung rufen möchte, sollte etwa bei Kongressen und Tagungen, bei denen es weniger um den „Spaßfaktor“ geht, im Nachhinein die Meinung der Gäste erfragen. Prinzipiell sollte die Kontrolle des Erfolges eines Events ein wesentliches Element sein, doch die dafür so wichtigen quantitativen Messfaktoren sind rar. Eine gute Erfolgskontrolle im EventMarketing-Bereich sollte daher auf zwei Zugängen basieren, die im wünschenwertesten Fall zusammenspielen. Zum einen nennt Lehmann das Konkrete, das Angreifbare: „Alles, was ich zählen kann, ist wichtig. Zum Beispiel wie viele Einladungen wurden verschickt und wie viele sind gekommen?“ Auch könne man bereits im Vorfeld einer Veranstaltung Adressen generieren, zum Beispiel bei der Anmeldung übers Internet. „Nachher kann ich messen, ob das Ziel erreicht wurde.“ Um weiter in die Tiefe zu gehen, zum Beispiel die Meinung der Besucher zu messen, sei nur die Marktforschung eine geeignete Methode. Nach Lehmann sei dies gerade bei großen Events wichtig und sollte hier immer zur Anwendung kommen. Erst danach können sich Auftraggeber oder Veranstalter in der Regel beruhigt zurücklehnen und sagen: „Ende gut, Marke gut, alles gut.“ EVENTGUIDE WIEN 2009 Zukunftsprognosen Christian Mikunda, Vordenker der neuen Erlebniswelten, über moderne Erlebnisgestaltung: „Zeiten der Krise sind als Chance zu verstehen. Beispielsweise inszenieren sich ehemals verwöhnte Autohäuser heute neu, geben ihren Kunden durch Erlebnisgestaltung ein emotionales Geschenk mit.“ Erlebbare Kundengeschenke Geschenke sind emotionale Erlebnisse: „Dass ich als Kind beim Einkauf mit der Großmutter von aufmerksamen Verkäuferinnen ein kleines Geschenk bekommen habe, ist ein schönes Vorbild. Genau dort wollte ich besonders gerne einkaufen gehen“, erinnert sich Mikunda. „Einen metallenen Vogel von 1961 aus der Linde-Malzkaffeepackung hab ich immer noch zuhause.“ Aktuell spielt genau dieser Mehrwert eine immer größere Rolle, nur:„Heute gibt’s keine Werbegeschenke sondern einen emotionalen Showroom als POS.“ Europäische Nachdenklichkeit Die Erlebnisgestaltung hat Mitte 1998 begonnen, wesentlich nachdenklicher, erwachsen zu werden, 9/11 hat diese Tendenz noch verstärkt. „In den 1980ern war die eskapistische Traumwelt inszeniert. Später aber wurde ,Nachhaltigkeit‘ zum Schlagwort, Natur und Kunst wurden mit Design und Lifestyle verbunden, man sehnte sich nach Sinnhaftigkeit und emotionalen Streicheleinheiten“, beschreibt Mikunda die Entwicklung. „Bei uns in Europa hat die Fungesellschaft nie hundertprozentig gegriffen. Diese Situation kommt uns zugute, da durch die aktuelle Krise heute unsere Nachdenklichkeit, die europäische Fähigkeit, Erlebnisse mit mehr Sinn zu verbinden, weltweit sehr gefragt ist.“ 35 Kunden binden Events sind der erlebbare Kern des Event-Marketings. Inszenierte Ereignisse in Form von Veranstaltungen und Aktionen ziehen Kunden, aber auch Händler, Meinungsführer und Mitarbeiter an – sofern die firmen- oder produktbezogenen Kommunikationsinhalte erlebnisorientiert vermitteln werden. Sie dienen der Umsetzung der Marketingziele des UnternehElmar mens und sind daher nicht mit Kickinger, Gesonstigen Veranstaltungen zu verwechseln. Das Onlinelexikon der schäftsführer TU Chemnitz, eventlexikon.eu, Marketconsult bringt es auf den Punkt: „Events, die diese (Marketing-)Ziele verfolgen, werden zur inhaltlichen Abgrenzung von sonstigen erlebnisorientierten Veranstaltungen (z. B. Open-airKonzerte oder Sportereignisse) auch als Marketing-Events bezeichnet.“ „Ich bin der Meinung, dass man in der Kundenbindung einen Schritt weitergehen sollte: Nämlich zu versuchen, aus einem Kunden einen Fan der Marke zu machen. Und da ist der Event eine tolle Möglichkeit, durch persönliche Ansprache und intensiven Dialog Begeisterung zu transportieren. Denn ist der Kunde begeistert vom Event, wird er selbst zum Kommunikator, vorausgesetzt natürlich, dass das Produkt qualitativ passt“, beschreibt Hubert Nagele, Geschäftsführer von identum communications, seinen Zugang. Langfristigkeit und Strategie gefragt Fan der Marke Neben operativen Zielen verfolgt Event-Marketing stets auch längerfristige, strategische Ziele: ■ Kontaktziele vor und bei der Durchführung von Events (z. B. Anzahl der Anmeldungen, Anzahl der Teilnehmer) ■ Ökonomische Größen (wie Umsatz, Gewinn, Marktanteil) ■ Außerökonomische Kommunikationsziele (beispielsweise Aufmerksamkeit, emotionale Bindung) lassen sich in kurzfristig und langfristig erreichbare Reaktionen der Zielgruppe unterteilen. ■ Kurzfristige Ziele beziehen sich auf die Wirkungen bei den Teilnehmern während oder unmittelbar nach der Veranstaltung (z. B. Aktivierung, Interaktion). ■ Darauf aufbauende langfristige Ziele bezeichnen dauerhafte Gedächtnisreaktionen (etwa Veränderungen in der Wahrnehmung des Markenbildes), die wiederum die Voraussetzungen für die gewünschten finalen Verhaltenswirkungen (z. B. Kauf der Marke) bilden. (Vahlens Großes Marketing-Lexikon 2001, S. 440) Um Kunden zu binden, gibt es nun eine ganze Reihe an Formen und Spielarten des Events. Event-Marketing ist allerdings viel mehr als nur Kundenunterhaltung. Kommunikationswirkungen wie Bekanntheit und Image, ökonomische Wirkungen durch Steigerung der Absatzzahlen oder ökologische Nachhaltigkeit sind zu erreichen. Elmar Kickinger, Unternehmensberater und Geschäftsführer von Marketconsult, definiert den neuen Kommunikationsansatz: „Es muss zwischen Marktkommunikation via Marketing und Unternehmenskommunikation via PR unterschieden werden. Erstere zielt auf Produkte und deren Verkauf ab, zweitere auf Menschen und Das Ziel macht den Unterschied Will man durch eine Veranstaltung – sagen wir, eine Opernübertragung auf einer Leinwand mitten am Rathausplatz –eine große Anzahl an Menschen für die Musik und den Eventveranstalter interessieren? Oder will man durch einen Event die konkrete Zielgruppe für ein Produkt von der inszenierten Markenwelt, die beispielsweise mitten am Kitzsteinhorn aufgezogen wird, begeistern? 36 das Image plus Bekanntheit einer Marke bei diesen. Und jede hat ihre Instrumente.“ Hubert Nagele kennt diese aus seinen Projekten: „In der Pressearbeit durch Events, also begleitend medial in die Zielgruppe zu gehen, sehe ich eine sehr starke Funktion. Wenn die Geschichte gut ist, die durch den Event erzählt wird, ist ein toller Medienwert und damit ein ideales Kosten-Nutzen-Verhältnis erreichbar.“ In der Praxis Drei Tipps des Event Award 2008-Gewinners Hubert Nagele, Kunden zu gewinnen und zu binden: Den Funken überspringen lassen „Wir haben den Event Award für die Gesamtorganisation des Volvo XC Ice Camp am Kitzsteinhorn gewonnen. Nicht dafür, wann wo ein Lichtlein aufgeht – für die Dramaturgie – sondern, weil wir intensiv treffsicher kommuniziert haben“, freut sich Hubert Nagele, Geschäftsführer von Marketing-Event Was versteht man unter einem MarketingEvent? Cornelia Zanger definiert (in Vahlens Großes Marketing-Lexikon 2001, S. 439) einen Marketing-Event als ein von einem Unternehmen selbst inszeniertes Ereignis, das dem Adressaten (unternehmensinterne oder -externe Zielgruppen) in Form einer Veranstaltung oder Aktion, firmen- und/oder produktbezogene Kommunikationsinhalte erlebnisorientiert vermitteln soll, indem mittels multisensualer Ansprache eine Aktivierung des Adressaten für die Aufnahme der Kommunikationsinhalte und deren emotionale Verankerung im Gedächtnis erreicht wird. EVENTGUIDE WIEN 2009 identum communications. „Bei jedem Projekt leben wir integrierte Kommunikation: Pressearbeit, Webauftritt, Medienkooperationen und Werbeauftritt. Die Gäste, die aufs Volvo XC Ice Camp kommen, müssen schon aufs Kitzsteinhorn reisen. Um weitere Zielgruppen zu erreichen, haben wir mit dem Icecamp eine spannende Geschichte entworfen, die die Medien interessiert“, erklärt Hubert Nagele und begründet den Erfolg: „Unser Kunde hat verstanden, unaufdringlich zu sein, langfristig mit Glaubwürdigkeit zu arbeiten und nicht ,mit der Faust auf ’s Aug‘. Da fühlen sich die Gäste nicht mit Promotoren, Flyern, Brandings belästigt, sondern sitzen nur in ihrem Liegestuhl – und der Funke springt über.“ Die Begründung der Jury für Nageles Sieg war die „runde Sache“: Abenteuer, Zielgruppenansprache, gemeinsames Erleben. Bestehende Kunden fragen Unaufwändig, aber funktional ist die Kombination von Marktforschung und Event: Wenn identum communications beispielsweise die ersten 30 Kunden des axbo Schlafphasenweckers einlädt eine Hubert Diskussion zu führen, wird der Nagele, GeKunde zum Mitentwickler und schäftsführer eventuell zum Fan des Produktes. identum com„Die Zielgruppe zuspitzen, inten- munications sive Gespräche suchen und auf die Kunden hören führt zu dieser Nähe, wo aus einem Kunden ein Helfer und Unterstützer wird, wo er eine Nähe zum Unternehmen bekommt und auf dem besten Weg zum Fan ist“, beschreibt Nagele diese Strategie. Das Paradebeispiel Apple, wo Designer aufgrund ihres Feedbacks an Macintosh zu Markenbotschaftern wurden und Apple predigten, galt als Vorbild. Man setzte nicht auf Klassik und Presse, sondern auf Produktpräsentation. Und das mit enormem Erfolg. „Den Spagat aus Fans, die dabei 37 bleiben und der erweiterten Zielgruppe zu schaffen, bedeutet den Jackpot“, bringt Nagele die Herausforderung der Zielgruppenansprache auf den Punkt. Online gehen „Jetzt erlebe ich mit, dass das Onlinemedium Xing Plattform für Veranstaltungen ist – mit dem Ziel, Informationen zu bekommen und Kollegen aus der Branche kennen zu lernen. Gruppen werden zu passenden Events via Xing eingeladen, treffen einander zu Fachvorträgen in ihrer Stadt und netzwerken dann im realen Raum“, schildert Hubert Nagele Events, die im Internet beginnen. „Wir haben auch schon über die Initiative via Xing Kunden und Lieferanten gefunden. Das ist relativ einfach und man kann gleich überprüfen: Kennt die Person jemand aus meinem Netzwerk? So kann man sich Vitamin B leichter holen. OnlineAktivitäten als Mischung aus Direct Marketing und Event-Marketing sind eine spannende Sache!“ Identum communications hat beispielsweise eine Poker Communtiy auf Xing gegründet und eine kleine Veranstaltung organisiert: 20 der 50 Gruppenmitglieder sind gekommen. „Auf Businessveranstaltungen ist ja teilweise eine gehemmte Stimmung, da man einander oftmals höchstens vom Namen kennt. Wenn man allerdings ein Thema angeboten bekommt, gemeinsam spielt oder lernt, ist es leichter, sein persönliches Netzwerk auszubauen, denn man hat schon gemeinsame Erfahrungen gemacht“, verspricht Hubert Nagele. Schillernde Markenwelten Er war früher als Film- und Fernsehdramaturg tätig und lehrt heute Studierende wie Marketer seine Philosophie der Markeninszenierung. Christian Mikunda, Geschäftsführer der Wiener Beratungsfirma CommEnt, enhüllt die dramaturgischen Kunstgriffe und psychologischen Mechanismen hinter der „authentischen Verfüh38 rung“ und gibt in seinen Büchern Tipps für Werbung, PR, Messen, POS und Events in Fachmedien wie „Der verbotene Ort“: „Es gibt tatsächlich sieben ganz unterschiedliche Möglichkeiten, um den Kosumenten zu involvieren und zu aktivieren. Die Stadt Las Vegas bringt ihre Besucher dazu, sich erstens auf Geschichten einen Reim zu machen, zweitens im Raum und drittens in der Zeit zu navigieren, viertens Spannung aufzubauen und wieder zu lösen, fünftens sich ein Image-Bild von etwas zu machen, sechstens die ,Regeln des Spiels‘ zu erkunden und siebtens Rhythmen und Gezeiten zu erspüren. Las Vegas steht stellvertretend für eine internationale und branchenübergreifende Entwicklung“, startet Mikunda das Kapitel „Psychologie“. Seeing is Believing In seinem Buch „Marketing spüren“ deckt Mikunda gleich zu Beginn den „Seeing-is-Believing-Effekt“ auf: „Hinter dem Prinzip des ,mit eigenen Augen sehen‘ steckt ein dramaturgischer Kunstgriff, der schon sehr alt ist. Es geht um die Überzeugungskraft des Augenscheins, um die Beweisführung, die etwas glaubhaft macht, es geht um den Blick des ungläubigen Thomas.“ Der Buchautor erklärt, wie es funktioniert: „Durch die Überzeugungskraft des Augenscheins und durch kleine authentische Details beginnt man, Dinge BUCHTIPP Marketing spüren – Willkommen am dritten Ort Autor: Christian Mikunda Verlag: Redline Wirtschaft Datum, Ort: 2007, Heidelberg (2. Auflage) ISBN: 3636014242 zu glauben, die vorher behauptet wurden. Behauptung und Beweis folgen unmittelbar aufeinander, also der Consumer Benefit, der einen Produktnutzen behauptet und die Beweisführung des ,reason why‘, die diese Behauptung einlöst.“ Neue Nachdenklichkeit Als Referent der impact-Messe09 verdeutlichte Christian Mikunda zum Thema „Die inszenierte Verführung“die dramatische Entwicklung, die im Verlauf der Zeit auch die Eventszene als „Erlebnis-Planung“ stark veränderte: „Früher hieß es: Wer nicht lächeln kann, soll kein Geschäft eröffnen. Später galt: Wer nicht bereit war, seinen Kunden ein Mindestmaß an Erlebnissen zu schenken, der hatte es schwer. Doch während damals noch die inszenierte Flucht in eine Traumwelt im Vordergrund stand, ist jetzt eine gewisse Nachdenklichkeit eingekehrt.“ Christian Mikundas Zukunftsprognosen lesen Sie auf Seite 35. PR und Unterhaltung Event ist nicht gleich Event, zwei Arten sind zu unterscheiden: PR-Events verfolgen in erster Linie Marketingziele, das heißt sie dienen etwa der Kundenbundung oder sollen eine Marke stärken. Unterhaltungs-Events dagegen wie zum Beispiel Konzerte oder Sportveranstaltungen zählen zur Freizeitwirtschaft. Sie sind hauptsächlich auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet oder orientieren sich an einer Community. Unterschied machen Natürlich ist die Trennlinie nicht immer so klar zu ziehen. Doch bevor ein Event geplant, organisiert und durchgeführt wird, ist in jedem Fall eine wichtige Frage zu stellen: Was ist das Ziel meines Events? Erst wenn das geklärt ist, kann mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden. Das Beste für Events. Der Rahmen - elegant, so wie Ihre Gäste. Foto: Rita Newman Die Technik - modern, so wie Ihr Unternehmen. Das Team - professionell, so wie Ihr Handeln. Der Event - perfekt, so wie Ihr Auftritt. Studio 44 der Österreichischen Lotterien • Rennweg 44 • A-1038 Wien • Tel.: (01) 790 70-3210 • www.studio44.at • [email protected] EVENTGUIDE WIEN 2009 39 Wo sich die Branche trifft Österreich und Deutschland warten zwar mit nur wenigen, aber dafür mit guten und etablierten Branchenevents auf. Denn wer tagtäglich Events für Kunden veranstaltet, sollte sich auch auf einschlägigen Veranstaltungen mit Kollegen austauschen und sich über neueste Trends informieren können. Branchenevents in Österreich … Medientage Michael Himmer, Fachgruppenobmannstellvertreter, nennt die Österreichischen Medientage als wichtigsten Branchenevent. „Unterschiedliche Verbände präsentieren sich immer häufiger nicht auf kleinen Veranstaltungen, sondern nützen den Rahmen der Österreichischen Medientage. Damit ist hier ein sehr breites Angebot vorhanden“, empfiehlt Himmer. „Prinzipiell liegt der Trend in der Fusion von vielen kleinen Informationsveranstaltungen zu einigen wenigen Messen.“ Die Wiener Medientage werden 2009 im Messezentrum Wien, Trabrennstraße vom 7. bis 9. Oktober Kommunikationsprofis anlokken.Ein Special: Am Ende der Medientage, am 9. Oktober, wird der „Sponsoring Day“ gezielte Informationen zum Thema liefern. Infos: www.medien-tage.at Access Wien Am 5. und 6. Oktober 2009 wird in der Hofburg Wien auch heuer wieder die österreichische Kongress-, Veranstaltungs-, Incentive- und Eventbranche zu Gast sein. Auf mehr als 3.000 Quadratmetern präsentiert sich das innovative Veranstaltungsland vor internationalen Top-Entscheidern. 2008 zeigten insgesamt 236 Aussteller die wichtigsten Angebote aus den Bereichen Tourismus, Hotellerie, Event Locations, Veranstaltungsservices und anderen Dienstleistungsunternehmen der österreichischen Meeting- und Incentivebranche. Infos: www.access-austria.at liveCOMM, Salzburg Die liveCOMM geht am 25. und 26. November 2009 in die zweite Runde. „Hierher kommen auch 40 deutsche Unternehmen, die in den österreichischen Markt wollen“, empfiehlt Bernhard Schösser, Geschäftsführer von INN.PULS. Die Messeleitung beschreibt die liveCOMM als „Messeformat, das alle dialogorientierten Disziplinen im MarketingMix und die damit verbundenen Dienstleistungen unter einem Dach vereint: vom Event-Marketing, Neuro-Marketing und Online-Marketing über Technik und Veranstaltungs-Services bis zu Incentives.“ Parallel zur liveCOMM fand 2008 der NEO Kongress statt und verknüpfte als Info-Event die Marketingmesse mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen: Der NEO Kongress widmete sich einer Schlüsseldisziplin der Zukunft, dem NeuroMarketing. Infos: www.live-comm.eu Austrian Event Award Die Verleihung des Austrian Event Awards, der von der Eventwerkstatt aus Linz veranstaltet wird, fand zuletzt Anfang Dezember 2008 im Rahmen der liveCOMM im Messezentrum Salzburg statt. Besondere hervorragende Event-Konzepte heimischer Agenturen hinsichtlich Kreativität, Integration von Marketingzielen, Umsetzung, Zielerfüllung sowie Gesamteindruck werden seit 1997 ausgezeichnet. Als einziger nationaler Award für Events gilt der Austrian Event Award als größter Branchentalk der Eventmarketer in Österreich. Infos: www.eventaward.at ... und im benachbarten Ausland Medientage München Michael Himmer empfiehlt auch die Münchner Medientage: „Hier treffen sich die Entscheider und Multiplikatoren der Kommunikationsszene.“ Bei den letzten Medientagen nahmen mehr als 8.000 Personen an Kongress, Messe und Events rund um die Medientage teil. Der Event als eines der wichtigsten Branchenereignisse im Jahreslauf. Die 23. Medientage München finden vom 28. bis 30. Oktober 2009 statt. Infos: www.medientage-muenchen.de World of Events, Wiesbaden Über 8500 Gäste aus dem In- und Ausland kamen im Jänner 2009 zur zweitägigen Fachmesse in die Rhein-Main-Hallen nach Wiesbaden. 430 Unternehmen stellten die Trends und Innovationen der Branche für Live-Marketing und Event-Services vor. Im kompakten Kongressprogramm informieren Branchengrößen zu aktuellen Themen. Infos unter: www.woe-messe.de Foto: Münchner Medientage Die Münchner Medientage als Treffpunkt der Entscheider und Multiplikatoren der Branche. BUCHTIPP Der verbotene Ort oder Die inszenierte Verführung Autor: Christian Mikunda Verlag: Redline Wirtschaft Datum, Ort: 2005, Frankfurt (2. aktualisierte u. erw. Auflage) ISBN: 3636012142 EVENTGUIDE WIEN 2009 41 Von Profis lernen (43) I Aus der Praxis (50) I Schöner arbeiten (52) I Sicherheit geht vor (54) PRAXIS „Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt.“ Hermann Hesse 42 04 Aus der Sicht von Auftraggebern und -nehmern: Experten erzählen, wie es geht, welchen Stellenwert gutes Personal hat, warum Mitarbeiterevents wichtig sind und wie Ihr Event sicher wird. Foto: M. Zacherl/fotolia.com Von Profis lernen Eventmarketer haben den besseren Überblick. Das bestätigen zwei Profis mit langjähriger Erfahrung. Ebenso, dass die Branche optimistisch bleibt. Experten wissen, wie es geht und sind überzeugt, dass das Event-Marketing auch weiterhin seinen fixen Platz in Kommunikationskonzepten haben wird. Die beiden PR-Ladies Elisabeth Czerwenka-Kulmon und Dagmar Gordon sind Ausschussmitglieder in der Wiener Fachgruppe für Werbung und Marktkommunikation. „Es wird wahrscheinlich eine Abflachung geben“, meint Dagmar Gordon, die mit ihrer Ideenmanufactur schon zahlreiche Events geplant und ausgerichtet hat. Diese Abflachung will sie allerdings nur sehen, wenn es um einzelne Feste geht. Allgemein ist die Fachfrau von einer Positivstimmung überzeugt: „Es ist vielleicht ein bisschen ‚unschick‘, um sich zu hauen, aber es wird weiterlaufen.“ Czerwenka-Kulmon, mit ihrer Agentur COC seit vielen Jahren im Geschäft, beurteilt die Situation ähnlich: „Trotz der allgemeinen Negativstimmung werden Events sicher ein Standbein im gesamten Marketing-Mix bleiben. Sicher relativ gleich bleibend, trotz aller Unkenrufe.“ Auch Czerwenka-Kulmon ist der Meinung, dass Events unter Umständen nicht mehr so groß sein werden, allerdings weiterhin „als Teilchen, als Baustein des Ganzen“ zu sehen seien. „Agenturen bzw. Berater sind gut dran, wenn sie das sehr wohl auch anbieten.“ Ein Auf und Ab in der Eventbranche beobachtet Alexander Nowotny, Leiter der Agentur Nowotny Marketing: „Nach den für die Eventbranche rückläufigen Jahren 2000 bis 2003 verfolgen wir seitdem teils exorbitante Steigerungen. Alleine in Wien wurden im Vorjahr über 800 Kongresse und mehr EVENTGUIDE WIEN 2009 als 2000 Firmenveranstaltungen ausgerichtet, was einer Steigerung von über 30 Prozent entspricht. Dieser Zuwachs wird in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nicht zu halten sein.“ Zwar planen viele Unternehmen, ihre noch vor der Krise geplanten Budgets zu aktivieren, dennoch geht Nowotny davon aus, „dass in den Budgetansätzen für 2010 deutlich eingekürzt und die Konzentration auf wenige hochqualitative Marketing-Events gelegt wird“. Flexible Personalbeschäftigung werde zwar dazu beitragen, dass die Dienstleistungbranche das ausgleiche, doch von großen Investitionen geht der Profi nicht aus. Optimismus bleibt aber: „Nach jedem Einbruch im Eventbereich wurde aufgeholt, also optimistisch ab 2011/12 ...“ Highlights und Höllen Die Eventbranche ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Wer denkt, er oder sie könne auf Anhieb ein paar größere Events planen und hätte beim Durchführen den meisten Spaß, irrt. Dagmar Gordon, die mit ihrer Agentur hauptsächlich Events in der Größenordnung von 50 bis 800 Gästen ausrichtet, erzählt von ihren beruflichen „Highlights und Höllen“: So sei es eine große Gefahr, „wenn in letzter Sekunde entscheidende Parameter verändert werden, zum Beispiel wenn es um Genehmigungen im öffentlichen Raum geht.“ Auch wenn etwas immer problemlos funktioniert habe, könne auf einmal jemand „Nein“ sagen, so hat die Expertin es selbst bei einem lange geplanten Event erlebt. Die Behörde habe dann zwar „Ja“ gesagt, allerdings musste in einem 43 „ „Wenn die Vorbereitungen sehr intensiv waren und sind, passiert am Tag X fast nichts mehr.“ bestimmten Bereich ein Halteverbotsschild aufgestellt werden. „Und der Bezirksvorsteher hat gesagt, nein sicher nicht. Und plötzlich brauchten wir natürlich auch ein neues Zelt, das auf den Platz passt, es war aber grad einen Tag später das Donauinselfest und Zelte waren eigentlich nicht mehr zu bekommen. Also hab ich mich ans Telefon gehängt und konnte noch eines aus Deutschland organisieren.“ Eine Sache, an der Nicht-Profis scheitern können? Definitiv, warnt Gordon: „Auch wenn jemand ein noch so gutes Büro hat und noch so engagierte Mitarbeiter, bei so was brauchst du Profis, sonst hast du keine Chance. Ein Profi kann in so einem Fall auch noch drei Leute ans Telefon setzen, damit sie von Wien bis Vorarlberg telefonieren können.“ Tanz mit dem Bundespräsidenten Persönliche Highlights entstünden meistens dann, wenn am Tag des Events etwas schief gehe und man es noch so hinbiegen könne, dass keiner der Gäste etwas merke, so Gordon und erzählt weiter: „Ein Highlight von mir war ein tanzender Bundespräsident auf der Bühne. Waris Dirie sollte der Romero-Preis der katholischen Männerbewegung verliehen werden, sie wollte aber nicht auf die Bühne zur Preisverleihung, sie war schon vorher nicht so gut drauf. Ich bin wirklich vor ihr auf den Knien gelegen und nach eineinhalb Stunden ist sie dann auf die Bühne gegangen.“ Im Nachhinein kann Dagmar Gordon darüber lachen, im Moment des Herumrutschens und Bettelns möchte man nicht in ihrer Haut gesteckt sein. Nachdem sich der Stargast erweichen ließ, wurde der Event zu einem unvergesslichen Ereignis: „Der Tanz mit dem Bundespräsidenten war völlig unpeinlich, ein ganz normaler Walzer, total nett. Keiner der Anwesenden hat was gemerkt. Das sind dann die Highlights und Höllen.“ Abstriche ja, Dilettantismus nein Bei aller Professionalität der Branche ortet Agentur-Boss Alexander Nowotny auch einen Anstieg an „Pfusch“, bedingt durch die „Zunahme der 44 Veranstaltungen“: „Über 50 Prozent der Firmenevents werden weitgehend nicht fachlich-strategisch ausgerichtet, großteils in Eigenleistung des veranstaltenden Unternehmens abgewickelt. Dabei kommt nie und nimmer ein Marketingereignis zustande. Ich traue mir auch nicht zu, Brötchen zu backen!“ Nowotny bricht aber gleichzeitig eine Lanze für die Profis in seiner Branche, denn es gäbe in Österreich zahlreiche gute Eventagenturen und eine Menge guter Berater: „Die fachlich durch unsere Branche begleiteten Veranstaltungen erreichen hohes internationales Niveau und ihre Marketingziele!“ Sowohl positive als auch negative eigene Erfahrungen hat Agenturchefin Elisabeth CzerwenkaKulmon gemacht, jedoch in erster Linie als Auftraggeberin. Generell gelte im Eventbereich Folgendes: „Wenn die Vorbereitungen bei Kunden, Team und allen Fremdleistern wirklich sehr intensiv waren und sind, passiert am Tag X fast nichts mehr. Wenn das passt, habe ich noch so gut wie nichts Negatives erlebt.“ Zwar tue sie sich schwer, sich an konkrete schlechte Erlebnisse zu erinnern, aber es komme vor, dass – meist junge, relativ unerfahrene – „MarketingassistentInnen glauben, dass sie auf Grund ihres kurzfristigen Wissens und ihrer Erfahrung alles so umsetzen können wie Erfahrenere. Natürlich muss jeder einmal lernen, das ist klar, aber besser ist es, wenn der Erfahrene wenigstens im Hintergrund hilft und berät.“ So musste sich Czerwenka-Kulmon bereits einmal selbst in der Öffentlichkeit vom Auftraggeber distanzieren, „weil es sonst auf mich zurückfällt, wenn alle meinen, das sei ja deine Veranstaltung“. Gut und passend sei es, wenn sich ein roter Faden durch den gesamten Event hindurchziehe. Aber auch Abstriche würden dazu gehören. Sparen ja, aber an den richtigen Stellen: „Da will jemand eine bekannte Band, die kostet eben mal 7.000 bis 8.000 Euro, da nimmt man eben besser eine unbekannte Band, die viel weniger kostet und oft ohnehin besser ist und spart nicht an den falschen Stellen ein.“ Foto: mediendienst.com/Foto Wilke Elisabeth Czerwenka-Kulmon, Geschäftsführerin COC Communication Organisation Consulting GmbH „ „Klar kann man nachjustieren. Aber trotzdem wird es immer nur noch ‚zweitbest‘ werden.“ Dagmar Gordon, Geschäftsführerin Ideenmanufactur Für Christian Pöttler, der als Geschäftsführer des Echo Medienhauses unter anderem für Großevents wie „Eine Stadt. Ein Buch.“ und den „Vienna Nightrun“ verantwortlich zeichnet, rückt die Botschaft in den Vordergrund: „Entscheidend ist, dass der Event eine klare Botschaft hat. Je klarer die Story, desto mehr Sponsorpartner, desto mehr Besucher, desto mehr Wirkung. Alles, was sich nicht in einem Satz verständlich erklären lässt, ist sehr wahrscheinlich zum Vergessen.“ Besser vom Experten Fehler passieren Selbst in einem noch so tollen Team in einer noch so erfahrenen, etablierten Agentur können Fehler passieren, bestätigen Fachleute. Worauf es ankommt, ist die Fähigkeit, diese möglichst zu vermeiden und wenn sie doch passieren, diese richtig zu beheben. Was sind Fehler, die passieren können? Czerwenka-Kulmon, die bereits seit rund 25 Jahren in der PR-Branche tätig ist, ist auch als Auftraggeberin davon überzeugt, dass immer etwas passieren könne. „Die Frage ist viel eher: Was ist ein Fehler? Zum Beispiel ist auch die Tagesverfassung ausschlaggebend. Man versucht im Vorfeld immer das Beste zu machen.“ Auftragnehmerin Dagmar Gordon hat in ihrem langen Berufsleben ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass man mit allem rechnen muss: „Du hast einen Event geplant und kommst ganz kurz vorher drauf, dass kein Fotograf gebucht ist, daran bin ich schon mal ganz nah drangeschrammt. Oder du hast die Veranstaltungs-Haftpflicht oder die AKM (staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger, Anm.) vergessen.“ Besondere Vorsicht sei bei Aufgaben geboten, die man meistens nebenbei erledige. Denn durch die Routine würden diese besonders oft vergessen. Können Checklisten helfen? „Checklisten können hier enorm helfen, auch wenn sie noch so blöd klingen. Das geht hin bis zur Ersatzstrumpfhose für die Moderatorin.“ EVENTGUIDE WIEN 2009 Ist ein Fehler einmal passiert, sei es schwierig, diesen auszumerzen, besonders wenn man nicht die nötige Erfahrung hat, weiß Gordon: „Nachjustieren geht, es wird aber trotzdem immer nur ‚zweitbest‘ werden. Grundlegende Fehler sind nicht mehr auszumerzen, zum Beispiel wenn man eine Location ausgewählt hat, wo kein Journalist hinkommt, weil die meisten on the job nicht Auto fahren.“ Nowotny stimmt den beiden PR-Frauen zu, was das Um und Auf für einen professionell durchgeführten Event ist, nämlich, dass die Zielorientierung des Konzepts im Vordergrund steht, also „was ist der Job, den dieser Event zu erfüllen hat?“ Diesem Ziel seien ausnahmslos alle Maßnahmen unterzuordnen, auch Location und Darsteller. Nowotny erklärt damit gleichzeitig, weshalb eine Planung im Regelfall so langfristig erfolgt – und stellt klar, dass teuer nicht automatisch gut heißen muss: „Der Aufwand muss in einem vernünftigen Verhältnis zur Wirkung stehen, darauf ist im Sinne der Projektliquidität permanent zu achten!“ Für ihn resultieren Fehler zumeist aus „Panik statt Plan, also zu spät mit der Planung beginnen ist ein häufiger und spürbarer Fehler“. Was dann besonders häufig passiert, ist zum Beispiel „zu wenig Buffet, der Künstler sagt ab und die Tonanlage versagt“. Den zweiten großen Fehler machen oft die Berater, wenn sie nicht den Mut hätten, dem Auftraggeber zu erklären, „dass manche Eventziele eben nur mit entsprechenden Budgets erreichbar sind. Gespart wird leider meist dort, wo Wirkung erzielt werden sollte: In Inszenierung und Dramaturgie!“ Event, Abendessen oder Hochzeit Ob die Experten Freunden raten würden, einen Event selbst auszurichten? Gordon und Czerwenka-Kulmon sind skeptisch und würden zumindest eine Grundberatung vom Profi empfehlen. Dagmar Gordon betont aber auch, dass dafür die Art des Events ausschlaggebend sei: „Eine Geburtstagsfeier oder eine Hochzeit sind okay. Gerade bei solchen privaten Feiern, selbst wenn sie für 300 Gäste sind, rechnet jeder damit, dass 45 „ „Die durch unsere Branche begleiteten Veranstaltungen erreichen hohes internationales Niveau.“ Alexander Nowotny, Geschäftsführer Nowotny Marketing irgendwelche Hoppalas passieren.“ CzerwenkaKulmon weist darauf hin, dass auch eine Geburtstagsfeier für 50 Personen „mit entsprechenden Vorgaben“ sehr aufwändig sein könne, ebenso ein Abendessen für zehn Personen, wenn es sich dabei um hochkarätige Gäste handle. „Wenn es in den semiprofessionellen oder gar professionellen Bereich geht, würde ich raten ‚Hands off‘, so Gordon. „Dann würde ich zumindest ein bisschen Geld für einen Konsulenten ausgeben, der sagt, was ich bedenken soll etc.“ Dazu rät auch Czerwenka-Kulmon: „Man sollte vielleicht sagen ‚okay, aber hol dir wenigstens eine Kurzberatung, wenn du es schon selbst machen willst‘.“ Alexander Nowotny sieht ein weiteres Problem im Aufwand: „Ich habe einige Freunde, die könnten das zwar rein logistisch hinbekommen, aber ob sie dazu die Zeit und Ressourcen haben, ist eine andere Frage. Für die Inszenierung braucht es jedenfalls kreative Fachleute, sonst wird das nichts. Und wenn Sie sich nicht auf niederem Niveau bewegen und alle Fehler, die die Branche bereits gelernt hat, riskieren wollen: Hände weg vom Selbst-Stricken!“ Auch Christian Pöttler rät zur Umsetzung durch den Profi: „Es gibt tausend Fallen, in die man tappen kann. Kaum eine Sache sieht so leicht aus und ist – wenn sie gut sein soll – doch so schwer. Deshalb sollten Firmen- bzw. Marketingevents niemals ohne professionelle Agentur umgesetzt werden.“ Wenn der Abend gekommen ist Ein richtig guter Event ist … „Event ist Live-Kommunikation, das ist das ganz persönliche, ‚hallo du, ja, du ganz persönlich bist gemeint!‘ “, erklärt Alexander Nowotny. „Wenn das rüberkommt und mir eine Geschichte erzählt wird, die das Kino in meinem Kopf aktiviert und nachhaltig die Botschaft verankert, war es ein guter Event.“ Einem Auftraggeber bringt es nichts, wenn die Gäste nur gut gegessen und sich köstlich unterhalten haben, die „strategische Dramaturgie“ muss gelingen. Für Elisabeth Czerwenka-Kulmon ist ein Event dann gut, wenn alle Faktoren, „die man im Vor46 feld konzipiert hat“, zusammenspielen. „Und die Reaktionen der Gäste. Wenn die Gäste beim Rausgehen fragen, wann der nächste Event stattfindet, dann ist es ideal.“ Dagmar Gordon schreibt dem Glück zum Gelingen allerdings auch eine kleine, aber wichtige Rolle zu. Für sie war es ein toller Event, „wenn zum Beispiel bei Zielgruppe, Ziel und Umsetzung alles passt. Wenn vorher die Hausaufgaben erfolgt sind und handwerklich gut umgesetzt wurden, ist es schon mal ein guter Event. Und – auch wenn das viele Kollegen nicht gerne hören – ein bisschen Glück gehört auch dazu. Die wirklich gute Stimmung kann man nicht erzwingen.“ Spielt das Budget eine Rolle? „Natürlich kann man mit ganz viel Geld ganz viel Tolles machen. Aber der wirklich ultimative Event im mittleren Segment, der, wo die Leute noch drüber reden, wenn sie nicht mehr wissen, was sie gegessen und getrunken haben, der passiert. Wenn es besonders toll war, ist sicher irgendetwas passiert, was ich nicht kontrollieren konnte.“ Christian Pöttler ergänzt: „Wenn ein Event gut war, merkt man es daran, dass man von potenziellen Sponsor-Partnern aktiv angesprochen wird und dass der Event in der Zielgruppe bekannt ist.“ Und er erklärt auch, wie das erreichbar ist: „Wenn auch das Rundherum mitgedacht wurde. Ein wirklich gut gemachter Event bringt neben der unmittelbaren emotionalen Aktivierung der Zielgruppe vor Ort auch einen beachtlichen Medienwerbewert, der in den meisten Fällen die Eventkosten erst rechtfertigt.“ Auch für Konrad Maric, Geschäftsführer der Agentur Maric und Rinaldin, sind es mehrere Faktoren, die einen Event zu einem guten Event machen: „Ein nachweisbares beziehungsweise messbares Erreichen der Marketingziele beziehungsweise eine Steigerung von Image- oder Motivationswerten, dass die TeilnehmerInnen sich noch nach Jahren an das gute Gefühl und das Erlebnis erinnern und dass das Budget eingehalten wurde.“ Mit dem umgekehrten Fall, dass beim Event alles schief läuft, hat Maric nach eigenen Angaben keine Erfahrung, denn: „Es gibt immer eine Lösung.“ „ „Je klarer die Story, desto mehr Sponsorpartner, desto mehr Besucher, desto mehr Wirkung.“ Christian Pöttler, Geschäftsführer Echo Medienhaus Davor und Danach Das, was man als Veranstalter am besten kontrollieren kann, ist alles, was im Vorfeld des Events passiert. Dagmar Gordon betont, dass die meisten Fehler in der Regel im Vorfeld gemacht würden. Daher sei es besonders wichtig, sich hinzusetzen „und sich wirklich konzeptiv klar zu werden, was man will, bevor man die lustigen Sachen angeht wie Probeessen beim Caterer oder Deko aussuchen“. Was nach wie vor oft übersehen würde, ist, dass Zielgruppe und Ziel des Events möglichst klar definiert werden müssen, so Gordon. „Sonst weiß man nicht, wo man hin will, welche Anmutung es haben soll, wie lade ich die Leute ein, wen lade ich ein? Und so weiter.“ Für PR-Frau Czerwenka-Kulmon sind gleich ein paar Punkte wesentlich, bevor die eigentliche Planung beginnt. Aber es sei nicht nur bereits zu diesem Zeitpunkt viel zu tun, auch der Kunde müsse sehen, dass das alles wichtig sei. Folgende Gewissensfragen sollten gestellt werden: Passt das Thema überhaupt zum Kunden? Passen Event, Location und Programm zusammen? Sind Datum und Ort gut gewählt? „Wenn zum Beispiel am gleichen Tag vier andere Events stattfinden, hat das nicht viel Sinn“, merkt Czerwenka-Kulmon an. Gerade die rege Mitarbeit des Kunden sei wichtig. Und worauf legt Event-Profi Pöttler größtmöglichen Wert? „Wichtig ist, dass der Event immer in ein umfassendes Marketingpaket eingewoben ist. Besonders die kommunikativen Maßnahmen im Vorfeld und danach sind ebenso im Detail zu planen wie der Event selbst. Besonderes Augenmerk ist auf Medienarbeit zu legen. Ein wesentlicher Anteil des Gesamtwerbewertes ergibt sich aus der redaktionellen Berichterstattung im Umfeld von Events.“ Foto: J. Zinner Manchmal muss man „Nein“ sagen Was aber nicht bedeute, dass der Auftraggeber blind alles ausführen solle, was der Kunde möchte: „Für eine Partnerschaft ist es oft besser, ‚Nein‘ zu sagen und eventuell das ganze Projekt mit dem Kunden neu zu starten.“ Was wiederum für EVENTGUIDE WIEN 2009 Die größten Fehler Was sind die zehn größten Fehler, die man bei der Planung und Durchführung eines Events begehen kann? Die Expertinnen Elisabeth Czerwenka-Kulmon und Dagmar Gordon verraten ein paar Beispiele: ■ Zielgruppe und Ziel des Events sind nicht von Anfang an klar definiert. ■ Das Thema passt nicht zum Kunden bzw. zur Marke oder Botschaft, es zieht sich kein roter Faden durch den Event. ■ Event, Location und Programm passen nicht zusammen, Datum und Ort sind nicht stimmig (z. B. wenn am Tag des Events gleichzeitig vier andere ähnliche Veranstaltungen stattfinden). ■ Es findet nicht einmal eine Mindestberatung statt. Ohne professionelle Beratung wird ein Event selten gut werden. ■ Es wird an den falschen Stellen gespart. ■ Es wird kein Konzept gemacht, im Vordergrund stehen nur die „lustigen Dinge“ wie Probeessen. ■ Das Briefing passt nicht, d. h. das „Hilfspersonal“ wie Abwäscher, Kellner, und Empfangschef sind nicht genügend informiert, um was es geht. ■ Die Location passt nicht, weil z. B. Journalisten nicht mit dem Auto hin- und wegkommen oder die Gäste ihre Autos nirgendwo parken können. ■ Es werden wichtige Parameter nicht berücksichtigt, wie z. B. das Bezahlen der Veranstaltungs-Haftpflicht oder der AKM ■ Selbst die „kleine Marktforschung“ wird nicht gemacht, Meinungen der Gäste werden nicht eingeholt bzw. berücksichtigt, es ist kein Fotograf anwesend. 47 Event-Checkliste Phase 1: Grundsätzliche Entscheidungen, Vorplanung, Veranstaltungskonzept Um Events erfolgreich und zielgerecht durchzuführen, sollten bereits im Vorfeld einige Überlegungen angestellt werden: Termin, Ausgangslage, Zielgruppen, Ziele, Motto/Aufhänger, Strategie, Programm, Organisation, Maßnahmen, Zeitplan, Budget, Logistik, Infrastruktur. Phase 2: Organisation Raumbedarf/Örtlichkeit Ein gutes Buffet ist nicht alles, aber bereits bei der Kulinarik gibt es vieles zu beachten. kleinere, unabhängigere Agenturen meist einfacher sei als für große Agenturen mit internationalen Vorgaben. Für den Kunden gelte im Prinzip Ähnliches wie für Auftraggeber. Er sollte möglichst mit mehreren Personen eines Unternehmens sprechen, „so hat er eine Gesamtmeinung. Das ist natürlich auch leichter, je länger der Kunden bei einem Unternehmen ist.“ Eine der auf den ersten Blick schwierigst erscheinenden Aufgaben scheint die Messbarkeit des Erfolges oder auch Nichterfolges zu sein. Czerwenka-Kulmon empfiehlt zumindest eine Art „kleine Marktforschung mit Bildern, kleinen Histörchen, die der Kunde von den Gästen bekommt etc.“. Bereits während des Events könne man zum Beispiel mit den Leuten smalltalken und versuchen Feedback zu bekommen. So könne man selbst noch während des Events etwas ändern, sich zum Beispiel kurzfristig bei Problemen etwas einfallen lassen und Flexibilität zeigen. Wichtig sei dazu, dass alle mitspielen. Ebenso einen großen Stellenwert habe es, „das ‚Hilfspersonal‘, Abwäscher, Kellner, Empfangschef etc. kurz zu informieren, um was es geht; das Briefing“. Insgesamt gehe es um viele „Kleinigkeiten, die man gar nicht aufzählen würde, weil sie auf Grund von Erfahrung und Wissen klar sind“. Und ebenso bedeutend sei es, „dass der Kunde etwas offen lässt, damit man nicht immer wegen allem rückfragen muss“. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Anzahl der Gäste Größe der Räume und Anzahl Bestuhlung (Theater, Seminar, Bankett) Tische Infodesk Pausenzone Erreichbarkeit Offerte verschiedener Lieferanten Datum festlegen Event-Partner ■ Briefen des Event-Partners ■ Auftrag erteilen Programm ■ Ablaufplan mit Timing ■ Verantwortlichkeiten definieren ■ Eventmoderation sicherstellen (Begrüßungsrede, Anmoderation, Referenten, Dankesrede) ■ Pausen einplanen ■ Rahmenprogramm/Künstler/Showeinlagen Referenten ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Anfrage Referenten Briefing Referenten Referentenschilder Betreuung Referenten Referate und Dokumentationen zur Abgabe einfordern Unterkunft/Transport Geschenke/Give-aways Honorare Vertragliches ■ Seminar/Konferenzräume buchen ■ Unterzeichnung der Lieferantenverträge Einladungen ■ Form und Inhalt ■ Adressen generieren ■ Response-Einladungen (Anmeldefrist, Art der Anmeldung) 48 ■ Erreichbarkeit (ÖV, Anfahrts-/Stadtplan, Parkplätze, Taxi, Shuttle) ■ Einlassberechtigung und Kontrolle (Namensliste, Tickets, Einladung) ■ Unterkunftsmöglichkeiten ■ Versand Anmeldungen ■ ■ ■ ■ ■ Bestätigungsbrief Ansprechperson bei Fragen Verantwortlichkeit Anmeldungseingang Teilnehmerliste Nachfassaktion Unterlagen Teilnehmer ■ ■ ■ ■ Namensschilder Arbeitsunterlagen Informationsmaterial/Dokumentationen Geschenke/Give-aways Empfang ■ ■ ■ ■ ■ ■ Eingangskontrolle Garderobe und Garderobenpersonal Empfangstisch und Empfangspersonal Registrierung der Gäste Abgabe Namensschilder Sicherheitsdienst ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Moderatoren-Koffer Simultanübersetzungsanlage Video Conference ISDN-Anschlüsse Umziehräumlichkeiten Lagermöglichkeiten/Umkleideraum Faxgerät Presseraum Anlieferung/Wegweisung Lieferanten Dekoration Art der Dekoration Sitz-, Tischordnung Blumen Brandingmöglichkeiten Food & Beverage ■ ■ ■ ■ ■ Art des Caterings Organisation Catering Empfangsapéro, Pausendrinks und Snacks Getränke auf Rednerpult und Teilnehmertischen Barbetrieb Phase 3: Unmittelbar vor dem Event ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Definitive Anzahl Gäste an Caterer Besuch der Lokalität Auflegen von Unterlagen, Namensschildern Branding anbringen Briefing des firmeneigenen sowie externen Personals Bekanntmachen mit Bankettverantwortlichem Walk-through Testen der technischen Einrichtungen/Infrastruktur Fotograf Phase 4: Nach dem Event ■ Verwendungszweck des Bildmaterials definieren ■ Digital, Fotos, Dias ■ Fotograf organisieren, briefen Nachbearbeitung Technische Hilfsmittel/Infrastruktur ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Hellraum-Projektor Dia-Projektor Beamer Flipchart Video Mikrofone Schreibunterlagen Rednerpult Laptop/PC ■ ■ ■ ■ Abrechnung/Kostenübersicht Auswertung, Umfrage Teilnehmer Dankesbrief an Referenten/Teilnehmer Manöverkritik Foto: Thomas Brugger/fotolia.com ■ ■ ■ ■ Begleitende Maßnahmen ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Medien Media-Monitoring Anzeigen Veranstaltungshinweise Hinweis auf Internet/Intranet Firmeninterne Information Newsletter Copyright: Florido Lounge, Konferenz- und Veranstaltungszentrum EVENTGUIDE WIEN 2009 49 „ Aus der Praxis Vorab Monika Milde, Geschäftsführerin der Agentur Vipservice weiß, was am Ort des Geschehens, an jenem Abend, der eventuell monatelanger Organisation bedurfte, wirklich von Nöten ist: „Das Wichtigste ist vorbereitet zu sein. Sich die Zeit zur Vorbereitung genommen zu haben. Denn ist die Veranstaltung schon am Laufen, ist es zu spät.“ Die erfahrene Gästebetreuerin empfiehlt eine Begehung der Location schon im Vorfeld: Wie sehen Eingangsbereich, VIP-Bereiche, Fluchtwege aus? Wohin kann man im Trubel ausweichen? Wo liegen Seiteneingänge für VIPs? „Ein Vorab-Meeting mit Securities und Veranstaltern erspart einem die peinlichste aller Situationen: Als Hostess mit den Gästen in die Location zu gehen und selbst von den Securities nicht hineingelassen zu werden.“ Damit man am Abend auch sicher durchkommt, jeder Sicherheitsbedienstete das Gesicht der Hostess kennt, ist ein Kennenlernen unumgänglich. Monika Milde wollte das Level des legendären Pasha Clubs in Ibiza nach Wien bringen: „Es gibt keine schwierigen Gäste, nur Herausforderungen. Wenn man das erste Mal den Gast live sieht, nachdem man den Ablauf telefonisch besprochen hat, muss ich in kürzester Zeit herausfinden, wie der Gast ist: Möchte er immer jemand neben sich oder eher ungestört bleiben?“ Vor Ort „Wichtig ist immer die Platzierung. Man darf zum Beispiel junge Wilde und seriösere Firmenkunden niemals nebeneinander setzen. Die müssen schon zusammenpassen – eine ungute Stimmung im VIPBereich will niemand“, empfiehlt Milde. Trotz aller Vorbereitungen kann allerdings immer etwas Unvorhergesehenes passieren: „Beim Life Ball letztes Jahr war ich mit 32 Hostessen vor Ort. Die Koordination war eine Herausforderung, aber in Teams zu machen. Wir haben die erste Hostess 50 Konrad Maric, Geschäftsführer Maric & Rinaldin zwei Gäste in ihren Bereich bringen lassen, dann gab es eine Übergabe an eine andere Hostess, die wiederum die Gäste zu ihrem Tisch brachte. Der Schockmoment kam, als ein prominentes Paar, das auch für die Medien von Bedeutung war, keinen zugewiesenen Tisch hatte. Wenn solche Gäste nicht sofort an einen Tisch gebracht werden, werden die böse. Unsere kurzfristige Lösung war, sie auf den Ehrentisch von Gerry. Kessler zu setzen.“ Ohne es das Paar merken zu lassen, wurde dieser Notfall spontan gerettet. „Es ist wichtig, nicht zu sagen: ,Sie wurden vergessen!‘, sondern Promis elegant aus der Misere zu ziehen.“ Ruhe bewahren Profi Monika Milde empfiehlt: „Man darf sich nie aus der Ruhe bringen lassen, muss absolut flexibel bleiben. Man muss dem Gast bei Missverständnissen nicht unbedingt Recht geben, darf aber nicht die Fassung verlieren, sonst färbt das auf den Gast ab. Jeder Host und jede Hostess muss seinen oder ihren Standpunkt vertreten – aber mit einem Lächeln abschließen.“ Von der Weinverkostung zur EM 300 Gäste Sigrid Muck arbeitet als Chefhostess der Agentur Cinnamon auf ganz unterschiedlichen Veranstaltungen: von klassischen Messeaufträgen bis zu glamourösen Veranstaltungen wie Preisverleihungen. Die Begleitung von Geschäftsreisenden während der Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2008 für mehrere Tage war eine ihrer größten Herausforderungen: „300 Gäste aus verschiedenen Nationen kamen über eine große Organisation zur EM nach Wien, da sie diese Reise bei einem Gewinnspiel gewonnen hatten. Unsere Aufgabe war es, sie direkt vom Flughafen abzuholen. Vier Hostessen haben sie begrüßt, per Bustransfer ins Hotel gebracht, Give-aways verteilt, den Check-in übernommen. Dann ging’s los.“ Und zwar über mehrere Tage hinweg: „Das Programm lief über drei Tage und wurde immer von Foto: Rinaldin „Schwierige Gäste gibt es nicht“ „Mit schief gegangenen Events haben wir keine Erfahrung ... Es gibt immer eine Lösung ...“ „ „Man darf sich nie aus der Ruhe bringen lassen, muss absolut flexibel bleiben.“ Monika Milde, Geschäftsführerin Agentur Vipservice den gleichen Hostessen begleitet: Heuriger mit Weinverkostung, Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Innenstadt, Mittagessen“, erzählt die Chefhos tess. „Die große Herausforderung war der Transfer zum Spiel: Eine so große Gruppe vom Bus ins Stadion zu bringen und sie nicht zu verlieren – das waren viele Köpfe für zwei Hostessen!“ Umfassend informieren Chefhostess Sigrid Muck legt besonderen Wert auf gute Vorbereitung und ein umfassendes Briefing für alle beteiligten Mitarbeiter: „Gerade Gästegruppen mit besonders temperamentvollen Personen bedürfen großer Aufmerksamkeit. Es ist wichtig gleich zu schauen, ob es Personen gibt, die mehr Struktur brauchen, besonders viele Fragen haben. Dafür ist das Briefing sehr wichtig: zum Ablauf, zu den Gästen, zur Veranstaltung“, betont Muck. Direkt zum Veranstalter zu gehen ist manchmal nötig, um die Gäste nicht auf Infos warten zu lassen. „Höflich auch zu schwierigen Gästen zu sein – das ist der Job und auch die Herausforderung.“ mal kurzfristige Faktoren, die den Ablauf komplizierter machen. Schafft man’s dennoch professionell, bewahrt man Ruhe, kann man die Stimmung retten.“ Sigrid Muck hat aber auch ruhigere Minuten im Job: „Manchmal kommt es auch zu netten Unterhaltungen mit Gästen, die einem selber Spaß machen. Und zwar in allen Sprachen, die ich spreche.“ Fair feiern Für die Umwelt sorgen Der Umwelt zur Liebe sollten Veranstalter an das Thema Nachhaltigkeit denken. Broschüren finden Sie unter publikationen.lebensministerium.at (z. B. Abfalltrennung und Energiesparen) und www.umweltnet.at. Kriterien für umweltgerechtes Catering finden Sie im „Leitfaden zur umweltgerechten Organisation von Veranstaltungen“ (Hrsg. Lebensministerium, März 2005), Anhang 1. Stressresistenz gefragt Als Chefhostess ist man für den reibungslosen Ablauf verantwortlich. „Ich erinnere mich an einen Flughafentransfer, wo sowohl Gäste abzuholen waren als auch Gäste hinzubringen. Ist der Flug nun ein wenig verspätet, steht man vor einem Koordinationsaufwand auch bezüglich des Chauffeurs, der wieder weg muss.“ Das ist aber nicht alles: „Man ist auch in stressigen Situationen dafür verantwortlich, alle Informationen an alle Gäste weiterzuleiten, zum Beispiel den Treffpunkt zum Dinner. Ist ein Gast gerade nicht vor Ort, muss man sich trotzdem bemühen, dass er die Information verlässlich bekommt“, erzählt die erfahrene Hostess, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Anstrengungen haben sich gelohnt: „Ich hab während der Europameisterschaft irrsinnnig viel positives Feedback zurückbekommen. Meine Gruppe hat sich sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Obwohl’s anstrengend und stressig war, obwohl man’s allen recht machen will, gibt es manchEVENTGUIDE WIEN 2009 Den Abfall entsorgen Der Abend war lang, es wurde gelauscht, geplauscht und gespeist. Am Ende gleicht die Location einem Schlachtfeld – was nun? Großveranstalter können aufatmen und die getrennte Sammlung von Plastikflaschen und Getränkedosen dem Eventservice der ARA (Altstoff Recycling Austria) überlassen. ARA stellt die gesamte Infrastruktur für die getrennte Sammlung vor Ort zur Verfügung und organisiert Abholung, Sortierung und Konditionierung der Verpackungen für die weitere stoffliche Verwertung. Zu den größten Abnehmern gehörten 2008 u. a. die Veranstalter des Hahnenkammrennens Kitzbühel, des Drachenbootcups Salzburg und der Euro 2008 mit 2,2 Millionen Besuchern. Der kostenlose Service bietet alles aus einer Hand: Speiseresteentsorgung, Restmüll, WC-Anlagen und mehr. Infos: www.eventservice.co.at 51 „ Schöner arbeiten Wer täglich Events für Mitarbeiter organisiert, hat dafür wohl selbst kein Ohr mehr. Denkt man. In einer Schwadorfer Agentur für Event-Marketing wird jeder Arbeitstag zum Mitarbeiterevent. Doch es geht nicht alleine darum, den MitarbeiterInnen jeden Arbeitstag so angenehm wie möglich zu machen. Ziel ist es vor allem, die Botschaft an die Mitarbeiter weiterzugeben, denn diese tragen die Botschaft täglich nach außen. Die Botschaft verbreiten „Mitarbeiter müssen immer zusammenspielen, in kleinen Unternehmen, aber auch in Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitern“, weiß Christine Opitz, Inhaberin der Schwadorfer Agentur Event Company Opitz & Hasil. Konflikte wären jedoch in jedem Unternehmen vorhanden, man nehme zum Beispiel nur die Mitarbeiter zwischen Innen- und Außendienst, zwischen denen es von Natur aus ein Konkurrenzverhalten gibt. Aber Konflikte sind auch dazu da, um gelöst zu werden. Das ist eine der Stärken von Mitarbeiterevents. Die Fachfrau weiß: „Es geht um Wertschätzung, um den Wert eines Unternehmens, um die Corporate Identity. Zu Jahresbeginn gibt es oft Kick-Offs etc., aber wichtig ist die Wirkung von innen nach außen, durch die Mitarbeiter.“ Am besten sei es daher, wenn das Team selbst auf das Ziel kommt. „All das soll letztlich gelebt werden.“ „Wir leben es tagtäglich“ Haben die Mitarbeiter beziehungsweise die Leitung der Event Company überhaupt noch Interesse, selbst an Events teilzunehmen? Schließlich sind sie tagein, tagaus damit beschäftigt, diese für andere zu planen. Die beinahe unerwartete, aber erhoffte Antwort von Geschäftsführerin Opitz: „Wir leben es tagtäglich. Wir bestehen eigentlich aus drei Unternehmen, dazu gehört auch ein Catering. Wenn Sie zu Mittag bei uns anrufen, werden Sie hören, dass Sie eine halbe Stunde lang von einem Tonband begrüßt werden.“ Die Erklärung klingt so bizarr wie einfach: „Bei uns wird für die Mitarbeiter jeden Tag im Restaurant 52 „Besucher eines Events sind von Anfang bis Ende gut zu betreuen – bis hin zum Abschiedsgeschenk.“ Tina Dworschak Senior Project Manager Eventagentur Hallamasch frisch gekocht, wir sitzen alle zusammen und essen.“ Im vergangenen Winter stand ein Rodeltag an, regelmäßige Weinverkostungen und ähnliche Unternehmungen stehen auf dem Programm. „Darauf legen wir sehr viel Wert“, resümiert die Chefin. Stimmungsbilder Damit lebt die Agentur, was sie predigt. Denn auch wenn es um die Organisation und Durchführung eines Mitarbeiterevents geht, sollte dieser stets in ein Gesamt-Kommunikationskonzept eingefügt werden. Ein Event alleine genügt nicht, um so etwas wie Aufbruchstimmung zu schaffen, erlärt Opitz: „Am besten sollte die Einzelmaßnahme in einen vernünftigen Maßnahmenkatalog integriert sein.“ Gleichzeitig warnt sie vor übertrieben hohen Erwartungen: „Es braucht immer Zeit, es geht um Langfristigkeit. Niemand wird einen Event durchführen, am nächsten Tag ins Büro gehen und erwarten, dass sich alles geändert hat.“ Ein Beispiel für Langfristigkeit ist im T-MobileGebäude zu bewundern: in Form eines Gesamtkunstwerkes, gemalt von Mitarbeitern. Opitz erzählt, wie es dazu kam: „Bei einem Kick-Off vor ca. fünf Jahren haben wir Incentives etc. eingesetzt. Eine Aktivität war ein gemeinsames Bildermalen.“ Vier dieser Bilder würden bis zum heutigen Tag hinter der Rezeption im T-Mobile-Gebäude hängen. „Das ist noch immer Thema, die Mitarbeiter reden drüber, sagen ‚Schau, da war ich dabei‘. Nicht das Kunstwerk, sondern das Gemeinsame steht im Vordergrund.“ Die Leute abholen Opitz hält nicht viel von Standardprogrammen, lieber suchen sie und ihr Team gemeinsam mit dem Kunden eine individuelle, jeweils optimale Lösung: „Wir setzen uns immer mit dem Kunden auseinander. Wichtig ist: Was ist der Ist-Stand? Wo holen wir die Leute ab? Um welche Art von Betrieb handelt es sich? Was wurde bisher gemacht?“ Ein großer Teil der Arbeit besteht aus Recherche und Hinterfragen. Oft entsteht die Idee bereits während dieses Prozesses. „ „Wenn Sie in einer Zentrale anrufen, hören Sie schon am Telefon, ob der Mitarbeiter auch mal lächelt.“ Christine Opitz, Geschäftsführerin Event Company Opitz & Hasil Briefings ohne Wert Jeder kann kochen Tina Dworschak, Senior Project Manager bei der Eventagentur Hallamasch, sieht auf Dauer einen Trend hin zu kleineren Budgets: „Für uns bedeutet das die Herausforderung, mit weniger Budget kreativere und einzigartigere Ideen umzusetzen und uns anzuschauen, welche Individuallösung für den Kunden am besten passt.“ Dass Briefings oft nicht sehr ausführlich sind, hält Dworschak gleichzeitig für gut, weil man freier in der strategischen Planung sei. Jedoch scheitern viele Ideen letztlich am Budget: Fakt ist, dass rund 90 Prozent der Briefings ohne Budgetangabe sind. „Wir lösen das, indem wir unseren Kunden eine Mini-, Midi- und Maxivariante konzipieren, bei der auch abgebildet ist, welchen Output seine Investitionen haben.“ „Dazwischen liegen für mich Welten“, klärt sie auf, „beim Bungeejumping geht es meistens darum, Grenzen zu überwinden.“ Hier spiele immer auch ein gewisser Gruppendruck mit und der sei aus ihrer Sicht nicht besonders empfehlenswert. „Wir machen es, wenn ein Kunde es wünscht, aber wir empfehlen es nicht“, so der Nachsatz. Gemeinsames Kochen dagegen hält die Agenturchefin für ideal, „weil es zur Lebensrealität von jedem einzelnen passt. Das heißt ich kann die Leute in ihrer täglichen Realität und vom jeweiligen Wissensstand abholen.“ Ob Firmenboss oder Reinigungsfachkraft, „es gibt eine gemeinsame Realität, in der jeder gleich gut oder schlecht ist“. Ein Kochevent bei der Event Company dauert etwa zwei bis drei Stunden. Am Ende steht das gemeinsame Produkt, das gemeinsam Erreichte, das gemeinsame Erlebnis. Wesentlich ist, dass eine Teambuilding-Maßnahme durchgeführt wird, nicht, dass die Mitarbeiter vorher informiert wurden, erzählt Opitz. Im Gegenteil: „Von zehn Aufträgen werden acht als Mystery gebucht.“ Dann werden die Mitarbeiter zu einem Event eingeladen und dort von der Chefin begrüßt, anschließend werden die Aufgaben verteilt. Am Ende eines solchen Events hört Opitz oft, wie sehr es den TeilnehmerInnen gefallen hat – ob Firmenboss oder Reinigungskraft. Kochen oder überleben? Opitz bevorzugt Events, die in Richtung einer gemeinsamen Tätigkeit gehen, aber einzelne nicht überfordern. Deshalb bietet sie mit ihrer Agentur auch Kochevents für Mitarbeiter an. Aber verbinden diese ebenso wie z. B. gemeinsames Bungeejumping oder Überlebenstrainings? Fehlt hier nicht das gemeinsame Erlebnis, das Abenteuer? Ein Lächeln durchs Telefon Mitarbeiterevents Es gibt unterschiedliche Arten von Mitarbeiterevents, die Ideenfindung sollte sich nach dem Ziel richten. Die gängigsten: ■ Firmenfeiern ■ Kick Off-Event ■ Incentive-Events (Veranstaltungen, Reisen etc., die durchgeführt werden, um zu belohnen, motivieren, beeinflussen) ■ Teambuilding-Maßnahmen (z. B. Überlebenstrainings) EVENTGUIDE WIEN 2009 Dass ein professionell organisierter und durchgeführter Mitarbeiterevent bares Geld bringe, davon möchte die Chefin nichts wissen: „Das ist mir so zu einfach. Grundsätzlich schon, es gibt keine Verluste im Sinne von Vergeudung. Ich will aber nicht, dass es auf den einzelnen Euro heruntergebrochen wird.“ Wichtig für den Unternehmer sei, dass die Mitarbeiter die Marke verstehen und nach außen kommunizieren. „Schauen Sie sich zum Beispiel eine Telefonzentrale an: Wenn Sie dort anrufen, hören Sie ja in jedem Gespräch, ob der Mitarbeiter auch einmal lächelt oder den ganzen Tag schlecht gelaunt ist und sich denkt, ‚naja bald habe ich eh einen neuen Job‘.“ Ein Gedanke, der bei Christine Opitz‘ eigenen MitarbeiterInnen gar nicht erst aufkommen soll. 53 Sicherheit geht vor Denkt man an die Eventbranche mit ihren schillernden Veranstaltungen, glamourösen Partys und imposanten Messeauftritten, vergisst man häufig die weniger spannenden Organisationsaufgaben, die dahinter stehen. Sie sind jedoch von enormer Wichtigkeit und bereits in der Konzeption eines Events zu berücksichtigen: Welche Behördenwege sind unabdingbar? Welche Befunde einzuholen, welche Sicherheitsvorschriften zu beachten? Und wo liegen die kreativen Grenzen des Event-Marketings? Rauchverbot bis Blitzableiter „Live-Kommunikation und Event sind von Kreativität und Fantasie geprägt, damit die Veranstaltung zu einem beeindruckenden Erlebnis wird. Im Hinterkopf muss aber das Wissen um gesetzliche Bestimmungen wie das Veranstaltungs- und Veranstaltungsstättengesetz, Tabakgesetz etc. mitlaufen. Denn das tollste Fest ist in der Sekunde nichts wert, wo jemand zu Schaden kommt“, warnt Martin Brezovich, Managing Director der MCI Wien GmbH und EMBA-Präsident alle Hobby-Eventmanager, „Wenn ich die Basics in Sachen Sicherheit nicht beherrsche, sollte ich die Eventorganisation bleiben lassen. Egal wie toll die Inszenierung ist: Die Veranstaltung ist gelaufen, wenn jemand auf der Bahre rausgetragen wird ist. Und wenn ein solcher Unfall auch noch den Weg in die Medien fndet, dann ist der Schaden doppelt groß.“ Kollaudierung der Location Da das Veranstaltungswesen Landessache ist, hat jedes österreichische Bundesland seine eigenen Gesetze. Die Magistratsabteilung 36 ist in Wien erste Anlaufstelle und letztlich dafür zuständig, die Kollaudierung einer Location bzw. einer Veranstaltung vorzunehmen. Je nach Veranstaltungsgröße werden Mitglieder der Polizei und Feuerwehr bei der Kollaudierung hinzugezogen, um wichtige Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen: ■ Haben Fluchtwege und Notausgänge die richtige Breite? ■ Sind Sessel und Sitzreihen den Brandschutzbestimmungen entsprechend fixiert? 54 ■ ■ ■ ■ Sind Feuerlöscher vorhanden und sind sie geeignet? Braucht man Notärzte und Sanitäter? Sind die sanitären Anlagen in Ordnung? Welche Materialien werden verwendet und passen die Brandklassen? ■ Gibt es für Aufbauten, Bühnen, Gerüste einen Statikbefund vom gerichtlich beeideten Sachverständigen? ■ Ist für elektrische Installationen ein Elektrobefund vorhanden? ■ Gibt es für Notausgänge einen eigenen Stromkreis? ■ Besitzen Zelte einen Blitzableiter? ■ WerdenfürdieVerabreichungvonSpeisenalleHygienevorschriften eingehalten? ■ Sind historische Bauwerke, welche durch ein etwaiges Feuerwerk gefährdet wären, geschützt? Ganz vorne im Hintergrund Abgesehen von Markierungen von Notausgängen nehmen die Gäste eines Events diese notwenigen Vorkehrungen (hoffentlich) nicht wahr. Spezielle Personengruppen wie Menschen mit Behinderung benötigen als Gäste hingegen eigene Einrichtungen: Besondere Bedürfnisse „Veranstaltungsstätten sind entweder bereits kollaudiert oder werden anlassbezogen behördlich überprüft bzw. ausschließlich für eine Veranstaltung errichtet. Ist Letzteres der Fall, so ist die gesamte Infrastruktur zu schaffen und muss den Anforderungen der Veranstaltung und den Bedürfnissen der Gäste entsprechen“, gibt Martin Brezovich zu bedenken. So muss auch gewährleistet sein, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen entsprechende Toiletten und Rampen für Rollstühle vorfinden. Wenn nur bestimmte Notausgänge für Rollstuhlfahrer geeignet sind, müssen Gäste im Rollstuhl auf ihre speziellen Fluchtwege hingewiesen werden. Aschenbecher erlaubt? Die wesentliche Unterscheidung macht das Tabakgesetz zwischen öffentlichen Veranstaltungen ohne Gästeliste & Co. sowie Corporate Events bzw. privaten Ver- Im Namen des Gesetzes: Ob auf Events noch geraucht werden darf, entscheidet in erster Linie die Art der Veranstaltung. anstaltungen mit geschlossenem Besucherkreis. Auf öffentlichen Veranstaltungen ist ein separater Raum für die Raucher einzurichten. Ansonsten darf nicht geraucht werden. Bei Corporate Events und privaten Veranstaltungen ist der Veranstalter relativ frei. Foto: K. Henk/fotolia.com Erfahrung bringt Sicherheit Im Gegensatz zum „Event Amateur“ besitzen profilierte, seriöse Eventagenturen Erfahrung aus ihrer Praxis. Sie kennen auch die neusten Änderungen im Veranstaltungsrecht und wissen Vorschriften und Gesetze in der Praxis umzusetzen. „Die Vorschriften sind gut und wichtig, letztlich braucht man aber auch ein Gespür dafür, wie Menschen in der Masse agieren. Bereits in der Planung einer Veranstaltung muss man mögliche Gefahrensituationen bedenken“, berichtet Martin Brezovich aus der Praxis. „Ich habe fünf Jahre lang Großveranstaltungen der Stadt Wien wie den Silvesterpfad organisiert. Da schaut man sich genau an, wo es Engstellen geben könnte, wenn man Personen rasch evakuieren müsste. Wie kann Panik vermieden werden? Wohin kann man die Menschen in Sicherheit bringen? Alle Mitarbeiter eines Events benötigen Antworten auf diese Fragen, die im Ernstfall Leben retten können.“ Ansprechpartner im öffentlichen Bereich wie die MA 36 finden Sie auch ab Seite 20. die etwas höheren eventlocations Genießen Sie den Ausblick SATURN TOWER ARES TOWER MA 36 Die Magistratsabteilung 36/ Dezernat A kümmert sich um gewerbetechnische und feuerpolizeiliche Angelegenheiten. Kontakt: Dresdner Straße 73–75, 1200 Wien, Tel.: 01/4000-36 010 E-Mail: [email protected] EVENTGUIDE WIEN 2009 Kontakt: Claudia Wieser Location Manager Tel.: 01 263 98 73 [email protected] Fax.: 01 269 62 64 www.eventwolken.at Mobil: 0676 8430 12 330 55 Recht vor Gnade (57) I Geld regiert … (60) Geld&Recht „Geld ist besser als Armut – wenn auch nur aus finanziellen Gründen.“ Woody Allen 56 05 In diesem Kapitel erfahren Sie allerlei Nützliches: zum Beispiel wie Sie nicht vom rechten Weg abkommen und sicher gehen können, dass Sie in Verhandlungen nicht übers Ohr gehauen werden. Foto: michanolimit/fotolia.com Recht vor Gnade Einer der wichtigsten Faktoren, die bei einem Event zu beachten sind, sind die diversen Rechtsvorschriften. Für manche (private) Veranstalter sei der Gedanke daran ein solcher Graus, dass sie sich über die ordnungsgemäße Abwicklung erst gar keine Gedanken machen, schreibt Jurist Klaus Vögl in seinem Fachbuch „Rechtstipps für Events“. Doch genau das könne zu enormen Schäden wie hohen Geldstrafen führen, die ein Vielfaches der eigentlichen Kosten ausmachen würden. Vögl weist speziell auf folgende Punkte hin: Darf die Veranstaltung überhaupt in der dafür vorgesehen Weise stattfinden und demnach auch so beworben werden? Wer haftet, wenn etwas passiert und wie sichere ich mich ab? Wer ist wann verpflichtet, die Veranstaltung bei der Behörde zu „melden“? Welche Abgaben und Gebühren muss ich bezahlen? Mit welchen Sonderzahlungen ist zu rechnen, z. B. für die Abgeltung von Urheberrechten? Kann die Gastronomie „selbst gemacht“ werden oder muss ein Wirt dabei sein? Müssen alle MitarbeiterInnen angestellt werden? Bekomme ich als Veranstalter BUCHTIPP Rechtstipps für Events Autor: Klaus Vögl Herausgeber: WKO (Okt. 2008) Bestellen: Service-GmbH der WKO, Tel. 05 90 900-5050 oder [email protected]; erm. 24 Euro für Mitglieder (regulär 30 Euro) EVENTGUIDE WIEN 2009 einen Gewerbeschein bzw. brauche ich diesen überhaupt? Wie steht es um geförderte Kredite für Veranstalter? Achtung: Im vorliegenden Artikel finden Sie nur Auszüge aus dem geltenden Veranstaltungsrecht! Hilfreiche Links finden Sie auf Seite 59. Oder nützen Sie als Mitglied der Wiener Fachgruppe den kostenlosen Anwaltservice. Wien zuständig Eine Sache vorweg: Jeder seriöse Eventmarketer weiß um diese gesetzlichen Vorgaben und wird keinen Event ausrichten, ohne die Auflagen zu erfüllen, die notwendigen Gebühren zu entrichten usw. Wer sich dennoch als „Event-Laie“ versuchen will, dem seien zumindest ein paar Dinge mit auf den Weg gegeben. Allem voran der Rat, sich ausreichend über Auflagen und Gesetzesänderungen zu informieren. Für die „Durchführung öffentlicher Veranstaltungen“ ist die jeweilige Landesregierung, in unserem Fall Wien, zuständig. Allerdings gibt es auch einige Punkte wie Straßenverkehrsrecht, Arbeitsrecht und Glücksspielgesetz, welche für Veranstaltungen ebenso relevant sind, aber in die Zuständigkeit des Bundes fallen. Im Gemeinderecht geregelt sind nur einige Angelegenheiten wie z. B. bestimmte Agenden innerhalb der Veranstaltungsgesetze und Regelungen über die Vergnügungssteuern. Eine Belustigung Der Begriff „Event“ bedeutet eigentlich nichts anderes als „besonderes Ereignis“. Zwar handelt es sich dabei um keinen Rechtsbegriff, er geht aber in eine 57 ähnliche Richtung wie der juristische Begriff „Veranstaltung“. Darunter versteht man eine „Schaustellung, Darbietung oder Belustigung“, erklärt Vögl. Im Veranstaltungsgesetz genannte Prototypen wie Theateraufführungen, Volksbelustigungen, Publikumstanz, konzertante Darbietungen, Sportveranstaltungen, Lesungen und Ähnliche „müssen in ihrer Originalität und Intensität ein Niveau erreichen, das es wert erscheinen lässt, ihnen aus diesem Grunde allein beizuwohnen“. Die Grenzen sind natürlich fließend und oft wird im Einzelfall entschieden werden müssen, ob eine Veranstaltung im juristischen Sinn vorliegt. Oft würden aber Ereignisse als Events verstanden, auch wenn sie gewerblich inszeniert sind, die juristisch keine Veranstaltungen sind. Vorsicht geboten ist bei normalen gewerblichen Tätigkeiten, „die nur in besonders attraktiver Weise aufbereitet werden“. Das gilt zum Beispiel für Messen, die der Gewerbeordnung unerliegen (selbstverständlich kann eine Veranstaltung aber im Rahmen einer Messe stattfinden) und Spiele wie etwa Glücksspiele (durch das Glücksspielmonopol des Bundes geregelt) oder diverse Indoor- und Outdoor-Spiele, Paintball, Überlebenstrainings und Ähnliches für Erwachsene (hier gilt die Gewerbeberechtigung). Generell gilt hierzu: Beim „Halten von Spielen“ handelt es sich um ein Nebenrecht der Gastronomie. Steuerrechtliche Beispiele Kochen ist nicht gleich Kochen „Grenzfall Show-Kochen: Findet Show-Kochen im örtlichen und sachlichen Rahmen eines gastronomischen Betriebes statt und wird ggf. das Gekochte von den Teilnehmern/Besuchern im Anschluss verzehrt, liegt gastronomische Tätigkeit vor und keine Veranstaltung. Anders, wenn die Show im Vordergrund steht und nicht Teil des gastronomischen Betriebs ist, z. B. Show-Barkeeping in einer Imbissstube (die Cocktails gar nicht anbieten darf), dann liegt eine Veranstaltung vor, wobei sich dann im jeweiligen Bundesland immer noch die Frage stellt: private oder öffentliche Veranstaltung? und wenn öffentlich: wie/wo einzuordnen?“ 58 Kino ist nicht umsonst „Öffentliche Filmvorführungen/Kinos bedürfen im Regelfall einer Konzession nach dem jeweiligen Landes-Kinogesetz oder (z. B. Salzburg) Veranstaltungsgesetz; z. B. Wien: KinoG idF LGBl 2005/38, Niederösterreich: Lichtschauspielgesetz 1972 LGBl 7060.“ Klaus Vögl weist darauf hin, dass es für öffentliche Filmvorführungen/Kino keine „Bagatellgrenze“ gibt. „Selbst wenn Sie nur Filmausschnitte, kurze Spots oder Werbeclips vorführen und wenn auch nur zur Hintergrundunterhaltung und nicht als hauptsächlichen Veranstaltungsteil, unterliegen Sie dem Kinorecht und benötigen die erforderliche Berechtigung“. Im Regelfall sind Filmvorführungen vergnügungssteuerpflichtig, unterliegen dem ermäßigten 10-Prozent-Umsatzsteuersatz und in manchen Bundesländern unter Umständen weiteren Sonderabgaben. Für bezahlte Werbung im Rahmen von solchen Vorführungen ist die Werbeabgabe zu zahlen. Steuerdschungel An Stelle einer Landes-Vergnügungssteuer, wie sie in anderen Bundesländern üblich ist, wird in Wien eine Gemeinde-Vergnügungssteuer eingehoben. Diese gestaltet sich folgendermaßen: „Wird für eine nach dem Entgelt zu besteuernde Veranstaltung kein Eintrittsgeld eingehoben, so ist die Steuer als Pauschalsteuer zu entrichten, sofern die einzelnen (taxativen) Steuertatbestände dies vorsehen (…). Sie wird nach der Größe des Raumes berechnet, der für die steuerpflichtige Veranstaltung benützt wird, einschließlich der Ränge, Logen und Gallerien, Gänge, Wandelgänge und Erfrischungsräume, aber ausschließlich der Bühnen- und Kassenräume, der Kleiderablagen und Toiletten.“ Einen Unterschied gibt es dann, wenn die Veranstaltung zumindest teilweise im Freien stattfindet, dann „sind von den im Freien gelegenen Flächen nur die für die Zuschauer bestimmten Flächen (...) anzurechnen.“ Die Pauschalsteuer beträgt in der Regel einen Euro je angefangene 10 m2 Veranstaltungsfläche und F o t o : A . Va s i l e y e v / f o t o l i a . c o m Kein Bagatelldelikt: Auch wer nur Filmausschnitte, kurze Spots oder Werbeclips öffentlich vorführt, benötigt hierfür die Berchtigung. wird für jede Veranstaltung gesondert eingehoben. Das gilt auch, wenn in mindestens einem der Räume an einem Tage mehrere Veranstaltungen stattfinden. „Bei längerer Dauer oder fortlaufender Aufeinanderfolge der Veranstaltungen gilt jeder angefangene Zeitraum von drei Stunden als eine Veranstaltung. Bei Veranstaltungen, die mehrere Tage dauern, wird die Steuer für jeden angefangenen Tag gesondert erhoben.“ Wer nicht vor hat, für eine Veranstaltung Eintritt zu verlangen, sollte gut rechnen. „Wo kein Entgelt verlangt wird, werden Raumpauschalsätze verlangt, bemessen in einem bestimmten festen Steuerbetrag pro einer bestimmten Raumeinheit pro einer bestimmten Zeiteinheit.“ Und diese kann unter Umständen sogar weit höher ausfallen „als eine prozentuell von einem geringen Eintrittsgeld bemessene Vergnügungssteuer“, schreibt Rechtsexperte Vögl. „Sportgroschen“ Der Wiener Sportförderungsbeitrag „kommt als Besonderheit in Wien, ggf. zusätzlich zur USt und Vergnügungssteuer, zum Tragen bei entgeltlichen sportlichen Veranstaltungen in der Höhe von 10 % vom Netto-Kartenpreis (Netto-Umsatz)“, sagt Klaus Vögl. „Wobei das Gesetz unter ‚Entgelt‘ sowohl einen von den Besuchern der Veranstaltung zu bezahlen- Hilfe Nützen Sie als Mitglied der Wiener Fachgruppe den kostenlosen Anwaltservice. Pro Quartal steht Ihnen eine Beratungseinheit bei einem renommierten Rechtsanwalt zu. Auskünfte: Tel. 01/514 50-3791, und -3792, [email protected], www.werbungwien.at Links: ■ www.ris.bka.gv.at (Rechtsdatenbank) ■ http://portal.wko.at (Internetportal der WKO zu Steuern und Recht) EVENTGUIDE WIEN 2009 den Eintrittspreis meint als auch ein etwaiges Nenngeld von Akteuren (Sportlern), z. B. bei einem als Veranstaltung inszenierten Marathon-Lauf.“ Anmelden einer Veranstaltung Für die Anmeldung einer Veranstaltung sind laut Klaus Vögl folgende Angaben notwendig: ■ Ort der Veranstaltung unter möglichst genauer Bezeichnung der Veranstaltungsstätte bzw. der benützten, räumlich abgeschlossenen Teile (…), Name und Anschrift des Inhabers der Veranstaltungsstätte ■ Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnadresse, Staatsbürgerschaft des Veranstalters, bei juristischen Personen und Personengesellschaften (OG, KG) deren Bezeichnung (Firmenname) und Sitz ■ Name, Geburtsdatum, Wohnadresse eines allfälligen (veranstaltungsrechtlichen) Geschäftsführers ■ Zeit (Tag/e) der Veranstaltung, Beginn und voraussichtliches Ende (Dauer) ■ Angabe, ob und ggf. mit welchem Bescheid (Zahl, Datum, ausstellende Behörde = Vorlage des Eignungsfeststellungsbescheides in Original oder Kopie) die Veranstaltungsstätte für die angemeldete Veranstaltungsart für geeignet erklärt wurde und ob sie seither wesentlich geändert worden ist ■ Art(en) der Veranstaltung ■ Beschreibung der Veranstaltung, ggf. durch Vorlage eines Programmes; geben Sie hier insbesondere Ihre eigenen Sicherheitsvorkehrungen an (Security, eigenes Personal etc. (…) ■ Vorgesehene Höchstzahl der TeilnehmerInnen bzw. Angabe des behördlich genehmigten Fassungsraumes (…) ■ Unterschrift des Veranstalters oder seines ausgewiesenen Vertreters (Vollmacht!) Die Frist der Anmeldung bei der entsprechenden Behörde ist je nach Bundesland unterschiedlich. In Wien muss die Anmeldung „eine Woche vor dem Tag der Veranstaltung, bei Veranstaltungen unter 100 Teilnehmern bis zum Vortag“ eingelangt sein. In der Hauptstadt ist die MA36 zuständig (in anderen Bundesländern die Gemeinden). 59 Geld regiert … „Was kostet die Welt“ war gestern. Heutzutage achten Auftraggeber verstärkt auf ihr Kapital. Das ist auch gut so. Denn Geld regiert die Welt. Und wer nicht weiß, welcher Preis für welche Leistung angemessen ist, lässt sich eher von „schwarzen Schafen“ hinters Licht führen. Eine Eventagentur hat daher marktkonform zu kalkulieren. Im Rahmen einer IFES-Studie zum Kommunikationsstandort Wien wurden rund 900 Mitglieder der Fachgruppe befragt, welche Honorare sie erzielen konnten. Die jeweiligen Leistungsbereiche wurden zur Erstellung der Tabellen auf die Mitgliedergruppen abgestimmt. Mittlere und größere Unternehmen weisen größere Erlössummen auf als kleinere und kleinste. Für die Gruppe der Kleinstunternehmen gingen allerdings im Zuge der Umfrage nicht genügend Antworten ein, um eine zuverlässige Auswertung vorzunehmen. Durch diese Gruppe beziehungsweise durch die Ein-Personen-Unternehmen entsteht auch die große Streuung in manchen Ergebnissen. Denn für diese beiden Gruppen ist es oft problematisch, ihre Kosten zu kalkulieren und sie sind auf Grund ihrer Kundenstruktur mit oft nur einem Auftraggeber in ihrer Preisgestaltung stark eingeschränkt. Zu den Tabellen In den Tabellen ist immer jener Wertebereich angegeben, in dem etwa die Hälfte (50 %) aller erhobenen Umsätze liegt. Beim allgemeinen Stundensatz der Werbeagentur-Branche gab beispielsweise etwa die Hälfte der Befragten an, Stundensätze zwischen 70 und 140 Euro zu erzielen. In diesem Bereich liegt also das mittlere Niveau an verrechneten Honoraren für Stundensätze. Rund ein Viertel der Befragten arbeitet für niedrigere Beträge. Im oberen Preissegment (die oberen 25 %) werden Leistungen für mehr als 140 Euro je Stunde verrechnet (wobei nach oben de facto keine Grenzen gesetzt sind). 60 Honorare: Wer für welche Leistung wie viel verlangt, hängt auch von Faktoren wie Alter, Erfahrung und Bildung ab. Mehr oder weniger Nicht alle verdienen gleich viel. Ob eine Agentur eher niedrigere oder höhere Honorare verrechnet, ist auch von folgenden Faktoren abhängig: ■ Alter und Erfahrung: Das Honorarniveau jüngerer Befragter (unter 30 Jahren) liegt in etwa ein Viertel unter dem Gesamtschnitt. Die Kostensätze steigen bis zur Altersgruppe der über 40-Jährigen an und liegen in dieser auf durchschnittlichem Niveau (entsprechen also am ehesten den ausgewiesenen Werten in den Tabellen). Die Gruppe der über 50-jährigen Unternehmer erzielt etwas höhere Honorare (ca. 10 % über dem Durchschnitt). ■ Formale Schulbildung: Unternehmer mit Pflichtschul- oder Lehrabschluss liegen ca. 20 Prozent unter den durchschnittlich verlangten Sätzen. Ab einem Maturaabschluss liegen die Kostensätze im Schnitt bzw. mit Hochschulabschluss leicht darüber (ca. 10 %). ■ Dauer der Unternehmensführung: Unternehmer, die ihren Gewerbeschein länger als fünf Jahre haben, verlangen in der Regel Honorare über dem Marktniveau. Allerdings ist auch unter den NeuUnternehmern eine größere Gruppe (ca. 40 %) festzustellen, die in puncto Honorare mit den erfahreneren Gewerbetreibenden mithalten kann (also überdurchschnittliche Kostensätze verrechnet). ■ Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt es nicht. Foto: bilderbox/fotolia.com Angemessene Honorare Ergebnisse einer empirischen Studie (IFES 2006) Leistung 50 % der Honorare liegen zwischen ... (in Euro) 70–140 450–3.880 110–3.960 70–140 110–4.520 100–500 80–150 130–6.250 80–180 80–140 120–1.170 200–2.420 90–480 100–890 80–460 80–230 Kleine PR-Berater und -agenturen Stundensatz (Konzeption, Beratung und allgem. Leistungen) Einfache Textarbeit, ohne Recherche, je Seite (Normseite 30 Zeilen/60 Anschläge) Presseaussendung inkl. inhaltlicher Konzeption, Text, Vor- und Nachbetreuung Pauschalierte Grundbetreuung pro Monat Pressekonferenz/Pressegespräch gesamte Projektabwicklung exkl. Drittkosten (Raummiete, Bewirtung etc.) Corporate Publishing: Redaktion und Text für Kundenzeitschrift je Seite Strategieworkshop mit Auftraggeber inkl. Vor- und Nachbereitung, Tagsatz PR-Konzepterstellung inkl. Planung von Einzelaktivitäten mit Budgethoheit – Annahme: Etat 100.000,– Eventbetreuung vor Ort – Annahme: Abendveranst. mit 250 Personen, Kulturprogramm, exkl. Catering Assistenz/Sekretariat, Stundensatz Senior Consultant/Geschäftsführung, Stundensatz 70–150 90–310 490–1.790 900–2.750 1.390–4.970 130–500 980–1.970 2.410–8.320 1.480–7.870 40–80 100–200 Kleine Grafiker Stundensatz (Konzeption, Beratung und allgem. Leistungen) Gestaltung eines Logos Zeitungslayout 1 Seite Entwurf von Geschäftsdrucksorten Verpackungsgestaltung Plakatentwurf Gestaltung eines gesamten Corporate-Designs, Design eines CD-Covers Webdesign/Gestaltung einer Internetseite Quadratmeterpreis für einen Messestand 50–100 200–2.000 80–380 190–1.500 250–1.730 190–1.150 1.000–4.880 290–2.970 80–490 Die Werte in der Tabelle wurden zwecks einfacherer Lesbarkeit auf die nächste 10er-Stelle gerundet. Die Werte gelten nur für Unternehmen mit weniger als zehn MitarbeiterInnen. EVENTGUIDE WIEN 2009 61 Quelle: WWG Österreichische Werbewissenschaftliche Gesellschaft/Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien Stundensatz (Konzeption, Beratung und allgem. Leistungen) Teilnahme an Wettbewerbspräsentationen inkl. Layouts mit Abschlagshonorar Integrierte Kommunikationskonzepte für einen Kunden oder ein Produkt Full-Service-Betreuung eines Kunden (Stundensatz) Corporate Design Konzeption Gestaltung von Bannern, Skyscrapern etc. Kommunikationsberatung (Stundensatz) Gesamtwerbekonzept je Produkt und Jahr Kreativkonzept (Stundensatz) Mediaplan (Stundensatz) Konzept, Text, Layout Anzeige A5 Konzept, Text, Layout Folder 4 Seiten A4 Reinzeichnung Anzeige A5 Reinzeichnung Folder 4 Seiten A4 Produktionsüberwachung Print Produktionsüberwachung FFF* *Fallzahl gering (< 50) Kleine Werbeagenturen und -berater Die Besten (63) I Stullen und Schminke (69) I Und der Preis geht an ... (70) I Romantisch bis abenteuerlich (72) MARKT „Wandel und Wechsel liebt, wer lebt.“ Richard Wagner 62 06 Auf den folgenden Seiten finden Sie alles, was Sie für einen Event brauchen: die richtigen Fachleute und Links zu Lieferanten. Außerdem: ein Rückblick auf die Austrian Event Awards. Die Besten Leicht verirrt sich ein potenzieller Auftraggeber im Dschungel der PR-Agenturen und Event-Anbieter. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Auszug an Agenturen, die über die nötige Erfahrung verfügen.Alle Agenturen sind Mitglieder in der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien: Die Agenturen Barbara Reis Grillgasse 35/11, 1110 Wien Mobil 0676/425 02 08 [email protected] www.brpr.at agentur mast CAT Communications Jutta Markus Burggasse 28–32/9, 1070 Wien Tel. 01/522 59 39-16 Mobil 0699/178 080 01 [email protected] www.agenturmast.at Catrin Meyringer Mohsgasse 8/12, 1030 Wien Tel. 01/890 00 39 [email protected] www.catcom.at bco – events and more … Foto: J. Hilberger/fotolia.com brpr – better relations public relations Johannes Breit Blindengasse 46a, 1080 Wien Mobil 0699/119 782 95 [email protected] www.bco.at COC Communication Organisation Consulting GmbH Dr. Elisabeth Czerwenka-Kulmon Nestroyplatz 1/3/32, 1020 Wien Tel. 01/479 80 85 Mobil 0664/102 15 12 [email protected] www.coc.or.at brandfan Werbe GmbH Mag. Katharina Nirtl, Mag. Dominik Weißbacher Mariahilfer Straße 31/19, 1060 Wien Tel. 01/596 04 44 [email protected] www.brandfan.at EVENTGUIDE WIEN 2009 comm.in PR.Events.Consulting Mag. Andrea Pfennigbauer Servitengasse 5/16, 1090 Wien Tel. 01/319 41 01 [email protected] www.commin.at 63 Confero – Kollmann & Tschank OEG Mag. Margot Tschank Prinz-Eugen-Straße 70/2, 1040 Wien Tel. 01/718 94 76-31 [email protected] currycom communications GmbH Karin Luise Stasny, Klaus Jürgen Wegenstein Mariahilfer Straße 99, 1060 Wien Tel. 01/599 50-0 [email protected] www.currycom.com Dialogium – Agentur für Kommunikation Mag. Caroline Krall Altgasse 25a, 1130 Wien Tel. 01/813 02 22 [email protected] www.dialogium.at Echo medienhaus ges.m.b.h. Christian Pöttler Schottenfeldgasse 24, 1070 Wien Tel. 01/524 70 86-0 [email protected] www.echo.at Essential PR Renate Zrikat-Gasselich, Mag. Birgit Krenmayr Nußdorfer Straße 10–12/8, 1090 Wien Tel. 01/958 11 13 Mobil 0699/104 391 61 [email protected] www.essential.at Eventjournal.at Die Kleine Agentur Alexandra Fiedler-Lehmann Loudonstraße 42/4, 1140 Wien Mobil 0676/520 54 64 [email protected] www.kleineagentur.at Diem & Oberbauer GmbH Michaela Diem, Thomas Oberbauer Untere Viaduktgasse 6/12, 1030 Wien Mobil 0660/183 35 31 www.diemoberbauer.at Mag. Heidemarie Zimmermann Leithastraße 32/11, 1200 Wien Mobil 0664/413 31 98 [email protected],www.eventjournal.at funkelblau Werbeagentur GmbH Roman Storm, Anna Purtscher Liniengasse 2b/1/5, 1060 Wien Tel. 01/890 24 40 [email protected] www.funkelblau.at future.logics. | event.pr.consulting dr events Doris Resch Herzgasse 75/25, 1100 Wien Mobil 0664/183 73 35 [email protected] www.dr-events.at 64 Mag. Deborah Grumberg Währinger Straße 9/9, 1090 Wien Mobil 0699/192 360 30 [email protected] www.futurelogics.com Event-Dschungel: Am Markt tummeln sich viele Anbieter für Events – mit Hilfe der Wiener Fachgruppe behalten Sie den Überblick. Hand2Hand impressx GmbH Marc Mathoi, Mag. Stefan Mathoi Wiedner Hauptstraße 37, 1040 Wien Mobil 0676/720 96 99, 0664/110 12 58 [email protected] www.hand2hand.at Markus Kowalewski Penzinger Straße 131/2/29, 1140 Wien Tel. 01/957 80 92 [email protected], www.impressx.at F o t o : V. F. O r d i n g / f o t o l i a . c o m HC System Promotion Volker H. Corsmann, Herbert Sojak Elisabethgasse 51–53, 3400 Klosterneuburg-Weidling Tel. 02243/371 91-0 [email protected] www.hc-promotion.at ideenmanufactur Dagmar B. Gordon Zirkusgasse 27/9, 1020 Wien Mobil 0676/430 15 80 [email protected] www.ideenmanufactur.at www.eventzeitung.at Kickinger MarketEvent DDr. Elmar Kickinger Braungasse 6, 1170 Wien Mobil 0664/282 96 65 [email protected] www.marketconsult.at Lupo Promotion Andreas Streit Mosergasse 13/11, 1090 Wien Tel. 01/968 66 29 Mobil 0664/223 00 00 [email protected] www.lupopromotion.com Manuela Stachl mnm-moods and more – 1. Wiener Impro-Agentur Manuela Stachl Kaiserstraße 34/4, 1070 Wien Mobil 0699/178 142 79 [email protected], www.moodsandmore.at Palais Schönburg Die Residenz für Events Das Barockjuwel in der Rainergasse 11, 1040 Wien befindet sich inmitten einer 15.000 m2 Parkanlage und wurde vor kurzem renoviert. Es bietet den stilvollen Rahmen für private Feste, Firmenfeiern Seminare, Kongresse und vieles mehr. www.palais-schoenburg.at EVENTGUIDE WIEN 2009 65 Maric & Rinaldin GmbH Agentur für europäische Kommunikation, Werbung und Erlebnismarketing Konrad Maric Alserbachstraße 23, 1090 Wien Tel. 01/315 290 200 [email protected] www.maric.at, www.gateway2.eu Maric @ LHC European Communication Konrad Maric 47-51 rue du Luxembourg, 1000 Brussels (Belgium) Tel. 01/315 290 200 [email protected] www.maric.at, www.gateway2.eu MediaPages Stephan Allmer Stephan Allmer Jedlersdorfer Straße 182/1/7, 1210 Wien Mobil 0699/129 423 50 [email protected] www.gutschein.at MPM Sponsoring Consulting GmbH Hietzinger Hauptstraße 145/5, 1130 Wien Tel. 01/595 27 72 [email protected] www.mpmsponsoring.com MTS – Marketing Tourismus Synergie Wien GmbH Gabriela Schmidle Schloss Schönbrunn, Gardetrakt, 1130 Wien Tel. 01/817 41 65-0 [email protected] www.mts-wien.at Nowotny Marketing Alexander Nowotny Auhofstraße 6a/7, 1130 Wien oder 66 Franz-Josef-Straße 5, 2380 Perchtoldsdorf Tel. 01/86 99 101 Mobil: 0676/33 99 101 [email protected] ÖKO Media & Marketing Services GmbH Mag. Ines Pelz Wallnerstraße 3, 1014 Wien Tel. 01/803 50 50 [email protected] www.oekomedia.at on tour Werbeagentur GmbH Oliver Kenn Neulinggasse 29/21, 1030 Wien Mobil 0699/131 312 12 [email protected] www.ontourmarketing.at phase5 Kommunikationsagentur GmbH Yiu-Ling „Julie“ Hsiao Sommerergasse 14, 1130 Wien Tel. 01/879 97 36 [email protected] www.phase5.at PR – Event- & Veranstaltungsagentur Martina Albrecht Martinstraße 28/18, 1180 Wien Tel. 01/408 32 13 Mobil 0699/140 843 14 [email protected] www.eventalbrecht.at pr.com PR- und Medienberatungs GmbH Angela Pengl-Böhm Haydngasse 6, 1060 Wien Tel. 01/595 44 33 [email protected] www.pr-com.at proclamo – die Netzwerkstatt Resch Event Management Robert Bergknapp, Martin Brunnbauer Sechsschimmelgasse 25/9, 1090 Wien Tel. 01/905 00 59 [email protected] www.proclamo.at, www.event-news.at Karin Resch Herzgasse 75/25, 1100 Wien Tel. 01/603 00 08 [email protected] www.rescheventmanagement.at Querfahrt – Agentur für PR & Sportmarketing Ronge marketing_communication_event Michael Krikula Schanzstraße 18, 1150 Wien Mobil 0676/884 00 55 56 [email protected] www.querfahrt.at Eveline Ronge Agnesgasse 43/4, 1190 Wien Mobil 0676/973 40 27 [email protected] www.ronge.at Ram Consulting GmbH Renate Androsch-Holzer Degengasse 40/16, 1160 Wien Tel. 01/489 64 09-0 [email protected] www.ram.at RCS Richter Communication Services Edith Richter Neulinggasse 28, 1030 Wien Tel. 01/710 22 25 [email protected] www.rcs-vienna.com BUCHTIPP Werbung in Wien Herausgeber: Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Wien (5. Auflage 2008) Bestellen:WKW, Tel. 514 50-3790 oder [email protected] EVENTGUIDE WIEN 2009 Roth und Gross OG M.A. Barbara Roth Kaiserstraße 34/4, 1070 Wien Tel. 01/956 32 20, Mobil 0669/182 591 35 [email protected] www.rothundgross.com Saha Event- und Incentiveagentur Sandra Halosar, Daniela Zulechner Hornbostelgasse 16–18/Stiege 2, 1060 Wien Mobil 0664/146 63 51, 0664/146 53 52 [email protected] www.saha.co.at senft & partner public relations & grafik design Susanne Senft Praterstraße 24a/13, 1020 Wien Tel. 01/219 85 42-0 [email protected] www.senft-partner.at 67 Sollak Kommunikationsarchitekten Werbeagentur meta-physik e.U. Gabriele Strodl-Sollak (Geschäftsführung) Franz-Schuster-Gasse 1, 1220 Wien Mobil 0664/434 28 64 [email protected] www.sollak.at Maria Pflug-Hofmayr Schottenfeldgasse 63/2, 1070 Wien Mobil 0680/122 82 44 [email protected] www.meta-physik.com stoareich pr Dr. Manfred Greisinger Canisiusgasse 18/8, 1090 Wien Mobil 0676/406 11 66 [email protected] www.stoareich.at Studeny Christian GmbH Christian Studeny Hadikgasse 138/3, 1140 Wien Tel. 01/894 00 66 Mobil 0669/189 400 66 [email protected] www.studeny.org Werbeagentur Porsch & Partner OG Erich M. Porsch Anastasius-Grün-Gasse 18, 1180 Wien Tel. 01/409 52 82 [email protected] www.porsch.at wortart – Agentur für Kommunikation Mag. MAS Christine Steindorfer Zentagasse 18/15, 1050 Wien Mobil 0664/543 80 89 [email protected] www.wortart.at Team-Beyond GmbH & Co KG Richard Drab Speckbachergasse 37, 1160 Wien Tel. 01/974 46 87 [email protected] www.team-beyond.at tns Networking Services GmbH Dr. Elisabeth Thun-Hohenstein Gymnasiusmtraße 55, 1180 Wien Tel. 01/478 67 68, Mobil 0676/677 99 00 [email protected], www.tns.at VeranstaltungsDesign Dkffr. Helga Stattler Urbangasse 13, 1170 Wien Tel. 01/480 14 17, Mobil 0676/780 14 17 [email protected] www.veranstaltungsdesign.com 68 Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien, Schwarzenbergplatz 14/306, 1040 Wien, Tel. 01/514 50-3791 und -3792, [email protected], www.werbungwien.at Stullen und Schminke Keine Frage, bei einem Event kommt es auf weit mehr an als darauf, wer die belegten Brötchen liefert oder wo man eine gute Showeinlage findet. Dennoch sollte jeder Veranstalter bereits in der Planungsphase wissen, wo all diese Dinge zu bekommen sind. Schließlich gehören sie zur Inszenierung des Abends, zu einer guten Dramaturgie. Doch eine geeignete Location, tolle Künstler, gutes Catering, passende Dekoration und eine bestens funktionierende technische Ausstattung wollen erst einmal gefunden werden. 945-mal Brötchen Wer in der Lieferantensuchmaschine www.wlw.at (Wer liefert was?) den Begriff „Event“ eingibt, findet sicher eine oder mehrere von 54 nützlichen Rubriken wie „Eventflüge“, „virtuelle Eventspiele“, „Nebelmaschinen“ oder einen „Service für Raumbeduftung“. 52 Ergebnisse werden mit dem Suchbegriff „Veranstaltung“ erzielt. Alleine 945 Lieferanten aus ganz Österreich sind unter der Rubrik „Catering“ zu finden, rund 50 Firmen können Models für Events bereitstellen. Hilfreiche Links Suchen Sie Lieferanten und Dienstleister für Ihren Event? Hier finden Sie einige hilfreiche Links: ■ http://wko.at/freizeitbetriebe Österreichische Wirtschaftskammer, Fachgruppe Freizeitbetriebe ■ www.wlw.at Wer liefert was? Website mit zahlreichen Kontakten zu gängigen, aber auch außergewöhnlichen Eventausstattern ■ creation/produktion – Österreichs Kreative auf einen Klick: FalterVerlag: www.falter.at EVENTGUIDE WIEN 2009 Ins rechte Licht gerückt Auch ohne Technik funktioniert heute kein Event. Ob ausgefeilte Ton- und Beleuchtungsanlagen, Projektoren für Bilder und Videos oder Nebelmaschinen für die richtigen Stimmung – Lieferanten im ganzen Land haben, was Sie zu brauchen glauben. Bedenken Sie allerdings stets bei Ihrer Auswahl, dass nicht alles, was auf den ersten Blick aufregend und toll erscheint, einen entsprechenden Effekt haben muss. Für einen perfekten Auftritt muss der Besucher gar nicht merken, dass Technik verwendet wird. Sie soll nur funktionieren – am besten im Hintergrund. Das Thema Technik beschäftigt aber nicht nur Veranstalter von gigantischen Events mit hunderten bis tausenden Besuchern, auch kleine Events brauchen meistens ein gewisses Level an technischer Ausstattung. Ein Beispiel ist der Einsatz von Licht, wie auf www.event-company.at nachzulesen ist: „Im B2B-Bereich mit seinen Produkteinführungen, Messe-Veranstaltungen oder Galas, aber auch beim Business-to-Consumer-Event kann auf den Einsatz von Licht nicht verzichtet werden. Erstaunlich dabei ist, dass nur rund ein Drittel der vorhandenen Möglichkeiten in den Räumen lichttechnisch genützt werden. Bei der Inszenierung von Speisen wird die Beleuchtung oft gänzlich außer Acht gelassen. Mögliche positive Effekte im Sinne der Zielsetzung des Events verpuffen.“ Applaus Ebenso wie den korrekten Gebrauch von technischen Hilfsmitteln können erfahrene Event-Profis auch die richtigen Künstler für das Rahmenprogramm vermitteln. Ob Kabarettisten, Feuerschlucker oder lateinamerikanische Tänzerinnen – nicht jedes Programm passt zu jedem Event. Wer dennoch selbst suchen möchte: Im nebenstehenden Kasten finden Sie, was Sie brauchen. 69 Und der Preis geht an … Jede Branche hat ihren Award. Jener der Eventmarketer heißt „Austrian Event Award“ und wurde im Dezember 2008 bereits zum zwölften Mal verliehen. Die Preisträger nahmen ihre Trophäen im Rahmen der Fachmesse liveCOMM entgegen. Im Dezember traf sich das Who ist Who der Branche bei einer festlichen Gala im Messezentrum Salzburg. 47 Anwärter hatte die Jury nominiert, zehn von ihnen wurden für ihre herausragenden Leistungen im Bereich des Event-Marketings mit Gold belohnt. Bewertet wurden die besten Konzepte hinsichtlich Kreativität, Marketingintegration, Umsetzung, Zielerfüllung und Gesamteindruck. Alles neu Award 2009 ■ Die nächste Verleihung des Austrian Event Award findet am 25. November 2009 im Messezentrum Salzburg im Zuge der Branchen-Messe LiveCOMM statt. ■ Die Einreichfrist für den Austria Event Award endet mit 1. September ■ Alle Infos zu den Verleihungen 2008 und 2009 sowie zu den Einreich modalitäten finden Sie unter www.eventaward.at 70 Fotos: Eventwerkstatt Mit insgesamt 106 Einreichungen überschritt man bereits zum zweiten Mal die 100er Marke, freut sich Veranstalter Walter Ilk von der Linzer Eventwerkstatt Ilk & Partner. Der Relaunch im Jahr 2007 hat demnach Früchte getragen. Die Jury wurde auf zehn bis zwölf Personen erweitert, es gibt nur noch fünf Nominées pro Kategorie und je einen GoldGewinner – in zehn statt bisher sechs Kategorien. Der Relaunch wurde in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner EMBA (Event Marketing Board Austria) erarbeitet. Bei den Preisträgern, Nominierten und Gästen kamen die Änderungen anscheinend gut an, sie amüsierten sich im Anschluss an die Verleihung bei einem Flying Buffet und souligen Klängen. Event Award 2008: Alle Gold-Gewinner Gesamtkommunikation (B2B, B2C, B2P) Einreicher: identum communications GmbH & X OVER Tremschnig u. Geissler OEG Eventtitel: Volvo XC ICE CAMP presented by Nokia Auftraggeber: Volvo Car Austria GmbH Corporate-Events (B2B) Einreicher: Austrian Airlines AG Eventtitel: Austrian Time Warp – 50 Jahre Austrian Airlines Auftraggeber: Austrian Airlines AG Corporate-Public-Events (B2P) Einreicher: Jung von Matt/relations GmbH Eventtitel: Game over CO2 Auftraggeber: Solon AG für Solartechnik Corporate-Efficiency-Events (B2B, B2P) Einreicher: Putz & Stingl Event, PR und Werbung GmbH Eventtitel: Der Post Golf-Soccer Cup Auftraggeber: Post Paketlogistik Mitarbeiter-Events (B2E) Einreicher: Rupert Hirner Bungee Jumping GmbH Eventtitel: Wir sind Feuer und Flamme! Auftraggeber: Intersport Eybl Consumer-Events (B2C) Einreicher: Euro RSCG Vienna GmbH Eventtitel: BOBBY im Auftrag von bob Auftraggeber: mobilkom austria AG Exhibition-Events (B2B, B2C, B2P) Einreicher: Highent Messe- und Eventagentur GmbH Eventtitel: Messestand Flughafen Graz – Ferienmesse 2008 Auftraggeber: Flughafen Graz Betriebs GmbH Public-Events Charity/Social/Cultural (P2P) Einreicher: lawine torrén Eventtitel: HANNIBAL – Gletscherschauspiel Auftraggeber: Ötztal Tourismus – Bergbahnen Sölden Strategischer Partner: Red Bull Public-Events Sport (P2P) Einreicher: PDM Schüler- und Studentenreisen GmbH Eventtitel: World Sports Festival 2008 Auftraggeber: PDM Schüler- und Studentenreisen GmbH Incentives (B2B, B2E) Die Kategorie Incentives wird in Kooperation mit dem Fachmagazin Convention International vergeben. Einreicher: Zoom Entertainment GmbH Eventtitel: Viktor & Rolf – Flowerbomb on Tour Auftraggeber: L'Oréal Österreich GmbH B2B = Business-to-Business, B2C = Business-to-Consumer, B2P = Business-to-Private, P2P = Peer-to-Peer, B2E = Business-to-Employee EVENTGUIDE WIEN 2009 71 Die Redaktion hat gefragt – und sie haben geantwortet. Eventprofis verraten an dieser Stelle, welche Locations in und rund um Wien ihre Herzen höher schlagen lassen. Alte Gemäuer und Außergewöhnliches Dagmar Gordon, Kommunikationsexpertin und mit ihrer Agentur Ideenmanufactur selbstständig, bevorzugt bei Locations das Außergewöhnliche: „Was ich sehr gerne mag, sind gut ausgestattete Locations in alten Gemäuern, z. B. das Museumsquartier oder die Akademie der Wissenschaften haben besonders schöne Räume. Oder wenn Geld 72 keine Rolle spielt, mag ich Locations, die eigentlich keine Locations sind, zum Beispiel die Hofreitschule, Locations, die gerade vor dem Umbau stehen und deswegen ausnahmsweise zu haben sind, aber das fällt schon wieder in die Abteilung Glück. Ich hätte zum Beispiel schon mal fast die Sezession für eine Fachgruppentagung bekommen.“ Fotos: M. Fuchs; mediendienst.com/Foto Wilke, allover/picturedesk.com, Hofburg, Ottakringer Romantisch bis abenteuerlich Die ganze Stadt Elisabeth Czerwenka-Kulmon, Inhaberin und Geschäftsführerin der Agentur COC, stellt ganz Wien als Eventlocation auf ein Podest: „Wien selber ist eine gute Location. Egal ob Wien oder der Umkreis, bis Salzburg … es hängt wirklich davon ab, wie und was ich für ein Thema habe und wie ich das umsetze. Was ich nie so mag, sind die Exklusiv-Caterer. Ich liebe Locations, in denen die Ideen umgesetzt werden können.“ Gestaltung und Ausblick Karin Lehmann, Inhaberin der Agentur Markenkern, sucht das Besondere: „Ich mag zum Beispiel die Redoutensäle in der Hofburg mit den Gemälden von Josef Mikl. Oder das k47 mit der GLaskuppel am Franz-Josefs-Kai. Von dort aus hat man eine wunderschöne Aussicht.“ Magische Orte Alexander Nowotny, Geschäftsführer der Agentur Nowotny Marketing, bevorzugt gleich mehrere Locations in und rund um Wien: „Da habe ich nicht ein klassisches Ziel, sondern drei magischen Lieblingsorte: Der Himmelkeller von Professor Bauch in Kronberg im Weinviertel, weil’s an Stimmung nicht zu überbieten ist, im Hochsommer mit einer guten Idee die Vereinigten Eisfabriken, weil’s dort Winter ist – und im Winter der Gerstenboden der Brauerei Ottakringer: preiswert, prickelnd, gut!“ EVENTGUIDE WIEN 2009 73 Glossar (75) I Stichwortverzeichnis (78) I Inserenten (80) ANHANG „Aus den frühesten Anfängen erklären sich die spätesten Erscheinungen.“ Heinrich Heine 74 07 Im Anhang lesen Sie die wichtigsten Begriffe des Eventmarketings und erfahren deren Bedeutung. Mit Hilfe des Stichwortverzeichnisses können Sie sich leichter orientieren. Glossar Foto: Piaget Im Event-Bereich gibt es mehr als eine Möglichkeit, das Unternehmen, das Produkt, die Dienstleistung zu präsentieren. Elmar Kickinger bietet eine Einteilung an: „Man kann zwischen Corporate Events und Public Events unterscheiden. Grundsätzlich gilt, dass ich für Corporate Events eine Einladung benötige.“ Sie richten sich an eine geschlossene, genau definierte Zielgruppe wie z. B. StammkundInnen, Außendienst, MitarbeiterInnen, GroßhändlerInnen. „Auf einem Public Event wie zum Beispiel der Ferienmesse ist Jede und Jeder willkommen.“ Public Events wenden sich an eine offene Zielgruppe, an alle Interessierten, die auch medial über den Event informiert werden. Der Unternehmensberater sucht in jeder Veranstaltung den Erlebnischarakter: „Jede Inszenierung hat Nachhaltigkeit zum Ziel. Jede Aktion hat den Sinn, dass man darüber spricht.“ Hier werden die modernen Begriffe des EventMarketings geklärt. A ziellen Sponsors einer Veranstaltung, durch eigene Kommunikationsmaßnahmen die öffentliche Aufmerksamkeit vom eigentlichen Sponsor einer Veranstaltung abzuwenden und auf sich selbst zu lenken. Das Ziel besteht darin, die Öffentlichkeit dahingehend zu verwirren, welches der Unternehmen tatsächlich der offizielle Sponsor ist. Somit profitiert ein Konkurrent des offiziellen Sponsors der gleichen Branche von der Veranstaltung, ohne selbst Sponsor zu sein. Beispiel: Die Aktivitäten der Marke Ottakringer während der Fußball-Europameisterschaft, die Biermarken neben Heineken offiziell nicht zuließ. C Charity Event/Social Event Aktionen, die einem sozialen Zweck dienen, also zum Beispiel, um Spenden zu sammeln, sind besonders zu PR-Zwecken geeignet, wenn VIPs dem Event beiwohnen. In den Bereich des Entertainments fällt jede Veranstaltungsart, die nebenbei das noble Ziel hat Spenden zu sammeln. Aktionismus Darunter ist ein Guerilla Event gemeint, der mit Erlaubnis der zuständigen öffentlichen oder privaten Institution über die Bühne geht. Ambush Marketing Ambush Marketing ist das vorsätzliche Bestreben eines konkurrierenden Unternehmens eines offiEVENTGUIDE WIEN 2009 E Einkaufsfahrten Werden auch als „Kaffeefahrten“ bezeichnet und bedeuten, dass der Kauf von Töpfen, Heizmatratzen und technischen Geräten mit einer Werbefahrt – zum Beispiel mit dem Bus – verbunden 75 wird. Meist werden in Gasthäusern diverse Produkte präsentiert. nehmen festgelegt. Der Ablauf der Reise und die einzelnen Veranstaltungen dienen aber touristischen Interessen. Exhibition Event Damit ist eine „klassische“ Marketingveranstaltung wie Ausstellung, Messe, Leistungsschau zu verstehen. Siehe auch: Messe Event. I Incentive Event Veranstaltungen mit Anreizcharakter, z. B. zur Steigerung des Arbeitseinsatzes, der Loyalität zu einem Unternehmen oder einer Marke oder zur Förderung des Verkaufs werden als „Begeisterung anfachender“ Event bezeichnet. Oft wird bereits ein Betriebsausflug als Incentive geplant, da eine solche Firmenveranstaltung heutzutage über das reine Spaß- oder Geselligkeitsziel hinausgeht; das investierte Geld soll nachhaltig wirken. Weitere teambildende Effekte lassen sich unter Umständen mit Outdoor-Training erreichen. Incentive Reise Merkmal einer Incentive-Reise ist der freizeitorientierte Charakter der Reise, welcher sie von einer echten Geschäftsreise unterscheidet. Sie gilt der Motivation zur Steigerung des Arbeitseinsatzes, der Loyalität zu einem Unternehmen oder einer Marke oder zur Förderung des Verkaufs von Produkten. Die Teilnahme an Incentive-Reisen ist üblicherweise an die Erfüllung eines Zieles (z. B. Verkaufszahlen, Ergebnisse, Kauf) innerhalb definierter Zeiträume gebunden. Reiseziel, Unterbringung, Transportmittel und Teilnehmerkreis werden von dem die Reise gewährenden Unter76 Infotainment Infotainment ist die Verbindung von Information und Entertainment. Infotainment versteht sich als moderne Art, Informationen unterhaltsam an die Teilnehmer eines Events zu bringen: Informationen übermitteln durch Entertainment, kurze Beiträge mit Medieneinsatz, gute und abwechslungsreiche Pausenplanung, kreative Art der Essenszubereitung. Mit dem Begriff Edutainment sind Motivationsevents gemeint, die einen Bildungscharakter aufweisen. K Kick-Off-Event Event zum Start eines Projektes oder einer Kampagne. Wird z. B. von einer Firma zu Beginn eines neuen Kalender- oder Wirtschaftsjahres mit Mitarbeitern und/oder Kunden durchgeführt. Hier werden geplante Richtungen von Expansion und Innovation durch die Geschäftsleitung vorgestellt, um die Mitarbeiter bzw. Kunden über das kommende Jahr und die geplanten Aktivitäten zu informieren. Der Kick-off-Event kann auch als PreOpening-Event betitelt werden. M Medien Event Veranstaltungen, die sich an Journalisten, also Medien richten, können als Medien Events Second Life: Emotionale Eventerlebnisse für eine junge Zielgruppe finden in der virtuellen Welt statt. S Sampling Events/P.O.S Events bezeichnet werden. Ein klassisches Beispiel ist die Pressekonferenz. Messe Event Das sind Events, die anlässlich des Messeauftritts von Unternehmen am Messestand inszeniert werden. Messe Events werden entweder für einen öffentlichen Teilnehmerkreis (Publikumsmessen) durchgeführt oder richten sich exklusiv an Kunden, Multiplikatoren und VIPs (insbesondere bei Fachmessen). O Foto: stiftung-kuenstlerdorf.de Online Event Veranstaltungen, die online – also über das Internet stattfinden, können z. B. Konferenzen, Messen, Spiele, Wettbewerbe etc. sein. Hierbei werden virtuelle Räume eingerichtet, in denen die Veranstaltung stattfindet. Die Bilder aus den virtuellen Räumen werden dann im Internet übertragen. Teilnehmer können Bilder, Texte und/oder Audiomitschnitte empfangen und aktiv ins Geschehen eingreifen oder Fragen – zum Beispiel über ein Forum – stellen und sofort Antwort erwarten. R Roadshow Mehrere Events finden mit gleichem Inhalt, identischen Zielen und vergleichbarer Zielgruppe innerhalb einer fixierten Zeitspanne an mehreren Orten statt. EVENTGUIDE WIEN 2009 Sampling Events finden am POS (Point of Sale) oder im öffentlichen Raum statt mit dem Ziel, Produktproben an Passanten zu vergeben. Promotoren verschenken Samplings wie zum Beispiel Probegrößen des Produkts, um den Verkauf anzukurbeln. Diese „Kostproben“ gehören zu den beliebtesten Werbeformen. Second Life Marketing/Internet Event Das sind Events, die eine hohe Aktivierung junger Zielgruppen erreichen. Internet-Events verlagern das emotionale Eventerlebnis vollständig in eine virtuelle Welt (z. B. Second Life) oder binden zumindestens teilweise das Internet in die Eventinszenierung ein. Internet Events ähneln Online Events. Sportevents Darunter versteht man Sportveranstaltungen mit stark erlebnisorientiertem Charakter. Sie sind eine spezifische Form das Marketingevents, bei dem eine Sportart gezielt in ein Eventkonzept integriert wird (z. B. Beach Volley Ball), um ein möglichst hohes Aktivierungs- und Interaktionsniveau bei den EventteilnehmerInnen zu erreichen. T Themed Events Event-Experte Elmar Kickinger nennt ein Beispiel: „Wenn im Flughafenambiente Händler als Piloten fungieren, ist ein Thema geschaffen. Die Veranstaltung kann als Themed Event bezeichnet werden.“ Quelle: eventlexikon.eu 77 Stichwortverzeichnis Von Agentur bis Zielgruppe. Knapp 100 Stichworte erleichtern Ihnen die Suche im vorliegenden Event Guide Wien. A AKM Ansprechpartner Auftraggeber Event-Marketing 20, 45, 47 13, 20, 55 13, 24-25, 32, 35, 43-45, 60-61, 63 4, 24, 45 24-25, 27, 29-30 37, 40, 63, 70-71 Auftragnehmer Ausbildung Award B Behörden Berufsbilder Botschaft Branchenevents Briefing 17, 20-22, 54 18 9, 27, 31-33, 35, 37, 45, 52 9, 40 18, 47-49, 51, 53 D Dekoration Dramaturgie Dramaturgische Elemente Düfte 47, 49, 73 45, 48 39 32, 49, 69 33, 37, 45, 46, 69 32 31 E Erlebniswelt 12, 35 Event-Agentur 18 Eventbranche 18, 24, 32, 40, 43, 54 Event-Management 12, 18, 31 Eventmarketer 9, 11-13, 19, 24, 27, 40, 43, 57, 70 78 F Farben Firmenevents Flow-Erlebnisse Full Service Agentur 32 12, 44 32 13 G Gäste 10, 13, 34-35, 37, 41, 43-51, 54, 70 Gästebetreuung 35 Gesetz 13, 17, 18, 22, 25, 54-55, 57-59 H Honorar Hostess C Caterer Checkliste Consumer Benefit 12-13, 18, 24, 35-36, 38, 40, 43, 52, 54, 70 48, 60-61 50-51 I Image Institutionen Inszenierung 12, 18-19, 31, 36-38, 46 12, 21, 27 12, 28-30, 38, 45-46, 54, 69 K Keep it simple and stupid (KISS) 33 Kommunikationsziele 36 Kongress 12, 14, 19, 35, 40-41, 43 Kundenbindung 36 Kundengeschenke 35 Künstler 10, 27, 33, 45, 48, 69 L Licht 12, 30-34, 58, 60, 69 Live-Kommunikation Location 32, 46, 54 10, 13-14, 18, 30-32, 40, 145, 47, 50-51, 54, 69, 72-73 M Magistrate 20 Marke 9, 12, 26-27, 32, 34-39, 47, 53, 70, 75-76 Marketingereignis 14 Marketing-Event 10, 12, 37 Marketing-Mix 12, 40, 43 Marketingziel 36, 39-40, 44 Marktforschung 29, 35, 37, 47-48 Marktkommunikation 12, 17, 19-20, 24-25, 36, 43, 61, 63, 67 Medien 9, 11-12, 18-19, 29, 37-38, 40-41, 45, 47, 49-50, 54, 64, 66-76 Messe 12, 19, 29-30, 38-41, 50, 54, 58, 61, 69-71 Mitarbeiterevent 43, 52-53 Produktpräsentation 37 Programm 9-11, 19, 32, 34, 41, 47-48, 50, 52, 59, 69 Public Relations 19, 63, 67 Q Qualität 13, 19, 24, 25 R Rauchverbot Recht Sicherheit Sponsor Technik 54 18, 21, 25, 28, 30, 50, 55-59 S 13, 18, 21, 25, 30, 42, 49, 54-55, 59 30, 34-35, 40, 45, 47, 66, 75 T 9, 12-13, 28, 30-31, 33-34, 40, 69 U N Nachbearbeiten Unterhaltung 10, 14, 36, 39, 51, 58 34 V O Öffentlichkeitsarbeit One-to-One-Kommunikation Online-Anträge Veranstalter 19, 29 12 21 P PR-Agentur Preisverleihung Pressearbeit PR-Event Produktnutzen EVENTGUIDE WIEN 2009 18-19, 63 9, 44, 50 37 39 39 10, 13, 28, 32, 34-36, 47, 50-51, 55, 57, 59, 69, 70 W Weiterbildung Werbeabgabe Werbeagentur Werbearchitekt 18 17, 58 18, 60-61, 64, 66, 68 18-19 Z Zielgruppe 12, 27-29, 36-38, 46-48 79 Inserenten SO WIRD IHR EVENT ZUM SAUBEREN SPEKTAKEL! ©IStock Karriere beginnt am bfi Wien. Integrierte Kommunikation Diplomlehrgang KommunikationsassistentIn Berufsbegleitender Abendlehrgang in 2 Semestern für zukünftige AllrounderInnen in der Kommunikationsbranche Ausbildung Akademische/r Kommunikationsmanger/in in 2 Semestern Berufsbegleitender Lehrgang universitären Charakters Kostenlose Informationsabende: 12.5.2009, 8.6.2009, 3.9.2009 Lehrgangsstart: 29.9.2009 Großveranstaltungen mit tausenden Besuchern stellen die Organisatoren vor beträchtliche Herausforderungen. Die umweltfreundliche Abfallentsorgung ist dabei nur ein kniffliges Problem, das es zu lösen gilt. Diplomlehrgang Eventmanagement/-inszenierung Diplomlehrgang Eventmanagement/-inszenierung Berufsbegleitender Lehrgang in 2 Modulen Nutzen Sie das Eventservice der ARA AG, damit die Reinigung des Veranstaltungsgeländes nicht Unmengen an Geld verschlingt und wertvolle Rohstoffe nicht ungenützt im Restmüll landen. 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