first trade first travel

Transcription

first trade first travel
FIRST TRADE
FIRST TRAVEL
PORT OF KIEL MAGAZINE NO. 3 | 2015
INHALT
INHALT.
CONTENT.
IMPRESSIONEN
............................................QUAY AND WHARFAGE
10
......................... DIPL. ING. HANS-HEINRICH WITTE
12
62
...................... RENARD. PHOTOGRAPHY DYNASTY
.........................VOSSLOH. ALWAYS ON THE MOVE
22
64
...................................... CRADLE OF HUMAN KIND.
......................... HISTORY. YESTERDAY AND TODAY
30
36
42
48
83
..................................OSLO. MODERN & MARITIME
................... GOTHENBURG. CHARMING & URBAN
..............................LITHUANIA. THE LAND TO RIDE
............................. COPENHAGEN. COOL & ROYAL
..............................................................SAILING LIST
19
56
60
...................... TUI CHRISTENING “MEIN SCHIFF 4“
............. IF IT DOESN‘T ROLL WE‘LL MAKE IT ROLL
..................................................................... VERONA
20
....................................................CREATIVE CAPITAL
66
68
....................................... MAN AND BIG MACHINES
................................................CORPORATE HEALTH
70
............................................................THINK GREEN
72
76
80
........................................................... CRUISE FACTS
...........................................................CARGO FACTS
.........................................................AIRPORT FACTS
IMPRESSUM......................................................... 82
................................................................. IMPRINT
FREUNDE DES HAFENS
DIPL. ING. HANS-HEINRICH WITTE.........................
HAFENNACHBARN
RENARD. EINE FOTOGRAFEN-DYNASTIE..............
VOSSLOH. IMMER IN BEWEGUNG..........................
HAFENGESCHICHTEN
DIE WIEGE DER MENSCHHEIT................................
GESCHICHTE. GESTERN UND HEUTE....................
VON KIEL AUS …
OSLO. MODERN & MARITIM...................................
GÖTEBORG. CHARMANT & URBAN.......................
LITAUEN. DAS LAND FÜR BIKER..............................
KOPENHAGEN. COOL & KÖNIGLICH.....................
KREUZFAHRERLISTE.................................................
ZWISCHEN NORD & OST
TUI TAUFE „MEIN SCHIFF 4“...................................
WAS NICHT ROLLT WIRD ROLLEND GEMACHT....
VERONA.....................................................................
PRODUKTE AUS KIEL
KREATIVE HAUPTSTADT...........................................
HAFENLUPE
MÄNNER UND GROSSE MASCHINEN�������������������
CORPORATE HEALTH...............................................
CHEFSACHE
DENK GRÜN..............................................................
FAKTEN PORT OF KIEL
KREUZFAHRT-FAKTEN..............................................
FRACHT-FAKTEN.......................................................
FLUGHAFEN-FAKTEN...............................................
Titel: shutterstock/Rich Carey
IMPRESSIONS
4
MEHR ALS KAI & KANTE...........................................
FRIENDS OF THE PORT
PORT NEIGHBOURS
PORT STORIES
FROM KIEL TO ...
BETWEEN NORTH AND EAST
MADE IN KIEL
PORT CLOSE-UP
MANAGEMENT MATTER
PORT OF KIEL FACTS
3
4
IMPRESSIONEN
IMPRESSIONS
5
PORT OF KIEL.
QUAY AND WHARFAGE.
Alles ist Ufer – ewig rufen die Häfen.
All is shore – ports are forever calling.
„DIE SCHLÄGE VON DEN WERFTEN BLEIBEN ECHOLOS.
DIE AUFBAUTEN DER SCHIFFE GLEITEN NAH VORBEI,
SIE SCHEINEN KEINE BERÜHRUNG MIT DEM WASSER ZU HABEN.“
SIEGFRIED LENZ
“THE SHIPYARD‘S NOISES REMAIN WITHOUT AN ECHO.
THE SHIP‘S TOPS PASS BY CLOSELY, THEY DON‘T EVEN
SEEM TO TOUCH THE WATER.“
SIEGFRIED LENZ
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IMPRESSIONEN
„EINER MEINT: DIE REITER, EIN ANDERER:
FUSSVOLK. MANCHER: SCHIFFE SEIEN
DER DUNKLEN ERDE SCHÖNSTES GUT.“
SAPPHO
“ONE SAYS: THE HORSEMAN, ANOTHER SAYS:
INFANTRY. SOME: SHIPS ARE THE MOST
PRECIOUS GOOD ON THIS DARK EARTH.“
SAPPHO
IMPRESSIONS
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8
IMPRESSIONEN
IMPRESSIONS
9
„DU WIRST DIE WELT NIEMALS RICHTIG GENIESSEN,
BIS NICHT DAS MEER DURCH DEINE ADERN FLIESST,
DICH DER HIMMEL ZUDECKT UND DIE STERNE DICH KRÖNEN.”
THOMAS TRAHERNEES
”YOU WILL NEVER ENJOY THIS WORLD UNTIL THE
SEA FLOWS THROUGH YOUR VEINS, THE SKY COVERS
YOU AND YOU ARE CROWNED BY THE STARS.”
THOMAS TRAHERNEES
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FREUNDE DES HAFENS
FRIENDS OF THE PORT
DR.-ING.
HANS-HEINRICH WITTE.
Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.
President of Federal Waterways and Shipping Agency.
Häfen sind besondere Orte. Siegfried Lenz, der große Literat des
Nordens, beschreibt in seinen Romanen und Erzählungen sehr
eindrucksvoll diese Atmosphäre und auch die Menschen, die
hier leben und arbeiten. Häfen werden bei Siegfried Lenz zum
Symbol des Wechsels und des Wandels. Er lässt Orte entstehen,
die durch das Wechselspiel von Tradition und Zukunft geprägt
sind, von „trade und travel“. Ein treffendes Bild. Wenn ich vom
Ufer der Kieler Förde aus Richtung Hafen schaue, erinnere ich
mich gern an diesen besonderen Lenz´schen Blick.
Wasser ist lebensnotwendig. Wasserwege sind es auch. Fast alles, was wir zum täglichen Leben benötigen, transportieren wir
auf dem Wasser, direkt in die Metropolen. 90 Prozent aller für
den Welthandel produzierten Güter gelangen auf dem Seeweg
an ihren Bestimmungsort – auch in den Kieler Hafen.
Ports are special places. The famous Northern writer Siegfried
Lenz describes the atmosphere and the people who live and
work here vividly in his novels and stories. Siegfried Lenz makes
ports symbols for change and alterations. He creates places,
which are shaped by the change of tradition and future, by trade
and travel. A fitting image. I like to keep Lenz’ view in mind
when I look out at the Kiel fjord towards the port.
Water is vital. And so are waterways. Almost everything we need
to live is transported via sea to the big metropolis. 90 per cent
of goods produced for world trade are carried via sea to its final
destination; this includes the port of Kiel.
In einem immer enger zusammenwachsenden Europa sind
Deutschlands Wasserstraßen unbedingt notwendig, sowohl für
die deutsche als auch für die europäische Wirtschaft. Reeder,
Makler und Unternehmen müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Schiffe sicher, zuverlässig und pünktlich ihr Ziel
erreichen. Dies zu gewährleisten, ist Aufgabe der Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
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Ausbau und bei der Unterhaltung unserer Wasserstraßen die Natur mit technisch Machbaren zu verbinden. Wir planen Mobilität
mit, nicht gegen Natur und Menschen. Mobilität ist eine zentrale
Voraussetzung für den Erfolg von Handelsbeziehungen. Denn
hier liegt ein Schlüssel für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum
und damit für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Mit leistungsstarken und sicheren Wasserstraßen tragen
wir dazu bei, dass Deutschland seine Position als Exportnation
stärkt und ausbaut. Eine herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe für die kommenden Jahre.
This is why it is a matter close to my heart to connect the
environment with anything technical feasible when operating,
building and maintaining our waterways. We are planning
mobility with, not against nature and mankind. Mobility is a key
requirement for a successful trade business. It is the key for a
sustainable economic growth and therefor Germany’s ability to
compete internationally. We make sure that Germany enforces
and growth its position as an export nation by ensuring strong
and save waterways. This is a challenging and responsible task
for the next few years.
Als Drehscheibe zwischen Nord- und Ostsee ist der Kieler Hafen
von ganz besonderer Bedeutung. Er ist für mich ein Sinnbild für
Bewegung und Aufbruch. Ich wünsche dem Kieler Hafen kreative Ideen, viel Erfolg, immer zufriedene Kunden und Passagiere.
Port of Kiel is the platform between North Sea and the Baltic
and has a very special meaning. It is a symbol between movements and upraise. I would like to wish the port of Kiel creative
ideas, lots of success and happy customers and passengers.
Hans-Heinrich Witte.
Hans-Heinrich Witte.
Die Bundesrepublik verfügt über ein Wasserstraßennetz von
rund 7.300 Kilometer Binnenwasserstraßen und mehr als
23.000 Quadratkilometer Seewasserstraßen.
Wasserstraßen sind mehr als Transportwege. Sie sind Lebensadern – Lebensgrundlage für den Menschen und die Natur. Deshalb liegt es mir ganz besonders am Herzen, beim Betrieb, beim
With Europe moving closer together, Germany’s waterways are
crucial not only for the German but for the European economy.
Shipowner, agents and businesses need to be able to rely on
the their ship’s safe, reliable and punctual arrival. The Federal
Waterways and Shipping Administration is responsible for this.
There is a waterway network of around 7,300 kilometres of
inland waterways and more than 23,000 square kilometres of
sea waterways in the Federal Republic of Germany.
Waterways are more than mere transport roads. They are
arteries – livelihoods for men and environment.
Wir finanzieren den Mittelstand.
Nutzen Sie das Sparkassen-Finanzkonzept für Firmenkunden.
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HAFENNACHBARN
PORT NEIGHBOURS
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RENARD.
PHOTOGRAPHY DYNASTY.
Als Fotografie noch Handwerk war.
When photography was still a craft.
Arthur Renard, der Großvater 1884-1934
Arthur Renard, the grandfather
Sehr frühe Aufnahme finnischer Holzfrachter nahe der Hörn. Um 1870.
Very early images of Finnish wood freighter near the Hörn around 1870.
Bernd Renard, der Enkel, 2014
Bernd Renard, the grandson, 2014
Heute, in einer auf Perfektion getrimmten digitalen Fotowelt,
zeichnen sich die historischen Aufnahmen durch einen saloppunperfekten Perfektionismus aus. Man darf die Arbeitsweise der
damaligen Fotografen nicht mit heutigen Maßstäben messen. Unbewegliche Plattenkameras und unhandliche Stative in radebrechenden Ausmaßen machten das Fotografieren zu einer ernsten
Angelegenheit. Man fuhr auch nicht zum Beispiel einfach zum
Hafen und machte ein paar Aufnahmen. Vielmehr bekam man
als Fotograf einen Auftrag, in der Regel von einer Institution oder
vom Kaiser. Erst dann fuhr man in besagten Hafen, baute seine
Ausrüstung auf und fotografierte, fuhr zurück ins Labor und ließ
die Platten entwickeln. Bis circa 1880 wurden Stiche (Holz-, Kupfer- oder Stahlstiche) hergestellt, die dann erst gedruckt werden
konnten. Ende des 19. Jahrhunderts war man endlich in der Lage,
die Aufnahmen zu rastern und damit zu drucken. Anfänglich nur
in Schwarz-Weiß, Grau gab es nicht.
Looking at historic photographs from today’s perfectionist digital photo-world perspective, you can see how they are distinguished by a casual imperfect perfectionism. You can’t compare
how photographers in the olden days used to work with today’s
standards. Static plate cameras and impractical stands made the
art of photography serious business. You wouldn’t just go down
to the harbour to take some photos. You would receive an order
– usually by an institution or the Emperor himself. Only then
would you go down to the harbour, set up your gear and take
photos, go back to the studio to have the plates developed. Engravings (wood, copper or steal- engravings) were custom until
1880, and those would then be printed. By the end of the 19th
century photographs were being rasterized and then printed,
initially in black and white only, there was no grey.
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HAFENNACHBARN
PORT NEIGHBOURS
Stapellauf der russischen Kreuzers „Askol“ am 16.3.1900.
Launching of the Russian cruiser, March 16th 1900.
Boots-und Handelshafen Kiel an der Straße „Wall“ um 1930.
Boat and trading port in Kiel at „Wall“ street in 1930.
Der Bootshafen mit dem Restaurant „Die Börse“ um 1880.
The Bootshafen with the restaurant “Die Börse“ around 1880.
Ziegelteich, heute gegenüber der Hauptpost.
Ziegelteich. this is across the main post office.
Die historischen Aufnahmen des Kieler Handelshafens sind
nahezu alle von Arthur Renard, einer Kieler Fotografen-­
Dynastie, deren Wurzeln bis ins Jahr 1843 zurückreichen
– und das, obwohl die „Fotogafie“ erst 1839 erfunden wurde.
Damit ist das Kieler Unternehmen wohl das älteste noch existierende Fotografenunternehmen weltweit. Bernd Renard, der
Urenkel im Gespräch:
Wie weit zurück reichen die Renard’schen Wurzeln?
Die Familienchronik lässt sich bis zum Anfang des 19. Jahrhundert verfolgen. 1843 ging Gregorius Renard nach Kopenhagen und studierte Kunst, Malerei und Bildhauerei. 1842
Most images of Kiel harbour were taken by Arthur Renard, a
member of a photography dynasty from Kiel that can be tracked
back to 1843 – even though photography was only invented in
1839. This would make the business the oldest photography
enterprise in the world. We had a chat with Bern Renard, a
great grandson of the company:
How far back can you track the roots of the Renard
family? We can track the family chronicles back to the beginning of the 19th century. Gregorius Renard went to Copenhagen
wechselte er zur Fotografie, die 1845 von der Kunst ausgeschlossen und zum Handwerk erklärt wurde. Gregorius kam
nach seinem Studium wieder nach Kiel und bildete die Kieler
Linie. Etwa zur selben Zeit ging Otto (I) Renard nach Moskau
und arbeitete dort für einen serbischen König und den russischen Zaren. Die beiden waren aber auch die einzigen beiden
Künstler in unserer Familie. In der Regel sahen wir uns eher
als Handwerker. Kurze Zeit später ging Gregorius’ Bruder
Friedrich Renard nach Schweden und bildete die schwedische
Linie der Renards. Noch heute leben mehr Renards in Schweden als in Deutschland, weltweit sind es 52 Fotografen, die zur
Familie Renard gehören.
in 1843 to study art, hence, photography. When he came back to
Kiel after his studies he commenced the family line in Kiel. Otto
Renard went to Moscow around the same time and worked for
the Serbian King and the Russian Tsar. But those two were the
only artists in our family, which mostly consisted of tradesmen.
Friedrich Renard, who is Gregorius brother went to Sweden
shortly after that and commenced the Renard family line in
Sweden. There are still more Renards living in Sweden than
Germany, there are more than 52 photographers worldwide,
which all belong to the Renard family.
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16
HAFENNACHBARN
PORT NEIGHBOURS
Von wem stammen denn die alten Aufnahmen des
Kieler Hafens, wenn im Zweiten Weltkrieg alles zerstört wurde? Diese Aufnahmen stammen alle von meinem
Großvater Arthur. Sie haben nicht in unserer Familie überlebt,
sondern vorwiegend in Museen, Zeitungen oder anderen Familien. Im Laufe der Jahrzehnte kaufte ich sehr viele Aufnahmen auf Flohmärkten oder durfte alte Aufnahmen, die noch
immer in verschiedenen schleswig-holsteinischen Museen
liegen, reproduzieren. Da ich unter anderem als Museumsfotograf arbeitete, hatte ich natürlich sehr gute Kontakte. So trug
ich eine nahezu lückenlose Dokumentation meiner Familie
zusammen. Selbst mein Archiv beinhaltet mehrere Tausend
Aufnahmen. Ich will gar nicht wissen, wie viele es wären, wenn
das Archiv den Krieg überlebt hätte.
Die Tannenberg am Bollhörnkai bzw. dem heutigem Schwedenkai.
The Tannenberg at the Bollhörn quay, today‘s Schwedenkai.
Leider wurde das Archiv im Zweiten Weltkrieg nahezu
komplett zerstört und damit auch ein bereits damals nahezu
unersetzliches historisches maritimes Erbe. Noch während
des Krieges bekam Arthur die Möglichkeit, das Geschäft eines
Kollegen in der Möllingstraße zu übernehmen. Vorn ein Atelier
und hinten ein Labor. Dieses Geschäft besaßen wir bis in die
1970er-Jahre. Zeitgleich konnte mein Großvater Arthur den
Betrieb in der Brunswiker Straße aufbauen, mit dem Verkauf
von Fotogeräten, Fotografie und Schiffsfotografie. Ich absolviert
meine Meisterprüfung Anfang der 1970er-Jahre in Hamburg
und kam dann wieder nach Kiel zurück und habe bis ins Jahr
2008 das Geschäft in der Brunswiker geführt, bis ich es schließlich an einen Mitarbeiter übergab.
Unfortunately the archive was almost destroyed in the
Second World War and with it the already at that time irreplacable maritime historical asset. During the war Arthur
had the opportunity to take over the shop of a colleague in
Möllingstrasse. The atelier was out the front and the lab
at the back. We owned this shop until the 1970’s. At the
same time, my grandfather Arthur set up the business on
Brunswiker Strasse, where he sold cameras, photographs
and naval photographs. In 1970 I received my craftsman’s
certificate in Hamburg. I returned to Kiel and worked at
the shop until 2008 when I passed it on to an employee.
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If everything was destroyed in the Second World
War, where do the old images of the Kiel harbour
come from? They are all from my grandfather Arthur.
They didn’t survive in our family but were mostly owned by
museums, newspapers, and other families. I bought a lot
of them back on flea markets over the years, or I was given
permission to reproduce some of the old pictures, which are
now owned by different museums in Schleswig-Holstein. I
have very good contacts because I also worked as a museum’s
photographer for a while. So I was able to put together an
almost complete documentation of our family history. Even
my own personal archive consists of several thousand photos.
I don’t even think about what this archive would have looked
like if it had survived the War.
18
HAFENNACHBARN
PORT NEIGHBOURS
ZWISCHEN NORD UND OST
BETWEEN NORTH AND EAST
19
SAVE THE DATE.
Seegarten um 1887.
Seegarten around 1887.
Taufe „Mein Schiff 4“ von TUI CRUISES, 5. Juni 2015.
Christening of “Mein Schiff 4” by TUI CRUISES, June 5th 2015.
TUI Cruises tauft erstmals ein Schiff der Wohlfühlflotte in Kiel. Endlich ist es wieder so weit: Am Freitag, den
05. Juni 2015 wird Kiel Taufhafen für einen der ganz großen
Luxusliner, für die „Mein Schiff 4“. Wer bei den Events um die
Schiffstaufen der „Color Magic“ 2007 und der „AIDAsol“ 2011
im Kieler Stadthafen dabei war, wird sich diesen Termin rot im
Kalender anstreichen. Eine Schiffstaufe zum Greifen nah.
Dass Kiel Taufhafen für den Flottenzuwachs wird, schien für TUI
Cruises schon lange gesetzt zu sein. So gab die Geschäftsführung
bei der Pressekonferenz um die Ankündigung der Taufe bekannt:
For the first time, Tui Cruises christens a ship of its
comfort line in Kiel. Finally: Kiel is being the christening
port for one of the very big luxury liner “Mein Schiff 4”. If
you attended the events around the christenings of “Color
Magic” in 2007 and “AIDAsol” in 2011 at the Kiel harbour,
you will now mark this date in red in your calendar.
Wie muss man sich das damalige Arbeiten vorstellen?
Arthur Renard arbeitete mit einer Plattenkamera der Größe 18
x 24 Zentimeter. Er besaß damals als Einziger ein Dreibeinleiterstativ. Das war ein Hochstativ von knapp drei Meter Höhe.
Eines der drei Beine war als Leiter konzipiert. So konnte er über
die Köpfe anderer hinwegfotografieren. Wenn man ein heute ein
Motiv findet, auf dem ein Mann auf einer Leiter steht, dann ist
es Arthur. Die Ausrüstung war so umfangreich, dass er Pferdefuhrwerk fahren musste. Das lieh er sich von einem befreundeten
Unternehmer und fuhr dann allein durch das Kieler Umland.
Es geht die Geschichte, dass er oft auf dem Rückweg einschlief
und das Pferd den Rückweg von allein fand. Neben den großen
Plattenkameras gab es noch kleinere Reise(Hand-)kameras. Die
hatten meistens das Format 13 x 18 Zentimeter. Einige Fotografen arbeiteten auch im Format 24 x 30 Zentimeter. Das waren
riesige Kisten. Egal in welchem Format man arbeitete, es waren
immer Glasplatten, auf denen belichtet wurde. Im Labor wurden
dann immer Kontaktabzüge davon gemacht. In Berlin gab es
schließlich Institute, die die Vergrößerungen machten. Dorthin
wurden die Glasplatten in großen Holzkisten geschickt und
angegeben, wie viele Abzüge von welcher Platte gemacht werden
sollten. Belichtungsmesser? Auslöser? So etwas gab es nicht.
Das war Erfahrung, das war reines Handwerk. Man wusste, bei
welchem Licht welche Belichtungszeit funktioniert – und das bei
unterschiedlichen ISO-Zahlen und Blenden.
How can you imagine a photographer working back
in the days? Arthur Renard worked with a plate camera of 18
x 24 centimetres. He was the only one owning a tripod at the
time, a nearly three metre high stand. One leg was made as a
ladder so he was able to shoot straight over the heads. If you
see a motive today with a man standing up on a ladder, that’s
usually Arthur. The equipment he carried around the Kieler
hinterland was so substantial that he had to lug it around on a
horse and carriage, which he borrowed from a friend. It is said
that he often fell asleep on his way back home and that the
horse found his way back on his own. There were also smaller
hand cameras apart from the big plate cameras. They usually
had a format of 13 x 18 centimetres. Some photographers even
worked with a 24 x 30 centimetre format. They were huge boxes. Contact prints were made at the lab. There were institutes
in Berlin, which created enlargements. The glass plates were
sent to them in big wooden boxes with instructions on how
many prints were to be made. Photometer? Flash point? There
was none of that. It was all about experience, a true craft. You
simply knew which light required which exposure timer – even
with different ISO values and apertures.
To make Kiel the christening harbour for its addition to the
flotilla seems to be set for TUI Cruises for a long time. “Kiel
harbour has always been important for us. It has been the
starting point for most of our Baltic cruises and many of our
„Der Kieler Hafen hat schon immer eine wichtige Bedeutung für
uns. Er war von Anfang an Ausgangspunkt für die meisten unserer
Ostseereisen und für einen Großteil unserer Nordlandfahrten.“
Die Jungfernfahrt findet vom 06. bis 14. Juni 2015 statt. Sie
führt das jüngste Flottenmitglied ins Baltikum. Von Kiel aus
geht es durch die Ostsee in die Häfen Tallinn, St. Petersburg,
Helsinki und Stockholm, bevor es dann zurück nach Kiel
geht. Die zweite Reise ist eine Kurzreise und geht ebenfalls
ab/bis Kiel. Vom 14. bis zum 18. Juni 2015 entdecken „Mein
Schiff“-Fans dann Oslo und Kopenhagen.
Northern Country departures.”, the TUI Cruises management announced at its press conference in September 2014.
The ship will have its maiden voyage between June 6th and
14th in 2015 and will direct the youngest flotilla member
around the Baltic countries. Heading off from Kiel she will
cross the Baltic Sea to go to Tallinn, St. Petersburg, Helsinki
and Stockholm before returning to Kiel. The second trip will
be a bit shorter and also starts in Kiel. Between the 14th
and the 18th of June, “Mein Schiff”-fans will discover Oslo
and Copenhagen.
SHIP DATA
Shipyard
Meyer Turku Oy, Finnland
Ship length
295 m
Ship beam
36.8 m
GT99,500
Draft
8.05 m
No. decks
15
Crew 1,000
FlagMalta
2,506 (two beds)
Passengers
1,253 Passenger cabins
(82 % cabins with balconies)
Restaurants & bistros
11
Bars & lounges
11
Propulsion Diesel electric
Propulsion power
28,000 kW
Speed
max. 21.7 kn
20
PRODUKTE AUS KIEL
MADE IN KIEL
21
CREATIVE CAPITAL.
Produkte aus Kiel.
Products made in Kiel.
PHOTOLINI
Mit Photolini werden aus eigenen Fotos einzigartige Collagen und
Fotowände. Die Collagen bestehen aus einzelnen Foto-Elementen, die sich nach Belieben miteinander kombinieren lassen. Das
Befestigen an der Wand ist kinderleicht und funktioniert komplett ohne Werkzeug – dank mitgeliefertem Magnet­system. Die
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FIRST TRAVEL-Leser sparen mit diesem exklusiven Gutschein
zwölf Prozent: portkiel12. Gültig bis zum 31. Dezember 2015.
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SEALANDER
Das Ufer ist keine Grenze mehr, nur noch Verheißung. Der
Übergang von Land zu Wasser: natürlich fließend. Mit wenigen
Handgriffen verwandelt sich der Caravan in eine Yacht. Der Sea­
lander gleitet ins Wasser. Ein Schub des Bordmotors. Dann ist
das Getümmel am Badestrand nur noch Rauschen in der Ferne.
Was der Tag bringt? Es liegt in Ihrer Hand. Übrigens: Der Sealander wird mit einer Zulassung für Straße und Wasser geliefert.
Sie brauchen weder Boots- noch Anhängerführerschein.
www.sealander.de
SEALANDER
The shoreline is not a border anymore, only a promise. The transition between land and water is of course fluent. In only a few
movements, the caravan turns into a yacht. The Sealander glides
into the water. A push of the engine and the hustle and bustle of
the beach is only a noise in the distance. What does the day hold?
It’s up to you. By the way: The Sealander comes with a permit
for land and water. You won’t need a yachting or trailer license.
www.sealander.de
PHOTOLINI
Photolini transforms single photos into individual collages and
photo walls. The collages are made of single photo elements that
can be combined to ones liking. It can be easily fixed to the wall
without any tools, thanks to its magnet system. Prices start at
5,90 Euro per photo element. FRIST TRADE FIRST TRAVEL
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ROMEO UND JULIA
OSTSEEMEERSALZ
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in geschmiedeten Öfen über heimischen Hölzern gesiedet.
Anschließend wird es mit eigener Wärme schonend und gefühlvoll getrocknet, um das richtige Verhältnis von Konsistenz und
Restfeuchte zu erreichen. Erst nach der persönlichen Endkon­
trolle wird es in Original Weckgläser abgefüllt. Die CO2-neutrale
Herstellung und die maximal regionale Wertschöpfungskette
sind bewusst gewählt, um den Kunden ein Stück naturbelassenen, echten Norden mit nach Hause geben zu können.
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BALTIC SEA SALT
It is water from the Baltic Sea filtered and manually boiled over
local firewood in traditionally manufactured ovens. It is then
carefully dried to make sure the right balance between consistency and residual moisture is achieved. Once it has been personally
checked for its quality, it is then filled into glasses. This CO2
neutral way of production and its value chain are consciously
chosen so the customer can take home a piece of natural North.
www.ostseesalzmanufaktur.de
Nach erfolgreichen zwei Jahren der Opern-Sommerbespielung
auf dem Rathausplatz Kiel zog das Theater Kiel im August 2014
dieses Mal direkt an die Förde. Vor der „Neuen Salzhalle“ erlebten
die Zuschauer mit Blick aufs Wasser eine besondere Weltpremiere: William Shakespeares „Romeo und Julia“ als Musical – mit
einer komplett neuen Textfassung und eigens für die Inszenierung
komponierten Liedern vom „Rosenstolz“-Erfolgstrio Peter Plate,
Ulf Leo Sommer und Daniel Faust. www.theater-kiel.de
ROMEO AND JULIET
After two successful summers for the opera at the Rathausplatz
in Kiel, the Theater Kiel relocated its performance in August
2014 directly to the Kiel Fjord. The audience experienced a world
premiere while enjoying a view over the water right in front of
the “Neue Salzhalle”: Romeo and Juliet by William Shakespeare
staged as a musical, complete with new texts and songs composed
by “Rosenstolz” successful trio Peter Plate, Ulf Leo Sommer und
Daniel Faust. www.theater-kiel.de
22
HAFENGESCHICHTEN
PORT STORIES
23
CRADLE OF HUMANKIND.
Eine Kuriosität der Antillen wird den Matrosen zum geliebten Bett.
Die Hängematte ist hygienisch und leicht – und sie soll sogar vor Seekrankheit schützen.
A curiosity from the Antilles islands evolves into the sailor‘s favourite bed.
The hammock is hygienic and lightweight - and even protects from seasickness.
Lange genug lagen sie auf Säcken mit Laub, auf bloßem Stroh oder
bestenfalls auf Matratzen aus Pferdehaar, und jegliches begann
schon wenige Tage nach der Abfahrt zu faulen. Laken verbargen
da nur das Ärgste, die üblen Gerüche deckten sie kaum. Zumal
verschiedenste Keime die Schlaf- zu Brutstätten schlimmster
Krankheiten machten. Selbst auf den gar nicht so blanken Planken
schlief es sich gefährlich, gerade da.
Noch lange nach Kolumbus war es üblich, den lebenden Proviant in den Mannschaftsquartieren zu hüten. Schwankte das
Schiff bei Nacht allzu heftig, schürften sich die Schläfer auf kotverseuchten Holzböden das Fleisch auf. „Der Tabak ist feucht,
mein Bett ist eine Kloake“, schrieb ein entnervter Matrose jener
Tage in die Heimatpost. Eine Revolution sei darum die Hängematte gewesen, schreibt Josef Köpf.
Foto © iStock/JonnyJim
and all of those started to foul after a few days. Sheets only
hid the worst and the terrible smell couldn’t be covered at all.
Germs turned those sleeping quarters into breeding places
for the worst illnesses. Even the bare planks turned out to be
hideously dangerous to sleep on.
„Ihre Betten und Decken sind wie Netze aus Baumwolle“,
wunderte sich Kolumbus am 17. Oktober 1492 in seinem Logbuch. Wenig später notierte er erstmals die Bezeichnung dieses merkwürdigen „Schlafnetzes“: Hamaca, ein Wort aus der
Sprache der Taíno, der frühen Antillenbewohner. Vielleicht
ließ sich der berühmteste Falschfahrer noch in jener Nacht
selbst in solch ein Netz nieder. Wie auch immer, der nächste Morgen war auf jeden Fall eine Erweckung: Hier, an den
Gestaden der neuen Welt, erhob sich die christliche Seefahrt
endlich aus dem Dreck. Denn mit Kolumbus’ Entdeckung
wurde die Hängematte zum Bett der Matrosen.
“Their beds and covers are like nets made of cotton,” Columbus
wrote into his logbook on October 17th in 1492. Shortly after that
he notes down the word for this peculiar “sleeping net”: Hamaca, a
word coming from the Taíno language, the former residents of the
Antilles. The most famous wrong-way driver might have even rested
that night in one of those nets. However, the next morning turned
into an awakening moment. Because here, at the doors of the New
World, the Christian seafaring finally rose from the dirt as Columbus’
discovery transferred the hammock into the sailor’s bed. For a very
long time, sailors were lying on sacks filled with leaves, on
piles of straw or in rare cases on a mattress made of horsehair
Any living provisions the ship would carry were kept in the
same quarters as the sailors even long after the era of Columbus. On a swaying ship those sailors sleeping on the planks
would fall off them and graze their bodies on the faecesinfested timber floor.
24
HAFENGESCHICHTEN
PORT STORIES
JEDEN MORGEN UM HALB SECHSE
HEISST ES: REISE, REISE, REISE!
ÜBERALL ZURRT HÄNGEMATTEN
NACH DER ALTEN SEEMANNSWEISE.
AUS: „EINE SEEFAHRT, DIE IST LUSTIG, EINE SEEFAHRT,
DIE IST SCHÖN“
Hängematten in der christlichen Seefahrt. Ca. 1960.
Hammocks at times of Christian seafaring around 1960.
Der Deutsche betreibt in Brasilien eine Fabrik für Hängematten,
er ist zugleich ein profunder Kenner ihrer Geschichte. Nicht nur,
sagt er, dass sie den Liegenden aus Schmutz und Moder barg. „In
den frei schwingenden Hängematten liegt der Ruhende ungleich
ruhiger und sicherer als auf einem Lager, das sämtliche Bewegungen des Schiffes mitmacht, denn sie können zumindest einen Teil
des Rollens des Schiffes ausgleichen.“
Letzteres klingt tatsächlich revolutionär, soll es doch eine gefürchtete Pein therapieren: die Seekrankheit. „Wenn es möglich
ist, sollte in einer Hängematte, die die Rollbewegungen des
Schiffes ausgleicht, geschlafen werden“, rät der Arzt Gerhard
Boecken vom schifffahrtsmedizinischen Institut der Marine
in Kiel. Kolumbus’ Möbel – es gehört in jede Bordapotheke.
In Köpfs Buch „Die Hängematte“ nimmt das Kapitel Seefahrt
allerdings nur wenig Platz ein. Denn eigentlich ist das „Schwebebett“ eine Erfindung mittel- und südamerikanischer Landratten. Bereits die frühen Indianer schliefen darin – so wie sie
in ihr über Land reisten, ihre Kinder zeugten und gebaren, wie
sie darin genasen, starben und beerdigt wurden. Genaue Daten
über das Alter der Hängematte sind nicht zu erbringen, ein
vorkolumbisches Geflecht wurde noch nicht gefunden – die Gewebe aus organischen Fasern zersetzen sich eben sehr schnell in
den Tropen. Doch es gibt Schätzungen: Die Besiedlung Mittelamerikas ist vor über 30.000 Jahren anzunehmen, rund 20.000
vor Christus schlugen sich die ersten Indianer durchs Dickicht
an Amazonas und Orinoko. Wahrscheinlich, sagt die Ethnologin
und Textilforscherin Annemarie Seiler-Baldinger, hatten sie
schon Hängematten im Gepäck. Dort vor allem existiert heute
eine Vielzahl an Mustern und Techniken, die eine sehr lange
Tradition voraussetzen. Die Hängematte, so scheint es, ist die
eigentliche Wiege der Menschheit.
Der Stoff, aus dem die ersten Träume waren, besteht immer noch aus den Blättern von Lianen, aus Agaven, Palmen,
später auch aus Baumwolle. In den kälteren Regionen, etwa in
Nordkolumbien, wurden auch Leder und Tierhaare verwendet.
Mit Kolumbus, Amerigo Vespucci und anderen Entdeckern
gelangten die Kuriositäten des Urwalds rasch nach Europa.
Dort bestaunte sie der Hochadel auf diversen exotischen Partys.
“The tobacco is wet and my bed is a sewer,” a disgruntled
sailor once wrote home. Josef Köpf hence wrote that the
discovery of the hammock was a break-through. The German owns a hammock manufacturing business in Brazil and
knows the history of the hammock inside out. It was not only
saving the sailors from laying in dirt and faeces. “The freeswinging hammock will allow a saver and calmer sleep as it
will follow the ship’s motion and swaying.”
This definitely sounds revolutionary, as this would mean the
cure of one dreaded pain: Seasickness. The doctor Gerhard
Boecken from the Naval Medical Institute in Kiel recommends,
“If possible, one should sleep in a hammock that will equalise
the rolling of the ship.” Columbus’ inventory belongs into any
board apothecary. Köpf’s book “The hammock” only briefly
touches seafaring in one chapter, though. The “floating bed”
was an invention of Mid- and South American landlubbers.
Early Indians even slept in them, travelled with them, had
their children in them, hang out, died, and were buried with
them. There are no precise data to be found and a model
that dates from pre-Columbian times was not discovered due
to quick decomposition of the natural material in tropical
climates. However, there are estimates that suggest that MidAmerican settlement took place 30,000 years ago and the first
Indians were fighting their way through the Amazonian and
Orinoco jungle approximately 20,000 BC.
Ethnologist and Textile researcher Annemarie Seiler-Baldinger says that it isn’t unlikely that those Indians would have
brought hammocks in their luggage. There are a lot of patterns and weaving techniques today that would suggest a long
tradition coming from that area. The hammock is the cradle of
humankind. The fabric is was made of liana, agave, palmtree
leaves, and later cotton. Colder regions like Northern Columbia would use leather and animal hair. Columbus and Amerigo
Vespucci quickly brought back this new jungle curiosity to
Europe where the nobility had a first look at them at exotic
parties. Half a century later the hammock suffers the same fate
as later the simple potato does – which also came from the
same area originally – and its origin is all but forgotten.
Doch schon ein gutes halbes Jahrhundert darauf ergeht es der
Hängematte wie später der Kartoffel – beide stammen aus
der gleichen Gegend, bei beiden wird der Ursprung vergessen.
Anlässlich eines „brasilianischen Festes“ am Hof Heinrichs II.
schreibt der verblüffte Michel de Montaigne, die Hängematten
seien „so wie diejenigen auf unseren Schiffen“ – als wären sie
eine Erfindung der Alten Welt.
Ende des 16. Jahrhunderts dann schaukelten die Matrosen
der elisabethanischen Marine befehlsgemäß in den „brazilian
beds“. Wenig später schlummerte die gesamte europäische
Flotte in den geflochtenen Kojen.
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When Heinrich II holds a Brazilian celebration at court, Michel de Montaigne writes surprised that “the hammock looks
exactly like the one we have on our ships” – as if it had been an
invention of the Old World.
At the end of the 16th century the sailors of the Elizabethan
Navy was swaying per decree in “Brazilian beds.” Soon after,
the whole of the European fleet was taking their naps in
those braided beds. Apart from its hygienic advantages, the
space saving effect let to the breakthrough of the hammocks.
The airspace underdeck was seized, if not in a peculiar manner at times. Charles Darwin spent five years in a hammock
at night, stretched across and above his desk as otherwise
there was no room between books, shelves and instruments.
EVERY MORNING AT HALF FIVE,
THERE’S CALL FOR TRAVEL, NOT TO
STAY, WHEN HAMMOCKS ARE PACKED
THE SAILOR’S OLD FASHIONED WAY.
FREE TRANSLATION OF THE GERMAN FOLK SONG: “EINE
SEEFAHRT, DIE IST LUSTIG, EINE SEEFAHRT, DIE IST SCHÖN”
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Fährentest 2
Europa
HAFENGESCHICHTEN
Neben den hygienischen Vorteilen war es vor allem ihr platzsparender Effekt, der den Durchhängern den Durchbruch
brachte. Nun wurde der Luftraum unter Deck erobert. Manchmal in den denkwürdigsten Umständen: Charles Darwin etwa
hing fünf Jahre lang nächtens quer über seinem Arbeitstisch,
anders wäre kein Platz gewesen zwischen Büchern, Kommode
und Instrumenten. Zwar setzte ihm die jahrelange Hängepartie arg zu, doch er wusste: die Stärksten und Angepassten
überleben jede Lage. In der royalen Kriegsmarine gehörten
die Matten zum Bordinventar. In die Seesäcke der Handelsmatrosen kam zu Buddel und Priem immer auch die eigene
Hängematte. Die frühen Matten nahmen nicht mehr Platz als
eine große Flasche Rum ein. Später waren sie aus gröberem
Segeltuch, in eigens gefertigten Säcken trugen die Seeleute
ihr Lager an Bord. Und manchmal mit in die Ewigkeit: Es
gibt Berichte, wonach auf See Verstorbene in ihre Matten
eingenäht – wobei der letzte Stich durch die Nase gegangen
sein soll – und danach über Bord gelassen wurden. Das allerdings
waren Ausnahmen, üblich waren die Bestattungen im Segeltuch,
bei Offizieren gern auch in der Landesflagge. Zu jeder Nacht
wurden die Hängematten neu befestigt, in der Reihe oder übereinander. Zumindest die ersten Nächte darin waren nicht immer
komplikationslos. „Uns, denen das Leben an Bord eines Schiffes
noch gänzlich fremd war, war, wie sich denken lässt, doch etwas
komisch zu Muthe, und das erste Malheur passierte mir, als ich
abends meine Hängematte besteigen wollte, ich ebenso schnell
wieder herausfiel. Es will eben alles gelernt sein, und ich konnte
mich damit trösten, dass es vielen anderen ebenso erging.“ Das
schrieb Matrose Paul Roesler, der 1878 mit der kaiserlichen Marine gen Südsee segelte. Zum „Backen und Banken“ stopfte man
die Schlafmaschen zurück in die Säcke oder Seekisten.
He wasn’t particularly fond of this sleeping position for
years, but he knew that only the strongest and most adapted
would survive any situation. Commercial sailors always packed their own hammock along with a bottle and tools. The
early hammocks didn’t take up more space than a bottle of
Rum. They were made of sailcloth later and the sailors would
carry them in handmade sacks.
The idea was that a properly made “water sausage” would act
as a floatation devise for a castaway and could float for up to
seven hours. The captain started his career on the sailship
“Gorch Fock” in 1939. The same packing technique is still used
on this particular training ship of the German Navy. They
don’t serve as life saving appliances anymore, though.
There are reports that the bodies of sailors diseased at sea were
sewn into their hammocks – with the last stitch going straight
through the nose – and then dropped into the ocean. However,
this was more of an exception. Usually the diseased was sewn
into sailcloth or an officer might have been buried in the flag
of his home country. Every night the hammocks would be set
up either in one long row or on top of each other. The first few
nights were never without complications. “We, who weren’t
accustomed to the life on board, were a bit uneasy and the first
mishap happened when I was attempting to climb into my hammock at night and fell straight out again. Everything has to be
learned and I am glad that I wasn’t the first person who had this
happen,” sailor Paul Roesler wrote in his diary in 1878 when
he was on his way to the South Sea with the Emperor’s Navy.
The hammocks were stuffed back into their sacks or chests for
daily life on the ship. Sometimes they were also placed straight
into the lifeboats: In the mid 19th century the German Navy
rolled all hammocks, pillows and covers into one big bulk for a
morning’s hammock muster. “Following our corporal’s advise,
I was able to roll everything into one nice “sausage,” Eberhard
Schilling writes about his early time at Sea.
Oder legte sie gleich in die Rettungsboote: Mitte des 19.
Jahrhunderts zurrte die deutsche Kriegsmarine jeden Morgen
Matten, Kissen und Decken zu festen Wülsten, um sie anschließend im „Hängemattenappell“ zu mustern. „Nach den guten
Ratschlägen unseres Korporals“, schreibt Eberhard Schilling
über seine Anfänge, sei es ihm gelungen, „eine einigermaßen
vernünftige ‚Wurst‘ zurechtzumachen“. Richtig verschnürt,
sollte die etwa anderthalb Meter große „Wasserwurst“ einen
Schiffbrüchigen bis zu sieben Stunden über Wasser halten können. Der spätere Kapitän begann seine Laufbahn 1939 auf der
„Gorch Fock“. Zumindest auf dem Ausbildungsschiff der deutschen Marine wird heute noch auf diese Art gepackt. Allerdings
sind die Matten dort keine Rettungsmittel mehr.
Und so hätte niemand geglaubt, dass die Hängematte erst mit
Kolumbus in die Seefahrt kam.
Hochwertiger Journalismus
und
aufregende Fotografie
And like this, no one would have believed that the hammock
only made it into seafaring thanks to Columbus.
Seit mehr als 15 Jahren.
mare -Die Zeitschrift der Meere
Foto © iStock/Craig McCausland
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Moderne Passagierterminals und eine exzellente Infrastruktur:
Der Kieler Seehafen ist nicht nur geographisch weit oben.
Modern passenger terminals and excellent infrastructure:
Kiel‘s sea port is ranking at the top - not only geographically.
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TRA
VEL
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
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OSLO.
Modern & maritim.
Modern & maritime.
Oslo erwacht. Da hinten im morgendlichen Dunst, da liegt eine
der am schönsten gelegenen Hauptstädte. Oben Wald, unten
Wasser. Die Color Line schiebt sich nunmehr seit knapp 100
Kilometern den Oslofjord hinauf, der sich immer enger windet
und in einer hufeisenförmigen Bucht endet. An manchen Inseln
schiebt sich die Kreuzfahrtfähre so nah vorbei, dass man rüberspucken könnte. Am besten mit Kirschkernen. Zentimeterarbeit. Aus dem 13. Stock des Sonnendecks präsentiert sich Oslo
aus der Flugzeuperspektive. FRAM- und KON-TIKI-Museum,
Yachthafen, die alte Festung Akerhus, Aker Brygge, Tjuvholmen und Bjørvika. Oberhalb der Stadt, halb in Wolkenbergen
verborgen, der Holmenkollen, die modernste Skisprungschanze
der Welt. Sie liegt bereits in der Oslomark, dem bewaldeten
Umland. Zurück in die Stadt.
Oslo wakes up. Right behind the morning haze, you can find one
of the most beautifully located capitals in the world. There is
forest at the top, and water at the bottom. The Color Line ferry
is pushing its way up along the Oslo fjord for more than 100
kilometres, and it becomes narrower the further she goes and
ends in a horseshoe-shaped bay. The cruise liner passes some
islands so closely; it’s only a stone-throw away. It is very close.
You get a bird’s eye view from the sundeck, which is located on
the 13th level. FRAM- and KON-TIKI-museum, yacht harbour,
the old castle Akerhus, Aker Brygge, Tjuvholmen and Bjørvika.
Above the city, halfway tucked away under the clouds, Homenkollen, which is the state-of-the-art ski jump in the world. The
jump is already located in the Oslomark, which is part of the
wooded hinterland. Back to the city.
Es gibt wenig Hauptstädte, die so schön liegen wie Oslo.
There are only a few capitals that have such a beautiful location like Oslo.
Hier schlägt heute der Puls der neuen Zeit: früher stand hier eine Werft.
At today‘s pulse: back in days, this was the location of a shipyard.
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
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Die neue Oper im Stadtteil Bjövika soll an einen Eisberg erinnern.
The new opera building is supposed to remind of an iceberg.
Oslo wächst. 200 Jahre herrschte hier die Industrie auf Filetgrundstücken direkt am Meer. Aus drei Inseln wurde eine,
Kanäle wurden zugeschüttet, um Platz für Werften wie die
Aker Mekaniske Verkstedt zu schaffen. Doch das ist maritime
Geschichte. Die Gegenwart beeindruckt Bürger und Besucher
mit zwei neuen, pulsierenden Stadtteilen. Von Kanälen durchzogen, die von kleinen Wasserfällen unterbrochen werden,
dominieren Glas, Stahl, Backstein und Holz den Stadtteil Aker
Brygge, der nur durch ein Brücke getrennt in Tjuvholmen
übergeht. Beide sind die angesagtesten Stadtteile Oslos. Es
entstand eine Art skandinavische Hafen-City mit Wohnungen,
Kindergärten, Bürogebäuden, Restaurants und dem schillerndsten Gebäude, dem Astrup Feanley Museum for Modern
Art. Entworfen vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano, hier werden Damien Hurst, Andy Warhol, Cindy Sherman
oder Richard Price in einer Dauerausstellung gezeigt – ein
Haus weiter wird gewechselt.
Oslo is growing. For 200 years, the industry was located on
prime real estate right at the ocean. Three islands became one,
canals were closed up in order to create space for the shipyards
like Aker Mekaniske Verkstedt. But that is all maritime history. The presence impresses the visitors and citizens with two
brand-new, pulsating suburbs. Small canals, which are interrupted by small waterfalls, run through them. Glass, steel, bricks
and timber dominate the urban quarter Aker Brygge, which is
connected only by a bridge to Tjuvholmen. Both are very hip at
the moment in Oslo. A Scandinavian harbour town was created
with apartments, kindergartens, office buildings, restaurants,
and the dazzling building of the Astrup Feanley museum for
Modern Art. It was designed by the Italian star-architect Renzo
Piano and artists like Damien Hurst, Andy Warhol, Cindy Sherman or Richard Price are part of their permanent exhibition.
The house next door rotates its exhibitions.
Das neue Museum für zeitgenössische Kunst in Agger Brygge zählt zu
den bedeutendsten in Nordeuropa.
The new museum for modern art in Agger Brygge is one of the most
important ones in Northern Europe.
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
Zu sehen sind die Original KON-TIKI, die RHA II sowie ein
Model der TIGRIS. Skandinavisch praktikabel liegen beide
nebeneinander auf Bygdøy. Seefahrtsmuseum und Wikingerschiffhalle komplettieren die historische Reise in die norwegischen Vergangenheit.
Agger Brygge: Eine Mischung aus alten Backsteingebäuden und moderner Stahl- und Glasarchitektur.
Agger Brygge: a mixture of old brick buildings and modern steel- and
glass architecture.
Kleine Fjordinseln vor Oslo. Die Einwohner zieht es im
Sommer hinaus aus der Stadt.
Small fjord islands outside of Oslo. Residents are moving
here over summer.
Die neue Oper aus dem Jahr 2008, ein architektonisches Glanzlicht der Stadt.
The new opera building, built in 2008, is the city‘s pride and joy.
Oslo schrumpft. Die Color-Line-Kreuzfahrtfähre wendet und
windet sich wieder durch den Oslofjord an Inseln mit und ohne
Leuchtturm vorbei. Wenn es nicht Nacht wäre, könnte man
linkerhand Schweden samt Göteborg erahnen und rechterhand
die dänische Ostküste bewundern. Zurück in der Kieler Förde
am nächsten Morgen bleiben die vergangenen drei Tage der
Mini-Kreuzfahrt lange im Gedächtnis. Oslo bleibt.
You can admire the original KON-TIKI, the RHA II as well
as a TIGRIS model. Because the Scandinavians plan thinks
practically, both museums are located right next to each other
in Bygdøy. The maritime museum and the Viking ship hall
complete the historic trip into Norwegian history.
Oslo shrinks. The Color Line cruise liner is going back and makes its way through the Oslo fjord, along islands with or without
lighthouses. If it wasn’t night-time, you could sense Sweden
and Gothenburg on your left and admire the Danish East coast
to your right. Back in the fjord of Kiel, you will keep thinking of
your three-day mini cruise for a while. Oslo stays.
Gut zu wissen:
Color Line: Norwegenkai, 24143 Kiel, www.colorline.de
Oslo-Pass: Er beinhaltet eine unbegrenzte Nutzung der ÖNVP
sowie kostenfreier Eintritt in die meisten Museen, Schwimm­
bäder sowie Parken auf kommunalen Parkplätzen.
24 Stunden kosten circa 35 Euro.
Oslo pulsiert. Seien wir ehrlich. Kam Oslo früher im Vergleich
zu den anderen skandinavischen Städten wie Helsinki, Kopenhagen oder Göteborg etwas bieder daher, hat sich dieses Image
grundlegend geändert. Auch dank architektonischer Leckerbissen wie der Nationaloper, die bereits 2008 am östlichen Ende
der Bucht fertiggestellt wurde. Weißer Carrara-Marmor und
kühne rechte Winkel erinnern, nicht von ungefähr, an einen
Eisberg. Erst 2020 ist das konsequente stadtplanerische Projekt
mit der sich noch im Bau befindlichen neuen Nationalgalerie
und dem neuen Edward-Munk-Museum rund um die Oper
abgeschlossen. Noch mehr Eisberge sind zu erwarten.
Oslo is pulsating. Let’s be honest. Until now, Oslo was perceived as the unsophisticated cousin to other Scandinavian
capitals like Helsinki, Copenhagen or Gothenburg. However,
this image has drastically changed not only thanks to architectural highlights like the National Opera building, which was
finished in 2008 at the Eastern end of the bay. White Carrara
marble and bolt right angles make for an easy comparison to
an iceberg. The city planning project is still underway and will
only be finished in 2020. Currently the new National gallery
and the Edward-Munk-Museum are still under construction.
We can expect more icebergs.
Oslo erinnert. Bei aller Modernität, die Skandinavier haben eine
leichte Hand beim Brückenschlag zwischen Vergangenheit und
Zukunft. Ihr maritimes Erbe ist weltweite Kulturgeschichte. Im
FRAM-Museum zeigen die Nachfahren von Roald Amundsen
und Fridtjof Nansen originale Expeditionsteile sowie die FRAM.
Das KON-TIKI-Museum erinnert an Thor Heyerdahl.
Oslo remembers. Despite all modernism, the Scandinavians
have a good eye for connecting the past with the future. Their
maritime heritage is cultural history worldwide. The descendants of Roald Amundsen and Fridtjof Nansen show original exhibition equipment as well as the FRAM at the FRAM
museum. The KON-TIKI museum reminds of Thor Heyerdahl.
Alles in einer App: GPS-gesteuerte
Audio-Stadtführung, Sehenswürdigkeiten, Gastronomie, Kultur, Unterkunftssuche und Ausflugstipps.
KON-TIKI-Museum und FRAM-Museum: Ortsteil Bygdøy,
Bygdøynesveien 36, www.kon-tiki.no und www.frammuseum.no
Neue Oper: Ortsteil Snøhetta, Kirsten Flagstads plass 1,
www.operaen.no, Eintritt 100 NOK
Good to know:
Color Line: Norwegenkai, 24143 Kiel, www.colorline.de
Oslo ticket: You can use all public transport and get free admission to most museums, public swimming pools as well as
parking on public parking. 24 hours cost around 35 Euros.
KON-TIKI museum and FRAM museum: Bygdøy, Bygdøynes­
veien 36, www.kon-tiki.no and www.frammuseum.no
Kostenloser Download für Smartphones und Tablets
unter www.kiel-sailing-city.de/kiel-app.
Weitere Informationen im Web oder in den App-Stores
von Android und iOS.
New Opera: Snøhetta, Kirsten Flagstads plass 1,
www.operaen.no, admission 100 NOK
www.kiel-sailing-city.de
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
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GOTHENBURG.
Kleine Cafés gibt es in Göteborg quasi an jeder Ecke. Wie überall in
Skandinavien wird Gemütlichkeit groß geschrieben.
You can find small coffee shops everywhere in Gothenburg.
Scandinavia is always emphasising cosiness.
Charmant & urban.
Charming & urban.
Who are you? For some cities you have to work out as a photographer. The first impression: Just as in most maritime cities at
the coast, old shipyard and industrial buildings have been converted into apartment and office blocks. During the 18th century
ships from the East Indian Company sailed out into the world.
Today I take a small ferry that zig-zags its way across Sweden’s
biggest harbour. A former dock in Lindholmen and Eriksberg on
the western side was transformed into a small port with its huge
crane still standing. It looks bizarre and is a bold decision by the
developers. Right next to it: The Royal four masts bark VIKING.
Wer bist du? Manche Städte muss man sich als Fotograf
erarbeiten. Der erste Eindruck: Wie in nahezu allen maritimen Städten am Meer werden auch hier ehemalige Werft- und
Industrieanlagen zu Wohnungen und Bürokomplexen umgestaltet. Im 18. Jahrhundert fuhren die Schiffe der Ostinidischen
Kompanie hinaus in die Welt. Heute nehme ich eine der kleinen
Fähren, die den größten schwedischen Hafen im Zickzackkurs
von einem Ufer zum anderen durchquert. In Lindholmen und
Eriksberg auf der westlichen Seite wurde aus einem ehemaligen
Dock ein kleiner Hafen, den riesigen dazugehörigen Kran ließ
man einfach stehen. Bizarr, aber mutig. Gleich nebenan: die
königliche Viermastbark VIKING.
Alte Arbeiterviertel wie Eriksberg werden zu neuen hippen
Wohnquartieren. Was bleibt, ist eine lange Tradition im Schiffbau.
Eriksberg, an old worker quarter, becomes hip residential areas.
The long shipbuilding tradition remains strong.
Bei Stenpiren gehe ich an Land und gehe am Stora Hamn­
kanalen entlang Richtung Zentrum. Kurz darauf bin ich
verloren. Trotz Plan drehe und suche ich mich. Im Grunde
unverständlich, da gerade hier die kleinen Straßen rechtwinklig
verlaufen. Doch drehen hilft mitunter: Ich entdecke schmale
Passagen, Cafés, Blumenläden, Modelabels – hier hat sich eine
kreative Szene niedergelassen, wie sie mir in anderen Vierteln
auch begegnen sollte. Ständig wechsle ich zwischen dem 24und dem 35-Millimeter-Objektiv, das aufgrund der engen Straßen oft nicht so recht passen will. So wird es mir die ganze Zeit
in Göteborg gehen. Das 24er-Tilt-Shift ist aufgrund der stürzenden Linien die bessere Wahl. Normalerweise sollte man es nur
vom Stativ aus nutzen, um es perfekt auszurichten. Ich nutze
es aus der Hand. Das machte ich des Öfteren, wenn ich Städten
unterwegs bin, so kann ich möglichst schnell und unabhängig
arbeiten. Nur aufpassen muss ich, da sich die Schärfeebene
durchs Shiften sehr schnell verschieben kann.
Das Seemannsheim ist noch heute im Stadtteil Majorna in Betrieb.
To this day, the seafarer‘s home on Majorna is still open.
I go ashore at Stenpiren along Stora Hamnkanalen towards the
city centre. And then I get lost. Despite the map I am turning
this way and that, which really is unnecessary as the small
streets run at right angles to each other. However, sometimes
it helps to do some extra turns: I discover small passages,
cafes, flower shops, fashion labels – this is where the creative
scene has settled as I will find out in other quarters as well. I
switch between the 24- and 35- millimetre lens, which doesn’t
really work due to the narrow streets. I will have that problem
everywhere in Gothenburg. I settle on the 24-tilt-shift lens for
the dropping lines. You are usually advised to use this one with
a tripod in order to aim it perfectly. I am using it manually as
I have done in the past when I needed to operate quickly and
independently. You just need to be extremely careful as the
sharpness level can shift very quickly.
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
GÖTEBORG WIRD AUCH
„SCHWEDENS TOR ZUR
WELT“ GENANNT.
GOTHENBURG IS ALSO
CALLED “SWEDEN‘S DOOR
TO THE WORLD“.
Oben: Schon die Ostindienfahrer legten
hier zu ihren exotischen Fahrten ab.
Top: East India travellers
used to depart from here.
Unten:Fast wie in New York.
Buttom:Almost like New York.
Links: Haga, einer der modernen,
hippen Stadtteile Göteborgs.
Left: Haga, another modern and
hip quarter in Gothenburg.
Zickzackmäßig wie die Fähre laufe ich durch die Stadt am
zweiten Kanal entlang, dem Rosenlunds-Kanalen, der an der
Zentrumsgrenze mäandert, an seiner südwestlichen Seite von
einer Parkanlage ummantelt. Fischhalle, Staatstheater ... Ich
laufe die Nya Allen Richtung Haga. Hier stehen noch viele alte
Häuser im Originalzustand. Haga ist einer dieser angesagten
ehemaligen Arbeiterstadtteile, in dem sich mittlerweile die
Kreativwirtschaft niedergelassen hat, dazwischen die obligaten
Cafés, die hier allgegenwärtig sind. Ab hier geht der anfängliche Nieselregen in stärkeren Regen über. Optimales Wetter
zum Fotografieren sieht leider anders aus. Da hätte ich wohl
eher im Sommer kommen sollen. Ich habe gelernt, dass ich
mit dem Wetter auskommen muss, das gerade herrscht, wenn
ich vor Ort bin. Und das ist nur heute. Also weiter.
Like the ferry, I cross the city in a zigzag pattern along the
second canal, the Rosenlunds canal, which follows the border
along the centre. A park area on its southwesterly side encases it. Fish hall, National theatre … I walk along Nya Allen towards Haga. There are lots of old residential buildings in its
original state here. Haga is one of those former worker districts which is now home to the creative society, amongst it
all the obligatory cafes, which seem to be everywhere around
here. From here the initial drizzle goes over into heavy rain.
Unfortunately this is not great weather for photographers.
I should have come in summer. I have learned to accept the
weather no matter what when I am working. So this is what I
get for today and I have to move on.
Fünf Restaurants mit Michelin-Sternen sowie das beste
schwedische Restaurant sprechen eine kulinarische Sprache.
The city boasts of five restaurants holding Michelin stars as well as
Sweden‘s best restaurant - that speaks of culinary delight.
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
Gut zu wissen:
24-Stunden-Straßenbahnkarte: Damit können Sie 24 Stunden
Fähren, Busse und Straßenbahnen nutzen. Preis: 9 Euro.
Buchbar am Schalter der Stena Line.
Stadtrundfahrt: Eine zweistündige Rundfahrt kostet 20 Euro
(Erwachsene) und 10 Euro (Kinder). Buchbar am Schalter
der Stena Line.
In Haga ist die alte Bausubstanz erhalten bzw. wieder restauriert worden.
Haga kept and renovated the old buildings.
Good to know:
24 hour tram ticket: You can take any measure of transportation, ferry, bus, or trams. Cost: 9 Euros. To be booked at the
counter of the Stena Line.
City tours: A two-hour tour of the city will cost 20 Euro
(adult) and 10 Euro (child). To be booked at the counter of
the Stena Line.
Die originale Deckenmalerei stammt noch aus dem ehemaligen Kino,
das heute einer Boutique weichen musste.
The ceiling fresco is part of the old cinema, but today houses a boutique.
Ich will noch nach Majorna. Auch einer dieser besagten hippen
Stadtteile. Dafür laufe ich durch Masthugget, das zwischen Haga
und Majorna liegt. Masthugget ist so etwas wie eine Pufferzone
zwischen historischen Wohnhauszeilen, in denen Kaufleute und
Händler, also ein gehobenes Bürgertum, lebte. Es wird bergiger,
ja, tatsächlich steiler. Göteborg wurde teilweise um die Reste
der letzten Eiszeit herum und teilweise hineingebaut. Majorna
ist vom typischen Göteborger Baustil geprägt. Unten Stein, oben
Holz. Ich bin weit weg von grünen Parkanlagen, Werftarbeiter
hatten wohl keinen Sinn für Grün. Je weiter Richtung Hafen ich
gehe, desto rumpliger wird es. Während oben noch teilholzverschalte Wohnanlagen mit familiären Innenhöfen und Spielplätze
das Bild prägen, wird das Straßenbild zusehends auseinandergerissener und chaotischer. Der Hafen nähert sich also.
I want to head to Majorna. It’s another one of those hip districts. I walk through Masthugget, which lies between Haga
and Majorna. Masthugget is like a buffer zone between historic
residential houses in which the middle class shop owners and
merchants used to live. It becomes a bit hillier. Almost steep.
Gothenburg was built around and into the remainders of the
last ice age. The houses in Majorna are built in Gotheburg’s
typical style: Stone underneath, timber on top. I am quite a
distance away from any parks, it seems shipyard workmen had
no interest in any greenery. The closer I get to the harbour,
the bumpier it gets. While initially the houses still show partial
wooden shells with family friendly courtyards and playgrounds,
the street view gets more and more chaotic and disrupted. The
harbour must be getting closer.
Nach nahezu fünf Stunden zu Fuß bin ich wieder am Deutschland-Terminal der allgegenwärtigen Stena Line am Hafen
angekommen. Wie man sich als Fotograf in einer fremden Stadt
zurechtfindet? Laufen. Mit offenen Augen. Und beim nächsten
Mal im Sommer – mit Sonne.
After almost five hours of walking around I am back at the
Germany terminal of the omnipresent Stena Line. You want to
know how a photographer finds his way around a foreign city?
By walking. With open eyes. And next time, I will come back in
summer – with sun.
42
VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
43
LITHUANIA.
THE LAND TO RIDE.
Jürgen Grieschat über seine Tour durch Litauen.
Jürgen Grieschat talks about his tour through Lithuania.
Litauen lässt sich am besten zu Wasser erreichen. Gerade mal 21
Stunden dauert die Überfahrt von Norddeutschland nach Klaipeda.
Lithuania is best travelled to via sea in only 21 hours from
Northern Germany to Klaipeda.
Europas unbekannte Mitte – Litauen: Seine sanfte Schönheit
und faszinierenden Vielfalt macht den größten und bevölkerungsreichsten Staat des Baltikums zu einem interessanten
Motorradreiseland.
It is Europe’s unknown middle part – Lithuania: The soft
beauty and fascinating diversity makes the biggest and most
populated state of the Baltic region an interesting destination
for a motorbike trip.
„Kiel! Was wollen wir denn in Kiel?“ fragte Freund Andreas erstaunt, „was hat Kiel mit Litauen, dem Baltikum und Motorradreisen zu tun?“ Kiel - das ist für mich das Tor ins Baltikum, für
jede unserer Motorradreisen ins litauische Klaipeda und weit
darüber hinaus. Schon vor Jahren habe ich beschlossen, die
entspannte Form der Fähr-Anreise zu wählen. Statt tagelanger
Anfahrt auf dem Landweg, ist die 21-stündige Seereise über die
Ostsee der ideale Weg mit einer Gruppe die Reise nach Litauen
und in die übrigen baltischen Staaten zu starten.
“Kiel! What are we doing in Kiel?” my friend Andreas asks
me in surprise, “what does Kiel have to do with Lithuania,
the Baltic and motorbike trips?” In my opinion Kiel is the
port to the Baltic States, for all of our motorbike trips to
Klaipeda in Lithuania and beyond. I have started traveling
via relaxing ferry ride versus a long car journey years ago.
The 21-hour journey across the Baltic Sea is the ideal way
to travel to Lithuania and the other Baltic States if you are
traveling in a group.
Heute stehen wir und die anderen Motorradfahrer im Kieler Hafen und warten darauf, an Bord der VICTORIA SEAWAYS fahren
zu können. Endlich rollen wir über die Laderampe der Fähre und
in unseren Parkbereich. Die ersten Biker wollen hektisch ihre
Motorräder verzurren, aber die Jungs der Crew übernehmen und
sichern die Motorräder professionell und routiniert ab. Ein letzter
Check, klasse gemacht - das habe ich auch schon anders erlebt!
Mit dem kleinen Gepäck geht’s direkt an die Bar, an der es noch
vor Bezug unserer Kabinen das traditionelle „Stiefelbier“ gibt: das
erste Ankunftsbier noch in voller Montur und eben Motorradstiefeln. Entschleunigen, in Ruhe mit den Mitreisenden „klönen“, die
Seefahrt genießen - der Urlaub hat bereits begonnen.
Today it’s just us and a few other motorbike riders who
are waiting at the port of Kiel to drive aboard VICTORIA
SEAWAYS. We are finally rolling onto the loading ramp and
find our parking spot. A few hectic bikers want to quickly fasten their motorbikes to the deck but the crew is taking over
this job and professionally and securely lash the bikes to the
ground. A final check – well done, I have seen it differently
many times before! We are heading straight to the bar with
our small pieces of luggage to enjoy our traditional “boot of
beer” - still dressed in full motorbike gear, boots, and all. We
wind down, have a chat with our fellow travellers, and enjoy
what is to come – our holiday can begin.
Getreu der wohl treffendsten Zeilen zum Baltikum: „Nirgends
ist der Himmel so hoch und die Erde so groß. Nirgends sind
die Wälder so ohne Ende. Nirgends die Birken so weiß und
so grün das Moos…“ stimmen wir uns auf die Reise ein: auf
Kurisches Haff und Nehrung, auf Backstein-Leuchtturm und
Vogelwarte, auf fast menschenleere Landschaften entlang der
Memel und der Grenze zur russischen Oblast Kaliningrad,
dann Kaunas, die Burg Trakai und Vilnius, Stopp bei Frank
Zappa, in der „Unabhängigen Republik Užupis“ und am
mystischen „Berg der Kreuze“. Wir sehen Europas Zentrum,
Kurenwimpel, die litauische Sahara und viele andere, einzigartige Orte dieses aufregenden, abenteuerlichen Landes.
We agree with the most appropriate lines ever said about the
Baltic States, which say: “There is no sky higher and no earth
bigger. There is nowhere else where forests have no ending,
no birch trees are as white and the moss as green…” We see
the Courland Lagoon and Spit, lighthouse made of brick and
ornithological stations, almost deserted landscapes along the
river Memel and the border to the Russian oblysy Kaliningrad,
then Kaunas, the fort Trakai and Vilnius, have a stop at Frank
Zappa’s “Independent Republic Užupis” and see a mystical
“Mountain of crosses”. We see Europe’s centre, Kurenwimpel,
the Lithuanian Sahara, and many other, unique places of this
exciting and adventurous country.
Verladung im Kieler Ostuferhafen.
Loading at the Ostuferhafen in Kiel.
44
VON KIEL AUS ...
Nach traumhafter 21stündiger Seereise mit der DFDS Fähre
und völlig problemloser Einreise verlassen wir den Fährhafen
Tarptautinė Jūrų Perkėla und schwingen die 15 Kilometer ins
Zentrum der alten Hansestadt Klaipeda. Nach dem Einchecken
ins Hotel, ziehen wir direkt los. An den Wochenenden im Sommer geht in Klaipeda abends die Post ab. Viele junge Leute sind
in der Altstadt dieser ehemaligen Hansestadt unterwegs. Beliebt
in Klaipeda ist vor allem Grogtrinken in einem der vielen netten
Weinkeller der Stadt. Dies müssen wir uns leider verkneifen,
denn am nächsten Morgen wollen wir weiter.
Südostwärts geht es, mit einem Abstecher nach Vente, die
Windenburger Ecke, auf eine Landzunge ins Kurischen Haff.
Neben dem markanten Leuchtturm gibt es hier eine ornithologische Station, die seit 1929 besteht. In großen Netzen
werden Vögel gefangen, untersucht, beringt und anschließend wieder frei gelassen.
Durch das Nemunas-Delta erreichen wir Šilutė, die „Hauptstadt“ der Region und folgen der Nemunas, die wir als Memel
kennen. Im Grenzbereich zum Königsberger Gebiet scheint
die Zeit still zu stehen. Unterwegs kaum Autoverkehr, gelegentlich ein Pferdewagen und immer wieder Störche. Nur am
Abzweig nach Tilsit/Sovjetsk wird der Verkehr dichter.
Die alte Hansestadt Kaunas, Trakai mit der einzigen gotischen Wasserburg in diesem Teil Europas und die litauische
Hauptstadt Vilnius beeindrucken uns in ihrer Vielfalt. Als wir
nördlich von Vilnius nach dem Hinweis „Europos centras“
suchen, werden wir von der Polizei gestoppt. Waren wir zu
schnell? Freundlich werden wir nach den Papieren gefragt,
auf Englisch. Doch dann auf Deutsch: „Schöne Motorräder habt ihr. Ist das die neue BMW? Privat fahre ich auch
Motorrad. Passt auf und bitte, fahrt bitte nicht zu schnell. Zu
eurem Ziel geht es gleich nach links.“ Wenig später sind wir
da: „Europos centras“, das geografische Zentrum Europas.
Nach ein paar Schritten erreichen wir auf einem alten Burghügel einen Findling mit eingravierten Koordinaten: 25° 19‘
östliche Länge und 54° 54‘ nördliche Breite, der Schnittpunkt
der Achsen Nordkap-Kreta und Ural-Gibraltar.1989 hatte das
Nationale Geografische Institut Frankreichs den Mittelpunkt
Europas neu vermessen und festgelegt. Diesen Stein mag ich,
die später errichtete gekrönte Säule ist mir zu pompös. In der
von fünf Seen umgebenen Kleinstadt Molėtai stoppen wir auf
einen Kaffee. Entschleunigen. Etwas später erreichen wir den
Kurort Anykščiai. Das Dichterstädtchen gilt als „Weimar Litauens“, da hier viele litauische Schriftsteller lebten und wirkten.
Ein welliges Auf und Ab, Ansätze von Kurven sind zu erkennen.
In der Hügellandschaft der „Litauischen Schweiz“ macht das
Motorradfahren wieder mehr Spaß.
FROM KIEL TO ...
After a wonderful 21-hour sea journey with the DFDS ferry and
an easy border crossing, we leave the ferry port Tarptautinė
Jūrų Perkėla and head towards the old Hanseatic City named
Klaipeda. After checking in at the hotel, we head straight out
again because in summer there is a lot going on in Klaipeda on
weekends. A lot of young people are strolling around the old
Hanseatic City. Drinking grog in one of the few wine cellars in
the city is a must, however, we have to stay away from those
tonight as we are heading off tomorrow morning again.
After a short detour to Vente, the Windenburger area, we ride
southeast towards a small ness on the Courland Lagoon. There
is an ornithological station from 1929 and a landmark lighthouse. The station catches birds in big nets to examine and
mark them. They are then released again. Riding through the
Nemuna Delta we get to Šilutė, the “capital” of this region. We
follow Nemuna, known to us as river Memel. Time seems to be
standing still along the Königsberger border area. There is hardly any traffic on the roads, maybe the odd horse and carriage
and lots of storks.
Once we get to the crossing Tilsit/Sovjetsk, traffic picks up. We
are impressed with the variety of the Gothic Water Fort in Trakai,
the oldest in this part of Europe, the Hanseatic City Kaunas as
well as the Lithuanian capital Vilnius. When we ask for “Europos
centras” north of Vilnius we are stopped by the police. Are we riding to fast? A friendly officer asks us for our licenses, in English.
But the next question is directed in German: “Nice bikes. Is this
the new BMW? I also ride motorbikes in my spare time. Please
be careful and don’t go too fast. You find your destination to your
left over there.” Shortly after that we get to “Europos centros,”
Europe’s geographical middle. Another few steps and we reach a
foundling with the coordinates 25° 19‘ Eastern longitude and 54°
54‘ Northern latitude engraved, which is the point of interception
of the axis Northern Cape-Crete and Ural-Gibraltar.
The National Geographic Institute in France re-measured and
reset the middle of Europe in 1989. I like the stone. The crowned column is too pretentious for my liking. We stop for a coffee
in Molėtai, a small town surrounded by five lakes. Slow down.
Shortly after that we reach the health resort Anykščiai. This
little poet’s village is known as “Lithuania’s Weimar” because a
lot of Lithuania’s writers lived and worked here. We see a lot of
wave-like ups and downs; see the beginnings of curves appear.
It’s more fun to ride your motorbike through hilly landscapes,
Lithuania’s Switzerland if you like. The road intersects with a lot
of streams and leads via Panevėžys to Siauliai. There is a hidden
signpost at the Northern end of the city behind a junction,
which says: „Kryziu kalnas“.
Oben: Die Große Düne bei Nidden, eine der größten Dünen
Europas,­wird auch die ostpreußische Sahara genannt.
Top: The Big Dune close to Nidden, one of the biggest dunes of
Europe, is called east-prussian Sahara Desert.
Mitte: Der alte Speicher in Klaipeda. Die Architektur samt Fachwerkhäuser zeugen davon, dass die Stadt früher zu Deutschland gehörte.
Middle: Klaipeda‘s old storage. You can see in it‘s architecture and
timbered houses that it used to belong to Germany a long time ago.
Unten: Die Wasserburg Trakai war die mittelalterliche Hauptstadt
Litauens, bevor Vilnius Hauptstadt wurde.
During the middleage the water castle was the capital of Lithuania
long time before Vilnius got this privilege.
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
Der Hügel gilt als mittelalterlicher Burghügel,
der 1348 von Kreuzrittern zerstört worden
sein soll. Bereits zu dieser Zeit war der Hügel
vermutlich eine Gebets- und Opferstätte.
The hill, a middle-age castle, was reputed
destroyed by crusaders. During this time the
hill was probably a sacrificial altar.
Vom „kleinen“ Fährhafen in Klaipeda setzen wir auf die Kurische Nehrung über. Die Nehrung trennt das Kurische Haff
von der Ostsee und ist eine 98 Kilometer lange Halbinsel,
zwischen 380 Metern und 3,8 Kilometern breit. Der etwas
größere Teil gehört zu Litauen, der übrige zu Russland.
Nach Jahrhunderten der Abholzung besteht die Nehrung
aus Sand mit riesigen Wanderdünen, die immer wieder Ortschaften unter sich begruben. Die Große Düne bei Nidden,
eine der größten Europas, wird auch „litauische Sahara“
genannt. Die Halbinsel steht unter Naturschutz und ist seit
dem Jahr 2000 UNESCO Weltnaturerbe.
Mehrfach kreuzt die Straße kleine Flüsse und bringt uns über
Panevėžys nach Siauliai. Nördlich der Stadt an einem Abzweig
ein unscheinbarer Hinweis: „Kryziu kalnas“. Es weist uns den
Weg zu unserem nächsten Ziel, dem „Berg der Kreuze“. Trotz
zahlreicher Touristengruppen ist dieser „Berg“ ein ganz besonderer Ort, voller Sagen und Legenden und von großer Spiritualität.
Westwärts fahren wir durch eine eher unspektakuläre Landschaft,
bis wir an der Küste den Badeort Palanga erreichen. Für einen
Strandurlaub sehr schön, mich jedoch reizt das örtliche Bernsteinmuseum, das in einem pittoresken Schloss zu finden ist. Es
beherbergt eine bemerkenswerte Sammlung von Bernsteininklusen, also in Bernstein eingeschlossene Tiere und Pflanzen, die im
festen Harz konserviert bis heute „überlebt“ haben. Auf dem Weg
nach Klaipeda passieren wir Nemirseta, auf Deutsch Nimmersatt,
bis 1919 der nördlichste Ort des Deutschen Reiches.
It shows us the way to our next stop, “the hill of crosses”. Despite all the tourist groups there are, this hill is a special place,
filled with stories and legends of grand spirituality.
Heading to the West, we ride through a rather unspectacular
landscape until we reach the beach spot Palanga. It’s nice for a
beach holiday; however, I am intrigued by the local amber museum that is located in a pretty little castle. A remarkable collection
of amber inclusions, plants and animals that survived time being
locked in the yellow resin, can be found here. On our way back
to Klaipeda we pass Nemirseta, which translates to “insatiable”,
which used to be the Northernmost German town until 1919.
We set over to the Courland Lagoon from the “small” ferry port
Klaipeda. The 98 kilometre long peninsula divides the Courland
Lagoon from the Baltic Sea and is between 380 metres and 3.8
kilometres wide.
INFOS
Litauisches Fremdenverkehrsamt in Deutschland
c/o AVIAREPS Tourism | Telefon: 089 552533810,
Web: [email protected] | www.Lithuania.travel
INFO
Lithuanian Tourist Info in Germany
c/o AVIAREPS Tourism | Phone: 089 552533810,
Web: [email protected] | www.Lithuania.travel
Tanken In Litauen ist das Tanken überall entlang der
Strecke möglich. Engpässe kann es auf den kleineren Nebenstraßen geben, vor allem nach 19 Uhr.
Petrol You can get petrol everywhere in Lithuania. Small
roads off the beaten track become a bit more troublesome,
especially if it is past 7PM.
Strom Es gibt die bekannten zweipoligen „Euro-Steckdosen“. Lediglich bei Steckern mit Schutzkontakt gibt es
Unterschiede zu Deutschland.
Power There is the known Euro-plug with two poles.
Only some plugs that have a safety cover might be
different to Germany.
Währung Ab 01.01.2015 gilt nach Estland und Lettland
auch in Litauen der Euro.
Currency After Estonia and Latvia, Lithuania will be part of
the Euro zone as of January 1st 2015.
Reiseveranstalter MOTTOUREN, Telefon: 0172 5479068,
Web: www.mottouren.de
Travelagency MOTTOUREN, Phone +49 172 5479068,
Web: www.mottouren.de
Gegen Gebühr erhalten wir eine Einfahrgenehmigung und
fahren in das Fischer- und Künstlerdorf Nidden. Hier ließ
sich der Schriftsteller Thomas Mann 1930 ein Sommerhaus
bauen, das heute ein Museum beherbergt. Von dort aus
haben wir einen großartigen Blick auf das Kurische Haff.
Nach einer Woche Rundreise sind wir zurück in Klaipeda,
ein letztes regionaltypisches Abendessen, dann fahren wir
zum Fährhafen, denn um 22 Uhr beginnt das Einschiffen
nach Kiel. Schon bald wird uns die Heimat wieder haben,
doch zuvor wartet noch das Stiefelbier auf uns. Die Rückfahrt mit DFDS gibt uns die Gelegenheit vom Abenteuer
Baltikum Abschied zu nehmen. Wir lassen die vergangene
Woche Revue passieren und wissen sicher: es wird ein Wiedersehen geben und wir folgen ihm, dem Ruf nach Himmel,
Erde, Wäldern, weißen Birken und grünem Moos.
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The biggest part belongs to Lithuania, the rest to Russia.
After years of deforestation the peninsula consists of mostly
sand with huge sand dunes, which have buried towns again
and again. The biggest dune near Nidde is called “Lithuanian
Sahara” and is the biggest in Europe. The whole peninsula is
protected by UNESCO’s world heritage since 2000.
We pay a small fee and drive towards the small fishery and artist village Nidden. German writer Thomas Mann had a summerhouse built here in 1930, which today houses a museum.
It boasts of spectacular views over the Courland Lagoon. After
a week of touring we are back in Klaipeda and enjoy a regional
dinner before heading to the ferry terminal.
Rolling onto the ferry around 10 PM, we are heading back to
Kiel. Soon we will be back home but before that we shall have
our traditional “boot of beer.” The journey back gives us the
chance to say farewell to our Baltic adventure. We look at the
past week and know one thing for sure: It’s not a goodbye forever because we will come back! We follow the call for skies,
earths, forests, white birch trees, and green moss.
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VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
DESTINATION
COPENHAGEN.
Cool & königlich.
Cool & royal.
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Moderne Architektur prägt das Stadtbild in Orestadt.
Modern architecture dominating the city view of Ørestad.
Der Palast von Frederiksberg vom Schlossgarten aus gesehen.
Frederiksberg palace viewed from the castle‘s garden.
In Kiel auf der Kreuzfahrt gestartet, geht man in Kopenhagen
von Bord. Einige Hundert Meter weiter an der LangeliniePier in Richtung Stadtzentrum wird man vom wohl kleinsten
Wahrzeichen der Welt begrüßt, der kleinen Meerjungfrau. Seit
inzwischen über 100 Jahren sitzt sie da und lächelt. Kopenhagen ist eine Stadt, die mühelos Altes und Neues verbindet
und dabei ihre 1.000-jährige Geschichte behält, während sie
der Zukunft mit offenem Armen, Herzen und Sinnen entgegenblickt. Laut dem „World Happiness Report“ der Vereinten
Nationen sind die Dänen die glücklichsten Menschen der Welt.
Dänemark hat eine gut funktionierende Demokratie, leckeren
Hering, preisgekröntes Bier, köstliches Gebäck, kaum Kriminalität oder Korruption, überall Radwege, viele gut aussehende Menschen und eine hohe Lebenserwartung.
Natürlich gibt es die klassischen Sehenswürdigkeiten, die
man sehen sollte, wie zum Beispiel die Schlösser Rosenborg,
Christiansborg und Amalienborg, den Nyhavn mitten in der
Stadt. Allerdings prägt eine neue prägnante Architektur die
dänische Hauptstadt mittlerweile nachhaltig. Das 8Tallet
gehört mit Sicherheit zu einer wegweisenden Architektur
bewohnbarer innerstädtischer Wohnanlagen.
Das Studentenwohnheim Tietgen ist chinesischen
Tulou-Rundhäusern nachempfunden.
Student accommodation Tietgen reminds
of Chinese tulou round houses.
Once you have left Kiel on a cruise you get off the ship in
Copenhagen. A few hundred metres further down at the Langelinie pier towards the city centre you see the smallest landmark in the world – the little mermaid. She has been sitting
there for more than 100 years, smiling away. Copenhagen
combines the young and the old effortlessly and still maintains its 1000-year-old history while embracing the future
with open arms, heart, and senses. According to the United
Nation’s “World Happiness Report,” the Danes are the happiest people in the world. Denmark displays a well functioning
democracy, delicious herring, famous beer, wonderful bakery,
low criminality or corruption, bike trails all along, lots of good
looking people and a high life expectancy.
There are the usual sights one has to see, for example the castles
Rosenborg, Christiansborg and Amalienborg, as well as Nyhavn
right in the middle of the city. It’s the remarkable architecture,
however, that shapes the Danish capital these days. The 8Tallet
is surely one of the biggest landmarks in architectural buildings
for inhabited residential buildings in inner city dwellings. It was
developed with the thought of leisure time, activity, community,
and family in mind and comprises of 476 residential objects.
50
VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
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Am Schauspielhaus verläuft ein Weg aus Eichenholz
und verbindet Nyhavn mit der Langelinie.
The long oak boardwalk along the theatre connects
Nyhavn with the Langeline.
Es wurde aus den Grundgedanken Freizeit, Aktivität, Gemeinschaft und Familie entwickelt und besteht aus 476 Wohnobjekten. Es gibt Stadthäuser, Penthouse-Wohnungen mit eigenem
Garten und normale Wohnungen, die alle nicht nur sämtliche
Annehmlichkeiten des modernen Wohnens, sondern auch charmante Details wie zum Beispiel unterschiedliche Ebenen und
Raumhöhen enthalten. Oder das modernste Aquarium Europas.
Es wurde 2013 eröffnet und wirkt wie ein gigantischer Wasserstrudel, der den Besucher ins Meer saugt und so den Besuch zu
einem Ganzkörpererlebnis werden lässt.
There are town houses, penthouse- apartments with their
own garden and regular flats, which not only all comprise
of the usual amenities of modern living, but also show-off
charming details like split level living and different room
heights. There is also the most modern aquarium in Europe, which was opened in 2013. It looks like a huge vortex,
which drags its visitors down into an ocean and turns every
visit into an experience for the whole body. The outlet of
the vortex leads into a breathtaking underwater perspective
of all continents.
AUF DER OSTSEE ZU HAUS
THE BALTIC – OUR HOME GROUND
Von innen wirkt das Aquarium wie ein gigantischer Wasserstrudel.
The aquarium resembles one huge vortex on the inside.
Das modernste Aquarium Europas.
The most modern aquarium in Europe.
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Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH
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VON KIEL AUS ...
Die Ausläufer des Strudels führen durch atemberaubende
Unterwasserperspektiven aller Kontinente. Ebenso das Studentenwohnheim Tietgen, das – von den traditionellen chinesischen
Tulou-Rundhäusern inspiriert – Gemeinschaft und Innovation
widerspiegelt. Und als letztes Beispiel das Schauspielhaus, das
auf drei Bühnen für 1.000 Zuschauer Platz bietet. Direkt am
Wasser gelegen läuft man auf einem aus Eichenholz verkleideten
Weg, der um das Schauspielhaus verläuft und Nyhavn mit der
Langelinie verbindet.
Kurz zurück in die Vergangenheit, ohne die es keine Zukunft gäbe.
Wussten Sie, dass Kiel einst Teil des dänischen Gesamtstaats war?
Zarin Katharina die Große überließ 1773 die Reste des Herzogtums Gottorf und damit auch Kiel dem dänischen König. Dieser
regierte die Stadt fortan wieder in seiner Eigenschaft als Herzog
von Holstein.­1814 wurde in Kiel – in der Dänischen Straße
am Warleberger Hof, nur wenige Fußminuten vom Ostseekai
entfernt – der „Kieler Friede“ zwischen Dänemark, Schweden
und England geschlossen. Bis heute lebt in Schleswig-Holstein eine
dänische Minderheit von circa 50.000 Dänen. Interessantes für den
Rückweg findet man wieder zurück in Kiel. Auf dem Kieler Südfriedhof am Grabmal von Henning Lass steht eine Porträtskulptur
des Schöpfers der kleinen Meerjungfrau, Edvard Eriksen. Es ist das
einzige Originalwerk des dänischen Bildhauers in Deutschland.
FROM KIEL TO ...
The student accommodation Tietgen took inspiration of
traditional Chinese Tulou roundhouses and mirrors community and innovation. As a last example there is the
theatre that offers room for more than 1,000 spectators
on three stages. Located right at the waterside, you walk
on an oak-clad pathway around the theatre building,
which connects Nyhavn with the Langeline.
Let’s look back at the past, as without the past there
wouldn’t be a future. Did you know that Kiel once was
the smallest Danish State? In 1773, tsarina Catherine
the Great left the remainders of the duchy Gottorf and
therefor Kiel as well, to the Danish king. He then reined
the city as the Duke of Holstein. It was in 1814 – on
the Daenische Strasse, the Danish Street, and a few
minutes away from the Ostseekai – that a peace treaty
“Kieler Friede” was signed between Denmark, Sweden,
and England. Around 50,000 Danes are still living in
Schleswig-Holstein as a minority population. You will
find more interesting things on your way back to Kiel.
There is a portrait of the Little Mermaid’s maker Edvard
Eriksen on the grave of Henning Lass at Kiel’s Southern
Cemetery. It is the only original work of the Danish
sculptor in Germany.
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Foto: Anna Lurye - Fotolia.com | Peter Lühr
54
ZWISCHEN NORD UND OST
FROM ITALY
TO RUSSIA.
Kiel ist Knotenpunkt für Güterverkehre.
Kiel is hub for cargo transports.
BETWEEN NORTH AND EAST
55
TRA
DE
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ZWISCHEN NORD UND OST
BETWEEN NORTH AND EAST
IF IT DOESN‘T ROLL,
WE‘LL MAKE IT ROLL.
Kiel, der Frachthafen Richtung Baltikum und Russland.
Kiel, the cargo port to the Baltic States and Russia.
Hätten Sie das gewusst? Kiel ist der deutsche Hafen mit den
meisten Fährabfahrten in Richtung Baltikum. Sechsmal pro
Woche verkehrt die Linie von DFDS Seaways nach Klaipeda,
einmal pro Woche fährt die Fähre nach St. Petersburg und
Ust-Luga. Mehr als 2,5 Millionen Tonnen werden jedes Jahr
von Fracht- und Liniendiensten über Kiel in die Baltischen
Staaten und nach Russland verschifft. Angesiedelt sind die
ostgehenden Verkehre im – wie passend – Ostuferhafen.
Wenn man heute das Gelände, auf dem früher große Schiffe
gebaut wurden, betritt, sieht man moderne Abfertigungsgebäude, Einfahrts­tore mit Scannern, große gekennzeichnete
Aufstellflächen, ein Bahnterminal, Krananlagen, Lagerhallen
und neue Schiffsrampen. Ein perfektes Verteilzentrum für
Transportunternehmen und Reedereien.
Motorways of the Sea.
Was Anfang der 1990er-Jahre mit 700 Spurmeter Ladekapazität begann, hat sich im Laufe der Zeit zu Schiffen mit 2.500
Did you know that Kiel is the German port with the most
frequented ferry connections to the Baltic States? The DFDS
Seaways-ferry to Klaipeda runs six times per week, there is a
ferry to St. Petersburg and Ust-Luga once a week. More than 2.5
Million tons of cargo are transported every year by freight and
regular liner services via Kiel to the Baltic States and Russia.
All Eastern bound services are located at the fittingly names
Eastern quay in Kiel. It is a perfect distribution centre for transport- and shipping companies.
Motorways of the Sea.
What started in 1990 with a loading capacity of 700 lanemetres has now devloped to 2,500 lanemetres on the busy
PORT OF KIEL Stevedoring verlädt stückweise einen Kran für CIS-Cargo an Bord der DFDS-Seaways-Fähre.
PORT OF KIEL Stevedoring loads a crane for CIS-Cargo onto the DFDS Seaways ferry.
Spurmeter­auf der vielbeachteten „Motorways of the Sea“
entwickelt. Die Route Kiel–Klaipeda ist die derzeit wichtigste Ost-West-Fährverbindung von einem deutschen Hafen.
Jährlich werden in etwa 100.000 Frachteinheiten befördert.
Kiel–Klaipeda entlastet die fast parallelen Landverbindungen und leistet einen wichtigen Beitrag zur politisch
geforderten Verkehrsverlagerung „from road to sea“. Zudem
ist der Seeweg zu Jahresbeginn noch umweltfreundlicher
geworden. Jacob Andersen, Route and Agency Director
DFDS Seaways Baltic GmbH: „Sowohl die ‚Victoria Seaways’
als auch die ‚Optima Seaways’ wurden mit moderner Abgasreinigungstechnologie ausgestattet, um die Schwefelanteile
nahezu vollständig aus den Schiffsabgasen zu entfernen. Kiel
als deutscher Hafen für die Klaipeda- und St.-PetersburgFähren birgt für uns mehrere Vorteile: Die geografische Lage
als westlichster deutscher Ostseehafen, die kurze Revierfahrt,
die genau auf unsere Bedürfnisse eingerichtete Infrastruktur
und modernes Umschlagsequipment.
“motorways of the seas“. The route Kiel-Klaipeda is
currently the most important East-West ferry connection
from a German port. More than 100,000 freight units are
transported each year. The route Kiel-Klaipeda is a relief
for the land connection running parallel to the sea and
plays a vital role in the political “from road to sea” ambition. The route via sea became even more environmentally friendly at the beginning of the year. DFDS Seaways
Baltic GmbH Route and Agency Director Jacob Andersen
comments: “Both, the “Victoria Seaways” and “Optima
Seaways” were refitted with modern emission control in
order to almost eliminate all sulphur particles from the
ship’s exhaust.
57
58
ZWISCHEN NORD UND OST
BETWEEN NORTH AND EAST
Hier verfügen wir mit den eigenen Büros, den Seehäfen und
der Reederei DFDS Seaways über ein umfassendes logistisches
Know-how mit verlässlichen Partnern. In Klaipeda lädt CISCargo die Sendungen auf die Schiene und passt damit automatisch die Ladung der russischen Breitspur an. Denn: Hauptverkehrsträger im Baltikum, den Staaten der GUS sowie China
und Afghanistan ist nach wie vor die Eisenbahn. Das Quartett
der Büros in Sassnitz/Mukran, Kiel, Klaipeda in Litauen und
Moskau in Russland verfügt über Direktverträge mit der russischen (RZD) und weiteren Eisenbahnen sowie Direktverträge
mit international tätigen Reedereien und lokalen Partnern.
Eine Ausganglage, die es erlaubt, maßgeschneiderte, beständige und günstige Frachtangebote zu unterbreiten. Lademaßüberschreitende Güter? Ebenfalls kein Problem. CIS-Cargo ist
das einzige Unternehmen in Deutschland, das Genehmigungen
für diese Transporte nach Osteuropa selbst erstellen darf.
Darüber hinaus sind von Kiel aus alle nationalen Ziele innerhalb
eines Tages im kombinierten Schienengüterverkehr erreichbar.
Hinzu kommen Shuttlezüge und direkte Verbindungen zu
bedeutenden internationalen Wirtschaftszentren. Die enge Partnerschaft zum Hafen und zum Stauereiunternehmen mit seinen
gut ausgebildeten Mitarbeitern ermöglicht das schnelle und
verbindliche Handeln, das wir im Transportgeschäft benötigen.“
Stahl und Wellen. Schiff und Schiene.
CIS-Cargo organisiert seit zehn Jahren erfolgreich komplette
Transporte auf Schiff & Schiene zwischen den größten Wirtschaftsräumen Westeuropas und dem schnell wachsenden
osteuropäischen Markt.
Geschäftsführer Dirk Hein und Frank Limberg: „Wir favorisieren die RoRo-Linien von Kiel und Karlshamn nach Klaipeda.
There are a few advantages to choose Kiel as port for our ferries to St. Petersburg and Klaipeda: There is the geographic
location as the most Western German Baltic port, the short
estuary trading, the infrastructure which has been tailored to
our demands and of course state of the art handling equipment.
Apart from that, every national destination can be easily reached
via rail freight services in just a day. There are shuttle trains and
direct connections to the most important international economic
centres. Thanks to our close partnership with the port and the
stevedoring company and their highly trained staff, we make
quick and committed trading possible, and this is crucial in the
transport business.”
59
and the fast growing Eastern European market for ten years.
CEO Dirk Hein and CEO Frank Limberg say: “We favour RoRo
connections from Kiel and Karlshamn to Klaipeda. We offer a
great knowhow and have our own offices. With the ports and
the shipping companies we also have reliable partners, which
we have been working with for years. In Klaipeda, CIS-Cargo
transfers its cargo onto rail and automatically adjusts to the
Russian broad track. The main measure of transport in the
Baltic States, CIS, as well as China and Afghanistan is on rail.
The four offices in Sassnitz/Mukran, Kiel, Klaipeda in Lithuania and Moscow in Russia hold direct contracts with international shipping companies and local partner. This prerequisite
allows for custom tailored, consistently cheap freight service
offers. Even if your goods are out of gauge, this is no problem
as CIS-Cargo is the only company in Germany that can provide
transport licenses to Eastern Europe.
„Intermodaler Verkehr – genau die Flexibilität
und
un Vielfältigkeit, die wir brauchen.“
Steel and waves. Ships and rails.
CIS-Cargo has been organising successful transport on sea and
rail between the biggest economic centres in Western Europe
mit
na v.v. und
o
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Mit den internationalen Verbindungen, die Kombiverkehr uns im eu.NETdirekt+
auf der Schiene bietet, steht uns ganz Europa offen. 170 Zugabfahrten pro Nacht
und 15.000 Verbindungen im Gatewayverkehr – so erreichen unsere Sendungen
alle wichtigen Wirtschaftszentren. Oft schon im Nachtsprung. Für uns ist das
wirtschaftlich und effizient, und für unsere Kunden durch die Einsparung von
zwei Drittel CO2 besonders nachhaltig.
Das ist für mich mehr als ein Transport!“
60
ZWISCHEN NORD UND OST
BETWEEN NORTH AND EAST
61
VERONA.
Die romantischste Stadt Italiens und gleichzeitig Schnittpunkt
bedeutender europäischer Transportwege.
It is the most romantic city in Italy and the connection
point of important European transport routes.
Ziel des Direktzuges aus Kiel
Destination of direct trains from Kiel
GVZ „Interporto Quadrante Europa“
GVZ „Interporto Quadrante Europa“
Der „Interporto Quadrante Europa“ ist idealer Umschlagsplatz
für Warenverkehre auf der Straße, Schiene und Luftfahrt, denn
auch der internationale Flughafen Verona-Villafranca befindet
sich in unmittelbarer Nähe. Hier kreuzt sich der Warenverkehr
von Nordeuropa über den Brennerpass nach Italien und von
Frankreich, Spanien in die Balkanregion. Durch diesen intermodalen europäischen Warenverkehrsknoten nimmt Verona eine
bedeutende Vorrangstellung ein.
“Interporto Quadrante Europa” is the ideal trans-shipment
centre for all freight traffic on road, rail, or air – the international airport Verona-Villafranca is also close-by. This is
where all freight traffic coming from Northern Europe via the
Brenner Pass to Italy and from France, Spain, and the Balkan
region meets.Verona takes an important leading position in
inter-modular European freight traffic handling.
Der berühmte Balkon, wo sich Romeo und Julia leidenschaftlich ewige Liebe versprachen.
The balcony where Romeo and Juliet committed to eternal love.
Foto © Shutterstock/Nando Machado
WAS VERBINDET KIEL MIT VERONA?
Kiel ist der deutsche Ostseehafen auf dem europäischen Festland,
der Westschweden durch Direktzüge mit dem Verteilzentrum in
Verona verbindet. In Verona kommen die Güter am „Terminal di
Verona Quadrante Europa“- dem Umschlagsareal an und werden
von hier weiter verteilt. 116 Zugpaare werden wöchentlich beund entladen.
Verona. Die Stadt, in der die wohl berühmteste Tragödie William Shakespears, „Romeo und Julia“, spielt, ist auch Schauplatz des weniger tragisch, sondern vielmehr effizienten und
umweltfreundlichen Kombiverkehrsumschlags der Direktzüge
von und nach Kiel.
Verona. The city, where William Shakespear’s world
famous tragedy “Romeo and Juliet” takes place, is a less
tragic but more efficient and eco-friendly spot of intermodal cargo handling and direct train connection from
and to Kiel.
Das 2,5 Millionen Quadratmeter große Gebiet erstreckt sich
mitsamt seiner Erweiterungsfläche von Millionen Quadratmeter
im Südwesten Veronas zwischen der Eisenbahnkreuzung und
der Autobahnkreuzung A22 und A4.
The “Interporto Quadrante Europa” stretches between
Verona’s rail crossing and the highway crossings of A22
and A4 over an area of 2.5 million square metres and another area extension of 4.2 million square metres.
SEHENSWERT?
Wie schon ein Kieler Logistikprofessor andeutete „Wir müssen
uns manchmal vor Augen halten, dass nicht jeder den Sexappeal
von Güterumschlag in dieser Größenordnung nachvollziehen
kann.“ Doch wenn Sie das nächste Mal auf der Brennerautobahn am Autobahnkreuz bei Verona vorbei kommen, werfen
Sie mal einen Blick und Sie werden es vielleicht besser verstehen und zustimmen können, dass nicht nur der Balkon auf die
Sightseeingliste gehört.
WHAT CONNECTS KIEL WITH VERONA?
Kiel is the German port in the Baltic Sea on European mainland that connects Western Sweden with direct trains to the
distribution centre in Verona. Goods arrive at the “Terminal
di Verona Quadrante Europa” – the main cargo handling
area. This space alone covers more than 232,000 square metres. More than 330,000 trailer, container or swap trailers
are loaded here every year. 116 train pairs are loaded and
unloaded every week.
PLACE OF INTEREST?
A logistics professor in Kiel once said: “We need to keep in
mind that not everyone appreciates the sex appeal of cargo
handling of this dimension.” However, next time you drive
along the Brenner Pass passing Verona at the highway crossing, have a look and maybe you will better understand and
acknowledge that your sightseeing list should include more
than just a balcony in Verona”.
Facts & Figures
Fläche/area: 232.000 m2
Gleislänge/track length: 500-700 m
Anzahl Gleise/No. of tracks: 15
Containerbrücken/gantry cranes: 4
Krane/cranes: 3
Reachstacker/reachstackers: 5
62
HAFENNACHBARN
PORT NEIGHBOURS
VOSSLOH LOCOMOTIVES.
Mit diesen Eigenschaften sind sie in vielen Ländern erfolgreich
im Einsatz. Dabei leisten sie auch in zahlreichen Seehäfen ihren
Beitrag zum effizienten, zuverlässigen Transport von Gütern.
In Antwerpen beispielsweise sind es Lokomotiven der Typen
HLD 77 und G 2000, in Rotterdam der Typen G 2000 und
G 1206. Weitere Fahrzeuge stellen den Betrieb in den Häfen
Wilhelmshaven, Hamburg, Duisburg, Neuss und Köln sicher.
Auch in Zukunft in Bewegung.
Always on the move.
In den Lokomotiven von Vossloh Locomotives steckt viel
Erfahrung. Seit 1923 werden im Kieler Werk im Stadtteil
Friedrichsort Schienenfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren
hergestellt, zuerst von der Krupp MaK, später von Siemens.
Lange produzierte Krupp MaK übrigens auch Schiffsdiesel – eine
weitere Verbindung zum Hafen- und Seeverkehr. 1998 schließlich
übernahm Vossloh den Lokomotivbau. Das über Generationen
erworbene Know-how im Diesellokomotivbau wird heute intensiv genutzt, um mit innovativen Entwicklungen – wie zum
Beispiel die ebenso bei Lokomotiven kraftstoffsparende StartStopp-Automatik – den Schienenverkehr auch in Zukunft wirtschaftlich betreiben zu können.
Foto © Vossloh
Einige dieser Visionen finden sich in der modular aufgebauten
Lokfamilie von Vossloh Locomotives wieder. Ihr erstes Mitglied wurde im Jahr 2008 vorgestellt. Die dreiachsige G 6 wird
für Rangieraufgaben in den unterschiedlichsten Einsatzbedingungen verwendet. Der dieselhydraulische Antrieb macht sie
außerordentlich robust, zuverlässig und langlebig. Daher ist
sie für den Einsatz in Häfen bestens geeignet.
Der römische Philosoph und Politiker Seneca soll einmal gesagt
haben: „Für ein Schiff ohne Hafen ist kein Wind der richtige.“
Vossloh entschied sich vor vielen Jahren, auch in Kiel vor Anker
zu gehen. Das war in gleich doppelter Hinsicht eine gute Wahl
– und bleibt es auch langfristig weit in die Zukunft hinein. Denn
da sind die Lage an der Förde und die Nähe zum Nord-OstseeKanal. Sie bedeuten regen Schiffsverkehr. Der steht für Bewegung – und treffender kann man auch die Arbeit von Vossloh
Locomotives nicht zusammenfassen. Das Unternehmen konstruiert und produziert dieselhydraulisch und dieselelektrisch
betriebene Lokomotiven und bietet ergänzende Dienstleistungen rund um die Schienenfahrzeuge an. Dabei hat sich Vossloh
Locomotives auf Loks für den Rangier- und Streckenbetrieb
spezialisiert. Es sind Loks, die in den entscheidenden Kriterien
herausragend abschneiden und das Unternehmen so zu einem
führenden europäischen Anbieter im Lokomotivbau gemacht
haben. Die leistungsstarken Fahrzeuge sind vielseitig einsetzbar, robust, ressourcenschonend und wirtschaftlich im Betrieb.
Roman philosopher and politician Seneca is quoted: “If one does
not know to which port one is sailing, no wind is favorable.”
Vossloh decided many years ago, to berth itself in Kiel,
which proved to be a good decision in more than one way,
and still will be a good decision in the future. Firstly, there
is the fjord location and secondly its proximity to the Kiel
Canal. This means busy shipping traffic, which stands for
movement. There couldn’t be a more fitting word to describe
Vossloh Locomotive’s work.
The company designs and manufactures diesel hydraulic and
diesel electric locomotives and additionally offers all kind
of services around rail vehicles. Vossloh Locomotives has
specialized in locomotives for shunting- and hauling operations which are standing out in those decisive criteria and
have made the company one of Europe’s leading manufacturers in locomotive construction. The powerful vehicles are
diverse, robust, eco-friendly and economically in operation.
Due to those traits, the locomotives operate in many
countries and do their part in efficiently hauling goods
between numerous sea ports. HLD 77 and G 2000 models
are working away in Antwerpen, Rotterdam uses models
G 2000 and G 1206. Some other vehicles operate in ports like
Wilhelmshaven, Hamburg, Duisburg, Neuss and Cologne.
A lot of experience has gone into the locomotives of Vossloh.
Rail vehicles with combustion engines have been built in
Friedrichsort (an urban district of Kiel) since 1923, first by
Krupp MaK and later by Siemens. Krupp MaK, by the way,
also manufactured ship diesel engines for a long time – another connection to the port and sea traffic. In 1998 Vossloh
took over the locomotive manufacturing part. The know-how
in diesel locomotive manufacturing gained over the years
is now intensively used to push innovative developments in
this area. The company has developed a fuel efficient way
to introduce start-stop automatic in locomotives in order to
continue economic traffic on rail, for example. The vision for
this can be found in the modular setup of the new locomotive
family of Vossloh in Kiel- Its first member was introduced
in 2008. The G 6, a three-axle locomotive used for shunting
operations in all sorts of service conditions. It is powered
with a diesel hydraulic transmission, which makes it a very
robust, reliable and durable product.
63
Zum Beispiel für Rangieraufgaben in Häfen, wo die Lokomotive circa 60 Prozent am Tag im Einsatz steht, sind Entwicklungen wie die Start-Stopp-Automatik sinnvoll: Bei Wartezeiten
schaltet sie den Motor ab und startet ihn bei Bedarf neu.
Das Plattformkonzept zeigte sich nach seiner Einführung
schnell so erfolgreich, dass es zur Lokfamilie erweitert wurde:
Zur dreiachsigen G 6 gesellten sich die vierachsigen G 12 und
G 18 mit dieselhydraulischem Antrieb. Außerdem entwickelten die Kieler Ingenieure die dieselelektrischen Lokomotiven
DE 12 und DE 18. Der modulare Aufbau bringt eine hohe
Gleichteilquote. Diese vereinfacht Wartungen und erlaubt
auch unkomplizierte Anpassungen, wie sie für den Betrieb in
bestimmten Ländern vorgegeben sind. Doch geht das Selbstverständnis des Unternehmens längst über den Fahrzeugbau
hinaus: So werden umfassende Dienstleistungen rund um die
Dieseltraktion entwickelt – über den gesamten Lebenszyklus
der Lokomotiven hinweg. Dazu gehören die Traktionsberatung
vor dem Kauf, bei der die Antriebsart, die Leistungsstärke und
die Zusatzausstattung, die unter ihren spezifischen Betriebsbedingungen den wirtschaftlichsten Betrieb garantieren, ermittelt wird, Finanzierungsoptionen, die neuartige, individuell
zugeschnittene B2B-Online-Plattform für die Ersatzteilbestellung sowie Wartungs- und Reparaturdienste in den Servicecentern. Mit diesen Entwicklungen ist Kiel ein starker Hafen
für Vossloh Locomotives. Darum bleibt das Unternehmen dem
Standort auch langfristig treu: Ende 2015 wird das neue Werk
in Suchsdorf bezogen.
This locomotive is ideal for operations in ports. The development of a start-stop automatic is sensible for a locomotive
like this, as it does not operate all the time during a working
day: if the locomotive is waiting, the motor switches itself off
and restarts once needed.
This platform concept proved to be successful after its first introduction and was expanded: The four axle diesel hydraulic
locomotives G 12 and G 18 were added to the family. The engineers in Kiel also developed the diesel electric locomotives­
DE 12 and DE 18. The modular setup also ensures a high
degree of parts commonality, which makes maintenance easier
and allows adaptions as needed for the operation in different
countries. Beyond manufacturing, the company offers services
around the diesel traction for the whole life cycle of the locomotives. This includes traction advice before purchase, concerning
the choice of driveline, the power level and further equipment
required to guarantee an economic operation in the designated
work areas, financing options and a newly created B2B online
platform for ordering spare parts as well as maintenance and
repair services at the service centers. Kiel is a strong port for
Vossloh Locomotives, which is why the company will remain at
its location in the future – the move-in date for the new plant in
Kiel-Suchsdorf will be by the end of 2015.
64
HAFENGESCHICHTEN
PORT STORIES
65
HISTORY.
YESTERDAY AND TODAY.
Ein Blick in die Chronik des Hafens.
A look into the chronicles of the port of Kiel.
Heute: Der Schwedenkai beim kombinierten Ladungsumschlag für die Reederei Stena Line. Nach zwischenzeitlicher
Misch­nutzung der Kaifläche als Anleger für Kreuzfahrtschiffe,
Stückgutschiffe und als Parkareal kommt dem Schwedenkai
wieder die Nutzung als Anlage für den Kombinierten Verkehr zu.
1981
Today: This is the Schwedenkai used as a combined
transhipment area for Stena Line shipping company. After
sharing the quay with cruise liners, freight ships and cars
as a parking area, the Schwedenkai is now used as intermodal terminal.
2014
Damals: Durch die Errichtung des Schwedenkais hatte sich
die Umschlagsfläche im Binnenhafen erheblich reduziert. Eine
Erweiterung wurde notwendig. Eine Vorschuhung am Bahnhofskai um 20 Meter auf einer Länge von 400 Metern schuf Abhilfe.
Dabei wurden 1981 140.000 Kubikmeter Seesand aufgeschüttet
und 8.000 Quadratmeter tragfähiger Grund mit zwei RoRo- sowie
Gleisanlagen für den kombinierten Fährverkehr gewonnen. In diesem Zuge wurde der Bahnhofskai in Bollhörnkai-Süd umbenannt.
Then: The transhipment area of the domestic port was
reduced drastically when the Schwedenkai was built. So the
decision was made to extend the quay along the 400 metres
of the station pier by 20 metres. 140,000 cubic metres of sea
sand were banked up in 1981, which created a stable area of
8,000 square metres with two RoRo as well as tracks for the
combined ferry transportation. The Bahnhofskai then became
its new name “Bollhörnkai-Süd.”
66
HAFENLUPE
MAN AND BIG MACHINES.
Auszubildender zum Hafenwerker, Hüseyin Gökce.
Trainee port logistics expert, Hüseyin Gökce.
PORT-CLOSE-UP
67
Nach dem Hauptschulabschluss hatte er erst einmal genug
vom Lernen. Geld verdienen war bei dem heute 28-Jährigen
angesagt. Und er fand auch Jobs: Mal als Maurergehilfe,
mal fuhr er Büroartikel aus oder jobbte in einer Druckerei.
Mit der Zeit wurde aber klar, dass der ständige Jobwechsel
keine Zukunft hatte, für einen richtigen Beruf schien der Zug
jedoch abgefahren. Anfang 2013 erfuhr er von einem Programm der Arbeitsagentur, das wie für ihn gemacht schien.
Eine verkürzte Ausbildung mit einem Zuschuss von der
Arbeitsagentur für den Lebensunterhalt – speziell für junge
Leute ab 25 Jahre, die bereits einige Zeit in Arbeit waren.
Am 1. August 2013 startete Hüseyin seine Ausbildung zur
Fachkraft für Hafenlogistik bei der Stevedoring GmbH, einer
100-prozentigen Tochter des PORT OF KIEL. Heute, eineinhalb Jahre nach Ausbildungsbeginn, sind alle zufrieden. Eine
kleine Erfolgsgeschichte also.
After finishing school Hüseyin had enough of studying. The
today 28 year old wanted to earn some money and he found
jobs here and there as help for bricklayers, sometimes he delivered office equipment or he jobbed at a printer. After a while,
though, he realised that changing jobs all the time wouldn’t
really be sustainable long term, however, finding a proper
career – that ship seemed to be sailed. In 2013 he learned
about a job program by the employment agency, which seemed
to be tailored to him: A concise apprenticeship to become a
port logistics expert at Stevedoring GmbH, which is an affiliated company of PORT OF KIEL Today, one and a half years
later, everyone is happy. A small success story.
Gebürtiger Kieler:
Born and raised in Kiel:
Lieblingsgetränk:
Favourite drink:
Verheiratet:
Married:
Kinder:
Kids:
Ausbildung:
Apprenticeship:
Was gefällt ihm am
Hafen besonders:
What I like about
the harbour:
Hobby:
Hobbies:
Was er liebt:
What he loves:
Was er hasst:
What he hates:
Lieblingsfilm:
Favourite movie:
Lieblingsbuch:
Favourite book:
Was er immer schon
mal machen wollte:
What he always
wanted to do:
Motto:
Motto:
Nein, gebürtiger Neumünsteraner.
No, originally from Neumunster.
Mineralwasser ist jetzt ein bisschen langweilig, oder? Vielleicht Kaffee?
Soda water seems to be a bit boring to say? Maybe coffee?
Noch nicht, nein. Aber seit sechs Jahren lebe ich in einer festen Beziehung.
Not yet but I have been in a steady relationship for six years now.
Nein.
No.
Ich mache eine Umschulung zur Fachkraft für Hafenlogistik.
I am currently retraining to become a port logistics expert.
Die großen Maschinen. Das ist ein Klischee, aber sie faszinieren mich am allermeisten.
Ebenso wie die Schwer- und die verschiedenen Stückgüter.
The big machines. It’s such a cliché but I am fascinated with those and the
heavy- and general cargo.
Fitness. Nicht mehr so regelmäßig – sieht man, oder? Verschiedene PC-Spiele:
von Strategiespielen bis zu kurzen Browsergames.
Fitness. Not very often as you can see. Some computer games, which range
from strategy games to browser games.
Meine Freundin.
My girlfriend.
Genervte Leute.
People who are stressed.
Bruce Allmächtig.
Bruce Almighty.
Ich bin keine Leseratte.
I am not a bookworm.
Reisen, am liebsten nach Südafrika, nach Kapstadt.
Traveling, preferably to South Africa, Cape Town.
Nimm alles, wie es kommt!
Take everything as it comes!
68
HAFENLUPE
PORT-CLOSE-UP
CORPORATE HEALTH
MANAGEMENT.
69
GESUNDHEIT IST ZWAR NICHT
ALLES, ABER OHNE GESUNDHEIT
IST ALLES NICHTS.
ARTHUR SCHOPENHAUER
HEALTH IS NOT EVERYTHING,
BUT WITHOUT HEALTH,
EVERYTHING IS NOTHING.
Wir bewegen was, nicht nur Container.
We move something, not only container.
ARTHUR SCHOPENHAUER
Auch wenn die Arbeitsstellen, Lebenssituationen und auch
das Alter unserer Mitarbeiter sehr unterschiedlich sind,
haben wir ein Angebot von Aktivitäten geschaffen, aus dem
jeder die für ihn bestgeeigneten auswählen kann. Unterstützt
werden wir hier von Ergotherapeuten und Psychologen, die
mit uns das betriebliche Gesundheitsmanagement in den
Unternehmensstrukturen verankert haben.
Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit ist für
die Motivation und unseren wirtschaftlichen Erfolg von großer
Bedeutung. Hier setzen wir durch flexible Arbeitszeiten und die
Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, an.
Unser Team beim PORT OF KIEL umfasst rund 250 Mitarbeiter. Identifikation mit dem Unternehmen, Kollegialität
und gutes Betriebsklima waren die Attribute, die am häufigsten genannt wurden, als wir nachgefragt haben, warum die
Kolleginnen und Kollegen gern beim PORT OF KIEL arbeiten.
Ein starkes Statement, denn der Erfolg unseres Unternehmens
ist das Ergebnis des Engagements und der Qualifikation jedes
einzelnen unserer Mitarbeiter. Die Art und Weise, wie jeder
beim PORT OF KIEL seinen oder ihren täglich neuen Herausforderungen begegnet, hat uns über die Jahre zum FünfSterne-­Hafen gemacht. Sie sind das Fundament für unsere
weitere positive Entwicklung.
Wo wir als Arbeitgeber unterstützen können, tun wir das.
Durch fachliche und persönliche Weiterbildung, durch unser
betriebliches Gesundheitsmanagement und durch eine
Vielzahl von Angeboten (siehe Kasten) für all unsere Teams.
Our PORT OF KIEL team has roughly 250 staff. When we asked
why they liked working for PORT OF KIEL they said it was due to
identification with the business, colleagueship and a good work
climate. This is a strong statement because the success of our
business is the result of our staff’s engagement and qualifications.
We became a five-star port because of the way every single person
in our staff has handled daily challenges over the years. They are
the foundation of our future positive development.
As an employer, we support our staff wherever we can by
offering professional and personal development, operative
health management and a number of other offers (see box)
for our teams. We have created a range of offers and activities from which every staff member can choose, depending on
his or her own work place and life situation. Ergo therapists
and psychologists helped us to implement the internal health
management into the business structure.
Gutes Werkzeug, halbe Arbeit
Was schon ein ungarisches Sprichwort sagt, ist auch ein Pfeiler
unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements. Wir verbessern
regelmäßig und mit Beteiligung der Mitarbeiter unsere Arbeitsgeräte, egal ob auf der Kai-Kante oder im Büro. Jeder Kollege
vereinbart individuelle Ziele und trägt so seinen persönlichen
Teil zur Unternehmensentwicklung bei. Die Praxis hat gezeigt,
dass hierdurch eine höhere Motivation und Identifikation – und
letztlich eine größere Zufriedenheit – erreicht wird. Auch sonst
muss das „Drumherum“ stimmen: ein gutes Klima, geprägt von
Fairness, Offenheit und Hilfsbereitschaft. Frei nach dem Motto
„Wer spricht, dem kann geholfen werden“ werden regelmäßig
Feedbackgespräche in Einzel- und Teammeetings geführt. Um den
Teamgeist zu festigen, gibt es häufig innerhalb der Abteilungen
kleine Events oder die Teilnahme an sportlichen Ereignissen. Im
Sommer trifft sich der PORT OF KIEL direkt an der Kai-Kante
zum jährlichen Barbecue.
Wir bewegen was: / We move something
• Cross-Training / Cross training
• Muskelentspannung / Muscle relaxing
• Mitarbeiterführung / Team leadership
• Psychologische Unterstützung / Psychological support
• Arbeitsplatzergonomie / Workplace ergonomics
• Stressbewältigung / Stress relief
• Ernährungsberatung / Dietician
• Präventive Rückenmaßnahmen / Preventative back training
• Teamevents / Team events
It is important to establish a healthy balance between work
and leisure time to motivate our employees and the economical success of our business. We offer flexible work hours as
well as part time positions and hence support our employees
and adapt to their needs.
Good tools, half the work
We always aim to improve our work equipment in cooperation with our staff, be it at the quay or in the office. Individual
goals are created for each colleague and this helps to support
the business development. The praxis has shown that this
ensures a higher level of motivation as well as identification
with the business and therefor a higher level of satisfaction.
Of course, everything else needs to be in order as well: a good
work climate, shaped by fairness, openness and cooperativeness. Following the principle „Who talks, can be helped,“ we
have set up regular feedback chats face-to-face or in a team.
The different departments often host small events in order
to promote team spirit amongst colleagues or participating
in sporting events. In the summer months, PORT OF KIEL
meets up for their annual barbeque.
70
CHEFSACHE
MANAGEMENT MATTER
71
MANAGEMENT MATTER.
THINK GREEN.
„Sagen Sie mal, Herr Dr. Claus, ist Kiel ein grüner Hafen?“
Interview mit Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG
“Dr. Claus, is Kiel a green port?“
Interview with Dr. Dirk Claus, CEO SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG
Herr Dr. Claus, ist Kiel ein grüner Hafen? Wir haben bereits ein gutes Stück des
Weges, hin zu einem „grünen“ Hafen, zurückgelegt. Seit mehreren Jahren deckt der
Hafen seinen gesamten Strombedarf ausschließlich durch Ökostrom aus regenerativen Quellen. Unsere neuen Terminalanlagen
erfüllen die höchsten Energiestandards und
durch eine innovative Betonkernaktivierung
bedarf es im Schwedenkai nicht einmal
mehr einer Klimaanlage zur Raumkühlung
im Sommer. Nicht zuletzt sind wir selbst
Produzent von erneuerbarer Energie. Im
Ostuferhafen fangen 154 Solarmodule, montiert auf Lagerschuppen und Abfertigungsgebäuden, die Kraft der Sonne ein.
Wie steht es mit der Umweltverträglichkeit der Kiel anlaufenden
Schiffe? Die Ostsee zählt neben der
US-West- und der US-Ostküste zu den
saubersten Fahrtgebieten in der Welt.
Bereits seit fünf Jahren dürfen Schiffe
während der Liegezeit im Hafen kein
Schweröl mehr verbrennen. Diese
Regelung wurde zu Jahresbeginn auf
die gesamte Ostsee ausgedehnt, sodass
entweder Abgasreinigungsanlagen
oder sauberes Dieselöl zum Einsatz
kommen. Die „Stena Germanica“ wird
sogar auf den Betrieb mit dem alternativen Kraftstoff Methanol umgerüstet.
Auf diese Weise gehören auch Ruß-
emissionen der Hauptmaschinen der
Vergangenheit an. Wir belohnen besonders umweltfreundliche und nach dem
ESI-Index zertifizierte Schiffe übrigens
mit einem Rabatt auf das Hafengeld, um
einen weiteren Anreiz zu setzen. Dazu
können im Hafen alle Arten von Schiffsabfällen fachgerecht entsorgt werden.
Dr. Claus, is Kiel a green port
already? We have walked quite a few
miles to become a green port. Our port
has been covering all his electrical needs
exclusively with Eco Power from renewable
sources for years now. Our terminals meet
the highest energy standards and thanks
to a brand new concrete core cooling, we
won’t even need air-conditioning at the
Schwedenkai in summer anymore. We
are, by the way, producers of renewable
energies ourselves. We have installed 154
solar panels on the storage sheds and
dispatch buildings at the Ostuferhafen
and catch solar rays with those.
oils while moored in Kiel for the past five
years. This regulation has been extended
to the whole Baltic Sea area now, so either
abatement technology or clean marine
diesel fuel oil is used. Particle emission of
the main engine will soon be a thing of the
past for “Stena Germanica” for example,
who is being refitted to operate with an
alternative fuel methanol. By the way, we
reward environmentally friendly ships as
well as ships that are certified according
How about the environmental
safety of the ships coming into
Kiel? Apart from the US East and West
coast, the Baltic Sea is one of the cleanest
shipping areas in the world. Ships
haven’t been allowed to burn heavy fuel
Wird der Hafen über das bisher geleistete noch hinausgehen können und
welches sind die nächsten Schritte?
Wir fokussieren uns derzeit auf zwei Themen: Erstens: Landstrom – am Kieler
Norwegenkai wird die erste Anlage noch
in diesem Jahr in Betrieb gehen, um die
„Color Fantasy“ und die „Color Magic“
mit Strom aus Wasserkraft zu versorgen. Damit leisten Reederei und Hafen
auch einen Beitrag zu den ehrgeizigen
Klimazielen der Landeshauptstadt Kiel.
Im Kreuzfahrtbereich sind wir noch
nicht so weit, da sich die Dinge komplizierter gestalten. Hier muss eventuell
sogar über ganz andere Konzepte, wie
die landseitige Versorgung der Schiffe mit Hausgas (NG), nachgedacht
werden. Zweitens beschäftigen wir uns
intensiv mit E-Mobilität. Warum sollen
wir nicht elektrisch betriebene Zugmaschinen und Gabelstaplern im Hafenumschlag einsetzen?
Eine dieser neuartigen elektrischen
Terminalzugmaschinen befand sich
im Kieler Hafen bereits im Test.
Wir sehen großes Potenzial, auch
wenn die technische Entwicklung
sowie die Kostennutzenrelation
derzeit noch hinter unseren Anforderungen zurückbleiben. In 2015
beginnt die Langzeiterprobung
eines Acht-Tonner-Gabelstaplers
im Kieler Hafen. Ich bin insgesamt
optimistisch, dass wir schon in wenigen Jahren Flurförderfahrzeuge
mit E-Antrieb im täglichen Betrieb
einsetzen können und dies dann
auch tun werden.
to ESI-index with a discount on the port
due. This is another little incentive for
them. All sorts of waste products can be
professionally discharged at the port, too.
Fantasy” and “Color Magic” with
power sourced from hydrodynamic
power. Shipping company and port
do their bit to contribute to Kiel’s
ambitious climate goals. It’s a bit more
complicated with the cruise liners and
we are not as far yet. We might even
need to think about a whole different
concept like supplying the ships with
onshore house gas (NG). Secondly,
we are intensively thinking about
Will the port be able to go even
further and what are the next steps?
At the moment we are focussing on two
topics: Firstly: Onshore power supply – the
first one will start operating in Kiel at the
Norway quay in order to supply “Color
E-mobility. Why wouldn’t we use electrically
powered tugmasters and forklifts around the
cargo quay? One of those terminal-towing
machines was already being tested at the port
of Kiel. We see a huge potential even though
the current cost-performance benefit doesn’t
meeting our requirements. We are testing an
eight-ton forklift at the port of Kiel in 2015
in a long-term test. I am optimistic that in a
few years we will be able to use floor-borne
vehicles with electro power on a daily basis.
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CRUISE FACTS
CRUISE FACTS
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Kiel - the city where we in Germany start our cruises. Excellent transport
connections lead to a relaxing, stressless capital city. Every year 1.5 million
ferry passengers and 400,000 cruise guests visit Kiel and enjoy its atmosphere:
sandy beaches, marinas, cafés and 30,000 students make the traditional
harbour city a destination for starting one´s holidays.
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CRUISE FACTS
CRUISE FACTS
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CARGO FACTS
CARGO FACTS
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CARGO FACTS
CARGO FACTS
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AIRPORT FACTS
AIRPORT FACTS
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AIRPORT KIEL.
BE CONNECTED.
Einfach gut abheben.
Just take off well.
EXTERNAL SERVICES
Der Kieler Flughafen unter der Leitung des PORT OF KIEL ist
der Regionalflughafen der Landeshauptstadt. Das Areal bietet
vielfache Entwicklungsmöglichkeiten und das einzigartige
Flair eines Flughafens mit Blick auf die Kieler Förde. Keine 15
Minuten von den Terminals der Stadthäfen entfernt, bietet der
Airport Kiel die perfekte Symbiose aus Luft- und Seeverkehr.
The regional airport of Kiel is under the management of PORT
OF KIEL. The area offers diverse development possibilities and
has the unique flair with a view across the Kiel Fjord. The airport offers a perfect connection between air-and sea travel, only
15 minutes away from the terminals of the city ports.
- Wartung, Reparatur, Instandsetzung
- Helikopterflüge/-rundflüge
- Charterflüge
- Flugzeugrundflüge
- Flugschule
- Fallschirmspringen
- Segelflug
- Restaurant
- Maintenance, Repair, Overhaul (MRO)
- Helicopter flights/sightseeing flights
- Charter flights
- Airplane pleasure flights
- Flying school
- Parachuting
- Gliding flights
- Restaurant
FUEL SERVICE
- Benzinverkauf durch FLUGHAFEN KIEL
Jet A1, AVGas 100 LL
- Fuel provided by AIRPORT KIEL
Jet A1, AVGas 100 LL
AIRPORT SPECIFICATIONS
DISTANCES
Typ/TypeVerkehrslandeplatz/commercial airport
Berlin
50 min
Kiel-Holtenau
Sylt
30 min
Position/Position
N 54° 22’ 46,09“, E10° 08’ 42,54“
Wattenmeer/Wadden Sea
30 min
ICAO, IATA
EDHK, KEL
Neuschwanstein
2h
Landebahnen/RunwaysAsphalt/asphalt
1.320 x 30 m, 08/26
Gras/grass
450 x 35 m, 08/26
ILS
Instrumentenlandesystem CAT 1
Instrument landing system CAT 1
Tankeinrichtungen/Tank facilities
JET A1, AVGAS 100LL
Hallenplätze/Hangar facilitiesverfügbar/available
Wartebereiche/Waiting areas
bis 200 Passagiere/up to 200 passengers
Parkplätze/Parking areas
bis 200 Parkplätze/for up to 200 cars
Anbindung/Connections
direkte Fernstraßenanbindung;
öffentliche Verkehrsmittel,
Busshuttle zu Terminals
direct connection to the motorways;
public transport, bus shuttle to terminals
Passagiermaschine in Kiel
Passenger plane in Kiel
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PORT OF KIEL
IMPRINT.
VON KIEL AUS ...
FROM KIEL TO ...
SAILING LIST.
KREUZFAHRERLISTE.
Mehr Informationen finden Sie unter www.portofkiel.com.
Further Information can be found at www.portofkiel.com.
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Herausgeber | Publisher: SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, Schwedenkai 1, 24103 Kiel, T +49 431 9822-0, www.portofkiel.com,
[email protected] Chefredaktion | Editorship: Tom Körber, Photographie & Verlag, Esmarchstraße 61, 24105 Kiel,
T +49 431 888 67 79, www.tomkoerber.de, [email protected] Layout & Umsetzung | Layout and Graphics: Jan Weisner,
Matthias Falk, Tim Wesuls, Martina Haarbusch, Outline-Graphix, [email protected], Klausdorfer Weg 167, 24148 Kiel, T +49 431 64 73 173
Lektorat | Editorial Office: Kirsa Stoltenburg Übersetzung | Translating: Dörte Horn Fotografen | Photographers:
Titel: Shutterstock/Rich Carey, Seite 4/5, 6/7 und 8/9: Tom Körber, Seite 12: Foto Renard, Seite 13-18: Arthur Renard, Seite 19:
Aida Cruises, Seite 22/23: iStock/Jonny Jim, Seite 24: Unbekannt, Seite 26: iStock/Craig McCausland, Seite 30ff: Tom Körber, Seite
36ff: Tom Körber, Seite 42: Jürgen Grieschat, Seite 43: Philipp Päper, Seite 45 oben: www.lithuaniantravel.com/ V. Valužis, mitte:
Jürgen Grieschat, unten: www.lithuaniantravel.com/ A. Varanka, Seite 46: www.lithuaniantravel.com/ A. Varanka, Seite 48: Robert
Thomason, Seite 49 oben: Jacob Schörring, unten: Nicolai Perjesi, Seite 50 oben: Ty Stange, unten: Adam Mörk, Seite 52: Flindt
Petersen, Seite 56/58: PORT OF KIEL, Seite 60: Shutterstock/Nando Machado, Seite 61: Interporto Quadrante Europa, Seite 62:
Vossloh, 64/65: PORT OF KIEL, Seite 66: Tom Körber, Seite 68: Peter Lühr, Seite 71: Studioline, Seite 72/73: Peter Lühr,
KSK Ostufer GmbH, Tom Körber, Seite 74/75: Kiel-Marketing, Hamburg Tourismus, TASH, Seite 76/77/78/79/80: Peter Lühr
Autoren | Authors: Tom Körber, Maik Brandenburg, PORT OF KIEL, Dr. Ing. Hans-Heinrich Witte, Vossloh Locomotives, Jürgen Grieschat
Druck | Print: Schmidt & Klaunig, Ringstraße 19, 24114 Kiel, T +49 431 660 64-0, [email protected]
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Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Verlag
das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.
This magazine and every single editorial and illustration contained therein are protected by copyright. Any usage outside the strict limits of
copyright law requires agreement by the publisher. By accepting a manuscript, the publisher acquires the exclusive right of publication.
No liability is assumed for unsolicitedly sent manuscripts and pictures.
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Datum
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Europa
MSC Orchestra
Mein Schiff 4
Costa Pacifica
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Mein Schiff 4
Costa Pacifica
MSC Orchestra
AIDAcara
AIDAluna
Eurodam
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Mein Schiff 4
MSC Orchestra
AIDAluna
Costa Pacifica
Queen Elizabeth
MSC Orchestra
AIDAcara
Mein Schiff 4
AIDAluna
AIDAluna
Costa Pacifica
Mein Schiff 1
Eurodam
MSC Orchestra
Mein Schiff 4
Astor
Europa
MSC Orchestra
AIDAcara
Mein Schiff 4
Costa Pacifica
Astor
MSC Orchestra
MSC Orchestra
Europa
AIDAcara
AIDAcara
AIDAcara
AIDAcara
Albatros
Albatros
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N 54° 19' E 10° 8'
KIEL.
GERMANY.
Welcome to our landing page:
www.portofkiel.com
SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, Schwedenkai 1, 24103 Kiel, Germany, marketing @portofkiel.com

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