Kulinarische Perspektiven 2025 - Online-Infomappe - Ö1

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Kulinarische Perspektiven 2025 - Online-Infomappe - Ö1
DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE
Ein Service von:
ORF
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Österreichische Apothekerkammer
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Die Sendung
Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der
Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr
werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form
aufgearbeitet und Ö1- Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch
Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen.
Wir über uns
Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos,
Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und
Dr. Christoph Leprich die Sendung.
Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Dr. Mag. Nadja Kwapil,
Martin Rümmele, Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny Tekal und
Dr. Christoph Leprich.
Das Service
Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das die Sendereihe flankierende Hörerservice,
das auf größtes Interesse gestoßen ist.
Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen
Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur
Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der Ö1-Homepage zu
finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein MedizinLexikon für den Laien dar.
Die Partner
Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: die
Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium für
Gesundheit.
An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die gute
Zusammenarbeit bedanken!
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe
zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.
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BALKONSCHALOTTEN AN
HEUSCHRECKENRAGOUT: ÖSTERREICHS
KULINARISCHE PERSPEKTIVEN 2025
Mit Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos
10. Juni 2013, 14.05 Uhr, Ö1
Sendungs- und Infomappengestaltung: Dr. Doris Simhofer
Redaktion: Dr. Mag. Nadja Kwapil, Dr. Christoph Leprich
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
BALKONSCHALOTTEN AN HEUSCHRECKENRAGOUT?
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TREND 1: REGIONAL, SAISONAL, EMOTIONAL
Umweltschonender = kostengünstiger
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Der lange Weg auf den Ladentisch
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Belastend für die Umwelt
Vorteile für den Konsumenten
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TREND 2 - VORWÄRTS ZUM URSPRUNG
Die Sehnsucht nach Ehrlichkeit
Wir sehen uns – am Bauernmarkt
Regionales im Supermarkt
Eigenmarken als Verkaufsrenner
Das Geheimnis der Zusatzstoffe
Apfelsaft ohne Äpfel
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Nahrungsmittel-Imitationen
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TREND 3 - NOVEL FOOD – NEUIGKEITEN AM TELLER
Was ist Novel Food?
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Bedenklich oder sicher?
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Neue Technologien für attraktivere Lebensmittel
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Tierische Appetithäppchen
Insekten statt Tafelspitz?
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TREND 4 - CITY FARMING
Terrassengemüse
Gemüse mit Herkunftsgarantie
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INHALTSVERZEICHNIS
TREND 5 – VERWERTEN STATT WEGWERFEN
Restl-Verwertung
Wir schöpfen aus dem Vollen
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Was isst die Generation 2050?
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ANLAUFSTELLEN
QUELLEN UND LINKS
BUCHTIPPS
SENDUNGSGÄSTE
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ERNÄHRUNG 2025
BALKONSCHALOTTEN AN HEUSCHRECKENRAGOUT?
TREND 1: REGIONAL, SAISONAL, EMOTIONAL
„Die Vergangenheit hat keine Zukunft“, schreibt die Ernährungswissenschafterin
und Foodtrend-Expertin Hanni Rützler in ihrem Buch „Food Change – 7 Leitideen
für eine neue Esskultur. Nach EHEC-Bakterien auf Sprossen, Gammelfleisch, BSEoder Pferdefleischskandal, nach Listerienkäse und Mogelpackungen stellt sich die
Frage: Was wollen wir in Zukunft auf dem Teller haben?
Basierend auf der gegenwärtigen, skandalumwitterten Ernährungssituation,
zeichnen sich Trends ab, die die Nahrungsmittelversorgung der Zukunft prägen
werden.
Umweltschonender = kostengünstiger
Regional, saisonal und biologisch sollen sie sein, unsere Nahrungsmittel.
(Gen)technik und Chemie, so schreibt die Ernährungswissenschafterin Hanni
Rützler, belasten die Gewässer und das Erdreich auf Generationen, schränken die
Vielfalt von Fauna und Flora ein, sind oft auch für Tierquälerei verantwortlich, wie
beispielsweise in Legebatterien oder Aquakulturen. Es gibt im Lebensmittelbereich
keine Preiswahrheit. Das liegt daran, dass sich die tatsächlichen Kosten der
einzelnen Nahrungsmittel nicht nachvollziehen lassen, da sie aus vielfältigen
Ingredienzien bestehen, außerdem Faktoren wie Transportkosten nicht genau
dokumentiert werden. Die Preise sind daher durch die Subventions- und
Transfermaßnahmen so künstlich wie die Lebensmittel selbst. Eine Veränderung
der Produkte, so die Expertin, ergibt sich auch aus dem Preis- und
Konkurrenzdruck, dem die industriell produzierende Ernährungswirtschaft
ausgesetzt ist. Länger haltbar, geschmacklich standardisiert, künstlich hergestellt:
diesen Umständen wirkt der Trend zu regionalen, saisonalen und biologischen
Lebensmitteln entgegen.
Quelle:
Hanni Rützler, Food Change
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ERNÄHRUNG 2025
DER LANGE WEG AUF DEN LADENTISCH
Lebensmittel, die gegenwärtig in den Supermärkten angeboten werden, stammen
zum Großteil nicht mehr aus den umliegenden Regionen und entsprechen nicht
dem saisonalen Angebot. Spargel und Erdbeeren aus dem Treibhaus im Winter,
Kiwis oder Äpfel aus Neuseeland sind im täglichen Angebot eine
Selbstverständlichkeit. Langwierige Transporte, die die Produkte von A nach B
bringen, gehören mit zum Angebot und belasten die Umwelt.
Quelle:
Hanni Rützler, Food Change
BELASTEND FÜR DIE UMWELT
Bei Übersee-Importen per Flugzeug werden im Schnitt pro Kilogramm
Lebensmittel bis zu 170-mal mehr Emissionen ausgestoßen als bei einem
Transport mit Schiffen, so die Europäische Informationsplattform organic.edunet.
Flugtransporte bei Importen aus Übersee belasten auch unser Klima enorm,
nämlich etwa 80-mal mehr als Schiffstransporte und bis zu 300-mal mehr als
Erzeugnisse aus der Region. Vor allem Obst und Gemüse werden per Flugzeug
transportiert. Was liegt also näher, als regionale Lebensmittel zu kaufen? Die
Transportstrecken sind kurz und daher energiesparend.
Im Sinne der Ökologie wäre es daher wichtig frisches Gemüse und Obst in der
jeweiligen Saison zu kaufen. Um „Sommerprodukte“, wie Paprika, Tomaten oder
Zucchini im Winter zur Reife zu bringen, braucht man Treibhäuser, diese wiederum
erfordern einen hohen Energieeinsatz. So wird im Treibhaus 34-mal mehr
Primärenergie verbraucht als im Freiland. Die entsprechenden CO2-Emissionen
liegen 18-mal höher, so die europäische Plattform organic.edunet.
Quellen:
organic.edunet,
http://virtuelleschule.bmukk.gv.at/uploads/media/B_REG_IB_LehrerInnen.pdf
Vorteile für den Konsumenten
Die Vorteile regionaler Produkte liegen auf der Hand. Kürzere Lieferwege
garantieren, dass die Produkte frischer sind als nach Tausenden Kilometern
Transport. Das macht sich einerseits im Aroma der Produkte bemerkbar und
schont erfreulicherweise auch die Geldbörse: Regionale Produkte, die saisonal
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ERNÄHRUNG 2025
geerntet werden, sind meist relativ preisgünstig im. In jedem Fall aber stärken sie
- dank der Möglichkeit den Weg eines Lebensmittels nachzuvollziehen - das
Vertrauen zwischen Konsumenten und Produzenten. Der Anbau regionaler
Produkte erhöht gleichzeitig die Wertschöpfung einer Region, aber auch die
Lebensqualität in diesem Raum.
Quellen:
organic.edunet
http://virtuelleschule.bmukk.gv.at/uploads/media/B_REG_IB_LehrerInnen.pdf
TREND 2 - VORWÄRTS ZUM URSPRUNG
Die Sehnsucht nach Ehrlichkeit
Local Food Systems, also regionale Nahrungsmittelproduktion, verlegt die
Kontrolle und Verantwortung für Lebensmittel wieder in die Hände der
Produzenten und Konsumenten, die eng verbunden sein sollten.
Je technologischer, komplexer und widersprüchlicher die (Konsum)welt, desto
mehr sehnt sich der Mensch nach Ehrlichkeit und Einfachheit, nach sorgenlosem
Einkaufen, schreibt die Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler. Der Trend zu
regionalen Lebensmitteln spiegelt daher die Sehnsucht des Konsumenten nach
Nähe, Vertrautheit und Sicherheit wider.
Aber auch der Wunsch, die Produktionsabläufe, die Kosten und die ökologischen
Rahmenbedingungen von Anbau und Weiterverarbeitung der Nahrungsmittel
mögen transparent werden, steckt hinter diesem Trend zur Regionalität. Die
Stärken der Lebensmittel aus der eigenen Region liegen daher in den Bereichen
Authentizität, Ehrlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Unverfälschtheit.
Quelle:
Hanni Rützler, Food Change
Wir sehen uns – am Bauernmarkt
Mit der Möglichkeit, regionale Produkte zu kaufen und dabei gleichzeitig mit
Menschen in Kontakt zu treten, gewinnt das Einkaufen einen weiteren Lusteffekt.
Nicht nur das regionale Produkt per se ist attraktiv, sondern auch das Ambiente,
in dem es gehandelt wird. Konsum als Erlebnis, das auch in Metropolen seinen
Platz hat. Neben regionalen Lebensmitteln werden hier zusehends auch weitere
regionale Produkte, wie z.B. Handwerkskunst feilgeboten. Die ganz besondere
Faszination dabei ist der direkte Kontakt zwischen Produzenten, dem Händler vor
Ort oder dem Zulieferer und den Konsumenten.
Das ist die eine Seite.
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ERNÄHRUNG 2025
Quelle:
Hanni Rützler, Food Change
Regionales im Supermarkt
Auf der anderen Seite stehen der Lebensmitteleinzelhandel und die Supermärkte,
die die Lebensmittelversorgung derzeit sichern. Während die Anzahl der
Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte zurück geht (derzeit österreichweit etwa
5.700 Geschäfte), hat Österreich europaweit gesehen eine hohe Dichte an
Supermärkten, so Mag.a Gabriele Jiresch, Chefredakteurin der Handelszeitung im
Zuge der Tagung der österreichischen Ernährungswissenschafter 2013. So etwa
steht für 396 Einwohner jeweils ein Supermarkt zur Verfügung, mit dieser Statistik
rangiert Österreich an zweiter Stelle hinter Norwegen.
Eigenmarken als Verkaufsrenner
Die dringlichsten Ansprüche heimischer Konsumenten an den Lebensmittelhandel:
Die Produkte müssen aus Österreich kommen und den Anforderungen der
Lebensmittelsicherheit zu 100 % entsprechen - all dies zu einem günstigen Preis.
Regionalität, biologische und gentechnikfreie Lebensmittel, Nachhaltigkeit,
Eigenmarken und Fair Trade Produkte, verbunden mit entsprechendem Service
charakterisieren die Ansprüche der Kunden. Diskonter, Supermärkte und Ketten
sind diesen Wünschen mit dem Angebot von Eigenmarken nachgekommen. So
etwa lag der Anteil der Eigenmarken im Jahr 2011 bei 10 Prozent im
Lebensmitteleinzelhandel.
Quelle:
VÖE-Tagung, Mag.a Gabriele Jiresch (Die Handelszeitung)
Das Geheimnis der Zusatzstoffe
Konsumenten wollen Lebensmittel ohne Konservierungsmittel, Farbstoffe,
Geschmacksverstärker usw. Die Lebensmittelindustrie kommt diesem Anspruch
nach, indem sie ihre Produkte mit „frei von…“ versieht. Ein Beispiel davon ist der
Einsatz von Hefeextrakt an Stelle des Geschmacksverstärkers
Mononatriumglutamat (E 621). Hefeextrakt enthält von Natur aus freie
Glutaminsäure. Damit wird ohnedies „natürliches“ Glutamat - ohne Zusatzstoff ins Produkt eingebracht. Beliebt ist dieses Verfahren vor allem bei Fertiggerichten
und Trockenprodukten.
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ERNÄHRUNG 2025
Apfelsaft ohne Äpfel
Die Realität verärgert die Konsumenten: So etwa muss ein „Apfel“-Fruchtgummi
keinen Apfel enthalten, es reicht jenes Aroma aus, das ihn nach Apfel schmecken
lässt. Trotzdem sind eine Sachbezeichnung mit „Apfel“ sowie die Abbildung eines
Apfels zulässig. Auch bei Getränken dürfen jene Früchte abgebildet werden, nach
denen das Produkt schmeckt.
Dass im Orangensaft also keine Orange zu finden ist, ist rechtens, allerdings muss
die Bezeichnung lauten: „Erfrischungsgetränk mit Orangengeschmack“. All diese
lebensmittelrechtlichen Verschleierungsmöglichkeiten verunsichern die
Konsumenten – und rufen nach Bestimmungen, die mehr Transparenz
ermöglichen.
Quelle:
Mag.a Sonja Reiselhuber-Schmölzer, VÖE-Tagung 2013
NAHRUNGSMITTEL-IMITATIONEN
In Shripmsform gepresstes Fischeiweiß, gestrecktes Pesto, künstlicher Käse auf
der Fertigpizza, panierte Hühnchenstücke ohne Huhn oder Schokoladenkekse
ohne Schokolade: Lebensmittelimitate liegen absolut im Trend. Laut
Lebensmittelverordnung versteht man unter einem Lebensmittelimitat ein
Lebensmittel, bei denen mindestens eine Zutat durch eine andere ersetzt wird.
Voraussetzung ist jedoch, dass der Konsument ausreichend informiert wird, dass
es sich um eine Imitation handelt. Ein Tipp der Ernährungswissenschafter: je
kürzer die Zutatenliste auf einer Produktverpackung, desto unverfälschter und
„ehrlicher“ sind die Zutaten. Angaben zu Stabilisatoren, künstlichen Aromen,
Haltbarmachern, Farbstoffen etc. verlängern diese Liste.
Quelle:
http://www.vzhh.de/ernaehrung/30359/lebensmittelimitate-die-liste.aspx
TREND 3 - NOVEL FOOD – NEUIGKEITEN AM TELLER
Was ist Novel Food?
Mit dem Begriff „Novel Food“ werden „neuartige“ Lebensmittel und
Lebensmittelzutaten bezeichnet, die vor dem 15. Mai 1997 noch nicht in
nennenswertem Umfang in der EU für den menschlichen Verzehr verwendet
wurden.
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ERNÄHRUNG 2025
Dabei handelt es sich z.B. um Produkte mit neuer Molekularstruktur, wie etwa
synthetische, kalorienfreie Fettersatzstoffe wie Olestra.
Weiters fallen in diese Kategorie auch Stoffe, die aus Mikroorganismen, Pilzen
oder Algen bestehen oder aus diesen isoliert worden sind. Ein Beispiel dafür ist
DHA-reiches Öl aus Mikroalgen.
Dann Stoffe, die aus Pflanzen bestehen oder isoliert worden sind. Hier ist das
getrocknete Fruchtfleisch des Baobab-Baumes zu nennen, das viel Zucker,
Vitamine und organische Säuren enthält und an Pektin ist. Es darf in FruchtSmoothies, Getreideriegeln oder Keksen als Zutat verwendet werden.
Auch die Extrakte, die vom antarktischem Krill Euphausia superba, gewonnen
werden sind nach der Novel Food Verordnung zugelassen worden.
„Novel Food“ umfasst aber auch alle Substanzen und Lebensmittelzutaten, die
mittels unüblicher Verfahren hergestellt werden, um ein Lebensmittel gezielt zu
verändern. So etwa um den Energiewert zu senken, Nahrungsmittel länger haltbar
zu machen, indem beispielsweise unerwünschte Stoffe eliminiert werden (z.B.
UVC-Licht behandelte Milch, Hochdruckpasteurisierung).
BEDENKLICH ODER SICHER?
Während herkömmliche Lebensmittel als sicher gelten, gibt es bei „neuartigen
Lebensmitteln“ oft keine ausreichende Erfahrung, ob sie tatsächlich unschädlich
und verträglich sind. Um neuartige Lebensmittel auf den Markt zu bringen, muss
nachgewiesen werden, dass ihr Verzehr gesundheitlich unbedenklich ist und nicht
zu Ernährungsmängeln führt. Eine Schwierigkeit ergibt sich hier bei komplexen
Lebensmitteln, die aus verschiedenen Zusammensetzungen bestehen, aber auch
bei exotischen Lebensmitteln („Ethno Food“) oder bei
Nahrungsergänzungsmitteln, bei denen eine Trennung zwischen Arznei- und
Lebensmittel oft problematisch ist. Von 1997 bis Anfang 2013 wurden rund 70
neuartige Produkte von der EU-Kommission zugelassen.
Quellen:
Klaus Riediger: Von fremdem Essen und unbekannten Technologien
VÖE-Tagung 2013
http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tllv/vortraegeveranstaltungen/08fr._glaeser_-_novelfood.pdf
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ERNÄHRUNG 2025
NEUE TECHNOLOGIEN FÜR ATTRAKTIVERE
LEBENSMITTEL
Wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Entwicklungen - wie z.B. die
Anwendung der Nanotechnologie in der Lebensmittelproduktion - ermöglichen es
der konventionellen Lebensmittelproduktion eine interessante Facette zu
verleihen. So etwa werden Technologien wie die Hochdruckpasteurisation zur
Konservierung von Lebensmitteln angewendet, um unerwünschte
Mikroorganismen ohne Qualitätsverlust zu eliminieren, wie z.B. Bakterien, die
Milch weniger lang haltbar machen. Ein weiterer Trend zeichnet sich in der
Nutzung von verwertbaren Produktionsrückständen ab, die bei der
Lebensmittelherstellung entstehen. So etwa bleiben bei der Rapsölproduktion
Pressrückstände, so genanntes Rapsprotein, das als alternative Proteinquelle zu
Soja genutzt werden könnte. Rapsprotein aus dem Presskuchen wird aber erst
seit kurzem als alternative Proteinquelle angesehen. Da keine ausreichenden
Untersuchungen zu möglichen allergenen Wirkungen vorliegen, wurde das
„Rapsprotein“ nicht zugelassen.
Quelle:
Klaus Riediger: Von fremdem Essen und unbekannten Technologien
VÖE-Tagung 2013
TIERISCHE APPETITHÄPPCHEN
Vor rund 150 Jahren gründete der Zoologe Francis Trevelyan Buckland die
sogenannte Acclimatisation Society, um die britische Küche mit Seidenraupe,
Biber und Papagei zu bereichern. Der Insektenkundler Vincent Holt schrieb 1885
das Buch „Why Not Eat Insects?“ Doch weder Buckland noch Holt gelang es, die
Leidenschaft der Europäer für alternative tierische Proteinquellen zu erwärmen. Im
Mai 2013 machte die Welternährungsorganisation FAO darauf aufmerksam, dass
Insekten eine exzellente Proteinquelle seien. Ob sie den Bestimmungen der Novel
Food Verordnung entsprechen, wird derzeit noch abgeklärt.
Quelle:
Klaus Riediger: Von fremdem Essen und unbekannten Technologien
VÖE-Tagung 2013
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ERNÄHRUNG 2025
Insekten statt Tafelspitz?
Etwa 1.900 der rund 1,5 Millionen Insektenarten sind essbar. Wissenschaftler der
FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) sind der Ansicht,
dass Insekten sowohl als menschliche Nahrung, aber auch als Futtermittel für
Tiere geeignet sind. Sie wären eine protein- und mineralienreiche Alternative zum
derzeit zu hohen Fleischkonsum, der außerdem die Umwelt stark belastet.
Manche Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass der Eiweißgehalt bei
Insekten überbewertet wird. Darüber hinaus ergibt sich das Problem, dass bei
industrieller Züchtung Insekten auch hochwertiges, hygienisch einwandfreies
Futter brauchen, was wiederum die Kostenfrage und die Frage nach der
Lebensmittelsicherheit aufwirft.
Quelle:
Klaus Riediger, Ages
www.fao.org/forestry/edibleinsects/en
TREND 4 - CITY FARMING
Während im Süden Europas Dachgärten und begrünte, bebaute Innenhöfe gang
und gäbe sind, gibt es in Österreich noch einen Nachholbedarf. Viele der über
zwei Millionen Gärten, der 1,3 Millionen Balkone und fast einer Millionen
Terrassen in Österreich sind – so das Lebensministerium - grau statt grün.
Gleichzeitig jedoch suchen Menschen nach Möglichkeiten, eigene Gärten zu
bebauen, sei es „nur“ am Balkon oder auf der Terrasse. Die Motivationen für das
„Gärtnern“ in der Stadt sind vielfältig: Die Lust am Eigenbau, die Freude, selbst
„reine, regionale“ Produkte zu ziehen – oder aber auch, um seltene Kräuter vor
der eigenen Haustüre anzubauen sind nur einige der Gründe, die „urban farmers“
nennen.
Terrassengemüse
Freilich gestaltet sich das Gärtnern in der Stadt anders als im bäuerlichen Garten
vor der Haustüre. In vielen Städten sind in den vergangenen Jahren
Gemeinschaftsgärten entstanden, die zum Teil nur saisonal genutzt werden. Auch
Hochbeete sind ideale Garten-Formate für die Stadt. Für das Gedeihen von
Gemüse bringen sie viele Vorteile, so etwa, dass sie sich rasch erwärmen und
schnell erbaut sind. Hinzu kommt: Viele Baumärkte bieten genau für diese
Gartendimensionen Innovationen, wie Hochbeete, Kunststoffkistchen etc. an. Die
Mühsal des Anbaus wird in der Stadt meist schneller belohnt. Das liegt daran,
dass die Temperaturen um mindestens 0,5 Grad höher sind als in der Umgebung -
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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ERNÄHRUNG 2025
in der Stadt gibt es auch mehr heiße Tage im Sommer und weniger frostige Tage
im Winter. Wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten, Paprikas und Auberginen
gedeihen hier besonders gut. Andererseits wachsen Blatt- und Kohlgemüse in
heißen Sommern eher schlecht.
Gemüse mit Herkunftsgarantie
Wer sicher sein möchte, woher seine Kräuter oder Gewürze kommen, ist mit
Container Gardening gut beraten. Besonders Gewürz-, Tee- und Heilkräuter
wachsen hervorragend in Gefäßen. Aber auch Blattgemüse wie Mangold, Spinat,
oder Ampfer sowie Blattsalate liefern erfreuliche Ernten, denn sie wachsen rasch
auch bei Gärtnern, die keinen ausgeprägten grünen Daumen haben.
Obst hingegen eignet sich nicht besonders gut in der Home-Farming-Version.
Viele Obstsorten sind anspruchsvoller in der Pflege und brauchen ausreichend
Platz. Ausnahmen dabei sind Beeren-Obst oder Weingartenpfirsiche, die auch in
Gefäßen erfreulich gedeihen.
Quelle:
Dipl.Ing. in Andrea Heistinger, VÖE-Tagung 2013
TREND 5 – VERWERTEN STATT WEGWERFEN
Etwa 300 Euro geben Herr und Frau Österreich jährlich für Nahrungsmittel aus, die
letztlich in den Müll wandern. Ein sorgloser Umgang mit Ressourcen, durchdachte
Kaufanreize des Lebensmittelhandels und gieriges Schöpfen aus dem Vollen lässt
uns zu Meistern im Wegwerfen werden. Die Zukunft verlangt ein Umdenken.
Restl-Verwertung
Noch bis zum Jahr 2000 wäre es möglich gewesen, übrig gebliebene Lebensmittel
als Tierfutter zu verwerten. Doch eine rechtliche Verschärfung des Tierfutter- und
Lebensmittelrechts hat die Weitergabe von Lebensmitteln erschwert. Jede
Supermarktfiliale produziert daher täglich etwa 45 Kilo Lebensmittel-Müll. In
Österreich sind dies satte 166.000 Kilo Essbares, das jährlich vernichtet wird, so
eine Boku-Studie.
Quelle:
http://www.wau.boku.ac.at/11782.html
Notwendigkeit oder Schnäppchen?
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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ERNÄHRUNG 2025
Wir schöpfen aus dem Vollen
Allein über den Restmüll entsorgt jeder Österreicher im Jahr zwischen zehn und 40
Kilogramm Lebensmittel. In ihrer Diplomarbeit 2010 hat Melanie Manuela Selzer
nach den Beweggründen fürs Wegwerfen geforscht. Etwa 41 Prozent des essbaren
Mülls entstehen, weil einfach mal zu viel eingekauft wurde. Ein weiteres Motiv für
zu große Einkaufsmengen sind Einstellungen, wie etwa „mag nicht schon wieder
dasselbe essen“, „nicht mehr frisch genug“ etc.
Freilich machen sich diese Haltung auch Lebensmittelketten zunutze und locken
mit vollen Regalen und Schnäppchen, in Form von Großpackungen.
Quelle:
Melanie Manuela Selzer, Diplomarbeit
http://www.wau.boku.ac.at/11754.html
WAS ISST DIE GENERATION 2050?
Angesichts der künftigen Ernährungssituation sind die Gewohnheiten der
gegenwärtigen Wegwerf-Gesellschaft höchst problematisch. Ob Getreide, das
aufwendig und teuer gebaut wird, ob Fleisch, das energieintensiv produziert wird:
Ressourcen zu verschwenden, schlägt sich nicht nur aufs Börserl, sondern wird in
Zukunft auch nicht mehr möglich sein, da im Bereich von Lebensmitteln scharf
kalkuliert werden muss.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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ANLAUFSTELLEN
ANLAUFSTELLEN
Mag. Ursula Umfahrer-Pirker
Ernährungsconsulting & Kundenbindungskonzepte
Siebenbürgerstraße 48/16/14
A-1220 Wien
Tel.: +43/660- 203 88 66
Email: [email protected]
Arche Noah Schaugarten
Obere Straße 40
A-3553 Schiltern
Tel.: +43/2734/8626
Email: [email protected]
Homepage: www.archenoah.at
Kultur|Pflanzen|Konzepte
Andrea Heistinger
Untere Straße 5
A-3553 Schiltern
Email: [email protected]
Homepage: www.kulturpflanzenkonzepte.at
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Stubenring 1
A-1010 Wien
Tel.: +43/711 00-0
Email: [email protected]
Homepage: www.lebensministerium.at
Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH.
Dresdner Straße 68a
A-1200 Wien
Tel.: +43/1/33151-0
Email: [email protected]
Homepage: www.bioinfo.at
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ANLAUFSTELLEN
Bio Forschung Austria
Esslinger Hauptstrasse 132-134
A-1220 Wien
Tel.: +43/1/4000 - 49150
Email: [email protected]
Homepage: www.bioforschung.at
Landwirtschaftskammer Österreich
Schauflergasse 6
A-1010 Wien
Tel.: +43/01/ 53 441 - 8520
Email: [email protected]
Homepage: www.lk-oe.at
Verein für Konsumenteninformation (VKI)
Mariahilfer Straße 81
A-1060 Wien
Tel.: +43/1/588 770
Email: [email protected]
Homepage: www.konsument.at
Bio Austria Linz
Ellbognerstrasse 60
A-4020 Linz
Tel.: +43/732/654 884
Bio Austria - Büro Wien
Theresianumgasse 11
A-1040 Wien
Tel.: +43/1/403 70 50
Email: [email protected]
Homepage: www.bio-austria.at
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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QUELLEN UND LINKS
QUELLEN UND LINKS
Taste the waste - Der Film über die Verschwendung von Nahrungsmitteln:
http://taste-the-waste.at/
Food Sharing Österreich
http://at.myfoodsharing.org/
Wiener Tafel
www.wienertafel.at
Leitfaden für die Weitergabe von Lebensmitteln – Lebensministerium
http://www.lebensministerium.at/lebensmittel/kostbare_lebensmittel/initiative/lebe
nsmittel.html
Europäisches Lebensmittelrecht
http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?angid=1&stid=154660&dstid=1201&titel=
Lebensmittelsicherheit%2C-%2CGeneral%2CFood%2CLaw%2C%28EG-BasisVO%29
Konsumentenschutz/Lebensmittel Deutschland
www.lebensmittelklarheit.de
Konsumentenschutz/Lebensmittel Österreich
www.lebensmittel-check.at.
Schneider Felicitas, Scherhaufer Silvia
Aufkommen und Verwertung ehemaliger Lebensmittel
http://www.bmwfj.gv.at/Unternehmen/Documents/Studie_Verwertung%20ehemalige
r%20Lebensmittel.pdf
City Farming – Lebensministerium
http://www.lebensministerium.at/lebensmittel/city-farming/urban_gardening.html
The European Food Information Council
http://www.eufic.org/index/de/
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QUELLEN UND LINKS
Insekten-Empfehlung FAO
http://www.fao.org/docrep/018/i3253e/i3253e.pdf
Gutes vom Bauernhof – eine Marke der Landwirtschaftskammer Österreich
http://www.gutesvombauernhof.at/
Regional! Saisonal! Biologisch! – Infos der Umweltberatung
http://www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?b=2539
Lebensmittelcluster Österreich
http://www.lebensmittelcluster.at/
Lebensministerium – nachhaltiger Konsum
http://www.lebensministerium.at/umwelt/nachhaltigkeit/nachhaltiger_konsum.html
Lebensmittel – Gütezeichen
http://www.lebensministerium.at/lebensmittel/qslebensmittel/lebensmittelqualitaet/ama_guetezeichen.html
Cityfarming – Gemeinschaftsgärten
http://www.gartenpolylog.org/de/3
Urban farming Wien
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/landschaftfreiraum/landschaft/landwirtschaft/urban-farming.html
Virtuelle Schule - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
http://virtuelleschule.bmukk.gv.at/uploads/media/B_REG_IB_LehrerInnen.pdf
Essenstrends
http://www.foodtrendtrotters.com
Die Zukunft des Essens
http://www.zukunftsessen.de
Lebensmittel im Müll – Boku
http://www.wau.boku.ac.at/11782.html
Verbraucherzentrale Hamburg – Lebensmittelimitate
http://www.vzhh.de/ernaehrung/30359/lebensmittelimitate-die-liste.aspx
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QUELLEN UND LINKS
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BUCHTIPPS
BUCHTIPPS
Hanni Rützler, Wolfgang Reiter
Food Change
Krenn 2010
ISBN-13: 978-3990050316
Angelika Ploeger, Günther Hirschfelder, Gesa Schönberger
Die Zukunft auf dem Tisch: Analysen, Trends und Perspektiven der Ernährung von
Morgen
VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011
ISBN-13: 978-3531176437
Tanja Matzku
Die Küche der Zukunft
Monsenstein und Vannerdat 2013
ISBN-13: 978-3869916095
Christa Müller
Urban Gardening: Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt
Oekom 2011
ISBN-13: 978-3865812445
Udo Pollmer, Monika Niehaus
Food Design: Panschen erlaubt
S. Hirzel Verlag, 2007
ISBN 978-3-7776-1447-2
Martin Rasper
Vom Gärtnern in der Stadt: Die neue Landlust zwischen Beton und Asphalt
Oekom 2012
ISBN-13: 978-3865811837
Dirk Maxeiner, Michael Miersch
Biokost & Ökokult: Welches Essen wirklich gut für uns und unsere Umwelt ist
Piper 2009
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BUCHTIPPS
ISBN-13: 978-3492254007
Clemens G. Arvay
Der große Bio-Schmäh: Wie uns die Lebensmittelkonzerne an der Nase
herumführen
Ueberreuter 2012
ISBN-13: 978-3800075287
Andrea Heistinger
Das große Biogarten-Buch
Löwenzahn 2013
ISBN-13: 978-3706625166
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SENDUNGSGÄSTE
SENDUNGSGÄSTE
In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 10. Juni 2013 waren
zu Gast:
Mag.a Ursula Umfahrer-Pirker, Ernährungswissenschafterin und Präsidentin des
VEÖ - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs;
Grundlgasse 5/8
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/333 39 81
Email: [email protected]
Homepage: www.veoe.org
DI Klaus Riediger, Experte für neuartige und pflanzliche Lebensmittel vom Institut
für Lebensmittelsicherheit in der Österreichischen Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit (AGES), Abteilung Lebensmittel: Nahrungsergänzungsmittel,
Novel Food
Spargelfeldstraße 191
A-1220 Wien
Tel.: national: 050 555/35170
Tel.: international: +43/50 555/35170
Email: [email protected]
Homepage: http://www.ages.at
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