Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser

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Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser
Aktuelle Informationen | April 2013 | Ausgabe 1
Inhaltsverzeichnis
Liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Leserinnen und Leser,
An unserer Hochschule wird ein neues Archiv angelegt. Jakob Braun, Vorsitzender des
Historischen Arbeitskreises, der die Archivierung verantwortet, spricht im Interview
(S. 7) von einer „Erinnerungskultur“, die
dazu beitragen soll, dass wichtige Ereignisse
an der KSFH – wie etwa Exkursionen, Jubiläen, Kooperationen etc. – nicht verblassen.
Während der Endredaktion der KSFH info
ist mir aufgefallen, wie mannigfaltig die Angebote an unserer
Hochschule bereits innerhalb eines Semesters sind – und wie
sportlich und bemerkenswert die Aufgabe ist, unser Hochschulleben „zu archivieren“.
Die KSFH konnte in den vergangenen Wochen gleich zwei
wichtige Forschungsprojekte abschließen: Zur Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit und Pflege (S. 5) und die Studie zu
„Eltern-Lehrer-Schulerfolg“, eine sozialwissenschaftliche Untersuchung für die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (S. 22).
Ein Schwerpunkt der Ausgabe liegt auf studentischen Aktivitäten: So lesen Sie beispielsweise über zwei Praxis III-Projekte,
die zu tiergestützter Pädagogik (S. 14 und 17) und zum Thema
„Borderline Europe“ in Benediktbeuern stattgefunden haben.
Zudem berichtet Samuel Jahreiß (S. 27) darüber, wie er einen
Artikel in der KiTa aktuell platzierte.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Lesen und einen
guten Start ins KSFH-Sommersemester.
Sibylle Thiede
Aktuelle Meldungen
2
Kooperatives Doktorandenprogramm mit der LMU und KSFH
4
Praxisforschungsprojekt: Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit
und Pflege
5
KSFH-Archiv:
Interview mit Jakob Braun
7
Politische Bildung Schwaben: Interview mit Prof. Dr. Gerhard Kral 8
1. Career Day der KSFH
10
help&learn: Ein gemeinsames Projekt von SWM, LMU und KSFH 13
Praxis III-Projekte: Tiergestützte Pädagogik (14) und Infoveranstaltung
zu Borderline Europe (17)
1. Klausurtagung des Jungen DBSH 16
Pflege: Über den Zusammenhang
von Papier & Qualität
18
Reisen bildet! Students on Tour 19
20 Jahre Foco: ein Jubiläum
21
Resonanzstark: Studie „Eltern-Lehrer-Schulerfolg“ 22
Weiteres aus dem IF
23
Windhauch: Aktivitäten des TPZ 25
II. Vatikanisches Konzil: Ein Zeitzeuge zieht Bilanz
26
Studi-News: Interviews mit Samuel
Jahreiß und Sibylle Ulbrich
27
Katholische
Stiftungsfachhochschule
München
Fachhochschule der Kirchlichen
Stiftung des öffentlichen Rechts
„Katholische Bildungsstätten
für Sozialberufe in Bayern“
Vorträge und Veröffentlichungen
der DozentInnen der KSFH
30
Personalia, Impressum
32
1
April 2013
Geschafft! Absolventinnen
und Absolventen feiern ihren
Abschluss
hat, ist jeder siebte Bürger hierzulande von Armut bedroht. Vor dem
Hintergrund einer Diskussion, die
aktuell deutschlandweit geführt
wird, trafen sich am 8. März Vorstände und Geschäftsführer aus
Wirtschaft und gemeinnützigen Verbänden. In einem regen Austausch
setzten sie sich mit der Fragestellung auseinander, wie sich der zunehmenden Diskrepanz zwischen
Benediktbeuern
arm und reich Einhalt gewähren
An den beiden Freitagen, 8. und 15. lässt und wie Einkommen und BeMärz, wurde an der KSFH mit gutem steuerung gerechter verteilt werGrund gefeiert. Beide Hochschulden können. Den ersten Impuls zu
standorte zusammengefasst, schlos- „Verteilungsgerechtigkeit als gesellsen 240 Studierende ihren Bachelor schaftliche Herausforderung“ hielt
in Sozialer Arbeit ab. Für die AbteiDr. Ulrich Schneider, der in den letzlung Benediktbeuern war es eine
ten Wochen und Monaten die releder größten Abschlussfeiern, die
vante Diskussion um die Armutsgebisher stattfanden: die Zeugnisse
fährdung auch in den landesweiten
wurden 102 Studierenden überMedien stark vorangetrieben hat.
reicht. Erstmalig waren bei der Ver- Der langjährige Hauptgeschäftsfühgabe in der Turnhalle des Klosters
rer des Paritätischen Wohlfahrtskeine Diplomanten mehr dabei. Im
verbands hob künftige HerausforFachbereich Pflege, Studiengänge
derungen wie die Absicherung und
Pflegepädagogik und Pflegemaden Ausbau von Pflegedienstleinagement schlossen 41 Studierenstungen und die Notwendigkeit
de ihr Studium ab. Neben den 138
einer konzentrierten Förderung
Bachelor-Absolventen in München,
benachteiligter Kinder und Jugendhaben vier Studentinnen und Stulicher hervor. Prof. Dr. h.c. Rudolf
denten ihren konsekutiven Master
Mellinghoff, der Präsident des Bunbestanden.
desfinanzhofs, sprach in einem
zweiten Impuls über die Gerechtigkeit der Besteuerung in unserer Gesellschaft. Die Initiatoren Prof. Dr.
Egon Endres und Michael Thiess,
Geschäftsführer der Michael Thiess
Management Consultants, laden am
18. Oktober 2013 zu den nächsten
Gesprächen ein.
München
29. Benediktbeurer
Management-Gespräche
Foto: Moritz Ewert
Die Armutsgefährdung in Deutschland nimmt zu. Laut dem Armutsund Reichtumsbericht, den die Bundesregierung im März vorgelegt
www.ksfh.de/einrichtungen/praxiscenter/praktika-und-stellenportal).
Studierende und Absolventen/innen unserer Hochschule haben
somit jederzeit Zugriff auf eine
umfassende Internetplattform zu
studienrelevanten Praktika und Stellenangeboten bei Berufseinstieg.
Virtuelle Hochschule Bayern
(vhb) aktuell
Im Studienjahr 11/12 haben 392 Studentinnen und Studenten der KSFH
das Angebot der vhb wahrgenommen. Das entspricht einem Prozentwert von 18,3% aller Studierenden.
Damit nimmt die KSFH gemeinsam
mit der HS Regensburg den 4. Rang
im Vergleich mit den bayerischen
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ein. Die von der vhb
aufgestellte Zielerreichung entspricht für die KSFH 110,4 %.
Zum WS 12/13 stieg die Kursteilnahme nochmals um 293 Belegungen
an.
Ab April im Netz:
Das Praktika- und Stellenportal der Praxis-Center
Ab April 2013 steht das neue Praktika- und Stellenportal der beiden
Praxis-Center in Benediktbeuern
und in München im Internet zur
Verfügung. Künftig können Einrichtungen und Unternehmen ihre Praktikumsstellen und Stellenangebote
für Studierende und Absolventen/innen sämtlicher Studienbereiche
der KSFH online einstellen (unter
2
April 2013
Anhebung der Honorare für Lehrbeauftragte und
studentische Hilfskräfte
Ab diesem Sommersemester 2013 (Beginn: 15.03.2013) wird das Honorar
von Lehrbeauftragten an der KSFH pro Lehrstunde (45 min) auf 28,00 €
angehoben - bei studentischen Hilfskräften werden künftig pro Arbeitsstunde (60 min) 9,00 € ausbezahlt.
Bundesverdienstkreuz für
ehemalige KSFH-Lehrbeauftragte
Helgard van Hüllen, die viele Jahre als Lehrbeauftragte für Recht
an der KSFH in Beneditkbeuern arbeiteAktuelle Meldungen aus dem Senat
te, erhielt am Anfang
vom Jahr das BundesBilanz und Ausblick zu den Studienbeiträgen
verdienstkreuz - und
Verwendung der Studienbeiträge in 2011/12
somit eine der höchsten AnerkenIm Januarsenat wurde Bilanz über die Verwendung der Studienbeiträge im nungen, die die Bundesrepublik für
Studienjahr 2011/12 gezogen. Bei 2103 Studierenden kam es für das StuVerdienste ums Allgemeinwohl verdienjahr zu Gesamtstudienbeitragseinnahmen in Höhe von 734.628,21 €,
gibt. Gemeinsam mit Prof. Dr. Günwovon 50% dieser Einnahmen den Zentralen Mitteln, 29,06% dem Fachther Schatz engagierte sie sich in
bereich Soziale Arbeit München, 12,81% dem Fachbereich Soziale Arbeit
verschiedensten Hilfsprojekten für
Benediktbeuern und 8,13% dem Fachbereich Pflege zu Gute kamen. Wie
Opfer von Kriminalität und sexueldiese verwendet wurden, kann im aktuellen Jahresbericht unter dem Link ler Gewalt. 1993 trat sie der Hilfsorhttp://www.ksfh.de/einrichtungen/studienbeitraege/jahresberichte-studi- ganisation WEISSER RING e. V. für
enbeitragsverwendung nachgelesen werden.
Kriminalitätsopfer und deren Familien bei, 2001 übernahm sie dort die
Wegfall der Studienbeiträge
Leitung der Außenstelle Bad TölzBei der Planung für das Studienjahr 2013 wurde der anstehende Wegfall
Wolfratshausen. Der Fokus ihres
der Studienbeiträge bereits berücksichtigt. Aufgrund der dadurch entWirkens lag auf der Opferhilfe im
stehenden finanziellen Unsicherheiten wurden für das kommende StuEinzelfall, aber auch auf dem stedienjahr einige Anträge zunächst zurückgestellt. Laufende Projekte oder
tigen Ausbau von Netzwerken mit
Dauerinvestitionen wie die Finanzierung der Bibliotheken wurden jedoch
dem Ziel der Kriminalprävention.
erneut bewilligt. Auch die Bezuschussung von Studienfahrten ins Ausland, So gelang es ihr beispielsweise ein
Büchergutscheinen, der mediale Ausbau oder die Senkung der KopierkoStreitschlichtermodell an Schulen
sten bleiben erhalten. Mittlerweile ist zwar sicher, dass es eine Kompensa- des Landkreises einzuführen.
tion für die wegfallenden Studiengebühren geben wird - wie diese aussehen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Konsekutiver Master erstmals auch in Teilzeit
Der konsekutive Masterstudiengang „Angewandte Sozial- und Bildungswissenschaften“ wird zum Sommersemester 2013 erstmalig auch in Teilzeit angeboten. Durch Evaluierungen des bisherigen Studiengangs wurde deutlich, dass eine Veränderung des Studiengangs unumgänglich war.
Jetzt wird nicht nur in Ergänzung zum Vollzeitstudium eine Teilzeitvariante angeboten, auch das Lehrangebot wurde aktualisiert, neue Themengebiete aufgegriffen und der Modulplan entsprechend verändert. Informationen hierzu finden sich unter http://www.ksfh.de/studiengaenge/
masterstudiengaenge/konsekutive-master.
Aussagekräftig genug? Der HIS-Studienqualitätsmonitor
Die Nutzung der Ergebnisse des HIS-Qualitätsmonitors von 2011 wird tendenziell kritisch bewertet. Um die positiven Ergebnisse (wie z. B. die hohe
Qualität des Lehre, gute fachliche Betreuung und Beratung, hohe Nutzung
virtueller Studienangebote) werbewirksam aufzubereiten, soll nun zunächst - zur Vergleichbarkeit der Daten und deren Aktualität - die nächste
Auswertung in 2013 abgewartet werden. Ein studiengangsbezogene Auswertung war im Fachbereich Pflege nicht möglich, da die Teilnahme an
der Befragung zu gering war. Für eine aussagekräftige, weitere Befragung
bedarf es einer weitaus größeren Beteiligung.
3
April 2013
Kooperatives Doktorandenprogramm mit der LMU
und KSFH: Eine erste Vergabe von Promotionen
Die Promotion war lange Zeit nur an Universitäten möglich. Fachhochdie
schulen bildeten ihre Absolventen für die berufliche Praxis aus. Per
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Gesetz haben sich die Vorgaben nun geändert: Auch Fachhochschulen
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ge/ dürfen den Doktortitel vergeben. Vorausgesetzt, es handelt sich dabei
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um eine „kooperative Promotion“, sprich um ein Doktorandenprogramm,
I ussch ionsst studie
das gemeinsam mit einer Universität durchgeführt wird. Auf Basis inten A romot fh.de/
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P ww.k ion
siver Gespräche hat die KSFH bereits einen relevanten Kooperationspartw romot
ner gefunden: die Ludwig-Maximilian-Universität (LMU).
p
Prof. Dr. Birgit Dorner und Prof. Dr. Sabine Pankofer, die die Leitung des
Doktorandenprogramms mit der LMU übernehmen, berichten:
Sabine Pankofer: Das Munich Center of Learning Sciences (MCLS), das an
die LMU angegliedert ist, hat ein internationales Doktorandenprogramm
zu Wissenschaftlichem Denken und Argumentieren entwickelt, das im
Oktober letzten Jahres dem Elitenetzwerk Bayern vorgestellt wurde. Das
Programm, das sich gegen acht weitere Bewerbungen durchsetzte, ist mit
400.000 Euro dotiert. Sein interdisziplinärer Ansatz bezieht verschiedene
Fakultäten und Fachbereiche ein: die Medizin, Didaktik, Psychologie, Biologie, Mathematik, Informatik und die Soziale Arbeit. Die LMU suchte in
diesem Kontext nach einer Fachhochschule mit fachlich anschlussfähigen
Masterangeboten. Nach eingängiger Überprüfung unserer Masterstudiengänge entschied sich die Münchner Universität für die KSFH.
Birgit Dorner: Für beide beteiligten Hochschulen ergibt sich eine WinWin-Situation. Einerseits profitieren wir hier von dem Renommee unseres
Kooperationspartners, andererseits erschliessen sich für die Ludwig-Maximilian-Universität neue Zugänge zur Praxis, in denen nach wie vor Forschungsbedarfe bestehen. Unsere Hochschule verfügt nachweislich über
exzellente Kontakte in viele relevante Praxisfelder.
Sabine Pankofer: Für die Katholische Stiftungsfachhochschule ist ein
derartiges Angebot bislang einzigartig. Für uns werden dadurch Doktorandenstellen in einem Programm geschaffen, das bestens strukturiert,
betreut und international ausgerichtet ist. Das Graduiertenkolleq sieht
gemeinsame Kolloquien, Kurse und Ausflüge vor. Unseren Masterabsolventen wird somit erstmalig die Chance geboten, sich an unserer Fachhochschule auf eine Promotion zu bewerben.
Birgit Dorner: Allerdings ist das Bewerbungsverfahren relativ aufwändig
und erfordert entsprechend Engagement. Zudem sind gute Englischkenntnisse unabdingbar. Die Studierenden bewerben sich zunächst bei uns,
in einer zweiten Auswahlverfahren entscheidet dann das MCLS über die
Zulassung.
4
April 2013
KSFH-Praxisforschungsprojekt: Berufseinmündung in der
Sozialen Arbeit und Pflege. Gemeinsame Verantwortung
von Hochschulen und Anstellungsträgern
Praxisforschungsprojekt:
Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit.
Gemeinsame Verantwortung von Hochschulen und Anstellungsträgern
Projektleitung:
Birgitta Greilinger, Leitung Praxis-Center
München
Projektmitarbeiterin:
Andrea Glodek, Sozialpädagogin B.A.,
Bildungswissenschaftlerin M.A.
wissenschaftl. Begleitung:
Prof. Dr. Peter F. Lenninger
Projektzeitraum:
Februar 2011 - Mai 2012; Veröffentlichung
der Dokumentation im Oktober 2012
Je nach Themenbereich richten sich die Empfehlungen
an Hochschule, Praxis und/oder weitere Beteiligte. Um
die Empfehlungen zu veranschaulichen, lassen sich im
Folgenden einige Beispiele aus den Bereichen Praxisausbildung, Karrierearbeit und Berufseinmündungsarbeit herausgreifen.
Bereich Praxisausbildung:
Die Empfehlungen richten sich einerseits an die HochWas ist wichtig, damit die Berufseinmündung von
schule, um beispielsweise die Fortbildungen für
Absolventinnen und Absolventen der Sozialen Arbeit
Anleiter/-innen weiterzuentwickeln und ein modulariund Pflege nach Abschluss des Studiums gelingt? Die- siertes Qualifizierungssystem zu entwickeln, das den
se Frage beschäftigt Anstellungsträger und Hochschu- Kompetenzen und Erfahrungen der Praxis angepasst
len aktuell besonders. Grund dafür sind die Verändeist. Gleichermaßen richten sie sich an die Praxis, die die
rungen im Bildungs- und Beschäftigungssystem durch Qualifizierung der Praxisanleiter/-innen gezielt unterden Bolognaprozess. Unter dem Titel Berufseinmünstützen soll.
dung in der Sozialen Arbeit und Pflege. Gemeinsame
Darüber hinaus sollen sich beide Ausbildungspartner
Verantwortung von Hochschule und Praxis führte das
im Schulterschluss mit Hochschulen für eine VerbessePraxis-Center München eine umfassende Studie zu
rung der Rahmenbedingungen der berufspraktischen
dem Thema durch – ideell und finanziell unterstützt
Ausbildung einsetzen. Ziel wäre beispielsweise eine
durch den Förderverein Katholische Stiftungsfachhoch- Refinanzierung von Anleitungsprozessen, so dass diese
schule München e.V., der anlässlich seines 25-jährigen Tätigkeit im Arbeitspensum Berücksichtigung finden
Jubiläums das Praxisforschungsprojekt mit 7.000 Euro kann (vgl. Empfehlungen 6 und 10).
bezuschusste. Seit Dezember 2012 liegen stichhaltige Insgesamt werden Hochschule und Praxis durch die
Ergebnisse in Form einer umfassenden DokumentatiWeiterentwicklung der Praxismodule, die Berufsqualifion vor. Die KSFH info fasst die Auswertung in Auszüzierung der Studiengänge und die gestiegenen Anforgen zusammen.
derungen bei der Berufseinmündung der Absolventen/innen der Sozialen Arbeit und Pflege vor neue
Im Rahmen des Praxisforschungsprojektes wurden die Herausforderungen gestellt. Um effizienter zusammenaktuellen Entwicklungen in den Bachelor- und Master- zuarbeiten, sollte die Zusammenarbeit weiterentwistudiengängen analysiert und bewertet. Dabei wurde
ckelt werden (bestehende Kooperationsformen prüfen,
die Umsetzung des Bologna-Prozesses und dessen Aus- verzahnen, bündeln – Empfehlung 18).
wirkung auf das Beschäftigungssystem im Rahmen der
Berufseinmündung von Hochschulabsolventen/-innen
Bereich Karrierearbeit:
analysiert.
Erfreulich ist, dass der KSFH durch die geschaffene
Die relevanten Ergebnisse und 35 Empfehlungen der
Projektstelle Career & Alumni ein wichtiger Schritt zur
Studie beziehen sich auf die zentralen Bereiche der
Weiterentwicklung der Karrierearbeit an beiden AbteiBerufseinmündung zwischen Bildungs- und Beschäftilungen der Hochschule gelungen ist. Ziel der KSFH ist
gungssystem:
es, hieraus eine Career-Service-Stelle mit ausreichenden
• Hochschulbildungspolitik im Kontext BolognaRessourcen zu etablieren, die neben der Koordination
prozess
bereits vorhandener karrierebezogenen Aktivitäten
• Praxisausbildung in gemeinsamer Verantwor(bestes Beispiel: Der Career Day in Benediktbeuern auf
tung von Anstellungsträgern und Hochschule
Seite 10 dieses Magazins), weitere notwendige Ange• Karrierearbeit
bote für Studierende, Ehemalige und soziale Unterneh• Berufseinmündungsprozess
men entwickelt (Empfehlungen 20, 22).
5
April 2013
Einmündung in das Beschäftigungssystem:
Die Einmündung der Absolventen/-innen der Masterstudiengänge ist ein dringliches Thema. Die Empfehlungen richten sich auch hier an alle Beteiligten. Beispielsweise treffen die Absolventen/-innen sowohl in
der Sozialen Arbeit als auch in der Pflege auf ein wenig
ausdifferenziertes Beschäftigungssystem im Fach- und
Führungskraftbereich. Eine Empfehlung richtet sich daher an die Praxis, geeignete Fach- und Führungsstellen
zu identifizieren und deren Anforderungsprofile genau
zu definieren.
Darüber hinaus bedarf es der Klärung des quantitativen
und qualitativen Bedarfs an Masterabsolventen durch
die Praxis und einem entsprechenden Dialog zwischen
Praxis und Hochschule (Empfehlung 23). Ebenso wird
nahegelegt, dass sich Hochschulen und Anstellungsträger für die Berücksichtigung der neuen Qualifikationsprofile in den Entgeltordnungen stark machen (Empfehlung 24).
Weitere Empfehlungen heben die Wichtigkeit von
Einarbeitungs-, Trainee- und Mentorenkonzepten und
-programmen für die Berufseinmündung von Bachelor- und Masterabsolventen hervor und stellen einen
deutlichen Zusammenhang mit der Personalgewinnung
und -entwicklung her (Empfehlungen 27, 28, 33). Die
Hochschulen sind beispielsweise im Vorfeld aufgefordert, die Studierenden im Rahmen des Studiums bei
der Vorbereitung auf die Berufseinmündung zielgerichtet zu unterstützen (parallel zu den Career-ServiceAngeboten).
Vertieftes Nachlesen lohnt sich ...
Dieser Blick auf einzelne Facetten der Studie soll dazu
einladen, die Ergebnissen und Empfehlungen insgesamt nachzulesen. Die Veröffentlichung der Dokumentation des Praxisforschungsprojekts „Berufseinmündung in der Pflege und Sozialen Arbeit. Gemeinsame
Verantwortung von Hochschule und Praxis“ ist im
Praxis-Center München kostenfrei erhältlich:
[email protected]
Telefon: 089/48092-1278
Ausblick
Die einschlägige Dokumentation der Ergebnisse inklusive der Empfehlungen wurde bereits an zahlreiche
Praxisvertreter/-innen der Sozialen Arbeit und Pflege
und innerhalb der Hochschule verteilt. Ziel ist nun, die
jeweils relevanten Themen intern wie extern aufzugegreifen. Das Praxis-Center wird demnach die Ergebnisse und Empfehlungen in relevanten Gesprächen
einbringen – wie bei Kooperationsgesprächen, Ausbildungspartnerschaften, im Praxisausschuss oder in
gesonderten Veranstaltungen.
Beitrag: Birgitta Greilinger
Weitere Rahmenbedingungen, Eckdaten, Informationen ...
Projektaufbau
Planungsphase: u. a. Bestandsaufnahme, Entwicklung Methoden/Instrumente für Erhebungsphase
Erhebungsphase: u. a. Auswertung von Daten, Experteninterviews, Zusammenführung mit Ergebnissen aus 1. Phase
Fachtag: Vorstellung der Ergebnisse und Einschätzungen/Rückmeldung der Beteiligten (Praxis/Hochschule/Studierende)
Auswertungs- und Empfehlungsphase: Verdichtung der Ergebnisse der bisherigen Phasen mit den Empfehlungen des
Fachtags: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen sowie Weitergabe an die Fachöffentlichkeit
Weitere Beteiligte neben dem Projektteam
In qualitativen Orientierungs- bzw. Experteninterviews: Praxisvertreter/-innen, Vertreter/-innen von Berufsverbänden,
der Bundesagentur für Arbeit sowie Studierende/Absolventen/-innen; in Beiträgen am Fachtag: Dozenten/-innen der
Hochschule
Untersuchungsdesign
Das Untersuchungsdesign bestand aus einem multidimensionalen Zugang zum Thema Berufseinmündung. Die Auswahl
der Methoden richtete sich nach den jeweiligen erkenntnisleitenden Fragestellungen. Zu unterscheiden war zwischen
Angebots- und Nachfrageseite, zudem wurde auf die Rolle der Hochschule eingegangen. Dabei kamen folgende Instrumente zum Einsatz: Literatur- und Dokumentenanalyse, eigene statistische Erhebungen, Sekundäranalyse empirischer
Erhebungen, leitfadengestützte Interviews, Auswertung des Fachtags.
Beispielsweise wurde die Sicht der Anstellungsträger durch qualitative Interviews und Positionspapiere von Interessenvertretungen oder durch die Beiträge im Fachtag (November 2011) erfasst. Hochschulmeinungen flossen durch die
Analyse von Studiengängen, Publikationen, Rückmeldungen aus den Fachbereichen ein. Die studentische Sicht wurde
anhand Sekundäranalysen und einer qualitativen Befragung berücksichtigt. Weitere einflussnehmende Institutionen bzw.
Organisationen (Ministerien, Bundesagentur für Arbeit) wurden durch Dokumentenanalysen bzw. qualitative Interviews
mitberücksichtigt. Darüber hinaus wurden Ergebnisse mit allen Beteiligten auf einem gesonderten Fachtag (November
2011) diskutiert, dessen Ergebnisse in der Auswertungsphase des Projekts mit einbezogen wurden.
6
April 2013
„Eine Archivierung an zentraler Stelle trägt dazu bei, dass
Wissen über Generationen hinaus erhalten bleibt“
onen finden lassen. Der Historische
Arbeitskreis hat sich für mich als
vorläufigen „Archivar“ entschieden,
weil ich Einblicke in die Geschichte
der KSFH habe.
Als Hochschule ist die KSFH bereits
zur Archivierung verpflichtet. Was
ist der Unterschied zu dem Archiv,
das Sie gerade anlegen?
Jakob Braun: Es gibt natürlich
längst ein Archiv an der KSFH, in
dem relevante Unterlagen von Studierenden oder Mitarbeitern aufbewahrt werden. Das ist vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Darüber
Jakob Braun, Vorsitzender des
hinaus lebt eine Hochschule aber
Historischen Arbeitskreises der
auch von ihren Exkursionen, ihren
KSFH, trägt mit seiner Archivarbeit
Tagungen, Konferenzen, Jubiläen,
zu einer Erinnerungskultur an unAuslandsprogrammen, Stipendien,
serer Hochschule bei. Im Interview
etc. – und genau diese vielen Ereigspricht er über Status quo, über das nisse jenseits von PrüfungszeugnisArchivmaterial und dessen Bedeusen oder Abschlussarbeiten sollen
tung und zeigt Perspektiven auf.
nun in einem Archiv an einem Ort
zusammen gefasst werden.
Herr Braun, Sie erstellen ein Archiv
an unserer Hochschule. Wie kam es Sie sprechen von einer Archiviedazu?
rung an einem Ort. Was bedeutet
Jakob Braun: Die Idee, Ereignisse
das für die KSFH und warum ist diean der KSFH zu dokumentieren und ses Archiv für die KSFH wichtig?
zu archivieren, entstand im Rahmen Jakob Braun: Im Moment gibt
des Historischen Arbeitskreises.
es noch viele Unterlagen, die an
Mittlerweile sind viele Kollegen be- ganz unterschiedlicher Stelle abreits in Rente oder gar verstorben,
gelegt sind. Zum Beispiel bin ich
die Erinnerungen an ihr Wirken an
auf einen Ordner mit Zufallsdokuder KSFH verblassen. Um eine Erinmenten aus der Zeit von 1987 bis
nerungskultur zu schaffen, haben
1998 gestoßen, dann wiederum
wir uns zunächst für eine Zeitzeuliegen diverse Schriftstücke bereits
gen-Befragung entschieden. Zum
in digitaler Form vor – allerdings
40jährigen Jubiläum unserer Hochauf verschiedenen Computern der
schule veröffentlichten wir eine Do- Hochschule abgespeichert. Mankumentation, in der wir alle Dozen- che Erinnerungen gehen der Hochtinnen und Dozenten von 1971 bis
schule früher oder später verloren,
2011 porträtierten. Bei der Recherweil sie nur in den Köpfen oder in
che ist uns aufgefallen, wie groß
den persönlichen Ablagen der Koldas Repertoire an Berichten, Chroleginnen und Kollegen vorhanden
niken oder Bildmaterialien von ver- sind. Eine Archivierung an zentraler
gangenen Ereignissen ist – und wie Stelle trägt dazu bei, dass dieses
unterschiedlich diese Unterlagen an Wissen über Generationen hinaus
unserer Hochschule archiviert wererhalten bleibt. Durch Sichtung und
den. Wir wollten einen zentralen
Sammlung von Schriftstücken, ErOrt schaffen, an dem sich künftig
zählungen, Dokumentationen an
alle Dokumente und Dokumentatieinem Ort, erhält unsere Hochschu-
le ein „Gedächtnis“, auf das auch
Folgegenerationen jederzeit zugreifen können. Nur so lassen sich
historisch bedeutsame Ereignisse
rekapitulieren.
Wie weit ist der Archivierungsprozess vorangeschritten? Was sind
Ihre derzeitigen Pläne?
Jakob Braun: Ich bin in meiner jetzigen Funktion nur der Anfang des
Prozesses. In den letzten drei Jahren habe ich verschiedenste Dokumentationen gesichtet und gesammelt. Im nächsten Schritt wird es
um deren Systematisierung gehen.
Beispielsweise habe ich in meinem
Büro ganze Schachteln mit Fotos
von Exkursionen bzw. Personen
stehen, die namentlich benannt
und zugeordnet werden müssen.
Für das künftige KSFH-Archiv ist ein
eigener Raum vorgesehen. Mein
Plan ist es, die Sammlung und Sichtung in diesem Jahr so weit voranzubringen, dass dann auch eine
andere Person die Archivierung adäquat fortführen kann.
Inwiefern brauchen Sie Unterstützung, um Ihre jetzige Tätigkeit abschließen und mit der Systematisierung anfangen zu können?
Jakob Braun: Ich würde mich sehr
freuen, wenn Kolleginnen und Kollegen von sich aus mit Archivmaterialien auf mich zukämen. Auch,
wenn ich mittlerweile einen guten
Überblick habe, ist es für mich immer wieder eine Herausforderung,
vorhandene Dokumente ausfindig
zu machen – hier bin ich für jeden Hinweis dankbar. Da ich der
KSFH sehr verbunden bin, ist es mir
nicht zuletzt ein persönliches Anliegen, Erinnerungen am Leben zu
erhalten.
Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der
Archivierung!!
7
April 2013
Politische Bildung Schwaben: Ein stabiles Netzwerk für
die politische Teilhabe junger Menschen
An dem Online-Newsletter unseres
Bildungsnetzwerks, der seit 2005
monatlich an einen deutschlandweiten Adressverteiler verschickt wird,
schreiben Studentinnen und Studenten der KSFH mit.
Erstmals wurde im Landkreis
Ostallgäu - mit viel Erfolg - eine
einjährige Fortbildungsreihe für
Jugendbeauftragte in Kommunen
durchgeführt. Die Fortbildung - als
ein Gemeinschaftsprojekt vom
Bezirksjugendring Schwaben, dem
Kreisjugendring Ostallgäu (KJR),
der Kommunalen Jugendarbeit
Ostallgäu und unserer Hochschule – ist nur ein Baustein in der
außerschulischen Bildungsarbeit
des Netzwerks Politische Bildung
Schwaben, bei der es darum geht,
Jugendliche stärker in politische
Prozesse einzubinden. Der Dekan
des Fachbereichs Soziale Arbeit
Benediktbeuern, Prof. Dr. Gerhard
Kral, der sich seit Jahren in diesem
Bereich engagiert, spricht darüber,
was es mit dem Netzwerk auf sich
hat und wie sich die (Jugend-)Bildungsarbeit in den letzten Jahren
entwickelt hat.
Welche Bildungsmaßnahmen
prägten die Jahre des gemeinsamen Netzwerks besonders?
Gerhard Kral: In den ersten Jahren
lag unser Fokus noch ausschließlich
auf der Projektarbeit mit Jugendlichen. Jugendliche und Kinder stehen auch heute noch im Vordergrund. So haben wir beispielsweise
2012 im Bezirk Schwaben Energiedetektive geschult. Gemeinsam mit
dem Energie- und Umweltzentrum
Allgäu gestalteten wir eine Checkliste, in die unsere jungen Detektive
Messwerte eintragen konnten, die
sie mit Wärmemessgeräten ermittelt haben. Aus diesen Checklisten
leiteten wir gemeinsam konkrete
Handlungsempfehlungen für Energiesparen ab, mit denen die Kinder
und Jugendlichen dann auf die jeweiligen Bürgermeister zugegangen sind. Das war schon ein echter
Erfolg, sogar die Presse berichtete.
Mittlerweile hat sich unsere Zielgruppe erweitert, wir arbeiten heute auch mit Erwachsenen.
oft nicht, wie und mit welchen Aktivitäten sie auf die Jugendlichen
zugehen sollen. Die Jungbürgerversammlungen (JBV), die einmal
im Jahr auf kommunaler Ebene veranstaltet werden, ähneln in ihrer
Agenda einer regulären Gemeinderatssitzung. Eine Folge davon: Die
Jugendlichen fühlen sich nicht angesprochen, ihre Teilnahme bleibt
aus. Das Ziel unseres Netzwerks war
nun, der Jugendpolitik auch ein jugendgerechtes Gesicht zu geben.
Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Gerhard Kral: Gemeinsam mit zwei
Jugendbeauftragten aus den Allgäuer Gemeinden Westendorf und
Marktoberdorf erarbeiteten wir
2010 einen Leitfaden für Jungbürgerversammlungen. Nach zweijähriger Vorarbeit, veranstalteten wir
im Januar 2012 im Jugendzentrum
Marktoberdorf eine Jungbürgerversammlung, bei der die Beteiligung
von Jugendlichen – ob bei der Planung, Organisation oder Durchführung – oberste Priorität hatte.
Können Sie hier Beispiele nennen?
Was unterschied die Jungbürgerversammlung am Jahresanfang
2012 von anderen?
Gerhard Kral: Wir haben uns bereits in der Vorbereitung an die Jugendlichen von Marktoberdorf geWie kam es dazu, sich für eine älwandt. Die Einladungen wurden
tere Zielgruppe zu entscheiden?
Seit wann und in welcher Form be- Gerhard Kral: Wir haben nicht nur
von Redakteurinnen der Schülersteht die Kooperation zwischen der das Alter unserer Zielgruppe neu
zeitungen verfasst, die WerbeplaKSFH und dem Bezirksjugendring
kate vom Kunstkurs einer Mitteldefiniert, sondern auch deren poliSchwaben?
schule entworfen. Die Moderation
tische Ausrichtung. Galten unsere
Gerhard Kral: Wir blicken mittlerder Versammlung übernahmen ein
Aktionen und Fortbildung bislang
weile auf eine elfjährige, stabile Ko- jungen Menschen aus dem nichtpo- Mädchen und ein Junge aus der Reoperation in der außerschulischen
litischen Bereich, sollten fortan vor gion – zu Beginn ersetzten sie das
Jugendarbeit. Gemeinsam mit dem allem auch Politiker angesprochen
klassische Grußwort des BürgermeiBezirk Schwaben, zwei Gymnasien
sters durch ein Interview mit ihm.
werden. In jeder Kommune gibt es
und der Universität Augsburg haso genannte Jugendbeauftragte, die Das junge Publikum erfuhr, was ihr
ben wir damals das Netzwerk „Poli- vom Stadtrat ernannt werden. Wie
Bürgermeister samstags macht, ob
tische Bildung Schwaben“ gegrüner das Web 2.0 kennt und wann er
wir feststellten, sind die Kommudet, in dem es vordergründig darum nalpolitikerinnen und -politiker oft
das letzte Mal demonstiert hat. Vier
geht, Kommunalpolitik für die jüngroße Stellwände, Kärtchen und
überfordert mit ihrer neu ernanngere Zielgruppe erlebbar zu maten Position. Sie kennen die jugend- Pins sorgten dafür, dass die Teilchen – auch im partizipativen Sinne. liche Zielgruppe zu wenig, wissen
nehmer Wünsche und Anregungen
8
April 2013
jederzeit einbringen konnten. Ein
zentrales Ergebnis der JBV war, dass
sich die Mädchen und Jungen in
Marktoberdorf eine neue Kneipe als
Treffpunkt wünschten. Es fand auch
eine lebhafte Diskussionsrunde
nach der Fishbowl-Methode statt.
Eine jugendliche Tanzgruppe gestaltete das Rahmenprogramm.
Wie war die Teilnahme an dem
Abend? Wieviele Jugendliche waren anwesend?
Gerhard Kral: Wir sind zunächst
von maximal 100 Jugendlichen ausgegangen. Bereits im Vorfeld der
Versammlung stellte sich dann heraus, dass die Teilnehmerzahl größer als 200 sein wird. Leider waren
die Räumlichkeiten nicht für so viele
Menschen ausgelegt - wir durften
nicht alle reinlassen. Die polizeiliche Absicherung übernahm die
Jugendpolizei.
Wurde der Leitfaden für Jungbürgerversammlungen bereits von anderen Kommunen übernommen?
Gerhard Kral: Die gleichnamige
Broschüre, die wir als Handhabung
für die Praxis nach der Jungbürgerversammlung veröffentlichten, ist
bereits fast vergriffen. Wir haben
600 Exemplare in Druck gegeben,
jetzt sind noch circa 80 übrig. Daraus leitet sich ab, dass Bedarfe bestehen – und von einigen Jugendbeauftragten haben wir auch bereits
die Rückmeldung, dass sie bei der
Umsetzung der JBV nach unserem
Leitfaden vorgegangen sind.
Neben dem JBV-Leitfaden gab es
nun auch erstmalig eine vierteilige Fortbildung für kommunale Jugendbeauftragte, die von 2011 bis
Ende 2012 stattfand.
Gerhard Kral: Ja, an der Fortbildung nahmen insgesamt 25 Kommunalpolitiker und -politikerinnen
aus verschiedenen Gemeinden im
Ostallgäu teil. Das vierteilige Bildungsangebot hatte als thematische
Schwerpunkte die Neuen Medien,
Beteiligungsmethoden, Moderation
und Projektmanagement. Nicht alle
Teilnehmer nahmen die vier Workshop-Angebote wahr. Ein Zertifikat
haben all diejenigen erhalten, die
entweder an drei oder vier Work-
shops teilgenommen haben – feierlich übergeben im Marktoberdorfer
Landratsamt vom Landrat Johann
Fleschhut.
Wird es eine Fortsetzung geben?
Gerhard Kral: Die Fortbildungsreihe
ist mittlerweile bayernweit nachgefragt. Wir als Initiatoren hoffen natürlich, dass es in 2014 eine Fortsetzung geben wird.
Die Publikation „Leitfaden:
Jungbürgerversammlung“
(Hrsg. Bezirksjugendring
Schwaben, Oktober 2012)
liegt in beiden Bibliotheken
der KSFH aus. Weitere Infos
über das politische Netzwerk: www.politische-bildung-schwaben.net.
Mehrere Ostallgäuer Jugendbeauftragte bei der Zertifikat-Verleihung im Landratsamt. In der Mitte:
Prof. Dr. Gerhard Kral von der KSFH, der den Workshop zu Projektarbeit und Projektmanagement während der Fortbildung geleitet hat.
9
April 2013
Premiere mit Erfolg:
Der erste Career Day in Benediktbeuern
Neuer Name, erweitertes Konzept:
In Benediktbeuern fand am 16. Januar 2013 das erste Mal der „Career
Day“ statt – eine Austauschplattform für Praxis und Hochschule,
die von jetzt an die Praxisbörse der
KSFH ablösen wird. Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Vogt eröffnete
den Career Day, der von acht Studentinnen des Fachbereichs Soziale Arbeit als Praxis III-Projekt unter der Leitung von Martina Sumser
(Praxis-Center Benediktbeuern)
und Carmen Maye (Koordinatorin
Alumni- und Careerarbeit) organisiert wurde. Frau Vogt sprach von
einer „Win-win-Situation“ für beide
Seiten: für Hochschule und für die
Praxis. Hier lernten Verbände und
Institutionen ihre späteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
oftmals zunächst im Rahmen von
Praxissemestern einschätzen und
kennen. Oft entwickelte sich daraus
nach Studienabschluss ein langjähriges Arbeitsverhältnis.
Die 40 Aussteller, die am Career Day
teilnahmen, verteilten sich thematisch auf die verschiedenen Räume
im ersten Stock der Benediktbeurer
KSFH. Unter den Ausstellern waren
oben v. l.: Alba Wissmann, Natalie Trapp, Maja Kuhne, Elena Shushunova
unten v. l.: Carmen Maye, Barbara Schwaiger-Schmid, Magda Sztochaj, Oksana
Gutschmidt, Stephanie Gropper, Martina Sumser
auch KSFH-Kooperationspartner
wie die Herzogsägmühle und der
Katholische Männerfürsorgeverein
München e.V. vertreten, der Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising e.V., das
Landratsamt Weilheim Schongau,
Jugendhaus Don Bosco aus Penzberg, das ZUK (Zentrum für Umwelt
und Kultur Benediktbeuern) oder
der Einrichtungsverbund ReAL Isarwinkel. Der Veranstaltungs-Nachmittag im Messebereich war geprägt
von vielen Gesprächen, Informationsaustausch und einem regen Miteinander. Für ein entsprechendes
Rahmenprogramm sorgten das Bewerbertraining vom Bewerbungsexperten und KSFH-Lehrbeauftragten
Karl-Heinz Weyrich. Zudem hatten
die Studentinnen und Studenten
die Gelegenheit, im hochschuleigenen Fotolabor professionelle Bewerbungsfotos von dem Fotografen
Christian Fischer machen zu lassen.
10
April 2013
Und das sagen die Aussteller dazu ...
ReAL Isarwinkel
Horst Girmann, Assistent Geschäftsleitung, Organisationsentwicklung und
Qualitätsmanagement
„Unser Eigeninteresse einer Teilnahme am Career Day bzw. an der ehemaligen
Praxisbörse ist sehr groß. Als regionaler Anbieter profitieren wir von dem Kontakt
zur Hochschule, durch die Bindung können wir aktiv an einer guten Ausbildung
der Studierenden teilhaben. An solchen Veranstaltungen bietet sich für uns die
Gelegenheit, mit jungen Menschen, die kurz vor dem Abschluss ihres Studiums
stehen, in Kontakt zu treten und mit ihnen über unsere Idee und beruflichen Perspektiven zu reden. In diesem Jahr, zumindest nach meiner Einschätzung, ist das
Interesse anders als in den Jahren zuvor: Einen so hohen Informationsbedarf von
Seiten der Studierenden gab es noch nie. An unserem Stand sind bereits alle Informationsbroschüren abgegriffen. Die Studenten sind offen, mutig und stellen
gezielte Fragen. Zudem fühlen wir uns als Aussteller in diesem Jahr thematisch
gut aufgehoben: Im letzten Jahr waren wir mit der Erlebnispädagogik in einem
Raum, dieses Jahr passen die Mitaussteller besser zu uns.“
KJF – Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising e.V.
Dr. Götz-Dietrich Optiz, Referent für Öffentlichkeitsarbeit
„Wir nehmen bereits zum vierten Mal teil – dreimal an der Praxisbörse und nun
zum ersten Mal am Career Day. Unsere Teilnahme hat verschiedene Gründe. Einer davon ist sicher, dass einige unserer Mitarbeiter von der Katholischen Stiftungsfachhochschule kommen und wir daher wissen, wie gut die Studienabgänger ausgebildet sind. Über ein Praktikum, das wir den Studierenden anbieten,
lernen wir die Person zunächst besser kennen und können so – noch ohne uns
vertraglich zu binden – einen Eindruck gewinnen. Angesichts des Fachkräftemangels in unserem Bereich stufen wir die Teilnahme an solchen Veranstaltungen als
sehr wichtig ein.“
KMFV - Katholischer Männerfürsorgeverein München e.V.
Gabriele Müller, Personalreferentin, stellvertretende Leitung
Abteilung Personal und Verwaltung
„Zwischen unserem Verein und der Katholischen Stiftungsfachhochschule besteht
schon seit Jahrzehnten eine enge Verbundenheit. Einige unserer festangestellten
Mitarbeitenden haben an der Hochschule studiert, viele unserer Praktikanten studieren noch an der KSFH. Durch die räumliche Nähe sind die Studierenden überwiegend aus München, aber genauso wie mit dem Münchner stehen wir mit dem
Benediktbeurer Praxis-Center in regem Austausch. Ab März wird beispielsweise
ein Student aus Benediktbeuern sein Praxissemester bei uns verbringen. Der enge
Kontakt zur Hochschule ist und bleibt für uns wichtig.“
Landratsamt Weilheim Schongau
Rainer Strick, Sachbereichsleiter präventive Jugendhilfe, Kinder- und
Jugendschutz
„Wir bieten regelmäßig Praktikumsstellen an: allein in diesem Jahr sind es drei
Stellen in den Bereichen Familienbüro, kommunale Jugendarbeit, Kinder- und Jugendschutz und im allgemeinen Sozialdienst. Die Praktika sind eine Motivation
für uns, an der Praxisbörse bzw. nun am Career Day teilzunehmen. Beide Seiten
profitieren: Die Studierenden lernen durch das Praktikum die Arbeit besser einzuschätzen, die auf sie zukommt. Für uns wiederum bietet sich die Gelegenheit zur
Personalentwicklung und Recruiting – was wir sehr wertschätzen, da mittlerweile viele fachfremde Bewerbungen bei uns eingehen. Das Landratsamt Weilheim
Schongau war schon zuvor als Aussteller auf den Praxisbörsen – für uns ist der
Kontakt zum Praxis-Center sehr wichtig.“
Rainer Strick, Annika Seif, Jürgen Wachtler
11
April 2013
Und das sagen die Aussteller dazu ...
Herzogsägmühle
Innere Mission München – Diakonie in München und Oberbayern e.V.
Matthias Lösch, Fortbildung und Qualitätsmanagement
„Wir sind Kooperationspartner der Katholischen Stiftungsfachhochschule und
schon seit Jahren auf den Praxisbörsen als Aussteller vertreten. Unser Hauptanliegen ist, mit den Studierenden über berufliche Bildung zu reden und direkte
Kontakte zu knüpfen. In diesem Jahr stellen wir fest, dass sich nicht nur das Konzept der Veranstaltung erweitert hat, sondern auch die Studentinnen und Studenten sehr gut auf die Gespräche mit uns vorbereitet sind. Sie fragen wesentlich
gezielter, demnach gehen wir davon aus, dass es bereits im Vorfeld der Veranstaltung einen entsprechenden Informationsfluss gab. Deutlich spürbar für uns
als Aussteller ist auch das Engagement der Organisatoren – sie sind alle sehr
freundlich und sehr zuvorkommend. So konnten wir in diesem Jahr unkomplizierte Absprachen treffen, auch wegen unserem Bedarf an technischer Ausstattung. Wir sind ganz sicher beim nächsten Career Day auch mit dabei.“
startklar – jugend- und familienhilfe
Maria Gfaller-Ziselsberger, Fachkraft für sozialraumorientierte Soziale Arbeit
und Familienhilfe, Praxisanleitung
„Der Career Day bietet sich bestens an für eine enge Verknüpfung von Hochschule und Praxis. Wir nutzen das Angebot sehr gerne, um unsere Initiative vorzustellen und Kontakte zu den Absolventen der KSFH aufzubauen. Gleichzeitig ist die
Veranstaltung eine gute Plattform, um sich einen Überblick über die Branche zu
verschaffen und Kollegen aus anderen Institutionen kennenzulernen.“
Save the date:
3. Mai 2013: Der nächste Career Day - Praxis- & Karierretag Soziale
Arbeit und Pflege findet am 3. Mai von 10.00 bis 15.00 Uhr im
J-Bau der KSFH in München statt.
14. Mai 2013: Praxisanleiter/-innentag Soziale Arbeit, Abteilung
München. Der Praxisanleiter/-innentag ist ein Studientag im Rahmen des praktischen Studiensemesters im Studiengang Soziale
Arbeit (4. Semester).
An diesem Tag werden die Praxisanleitungen der Studierenden
eingeladen. Der Vormittag startet mit der Begrüßung durch Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Vogt und dem Dekan des Fachbereichs Prof. Dr. Burkhardt Pimmer-Jüsten. Für den anschließenden
Vortrag „Soziale Arbeit auf dem Weg zu einer Evidenzbasierten
Praxis?“ konnte KSFH-Master-Absolventin Cornelia Meidel als Referentin gewonnen werden. Anschließend arbeiten die Studierenden mit ihren Anleiter/-innen in den 12 Seminargruppen weiter.
Die Einladungen mit konkreten Informationen werden durch das
Praxis-Center München verschickt.
12
April 2013
help&learn: Ein gemeinsames Projekt von SWM Bildungsstiftung, LMU und KSFH zur Sprachförderung von
Grundschulkindern
Die Projektleiter Dr. Richard Sigel und Leonhard Hitzler von der LMU, Prof. Dr. Birgit Dorner
und Prof. Dr. Hermann Sollfrank von der KSFH und Martin Janke, Geschäftsführer der SWM
Bildungsstiftung (v. l. nach r.)
Die KSFH ist gemeinsam mit der
LMU maßgeblich an der Gestaltung
und Umsetzung eines Projektes
zur Sprachförderung von Kindern
im Grundschulalter beteiligt,
das von der Bildungsstiftung der
Stadtwerke München mit 197.000
Euro dotiert wurde. Das Projekt hat
zum Ziel, spezifische Risikofaktoren
(Sprachhemmnisse aufgrund von
Migrationshintergrund oder fehlender frühkindlicher Bildungsangebote) zu schmälern, die später zur
Benachteiligung im Bildungswesen
und zu ausbleibenden schulischen
Erfolgen führen können. Die Projektlaufzeit ist auf zwei Jahre angelegt, die Umsetzung erfolgt an drei
Ganztagsgrundschulen im Münchner Stadtgebiet: an der Tumblinger
Schule, Burmesterschule und an
der Grundschule an der Dachauer
Straße.
Während die Projektbeteiligten
der LMU ihren Schwerpunkt auf
Sprach-, Lese- und Kommunikationsförderung im Schulunterricht legen, engagiert sich die KSFH besonders im Bereich Elternarbeit. Prof.
Dr. Birgit Dorner, die gemeinsam
mit Prof. Dr. Hermann Sollfrank
die Projektverantwortung seitens
der KSFH trägt, sagt dazu: „Von
vornherein bestand bei der SWM
Bildungsstiftung das Interesse einer
ganzheitlichen Förderung der Schülerinnen und Schüler. Dazu gehört
natürlich einerseits der Unterricht an
der Schule, andererseits spielt hier
auch die familiäre Unterstützung
eine wesentliche Rolle. Wir haben
uns deswegen in der Projektkonzeption darauf geeinigt, dass wir – von
der KSFH – die gezielte Zusammenarbeit mit den Eltern übernehmen.“
Wie sich in intensiven Gesprächen
der KSFH mit den jeweiligen Schulleitungen herausstellte, ist ein
Austausch mit den Eltern der Kinder
häufig nur bedingt oder gar nicht
möglich. Regelmäßige Elterncafés
und erlebnispädagogische Elemente
sollen die Kontaktaufnahme erleichtern: So ist zum Beispiel an einer
der Grundschulen bereits ein Sommerfest geplant, zu dem die Eltern
eingeladen sind. „Wir werden hier
auch unsere erlebnispädagischen
Kompetenzen gezielt einsetzen, um
eine entsprechende Bindung aufzubauen“, erklärt Birgit Dorner.
und Studenten unserer Hochschule
auch einen konkreten Forschungsauftrag: Sie sollen herausfinden,
inwiefern sich die jeweiligen Hilfesysteme künftig besser vernetzen
lassen, um den Austausch mit den
Eltern zu intensivieren. So soll
überprüft werden, wie sprachliche
Barrieren überwunden und eventuell auch Dolmetscher von Hilfsorganisationen beansprucht werden
können. Denn eine gemeinsame
sprachliche Basis ist wiederum
grundlegend dafür, dass Eltern über
das bestehende Bildungssystem und
über die Wahlmöglichkeiten ihrer
Kinder aufgeklärt werden.
Die KSFH-Professoren Birgit Dorner
und Hermann Sollfrank sind sich
einig darin, dass es sich hier um
ein „sehr spannendes Projekt mit
viel Potenzial“ handelt. „Hier geht
es auch um die Vernetzung zweier
Fremdsysteme: von Schulen und
Hochschulen. Das Projekt lässt sich
nur in Zusammenarbeit steuern. Wir
sind im Rahmen des Projektes dazu
aufgefordert, die Schnittstellen zu
identifizieren. Beide Seiten können
hier voneinander lernen und profitieren“, sagt Prof. Dr. Sollfrank
dazu.
An dem Bildungsprojekt sind derzeit
16 Studierende der KSFH beteiligt.
Geplant sind zwei Studentengruppen, die jeweils über zwei Semester
an der Projektumsetzung mitwirken.
Neben dem Kontaktaufbau zu den
Familien, haben die Studentinnen
13
April 2013
Praxis III-Projekt: Eine Ausstellung über die Möglichkeiten
und Potenziale tiergestützer Pädagogik
Im Rahmen ihres Praxis III-Semesters, Modul 3.6, organisierten die beiden Benediktbeurer Studentinnen Carolin
Richter und Lisa-Anna Wimmer eine Fotoausstellung mit dem Thema „Tiere helfen Menschen: Kommunikation
ohne Worte“. Über einen Monat lang, vom 5. Dezember bis zum 10. Januar, waren im Gang des ersten Stocks
der KSFH verschiedenste Fotografien zu sehen, die den innigen und oft sehr emotionalen Umgang von Mensch
und Tier - auch ohne Worte - zeigten. Carolin Richter und Lisa-Anna Wimmer nahmen sich über mehrere Monate die Zeit, um die schönsten und aussagekräftigsten Aufnahmen für ihre Ausstellung an unserer Hochschule
herauszusuchen. In einem Kurzinterview berichten sie, wie sie zu der Idee und auch zu der Gelegenheit kamen,
die Interaktion von Mensch und Tier fotografisch festzuhalten.
Carolin Richter und Lisa-Anna Wimmer vor
zwei Fotos ihrer Ausstellung im 1. OG der
KSFH in Benediktbeuern
Der Krümelhof
von Alexandra Schorer &
Carolin Richter ist ein Hof für Tiergestützte Pädagogik.
Hier wird Kindern, Jugend lichen und Erwachsenen die
Möglichkeit geboten, Tiere mit allen Sinnen zu erfahren und wahrzunehmen.
Weitere Infos zur Lage in Augsburg, zu Angeboten, Preisen, etc.:
www.kruemelhof.de
Die Ausstellung zeigt(e) wunderbare Momentaufnahmen von
Mensch und Tier. Wo habt ihr die
Fotos gemacht?
Carolin Richter: Ich habe im März
vergangenen Jahres mit einer Kollegin aus einem Kinderheim einen
Hof für Tiergestützte Pädagogik
in Augsburg gegründet. Wir
beherbergen dort ganz verschiedene Tiere wie Hunde, Pferde,
Ziegen, Schweine oder Hühner,
die wir alle selbst ausbilden. Mit
den Tieren statten wir Besuche
in Altenheimen ab, immer wieder kommen Gruppen aus Kinder- und Jugendheimen zu uns,
um an unseren Gruppensettings
teilzunehmen. Der Hof bot sich
als perfekter Ort für uns an, um
von Frühjahr bis Herbst Fotos für
unsere Ausstellung zu machen.
Bei der Ausstellungseröffnung
bzw. Projektpräsentation hattet
ihr ja auch eine Hündin dabei?!
Lisa-Anna Wimmer: Ja, Leona,
eine Husky-Mischung. Sie ist aus
dem Tierschutz und unglaublich
schmusebedürftig. Deswegen
lässt sie sich auch von jedem streicheln, was wiederum viele Menschen animiert und sich positiv
auf deren Gemüt auswirkt.
Tiere lösen positive Emotionen bei
Menschen aus. Mit der Ausstellung
stellt ihr dar, wie eng das Verhältnis
Mensch-Tier sein kann. Welche Gefühlsregungen sind euch besonders
aufgefallen?
Carolin Richter: Die Vertrautheit, die
binnen kurzer Zeit zwischen Mensch
und Tier ensteht, ist deutlich spürbar. Darüber hinaus zeigt sich auf
beiden Seiten - auch bei den Tieren
- eine gewisse Zuneigung. An dem
Lächeln auf den Fotografien lässt
sich erkennen, wie glücklich und
fasziniert unsere „Foto-Modelle“
waren. Wir haben die Personen vor
dem Fotografieren immer nur kurz
angeleitet - die Momente, die wir
letztlich einfangen konnten, sind
kein bisschen konstruiert, sondern
spontan entstanden.
Wo ist die Ausstellung jetzt zu
sehen?
Lisa-Anna Wimmer: Wir haben die
Bilder exklusiv für unser Praxis IIIProjekt gemacht. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wollen wir
daraus keine Wanderausstellung
machen. Ein paar schöne Fotos hängen wir im Krümelhof auf.
Lieben Dank für das Gespräch!
„Der stolze und strahlende Ausdruck auf dem Gesicht eines Menschen – vor allem eines Kindes – bei einem positiven „feedback“ der Tiere spiegelt
zumindest in Ansätzen wider, welche Wirkung diese Art der Interaktion unter anderem auf das Wohlbefinden, das eigene Selbstkonzept, authentisches Verhalten und auf das seelische Erleben eines Menschen hat bzw. haben kann.“ (Handbuch der Tiergestützten Intervention S. 25)
14
April 2013
„Michael – das Leben ist wunderschööön!“
Studierende der KSFH inszenieren und führen Kindermusical vor mehr als
260 Schülern der Grundschule in der Kirchenstraße auf
Michael, der Mäuserich, lebt im Wald - gemeinsam mit seinen lieben
Freunden. Trotzdem fühlt er sich einsam und alleine. Eines Morgens entdeckt er eine Mäuse-Dame, die sich im Wald verirrt hat und nun erschöpft
vor seinem Mäusebau schläft. Michael ist ganz begeistert und beschließt,
sie zu überreden, mit ihm dorthin zu ziehen, wo sie ursprünglich herkommt: in die große Stadt. Ein buntes Abenteuer beginnt ...
Studierende der KSFH führten am 16. Januar in der Campuskirche ein Musical auf, das die kleinen Besucher aus der naheliegenden Grundschule in
seinen Bann zog. Das „Kindermäusical“, das die Autorin Marie Luise Birkner (ehemalige KSFH-Studentin) ursprünglich als interaktives PlaybackTheater für Kinder geschrieben hat, wurde unter Leitung von Susanna
Filesch neu inszeniert: Anstelle von Kindern übernahmen Studierende
unserer Hochschule die zu besetzenden Rollen. Dafür saßen im Publikum
mehr als 260 Kinder, die gemeinsam mit der Schulrektorin Ursula Veitleder zur Aufführung eingeladen waren. Einen Grund für den Rollenwechsel
sieht Frau Filesch in der Sensibilisierung: „Durch die eigene Umsetzung erhalten die Studierenden einen tiefgehenden Einblick in die Projektarbeit
mit Kindern. Sie sind gefordert, sich in deren Lage zu versetzen.“
Den Kindern gelang es an dem Tag jedenfalls, sich in die Situation von
Mäuserich Michael zu versetzen. Ob Handlung, Musik (Baladen, Blues, Hip
Hop, Reggae, Pop von Komponist Andreas Schmidt-Hoensdorf), das selbstgestaltete Bühnenbild oder eigens ausgesuchte Kostüme: Die Inszenierung war tatsächlich wunderschööön!
15
April 2013
Erste Klausurtagung & Zukunftswerkstatt
des „Jungen DBSH“ in Magdeburg
Zunehmend prekäre Beschäftigungsverhältnisse und die Befristung von Stellen sind Probleme, die junge AkteurInnen der Sozialen Arbeit unmittelbar betreffen. Um diesen aktuellen Problemlagen zu begegnen, hat sich
innerhalb des DBSH nun der Junge DBSH (JDBSH) formiert, dessen Anliegen es ist, die Interessen von Studierenden und jungen Berufstätigen stärker innerhalb des DBSH und nach außen hin zu vertreten. Vom 23. bis 25.
November waren 15 junge DBSHler aus acht Bundesländern auf der ersten Klausurtagung des JDBSH zu Gast in
Magdeburg, um sich über aktuelle Belange auszutauschen, die eigene Position innerhalb des Berufsverbandes
zu reflektieren und Planungen für das kommende Jahr vorzunehmen. Die beiden KSFH-Studentinnen und
JDBSH-Mitglieder Eva-Maria Bauer und Nadja Khan berichten über das erste Zusammentreffen.
In der vorderen Reihe mit dabei: Nadja Khan (2. v. l.) und Eva-Maria Bauer (3. v. r.)
Bereits am Freitagabend wurde
beim gemütlichen Kennenlernen
deutlich, wie bereichernd das Wochenende für alle Beteiligten werden sollte. Unter den TeilnehmerInnen, die aus unterschiedlichen
Kontexten und Bundesländern zusammengekommen waren, fand
schnell ein intensiver Erfahrungsaustausch über die eigene Arbeit
in Hochschule, Praxis und Berufsverband statt. Besonders erfreulich
war, dass auf Einladung des gastgebenden Landesverbands SachsenAnhalt auch Studierende und ein
Professor der Hochschule Magdeburg-Stendal dabei waren und den
JDBSH an dem Abend ganz informell
kennenlernten.
Zukunftswerkstatt zu den drei
JDBSH-Säulen
Am Samstag begann der thematische Teil der Tagung mit einem
einführenden Input zum Jungen
DBSH. Tobias Zinser, der vom Bundesvorstand Beauftragte für den
JDBSH, machte deutlich, dass dieser
sich als Interessensgruppe für Studierende und junge PraktikerInnen
innerhalb des DBSH versteht und
deren Anliegen stärker in die Arbeit
des Berufsverbandes hineintragen
möchte. Des Weiteren berichtete
er über den aktuellen Stand der Arbeitsschwerpunkte, die an diesem
Wochenende weitergeführt werden
sollten. Er stellte die drei Säulen des
JDBSH – Studium/Hochschularbeit,
Berufseinstieg und Innovation in
Verbands- und Fachpolitik – vor und
erläuterte deren Inhalte.
Es folgte ein Vortrag des Münchners Christian Lohwasser, der als
Vertreter der AG Ethik zum Thema
„Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“ referierte und die Bedeutung einer gemeinsamen ethischen Basis für die Entwicklung der
Profession hervorhob.
Anschließend fand eine Zukunftswerkstatt zu den drei Säulen des
JDBSH statt, in deren Verlauf Kleingruppen Ideen zu den thematischen
Blöcken erarbeiteten und konkrete
Handlungsvorschläge für 2013 entwickelten. So soll ein Leitfaden für
die DBSH-Werbung an Hochschulen
erarbeitet und allen MultiplikatorInnen zur Verfügung gestellt werden. Es ist geplant, die vorhandene
Broschüre für BerufseinsteigerInnen
zu überarbeiten und die Vernetzung
innerhalb des DBSH und mit externen Gruppen und Bündnissen zu
verbessern. Zum Abschluss dieses
intensiven Arbeitstages zeigten sich
alle Beteiligten sehr zufrieden mit
den Ergebnissen.
Seinen Ausklang fand der KlausurTag bei einer Nachtwächterstadtführung, bei der den JDBSHlern das historische Magdeburg mit so manch
humorvoller Anekdote nähergebracht wurde.
Relevantes Thema: Die Vernetzung
auf europäischer Ebene
Am Sonntag berichtete die Beauftragte für internationale Vernetzung
des JDBSH, Marie Niermann, von der
„2. Joint World Conference on Social Work and Social Development“,
an der sie im Juli diesen Jahres in
Stockholm für den JDBSH teilnahm.
Sie skizzierte die Tagungsinhalte zu
den Themen Menschenrechte, soziale Gleichheit, Klimawandel und
nachhaltige Entwicklung sowie globale und soziale Transformationen
und berichtete von ihren Dialogen
mit Studierenden aus Afrika, den
USA und China. Die Relevanz einer
globalen Initiative der Sozialen Arbeit auch für die Situation in den
einzelnen Nationen zeigte sich im
weiteren Verlauf des Berichts: Marie Niermann zeigte den gemeinsamen Bezugsrahmen der Sozialen
Arbeit in Europa auf und stellte na16
April 2013
tionale Charakteristika am Beispiel
der Entwicklungen von Profession
und Disziplin in Tschechien, in der
Slowakei, Großbritannien und Finnland heraus. So wurde deutlich, dass
eine europäische Vernetzung erfolgreich wird, wenn nationale Besonderheiten im Umgang mit ähnlichen
Problemen identifiziert werden. Die
anschließende Diskussion machte
deutlich, wie interessant der Blick in
andere Länder für die TeilnehmerInnen war und ergänzte den Vortrag
auf bereichernde Weise.
Abschließend erfolgten eine Bündelung der Tagungsergebnisse sowie
verbindliche Absprachen der Weiterarbeit an den vereinbarten Themen. Die nächste Tagung des JDBSH
wird Mitte des Jahres stattfinden
– bereits im November war die Vorfreude auf das erneute Treffen unter
den TeilnehmerInnen spürbar. Der
Abschied fand mit großer Zuversicht
statt, dass trotz räumlicher Entfernung gemeinsam an den ausgearbeiteten Themen weitergearbeitet
wird.
Beitrag:
Eva-Maria Bauer und Nadja Khan
Praxis III-Projekt: Borderline Europe – EU versus Menschenrechte
Informationsveranstaltung zum Thema Flucht an EU-Außengrenzen
in Benediktbeuern
Im Rahmen seines Praxis III-Projekts „Borderline Europe – EU versus
Menschenrechte“, das von Prof. Dr. P. Bernhard Vondrasek betreut wird,
veranstaltete der Student David Loetzner am 19.3.2013 eine öffentliche
Informationsveranstaltung zum Thema Flucht an der EU-Außengrenze.
Als Redner sprach der Diplommathematiker Bernd Kasparek, einer der
Gründungsmitglieder von bordermonitoring.eu, einem gemeinnützigen
Verein, der sich mit den Politiken und Praktiken an der EU-Außengrenze
beschäftigt – und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit über die missliche
Lage von Flüchtlingen und Migranten informiert, die manchmal über Jahre
in Grenzgebieten verweilen müssen, bevor sie wieder abgeschoben werden oder – schlimmstenfalls, dennoch nicht selten – ihr Leben verlieren.
David Loetzner, Studierender an der KSFH
und Initiator der Veranstaltung
In den vergangenen Jahren waren es weit über 15.000 Menschen, die
auf ihrer Flucht im Mittelmeerraum ums Leben kamen. Die Zahlen sind
alamierend, trotzdem greifen die Medien dieses brisante Thema nur am
Rande auf, geben hin und wieder Zahlen von Flüchtlingstoten bekannt,
klären aber nicht über die Hintergründe auf. „Ich lese regelmäßig Zeitung,
höre die Nachrichten – und nachdem mir erst kürzlich wieder ein Abriss
über die erbämlichen Zustände im Internierungslager der italienischen
Insel Lampedusa auffiel, stellte sich mir die Frage, warum die Medien nicht
tiefer in die Recherche einsteigen. Warum bleibt die Berichtserstattung
zumeist an der Oberfläche? Mit meiner Informationsveranstaltung wollte
ich einen Beitrag zur Aufklärung und auch dazu leisten, das wir dieses
Thema - das uns als EU-Bürger und Menschen unmittelbar betrifft – stärker priorisieren“, erklärt David Loetzner.
Bernd Kasparek, der sich schon viele Jahre in diesem Bereich engagiert
und darin promoviert, zeichnete ein umfassendes Bild über die Herkunft
der Flüchtlinge, über ihre Motive, ihre Wege. Die meisten Flüchtlinge,
die gerne nach Europa einreisen würden, sind aus Krisengebieten wie
Afghanistan, aus dem Irak, aus Somalia (und aus Afrika generell) und aus
Südamerika. Er gab darüber hinaus einen Überblick zu den rechtlichen
Belangen, sprach über die Entstehung einer derartigen EU-Außengrenze
durch Abschaffung der Binnengrenzen (Schengener Abkommen) und über
die (fragwürdige) Position von Frontex, einer Agentur mit Sitz in Warschau, die den Grenzschutz und die operative Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten koordiniert. In der abschließenden Diskussion stellte sich die
Frage, ob Flüchtlinge und Migranten nicht auch in der Hoffnung auf Glück
und ein besseres Leben in ein anderes Land einreisen dürfen. Müssen es
politische Motive sein, die zur Flucht aus der eigenen Heimat veranlassen?
Bernd Kasparek, Referent und Gründungsmitglied von bordermonitoring.eu
17
April 2013
Über den Zusammenhang von Papier
und Qualität
Ein studentisches Projekt der KSFH in Kooperation mit der Münchner
Heimaufsicht
Seit vielen Jahren wird nun die Debatte zum Thema Entbürokratisierung
in der Pflege geführt, und sie scheint kein Ende zu nehmen. Doch warum
muss überhaupt in Einrichtungen der Altenhilfe dokumentiert werden?
Und welche Handlungsempfehlungen lassen sich formulieren, die als
Grundlage für eine Entbürokratisierung Verwendung finden können, dabei aber professionelle Ansprüche sowie gesetzliche Anforderungen nicht
außer Acht lassen? Dieser Auseinandersetzung lag erneut ein auf zwei
Semester angelegtes Projekt des Studiengangs Pflegemanagement der
KSFH mit der Münchner Heimaufsicht zu Grunde. Begleitet wurde das Projekt von Frau Prof. Dr. Rosmarie Reinspach, Frau Prof. Dr. Constanze Giese
und dem Leiter der Münchner Heimaufsicht Rüdiger Erling sowie dessen
Kollegen Dominique Labouvie und Alexander Slaby.
Praxisanleiter/-innentag
Pflege
Am 7. Dezember 2012 fand in der
Aula der KSFH in München der
Praxisanleiter/-innentag des Fachbereichs Pflege statt. Nach der
Begrüßung durch die Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Vogt und den
Dekan Prof. Dr. Johannes Kemser,
widmete sich Prof. Dr. Klaus Arntz
dem Thema "Lebensqualität - Kritische Anmerkungen aus ethischer
Ausgehend von den Themenbereichen Ernährung, Bewegung, BeschäftiSicht". Der Professor für Philosophie
gung und Behandlungspflege waren die Projektteilnehmer (Studentinnen mit Schwerpunkt Angewandte Ethik
und Studenten des 6./7. Semesters des Studiengangs Pflegemanagement) an der Philosophisch-Sozialwissenzunächst angehalten, eine kritische Analyse der Dokumentationssystema- schaftlichen Fakultät der Universität
tik in je einer Münchner Einrichtung der Altenhilfe durchzuführen. Hierzu in Augsburg skizzierte die unterfanden mehrere Praxisbesuche statt. Abgeschlossen wurde das Projekt mit schiedlichen Bewertungen und
der Präsentation von Theorie gestützten Handlungsempfehlungen.
Begriffsdefinitionen von Lebensqualität aus gesellschaftspolitischer,
medizinischer, philosophischer und
theologischer Sicht. Er plädierte
für einen Paradigmenwechsel hin
zu einer patientenorientierteren
Medizin, in der die Autonomie des
Betroffenen ernst genommen wird.
Im Anschluss an den Vortrag und
die Diskussion fanden verschiedene
Workshops zu Themen wie "Leben
Identifizierung von Entbürokratisierungspotentialen
und leben lassen", "Die PflegequaIm Laufe des Projekts wurden immer wieder Fragen zur Notwendigkeit
lität in Deutschland. Ausgezeichnet
bestimmter Instrumente diskutiert, vor allem der Zusammenhang mit der
Ergebnisqualität wurde dabei stets kritisch beleuchtet. Eine abschließende (?) oder eher die Frage: Was zeichKlärung aller Facetten dieser Grundfrage der Qualitätsdebatte wurde nicht net sie aus?" oder "Angehörige pflegefunden, jedoch identifizierten die Studentinnen und Studenten im Zuge ge und leben – Zukunftswerkstatt"
der Auseinandersetzung eine Reihe von Entbürokratisierungspotentialen. statt – durchgeführt und organisiert
von Studentinnen und Studenten
So reduzierte die „Gruppe Behandlungspflege“ die Anamnese, d. h. den
der Pflegepädagogik und des PfleBeginn des Pflegeprozesses von 13 Feldern der AEDL-Systematik auf vier
gemanagements.
Felder, die einer eigens hierfür entwickelten Ordnung folgen. Das Thema
Biografiearbeit stellte für die „Gruppe Beschäftigung“ ein Optimierungsfeld dar, welches in der Praxis durch übertriebene Dokumentation geprägt
ist. Auf den kaum belegbaren Nutzen diverser Assessmentinstrumente
(u. a. zur Sturz- und Dekubitusgefahr) verwies die „Gruppe Bewegung“,
Save-the-date: Der nächste
während die „Gruppe Ernährung“ einen Appell in Richtung Prüfinstanzen
Pflegeanleiter/-innentag vom
formulierte, deren Fokus sich zu vorschnell auf Unterlagen ausrichtet und
Fachbereich Soziale Arbeit
dabei die individuelle Situation des Menschen vernachlässigt. Im Zuge des
findet am 14. Mai 2013 in
Projektes wurde jedoch ebenfalls deutlich, dass letzteres Phänomen ebenMünchen statt.
falls durch eine Reihe weiterer Anspruchsgruppen ausgelöst werden kann
(Management, Ärzte etc.). Der nach wie vor bestehende Handlungsbedarf
ist also vielschichtiger Natur.
Beitrag: Rüdiger Erling
18
April 2013
Reisen bildet! Students on Tour im Wintersemester
2012/13 an der Abteilung Benediktbeuern
dem Titel Social Policies in Europe,
an dem Studierende aus verschiedenen europäischen Ländern, aber
auch aus Afrika und Lateinamerika
teilnahmen. Unterschiedliche Themenkomplexe wie Research in SoDie Teilnehmer der Studienreise nach London
Martina Sumser mit Maria Morton, der Leiterin des
cial Work, Welfare state in compaLiz Atkinson Children‘s Centre, Brixton
rison, Social Citizenship, Integration
renden, neben der intensiven Ausei- and migration policy, Globalization
Das Modul 1.4 Soziale Arbeit im
nandersetzung mit der Sozialpolitik and the welfare state und Sexology
nationalen und internationalen
as a Profession gaben einen umfasKontext sieht explizit Länderstudien und der Rolle der Sozialen Arbeit
senden Einblick in die „europäische
in
Schweden,
auch
einen
Einblick
und Studienreisen vor, um StudieWelt der Sozialen Arbeit“.
in
das
dänische
Sozialstaatssystem.
renden unter anderem Einblicke
Somit
wurde
das
„skandinavische
in professionstheoretische und
Wohlfahrtssystem“ für die Studie-politische Grundlagen der SoziEin voller Erfolg!
renden nicht nur theoretisch-geistig Die Rückmeldungen der Studiealen Arbeit im europäischen und
veranschaulicht, sondern sehr kon- renden zu den drei Hochschulaninternationalen Kontext zu geben.
kret und gegenständlich greifbar.
An der Abteilung Benediktbeuern
geboten ermutigten die Verantnahmen 50 Studierende an drei
wortlichen, Studienreisen bzw.
unterschiedlichen Projektreisen teil London
vergleichbare Lehrangebote auch
und konnten somit einen tieferen
Die zweite Studienreise führte die
im kommenden Wintersemester
Einblick in das Feld der Sozialen
Studierenden eine Woche lang in
anzubieten - und sogar noch weiter
Arbeit in Schweden und Großbridie britische Hauptstadt, nach Lonauszubauen und zu optimieren.
tannien bekommen.
don. Im Vergleich zu Schweden,
einem Land mit einem sehr dichten
Lund in Schweden
Sozialsystem, stellten sich die Lage
Die erste Studienreise führte Ende
und der Kontext, in dem sich die SoOktober 2012 nach Lund in Südziale Arbeit behauptet, sehr konträr
schweden. Durch einen ehemaligen dar. Inhaltlich beschäftigten sich
Studenten der Abteilung Benediktdie Studentinnen und Studenten
beuern, der mittlerweile Leiter der
ausführlich mit dem Sozial- und JuProf. Dr. Luise Behringer und Martina Sumser mit Tai Bo, einer
Mitarbeiterin und Gemeindepsychologin des Tavistock Centre
Jugendhilfe in der Stadt Lund ist,
gendwohlfahrtssystem in Großbrikonnten die Studierenden einen
tannien sowie mit der Geschichte
Von Anfang an international
umfassenden Einblick in das schwe- und den aktuellen Entwicklungen
Soziale Arbeit lebt vom Austausch
dische Sozial- und Jugendhilfesydes Psychiatriewesens. Auch setzten und von der permanenten Reflexion
stem erhalten. Schwerpunkte
sie sich intensiv mit dem Gesundder eigenen Standpunkte. Sie war
waren:
heitswesen, der Armutsproblematik schon von Beginn ihrer Professions• eine Einrichtung im Bereich
und der Wohnungslosenhilfe in der geschichte international angelegt.
der Kindeswohlgefährdung
Millionenmetropole auseinander.
Internationalität ist daher nicht
(„Barnahus“ – Krisenzentrum
Konkret besuchten die Studierenden etwa ein neues Phänomen unserer
bei Kindesmissbrauch)
folgende Einrichtungen:
Profession und Disziplin, sondern
• die intensive Auseinanderset• Tavistock Centre
die Wiedergewinnung einer zwizung mit dem schwedischen
• Liz Atkinson Children‘s Centre schenzeitlich verlorenen Dimension.
Modell der Pflegefamilien
Brixton
Man denke zum Beispiel nur an
• Projekte im Bereich der ambu• Kingsely Hall und die
die internationale Konferenz für
lanten Jugendhilfe
Organisation deep:black
Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik
• eine stationäre Einrichtung für
• Richmond Fellowship
1928 in Paris mit über 5.000 Teilerwachsene Drogenabhängige
nehmerInnen aus 42 Ländern. Denn
und eine Beratungsstelle für
Malmö in Schweden
„erst der Vergleich öffnet die Aujugendliche Drogenkonsumen- Fünf weitere Studierende besuchten gen, und aus Büchern ist das nicht
tInnen
vom 19. Februar bis 2. März 2013
zu lernen“ (Salomon, Alice (1928):
Durch einen eintägigen Aufenthalt
ein internationales Seminar an der
Ausgewählte Schriften, Band 3:
in Kopenhagen erhielten die Studie- Universität Malmö/Schweden mit
1919-1948, Neuwied 2003, S. 399).
Beitrag: Prof. P. Dr. Bernhard Vondrasek
19
April 2013
Erasmus-Mobilität Sommersemester 2013
Outgoings: KSFH-Studierende an europäischen Partner-Universitäten
Studium (innerhalb Europas)
• Stockholm: Sophie Tesch (Soziale Arbeit München)
Katharina Räuber (Soziale Arbeit München)
Roma Mahrla (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• Kopenhagen: Patricia Tuma (Soziale Arbeit München)
Sabine Daxenberger (Soziale Arbeit München)
• Barcelona: Alexandra Mair (Soziale Arbeit München)
• Verona:
Elisa Heissler (Soziale Arbeit München)
Kathrin Kübler (Soziale Arbeit München)
Bärbel Auer (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• Granada: Katharina Kohlmeier (Soziale Arbeit München)
Maria Schredl (Soziale Arbeit München)
• Ankara:
Ruby Brinza (Soziale Arbeit München)
Theresa Blaschek (Soziale Arbeit München)
• Zagreb:
Carmen Glocker (Soziale Arbeit München)
Praxis II (innerhalb Europas)
• Ungarn:
Meinrad Kibili (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• Malta: Nikolaus Kuen (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• Lisa Löffler (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• Barcelona: Laura Eckmann (Soziale Arbeit München)
• Straßburg: Eva Brenner (Soziale Arbeit München)
Elisabeth Jocher (Soziale Arbeit München)
• Schweden: Franziska Pretzer (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• Türkei:
Silvia Dettenrieder (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• UK: Andrea Zimmermann (Soziale Arbeit Benediktbeuern) Fabian Böck (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
Praxis II Außereuropa
• Südafrika: Charlotte Klute (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
Bleis (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
Sara Baur (Soziale Arbeit Benediktbeuern)
• Indien:
Bianca Eder (Soziale Arbeit München)
UNHCR Outgoings
• Istanbul/Türkei:
Ruby Brinza
• San Jose/Costa Rica: Judith Wagner
• Kampala/Uganda: Veronika Pfleger
(alle drei Studentinnen sind im MA Community Organising eingeschrieben)
Incomings: Erasmus-Studierende an der KSFH
• Mailand:
• Salerno:
• Ankara:
Sara Jukic (BA Soziale Arbeit)
Susanna Robertazzi (BA Soziale Arbeit)
Turken Caglar (Doktorandin)
20
April 2013
20 Jahre FOCO Fachtag für Community Organizing an der KSFH
Anlässlich des 20. Jubiläums von FOCO e.V. fand
am 1. März 2013 der Fachtag Forward to the Roots –
Stand und Perspektiven von Community Organizing in
Deutschland in der Aula der Katholischen Stiftungsfachhochschule (KSFH) statt. Der Verein verbreitet seit
1993 Theorie und Praxis des Community Organizing
(CO) in Deutschland. Bei dem aus den USA stammenden Ansatz geht es darum, Menschen in so genannten
Bürgerorganisationen zusammen zu bringen, damit
sie dort für ihre eigenen Interessen eintreten und eine
nachhaltige Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen durchsetzen können.
So wie in der CO-Praxis eine Vielzahl unterschiedlicher
Akteure aufeinandertreffen, so bestand auch das
Publikum des Fachtags aus einer bunten Mischung an
Interessierten-Gruppen: darunter rund 80 Studierende,
Fachkräfte, Aktivisten und anderweitig Interessierten.
Zu Beginn stimmten Grußworte vom KSFH-Präsidenten
Prof. Dr. Egon Endres und Rudolf Stummvoll, dem Leiter des Münchener Amtes für Wohnen und Migration,
die TeilnehmerInnen auf den Fachtag ein.
Am Vormittag wurde die Entwicklung von CO in
Deutschland in Vorträgen von Prof. Lothar Stock
(Leipzig) und Prof. em Dieter Oelschlägel (Duisburg)
dargestellt. Hervorgehoben wurden von beiden Rednern die Bedeutung und der Stellenwert von Community Organizing in der Praxis der Zivilgesellschaft, in
der Politik, aber auch in der Wissenschaft. Dr. Walter
Häcker (Winterbach) ergänzte dies mit aktuellen Beispielen aus Projekte in Rumänien und Moldawien, die
von FOCO beraten werden. In Bukarest z. B. setzte sich
eine Community Organisation erfolgreich für einen
Familienpark und einen Spielplatz ein - in Cantemir,
Moldawien, setzte eine Organisation die Sanierung der
Cafeteria einer Grundschule sowie die Verbesserung
der Müllabfuhr durch.
Im Anschluss daran boten öffentliche Interviews mit
Aktivisten und den Gründern des Vereins Einblicke
in die Praxis und zeigten die Bandbreite der Erfahrungen auf. Den Abschluss der Veranstaltung bildete
ein Podium, das mit Vertreterinnen und Vertretern aus
Gewerkschaft, Wissenschaft und Praxis besetzt war,
wobei Kernfragen des CO unter reger Beteiligung des
Publikums diskutiert wurden.
Forderungen nach Community Organizing in Curriculum der Universitäten und nach der Finanzierung von
professionellen Organizern in Kommunen wurden im
Plenum und im Podium klar dargestellt.
Hester Butterfield, FOCO Vorsitzende, Dozentin an
der KSFH und Hauptorganisatorin des Fachtags sagte
abschließend: „Wir blicken auf eine sehr positive
20jährige Geschichte - durch die heutige Jubiläumsfeier
haben wir zudem neue Anstöße erhalten. Besonders
erfreulich war die Beteiligung von Mitgliedern einer
neuen Organisationsinitiative in einer Siedlung im
Münchner Stadtteil Laim, die im letzten Jahr mit einer
aktivierenden Befragung eines GWA-Seminars der KSFH
angefangen hat. Sie berichteten über ihr vorrangiges
Ziel, sich für menschenwürdiges Wohnen und bezahlbare Mieten einzusetzen und sich durch Zusammenschlüsse mit anderen Organisationen zu stärken.“
Beitrag: Hester Butterfield
v. l.: FOCO Vorstandmitglieder Hester Butterfield, München und
Sven Gramstadt, Berlin
Podium v. l.: Susanne Kim, IG Metall; Katrin Muckenfuss, Deutsche
Gesellschaft für Soziale Arbeit; Dr. Leo Penta, DICO; Grit Schneider,
REGSAM; Prof. Dr. Andreas Schwarz, KSFH; Prof. Dr. Carsten Müller,
FOCO und HS Emden; Hanns-Jörg Sippel, Stiftung Mitarbeit; Dr. Peter
Szynka, FOCO
21
April 2013
Präsentation einer neuen Studie des IF zum Thema
„Eltern – Lehrer – Schulerfolg: Wahrnehmungen und Erfahrungen im
Schulalltag von Eltern und Lehrern“ in Berlin
elle Schulkultur sogar als Katalysator, der die bestehenden Unterschiede zwischen den sozialen Schichten und
Milieus festigt und sogar noch verstärkt. Denn Bildung
ist für Eltern nicht nur aus der Oberschicht, sondern
auch aus den Milieus in der Mitte der Gesellschaft ein
zentrales Vehikel und Mittel der sozialen Distinktion
gegenüber Eltern und Kindern aus Milieus am unteren Rand der Gesellschaft. Denn selbst wenn Eltern
der sozialen Unterschicht ihren Kindern eine bessere
Zukunft durch Bildung ermöglichen wollten: sie haben
deutlich weniger Ressourcen und damit Möglichkeiten
Am 25.2.2013 stellten Katja Wippermann M.A. und
Prof. Dr. Carsten Wippermann eine neue Studie des IF als Eltern der Mittel- oder Oberschicht, die ihre Kinder
entweder selbst unterstützen (durch „Coaching“ am
zum Thema Schulerfolg der Presse vor. Die sozialwisNachmittag) oder die Nachhilfe oder gar eine Privatsenschaftliche Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schule finanzieren können.
sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung geht der Frage
Nicht verwunderlich ist, dass sich die Mehrheit der Elnach, wie Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder wahrtern durch die Schule belastet fühlt. Dies gilt für Eltern
nehmen, ob und wie sie sich beteiligen, wie sie ihre
Beziehung/Kommunikation zu Lehrern und zur Schule aller Milieus und auch für diejenigen mit Migrationsgestalten und wie sich diese Schulkultur auf die Fami- hintergrund. Schule und Schulleistungen sind zu einem
dominanten Thema in den Familien geworden, und
lie und die Berufsperspektive von Frauen auswirkt.
das Familienleben wird aus Sicht der Eltern durch die
Schule und den gestiegenen Leistungsdruck (vor allem
Herzstück der Untersuchung sind über 255 Einzelam Gymnasium) nachhaltig geprägt.
interviews, die das Team Katja Wippermann, Carsten
Wippermann und Andreas Kirchner 2011 und 2012
Perfekte Medienresonanz:
mit Lehrerinnen und Lehrern sowie mit Müttern und
Bereits im Vorfeld der Pressekonferenz berichtete die
Vätern aus allen sozialen Milieus mit und ohne MigraWelt am Sonntag exklusiv über die Ergebnisse der
tionshintergrund durchführte. Darüber hinaus wurStudie auf der Titelseite sowie im Politikteil. Erfreulich
den aktuelle Daten des Mikrozensus des Statistischen
Bundesamtes ausgewertet sowie eine Repräsentativbe- ist auch die Resonanz der Presse im Nachgang: Unter
anderem berichteten der Tagesspiegel, die Wirtschaftsfragung von 2.788 Eltern und 623 Lehrern. Die qualiwoche, das Handelsblatt, die Berliner Morgenpost über
tativen und quantitativen Daten wurden geschlechterdie Studie. RTL machte das Thema „Schulerfolg“ mit
und milieudifferenziert analysiert.
einem kurzen Interview mit Katja Wippermann zum
Thema der Mittagsnachrichten am 26.2.2013.
Zentrale Ergebnisse der 400-seitigen Studie:
Beitrag: Katja Wippermann
Das Thema Bildung ist in der Gesellschaft angekommen. Für die Mehrheit der Eltern gilt Bildung mehr
Das Buch zur Studie von Katja
denn je als zentraler Schlüssel für den Lebenserfolg
Wippermann, Carsten Wipperihrer Kinder. Ihnen ist die Bedeutung der Bildung ihrer
mann und Andreas Kirchner
Kinder für den späteren Lebens- und Berufsweg ebenist im Verlag Lucius&Lucius,
so bewusst wie die Tendenz zur Höherqualifizierung.
Daher heißt es für viele: für das eigene Kind mindeStuttgart, erschienen (ISBN
stens die Realschule, besser noch das Gymnasium.
978-3-8282-0577-2, 34,90 €) und
Und: Mehr als früher fühlen sich Eltern heute für den
kann in beiden KSFH-Bibliotheken
Schulerfolg ihrer Kinder selbst verantwortlich. Für den
ausgeliehen werden.
Schulerfolg muss das Kind mit allen zur Verfügung
stehenden Ressourcen durch die Eltern unterstützt
werden: das macht heute gute Elternschaft aus!
Die Tatsache, dass Schulerfolg heute immer mehr von
den Eltern abhängt, führt zur Aushöhlung des Prinzips
der Chancengleichheit. Denn tatsächlich wirkt die aktu22
April 2013
Nicht mit dir und nicht ohne dich?
Erweitere Deine Möglichkeiten!
Grundlagen und Methoden des
Biografischen Coachings
Am IF fand in den Monaten von Juli 2012 bis Januar
2013 eine dreiteilige Weiterbildung unter der Leitung
von Dr. Hubert Klingenberger und Brigitte KrecanKirchbichler, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Supervisorin
und Trainerin für Biografiearbeit, statt. An den Lerngruppen nahmen 10 aktive und praxiserfahrene Berater/innen und Coaches teil. Die Inhalte der Weiterbildung lehnten sich stark an die Erfahrungen und das
Wissen an, das die Teilnehmer aus ihrem Berufsalltag
mitbrachten. Inputs und Übungen aus der Biografiearbeit, kombiniert mit Live-Coaching-Sequenzen und Reflexionen in kleinen Hausarbeiten, bildeten das didaktische Gerüst und eröffneten einen Möglichkeitsraum
für fachliches und persönliches, biografisches Lernen.
Zum Begriff der Biografiearbeit
Um Menschen vor, während und nach Lebenswenden
spezifisch begleiten zu können, stellt die Biografiearbeit eine Handlungskonzeption zur Verfügung, die den
eigenen Ansatz der Berater/innen/Coaches erweitert.
Der ressourcenorientierte Blick in die persönliche Vergangenheit und das gemeinsame Suchen nach Kompetenzen, Potenzialen und Erfolgen lässt Coachees/die
Beratung Suchende Orientierung und Ermutigung im
eigenen Leben finden.
Am 15. und 16.2.2013 fand an der KSFH in München
die interdisziplinäre und internationale Tagung mit
dem Titel „Nicht mit dir und nicht ohne dich? Zum
Verhältnis zwischen Theorie, Wissenschaft und Praxis
in professionellen Feldern“ statt.
Der rege und inspirierende Austausch zwischen den ReferentInnen - darunter Prof. Dr. Rainer Schützeichel und
Prof. Dr. Peter Sommerfeld - und den TeilnehmerInnen
führte zur Entwicklung von Kooperationen über die
unterschiedlichen Professionen und Ländergrenzen
hinweg. Neben der Charakteristik professionellen
Wissens sowie wechselseitigen Repräsentationen unterschiedlicher Wissensformen wurde vor allem darüber diskutiert, wie der Transfer von Wissen zwischen
Wissenschaft und Praxis und innerhalb der Hochschullehre gestaltet werden kann. Einerseits wurden die
Herausforderungen und Fallstricke beleuchtet, andererseits auch Meilensteine des Wissensaustausches
hervorgehoben. Dadurch gelang es im Rahmen der
Tagung, Gegensätze und Unvereinbarkeiten zwischen
Wissenschaft und Praxis aufzubrechen und Handlungsmöglichkeiten zu modellieren.
Die konstruktive Arbeitsatmosphäre ermöglichte allen
Anwesenden, neue Ideen und Impulse für die eigene
Handlungspraxis und den eigenen Arbeitsalltag mitzunehmen. Somit können wir auf eine rundum gelungene
Tagung zurückblicken.
Die Abschlussevaluation zeigte, dass die Teilnehmer
zufrieden waren und der Praxisbezug der Weiterbildung hoch eingestuft wurde. Der nächste Durchgang
findet ab dem 13. Februar 2014 statt. Ansprechpartnerin im IF: Elisabeth Finkel, [email protected].
Im Beirat der KlinikClowns
Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz wurde in den wissenschaftlichen Beirat der KlinikClowns Bayern e.V. - Verein zur Förderung der Betreuung und Therapie kranker
Menschen e.V. berufen. Basierend auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Lachen und Humor überaus positive Auswirkungen auf den Allgemein- und Gesundheitszustand haben und Heilungsprozesse fördern,
treten die Clowns in Kinderkliniken und Pflegeeinrichtungen für alte und behinderte Menschen auf. Im Gremium sind Schauspieler, Tänzer, Musiker, Professoren
(u.a. Dorris Dörrie), Chefärzte, Pflegewissenschaftler
und ausgebildete Clowns vertreten. „Ich freue mich
über die Berufung, weil es mir am Herzen liegt, alternative und komplementäre Denkansätze in die Routinen
der Praxis zu bringen. Lachen und Weinen sind zwei
Seiten einer Medaille und die sind leiblich spürbar –
das ist auch mein Schwerpunktthema in Lehre und
Forschung.“
23
April 2013
Fachtagung „Neues PflegeWISSEN
nutzen – Aus der Hochschule für die
Praxis“
logie entwickelt sein System der Philosophie in über 50
Bänden seit den 1960er Jahren. Im Kern geht es hierbei
darum, die unwillkürlichen Lebenserfahrungen begrifflich zu fassen und damit das Denken be-greifbar zu
In Kooperation mit der Caritas-Gemeinschaft für Pflege- machen. Seit seiner Emeritierung im Jahr 1993 arbeitet Hermann Schmitz an dieser Theorie weiter. Seine
und Sozialberufe Bayern e. V. veranstaltete das IF am
letzte Publikation erschien Anfang 2013 mit dem Titel
26. Februar 2013 den dritten Fachtag zum Thema
Kritische Grundlegung der Mathematik im Karl Alber
„Neues Pflegewissen nutzen – aus der Hochschule für
Verlag. Dieses epochale Werk der Philosophie wird an
die Praxis“.
der Universität Rostock am Hermann Schmitz Lehrstuhl
Referentinnen und Referenten aus Berlin, München,
Witten/Herdecke und Fürth stellten ihre aktuellen The- für Philosophie fortgeführt. Um den Transfer in verschiedene Praxis- und Handlungsfelder kümmert sich
men vor und diskutierten deren Nutzen für die Praxis.
die Gesellschaft für Neue Phänomenologie (www.gnpProf. Dr. Marianne Rabe eröffnete die Tagung mit ihrem Vortrag zur Frage: „Welche Pflegenden braucht die online.de), die jährlich im April eine interdisziplinäre
Pflege?“ Rainer Michael Ammende, Akademieleiter der Tagung veranstaltet. Der Titel der diesjährigen Tagung
lautet: „Begriffene Erfahrung“.
städtischen Kliniken München, erläuterte die derzeitige Diskussion um das neue Gesetz zur „Übertragung
heilkundlicher Aufgaben“ an Pflegende und die Konse- Dem gut besuchten, öffentlichen Abendvortrag zum
quenzen für Politik und Praxis. Ein pflegepraktisches
Thema Leibliches Verstehen ging ein dreistündiges
Thema bezog sich in diesem Jahr auf den Bereich deKolloquium voraus, bei dem Schmitz den Teilnehmentieller Erkrankungen. Herr Dipl.-Theol., BPhil. Chri- menden Rede und Antwort stand: Fragen zur Leibstian Müller-Hergl zeigte die neuen Forschungsergeblichkeit und zum leiblichen Verstehen – vor allem aus
nisse in seinem Vortrag „Schreien-Lauten-disruptives
den Bereichen Psychotherapie, Sport- und BewegungsVokalisieren: Konzepte, Assessments, Interventionen“
wissenschaft sowie der Pflegewissenschaft – wurden
auf.
lebhaft diskutiert: Das Verhältnis von Flächigkeit und
In den beiden Parallelforen am Nachmittag fokussierte Räumlichkeit beim Schreibenlernen im Alphabetisieer nochmals mögliche Handlungskonzepte für „Mänrungsprozess und das Phänomen der Legasthenie; die
ner mit Demenz in Institutionen: Arbeit statt Haushalt“, Sprache als Rhythmus, Bewegungssuggestion und sywährend Irene Hößl, Dipl. Krankenhausbetriebswirtin
nästhetischer Charakter im Vergleich zur semantischen
(VDK), mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anVermittlung; das Verhältnis von Erfahrung (als Erinnegeregt über „Chancen für Praktiker – der Wert der Errung und als Gedächtnisleistung bzw. Kompetenz) und
fahrung“ diskutierte.
leiblicher Intelligenz wurden ebenso erörtert, wie das
Die vierte Fachtagung findet am 20.2.2014 wieder in
komplexe Thema der Schmitzschen Situationstheorie
der Aula der KSFH in München statt.
im Kontext leiblichen Verstehens sowie der Zusammenhang von Wahrnehmen und leiblichem Verstehen. Die
Gäste, die aus ganz Deutschland, der Schweiz und Holland angereist waren, bereicherten die Diskussionen
mit ihren praktischen Erfahrungen aus verschiedenen
Berufsfeldern.
Für die KSFH war es eine große Ehre, Hermann Schmitz
begrüßen zu dürfen, und das IF dankt ihm, dass er den
weiten Weg von Kiel nach München auf sich genommen hat, um uns an seinem Denken partizipieren zu
lassen. v. l. nach r.: Rainer Michael Ammende, Irene Hößl, Charlotte
Beitrag: Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz
Uzarewicz, Christian Müller-Hergl, Marianne Rabe, Maria Kober
Vortrag von Prof. Dr. Hermann
Schmitz: Leibliches Verstehen.
An alle Interessierte an der Neuen
Phänomenologie
Am 8.3.2013 war Prof. Dr. Hermann Schmitz in München zu Gast beim IF. Eingeladen hatte ihn der Münchner Arbeitskreis für Neue Phänomenologie (www.
neophaen.net). Der Begründer der Neuen Phänomeno-
v. l. nach r.: Michael Uzarewicz, Robert Gugutzer, Charlotte
Uzarewicz, Hermann Schmitz, Thomas Latka
24
April 2013
Windhauch
füllt das alles nicht und gleichzeitig
kämpft sie einen inneren Kampf,
ob sie sich von all dem lösen und
sich weiter entwickeln will oder
nicht. Sie kämpft mit ihrem Gewissen, ihrer „Ruferin“, und macht sich
schließlich auf, die zerfahrene Menschenhöhle zu verlassen, um in die
Höhe zu gelangen, hin zum Licht.
Als ADA wieder in die Höhle zurückkehrt, will sie die Anderen von der
wirklichen Welt überzeugen. Dabei
erfährt sie das Schicksal, das Platon in seinem Gleichnis beschreibt.
„Theater im Advent“ war das AusSie wird ausgelacht und verspottet.
gangsmotiv und als eine zentrale
Inspirationsquelle des Theaterstücks In WINDHAUCH sind jedoch nicht
alle Ohren taub, es gibt neben ADA
diente Platons Höhlengleichnis:
noch eine weitere Suchende, die
„Stelle dir die Menschen vor in
einem unterirdischen, höhlenartigen andere in ihren Bann zieht, weil sie
Raum...in dieser Höhle leben sie von von Hoffnung spricht.
Kindheit an gefesselt...aus weiter Ferne leuchtet von oben her das Licht
eines Feuers, zwischen diesem Licht
und den Gefesselten führt ein Weg in
die Höhe...“
Mit der Theateraufführung „Windhauch“ stellten 18 Studierende im
Rahmen des Moduls Kultur-Ästhetik-Medien und im Rahmen der
Theologischen Zusatzausbildung
im Bereich Spiritualität ihre Semesterarbeit dem Publikum vor. Das
Projekt erfolgte in Kooperation
mit der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG). Aufgeführt wurde das Stück am 19.12.2013 in der
Campuskirche.
Ausdruck dieser Menschenhöhle
im Stück ist eine friedensbewegte
WG auf der einen Seite, die durch
mehr oder weniger Etablierte, Erfolgreiche, Leistungsträger, Konsumsüchtige und Individualisten auf
der anderen Seite argwöhnisch beobachtet und attackiert wird. Dort,
wo die Friedensaktivisten eine bessere Welt einfordern, wollen die
anderen, dass alles so bleibt wie es
ist. Ein Hin und Her eröffnet sich
zwischen den beiden Gruppen –
WINDHAUCH, wie es im biblischen
Buch Kohelet heißt – verbunden
mit Ambivalenzen, gegenseitigen
Verführungen und zutiefst menschlichen Reaktionen auf beiden Seiten. ADA, eine WG-Bewohnerin, er-
gewählt und ausgestaltet. Aufgabe
der Leitung war es, den Roten Faden des Stücks zu kreieren, die Inszenierung voranzubringen und die
SpielerInnen im Schauspiel zu unterstützen. Begleitet durch P. Rainer
Reitmaier und Veronika GüldnerZierer von der Katholischen Hochschulgemeinde erfolgten reflexive
Einheiten über das Stück, die individuellen Entwicklungen der Teilnehmer, ihre Beobachtungen, Befindlichkeiten und Befürchtungen wie
auch hinsichtlich der Frage, was das
Stück mit der Thematik des Advent
gemeinsam hat.
Insgesamt kennzeichnete sich die
Inszenierung durch einen postdramatischen Stil. Es wurde intertextuell gearbeitet, u. a. mit Auszügen
aus Platons Höhlengleichnis, aus
dem biblischen Buch Kohelet und
Schillers Gedicht „Hoffnung“. Umgesetzt wurde das Ganze mit Elementen des Bewegungs-, Sprechund Musiktheaters. Die erfolgreiche
Aufführung und die anschließende Einkehr in der KHG waren
eine erfüllende Abrundung einer
intensiven gemeinsamen kulturästhetischen Arbeit inmitten der
Vorweihnachtszeit.
Grundlage der Inszenierung war ein
Rahmenkonzept der Leitung. Die
Studierenden wurden aktiv in die
Ausgestaltung einbezogen. Herausgearbeitet wurden ihre Sehnsüchte und Erwartungen in Bezug auf
SINNHAUCH statt WINDHAUCH!
innere und äußere Entwicklungen.
„Was soll sich ändern?“ Akzente kriBeitrag: Prof. Dr. Tilly Miller
stallisierten sich heraus in Bezug auf
Frieden, Solidarität und Toleranz
sowie Schutz der Umwelt. Daraus
wurde eine Handlung kreiert, die
einen theatralischen Spannungsbogen ermöglichte: Die WG hier und
die Etablierten dort. Die Studierenden haben sich ihre eigenen Rollen
25
April 2013
50 Jahre II. Vatikanisches Konzil: Ein
Zeitzeuge zieht Bilanz
Das Jahr 2012 stand im Zeichen des 50jährigen Jubiläums der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils,
das vom 11. Oktober 1962 bis zum 8. Dezember 1965
stattgefunden hat. Es wurde von Papst Johannes XXIII.
mit dem Auftrag zu pastoraler und ökumenischer „instauratio“ (ital., Erneuerung) einberufen. Im Rahmen
des Jubiläums luden die Katholische Hochschulgemeinde und die TZ (Theologische Zusatzqualifikation) der
KSFH Abteilung München den emeritierten Wiener
Weihbischof Helmut Krätzl, damaliger Konzilsstenograf und Zeitzeuge, ein. Sein Vortrag fand am 10.
Januar in der Campuskirche statt.
In Anlehnung an seine aktuelle Buchveröffentlichung
appellierte em. DDr. Helmut Krätzl an sein Publikum,
„die verborgenen Schätze, das noch ungehobene Potenzial des Zweiten Vatikanischen Konzils zu heben.“
Die propagierte Öffnung gegenüber anderen Religionen, die geforderte Religionsfreiheit - all das liberale
Gedankengut, das im Rahmen des Konzils zusammen
getragen wurde, sei bisher nur in Teilen umgesetzt.
Die notwendigen Reformbewegungen dürften nicht
„von oben“ angeordnet, sondern müssten von der Basis
mitgetragen werden. Er betonte, wie wichtig es dabei
sei, Kinder und Jugendliche über Projektarbeit schon
frühstmöglich an die Grundsätze des Konzils heranzuführen. Ein wesentlicher Aspekt sei hierbei, die Liturgie
kulturangepasst und umgangssprachlich auszulegen,
um dem gegenwärtigen Zeitalter - und seinen Erfordernissen - dauerhaft gerecht zu werden.
Helmut Krätzl (2013): Das Konzil ein Sprung vorwärts. Ein Zeitzeuge
zieht Bilanz. Tyrolia-Verlag Innsbruck, 190 Seiten.
Mit Helmut Krätzl bezieht ein Augenzeuge Stellung in der aktuellen
Diskussion über die Auslegung des
Zweiten Vatikanischen Konzils 50
Jahre nach seinem Beginn. Hat es
die katholische Lehre nur kontinuierlich weiterentwickelt oder entgegen früheren Lehraussagen auch
neue Wege eingeschlagen?
Für den damaligen Konzilsstenografen und emeritierten Wiener
Weihbischof ist klar: Eine überwältigende Mehrheit der Konzilväter
hat mutig nach vorne geblickt und
die Konzilsdokumente haben, wo
es notwendig war, auch frühere
Aussagen des Lehramts korrigiert.
Das Konziljubiläum, so Weihbischof
Krätzl, möge dazu beitragen, die
Texte des Konzils neu zu studieren
und das bis heute ungehobene Potenzial mutig umzusetzen. Dazu
liefert er in diesem Buch konkrete
Hinweise und Vorschläge.
Im Anschluss an seinen Vortrag moderierte Prof. Dr.
Susanne Sandherr die Diskussion.
Prof. Dr. Susanne Sandherr und der Gast
aus Wien: Weihbischof em. DDr. Helmut
Das KHG-Team: v. l. Veronika Güldner-Zierer,
Timo Grünbacher, P. Rainer Reitmaier
26
April 2013
Wie kommt das Kind zu seiner Moral?
Samuel Jahreiß veröffentlicht Fachartikel in der KiTa aktuell
Samuel Jahreiß, Masterstudent
„Angewandte Bildungswissenschaften“ an der KSFH, hat
seine Hausarbeit im Rahmen
des Seminars Wertebildung in
der Gesellschaft bei Prof. Dr.
Thomas Schuhmacher genutzt,
um daraus einen Artikel für
das Fachmagazin KiTa aktuell
zu verfassen. Mit Erfolg! Das
Magazin druckte den Beitrag in
seiner Februar-Ausgabe ab. Wie
und warum es zu der Veröffentlichung kam, erklärt
Samuel Jahreiß im Kurzinterview.
Um welches Thema ging es in Ihrer Hausarbeit
bzw. in dem Artikel, den Sie veröffentlicht haben?
Samuel Jahreiß: Der Artikel befasst sich mit den viel
gelehrten Theorien von Jean Piaget und seinem Schüler Lawrence Kohlberg über die moralische Entwicklung von Kindern. Beide gehen davon aus, dass sich
die Moral in Stufen entwickelt - laut Kohlberg prägen
Kinder erst ab ihrem 9. Lebensjahr eigenständiges,
moralisches Denken aus. Nach meinen Erfahrungen
entwickeln Kinder schon viel früher ein moralisches
Bewusstsein, deswegen bin ich den Fragen nach dem
„ob“ und „wie“ im Rahmen meiner Hausarbeit auch
vertieft nachgegangen. Die neuere Forschung - etwa
von Gertrud Nunner-Winkler - belegt, dass Kinder bereits mit vier Jahren zu 98 Prozent wissen, was richtig
und was falsch ist. Daraus leiten sich Konsequenzen für
die Praxis ab. So brauchen Kinder beispielsweise einen
angemessenen Spielraum für eigene Handlungsentscheidungen.
Wie kamen Sie auf die Idee, sich mit dem Thema
Ihrer Hausarbeit an eine Fachzeitschrift - in dem
Fall die KiTa aktuell - zu wenden?
Samuel Jahreiß: Ich finde es sehr schade, wenn wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse oder Rechercheergebnisse einer breiteren Leserschaft vorenthalten bleiben. Zumal ich bei meiner Hausarbeit entsprechende
Handlungsempfehlungen für die Praxis ableite - und
die KiTa aktuell in dem Fall eins der besten Fachmedien
für mich und mein erziehungswissenschaftliches Thema ist, um meine Zielgruppe zu erreichen. Der Artikel
war allerdings kein Erstlingswerk: Ich habe bereits
im Rahmen eines studentischen Werkvertrags an der
Hochschule München einen mehrseitigen Fachartikel
verfasst. Mir macht es viel Spaß, wissenschaftliche Themen journalistisch aufzubereiten.
War es schwierig, den Artikel in dem Fachmagazin
zu platzieren?
Samuel Jahreiß: Nein, ganz im Gegenteil. Die KiTa
aktuell ist ein Fachtitel für Erzieherinnen und Erzieher.
Da ich selbst Erzieher und Kindheitspädagoge bin und
in diesem Feld studiumsbegleitend arbeite, zeigte sich
die Redaktion entsprechend interessiert. Ich sollte mich
dann lediglich an eine bestimmte Zeichenanzahl und verständlicherweise - an den Redaktionsschluss halten.
Das Setzen und die Gestaltung des Layouts übernimmt
die Redaktion, den Text habe ich als Worddokument
abgeliefert. Aufgrund der begrenzten Textzeichen
überlegte ich bereits im Vorfeld, wieviel Theorie mein
Artikel braucht und erstellte eine Grobgliederung des
inhaltlichen Aufbaus.
Sie bewerten den Redaktionsbeitrag nicht als zusätzliche Arbeitsbelastung?
Samuel Jahreiß: Für mich ist das Texten für eine Redaktion eine willkommene Abwechslung zum Schreiben
von wissenschaftlichen Hausarbeiten. Die Perspektive
ändert sich, weil die Zielgruppe eine andere ist - und
weil sich hier wissenschaftliche Ergebnisse besonders
gut mit der Praxis verbinden lassen. Zudem finde ich
Veröffentlichungen im Studium durchaus wichtig und
sinnvoll, um frühzeitig Erfahrungen zu sammeln. Ich
kann meine Kommilitonen nur ermutigen!!
Wer sich für den Artikel interessiert: Die
Februar-Ausgabe der
Zeitschrift KiTa aktuell
liegt in der Bibliothek
der KSFH aus - der Artikel von Samuel Jahreiß
ist auf den Seiten 40
bis 42 abgedruckt.
27
April 2013
Zu alt für BAföG? Die Studentin Sibylle Ulbrich berichtet ...
Mit Amtseinführung der neuen Bildungsministerin Johanna
Wanka ist ein Thema ins Rollen
gekommen, mit dem sich die
Benediktbeurer Studentin Sibylle
Ulbrich schon lange Zeit beschäftigt. Bislang fördert der Staat nur
diejenigen, die unter 35 Jahre alt
sind. Bei der Vergabe von Stipendien, so die Erfahrungen von Frau
Ulbrich, gelten auch unausgesprochene Altersgrenzen. Im Folgenden berichtet sie, wie
sehr sie sich - trotz aller Hürden - dafür einsetzt, dass
solche Grenzen in unserem Bildungssystem aufgehoben werden.
Sie haben einen Essay bei einem Bundeswettbewerb
des Bundesministeriums des Inneren eingereicht. Worum geht es darin?
Sibylle Ulbrich: Ich interessiere mich sehr für den
Demographischen Wandel, gerade auch im Hinblick
auf zukünftige Hochschulpolitik und Chancengleichheit. Der Studierenden-Wettbewerb 2012 des Bundesministeriums des Innern (BMI) zum Thema Chance
Demografie: „Weniger? Älter? Na und…“ motivierte
mich, einen Essay zu meinem favorisierten Thema
einzureichen. Da eine Auseinandersetzung mit dem
gesellschaftlichen Wandel vom Diskurs lebt, habe ich
mich für eine fiktive Gesprächsrunde entschieden, zu
der ich prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft
wie Frau Prof. Dr. Schavan, Horst Köhler, Manfred
Kremer (ehemaliger Präsident des Bundesinstitutes für
Berufsbildung), Dr. Wolfgang Schäuble, Dr. Ursula von
der Leyen und Valentin Ludwig Fey (Autor und Philosoph) eingeladen habe. Die Expertenrunde ist frei von
mir erfunden, die aufgeführten Zitate sind alle real und
belegt. Leider habe ich keinen Preis ergattert.
In dem Essay spiegeln sich auch Ihre eigenen
Erfahrungswerte?
Sibylle Ulbrich: Einerseits propagiert unser Staat das
Gemeinwohl, pocht auf Inklusion und Integration und
spricht davon, wie wichtig es ist, Frauen mit Kindern
den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern - anderseits scheint mir der Weg der Umsetzung noch weit.
Ich selbst bin Mutter von zwei Kindern, alleinerziehend,
habe Migrationshintergrund und erhalte trotzdem keine staatliche Unterstützung für mein Studium. Ich bin
bereits zu alt, um BAföG zu beziehen. Bei der Beantragung eines Stipendiums bin ich mehrfach gescheitert.
Die wenigsten Förderer bieten Stipendien für Menschen über 30 Jahre und selbst Stiftungen, wie etwa die
Heinrich-Böll-Stiftung, die sich Migration und Integration auf die Fahnenstange schreiben, haben sich nicht
für ein Einzelgespräch mit mir rückgemeldet.
Sie lassen sich dennoch nicht ermutigen, ...?!
Sibylle Ulbrich: Nein, ich bleibe an dem Thema dran.
Erst kürzlich habe ich mich wegen der Unvereinbarkeit
der Altersbeschränkung beim BAföG mit anderen Gesetzen wie der UN-Behindertenrechtskonvention und
dem AGG an das Bundesverfassungsgericht gewandt,
die das Thema allerdings leider als „nicht von allgemeinem Interesse“ sehen. Deswegen werde ich jetzt
Klage beim Bayerischen Verwaltungsgericht einlegen.
Ich lese oder höre mit Erleichterung in den Medien,
dass die staatliche Ausbildungsförderung reformiert
werden soll, indem die Altersgrenzen für den BAföGAnspruch künftig höher sein und zudem auch für andere Formen wie das Teilzeitstudium gelten sollen. Klar,
auch heute entscheiden sich noch viele für ein Studium, das direkt an die Schulzeit anschließt. Doch der
Trend, erst einmal im Berufsleben Fuß zu fassen und
sich dann für ein Studium einzuschreiben, nimmt zu.
Es ist längst überfällig, die Voraussetzungen anzupassen. Ein weiterer, denkbarer Weg ist das Deutschlandstipendium, bei dem sich Hochschulen Stiftungen oder
sonstige Förderer suchen, die sich dann paritätisch
die Kosten mit dem Staat teilen. Dieses Stipendium
konzentriert sich auf Leistungen, statt unzeitgemäße
Beschränkungen aufzuerlegen.
Zum Weiterlesen:
Der Essay von Sibylle Ulbrich findet
sich unter http://www.politischebildung-schwaben.net/2012/12/
hoffentlich-wird-es-nicht-soschlimm-wie-es-schon-ist-diskurszum-demographischen-wandel/
Aktueller Studierenden-Wettbewerb des BMI: „Reformation und
Toleranz: Was bedeuten Identität
und Toleranz heute?“ (Einsendeschluss: 31. Mai, weitere Infos
unter www.bmi.bund.de)
Infos zum Deutschlandstipendium:
www.deutschland-stipendium.de/
de/1684.php
28
April 2013
29
April 2013
Vorträge und Veröffentlichungen
von Dozentinnen und Dozenten der KSFH
Prof. Dr. Luise Behringer
Veröffentlichungen:
Mit Dillitzer, S.: Frühförderung. In: H. G. Homfeldt &
S. B. Gahleitner (Hrsg.): Kinder und Jugendliche mit speziellem Versorgungsbedarf: Beispiele und Lösungswege
für Kooperation. Weinheim und Basel 2012, S. 53-74
Vorträge:
„Frühe Eltern-Kind-Interaktion“, Fortbildungen für die
KOKI-Stelle Bad Tölz am 7. Mai 2012, Bad Tölz und am
26.11.2012, Wolfratshausen
„Die Bedeutung der frühen Eltern-Kind-Bindung“, Festvortrag zum 5-jährigen Bestehen der Harl.e.kin-Nachsorge am Klinikum Ostallgäu, Kaufbeuren, 21.11.2012
Prof. Dr. Constanze Giese
Veröffentlichungen:
Den eigenen Tod sterben können. Pflege in der letzten
Lebensphase. In: Pflegezeitschrift 2013, Jg. 66 Heft 1
Verschobene Koordinaten: Zeit und Zeiterleben. In:
Fuchs C., Gabriel H., u.a. (Hrsg.): Palliative Geriatrie,
Stuttgart 2012, S.25-31
Vorträge:
„Proud to be Nurse“ - Gedanken zur Entwicklung einer selbstbewussten Pflegeidentität in der Ausbildung,
Vortrag bei der gemeinsamen Fachtagung der Katholischen Berufsfachschulen für Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Katholische Akademie für Berufe im
Gesundheits- und Sozialwesen, Regensburg, 7.3.2013
Pflegestudiengänge eines Offenen Briefes an den Gesundheitsminister, 18.10.2012
„Hürden bei der Gründung einer Pflegekammer oder
die Notwendigkeit politischen Handelns“, Vortrag bei
der Kooperationstagung Schön-Kliniken/KSFH München (K)eine Zukunft ohne Pflege in der Schön-Klink
München-Harlaching, 15.05.2012
„Studiengang Pflege dual - ein Zukunftsmodell“, Vortrag bei der Tagung der Pflegedirektion und ihrer Stationsleitungen am Klinikum Ebersberg, 25.04.2012
„Zukunft der Altenpflegeausbildung“, Vortrag beim
Ausbildungstag des Diözesancaritasverbandes München-Freising im Schloss Fürstenried, 19.04.2012
„Weiterentwicklung der Pflege“, Vortrag im Rahmen
der AG Weiterentwicklung der Pflege (Thema: Pflege
dual), SPD des Bayerischen Landtags, im Maximilianeum München, 26.03.2012
Prof. Dr. Andrea Kerres
gemeinsam mit Katharina Lüftl (wiss. Mitarbeiterin
Begleitforschung Pflege dual)
Vorträge:
„Praxisanleitung im Rahmen von Pflege dual – Entwicklungspotenziale aus Sicht der Begleitforschung“,
Praxisanleitertag der Kliniken der LMU München,
München, 13.11.2012
„Zwischenergebnisse der Begleitforschung von Pflege dual zum Lernort Pflegepraxis – Vorschläge für
die Vernetzung von Hochschule und Pflegepraxis aus
„Gasthaus - Organisation - Unternehmen: Lässt sich Für- Sicht der Begleitforschung“, Sitzung des Kuratoriums
sorge für den Kranken wirtschaftlich „abbilden“?, Vorder KSFH, München, 22.10.2012
trag bei der internationalen Tagung zum 21. Welttag
der Kranken „Dem Gutes tun der leidet“ in Eichstätt, KU
Eichstätt-Ingolstadt, 8.2.2013
Prof. Dr. Tilly Miller
Veröffentlichungen:
„Autonomie - Selbstbestimmung - Kundenmentalität?
Das Pendeln zwischen Systemen und Netzwerken:
Überlegungen zu Verantwortung und Dienstleistung
Eine Herausforderung für die Akteure. In: Jörg Fischer
der Heilberufe. Ethik im Spannungsfeld von Autonomie / Tobias Kosellek (Hrsg.): Netzwerke und Soziale Arund Ökonomie des Patienten“, 9. Neuperlacher Sympo- beit. Theorien, Methoden, Anwendungen. Weinheim,
sium Palliativmedizin und Palliativpflege, 28.11.2012
Basel, S. 287-294
Prof. Dr. Johannes Kemser
Vorträge:
Expertenanhörung im Bayerischen Landtag zur Errichtung einer Pflegekammer in Vertretung der
Professorinnen und Professoren der bayerischen
Prof. Peter Obermaier-van Deun
Veröffentlichungen:
Pflegiothek – Recht in der Pflege für die Aus-, Fortund Weiterbildung, Berlin 2012, Cornelsen Verlag
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April 2013
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach
Veröffentlichungen:
Editorial – Palliativmedizin oder Palliative Care. In: Pflegezeitschrift 2013, Jg. 66, Heft 1, S. 1
Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack
Veröffentlichungen:
Stichwort Anamnese. In: Spirtual Care - Zeitschrift für
Spiritualität in den Gesundheitsberufen, 1/2013
Darmann-Finck I. & Reuschenbach B.: Entwicklungsstand der Kompetenzmessung im Berufsfeld Pflege.
In: Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen (ZEFQ) 2013,
http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2012.11.020
Sicherheit der medikamentösen Therapie bei Morbus
Crohn und Colitis ulcerosa. In: Der Bayerische Internist
3/2013
Pflegeplanung – Schwimmflügel aus Beton oder hilfreich für die Praxis. In: Pflege in Bayern 2013, Heft 1,
S. 8-9
Hinweis:
Vom 12. bis 14. September 2013 findet der 47. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin in
München statt. Die KSFH stellt hierfür ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und ermöglicht die Teilnahme
von Pflegenden und Pflegewissenschaftlerinnen/- wissenschaftlern an der Tagung, die dieses Jahr unter dem
Motto: „Komplexität in der Allgemeinmedizin“ steht.
Nähere Informationen zur Tagung und zur Abstrakteinreichung: http://www.degam2013.de
Prof. Dr. Franz Ruppert
Vorträge:
„Täter und Opfer - die Psychodynamic der Täter-OpferSpaltung“, Neuss, öffentlicher Vortrag, 11. Januar 2013
„Perpetrator and Victims - the psychodyamic of the victim-perpetrator splitting“, Oslo, öffentlicher Vortrag,
18. Januar 2013
Vorträge:
„Ernährung und Ess-Störungen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“, TNF-alpha Forum München, 26.1.2013
Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz
Veröffentlichungen:
Über die Räumlichkeit des Sterbens. In: Becker, Heinz
(Hrsg.): Zugang zu Menschen. Angewandte Philosophie
in zehn Berufsfeldern. Karl Alber Verlag, Freiburg 2013
Prof. Dr. Carsten Wippermann
Veröffentlichungen:
Katja Wippermann, Carsten Wippermann und Andreas Kirchner (2013): Eltern - Lehrer - Schulerfolg. Wahrnehmungen und Erfahrungen im Schulalltag von Eltern
und Lehrern. Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung für die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. und das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend, herausgegeben von Christine Henry-Huthmacher, Elisabeth Hoffmann und Michael Borchard, Verlag
Lucius&Lucius, Stuttgart
Vorträge:
„Das Symbiosetrauma und seine vielfältigen Auswir„Innovationsorte KiTa und Familienzentren“, Vortrag
kungen“, Basel, Internationale Studiengemeinschaft für beim Kita Regionalverbund Ebersberg mit Vaterstetten,
prä- und perinatale Psychologie und Medizin,
14.03.2013
31. Januar 2013
„Väter sind ganz unterschiedlich! Selbstverständnisse,
Werte und Rollenbilder in verschiedenen sozialen MiliProf. Dr. Helga Schneider
eus“, Vortrag bei der Katholische Erwachsenenbildung
Vorträge:
- Bildungswerk Frankfurt, 07.03.2013
„Elementarpädagogik im Kontext. Bildung und Erziehung für ein Leben in der Globalität“, Abendvorle„Wer sind die neuen Männer?“ Tagung der Friedsung an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin am
rich Ebert Stiftung zu Männlichkeitskonstruktionen.
15.11.2012
Konferenz „Wann ist der Mann ein Mann?“ in Berlin,
15.03.2013
Prof. Dr. Thomas Schumacher
Pressekonferenz zum Equal Pay Day 2013 beim DGB in
Vorträge:
Berlin von Prof. Dr. Wippermann und Ingrid Sehrbrock
„Ethik der Sozialen Arbeit im Spannungsfeld kirchlicher (stellvertretende DGB-Vorsitzende) in Berlin, 19.03.2013
und gesellschaftlicher Werte“, Aachen, auf der Plenumsveranstaltung der Diözesanarbeitsgemeinschaft
SkF, SkM und IN VIA im Bistum Aachen, 31.1.2013
31
April 2013
Die Neue …
KSFH-Behindertenbeauftragte
Prof. Dr. Maria Wasner ist von nun an die Behindertenbeauftragte für die KSFH in München:
Telefon: 089-48092-1402
E-Mail: [email protected]
Raum: F.101
Christine Strömich
Eintrittsdatum:
15.01.2013
Funktion:
Teamassistentin Dekanat
Soziale Arbeit München
Lieblingsbuch:
Was denkt die Maus am
Donnerstag?
Lieblingsmonat:
Oktober
Telegramm:
Für Benediktbeuern bleibt Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack
Ansprechpartnerin:
Telefon: 08857-88-588
E-Mail: [email protected]
Raum: 231
+++ Prof. Dr. Egon Endres wurde erneut in den Beirat der Akademie für Politische Bildung in Tutzing
gewählt.
+++ Prof. Dr. Bernd Reuschenbach ist in den Landespflegeausschuss des Bayerischen Staatsminsteriums
für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen berufen
worden.
+++ Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz wurde in den wissenschaftlichen Beirat der KlinikClowns Bayern e.V. - Verein zur Förderung der Betreuung und Therapie kranker
Menschen e.V. berufen.
Impressum
Katholische
Stiftungsfachhochschule
München
Preysingstraße 83
81667 München
Telefon (089)48092-1272
www.ksfh.de
Herausgeber:
Präsident Prof. Dr. Egon Endres
Redaktion & Satz:
Sibylle Thiede
Telefon (089)48092-1466
[email protected]
D.115
Fotos:
Bildmaterial der KSFH
ksfhinfo:
Ausgabe 1, 04/2013
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