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Liedmatinee sirène anna Prohaska Sopran Eric Schneider klavier 23. Oktober 2011 anna Prohaska Sopran eric schneider Klavier Sirène in Anlehnung an Die kleine Seejungfrau von Hans Christian Andersen Claude Debussy 1862–1918 La mer est plus belle Joseph Haydn 1732–1809 The Mermaid’s Song Henry Lawes 1596–1662 Slide Soft, you Silver Floods Franz Schubert 1797–1828 Der Fischer D 225 Am See D 746 Des Fischers Liebesglück D 933 Gabriel Fauré 1845–1924 La f leur qui va sur l’eau Karol Szymanowski Pieśń o fali op. 31/5 Taniec op. 31/4 Pau s e 1882–1937 programm Gustav Mahler 1860–1911 Phantasie Robert Schumann 1810–1856 Loreley op. 53/2 Der Himmel hat eine Träne geweint op. 37/1 Die Meerfee op. 125/1 Hugo Wolf 1860–1903 Nixe Binsefuß Erstes Liebeslied eines Mädchens Die Geister vom Mummelsee Hector Berlioz 1803–1869 La mort d’Ophélie Arthur Honegger 1892–1955 Chanson des sirènes Berceuse de la sirène Felix Mendelssohn Bartholdy hans christian andersen Porträt von Albert Küchler, Rom, 1834 1809–1847 Schilf lied op. 71/4 John Dowland 1563–1626 Sorrow, Sorrow Stay Antonín DvoŘák 1841–1904 Měsíčku na nebi hlubokém (Arie der Rusalka) Sonntag | 23. Oktober 2011 | 11 Uhr | Schiller Theater liedtexte Claude Debussy La mer est plus belle Das Meer ist schöner Text: Paul Verlaine (1844-1896) Die kleine Seejungfrau, Fritz Hass, Berlin 1922 La mer est plus belle Que les cathédrales; Nourrice fidèle, Berceuse de râles; La mer sur qui prie La Vierge Marie! Das Meer ist schöner Als die Kathedralen, Es ist die treue Amme, Das Wiegenlied der Rallen, Das Meer, auf dem Die heilige Maria betet! Elle a tous les dons, Terribles et doux. J’entends ses pardons, Gronder ses courroux; Cette immensité N’a rien d’entêté. Es hat alle Gaben, Die schrecklichen und die zarten. Ich höre seine Entschuldigungen, Das Grollen seines Zorns. Diese Unermesslichkeit Hat nichts von Sturheit. Oh! Si patiente, Même quand méchante! Un souff le ami hante La vague, et nous chante: »Vous, sans espérance, Mourez sans souffrance!« Oh! Es ist so geduldig, Wenn auch bösartig! Ein freundlicher Hauch geistert In der Welle und singt uns: »Ihr hoffnungslosen Werdet ohne Leiden sterben!« Et puis, sous les cieux Qui s’y rient plus clairs, Elle a des airs bleus, Roses, gris et verts … Plus belle que tous, Meilleure que nous! Und dann erscheint es Unter dem Himmel, Der sich dort heller spiegelt, Blau, rosa, grau und grün … Schöner als alle, Besser als wir! Übersetzung: Robert Grady liedtexte Joseph Haydn The Mermaid’s Song Lied der Meerjungfrau Text: Anne Hunter (1742-1821) Now the dancing sunbeams play On the green and glassy sea, Come, and I will lead the way Where the pearly treasures be. Strahlen der Sonne spielen tanzend Auf dem grünen und gläsernen Meer, Komm, ich will den Weg dir weisen Zu den perlenen Schätzen fern. Come with me, and we will go Where the rocks of coral grow. Follow, follow, follow me. Komm mit mir, wir werden gehen, Wo Korallenfelsen wachsen. Folge, folge, folge mir. Come, behold what treasures lie Far below the rolling waves, Riches, hid from human eye, Dimly shine in ocean’s caves. Ebbing tides bear no delay, Stormy winds are far away. Komm und sieh, welch Schätze liegen Unterhalb der Wellen Schlag, Reichtum blitzt, dem Aug verborgen, In des Meeres Höhle tief. Unbeirrt sind Ebbe und Flut, Weit entfernt der stürmische Wind. Come with me, and we will go Where the rocks of coral grow. Follow, follow, follow me. Komm mit mir, wir werden gehen, Wo Korallenfelsen wachsen. Folge, folge, folge mir. Übersetzung: Valeska Stern, Benjamin Wäntig Die kleine Seejungfrau, Maria Želibska, Prag 1973 liedtexte liedtexte Henry Lawes Slide Soft you Silver Floods Franz Schubert Text: anonym Sanft gleitet hin, ihr silbernen Fluten Slide soft you silver f loods And ev’ry Spring Within these shady woods; Let no bird sing, But from this grove a turtle dove Be seen to couple with his love: Sanft gleitet hin, ihr silbernen Fluten, Auch jeder Quell Inmitten der schattigen Wälder; Lasst keinen Vogel singen, Doch im Gehölz eine Turteltaube Seh ich mit ihrem lieben Weibchen: But silence on each dale and mountain dwell, Whilst that I weeping bid my love farewell. Stille aber wohnt in jedem Berg und Tal, Da ich nun meiner Liebe weinend sag Ade. You nymphs of Thetis’ train, You mermaids fair That on these shores do plane Your seagreen hair, As you in trammels knit your locks Weep ye, and force the craggy rocks Ihr Nymphen aus dem Zug der Thetis, Ihr gerechten Nixen, Die ihr auf diesen Stränden glättet Das seegrüne Haar, Die ihr in Fesseln knüpft die Locken, Weint und zwingt die schroffen Felsen, In heavy murmurs through broad shores tell How that I weeping bid my love farewell. Über die breiten Strände zu raunen, Wie ich nun meiner Liebe weinend sag Ade. Übersetzung: Valeska Stern, Benjamin Wäntig Der Fischer Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran, Sah nach dem Angel ruhevoll, Kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, Teilt sich die Flut empor: Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor. Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: »Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist Hinauf in Todesglut? Ach wüsstest du, wie’s Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter, wie du bist, Und würdest erst gesund. Labt sich die liebe Sonne nicht, Der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenatmend ihr Gesicht Nicht doppelt schöner her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht, Das feuchtverklärte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew’gen Tau?« Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll, Netzt’ ihm den nackten Fuß; Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll Wie bei der Liebsten Gruß. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war’s um ihn geschehn; Halb zog sie ihn, halb sank er hin Und ward nicht mehr gesehn. Am See Text: Franz Seraph Ritter von Bruchmann (1798-1867) In des Sees Wogenspiele Fallen durch den Sonnenschein Sterne, ach, gar viele, viele, Flammend leuchtend stets hinein. Wenn der Mensch zum See geworden, In der Seele Wogenspiele Fallen aus des Himmels Pforten Sterne, ach, gar viele, viele. liedtexte Des Fischers Liebesglück Text: Karl Gottfried von Leitner (1800-1890) Dort blinket durch Weiden Und winket ein Schimmer Blassstrahlig vom Zimmer Der Holden mir zu. Und tauschen wir Küsse So rauschen die Wellen, Im Sinken und Schwellen Den Horchern zum Trotz. Es gaukelt wie Irrlicht Und schaukelt sich leise, Sein Abglanz im Kreise Des schwankenden Sees. Nur Sterne belauschen Uns ferne, und baden Tief unter den Pfaden Des gleitenden Kahns. Ich schaue mit Sehnen Ins Blaue der Wellen Und grüße den hellen, Gespiegelten Strahl. So schweben wir selig Umgeben vom Dunkel, Hoch überm Gefunkel Der Sterne einher. Und springe zum Ruder Und schwinge den Nachen Dahin auf den f lachen, Kristallenen Weg. Und weinen und lächeln, Und meinen enthoben Der Erde schon oben, Schon drüben zu sein. Fein Liebchen schleicht traulich Vom Stübchen herunter Und sputet sich munter Zu mir in das Boot. Die kleine Seejungfrau, Edward Ardizzone, New York 1979 Gelinde dann treiben Die Winde uns wieder Seeeinwärts zum Flieder Des Ufers hin dann. Die blassen Nachtnebel Umfassen mit Hüllen Vor Spähern den stillen, Unschuldigen Scherz. liedtexte Gabriel Fauré liedtexte Text: Catulle Mendès (1841-1909) L’eau s’en est jouée, Dans ses noirs sillons; C’est une bouée Pour les papillons Sur la mer voilée D’un brouillard amer La Belle est allée, La nuit, sur la mer! Et l’embrun, la Houle Depuis cette nuit, Les brisants où croule Un sauvage bruit, Elle avait aux lèvres D’un air irrité, La Rose des Fièvres, La Rose Beauté! L’alcyon, la voile, L’hirondelle autour; Et l’ombre et l’étoile Se meurent d’amour, D’un souff le farouche L’ouragan hurleur Lui baisa la bouche Et lui prit la f leur! Et l’aurore éclose Sur le gouffre clair Pour la seule rose De toute la mer! La fleur qui va sur l’eau Dans l’océan sombre, Moins sombre déjà, Où le trois mâts sombre, La f leur surnagea. Die Blume, die über das Wasser ging Über das Meer, verschleiert Von bitterem Nebel, Zog die Schöne aus, Bei Nacht, übers Meer. Zwischen ihren Lippen Hielt sie erregt, Die Rose des Fiebers, Die Rose der Schönheit! Mit heftigem Atem Der brüllende Sturm Küsst’ ihr den Mund Und nahm ihr die Blume! Im finsteren Meer, Schon weniger finster, Wo der Dreimaster sank, Schwamm die Blume. Das Wasser spielte mit ihr In seinen dunklen Tälern; Sie war eine Boje Für die Schmetterlinge. Und die Gischt, die Brandung, Seit dieser Nacht, Die Welle, stürzt ein, Mit wildem Lärm, Der Eisvogel, der Segler, Die Schwalben ringsum; Und der Schatten und die Sterne Sterben vor Liebe Und die Morgensonne geht auf Über dem hellen Schlund Für die einzige Rose Des ganzen Meers. Die kleine Seejungfrau, Tsukasa Osamu, Tokio 1966 liedtexte Karol Szymanowski PieŚŃ o fali Das Lied der Welle Text: Zofia Szymanowska Chciałabym srebrną być falą, Co burt twej łodzi całuje. Na harf lie rozwianych grzyw Tęskne śpiewałabym pieśni. Ich möchte die silberne Welle sein, Die deinen Kahn froh umgaukelt. Die Haare, die wären die Harfe mein, Und ich sänge dir Lieder. A gdyby gniewne wichry Twą łódź rozbiły oskałę, Na mej piersi białej, Ukołysałabym cię Na wieczny sen, na wieczny, wieczny sen! Und wenn die bösen Winde Dein Boot zerschellen am Felsen, Würde ich dein einwiegen An meiner schneeweißen Brust Zum ewigen Schlaf, zum ewigen, ewigen Schlaf! Übersetzung: Jan Śliwiński Taniec Der Tanz Text: Zofia Szymanowska Gdy w twym objęciu, kochanku mój, na skrzydłach miłości, jako ptak lekka pląsam w krag, to wszystkie, wszystkie kwiaty w moim ogrodzie wraz z nami radosny wiodą tan! Wenn deine Arme, Vielliebster mein, Mich in Liebe umschließen, Leicht wie ein Vogel schweb‘ ich dann, Und alle, alle Blumen Tanzen im Garten Beglücket und froh den Reigen mit uns! Übersetzung: Jan Śliwiński Die kleine Seejungfrau, Edmund Dulac, London 1911 liedtexte Gustav Mahler Phantasie Text: Ludwig Braunfels (1810-1885) Das Mägdlein trat aus dem Fischerhaus, Die Netze warf sie ins Meer hinaus! Und wenn kein Fisch in das Netz ihr ging, Die Fischerin doch die Herzen fing! Die Winde streifen so kühl umher, Erzählen leis’ eine alte Mär! Die See erglühet im Abendrot, Die Fischerin fühlt nicht Liebesnot Im Herzen! Im Herzen! liedtexte Der Himmel hat eine Träne geweint Hugo Wolf Text: Friedrich Rückert (1788-1866) Der Himmel hat eine Träne geweint, Die hat sich ins Meer verlieren gemeint. Die Muschel kam und schloss sie ein: Du sollst nun meine Perle sein. Du sollst nicht vor den Wogen zagen, Ich will hindurch dich ruhig tragen. O du mein Schmerz, du meine Lust, Du Himmelsträn’ in meiner Brust! Gib, Himmel, dass ich in reinem Gemüte Den reinsten deiner Tropfen hüte. Text: Eduard Mörike Nixe BinsefuSS Text: Eduard Mörike (1804-1875) Des Wassermanns sein Töchterlein Tanzt auf dem Eis im Vollmondschein, Sie singt und lachet sonder Scheu Wohl an des Fischers Haus vorbei. »Ich bin die Jungfer Binsefuß, Und meine Fisch’ wohl hüten muss, Meine Fisch’ die sind im Kasten, Sie haben kalte Fasten; Von Böhmerglas mein Kasten ist, Da zähl’ ich sie zu jeder Frist. Die Meerfee Robert Schumann Loreley Text: Auguste Wilhelmine Lorenz (1784-1861) Es f lüstern und rauschen die Wogen Wohl über ihr stilles Haus. Es ruft eine Stimme: »Gedenke mein! Bei stiller Nacht im Vollmondschein! Gedenke mein!« Und f lüsternd ziehen die Wogen Wohl über ihr stilles Haus. »Gedenke mein!« Text: Georg Karl Immanuel Buddeus (1739-1814) Helle Silberglöcklein klingen Aus der Luft vom Meer; Leise Mädchenstimmen singen Fröhlich rings umher; Und auf leichtem Perlenwagen Fährt die Fee vorbei, Von der lauen Luft getragen, Wallt die Melodei. Lichte Funken rings umglühten Sie im heitern Spiel, Düfte, wie von Rosenblüten, Wehn vom Mast zum Kiel; Und der Knabe sieht es träumend An des Schiffes Bord, Doch die Wellen tragen schäumend Die Erscheinung fort. Erstes Liebeslied eines Mädchens Gelt, Fischermatz? gelt, alter Tropf, Dir will der Winter nicht in Kopf ? Komm mir mit deinen Netzen! Die will ich schön zerfetzen! Dein Mägdlein zwar ist fromm und gut, Ihr Schatz ein braves Jägerblut. Drum häng’ ich ihr, zum Hochzeitsstrauß, Ein schilfen Kränzlein vor das Haus, Und einen Hecht, von Silber schwer, Er stammt von König Artus her, Ein Zwergen-Goldschmids-Meisterstück, Wer’s hat, dem bringt es eitel Glück: Er lässt sich schuppen Jahr für Jahr, Da sind’s fünfhundert Gröschlein bar. Ade, mein Kind! Ade für heut! Der Morgenhahn im Dorfe schreit.« Was im Netze? Schau einmal! Aber ich bin bange; Greif’ ich einen süßen Aal? Greif’ ich eine Schlange? Lieb’ ist blinde Fischerin; Sagt dem Kinde, Wo greift’s hin? Schon schnellt mir’s in Händen! Ach Jammer! O Lust! Mit Schmiegen und Wenden Mir schlüpft’s an die Brust. Es beißt sich, o Wunder! Mir keck durch die Haut, Schießt’s Herze hinunter! O Liebe, mir graut! Was tun, was beginnen? Das schaurige Ding, Es schnalzet da drinnen, Es legt sich im Ring. Gift muss ich haben! Hier schleicht es herum, Tut wonniglich graben Und bringt mich noch um! liedtexte Die Geister am Mummelsee Text: Eduard Mörike Hörst du? Sie singen ihn unten zur Ruh. Vom Berge was kommt dort um Mitternacht spät Mit Fackeln so prächtig herunter? Ob das wohl zum Tanze, zum Feste noch geht? Mir klingen die Lieder so munter. Die Wasser, wie lieblich sie brennen und glühn! Sie spielen in grünendem Feuer; Es geisten die Nebel am Ufer dahin, Zum Meere verzieht sich der Weiher. O nein! So sage, was mag es wohl sein? Nur still! Ob dort sich nichts rühren will? Das, was du siehest, ist Totengeleit, Und was du da hörest, sind Klagen. Dem König, dem Zauberer, gilt es zu Leid, Sie bringen ihn wieder getragen. Es zuckt in der Mitten – o Himmel! ach hilf! Nun kommen sie wieder, sie kommen! Es orgelt im Rohr und es klirret im Schilf; Nur hurtig, die Flucht nur genommen! O weh! So sind es die Geister vom See! Davon! Sie wittern, sie haschen mich schon! Sie schweben herunter in’s Mummelseetal – Sie haben die See schon betreten – Sie rühren und netzen den Fuß nicht einmal – Sie schwirren in leisen Gebeten – Illustration zu Andersens Märchen Die kleine Seejungfrau von Theodor Hosemann, Berlin, um 1840 O schau Am Sarge die glänzende Frau! Jetzt öffnet der See das grünspiegelnde Tor; Gib Acht, nun tauchen sie nieder! Es schwankt eine lebende Treppe hervor, Und drunten schon summen die Lieder. liedtexte liedtexte Hector Berlioz La mort d’Ophélie Text: Ernest-Wilfrid Legouvé (1807-1903) nach William Shakespeare (1564-1616) Auprès d‘un torrent, Ophélie Cueillait tout en suivant le bord, Dans sa douce et tendre folie, Des pervenches, des boutons d‘or, Des iris aux couleurs d‘opale, Et de ces f leurs d‘un rose pâle, Qu‘on appelle des doigts de mort. Puis élevant sur ses mains blanches Les riants trésors du matin, Elle les suspendait aux branches, Aux branches d‘un saule voisin; Mais, trop faible, le rameau plie, Se brise, et la pauvre Ophélie Tombe, sa guirlande à la main. Quelques instants, sa robe enf lée La tint encor sur le courant, Et comme une voile gonf lée, Elle f lottait toujours, chantant, Chantant quelque vieille ballade, Chantant ainsi qu‘une naïade Née au milieu de ce torrent. Mais cette étrange mélodie Passa rapide comme un son; Par les f lots la robe alourdie Bientôt dans l‘abîme profond; Entraïna la pauvre insensée, Laissant à peine commencée Sa mélodieuse chanson. Arthur Honegger Ophelias Tod Chanson des Sirènes Lied der Sirenen Text: René Morax (1873-1963) An einem Bach pf lückte Ophelia Entlang des Ufers, In ihrem sanften, zarten Wahn, Immergrün, goldne Blütenblätter, Iris in der Farbe eines Opals, Und diese Blumen in blassem Rosé, Die man auch Finger des Todes nennt. Dann hebt sie mit ihren weißen Händen Die heitren Schätze des Morgens empor, Sie breitet sie über die Äste, Die Äste eines angrenzenden Weidenbaums; Aber, zu geschwächt, der gebogene Ast, Bricht, und die arme Ophelia Fällt, ihre Blumenkränze in der Hand. Ein paar Augenblicke noch hielt ihr aufgeblähtes Gewand sie auf dem Strom, Und wie ein aufgeblasenes Segel, Trieb sie allezeit auf dem Wasser, singend, Alte Weisen singend, Singend wie eine Flussnymphe, Geboren inmitten dieses Bachs. Doch diese unbekannte Melodie Verhallte so schnell wie ein Laut; Ihr Gewand ist schwer geworden durch die Flut Bald ist sie in der abgründigen Tiefe; Mitgerissen wird die arme Irrsinnige, Und beginnt unter Schmerzen Ihr melodiöses Lied. Übersetzung: Bojena Todorow Dans le vent et dans le f lot Dissous toi fragile écume Dissous toi dans un sanglot Pauvre cœur rempli d‘amertume In dem Wind und in der Flut Zersetz’ dich zerbrechlich wie Gischt Zersetz’ dich in einem Schluchzen Armes Herz, mit Verbitterung ausgefüllt, Prends ton vol dans le ciel bleu Vois la mort n‘est pas cruelle. Tu auras la paix de Dieu Viens à nous âme immortelle … Nimm deinen Flug im blauen Himmel auf, Sieh ein, dass der Tod nicht grausam ist, Du wirst den Frieden bei Gott finden, Komm zu unserer unsterblichen Seele … Übersetzung: Benjamin Wäntig Berceuse de la Sirène Wiegenlied der Sirene Text: René Morax Danse avec nous dans le bel Océan Le matin ou le soir sous la lune d’argent. Plonge avec nous dans le f lot transparent, Chante au soleil dans l’écume et le vent. Mer berce nous dans tes bras caressant Mer berce nous sur ton cœur frémissant. Tanze mit uns auf dem schönen Ozean, Morgens oder abends unter dem Mond aus Silber. Tauche mit uns in die durchsicht’ge Flut, Sing für die Sonn’ in der Gischt und im Wind. Meer, wieg’ uns in den liebkosenden Armen, Meer, wieg’ uns auf deinem bebenden Herzen. Übersetzung: Benjamin Wäntig Die kleine Seejungfrau, Albin Brunovský, Bratislava 1967 liedtexte liedtexte Felix Mendelssohn Bartholdy John Dowland Antonín Dvořák Schilflied Sorrow stay MěsíČku ne nebi hlubokém Text: Nikolaus Lenau (1802-1850) Text: anonym (Arie der Rusalka) Text: Jaroslav Kvapil (1868-1950) Auf dem Teich, dem Regungslosen, Weilt des Mondes holder Glanz, Flechtend seine bleichen Rosen In des Schilfes grünen Kranz. Sorrow stay, lend true repentant tears, To a woeful wretched wight, Hence, despair with thy tormenting fears: O do not my poor heart affright. Pity, help now or never, Mark me not to endless pain, Alas I am condemned ever, No hope, no help there doth remain, But down, down, down, down I fall, Down and arise I never shall. Hirsche wandeln dort am Hügel, Blicken durch die Nacht empor; Manchmal regt sich das Gef lügel Träumerisch im tiefen Rohr. Weinend muss mein Blick sich senken; Durch die tiefste Seele geht Mir ein süßes Deingedenken, Wie ein stilles Nachtgebet. Bleib’ bei mir, Kummer Bleib’ bei mir, Kummer, und verleih mir gramgebeugten Wicht Aufrichtige Tränen der Reue, Fort mit dir, Verzweif lung, mit deinen quälenden Ängsten: Versetz’ mein armes Herz nicht so in Furcht. Mitleid, hilf, jetzt oder nie, Verschone mich vor grenzenloser Pein, Oh weh, verdammt bin ich für immer, Und weder Hoffnung oder Hilfe bleibt, Doch immer weiter in die Tiefe führt mein Sturz Und ein Entrinnen gibt es nicht. Übersetzung: Christian Kelnberger Měsíčku ne nebi hlubokém, Světlo tvé daleko vidí, Po světě bloudíš širokém, Dívaš se v přibytky lidí. Měsíčku, postůj chvíli, Řekni mi, kde je můj milý! Řekni mu, stříbrný měsíčku, Mé že jej objímá rámě, Aby si alespoň chviličku Vzpomenul ve snění ne mě. Zasvět’ mu do daleka, Řekni mu kdo tu naň čeká! O mně-li duše lidská sní, Ať se tou vzpomínkou vzbudí! Měsíčku, nezasni! Lied an den Mond Silberner Mond, du am Himmelszelt, Strahlst auf uns nieder voll Liebe. Still schwebst du über Wald und Feld, Blickst auf der Menschheit Getriebe. Oh Mond, verweile, bleibe, Sage mir doch, wo mein Schatz weile. Sage ihm, Wandrer im Himmelsraum, Ich würde seiner gedenken: Mög’ er, Verzaubert vom Morgentraum, Seine Gedanken mir schenken. O leucht ihm, wo er auch sei, Leucht ihm hell, sag ihm, dass ich ihn liebe. Sieht der Mensch mich im Traumgesicht, Wach’ er auf, meiner gedenkend. O Mond, entf liehe nicht, entf liehe nicht! Sirène Von Seejungfrauen und den Menschen an Land Detlef Giese »Weit draußen im Meer ist das Wasser so blau wie die Blätter der schönsten Kornblume und so klar wie das reinste Glas. Aber es ist sehr tief, tiefer als irgendein Ankertau reicht. Viele Kirchtürme müssten aufeinandergestellt werden, um vom Grund bis über das Meer zu reichen. Dort unten wohnt das Meervolk.« Was so traumverloren-poetisch beginnt, ist das Märchen von der kleinen Seejungfrau, 1837 geschrieben von Hans Christian Andersen. Die mit viel Phantasie und Einfühlungsvermögen erzählte Geschichte hat Generationen von jungen wie älteren Lesern fasziniert. Durch Andersens sprachliche Meisterschaft gewinnt die präsentierte Handlung eine enorme Eindringlichkeit, einen wahren Sog – nicht selten vermittelt sich das Gefühl, als ob man nicht nur passiver Beobachter des Geschehens ist, sondern es Bronzestatue der kleinen Seejungfrau im Hafen von Kopenhagen teilnehmend mitverfolgt. Das Schicksal der kleinen Seejungfrau lässt wohl niemanden unberührt. An der allertiefsten Stelle der See, dort wo sich das Schloss des Meerkönigs befindet, leben sechs schöne Seejungfrauen. An ihrem fünfzehnten Geburtstag wird es ihnen zum ersten Mal erlaubt, an die Wasseroberf läche zu steigen, um im Mondschein auf den Klippen zu sitzen, den vorbeifahrenden Schiffen zuzusehen und dabei überirdisch schön zu singen. Vor allem die jüngste der Seejungfrauen sehnt sich danach, einen Blick auf die Länder und Menschen der oberen Welt zu werfen. Bislang kannte sie nur aus den Erzählungen ihrer älteren Schwestern jene wundersame Stimmung, die einführung einführung sich einstellt, wenn von den Städten nahe der Küste die Laute der Bewoh- Seejungfrau den Tod bringen. Sie erwartet ihn; die Prophezeiung der Meer- ner zu vernehmen sind und die Kirchenglocken feierlich herüberklingen, hexe erfüllt sich indes nicht: Statt zu vergänglichem Schaum auf den Wel- bevor die Stille der Nacht und der Schein des Mondes wieder alles umfängt. len zu werden, verwandelt sie sich in einen Luftgeist. Durch ihr gutes Herz Als die kleine Seejungfrau ihr fünfzehntes Lebensjahr vollendet hat, entgeht sie nicht nur dem völligen Verschwinden, sondern vermag sogar darf auch sie aus dem Meer emportauchen. Das Erste was sie sieht, ist ein eine unsterbliche Seele erringen – auch wenn dies erst nach dreihundert großes Schiff mit Hunderten von bunten Lichtern. Ein glänzendes Fest wird Jahren möglich sein wird. gefeiert, mit Gesang und Instrumenten, mit aller Pracht. Die Erscheinung Andersens motiv- und nuancenreiches Märchen hat zahlreiche Kompo- eines jungen, schönen Prinzen nimmt sie voll und ganz gefangen – es ist die nisten zu Liedern animiert. Die Gestalt der Seejungfrau, ihr träumerischer viel beschworene »Liebe auf den ersten Blick«. Blick über das Meer zu den Menschen an Land und die überwältigende Die weitere Entwicklung, die das Märchen nimmt, ist bekannt: Der Schönheit ihres Singens standen dabei häufig im Mittelpunkt. Aber auch Prinz und seine Mannschaft erleiden in bösem Wetter Schiffbruch, die klei- eindrucksvolle Schilderungen von Naturphänomen oder Betrachtungen ne Seejungfrau rettet den Ertrinkenden und bringt ihn wohlbehalten ans aus der Perspektive von Personen, die – bewusst oder unbewusst – in den Ufer, gibt sich ihm aber nicht zu erkennen. Ihre Zuneigung und ihr Verlan- Bann des geheimnisvollen Wesens der Seejungfrau geraten, klingen in so gen wachsen ins Unermessliche, so dass sie sich Hilfe bei der unheimlichen manchen Liedern an. In vielen Fällen werden durch das Zusammenwir- Meerhexe verschafft: Diese allein ist mit ihrem magischen Trank imstande, ken von Singstimme und Begleitung, von Wort und Ton besondere atmo- der Seejungfrau Menschengestalt zu geben, damit es ihr möglich werde, sphärische Tönungen erreicht, die der Stimmung von Andersens Märchen dem Prinzen auf der Erde zu begegnen und sein Herz zu gewinnen. Um von auf hervorragende Weise entsprechen – etwa in Passagen wie diese, die der einen in die andere Welt wechseln zu können, muss sie jedoch einen vom betörenden Gesang der Meerjungfrauen berichten: »Herrliche Stim- hohem Preis bezahlen: Sie verliert ihre zauberhafte Stimme, die schönste, men hatten sie, schöner als irgendein Mensch. Und wenn dann ein Sturm die je eine Seejungfrau besessen hat, auch kann sie niemals wieder sich zu heraufzog, so dass sie vermuten konnten, es würden Schiffe untergehen, einem Meereswesen zurück verwandeln. Und sollte der Prinz eine andere schwammen sie den Schiffen voran und sangen so lieblich, wie schön es als sie zur Frau erwählen, wird sie am Tag nach der Hochzeit zu weißem auf dem Meeresgrund sei, und baten die Seeleute, sich nicht zu fürchten, Schaum auf dem Meer. Sollte er ihr aber die Hand reichen, erlangt sie wie dort hinunterzukommen.« Grenzenlose Schönheit und bitterer Tod liegen die Menschen eine unsterbliche Seele. so dicht beieinander. Durch ihr anmutiges Wesen, ihren schwebenden Gang und ihre schö- Auf engem Raum sind in diesem Liederabend auch Komponisten und nen Augen gewinnt die verwandelte Seejungfrau die Sympathie des Prin- musikalische Stile versammelt, die ansonsten nicht von vornherein in ei- zen – der Gedanke, sie zu seiner Königin zu machen, kommt ihm jedoch nen direkten Zusammenhang gebracht werden. Altenglische Meister wie nicht. Die letzte Hoffnung schwindet, als der Prinz in einem benachbar- John Dowland und Henry Lawes, die an der Schnittstelle zwischen Renais- ten Königreich einem Mädchen begegnet, in dem er seine Retterin zu er- sance und Barock neuartige expressive Töne in die Musik hineinbrachten, blicken glaubt. Ohne Zögern entschließt er sich dazu, die fremde Schöne stehen neben dem österreichischen Klassiker Joseph Haydn und den Kom- zu heiraten. Der erste Sonnenstrahl nach dem Hochzeitstag soll der kleinen positionen des Wiener Liedmeisters Franz Schubert, der mit seiner Kunst einführung biographien einer besonders sensiblen Textvertonung ein neues Kapitel in der Geschich- Anna Prohaska te dieses Genres aufschlug. Hinzu kommen raffiniert ausgestaltete, mit Anna Prohaska, die einer angesehenen Wiener Musikerfamilie entstammt vielerlei Nuancen und Schattierungen arbeitende Gesänge der Franzosen (ihr Urgroßvater war der Komponist Carl Prohaska, ihr Großvater der Diri- Claude Debussy und Gabriel Fauré sowie des polnischen Modernisten Karol gent und Pädagoge Felix Prohaska), studierte an der Hochschule für Musik Szymanowski – vor allem jene Wirkungen, die rätselhafte Naturerschei- »Hanns Eisler« Berlin. Ihr Debüt gab sie 2002 an der Komischen Oper Berlin nungen auf die sinnliche Wahrnehmung und das seelische Empfinden der in Harry Kupfers Inszenierung von Benjamin Brittens The Turn of the Screw Menschen ausüben, werden bei diesen Liedern zu zentralen Motiven. und trat dann in Willy Deckers Inszenierung von Brittens Albert Herring Der zweite Teil des Recitals lebt wiederum von einer interessanten auf. Nachdem sie kurzfristig die Rolle der Frasquita in Carmen unter Daniel Mischung von Liedern, die verwandte Themen in sehr unterschiedlichen Barenboim an der Berliner Staatsoper Unter den Linden übernommen hatte, Stilen behandeln. Mit Gustav Mahler, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert wurde sie dort als Ensemblemitglied engagiert. Zu ihren Rollen zählten u.a. Schumann und Hugo Wolf sind vier bedeutende deutschsprachige Kompo- Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Despina (Così fan tutte), Poppea (Agrippina) nisten vertreten, die in ihren Liedern eine qualitativ neue Einheit von Wort und Oscar (Un ballo in maschera). Im Dezember 2010 sang sie an der Staats- und Ton anstrebten, indem sie immer wieder nach Möglichkeiten such- oper Anne Trulove in einer Neuinszenierung von The Rake’s Progress unter der ten, den ausgewählten Texten mithilfe einer punktgenau gesetzten, durch Leitung von Ingo Metzmacher. Bei den Salzburger Festspielen war sie erst- und durch stimmigen Musik zusätzliche Sinn- und Verstehensebenen zu mals 2008 in Rusalka unter Franz Welser-Möst zu hören, im Jahr darauf in geben. Eine solche Praxis war jedoch keine alleinige Domäne der deutschen Luigi Nonos Al gran sole, carico d’amore; 2010 sang sie dort ihre erste Zerlina. Früh- und Spätromantiker, wie Hector Berlioz’ nach einer Szene aus Shake- Anna Prohaska hat Konzerte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester speares Hamlet 1842 komponiertes Lied Le mort d’Ophélie zeigt. Zwei Lieder und dem Konzerthausorchester Berlin gegeben und arbeitet seit 2007 eng von Arthur Honegger, in denen der verführerische, nicht selten todbrin- mit den Berliner Philharmonikern zusammen, beispielsweise bei der Ur- gende Gesang der Sirenen ref lektiert wird, repräsentieren desgleichen die aufführung eines Werks von Wolfgang Rihm im Rahmen einer Feier für reichhaltige französische Liedkultur. Und mit dem anrührenden Lied an Claudio Abbado. Mit den Berliner Philharmonikern hat sie 2008 Orches- den Mond aus Antonín Dvořáks Oper Rusalka bildet nicht zufällig eine Arie terlieder von Webern unter Leitung von Sir Simon Rattle und 2009 die den Ausklang des Liederabends, die auf eindrucksvolle Weise verschiedene Uraufführung von Rihms Mnemosyne unter Matthias Pintscher gesungen. Themen bündelt: Naturschönheit und Liebe, Sehnsucht und Traum, einge- 2010 war sie Solistin in Bergs Lulu-Suite mit dem Simón Bolívar Symphony bettet in eine Szenerie purer Romantik und eine Musik von bezwingendem Orchestra unter Leitung von Claudio Abbado in Venezuela und Luzern. Zauber – die Parallele zu Andersens Märchen liegt hier gleichsam auf der Hand. Neben der Gegenwartsmusik und dem Standardrepertoire widmet Anna Prohaska sich auch der Alten Musik und hat mit dem RIAS Kammerchor, dem Innsbrucker Ensemble Moderntimes_1800, der Akademie für Alte Musik Berlin und Concerto Köln gearbeitet. Sie hat Recitals in der Berliner Staatsoper Unter den Linden gegeben, bei den Bregenzer Festspielen, im Salzburger Mozarteum und im Wiener Musikverein. biographien Zu ihren jüngsten Verpf lichtungen und zukünftigen Projekten gehörten und gehören Blonde in Die Entführung aus dem Serail an der Bayerischen Staatsoper; Despina in Così fan tutte unter Marc Minkowski bei den Salzburger Festspielen; Susanna in Le nozze di Figaro unter Daniel Barenboim in Berlin; Zerlina in Don Giovanni unter Barenboim in Mailand und Berlin sowie unter Gustavo Dudamel in Los Angeles, Bergs Lulu-Suite mit den Wiener Philharmonikern unter Pierre Boulez und mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado; Mahlers Sinfonie Nr. 8 mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle; Bachs Messe in h-Moll unter René Jacobs in Leipzig und Zürich, Mendelssohns Musik zum Sommernachtstraum unter Daniel Harding in München und unter Vladimir Jurowski beim Lucerne Festival, Solorecitals mit Eric Schneider bei der Schubertiade Schwarzenberg, in der Wigmore Hall und in Wien sowie mit Maurizio Pollini in Paris und Luzern. Mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin sang sie 2010/11 in Jens Joneleits neuer Oper Metanoia und Elliott Carters neuen Liederzyklus What Are Years?. Anna Prohaska erhielt den Daphne-Preis 2008 und den Schneider-Schott-Musikpreis 2010. Ihre Diskographie umfasst Aufnahmen von Pergolesis Stabat Mater mit Bernarda Fink für Harmonia Mundi und eine DVD für Accentus Music mit Bergs Lulu-Suite mit dem Simon Bolivar Youth Orchestra of Venezuela unter Claudio Abbado. Im Januar 2011 unterzeichnete Anna Prohaska einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. Kürzlich erschien ihre erste Studio-Aufnahme mit dem Titel Sirène. Bei dieser Einspielung wird Anna Prohaska von dem Pianisten Eric Schneider und dem Lautenisten Simon Martyn-Ellis begleitet. biographien Eric Schneider Aus dem Bergischen Land stammend, studierte Eric Schneider Klavier und Mathematik. Mit 22 Jahren bestand er an der Hochschule für Musik in Köln seine Reifeprüfung mit Auszeichnung. Nach ersten Wettbewerbspreisen und Klavierabenden entschied er sich für ein Aufbaustudium im Fach Liedgestaltung bei Hartmut Höll. Wegweisende Impulse für seine Laufbahn erhielt er von Pianisten wie Bruno Leonardo Gelber, Paul BaduraSkoda und Alfred Brendel sowie den Sängern Elisabeth Schwarzkopf und Dietrich Fischer-Dieskau. In den 1990er Jahren studierte Eric Schneider bei Rolf Reuter in Berlin Dirigieren. Mit Sängern wie Matthias Goerne, Christine Schäfer und Christiane Oelze verbindet Eric Schneider seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit. Gemeinsame Liederabende sorgen in den Konzertsälen Europas, Amerikas und Asiens für musikalische Höhepunkte. Bei bedeutenden Festivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, den Salzburger Festspielen oder dem Tanglewood Summer Music Festival ist Eric Schneider oft zu Gast. Neben hoch gelobten Aufnahmen mit Christiane Oelze und Hans-Peter Blochwitz erschien 2006 Franz Schuberts Winterreise, 2007 Apparition (Gesänge von Henry Purcell und George Crumb) jeweils mit der Sopranistin Christine Schäfer, An mein Herz, Lieder von Franz Schubert in einer Aufnahme mit Matthias Goerne, sowie zuletzt Sirène mit Anna Prohaska. Seit einiger Zeit wendet sich Eric Schneider wieder solistischen Auftritten zu. In der jüngsten Vergangenheit gab er erfolgreiche Recitals im Festspielhaus Baden-Baden und beim Kissinger Sommer. Seine aktuelle Solo-CD enthält Werke von Leoš Janáček, Ludwig van Beethoven und Robert Schumann. 2009 wurde er als Lehrer für Liedrepertoire an die Universität der Künste Berlin berufen. impressum Herausgeber Staatsoper Unter den Linden Bismarckstraße 110 | 10625 Berlin Intendant Jürgen Flimm Generalmusikdirektor Daniel Barenboim Geschäftsführender direktor Ronny Unganz Redaktion Dr. Detlef Giese Gestaltung | Layout Dieter Thomas Abbilungen Jens Andersen: Hans Christian Andersen. Eine Biographie, Frankfurt a. M./ Leipzig 2005; Per Eilstrup: Danmarkbogen, Kopenhagen o. J.; Heinz Wegehaupt: Hundert Illustrationen aus anderthalb Jahrhunderten zu Märchen von Hans Christian Andersen, Hanau o. J.; Heinz Barüske: Hans Christian Andersen in Berlin, Berlin 1999. Fotos der mitwirkenden Patrick Walter (Prohaska), Bodo Vitus (Schneider)