Gemeinsame Pressemitteilung Kliniken in Marburg und Biedenkopf

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Gemeinsame Pressemitteilung Kliniken in Marburg und Biedenkopf
Marburg, 17. August 2009
Gemeinsame Pressemitteilung
Kliniken in Marburg und Biedenkopf arbeiten eng zusammen
Vielseitige Kooperation stellt wohnortnahe Versorgung sicher
Marburg-Biedenkopf – Im Rahmen des Projekts „Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf“
haben Vertreter des Landkreises Marburg-Biedenkopf, des Universitätsklinikums Gießen und
Marburg (UKGM) sowie des Biedenkopfer DRK-Krankenhauses über die gute Zusammenarbeit
und die Vernetzungen zwischen beiden Krankenhäusern gesprochen. Landrat Robert
Fischbach betonte dabei, dass das DRK-Krankenhaus für die wohnortnahe stationäre
Versorgung im Kreisteil Biedenkopf unverzichtbar sei. „Durch das Krankenhaus bleiben
Patienten, Angehörigen und auch Besuchern weite Anfahrtswege erspart“, so der Landrat.
Der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Professor Dr. Rainer Moosdorf, und Willy
Welsch, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Biedenkopf als Träger des Krankenhauses,
unterstrichen die vielfältigen Formen der Zusammenarbeit der Krankenhäuser, die in den
Bereichen
Intensivmedizin,
Gynäkologie
und
Geburtshilfe,
Transfusionsmedizin
und
Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs eng miteinander verzahnt sind.
Eine wichtige Säule der Zusammenarbeit stellt dabei die Intensivstation dar. Mit der
Verabschiedung des Krankenhausrahmenplans 2005 durch die hessische Landesregierung
wurde das DRK-Krankenhaus Biedenkopf als unverzichtbarer Notfallstandort anerkannt. Die
Voraussetzung
dafür
war
das
Vorhandensein
einer
Intensivstation.
Die
baulichen
Voraussetzungen konnten mit Landesmitteln in Höhe von 2.364.000 Euro geschaffen werden.
„Sehr viel schwieriger gestaltete sich die Lösung im Bereich der ärztlichen Versorgung“,
erläuterte Willy Welsch. Die ärztliche Präsenz konnte nicht im Rahmen des bestehenden
Belegarztsystems
sichergestellt
werden.
Bemühungen
des
Krankenhausträgers,
eine
entsprechende Anzahl von Ärzten aus den Fachbereichen Anästhesie und Innere Medizin für
die Intensivstation anzustellen, waren nicht erfolgreich. „Daher hat sich der Krankenhausträger
an das Universitätsklinikum in Marburg gewandt, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit
Kontaktadresse: Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf, Fachdienst: Presse- und Kulturarbeit, Im Lichtenholz 60,
35043 Marburg, E-Mail: [email protected], alle Pressemitteilungen unter http:// www.marburgbiedenkopf.de, Tel.: 06421 / 405-1273, Fax.: 06421 / 405-1276, Ansprechpartner: Dr. Markus Morr, Zimmer 408
auszuloten. Nach mehreren offenen und konstruktiven Gesprächen wurde dann ein
Kooperationsvertrag geschlossen“, so der Vorsitzende Welsch.
„Das damit gefundene Konstrukt dürfte einmalig sein in der Bundesrepublik Deutschland:
Fachärzte des Universitätsklinikums stellen die ärztliche Versorgung der Patienten der
Intensivstation im DRK-Krankenhaus Biedenkopf sicher“, ergänzte Professor Rainer Moosdorf.
„Die überaus kollegiale Zusammenarbeit zwischen Intensivstation und Belegärzten hat dazu
geführt, dass das Gesamtkonstrukt als Einheit gesehen wird“, waren sich alle Beteiligten einig.
„Die ärztlichen Mitarbeiter von Professor Dr. Bernhard Maisch als Leiter der Klinik für Innere
Medizin – Kardiologie, Angiologie und Kardioprävention des UKGM sind inzwischen integrierter
Bestandteil unseres Hauses“, bestätigte Willy Welsch. Für die Patienten bietet die
Zusammenarbeit zudem den Vorteil, dass den Ärzten des DRK-Krankenhauses auch das
gesamte Know-how der universitären Einrichtung in Marburg zur Verfügung steht.
„Vorbildliche Vernetzung“
„Diese Vernetzung ist vorbildlich, passt ausgezeichnet in das Bild einer vernetzten
Gesundheitsregion und trägt nicht nur erheblich zur Verbesserung der medizinischen
Versorgung im Landkreis bei. Das Einzugsgebiet geht auch über die Kreisgrenzen hinaus“,
stellte Landrat Robert Fischbach fest. Hierdurch erfahre das DRK-Krankenhaus nochmals eine
Aufwertung und seine Existenz sei auch langfristig gesichert.
Ein weiterer Baustein der Zusammenarbeiten ist die Transfusionsmedizin. Wegen der Größe
des Krankenhauses hat sich die Einrichtung eines eigenen Blutkonservendepots in Biedenkopf
als nicht wirtschaftlich erwiesen. Aus diesem Grund wird seit 1991 die Versorgung des DRKKrankenhauses
mit
Blutkonserven
durch
das
Transfusionsmedizinische
Institut
der
Universitätsklinik sichergestellt. Neben der Belieferung mit Blutkonserven erbringt das UKGM
auch die damit verbundenen Laborleistungen.
Auch im Bereich Brustzentrum Regio arbeiten beide Häuser zusammen. Unter dem Dach des
Marburger Interdisziplinären Tumorzentrums (MIT) des Klinikums der Philipps-Universität wurde
2003 das Brustzentrum Regio als Kompetenzzentrum für die Erforschung und Behandlung von
Erkrankungen
der
fachübergreifender
weiblichen
Brust
Zusammenschluss
gegründet.
aller
an
Das
der
Brustzentrum
Versorgung
Regio
Beteiligter,
ist
die
ein
eine
Früherkennung und Behandlung von Brusterkrankungen auf hohem Niveau durchführen. Neben
dem
Kompetenzzentrum
und
dem
Biedenkopfer
Krankenhaus
sind
weitere
sechs
Akutkrankenhäuser, Rehabilitationskliniken sowie gynäkologische Praxen im Brustzentrum
Regio zusammengefasst. Die gemeinsame Therapieentscheidung durch das wöchentliche
Tumorboard, an dem alle Kooperationskliniken verbindlich teilnehmen, bildet den Kernprozess
Kontaktadresse: Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf, Fachdienst: Presse- und Kulturarbeit, Im Lichtenholz 60,
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im Brustzentrum. „Das Zentrum zeichnet sich durch Kompetenz in der Diagnose, Behandlung
und Erforschung von Brusterkrankungen aus“, erklärte Professor Moosdorf. Im Rahmen dieser
Kooperation hat der am DRK-Krankenhaus tätige gynäkologische Belegarzt Dr. Manfred
Hoffmann enge Verbindungen zum UKGM geknüpft. Neben der Teilnahme an den
regelmäßigen Tumorkonferenzen hat Dr. Hoffmann auch operative Leistungen, die in
Biedenkopf nicht erbracht werden konnten, dort durchgeführt. Aus dieser vertrauensvollen
Zusammenarbeit hat sich die Möglichkeit einer weiteren Kooperation mit dem UKGM entwickelt:
Erfolgreich Zusammenarbeit auch im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe
Nach dem Ausscheiden eines Belegarztes haben die beiden verbliebenen Fachärzte für
Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Hoffmann und Dr. Collin Barben, die ärztliche Versorgung
dieser Abteilung am Krankenhaus in Biedenkopf sichergestellt. Durch bereits bestehende
Kontakte ist es dann gelungen, zusätzlich zwei erfahrene Fachärzte für Gynäkologie und
Geburtshilfe des UKGM zu finden, die als Belegärzte in Biedenkopf arbeiten. Mit Gründung der
Kooperationsabteilung im April 2009 haben Dr. Kirsten Renke und Dr. Patrick Giffels ihren
Dienst im DRK-Krankenhaus Biedenkopf aufgenommen. Die Umsetzung der Kooperation
erfolgte auch Dank der guten Verbindungen im Bereich der kaufmännischen Leitungen der
beiden Häuser unbürokratisch und kurzfristig.
Die Kooperationsabteilung umfasst als Partner neben der Belegabteilung im DRK-Krankenhaus
noch weitere niedergelassene Ärzte und die Universitäts-Frauenklinik Marburg, Abteilung für
Gynäkologie, Gynäkologische Endokrinologie und Onkologie unter der Leitung von Professor
Dr. Uwe Wagner, der auch die Kooperationsabteilung organisatorisch leitet. Ziel der
Kooperation ist es, sowohl die Geburtshilfe als auch die operative gynäkologische Versorgung
auszubauen und auf aktuellem medizinischem Niveau zu erbringen. In enger Abstimmung
erfolgt die Festlegung, an welchem Standort welche Leistung erbracht wird, um die optimale
Versorgung der Patientinnen sicherzustellen.
Neben der operativen Grundversorgung und Behandlung bieten die Kooperationspartner am
Standort Biedenkopf weitere operative Schwerpunktleistungen an. Operative Eingriffe bei
Krebserkrankungen werden vorzugsweise am Standort des Universitätsklinikums Marburg
durchgeführt, da diese häufig ein interdisziplinäres Vorgehen erfordern.
„Die persönliche Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten kann als hervorragend
bezeichnet“, lobte Willy Welsch. „Und die Kooperation ist der richtige Weg, um die wohnortnahe
medizinische
Versorgung
der
Patientinnen
auf
sehr
hohem
medizinischen
Niveau
sicherzustellen“, ergänzte Professor Rainer Moosdorf. Die Kooperation wurde bereits im
Frühjahr dieses Jahres über den 31.Dezember 2009 hinaus verlängert.
Kontaktadresse: Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf, Fachdienst: Presse- und Kulturarbeit, Im Lichtenholz 60,
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