Die Wiedervereinigung in der Karikatur
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Die Wiedervereinigung in der Karikatur
Die Wiedervereinigung in der Karikatur Eine Chronik des Wiedervereinigungsprozesses und seine Widerspiegelung in der Karikatur mit Erläuterungen zu Personen, Gruppierungen, Begriffen und Kurzinterpretation der Karikaturen Ein Projekt des Grundkurses Geschichte 2004/205 1. Reformen in der UdSSR – Gorbatschow, Osteuropa 2. 3. 4. 5. 6. und die Entspannungspolitik Ende der Ära Honecker – Machtverfall und Opposition Die „Wende“ – Krenz, Modrow und der Runde Tisch Von den ersten freien Wahlen zur Wiedervereinigung – die innerdeutsche Entwicklung Deutschland von außen – der internationale Rahmen der Wiedervereinigung Äußere und innere Einheit – Probleme, Aufarbeitung der Vergangenheit, Meinungen Reformen in der UdSSR – Gorbatschow, Osteuropa und die Entspannungspolitik Die Situation in Osteuropa Mangel an politischer Freiheit und Demokratie Breschnew-Doktrin: Interventionsanspruch der sozialistischen Staaten gegenüber solchen s. Staaten in denen der Sozialismus gefährdet ist. Scheitern der sozialistischen Staatswirtschaft Versorgungsengpässe in den sozialistischen Staaten Militärische Unterlegenheit Niederlage der SU in Afghanistan Einfluss der Westblockstaaten Destabilisierung durch Annäherung Anerkennung der bestehenden europäischen Grenzen seitens der Westmächte und die Annerkennung der Menschenrechte seitens der UdSSR (KSZE – Vereinbarungen 1975) Michail S. Gorbatschow Geboren am 02.03.1931 1952 Eintritt in die KPdSU 1979 Beförderung in das Politbüro 1985 Generalsekretär der KPdSU 1988 Vorsitzender des Präsidiums des obersten Sowjets 1990 Staatspräsident der UdSSR 1991 Rücktritt als Generalsekretär der KPdSU und als Staatspräsident nach Putschversuch 1992 Ausschluss aus der KPdSU Karikatur 1 Haus Europa Gorbatschow als Architekt für eine gemeinsames Haus Europa Veränderung der Machtverhältnisse in Europa Ökonomische Diskrepanzen Repräsentativ für die Bemühungen nach europäischer Zusammenarbeit Gorbatschow als zentraler Funktionär Entspannungspolitik Umdenken in der Rüstungspolitik Defensive Militärdoktrin Senkung der Rüstungskosten und Abbau von Streitkräften (INF-Vertrag ) Regelmäßige Gipfeltreffen Reagan – Gorbatschow Pariser KSZE-Gipfel 1990: Nato und Warschauer-Pakt-Staaten erklären Aufbau von Partnerschaften Ende des Kalten Krieges Perestroika: Wirtschaftsreformen in der UdSSR von Michail Gorbatschow April 1985: Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft zur Rettung des Staates vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Wirtschafts- und Investitionspolitik sowie angrenzende Bereiche, wie Wissenschaft und Technologie Ziel: Dezentralisierung des Wirtschafts- und Planungssystem, örtliche Autonomie und Selbstverwaltung, Entscheidungen ohne Einschaltung der politischen Instanzen zu treffen Glasnost: Öffnung der sowjetischen Gesellschaft Kultur- und Medien-Reform restriktive Politik lockern öffentliche Diskussion politischer Probleme und Kritik an der sowjetischen Politik und Gesellschaft größere Medienfreiheit, freier Zugang zu Informationen Ziel: positive Haltung und Begeisterung für die Reform der Sowjetunion Karikatur 2 Reformkugel Rollende Kugel steht als Symbol der Reformpolitik von Michail Gorbatschow Von vielen Westeuropäern als überhastet angesehen Die von Gorbatschow eingeführten Reformen trugen wesentlich zum Wiedervereinigungsprozess in Deutschland bei Hoffmann meint: Die Kugel ist eine Lawine, die die Politiker (Bush, Thatcher, Mitterand, Gorbatschow, Kohl) mitreißt. Karikatur 3 Schnell unterwegs Reformen mit Gorbatschow als Antreiber als Unwetter dargestellt Überraschend/Unerwartet/Überhastet Kohl als angeblicher „Wiedervereiniger“ Reformen in der UdSSR als eigentlicher Motor der deutschen Frage Hoffmann meint: Eine gewaltige Gewitterwolke (Probleme) schiebt sich vor die Sonne (Perestroika), so dass Kohl die Einheit schleunigst ins Trockene bringt. Auswirkungen der Reformen Zerfall des Ostblocks Aufhebung der Breschnew-Doktrin Angleichung an westliches Wirtschaftssystem Reformpolitik in Polen und Ungarn Öffnung der Grenzen Flüchtlingsstrom aus der DDR über Ungarn Quellenverzeichnis • • • • • • Encarta 2002 Duden – Basiswissen Geschichte Schülerlexikon Kursbuch Geschichte Deutschland nach 1945 Diverse Internetadressen Autoren: Arne, Kevin, Marvin, Nils Ende Ära Honecker – Machtverfall und Opposition Kurzbiographie Honecker 25.08.1912: Geburt Erich Honeckers in Neunkirchen/Saar 1926: Eintritt in den KJDV (Kommunistischen Jugendverband Deutschlands) 1930: Eintritt in die KPD 1946: Wahl in den Parteivorstand der SED 1961: Einleitende Vorbereitungen für den Berliner Mauerbau 1972: Unterzeichnung des Grundlagenvertrags mit der BRD 1987: Distanzierung von Gorbatschows Reformkonzepten; erster Besuch Honeckers in der BRD 1989: Massenexodus von überwiegend jungen DDR-Bürgern über die ungarische Grenze 7.10.89: SED zelebriert den 40. Jahrestag der DDR ohne Beteiligung der Bevölkerung 8.11.89: Ermittlungsverfahren gegen Honecker wegen Amtsmissbrauch und Korruption 3.12.89: Honecker wird aus der SED ausgeschlossen 29.5.94: Tod Honeckers in Santiago de Chile Opposition Es gab in der DDR „keine“ parteiliche Opposition, denn alle Parteien wurden in einen „Einheitsblock“ eingegliedert; kontrolliert von der SED. In den 80er Jahren wuchs der innere und äußere politische Druck auf das SED-Regime, obwohl dieses dem mit Wohnungsbau versuchte entgegen zu wirken. Bei den Kommunalwahlen im Mai 1989 deckten oppositionelle Bürgerrechtsbewegungen massiven Wahlbetrug auf. Die Massendemonstrationen am 25. September 1989 überall in der DDR konnten von der Regierung nicht mehr kontrolliert werden. Am 18. Oktober 1989 trat Honecker unter dem Druck von oppositionellen Bürgerbewegungen und SED von allen Ämtern zurück. Schlüsseldaten: 17. Juni 1953 und 9. November 1989 Machtverfall Unzufriedenheit der DDR Bürger wird in Demonstrationen verkündet (Montagsdemos) SED gesteht keine Schuld am Verfall der DDR ein SED Führung betreibt keine Ursachenforschung, sondern vertuscht Vorfälle und weist diese von sich Meinungsteilung innerhalb der SED (z.B. Honecker vs. Krenz und Schabowski) Nichtanerkennung von Gorbatschows Reformkonzepten Ablösung Honeckers aus dem Politbüro (Ende der Ära Honecker) Sozialismus in seinem Lauf Er verdrängt die Realität Siehe Zitat in Karikatur Ochse und Esel halten Karren nicht auf stellen die Opposition und die SED-Führung dar Sein politischer Alleingang wird von seiner Partei nicht unterstützt 18.10.89: Honecker wurde genötigt, aus allen Ämtern zurückzutreten. Bis dahin Durchführung seiner idealistischen Vorstellungen. 08.11.89: Einleitung des Ermittlungsverfahren wegen Korruption und Amtsmissbrauch 03.12.89: Ausschluss aus SED Die Kinder verlassen die Revolution Politischer Alleingang wird auch von Bevölkerung nicht toleriert Bevölkerung flieht aus DDR (Demonstrationen der Bevölkerung 24.10.89, Ausreiseanträge stiegen) Verdrängung der Realität, Nicht-Eingestehen der Schuld Wegdrehen des Kopfes Seines Leben ganzer Traum Isolation von Ausland durch Mauer und Stacheldraht Honecker hält an seinem Plan fest, die Gefahr des Zusammenbruchs besteht (siehe Position Honeckers auf Baum) Zusammenbruch der DDR nahe (siehe Reaktion der oppositionellen Bürgerrechtsbewegung auf die Wahlfälschung bei der Kommunalwahl Mai 89) Ab 25.09.89 Massendemonstrationen in der DDR Resultat: 09.11.89 Öffnung der Mauer Autoren Benjamin, Daniel, Dennis, Fabian H., Stephan "Die Wende" Krenz, Modrow und der "Runde Tisch" Hans Modrow 27. Januar 1928 1949 geboren Beitritt zur SED, zur Freien Deutschen Jugend (FDJ) und zum Freien Deutschen Gewerkschaftsbund 1967-89 Mitglied des ZK der SED 1989/90 Kurzzeitig Regierungschef der DDR Bildet mit Vertretern des runden Tisches "Regierung der nationalen Verantwortung" Egon Krenz 19. März 1937 1953 1955 1973-89 18. Okt. 1989 3. Dez. 1989 geboren Mitglied der FDJ Mitglied der SED Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED Nachfolger Honeckers als Generalsekretär der DDR Rücktritt Der "Runde Tisch" Runder Tisch ist die Bezeichnung für eine offene Konferenzform, die allen Beteiligten formal Gleichberechtigung zusichert. Ab November 1989 bis zur ersten frei gewählten Volkskammer im März 1990 Anhand der Reaktion der Personen ist zu erkennen, dass man damals überhaupt nicht mit der Wiedervereinigung gerechnet hatte. Dies lässt sich aus den unglaubwürdigen Blicken des Hundes sowie dem erstaunten Gesicht der Frau erkennen. Ebenso die Tatsache, dass beide Personen ihrem Äußerem nach, gerade kaum mit Besuch gerechnet haben. Der Mann scheint beispielsweise gerade aus der Dusche gekommen zu sein und die Frau hat noch einen Bademantel an. Dass dieses Bild aus westlicher Sicht berichtet, zeigt eindeutig der mit dem Kopf des damaligen Bundeskanzlers Kohl versehene Bundesadler, der direkt neben der Tür hängt. Auch für ihn scheint die Wiedervereinigung sehr überraschend gekommen zu sein, da er die selbige zuerst für einen Traum gehalten hat und überraschend feststellt, dass es real ist. Der Spruch "Irre, ich hab's tatsächlich nicht geträumt" zeigt, dass dieser Mann es zunächst nicht für wahr hielt, dass Deutschland vereinigt ist, aber durch das Berühren der Deutschlandkarte und dadurch, dass es keine Grenze zu sehen gibt, wird ihm klar, dass er soeben aus seinem "Traum" erwacht ist. Nach der Massenflucht von Tausenden DDR-Bürgern, den Massendemonstrationen und dem Fall der Mauer am 9. November 1989 erscheint der Weg zur deutschen Einheit unumkehrbar. Somit feiert man am 3. Oktober 1990 in Ost und West gemeinsam die deutsche Einheit. Der "Runde Tisch" wurde von Krenz und Modrow einberufen, da sie glaubten, sie könnten die SED und die DDR noch retten. Dies ist bildlich dargestellt, durch den zum Rettungsboot umfunktionierten "Runden Tisch", der das sinkende Schiff "DDR" vor dem Untergang zu bewahren versucht. Da aus dem Schornstein des Schiffes noch Rauch aufsteigt, scheint es, als ob die DDR in "voller Fahrt" absäuft. Der Versuch, das Schiff zu retten, scheint auch durch die geschwächt wirkende Besatzung des "Runden Tisches" nicht mehr möglich zu sein. (dünne Beine, langer Bart, Alter) Autoren Jennifer, Fabian M., Mendy, Manuela, Robert Von den ersten freien Wahlen zur Wiedervereinigung Anne, Nicole, Sabrina, Yvonne Ein Riese in Europa Zur Karikatur Zeigt den Ablauf der Wiedervereinigung 1. Bildteil: kleiner deutscher Michel (Osten) läuft großem deutschen Michel (Westen) in die Arme -> Osten unterlegen, Westen nutzt dies aus 2. Bildteil: Westen „frisst“ Osten auf -> östliche Bedingungen werden ignoriert 3. Bildteil: ein großer Michel (Westen) -> Deutsche Wiedervereinigung nur unter westlichen Bedingungen Murschetz 1936: in Veleje (Wöllan) geboren 1967: erschienen erste politische Karikaturen in der Süddeutschen Zeitung 1971: erste Veröffentlichungen in der Zeitung „DIE ZEIT“ 1978-79: Aufenthalt in London 1983-95: Lehrer für Illustrationen an der Sommerakademie in Salzburg Ab 1997: in München „Zehn-Punkte-Plan zur Überwindung der dt. Teilung“ 28. November 1989 präsentierte H. Kohl im Alleingang das Zehn-Punkte-Programm Idealer Zeitpunkt: DDR-Bevölkerung übte nach dem Mauerfall Druck aus Aus der Parole „Wir sind das Volk“ entstand „Wir sind ein Volk“ Vertragsgemeinschaft, Vorgeschlagen von DDRMinisterpräsident Hans Modrow (SED) Der Zehn Punkte Plan Punkte 1-4: Intensivierung der Zusammenarbeit mit der DDR Punkt 5: „konföderative Strukturen“ Punkte 6-9: Einbettung der innerdeutschen Beziehungen in die europäische Entwicklung Punkt 10: Wiedervereinigung Deutschlands Reaktionen In- und Ausland ist vom Plan einer deutschen Vereinigung überrascht Positive Reaktion: West-Deutschland und USA Unterstützung nur bei deutscher NATOZugehörigkeit Negative Reaktionen: Frankreich, GB, DDR-Regierung und Sowjetunion Helmut Kohl Geb.: 1930 Deutscher Politiker (CDU) 1969-76: Ministerpräsident von RP 1973: Vorsitzender der CDU 1976-82: Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag 1982-1998: Bundeskanzler Bildbeschreibung DDR-Ministerpräsident Hans Modrow: -kleiner Hocker: Lage der DDR, Modrow als Handlanger -hält Wolle: gibt das Material zur Konföderation Helmut Kohl: sitzt auf einem Sessel: wirtschaftlicher und ökonomischer Vorsprung der BRD „Strickt“ Wolle zur Deutsch-Deutschen Konföderation: entscheidet, wie die Konföderation ablaufen soll, ist Modrow überlegen Hans Modrow Geb. 27. Januar 1928 in Jasenitz 1954-1971: Mitglied der Bezirksleitung Berlin der SED 1958-1990: Abgeordneter der Volkskammer 1967-1989: Mitglied des Zentralkomitees der SED Dez. 1989: Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der SED/PDS 13.Nov.1990: Wahl zum Ministerpräsidenten der DDR Ziele: - Eigenständigkeit der DDR bewahren - eine Konföderation mit der BRD eingehen Verhandlungen zwischen Modrow und Kohl Am 19.Dez 1989 Erklärung einer „Vertragsgemeinschaft“ wird verabschiedet Modrow: - 15 Milliarden DM als Lastenausgleich • Einführung eines visafreien Verkehrs nach dem 24.Dez 1989 - Kompensation der BRD • Kohl reagiert ausweichend auf Forderungen Vertragsgemeinschaft - - • Am 17.Nov.1989 Modrow in seiner Regierungserklärung Wirtschaftliche Unterstützung der BRD und der Europäischen Gemeinschaft erlangen, ohne sich absorbieren zu lassen Erhalt beider Staaten, lehnt Einheit zunächst ab „qualifizierte gute Nachbarschaft“ und „kooperative Koexistenz“ Sozialistische Marktwirtschaft Scheitern durch: - Massenexodus - neue polit. Kräfte: Neues Forum, SPD-Ost (Runder Tisch) Konföderation - Modrow: wollte mit Hilfe einer Konföderation mit der BRD das SED-Regime sanieren einerseits: auf dem Boden des ostdeutschen Systems andererseits: Schlüsse ziehen im Sinne gesamtdeutscher Initiative Scheitern seiner Politik durch die Bevölkerung, die das Zutrauen zu ihrer Regierung Ende 1989 verloren hat; Haushaltsdefizit und Auslandverschuldung 18. März 1990 Volkskammerwahl Vorgezogen: Verfall politischer Autorität Meinungsumfragen Januar: Vorsprung SPD SPD erlitt eine Niederlage, nur knapp 22% Allianz Wahlsieger, keine absolute Mehrheit Große Koalition mit Liberalen und SPD 12.04. 90 L.de Maizière = Ministerpräsident Allianz für Deutschland Wahlkampfbündnis von CDU (Ost), Deutsche Soziale Union (DSU) und Demokratischer Aufbruch (DA) Gegründet 05.02.1990 in West-Berlin in Anwesenheit von Helmut Kohl. Deutsche Forumspartei lehnte Mitgliedschaft ab Also sprach das Volk Zeitliche Eingliederung: März 1990 Ergebnis der Volkskammerwahl Wahlausgang:“Allianz für Deutschland“ sitzen auf einem Strom von Wahlzetteln Sieger SPD, PDS; Allianz Freier Demokraten werden nur von wenigen Stimmzetteln bestürmtVerlierer Karikaturtitel: Ruf nach rascher Wiedervereinigung, Zurückweisung jeglicher Form des Sozialismus 01. Juli 1990 Staatsvertrag trat in Kraft 18. Mai: unterzeichnet Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion weitgehend wurde die staatliche Einheit Deutschlands vorentschieden DM = Zahlungsmittel in ganz Deutschland 31.August 1990 Einigungsvertrag Zwischen DDR und BRD rechtliche Grundlage für die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten geschaffen Lösung für rechtliche Probleme Beispiele: unterschiedliche Militärbündnisse unterschiedliche Rechtssysteme Quellen www.brd50jahre.de www.bpb.de/themen www.dhm./lemo/html/biografien Deutschland nach 1945,Martin Tabaczek/Johannes Altenberend Welt Geschichte im Überblick,Bernd Legath,Ulrich Meer Ulrich W.Rutzenhöfer;Adelheid Schmidt-Thomé,2001 Deutschland von außen – der internationale Rahmen der Wiedervereinigung Ein Referat von: Tim Giesenberg, Christopher Hansen, Jan Obermiller, Herbie Schwartz Die Themen Wichtige Personen Daten Begriffe Karikaturen Helmut Kohl 3. April1930 1950–1958 1947 1953 Geburt in Ludwigshafen Studium der Geschichte, Rechtsund Staatswissenschaften in Frankfurt/Main und Heidelberg Eintritt in die CDU, Mitgründer der Jungen Union Ludwigshafen Mitglied des CDU-Vorstands der Pfalz 1976–1982 Vorsitzender der CDU/CSUFraktion im Deutschen Bundestag 1973–1998 Bundesvorsitzender der CDU 1976–2002 MdB 1982–1998 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Michail Gorbatschow 2. März 1931 1950–1955 Geburt in Priwolnoje/ Stawropol Jurastudium an der Universität Moskau Oktober 1985 Einleitung von Perestrojka und Glasnost Ende Mai 1989 Wahl zum Präsidiumsvorsitzenden des Obersten Sowjets 15.3.1990 Wahl zum ersten sowjetischen Präsidenten 25.12.1991 Rücktritt vom Amt des Präsidenten George Bush 12.06.1924 1945–1948 1966 Dezember 1972 1981–1988/89 1989–1992 August 1992 Geburt in Milton/Massachusetts Studium der Wirtschaftswissenschaften, Yale Erster Republikaner aus Houston im Repräsentantenhaus Ernennung durch Nixon als Nachfolger von Senator Robert Dole zum republikanischen Parteivorsitzenden Vizepräsident der Vereinigten Staaten 41. Präsident der USA Erneut Präsidentschaftskandidat (Niederlage gegen Bill Clinton im November 1992) Margaret Thatcher 13.10.1925 1943–1947 1979–1990 1975 28.11.1990 Geburt in Grantham Chemiestudium am Somerville College, Oxford Premierministerin als Nachfolgerin von James Callaghan (Wiederwahl 1983 und 1987) Übernahme der Oppositionsführung und Wahl zur Vorsitzenden der Konservativen Partei als Nachfolgerin von Edward Heath Rücktritt vom Amt des Premierministers François Mitterrand 26.10.1916 1939 1971–1981 1981–1995 8.1.1996 Geburt in Jarnac/Charente Besuch des Collège SaintPaul in Angoulême Soldat, 1940 Verwundung und deutsche Gefangenschaft, 1942 Flucht, danach Mitarbeit in der Résistance Erster Sekretär der neu konstituierten Sozialistischen Partei (P.S.) Staatspräsident Mitterrand stirbt in Paris Wichtige Daten 1990-01-17 Entwurf des Vertrags über Zusammenarbeit und die gute Nachbarschaft zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland - Modrow-Entwurf 1990-05-18 Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik 1990-06-16 Gemeinsame Erklärung der Bundesregierung und der Regierung der DDR zur Regelung offener Vermögensfragen 1990-07-16 - Gorbatschow gibt den Weg zur Deutschen Einheit frei - Kein sowjetisches Veto gegen Mitgliedschaft von Deutschland in der NATO - AchtPunkte-Erklärung (Kohl) 1990-09-12 2+4-Vertrag- Brief Genscher/de Maiziere an die Außenminister der ehemaligen Siegermächte 1990-09-12 Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland - Einleitung des Einigungsvertrages Internationale Sicht und Haltung zur deutschen Wiedervereinigung tschechoslowakische Präsident Vaclav Havel lässt am 6. Februar USAußenminister Baker wissen, dass er ein neutrales Deutschland ablehne und dies auch Gorbatschow mitteilen werde polnische Außenminister Krzystof Skubiszewski am folgenden Tag gegenüber Bundeskanzler Kohl, er könne einer Neutralität nichts abgewinnen und teile die Auffassung des Bundeskanzlers, dass Deutschland nicht neutralisiert werden dürfe. "Für uns Polen", so Skubizszewski, "ist die Einbindung Deutschlands entscheidend Die Unsicherheit und Besorgnis der Nachbarn über die Perspektive einer Wiedervereinigung Deutschlands wurde bereits unmittelbar nach der Maueröffnung deutlich, als der französische Präsident François Mitterrand am 14. November 1989 ein Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der zwölf Länder der Europäischen Gemeinschaft forderte, um "die jüngsten Entwicklungen in Europa zu diskutieren" und "eine gewisse Kontrolle über die Veränderungen zu gewinnen". Nach der Vorlage des Zehn-Punkte-Plans von Bundeskanzler Kohl am 28. November teilte Mitterrand einer Gruppe französischer Journalisten mit, er halte eine deutsche Wiedervereinigung für eine "rechtliche und politische Unmöglichkeit". Gegenüber Bundesaußenminister Genscher äußerte er, ein wiedervereinigtes Deutschland "als eine eigenständige Macht, unkontrolliert", sei unerträglich für Europa; es dürfe niemals wieder eine Situation eintreten wie 1913, vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Mitterrands langjähriger Vertrauter Régis Debray drohte sogar mit einer Wiederbelebung "der alten französisch-russischen Allianz", falls ein wiedervereinigtes Deutschland zu sehr an Gewicht gewinnen sollte. Für die britische Premierministerin Margaret Thatcher spielte der europäische Ordnungsaspekt eine besondere Rolle. In der Tradition klassischen britischen Gleichgewichtsdenkens hielt sie ein geeintes, starkes Deutschland für eine ernsthafte Herausforderung der seit dem Zweiten Weltkrieg erreichten Stabilität - nicht, wie früher, im militärischen Sinne, sondern aufgrund der Stärke der deutschen Wirtschaft, die durch die Einbindung in die Europäische Gemeinschaft noch vergrößert werde. Daher dürfe man die deutsche Wiedervereinigung "nicht übereilen“ Der italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti: Der Zehn-Punkte-Plan des Bundeskanzlers komme "zum falschen Zeitpunkt"; eine deutsch-deutsche Konföderation oder gar eine Wiedervereinigung seien nicht aktuell In den USA dagegen betrachtete man die Vorgänge in Deutschland durchaus positiv. Die Wiedervereinigung, die man selber seit 1945 stets gefordert hatte, wurde nicht abgelehnt, sondern als Erfüllung eines langfristigen Ziels westlicher Politik nachdrücklich begrüßt. Präsident Bush und Außenminister Baker hoben lediglich die Notwendigkeit hervor, den Einigungsprozess mit der konstruktiven Entwicklung der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen in Einklang zu bringen. Außerdem müsse die Vereinigung der beiden deutschen Staaten sich innerhalb der Institutionen von NATO und Europäischer Gemeinschaft vollziehen und die Rechte und Verantwortlichkeiten der Vier Mächte berücksichtigen. Die Sowjetunion ist seit der Maueröffnung in einer problematischen Situation: Ohne militärische Intervention war das SED-Regime nicht mehr zu retten, die Wiedervereinigung nicht zu verhindern. Wenn aber die DDR verloren ging, drohte auch der Verlust Polens, Ungarns und der Tschechoslowakei. Dementsprechend argwöhnisch verfolgte man in Moskau die Vorgänge zwischen Rhein und Oder und hielt sich anfänglich auch mit ablehnenden Kommentaren nicht zurück. So warnte Generalsekretär Gorbatschow unter Bezugnahme auf die Reformprozesse in den Warschauer-Pakt-Staaten davor, "in die Flammen zu blasen". Außenminister Schewardnadse meinte, es gebe kein Land in Europa, das ein wiedervereinigtes Deutschland nicht als "eine Gefahr für die Stabilität der Nachkriegsordnung" begreife. Einigung in Ottawa Desweiteren dienten zahlreiche diplomatische Aktivitäten der USA zur Lösung der äußeren Aspekte der deutschen Einheit. So fand am 11.-13.2.1990 im kanadischen Ottawa eine Konferenz der Außenminister der 23 Staaten der NATO und des WP statt. Dort einigte man sich auf den Zwei + Vier-Mechanismus (2 deutsche Staaten und 4 Siegermächte). Es wurde die Regelung getroffen, daß beide deutsche Staaten ihre Haltung zu den äußeren Aspekten der Vereinigung gemeinsam entwickeln sollten und sich dann darüber mit den vier Siegermächten verständigen sollten. Damit wurde die Respektierung des deutschen Recht auf Selbstbestimmung gesichert, sowie die Sicherung der etablierten Partnerschaften. Die Konferenz von Ottawa wurde als großer diplomatischer Erfolg gesehen und als Durchbruch in der Deutschen Frage. Am 24.2.1990 besucht Kohl den amerikanischen Präsidenten Bush in Camp David. In der Frage der endgültigen Anerkennung der polnischen Westgrenze hatte Kohl Amerika und die gesamte Weltöffentlichkeit gegen sich (auch in Camp David kam es trotz Drängens der USA nicht zum Ergebnis). Erst Anfang März kam es zur Anerkennung der Westgrenze durch die Bundesregierung. Nachdem NATO- und Grenzfrage, sowie der Mechanismus zur Lösung der äußeren Aspekte gelöst waren, war es die Aufgabe Bushs, die ehemaligen Siegermächte dazu zu bringen, auf ihre Rechte zu verzichten und der deutschen Souveränität zuzustimmen. Karikatur aus Schweden Die Karikatur zeigt Margaret Thatcher, Michail Gorbatschow, François Mitterrand und Dr. Helmut Kohl, der einen Chemiekittel trägt. Er hält in seinen Händen zwei mit Flüssigkeit gefüllte Reagenzgläser: eins mit der Aufschrift DDR und eins mit der Aufschrift BRD. Er füllt beide Flüssigkeiten zusammen in ein Gefäß mit der Aufschrift Deutschland. Durch die daraus folgende Reaktion steigt ein Abbild von Hitler aus dem Gefäß in die Luft. Die Staatsoberhäupter von Frankreich, Großbritannien und der UDSSR. die zur linken Kohls stehen, blicken geschockt und voller Furcht auf das entstandene Abbild von Hitler. Sie haben Angst vor einem aus der Wiedervereinigung entstehenden wiedererstarkten Deutschland, vor einer wiedererstarkten Wehrmacht und vor neuen sowie alten Machtansprüchen Deutschlands. Karikatur aus England In der Karikatur des Daily Express aus England können wir Helmut Kohl auf einem Bild in einer Nazi- Uniform erkennen mit Francois Mitterand als französischem, ergebenem Pudel. Helmut Kohl marschiert ins 4. Reich auf dem Bild. Der Maler des Bildes ist Nicholas Ridley, ein bekannter britischer Maler. Neben dem Bild steht Margaret Thatcher, die mit einem besorgten Gesichtsausdruck Ridley dazu auffordert, lieber wieder Landschaften zu malen, um sich nicht zu sehr in die Politik einzumischen. Karikatur aus Schweden Auf dieser Karikatur aus Schweden sind sechs zusammen hängende Bilder gezeigt, welche eine Verwandlung der deutschen Grenze in Verbindung mit der neuen Grenze von den neuen Bundesländer nach der Wiedervereinigung zu einem Wehrmacht- Soldaten zeigt. Unter der Karikatur steht „Marsch des 4. Reichs“. Dieses Bild zeigt, wie die Stimmung nach der Wiedervereinigung in anderen europäischen Ländern zu diesem Zeitpunkt war. Es war die Angst und das Missvertrauen, welches einem neuen wiedervereinigten Deutschland galt. Man befürchtete, dass Deutschland wieder politische und militärische Macht in der Welt anstrebt, was vorher durch die Teilung Deutschlands nicht möglich war. Äußere und Innere Einheit Probleme und Aufarbeitung der Vergangenheit Kurzinterpretation Karikatur (Der Berg ruft) in zwei Teile aufgeteilt Bergsteiger auf dem Berg Berglandschaft/ Zwei der deutschen Einheit Berge im Vordergrund Schweißgebadet Links Berg der formalen deutschen Einheit Wahrscheinlich OstDeutscher Rechts Berg der realen deutschen Einheit (endlos) Trägt schwere Last auf dem Rücken Bergsteiger auf kleinem Berg Steiler schwieriger Aufstieg Extremer Unterschied der Höhe (Berge) Kurzinterpretation Kleiner Berg symbolisiert den Mauerfall und somit die Wiedervereinigung Stellt die von außen betrachtete Einheit dar Großer Berg spiegelt die Meinung des deutschen Volkes wieder mit all ihrer Skepsis Innere Einheit muss in der Realität noch geschaffen werden Obwohl die formale Einheit schon einen schwierigen Aufstieg hatte, wird der Weg zur wirklichen deutschen Einheit noch härter! Äußere Aspekte zur Vereinigung alliierte Vorbehaltsrechte galten auch noch im Jahre 1990 Wiederherstellung der dt. Einheit abhängig von der Zustimmung der Siegermächte Das Ende des Ost- West- Konfliktes 1990 die Voraussetzung für die Vereinigung außenpolitische Absicherung gelang der BRD schnell : - uneingeschränkte Unterstützung der USA beseitigte auch einige Zweifel der franz. + brit. Regierung - entscheidend war die Zustimmung der SU Mitte Juli 1990: Einigung der dt. + sowjet. Regierung Anfang des Jahres 1990: Einigung der vier Siegermächte auf die 2+4- Verhandlungen Am 12. Sept. 1990 (das vierte + letzte 2+4-Treffen): - Unterzeichnung des „Vertrags über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland“. 1.Okt. 1990 Ratifizierung durch die Westmächte/ 4. März 1991 Ratifizierung durch die SU Deutschland formell und völkerrechtlich souverän Bedeutung des 2-4- Vertrags: - beendet die Nachkriegszeit - beendet die Teilung Deutschlands und Berlins - die entscheidende völkerrechtliche Grundlage für das vereinte Deutschland Am 20./21. Sept. 1990: - Verabschiedung des Einigungsvertrags 3. Oktober 1990 : - Volkskammer der DDR beschließt den Beitritt der DDR nach Art. 23 des GG zur BRD - Vereinigung des geteilten Deutschlands Kurzinterpretation Beschreibung: - Umriss eines Mannes mit Mantel, Handschuhen und Hut - Skeletthand unter linkem Handschuh Die Gestalt stellt sich vor mit " Gestatten Treuhand" - Die Treuhandanstalt - Wurde durch die Verabschiedung des Treuhandgesetzes vom 17.Juni 1990 gegründet - Aufgaben: - Privatisierung des Volkseigentums - Unternehmen marktfähig machen - Unternehmen stilllegen - Die Treuhand betreute ca. 8000 Volkseigene Betriebe und ca. 30.000 Einzelhandelsgeschäfte (z.B. Hotels, Gaststätten) - übernahm Verantwortung für ca. 4 Mio. Beschäftigte Kurzinterpretation Probleme: - geringe Produktivität der Betriebe - ökologische Altlasten - ungeklärte Eigentumsfragen - Zusammenbruch der osteuropäischen Märkte - hohes Angebot, jedoch geringe Nachfrage Gewinnerwartungen durch Treuhand wurden enttäuscht Nur Verkäufe mit Zuschüssen und Subventionen Die Treuhandanstalt konnte die Kosten der Wiedervereinigung nicht decken!!! Kurzinterpretation Krankenzimmer: Umwelt BRD Umwelt DDR Kranker älterer Mann Skelett liegt im liegt im Krankenhausbett improvisierten Holzbett Nachtschrank altes Ölfass Hausschuhe/Medizin Keine Anzeichen von Versorgung Bettwäsche/ Schlafanzug Flicken auf der Bettwäsche Sauber und gepflegt Ungepflegt Kurzinterpretation Die Umwelt der DDR - Umweltschutz wurde in der Zeit der DDR quasi nicht betrieben - Starke Verschmutzung durch die Industrie - Durch unzureichende Entsorgung (z.B. Alt-Öl) - Schlechtere Infrastruktur als die BRD - wenig Grünanlagen - viel Rodung des Waldes - Plattenbauten Auf dem Weg zu inneren Einheit Der Beitritt der DDR zur BRD: - Ökonomische Faktoren standen im Vordergrund - Mittelweg: Infrastruktur, wirtschaftliche Entwicklung & Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West - 1.Juli 1990 (Staatsvertrag) wurde die Deutsche Mark zur einzigen Währung - Löhne, Gehälter und Mieten wurden 1:1 umgestellt - 17.Juni "Gesetz zur Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens" (Treuhandgesetz) - sämtliche staatlichen Betriebe wurde der Treuhandanstalt übergeben - Zweck: Verkauf der volkseigenen Betriebe an private Eigentümer organisieren + der Marktwirtschaft zum Durchbruch verhelfen - Folge: Überangebot an Betrieben Einseitiger Käufermarkt DDR: - Betriebe waren in die RGW eingebunden - Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit deutlich unter dem Weltmarktniveau Zusammenwachsen beider Staaten schien kompliziert und mühsam zu sein Ende