London - World View - Länderinformationen
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London - World View - Länderinformationen
The World. So close. By Lufthansa City Center. Inhalt Länderinformationen: • • • • Historie Aktuelle Wirtschaftsdaten Finanzzentrum London Außenhandel Anreise: • • • • Lufthansa Fluginformationen Miles & More Lufthansa eFly Services Lounges in Heathrow Business Knigge: • • • • • • • Doing business in GB Auftritt und Begrüßung Termine Business Meetings Business Entertainment Kommunikation Geschenke Reisevorbereitung: • • • • • • • LCC Giles Travel London Einreise Klima Zollvorschriften Business Links Sicherheit Verkehr Geschäftlich unterwegs in Großbritannien / London The World. So close. Großbritannien – Länderinformationen • Seite 2 Teil 1 Länderinformationen Statistische Daten Bevölkerung: Bevölkerung: Großbritannien / London England, als Teil Großbritanniens, blickt auf eine große Tradition zurück und ist Vorreiter in vielerlei Hinsicht: Es gilt als Mutterland des Parlamentarismus und damit der modernen Demokratie westlicher Prägung. Es war Ausgangspunkt der industriellen Revolution und gehörte im 19. und 20. Jahrhundert zu den stärksten Volkswirtschaften der Welt. Allerdings hat die 2008 einsetzende weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise das Land stärker als andere getroffen. Die britische Wirtschaft hat 2009 den heftigsten Konjunktureinbruch seit Mitte der 50er Jahre erlitten. Laut einer vorläufigen Berechnung des nationalen Statistikamts ging die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,6 Prozent zurück. Das „Institute for Fiscal Studies“ prognostiziert, dass es bis zum Jahr 2030 dauern wird, die Staatsfinanzen Englands wieder auf den Stand vor der Finanzkrise zu bringen. Teil 1 Länderinformationen Staatsform Großbritannien ist eine „Parlamentarische Monarchie“ (König und Parlament haben das Recht, die Regierung abzusetzen). Das Parlament ist in Oberhaus (House of Lords) und Unterhaus (House of Commons) aufgeteilt. Im Unterhaus werden alle Gesetze des Landes eingebracht und verabschiedet. Es besitzt heute die größere Bedeutung. England, als Teil Großbritanniens, gehört zu den europäischen Ländern mit der ältesten parlamentarischen Tradition. Es gibt aber einige Besonderheiten: • Das Land verfügt über keine geschriebene Verfassung. Die Gesetzte haben quasi Verfassungscharakter. • Es herrscht Parlamentssouveränität. Daher gibt es auch keine Verfassungsgerichtsbarkeit. Historie Seit um 7000 v. Chr. der Meeresspiegel während der letzten Eisschmelze anstieg ist Großbritannien eine vom europäischen Festland getrennte Insel. Kelten, Römer, Angelsachsen und Wikinger haben die Insel im Laufe der jüngeren Geschichte immer wieder erobert und ihre Spuren hinterlassen. Im 8. Jahrhundert machte Alfred der Große, der König von Wessex, London erstmals zum Zentrum seiner Macht. Die folgenden Jahrhunderte waren geprägt von internen Machtkämpfen (vor allem zwischen englischen und schottischen Königen), religiösen Auseinandersetzungen und immer neuen Angriffen durch Wikinger und Normannen, die schließlich für lange Zeit den englischen Thron eroberten. Großbritannien 60 Mio. England 50 Mio. London 7,3 Mio. Obwohl die Engländer innerhalb Großbritanniens die mit Abstand größte Gruppe sind, sollten Sie beachten, dass es daneben noch Schotten, Waliser und Iren gibt. Sie sollten diese nie als Engländer bezeichnen, allenfalls als Briten. Allen Briten gemeinsam ist, dass sie sich nicht als Europäer fühlen, auch wenn das Land Mitglied der EU ist. GB war über Jahrhunderte eine sehr homogene Gesellschaft. Das hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg geändert. Seither strömen immer mehr Immigranten ins Land, die meisten aus den Commonwealth-Staaten. Für sie ist es relativ einfach, eine Aufenthaltserlaubnis oder sogar einen britischen Pass zu bekommen. So ist die britische Gesellschaft heute eine multikulturelle Mischung verschiedener ethnischer Gruppen mit völlig unterschiedlicher Herkunft und Kultur (die größten Gruppen kommen aus dem Raum Indien/ Pakistan und aus dem Nahen Osten). Wie in anderen Ländern ist die Integration der neuen Mitbürger ausländischer Herkunft nur teilweise gelungen. Während ein Teil isoliert in ihrer ethnischen Gruppe lebt, ist ein anderer Teil heute britischer als viele Familien, die ihren Stammbaum bis ins 5. Jhd. zurückverfolgen können. Vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Krisen kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Religion: Religion: Die ethnische Vielfalt der britischen Gesellschaft spiegelt sich auch in den diversen Religionen: Rund 70 Prozent Christen, davon ca. 30 Mio. Anglikaner (Church of England), ca. 600.000 Church of Scotland, ca. 8 Mio. Katholiken, ca. 0,2 Mio. Presbyterianer und Methodisten; ca. 2 Mio. Moslems; 1,2 Mio. Hindus und Sikhs; 11 Mio. andere Religionen oder Atheisten. The world. So close. Römer, Wikinger, Normannen – sie alle kämpften um die Herrschaft auf der Insel. Normannische Könige schufen die ersten klaren Verwaltungsstrukturen und eine „moderne“ Rechtsordnung, die die Rechtsgewalt der Krone und des Adels einschränkte („Magna Charta“). Die mittelalterliche Geschichte Englands ist bestimmt von den Auseinandersetzungen zwischen den englischen Königen und dem Parlament in London. Im 17. Jahrhundert konnte sich das Parlament immer mehr Rechte sichern. Höhepunkt dieser Entwicklung war die „Bill of Rights“ aus dem Jahr 1689, in der die Rechte des englischen Parlaments gegenüber der Monarchie festgelegt sind und die als eines der grundlegenden Dokumente des Parlamentarismus gilt. Seit dieser Zeit ist Großbritannien (bestehend aus England, Schottland, Wales und Nordirland) eine konstitutionelle Monarchie. Aufgrund der englischen Verfassungsentwicklung seit der Magna Charta gilt der Monarch als „eine dem Gesetz unterworfene Amtsperson“. Die reale Macht der Krone nahm immer mehr ab, seit 1834 hat kein Monarch mehr gegen den Willen des demokratisch gewählten Parlaments einen Premierminister ernannt oder entlassen. Heute hat die amtierende Queen Elisabeth II. nur noch Beratungs- und Repräsentationsfunktionen. British Empire Das Britische Weltreich entwickelte sich im Verlauf von 300 Jahren durch die Besitznahme von Seefahrern, Eroberungen und weltweite Handelsbeziehungen (vor allem mit den eigenen Kolonien). Es umfasste auf seinem Höhepunkt Anfang des 20. Jahrhunderts Territorien auf dem gesamten Erdball (ein Viertel der von Land bedeckten Erdoberfläche). Im British Empire lebten rund 500 Mio. Menschen, rund ein Drittel der damaligen Weltbevölkerung. Die weite Verbreitung englischer Kultur (Sprache, Linksverkehr), Lebensart und des englischen Rechts-, Politik- und Wirtschaftssystems ist darauf zurückzuführen. Das British Empire trug entscheidend zum wirtschaftlichen Wachstum des Mutterlandes bei und ließ Großbritannien im 19. und 20. Jahrhundert zur industriellen Großmacht aufsteigen. Allerdings liegt darin auch der Grund für den rasanten wirtschaftlichen Abstieg: Die Kolonien wurden hauptsächlich als billige Rohstofflieferanten und Absatzmärkte betrachtet, ein Verhältnis, das sich mit dem Zerfall des Empire schlagartig veränderte – auch wenn sich viele der Ex-Kolonien freiwillig dem „Commonwealth of Nations“, einem lockeren Bündnis souveräner Staaten, anschlossen. Industrialisierung Die Industrielle Revolution hatte ihren Ursprung im Großbritannien des 18. Jahrhunderts. Um 1760 begann die Entwicklung einer Schwerindustrie (Kohlebergbau, Schiffbau, Stahlproduktion) und Textilherstellung. Das damals entstehende British Empire schuf einen Überseemarkt für britische Produkte, was Großbritannien einen Entwicklungsvorsprung sicherte. Das Land wurde im 19. Jahrhundert zur bedeutendsten Großmacht, die den internationalen Handel kontrollierte. Der älteste Industriestaat der Welt hatte im 20. Jahrhundert zunehmend mit strukturellen Problemen zu kämpfen: veraltete Produktionsanlagen, Modernisierungs- und Rationalisierungsvorsprung der weltweiten Konkurrenz. Erst seit den 90-iger Jahren des 20. Jahrhunderts nahm die Ökonomie wieder Fahrt auf. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt die Entdeckung großer Erdölvorkommen in der Nordsee, aber auch die Entwicklung zukunftsweisender Technologien (hauptsächlich im Großraum London angesiedelt). . Großbritannien – Länderinformationen • Seite 3 Very British Weltsprache Englisch Das British Empire hat Englisch zur Weltsprache werden lassen. Allerdings unterscheiden sich „Queen’s English“ und „American English“ sehr stark. Der Dichter George Bernard hat es auf den Punkt gebracht: „America and Britain are two nations divided by a common language.“ Viele Wörter haben unterschiedliche Bedeutung, eine Rechnung heißt entweder bill (GB) oder check (US), Kartoffelchips bestellen Sie entweder als crisps (GB) oder potato chips (US) und die Pommes Frites als Beilage werden als chips (GB) oder french fries (US) bezeichnet. Übrigens gibt es im englischsprachigen Raum das deutsche (!) Wort Handy nicht – es heißt entweder mobile (phone) in GB oder cellular in den USA! Persönlichkeiten Engländer sind sehr stolz auf ihre Geschichte und ihr historisches Erbe. Sie haben der Welt eine Reihe berühmter Dichter geschenkt, darunter Namen wie William Shakespeare, Charles Dickens, T.S. Elliot und Agatha Christie oder Wissenschaftler wie Charles Darwin und Isaac Newton. Auch das 20. Jahrhundert hat viele berühmte englische Söhne und Töchter aus unterschiedlichsten Bereichen hervorgebracht, die eine mehr oder weniger tragende Rolle in der historischen Entwicklung gespielt haben: Winston Churchill, Margret Thatcher, Queen Elizabeth und Lady Di, Alfred Hitchcock, Charlie Chaplin, die Beatles und die Rolling Stones. Spieltrieb Briten sind Spielernaturen – sie kaufen mehr Lotterielose als in jedem anderen Land der Erde. Untersuchungen haben gezeigt, dass 75 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal pro Woche in einer Lotterie mitspielen. The world. So close. Teil 2 1 Aktuelle Länderinformationen Wirtschaftsdaten Großbritannien erlebte unter Margaret Thatcher und Tony Blair einen 16 Jahre andauernden Wirtschaftsboom. Thatcher hatte die maroden Traditionsindustrien wie Schiffs-, Berg- und Autobau zerschlagen oder privatisiert und das Land auf den Weg in eine postindustrielle, globalisierte Dienstleistungsgesellschaft geführt, angetrieben von einem rasant wachsenden Finanzsektor. In den vergangenen zehn Jahren bis 2007 wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Großbritannien durchschnittlich um 2,9 Prozent pro Jahr und lag damit über dem Wachstum im gesamten Euro-Raum (+ 2,4 Prozent). Umso härter traf die weltweite Krise Großbritannien im Jahr 2008, die Wachstumsrate sank unter ein Prozent. Die Arbeitslosenquote soll erstmals seit langem auf über 8 Prozent (3 Millionen) steigen – nicht zuletzt durch die arbeitslosen Banker. Erst im vierten Quartal des Jahres 2009 kam das Land aus der Rezession – mit nur 0,1 Prozent. Eine unterdurchschnittliche Erholung, urteilt das Finanzhaus Morgan Stanley. Von der neuen Regierung unter David Cameron wird nun vor allem eine strengere Fiskalpolitik erwartet. Bis zur großen Krise galt Großbritannien als eines der wichtigsten Industrieländer der Erde. Gemessen am nominalen BIP war Großbritannien die fünftgrößte Volkswirtschaft, und das BIP pro Kopf (2008) zählt zu den höchsten der Welt: 33.740 Euro (zum Vergleich: Deutschland 32.500 Euro). Mit einem Anteil von nahezu 75 Prozent am BIP dominiert seit langem der Dienstleistungssektor (Finanzen, Versicherungen etc). Rund 24 Prozent tragen verarbeitende und Bauindustrie bei, Landwirtschaft und Fischerei nur knapp 1 Prozent. Britannien besitzt große Kohle-, Gas- und Erdölvorkommen. 10 Prozent des BIP werden durch Energieproduktion erwirtschaftet – einer der höchsten Anteile in den Industrienationen. Finanzzentrum London Jahrelang galt der Londoner Finanzdistrikt als Lokomotive der britischen Wirtschaft. London ist (trotz Finanzkrise) auch heute noch das wichtigste Finanzzentrum Europas und neben New York und Tokio der bedeutendste globale Finanzplatz. Alle größeren Banken, Versicherungen, Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfungsfirmen sowie internationale Rechtsanwaltskanzleien sind dort vertreten. Während New York oder Tokio ihre Bedeutung aus ihren starken inländischen Volkswirtschaften ziehen und vorrangig den einheimischen Markt bedienen, dominiert London im internationalen Finanzgeschäft: Dort wurden in den letzten zwei Jahrzehnten 70 Prozent aller internationalen Anleihen gehandelt und knapp die Hälfte der Aktien. 2006 beschäftigte der Finanzsektor 6,5 Millionen Menschen und erwirtschaftet heute über acht Prozent des britischen BIP. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch die von der Regierung und der Finanzaufsichtsbehörde FSA geschaffenen günstigen Geschäftsbedingungen und eine liberale Regulierungspraxis im britischen Finanzsektor. 1998 befreite bspw. die Labour-Regierung die Finanzkaste mit ihrer „Light Touch Regulation“ von lästigen Auflagen und senkte noch einmal die Kapitalertragsteuer. Die Finanzkrise hat nun aber den bisher flexiblen regulatorischen Rahmen verändert. Die ersten Maßnahmen reichten von der Teilverstaatlichung des Bankensektors (RBS, Lloyds und die darin aufgegangene HBOS) und ein Milliarden-Rettungspaket durch die Regierung (durch Neuverschuldung des Staates) bis zu einer restriktiveren Kreditvergabe der Banken an Firmen und Privatpersonen. Großbritannien – Länderinformationen • Seite 4 Britische Pubs Nach Büroschluss (oder auch nach dem Ende eines Business Meetings) gehen britische Geschäftsleute gern für ein oder zwei Stunden in einen Pub und nehmen ihre Geschäftspartner mit. Dort wird hauptsächlich Bier getrunken und Smalltalk betrieben, auf keinen Fall über Geschäfte geredet. Üblicherweise zahlt man eine Runde für alle Mitglieder seiner Gruppe. Der britische Pub (Kurzform von “public house”) ist eine Institution und nicht vergleichbar mit Kneipen oder Bars in anderen Ländern. Wichtig: Trotz des starken Klassenbewusstseins ist der Pub klassenlos, dort steht der Banker neben dem Punker, auch Frauen sind (heute) als Gäste willkommen. Alle holen sich ihr Bier am Tresen. Die Einrichtung ist traditionell dunkel und urig, selbst ein neuer Pub sieht aus, als sei er schon 200 Jahre alt. Ein weiteres Kuriosum: Die 53.000 britischen Pubs müssen um 23 Uhr schließen. Das ist ebenfalls traditionelle Vorschrift, wurde bereits im Mittelalter vom König verfügt, um die Trinksitten seiner Untertanen zu mäßigen. Für ausländische Besucher ist das Sperrstunden-Ritual eine Show (eine halbe Stunde vorher kündigt der Wirt mit lauter Stimme an: “last orders, please”, wer noch ein Bier möchte, muss es dann sofort bestellen. Kurz vor der Sperrstunde gibt es noch eine “drinking-up time”, dann werden die Gläser abgeräumt). Die Briten selbst fordern immer wieder eine Verlängerung der Sperrzeiten, die Regierung ist mittlerweile ebenfalls für eine Lockerung, um das exzessive Trinken kurz vor Toresschluss zu verhindern. The world. So close. Insider-Tipp Smollensky‘s – Bar & Grillrestaurant Seit mehr als 20 Jahren ist Smollensky‘s der Inbegriff eines Grillrestaurants in London. Das Stammhaus in Convent Garden, Smollensky‘s on The Strand, ist ein modernes Restaurant mit Cocktail-Bar, wo junge amerikanische Küche mit mediterranen und orientalischen Kicks serviert wird. Viele Gäste kommen aber schon lange vor dem Essen (Tischreservierung!), um in der cool gestylten Bar einige Drinks zu nehmen – die Karte bietet moderne Kreationen vom Mojito bis zum Champagner-Cocktail. Ein weiteres Smollensky‘s Restaurant mit Bar gibt es in Canary Wharf – geräumig, hell und mit echtem New York-Feeling. Auch hier gibt es einen großen Bar-Bereich, der sehr beliebt für einen Drink nach Büroschluss ist. Im Sommer sitzen die Gäste auch gern auf der Terrasse und genießen moderne Grillgerichte und coole Drinks. Großbritannien – Länderinformationen • Seite 5 Business Links Statistische Daten British Chamber of Commerce in Germany: http://www.bccg.de Business Informationen der Britischen Botschaft: http://ukingermany.fco.gov.uk/de/doing-business/ German-British Chamber of Commerce (DAHK), London: http://www.ahk-london.co.uk Britain: UK Trade & Investment: https://www.uktradeinvest.gov.uk/ Confederation of British Industry CBI: http://www.cbi.org.uk Außenhandel Für einen Inselstaat wie Großbritannien hat der Außenhandel existenzielle Bedeutung. Während früher Stahl, Maschinen, Fahrzeuge, Textilien und andere Fertigwaren aus der industriellen Produktion exportiert wurden, sind es heute vorwiegend Maschinen und Ausrüstungen (42 Prozent), Chemische Erzeugnisse (17 Prozent) und Erdöl (9 Prozent). Der Anteil Großbritanniens am Weltexport sank allerdings von 8,3 Prozent im Jahr 1960 auf 2,9 Prozent Ende 2009, das Land ist heute die Nummer 5 unter den Exportnationen hinter den USA, Japan, Deutschland und China. Der britische Außenhandel weist seit Jahrzehnten ein Handelsbilanzdefizit auf - der letzte Überschuss datiert aus dem Jahr 1982. Da der Rückgang bei den Exporten mit einem Minus von 10,1 Prozent (auf Euro-Basis) kräftiger ausfiel als bei den Importen (- 4,7 Prozent) weitete sich das schon traditionelle Handelsbilanzdefizit Ende 2008 auf rund 132 Mrd. Euro aus. 2009 sollten die Exportzahlen mit der Abwertung des heimischen Pfund gegenüber dem Euro, die die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure verbessert, wieder steigen. Auch wenn sich der Fehlbetrag im Warenverkehr mit dem Ausland dadurch verringert, ist eine Trendwende in der Handelsbilanz daraus allerdings nicht abzuleiten, da mit der Pfundabwertung auch die importierten Produkte teurer werden. Zu den wichtigsten Handelspartner Großbritanniens gehört die EU. 52,4 Prozent der Importe nach GB kamen 2008 aus EU-Ländern, 7,5 Prozent aus den USA und 6,7 Prozent aus China. Deutschland kam auf einen Anteil von 13 Prozent und gehört damit zu den wichtigsten Lieferländern Großbritanniens. Importiert wurden vor allem Erdöl, Autos und Kfz-Teile, Telekommunikation, Büromaschinen, elektrische Maschinen, Bekleidung. Auch die britischen Exporte gingen 2008 überwiegend in die EU-Länder (56,2 Prozent), größtes Abnehmerland waren aber die USA (14,2 Prozent), gefolgt von Deutschland (11,2 Prozent), den Niederlanden (7,8 Prozent), und Frankreich (7,2 Prozent). Exportiert wurden hauptsächlich industriell hergestellte Waren, Mineralische Brennstoffe, Maschinen und Ausrüstung, Chemische Erzeugnisse, Pharma-Produkte. Anglo-German Foundation: http://www.agf.org.uk/ Deutsch-Britische Gesellschaft: http://www.debrige.de/ German British Forum (GBF): http://www.gbf.com Trade Fairs and Exhibitions http://www.exhibitions.co.uk Visit Britain (Britische Tourismuszentrale) http://www.visitbritain.com/de London www.visitlondon.com/business www.londonheathrowgateway.com www.uniquevenuesoflondon.co.uk/ The world. So close. Großbritannien – Länderinformationen • Seite 6 Handelspartner Deutschland Wissenswertes Deutschland ist noch vor den USA der größte Handelspartner Großbritanniens (Anteil 10.3 Prozent). Über 2.400 deutsche Unternehmen sind heute mit Tochtergesellschaften oder Niederlassungen in Großbritannien vertreten, die einen Umsatz von über 100 Mrd. Euro im Jahr erwirtschaften und nicht geringe Investitionen tätigen. In Deutschland wiederum gibt es rund 3.000 britische Unternehmensbeteiligungen. Verkehr In ganz Großbritannien herrscht Linksverkehr. Da heißt es aufpassen, auch als Fußgänger. Für letztere sind im Innenstadtbereich die Fahrbahnen deutlich markiert mit einem gelben „Look right!“ Rund 1.000 deutsche und britische Unternehmen sind Mitglieder der British Chamber of Commerce Germany (BCCG), die über ihre neun Regionalbüros und durch die Vermittlung von Direktkontakten zwischen den Mitgliedern die gegenseitigen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen fördert. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und bietet zahlreiche Vorteile wie regelmäßige Publikationen mit Unternehmensdarstellungen, Informationen über gesetzliche Bestimmungen, Steuern und Investitionsmöglichkeiten, Veranstaltungen mit Experten-Beteiligung, professionelle Unterstützung im Marketing, Vermittlung von Kontakten zu Entscheidern in Wirtschaft und Politik oder Adressen-Service aus den exklusiven Mitglieder- und British-Firms-Datenbanken. Das BCCG ist für alle interessierten Firmen ein guter Erstkontakt für ein Engagement im jeweiligen Partnerland. 2009 führte Deutschland Waren (z. B. Erdöl, Chemische Erzeugnisse inkl. Arzneimittel, Maschinen) für 33 Mrd. Euro aus GB ein (+5,5 Prozent zum Vorjahr) und exportierte Waren (z.B. Autos und Kfz-Teile, Chemische Erzeugnisse, Maschinen, Elektronik, Nahrungsmittel) für 53 Mrd. Euro nach GB. Das Klima Obwohl GB im nördlichen Teil Europas liegt, ist die Insel durch ein mildes, gemäßigtes Klima bestimmt. Durch das Zusammentreffen der warmen Atlantik - Luftmassen und der feuchtkalten isländischen und arktischen Luftmassen regnet es aber sehr viel. London hat ein gemässigtes Klima, der Golfstrom des Atlantiks ist die Ursache für die milden Winter. Die Durchschnittstemperatur im Winter liegt bei ca. 5° C. Im Sommer ist es nicht allzu heiss. Allerdings gibt es im Hochsommer (Juli/August) oft unangenehmen Smog. Feiertage Es gibt in England keinen Nationalfeiertag! Außer den christl. Feiertagen wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten gibt es aber • Early May Bank Holiday (erster Montag im Mai) • Spring Bank Holiday (letzter Montag im Mai) • Summer Bank Holiday (letzter Montag im August) An diesen Tagen sind Geschäfte und alle Institutionen geschlossen. Trinkgeld In den meisten Restaurants und Hotels ist das Trinkgeld (service charge) schon im Preis enthalten. Sollte dies nicht der Fall sein, schlägt man ca. 10% des Preises als Trinkgeld auf. Strom Die Netzspannung beträgt 240 Volt Wechselstrom. Für die Steckdosen sind dreipolige Zwischenstecker notwendig. Sicherheit Die britischen Behörden warnen vor der Möglichkeit terroristischer Anschläge und haben in hohem Maße Vorsorge getroffen. Auskünfte über Sicherheitsvorkehrungen können unter folgender Telefonnummer des Home Office erfragt werden: (0044)020 7210 8500 oder (0044)-020 7035 4848. The World. So close. Großbritannien - Anreise • Seite 7 Teil Teil 12 Länderinformationen Lufthansa Fluginformationen Lufthansa informiert: Statistische Daten Mit Lufthansa über 300 Mal pro Woche nach London* Lufthansa fliegt über 270 Mal pro Woche von neun deutschen Flughäfen nach London Heathrow und zusätzlich 30 Mal pro Woche von Frankfurt und München zum London City Airport. Lufthansa Verbindungen nach London Heathrow: • • Berlin 4 x täglich • Dresden 1 x täglich • Düsseldorf 5 x täglich • Frankfurt 10 x täglich • Hamburg 4 x täglich • Hannover 3 x täglich (So: 2 x) • Köln 3 x täglich • München 7 x täglich • Stuttgart 3 x täglich In der Lufthansa Economy Class genießen Sie viel Platz. Die Sitze bieten durch eine schlanke Konstruktion der Rückenlehne hohe Beinfreiheit und erleichtern Ihnen das Ausstrecken der Beine. Neben einer Mahlzeit wird eine große Auswahl an kostenlosen Getränken angeboten sowie regionale, überregionale und internationale Zeitungen. Für Ihren Flug erhalten Sie wertvolle Miles & More Prämien und Statusmeilen. Lufthansa Verbindungen zum London City Airport: • • Frankfurt 4 x täglich (Mo – Fr) München 2 x täglich (Mo – Fr) Zusätzlich fliegt Lufthansa Italia 5 Mal täglich (Sa und So: 4 x) von Mailand Malpensa nach London Heathrow. Weitere Lufthansa Verbindungen nach Großbritannien: • Birmingham (Düsseldorf, Frankfurt und München) • Edinburgh (von Düsseldorf und Frankfurt) • Inverness (von Düsseldorf) • Manchester (von Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart) • Newcastle (von Düsseldorf) • Newquay (von Düsseldorf) * Sommerflugplan 2010, inklusive von einer Lufthansa Partner Airline durchgeführter Flüge, Stand: 31.05.2010 Mit Lufthansa entspannt nach London In der Lufthansa Business Class sorgen hochwertige Ledersitze für besten Komfort, ein freier Nachbarsitz bietet viel Platz zum Entfalten und garantiert darüber hinaus mehr Privatsphäre. Dabei können Sie ein hochwertiges kulinarisches Angebot genießen und haben eine große Auswahl an Zeitschriften und Magazinen. Weitere Vorteile: Zugang zu den Business Lounges und mehr wertvolle Miles & More Prämien und Statusmeilen. The world. So close. Miles & More Europas führendes Vielfliegerprogramm Der Meilenwert von Deutschland nach London beträgt bis zu 5.000 in der Business Class (inkl. 25 % Executive Bonus für Vielflieger). Je mehr Meilen Sie sammeln, desto größer wird Ihre Auswahl an exklusiven Prämien und Privilegien bei Miles & More, dem führendem Vielfliegerprogramm Europas. Check-in Möglichkeiten In London finden Sie den Lufthansa Check-in in Terminal 1 (Heathrow) bzw. in der Main Hall (City Airport). Annahmeschluss ist 30 Minuten (London City Airport: 20 Minuten) vor Abflug. Folgende Check-in Services stehen zur Verfügung: • Mobile Check-in • Online Check-in • Automaten Check-in Großbritannien – Anreise • Seite 8 Lufthansa informiert: Lufthansa eFly Services – bequem und flexibel einchecken und mehr Bereits 23 Stunden vor Abflug können Sie online einchecken, Ihren Sitzplatz auswählen und Ihre Bordkarte ausdrucken – bequem am eigenen Computer, zu Hause oder im Büro. Reisen Sie in Länder, die bereits vor dem Abflug die Angabe von Einreisedaten wie Pass- und Visumsdaten verlangen, z. B. die USA, so können Sie diese ebenfalls beim Online Check-in eingeben. Mit einem internetfähigen Mobiltelefon können Sie die Mobile Bordkarte für alle Strecken ab Deutschland (außer nach Tel Aviv) sowie für Flüge ab Kanada, Qatar, Mexiko und zahlreichen europäischen Destinationen empfangen – per E-Mail oder SMS-Link. Mit ihr erhalten Sie neben dem Barcode alle relevanten Informationen zum Flug direkt auf Ihr Mobiltelefon. Lufthansa Lounges Lounges am Flughafen Heathrow Die Star Alliance Lounge steht im Abflugbereich (Ebene 2) täglich von 5.30 bis 22.00 Uhr für HON Circle Member, Lufthansa Senatoren, Inhaber der Star Gold Card und Gäste mit einem Lufthansa First Class oder Business Class Ticket zur Verfügung sowie die bmi Lounge (nahe Gate 5, 1. Etage) für Lufthansa Frequent Traveller. Mit der Online bzw. Mobilen Bordkarte gelangen Sie am Flughafen ohne Umwege an Bord Ihres Fluges – gehen Sie mit Ihrem Ausdruck oder Mobiltelefon einfach direkt zum Gate. Haben Sie Reisegepäck, geben Sie dieses auf dem Weg an den gekennzeichneten Lufthansa Gepäckannahmeschaltern auf. Ohne Bordkarte checken Sie am Flughafen am Check-in Automaten schnell und unkompliziert ein und suchen sich Ihren Lieblingsplatz einfach aus. Probieren Sie die eFly Services bei Ihrem nächsten Lufthansa Flug aus. The world. So close. Teil 3 1 Business Länderinformationen Knigge Doing Business Beziehungen und Status Auch im Geschäftsalltag sind Briten eher formell. Besonders Geschäftsleute und Manager der älteren Generation arbeiten lieber mit Personen und Firmen zusammen, die sie selbst kennen oder die zumindest ihren Kollegen bekannt sind. Jüngere Geschäftsleute sind offener, sie sind bereit, auch ohne persönliche Beziehung und ohne einen Mittelsmann über Geschäfte zu verhandeln. Trotzdem ist der Aufbau von Beziehungen und Netzwerken kein Nachteil, wenn Sie längerfristig Erfolg haben möchten. Wichtiger als in anderen Ländern ist in GB der gesellschaftliche Status. Viele britische Geschäftsleute ziehen es vor, mit Personen gleichen Ranges zu verhandeln. Wenn Sie mit einer Delegation dorthin reisen, sind Sie gut beraten, eine bekannte Persönlichkeit, z.B. einen erfahrenen Politiker, mitzunehmen. Er vermittelt die Autorität, die oft in britischen Unternehmen Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen und eine gute Geschäftsbeziehung ist. Großbritannien – Business Knigge • Seite 9 Reisevorbereitung Einreise Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise kein Visum, ein gültiger Reisepass oder Personalausweis reicht aus. Transport Flughafen-City Die Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sind bequem mit Express-Zügen aus der Innenstadt erreichbar. Der Heathrow Express verkehrt zwischen 5 und 24 Uhr alle 15 Minuten. Die Fahrzeit vom Flughafen zur Paddington Station beträgt rund 15-20 Minuten – die mit Abstand schnellste Möglichkeit, ins Stadtzentrum zu fahren. Allerdings auch nicht billig: Eine Einzelfahrt kostet 21 Euro (1. Klasse 33 Euro). Teamwork Briten sind eigentlich gute Teamarbeiter. Beachten Sie aber, dass die britische Geschäftswelt noch immer hierarchisch aufgebaut ist. Jungen Managern wird zwar nicht die Kompetenz abgestritten, aber Erfahrung (gesammelt in einem langen Berufsleben) zählt mehr als die besten Zeugnisse von Eliteschulen. Wenn Sie also mit britischen Firmen erfolgreich verhandeln wollen, schicken Sie zu persönlichen Gesprächen lieber ältere Mitarbeiter nach GB. Selbst wenn alle Details der Verträge von einem Team jüngerer Manager ausgehandelt wurden, die letzte Entscheidung trifft in britischen Firmen immer der ‚Managing Director’, der älteste und erfahrenste Manager in der Firmenhierarchie. Geschenke Geschenke sind im britischen Geschäftsleben eher unüblich. Eine Gelegenheit, dem Partner ein kleines (!) Geschenk zu überreichen, könnte ein erfolgter Geschäftsabschluss sein. Ein Geschenk sollte geschmackvoll, dezent und nicht übertrieben teuer sein. Eine spezielle Gravur lässt es persönlicher erscheinen. Zum Vergleich: Eine Fahrt mit dem Taxi dauert – je nach Tageszeit und Verkehrschaos – mindestens eine Stunde länger und kostet das Vierfache. Sie können das Ticket übrigens bequem und sogar günstiger in jedem Business Plus Lufthansa City Center buchen – ebenso wie die Tickets für den Gatwick Express. Auftritt und Begrüßung Med. Hinweise Kleidung Die Kleidung im Geschäftsleben ist konservativ, Männer tragen graue oder blaue Anzüge, keine Kombinationen. Frauen sollten den klassischen Business Dress bevorzugen, das heißt, Kostüm oder Hosenanzug. Vermeiden Sie gestreifte Krawatten, sie sind in Großbritannien oft ein Zeichen für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schule oder Universität und dürfen nur von deren Absolventen getragen werden. Es werden die normalen Hygiene- und Vorsorgemaßnahmen (Impfungen) empfohlen. Die kostenlosen medizinischen Leistungen des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service) stehen Personen mit Wohnsitz im Vereinigten Königreich, im Notfall aber auch ausländischen Reisenden zur Verfügung. Zollvorschriften Die Grenzen für besteuerte und verzollte Artikel, die innerhalb der EU erworben werden, sind mit der Einführung des Europäischen Binnenmarktes 1993 gefallen. Heutige Richtwerte: 3200 Zigaretten, 10 Liter Spirituosen, 90 Liter Wein. The world. So close. Anrede Normalerweise benutzen Sie als Anrede Mr, Mrs oder Miss und den Nachnamen. Offizielle Titel werden durchaus verwendet (immer bei Medizinern oder Geistlichen), selbst unter Verwandten. Im Schriftverkehr sind sie ein Muss. Um Fehler zu vermeiden, sollten sie sich genau über Titel, akademische Grade oder Auszeichnungen (z.B. OBE: Order of the British Empire) Ihres Geschäftspartners erkundigen. Wurde eine Person von der Königin geadelt, wird sie mit ‚Sir’/’Lady’ plus Vor- und Nachnahmen angesprochen (oder nur mit ‚Sir’/’Lady’ und Vorname). Warten Sie, ob Ihre Partner/Gastgeber zum Vornamen wechseln, was bei Personen unter 35 Jahren schneller und häufiger der Fall ist, als bei älteren Briten. Begrüßung Die normale Form der Begrüßung (und Verabschiedung) ist das Händeschütteln. Suchen Sie dabei den Augenkontakt, aber nicht zu lang, sonst könnte sich Ihr Gegenüber unbehaglich fühlen. Briten wirken häufig bei der ersten Begegnung ein wenig steif und distinguiert. Bei der Vorstellung sollten Sie ein gewisses Protokoll beachten, besonders wenn Sie es mit Angehörigen der britischen ‚Upper Class’ zu tun haben, die sehr traditionsbewusst sind: • Stellen Sie immer eine jüngere Person einer älteren vor. • Stellen Sie eine Person mit niedrigerem Status einer Person mit höherem Rang vor. • Haben beide Personen das gleiche Alter und den gleichen gesellschaftlichen Status, stellen Sie die Ihnen bekannte Person der anderen vor. Großbritannien – Business Knigge • Seite 10 Lufthansa City Center Giles Travel London Seit 2009 vertritt das konzernunabhängige Reisebüro Giles Travel die LCC-Farben in London. Gegründet im Jahr 2000 von David und Mandy Giles, zählt die Agentur heute mit einem jährlichen Umsatz von ca. 20 Mio. Euro zu den 35 größten Travel Management Companies in Großbritannien. Giles Travel ist ein privat geführtes Unternehmen, dessen Focus auf Unabhängigkeit und Serviceorientierung liegt, mit Schwerpunkt im Bereich Business Travel. Daneben werden auch maßgeschneiderte Privatreisen angeboten. Als Teil des britischen Einkaufskonsortiums ‚Advantage‘ hat Giles Travel Zugriff auf verhandelte Sondertarife von 70 Airlines und kann seinen Kunden bis zu 50 Prozent Rabatt auf die Zimmerpreise von 30.000 Hotels weltweit anbieten. Neben Geschäfts- und Privatreisen kümmert sich ein Team auch um die Planung und Organisation von Tagungen und Events. Ferner gehören auch die Informationen über Visa, vorgeschriebene Impfungen oder die ReisepassModalitäten. Zu den größten Kunden der Umarmungen sind nur unter engen Freunden üblich, nie unter Männern. Auf die Standardfrage „How do you do?“ wird keine ehrliche Antwort erwartet. Man antwortet mit der Floskel „Fine, thank you. And yourself?“ Bei der ersten Vorstellung werden Visitenkarten ausgetauscht, dabei sind keine speziellen Rituale zu beachten. Termine Terminabsprache Briten sind sehr genau bei der Einhaltung von Terminen. Sie sollten daher pünktlich zu beruflichen Verabredungen erscheinen. Sobald Sie feststellen, dass Sie auch nur fünf Minuten verspätet eintreffen werden, sollten Sie unbedingt anrufen. Nach der Ankunft müssen Sie sich nochmals für die Verzögerung entschuldigen. Sollten Ihre britischen Geschäftspartner ein paar Minuten zu spät erscheinen, gehen Sie schweigend darüber hinweg. Verabreden Sie geschäftliche Treffen einige Tage im Voraus und versuchen Sie, die Termine noch einmal nach Ihrer Ankunft in GB zu bestätigen. Rechnen sie damit, dass ‚wichtige Persönlichkeiten’ von wenig kooperativen Assistenten abgeschirmt werden und Sie keinen direkten Kontakt aufnehmen können. Spontane Treffen sind in britischen Unternehmen eher unerwünscht. Im Juli und August sind viele Briten mit schulpflichtigen Kindern im Urlaub. Auch die Zeit um Ostern ist für Terminabsprachen ungünstig und im Mai gibt es zwei Ferienzeiten für Banken. Natalie Oldershaw, Office Manager Agentur gehören die RPS Group, die Firma Ricardo, die Organisation Mothercare, Sitel und Callaway Golf. Die Zentrale von Giles Travel liegt in dem Städtchen Amersham, westlich von London. Über die britische Metropole sagt Senior Account Manager Andrew Phillips: „London ist facettenreich, aufregend, glamourös und dynamisch – eine internationale Stadt, in der sich einfach jeder zu Hause fühlt.“ Und Phillips wäre kein Engländer, wenn er nicht auch eine persönliche Empfehlung für einen Pub in London hätte: The Red Lion. Er liegt direkt zwischen Downing Street und Parlament. Das Besondere: Es gibt Parlaments-TV und einen Knopf, mit dem Mitglieder des hohen Hauses an Abstimmungen teilnehmen können. The world. So close. Großbritannien – Business Knigge • Seite 11 Darüber hinaus gibt es in GB nur acht nationale Feiertage pro Jahr, die wenigsten in ganz Europa. Im Alltag Konversation Bei Business-Terminen in London, sollten Sie die täglichen Staus in der City einkalkulieren. Der Verkehrsfluss ist zwar wesentlich verbessert worden, seit die City-Maut eingeführt wurde (5 Pfund pro Tag), trotzdem gibt es in manchen Hauptstraßen kaum ein Durchkommen. Leider ist auch die Londoner U-Bahn (The Tube) keine schnellere Alternative. Business Meetings Geschäftsverhandlungen Geschäftsverhandlungen werden ausschließlich im Büro geführt (nicht beim Business Dinner oder bei privaten Treffen). Bevor man auf das eigentliche Thema kommt, spricht man zuerst kurz über allgemeine Dinge. Auch im Rahmen von Geschäftsverhandlungen spielt der gesellschaftliche Rang aller Beteiligten und ihre Stellung innerhalb des Unternehmens eine entscheidende Rolle. Nur wenn alle dem gleichen Stand zuzuordnen sind, können Ideen und Meinungen frei ausgetauscht werden. Ist dies nicht der Fall, geht alles nach strengen Regeln vor sich: Der Älteste oder Ranghöchste führt in der Regel das Wort und leitet die Diskussion, am besten nach einer vorher festgelegten Tagesordnung (falls Sie diese Tagesordnung erstellt haben, sollten Sie sie einige Tage vor dem Treffen den britischen Teilnehmern zukommen lassen). Der Ablauf geschäftlicher Verhandlungen ist sehr formal: • Jedes Meeting hat eine klar bestimmte Zielsetzung, die z.B. in der Tagesordnung zum Ausdruck kommt. • Los geht es mit ein wenig Smalltalk, bevor man zum eigentlichen Thema kommt. • Sollten Sie mit einer Präsentation beginnen, vermeiden Sie es, bei dieser ersten Vorstellung übertriebene Forderungen zu stellen. • Stellen Sie sicher, dass Ihre Präsentation und alle vorgelegten Materialien einen gut durchdachten und professionellen Eindruck machen. Alle Behauptungen und Forderungen müssen mit Zahlen und Fakten belegbar sein – Briten treffen Entscheidungen auf der Basis von Fakten und lassen sich nicht von Gefühlen leiten. • Selbst in kritischen Situationen sollten Sie nie laut werden. Das zeugt von wenig Stil und kommt bei den meist reserviert wirkenden Briten schlecht an. Briten pflegen verschiedene Kommunikationsstile, die von ‚Understatement’ bis zu sehr direkter Kommunikation reichen. Besonders Geschäftsleute der älteren Generation und Angehörige der Oberschicht hängen noch heute traditionellen Kommunikationsritualen an. Das reicht von einer förmlichen Anrede bis zu einer konservativen und moderaten Ausdrucksweise. Man spricht leise und zurückhaltend, die Stimme wird nicht erhoben, die Wortwahl ist moderat, nie emotional und überschwänglich. Auch Gestik und Mimik der meisten Briten sind eher dürftig entwickelt. Ein britischer Adliger wird niemals in der Öffentlichkeit Gefühle zeigen oder diese sprachlich ausdrücken. Man neigt in diesen Kreisen auch dazu, sich inhaltlich nicht klar zu positionieren, sehr häufig werden Floskeln wir „vielleicht“ oder „es könnte sein“ eingestreut. Anders ist es bei jüngeren Leuten (auch im Business Bereich), sie sagen direkter und klarer, was sie denken und fühlen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Gesprächspartner als gesellschaftlich gleichgestellt angesehen wird oder wenn man mit einer Person näher bekannt ist. Dann ist die Ausdrucksweise zwar direkter und lockerer, bleibt aber immer moderat. Im Südosten der Insel sollten Sie nicht allzu überrascht sein, wenn Sie dort wesentlich emotionaler begrüßt und mit ‘dear’ oder ‘love’ angesprochen werden (egal, ob Sie Mann oder Frau sind). Boulevard macht Meinung In Gesprächen und Diskussionen sollten Sie zwar Augenkontakt mit den britischen Partnern halten. Sehen Sie eine einzelne Person aber nicht zu lange direkt an, das ist vielen Briten unangenehm. Achten Sie darauf, dass Sie bei Gesprächen (z.B. in Verhandlungspausen) einen gewissen Abstand wahren. Zu große Nähe ist den reservierten Briten ebenfalls unangenehm. Vermeiden Sie körperliche Berührungen ihres Gesprächspartners in der Öffentlichkeit. Briten brauchen länger (als bspw. Amerikaner), um zu einer Entscheidung zu gelangen. Vermeiden Sie es, ihre britischen Gesprächspartner zu einer Hitzigen Diskussionen gehen Briten in der Regel aus dem Weg. Kommt es dennoch z.B. in einem Pub dazu, ist meistens Alkohol im Spiel. Dann sollten Sie sich mit einer passenden Entschuldigung zurückziehen. Die Mehrheit der britischen Bürger bezieht ihre Meinung aus der sehr starken Boulevard-Presse, die auch vor drastischen Formulierungen nicht zurückschreckt (speziell bei EU-Themen). Das Schwarz-Weiß-Denken der Boulevard-Reporter spiegelt sich dann in den Diskussionen wieder, besonders gefürchtet sind in dieser Hinsicht die Londoner Taxifahrer. The world. So close. schnellen Entscheidung zu drängen. Damit erreichen Sie nur das Gegenteil. Selbst wenn Sie die Verhandlungen als abgeschlossen betrachten, achten Sie auf die Formulierungen: • ‚Now’ bedeutet ‚jetzt’ – das Geschäft läuft. • ‚I‘ll put it in the post‘ oder ‚I‘ll get back to you‘ kann eine lange Wartezeit nach sich ziehen und letztlich auf ein ‚nie’ hinauslaufen (genau wie die Floskel ‚we must have lunch some time‘). Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Absprachen, sondern halten Sie Verhandlungsergebnisse und die geplanten weiteren Schritte immer schriftlich fest. Das englische Recht unterscheidet sich fundamental von deutschem Recht und für englische Richter zählt nur das geschriebene Wort. Oft ist ein Anwalt oder Notar unumgänglich, um abschließende Ergebnisse zweifelsfrei zu formulieren. Business Entertainment Geschäftlich essen (und trinken) Business Lunch ist bei Briten sehr beliebt, allerdings wird dabei nicht über Geschäfte gesprochen. Geschäfte werden dort gemacht, wo sie hingehören, nämlich im Büro. Beim Mittagessen oder beim abendlichen Dinner sind diese Themen tabu. Soweit die Theorie – es gibt aber nicht wenige Insider, die behaupten, dass in der Realität viele während der Verhandlungen entstandene Hürden in Restaurants, Pubs oder schicken Cafés überwunden werden. Großbritannien – Business Knigge • Seite 12 Im Alltag Private Einladungen Anders als in vielen europäischen Ländern laden Briten auch Geschäftspartner gern in ihr Haus ein. Dabei werden die Bekleidungsvorschriften lockerer gehandhabt als im Büro. Wenn auf der Einladung aber „black tie“ gefordert ist, reicht nicht der dunkle Anzug. Männer erscheinen dann im Smoking, Frauen im Cocktailkleid oder langem Abendkleid. Aber keine Angst: In London ist es leicht, formelle Abendkleidung auszuleihen (bekannte Adresse: Moss Bros.). Auch zu einem privaten Dinner sollten Sie pünktlich erscheinen, Sie können eventuell zehn Minuten zu spät kommen, niemals aber zehn Minuten zu früh. Außerdem hat die Krise dazu geführt, dass britische Manager häufiger die firmeneigene Kantine aufsuchen oder sich mit einem Sandwich und Mineralwasser auf ihrem Schreibtisch begnügen. Brüskieren Sie ihre Geschäftspartner nicht und passen Sie sich ihren Gewohnheiten an. Als Gastgeschenk bei privaten Einladungen sind hochwertige Schokolade, ein guter Wein oder Blumen (keine weißen Lilien!) akzeptiert, weitere Geschenke werden von Fremden nicht erwartet. Bei einer Einladung zum Essen in ein Restaurant (oder ein Privathaus) sind einige Regeln zu beachten: • Bleiben Sie zuerst einmal stehen, bis Sie aufgefordert werden, Platz zu nehmen. Manchmal werden Sie zu einem bestimmten Platz geführt. • Es ist unhöflich, die Ellbogen auf den Tisch zu legen. • Die Tischmanieren sind kontinental, die Gabel wird beim Essen in der linken, das Messer in der rechten Hand gehalten. • Wenn Sie noch nicht fertig gegessen haben, legen Sie Gabel und Messer gekreuzt auf den Teller. Um zu zeigen, dass Sie fertig sind, legen Sie Gabel und Messer parallel auf dem Teller ab. • Es ist durchaus üblich, einen Toast auszusprechen – allerdings nicht jüngere Mitglieder der Gruppe auf ältere. Schwarzer Humor Werden Sie zu einem Essen in ein Restaurant eingeladen, müssen Sie sich über die Rechnung keine Sorgen machen. Es gilt die Regel: Wer einlädt, zahlt. Insistieren Sie nicht, die Rechnung zu teilen, revanchieren Sie sich lieber mit einer Gegeneinladung. Rauchen dürfen sie erst, nachdem der Gastgeber einen Toast auf die Gesundheit Ihrer Majestät ausgesprochen hat, niemals vorher! Kommunikation Small Talk Die Konversation ist genau so konservativ wie die Kleidung der Briten. Äußern Sie sich niemals kritisch über die Monarchie, auch wenn sie in der Boulevardpresse täglich niedergemacht wird. Vermeiden sollten Sie ebenso Bemerkungen über aktuelle Politik (vor allem Bekannt sind Briten für ihren Schwarzen Humor. In einer Gesellschaft, in der persönliche Gefühle niemals direkt ausgedrückt werden, dient auch der Humor als eine Art Schutzschild, um nicht zu viel Persönliches preisgeben zu müssen. Indirekt können damit auch in der Gesellschaft tabuisierte Themen angesprochen und satirisch überspitzt werden – Briten sind darin wahre Meister. The world. So close. Großbritannien – Business Knigge • Seite 13 Europa-Politik!), die Krise des Finanzplatzes London oder die sozialen und gesellschaftlichen Probleme des Landes (Einwanderung). Achten Sie darauf, Schotten, Waliser oder Nordiren nicht als Engländer zu bezeichnen, sprechen Sie nur von Briten. Ein Problem im Gespräch mit Briten ist ihre Vorliebe, sich selbst abzuwerten, was sich sprachlich oft in Ironie und bewusster Untertreibung ausdrückt. Wer das nicht beachtet, kann schnell manche Reaktionen oder Aussagen falsch deuten. Ein Sprecher kann das Gegenteil von dem meinen, was er sagt. Sie sollten daher auch auf Stimmlage und Gesichtsausdruck achten. Das Wichtigste ist manchmal das, was nicht gesagt wurde. Gesprächsthemen Themen, die Sie ansprechen können: • Das Wetter (immer ein guter Gesprächsbeginn) • Sport (Fussball, Formel 1) • Tiere (eigentlich ein ‚sicheres’ Smalltalk-Thema, aber Achtung bei Vegetariern) • Britische Geschichte, Kultur, Literatur oder Musik • Eigene (positive) Erfahrungen in GB • Gutes Essen (positive Entwicklungen in den letzten Jahren) • ‚Real Ale’ (traditionelles britisches Bier) Themen, die Sie vermeiden sollten: • Nordirland • Religion (besonders, wenn Sie in Nordirland, Glasgow oder Liverpool sind) • Die Monarchie und die Königliche Familie • Politische Parteien • Die Europäische Union und der Euro • Fragen zu persönlichen Einstellungen (Religion, Beruf etc.) • Das britische Klassensystem • Einwanderungspolitik Impressum / Kontakt Herausgeber: Lufthansa City Center Reisebüropartner GmbH Lyoner Str. 36 • D-60528 Frankfurt Tel. +49 (0)69 6 60 75 400 www.businessplus.de Redaktion: Ralph Langrock (ViSP) Tel. +49 (0)40 39 90 88 39 Sie haben Fragen oder Anregungen? 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Sommer-/Winterzeit wie im übrigen Europa; Zeit nach GMT (Greenwich Meantime). Ihr Business Plus Lufthansa City Center The world. So close. Networking Ein Produkt von Lufthansa. Über 400 Ziele, damit Sie weltweit die besten Verbindungen haben. Wohin Sie Ihre Geschäftsreisen auch führen, wir bringen Sie weltweit zu jedem Termin. Mit nahtlosen Verbindungen – damit Ihr geschäftliches Netzwerk genauso schnell wächst wie unser Streckennetz. Weitere Informationen erhalten Sie in Ihrem Business Plus Lufthansa City Center. Großbritannien • Seite 14