Geschichte chronologisch geordnet

Transcription

Geschichte chronologisch geordnet
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Zusammenfassung der Geschichte von 1500 bis 2000
Index
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Entdeckungen und Kolonien
Humanismus
Martin Luther (1483-1546)
Deutsche Reformation
Habsburger Dynastie, Karl V. (1500-1558)
Ulrich Zwingli (1484-1531)
Ignatius von Loyola (1491-1556)
Johannes Calvin (1509-1564)
Philipp II. (1527-1598)
Europa zu Beginn der Neuzeit
Frankreich im 16. Jh.
England im 16. Jh.
Unabhängigkeitskriege der Niederlande (1568-1648)
Dreissigjähriger Krieg (1618-1648)
Französischer Absolutismus und Richelieu (1585-1642)
Ludwig XIV. (1638, 1643-1715)
England im 17. Jh.
Europa um 1700
Russland im Überblick
Peter I., der Grosse (1672, 1682-1725)
Preussen im Überblick
Friedrich II. von Preussen (1712, 1740-1786)
Aufklärung
Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung
Französische Revolution
Napoleon Bonaparte (1769-1821)
Wiener Kongress (1815)
CH: Entwicklung im Überblick
CH: Untergang der alten Eidgenossenschaft (1790-1813)
CH: Wiener Kongress - 1830 - Regeneration
CH: Schweizerischer Bundesstaat 1848-1919
Fortschritte der Demokratie im 19. Jh.
Restaurationszeit und 1830er Revolution
Revolutionsjahr 1848
Nationale Einigung in Deutschland und Italien
Liberalismus und demokratische Bewegungen
USA im 19. Jh. (Sezessionskrieg)
Adam Smith (1723-1790)
Romantik - Hegel, Schopenhauer, Darwin
Arbeiterbewegung vor und neben Marx
Marx und Marxismus
Kampf gegen Katholizismus und Sozialismus
Imperialismus
Vorgeschichte und Ausbruch des Ersten Weltkriegs
Russland (1890-1925)
Pariser Vorortsverträge (1919/20)
20er Jahre ausserhalb des Faschismus
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Faschismus
Weltwirtschaftskrise (1930er)
Nationalsozialismus
Roosevelt und der New Deal
Zweiter Weltkrieg
Geschichte Ostasiens (1850-1950)
Sowjetunion (1925-1985)
Kalter Krieg
Dekolonisation
Nahostkonflikt
Europäische Einigung
UNO und internationale Organisationen
Zusammenbruch des Kommunismus und Folgen
1990er Jahre: USA als alleinige Grossmacht
Entdeckungen und Kolonien
•
•
•
•
•
•
•
•
Prinz Heinrich der Seefahrer (Portugal, 1394-1460) gründet in Sagres die
erste Schule für Seefahrer in Europa.
1492: Columbus (Genuese, fuhr für Spanien, 1451-1506) entdeckt Amerika
und errichtet Kolonien.
Die Mauren werden endgültig aus Granada und damit Spanien vertrieben.
1494: Vertrag von Tordesillas (nach päpstlichem Schiedsspruch): Welt bei
Demarkationslinie (47°) geteilt, E = Portugal, W = Spanien.
1498: Vasco da Gama (Portugal, 1569-1524) erreicht auf dem Seeweg Indien
è Port. Vorherrschaft im Indischen Ozean.
1521: Magellan (Portugiese, fuhr für Spanien, 1480-1521): 1.
Weltumsegelung. è Beweis für die Kugelgestalt der Erde.
Hernán Cortes (Spanien, 1485-1547) Wegbereiter des europäischen
Kolonialismus in Lateinamerika. 1521 Gründung Mexiko Citys.
Francisco Pizarro (Spanien, 1476-1541) sichert Spaniens Herrschaft über
Südamerika.
1535
Gründung
Limas.
[Index]
Humanismus
•
•
•
•
•
•
Philosophische Haltung, betont Würde und Wert des Individuums.
Kulturelle Strömung im 15./16. Jh., Orientierung an klassischer Antike.
Ausgehend von Italien (byzantinische Gelehrte in Italien).
Gründung der Akademie in Florenz durch Cosimo de' Medici.
Sammeln und Übersetzen klassischer Manuskripte.
Johannes Reuchlin, Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon in
Deutschland machen humanistische Theologie, Wegbereitung für
Reformation.
[Index]
Martin Luther (1483-1546)
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1517: 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg, Angriff auf
Ablasshandel.
Leipziger Disputation: Papsttum als rein menschliche, nicht unfehlbare
Institution.
Drei Reformationsschriften (an Fürsten, Klerus, Volk).
1521: Kirchenbann vom Papst (Wormser Edikt). Kein Widerruf auf dem
Reichstag.
1529: Marburger Religionsgespräch: Zwist mit Zwingli um Abendmahl
(Eucharistie). Papst: Transsubstantiation. Luther: Consubstantiation. Zwingli:
nur symbolisch.
1530: Reichstag zu Augsburg: Augsburger Bekenntnis, vorgetragen durch
Melanchthon.
1534: Beendigung der Bibelübersetzung (griech. à dt.), wichtig für dt. Sprache.
Bibel einzige Autorität. Der Mensch kann nur durch Gottes Gnade gerecht
werden: Gute Werke taugen nichts, Rechtfertigung ist gratis.
Vor Gott sind alle gleich. Priesterzölibat und Mönchstum werden abgeschafft.
An der weltlichen Macht der Fürsten gibt es nichts zu rütteln: Luther will nicht
Reformation, sondern nur die Menschen bessern.
Luther ist erzfromm und monarchistisch, ursprünglich Augustiner.
[Index]
Deutsche Reformation
•
•
•
•
•
•
•
•
1517: Luthers Thesenanschlag.
1521: Wormser Reichstag: Wormser Edikt, Reichsacht für Luther.
1525/26: Bauernkrieg, durch Luthers Ideen inspiriert (er distanziert sich
davon). Bauern werden besiegt und gemordet.
1526: Reichstag zu Speyer: Dt. Fürsten können sich frei für Luthers Lehren
entscheiden, 3 Jahre Später von Kath. Kirche für ungültig erklärt. Lutheraner
protestieren.
1530: Reichstag von Augsburg (Reformationsfrage vertagt). Augsburger
Bekenntnis.
1531: Gründung des Schmalkaldischen Bundes (prot. Verteidigungsbündnis);
löst sich nach Niederlage (1546) gegen Karl V., Papst und Hz. Moritz v.
Sachsen auf. Rekatholisierungsversuche.
1555: Augsburger Religionsfriede: cuius regio eius religio; nicht für geistl.
Fürsten; nur Prot./Kath.; freier Abzug.
Stillstand
in
Deutschland.
[Index]
Habsburger Dynastie, Karl V. (1500-1558)
•
•
•
•
1519: Karl wird zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt, ist
schon Kg. von Burgund und Spanien.
Vier Kriege gegen Franz I. von Frankreich (um italienische und burgundische
Besitze) und Kriege gegen die Türken. Schliesslich erhält Franz Burgund, Karl
ital. Gebiete und Franz leistet Hilfe gegen dt. Protestanten.
1527: Sacco di Roma: Franz I., Papst Klemens VII., Heinrich VIII. haben sich
verbündet, Karl plündert Rom, nimmt Papst gefangen.
1530: Krönung Karls zum Kaiser des Hl. Röm. Reiches durch den Papst (als
letzter).
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
1532: Nürnberger Religionsfriede. Karl braucht die Protestanten im Krieg
gegen die Türken.
1545: Konzil von Trient: Reaktion auf Reformation. Protestanten erscheinen
nicht è Krieg.
Nationalstaaten lösen Universalreich ab. Trennung der Kirche.
1548: Geharnischter Reichstag: Rekatholisierungsversuch, scheitert è
Augsburger Interim: einige Zugeständnisse.
1555: Augsburger Religionsfriede.
1556: Teilung des Reiches: Kaiserwürde, Mitteleuropa an Bruder Ferdinand
II., NL und Spanien an Sohn Philipp II.
1558: Tod Karls im spanischen Kloster San Jerónimo Yuste.
[Index]
Ulrich Zwingli (1484-1531)
•
•
•
•
•
•
•
•
1512/15: Feldprediger in den Schlachten von Novara und Marignano.
Verurteilung der Reisläuferei.
1519: Priester am Grossmünster Zürich.
1522: Streit mit Bischof von Konstanz durch kritische Schriften è Kanzelverbot.
1523: Der Zürcher Rat nimmt ZH aus der Gerichtsbarkeit des Bischofs von
Konstanz aus, Rat übernimmt Kirchenfunktion. Reformation auf legalem Weg
über Ratsbeschlüsse.
1528: 1. Kappeler Krieg: im letzten Moment verhindert (Kappeler Milchsuppe).
Berner Disputation: Gespräche zwischen Katholiken und Protestanten è Bern
wird protestantisch.
1529: Marburger Religionsgespräch: Zwingli und Luther streiten um
Abendmahl (Eucharistie).
1531: 2. Kappeler Krieg (Prot. - Kat. Bürgerkrieg): Zwingli stirbt an vorderster
Front (ZH will Prediger in Gemeine Herrschaftsgebiete schicken, Katholiken
fürchten um Gleichgewicht). Nach knappem Sieg der Katholiken: Kantone
können Religion wählen, Gemeine Herrschaftsgebiete bleiben katholisch.
Zwingli ist Kämpfernatur, Rationalist, Humanist, hochintelligent, demokratisch.
[Index]
Ignatius von Loyola (1491-1556)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1521: Ignatius will Heiliger werden, weil er nach Sturz nicht mehr Kriegsheld
werden kann.
1534: Gesellschaft Jesu mit 6 Kommilitonen gegründet.
1540: Jesuiten werden vom Papst anerkannt.
Exercitia Spiritualia: Leitfaden für Meditation und religiöse Unterweisung.
Papst: unfehlbarer Vertreter Gottes auf Erden.
1545:
1.
Tridentinum
(Konzil
von
Trient)
è
Tridentinisches
Glaubensbekenntnis.
Ignatius ist Willensmensch, führend in Gegenreformation.
Jesuiten sind streng aristokratisch. Bauen Schulen und missionieren.
Ablasshandel wird abgeschafft, Zölibat nicht. Rechtfertigung nicht nur aus
Gnade, sondern auch aus guten Taten.
Ziel: miles christianus, Christenritter, der der Kirche blind gehorcht.
Ende
der
Gegenreformation:
1648:
Westfälischer
Friede.
[Index]
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Johannes Calvin (1509-1564)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1535: Flucht aus Paris mit Nikolaus Cop.
1536: Christianae Religionis Institutio erscheint (einflussreichstes Werk der
Reformation). Mit Wilhelm Farel gründet er eine protestantische Gemeinde in
Genf.
1538: Aus Genf verwiesen.
1541: Calvin übernimmt nach seiner Rückkehr die Leitung der Genfer
Reformbewegung.
Calvins Kirchenordnung wird städtische Verfassung.
Calvin: "Es ist prädestiniert ob ein Mensch in den Himmel gelangt." (strengste
Prädestinationslehre).
Tugenden: Sparsamkeit, Fleiss, harte Arbeit (diese allein können nicht
geheuchelt werden).
Calvin ist intellektuelles Genie, Humanist, aristokratisch.
Calvinismus wird aufgenommen: NL-Orthodoxie (Dordrechter Synode, 1618),
Puritanismus (Westminster Confession, 1646), Hugenotten (franz.
Protestanten).
[Index]
Philipp II. (1527-1598)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Heirat mit Cousine Maria v. Portugal.
Heirat mit Maria I. Tudor v. England.
1556: Philipp wird spanischer König (Inkl. Kolonien: Mexiko, Peru, Philippinen)
- "Reich, in dem die Sonne nicht untergeht" .
Französisch - Habsburgischer Krieg bricht aus (England ist Philipps Partner).
1559: Der Vertrag von Cateau-Cambrésis bestätigt Philipps Vormachtstellung
in Italien.
Heirat mit Elisabeth v. Valois (Tochter Heinrichs II. v. Frankreich).
Heirat mit Anna v. Österreich (è Philipp III.).
1571: Sieg in der Seeschlacht bei Lepanto gegen die Osmanen.
1580: Personalunion Portugal-Spanien.
Fertigstellung von El Escorial: Kolossaler Klosterpalast bei Madrid.
1588: Vernichtung der Armada durch England (hingeschickt, um Eingreifen in
NL zu verhindern und wegen Ermordung der katholischen Maria Stuart).
Einheit des Glaubens ist sehr wichtig. Unbedingter Herrschaftsanspruch,
Beamten-Staat è Vorläufer des Absolutismus.
Philipp ist, anders als Vater Karl V., Spanier durch und durch.
[Index]
Europa zu Beginn der Neuzeit
•
•
•
•
England, Frankreich und Deutschland werden nacheinander von
verheerenden Bürgerkriegen heimgesucht:
England: Rosenkriege (1455-1485), beendet durch Heinrich VII. è gute Zeit.
Frankreich: Hugenottenkriege (1562-1598), beendet durch Heinrich IV. è gute
Zeit.
Deutschland: Dreissigjähriger Krieg (1618-1648), kein guter König è
Erschöpfungszeit.
[Index]
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Frankreich im 16. Jh.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Franz I. (1494, 1515-1547). (Haus Valois, bis Heinrich III.)
Heinrich II. (1519, 1547-1559), Gattin ist Katharina de' Medici.
Katharina de' Medici (1519-1589, für Söhne Franz II., Karl IX., Heinrich III.).
Heinrich IV. (1553, 1589-1610) nach dem Krieg der drei Heinriche (H. III., H. v.
Guise, H. v. Navarra = H. VI.).
Ab 1519: 4 Kriege um sich aus der Umklammerung Habsburgs zu lösen.
1562-1598: Hugenottenkriege, England unterstützt Hugenotten, Spanien die
Guise.
1559: Vertrag von Cateau-Cambrésis. Heinrich II. verliert Italien.
1572: Pariser Bluthochzeit (Bartholomäusnacht). Maria v. Valois heiratet
Heinrich v. Navarra.
1576: Edikt von Baulieu: Rechte für Protestanten è Katholische Ligue unter
Henri Guise.
1598: Edikt von Nantes: Hugenotten erhalten partielle Religionsfreiheit.
Königsgewalt hat sich etabliert, Wegbereitung für den Absolutismus.
[Index]
England im 16. Jh.
•
•
•
•
•
•
•
Tudor - Dynastie
1509: Heinrich VIII. (1491, 1509-1547) wird König, heiratet Katharina von
Aragonien (Tochter Ferdinands II.).
1532: Heinrich VIII. wird Oberhaupt der anglikanischen Kirche (von Rom
getrennt, aber katholisch: er will Ann Boleyn heiraten (33), danach Jane
Seymour).
1534: Mit dem Act of Supermacy wird die anglikanischen Kirche begründet è
Staatlich-Kirchlicher Absolutismus. Der König ist (heute noch) Oberhaupt der
Kirche.
Unter Eduard VI. (1537, 1547-1553) ist die Anglikanische Kirche eher
protestantisch, unter (Bloody) Maria I. (1516, 1553-1858, heiratet 1554 Philipp
II.) röm.-kath., unter Elisabeth I. (1533, 1558-1603) "gemässigt"
protestantisch.
England erlebt unter Elisabeth I. einen grossen Aufschwung è
Elisabethanisches Zeitalter.
1588:
Sieg
über
die
Armada.
[Index]
Unabhängigkeitskriege der Niederlande (1568-1648)
•
•
•
•
•
•
•
1568: Herzog Alba (Spanien) besiegt Wilhelm I. v. Oranien (Adeliger
Calvinistenführer).
1576: Genter Pazifikation fordert den Abzug der Spanier.
1579: Teilung der NL in Spanisch NL (Union von Arras im Süden) und
Generalstaaten (Utrechter Union im Norden).
1581: Utrechter Union bildet Republik der Vereinigten NL.
1588: Untergang der Armada è Schwächung Spaniens.
1596: Allianz der Generalstaaten mit England und Frankreich.
1609: 12-jähriger Waffenstillstand.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
1648: Vertrag
Unabhängigkeit
[Index]
von
Münster (Haager Friede):
der
NL
Republik
Spanien anerkennt
(Generalstaaten).
Dreissigjähriger Krieg (1618-1648)
•
•
Es geht 10 Jahre aufwärts für den Kaiser, dann bergab.
Religionskrieg, zunehmend geht es aber um die Hegemonie in Europa
(Habsburg vs. Frankreich).
Böhmisch - Pfälzischer Krieg (1618-1625)
•
•
•
1608: Süddeutsche Protestanten è Union unter Friedrich V. v. der Pfalz gegen
Gegenreformation. Liga: Gegengründung der Katholiken.
1618: Prager Fenstersturz è Böhmischer Aufstand gegen Haus Habsburg.
1620: Tilly besiegt die Union mit kath. Liga. Böhmen wird rekatholisiert.
Dänisch - Niedersächsischer Krieg (1625-1629)
•
•
•
1625: Dänen marschieren in Sachsen ein. Albrecht v. Wallenstein wird
Generalissimus.
1628: NL erobert spanische Silberflotte.
1629: Restitutionsedikt: Alle ursprünglich kath. Gebiete gehen an Katholiken.
Höhepunkt für Kaiser.
Schwedischer Krieg (1630-1635)
•
•
•
•
1630: Gustav II. Adolf v. Schweden tritt ins Kriegsgeschehen ein.
1631: Tilly nimmt Magdeburg ein und wird von den Schweden besiegt.
1634: Wallenstein wird wegen Verrats getötet.
1635: Kaiser und Sachsen è Frieden von Prag: Restitutionsedikt wird
aufgehoben. Versuch eines dauerhaften Friedens.
Französisch - Schwedischer Krieg (1635-1648)
•
•
•
Frankreich unter Richelieu kämpft mit Schweden, Holland etc. (AntiHabsburgische Koalition) gegen die Habsburger um die Hegemonie in Europa.
(Hegemon: Führer in einem Bündnis, vom Kampf Athen vs. Sparta).
1635: Frankreichs Kriegserklärung an die Habsburger.
Ferdinand II. stimmt dem Westfälischen Frieden zu (Prag und München
belagert, drohender Angriff auf Wien).
Westfälischer Frieden (1648)
•
•
•
•
Kompliziertes Vertragswerk, ausgehandelt in Münster und Osnabrück.
Kaiser verliert Macht, Zerfall des Reiches in fast souveräne Einzelstaaten.
Der Augsburger Religionsfriede wird wiederhergestellt; Toleranz nun auch für
Calvinisten.
Frankreich wird neue Hegemonialmacht in Europa. Entschädigung für
Schweden und Frankreich.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
Die
Unabhängigkeit
[Index]
der
NL
und
CH
wird
anerkannt.
Französischer Absolutismus und Richelieu (1585-1642)
•
•
•
•
•
•
•
Richelieu steigt unter Ludwig XIII. 1624 zum leitenden Minister auf.
Richelieus Ziel: Frankreich als Hegemonialmacht in Europa, Stärkung der
Allgewalt (Krone) in Frankreich. Gegner: Habsburger, franz. Adel, Hugenotten.
1628: La Rochelle, Hugenottenstützpunkt fällt.
1629: Im Gnadenedikt von Nîmes (Alès) nimmt Richelieu den Protestanten ihr
politisches Sonderrecht, gewährt ihnen aber Duldung è Stärkung der
Zentralgewalt.
1632: die Macht des Hochadels wird mit der Hinrichtung des Languedoc
Führers gebrochen. Provinzverwaltung è königliche Beamten.
1635: Frankreich mit Schweden und prot. dt. Fürsten gegen Habsburg.
Richelieu will von der Ständemonarchie zum Absolutismus, gründet Académie
Française.
[Index]
Ludwig XIV. (1638, 1643-1715)
•
•
•
•
•
•
•
•
1660: Heirat mit Cousine Maria-Theresia v. Spanien.
1661: Ludwig regiert alleine: "L'État c'est moi" , neue Form des Absolutismus.
1682: Zwei neue Machtinstrumente: Diplomatenkorps und Stehendes Heer. Er
will Frankreich reich machen durch Merkantilismus ( = Colbertismus: hohe
Schutzzölle è viel Export, wenig Import). Baut Schoss Versailles als
Machtsymbol.
1685: Aufhebung des Edikts von Nantes, > 200'000 Hugenotten fliehen.
1702: Kamisarden-Aufstand (franz. Protestanten)
Frankreich vs. Habsburg
4 wichtige Kriege, um die Hegemonie zu erhalten:
o 1667: Devolutionskrieg um Spanische NL (England, Holland, Schweden
vs. Frankreich)
o 1672: Einfall der Franzosen in Holland (Erfolglos)
o 1688-97: Pfälzischer Erbfolgekrieg (Frankreichs Flotte wird vernichtet,
es erhält aber Elsass) è Friede von Rijswijk
o 1701-13: Spanischer Erbfolgekrieg (Nachfolgeprobleme in Frankreich)
è Friede von Utrecht
Ludwig fördert Kunst und Wissenschaft, macht den Adel zu seiner
persönlichen
Dienerschaft
in
Versailles.
[Index]
England im 17. Jh.
•
•
•
•
1603: England, Schottland und Irland werden unter Jakob I. (Jakob VI. Stuart
von Schottland) vereint.
1605: Gunpowder Plot: Einige Katholiken wollen das Parlament sprengen.
1625: Karl I. wird König.
1628: Petition of Right è Keine Steuern ohne Parlament, keine Privatquartiere
für Soldaten, in Friedenszeiten kein Kriegsgericht, keine Verhaftungen ohne
Grund, ordentliche Gerichtsverfahren.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1640: Kurzes Parlament, weil Karl Steuern braucht, sofort aufgelöst, dann
Langes Parlament.
1642: Karl vs. Parlament è Bürgerkrieg.
1646: Die Parlamentarier (Rundköpfe) gewinnen dank Oliver Cromwell (15991658). Karl flieht.
1649-51: England, Irland und Schottland werden in das Commonwealth
eingegliedert.
1653: Das Rumpfparlament wird abgeschafft. Die Verfassung Instrument of
Gouvernement wird eingeführt è Protektorat, Cromwell = Lord-Protector.
1658: Das Protektorat zerfällt nach Cromwells Tod è Restauration.
1660: Karl II. kommt an die Regierung.
1678: Zwei politische Parteien entstehen: Whigs und Tories (lib./kons.).
1685: Jakob II. (kath.) kommt an die Macht. Er muss jedoch bereits 1688
fliehen è Glorious Revolution.
1689: Wilhelm III. von Oranien übernimmt die Regierung, muss Bill of Rights
bestätigen: Stehendes Heer wird verboten, das Parlament hat Oberhoheit.
1689-97: Pfälzischer Krieg: England vs. Frankreich è Friede von Rijswijk.
1707: Act of Union: Schottland und England werden zum Königreich
Grossbritannien zusammengeschlossen.
Konflikte zwischen anglikanischer Kirche, Reformierten und Katholiken stehen
im
Vordergrund.
[Index]
Europa um 1700
•
•
Reformation und Dreissigjähriger Krieg haben die alte Ordnung in Europa
gestört. Es setzt ein Kampf um die Vorherrschaft ein. V.a. Frankreich will seine
Vormacht ausbauen, was zu verschiedenen Eroberungskriegen und zum
Spanischen Erbfolgekrieg führt.
1697: Friede von Rijswijk: Gleichgewicht der Kräfte.
2. (Grosser) Nordischer Krieg (1700-1721)
•
•
•
Russland unter Peter dem Grossen, Sachsen-Polen unter August II., dem
Starken, und Dänemark verbünden sich gegen Schweden, glauben, dessen
15-jährigen Herrscher Karl XII. leicht verdrängen zu können.
Trotz Heldentums von Seiten Karls XII. (Cowboykönig) geht Schweden als
Weltmacht unter und Russland wird zur Grossmacht.
1721: Friede von Nystad zwischen Schweden und Russland; dieses erhält
Livland, Estland, Karelien, Ingermanland, steigt zu Europ. Grossmacht auf,
während Schweden Vormacht verliert.
Türkenkrieg
•
Prinz Eugen v. Savoyen befehligt die österreichischen Truppen und erobert /
befreit ganz Ungarn, nach dem letzten Angriff der Osmanen auf Wien;
Österreich verlagert sein Schwergewicht auf Kosten der Osmanen in Richtung
Ungarn.
Spanischer Erbfolgekrieg (1701-1713)
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
Alle gegen Frankreich; das Ergebnis: Friede von Utrecht (1713): Spanien
erhält zwar einen Bourbonenherrscher, aber die Personalunion wird untersagt.
Spaniens Macht wird halbiert:
Der Bourbone Philipp V. (Enkel Louis XIV.) erhält eine Hälfte.
Österreich (Karl VI.) erhält die andere (Span. NL, Mailand, Neapel, Sizilien).
Besonders der Spanische Erbfolgekrieg zeigt, dass Europa weder unter einer
Herrschaft vereinigt, noch durch ein Land dominiert werden kann. So einigt
man sich v.a. auf Vorschlag Englands auf die Balance of Power: Fünf
Grossmächte (England, Frankreich, Österreich, Preussen und Russland è
Europäische Pentarchie) in einem Staatssystem, das Sicherheit garantieren
soll.
[Index]
Russland im Überblick
•
•
•
•
•
•
•
•
Um 1000: Gründung Russlands durch Christianisierung: Kiewer Reich mit
byzantinischer Kultur. In dieser Zeit werden viele europäische Randstaaten
christlich.
Um 1250: Mongolensturm; 200 Jahre Tatarenjoch (Nachfolger von Dschingis
Khan), sog. Goldenen Horde, die sich später in drei Gruppen spaltet.
Um 1450: 1. Moskauer Reich: Moskau schüttelt das Tatarenjoch ab.
1453 Konstantinopel wird durch Mehmet II., den Eroberer, eingenommen und
zur Hauptstadt des türkischen Sultans. Ende Ostroms.
Iwan III. macht Moskau zum Zarenreich, heiratet eine byzantinische
Prinzessin, macht sich zum Zaren und gleich nach dem Fall Byzanz' Moskau
zum dritten Rom.
Um 1550: Iwan IV., der drohende ("grosnyj" , auch der Schreckliche), führt
Absolutismus ein. Er entmachtet den russischen Adel, die Bojaren, politisch,
macht Russland zum Kaiserreich mit Verwaltung und erreicht ganz am Ende
(~1600) schon den Pazifik.
Es folgen schwierige Zeiten (Boris Godunow). Das Problem ist die
Kaiserfamilie: Man kennt sie kaum von Angesicht und immer wieder tauchen
falsche Zaren auf.
Um 1700: Übergang zur Petersburger Zeit unter Peter I., dem Grossen
(dauerte 200 Jahre). Dann russische Revolution und 2. Moskauer Zeit.
[Index]
Peter I., der Grosse (1672, 1682-1725)
•
•
•
•
•
•
•
•
1682: Peter wird zum Zaren proklamiert, verdrängt (89) seine
Halbgeschwister.
1697: Grosse Gesandtschaft: Peter bereist inkognito Europa (sucht umsonst
Hilfe gegen Türken).
1700: Der Grosse Nordische Krieg bricht aus.
1703: Gründung St. Petersburgs.
1709: Erste Siege gegen die Schweden.
1721: Frieden von Nystad è Russland steigt zur Grossmacht auf, erhält
Livland, Estland, Ingermanland, Karelien.
1725: Tod Peters, seine 2. Frau Katharina I. übernimmt.
Dank Peter dem Grossen gehört Russland 200 Jahre zu Europa.
[Index]
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Preussen im Überblick
•
•
•
•
Um 1000 werden viele Randländer Europas christianisiert, das Baltikum bleibt
lange heidnisch. Dann zieht der Deutschorden in die Marienburg und schafft
einen Ordensstaat (nur theoretisch der polnischen Krone unterstehend). Dort
spricht man deutsch.
Luther schickt einen Mitarbeiter zur Reformation hin und es entsteht in einer
Kunstgeburt das Herzogtum Preussen (immer noch der polnischen Krone
unterstehend). Herzoge werden schliesslich die Hohenzollern von
Brandenburg è geteiltes Reich entsteht. Südl. Teil (Brandenburg) untersteht
dem dt. Kaiser, nördl. (Baltikum / Preussen) gehört formal zu Polen.
Dieses Reich hat mehrere sehr starke Führer in Folge: Kurfürst Friedrich
Wilhelm, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. è europäische Grossmacht.
Nach dem 30-jährigen Krieg ist Preussen verarmt, teils unfruchtbarer Böden
wegen.
[Index]
Friedrich II. von Preussen (1712, 1740-1786)
•
•
•
•
•
•
•
•
1740: Friedrich erbt den preussischen Thron, sowie gute Finanzen und ein
stehendes Heer.
1740-45: 1. und 2. Schlesischer Krieg. Friedrich erhält Schlesien und
Ostfriesland.
1756: Siebenjähriger Krieg: Preussen vs. Österreich, Russland, Schweden,
Frankreich, Sachsen, finanziell unterstützt durch England; Preussen hält sich
dank Russlands Ausstieg.
1763: Friede von Hubertusburg: Preussen bestätigt sich als Grossmacht.
Friedrich ist ein reiner Kriegskönig, bis er Preussen zur Grossmacht gemacht
hat, dann ein reiner Friedenskönig. Er praktiziert Aufgeklärten Absolutismus:
"Der Fürst ist der erste Diener seines Staates."
1772: 1. Polnische Teilung: Friedrich erhält Ermland und Westpreussen
(Landverbindung).
1786: Tod Friedrichs in Sanssouci (Potsdam).
Friedrich ist künstlerisch begabt, liebt die (französische) Literatur, unterhält
eine Freundschaft zu Voltaire. Es gibt aber noch aufgeklärtere Herrscher:
Kaiser Joseph II. (macht Juden zu Bürgern), Marquis de Pombal (Portugal).
[Index]
Aufklärung
•
•
Die Aufklärung ist die Epoche der Vernunft. Naturwissenschaften werden
studiert, die Kirche kritisiert.
Voraussetzung: Wir sind alle gleich è gleiche Freiheit für alle; jeder darf das
tun, was das Gewissen ihm befiehlt.
Thomas Hobbes (1588-1679)
•
•
Souveräne Staatsgewalt (Leviathan)
Die Menschen sind zu ihrem eigenen Wohl gezwungen, den Staatsvertrag
einzugehen, d.h. alle Macht an einen Einzelnen oder eine Gruppe abzutreten.
Sonst würden sie sich selbst zerfleischen: "homo homini lupus" .
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
John Locke (1632-1704)
•
•
Greift das an: Staatshoheit liegt beim Volk, nicht beim Staat.
Empirismus, tabula rasa.
Charles de Secondat Montesquieu (1689-1755)
•
•
•
Gewaltenteilung (Legislative, Exekutive, Judikative)
Es braucht souveräne Staatsgewalt, aber der Regierung (Exekutive) müssen
durch eine Gegenkraft Schranken gesetzt werden, um Despotie zu verhindern
è Die Gewalt muss sich selbst bremsen.
Es braucht freie Wahlen und ein Parlament (Legislative), das über der
Exekutiven steht und auf diese aufpassen kann. Dazu Gerichte (Judikative).
Voltaire (François Marie Arouet, 1694-1778)
•
Schreibt Spottschriften über die Gesellschaft, seine Ethik beinhaltet den
Glauben an Gedankenfreiheit, Würde des Menschen, Deismus.
Denis Diderot (1713-1784)
•
Hauptinitiant der 1751-80 herausgegebenen 35-bändigen Encyclopédie, auch
als Waffe gegen Aberglauben und Konservatismus, unterstützt v.a.
Montesquieu, Voltaire, Rousseau.
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
•
•
•
•
•
Volks-Souveränität (Volk kann nicht vertreten werden)
Jeder weiss selber, dass souveräne Staatsgewalt und Gewaltenteilung nötig
sind, also sind die Menschen zur Selbstregierung fähig.
Besitz und Macht korrumpieren nur ihre Inhaber, folglich soll und kann das
Volk nicht vertreten werden.
Es gibt ausser eines jeden privatem Egoismus auch noch die Volonté
générale, den Gemeinwillen, der von sich aus gut ist. Ihn kann man nicht
durch Mehrheitsabstimmung, sondern nur durch Konsens finden.
Naturalismus: Mensch von Natur aus gut, durch Gesellschaft verdorben.
[Index]
Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung
•
•
•
•
Anfang 16. Jh.: GB und Sp. sind in der internationalen Politik verbündet.
Frankreich ist Spaniens grösster Konkurrent um die Vorherrschaft in Europa,
später auch in Amerika.
1588: Sieg GBs über die spanische Armada è Spanien (wie Portugal) kann
sich nur in Südamerika halten, NL steigen zum Partner/Konkurrenten GBs auf.
Ab 1630: Engländer besiedeln die Atlantikküste Amerikas. Ab 1689: Konflikte
mit Fr.
1651: Navigationsakte: Güter aus englischen Kolonien dürfen nur mit
englischen Schiffen transportiert werden, die Kolonien dürfen nur mit
englischen Ländern Handel treiben.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
1713: Friede von Utrecht: Beendet den Spanischen Erbfolgekrieg, Frankreich
muss Gebiete in Übersee an England abtreten.
1763: Friede von Paris: Beendet den Siebenjährigen Krieg, Frankreich verliert
seine Kolonien in Amerika.
Nordamerikanischer Unabhängigkeitskrieg (1776-83)
•
•
•
•
•
•
•
•
1765: Die Briten verlangen Steuern von den Kolonien (Stempelakte; 67:
Townshend Acts) è 1768 Boykott der englischen Waren.
1773: Boston Tea Party: Amerikaner versenken aus Protest Tee.
1774: Assemblies der 13 Kolonien berufen 1. Kontinentalkongress:
Declaration of Rights è den Briten wird das Steuerrecht und der Steuererlass
abgesprochen.
1775: 2. Kontinentalkongress è Regierung der Vereinigten Kolonien von
Amerika mit Kontinentalarmee unter Georg Washington, mit Unterstützung
durch F. und Sp.
1776: Britische Invasion.
4. Juli 1776: Declaration of Independence.
1778: Anerkennung der Unabhängigkeit der Kolonien und Militärische Hilfe
durch Frankreich.
1783: Friede von Paris è Vereinigte Staaten von Amerika.
[Index]
Französische Revolution
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Grundlagen: Ancien Régime kann auf die Aufklärung Ende des 18. Jh. nicht
reagieren, soziale Missstände, Staatsbankrott, Bürgertum will mehr Einfluss è
Legitimitätskrise der Monarchie.
Revolutionsauslöser: Staatsbankrott unter Ludwig XVI.
17.6.1789: 3. Stand erklärt sich zur Nationalversammlung. Viele Adelige,
darunter auch die Brüder des Königs, die späteren Restaurationskönige
Ludwig XVIII. und Karl X., fliehen.
Die Nationalversammlung sieht eine konstitutionelle Monarchie vor, die
Stimmen für eine Republik mehren sich (Girondisten und Cordeliers).
14.7.1789: Sturm auf die Bastille (wegen Entlassung Finanzminister Neckers).
26.8.1789: Déclaration des droits de l'homme (z.B. Glaubensfreiheit...).
20.10.1791: Girondisten erklären Österreich und Preussen den Krieg è Kriege
der franz. Rev.
Preussen und Deutschland fordern uneingeschränkte Wiederherstellung der
Monarchie in Frankreich è Pariser Bevölkerung stürmt die Residenz des
Königs (Tuilerien).
22.9.1792: Neu gewählter Nationalkonvent ruft Republik aus. Robespierre
dominiert den Ausschuss è Schreckensherrschaft bis 1794. Radikale
Jakobiner (Bergpartei) schalten Girondisten aus, Wohlfahrtsausschuss
(Parlamentsausschuss) regiert ohne Exekutive.
1. Koalitionskrieg (92-97): Österreich und Preussen gegen Frankreich, das
gewinnt.
26.10.1795: Direktoralverfassung löst Nationalversammlung ab è
Klassengesellschaft wieder eingeführt.
1797:
Staatsbankrott,
ganz
Europa
als
Gegner.
[Index]
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Napoleon Bonaparte (1769-1821)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1796: Friede von Campo Formio nach siegreichen Schlachten gegen
Österreich.
1798: Engländer schlagen Napoleon (Korse) in Ägypten.
1799: Napoleon stürzt das Direktorium è 1. Konsul.
1800: Sieg in der Schlacht von Marengo beendet 2. Koalitionskrieg.
1802: 1. Konsul auf Lebenszeit.
1803: Reichsdeportationshauptschluss: Neugliederung Deutschlands.
1804: Erblicher Kaiser der Franzosen (1805 König von Italien).
Code Civil (Code Napoléon): Vereinheitlichung von Rechtswesen und
Religionsfreiheit, Garantie der Bürgerlichen Rechte.
1805: Seeschlacht bei Trafalgar (Südspanien): Die französisch-spanische
Flotte wird von GB (Nelson) vernichtend geschlagen; GB bestätigt seine
Seehegemonie.
Dreikaiserschlacht bei Austerlitz: Sieg Napoleons über Österreich und
Russland (3. Koalitionskrieg).
1806/7: Sieg über Koalition (4. Koalitionskrieg: Sieg in Doppelschlacht von
Jena/Auerstedt über Preussen, in Schlacht von Friedland über Russland) è
Vorherrschaft in Mitteleuropa.
1809: Sieg gegen Österreich bei Wagram. 1810 Heirat mit Marie Louise,
Tochter Kaiser Franz' II.
Kontinentalsperre gegen britischen Export bringt wenig, gibt Streit mit
Alexander I.
1812: Russlandfeldzug è Wende in Napoleons politischem und militärischem
Schicksal.
1813: Völkerschlacht bei Leipzig: Napoleon verliert.
1814: Verbannung Napoleons nach Elba.
März 1815: Herrschaft der 100 Tage.
18.6.1815: Schlacht von Waterloo: Napoleon verliert gegen Wellington è
Verbannung
nach
St.
Helena.
[Index]
Wiener Kongress (1815)
•
•
•
•
Nach Napoleons Niederlage versammeln sich Europas Herrscher um die
territoriale Neuordnung Europas zu besprechen.
Ziele: Nationalismus verhindern, Habsburgisches Österreich (weil
übernational) retten.
Zar Alexander I. von Russland. Talleyrand-Périgord setzt für Frankreich
gleiche Entscheidungsbefugnisse durch. Clemens v. Metternich (A) ist
Vorsitztender.
Beschlüsse:
o Russland
erhält Kongresspolen (HZM Warschau), Finnland,
Bessarabien (heute Moldavien)
o Österreich erhält die meisten verlorenen Gebiete + Lombardei,
Venetien für A-NL (heute Belgien)
o Frankreich verliert alle von Napoleon eroberten Gebiete
o Norwegen & Schweden è Personalunion
o Belgien & Holland è Königreich Niederlande
o Schweiz erlangt Anerkennung ihrer Neutralität als Gesamtstaat
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
England wird am meisten gestärkt und 1. Weltmacht, erhält Kapkolonie,
Ceylon
o Italien bleibt geteilt
o Kirchenstaat wird wiederhergestellt.
In einer Bundesakte wird der Deutsche Bund gegründet (41 souveräne
Staaten unter Österreichs formaler Vorherrschaft; faktisch Pr-A Dualismus).
Solidarität der Fürsten gegen Revolution: Heilige Allianz wird gegründet (alle
ausser England, Osmanisches Reich, Vatikan).
Restauration (1814/15 bis 1830): Ergebnisse wieder rückgängig machen
(System Metternich).
Legitimität: Regieren darf nur, wer auf dem Thron geboren ist.
Wichtigstes Ergebnis: Wiederherstellung des Gleichgewichts in Europa.
[Index]
o
•
•
•
•
•
CH: Entwicklung im Überblick
•
•
•
•
•
•
•
Bis 1798: Ancien Régime: Schweiz als lockerer Staatenbund mit verschieden
berechtigten Mitgliedern, stark abhängig von Frankreich, es herrscht Anarchie.
o 16. Jh.: Reformation: Zwingli, Calvin, Kappeler Kriege.
o Entwicklung von Reisläuferei zu kleinen Industriezentren.
1798-1803: Helvetische Verfassung: Schweiz als Zentralstaat, Kantone sind
nur Verwaltungseinheiten, endet mit Krieg (2. Koalitionskrieg).
1803-1814: Mediationszeit: Durch die Vermittlung Napoleons entsteht ein
erstes Experiment von Bundesstaat. Problematisch, weil von Napoleon
abhängig.
1815-1847: Kämpfe im Staatenbund. Die Schweiz ist ein Witz!
o Restauration (1815-1830)
o Regeneration (1830-1848): Teilung Basels, Industrialisierung (Brand
von Uster), Züriputsch, Aargauer Klosterstreit.
1848-1874: 1. Bundesverfassung: lockerer Bundesstaat.
o Alfred Escher als Inbegriff des Zürcher Freisinns und ungekrönter König
der Schweiz.
1874-1999: 2. Bundesverfassung: etwas engerer Bundesstaat.
o 1874-1914: Rechtsvereinheitlichung (OR, ZGB).
o 1914-1918: 1. WK: 2 tödliche Spaltungen: dt. / welsch und bürgerlich /
proletarisch.
o 1918: Generalstreik: Nur in Deutschschweiz, die denkt, CH geht mit Dtl.
unter und rote Zeiten kommen è Frauenstimmrecht, Proporz,
Demokratisierung durchgesetzt.
o 1939-1945: Frage des Faschismus.
o 1947/48: AHV (späte Sozialversicherung).
o 1979: Kanton Jura.
1999: 3. Bundesverfassung: Neuformulierung der 2. BV, kaum Änderungen.
[Index]
CH: Untergang der alten Eidgenossenschaft (1790-1813)
•
Um 1790 kommt die Schweiz, bisher loser Staatenbund, unter den Einfluss
der französischen Revolution und geht schliesslich in den nachfolgenden
Kriegen unter.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
Die Franzosen unterstützen schweizerische Revolutionäre, die eine zentrale
Staatsregierung wollen. Die Schweizer hoffen, durch die Franzosen befreit zu
werden.
1797: Neuer Bundesschwur è Staatenbund.
1798: Die Franzosen erobern, diktieren die Helvetische Verfassung, Laharpe
und Ochs kooperieren (Ochsenbüchlein) è Einheitsstaat:
o Die
13
alten
Orte
werden
zur
Helvetischen
Republik
zusammengeschmolzen è Widerstand.
o Regierung wird nach französischem Vorbild organisiert, neu:
Menschenrechte aus franz. Revolution, Kantone.
o Die Schweiz muss auf die Neutralität verzichten: Militärbündnis mit
Frankreich.
o 5-köpfiges Direktorium als Exekutivorgan (è Bundesrat).
1799: Schweiz wird zum Kriegsschauplatz: 2. Koalitionskrieg (2 Schlachten
bei ZH) zwischen Frankreich, Österreich und Russland; schliesslich gewinnt F.
Kämpfe Unitarier vs. Föderalisten, Napoleon zieht ab è Bürgerkrieg.
1803: Napoleon erscheint wieder, diktiert neue Verfassung: Mediationsakte (6
neue Kt., Bund darf nur, was Verfassung sagt: Enumeratives Prinzip). Ein
lockerer Staatenbund wird wiederhergestellt, Rechtsgleichheit eingeführt.
1813: Die Schweiz erklärt bewaffnete Neutralität, die Mediationsakte erlischt.
[Index]
CH: Wiener Kongress - 1830 - Regeneration
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1815: Schweiz erlangt (2. Pariser Friede) Anerkennung ihrer Neutralität als
selbständiger Gesamtstaat.
Bundesvertrag: Wiederherstellung eines föderalistischen Staatenbundes, erste
eigene Verfassung è Restauration.
In der Schweiz herrscht freieres Klima als in den Nachbarländern. Viele
Flüchtlinge kommen.
Studentenverbindungen mit dem Ziel, das Freiheitsbewusstsein zu wecken,
werden gegründet (Nationalismus).
1830: Arbeiter und Studenten stürzen in Paris König Karl X. è Regeneration in
der Schweiz.
Differenzen
zwischen
liberalen
Vertretern
der
Regeneration
(è
Siebenerkonkordat) und konservativen Anhängern der Restauration (inkl. kath.
Kirche è Sarner Bund der Urkantone).
1832: Brand von Uster: Maschinensturm.
1835: Sonderbund: katholische Urkantone (LU, ZG, FR, VS) machen
Schutzbündnis.
1839: Zürichputsch: Landbevölkerung unter Pfarrer Hirzel stürmt Zürich wegen
freidenkerischen Uni-Professors è Regierung tritt zurück, konservative
übernehmen.
1847: Sonderbundskrieg: Sonderbund verliert gegen Henry Dufour.
[Index]
CH: Schweizerischer Bundesstaat 1848-1919
•
1848: Der Sieg der liberalen Kantonsmehrheit ermöglicht eine neue
Bundesverfassung: Entscheidungsgewalt beim Bund, Exekutive: 7
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bundesräte, Legislative: Zweikammriges Parlament (National- und Ständerat).
Die 48er Revolution ist hier also ein Erfolg!
1856/57: Im Neuenburgerhandel geht Neuenburg ausschliesslich an die
Schweiz.
1860: Niederlage der Schweizer im Savoyerhandel gegen Napoleon III.
1864: Henri Dunant gründet das Rote Kreutz.
Meinungsunterschiede zwischen Freisinnigen und Konservativen. FdP:
Liberale und Konservative.
Ab 1870: Mit zunehmender Industrialisierung steigt die soziale Problematik.
1874: Vorsichtige Änderung der Bundesverfassung, Bundesgewalt vermehrt.
1888: Gründung der ersten Sozialdemokratischen Partei der Schweiz.
1890er:
Referendumsund
Initiativrecht
als
Spätfolge
des
Demokratisierungsprozesses.
1917: Novemberkrawall in Zürcher Munitionsfabrik.
1918: Generalstreik è Frauenstimmrecht, Proporzsystem (1919) u.a.
[Index]
Fortschritte der Demokratie im 19. Jh.
•
•
•
•
•
•
1830:
In
Frankreich
findet
eine
kleine
Revolution
statt.
Die
Schweiz
erhält
demokratische
Kantone.
Belgien
entsteht
als
bürgerliche
Monarchie
wie
GB,
F.
England erfährt eine Wahlrechtsreform, Abschaffung der Leibeigenschaft,
Vereinsfreiheit etc. für Arbeiter.
1848:
Grosser
Aufschwung
des
Liberalismus.
Fehlschlag
in
Frankreich,
Deutschland,
Italien,
Ungarn.
Erfolg in den USA, den Niederlanden, Skandinavien, der Schweiz.
Um
1860:
Bauernbefreiung
in
Russland
(1861).
Sklavenbefreiung
in
den
USA.
Überall treten Forderungen nach Emanzipation (z.B. der Juden) auf.
Um 1871/75: Riesenerfolg: In Frankreich wird die III. Republik ausgerufen (bis
1940).
Bismarck schafft ein demokratisches Parlament: den Reichstag.
In der Schweiz gibt es die demokratische Bewegung, die zur direkten
Demokratie
tendiert
(Kantonsverfassungen,
2.
Bundesverfassung).
In den USA entsteht das Zwei-Parteien-System: Die Sieger des
Sezessionskriegs sind die Republikaner, die demokratische Partei ist dafür
schon etwas älter.
Um 1880: Allgemeines Wahlrecht wird in Grossbritannien eingeführt.
Frauenstimmrecht setzt sich in immer mehr US-Bundesstaaten (zuerst in
Oregon, Washington, Kalifornien) und in Neuseeland durch.
1918: Die Demokratie setzt sich nach dem Sieg der Westmächte im 1.
Weltkrieg
scheinbar
allgemein
durch.
[Index]
Restaurationszeit und 1830er Revolution
•
Die Restauration versucht die Wiederherstellung der Grundzüge der alten
Herrschaftsordnung wie sie vor der Französischen Revolution waren.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
Deutschland: Metternich setzt am Wiener Kongress den Deutschen Bund
durch. Das System Metternich und die Heilige Allianz dienen der Sicherung
des monarchischen Systems. In den 20er Jahren zerbricht die Allianz.
In Südamerika werden die Kolonialherren gestürzt (Brasilien 1822
unabhängiges Kaiserreich) è Monroe Doktrin (1823, keine europ.
Einmischung).
1821: Die Griechen erheben sich gegen die türkische Herrschaft.
Ab 1827 werden sie darin von England, Frankreich und Russland unterstützt
(Russland
will
ans
Mittelmeer).
1930 erlangt das Königreich Griechenland im Londoner Protokoll die
Souveränität.
Nach dem Wiener Kongress erlangen die Bourbonen in Frankreich wieder die
Macht. Karl X. versucht zum Absolutismus zurückzukehren, ordnet Neuwahlen
der gesetzgebenden Versammlung an. Als er diese für ungültig (weil ihm nicht
passend) erklärt, kommt es am 26. Juli 1830 zu Aufständen in Paris:
Julirevolution è Karl X. flieht.
9.8.1830: Louis Philippe, Hz. v. Orléans, wird zum König gewählt
(Bürgerkönigtum). Nach Wunsch der Liberalen und Marquis de Lafayettes
setzt sich die konstitutionelle Monarchie durch.
Die Julirevolution in Frankreich hat Signalwirkung für ganz Europa.
Parallel zur industriellen Revolution steigt das Bevölkerungswachstum enorm
an.
[Index]
Revolutionsjahr 1848
•
•
•
•
•
•
•
Träger der Revolutionen ist das erstarkte Bürgertum, fordert Mitwirkung im
Staatswesen.
Das Problem: Scheinbar geben die Herrschenden nach, alles verläuft im
Sand, man vergisst, sie zu entmachten.
Frankreich: Hier beginnt die Revolution: Februarrevolution 1848. Am 23.
Februar wird der Ministerpräsident gestürzt è König Louis Philippe dankt ab;
die provisorische Regierung unter Alphonse de Lamartine ruft die 2. Republik
aus. Die Schliessung der Nationalwerkstätten führt zum Juniaufstand. Louis
Napoleon (Neffe von I., später Napoleon III.) è Präsident der Republik.
Deutschland: Märzrevolution: Das liberale und republikanische Bürgertum
fordert Einheit Deutschlands und Pressefreiheit. Wegen Uneinigkeit scheitert
die Revolution.
Italien: Die Revolutionäre wollen die Befreiung von österreichischer
Fremdherrschaft. Neben König Albert v. Sardinien-Piemont ist Giuseppe
Mazzini (Ruft 49 in Rom die Republik aus) die führende Figur der Revolution.
Die Revolutionäre unterliegen wegen ihrer Uneinigkeit den Franzosen und
Österreichern.
Österreich: Der Drang zur Selbstbestimmung, soziale Missstände und
wachsender Nationalismus führen im Vielvölkerstaat zu Aufständen (u.a. in
Böhmen, Ungarn und Kroatien). Studenten und Arbeiter setzen in Wien
Abschaffung der Zensur und Absetzung Metternichs durch. Nachdem die
Aufstände niedergeschlagen sind, kehrt die Regierung 1849 zur alten
Ordnung zurück.
Ungarn: Lajos Kossuth fordert Autonomie, ein oppositioneller wird
Ministerpräsident, im April folgt die ungarische Unabhängigkeitserklärung. Nun
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
werden die Serben unterdrückt è Mit russischer Hilfe gelingt es Österreich, die
Aufstände in Ungarn niederzuschlagen.
Politisch scheitert die Revolution; Idealismus macht Realpolitik Platz.
Wirtschaftlich, sozial und nationalstaatlich hat sie aber Folgen: Das Bürgertum
konzentriert sich auf Wirtschaft und Industrialisierung, die Bauernbefreiung
wird
vollendet,
Nationale
Einigungen
vorbereitet.
[Index]
Nationale Einigung in Deutschland und Italien
Deutschland
•
•
•
•
•
•
•
1848: Preussen hat besonders konservative Verfassung (alle Macht bei König
und Ministerium).
1862: Abgeordnetenhaus verwirft Budget, König Wilhelm I. macht Bismarck
zum Ministerpräsidenten (Kanzler aus Eisen und Blut), der macht Ausgaben
ohne bewilligtes Budget, will kleindeutsches Reich unter preuss. Führung.
1864: Dänischer Krieg: Dänischer König will Schlesien, nach Sieg geht
Holstein an Österreich, Schleswig an Preussen.
1866: Deutscher Krieg: Preussen besetzt Holstein (gegen Österreich). Dt.
Bund wird aufgehoben, Preussen macht Norddeutschen Bund und
Defensivbündnisse mit 3 süddeutschen Staaten. Bismarcks Budget wird
nachträglich gebilligt (Indemnitätsvorlage).
1867: Österreichisch-ungarischer Ausgleich: Verlierer Kaiserreich Österreich è
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie, Venedig geht an Italien verloren.
1870: Deutsch - Französischer Krieg: Bismarck reizt Napoleon III. zum Krieg
(Emser Depesche), der verliert bei Sedan, in Paris wird 3. Republik
ausgerufen, darauf fällt die Stadt è Friedensvertrag (Elsass, Lothringen an Dtl.
è minder berechtigtes Reichsland).
1871: Bismarck erzwingt den Zusammenschluss zum Deutschen Reich
(organisiert wie Norddeutscher Bund).
Italien
•
•
•
•
•
•
•
Im Wiener Kongress wird Italien in 8 Staaten aufgeteilt, Hauptteil unter
Fremdherrschaft.
1832: Guiseppe Mazzini gründet das Junge Italien (für ein demokratisches
Italien).
1855: Ministerpräsident Cavour schickt sein Land mit Napoleon III. in den
Krimkrieg (1853-56), um die Freiheit zu verdienen.
1860: Die Österreicher können mit Frankreichs Unterstützung verdrängt
werden, Fr. will aber dafür Savoyen und Nizza.
Garibaldi erobert mit 1'000 Freiwilligen Sizilien und Neapel ("la spedizione dei
mille" ).
1861: Volksabstimmung bestätigt Zusammenschluss zum Königreich Italien
unter Viktor Emanuel (Rom und Venetien fehlen aber noch). Danach wird
Italien immer weiter befreit (Irredentismus).
1870:
Auflösung
des
Kirchenstaats.
[Index]
Liberalismus und demokratische Bewegungen
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
Drei Arten von Liberalismus (Begriff stammt aus Spanien):
o Wirtschaftsliberalismus:
Freie
Unternehmer,
freier
Handel,
schrankenlose Ausbeutung, freier Kampf. Keine Steuern ausser dem
Allernötigsten - alles wird billiger, besser für alle.
o Politischer
Liberalismus:
Menschenrechte,
Gewaltentrennung,
Demokratie, Verfassung, Redefreiheit, Gedankenfreiheit, Vereinsfreiheit
etc. Keine Unterdrückung.
o Nationalliberalismus: "Wir sind frei, weil wir Schweizer sind!" .
Nationalismus und Patriotismus.
Grossbritannien
•
•
•
•
1832: Neues Parlamentsgesetz, zunehmend liberale Regierung, (Gegensatz:
viktorianische Politik, sittenstrenger Moralismus, vorher).
1838: People's Charter fordert allgemeines Stimmrecht è Chartismus.
1850: Neue liberale Partei unter Gladstone, konservative Partei unter Disraeli.
1868: Gewerkschaften schliessen sich zum Trade Unions Congress TUC
zusammen, bilden nach 1900 Labour Party, die mit den Liberalen 1911 die
erste Arbeitslosenversicherung schafft.
Frankreich
•
•
•
•
•
•
1870: 3. Republik unter Gambetta (linksliberaler Republikaner) und Thiers
(konservativer Republikaner) in provisorischer Regierung.
1871: Aufstand der Commune (will Pariser Gemeinderat als
Nationalregierung) wird erstickt.
1873: Thiers wird durch Monarchisten Mac Mahon ersetzt.
1875: Provisorische Verfassung mit Präsidenten für 7 Jahre und
monarchischer Macht.
1878: Sieg der Republikaner im Konflikt mit der Monarchie è parlamentarische
Demokratie.
1905: Séparation: Trennung von Staat und Kirche è laizistische,
radikalsozialistische Republik.
Deutschland
•
•
1878: Kampf Bismarcks gegen die Sozialdemokratie, weil übernational.
1890: Absetzung Bismarcks è die politische Entwicklung stagniert
(wilhelminische Epoche).
Spanien
•
•
•
•
1820: Revolution è von der hl. Allianz niedergeschlagen.
1845: Neue Verfassung, mehr Befugnisse der Krone.
1873: Spanien wird Republik.
1875/76: Staatsstreich und Restauration. Konstitutionelle Monarchie, neue
Verfassung.
Portugal
•
1821: Liberale Verfassung.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
1822: Aufhebung der Verfassung.
1910:
Revolution,
[Index]
Portugal
wird
Republik.
USA im 19. Jh. (Sezessionskrieg)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1823: Monroedoktrin: Fordert Nichteinmischung europäischer Mächte in
Amerika (v.a. Russlands über Alaska).
1854: Kansas-Nebraska-Act (Entscheid in Sklavenfrage wird Einwohnern von
Kansas und Nebraska überlassen) è Bürgerkrieg in Kansas.
Sklavereigegner im Norden: Republikanische Partei unter Lincoln (für
Imperialismus/Nationalismus: Schutzzölle, Protektionismus).
Demokraten im Süden brauchen Sklaven in Baumwollplantagen (für
Liberalismus: Freihandel).
1860: Lincoln wird Präsident, will Kontrolle der Sklaverei durch Kongress è 11
Südstaaten treten aus Union aus.
1861: 6 ausgetretene Staaten bilden die Konföderierten Staaten von Amerika,
beschiessen Fort Sumter è Sezessionskrieg (England und Frankreich helfen
Süden, Russland Norden).
1862: Gesetz zur Abschaffung der Sklaverei wird erlassen.
1865: Kapitulation der Südstaaten, Ende des Bürgerkriegs. Die Sklaverei wird
in der Verfassung abgeschafft. Lincolns Ermordung: Rückschlag in
Sklavenfrage.
Reconstruction: Nach Kriegsende werden im Süden Militärregierungen
eingesetzt, der Kongress ist radikal republikanisch. Ab 1877 ziehen die
Truppen aus dem Süden ab.
1867: Die USA kaufen Russland Alaska ab (für US$ 7.2 Mio).
1895: Die USA überholen mit ihrer Industrieproduktion alle anderen Länder.
1898: Nach ihrem Sieg im Spanisch-Amerikanischen Krieg kaufen die USA
Spanien die Philippinen ab und errichten dort eine Militärregierung. Kuba wird
unabhängig.
Annexion
Hawaiis.
è
Die
USA
werden
imperialistisch
(Panamerikanismus).
[Index]
Adam Smith (1723-1790)
•
•
•
•
•
•
•
Der Schotte Adam Smith wird beeinflusst von David Hume, Thomas Robert
Malthus und Physiokraten (für Laissez-faire-Wirtschaft).
1759: The Theory of Moral Sentiments
1763: Als Privatlehrer von Henry Scott bereist er Frankreich und die Schweiz.
1776: An inquiry into the nature and causes of the wealth of nations. Politische
Ökonomie, Politwissenschaft, Ethik und Rechtswissenschaft werden erstmals
getrennt.
Die Quelle nationalen Reichtums liegt nach Smith in der von Volk geleisteten
Arbeit und v.a. der Arbeitsteilung.
Objektive Arbeitswertlehre: Der Wert einer Ware wird durch die in der
Produktion aufgewendete Arbeit bestimmt (später von Marx aufgegriffen).
Smith vertritt liberale Wirtschaftslehre, staatliche Nichteinmischung, freien
Wettbewerb und Freihandel. Soziale Probleme sind nicht Sache des Staates.
Eigennutz ist die treibende Kraft der Wirtschaft, leitet wie eine unsichtbare
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Hand
[Index]
zu
Wohlstand
und
sozialer
Harmonie
für
alle.
Romantik - Hegel, Schopenhauer, Darwin
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831)
•
•
•
•
Hegel ist von der griechischen Philosophie, Spinoza, Rousseau, Kant
beeinflusst. Er will eine vollständige Erfassung der Wirklichkeit, die er als das
Absolute, den absoluten Geist begreift (Vergangenheit und Zukunft).
Die menschliche Geschichte ist ein Fortschritt zur Freiheit. Menschen sind erst
in der Gemeinschaft vollständig. Also kann der einzige Zusammenhang,
indem es eine wirkliche Pflicht gibt, nur ein gesellschaftlicher sein, weshalb
der Staat der Ausdruck des allgemeinen Willens ist.
"Was vernünftig ist, ist wirklich und was wirklich ist, ist vernünftig."
Nach Hegels Tod teilt sich der Hegelianismus in Rechtshegelianismus
(konservative,
orthodoxe
Althegelianer)
und
Linkshegelianismus
(Junghegelianer).
Arthur Schopenhauer (1788-1860)
•
•
•
•
Unter dem Einfluss Platons, I. Kants und des Buddhismus vertritt
Schopenhauer den Idealismus. Er lehnt die Philosophie Hegels ab, entwickelt
eine Physiologie der Wahrnehmung.
Nach Schopenhauer existiert die Erscheinungswelt nur als Vorstellung: Die
Welt als Wille und Vorstellung (1819). Der Vorstellungswelt liegt der Wille zu
Grunde. Der Wille liegt nicht nur dem Handeln des Menschen zu Grunde,
sondern er umfasst die gesamte Wirklichkeit. Der Wille ist ein nicht zu
befriedigender Daseinsdrang, aus dem das Leiden des Menschen erwächst
(Primat des Willens).
Es gibt kein dauerhaftes Glück, das Leben ist von Schmerz und Leiden
gekennzeichnet (Schopenhauerscher Pessimismus).
Durch Endgültige Negation des Willens im Mitleid kann sich der Mensch vom
Leiden erlösen; aber Helfen nützt nichts! Das einzige Unglück des Menschen
ist es, dass er nicht ruhig in einem Zimmer sitzen kann.
Charles Robert Darwin (1809-1882)
•
Sozialdarwinismus:
[Index]
"Survival
of
the
fittest"
.
Arbeiterbewegung vor und neben Marx
•
•
•
•
Sozialismus (Begriff von Robert Owen): Der Mensch ist nicht dazu da, seinen
Mitmenschen möglichst viel wegzunehmen. Man braucht einen gerechten,
demokratischen Staat, der von allen getragen wird und alle trägt.
Kommunismus: Es müsste eigentlich alles allen gehören! Besonders linker,
radikaler Sozialismus (von der Commune in Paris).
Anarchismus: Es dürfte eigentlich überhaupt keine Herrscher geben!
Die Arbeiterbewegung hat ungeheure Macht, solange es viele Arbeiter gibt:
Um 1960 in der Schweiz ca. 54%, heute knapp 25%.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Drei Seiten der Arbeiterbewegung
•
•
•
Politische Bewegung
o Linksliberale und Linkskonservative (Religiös-Soziale) werden immer
linksgerichteter.
o 1864: 1. Internationale: (Parteienbündnis) Marx u.a. sind beteiligt, die
Bewegung stirbt 1870 mit dem Deutsch-Französischen Krieg, wird 1876
aufgelöst.
o 1890: 2. Internationale: sozialistisch-sozialdemokratisch. Solche Sozis
gibt's noch heute.
o 1917: 3. Internationale: Alle anderen sind zu weich. Die Bolschewiki
machen Kommunismus.
Selbsthilfe-Bewegung
o Gewerkschaften als Kampfbewegungen: Um 1800 verbünden sich in
England die Arbeiter im Arbeitskampf. Ihr Kampfmittel ist der Streik, sie
haben Erfolg. Die Bewegung ist heute im Niedergang.
o Genossenschaften als Hilfevereinigungen: Die Arbeiter tun sich
zusammen zur Selbsthilfe in lebenswichtigen Bereichen. Die Bewegung
wird aufgebaut von methodistischen, linkskonservativen Engländern
und lebt heute noch, aber nur dort, wo die Menschen in Not sind
(Krankenkassen, AHV, IV).
Theoretische Bewegung
o Karl Marx und Friedrich Engels erledigen das, was vor ihnen war
(Frühsozialismus und Anarchismus). Sie nennen es utopischen
Sozialismus, den ihren aber wissenschaftlichen Sozialismus
(Marxismus, Kommunismus).
[Index]
Marx und Marxismus
Karl Heinrich Marx (1818-1883)
•
•
•
•
•
1843: Marx lernt Friedrich Engels in Paris kennen. Er wendet sich von der
Hegelschen Philosophie ab, dem Feuerbachschen Materialismus, später dem
revolutionären Sozialismus zu.
1848: Das kommunistische Manifest erscheint anlässlich der Gründung der
kommunistischen Liga: Radikale Kritik der bürgerlichen Ökonomie und
Gesellschaft ("Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" ).
1864: Die Erste Internationale Arbeiterassoziation entsteht. Marx wird eine
führende Persönlichkeit innerhalb der Internationalen.
1867: 1. Band von "Das Kapital" erscheint (Rest postum).
1876: Die erste Internationale zerbricht è Marxsche und Bakuninsche
Richtung.
Marxismus
•
Menschheitsbild: Arbeitend will sich der Mensch verwirklichen. Arbeitsteilung
bewirkt Entfremdung, doch industriell ist sie eine Chance. Lohnarbeit und
Privateigentum müssen fallen.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
Historischer Materialismus: Hegelsche dialektische Geschichtsphilosophie,
stellt sie aber "auf den Kopf, oder vielmehr vom Kopf, auf dem sie stand,
wieder auf die Füsse" (Engels). Ideen sind lediglich Reflexe der bestehenden
Produktionsweise. Der Unterbau (Produktionsverhältnisse, -Mittel, -Kräfte)
wird behindert durch den Überbau (Gesetze, Moral, Denken). Es kommt zu
revolutionärer Anpassung. "Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften ist
die Geschichte von Klassenkämpfen."
Kapitalismus-Analyse: Grundlage ist Ricardos Mehrwerttheorie. Das Streben
nach Aneignung von Mehrwert ist Motor der kapitalistischen Wirtschaft, stürzt
sie aber auch in Krisen: Technische Mittel sorgen dafür, dass vom
eingesetzten Kapital Arbeitslöhne, die Mehrwert erzeugen, einen immer
kleineren Teil ausmachen è Gesetz vom Fallen der Profitrate è Ausnutzung
der Arbeiter è Verelendungstheorie.
Fazit: Der Kapitalismus ist nicht fähig, seine inneren Widersprüche zu
überwinden, denn sie gehen aus seinen Prinzipien (Konkurrenz,
Mehrwertaneignung) hervor. Der Sieg ist auf der Seite des Proletariats.
Übergangsweise wird eine Diktatur des Proletariats errichtet, darin wird eine
klassenlose
Gesellschaft
ohne
Staatsgewalt
entstehen.
[Index]
Kampf gegen Katholizismus und Sozialismus
•
•
•
1871-1890: Epoche der Regierung Bismarcks: Für Deutschland eine
aussenpolitische Glanzzeit:
o 1878: Berliner Kongress: Bismarck vermittelt Frieden zwischen GB und
Russland, verhindert einen Krieg im Balkan.
o 1885: Kongo-Konferenz: Bismarck verhindert einen Krieg zwischen GB
und Frankreich um Gebiete in Afrika.
Zwei grosse Kämpfe (Bismarck ist nicht der Erfinder): Erst gegen die
konservative, dann gegen die linke Volkspartei der Zukunft, gegen alles
Übernationale è keine Chance!
Bismarck ist aber trotz Fanatismus anständig, auch zum Gegner!
Kulturkampf (1871-1878)
•
•
•
•
•
Bismarck haut zehn Jahre erfolglos auf den Katholizismus ein:
Papst Pius IX. will den Katholizismus stärken gegen Franz. Republik,
Eidgenossen, Bismarcks Reich, weltliche Schulen.
Pius verbreitet Thomas von Aquins Lehren, die Jesuiten werden gestärkt. Er
gibt einen Syllabus mit tödlichen Sünden heraus. (Es lebe das Mittelalter.)
1870: 1. Vatikanischen Konzil: Maria in den Himmel gefahren, nicht gestorben
und der Papst entscheidet in Zukunft über Dogmen: Päpstliche Infallibilität
oder Unfehlbarkeitsdogma.
Bismarcks Angriff ist ein Gegenangriff; in Frankreich siegt 1904 die Republik,
in der Schweiz wird unentschieden abgebrochen, in Dt. eigentlich auch, aber
Bismarck ist der Verlierer, er kämpft gegen das rechte Zentrum der Zukunft
(CDU).
Kampf gegen den Sozialismus (1878-1890)
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
Bismarck haut zehn Jahre lang erfolglos auf den Sozialismus ein: Er kämpft
gegen Sozialisten/Republikaner als linkes grosses Zentrum der Zukunft
(SPD). Er ist erfüllt von Preussentum und deutschem Nationalismus.
Er erfindet die Sozialversicherungen zur Beruhigung der Arbeiter und weil er
gesunde Krieger will (wer für Preussen stirbt und arbeitet, soll Sicherheit
haben; in der CH kommt die AHV erst 70 Jahre später).
[Index]
Imperialismus
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bestrebungen einer politischen/territorialen Macht, Herrschaft oder Kontrolle
über andere Länder zu erhalten. Der Begriff wird während der europäischen
Expansionswelle zwischen 1870 und 1914 geprägt. Der Zionismus ist eine
Sonderform des Imperialismus.
Darwins Lehre The Survival of the Fittest ist eine Machtvolle Empfehlung des
Wettkampfes um des Wettkampfes willen. Andere Deutungsmöglichkeiten:
Folge des Nationalismus; "höchstes Stadium des Kapitalismus" (Lenin); Folge
sozialer Umschichtungsprozesse.
Grossbritannien: Das britische Imperium erstreckt sich um 1900 über 1/4 der
Erdoberfläche und 1/4 der Menschheit (Indien, Teile Afrikas, Kanada,
Australien).
Ziele: Erhaltung des europäischen Gleichgewichts und Eindämmung der
Konkurrenz. Seeweg nach Indien sichern, Kap-Kairo-Linie: E-Afrika + Indik,
Zentralasiatische Hochländer.
Russland: Grösste Landmacht, kämpft um den Zugang zu den Meeren, dehnt
sein Einzugsgebiet bis zum Balkan/Kaukasus aus, will Ostasien, Zentralasien,
Dardanellen, Bosporus.
Deutschland: Es soll laut Kaiser Wilhelm zur Weltmacht werden. Die
Weltpolitik ist die deutsche Form des Imperialismus. Deutschland gewinnt nur
einige Inseln in Südostasien und China und vier Kolonien in Afrika.
Frankreich: Will Westafrika und Indochina (Madagaskar als Stützpunkt).
Italien: Will nördliches Afrika (Abessinien), entreisst 1911/12 der Türkei
Libyen.
USA: 1861-65 Sezessionskrieg, danach Aufstieg zur Weltmacht. Bis 1850
breiten sie sich über den ganzen Kontinent aus (Karibischer Raum,
Westpazifik, Panama-Kanal).
Japan: Will vorherrschenden Einfluss in China, errichtet Herrschaft über
Ostasien.
[Index]
Vorgeschichte und Ausbruch des Ersten Weltkriegs
•
•
•
•
Durch die Konkurrenz während des Imperialismus entstehen verschiedene
Bündnisse unter den Hauptmächten. Frankreich und Russland sind seit 1892
verbündet, verständigen sich mit GB in der Triple Entente (1907).
Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien bilden den Dreibund (1882).
Ein erfolgsloses Ringen um die Friedenssicherung beginnt, der Ruf nach der
Humanisierung der Kriegsführung wird laut (Gründung des IKRK).
Allgemeines Wettrüsten in den letzten Vorkriegsjahren parallel zu
kriegerischen Spannungen.
1912/13: 1. Balkankrieg è Österreich steht der Ausbreitung Serbiens im Weg.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
1913: 2. Balkankrieg è Erneuter Verhinderungsversuch der Ausbreitung
Serbiens.
Julikrise 1914: Der Österreich-Ungarische Thronfolger Franz Ferdinand wird in
Sarajewo erschossen (wollte Trialismus Österreich-Ungarn-Südslawien,
Serben sind dagegen).
Deutschland unterstützt Österreich-Ungarn gegen Serbien è Konflikt mit
Russland, Fr, GB.
Deutschland beginnt den Krieg nach dem von General Schlieffen aufgestellten
Schlieffenplan (1905, Zweifrontenkrieg vs. F/Russ), der den Einfall
Deutschlands über Belgien nach Frankreich vorsieht. Dies zieht England als
Garanten
der
belgischen
Neutralität
in
den
Krieg.
[Index]
Russland (1890-1925)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Schnell wachsende Industrie è Arbeiterunruhen, verstärkt durch Krieg gegen
Japan 1905.
22.2.1905: Blutsonntag: Truppen schiessen in Demonstration vor dem
Winterpalais è Signalwirkung für die Revolution.
Duma: Volksvertretung. Regierungstreue erhalten nach mehrmaliger
Abänderung des Wahlrechtes die Mehrheit.
Sowjet: Rat der Abgeordneten, soll immer "nein" sagen, bis die Regierung
kaputt ist.
Die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg führt zu einer Inflationskrise è Unruhen,
Streikbewegungen. Stalin will Frieden um jeden Preis und sofort alles Land
verteilen.
12.3.1917: Februarrevolution (Julianischer Kalender): Generalstreik in St.
Petersburg
15.3.1917: Rücktritt des Zaren è Ende des Russischen Reiches.
16.4.1917: Lenin kommt aus dem Exil zurück. Seine Bolschewiki
(Mehrheitssozialisten, eigentlich nur radikale Minderheit) versuchen sich
gegen die Menschewiki (Minderheitssozialisten) durchzusetzen.
7.11.1917: Oktoberrevolution: Die provisorische Regierung wird aufgelöst,
Grossgrundbesitzer enteignet, Banken verstaatlicht, neue Regierung
zusammengestellt mit Lenin im Vorsitz.
Es folgen 3 Jahre Bürgerkrieg: Weisse vs. Rote. Also Kampf aller anderen
(1918/19 von Entente unterstützt) gegen Bolschewiki (Führung), linke
Sozialisten, Bauern, Rote Armee.
Lenins Ziel ist es, im Bürgerkrieg die Klasse der Kapitalisten abzuschaffen und
die Bauern zusammenzuschliessen. Produktionsabfall è Hungersnot.
Bolschewiki verfolgen (einst verbündete) Sozialisten. Bolschewiki nennen sich
Kommunisten.
NEP (Neue Ökonomische Politik): Reaktion auf Hungersnot (etwas liberaler,
bringt Aufschwung).
1922: Gründung der UdSSR.
1924: Neue Verfassung. Stalin verbündet sich mit Kamenjew und Sinowjew
(Troika: russ.: Dreigespann) gegen Trotzki. Danach alleine gegen alle.
Cordon sanitaire: franz. Politik, die UdSSR mithilfe eines verbündeten
Staatengürtels zu isolieren.
Verwandlung des Marxismus durch Lenin:
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Imperialismustheorie: Die Bauern der 3. Welt sind wahre Revolutionäre,
ihnen muss man helfen.
o Sozialismus: Wir sind rückständig, deshalb erst Sozialismus
(Kapitalismus mit uns an der Macht), dann Kommunismus (Paradies
auf Erden).
o Parteitheorie / Linientheorie: Partei KPR(B) als Speerspitze des
Proletariats.
o
[Index]
Pariser Vorortsverträge (1919/20)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Durch den Waffenstillstandsvertrag liefert sich das Deutsche Reich den
Alliierten wehrlos aus.
1919: Eröffnung der Pariser Friedenskonferenz mit US-Präsidenten Wilson,
aber ohne Mittelmächte (D, A, Ung.), Russland.
Vertrag von Versailles: Das Deutsche Reich wird nicht aufgelöst, aber Gebiete
werden abgetrennt (Kolonien verloren); es verpflichtet sich zu Reparationen
(alleinige Kriegsschuld), akzeptiert Rüstungsbeschränkungen und alliierte
Besatzungstruppen im Rheinland.
Neugliederung des Donauraumes: 1918 bilden sich aus dem Zusammenbruch
Österreich-Ungarns Österreich, die Tschechoslowakische Republik, Ungarn,
(Jugoslawien, Rumänien). Staatsgrenzen ¹ Sprachgrenzen è nationale
Minderheiten.
Türkei: Vertrag von Sèvres (1920) : Ägypten wird Königreich, F erhält
Verwaltungsrecht über Syrien und Libanon, GB über Palästina, Transjordanien
und Irak. Die arab. Halbinsel wird unabhängig.
Die nationale Opposition in Ankara (Atatürk) verhinderte die Verteilung des
Osmanischen Reiches è Türken erhalten Gebiete zurück (Vertrag von
Lausanne 1923).
Armenier und Kurden sind Verlierer bei der Auflösung des Osmanischen
Reiches. Rote Armee unterwirft Armenien, Aserbaidschan und Georgien.
Kurden werden (nach Anerkennung der Unabhängigkeit) auf 5 Staaten
verteilt.
Russland steht noch lange mit einigen Randstaaten im Konflikt: 1920
Unabhängigkeit von Finnland, Estland, Lettland, Litauen, 1921 von Polen.
Programm der 14 Punkte (Wilson, Kriegsziele der USA):
o 1-10: Einzelpunkte über Gebietsabtretungen
o 11: Freie Schifffahrt auf dem Meer
o 12: Selbstbestimmungsrecht der Völker (aber was ist ein Volk?)
o 13: Öffentlichkeit der Diplomatie
o 14: Für den Weltfrieden ein Völkerbund (è UNO); Geburtsfehler:
Siegerorganisation
Revisionismus: D und Russland empfinden die Friedensordnung als ungerecht
è Annäherung (polit., milit., wirtschaftl.) è Vertrag von Rapallo
(Schuldenausgleich und -erlass).
Für Italien sind die Verträge enttäuschend (kein Aufschwung). Mussolinis
faschistische Partei erringt 1922 die Regierungsgewalt è zu den
revisionistischen Staaten.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
F geht eine milit. Allianz mit Polen ein, Bündnis mit Tschechoslowakei,
Jugoslawien,
Rumänien.
[Index]
20er Jahre ausserhalb des Faschismus
Weimarer Republik
•
•
•
•
Im November 1918 übernehmen die Sozialdemokraten Ebert und
Scheidemann die Regierungsverantwortung.
Dank Unterstützung durch die Armee können sie den Spartakisten (Rosa
Luxemburg, Karl Liebknecht) entgegentreten.
Im Januar 1919 werden freie Wahlen durchgeführt; im Februar tritt die
Nationalversammlung in Weimar zusammen; Ebert wird Reichspräsident,
Scheidemann Reichskanzler.
Eine demokratische Verfassung wird eingeführt - eine der schönsten, erntet
aber massive Kritik und verschiedene Putschversuche.
Dolchstosslegende
•
Von der dt. Militärführung und Ex-Kaiser Wilhelm\~II. aufgestellte Behauptung,
die Niederlage Deutschlands im 1.\~Weltkrieg sei Folge der von dt.
Sozialisten, Pazifisten, Juden geschürten Kriegsmüdigkeit und der
Novemberrevolution von 1918 gewesen; die "im Felde unbesiegten" dt.
Truppen seien aus der Heimat "von hinten erdolcht" worden (v. Hindenburg).
Goldene 20er
•
Kultureller Aufschwung. Allgemeiner Anstieg des Lebensstandards wird durch
wirkungsvolle Sozialpolitik erreicht. Neue Verkehrsmittel: Zeppelin, Auto,
Passagierflugverkehr.
[Index]
Faschismus
•
Definition: Allg. rechtsextreme, antiliberale und antimarxistische Bewegung
nach dem ersten Weltkrieg. Im engeren Sinn: Selbstbezeichnung der
politischen Bewegung Mussolinis.
Italien
•
•
•
•
•
•
Benito Mussolini (1883-1945): Begründer des Faschismus. Gewalt = treibende
Kraft.
1921: Höhepunkt der Nachkriegskrisen, Mussolinis Fascio di Combattimento
erhält viel Zulauf.
28.10.1922: Marsch auf Rom aller Kampfverbände. König Viktor Emanuel III.
kapituliert, ernennt Mussolini zum Ministerpräsidenten.
1924: Faschisten gewinnen Parlamentsmehrheit.
1926-28: Errichtung der Diktatur unter dem Duce.
1929: Lateranverträge: Ende des Streits zwischen Kirche und Staat è
Vatikanstaat.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
Spanien
•
•
•
Ab 1900 zunehmende Selbstauflösung (Mittelalterliche Verhältnisse).
April 1931: Sturz der Bourbonenkönigs Alfonso XIII. è 2. spanische Republik
wird ausgerufen.
1936: Wahlsieg der Volksfront. Der neue Regierungspräsident Azaña beginnt
die Bodenreform: Verteilung des Grossgrundbesitzes è Militärputsch durch
General Franco und seine Falange (hält sich bis 1975).
Portugal
•
1928: António de Oliveira Salazar schafft den Estado Novo, ein faschistisches
Regime,
das
sich
bis
in
die
1960er
hält.
[Index]
Weltwirtschaftskrise (1930er)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
25.10.1929: Black Friday: Kurszusammenbruch an der New Yorker Börse.
Vorangehende Überbewertung der Aktien und Überspannung im
Kreditgeschäft.
Mechanismus der Deflationskrise (-schraube): Kapitalmangel und
Kreditzurückbildung
è
Beendigung
der
Produktionsausweitung
è
Produktionseinschränkungen und Entlassungen è Absatzrückgang è
Produktionsrückgang.
Weil kapitalmässig eng mit den USA verbunden, trifft es Dtl. sehr heftig. Am
wenigsten betroffen: UdSSR, da nur geringe Kapitalverflechtung mit dem
Westen.
Überproduktion in den Rohstoffländern è Preiszusammenbruch.
Staatliche Krisenbekämpfungspolitik: Politik der Sparsamkeit wird verschärft.
Theorie der inflatorischen Inflationspolitik (Keynes, GB): Konjunkturgerechte
Staatliche Finanzpolitik muss dem Krisentrend entgegenlaufen. Staat greift
überall
in
die
freie
Marktwirtschaft
ein.
Staatsaufgabe: Sicherung der Vollbeschäftigung è Wohlfahrtsstaat. Durch die
Einschränkung der freien Devisenverkehrs (Import = Export) kontrolliert der
Staat den Aussenhandel.
1931: In GB verfügt eine Koalitionsregierung über eine Abwertung des
Pfundes è stimuliert Export (Neomerkantilismus).
1332: Das Problem der dt. Reparationsschuld wird gelöst. Krisenschraube
kommt zum Stillstand.
Das britische Weltreich wird zum Commonwealth è Dominions = selbständige
Staaten unter formeller Souveränität der brit. Krone è British Commonwealth &
Republiken è Commonwealth of Nations.
Innenpolitische Folgen der Wirtschaftskrise: Arbeitslosigkeit und Depression
verbreiten revolutionäre Stimmung è antidemokratisch-totalitäre Bewegungen.
In
Dtl.
durch
zunehmenden
Nationalismus
verstärkt.
[Index]
Nationalsozialismus
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1889: Adolf Hitler geboren, versucht vergeblich die Malerei, wird
Gelegenheitsarbeiter, nimmt am 1. WK teil, arbeitet danach in
Propagandaabteilung der Reichswehr.
NS-Ideologie: Zusammengewürfelt aus Ideen von Nietzsche, Wagner, Mendel,
Gobineau, Machiavelli, Fichte - vieles völlig falsch ausgelegt. Wichtig ist das
Aufgehen des Einzelnen in der Masse. Unter Hitler wird Antisemitismus
zentral (Verteidigung von Blut und Boden, Stärkung der arischen Herrenrasse)
und die Überwindung des Versailler Vertrags.
1919: Gründung der DAP durch Anton Drexler, Hitler tritt sofort bei.
1921: Hitler wird Vorsitzender der jetzigen NSDAP; sie ist streng hierarchisch,
am Führerprinzip orientiert.
1923: Hitlerputsch in München scheitert, 5 Jahre Festungshaft (è "Mein
Kampf" ).
Engste Mitarbeiter Hitlers sind Röhm, Himmler, Goebbels, Göring.
1925: General Hindenburg wird Reichspräsident. Ständige Referenden
zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten verhindern das Funktionieren
der Republik.
30.1.1933: Hitler wird Reichskanzler; Riesenerfolge seiner Propaganda- und
Redekunst. Seine Macht beruht auf einer Mischung aus Terror und
Volkszustimmung (v.a. durch Versprechen, die Arbeitslosigkeit binnen 4
Jahren zu beseitigen).
Reichstagsbrand, Ermächtigungsgesetz, Gesetz zur Gleichschaltung der
Länder im Reich: permanenter Ausnahmezustand, Grundlage der Diktatur.
Parteien und Gewerkschaften werden aufgelöst.
1934: Röhm-Putsch: SA unter Röhm wird durch Ermordung der Anführer
entmachtet.
Das Dt. Reich ist ein Einheitsstaat mit zentraler Regierung, ermöglicht durch
Aushöhlung der Weimarer Verfassung im Einverständnis mit den
Konservativen.
1935: Allgemeine Wehrpflicht: Bruch mit Versailles.
Nürnberger Gesetze: 2 Rassengesetze zum Ausschluss der Juden aus der
Gesellschaft.
1938: Reichskristallnacht: Grossangelegtes Pogrom, Signal für den Holocaust.
[Index]
Roosevelt und der New Deal
•
•
•
•
•
•
1920: Die Republikaner gewinnen die Wahlen überlegen è Absage an die von
weltpolitischer Verantwortung getragene Völkerbundspolitik Wilsons, Rückkehr
zum Isolationismus.
Die folgenden 12 Jahre (roaring twenties) sind geprägt von industriellem
Aufschwung, Verarmung der Farmer, Rassismus und Korruption in der
öffentlichen Verwaltung.
1929: Great Depression.
1932: Wahlsieg der Demokraten: Franklin Delano Roosevelt wird Präsident.
New Deal: Roosevelts Ziel: Überwindung der Wirtschaftskrise und Errichtung
eines Sozialstaates, Umschichtung der Einkommensverhältnissen (gerechter
Ausgleich).
1933: NIRA: National Industrial Recovery Act, wenig Erfolg.
TVA: Tennesse Valley Authority: Flussregulierungen (Erfolg!)
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
1935:
Steuergesetz
soll
Staatsbudget
ausgleichen.
Weil NIRA versagt bewilligt Roosevelt den Wagner Act è Organisations- und
Streikrecht.
Social Security Act: Staatliche Arbeitslosenversicherung.
1938: Mindestlöhne und Vierzigstundenwoche werden eingeführt.
[Index]
Zweiter Weltkrieg
•
•
•
•
•
•
•
•
1938: Vereinigung Deutschlands mit Österreich.
1939: Dt. Einmarsch in Prag è Protektorat Böhmen und Mähren.
August: Dtl. und UdSSR schliessen einen Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin Pakt
mit
Geheimabkommen
zur
Aufteilung
Osteuropas).
September: Dtl. greift Polen an, GB und F erklären Dtl. den Krieg.
1940: Friede von Moskau: UdSSR erhält teuer bezahlte Gebiete (Winterkrieg)
von
Finnland.
Dtl. besetzt DK und No, marschiert im Mai in die Beneluxländer und F ein.
Im
Juni
erklärt
Italien
F
und
GB
den
Krieg.
F
unterzeichnet
Waffenstillstand
mit
Dtl.
und
It.
Battle of Britain: GB erwehrt sich erfolgreich der dt. Luftwaffe, verhindert damit
Invasion.
Dreimächtepakt:
Achse
Berlin-Rom-Tokyo.
Rumänien und Ungarn verbünden sich mit Dtl.
1941: Dtl. muss It. gegen Griechenland und in Nordafrika unterstützen.
Jugoslawien
und
Griechenland
werden
erobert.
Juni:
Dtl.
greift
UdSSR
an
(Unternehmen
Barbarossa).
Juli:
UdSSR
verbündet
sich
mit
GB.
Dezember: Japan überfällt Pearl Harbour è USA treten in den Krieg ein.
1942:
Mai:
Höhepunkt
der
Dt.
Ausdehnung (bis
Stalingrad).
Konferenz von Kairo: Churchill, Roosevelt, Chiang Kai-shek: Europe first.
1943: Katastrophe von Stalingrad: Dt. Truppen eingekesselt, kapitulieren.
Die
Alliierten
besetzen
It.
Konferenz von Casablanca: Churchill, Roosevelt: Unconditional Surrender.
1944: D-day: Alliierte (Eisenhower) landen in der Normandie, Russen dringen
auf
Dt.
Boden
vor.
Italien, Rumänien, Bulgarien wechseln die Fronten, Finnland scheidet aus.
Konferenz von Teheran: Churchill, Roosevelt, Stalin: Teilung Europas.
20. Juli: Attentat auf Hitler durch v. Stauffenberg, erfolglos.
Hitlers Atlantikwall und Ardennenoffensive scheitern, die Alliierten haben die
Herrschaft über Luft und See fest im Griff.
1945: Konferenz von Jalta: Churchill, Roosevelt, Stalin: Teilung Deutschlands
(3
Zonen).
Hitler
begeht
Selbstmord.
7.5.: Kapitulation der dt. Wehrmacht in Reims è Kriegsende in Europa.
Konferenz von Potsdam: Teilung Deutschlands (4 Besatzungszonen).
Konferenz
von
St.
Francisco:
Verabschiedung
der
UN-Charta.
August: A-Bombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki è Kapitulation Japans
am
2.9.
[Index]
Geschichte Ostasiens (1850-1950)
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
China
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1839: 1. Opiumkrieg è Vertrag von Nanking: Handelsvorzüge für GB.
1856: 2. Opiumkrieg è Friedensverträge von Tientsin, ratifiziert nach Protesten
in den Konventionen von Peking (Ungleiche Verträge): Chinas Wirtschaft unter
ausländischer Kontrolle.
Reformbewegungen (Taiping-Rebellion, Rückkehr der Qing-Dynastie zum
Konfuzianismus, Übernahme westlicher Technologien) scheitern an
Widersprüchlichkeit.
1884/85:
Chinesisch-Französischer
Krieg:
Vietnam
unter
franz.
Schirmherrschaft.
1894/95: Chinesisch-Japanischer Krieg è Frieden von Shimonoseki:
Unabhängigkeit Koreas.
Ständig weitere Einschränkungen der nationalen Souveränität Chinas.
1900: Boxeraufstand, von Japan und Westmächten unterdrückt.
1912: Absetzung des Kaisers è Volkspartei Kuomintang (KMT) gegründet
durch Sun Yatsen è Republik unter Yuan Shikai, der sich bald zum Kaiser
ernennt.
1917: Kriegseintritt um bei Friedensverhandlungen Ansprüche geltend
machen zu können.
1921: Chinesische Kommunistische Partei in Shanghai organisiert (u.a. Mao
Tse-tung). Grundideen Volksnation, Volksfreiheit, Volkslebensunterhalt
(Kommunismus) è Nationalismus.
1923: Aufbau einer kommunistischen Partei innerhalb der KMT von Sun
Yatsen.
1926: Vernichtung der Kommunisten nach Sun Yatsens Tod durch Chiang
Kai-shek.
1928: Formelle Einheit Chinas, Spaltung KMT (Chiang Kai-shek vs. Mao Tsetung).
1935: Mao wird Führer der chinesischen KP. Ende des Einflusses der
Sowjetunion.
1937: Einheitsfront aus KMT und KP gegen die Japaner.
1947-49: Bürgerkrieg zwischen KMT unter Kai-shek und KP unter Mao (45
Kapitulation
Japans).
Mao gewinnt mit Landreform.
1949: Kai-shek zieht sich nach Taiwan zurück.
1.10.1949: Gründung der Volksrepublik China unter Mao Tse-tung.
Japan
•
•
•
•
•
•
•
•
19. Jh.: Meiji-Reformen: Selbstrevolution, gewaltsame Öffnung.
1894/5: 1. Japan-China Krieg. Japan siegt.
1904/5: Russisch-Japanischer Krieg. Japan siegt è Vormacht in Ostasien.
Russland und Japan teilen sich die Mandschurei.
1919: Gebietsgewinne im Versailler Frieden, ab 1920 Wirtschaftskrise.
1933: Austritt aus dem Völkerbund, Eingriff in die Mandschurei, Wettrüsten.
1936: Antikomintern mit Dtl. (später It. dazu) nach Militärputsch.
Expansion in China, Proklamation der Neuordnung Ostasiens.
Durch 2. Weltkrieg Gefahr europäischer Einmischung gebannt.
1941: Stillhalteabkommen mit UdSSR (nach Hitler-Stalin Pakt). Angriff auf
Pearl Harbour.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
1945: Kapitulation auf USS-Missouri nach Hiroshima und Nagasaki.
1947: nach der Niederlage Militärregierung der USA, neue Verfassung.
1951: Friedensvertrag von San Francisco mit 49 Ländern (ohne UdSSR).
[Index]
Sowjetunion (1925-1985)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1924: Tod Lenins è innerparteiliche Machtkämpfe è Stalin als Sieger.
1928: 1. Fünfjahresplan. Ende der NEP. Stalin baut seine Diktatur auf.
Russland wird innerhalb von 10 Jahren zur Industriegrossmacht. èTerror.
1933: Anerkennung der UdSSR durch die USA.
1934:
Aufnahme
der
UdSSR
in
den
Völkerbund.
Tschistka: Säuberung von Partei und Staat. Unter Stalin sterben ca. 50 Mio.
(inkl 20-25 Mio. im Weltkrieg)
1939/40: Finnisch-Sowjetischer Winterkrieg: teuer erkaufte Gebietsgewinne,
Ausschluss aus dem Völkerbund.
1945: Sowjetisierung des Ostblocks mit Ausnahme von Jugoslawien unter
Tito.
1953: Tod Stalins è Prinzip der Kollektiven Führung è Chruschtschow setzt
sich durch è Entstalinisierung, Entzentralisierung, Tauwetter. Nach dem 2. WK
dehnt sich die UdSSR nach Westen aus (Satellitenstaatengürtel). Politik der
friedlichen Koexistenz und Kalter Krieg.
1964: Sturz Chruschtschows è Breschnew è Neostalinismus è wirtschaftlich
erfolgreichste 10 Jahre.
1968: Prager Frühling: UdSSR verhindert Demokratisierung, BreschnewDoktrin (Vormachtstellung der UdSSR).
70er: Russland wird zum Entwicklungsland.
1982:
Tod
Breschnews
è
Andropow
è
Tschernenko.
[Index]
Kalter Krieg
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Nach 1945 brechen die UdSSR und die Westmächte rasch auseinander. USA
verfolgen Containment-Politik: Eindämmung (Irankrise, Türkeikrise).
1947: Truman-Doktrin: Unterstützung der USA für Völker, die sich gegen den
Kommunismus u.a. wehren (Griechenland, Türkei etc. sollen vor kommunist.
Expansion bewahrt werden).
Marshallplan: Schutz des Westens vor dem Kommunismus.
Juni 1948: Berlin-Krise: Die UdSSR blockiert die Zufahrt zu Berlin.
1949: Konsolidierung der Westzone zur BRD, Gründung der North Atlantic
Treaty Organization (NATO) è die UdSSR gründet die DDR.
USA machen Politik des Roll back: Zurückdrängen des Sozialismus, wo immer
möglich.
1946-54: Französischer Indochinakrieg: Frankreich will Kolonien in Indochina
nicht aufgeben, verliert aber. USA wollen keine Verbreitung des
Kommunismus, unterstützen Südvietnam.
1950-53: Korea-Krieg: Einfall von Nord-Korea (Kim Il Sung, Kommunist) in
Süd-Korea. Amerika mischt sich ein è Stellvertreterkrieg. Keine Erfolge,
Grenze bleibt gleich, Wettrüsten.
1953: Tod Stalins è Politik der friedlichen Koexistenz.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
1955: Warschauer Pakt: Gegenorganisation der UdSSR zur NATO (hat BRD
aufgenommen).
1961: Bau der Berliner Mauer (Iron Curtain).
1962: Kubakrise: Fidel Castro kommt in Konflikt mit Amerika, nähert sich
Russland an. Stationierung russischer Raketen auf Kuba è Drohungen
Amerikas, Russland gibt nach.
1964: Vietnamkrieg: Demokrat. Rep. Vietnam (kommunistisch, unter Ho Chi
Minh, Armee: Vietminh) im Norden vs. Amerikaner im Süden (Schiff der USMarine wird von Vietnam aus angegriffen).
30.4.1975: Ende der Vietnamkrieges, Erfolg für Nordvietnam, Schlappe für
USA.
1980er: Entspannung und Annäherung v.a. durch Gorbatschow.
[Index]
Dekolonisation
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Die Idee entsteht 1776 mit der Selbstbefreiung der USA. Sie schlägt zunächst
in Lateinamerika ein, wo man die Konzentration der Europäer auf die
Französische Revolution und Napoleon ausnützt.
Imperialismus: Zweite Kolonisierungswelle durch die Industriezivilisationen,
v.a. in Afrika und Asien (Entsorgung von Gefangenen, Rohstoffe,
Absatzmärkte).
Die Liberalen GBs machen Opposition: Es ist nicht recht, wird Probleme
bringen, man müsste die Demokratie auch exportieren è Weisse Kolonien
werden bald Dominions.
1918: GB als wahrer Sieger diktiert der Welt die Idee von Völkerbund und
Entkolonisierung. Deutsche Kolonien werden Protektorate, gehören dem
Völkerbund, sollen langsam entkolonisiert werden (zu arm und ungebildet für
sofortige Demokratie).
1945: Alles überstürzt sich wegen Hitler, Mao Tse-tung und Mahatma Ghandi:
GB zieht ab, weil man die Soldaten anderswo braucht, nach Hitler kommen
Sozis an die Macht, machen Stress, Frankreich wird mitgerissen è Lawine,
heute gehören die Länder multinationalen Konzernen.
Indonesien erlangt unter Sukarno die Souveränität von den NL.
1947: Indien wird (erst als Dominion) unter Nehru unabhängig von GB,
muslimische Gebiete werden als Pakistan abgetrennt, Ceylon folgt, dann
Birma (japanisch besetzt).
1954: Franz. Kolonialreich in Indochina wird geteilt è Vietnam, Kambodscha,
Laos entstehen.
1954-62: Algerienkrieg: wird als Bestandteil Frankreichs verstanden, erkämpft
Unabhängigkeit.
(Süd-) Rhodesien, Nordrhodesien (Sambia), Njassaland (alle ehem. brit.)
bilden Zentralafrikanische Föderation (1953-63), um Machtübernahme durch
Schwarze zu verhindern, wie in Südafrika. Nach Zerfall erklärt Südrhodesien
einseitig Unabhängigkeit von GB, Sanktionen bringen nichts.
1955: Konferenz von Bandung: Die Blockfreien Staaten machen
Neutralitätsbewegung, wollen ihre Lage verbessern (Jugoslawien unter Tito,
Indien unter Nehru, Ägypten unter Nasser, Indonesien unter Sukarno).
1960: Entkolonialisierungsresolution der UN.
Französische Kolonien in Afrika können wählen: Freiheit oder Communauté
Française; fast alle werden frei.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
Belgisch-Kongo wird unabhängig unter Präsident Lumumba, der wird von
Mobutu mithilfe belgischer und US-amerikanischer Kräfte gestürzt.
1975: Portugal entlässt nach Guerillakrieg seine Kolonien (Angola,
Moçambique, Guinea-Bisseau u.a.).
1980:
Zimbabwe
erlangt
Freiheit.
[Index]
Nahostkonflikt
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Das Grundproblem der Araber: Der Islam sagt, sie seien die Fortschrittlichsten
(waren sie mal) è kommen mit westlicher Vorherrschaft nicht klar. Islam ist
politisch: Kampf für Gerechtigkeit, Jihad: Heiliger Krieg.
Ab 1882: Einwanderung europ. Juden nach Palästina. Zionismus fordert
Judenstaat (Heimstatt).
GB stellt für arab. Unterstützung im 1. WK gegen Türken arab. Staat in
Palästina in Aussicht.
1917: Balfour-Declaration: GB verspricht den Juden eigenen Staat in
Palästina.
1948: Ende des brit. Mandats über Palästina; D. Ben Gurion, Ch. Weizmann,
G. Meir proklamieren Staat Israel è Israelisch-Arabischer Krieg (1.
Nahostkrieg). Sieg Israels.
1956: Suezkrise (2. Nahostkrieg): GB und F wollen Verstaatlichung des
Kanals rückgängig machen, greifen an, Israel will sich auf Kosten Ägyptens
ausbreiten; UdSSR droht, alle ziehen ab.
1959: Jasir Arafat gründet Fatah für bewaffneten Kampf, 1964 wird die PLO
gegründet.
1967: Sechstagekrieg (3. Nahostkrieg): Sieg Israels. Arafat wird Präsident der
PLO.
1973: Jom-Kippur-Krieg (4. Nahostkrieg): Mühsamer Sieg Israels mit massiver
US-Hilfe. US-Aussenminister Kissinger vermittelt.
Genfer Nahostkonferenz: Truppenentflechtungsabkommen Israel, Syrien,
Ägypten. UN spricht Palästinensern Recht auf Unabhängigkeit und
Souveränität zu.
1979: Ägyptisch-israelischer Friedensvertrag (von Camp David, Sadat und
Begin): Israel zieht aus Sinai-Halbinsel ab.
1987: Aufstand der Palästinenser im Gazastreifen und Westjordanland
(Intifada: Erhebung).
1993: Gaza-Jericho-Abkommen (Arafat, Rabin): paläst. Autonomie in
Gazastreifen.
1998: Wye-Abkommen (Arafat, Netanjahu): Rückzug Israels aus dem
Westjordanland, PLO streicht israel-feindliche Passagen aus ihrer Charta.
[Index]
Europäische Einigung
•
•
•
1945: Stunde Null: Europa ist zerstört, aber man ist etwas schlauer...
Die Benelux-Länder praktizieren enge Zusammenarbeit.
1950: Deutsch-Französische Verbindung: Nie wieder Krieg gegeneinander.
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS = Montanunion):
Kanonen sind schuld am Krieg.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
•
1958: Römer Verträge (Adenauer, de Gaulle): Zusammenschluss von Dt., F,
Benelux, It. Sie bilden die EWG è Wirtschaftswunder. Man hält sich allgemein
noch an die guten Vorsätze. EURATOM: Europäische Atomgemeinschaft.
EFTA: Europäische Freihandelsassoziation: Gegengründung zur EWG,
damals fast alle, heute nur noch CH, No, Island, Liechtenstein.
1967: Fusionsvertrag: EGKS (Montanunion), EWG, EURATOM è EG.
1975: KSZE-Schlussakte von Helsinki: Schlussakte der Konferenz für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (heute OSZE). Teilnehmer
anerkennen Neuordnung Europas nach dem 2. WK und Menschenrechte.
Ab Mitte 80er gibt Gorbatschows Entspannungs- und Abrüstungspolitik neue
Impulse.
1990: Deutsche Einheit.
1993: Vertrag von Maastricht (EU-Vertrag): 12 Mitglieder der EG bilden EU.
1997: Vertrag von Amsterdam: Euro für 11 von 15 Staaten ab 1.1.1999.
[Index]
UNO und internationale Organisationen
•
•
•
•
•
•
•
•
1945: Formelle Gründung der UNO als Rechtsnachfolgerin des Völkerbundes
in San Francisco.
Erst ist sie eine reine Siegerorganisation, in den 50ern werden Besiegte, in
den 60ern Ex-Kolonien aufgenommen è Universale Organisation.
Aufgaben:
Wahrung
des
Weltfriedens,
Durchsetzung
des
Selbstbestimmungsrechts der Völker. Man praktiziert das Prinzip der
kollektiven Sicherheit.
Institutionen:
o Generalsekretär: Verwaltungschef, kann Länder zu Gesprächen
auffordern, nicht verurteilen.
o Sicherheitsrat: USA, GB, F, China, UdSSR sind ständige Mitglieder mit
Veto, dazu 10 wechselnde, darf militärisch eingreifen, wenn kein Veto
dagegen.
o Mitgliederversammlung: Alle Mitgliederländer, macht Aufnahme und
Wahl des Generalsekretärs.
Die UNO hat keine eigenen Truppen, kann also nur mit Hilfe einer Grossmacht
eingreifen; oft übernimmt auch die NATO (gegr. 1949, "Verteidigungsbündnis"
der Sieger), z.B. in Bosnien-Herzegowina: 1995 wird Dayton-Abkommen
erreicht.
Die UNO Blauhelme sind Beobachter und Polizeitruppe ohne Kampfauftrag.
Wirkungsvoll sind v.a. die Sonderorganisationen: UNESCO, FAO, IMF, WHO,
WTO.
Mitglieder sind alle Länder ausser CH, zahlen tun v.a. USA, Japan, Russl., Dtl.
[Index]
Zusammenbruch des Kommunismus und Folgen
•
•
•
1985: Michail Gorbatschow wird Generalsekretär è Perestroika (Umbau),
Glasnost (Transparenz).
Es kommt zu Gipfeltreffen Gorbatschow - Bush/Reagan.
1989-91: Reformbewegungen im Ostblock è die Kommunistischen
Regierungen werden gestürzt. UdSSR greift nicht ein (entgegen BreschnewDoktrin).
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1988: Abkommen über sowjet. Truppenabzug aus Afghanistan
Am Parteitag macht Gorbatschow Verfassungsreformen.
Gorbatschow wird Staatspräsident, macht einseitige Abrüstung.
Normalisierung der Beziehungen zu China und dem Vatikan (Religionsfreiheit
für Sowjetbürger).
Im Golfkrieg unterstützt die UdSSR das Engagement der USA.
1991: COMECON (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe = RGW) und
Warschauer Pakt aufgelöst.
Unterdrückte Nationalitätenkonflikte brechen aus.
Staatsstreich der kommunistischen Hardliner, den die Reformer unter Boris
Jelzin vereiteln.
Die KPdSU wird verboten, weil mitschuldig am Staatsstreich.
Übergangsregierung aus Staatsrat (Präsidenten der Republiken) unter
Gorbatschow.
Republiken Russland, Weissrussland, Ukraine bilden GUS. Gorbatschow tritt
als Staatspräsident zurück.
26.12.1991: Sowjet-Parlament beschliesst offiziell die Auflösung der UdSSR.
[Index]
1990er Jahre: USA als alleinige Grossmacht
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1980-1990: 1. Golfkrieg: Invasion des Irak (sozialistisch-westlich unter
Saddam Hussein) in den Iran (fundamentalistisch-islamisch unter Ayatollah
Khomeini) wegen ideologischer Gegensätze. Irak wird vom Westen
unterstützt,
v.a.
von
F
&
UdSSR
gerüstet.
Der Friedensschluss stellt Status quo ante wieder her.
Absage Gorbatschows an Breschnew-Doktrin (Rechtfertigung des Eingriffs
beim Prager Frühling), einseitige Abrüstungsmassnahmen è Zusammenarbeit
zwischen UdSSR und USA.
Die UNO ist nicht mehr durch Sowjet-Veto gelähmt, kann grosse Rolle spielen.
Der Zusammenbruch der UdSSR gibt der US-Aussenpolitik Spielraum, man
fühlt sich als Weltpolizist (z.B. in beiden Golfkriegen).
1987: Erstes Abrüstungsabkommen. Neue Gefahr: Die Zahl der Atommächte
(anfangs USA, UdSSR, GB, F, China) steigt (Indien, Pakistan, u.U. Irak).
1990: Kuwaitkrise: Irak unter Hussein besetzt Kuwait (Zugang zum persischen
Golf, Öl).
1991: 2. Golfkrieg: Sofort nach Ablauf des UN-Ultimatums beginnt die USLuftwaffe einen Krieg gegen den Irak (Sicherung der Ölversorgung).
Nach der Kapitulation wird der Vormarsch gestoppt. Hussein macht Blutbad
unter aufständischen Kurden und Schiiten, die sind aber völkerrechtlich nicht
geschützt (innere Angelegenheit).
Schliesslich greifen die USA doch ein, nach der Auffassung der OSZE:
Verteidigung der Menschenrechte ist nicht nur interne Angelegenheit, sondern
Aufgabe der Völkergemeinschaft.
Kroatien (nach 7 Mt. Krieg), Slowenien (nach 10 Tagen Krieg) und
Makedonien (friedlich) lösen sich von Jugoslawien.
1992: Bosnien und Herzegowina erklärt Unabhängigkeit von Jugoslawien è
Bosnien-Krieg. Serbien und Montenegro gründen Föderative Republik
Jugoslawien.
1995: Dayton-Abkommen: Frieden zwischen Serbien, Kroatien und Bosnien,
Bosnien und Herzegowina als Staat anerkannt.
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende
•
•
1998: Serbische Grossoffensive im Kosovo. Friedensverhandlungen (1999)
scheitern an serbischem Widerstand è NATO-Luftangriffe.
2000: Vojislav Kostunica löst nach Wahlsieg und Volksaufstand Slobodan
Milosevic
als
Präsident
Jugoslawiens
ab.
[Index]