Südafrika

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Südafrika
Das Weltatlas Magazin • 01 / 2010 • www.diercke.de
360°
Südafrika
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Fußball-WM 2010 –
Perspektiven und
Herausforderungen
für das „neue” Südafrika
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Gesundheit und
Entwicklung: Südafrika und
Burkina Faso im Vergleich
(Unterrichtseinheit Sek II)
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Bevölkerung, Ethnien und
Postapartheid in Südafrika
(Unterrichtseinheit Sek II)
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Host City Johannesburg:
(Bilinguale Unterrichtseinheit Sek I)
Mit Diercke WebGIS nach
Südafrika!
Diercke International Atlas:
Learning with maps
Diercke 360°
INTERVIEW
Diercke Weltatlas Magazin
S. E. Sonwabo E. Funde
seit 2008 Botschafter der
Republik Südafrika in
Berlin
Im Gespräch mit S. E. Sonwabo Eddie Funde
Diercke 360°-Redaktion:
Die Fußball-WM in Südafrika ist die erste auf dem afrikanischen Kontinent.
Welche Impulse versprechen Sie sich für Südafrika im Speziellen und für
Afrika im Allgemeinen?
Botschafter Funde:
Dadurch, dass die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zum ersten Mal auf
dem afrikanischen Kontinent stattfindet, wird die Aufmerksamkeit der
Welt auf etwas Positives in Südafrika und den afrikanischen Kontinent
gelenkt.
Diercke 360°-Redaktion:
Fühlt sich die Republik Südafrika gut auf das weltweite Medienspektakel
vorbereitet, auch was die Verkehrs-, Transport- und Kriminalitätsproblematik betrifft?
Botschafter Funde:
Südafrika wird mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ eine der
größten Sportveranstaltungen der Welt austragen und sich von seiner
besten Seite zeigen: mit einer erstklassigen Infrastruktur, die Transportund Verkehrssysteme beinhaltet, einem exzellenten Sicherheitskonzept und Sicherheitsausstattungen und zehn Weltklasse-Stadien.
Vor allem werden aber Spieler, Fans und Touristen die Schönheit des
Landes entdecken können. Wir bestärken Besucher, nicht nur die
fantastischen Spiele zu sehen, sondern auch die Nationalparks, die
erstklassigen Unterkünfte und besonders die Lebendigkeit der
südafrikanischen Gemeinden und ihre Gastfreundschaft zu erleben.
Diercke 360°-Redaktion:
Welchen Stellenwert hat der Fußball für die südafrikanische Jugend?
Botschafter Funde:
Die am meisten gespielte Sportart in Südafrika ist Fußball. Er ist der
Eingangspunkt für viele sportbegeisterte Jugendliche. Wenn Sie nach
Südafrika fahren, sehen Sie Fußball spielende Kinder, Jugendliche und
Erwachsene an jeder Straßenecke. Mit der Weltmeisterschaft in
unserem Land wird ein großer Traum für viele Jugendliche wahr. Sie
können ihre großen Fußball-Idole live in ihrem Land, auf ihrem
Kontinent sehen – wie zum Beispiel Maradona, der vor kurzem in
Südafrika war, oder den deutschen Nationalspieler Philipp Lahm, der
nach Südafrika kam.
Diercke 360°-Redaktion:
Welche Rolle spielt die Geographie oder Atlasarbeit in südafrikanischen
Schulen?
Botschafter Funde:
Geographie und Atlasarbeit sind enorm wichtig, um Kindern die Welt
zu erklären. Sie gibt ihnen die Möglichkeit, andere Lebenswelten zu
erleben und zu verstehen. Atlanten sind eine Wissensquelle für andere
Länder und Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt.
In Südafrika haben nicht viele Kinder die Möglichkeit, weit zu reisen,
und daher lernen sie über andere Länder durch Atlanten und Karten.
Diercke 360°-Redaktion:
Sind Sie mit einem Atlas zur Schule gegangen bzw. aufgewachsen?
Botschafter Funde:
Ja! Ich hatte meine ganze Schulzeit hinweg einen Atlas und habe ihn
bis zu unserem Equivalent des deutschen Abiturs benutzt.
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Diercke 360°-Redaktion:
Können Sie sich an eine Lieblingskarte aus Ihrer Schulzeit erinnern?
Botschafter Funde:
Das war die Karte von Afrika. Ich fand alles sehr spannend, vor allem
die Topographie: wo sich Flüsse, Seen, Berge in jedem Land unseres
vielseiten Kontinents befanden. Später ist dann die Weltkarte zu
meiner Lieblingskarte geworden. In der Schule haben wir die
Hauptstädte der Welt auswendig gelernt, genauso wie die großen
und bedeutsamen Flüsse der Welt.
Diercke 360°-Redaktion:
Welche Bedeutung messen sie der Orientierung mithilfe von Atlanten bzw.
Karten in der heutigen Zeit bei?
Botschafter Funde:
Ich denke, sie haben die gleiche Bedeutung, die sie immer hatten.
Kinder sollten so viel wie möglich über andere Länder lernen – auch
wenn sie diese Länder dann besuchen können.
Diercke 360°-Redaktion:
Welche Rollen spielen Karten bei Ihrer politischen Arbeit?
Botschafter Funde:
Als Botschafter reise ich sehr viel, und gerade deswegen sind Karten
sehr wichtig für mich. Bevor ich reise, auch in Deutschland, schaue ich
immer auf eine Karte. Sie geben mir eine Perspektive, Orientierung
und eine Übersicht, wo ich hinfahre und was mich dort erwartet.
Diercke 360°-Redaktion:
Was möchten sie den Lehrerinnen und Lehrern für ihren Unterricht in
Vorbereitung auf die WM mit auf den Weg geben?
Botschafter Funde:
Sie sollten die große Begeisterung der Kinder für die Weltmeisterschaft nutzen, um ihnen die Geschichte und Geographie von
Südafrika und dem afrikanischen Kontinent näher zu bringen. Viele
sehen in Afrika immer ein Land, aber es ist ganz wichtig den Kindern
beizubringen, dass es – wie Europa – ein Kontinent mit vielen
verschiedenen Ländern ist.
Diercke 360°-Redaktion:
Was sollte aus Ihrer Sicht an deutschen Schulen über Südafrika gelehrt
und gelernt werden?
Botschafter Funde:
Oft ist die Berichterstattung der Medien über Südafrika, Afrika im
Allgemeinen und andere Entwicklungsländer nicht gerade positiv,
sondern sensationslustig und eher negativ. Deswegen denke ich, dass
Lehrer auch über die positiven Seiten von Südafrika unterrichten
sollten: über die Kultur, die Natur und die Menschen, und natürlich
auch über die Geschichte des Landes, vor allem die Zeit nach der
Apartheid. Das Land hat in den letzten 15 Jahren enorme Fortschritte
gemacht und das nach 300 Jahren Kolonialzeit und dem ApartheidsRegime.
Diercke 360°-Redaktion:
Wer wird Weltmeister?
Botschafter Funde:
Das beste Team natürlich! Und ich wünsche mir, dass es Südafrika
wird.
Liebe Leserin, lieber Leser,
2010 wird ein spannendes Jahr.
Zum einen findet die Fußballweltmeisterschaft statt. Zum anderen gibt es ein neues Mitglied
in unserer Diercke-Familie – den Diercke International
Atlas. Während wir das Finale der Fußball-WM noch
herbeisehnen, hat sich der neue Diercke schon seinen
Weg aus der Kartographie in die Druckerei gebahnt
und ist im Lager angekommen. Bereit, demnächst zur
Prüfung auf Ihrem Schreibtisch zu liegen.
Aber zurück zu Südafrika: Der südlichste Staat auf
dem afrikanischen Kontinent richtet in diesem Jahr
erstmals die Fußballweltmeisterschaft aus. Ähnlich
wie bei den Olympischen Spielen in China 2008 wird
auch hier der mediale Fokus auf die Schauplätze
jenseits des fußballerischen Wettkampfs gerichtet. Mit
Spannung erwarten die internationalen Beobachter,
wie Südafrika die anstehenden logistischen, sozialen, kulturellen und sicherheitsrelevanten Aufgaben
meistern wird. Es stellen sich zu dieser WM ganz
besonders Fragen wie „Werden die Stadien gut gefüllt
sein?“, „Wer kann sich die Karten überhaupt leisten?“,
„Wie reisen Mannschaften und Fußballtouristen von
Ort zu Ort?“, „Wird es ein multikulturelles Fest der
Nationen?“ , „Kann man sich dort sicher fühlen?“ und
Inhalt
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Interview – mit S. E. Sonwabo Eddie Funde
Prof. Dr. U. Jürgens, Prof. Dr. J. Bähr:
Fußball-WM 2010 – Perspektiven und Herausforderungen für das „neue” Südafrika
StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle:
Gesundheit und Entwicklung: Südafrika und
Burkina Faso im Vergleich (Unterrichtseinheit Sek Il)
Prof. Dr. Ulrich Jürgens:
Bevölkerung, Ethnien und Postapartheid
in Südafrika (Unterrichtseinheit Sek Il)
last but not least „Wer wird Fußball-Weltmeister?“.
Zu unserem international prämierten Atlasweltmeister (Worlddidac Award 2008) schicken wir nun den
Diercke International Atlas ins Spiel. Er ist der erste
englischsprachige Schulatlas speziell für den bilingualen Sachfachunterricht und den Englischunterricht.
Als echter Individualist besitzt er nicht nur neue Inhalte, sondern auch eine komplett eigene Umschlagfarbe. Wie jedes Mitglied der Diercke-Familie hat
der Atlas einen eigenen Online Globus, der ebenfalls
komplett englischsprachig ist und alle Atlaskarten in
3-D anzeigt.
Wie gewohnt finden Sie auch in dieser Ausgabe
spannende Artikel und praktische Unterrichtseinheiten zum Titelthema Südafrika. Mit dem neuen
Atlas hält auch erstmals eine komplette Unterrichtseinheit für Ihren bilingualen Unterricht Einzug in das
360°-Magazin.
Es gibt also viel Neues zu berichten – discover the
world of cartography!
Ihre Diercke 360°-Redaktion
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Prof. Dr. Christiane Meyer:
Die Fußball-WM 2010 in Südafrika – Host City
Johannesburg (Bilinguale Unterrichtseinheit Sek l)
Mit Diercke WebGIS nach Südafrika!
Die neue Posterkarte: Südafrika physisch
Der Diercke International Atlas:
Learning with maps – Prüfexemplar für 10,-€
Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost
Gewinnspiel – Klassenfahrt ins Klimahaus®
Neu: Lehrermaterialien für den Diercke 2
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Diercke 360°
Titelthema
Diercke Weltatlas Magazin
zu den Autoren: Prof. Dr. Ulrich Jürgens,
Prof. Dr. Jürgen Bähr, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,
Arbeitsschwerpunkte: u. a. Stadtgeographie, Bevölkerungsgeographie, Südliches Afrika
Fußball-WM 2010 –
Perspektiven und Herausforderungen
für das „neue“ Südafrika
Erstmals findet das weltweit zweitgrößte Sportereignis nach den Olympischen Spielen auf dem afrikanischen Kontinent statt. Damit verbindet
das Land vielfältige Hoffnungen, die seine Position als einziges Schwellenland des afrikanischen Kontinents auch in Zukunft stärken sollen. Wie
bei vielen globalen Großveranstaltungen zuvor, ist das sportliche Event
eher ein Vehikel, andere Interessen durchzusetzen. Trotz Abschaffung der
Apartheid vor fast 20 Jahren konnten weder die wirtschaftlichen Probleme (bis zu 30 % Arbeitslosigkeit) noch die sozial-ethnische Polarisierung zwischen den Bevölkerungsgruppen gelöst oder auch nur verbessert
werden. Im Gegenteil, die Verarmung eines großen Teils der schwarzen
Bevölkerung ist vorangeschritten.
Symbolik
Die Fußball-Weltmeisterschaft dient
somit auch dazu, die weltweite Akzeptanz eines Landes zu testen, den
Bekanntheitsgrad zu steigern, das
historische Erbe eines Paria-Staates
abzuschütteln und als Sinnbild eines
benachteiligten Kontinents Symbol für
die Organisationsfähigkeit Afrikas zu
werden. Dem außenpolitischen und
ideellen Erfolg eines Landes und in
diesem speziellen Fall eines gesamten
Kontinents, das in politischer und
kultureller Hinsicht zusammenwachsen
will, stehen innenpolitische und
pragmatischere Überlegungen gegenüber, die die Fußball-WM als Big Push
und Konjunkturprogramm für die
heimische Wirtschaft verstehen.
Bauvorhaben und regionale
Bedeutung
Umfangreiche infrastrukturelle Vorleistungen sind für die WM zu erbringen,
seien es die Stadien, Hotels und Pensionen sowie ÖPNV-Angebote, die sowohl
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in Qualität als auch in Quantität den
Richtlinien der FIFA, dem Weltfußballverband, genügen müssen. Mehrere
Großstadien wurden hierfür umgebaut
bzw. neu gebaut. Einige befinden sich in
zentraler Stadtlage (Bob und Swart
2009), andere in noch zur Apartheidzeit
definierten schwarzafrikanischen
Townships, einige in den Wachstumsund Magnetregionen wie Gauteng
(Großraum Pretoria und Johannesburg),
Kapstadt und Durban, andere in
Peripherregionen wie Nelspruit oder
Polokwane. Die WM wird hier zu einem
regionalplanerischen Instrument, nicht
nur die Boomprovinzen Gauteng und
Western Cape zu stärken, sondern auch
andere Regionen in ihrer Bekanntheit
(für ausländische Gäste) und nachhaltig
wirkender Infrastruktur zu fördern.
Wächst Johannesburg zur Megacity und
Global City Afrikas heran, sind andere
Provinzen vielfach Entleerungsgebiete
geblieben, die mithilfe der WM auf der
Landkarte neu entdeckt werden.
Inwieweit die Stadien auch im Nachhin-
ein sinnvoll genutzt werden, welches
Eigenleben diese futuristischen Bauinseln für das städtische Milieu haben
und inwieweit sie in das soziale und
funktionelle Umfeld eingebettet sind,
wird von Kritikern bereits jetzt bezweifelt. Weil die Sportinteressen der
einzelnen Bevölkerungsgruppen sehr
unterschiedlich ausfallen (größeres
Interesse an Fußball bei Personen
schwarzer Hautfarbe) und die südafrikanischen Städte bis heute stark segregiert
sind, zudem in ihrer Flächenausdehnung
amerikanischen Dimensionen gleichen,
ist die Erreichbarkeit von Stadien nicht
ohne größeren Fahrtaufwand zu
bewerkstelligen.
Neues Green-Point-Stadion in Kapstadt,
davor die Ruinen des alten Stadions, das
2007 abgerissen wurde
Lokomotive für den Tourismus?
Vor allem das Tourismusgewerbe soll
nachhaltig gestärkt werden, obgleich
diese Sparte bereits seit den 1990erJahren zu einem boomenden Sektor
aufgestiegen ist. Als beschäftigungsintensiver Wirtschaftszweig im formellen
und informellen Bereich kann das
Gastgewerbe dazu dienen, beruflich
vergleichsweise unqualifizierten
Personen ein Einkommen zu garantieren. Gleichwohl ist der Tourismusbereich
noch wenig „entrassifiziert“ und von
Weißen dominiert (Khan 2009, Darkey
und Horn 2009). Erste Pensionen und
Hotels sind z. B. in Soweto, der schwarzen Vorstadt von Johannesburg, erst vor
einigen Jahren eröffnet worden.
Kritische Stimmen merken deshalb an,
dass diejenigen (Weißen), die bereits
vorher gut verdient haben, auch
zuvorderst von der WM profitieren
werden, und zwar einerseits diejenigen
an den Spielorten, andererseits jene
Anbieter, die Koppelungsbuchungen
(ausländischer Gäste) in anderen Teilen
des Landes entgegennehmen können.
Weil Südafrika infolge der globalen Krise
tiefe wirtschaftliche Einbrüche zu
verzeichnen hat und das verarbeitende
Gewerbe zum Teil an andere Schwellenländer vor allem in Asien abgeben
musste, ist der Tourismus zu einem
Allheilmittel geworden, die südafrikanische Wirtschaft zu stärken. Andere
Quellen warnen davor, dass die FußballWM auch zu einem „Verdrängungseffekt“ (Cottle 2008), d. h. einem
Einbruch bei finanziell betuchten
Übersee-„Normal-Reisenden“ führen
könnte, weil einerseits Hotelkapazitäten
begrenzt sind, andererseits im Winter
2010 Reise- und Unterkunftskosten
steigen. Davon betroffen sind nicht nur
Südafrika, sondern auch Nachbarländer,
die infolge begrenzter Flugkapazitäten
(zuweilen über den Flughafen Johannesburg als größte Flugdrehscheibe des
Kontinents) eher einen Einbruch in der
Saison 2010 erwarten. Zudem bleibt
unklar, ob die Profite im Land selbst
verbleiben können, geht man davon aus,
dass 35 000 spezialisierte Arbeitskräfte
aus dem Ausland für das Event beschäf-
tigt werden und auch ihre Einkünfte
„repatriieren“.
Politische Botschaften
Taugt die WM zu einem erneuten
Versuch von nation building, d. h. die
ursprüngliche Idee der „Regenbogennation“ aus den 1990er-Jahren wieder
aufzugreifen? (Labuschagne und Möllers
2009) Statistiken belegen, dass Südafrika
seitdem eher von zunehmender
Fragmentierung, Polarisierung und
Kriminalität, von neuen Formen von
Apartheid und von Ausländerfeindlichkeit geprägt ist. Immer wieder kam es in
der jüngeren Vergangenheit zu xenophobischen Übergriffen. Es bedarf
deshalb einer Emotionalisierung des
Ereignisses seitens der Politik, der
Rückeroberung einiger Teilbereiche des
öffentlichen Lebens wie der „Sicherheit“
(die vielfach privatisiert ist und zuweilen
dramatische Defizite ausweist), der
Einbindung der Bevölkerung als Zuschauer (mit bezahlbaren Ticketsystemen für Personen aus einem Dritte-WeltKontext) oder ihrer Einbindung als
Wirtschaftssubjekt, das aus dem Ereignis
sichtbaren persönlichen Nutzen ziehen
kann. Letzteres hat bereits im Vorfeld
der WM zu sozialen Spannungen
geführt: Taxifahrer mit ihren Minibussen
mussten sich FIFA-Regularien von
Fahrzeuggröße und Sicherheitsstandards sowie neuen Wettbewerbern wie
Schnell- und Schienenbussen öffnen,
weshalb es zu gewalttätigen Protesten
kam. Fast nebensächlich scheint dabei
der sportliche Erfolg der südafrikanischen Fußballmannschaft zu sein, der
allerdings ein entscheidender Katalysator ist, die Bevölkerung positiv auf das
Ereignis einzustellen bzw. in seinem
Verlauf zu begleiten.
Welche „Bilder“ wird die WM
vermitteln?
Der Politik- und Geschichtsprofessor
Achille Mbembe (Khan 2009) hinterfragt
zurecht, welches Image Südafrikas durch
die WM vermittelt werden soll, das für
das touristische Gewerbe eher in
klischeehaften und folkloristischen
Bildern Afrikas wie Tänzen und „wilden
Tieren“ mündet als in einem aufgeklärten komplexen Bild von gesellschaftlichen Entwicklungen und Gegensätzen
(Khan 2009). Mbembe vermutet eher,
dass „Hochsicherheitskorridore“
ausländische Fans abschirmen werden,
als dass sie in Public-Viewing-Events mit
der heimischen Bevölkerung gemeinsam
ein Großereignis feiern werden.
Fazit
Trotz der angebrachten Kritik und
Skepsis kann Südafrika auf andere
Großereignisse zurückblicken wie der
Rugby-Weltmeisterschaft 1995, dem
Africa Cup 1996 und dem Confederations
Cup 2009 im Fußball. Nach diesen
„Sparten“-Ereignisssen wird aber erst die
WM 2010 Südafrika in das globale
Interesse rücken, deren Nachhaltigkeit in
anderen Ländern zu häufig verpufft ist.
Literatur:
Bob, U. und Swart, K. (2009): Resident perceptions of the 2010 FIFA soccer world cup stadia
development in Cape Town. In: Urban Forum 20
(1), S. 47-59.
Cottle, E. (2008): 2010 – ist das der Anstoß?
In: afrika süd 37 (3), S. 21-22.
Darkey, D. und Horn, A. (2009): Homing in(n) on
the economic benefits of 2010 FIFA world cup.
In: Urban Forum 20 (1), S. 77-91.
Labuschagne, P. und Möllers, H. (2009): Sport
und Nation Building. In: afrika süd 38 (3), S. 21-24.
Khan, R. (2009): Eine WM an der Gesellschaft
vorbei? Interview mit dem Geschichts- und
Politikprofessor Achille Mbembe. In: afrika süd 38
(2), S. 1-2 (Beilage).
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Diercke 360°
Unterrichtseinheit
Sekundarstufe II
Diercke Weltatlas Magazin
zu den Autoren:
StR Daniel Karthe , Otto Hahn-Gymnasium
Göttingen / Georg-August-Universität
Göttingen, Arbeitsschwerpunkte: Geomedizin, Fachdidaktik, bilingualer Unterricht
StR Matthias Stähle , Gymnasium Lindlar,
Arbeitsschwerpunkte: Entwicklungsländerforschung, Bildung für nachhaltige
Entwicklung, Schüleraustausch
Gesundheit und Entwicklung:
Südafrika und Burkina Faso im Vergleich
In zahlreichen Staaten Afrikas zählen Malaria und HIV/AIDS zu den häufigsten Krankheitsursachen. Zusammen mit Defiziten im Bereich der öffentlichen Gesundheitsversorgung führen beide Infektionskrankheiten
nicht nur zu einer erheblichen Reduzierung der Lebenserwartung, sondern stellen auch wesentliche Entwicklungshemmnisse dar. Dabei zeigen
sich allerdings innerhalb Afrikas erhebliche räumliche Disparitäten.
Gesundheit als Entwicklungsindikator und -faktor
Der Gesundheitszustand der Bevölkerung zählt zu den wesentlichen Kriterien
für die Beurteilung des Entwicklungsstandes eines Landes. So errechnet sich
beispielsweise der Human Development
Index (Diercke u S. 250.1, Diercke 2 u
S. 192.1) zu einem Drittel aus der durchschnittlichen Lebenserwartung (Diercke
u S. 253.4, Diercke 2 u S. 191.4). Diese liegt
im Falle der afrikanischen Staaten weit
unter dem weltweiten Mittel und
unterschreitet selbst den Vergleichswert
für Entwicklungsländer deutlich.
Region
Lebenserwartung
Afrika
55 Jahre
Entwicklungsländer
65 Jahre
Industrieländer
77 Jahre
Welt
69 Jahre
heiten verursachten Gesundheitsprobleme sind dabei nicht nur ein Indikator,
sondern auch Ursache für den Entwicklungsrückstand vieler Staaten Afrikas. So
legten die Vereinten Nationen bei der
Verabschiedung der Millennium Development Goals, d. h. der wichtigsten
Entwicklungsziele im angehenden
21. Jahrhundert, u. a. fest, dass bis 2015
rückläufige HIV- und Malaria-Infektionsraten erreicht werden sollen. Im Zusammenspiel mit Verbesserungen im Bereich
der Gesundheitsversorgung sollen diese
Maßnahmen beispielsweise zu einer
Reduzierung der Kinder- und Müttersterblichkeit um zwei Drittel von 1990 bis
2015 beitragen. Malaria und HIV/AIDS
nehmen für Afrika dabei insofern eine
besondere Rolle ein, als kein anderer
Kontinent auch nur annähernd vergleichbare Fallzahlen aufweist.
33 Mio. HIV-Infizierten leben in Subsahara-Afrika. Einen besonderen
Schwerpunkt bildet dabei die Republik
Südafrika, in der mit 5,7 Mio. Infizierten
mehr Betroffene als in jedem anderen
Land der Erde leben (UNAIDS 2008).
Zur Ursachendiskussion des vermehrten
Auftretens von HIV/AIDS in Südafrika
sind kulturelle, soziale und ökonomische
Faktoren heranzuziehen:
- traditionell oder religiös motivierte
polygame Geschlechtsverhältnisse;
- stark eingeschränkter Gebrauch von
Kondomen, insbesondere in peripheren Gebieten;
- s chwacher Status von Frauen und
weibliche Armut, bedingt u. a. durch
Bildungsdefizite und fehlende Berufschancen;
- f alsches Sicherheitsgefühl infolge
langer Inkubationszeiten und aufgrund
hoher Kosten oft unterbleibender
HIV-Tests;
-M
igration und die damit verbundene
HIV/AIDS
Die im interkontinentalen Vergleich
niedrigste Lebenserwartung führt neben
den Defiziten im Bildungsbereich und
ökonomischer Schwäche dazu, dass
25 von 26 Staaten mit niedrigem HDI in
Afrika liegen. Die durch Infektionskrank-
6
Aufgrund von mehr als 25 Mio. AIDSbedingten Todesfällen in den letzen
30 Jahren zählen Infektionen mit dem
Immunschwächevirus HIV zu den
drängendsten Gesundheitsproblemen
der Neuzeit. Zwei Drittel der weltweit
AIDS-Prävention in Südafrika
lange Trennung von Partnern (daher
auch hohe Durchseuchungsraten der
Nachbarländer)
- staatlich forcierte ‚Kultur des Schweigens’, welche die öffentliche Thematisierung von AIDS verhindert;
- Stigmatisierung der Betroffenen (AIDS
als „Strafe Gottes“), dadurch Erschwerung von Therapiemaßnahmen, offener
Diskussion und Aufklärungsarbeit;
unterbleiben vielfach aus finanziellen
Gründen, aber auch mangelnder
Problemkenntnis. Insbesondere in
ländlichen Regionen, die bislang nur
teilweise durch ein staatliches Schulwesen erfasst werden, fehlt Teilen der
Bevölkerung schlicht das Wissen, dass
die Vermeidung von Moskito-Stichen die
wirksamste Vorbeugung gegen Malaria
ist.
Malaria
Südafrika und Burkina Faso:
zwei Fallbeispiele
60 % aller weltweiten Malaria-Infektionen, 75 % aller schweren Malariafälle
und 80 % der malariabedingten Todesfälle erfolgen in den Staaten des
afrikanischen Kontinents (WHO 2008a).
Dies hängt nicht nur mit einem weitgehenden Scheitern der in anderen
Regionen weitaus erfolgreicheren Global
Malaria Eradication Campaign zusammen, sondern liegt auch an der Präsenz
besonders effektiver Überträger-Moskitos (v. a. Anopheles gambiae) und der
weiten Verbreitung von Plasmodium
falciparum, dem Auslöser besonders
schwerer Malaria-Infektionen beim
Menschen. Hierzu kommt ein ungewöhnlich hohes Maß an Resistenzen
sowohl auf Seiten der Malaria-Parasiten
(viele Medikamente verlieren innerhalb
weniger Jahre bis Jahrzehnte ihre
Wirksamkeit) als auch auf Seiten der
Moskitos gegen gängige Insektizide. In
Kombination mit ressourcenschwachen
Gesundheitssystemen führt dies dazu,
dass – im Gegensatz zu HIV/AIDS –
eigentlich sehr gut therapierbare
Malaria-Infektionen in einem erheblichen Maße zu gesundheitlichen
Einschränkungen und hohen Mortalitätsraten führen. Auch wirksame
Prophylaxe-Maßnahmen, wie z. B. das
Schlafen unter (imprägnierten) Moskitonetzen oder bauliche Vorrichtungen
zum Schutz vor eindringenden Moskitos,
Die Staaten des afrikanischen Kontinents
unterscheiden sich erheblich in Hinblick
auf ihren Entwicklungsstand sowie die
Qualität der medizinischen Versorgung.
Mit einem HDI von 0,389 zählt Burkina
Faso zu den am wenigsten entwickelten
Staaten der Erde, während Südafrika mit
einem HDI von 0,683 im weltweiten
„Mittelfeld“ liegt. Während sich in
Hinblick auf Kaufkraft und Bildungswesen massive Disparitäten zeigen, liegen
beide Nationen hinsichtlich der statistischen Lebenserwartung allerdings
nahezu gleichauf – bei 51,5 (Südafrika)
bis 52,7 Jahren (Burkina Faso). Dies sind
selbst im afrikanischen Vergleich
niedrige Werte (UNDP 2009). Diese auf
den ersten Blick vergleichbare Situation
hat allerdings höchst unterschiedliche
Ursachen. Einerseits verfügt Südafrika
über eine deutlich bessere medizinische
Versorgung (ca. 0,77 Ärzte je 1000
Einwohner) als Burkina Faso (ca. 0,05
Ärzte je 1000 Einwohner) (WHO 2008b),
andererseits gibt es erhebliche Unterschiede bezüglich der Bedeutung von
HIV und Malaria.
Das Thema im Unterricht
Einstieg
Zusammenstellung von Ursachen
für die niedrige Lebenserwartung
(Partnerdiskussion)
Erarbeitung
Beschreibung des Entwicklungsstandes beider Staaten anhand von
Atlaskarten; Erläuterung der
Beziehungen zwischen Entwicklungsstand und den Infektionskrankheiten HIV/Malaria (M1, M2;
Aufg. 1-3)
Vertiefung
1. Untersuchung der Entwicklung von
Inzidenz- und Prävalenzrate (M3)
2. H
erausstellung der Interdependenzen zwischen Gesundheitssektor
und Entwicklung (M4, M5)
3. Detaillierte Auseinandersetzung mit
den Infektionskrankheiten Malaria
und AIDS (Aufg. 4)
Ergebnissicherung & Diskussion
- Erstellen einer Übersicht (Aufg. 4)
- Diskussion einer Zukunftsprognose
für die Entwicklung beider Länder
(Aufg. 5)
Hinweisschild am Krankenhaus Nouna,
Burkina Faso („paludisme” = Malaria)
Literatur:
Aktionsbündnis gegen AIDS (2008): Kinder und
Aids. Herausforderungen und Antworten in der
Entwicklungszusammenarbeit. Tübingen.
Bundeszentrale für politische Bildung (2006):
Afrika verstehen lernen. Bonn.
UNAIDS (2008): Report on the Global AIDS
epidemic. Genf.
UNDP (2009): Human Development Report 2009.
New York.
WHO (2008a): World Malaria Report 2008. Genf.
WHO (2008b): Global Atlas of the Health
Workforce. Genf.
Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad
7
Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle
Diercke 360° 1/2010 COPY
M 1 Verteilung der globalen Malaria- und HIV-Infektionen
HIV-Prävalenz
2007: Weltweit
ca. 33 Mio. Fälle
Malaria-Inzidenz
2007: Weltweit
ca. 247 Mio. Fälle
0%
10 %
Afrika
20 %
30 %
Asien
40 %
50 %
60 %
Lateinamerika & Karibik
70 %
80 %
90 % 100 %
Restliche Welt
500W
M 2 Malaria und HIV in Afrika
Inzidenzrate: Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen (Fälle je 1000 Einwohner);
Prävalenzrate: Anzahl der existierenden Infektionen (Fälle je 100 Einwohner)
M 3 Entwicklung der Malaria- und HIV-Fallzahlen in Südafrika und Burkina Faso
Malaria-Inzidenz
Staat
Burkina Faso
Südafrika
HIV-Prävalenz
2000/2001
2004/2005
2007/2008
2000/2001
2004/2005
2007/2008
29,62 ‰
138,47 ‰
233,6 ‰
2,1 %
2,0 %
1,6 %
1,37 ‰
0,28 ‰
0,13 ‰
16,9 %
16,6 %
18,1 %
Quelle: DSW Datenreport 2009; WHO Statistical Information System; World Malaria Report 2008; Department of Health (Südafrika); Direction Générale de l'Information
et des Statistiques Sanitaires (Burkina Faso).
bearbeitet von:
Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle
Diercke 360° 1/2010 M 4 COPY
M 5 HIV/AIDS: Südafrikas drängendstes Problem?
Malaria: Burkina Fasos drängendstes Problem?
In Südafrika ist AIDS vor allem eine Krankheit der jungen
Menschen. Durch die Infektionen vieler Frauen sind auch ihre
Kinder infiziert. Heute liegt die Lebenserwartung bei durchschnittlich 50 Jahren, was etwa dem Stand von 1950 entspricht.
Es sind nicht nur die Armen, die an AIDS sterben, sondern auch
ein großer Teil der jungen Elite, der gut ausgebildeten jungen
Menschen und Hoffnungsträger für die Entwicklung des
Landes, ist betroffen und stirbt. Sowohl in Städten wie auch in
Dörfern verändern sich die Gesellschaftsstrukturen rasant,
sodass durch die Auswirkungen von HIV/AIDS auch bereits eine
ganze Reihe von Betrieben beeinträchtigt ist. Dies trifft nicht
nur auf die Privatwirtschaft zu, sondern auch auf staatliche und
städtische Institutionen. Durch die hohe Durchseuchungsrate
verringern sich nicht nur die Gewinne und das Arbeitspotenzial aller Einrichtungen, Defizite entstehen auch durch zahlreiche Besuche von Beerdigungen. Angesichts dieser negativen Folgen lagern privatwirtschaftliche Unternehmen ihre
Aktivitäten zunehmend in nicht so stark betroffene Länder aus
oder Firmen greifen im Bereich der ungelernten Arbeitskräfte
auf Leiharbeiter zurück, um Sozialleistungen zu sparen.
Die Republik Südafrika hat wegen ihrer 5,5 Millionen HIVInfizierten die Mittel zur Ausbildung von Krankenschwestern
aufgestockt. Allerdings reicht das Geld nicht für deren gute
Entlohnung. Daher verlassen Monat für Monat 300 ausgebildete Krankenschwestern das Land, vorwiegend nach Großbritannien. Infolge dieses Aderlasses kann der Schwesternbedarf
in Südafrika nur zu 50 Prozent gedeckt werden.
Mit über 3,4 Millionen Erkrankungsfällen war Malaria im Jahr
2008 häufigste Krankheitsursache in Burkina Faso. MalariaInfektionen verursachten 72 Prozent aller Krankenhausbesuche
und rund ein Viertel aller Todesfälle – und dies, obwohl Malaria
bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar ist. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die sogenannte
Malaria-Komorbidität: Menschen, die zugleich an anderen
Krankheiten (z. B. HIV) oder Gesundheitsproblemen (z. B.
Unterernährung) leiden, haben ein erheblich größeres Komplikationsrisiko. Neben den gesundheitlichen Problemen
verursacht Malaria auch erhebliche sozioökonomische Probleme: betroffene Familien geben bis zu einem Viertel ihres
verfügbaren Einkommens aus, und Malaria ist die häufigste
Ursache von Arbeitsausfällen und Unterrichtsversäumnissen in
Burkina Faso.
Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen, wie z. B. HIV/AIDS,
variiert die Malaria-Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen)
erheblich von Jahr zu Jahr, da die Brutbedingungen für die
Überträgermoskitos u. a. von Niederschlagsschwankungen
abhängen, die in den Sahelstaaten besonders deutlich
ausgeprägt sind.
D. Karthe
M. Stähle
Aufgaben
1.Vergleichen Sie den Entwicklungsstand der Staaten Burkina
Faso und Südafrika anhand folgender Merkmale:
a) HDI (Diercke u S. 250.1, Diercke 2 u S. 192.1)
b) Lebenserwartung (Diercke u S. 253.4, Diercke 2 u S. 191.4)
c) Wirtschaftskraft (Diercke u S. 250.2)
2.Diskutieren Sie,
a) inwiefern die drei oben genannten Indikatoren für die
Einschätzung der Qualität des Gesundheitswesens in den
beiden Staaten geeignet sind;
b) welche Ursachen (außer Malaria und HIV) für die geringe
Lebenserwartung in Burkina Faso und Südafrika verantwortlich sein könnten.
3.a) Beschreiben Sie die globale Verteilung von Malaria und
HIV (M1, M2).
bearbeitet von:
b) Vergleichen die Situation in den Staaten Burkina Faso
und Südafrika und versuchen Sie, die erheblichen Unterschiede zu erklären (M3, M4, M5).
4.Erstellen Sie eine Übersichtstabelle, welche die beiden
Infektionskrankheiten gegenüberstellt. Gehen Sie dabei auf
folgende Punkte ein (Internetrecherche):
a)Ansteckungswege und -ursachen
b) Gesundheitliche und sozioökonomische Folgen
c) Globale Übertragungsschwerpunkte
d) Präventionsstrategien
5. Südafrika und Burkina Faso haben mit 52 bzw. 53 Jahren ähnlich niedrige Lebenserwartungen, die sogar unterhalb des
afrikanischen Durchschnitts liegen. Diskutieren Sie, inwiefern die Ursachen hierfür identisch sind und formulieren Sie
für beide Staaten eine Zukunftsprognose.
Diercke 360°
Unterrichtseinheit
Sekundarstufe II
Diercke Weltatlas Magazin
zum Autor: Prof. Dr. Ulrich Jürgens
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Arbeitsschwerpunkte: Stadtgeographie,
Einzelhandel, Südliches Afrika, Deutschland
Bevölkerung, Ethnien und
Postapartheid in Südafrika
Die Fußball-WM 2010 rückt Südafrika in einen weltweiten positiv
gestimmten Fokus. Die vielfältigen Probleme, mit denen das Land zu
kämpfen hat und die teils bis heute auf dem alten System der Apartheid
beruhen, werden dabei nur zu gern verdrängt. Das Ideal der „Regenbogennation“, d. h. das integrative Zusammenleben unterschiedlicher
Bevölkerungsgruppen, kontrastiert mit Erfahrungen einer „Neoapartheid“
und der wiederkehrenden Abgrenzung von Menschen nach sozialen und
ethnischen Gesichtspunkten.
Apartheid und Umbruch
Ziele der Postapartheid
Die Abschaffung der Apartheid, eines
flächendeckenden Systems der ethnischen Ausdifferenzierung im Sinne der
weißen Minderheit gegenüber der
schwarzen Mehrheit, war Anfang der
1990er-Jahre eine ähnlich einschneidende Entwicklung für das südliche
Afrika wie die Maueröffnung für das
Zusammenwachsen Europas. Parallel zur
Perestroika in Europa entwickelte sich
für Südafrika eine „Pretoristroika“ heraus,
die zu einer umfassenden Demokratisierung und Pluralisierung der Gesellschaft
beitrug. Das System der Diskriminierung
nach Hautfarbe wurde abgeschafft und
Hoffnungen auf Bildung, Arbeit,
Wohlstand und Gerechtigkeit für alle
genährt. Das System der sog. affirmative
action, d. h. der besonderen Förderung
bisher benachteiligter Bevölkerungsgruppen, von black empowerment und
Restitution von Grundeigentum sollten
die historischen Ungerechtigkeiten
gegenüber Personen schwarzer Hautfarbe ausgleichen. Letztere lebten häufig
in Dritte-Welt-Bedingungen von
Hüttensiedlungen, wohingegen
Personen weißer Hautfarbe in einem
europäisch anmutenden Erste-WeltKontext grüner Vorstädte wohnten.
Ziel der neuen Mehrheitsregierung war
es deshalb, die historisch gewachsenen
tiefen sozialen Widersprüche entlang
ethnischer Grenzen zu überwinden,
stellt Südafrika neben Brasilien (gemessen anhand des sog. Gini-Index der
sozialen Ungleichheit) doch eines der
sozial polarisiertesten Länder der Welt
dar. Die Aufhebung von Rassenschranken an Schulen und Universitäten,
staatliche Wohnungsbau- und Infrastrukturmaßnahmen, um die Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölke-
Gated Community in Pretoria
10
rung zu verbessern, die bevorzugte
Einstellung von Personen schwarzer
Hautfarbe in den öffentlichen Dienst,
analoge aber weniger erfolgreiche
Quotenprogramme für die Privatwirtschaft, neue Formen partizipativer
Mitgestaltung bei kommunalen Belangen waren bisher einige Instrumente,
der sozialen Fragmentierung der
Gesellschaft entgegenzuwirken.
Ergebnisse
Die bisherigen Ergebnisse sind jedoch
ernüchternd. Die Arbeitslosigkeit bleibt
hoch und schwankt in den Provinzen
nach Schätzungen zwischen 25 und 80
Prozent. Zeitweise ist die absolute Armut
(ein US$ pro Tag) sogar noch angewachsen. Die AIDS-Pandemie ist ein Bestandteil dieser Armutsentwicklung. Die
Schere sozialer Ungleichheit vor allem
innerhalb der schwarzen Bevölkerung
hat sich weiter geöffnet. Kriminalität und
Unsicherheit haben rapide zugenommen. Die Diversifikation von Kriminalität
ist auch ein Ergebnis der zunehmenden
Globalisierung Südafrikas, nachdem das
Land seinen Paria-Status nach Abschaffung der Apartheid abgelegt hatte. Die
Informalisierung der Gesellschaft ist
zudem vorangeschritten, d. h. immer
mehr Menschen wohnen und arbeiten
„selbst organisiert“, teils als survival
economists und micro-entrepreneurs, weil
der Staat gewisse Funktionen nicht mehr
bezahlen kann. Zwischen 1,5 und 2 Mio.
(mehrheitlich weiße) Südafrikaner sollen
aus Unzufriedenheit hierüber bereits
außerhalb des Landes leben, andere sind
aus vielen Teilen Afrikas gleichwohl neu
zugewandert. Eher euro-kosmopolitisch
geprägte Innenstädte in den 1960er- bis
1980er-Jahren sind afro-multikulturell
dominierten gewichen. Für viele
Afrikaner ist Südafrika zu einem Traumziel geworden, um den noch größeren
Problemen der Heimatländer zu entrinnen. Viele von ihnen leben illegal im
Land, sodass unklar bleibt, wie groß die
Bevölkerung des Landes überhaupt ist.
Das Thema im Unterricht
Literatur:
Vor dem Hintergrund der WM 2010 und
entsprechender Pressemitteilungen, wie
sicher oder unsicher der Ablauf dieses
Megaevents erfolgen kann, wird die
Transformation der südafrikanischen
Gesellschaft seit den 1990er-Jahren
beleuchtet. Welche Rolle spielen hierbei
bis heute die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die auch nach Abschaffung der Apartheid der gesellschaftlichen Dynamik ihren Stempel
aufdrücken? Als Einstieg dienen M1 und
M2, um die aktuellen Lebensbedingungen zu charakterisieren und zu
hinterfragen. Als Bausteine zum Verständnis der Bevölkerungsentwicklung
und sozialer Probleme lassen sich M3 bis
M7 sowie die Karten Diercke u S. 136,
Diercke 2 u S. 104.4, Diercke Drei Universalatlas u S. 170/171 heranziehen. M8 kann
als Fazit fungieren, inwieweit die
historischen Gegensätze der Hautfarbe
überwunden worden, soziale und
Leistungsgegensätze an deren Stelle
getreten sind.
Jürgens, U. & Bähr, J. (2002): Das Südliche Afrika:
Gesellschaftliche Umbrüche zu Beginn des 21.
Jahrhunderts – Zusammenwachsen einer Region
im Schatten Südafrikas. Gotha (Perthes Regionalprofile).
Jürgens, U. & Bähr, J. (2007): Ausländer in
südafrikanischen (Innen-)Städten. In: Zeitschrift für
Bevölkerungswissenschaft 32 (1/2), S. 313-332
(=Festschrift für R. Mackensen).
Jürgens, U. (2009): Informalisierung von
governance am Beispiel des Großraums Gauteng.
In: Jahrbuch Stadterneuerung 2009, S. 177-185.
Jürgens, U. (2009): Brain Drain und Brain Gain im
südlichen Afrika. In: Geographie und Schule 181, S.
10-15.
South African Institute of Race Relations (2008):
South Africa Survey 2007/08. Johannesburg.
Links:
www.mg.co.za
www.int.iol.co.za
www.statssa.gov.za
Squatter in Soweto
Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad
11
Autor: Prof. Ulrich Jürgens
COPY
Diercke 360° 1/2010 M 1 Wohnen in südafrikanischen Städten
In Südafrika existieren zwei Welten nebeneinander: 60 Prozent
der Bevölkerung – überwiegend schwarz und bildungsfern –
verdienen weniger als 3 500 Rand (282 Euro) im Monat.
Grundbesitz ist als Folge der Apartheid extrem ungleich
verteilt: 1994 lebten 75 Prozent der Bevölkerung auf 13 Prozent
der nutzbaren Fläche des Landes. Diese Verhältnisse tragen bis
heute zur Landflucht und Slumbildung bei.
Jeder zweite Südafrikaner lebt unterhalb der Armutsgrenze.
„Nur sechs Prozent der Menschen, die mit 65 Jahren aus dem
Berufsleben ausscheiden, können von ihrer Rente leben“,
belegt ein Bericht der Vereinten Nationen. Die Mietpreisentwicklung trifft die in prekären finanziellen Verhältnissen
lebende Mehrheit mit voller Wucht. „Zwischen den Jahren 2000
und 2004/2005 (…) sind die Mieten um 92 Prozent gestiegen.
Die Einkommen der Arbeitnehmer dagegen nur um durchschnittlich 8,3 Prozent.“
Hier bahnt sich eine Katastrophe an. Die 2,7 Millionen neuen
Wohnungen, die mit staatlichen Subventionen gebaut wurden,
können sie kaum aufhalten. Nach Angaben des Wohnungsbauministeriums steigt der Bedarf um mehr als 200 000
Wohneinheiten jährlich. Zur Landflucht kommt nämlich eine
Veränderung in der Bevölkerungsstruktur hinzu: Der politische
Umbau des Landes zog auch eine Verkleinerung der Haushalte
nach sich.
In Südafrika gibt es rund 12,5 Millionen Haushalte, davon fünf
Millionen in den Städten. Elf Prozent der Familien leben in
Shacks und zwölf Prozent in traditionellen Hütten. Mehr als die
Hälfte (56 Prozent) ist auf staatlich geförderten Wohnraum
angewiesen. Unaufhaltsam werden die Ärmsten aus den
Innenstädten vertrieben. Manche Räumungen erfolgen unter
Vorspiegelung falscher Tatsachen – indem ein Umzug in ein
„richtiges“ Haus in Aussicht gestellt wird; andere unter Anwendung von Gewalt. Der UN-Sonderberichterstatter hat bereits
schwere Vorwürfe gegen die Polizei von Johannesburg und die
Firma Wozani Security erhoben. Wozani kann mit seinen
fünfhundert Sicherheitsleuten, die wegen ihrer Uniformen
„rote Ameisen“ genannt werden, innerhalb weniger Stunden
ein großes Gebäude vollständig räumen.
M 2 Soziale Ungleichheit
Von 1991 bis 2002 hat sich die Arbeitslosenquote in Südafrika
mehr als verdoppelt: Bei der schwarzen Bevölkerung stieg sie
von 23,3 Prozent auf 47,8 Prozent, bei den Weißen von vier
Prozent auf 9,9 Prozent. Der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit der Einkommensverteilung erfasst, ist in Südafrika einer
der höchsten der Welt. Er beträgt für die Schwarzen 0,72 –
bereits 0,4 gelten als alarmierend, für die Weißen und Asiaten
liegt er bei 0,6 und für die Mischlinge bei 0,64. Zu den Ärmsten
gehören 40 Prozent der südafrikanischen Haushalte, ihr Anteil
am gesamten Einkommen ist von 5,2 Prozent im Jahr 1975 auf
3,3 Prozent im Jahr 2001 gesunken. Im selben Zeitraum ist der
Anteil der Reichsten – sie machen ein Fünftel der Haushalte
aus – von 70,9 Prozent auf 72,2 Prozent gestiegen.
Die im weltweiten Vergleich ohnehin extrem niedrige durchschnittliche Lebenserwartung ist noch weiter gesunken: Von
47,8 im Jahr 2000 auf 44,6 Jahre 2004. Und die Kindersterblichkeit (0 bis 5 Jahre) hat zugenommen: Starben im Jahr 2000
fünfzig Kleinkinder von 1 000, so waren es 2004 im Durchschnitt vier Kinder mehr.
Quelle: Johann Rossouw: Ach, Mandela: Präsident Thabo Mbeki klebt an der Macht.
Die Hoffnungen der Südafrikaner bleiben unerfüllt. In: Le Monde diplomatique Nr.
8098 vom 13.10.2006, Seite 7, www.monde-diplomatique.de
M 3 Demographische Kenngrößen im Vergleich
1985
2008
Lebenserwartung bei Geburt
62,4
50,5
Säuglingssterblichkeit
53
45
Geburtsrate
32
22
Sterberate
8
16
AIDS-Tote (in % aller Sterbefälle)
0
49
Kumulierte Anzahl von AIDS-Toten
(in Mio.)
0
HIV-Positiv (in Mio.)
0
Sterblichkeit der unter 5-Jährigen
74
2,54
5,63 (11,6 % der
Gesamtbev.)
69
Quelle: South African Institute of Race Relations (2009): Fast Facts 9/2009, S. 4
Quelle: Philip Riviĕre: Wohnen in der Township. In: Le Monde diplomatique Nr. 8604
vom 13.6.2008, Seiten 9-10 , www.monde-diplomatique.de
M 4a Haushalte und Familien: Anzahl kindergeführter Haushalte nach Bevölkerungsgruppen 2002 und 2007
Bevölkerungsgruppe Anzahl
2002 (2007)
Anteil
2002 (2007)
Schwarzafrikaner
118 000 (146 000)
Coloureds
M 4b Haushalte und Familien: Anzahl alleinerziehender Eltern nach Bevölkerungsgruppen 2007
Bevölkerungsgruppe Anteil
Schwarzafrikaner
52 %
0,8 (0,9)
Coloureds
30 %
0 (2000)
0,0 (0,1)
Asiaten (v.a. Inder)
Asiaten (v.a. Inder)
0 (0)
0,0 (0,0)
Weiße
24 %
Weiße
0 (0)
0,0 (0,0)
Südafrika
44 %
Quelle: South African Institute of Race Relations (2009): Fast Facts 7/2009, S. 8 und 10
bearbeitet von:
7%
Quelle: South African Institute of Race Relations (2009): Fast Facts 7/2009, S. 8 und 10
Autor: Prof. Ulrich Jürgens
COPY
Diercke 360° 1/2010 M 5 Schulabschluss von Südafrikanern älter als 19 Jahre nach Bevölkerungsgruppen
%
%
Schwarzafrikaner
100
100
50
50
0
0
-50
-50
0
1998
%
2006
Veränderung
Coloureds
ohne
Abschluss
0
1998
2006
%
Asiaten (v.a. Inder)
100
Klasse 8
Veränderung
Weiße
Klasse 12
100
höherer
Abschluss
80
50
60
40
0
20
-50
0
0
1998
2006
0
Veränderung
1998
2006
Veränderung
497W
Quelle: South African Institute of Race Relations (2008): Fast Facts 10/2008, S. 11
M 6 Südafrikanischer Human Development
M 7 Bevölkerungsgruppen in Südafrika
Index 1975-2005
1911 und 2007
1911
0,76
2007
0,74
0,72
Schwarzafrikaner 67 %
0,7
Schwarzafrikaner 80 %
0,68
0,66
Weiße 21 %
Weiße 9 %
0,64
0,62
Asiaten
(v.a. Inder) 3 %
0,6
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
Coloureds 9 % Asiaten (v.a. Inder) 3 %
Coloureds 9 %
499W
498W
Quelle: South African Institute of Race Relations (2008): South Africa Survey
Quelle: South African Institute of Race Relations (2008): South Africa Survey 2007/08.
2007/08. Johannesburg, S. 47
Johannesburg, S. 6
M 8 Integration im Sport
„Fußball ist Integration“, sagt Rowen Fernandez. Er ist einer von zwei Weißen in der Auswahl für den Confederations Cup. Anders
sieht es auf den Tribünen aus. Zu den Ligaspielen verirren sich wenige Weiße, sie haben Angst vor Übergriffen. „Alles Klischees“,
sagt Lucky Stylianou. Die WM soll helfen, auch die großen Vereine, Pirates und Chiefs, wollen ihre Zielgruppen erweitern. „Es ist
wie zu meiner Zeit“, sagt Stylianou. „Die guten Spieler wollen alle zu den Kaizer Chiefs, egal welche Hautfarbe.“ In seinem Jugendteam steht kein Weißer, wieder ist er allein. „Heute hat das zum Glück andere Gründe“, sagt er und lacht. „Bei mir entscheidet
ausschließlich Leistung.“
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 24.6.2009
Aufgaben
1. Charakterisieren Sie die aktuelle soziale Situation in
Südafrika. Wer sind die Gewinner und Verlierer? (M1, M2, M5)
2. Erklären Sie, warum auch nach Abschaffung der Apartheid
in der amtlichen Statistik an der Unterscheidung in Bevölkerungsgruppen festgehalten wird. (M4, M5)
3. Beschreiben Sie die Auswirkungen der AIDS-Pandemie in
Südafrika. (M3, M6)
4. Nennen Sie Argumente, die für und gegen ein verbessertes
bearbeitet von:
Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen sprechen.
(M1, M2, M5, M8)
5. Wie hat sich die südafrikanische Bevölkerung langfristig und
räumlich differenziert entwickelt? (Diercke u S. 136, Diercke 2 u
S. 104.4, Diercke Drei Universalatlas u S. 170/171 sowie M3, M7)
6. Erklären Sie die Territorialstrukturen Südafrikas 1994 und
2007. Was hat sich geändert und warum? (Diercke Drei
Universalatlas u S. 170.5 und 171.6)
Diercke 360°
Unterrichtseinheit
Sekundarstufe I
Diercke Weltatlas Magazin
zur Autorin: Prof. Dr. Christiane Meyer
Leibniz Universität Hannover, Arbeitsschwerpunkte: ethische Urteilskompetenz,
bilingualer Geographieunterricht,
interkulturelles Lernen
Die Fußball-WM 2010 in Südafrika –
Host City Johannesburg
(Vorschlag für bilingualen Geographieunterricht)
Südafrika ist bei vielen von uns verbunden mit der Geschichte der Apartheid bzw. Rassentrennung, die durch diverse Gesetzesmaßnahmen konsolidiert wurde. Zudem denken viele an die Siege der Kämpfer gegen die
Apartheid, nicht zuletzt des African National Congress unter Führung von
Nelson Mandela, aber auch an die Verluste über die begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, unter anderem beim Soweto-Aufstand
1976. Die Vergangenheit Südafrikas wird auch die Besucher der FußballWM 2010 nicht unberührt lassen.
Folgen der Apartheid
Eine berühmte Persönlichkeit, die in
Südafrika Ende des 19. Jahrhunderts
unliebsame, aber prägende und
nachhaltige Schlüsselerlebnisse hatte, ist
Mahatma Gandhi (1869-1948). Wir alle
wissen, welche Haltung und Entwicklung
für Indien daraus resultierte. Es mussten
noch viele Jahrzehnte vergehen und es
haben viele Kämpfer für die Freiheit ihr
Leben lassen müssen, bis die Apartheid
in Südafrika abgeschafft wurde.
Eindrucksvoll hat der Journalist Donald
Woods seine Freundschaft mit Steve Biko
(1946-1977), dem charismatischen
Begründer der Black-ConsciousnessBewegung in Südafrika dokumentiert.
Biko starb wie viele andere ähnlich
denkende und aktive Südafrikaner unter
mysteriösen Umständen. Der US-amerikanische Film „Schrei nach Freiheit“
(1987) von Richard Attenborough
erinnert an den Befreiungskampf und
zeigt auf, dass es den Kolonialherren
Großbritanniens nicht gelungen ist, den
Willen und die Würde der für die Freiheit
kämpfenden Afrikaner zu beherrschen –
damit waren sie aus humanistischer
Perspektive die Verlierer in diesem
ungleichen Kampf. Es ist nicht nur die
Aufgabe von Geographielehrkräften,
diese Phase Südafrikas zu problematisieren und den Schülerinnen und Schülern
Hintergründe und politische Maßnahmen in der Apartheid mit den räumlichen Folgen aufzuzeigen.
Johannesburg als bedeutender
WM-Austragungsort!
Für Südafrika ist es eine große Chance
und Ehre, Austragungsnation der
Fußball-Weltmeisterschaft zu sein.
Johannesburg bekommt mit Soccer City
als Austragungsort des Eröffnungs- und
Finalspiels und der Eröffnungs- und
Abschlusszeremonien sowie weiterer
sieben Spiele im Verlauf der Weltmeisterschaft eine besondere Rolle zugewiesen. Daher lohnt es sich, einen Blick auf
die Lage von Soccer City in der räumlichen Struktur Johannesburgs zu werfen
und darauf, was diese Stadt außer
Fußball an Besonderheiten mit ihrer
Ausstattung und historischen Entwicklung nicht nur den fußballbegeisterten
Touristen zu bieten hat. Dabei ist vor
allem das Apartheid-Museum ein
besonderer Ort, der an die traurige
Geschichte der Apartheid erinnert. An
der eigenwilligen Architektur sind
besonders die sieben Säulen zu beachten, deren Beschriftung die Ziele der
Post-Apartheid versinnbildlichen:
„Democracy“, „Equality“, „Reconciliation“
und „Diversity“ als unmittelbare
Erkenntnis aus der Apartheid-Zeit und
als Eckpfeiler für die zukünftige Gesellschaft. „Responsibility“ und „Respect“ als
Haltung jedes Einzelnen sich selbst und
anderen gegenüber. Wenn wir uns daran
orientieren, dann können wir „Freedom“
als persönliche und bürgerliche Freiheit
bzw. als innere und äußere Freiheit in
der Gesellschaft erreichen. Die Säulen
symbolisieren den „ethischen Kompass“
der Gesellschaft. Die Zahl Sieben für die
Zahl der Säulen ist kein Zufall, denn
Sieben ist eine besondere Zahl. Sie
ergibt sich z. B. aus den vier Kardinaltugenden der Antike mit den Tugenden
„Klugheit” bzw. „Weisheit”, „Mäßigung”
und der mit allen dreien verbundenen
„Gerechtigkeit” sowie den drei christlichen Tugenden des Mittelalters
„Glaube”, „Liebe”, „Hoffnung”.
Fußball spielende Kinder im Township Soweto
14
Das Thema im bilingualen Unterricht
In afrikanischen Ländern spielt der Sport, vor allem das Fußball-Spielen, eine große soziale Rolle. Über ihn können die Menschen
aller Nationen verbunden werden. So wird es auch in einem Poster zur Weltmeisterschaft zum Ausdruck gebracht, das als Aufhänger für die Unterrichtseinheit in englischer Sprache dienen kann. Bevor das Poster genauer analysiert wird, sollte vorab eine
Meinungsabfrage (opinion trend) stattfinden: Würdest du gerne zur Fußballweltmeisterschaft nach Johannesburg fahren? Nenne
Gründe für deine Meinung. Diese Meinungsabfrage sollte auf einem Meinungsstrahl festgehalten werden und zum Ende der
bilingualen Unterrichtseinheit noch einmal hervorgeholt werden.
Erarbeitung
Die Symbolik im Poster (M2) soll als Aufhänger dienen, um mit den folgenden
Materialien zu untersuchen, ob bzw. inwieweit diese propagierte Diversität und
Akzeptanz in der Vergangenheit in verschiedenen Perspektiven auf die Apartheid
und in den gegenwärtigen räumlichen Strukturen Johannesburgs zum Ausdruck
kommt. Die Karte aus dem Diercke International Atlas wird somit zunächst nur auf
die sozialen Disparitäten beschrieben. Durch den Vergleich von Karte und Modell
der Postapartheid-Stadt (vgl. Heineberg 2006, S. 327ff.) können die Schüler mit dem
Modell zum einen die sozialen Disparitäten untermauern (u. a. aufgrund der
eingezeichneten Wohngebiete; vgl. z. B. Diercke u S. 136.4, Diercke International Atlas u
S. 161.3), zum anderen wird aber auch die Bedeutung der Goldminen als zusätzliche
Information der Karte entnommen. Hiermit ist ein Übergang geschaffen, um die
Stadt Johannesburg aus touristischer Perspektive zu beleuchten – die in Aufgabe 6
angegebene Website geht auch auf die Bedeutung der Goldminen ein.
Nach einer Vertiefung in Hinblick auf das touristische Potenzial von Johannesburg,
das Problem der Sicherheit sowie Informationen über Soccer City, sollen die Schüler
abschließend einen begründeten Standpunkt vertreten, ob sie zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Johannesburg fahren würden oder nicht.
Unterrichtsziel
Das vorrangige Ziel der Unterrichtseinheit ist somit, einen Beitrag zur ethischen
Urteilskompetenz zu leisten. Die von den Schülern getroffene Entscheidung soll auf
der Grundlage von erworbenen Kenntnissen und persönlicher Bewertung erfolgen.
Apartheid Museum in
Johannesburg.
Anordnung der Säulen sowie
Abstände zwischen ihnen:
Demokratie, Versöhnung/
Gleichheit (hier nicht zu
sehen) und Diversität sind
politisch festgehalten.
Verantwortung und Respekt
müssen gesellschaftlich
erreicht werden, sodass
schließlich – wenn alle sich
daran orientieren – in
Zukunft Freiheit herrscht.
Hintergrundinformationen
zu dem Poster (M2)
In der Skyline wird der Hillbrow Tower
(nach einem Stadtteil in Johannesburg) bzw. der Telkom Joburg Tower,
also ein Fernsehturm Johannesburgs
und mit 270 Metern eines der höchsten Bauwerke auf dem afrikanischen
Kontinent, dargestellt. Neben der
Skyline links sind dornige Akazien der
Savannen, die auch Mimosen genannt
werden (vgl. Aussage von Mandela in
M4), dargestellt. Es handelt sich
vermutlich um Acacia tortilis, die oft
auch als „umbrella thorn“ bezeichnet
werden und charakteristisch für die
Savannen Afrikas sind. Das Blasinstrument ist die Vuvuzela, ein Symbol des
südafrikanischen Fußballs. Sie ist bei
Fußballspielen in Südafrika äußerst
populär und sorgt beim Spiel für einen
entsprechenden Hintergrundlärm.
Über die Symbolik der RegenbogenNation und -farben können die Schüler
zunächst Vermutungen äußern, bevor
ihnen über den Text mehr Informationen gegeben werden. Auf den Punkt
gebracht bedeuten die Farben
„Frieden“ und „Diversität“ – darin
inbegriffen die Akzeptanz und das
Miteinander-Leben unterschiedlicher
Ethnien, Rassen und sozialer Gruppen.
Literatur:
Heineberg, H. (2006): Stadtgeographie.
3. aktualisierte und erweiterte Aufl., Paderborn.
Für Anregungen möchte ich Norma
Kreuzberger, Lohmar, danken.
Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad
15
Autorin: Prof. Dr. Christiane Meyer
Diercke 360° 1/2010 M 1 Opinion
COPY
M 4 The Rainbow Nation – Symbolic Identity of
South Africa
I would like to visit the games in Johannesburg:
Gladly
By all means
Unwillingly
I don’t know
By no means
M 2 Poster
Rainbow Nation is a term (...) to describe post-apartheid South
Africa after apartheid rule officially ended after South Africa‘s
first fully-democratic election in 1994, which was won by the
African National Congress (ANC). The phrase was elaborated
upon by President Nelson Mandela in his first month of office,
when he proclaimed: ”Each of us is as intimately attached to
the soil of this beautiful country as are the famous jacaranda
trees of Pretoria and the mimosa trees of the bushveld – a
rainbow nation at peace with itself and the world“ (cited in
Manzo 1996, p. 71).
The term describes the unity of multi-culturalism and the
coming-together of people of many different races, in a
country once identified with the strict division of white and
black (which is called apartheid). The colours are simply said to
symbolise the diversity of South Africa‘s usually unspecified
cultural, ethnic or racial groups.
modified and reduced from http://en.wikipedia.org/wiki/Rainbow_Nation
M 5 The film ”Cry freedom“
M 3 Vuvuzela: SA football‘s beautiful noise
What‘s plastic, a metre long, brightly coloured and sounds like
an elephant? It‘s the vuvuzela, the noise-making trumpet of
South African football fans, and it‘s come to symbolise the
sport in the country. (...) Describing the atmosphere in a
stadium packed with thousands of fans blowing their vuvuzelas is difficult. Up close it‘s an elephant, sure, but en masse
the sound is more like a massive swarm of very angry bees.
reduced from www.southafrica.info/2010/vuvuzela.htm
Cry Freedom is based on the true story of Steve Biko, the
charismatic South African Black Consciousness Movement
leader, and Donald Woods, the liberal white editor of the Daily
Dispatch newspaper. After Biko was arrested and killed while in
police custody, Woods wrote a book entitled Biko exposing
police complicity in his death. When Biko first appears in the
film, he has already been ”banned“ by the South African
government. ”Banning“ meant he was not allowed to be in the
same room with more than one other person outside his
immediate family, and not allowed to write anything for either
public or private consumption. Additionally, he was not
allowed to leave his defined banning area. Initially, Woods is
critical of Biko‘s views and actions in his newspaper but is
persuaded to meet with him. Biko invites Woods to visit a black
township to see the impoverished conditions and to witness
the effect of the government imposed restrictions which make
up the apartheid system. Woods begins to agree with Biko‘s
desire for a South Africa where blacks have the same opportunities and freedoms as those enjoyed by the white population.
As Woods comes to understand Biko‘s point of view, a friendship develops between them. The film ends with a long list of
anti-apartheid activists who died while in police custody,
together with the causes of death given by the police at the
time. These include one who supposedly died of ”self-strangulation“, two who were said to have fallen down stairs, and many
who were claimed as ”suicidal hangings“.
modified and reduced from http://en.wikipedia.org/wiki/Cry_Freedom
bearbeitet von:
Autorin: Prof. Dr. Christiane Meyer
Diercke 360° 1/2010 M 6 Statements about apartheid
COPY
M 8 Johannesburg‘s main tourist attraction? Its
shameful and violent past
”The most potent weapon in the hands of the oppressor is the
mind of the oppressed.“
Steve Biko
”You can blow out a candle / But you can‘t blow out a fire /
Once the flames begin to catch / The wind will blow it higher.“
Peter Gabriel (He tells the tale of Steve Biko in his Song ‘Biko‘, on his 1980 album
Peter Gabriel, released in 1980.)
M 7 Model of the Post-Apartheid City
Sq
Alexandra
Sq
Go to Cape Town for the waterfront, for Table Mountain and for
the wine country. Go to Johannesburg for ... what, exactly? In
Cape Town, we‘ll relax with sunshine and chardonnay in one of
the world‘s great holiday destinations; in Johannesburg, we‘ll
probably get mugged. If a first-time visitor asks me what to do
in Johannesburg what can I say? Twenty years ago, maybe not
very much. But now, the city has a simple selling point: the
apartheid heritage industry. (...) The Apartheid Museum sits
cheek by jowl with Gold Reef City, a peculiar South African
theme park. Cape Town has Robben Island, but Johannesburg
has Constitution Hill, which is every bit as chilling. It includes
the former women‘s prison and Number Four jail, where black
men were raped, forced to defecate in front of fellow prisoners
at lunch and made to perform a bizarre naked dance before
offering their rectums for inspection.
Source: David Smith, 27 October 2009. In: The Guardian,
Sq
www.guardian.co.uk/world/2009/oct/27/johannesburg-apartheid-tourism-southWestbury
africa (reduced by Christiane Meyer)
Mayfair
Sq
Sq
Sq
Soweto
Eldorado Park
Lenasia
City and city fringe
industry
Gated communities
tertiary subcentres
important roads
railway
Residential areas with
predominantly
non-white population
Blacks
Residential areas with
predominantly
white population
higher social classes
higher middle class and upper class
lower social classes
middle class
Coloureds
lower middle class and lower class
higher social classes
lower social classes
Indians / Asians
Residential areas with predominantly
”mixed-racial” population
”mixed-racial” population
higher social classes
lower social classes
Sq
informal housing, esp. squatters
Source: Jürgens and Bähr (Kiel)
M 9 Take a seat at Soccer City
Soccer City will host the opening and final matches of the
32-nation football tournament. It will also host the opening and
closing ceremonies. It is the World Cup‘s flagship stadium and
the country‘s top football venue. Five first-round matches, one
second-round match and a quarter-final will be played on its
pitch. Soccer city lies just outside Soweto (South-WesternTownship), where 40 per cent of Johannesburg’s population
live. And Johannesburg has another match venue, making it
the main host city for the World Cup. Ellis Park (today CocaCola Park), one of Joburg‘s best-known stadiums, will host five
first-round matches, a second round match and one quarterfinal.
written by Ndaba Dlamini, 19 October 2009, www.joburg.org.za/fifaworldcup/
content/view/3427/276/ (reduced and modified by Christiane Meyer)
Tasks:
1. Would you like to visit the games in Johannesburg? (M1, M2)
2. Describe the poster. What do the elements on the poster
stand for? (M2, M3, M4)
3. Characterize the actions in times of apartheid in South
Africa. What is meant by the title “Cry freedom” and the
statements of Steve Biko and of Peter Gabriel? (M5, M6,
www.clarityfilms.org/joburg/story1.html)
4. Describe the map in Diercke International Atlas
u S. 161.3 as to
the distribution of ethnic groups and the population density
in the residential areas.
5. Compare Diercke International Atlas
u S. 161.3 with the model of
the Post-Apartheid City (M 7). Which more information do
you get from both? Formulate a conclusion regarding the
end of apartheid.
bearbeitet von:
6. Apart from football: Why could it be interesting or risky for
tourists to visit Johannesburg? Work in groups. Every group
deepens one of the topics on the website http://www.
southafrica-travel.net/north/a1johb02.htm (furthermore
M8), one group analyses safety (e. g. http://www.guardian.
co.uk/world/2009/sep/22/south-africa-worldcup-crimefears). Every group gives a short presentation in the class.
(see also Diercke International Atlas u S. 161.3)
7. Explain the site and meaning of Soccer City for the World
Cup 2010. (M9 and Diercke International Atlas u S. 161.3)
8.Have a look at your opinion trend from task one. What will
be your answer now? Write down a well-founded own
viewpoint.
Diercke 360°
Mit Diercke WebGIS nach Südafrika!
Das WebGIS des Diercke Internetportals bietet neue Kartendienste zur Fussball-WM in Südafrika, mit denen man
sich virtuell als WM-Tourist im Land bewegen und es mit Blick auf seinen Naturraum und die sozioökonomische
Situation der Bevölkerung näher kennenlernen kann.
Die Fussball-Weltmeisterschaft 2010 rückt näher und bietet eine
gute Gelegenheit, sich im Erdkunde-Unterricht mit Südafrika zu
beschäftigen. Dabei geht es neben dem Kennenlernen der
Austragungsorte, Stadien und der weltweiten Verteilung der
Teilnehmerländer vor allem um eine ganzheitliche Betrachtung
des Landes mit Blick auf seine Topographie, das Klima, die
Landschaftszonen, Wirtschaft, Infrastruktur und Bevölkerung.
Daneben steht die Entwicklung seit dem Ende der Apartheid
1994 im Vordergrund, besonders hinsichtlich der sozioökonomischen Situation der Bevölkerung.
Zu diesen Themen und Fragen bietet das Diercke WebGIS
umfassende Informationen und Antworten. Webbasierte,
geographische Informationssysteme (GIS) erlauben grundsätzlich, geographische Räume als Verknüpfung von Karte und
Sachinformation wahr zu nehmen. Letztere stehen ja als Zahl
oder Text immer hinter den Symbolen einer Karte, werden aber
in gedruckten Karten selten oder nie angezeigt (höchstens in
18
Form eines Diagramms oder einer Tabelle). Mit WebGIS können
sie hingegen jederzeit abgerufen und mittels Fragestellungen
und Hypothesen zusammenhängend analysiert werden. Durch
diese konkrete Handlungsorientierung wird der Kompetenzbereich „Räumliche Orientierung“, den WebGIS in erster Linie
abdeckt, erweitert. Am Ende steht ein geographischer
Erkenntnisgewinn, der sich aus dem passgenauen Zuschnitt von
raumbezogenen Sachdaten speist, mit denen WebGIS die
gestellte Frage oder Hypothese beantwortet.
Ein Beispiel: Wir fragen uns, ob die durchschnittliche Haushaltsgröße der 2000 neu gebildeten Großgemeinden im Zusammenhang mit der Verteilung von Bevölkerungsgruppen steht
(Schwarze, Coloureds, Weiße, Asiaten). Die Hypothese ist, dass in
Großgemeinden mit einem besonders hohen schwarzen
Bevölkerungsanteil die Zahl der Personen je Haushalt deutlich
höher ist als in Großgemeinden mit einem durchschnittlichen
schwarzen Bevölkerungsanteil (= 78,9%). Zur Beantwortung der
Frage bzw. Überprüfung der Hypothese
nehmen wir einen schwarzen Bevölkerungsanteil von mindestens 90% und eine Haushaltsgröße mindestens 5,0 Personen an (der Durchschnitt für Südafrika liegt bei 3,9). Wir
verwenden die Funktion der Attributabfrage
und geben folgenden Term ein:
besonders kleine Haushaltsgrößen durchführt
(3,0 und weniger Personen), werden 15 bzw. 13
Großgemeinden selektiert. Insgesamt gibt es
jedoch 27 Großgemeinden in denen durchschnittlich drei oder weniger Personen pro
Haushalt wohnen. Bei diesen beiden Bevölkerungsgruppen ist der Zusammenhang zur
Haushaltsgröße also weniger stark ausgeprägt.
Auch das im Kartenbild gelb hervorgehobene
Raummuster der beiden Abfragen bringt ein
weitgehend übereinstimmendes Ergebnis:
Das Ergebnis wird in der Karte gelb markiert
und die Tabelle zeigt die Sachdaten für die
ausgewählten Großgemeinden:
Südafrikanische Großgemeinden mit einem Anteil
weißer Bevölkerung von ≥ 12% und einer Haushaltsgröße von max. drei Personen
39 der insgesamt 257 Großgemeinden erfüllen
die formulierte Bedingung. Mit einer zweiten
Abfrage lässt sich ermitteln, wie viele Großgemeinden überhaupt 5,0 oder mehr Personen je
Haushalt aufweisen. Es sind 43 und damit nur
vier mehr als die vorhergehende Selektion.
Damit steht fest: Großgemeinden mit einem
besonders hohen schwarzen Bevölkerungsanteil weisen tatsächlich eine deutlich höhere
Personenzahl je Haushalt als im SüdafrikaDurchschnitt auf. Bevölkerungsgruppe und
Haushaltsgröße stehen also in einem engen
Zusammenhang. Inhaltlich ist das Ergebnis auf
Kinderreichtum und/oder das Zusammenleben
mit Großeltern und meist unverheirateten
Verwandten (Tante, Onkel) in einem Haushalt
zurückzuführen.
Wenn man dieselbe Abfrage für Weiße und
Coloureds (jeweils ≥ 12% – der Südafrika-Durchschnitt liegt bei 9,5% bzw. 9,0%) und für
Südafrikanische Großgemeinden mit einem Anteil
der Coloureds von ≥ 12% und einer Haushaltsgröße
von ebenfalls max. drei Personen
Neben solchen Mehrfachabfragen kann mit
dem Diercke WebGIS auch die Klassifikation
eines Kartenthemas verändert (Klassengrenzen,
Farben, Beschriftungen) oder ganz neu gestaltet
und auch individuell gespeichert werden.
Darüber hinaus lassen sich weitere Informationsebenen als Schraffuren und/oder Diagramme überlagern und gestalten, so dass mit
eigenständig entwickelten Kartogrammen
gearbeitet werden kann. Mit diesen einfachen
bis komplexen Funktionen ist eine Lernprogression möglich, die von Klasse 5/6 bis in Klasse 9
und höher reicht.
19
Diercke 360°
Diercke International Atlas
Learning with maps.
Diercke International Atlas
inkl. Registration Key und Map Code
ISBN: 978-3-14-100790-9
Prüfexemplar 10,- € u
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25,95 € (ab 01. Mai 2010)
Subskriptionspreis 19,95 € bis zum 30. April 2010
auch auf Klassensatzbestellungen
20
Gute Gründe für Schulen, sich jetzt für einen
Klassensatz zu entscheiden!
Sprachkompetenz
„Der Diercke International Atlas ist der erste Schulatlas, der aus der Perspektive ‚Englisch als Fremdsprache‘ entwickelt wurde. Englische Landeskunde kann nun im Unterricht anschaulich gestaltet und authentisch vermittelt werden. Schauplätze aus Unterrichtstexten und die Geschichte Großbritanniens sind nun
konkret für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar. Ein Klassensatz von diesem Atlas sollte für den
Englischunterricht zur Verfügung stehen.“
Dieter Haupt, Studiendirektor am Theodor-Heuss-Gymnasium Wolfenbüttel,
Fachberater für Englisch und bilingualen Unterricht bei der Landeschulbehörde in Niedersachsen
Kartenkompetenz
„Im bilingualen Unterricht lassen sich Schülerinnen und Schüler leichter über klare bildhafte Karten zum
Sprechen anregen. Der Diercke International Atlas motiviert Schülerinnen und Schüler optimal, in das
Unterrichtsgespräch einzusteigen und Kartenarbeit für sich zu entdecken. Die didaktisch-methodische
Karteneinführung ist einzigartig in ihrer Vielfältigkeit. Der eigens für den Atlas eingerichtete Internetauftritt bietet eine Vielzahl englischsprachiger Informationen zu den jeweiligen Karten.“
Nadine Diekmann-Boubaker, Studienrätin am Oberharz-Gymnasium Braunlage, Fächer Erdkunde/Deutsch;
Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Geomatik an der Ruhr-Universität Bochum
Orientierungskompetenz
„Der Diercke International Atlas bietet für nahezu jedes Unterrichtsfach Karten, die zur Orientierung bei
raumbezogenen Unterrichtsthemen beitragen.
Er ist das perfekte Handwerkszeug für Schülerinnen und Schüler, um sich die Themen unserer globalisierten Welt zu erschließen. Die englischsprachigen Fachbegriffe können die Schülerinnen und Schüler direkt
bei Ihrer Internetrecherche für eigene Präsentationen und Referate nutzen.“
Prof. Dr. rer. nat. Reinhard Hoffman, Lehrstuhlinhaber Geographie und ihre Didaktik an der Universität Trier;
Arbeitsschwerpunkte u. a. Grundfragen der Geographiedidaktik, bilingualer Geographieunterricht
Interkulturelle Kompetenz
„Vor dem Hintergrund der Globalisierung ist es für Schülerinnen und Schüler heute unabdingbar, ein
Weltbild zu entwickeln, das über den unmittelbaren Erfahrungsbereich hinaus geht. Die vielfältigen
fachlichen und räumlichen Perspektiven der Atlaskarten können in der Schule in unterschiedlichen
Fächern dabei helfen.
Viele Schulen haben Partnerschulen im europäischen Ausland. Der Diercke International Atlas bietet
hierzu die ideale Basis für einen gegenseitigen Informationsaustausch zu landeskundlichen und geographischen Themen.“
Dimo M. Rischke, Autor bilingualer Schulbücher, Essen
21
Diercke 360°
Sprach- und Kartenkompetenz
Ein Atlas komplett auf Englisch: Der Diercke International
Atlas wurde speziell für den englischsprachigen Unterricht
konzipiert und spricht mehrere Fächer an.
Anschaulichkeit: Mithilfe von Bildern und einem ausführlichen Glossar wird Einsteigern ein Grundwortschatz zu
raumbezogenen Begriffen und Fragestellungen bereitgestellt.
Versprachlichung: Die 20-seitige „Map Introduction“
unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der Kartenarbeit
in englischer Sprache.
Verbildlichung: In dieser umfangreichen Atlaseinführung
finden sich englischsprachige Fachbegriffe mit Erläuterungen und erklärenden Grafiken.
22
Learning with maps: Das Konzept des Atlas basiert
auf der Erkenntnis, dass die Bildhaftigkeit von Karten
dem nachhaltigen Spracherwerb förderlich ist.
Map Introduction: Die physische Karte ist die
Leitkarte im Diercke International Atlas. Eine leicht
verständliche Einführung erklärt wichtige Legendenbegriffe auf Englisch.
Fachübergreifend: Die thematischen Karten sind auf
Fächer wie Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik,
Naturwissenschaften, Religion und Englisch zugeschnitten.
Ihre Lesart wird sorgfältig erläutert.
Kartenkompetenz: Die systematische Aufbereitung des
methodischen Vokabulars erleichtert den Erwerb von
Karten- und Orientierungskompetenz.
23
Diercke 360°
Europagedanke und Unterricht in englischer Sprache
Europäische Identität: Der Diercke International Atlas hat
das geeinte Europa im Fokus. Besonderes Augenmerk liegt
deshalb auf der Geschichte und Gegenwart Europas.
Europäische Geschichte: Der Geschichtsabriss zeigt
neben Übersichtskarten auch Städte und Landschaften in
ihrer historischen Entwicklung.
Map Code: Ein Code oben auf jeder Doppelseite bietet einen schnellen Zugriff auf die
Hintergrundinformationen in englischer
Sprache zu jeder Karte auf www.diercke.com
Großer Europateil: Die vielen Übersichten zu
Europa werden durch Fallbeispiele ergänzt.
Diese greifen Fragestellungen aus allen
Fächern auf, auch die des Englischunterrichts.
24
Europa regional: Die großen Regionen Europas
werden auf Themenseiten behandelt, die auf die
Lehrpläne für den bilingualen Sachfachunterricht
sowie den Englischunterricht abgestimmt sind.
Bilingualer Einsatz: Die ausgewählten
Themen eignen sich nicht nur für den durchgängigen, sondern auch für den modular
erteilten bilingualen Unterricht.
Deutschland in Europa: Im Atlas wird Deutschland im europäischen Kontext betrachtet. Die
Karten zu Deutschland befinden sich daher im
Europateil.
Europa wächst zusammen: Woran wäre das
deutlicher zu zeigen, als am Beispiel Deutschlands? Hier steht die Wirtschaft von 1979 und
von 2009 zum Vergleich.
25
Diercke 360°
Ein Atlas für alle Fächer
Physische Karten auf Englisch: Jetzt zeigt
Diercke die Welt in der Sprache der Globalisierung – in klaren physischen Karten mit
hilfreichen Legenden.
Besserer Vergleich: Leicht teilbare und
einheitliche Maßstäbe gewährleisten korrekte
Größenvorstellungen. Zum Vergleich stehen
auch europäische Staatenkonturen parat.
Themen-Doppelseiten: Die anschaulich
aufbereiteten Themen-Doppelseiten sind
durch ihre Vielseitigkeit in verschiedenen
Fächern einsetzbar.
Bilder, Grafiken, Illustrationen: Großzügige Karten stehen im Mittelpunkt;
Grafiken und Schaubilder unterstützen das
Erarbeiten englischsprachiger Begriffe.
26
Atlasarbeit leicht gemacht
Historisch-geographische Betrachtung:
Speziell aufbereitete Doppelseiten bilden
den historischen Wandel von Räumen sowie
politische Entwicklungen ab.
Zeitstrahl auf Englisch: Der Zeitstrahl dient
der Einordnung historischer und politischer
Karten und verortet wichtige Ereignisse in
den jeweiligen Zeitabschnitten.
Materialvielfalt: Zahlreiche Illustrationen, Grafiken
und Bilder erleichtern es, Einstiege in die Kartenthemen zu finden und Zusammenhänge zu erschließen.
Binnendifferenzierung: Die abgestimmten Atlasmaterialien ermöglichen vielfältige Aufgabenstellungen für einen binnendifferenzierten Unterricht.
27
Diercke 360°
Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost
Das Klima und der Klimawandel stehen im Mittelpunkt einer
neuartigen Wissens- und Erlebniswelt, die im Sommer in
Bremerhaven eröffnet hat. Das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost
bietet nicht nur das einzigartige Erlebnis einer Reise durch die
Klimazonen der Erde – auch in den drei weiteren Ausstellungsbereichen versteht sich das Haus als außerschulischer Lernort
mit umfassenden Bildungsprogrammen rund um Wetter, Klima,
Klimaforschung und Klimawandel.
Die Reise um die Erde dauert nur wenige Stunden. Vom
Hauptbahnhof in Bremerhaven führt sie durch die Schweizer
Alpen auf eine Kräuterwiese auf Sardinien, durch die Halbwüste
der Sahelzone im Niger und von dort weiter in den nächtlichen
Regenwald Kameruns. Nach einem Zwischenstopp geht es
weiter durch die Eiseskälte der Antarktis an den Südseestrand
auf Samoa, quer durch die Tiefsee in die Tundra Alaskas und
schließlich über die Nordsee-Hallig Langeneß zurück nach
Bremerhaven. Verbindendes Element aller Orte ist der Längengrad 8°34’ Ost, auf dem das Klimahaus® in Bremerhaven steht
bzw. 171°26’ West auf der „Rückseite“ der Erdkugel.
In den naturnah oder als künstlerische Anmutung gestalteten
Kulissen spüren die Besucher des Klimahaus® Bremerhaven 8°
Ost die klimatischen Verhältnisse an den Originalschauplätzen;
doch mit der aufwendigen Inszenierung auf rund 5000 Quadratmetern Fläche wollen die Klimahaus®-Betreiber mehr als nur ein
ungewöhnliches Erlebnis bieten: „Wir möchten die faszinierende Vielfalt unsere Erde zeigen und dabei deutlich machen, wie
das Klima das Leben der Menschen prägt“, sagt Sandra Heiting,
im Klimahaus® für die Koordination der Bildungsarbeit zuständig: „Zugleich möchten wir unsere Besucher neugierig machen,
mehr über den Themenkomplex zu erfahren und Zusammenhänge speziell auch für den Klimawandel zu verstehen.“ Wer auf
diese Weise für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit
sensibilisiert worden ist, kann am Ende der vierteiligen Ausstellung konkrete Tipps für eigene Beiträge zum Klimaschutz mit
nach Hause nehmen.
Den beiden afrikanischen Stationen – Niger und Kamerun kommt in der Gesamtinszenierung der „Reise“ eine besondere
Rolle zu. Zum einen stellen sie zwei klimatische Extreme des
schwarzen Kontinents dar: Der buchstäblich staubtrockene
Niger mit Temperaturen um +38°C und im Gegensatz dazu der
subtropische Teil Kameruns, der bei ähnlich hohen Temperaturen in einem Überfluss an Wasser und damit auch an Pflanzen
zu ertrinken scheint. Zum anderen zeigen sie auf besonders
anschauliche Weise Ursache und Wirkung des vom Menschen
ausgelösten Klimawandels: In Kamerun sind es die massiven
Abholzungen des Regenwaldes, durch die ein wesentlicher
Kohlendioxid-Speicher vernichtet und damit ein Beitrag zur
Erderwärmung geleistet wird. Im Niger ist es das durch den
Klimawandel ausgelöste Fortschreiten der Sahelzone, in deren
Sand nach und nach das Leben im mittleren Afrika versinkt.
Beide Entwicklungen sind nicht nur durch anschauliche
Installationen und beeindruckende Kulissen dargestellt,
sondern vor allem in Erzählungen von Bewohnern der jeweiligen Region dokumentiert, die der israelisch-amerikanische
Dokumentarfilmer B.Z. Goldberg mit seiner Kamera festgehalten hat.
28
Trotz des hohen Anspruches und der klaren Mission des Hauses
gibt es in dem insgesamt rund 12 000 Quadratmeter großen
Ausstellungskomplex keine mahnenden Hinweise zum Klimaschutz, die mit erhobenem Zeigefinger ausgesprochen
werden. „Unser Ansatz ist es, Wissen auf spielerische Weise und
mit viel Spaß vermitteln“, sagt Heitings Kollegin Nadja Tietjen.
Neben der erlebnisorientierten „Reise“ finden sich im Klimahaus® dafür drei weitere Ausstellungsbereiche: Die „Elemente“
führen mit mehr als 100 interaktiven Exponaten zu Grundlagenwissen über Wetter und Klima; die „Perspektiven“ zeigen die
vergangene und die voraussichtliche künftige Entwicklung des
Erdklimas und vermitteln über das Thema Klimaforschung
Zusammenhänge und Hintergründe. In den „Chancen“ erhalten
die Besucher konkrete Tipps für eigene Beiträge zum Klimaschutz, lernen aber auch Bündnisse und Initiativen zum
Klimaschutz kennen und bekommen grundlegende Informationen über die internationale Klimapolitik. „Alle Informationen,
die wir vermitteln, sind wissenschaftlich fundiert“, betont
Heiting – das Klimahaus® hat nicht nur eine eigene wissenschaftliche Abteilung, sondern ließ sich bei der Zusammenstellung unter anderem vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und
Meeresforschung in Bremerhaven, vom Max-Planck-Institut für
Meteorologie in Hamburg sowie vom Deutschen Wetterdienst
beraten.
Die privaten Betreiber des Klimahauses® erwarten jährlich rund
600 000 Besucher. Dabei haben sie nicht nur Tagestouristen,
Nordseeurlauber sowie Städtereisende im Blick: Das von den
Spezialisten für wissensbasierte Besucherattraktionen Petri &
Tiemann (unter anderem Planer und Betreiber des Universum®
Science Center in Bremen) entwickelte Konzept gibt der Schulund Bildungsarbeit großen Raum. „Kinder sind die Zukunft der
Erde und werden als „Erwachsene von morgen“ das Klima
entscheidend beeinflussen. Deshalb sind die Ziele unserer
Bildungsarbeit eine nachhaltige Wissensvermittlung durch
Interaktion und emotionales Erleben, die Förderung von
Handlungskompetenz des Einzelnen und die Sensibilisierung
für die Themen Klimawandel und Klimaschutz“, sagt Tietjen.
In der Flusslandschaft können Besucher von einer Hängebrücke aus exotische
Fische beobachten. Ein Klimahaus®-Mitarbeiter hat einen Großteil der Fische
in Kamerun gefangen und nach Bremerhaven transportiert. Mittlerweile
züchten Klimahaus®-Tierpfleger die nächste Generation.
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richtigen Einsendungen per Los gezogen. Der Rechtsweg und
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Bildquellen:
Seite 2 o.: Südafrikanische Botschaft, Berlin
Seite 4 o.li.: Jürgens, Ulrich, Kiel
Seite 4 o.re.: Bähr, Jürgen, Kiel
Seite 4 u.: Treckmann, Malte, Bochum
Seite 6 o.li.: Karthe, Daniel, Göttingen
Seite 6 o.re.: Stähle, Matthias, Lindlar
Seite 6 u.: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung,
Hannover
Seite 7 re.: Karthe, Daniel, Göttingen
Seite 10 u.: Jürgens, Ulrich, Kiel
Seite 11 u.: Jürgens, Ulrich, Kiel
Seite 14 o.: Meyer, Christiane, Hannover
Seite 14 u.: ullstein bild, Berlin (Ex-Press)
Seite 15 u.: vario images, Bonn (imagebroker)
Seite 16 li.: www.joburg.org.za/fifaworldcup
Seite 21 o.: Haupt, Dieter, Wolfenbüttel
Seite 21 m.re.: Diekmann-Boubaker, Nadine,
Braunlage
Seite 21 m.li.: Hoffmann, Reinhard, Trier
Seite 21 u.: Rischke, Dimo M., Essen
Seite 28 u.: Klimahaus Bremerhaven
Impressum:
Herausgeber und Verlag:
Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann
Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH
Georg-Westermann-Allee 66
38104 Braunschweig
www.diercke.de
[email protected]
Redaktion: Sebastian Lemke, Catharina Vater,
Sebastian Schlüter
Layout: GUD, Braunschweig,
Anna K. Lindner, geschwisterfront
Herstellung: Anna K. Lindner, geschwisterfront
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch
auszugsweise – nur mit Einwilligung des Verlages.
Neue Lehrermaterialien für die Arbeit
mit dem Diercke Weltatlas 2 – dem Regionalen
Der Diercke 2 hat für jedes Bundesland eine individuelle Ausgabe. Er zeigt den Schülerinnen und Schülern
sowohl entfernte Länder, als auch das, was vor ihrer eigenen Haustür auf sie wartet.
Damit Sie in Ihrem Unterricht noch gezielter und effektiver mit dem regionalisierten Diercke 2 arbeiten können,
sind jetzt drei, auf den Diercke 2 abgestimmte Lehrermaterialien erschienen:
Diercke 2 – Handbuch
inkl. Lösungen
Diercke 2 – multimediale Methoden
inkl. CD-ROM
Diercke 2 – Kopierkarten
Das Diercke 2 – Handbuch erleichtert die
Unterrichtsvorbereitung mit dem
regionalen Diercke Weltatlas 2. Zu jeder
Atlaskarte hält das Handbuch Hintergrundtexte mit vielen unterrichtsrelevanten Informationen bereit.
Die Karten des Regionalteils werden
thematisch erklärt und ihr Einsatz im
Unterricht anschaulich beschrieben. Die
Kartentexte zu den einzelnen Bundesländern sind im Internet unter www.
diercke.de abgelegt.
Wie unterrichtet man Geographie
multimedial und gleichzeitig auch
effektiv? Der Lehrerband stellt Unterrichtsmethoden und -konzepte vor, in
denen verschiedene Medien wie Atlas,
DVD, Internet, Video etc. kombiniert
werden. Karteninterpretation und das
Methodenlernen mit digitalen Medien
sind Schwerpunkte der Vorschläge zur
Unterrichtsvorbereitung und
-durchführung.
Stumme Karten zu Staaten, Regionen,
Kontinenten und der Erde bieten eine
sinnvolle Ergänzung der Unterrichtsmaterialien. Die Sammlung von über
170 Kopiervorlagen umfasst u. a.
- Umrisse
- Flussnetze
- Städte und Ballungsgebiete
- politische Gliederungen uvm.
Zu jeder Atlaskarte gibt es im Handbuch
differenzierte Arbeitsaufträge, die
unmittelbar im Unterricht eingesetzt
werden können. Unterschiedliche
Lösungsvorschläge sind übersichtlich
und stichpunktartig an die Aufgabenstellung angehängt. Somit können alle
Antworten schnell und gezielt nachgeschlagen werden.
Farbige Grafiken, Zusatzkarten und
Abbildungen vertiefen die Kartenthemen und bieten neue Anknüpfungspunkte zur Unterrichtsgestaltung.
Literaturhinweise und weiterführende
Links ermöglichen eine ausführliche
Recherche zum Kartenthema.
Diercke 2 – Handbuch
inkl. Lösunge
Abgestimmt auf die Bildungsstandards
zeigen zahlreiche Arbeitsaufträge, wie
die Vermittlung von multimedialen
Kernkompetenzen gestaltet werden
kann. Die geographische Fragestellung
bzw. die Entwicklung und Bearbeitung
einer Problemstellung liegen allen
Beiträgen zugrunde. Dabei werden
Angebote des Diercke Premium Bereiches (wie Diercke Globus Online,
Diercke Coach, WebGIS, Diercke Digitale
Wandkarten und interaktive Karten) mit
frei zugänglichen Materialien aus dem
Internet (wie Google Earth) sinnvoll
miteinander kombiniert.
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(statt 29,95 €)
196 Seiten inkl. CD-ROM mit Videos,
Tutorials und Arbeitsblättern zur Arbeit mit Medien wie Internet, Video,
DVD, Google Earth®, Diercke Globus
Online, Diercke Coach, Diercke
WebGIS etc. Die Diercke Multimedialen Methoden sind maßgeschneidert zu den Bildungsstandards für
das Fach Geographie.
480 Seiten inkl. Lösungsvorschläge
zu den Aufgaben im Handbuch. Zu
jeder Karte gibt es einen Erläuterungstext, der informatives Hintergrundwissen zum dargestellten
Karteninhalt liefert. Abgestufte
Arbeitsaufträge bieten zahlreiche
Unterrichtsanregungen.
938.427
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