Insignien der Kraft - BorgWarner Turbo Systems

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Insignien der Kraft - BorgWarner Turbo Systems
Deutsche Ausgabe 1/2012
TurboNews
Das Kundenmagazin von BorgWarner Turbo Systems
Insignien der Kraft
Neuer Bi-Turbodiesel als Top-Antrieb
im Opel Insignia
BorgWarner führt Kalttestprüfstand
für Turbolader ein
Turbotest
serienmäßig
Seite 12
Advanced Ecology
Mercedes-Benz macht
Nutzfahrzeuge fit für Euro 6
„Wir wollen Benchmark sein.“
Interview mit Tim Richardson, Vice
President Global Manufacturing
Innovation reloaded
Erneut PACE Award für
BorgWarner Turbo Systems
Seite 06
Seite 08
Seite 24
02
Editorial
Inhalt
04
Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,
ab und zu muss man sich selber auf den Prüf­
stand stellen – und hinterfragen, wie aktuell und
wettbewerbsfähig die eigenen Ziele und Fähig­
keiten, Strukturen und Prozesse sind.
Bei BorgWarner Turbo Systems gehört dies zum
täglichen Geschäft, ebenso wie das Anstoßen
und Umsetzen notwendiger Veränderungen.
Beispiele hierfür liefern wir Ihnen in dieser Ausgabe
der TurboNews. Im Interview mit Tim Richardson
erfahren Sie mehr über die Global Manufacturing
Strategy, mit der Turbo Systems Prozesse welt­­
weit standardisieren und im Sinne des Kunden
optimieren will. Im Artikel über den Kalttestprüfstand
für Turbolader stellen wir Ihnen ein weltweit einzig­
artiges Konzept für eine noch bessere Qualitäts­
kontrolle vor. Und in unserem Bericht über China
erfahren Sie, wie sich BorgWarner mit neuen High­
tech-Standorten für die wachsenden Ansprüche
der Automobilindustrie in China rüstet.
Auf den Prüfstand gestellt und überarbeitet haben
wir aber auch unser Kundenmagazin TurboNews.
Mit dem Ziel, Bewährtes noch besser zu machen,
wollen wir Ihnen künftig kompakte News, spannend
aufbereitete Artikel über Motorentwicklungsprojekte
und noch tiefere Einblicke in die globalen Aktivitäten
von BorgWarner Turbo Systems bieten. Wir hoffen,
dies ist uns mit der vorliegenden Ausgabe der
TurboNews gelungen – und wünschen Ihnen viel
Spaß beim Lesen!
Kundenprojekte
06
Advanced Ecology
Mercedes-Benz präsentiert Euro 6-Antriebe
für mittelschwere Nutzfahrzeuge
14
Blitz und Donner
Neuer Opel Astra OPC begeistert durch
hohe Performance
16
Flotter Dreier
BMW stellt ersten Dieselmotor mit dreistufiger Aufladung vor
18
Insignien der Kraft
Neuer Bi-Turbodiesel als Top-Antrieb im Opel Insignia
22 Erster GDI von BYD
BorgWarner entwickelt Turbolader für
Chinas ersten Benzin-Direkteinspritzmotor
Interview
08
„Wir wollen weltweit Benchmark sein.“
Tim Richardson über die Global Manufacturing
Strategy von BorgWarner
Innovation
12
T urbotest serienmäßig
BorgWarner führt weltweit ersten Kalttestprüfstand
für Turbolader ein
24Innovation reloaded
Erneut PACE Award für BorgWarner Turbo Systems
Standort17 19Hightech made in China
BorgWarner eröffnet Engineering Center
und Technical Center in Ningbo
23
Günter Krämer
Director Marketing
BorgWarner
Turbo Systems
News
Turbo macht Schule
Werk Kirchheimbolanden organisiert Schul-Wettbewerb
Impressum
Herausgeber
BorgWarner Turbo Systems
Worldwide Headquarters GmbH
Marnheimer Straße 85/87,
D-67292 Kirchheimbolanden
Germany
Fotos
BorgWarner, BYD, Opel, Fotolia, Mercedes-Benz,
BMW, getty Images, srg werbeagentur
Konzept, Design und Litho
schulze, reister, grözinger, werbeagentur ag,
Mannheim, Germany, www.srgwerbeagentur.de
Redaktion und Koordination
Günter Krämer, Global Marketing,
BorgWarner Turbo Systems
Druck
WDW Druck GmbH, Leimen-St.Ilgen
Autoren
Ana Carolina M. Lyrio de Almeida,
Doug Erber, Andreas Kopietz,
Markus Kreibiehl, Jochen Weiss
Copyright © 2012
BorgWarner Turbo Systems Worldwide Headquarters
GmbH, Kirchheimbolanden. Alle Rechte und technische
­Änderungen v­ orbehalten. Printed in Germany
03
Kommentar
Der Markt
für Turbolader
wandelt sich
Ausgabe 2/11
TurboNews
Das Infomagazin von BorgWarner Turbo Systems
ECO-Mobil
Renault präsentiert sparsamen Dieselmotor mit VTG-Turbolader
Zug-Maschine
Made for China
Arbeitstier
Mercedes-Benz Actros setzt
BorgWarner liefert VTG-Turbolader
nach China
DEUTZ produziert emissionsarmen
Off-Highway-Turbodiesel
neuen Meilenstein
Abo
kostenlos
Ein Kollege /eine Kollegin
soll ebenfalls eine Ausgabe der
TurboNews regelmäßig bekommen?
Firma, Name, Anschrift per email an:
[email protected]
Ulli Fröhn, Vice President Sales & Marketing
bei BorgWarner Turbo Systems.
Mit den wachsenden Anforderungen an
Immerhin stellt die Aufladung eine Schlüssel­
Fahrzeugmotoren hinsichtlich Emissionen
technologie im Verbrennungsmotor dar.
und Verbrauch rund um den Globus spielt
die Abgasturboauf­
Unsere Aufladesysteme
„Die Anforderungen
ladung eine immer
müssen immer exakter auf
wichtigere Rolle im
an Turbolader-Hersteller ganz spezifische Ziele ein­
Motorenbau. Das
zelner Kunden und die ge­
werden immer höher.“
ist soweit nicht neu.
gebenen Rahmenbedingun­
Damit sich der Verbrennungsmotor aber
gen – wie zum Beispiel den Fahrzyklus –
auch über das Jahr 2030 hinaus als
zugeschnitten werden. Nur mit immer
Antriebsquelle Nummer 1 für die individu­
besser abgestimmten thermodynamischen
elle Mobilität behauptet, müssen neben
Lösungen können die Fahrzeughersteller
technologischen Herausforderungen viele
die strengen Auflagen von Gesetzgebern
weitere Aufgaben gemeistert werden, wie
und die hohen Ansprüche der Fahrzeug­
nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit oder die
käufer erfüllen. Darüber hinaus wächst
Anpassung an veränderte Rahmenbedin­
die Zahl der eingesetzten technischen
gungen in den aufstrebenden Schwellen­
Konzepte stetig an. So werden nicht mehr
ländern.
nur Diesel- und Ottomotoren aufgeladen.
Die Fahrzeugindustrie arbeitet an Erdgas­
Die Turbolader-Hersteller mussten zum
motoren und aufgeladenen Ethanol-Motoren
Beispiel zunächst ihre Entwicklungs- und
oder sucht nach Aufladelösungen für Brenn­
Fertigungskapazitäten erheblich ausbauen – stoffzellen. Hinzu kommen Technologien
und dies nicht nur in ihren angestammten
wie Turbinenräder aus Titan-Aluminidelegie­
Märkten. So entstand in den letzten 10 Jah­ rungen (TiAl-Läufer) oder Wälzlagerungen,
ren weltweit eine hohe Zahl neuer Werke.
die die Eigenschaften des Turboladers wei­
Allein BorgWarner eröffnete neue Standorte
ter verbessern können – die aber zunächst
in Ungarn, Polen,
noch großserientaug­
„Mit innovativen Lösungen
Korea, China und
lich gemacht werden
Mexiko, um den
wollen wir uns als Technologie- müssen.
wachsenden Be­
führer behaupten.“
darfen der OEMs
Nicht zu vergessen
gerecht zu werden. Und der Ausbau der
die vielen unterschiedlichen Spielarten der
Produktionskapazitäten ist damit keines­
mehrstufigen Aufladung, wie zum Beispiel
wegs abgeschlossen. Die Expansion des
die Verwendung von drei Turboladern beim
Produktionsnetzwerkes verlangt nach
neuen Top-Diesel von BMW oder die Elek­
neuen Wegen im Management von globalen trifizierung der Aufladung. Auch hier sehen
Warenströmen, Lieferanten oder Produk­
wir uns als Technologiführer gefordert,
tionsanläufen, um nur einige der Aufgaben
unseren Kunden die besten Lösungen zu
zu nennen, die bewältigt werden müssen.
bieten und uns täglich dem Wettbewerb
zu stellen. Daher flossen und fließen erheb­
Dies ist jedoch nur eine Facette des sich
liche Summen in den Auf- und Ausbau un­
dynamisch verändernden Turbolader-Mark­
serer Forschungs- und Entwicklungs­kapa­
tes. Neue Player, neue Märkte, neue techno­ zitäten rund um den Globus. Unser Ziel ist
logische Anforderungen … – als führender
es, unseren Kunden an jedem Standort die
Lieferant von Aufladesystemen für PKWbeste verfügbare Aufladetechnik zu bieten,
und NFZ-Anwendungen muss BorgWarner
mit der sie ihre Ziele erreichen, und dabei
in unterschiedlichsten Bereichen wachsende auf ein zuverlässiges weltweites Produktions­
Herausforderungen meistern. Dies gilt ins­
netzwerk zurückzugreifen, das maximale
besondere in tech­nologischer Hinsicht.
Effizienz und Qualität gewährleistet.
04
NewsNewsNewsNewsN
Brasilien weiterhin
Auto-Mekka
Der brasilianische Automobilmarkt befindet sich – trotz einer
Abschwächung im ersten Quartal 2012 – weiterhin auf der Über­
holspur. Allein 2011 wurden in Brasilien insgesamt 3,6 Millionen
Fahrzeuge verkauft. Entsprechend groß war die Zahl der Aussteller
und Besucher der Automec, die im
April 2012 in São Paulo stattfand. Auch
BorgWarner nutzte die Gelegenheit, auf
der bedeutendsten Automobilzuliefermesse
der südlichen Erdhalbkugel den Kontakt
zu Kunden aufzufrischen und Ersatzteile,
Zubehör und Serviceleistungen rund um
PKW und Nutzfahrzeuge zu präsentieren.
Besondere Highlights des BorgWarner Standes
waren der Scania Formula Truck des erfolgreichen
Rennfahrers Roberval Andrade sowie das neue EFR-Turboladerprogramm. EFR
steht für „Engineered for Racing“ und bezeichnet BorgWarner Turbolader, die auf die
besonderen Anforderungen im Rennsport abgestimmt sind. Bei den Turboladern für
PKW stand der Trend zum Downsizing im Mittelpunkt – also die Verkleinerung des
Motors bei gleichzeitiger Erhöhung der Leistungsdichte, mit der sich ohne Leistungs­
verlust geringere Verbrauchswerte erzielen lassen. Außerdem stellte BorgWarner
neueste Komponenten zur Kühlung sowie Steuerketten, Doppelkupplungen, variable
Ventilsteuerungen und Abgasrückführventile vor. Mit einem attraktiven Standkon­
zept und zahlreichen Produkt-Innovationen zog der diesjährige Messestand von
BorgWarner einmal mehr zahlreiche Kunden, Interessenten und Pressevertreter an.
Für die Produktion ihrer Sendung suchen die Verantwortlichen bei
BBC jeweils nach Hightech-Unternehmen an den verschiedenen
Wirtschaftsstandorten. Das BorgWarner Werk Bradford wurde
jedoch auch deshalb als Gastgeber ausgewählt, weil es einer der
größten Arbeitgeber der Region und zudem Ausbildungsbetrieb ist.
Zur Aufzeichnung der 40-minütigen Sendung, bei der auch
zwei Abgeordnete des Parlaments zu Gast waren, wurde eine
Werkhalle für zwei Tage in ein komplettes Fernsehstudio mit
Zuschauer-Tribünen umgebaut. Die Mitarbeiter des Standortes
unterstützten das BBC-Team mit großem Engagement bei der
Realisierung der TV-Diskussion. Ausgestrahlt wurde die Sendung
am 19. März zusammen mit einem Kurzporträt, das BorgWarner
in Bradford als modernen Hightech-Standort präsentierte.
Der erste Workshop fand bei MWM
International Motores statt, der zweite
bei Mercedes-Benz do Brasil. Beide
Workshops wurden mit Unterstützung
des brasilianischen OEM-Teams von
BorgWarner durchgeführt, Turbolader-Experten
aus den USA, England und Deutschland waren
ebenso anwesend. Sie nutzten das Treffen, um
sich mit MWM und Mercedes-Benz über deren
künftige Anforderungen auszutauschen, die
bestehenden Partnerschaften zu festigen und
optimale Grundlagen für neue Entwicklungs­
projekte zu legen.
BBC Look North The Live Debate
Wie sieht die aktuelle wirtschaftliche Lage in Großbritannien
aus? Dieser Frage geht der britische TV-Sender BBC in seiner
Sendereihe „Our Economy“ nach, die abwechselnd in den zwölf
wichtigsten Wirtschaftsregionen des Landes produziert wird.
Am 17. und 18. März besuchte ein BBC-Fernsehteam BorgWarner
Turbo Systems in Bradford, um die TV-Show für die Region
Yorkshire aufzuzeichnen.
Besser verstehen, was
die Kunden morgen
brauchen: Mit die­
sem Ziel nahmen
hochrangige Vertre­
ter von BorgWarner
zwischen dem 28.
Februar und 1. März
an zwei Workshops
bei wichtigen Automobil­
kunden teil und stellten die
neuesten Lösungen rund um die
Abgasturboaufladung vor.
©
BBC besucht Bradford
T for two
NewsNewsNewsNewsNews
Hyundai setzt auf R2S
Die zweistufige, geregelte Abgasturboaufladung
von BorgWarner Turbo Systems bewährt sich
auf dem nordamerikanischen und europäischen
Markt schon länger in modernen Nutzfahrzeug­
motoren. Nun hält die R2S-Technologie auch
auf dem asiatischen Nutzfahrzeugmarkt Einzug.
BorgWarner liefert das R2S-System für den
5,9-Liter-Reihen-Sechszylinder Dieselmotor der
Hyundai Motor Company (HMC). Das Diesel­
aggregat ist damit der erste Nutzfahrzeugantrieb
mit einer zweistufigen Turboaufladung in Asien.
Der 260 PS (194 kW) starke Euro 5-Dieselmotor
kommt in mittelschweren LKW und Stadtbussen
in Süd­korea zum Einsatz, unter anderem in den
Hyundai Modellen Aero Town, Green City und
Mega Truck. Dabei zeichnet es sich durch nied­
rige Abgasemissionen und Verbrauchswerte aus.
Das R2S-System von BorgWarner
besteht aus zwei in Reihe
geschalteten Turboladern –
einer B1 Hochdruck- sowie
einer B2 Niederdruckstufe –
und verfügt über einen kom­
pakten, bürstenlosen Stellmotor
zur Steuerung der Turbinenregelklappe.
Zum Schutz vor hohen ther­mischen Belas­
tungen besteht der Hochdruckverdichter
aus gefrästem Alu­minium. Das innovative
Aufladesystem ist auf hohe Leistungen
ausgelegt und liefert über den gesamten
Drehzahlbereich einen konstant hohen
Ladedruck. Es verhilft dem Hyundai Diesel
zu einem kraftvollen Antritt bei einem maxi­
malen Drehmoment von 981 Nm, das schon
bei 1400 U/min erreicht wird.
Renault Supplier Award für
Turbo Energy LTD, Indien
Höchste Qualität ist für Renault ein wichtiges Unternehmens­
ziel. Seit sieben Jahren zeichnet der französische Auto­mobil­
hersteller deshalb regelmäßig seine besten Zulieferunterneh­
men mit den Renault Quality Awards aus. In diesem Jahr
kamen erstmals Auszeichnungen in den Kategorien Inno­
vation und Corporate Social Responsibility (CSR) hinzu.
Einer der begehrten Preise, die am 20. Juni von hochran­
gingen Renault Repräsentanten vergeben wurden, ging an
Turbo Energy LTD in Indien. Der führende indische Turbo­
laderspezialist ist ein Joint Venture von Brakes India Limited,
Sundaram Finance Ltd sowie BorgWarner Turbo Systems
und erhielt einen Renault CSR Award für sein besonderes
Engagment im Bereich des Umweltschutzes. Carlos Tavares,
Chief Operating Officer von Renault, betonte bei der Preis­
verleihung, wie wichtig die gute Zusammenarbeit zwischen
Renault und den Lieferpartnern sei: „Es besteht ein enges
Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Automobilherstellern
und ihren Zulieferern. Beide Seiten verfolgen das gemein­
same Ziel, ihre Leistungsfähigkeit gemeinsam zu vergrößern.“
05
06
Kundenprojekt
Advanced Ecology
Mercedes-Benz erhebt den Anspruch,
bei der Entwicklung umweltfreundlicher
Antriebe eine Vorreiterrolle zu spielen.
Jüngster Beweis für den technologischen
Vorsprung des Fahrzeugherstellers ist
die neue Euro 6-Motorenfamilie OM 93x.
BorgWarner steuert zu den HightechAggregaten modernste Aufladetechno­
logie bei.
N
achdem Mercedes-Benz Mitte
2011 bereits den weltweit ersten
Euro 6-Motor für schwere Nutzfahrzeuge
vorstellt hatte (s. TurboNews 2/2011),
präsentierte der Hersteller am 13. März
2012 seine neuesten BlueEfficiency
Power Antriebe für mittelschwere Nutz­
fahrzeuge. Die modernisierte Motoren­
generation trägt die Bezeichnung OM
93x und komplettiert die neue Nutz­
fahrzeug-Motorbaureihen-Palette – die
erste, die schon heute die kommende
Abgasnorm Euro 6 erfüllt.
Sechszylinder- Turbodiesel OM 936,
der über einen Hubraum von 7,7 Liter
verfügt. Das Leistungsspektrum reicht
von 156 PS (115 kW) bis hin zu kraft­
vollen 354 PS (260 kW). Dabei zeichnen
sich alle Modelle durch eine verbes­
serte Leistung, einen besonders gerin­
gen Verbrauch und neue Bestwerte
hinsichtlich der Emissionen aus.
Stark, sparsam, sauber
Um die neuen Motoren für die strengen
Kriterien von Euro 6 zu rüsten, haben
sich die Motorenentwickler eine ganze
Reihe technologischer Finessen einfal­
len lassen.
Die neuen Motoren werden in verschie­
denen Varianten angeboten, beginnend
beim Vierzylinder-Turbodiesel OM 934
mit 5,1 Litern Hubraum bis hin zum
Eins der Highlights ist eine verstellbare
Nockenwelle – ein absolutes Novum
beim Dieselmotor. Die Aufladetechnik
für alle Motorvarianten stammt von
07
Der neue Citaro gehört zu den ersten Nutzfahrzeugen,
die Mercedes-Benz mit umweltschonenden BlueEfficiency
Power Motoren anbietet.
BorgWarner Turbo Systems und hat
ebenso einige Besonderheiten aufzu­
weisen. So kommen B-Turbolader der
neuesten Generation zum Einsatz, die
über eine elektrische Verstellung der
Ladedruckregelklappe verfügen und
mit Verdichterrädern aus Titan ausge­
rüstet sind. Darüber hinaus sind bei
allen Varianten Teile des Abgaskrüm­
mers ins Turbinengehäuse integriert.
Die Top-Modelle der neuen OM 93x
Baureihe sind zudem mit einem zwei­
stufigen geregelten Aufladesystem
(R2S) von BorgWarner ausgestattet.
Auch hier kommt ein BorgWarner eige­
ner elektrischer Steller zur Steuerung
der Turbinenregelklappe zum Einsatz.
Bei dem R2S-System wurde ein
kompakter Hochdruck-Turbolader
mit einem größeren NiederdruckAufladesystem kombiniert, was
schon ab extrem niedrigen
Drehzahlen für eine durch­
gängig dynamische Kraft­
entfaltung bei niedrigen
Verbrauchs- und Emis­
sionswerten sorgt.
Auch die Lüfter und
Lüfterantriebe der neuen
Motorengeneration
stammen übrigens von
BorgWarner.
Die neue OM 93x Motorenbaureihe
ist vorrangig für Lastkraftwagen und
Busse gedacht, die in Ballungsgebieten
eingesetzt werden.
Die neue OM 93x Motoren­
baureihe ersetzt die bisherige
OM 900 Serie, von der bisher fast
eine Million Stück produziert wurden.
Zum Einsatz kommen die Aggregate
vorrangig in Lastkraftwagen und Bus­
sen, die in Ballungsgebieten unter­
wegs sind. Hier, wo seit Jahren über
mögliche Maßnahmen zur Senkung
der Feinstaubbelastung diskutiert wird,
sollen sie zu einer Reduzierung von
Abgas- und Partikelmissionen beitra­
gen. Mercedes-Benz plant, die neuen
Motoren schrittweise auch auf anderen
Kontinenten in weiteren Marken und
Modellen einzuführen.
Fertigung im Mercedes-Benz Werk in
Mannheim (Deutschland). Hier inves­
tierte der Fahrzeughersteller 500 Milli­
onen Euro in eine „synchrone Fabrik“.
Das bedeutet, dass die drei Fertigungs­
bereiche Gießerei, Zerspanung und
Montage als Gesamtsystem mit einem
fortlaufenden Produktionsfluss angelegt
sind. Ein ausgeklügeltes Produktions­
system, eine maschinelle Top-Ausstat­
tung und eine Vielzahl von Qualitäts­
checks gewährleisten eine ebenso hohe
Produktivität wie Qualität. Ein Beispiel:
Die Gießerei in Mannheim gilt heute als
das weltweit modernste Gusswerk mit
der höchsten Produktivität und der
niedrigsten Ausschussquote.
Entsprechend hoch sind auch die
Anforderungen, die Mercedes-Benz
an seine Zulieferer stellt. BorgWarner
Turbo Systems musste diesen an­
spruchsvollen Kunden also nicht nur
als qualifizierter Entwicklungspartner
mit den fortschrittlichsten Aufladetech­
nologien überzeugen. Auch Kriterien
wie Flexibilität, Liefertreue und Qualität
spielten bei der Entscheidung für
BorgWarner eine wichtige Rolle.
Dabei kam dem Turbolader-Spezia­
listen sicher auch zugute, dass seit
Jahren eine gute partnerschaftliche
Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz
besteht, die bereits eine Vielzahl
zukunftsweisender Motoren hervor­
gebracht hat.
Weniger Emissionen
Weniger Verbrauch
Mehr Leistung
Hohe Anforderungen
an die Fertigung
Welch hohen Stellenwert die neue
BlueEfficiency Power Motorengene­
ration für Mercedes-Benz hat, zeigt
eindrucksvoll die neue hochmoderne
Das Topmodell der OM93x-Baureihe ist mit einem
zweistufigen geregelten R2S-Aufladesystem von
BorgWarner ausgestattet.
08
Interview
Interview mit Tim Richardson, Vice President
Global Manufacturing Strategy
„Wir wollen weltweit
Benchmark sein.“
BorgWarner Turbo Systems hat in den letzten 13 Jahren eine rasante Entwicklung erlebt. Nach der Übernahme von KKK und Schwitzer durch BorgWarner
wurde aus zwei ehemaligen Wettbewerbern mit wenigen Standorten ein
globaler Turbolader-Spezialist mit Produktionsstätten auf der ganzen Welt.
Tim Richardson verrät im Interview, welche Anstrengungen BorgWarner unternimmt, um die wachsenden Anforderungen der Automobilhersteller in einem
globalisierten Markt zu erfüllen, wie ihm seine militärischen Erfahrungen
dabei helfen und was ihm an Deutschland besonders schmeckt.
Herr Richardson, Sie sind Vice President Global
Manufacturing Strategy. Was verbirgt sich hinter
diesem Titel?
Das ist eine Funktion, die noch relativ neu ist. Unser
PKW-Geschäft war nach der Übernahme von KKK und
Schwitzer anfänglich sehr Kibo-zentrisch, unterstützt
durch ein Werk in Ungarn. Erst in den letzten drei bis vier
Jahren kamen unsere Standorte in Polen, China, Korea
und Mexiko dazu und Ungarn wuchs zu einem autarken
Standort. Mit unserem rasanten Wachstum und der zu­
nehmenden Globalisierung erkannten wir, dass wir noch
nicht wie eine schlagkräftige globale Organisation struk­
turiert waren. Das gut funktionierende Werk Kibo musste
alle anderen dabei unterstützen, eine effiziente Fertigung
aufzubauen. BorgWarner Turbo Systems ist jedoch ein
globales Unternehmen und sollte daher auch so agieren.
Das haben wir vor gut zwei Jahren in Angriff genommen,
indem wir den Bereich Global Manufacturing Strategy
geschaffen haben.
Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Turbo
Systems globaler aufzustellen?
Zunächst haben wir ein Team gebildet, das sich auf
unsere Produktstrategie fokussiert. Es gibt drei Product
Line Directors, die sich um unsere Produkt- und Techno­
logie-Roadmap kümmern. Sie sind dafür zuständig, dass
wir auf Basis unserer technologischen Innovationen markt­
konforme Produkte anbieten und die richtige Fertigungsund Lieferbasis für ihre Herstellung haben. Ein weiteres
Team ist für das Qualitätsmanagement verantwortlich –
also für unser Programm, die Qualität und das BorgWarner
Quality-System: Dieses Team befasst sich mit der Frage,
wie wir unsere Produkte effizient auf den Markt bringen
und wie wir unsere Werke dabei opti­
mal unterstützen. Und dann gibt es
noch ein Team, das für eine fortschritt­
liche Fertigung zuständig ist. Hierbei
geht es u.a. um die Umsetzung global
standardisierter Prozesse. Die Tatsa­
che, dass unsere Werke rund um den
Globus verteilt sind, führte dazu, dass
zum Teil unterschiedliche Prozesse
und Maschinen genutzt werden. Wir
arbeiten daran, das zu verbessern.
Was spricht aus Kundensicht für eine globale
Produktionsstrategie?
Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir überall nach
den gleichen Standards arbeiten und überall einheitliche
Prozesse haben. Qualitätsprobleme, die in einem Werk
längst gelöst sind, sollten einem anderen Standort nicht
erneut auftreten.
Eine hohe Produktivität sicherzustellen, ist ebenso wichtig,
wie qualitativ hochwertige Produkte zu wettbewerbsfähigen
Preisen anzubieten. Unsere Kunden wollen regelmäßig
prüfen, wie konsequent wir schlanke Prozesse und Six Sigma
Tools einsetzen. Sie schauen danach, ob wir in einem Werk
einen höheren Output pro Maschine erzielen als in anderen
Werken, die die gleichen Maschinen nutzen. Wir müssen
in der Lage sein, unsere Leistungsfähigkeit zu messen,
indem wir eine gemeinsame Matrix in den einzelnen Werken
nutzen und Verbesserungen für unsere Kunden sichtbar
vorantreiben.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir unsere Produkt- und Tech­
nologie-Roadmap besser auf die Markttrends abstimmen
und zukunftsweisende Technologien anbieten. Wir wollen
zur richtigen Zeit das richtige Produkt anbieten und auch
über die notwendige Supply Base und das Manufacturing
verfügen, um unsere Turbolader mit einer optimalen Kosten­
struktur herzustellen.
Gibt es aktuelle Projekte, die Sie als Beispiel für
eine globale Produktionsstrategie nennen können?
Ein wichtiges Projekt liegt im Bereich High Speed Core
Balancing. Mit Hilfe dieses Schlüsselprozesses stellen wir
fest, dass wir in unterschiedlichen Werken bei gleichen
09
Maschinen, gleichen Zulieferern und
gleichen Teiletypen sehr unterschied­liche Fertigungsraten pro Stunde erzielen.
Wir arbeiten daran, die Gründe hierfür heraus­
zufinden, um an allen Standorten weltweit
Bestwerte zu erreichen. In der Vergangenheit
gab es zwar bereits lokale Initiativen zur Verbesse­
rung. Trotzdem fehlte bislang eine globale Offensive,
die sicherstellt, dass wir überall Best Practises nutzen
und das erforderliche Level erreichen. Das ist für uns
unverzichtbar, wenn wir das Wachstum der Auto­mobil­­
branche und speziell das im Turbosegment in den
nächsten Jahren betrachten und wollen, dass unsere
Standorte ihre Marktanteile behalten. Erste Analysen
zeigen, dass wir eine höhere Qualität und Produktivität erzielen können, während wir die dafür
erforderlichen Investitionen minimieren.
„Viele finden meine
Karriere ungewöhnlich.“
Tim Richardson war 12 Jahre in der britischen
Armee, bevor er bei General Electric seine Karriere
in der Industrie begann. 2007 kam er als Director
Program Management zu BorgWarner Turbo Systems
nach Kirchheimbolanden (Deutschland), 2008 wurde
er Leiter des Werks in Oroszlány (Ungarn). Seit 2010
ist Tim Richardson als Vice President Global Manu­
facturing Strategy für die globale Ausrichtung von
BorgWarner Turbo Systems zuständig.
10
Interview
„Qualitätsprobleme,
die in einem Werk längst
gelöst sind, dürfen an
einem anderen Standort
nicht erneut auftreten.“
Welche Erfolge haben Sie bereits erzielt?
Wir haben festgestellt, dass wir ca. eine Stunde für die
Umrüstung einer Maschine von einem Bauteil auf ein an­
deres benötigen. Diese Zeit, die wir eigentlich schon sehr
ambitioniert fanden, haben wir dann auf 45 Minuten redu­
ziert. Als wir Zulieferer besuchten, die mit ähnlichen Ma­
schinen arbeiten, konnten wir sehen, dass sie den glei­
chen Job in 30 Minuten erledigen. Wir haben dann unsere
Prozesse überarbeitet, so dass wir die Umrüstung jetzt
auch in nur 30 Minuten schaffen. Dieses Beispiel zeigt,
dass wir über großes Potenzial verfügen, um unsere Pro­
duktionskapazität auch ohne neue Investitionen zu stei­
gern. Dieses Portenzial werden wir konsequent erschlie­
ßen.
Ein anderes Beispiel ist Sauberkeit. Der Turbolader ist
eine Schlüsselkomponente innerhalb des Ölkreislaufs im
Motor und versorgt ihn darüber hinaus mit Luft. Für unsere
Kunden ist daher sehr wichtig, dass wir saubere Turbola­
der liefern, denn Verschmutzungen oder Verunreinigungen
durch Metallspäne könnten andere Komponenten des
Motors beschädigen. Bei der Untersuchung der unter­
schiedlichen Methoden unserer Werke haben wir festge­
stellt, dass wir unsere aktuellen Spezifikationen übertreffen
und oft schon jetzt die Anforderungen erfüllen, nach de­
nen unsere Kunden fragen. Wir haben daraufhin die Best
Practises unserer Standorte miteinander kombiniert, um
globale Standards zu schaffen. In diesem Bereich haben
wir einen klaren Vorsprung vor unseren Wettbewerbern.
Welche Ziele wollen Sie mit einer globalen Turbo
Systems Organisation erreichen?
Mein Ziel ist, dass wir im Jahr 2014 der Benchmark
im Turboladergeschäft sind und dass dies von unseren
Kunden anerkannt wird. Dazu gehören absolut einwand­
freie Produkteinführungen innerhalb des vorgegebenen
Zeitplans, zu 100 Prozent pünktliche Lieferungen und
keinerlei Problemfälle innerhalb der ersten drei Monate
nach Produkt­e inführung. Auch während Kundenaudits
darf es zu keinen unerwarteten Auffälligkeiten kommen.
Unsere Mitarbeiter müssen mit dem Blick des Kunden
durchs Werk gehen, selbstkritisch sein und wissen,
worauf unsere Kunden achten.
Ein wichtiges Motto für unsere globale Organisation lautet:
lokale Verantwortlichkeit und globale Stärke. Wir wollen,
dass sich unsere Standorte für ihren Profit und Verlust und
ihre Ergebnisse selbst verantwortlich fühlen und weitgehend
autark agieren. Mit unserer globalen Stärke bieten wir ihnen
aber auch die notwendige Unterstützung, um die best­
möglichen Ergebnissen zu erzielen und mit gemeinsamen
Standards und Prozessen ein klares Profil zu gewinnen.
Was unsere Produkte angeht, wollen wir die Nummer Eins
in Bezug auf die Geräuschminimierung von Turboladern
werden, denn der Trend geht klar in Richtung geräusch­
armer Motoren.
Vor Ihrer Laufbahn in der Industrie waren Sie bei
der britischen Armee. Ist Ihre militärische Erfahrung
hilfreich für Ihre Arbeit bei BorgWarner?
Viele finden meine Karriere ungewöhnlich. Meinen Wechsel
in die Wirtschaft habe ich General Electric zu verdanken.
Dort rekrutierte man gezielt ehemalige Offiziere, weil das
Militär eine Reihe von Werten vermittelt, die auch für Unter­
nehmen eine Rolle spielen. Man kann zum Beispiel nicht
tun und lassen, was man will. Man muss gemeinsame Ziele
haben, die einen vorwärtsbringen. Die BorgWarner Values
Integrität, Respekt und Zusammenarbeit sind den militäri­
schen Werten sehr ähnlich. Gerade Zusammenarbeit ist ein
ganz wichtiges Thema. Wir haben früh gelernt, dass es über­
11
lebenswichtig ist, sich mit den besten Experten zu
umgeben, dass man sie mit den bestmöglichen Infor­
mationen versorgen muss und – ganz wichtig – auch
auf sie hören soll.
Außerdem wird man beim Militär auf den Umgang mit
Krisen vorbereitet. Die Wirtschaftskrise 2008 war eine
dramatische Situation für unser Werk in Ungarn, das ich
damals leitete. Meine militärische Erfahrung half mir dabei,
Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu beurteilen,
Prioritäten zu setzen und die dringlichsten Probleme zu
erkennen, um die richtigen Optionen zu wählen.
War es schwer für Sie, als Engländer in Kibo
Fuß zu fassen? Wie klappt die Zusammenarbeit
mit den deutschen Kollegen?
Ich habe die meiste Zeit meiner Karriere in der Industrie
außerhalb von Großbritannien gearbeitet. Ich war insge­
samt drei Jahre in Ungarn, acht Jahre in Frankreich und
bin jetzt in Deutschland. Also betrachte ich mich – natürlich
mit englischem Pass und als Unterstützer der britischen
Sportmannschaften – definitiv als Europäer. Als Wohnort
habe ich mir Wiesbaden ausgesucht, das mir ein kosmo­
politisch geprägtes Umfeld bietet. Meine Freunde kommen
aus der ganzen Welt und ich bin Mitglied in einem TriathlonVerein, in dem sonst nur Deutsche sind.
Was das Berufliche angeht, ist BorgWarner ein globales
Unternehmen. Die Kollegen heißen Mitarbeiter aus anderen
Nationen willkommen. Es gibt zwar Unterschiede zwischen
den Kulturen, aber nichts wirklich Entscheidendes. Jeder
möchte seinen Job bestmöglich erledigen, jeder hat die
Interessen von BorgWarner im Blick. Und ich versuche, die
Belange der Firma, der Aufgabe und der Mitarbeiter auszu­
balancieren. Das ist auch etwas, was ich im Militär gelernt
habe. Es gibt drei sich überlappende Bereiche, die ausge­
glichen werden müssen: Das Team, das Ziel und das Indivi­
duum. Und wenn man die gut ausbalanciert, dann sind die
Mitarbeiter zufrieden, man bewältigt erfolgreich die Aufgabe
und man erreicht das Ziel des Unternehmens.
Letzte Frage: Was vermissen Sie in Deutschland?
Eigentlich nur Baked Beans, Fish and Chips und englisches
Bier. Aber ich habe einen englischen Pub in Frankfurt gefun­
den, wo ich Fish and Chips essen, englisches Bier trinken
und mir dabei deutschen Fußball ansehen kann. Also ist
alles gut. Außerdem habe ich hier auch neue interessante
Dinge entdeckt: Ich bin ein großer Spargelfan geworden.
Herr Richardson, vielen Dank für das
interessante Gespräch!
Porsches Liebling
„Wir wollen die Nummer Eins in
Bezug auf die Geräuschminimierung
von Turboladern werden.“
V. l. n. r.: Uwe-Karsten Städter (Vorstand Beschaffung
bei Porsche), Wolfgang Schneider (Geschäftsführer
der BorgWarner Turbo Systems GmbH) und Matthias
Müller (Vorstandsvorsitzender von Porsche).
Bei BorgWarner Turbo Systems arbeitet man
hart daran, als leistungsfähiger Automobil­zulie­
ferer Maßstäbe zu setzen. Dank seiner globalen
Produktionsstrategie kommt der TurboladerSpezialist dabei sichtbar voran: Mitte Juli erhielt
BorgWarner beim Porsche Supplier Award
2012 den ersten Preis. Porsche zeichnete
BorgWarner damit als innovativen Zulieferpartner
im Bereich der Abgasturboaufladung aus und
honorierte die erfolgreichen Anstrengungen
des Unternehmens, Qualität und Lieferperfor­
mance ständig weiter zu ver­bessern. Neben
BorgWarner erhielten neun weitere Zulieferer
Supplier Awards für ihre außerordentlichen
Leistungen im vergangenen Jahr.
12
Innovation
BorgWarner führt weltweit ersten
Kalttestprüfstand für Turbolader ein
Turbotest serienmäßig
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – sagt ein Sprichwort. Getreu diesem Motto will sich
BorgWarner Turbo Systems am Standort Kirchheimbolanden in Zukunft nicht mehr allein auf
eine Fehler vermeidende Qualitätssicherung verlassen. Das Werk führte Ende 2011 die ersten
Prüfstände ein, mit deren Hilfe jeder einzelne Turbolader nach der Fertigung zusätzlich einem
Funktionstest unterzogen wird.
E
ine Fehlerquote von weniger als
20ppm: So lautet das erklärte Ziel
der Aufladespezialisten bei der Herstel­
lung von Turboladern. Dies stellt eine
große Herausforderung für die Planer
der Fertigungsprozesse dar. Denn
einerseits sind die Methoden zur Pro­
zessabsicherung in der manuellen
Montage besonders komplex, da hier
die potenzielle Fehlergefahr am stärks­
ten ausgeprägt ist. Andererseits zeigen
sowohl Erfahrungen als auch ppmZahlen aus den vergangenen Jahren,
dass die Grenze der möglichen Pro­
zessabsicherung an manuellen Mon­
tageplätzen bereits erreicht ist. Eine
zentrale Aufgabe der Prozessplaner
besteht also darin, wirksame Maß­
nahmen zu entwickeln, um Fehler zu
vermeiden oder zu entdecken. Als
zentrales Element der Kibo-Qualitäts­
offensive hat man bei BorgWarner
daher beschlossen, die Turbolader
nach der Montage einer FunktionsEndkontrolle zu unterziehen.
Wesentliche Funktionen prüfen
Der fertige Turbolader wird hierzu an
einem Kalttestprüfstand auf Funktions­
merkmale geprüft, die wesentliche
Grundlage für ein fehlerfreies Produkt
sind. Folgende Kriterien muss jedes
einzelne Aufladesystem erfüllen:
er vorgegebene Ladedruck D
am Betriebspunkt wird erreicht
■ Die Ladedruckregelung ent­
spricht der geforderten Güte
■ Die Gas- und Öldichtigkeit ist
gewährleistet
■ Die Betriebsgeräusche am
Fahrzeug liegen innerhalb der
Spezifikation
■ Die geforderte Lebensdauer
wird erreicht
■
Die Funktion der Prüfstände besteht
im Wesentlichen darin, den Turbolader
mit Druckluft anzutreiben. Die hierbei
erfassten Messergebnisse werden mit
Hilfe einer ausgeklügelten Software
13
ausgewertet und grafisch dargestellt.
Der Aufwand in der Messtechnik ist
hoch, letztendlich aber unverzichtbar,
um Schlussfolgerungen auf evtl. auf­
tretende Fehler ziehen zu können.
Neben der dynamischen Funktions­
prüfung – dem Kalttest – werden
zu­sätzlich eine Lecktestprüfung und
eine Geräuschprüfung vorgenommen.
Die Kombination und die Genauigkeit
der unterschiedlichen Messverfahren
entscheiden letztendlich über den
Erfolg dieser Qualitätskontrolle.
Dies stellt hohe Anforderungen an die
Anlagen-Flexibilität. Die Rumpfgruppen­
montage mit dem Betriebsauswuchten
wurde deshalb von der Endmontage
entkoppelt. Ein Supermarkt mit ge­wuch­teten Rumpfgruppen schafft die
notwendige Flexibilität, um die Anlage
kurzfristig zu rüsten und das Fertigungs­
volumen tagesaktuell an den jewei­
ligen Kundenbedarf anzugleichen.
Im Bereich der Endmontage wird das
bewährte Konzept der Linienfertigung
konsequent weitergeführt.
Start mit BMW
Die ersten an die BMW-Montagelinien
angeschlossenen Turbolader-Kalttest­
prüfstände konnten nach 14-monatiger
Planungs- und Beschaffungszeit im
August und September 2011 in Emp­
fang genommen werden. Mittlerweile
wurden die Anlagen in die Montagelinien
integriert und in Betrieb genommen.
Für Niederdruck- und Hochdruckstufen
gibt es jeweils eine eigene Prüfstation.
Der fertig montierte Turbolader verbleibt
auf der Montagepalette und wird in den
Prüfstand eingefahren, wo die Kalttest­
Die ersten Fertigungsbereiche, die
um diese aufwändige Endkontrolle
ergänzt wurden, sind die BMW-Mon­
tagelinien für die Turbolader-Modelle
N47, N57 und N100. Dabei handelt es
sich um die Niederdruck- und Hoch­
drucklader des zweistufigen geregelten
Aufladesystems R2S, die BorgWarner
als Einzelstufen an BMW liefert. Die
Endmontage zum fertigen R2S-System
übernimmt der renommierte Fahrzeug­
hersteller in Eigenregie. Die Serienpro­
duktion an den beiden Linien startete
im Juli 2011. Die maximale Anlagen­
kapazität liegt bei jährlich 230.000
Abgasturboladern.
prüfung vollautomatisch erfolgt. Danach
fährt die Palette mit dem geprüften
Turbolader zum Entnahmeplatz. Dort
wird das Aufladesystem vom Bediener
entnommen, verstopft, einer Sicht­
kontrolle gemäß Checkliste unterzogen
und letztendlich mit dem Kundenlabel
etikettiert und verpackt.
Vorreiterrolle bei der
Kalttestprüfung
Bei den Kalttestprüfständen handelt
sich weltweit um die ersten Prüfanlagen
dieser Art, die in einen Serien-Montage­
prozess integriert sind und alle gefer­
tigten Turbolader lückenlos einer
Funktions-Endkontrolle unterziehen.
Damit spielt das Werk Kirchheim­
bolanden nicht nur im BorgWarner
Verbund, sondern auch im Wettbe­
werbsumfeld eine Vorreiterrolle. Die an
den neuen Prüfständen gewonnenen
Erkenntnisse sollen in die Entwicklung
zukünftiger Projekte einfließen und
dazu beitragen, Qualität und Kunden­
zufriedenheit nachhaltig zu steigern.
Die planerische Umsetzung der Mon­
tagelinien folgte streng den Regeln der
Lean Production Philosophie. Die ein­
zelnen Montageschritte sind auf MTMBasis (Methods-Time Measurement)
detailliert geplant und gleichmäßig auf
die einzelnen Stationen verteilt. Auf die
konsequente Abtaktung wurde großen
Wert gelegt. Insgesamt werden 7 ver­
schiedene Artikelnummern auf den
2 Linien immer im Wechsel produziert.
Nach der Endmontage
muss jeder Turbolader
einen vollautomatischen
Kalttest bestehen.
Know-how
Fehlervermeidung vs. Fehlerentdeckung
Bei der Turbolader-Kalttestprüfung handelt es sich um eine Maßnahme zur Entdeckung von Fehlern. Sie stellt
gegenüber der Fehlervermeidung zunächst die schlechtere Wahl dar, da sie ganz am Ende der Wertschöpfungs­
kette steht und allein nicht zum gewünschten Erfolg führt. Eingebettet in ein konsequentes Qualitätssicherungs­
konzept, verbessert die Fehlervermeidung jedoch erheblich die Wirksamkeit der vorgelagerten Maßnahmen.
Bei BorgWarner entscheiden daher künftig vier Säulen über den Erfolg der Qualitätssicherung:
1. Konsequente Fehlervermeidung durch bestmögliche Prozessabsicherung bei den Zulieferteilen,
den eigengefertigten Teilen und in der Montage
2. Fertigungs- und montagegerechte Turbolader, deren Einzelteile und Montageverfahren nach
Poka-Yoke-Prinzipien entwickelt wurden
3. Hoch qualifizierte, zuverlässige und aufmerksame Mitarbeiter, die darin geschult sind Fehler zu vermeiden
4. Turbolader-Kalttestprüfung nach der Montage
14
Kundenprojekt
Blitz und Donner!
280 PS, 400 Nm Drehmoment, 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h – schon die puren
Leistungsdaten lassen erahnen, wieviel Kraft der neue Opel Astra OPC auf die Straße
bringt. Dabei macht das aggressiv gestylte Fahrzeug auch auf der Rennstrecke eine
exzellente Figur. Kein Wunder: Der mit einem BorgWarner Turbolader ausgestattete
Sportler wurde unter Rennbedingungen auf dem Nürburgring getestet und abgestimmt.
D
ie Nordschleife des Nürburgrings
genießt unter Motorsportfreunden
einen legendären Ruf. Die auch unter
dem Namen „Grüne Hölle“ bekannte
Piste gehört zu den anspruchsvollsten
Rennstrecken der Welt – und stellt Fah­
rer wie Fahrzeuge mit ihren un­über­sicht­
lichen Kurven, tückischen Kuppen,
starken Neigungen und Gefällen sowie
häufig wechselnden Fahrbahnbelägen
auf eine echte Bewährungsprobe.
Ausgerechnet diesen Renn-Parcours
suchten sich die Opel Techniker aus,
um den neuen Astra OPC abzustimmen
und einem 10.000-Kilometer-Lang­
streckenversuch unter Rennbedingun­
gen zu unterziehen. Die dabei auftreten­
den Beanspruchungen entsprechen
einer Distanz von ca. 180.000 Kilo­
metern auf herkömmlichen Straßen.
Höchste Leistungsdichte
dank Turbo
Der sportliche Opel ist allerdings auch
nicht für den Ottonormalfahrer gedacht.
Das Kürzel OPC hinter der Modellbe­
zeichnung steht für Opel Performance
Center – es kennzeichnet traditionell
Opel Modelle für Kunden, die Wert
auf maximale Leistung legen. Und die
liefert der Astra OPC in jeder Fahrsitu­
ation. Mit 280 PS (206 kW) und einem
Drehmoment von 200 Nm pro Liter
Hubraum ist der Zweiliter-Turbo-Direkt­
einspritzmotor des Astra der Dreh­
moment-Meister unter den VierzylinderBenzinern. Mit diesen Leistungsdaten
verweist er selbst die Konkurrenz aus
dem Segment der Supersportler auf
die hinteren Plätze.
Maßgeblichen Anteil an der hohen
Leistungsausbeute des OPC Aggre­
gates hat der Turbolader. Dabei handelt
es sich um einen K04 Abgasturbolader
von BorgWarner Turbo Systems, der
bereits im Zweiliter-Benzinmotor mit
250 PS (184 kW) des Opel Insignia
zum Einsatz kommt. Für die sportliche
OPC Version des Motors entwickelten
die Opel Ingenieure jedoch ein kom­
plett neues Ansaugsystem, das den
Turbolader mit einer größeren Menge
an Frischluft beatmet. Die Spezialisten
von BorgWarner optimierten zudem
den Turbolader dahingehend, dass er
nun einen maximalen Ladedruck von
15
1,5 bar bereitstellt – 25 Prozent mehr
als beim Insigina Motor. Der Druckauf­
bau beginnt bereits bei niedrigen
1.400 U/min. Sein maximales Drehmoment erreicht der Turbomotor bei
2.450 U/min. Dementsprechend
beantwortet das Triebwerk jede Gas­
pedalbewegung des Fahrers mit einer
vehementen Schubkraft.
Für Freude unter sportlichen Fahrern
wird ebenso der Motorsound des Astra
OPC sorgen. Die Entwickler legten
beim Sound-Engineering Wert auf
einen kraftvollen und kernigen Klang,
der im Innenraum von einer Jet-artigen
Geräuschkulisse begleitet wird.
Maximale Performance,
minimaler Verbrauch
Erfreulich, dass bei soviel Fahrver­
gnügen auch die Umwelt nicht zu kurz
kommt. Der neue Astra OPC, der seri­
enmäßig mit einem StartStop-System ausgeliefert
wird, setzt mit einem
CO2-Ausstoß von 189 g/
km und einem Benzinver­
brauch von 8,1 Litern auf
100 Kilometern auch unter
öko­logischen Aspekten Best­
marken im Segment der Hoch­
leistungs-Kompaktwagen. Abgas­
emissionen und Verbrauch liegen
damit 14 bzw. 12 Prozent unter
den Werten des Vorgängermodells
(221 g/km, 9,2 Liter pro 100 km).
Mit dem bärenstarken Turbomotor
des Astra OPC beweisen die Motoren­
entwickler von Opel und BorgWarner
also einmal mehr eindrucksvoll, dass
sich dank modernster Abgasturbo­
aufladung außergewöhnliche Fahr­
dynamik und ehrgeizige ökologische
Ziele exzellent miteinander verein­
baren lassen.
Dank K04 Turbolader von BorgWarner ist der
OPC Motor aktuell der drehmomentstärkste
Vierzylinder-Benziner auf dem Markt.
16
Kundenprojekt
Nimm 3
BMW M Performance – Liebhaber
exklu­siver sportlicher Fahr­zeuge ver­binden mit dieser Bezeichnung faszi­
nierende Technik, hohe Fahrdynamik,
extreme Beschleunigung, kurz: maximale
Fahrfreude. Als neuesten Vertreter und
echtes Highlight der M Motorenpalette
präsentiert BMW nun den weltweit
stärksten Reihensechszylinder-Diesel.
Er verfügt als erster Dieselmotor über
ein dreistufiges Aufladesystem.
Galten Dieselmotoren vor einigen Jahren noch als abso­
lutes „No-go“ in sportlichen und Oberklasse-Fahrzeugen,
so erfreuen sie sich mit ihren aktuellen Leistungs- und
Drehmomentwerten gerade auch bei sportlich ambitionierten
Autofahrern wachsender Beliebtheit. So war es nur konse­
quent, dass sich die BMW Ingenieure dieses Antriebs­
konzept vornahmen, um für die hauseigenen exklusiven
M Performance Fahrzeuge einen adäquaten Dieselantrieb
zu entwickeln. Das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie.
Sattes Drehmoment
Der 3,0 Liter große Reihensechszylinder verfügt über eine
Leistung von 381 PS (280 kW). Das Beeindruckendste ist
jedoch das maximale Drehmoment von 740 Nm, das sich
über den gesamten Drehzahlbereich in Form einer spontan
einsetzenden linearen Kraftentfaltung bemerkbar macht.
Hier werden selbst allerhöchste Kundenansprüche an die
Fahrdynamik erfüllt. Umso erstaunlicher, dass sich dieses
Powerpaket im BMW M550d xDrive mit einem EU-Test­
verbrauch von nur 6,3 Litern Diesel begnügt. Dass der
innovative Antrieb dabei auch die ab 2014 gültige Abgas­
norm Euro 6 erfüllt, versteht sich von selbst.
Um die exzellenten Leistungsdaten des Motors zu reali­
sieren, schöpften die Entwickler aus dem Vollen. Hierbei
mussten insbesondere die Ingenieure von BorgWarner
Turbo Systems ihr ganzes Können beweisen. Denn das
neue Aggregat wird als erster Diesel der Welt gleich mit
drei Turboladern beatmet. Damit erreichen die Motoren­
17
Power hoch drei: Gleich drei BorgWarner
Turbolader machen gewaltig Druck im neuen
BMW M Turbodiesel.
bauer ein verzögerungsfreies Ansprechverhalten bei
niedrigen Drehzahlen und eine bedarfsgerechte Steigerung
des Ladedrucks in höheren Lastbereichen. Dieses Prinzip
bewährt sich bereits mit der geregelten, zweistufigen
Aufladung R2S, die BorgWarner für die Fahrzeug-Modelle
535d, X5 xDrive 40d und X6 xDrive 40d an BMW liefert.
Erstes R3S-System für einen Diesel
Beim neuen M Triebwerk arbeiten dagegen zwei ver­
gleichsweise kleine Hochdrucklader mit einem größeren
Niederdrucksystem zusammen. Die Integration des zusätz­
lichen Hochdruckladers schafft neue Möglichkeiten zur
Erzeugung des Ladedrucks, der für eine besonders dyna­
mische Kraftentfaltung notwendig ist.
Bei den beiden Hochdruckstufen handelt es sich um
BV45 Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Einer
der beiden Lader wird im niedertourigen Bereich knapp
oberhalb der Leerlaufdrehzahl aktiv. Aufgrund seines
geringen Trägheitsmoments reagiert er verzögerungsfrei
und versorgt die Brennräume sofort mit komprimierter
Luft. Der Abgasstrom erreicht dann den großen B2 Turbo­
lader, der bereits bei einer Motordrehzahl von 1.500 U/min
spürbar den Druckaufbau unterstützt. Gemeinsam mit
dem BV45 sorgt er dafür, dass das maximale Drehmoment
von 740 Nm schon bei 2.000 U/min anliegt und bis in den
Bereich von 3.000 U/min konstant gehalten wird.
Für eine weitere Leistungssteigerung wird bei einer
Motordrehzahl von rund 2.700 U/min eine unterdruck­
geregelte Abgasklappe geöffnet, durch die nun Abgas an
dem bereits aktiven Hochdrucklader zu dem zweiten BV45
Hochdrucklader strömt, der dank seiner ebenso geringen
Trägheit sofort den notwendigen zusätzlichen Ladedruck
liefert. So kann der große Lader seine volle Leistung entfalten,
der zweite kleine Lader ergänzt die Wirkung der beiden
bereits aktiven Aufladesysteme um noch mehr kompri­
mierte Luft für die Brennräume.
Damit die drei Systeme im Zusammenspiel einen effizienten
Ladedruckaufbau gewährleisten, werden die Zuführung
des Abgasstroms und der Frischluft zu den Ladern sowie
die Einleitung der komprimierten Luft in die Brennräume mit
hoher Präzision gesteuert. Ein Wastegate-Ventil, das per
Unterdruckregler geöffnet wird, verhindert unerwünschten
Abgasgegendruck bei besonders hohen Drehzahlen. Auch
die Frischluftzuführungen werden mithilfe pneumatisch
betätigter Klappen bedarfsgerecht gesteuert. Damit die drei
Verdichter dem Motor komprimierte Luft mit der optimalen
Temperatur liefern können, verfügt das R3S-System außer­
dem über eine indirekte Ladeluftkühlung. Der direkt vor den
Brennräumen angeordnete Haupt- sowie der hinter dem
Niederdrucklader positionierte Zwischenkühler werden von
einem Niedertemperatur-Wasserkreislauf mit separater
elektrischer Pumpe versorgt.
Antrieb für Anspruchsvolle
Mit einer Leistung von 93,6 kW pro Liter Hubraum setzt
der BMW M Turbodiesel eine neue Bestmarke bei der
spezifischen Leistung. Das R3S-System von BorgWarner
hat daran maßgeblichen Anteil. Gegenüber dem BMW 740d,
der über ein R2S-System des Turbolader-Spezialisten
verfügt, ermöglicht es eine Leistungssteigerung von fast
25 Prozent – und dies bei einem um 8 Prozent reduzierten
Kraftstoffverbrauch. So wird sich das Powerpaket bei der
anspruchvollen BMW M Klientel sicher großer Beliebtheit
erfreuen. Verfügbar sein wird es für die Modelle BMW
M550d xDrive, M550d xDrive Touring, X5 M50d und
X6 M50d.
Kundenprojekt
18
Insignien der Kraft
2008 feierte der Insignia von Opel Premiere. Seitdem
räumte das Opel-Flaggschiff mehr als 50 nationale
und internationale Auszeichnungen ab, darunter den
Titel „Auto des Jahres 2009“. Nun wird das Erfolgsmodell
mit einem bärenstarken Bi-Turbodiesel gekrönt, der mit
zwei BorgWarner Turboladern und einem innovativen
Kühlkonzept neue Maßstäbe setzt.
Erfolgsmodell: Mit dem Insignia steuert Opel bereits
eine halbe Million verkaufter Fahrzeuge an.
D
er neue 2.0 BiTurbo CDTI stellt
die Top-Motorisierung unter den
Dieseln im Opel Insignia dar. Zu den
Highlights des Vierzylinder-CommonRail-Triebwerks gehören eine geregelte,
zweistufige Turboaufladung (R2S) und
ein aufwändiges Twin-Cooler-System
mit zwei getrennten Ladeluftkühlern,
das Opel als erster Hersteller in einem
PKW nutzt.
Beide Turbolader besitzen ein WasteGate. Es begrenzt die geförderte Luft­
menge und dient ebenso zur Erhöhung
der Abgastemperatur bei der Regene­
ration des Partikelfilters. Die präzisions­
gefrästen Verdichterräder der beiden
Lader bestehen aus einer leichten
Alu­minium-Legierung und arbeiten bei
Temperaturen bis etwa 180 °C. Bei den
Turbinenrädern kommt eine hochtem­
peraturfeste Legierung zum Einsatz.
Ausgefeiltes Aufladekonzept
Sparsam, sauber, stark
Das Aufladesystem des neuen Aggre­
gats stammt von BorgWarner. Ein kom­
pakter KP35 Hochdrucklader, der bereits
bei geringen Abgasströmen Druck auf­
baut, sorgt für einen dynamischen Antritt
ohne „Turbo-Loch“. Der Lader besitzt
einen eigenen Ladeluftkühler mit zwei
Litern Volumen. Dieser ist wassergekühlt
und direkt am Motor oberhalb der beiden
Turbolader platziert, so dass er nur eine
geringe Luftmenge über eine kurze Strecke
in die Brennräume pressen muss, was
minimale Ansprechzeiten garantiert.
Im Drehzahlbereich zwischen 1.500 und
2.500 U/min wird der Abgasstrom geteilt
und ein größerer K04 Turbolader arbeitet
mit dem KP35 in Reihe. Dabei verdichtet
der größere K04 Niederdrucklader die
Ansaugluft vor und der kleinere Lader
komprimiert sie weiter. Ein Bypass-Ventil
leitet kontinuierlich einen Teil der Abgase
zum größeren Lader. Ab etwa 2.500 U/min
übernimmt der große Turbolader zuneh­
mend die Arbeit und ab 3.000 U/min ist
er allein für den Ladedruck zuständig.
Die Temperatur seines voluminösen Luft­
stroms wird in einem konventionellen
Luft-Luft-Ladeluftkühler von etwa 220
auf rund 50 Grad Celsius reduziert.
Der hohe technische
Aufwand, den die Inge­
nieure von Opel und
BorgWarner bei der
Entwicklung des neuen
BiTurbos betrieben, hat
sich gelohnt. Der Diesel
leistet 195 PS (143 kW)
und zeichnet sich in
jeder Fahrsituation durch
ein agiles, reaktions­
schnelles Ansprech­
verhalten sowie eine
souveräne Kraftentfaltung aus. Er liefert ein beachtliches
Drehmoment von 400 Nm, 80 Prozent
davon – also 320 Nm – stehen schon
bei niedrigen 1.250 U/min zur Verfü­
gung. Dennoch liegen Verbrauch und
Emissionen mit nur 4,9 Litern Diesel
auf 100 Kilometer bzw. 129 g CO 2 pro
Kilometer auf extrem niedrigem Niveau.
Der Insignia 2.0 BiTurbo CDTI gehört
also nicht nur zu den stärksten, sondern
auch zu den sparsamsten Fahrzeugen
seiner Klasse.
Technisches Highlight:
geregelte, zweistufige Turbo­
aufladung (R2S) und ein
auf­wändiges Twin-CoolerSystem mit zwei getrennten
Ladeluftkühlern.
Mehr Power im Duett: Die innovativen Turbolader
von BorgWarner.
Standort
19
Hightech made
in China
Im November 2011 weihte BorgWarner das
neue Ningbo Engineering Center (NEC) ein.
Damit ist der Automobilzulieferer bestens für
den chinesischen Markt gerüstet.
20
Standort
Das Engineering Center in Ningbo
8.882.456
D
er Automobilmarkt für PKW in China wächst enorm.
Noch stärker legt der Markt für Turbolader zu, denn
auch im Land des Lächelns sind energieeffiziente und
umweltfreundliche Fahrzeuge sehr gefragt. Mit einem neuen
Zentrum für Entwicklung und Fertigung in der Küstenstadt
Ningbo stärkt BorgWarner seine erstklassige Marktposi­tion
in dem aufstrebenden asiatischen Schwellenland.
Turbo Systems teilt sich das neue 19.000 Quadratmeter
große Engineering Center mit Emissions und Torque Transfer
Systems. Morse Tec wird in das benachbarte Gebäude
einziehen. Die neue Anlage ermöglicht es BorgWarner,
eigenständig am Standort Turbolader zu entwickeln, sowie
die Produkte gemäß den Spezifikationen des chinesischen
Marktes zu validieren. Der Standort beherbergt unter
anderem eine eigene Abteilung für den Prototypenbau
sowie zwei Turbolader- und zwei Motorenprüfstände. Das
Gebäude ist auf weiteren Zuwachs ausgelegt und bietet
ausreichend Kapazitäten für zusätzliche Teststände.
Die nächtliche Skyline von Ningbo
Shanghai
Fahrzeugproduktion
2007*
So plant BorgWarner,
in China
einen weiteren Turbo­
laderprüfstand im Mai 2013
zu installieren. Insgesamt
beschäftigt Turbo Systems rund
500 Mit­arbeiter am Standort Ningbo.
52 davon im Bereich Engineering.
So kann das NEC den Kunden vor
Ort von der Simulation über die Aus­
legung bis hin zum Application Design
einen erstklassigen Service bieten.
Win-win-Situation
Die Erweiterungen in Ningbo sind
so­­wohl für BorgWarner als auch
für die Kunden ein Gewinn. Denn
das Unternehmen kann jetzt Turbo­
lader vor Ort testen und validieren.
18.
21
Das China Technical Center (CTC ) in Shanghai
Dadurch spart der Automobilzulieferer kostbare Zeit und kann
schneller auf die hohen Anforderungen der Kunden reagieren.
.418.876
90 Prozent der Turbolader, die BorgWarner in Ningbo her­stellt, gehen an chinesische Fahrzeughersteller. Das Portfolio
reicht dabei von besonders kompakten Turbo­ladern, wie dem
KP 31 für kleine PKW bis hin zu großen Aufladesystemen
mit einem Turbinenrad-Durchmesser von 87 Millimetern,
die in Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen. Bei der
Entwicklung und Produktion legt BorgWarner die gleichen
hohen Qualitätsmaßstäbe an, wie sie auch in allen ande­ren
Werken des Unternehmens weltweit Standard sind.
Mit dem Engineering Center stärkt BorgWarner Turbo
Systems seine Position als global Player, der seine Kunden
überall auf der Welt vor Ort mit umfassendem Know-how
und modernsten Technologien unterstützt.
Fahrzeugproduktion
in China 2011*
Shanghai
CHINA
Ningbo liegt rund 200 Kilometer südlich von Shanghai, im
Mündungsgebiet des Yangtse.
Die Küstenstadt mit rund 5,7 Mio.
Einwohnern zählt zu den wich­­­
tigen Industriestandorten Chinas
und ihr Hafen ist einer der bedeutendsten Umschlagplätze des
Landes. In Ningbo herrscht
subtropisches Monsunklima
mit heißen Sommern und
milden Wintern.
* Quelle: OICA, International Organization of Motor Vehicle Manufacturers
22
Kundenprojekt
Erster GDI von BYD
Chinas Automobilhersteller setzen mehr und mehr auf modernste Technik, um anspruchsvolle Kunden zu überzeugen. Ein gutes Beispiel dafür ist der erste in China entwickelte
Benzin-Direkteinspritzmotor. Build Your Dreams Auto (BYD) nutzte das Know-how von
BorgWarner Turbo Systems, um einen leistungsfähigen
und sparsamen Euro 5-Motor zu realisieren.
Mit dem starken wirtschaftlichen Wachstum von China
wächst auch die chinesische Mittelklasse, bei der
ein eigenes Auto oft ganz oben auf der Wunschliste steht.
Moderne Motoren, die dynamische Fahrleistungen mit einem
geringen Kraftstoffverbrauch und niedrigen Abgasemis­
sionen verbinden, sind deshalb auch in den chinesischen
Megacitys immer stärker gefragt. Bei der Entwicklung
eines neuen Ottomotors für die hauseigenen PKW-Modelle
setzte der chinesische Fahrzeughersteller BYD daher auf
Benzindirekteinspritzung und Abgasturboaufladung.
Der 1,5-Liter-GDI-Motor von BYD ist mit einem KP39
Turbolader von BorgWarner ausgerüstet und erzielt damit
Leistungswerte, die sonst nur mit einem 2,4-Liter-Saugmotor
zu erreichen wären. Das Vierzylinder-Aggregat verfügt
über eine Leistung von 154 PS (113 kW) und ein maximales
Drehmoment von 240 Nm. Die Beschleunigungswerte
bleiben über den gesamten Drehzahlbereich konstant.
Damit der pneumatisch gesteuerte Turbolader den erhöhten
Abgastemperaturen des aufgeladenen Ottomotors dauer-
haft standhält, wurde er von den BorgWarner Ingenieuren
mit einem wassergekühlten Lagergehäuse ausgestattet.
Der leistungsstarke GDI-Motor erfüllt die Abgasnorm
Euro 5 und feierte seine Premiere in der G6 Limousine von
BYD, die zu den meistverkauften Mittelklasse-Modellen
auf dem chinesischen Fahrzeugmarkt zählt. Inzwischen ist
das kraftstoffeffiziente Aggregat auch mit anderen Modellen
von BYD lieferbar.
Standort
23
Wer baut den energieeffizientesten Prototyp? Diese Frage machten am 22. Juni
15 Schülerteams der 10. Klassen aus dem Donnersbergkreis (Deutschland) unter
sich aus. Sie waren dem Aufruf von BorgWarner in Kirchheimbolanden gefolgt,
ein Fahrzeug zu konstruieren, das möglichst lange in Bewegung bleibt.
Ziel des Projektes „Turbo macht Schule“ war es, das
Interesse von Jugendlichen an den sogenannten MINTFächern zu fördern. Hierzu zählen Unterrichtsfächer aus
den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft
und Technik – in denen künftig verstärkt gut ausgebildete
Fachkräfte benötigt werden. Es galt, eine praktische
Aufgabe in Verbindung mit Theorie und einer Präsentation
zu meistern. Die Schüler sollten ein Fahrzeug bauen, das
ohne eigenen Antrieb möglichst lange eine 75 cm hohe
und 150 cm lange Halfpipe befährt.
Konzepte der Schüler beeindrucken
24 Teams mit insgesamt 81 Teilnehmern hatten sich
zu dem Wettbewerb angemeldet. 15 konnten schließlich
mit ihren Prototypen auf dem Werksgelände in Kirchheim­
bolanden antreten. Dabei überzeugten die Mannschaften
die Jury mit ausgeklügelten Modellen und kreativen
Lösungen zur Ausnutzung der Bewegungsenergie. Die
meisten Teams wählten große Räder, leichtgängige Lager
und minimierten Reibungsverluste. Eines der Teams
stattete sein Fahrzeug sogar mit einem Energiespeicher
in Form eines sich an den Achsen abwechselnd aufund abrollenden Gummibandes aus. Neben der Fahrzeit
flossen auch die Originalität der Konstruktion sowie die
Spurhaltung der Fahrzeuge mit in die Bewertung ein.
„Die Schüler zeigten eine unglaubliche Kreativität beim
Design der Fahrzeuge und waren am Finaltag noch inten­
siv mit letzten Anpassungen beschäftigt“, berichtet Arno
Schwarz, Vice President Engineering bei Borg Warner.
Sieger bei der Fahrprüfung wurde schließlich ein Team
der Integrierten Gesamtschule Rockenhausen, das mit
einer Gesamtdauer von 152 Sekunden einen beacht­
lichen Vor­sprung zum Zweitplatzierten mit 68 Sekunden
herausfuhr.
Abgerundet wurde der Wettbewerb durch eine Präsen­
tation und eine theoretische Prüfung, bei der sich die
Schüler mit der Funktionsweise von Turboladern und den
dazugehörigen physikalischen Kräften auseinandersetzen
mussten. „Alle Teams hatten sich sehr gut auf die theo­
retische Prüfung vorbereitet und punkteten mit ihrem
Wissen über die Turboaufladung“, bestätigt Arno Schwarz.
Das Siegerteam der IGS Rockenhausen konnte sich über
250 Euro Preisgeld pro Team-Mitglied freuen, das als
Startkapital für den Führerschein gedacht ist.
Siegreich: Das Team der Integrierten
Gesamtschule Rockenhausen freut
sich über den ersten Platz.
Wettbewerb kommt gut an
Nach dem Wettbewerb fanden Führungen durch die
Turboladerproduktion des Werkes statt. So erhielten
die Schüler spannende Einblicke in die Arbeit der rund
2000 Fachkräfte, die BorgWarner als größter privater
Arbeitgeber der Region in Kirchheimbolanden beschäf­­­
tigt. Sowohl die Mitarbeiter als auch Schüler und Lehrer
zeigten sich von „Turbo macht Schule“ begeistert, so
dass Arno Schwarz aufgrund der regen Beteiligung einen
Folgewett­bewerb für 2013 ankündigte. „Dass Physik auch
Spaß macht, konnten wir mit diesem Wettbewerb sicher­
lich überzeugend beweisen. Solche außerschulischen
Veran­stal­tun­gen sind eine gute Gelegenheit, Schüler
für technische Berufe zu begeistern.“
Teststrecke:
In dieser Halfpipe
mussten sich
die Prototypen
beweisen.
Innovation
24
Innovation reloaded
Sechs PACE Awards, drei PACE Innovation Partnership Awards und ein PACE
Environ­mental Award: BorgWarner ist eines der am häufigsten ausgezeichneten
Unternehmen in der Geschichte dieses begehrten Preises, mit dem Automobil­zulieferer jährlich für herausragende Innovationen und
Leistungen geehrt werden.
Den letzten Automotive
News PACE Award erhielt
BorgWarner am 23. April
für Turbolader, die für Niederdruck-Abgasrückführsysteme
optimiert sind.
D
ie Entwicklung des Dieselmotors hat
bereits heute einen sehr hohen techno­
logischen Stand erreicht. Umso größer ist
die Herausforderung für Motorenentwickler,
Antriebe hinsichtlich Ansprechverhalten,
Dr. Stefan Münz (Director Advanced Engineering), Frederic Lissalde (President and
Kraftstoffverbrauch und Emissionswerten
General Manager Global Passenger Car Products), James Verrier (Chief Operating Officer)
weiter zu verbessern. Bei BorgWarner
und Arno Schwarz (Vice President Engineering) bei der Preisübergabe.
arbeitet man deshalb permanent daran,
mit Hilfe der Abgasturboaufladung signi­
fikante Fortschritte zu ermöglichen. Der
jüngste Coup des Unternehmens ist eine neue Turbolader-Generation,
die exakte Vermengung der Frischluft mit den rückgeführten Abgasen
die dank spezieller Beschichtungen erstmals mit der Niederdruckbei extrem geringen Druckverlusten.
Abgasrückführung (ND-AGR) kombiniert werden kann – und die
prompt mit einem PACE Award ausgezeichnet wurde.
Neue Technologie bereits in Serie
ND-AGR wichtiger Meilenstein
Die Abgasrückführung in den Brennraum ist eine verbreitete und
wirkungsvolle Maßnahme zur Senkung von NOx-Emissionen. Bis vor
kurzem kamen nur Hochdruck-AGR-Systeme (HD-AGR) zum Einsatz,
bei denen das Abgas vor der Turbine entnommen wird. Einen wichti­
gen Meilenstein stellt daher die ND-AGR dar. Bei diesem System wird
das Abgas erst hinter der Turbine entnommen, wodurch eine größere
Abgasmenge für den Turbolader zur Verfügung steht. Die Einführung
der ND-AGR macht jedoch eine Weiterentwicklung bestehender Turbo­
lader-Technologien notwendig, da die extremen Belastungen sowie
Partikel im Abgas einzelne Bauteile des Turboladers beschädigen
können. Zum Schutz gegen hohe Temperaturen und saure Abgasbe­
standteile entwickelten die Ingenieure von BorgWarner eine spezielle
Beschichtung des Verdichterrads und anderer relevanter Komponenten.
Eine optimierte Mischungsgeometrie gewährleistet darüber hinaus
www.borgwarner.com
BorgWarner Turbolader, die für die ND-AGR ausgelegt sind, opti­
mieren so den Verbrennungsprozess und ermöglichen höhere
AGR-Raten. Das Ergebnis ist ein besseres Ansprechverhalten des
Dieselaggregats bei deutlich reduzierten Verbrauchs- und Emissions­
werten. Ein wichtiger Fortschritt, der die Jury des Premier Automotive
Suppliers’ Contribution to Excellence Awards ebenso überzeugte
wie die ersten Kunden. Die BorgWarner Technologie befindet sich
bereits im Serieneinsatz bei mehreren großen Automobilherstellern.
Die Verleihung des PACE Awards am 23. April 2012 in Detroit erfolgte
auf Grundlage einer ausführlichen schriftlichen Bewerbung, eines
Werksbesuches sowie einer Beurteilung durch führende Persönlich­
keiten aus Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft. Überreicht wurde
die Auszeichnung durch die Automotive News, das Beratungsunter­
nehmen Ernst & Young sowie das Transportation Research Center Inc.
Insgesamt war BorgWarner gleich mit drei verschiedenen Produkten
bei der diesjährigen Preisverleihung nominiert.