Blitzumfrage der IHK zum Brexit

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Blitzumfrage der IHK zum Brexit
Blitzumfrage der IHK zum Brexit
© Melinda Nagy - Fotolia.com
Viele auslandsaktive Unternehmen am Mittleren Niederrhein befürchten bei einem Austritt
Großbritanniens aus der EU mittelfristig negative Folgen für ihre Exporte in das Vereinigte
Königreich. Dies ist das Ergebnis einer Blitzumfrage der IHK Mittlerer Niederrhein, an der sich
gut 150 Exporteure aus der Region mit mehr als 20.000 Beschäftigten beteiligten.
„Knapp 56 Prozent der im Ausland aktiven Unternehmen in unserer Region unterhalten
Geschäftsbeziehungen zu Großbritannien“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer
der IHK Mittlerer Niederrhein. „Das zeigt, dass dieser Markt von großer Bedeutung für die
Unternehmen am Mittleren Niederrhein ist.“ Dies gilt insbesondere für den Export. 46 Prozent
der Betriebe exportieren Güter und Dienstleistungen nach Großbritannien.
Für den Zeitraum der Verhandlungsphase des EU-Austritts – das heißt in den kommenden
zwei Jahren – gehen zunächst 22 Prozent der Unternehmer mit Geschäftsbeziehungen in
Großbritannien davon aus, dass die Exporttätigkeit nach Großbritannien beeinträchtigt wird,
74 Prozent der Betriebe gehen von einer Beibehaltung des Status-Quo aus, vier Prozent
erwarten sogar eine Zunahme der Exporte ins Vereinigte Königreich. „Dass mehr als jedes
fünfte Unternehmen von einem Rückgang der Exporte nach Großbritannien ausgeht,
bedeutet nicht, dass jetzt Geschäftsbeziehungen gekappt werden“, erläutert Steinmetz.
„Vielmehr dürfte hier die Befürchtung zum Ausdruck gebracht werden,
dass nach der Abwertung des Pfunds Produkte aus der Euro-Zone für die Abnehmer in
Großbritannien teurer und somit weniger nachgefragt werden.“
Etwas anders bewerten die Unternehmer am Mittleren Niederrhein die mittelfristige
Perspektive nach dem Ablauf der Übergangszeit von zwei Jahren. 45 Prozent der im
Vereinigten Königreich aktiven Unternehmen gehen von sinkenden Exporten nach
Großbritannien aus, 51 Prozent prognostizieren gleich bleibende Exporte, vier Prozent eine
Steigerung der Ausfuhren. „Diese Zahlen zeigen, dass sich der Brexit nachhaltig negativ auch
auf die regionale Wirtschaft auswirken kann“, erklärt Steinmetz. „Wir wissen aber auch: Das
ist eine Ad-Hoc-Einschätzung der Unternehmen.“ Niemand wisse schließlich, wie die
internationalen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und dem
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Rest der EU aussehen werden. Das ist Gegenstand der anstehenden Verhandlungen.
„Beruhigend ist zumindest, dass die Unternehmer derzeit nicht davon ausgehen, dass sich
ein Brexit auf ihre Beschäftigtenzahl hierzulande oder das Investitionsverhalten an den
deutschen Standorten auswirkt“, erklärt Steinmetz.
Unabhängig davon bewerten die auslandsaktiven Betriebe am Mittleren Niederrhein
insbesondere die rechtlichen und politischen Unsicherheiten –etwa Austrittsbestrebungen
weiterer Länder – als wesentliches Risiko des britischen EU-Austritts. Dies trifft auf 73
Prozent der Exporteure zu. Auch in der möglichen Zunahme tarifärer Handelshemmnisse
(zum Beispiel Zölle), einer befürchten Zunahme nicht-tarifärer Handelshemmnisse (zum
Beispiel neue Zolldokumente) und eventuellen Wechselkursrisiken beziehungsweise einer
möglichen weiteren Pfundabwertung sehen jeweils mehr als 60 Prozent der befragten Firmen
Risiken für ihre Geschäfte.
Ansprechpartner
Lutz Mäurer
Telefon: +49 2151 635-358
Telefax: +49 2151 635-44358
E-Mail: [email protected]
Nordwall 39
47798 Krefeld
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Dokument-Infos
Webcode: 14349
Ausdrucksdatum: 16.01.2017
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