Nicht mehr zu stoppen!

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Nicht mehr zu stoppen!
www.solarregion.net
SolarRegion
Zeitschrift für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit
Nicht mehr zu stoppen!
Das Runde
Die Energiewende geht weiter.
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Anno 1959
4COP21 – Kommentare und Stimmungsbericht zum Klimagipfel in Paris
4Wärmeversorgung Gutleutmatten: Pro (Stadt Freiburg) und Contra (Baugruppen)
4Stromsparen in Gemeinschaft – Energiesparcontracting als Geschäftsmodell
4 VW-Abgasskandal: Vom Saulus zum Paulus?
4Energetisches Bauen: Die Flüchtlingskrise als Chance
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
„Peak Oil“ an der Börse hätte eigentlich heißen
sollen, dass die Erkenntnis über die endliche
Ressource den Kurs des „schwarzen Goldes“
unaufhaltsam nach oben treibt. Doch das
Gegenteil ist der Fall. Geht die Energiewende
trotzdem weiter?
Georg Stanossek
Was in Sachen Erneuerbare Energien am Bau
technisch Neues geht und welche Investitionen
sich am schnellsten rechnen, soll die Messe
„Gebäude.Energie.Technik.“ Ende Februar in
Freiburg wieder zeigen. In unserem Schwerpunkt „Energetisch Bauen und Modernisieren“
auf den Seiten 6 bis 12 behandeln wir u.a.
wohngesundes und nachhaltiges Bauen angesichts der Flüchtlingskrise, Solarthermie, Hausspeicher und Kleinwindkraftwerke.
Der 6. Kongress Energieautonome Kommunen
findet am 25. und 26. Februar 2016 erstmals im
Konferenzbereich der Messe Freiburg parallel zur GETEC statt. Programmschwerpunkte
sind u.a. das Forum Quartierskonzepte, Umsetzungsstrategien für die Wärmewende auf
lokaler Ebene oder nachhaltige Mobilität und
elektrische Speicher im kommunalen Umfeld.
Wir im Web:
www.SolarRegion.net
www.fesa.de
twitter.com/fesa_freiburg
www.facebook.com/fesa.e.V
Eher unausweichlich als bewusst geplant hat
sich in dieser Ausgabe als zweiter Schwerpunkt
der Klimagipfel COP21 in Paris eingeschlichen,
mit Kommentaren von Rolf Disch (S. 12), Per
Klabundt (S. 20/21) und einem Stimmungsreport unseres Mitarbeiters Nick Heinke (S. 24).
Das Fazit dazu: Paris ist nicht mehr und nicht
weniger als ein Startsignal. Umsetzen muss
die Ziele nun jeder einzelne von uns privat
und im beruflichen Umfeld – indem wir z.B.
fair einkaufen (S. 28) oder Elektronik effizient
nutzen (S. 29).
Und schließlich haben wir es uns nicht nehmen
lassen, dem Abgas-Skandal bei Volkswagen
eine bescheidene Seite zu widmen. Erstaunlich,
wie seit dem „Dieselgate“ die Elektroautos bei
den Herstellern wieder Konjunktur haben und
die Bundesregierung versucht, ihre E-Mobilitätsziele – höchst umstritten – mit Hilfe von
Kaufprämien noch zu retten. Die Hersteller sollen die Kaufprämien allerdings anteilig mit tragen. Grundsatzfragen wie Rohstoffknappheit
bei seltenen Erden oder Entsorgungskonzepte
für Altbatterien bleiben dabei komplett auf
der Strecke. Und böse Auguren behaupten gar,
die hohen Feinstaubwerte in den Innenstädten
rührten nicht einmal vom Diesel, sondern vielmehr von der Renaissance der Kaminöfen her.
Offenbar brauchen wir heute keine Ölkrise
mehr für autofreie Straßen, Öl zu Spottpreisen
tut es auch! Das Fahrverbot in Peking und
zuletzt der (erfolglose) Aufruf zum freiwilligen
Verzicht auf das Auto in Stuttgart aufgrund der
Feinstaubbelastung geben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was kommt: Beim Appell
zu freiwilligen Einschränkungen wird es nicht
bleiben. Besser also, wir üben schon mal –
ganz radikal –, Bequemlichkeit, Privilegien und
Luxus runterzuschrauben …
Georg Stanossek
(stv. Chefredakteur)
Impressum SolarRegion 1/2016 · 19. Jahrgang
Chefredakteur: Georg Stanossek • Anzeigenleitung: Georg Stanossek • Redaktion: Georg Stanossek, Eva Pauli, Diana Sträuber, Nick Heinke • Autoren in dieser Ausgabe: Benedict Buchberger, Thomas Bauer, Fabien Girod, Nick Heinke, Gabriele Hennicke, Per Klabundt, Kaj Mertens-Stickel, Georg Stanossek, Michael
Sellner, Mira Steck, Nico Storz, Diana Sträuber, Eva Pauli, Marissa Walzer, Ernst Wagner • Titelfoto: arsdigital, Fotolia.de • Layout & Druckvorstufe: Frank
Schöler, www.schoeler-design.de, Tel. 0761/2056741 • Herausgeber: fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg • Anschrift Redaktion: fesa e.V., Gerberau 5, 79098
Die Zukunft ist erneuerbar!
Freiburg, Tel: 0761/407361, Fax: 0761/404770, [email protected] • Auflage: 20.000 • Erscheinungsweise: vierteljährlich • Druck: Freiburger druck GmbH & Co.KG,
Lörracher Straße 3, 79115 Freiburg • Medienpartner: Windenergie Offenburg • Vertrieb und Verbreitungsgebiet: An rund 1.000 öffentlichen Auslagestellen in Freiburg und den Landkreisen
Breisgau-Hochschwarzwald, Emmen­dingen, Lörrach, Waldshut, Ortenau, Schwarzwald-Baar und in der Bodensee-Region. Auslagestellen sind unter anderem öffentliche Ämter, der Fachhandel für Solar- und Elektrotechnik, Institutionen aus dem Umweltbereich, der ÖPNV- und Fremdenverkehrsbereich, Banken, Buchhandel, Bibliotheken, Reform­häuser, Arztpraxen und gastronomische Einrichtungen. • Einzel-Abonnement für 4 Ausgaben: Inland 15 Euro, Ausland 20 Euro. • Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder • © by fesa e.V. Nachdruck nur mit ausdrück­licher Genehmigung des fesa e.V. • Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Recyclingpapier • Über Fragen der deutschen Rechtschreibung wurde im Zweifelsfall demokratisch entschieden.
* Achtung Satire :-)
2
Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2016
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
Inhalt
6.6.KONGRESS
KONGRESS
To p T h e m a
25.
25.- -26.
26.Februar
Februar2016
2016
6 „Billigheimer“ versus ökologisch-nachhaltigem Bauen
– Stromspeicher rücken zunehmend in den Fokus
Messe
MesseFreiburg
Freiburg
7 Flüchtlingskrise als Chance für nachhaltigen und
sozialen Wohnraum verstehen
8 Potential von Kleinwindkraftanlagen in Wohngebieten
9 Sanierungsberatung: Vorsicht mit Pauschalangaben
10 Wohnen Sie schon, oder hausen Sie noch?
10 Gebäude wohngesund und energieeffizient gestalten
11 Innovation erleben (44): Solarthermie-Initiative
der Stadt Freiburg
12
COP21: Paris redet, Freiburg handelt
Wirtschaft
13 News
14 Die ausgeschriebene Energiewende
15 Wasserkraft für die Genossen in Müllheim-Staufen
18 VW-Abgasskandal: Vom Saulus zum Paulus?
poli tik
PARALLELVERANSTALTUNG – FREIER MESSEEINTRITT
PARALLELVERANSTALTUNG
– FREIER MESSEEINTRITT
WWW.GETEC-FREIBURG.DE
GEFÜHRTE
MESSERUNDGÄNGE
19 News
20 COP21: L’esprit de Paris – Das Signal von Paris an die Welt
und unsere Region
FÜR KONGRESSTEILNEHMER
GEFÜHRTE MESSERUNDGÄNGE
FÜR KONGRESSTEILNEHMER
26.–28.
2. 2016
WWW.GETEC-FREIBURG.DE
MESSE
FREIBURG
26.– 28.
2. 2016
MESSE FREIBURG
22 Wärmeversorgungskonzept Gutleutmatten – Pro- und Contra
24
COP21: „Advent, Advent das Klima brennt“
alter
alsace
E nerg i es
25 Faktor 4 und mein Geld – Welche Bank ist die richtige?
25 Zahlst du noch oder stückst du schon?
p rax is
26 News
27 Stromsparen in Gemeinschaft – Energiesparcontracting als
Geschäftsmodell
28 Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ in Freiburg
rubrik en
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von ehme
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für Vertr
für Vertreter von Kommunen
Veranstalter
Veranstalter
2 Editorial / Impressum
4 fesa News
29 Energiesparkolummne: Watt und Byte – Elektronik effizient nutzen
30 Branchenverzeichnis
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
3
f e s a
N e w s
Die fesa-Vorstände Marissa Walzer und Stefan Flaig verabschieden
Rainer Schüle (Mitte) mit einem Interview
des fesa e.V., die Industriepartner der Energieagentur und die anderen
Energieagenturen in Baden-Württemberg, wäre die Energiewende, der
er sich verschrieben hat, nicht so weit wie sie heute sei, so Rainer Schüle
in seiner Dankesrede. Der offizielle Teil der Feier endete mit ihrem emotionalen Höhepunkt, als Orchester und Chor der Mitarbeiter der Energieagentur zur Melodie des Scorpions Song „A Wind of Change“ Rainer
Schüle ein Abschiedslied darbrachten. Der Auftritt der Mitarbeiter ließ
ahnen, dass Rainer Schüle für die Mitarbeiter mehr als nur ein Chef war.
Politischer Abend am 24.02. zur Energieversorgung der Region
Der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien und
fesa e.V. veranstalten am 24.02. um 18.30 Uhr im Solar-Info
Center in Freiburg eine Podiumsdiskussion zur Landtagswahl.
Dabei haben die Parteien die Möglichkeit, dem Publikum ihre
Vorstellungen von der zukünftigen Energieversorgung der
Region näher zu bringen und zu verteidigen. Zugesagt hatten
bei Redaktionsschluss bereits Eicke Weber (FDP), Reinhold Pix
(Grüne) und Gabi Rolland (SPD).
Rüdiger Fleck leitet die
Energieagentur Regio Freiburg
Rüdiger Fleck, 53, ist seit 1. Januar 2016 neuer
Geschäftsführer der Energieagentur Regio Freiburg. Dies haben die Gesellschafter der Energieagentur, die Stadt Freiburg, der fesa e.V. und
der Verein Klimaschutzpartner im Handwerk
entschieden. „Wir sind überzeugt, dass Rüdiger
Fleck gemeinsam mit dem kompetenten Team
die Projekte der Energieagentur erfolgreich
weiterführen und neue Impulse für die regionale Energiewende setzen wird“,
so Stefan Flaig, Vorstand des Gesellschafters fesa e.V.. Fleck ist DiplomIngenieur für Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Energietechnik. Ende 2009
wechselte er als Consultant zur Nationalen Energiekommission (CNE) der
Dominikanischen Republik in Santo Domingo. Fleck folgt auf Rainer Schüle,
der das Unternehmen zum Jahresende verlassen hat.
Gründungsmitglied
Hanna Lehmann
geht in „Ruhestand“
Hanna Lehmann, seit 1990 Studienleiterin und Umweltbeauftragte der Katholischen Akademie in Freiburg, konnte sich
spätestens im Mai 2015 mit
ihrer klaren Linie pro Umwelt
und Klimaschutz bestätigt fühlen, als Papst Franziskus seine „Enzyklika LAUDATO SI‘ über
die Sorge für das gemeinsame Haus“ herausgebracht hat: „Wir
müssen uns von allen konventionellen Energien umgehend
verabschieden“, sagt die ebenfalls leidenschaftliche Kunstfördererin. Die erste Umwelterklärung der Akademie stammt
von 1999 und deren Klimaschutzkonzept ist in vielen Teilen
inzwischen vorbildlich für andere Institutionen umgesetzt.
2003 erhielt Hanna Lehmann den Ehrenpreis „Stromrebell“
der EWS für ihr kirchliches Engagement. Als unvollendetes
Projekt hinterlässt sie die Solartankstelle für E-Fahrzeuge vor
dem Haus. Hanna Lehmann war und ist Gründungsmitglied
und langjährige, engagierte Unterstützerin des fesa e.V.. Auch
die Katholische Akademie zeigte als Firmenmitglied immer
wieder Flagge mit Anzeigen zu den zahlreichen Tagungen
zum Thema Nachhaltigkeit und Energiewende. Wir wünschen
einen guten „Unruhestand“ und freuen uns über weiterhin
gute Gespräche!
Foto: privat
Mit Ablauf des vergangenen Jahres beendete Rainer Schüle seine 16
Jahre dauernde Tätigkeit als Geschäftsführer der Energieagentur Regio
Freiburg GmbH. Die Gesellschafter der Energieagentur Regio Freiburg
GmbH, Stadt Freiburg, Klimaschutzpartner des Handwerks e.V. und
fesa e.V., würdigten die Verdienste ihres scheidenden Gründungsgeschäftsführers bei einer Abschiedsfeier kurz vor Weihnachten in der
Katholischen Akademie in Freiburg. Mehr als 90 geladene Festgäste,
unter ihnen langjährige politische und berufliche Weggefährten und
Geschäftspartner, kamen zusammen, um mit ihm gemeinsam „würdevoll Abschied zu feiern“, wie eine Teilnehmerin anderntags formulierte.
Umrahmt von musikalischen Beiträgen wie dem Energiewendealphabet
von Michael Rudolph und Pianist Johannes Büttner mit dem Anti-AKWRagtime, einem Protestsong gegen das in den siebziger Jahren des letzten
Jahrhunderts geplante Atomkraftwerk Wyhl des Liedermachers Walter
Mossmann, führten die Vorstände des fesa e.V., Marissa Walzer und
Stefan Flaig, mit Rainer Schüle ein Interview, statt wie bei solchen Anlässen üblich, eine Rede zu halten. Nach dem Studium zum Öko-Institut
als Zivildienstleistender gekommen, weil er am Thema Energiewende
arbeiten wollte, war für Rainer Schüle die 12-jährige Tätigkeit beim ÖkoInstitut und die anschließenden 16 Jahre als Geschäftsführer der Energieagentur immer Berufung und nicht nur Beruf. Ohne das Team der
Energieagentur, seine ehemaligen Kollegen am Öko-Institut, die Gründer
Foto: Energieagentur Regio Freiburg
Über 90 Weggefährten verabschieden
Rainer Schüle
4
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
f e s a
N e w s
Foto: Stefanie Witt
Experimente mit Erneuerbaren Energien
Durch Spenden der Firma Sick AG konnte der fesa e.V. das Projekt „Experimente mit
Erneuerbaren Energien“ überarbeiten und letztes Jahr bereits an mehreren Schulen durchführen. SchülerInnen der 4. bis 6. Klasse forschen dabei zu verschiedenen Erneuerbaren
Energien wie Solarenergie, Windkraft und Biomasse. Für dieses Schuljahr sind alle Plätze
belegt. Im kommenden Schuljahr 2016/2017 stehen sechs Plätze zur Verfügung.
Interessierte melden sich direkt bei Frau Witt: [email protected]
-Event: „Windpark Ettenheim
hautnah“ mit Greencity Energy
Neue Rubrik! - Die Dreier-Staffel
fesa-Mitglieder beantworten in dieser Rubrik drei gleich bleibende
Fragen und reichen das Staffelholz dann an ein anderes Mitglied
weiter. In dieser Ausgabe kommt Martin Ufheil von der solares
bauen GmbH zu Wort:
„Energieversorgung ohne Kohle- und Atomstrom
ist machbar!“
Foto: GE
Was war Ihr letzter Energiewende-Beitrag?
Ein fertig gestelltes Windrad oder einen Windpark haben schon viele
von Ihnen gesehen. Am Samstag, den 9. April können Sie sogar beim
Bau dabei sein! 25 Personen können exklusiv an dem fesa-Event auf
der Baustelle des Bürgerwindparks Südliche Ortenau teilnehmen
und eventuell eine Gondel oder die riesigen Rotorblätter am Boden
besichtigen (fesa-Mitglieder haben Vorrang). Die Führung durch den
Windpark beginnt um 10 Uhr am Wanderparkplatz Sperrstock bei
Ettenheim und dauert ca. 2,5 Stunden. Im Anschluss stellen Stefanie
Janssen von Green City Energy und Jörg Bold von der Ettenheimer
Bürgerenergie eG das Beteiligungskonzept des interkommunalen
Windparks vor.
Weitere Infos: www.buergerwindpark-suedliche-ortenau.de,
www.greencity-energy.de , www.fesa.de
6. Kongress Energieautonome Kommunen
Der 6. Kongress Energieautonome Kommunen findet am 25./26.02.2016
erstmals im Konferenzbereich der Messe Freiburg statt, einen Tag
vor der GETEC. Am 1. Kongresstag stehen Vorträge und Fachforen im Vordergrund. Erstmals wird
mit Unterstützung des trinationalen
Netzwerks TRION-climate e.V. ein
Teil des Programms deutsch-französisch übersetzt. Themen sind u.a.
Fördermöglichkeiten für Kommunen, Umsetzungsstrategien für die
kommunale Wärmeversorgung und Mobilität, Quartierskonzepte
sowie Kommunikation und Motivation. Am 2. Tag gibt es Exkursionen, Messerundgänge und Workshops. Umweltminister Franz
Untersteller übernimmt die Schirmherrschaft.
Anmeldung auf www.energieautonome-kommunen.de
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
Mein persönlicher Beitrag: Habe gerade unseren Sommerurlaub
gebucht, wie (fast) immer mit Bahn und Rad statt Flieger. Mein
beruflicher Beitrag: Die Unterschrift unter den Erbpachtvertrag für
das neue Bürogebäude unserer Niederlassung
in Straßburg. Hier entsteht ein Bürogebäude im Passivhausstandard mit ökologischen
Dämmstoffen (Stroh), PV-Anlage, Batteriespeicher, BHKW u.v.m. Wir produzieren
mehr Energie als im Betrieb für Wärme und
Elektrizität benötigt wird. Im Sommer produzieren wir Überschüsse, im Winter muss
Martin Ufheil
natürlich noch Strom bezogen werden. Da
wir über einen Energiespeicher verfügen, wird nur dann Strom
bezogen, wenn die Rhein-Wasserkraftwerke aus dem Elsass genügend Strom produzieren. Wir wollen eine sichere 100% regenerative
Energieversorgung ohne Kohle- und Atomstrom.
Wem würden Sie gern mal eine Nachhilfestunde in Sachen Energiewende zukommen lassen?
Herrn Bürgermeister Otto Neideck, stellvertretend für so viele
Finanzbürgermeister. Mein Anliegen wäre es ihm einmal die Grundsätze einer Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erläutern. Denn viele
Kommunen und Städte geben sehr viel Geld für unwirtschaftliche
Prestigeobjekte aus und knausern, wenn es um die Realisierung
wirtschaftlicher Energiewendeprojekte geht.
Wo kann die Solarregion noch mehr Energiewende vertragen?
Eigentlich überall. Der warme Winter 2015/2016 ist ein weiteres
Indiz dafür, dass wir endlich handeln müssen.
An welches fesa-Mitglied geben Sie den Staffelstab weiter und
warum?
Ich gebe weiter an Architekt Rolf Disch. Er setzt sich seit Jahrzenten
für die Energiewende ein und hat echte Pionierarbeit geleistet.
Ohne Rolf Disch gäbe es die Solarregion Oberrhein vermutlich gar
nicht.
5
TO P T H E M A
„Billigheimer“ versus ökologisch-nachhaltigem Bauen
– Stromspeicher rücken zunehmend in den Fokus
Wenn am 26. Februar die 9. Gebäude.Energie.Technik (GETEC) auf dem Freiburger Messegelände startet, werden die
Besucher die Messe wieder als Wegweiser rund um das Thema energieeffizientes Planen, Bauen und Wohnen nutzen.
Besonders Systeme für die Eigenstromerzeugung und -nutzung sowie die schnelle Bereitstellung von nachhaltigem
und preiswertem Wohnraum dürften in diesem Jahr im Fokus des Besucherinteresses stehen. Von Benedict Buchberger
und Georg Stanossek, fesa e.V.
Einen Schub für neue energetische Maßnahmen könnte nach Einschätzung der Energieagentur Regio Freiburg geänderten gesetzlichen
Rahmenbedingungen bringen. Die in diesem
Jahr in Kraft tretende Energieeinsparverordnung (EnEV) verschärft die Richtlinien hinsichtlich des Energieverbrauchs bei Neubauten.
Die Kunden beschäftigen sich außerdem mit
ökologischen Dämmstoffen. „Dies führt dazu,
dass so gut wie alle Neubauten ein Niedrigenergie- oder Passivhaus sind“, sagt Thomas
Bauer bei der Energieagentur. Auch das neue
Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien
im Wärmebereich (EEWärmeG) helfe, den
Energiebedarf der Häuser zu senken. Durch
den niedrigen Ölpreis würden jedoch verstärkt
wieder Ölheizungen nachgefragt. Hier sollte
ein Riegel vorgeschoben und für Aufklärung in
der Bevölkerung gesorgt werden.
„Billigheimer“ rangieren vor ökologischen und
nachhaltigen Bauten
6
„Die Masse hat den Knall offenbar noch immer
nicht gehört!“, gibt sich auch Michael Sellner
aus Staufen in Sachen Energiewende zunehmend fassungslos und sieht auf ganzer Breite ein Nachlassen des Umweltengagements.
Die Angst vor Überfremdung und die Flüchtlingsdebatte würden derzeit alles überlagern.
Nicht mehr die Umwelt sondern einzig schneller neuer Wohnraum sei das Thema. Ähnlich
wie beim Lebensmittel-Kauf beim Discounter
statt im Biomarkt gingen auch beim Hausbau
PV-Strom und Speicher als perfektes Gespann
schaft erst rund 25.000 einen Stromspeicher
zugelegt. Vor diesem Hintergrund drängen
auch die Autokonzerne als Hersteller von Elektroautos in den Markt.
Die Speicher sollten in erster Linie in der
Größe passend zum Eigenverbrauch und dem
Anwendernutzen ausgewählt werden“, rät
Speicher-Experte Matthias Lösch von Cosinus3 Energiesysteme. Ebenso wichtig seien
die richtige Technik, Steuerungsmöglichkeiten,
Anbindungen sowie die Netzdienlichkeit. Die
Preise würden bis Mitte des Jahres von derzeit
rund 1.000 Euro je kWh Speichervolumen auf
voraussichtlich 800 Euro und darunter fallen.
Angesichts der stetig steigenden Strompreise
in Deutschland und den fallenden BatteriePreisen werden Solarstromspeicher immer attraktiver.
Kaum eine neue PV-Anlage
geht heute noch ohne ein
solches Speichersystem in
Betrieb, um zunächst einmal den eigenen Energiebedarf zu decken. „Seit gut
fünf Jahren helfen dabei
Batteriespeicher und Wärmepumpen“, sagt Marco
Kirchner von MK-Energiesysteme, Freiburger Anbieter von Lösungen für PV
Anlagen mit Energiespeichersystemen. Ein Autarkiegrad beim Strom von 80
bis 95 Prozent sei schon Komfortable Bedienung eines Solarspeichers per Display
jetzt erzielbar. Neuere Projekte versuchen zudem, die PV-Anlage mit klei- Zudem fuße ein Großteil des jetzigen Energienen BHKWs und Industriebatteriespeichern zu systems auf subventionierten Modellen. Auch
das müsse fairerweise in die Gesamtrechnung
koppeln.
mit eingehen. Zur GETEC rechnet Lösch mit
Schon ab 2017, so schätzt die Unternehmensbe- neuen Herstellern und neuen Ideen auf dem
ratung PWC, könnten sich Billig-Akkus kombi- Markt. Andere Hersteller wiederum, die bisher
niert mit einer Photovoltaikanlage in Deutsch- Leader waren, würden vom Markt wieder verland wirtschaftlich rechnen. Und der Markt schwinden.
verspricht ein riesiges Potential: von den 1,5
Millionen Hausbesitzern, die in Deutschland Knapp 30 der rund 200 Aussteller haben für die
eine Solaranlage besitzen, haben sich nach Freiburger Messe das Thema „Energiespeicher“
Angaben des Bundesverbands der Solarwirt- angekündigt. n
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
Foto: Sonnenbatterie GmbH
und Modernisierung meistens
„Billigheimer“ [Wie treffend!
Anm.d.Red.] vor ökologischen
und nachhaltigen Bauten. Nur
selten gehe man in der Branche
auf KfW 40 oder Energie PlusBauten. Aus diesem Blickwinkel
betrachtet seien fast alle Messen der vergangenen Jahre eher
enttäuschend gewesen.
TO P T H E M A
Flüchtlingskrise als Chance für nachhaltigen und
sozialen Wohnraum verstehen
Foto: Georg Stanossek
Trotz vielseitiger Apelle vor allem aus der grünen Ecke: Energiewende und Flüchtlingskrise finden bislang nicht zusammen. Insbesondere bei der Bereitstellung von Unterkünften für Flüchtlinge findet ökologisches und nachhaltiges
Bauen in den Kommunen derzeit selten Anwendung – obwohl das durchaus möglich ist, mit Eigenmitteln und ohne
Mehrkosten. Von Georg Stanossek, fesa e.V.
Notunterkünfte für Flüchtlinge in der Erstaufnahme des Landkreises in Gundelfingen bei
Freiburg
Ein Dach über dem Kopf und eine warme
Mahlzeit für die Flüchtlinge haben momentan
oberste Priorität. Landkreise und Kommunen
stehen enorm unter Druck: „Der Markt für
Wohncontainer ist leergefegt“, heißt es auf
Anfrage beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, zuständig für die Erstunterbringung der Flüchtlinge. „Wir müssen die
akute Situation meistern und nehmen, was wir
bekommen können.“ Später könne man vielleicht auch über Nachhaltigkeit nachdenken.
Für die längerfristige Unterbringung der
Migranten im Anschluss sind die Kommunen
zuständig. Bis Mai werde man als Provisorium erst einmal eine wärmegedämmte Halle
aufstellen, erklärt Bruno Müller, Bauamtsleiter der Gemeinde Gundelfingen, gegenüber
unserer Redaktion. 1 Million Euro habe die
Gemeinde dafür als „zusätzliche Ausgaben“
in ihrem Etat eingeplant. Weitere drei bis vier
Millionen Euro wurden für neue Dauerunterkünfte in Massivbauweise zurückgestellt, die
später in 3- bis 4 Zimmer-Wohnungen umgewandelt würden.
Rolf Disch entwickelt Wohnmodul in Plusenergie-Bauweise
„Die jüngsten Preissteigerungen bei den Containern führen dazu, dass man auf nahezu
gleichem Preisniveau auch ökologisch bauen
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
kann“, sagt Dr. Tobias Bube, Sprecher beim
Architekturbüro Rolf Disch. Der Freiburger
Solararchitekt beweist mit einer neuen, schnell
umsetzbaren und unkonventionellen Lösung,
dass schnelle und ökologische Bereitstellung
von Wohnraum sich nicht ausschließen: ein
Wohnmodul in Plusenergie-Bauweise. Im Büro
Disch verwahrt man sich vehement gegen den
Druck aus Wirtschaft und Politik, angesichts
der Flüchtlingskrise jetzt von den beispielsweise in der Energieeinsparverordnung (EnEV)
gesetzten Standards abzurücken. Bei Wohncontainern sei die Politik schon eingeknickt
und habe in der EnEV Ausnahmeregelungen
eingeführt.
„gangbaren Weg“ empfehlen die Umweltschützer aber den Bau von Flüchtlingsunterkünften,
die später zu Sozialwohnungen werden. Die
Gemeinde baut dabei aus Eigenmitteln qualitätsvolle Bauten, die barrierefrei und energieeffizient ausgelegt sind. „Der Landkreis mietet
diese Gebäude zu den üblichen Bedingungen
für 20 Jahre an“, erklärt der BUND das sogenannte „Herbolzheimer Modell“. Nach 20 Jahren besitze die Stadt dann schuldenfreie Sozialwohnungen. Flaig: „Eine intelligente Lösung,
die sich insbesondere für Baulücken im Innenbereich und bereits erschlossene Baugebiete
eignet.“ n
Neuen Wohnraum immer dauerhaft denken
Der Staufener Architekt Michael Sellner
bezweifelt das Wohnmodul-Container-Konzept: „Die Rechnung, die Notunterkünfte nach
zwei bis fünf Jahren wieder abzubauen, wird
nicht aufgehen.“ Zudem transportiere man mit
dieser Strategie die unterschwellige Botschaft
an Pegida & Co., dass das Flüchtlingsthema nur ein vorübergehendes sei. Dauerhaft
Wohnraum einrichten beziehe sich realistisch
auf einen Zeitraum von 25 bis 50 Jahren. Mit
Containern sei man daher grundsätzlich auf
dem Holz- bzw. Blechweg. Raummodule mit
drei Metern Breite seien nicht langlebig genug.
Sellner: „Zudem wird zu viel ‚Luft‘ transportiert. Da ist Tafelbau, platzsparend verpackt
für den Transport, wie Ikea es bei Möbeln
perfektioniert hat, deutlich ökologischer.“ In
der Flüchtlingskrise sieht Sellner ganz neue
Herausforderungen für das Baurecht.
Genau dazu hat der BUND-Landesverband
Baden-Württemberg im vergangenen Dezember ein Argumentationspapier herausgebracht
mit dem Titel: „Flüchtlingskrise – neue Herausforderungen für das Bau- und Planungsrecht“.
Bei Behelfsbauten hält es der BUND zwar für
gerechtfertigt, die bestehenden gesetzlichen
Ausnahmemöglichkeiten innerhalb der geltenden Landesbauordnung auszuschöpfen. Als
GEMEINSAM
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7
TO P T H E M A
Potential von Kleinwindkraftanlagen in Wohngebieten
Können Kleinwindkraftanlagen eine passende Ergänzung zu einer Solaranlage auf dem Dach sein? Werden sie sich in
den Städten etablieren? / Von Nick Heinke, fesa e.V.
Auf dem Gelände der Firma Getmore Littenweiler drehen sich seit kurzem zwei Kleinwindkraftanlagen (KWKA). Die Anlagen mit 0,5 und
1 Kilowatt Leistung hat Axel Gnann, Händler
für KWKA bis 2000 Watt, für die Eigenversorgung und zur Erhöhung seines Autarkiegrades
installiert. Die Idee, sich von den Strompreisen
und fossilen Brennstoffen zu entkoppeln, ist für
viele der Hauptgrund zum Kauf einer KWKA.
„Wir liefern über 30 Prozent der Anlagen schon
weltweit an Hochschulen oder für industrielle Zwecke, wie Leuchtfeuer, Funkmasten,
Notstromanlagen, Bohrplattformen, PipelineBeleuchtungen, Expeditionen oder Forschungsanlagen“, sagt Günther Hacker vom Solar
Wind Team in St. Georgen. Auch für Inselsysteme hat die Windkraft also nach wie vor
einen hohen Stellenwert.
über die Auftriebskraft. Unter Fachleuten und
dem Gesichtspunkt der effektiven Energieerzeugung werden sie gerne als „Drehquirl
Spielzeuge“ abgetan. Die Vorteile der nicht
notwendigen Windnachführung, geringeren
Schallemissionen und Schattenwurf können
derzeit noch nicht überwiegen.
Immer wieder gibt es Versuche, die Windkraftnutzung mit der Architektur zu verbinden
und gebäudeintegrierte Lösungen zu finden.
Die erhoffte Energieausbeute wurde hier
nicht immer erreicht. Oftmals sind sie vielmehr „Hingucker“ sowie Symbol und Image
für Nachhaltigkeit. So dienen die vier horizontalen Windkraftanlagen mit je 500 Watt
auf dem Hotel Victoria in der Nähe des
Freiburger Bahnhofs, primär der Sensibilisierung für die Windkraft und tragen höchstens
mit einem Prozent zur Stromerzeugung bei.
Ein Großteil wird durch eine Beteiligung am
Ettenheimer Windpark gedeckt. „Die Wirtschaftlichkeit stand dabei nicht im Vordergrund. Die Gäste haben aber viel Spaß an den
Windrädern auf dem Dach und das ist ein
guter Einstieg für unsere Umweltführungen“,
sagt der Inhaber des Nullemissionshotels Bertram Späth.
Foto: Victoria Hotel
Foto: XXXXXXXXXXXXXX
Windkraft mit Photovoltaik nicht vergleichbar
Vicoria Hotel in Freiburg mit Windrädern
Zu KWKA zählen Anlagen mit bis zu 100
Kilowatt, 50 Meter Höhe und 16 Meter Rotordurchmesser. Bis 50 Meter Höhe fallen sie in
Deutschland nicht unter das Bundesbaurecht,
wie Großwindkraftanlagen, und benötigen
keine Vorrang- oder Konzentrationszonen - bis
10 Meter in Baden Württemberg nicht einmal
eine Baugenehmigung.
Horizontale und vertikale Windkraftanlagen
8
Grundsätzlich kann man horizontale und vertikale Anlagentypen unterscheiden. Die horizontalen Anlagen funktionieren, wie die großen
Windräder und Tragflächen von Flugzeugen,
Bei der Auslegung einer PV-Anlage kann man
online mit vorgegebenen Einstrahlungswerten
und Dachneigung schnell erste Prognosen
berechnen. Für eine Windkraftanlage muss
man dagegen viel mehr auf den Standort und
die Windverhältnisse vor Ort achten, sowie
geeignete Anlagentypen ausfindig machen. Die
Leistung des KWKA ist von der Geschwindigkeit des Windes mit der dritten Potenz
abhängig. Eine Windgeschwindigkeit von beispielswiese 6 statt 4 Metern pro Sekunde
verdreifacht die Leistung. Vorherige Windmessungen über einen längeren Zeitraum lohnen
sich selbst für kleine Anlagen. Dabei darf
man sich nicht auf gefühlte Windgeschwindigkeiten verlassen, weil Turbulenzen häufig als
hohe Windgeschwindigkeit wahrgenommen
werden. Eine Windkraftanlage aber braucht
laminare (turbulenzfreie) Anströmung, sollte
möglichst frei stehen und Strömungseffekte
positiv nutzen.
„Ein Kleinwindrad im Schwachwindgebiet, zwischen Häusern, Bäumen oder auf Wohnhausdächern macht nach wie vor wenig Sinn- außer
man macht Abstriche im Ertrag“, sagt Hacker aus
langjähriger Erfahrung. Windkraftnutzung in
Wohngebieten ist also stark standortabhängig
und nur eingeschränkter als PV-Installationen
möglich. Allgemeine Angaben zu Kosten und Rentabilität sind nicht machbar, die Spanne reicht von
3.000€ bis 9.000€ pro Kilowatt Nennleistung.
Vor allem bei kleinen Anlagen sollte man laut
www.klein-windkraftanlagen.com nicht wirtschaftliche Motive in den Vordergrund stellen.
Einspeisevergütung zu gering
Zu keiner Zeit gab es eine hohe Einführungsvergütung für KWKA, wie es bei PV der Fall war.
Die Einspeisevergütung von 8,5 Cent pro Kilowattstunde über 20 Jahre, wie bei großen Megawattanlagen ist nicht angepasst(?), wie das in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Das forderte der Bundesverband Windenergie (BWE)
bereits 2011. Derzeit lohnt sich einen KWKA nur
bei hohem Eigenverbrauch. Die Eigenverbrauchs
EEG Umlage (für Anlagen über zehn Kilowatt
installierter Leistung) steigt aber bis 2017 auf
bis zu 2,5 Cent pro Kilowattstunde. „Wegen der
windschwachen Lage können in Städten KWKA
nur als Hobby betrieben werden, eine Amortisation ist bei den derzeitigen Strompreisen nicht
drin. „Trotzdem ist die Nachfrage da, man muss
nur ehrlich informieren“, so Hacker.
Derzeit geht man in Deutschland von einem
Zu-bau von KWKA (bis 50 Kilowatt Leistung)
von 2.500 bis 3.500 Anlagen pro Jahr aus. Die
deutsche Kleinwindbranche mit etwa 30 Herstellern kann durch Export und wachsende
Märkte im Ausland dennoch eine Zukunft
haben und langfristig Produkte weiterentwickeln und Preise senken. Allerdings bleibt
die bestehende Forderung nach angepassten
Baurechts- und Umweltschutzauflagen sowie
einer Markteinführung mit finanziellen Anreizen und Planungssicherheit- sonst bleibt die
KWKA ein Nischenprodukt für Idealisten und
Bastler. n
Weitere Infos:
www.wind-mobil.de
www.klein-windkraftanlagen.com
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
TO P T H E M A
Sanierungsberatung: Vorsicht mit Pauschalangaben
Ein Feldtest der Beratungsorganisation co2online bestätigt, dass eine gute Beratung und eine professionelle Betreuung
Grundvoraussetzung für eine wirksame energetische Sanierung sind. Eine Einschätzung von Thomas Bauer, Energieagentur Regio Freiburg.
Quelle: dena.de
Die Schwankungen sind enorm
Andere Studien bestätigen die Ergebnisse
Das Ergebnis: Die Wirksamkeit der Die Ergebnisse des Feldtests sind für Experten
Maßnahmen schwankt bei den ein- wenig überraschend. Sie bestätigen frühere
zelnen Sanierungen enorm. Wurde Untersuchungen, die die Wirksamkeit von
beispielsweise nur die Heizung energetischen Sanierungen aufzeigen. So kam
erneuert, lag die Einsparung bei die Deutsche Energieagentur in einer zweiWerten zwischen 8 und 50 Pro- teiligen Studie 2010/2011 zu dem Ergebnis,
zent, bei einem Heizungstausch mit dass sich eine energetische Sanierung von
Solaranteil zwischen 16 und 65 Pro- selbst genutzten Wohngebäuden auf jeden
zent. Die mittlere Einsparung beim Fall rechnet, wenn die Gebäude noch nicht
Tausch des Heizkessels lag bei 15 modernisiert sind und ein hoher InstandsetProzent. Bei der Maßnahmenkom- zungsbedarf besteht. Dies gelte auch für Mehrbination Dach-Außenwand-Fenster familienhäuser, bei denen eine Modernisierung
Der Energieausweis ist Pflicht bei Neubauten und gibt
konnten Einsparungen zwischen
warmmietenneutral möglich sei. Das Institut
Auskunft zur Energieeffizienz des Hauses.
21 und 48 Prozent erzielt werden. für Wohnen und Umwelt (IWU) untersuchte
Viele Hausbesitzer sind durch die negative Am besten schnitt die Kombination mehrerer 2013 unterschiedliche Maßnahmenpakete und
Berichterstattung der vergangenen Monate Maßnahmen ab. Wenn die Heizanlage erneu- Modellgebäude und bewertete energetische
und Jahre verunsichert, wenn es um das Thema ert und gleichzeitig Dämmmaßnahmen durch- Sanierungen ebenfalls äußerst positiv. Das
energetische Sanierung geht. Was bringt eine geführt wurden, lag die Spannbreite zwischen IWU nennt die sogenannten KopplungskoSanierungsmaßnahme wirklich? Und wem 8 und 58 Prozent. Die Maßnahmenkombina- sten als entscheidenden Faktor: Wenn ohnehin
kann ich bei all den unterschiedlichen Zah- tionen übertrafen die 40-Prozent-Marke sehr Maßnahmen wie z.B. eine Erneuerung des
Putzes anstehen, kann man die energetische
len und Einschätzungen in den Medien noch häufig.
Sanierungsmaßnahme gut damit verbinden.
vertrauen, wenn es darum geht, das sinnvolle Vorgehen für mein Gebäude festzulegen? Doch woran liegt es, dass die Maßnahmen so Die zukünftigen Energiekosteneinsparungen
Eine Studie der Beratungsagentur co2online unterschiedlich wirken? Für co2online liegt dies überstiegen nicht nur die energiebedingten
zeigt eindrücklich, dass man mit allgemeinen weniger an der Technik, sondern an der unter- Mehrkosten, sondern finanzierten bei vielen
Vorhersagen und generellen Einschätzungen schiedlich intensiven Betreuung der Hausbe- Bauteilen auch noch einen Teil der Instandsetvorsichtig sein sollte. Eine Sanierung, so das sitzer. Wenn diese von Anfang an gut beraten zungskosten mit.
Ergebnis, kann sehr wirksam sein. Ob sie dies würden und auch während der Sanierung
in der Praxis auch ist, hängt entscheidend einen Experten an ihrer Seite hätten, dann sei Die Forderung von co2online und anderen nach
von einer guten Planung der Sanierungsmaß- die Sanierung fast immer auch wirksam. Genau einer qualifizierten Energieberatung und einer
nahmen und einer professionellen Umsetzung hier liegt das Problem: Nur bei einem Drittel professionellen Baubegleitung sind indes nicht
der untersuchten Sanierungen nahmen die neu. Die Botschaft an Hausbesitzer wird aber
ab.
Hausbesitzer eine Energieberatung bzw. eine noch mal mehr als deutlich formuliert: Man
Maßnahmenbegleitung in Anspruch. Weniger sollte bereits vor Beginn der Sanierung einen Ex180 sanierte Gebäude wurden untersucht
als die Hälfte der Beratenen nutzte die eigens perten finden, dem man vertraut und der auch
die Umsetzung der Maßnahmen betreut. n
Bei dem Feldtest stand die Frage im Mittel- dafür vorgesehenen Förderprogramme.
punkt, wie groß die Diskrepanz zwischen dem
technischen Potenzial von SanierungsmaßI N F O B O X
nahmen und den tatsächlich erzielten Einsparungen ist. Dazu untersuchte das Projektteam
co2online-Feldtest: http://www.wirksam-sanieren.de/fileadmin/ws/pdf/
die Wirksamkeit von Sanierungen bei rund
co2online-sanierungstest-studie.pdf
180 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern im
IWU-Studie: http://www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/energie/sonstiges/
gesamten Bundesgebiet. Bei allen Gebäuden
Endbericht_Akteursbezogene_Wirtschaftlichkeit.pdf
wurde der Heizkessel nach dem Jahr 2006
Dena-Studie Teil 1: http://www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/energie/sonstiges/
erneuert und/oder die Wärmedämmung verEndbericht_Akteursbezogene_Wirtschaftlichkeit.pdf
bessert. Um die Wirksamkeit der Sanierung
zu bewerten, wurde ein Vorher-Nachher-VerDena-Studie Teil 2: http://www.dena.de/fileadmin/user_upload/Presse/
gleich der Energiekennwerte durchgeführt und
Meldungen/2012/12-03-26_dena-Sanierungsstudie_Einfamilienhaeuser.pdf
wo möglich mit Verbrauchsdaten ergänzt.
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
9
TO P T H E M A
Wohnen Sie schon oder hausen Sie noch?
Gebäude wohngesund und energieeffizient gestalten
Du bist, was Du isst – und Du haust, wie Du baust. Wohnen ist heute mehr, als nur ein Dach über dem Kopf
– obwohl wir aktuell vor den gleichen Herausforderungen stehen wie in der Nachkriegszeit. Ein Praxisbericht von
Michael Sellner, Staufen.
anhand der Sanierung eines Dreifamilienhauses in Teningen aus dem
Jahre 1958 (www.passivhausprojekte.de/#d_4214).
10
Der gemeinnützige Verein „AktivPlus e.V.“
steht für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Standards für Gebäude und Quartiere
(http://www.aktivplusev.de). 2015 ging es in
der Pilotphase darum, zu erforschen, wie, und
zu beweisen, dass Neubauten und Gebäudesanierungen in den Bereichen Energiebilanz,
Nutzerkomfort, Suffizienz/Flächeneffizienz,
Ökobilanzierung, Lebenszykluskosten und
Vernetzung mit dem umgebenden Quartier
zukunftsweisend umgesetzt werden können.
Vor dem Hintergrund der EU-Gebäuderichtlinie, die ab 2020 Neubauten nur noch als
„nearly-zero-energy-buildings“ zulässt und im
Bewusstsein, dass wir mittlerweile 90 Prozent
unserer Lebenszeit in Gebäuden verbringen,
die Leute aber in fast jedem dritten Gebäude
am „sick-building-syndrom“ leiden, erprobte
unser Architekturbüro als Mitglied von AktivPlus e.V. Kriterien für wirklich zukunftsweisendes Bauen und neue Gebäudestandards
Die schönste Bestätigung war der Kommentar
einer Bewohnerin: „Seit 25 Jahren wohne ich
in dem Haus, ich habe noch das gleiche Bett
und es steht an derselben Stelle wie vorher –
aber ich habe noch nie so
gut geschlafen wie nach der
Sanierung!“
Gerade im Wohnbereich für Leute, die weder
das Geld für hohe Nebenkosten übrig haben,
noch einen bewussten Umgang mit Heizen
und Lüften kennen, sind robuste „von Haus
aus“ warme Gebäude unabdingbar - wohngesund als Aktivplus-Gebäude und CO2-neutral
mit niedrigsten Lebenszykluskosten – also
zukunftsfähig. Auch die erstellenden Kommunen, Baugenossenschaften und Investoren
können nicht an billig und schnell zusammengeschusterten „Wegwerf-Bauten“ interessiert
sein. Sie werden den knappen Grund und
Boden bzw. die wenigen zum Umbau geeigneten Bestandsgebäude so verantwortungsvoll
einsetzen wollen, dass die Folgekosten weder
den Gemeindeetat noch unsere Nachkommen
oder die Umwelt auf Jahre hinaus belasten –
möglich ist das. n
Wohngesunde Unterkünfte
natürlich auch für Flüchtlinge
Von diesen Erfahrungen
sollen nun auch Neubürger
aus Krisenregionen profitieren. Gemeinsam mit Samuel
Gebert, Mitgründer des Vereins Zuflucht Müllheim e.V.,
sowie einem renommierten
Fertighaushersteller wollen
wir dieses Jahr dringend
Foto: M. Sellner
Foto: M. Sellner
Wir haben dabei wohngesunde
Baustoffe eingesetzt wie Zellulosedämmung, Lehmputz, Fliesen,
geöltes Parkett und Naturschiefer
sowie passivhaustaugliche Fenster
aus geölter Schwarzwald-Weißtanne mit äußerer Aluhaut und erreichten eine Minderung des Heizwärmebedarfs um 95%. Der geringe
Restwärmebedarf kann alleine über
die erwärmte Zuluft in die Räume
gebracht werden. Und die PV-SolarEin Blick in die neue Küche des wohngesund runderneustromanlage liefert über das Jahr
erten Altbaus in Teningen
mehr als die Energie für Raumwärme,
Warmwasser,
Haushalts- und Lüfterstrom,
Energieeffizienz und Umweltschutz spielten
beim Ölpreis der Nachkriegsjahre für Bau- sodass sogar noch das Elektroauto des Bauherren keine Rolle und die wahren Kosten von herren versorgt werden kann. Mit diesem KonXylamon, Styropor und Asbest kamen erst viele zept konnten wir unter 18 unterschiedlichsten
Jahre später ans Licht. Inzwischen ist ener- Einreichungen u.a. von Hochschulen, Techn.
gieeffizientes, nachhaltiges und wohngesundes Universitäten, Fertighausherstellern und Baugesellschaften erfolgreich bestehen.
Leben das Hauptziel bei der Bauplanung.
benötigte Gebäude im sozialen Wohnungsbau
erstellen. Die Gebäude werden zusammen mit
Flüchtlingen produziert, gemeinsam mit Flüchtlingen aufgebaut und ermöglichen Wohnen und
Arbeiten unter einem Dach. Diese Bauprojekte
sollen schwerpunktmäßig den Neuankömmlingen – viele davon mit jahrelanger Baustellenerfahrung, aber ohne deutschen Gesellenbrief
– als Qualifizierungsmaßnahme den Einstieg
in die hiesige Bauwirtschaft erleichtern. Derzeit werden hier ja händeringend Arbeitskräfte
gesucht, die zupacken können.
Vormals typischer Altbau „Anno 1958“ – Nach der Modernisierung erzeugt das Zweifamilienhaus mehr Energie, als dort verbraucht wird.
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
TO P T H E M A
Innovation erleben (44)
Solarthermie-Initiative der Stadt Freiburg
Schwierig, aber machbar: energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudekomplexes. Die Stadt Freiburg
hat sich mit dem Bauverein Breisgau eG und dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ein denkmalgeschütztes Mehrfamilienhaus als Modellprojekt ausgesucht, um ein nachhaltiges Energiekonzept zu studieren.
Von Ernst Wagner, fesa e.V.
Das Pilotprojekt, das vom Innovationsfonds
der Badenova mit 185.550 Euro unterstützt
wird, soll demonstrieren, daß Solarthermie in
Gebäuden mit vielen Wohneinheiten technisch
und wirtschaftlich funktioniert. Als Modell
wurde der Gebäudekomplex der Bauverein
Breisgau eG in der Emmendinger Straße
gewählt, der in den Jahren 1903 bis 1904 erbaut
wurde, sich aus zehn Familienhäusern mit 92
Wohnungen zusammensetzt und der zudem als
Kulturdenkmal eingestuft ist.
Projektphase 2: Betriebsauswertung
Nahwärmenetz für zehn Häuser
Man darf gespannt sein, was die Beobachtung und Evaluation der Betriebsdaten des
vom Innovationsfonds der Badenova großzügig
geförderten Projektes hervorbringt, um Grundlagen für ein innovatives Nahwärmenetz mit
der Einbindung von Solarthermie und einem
BHKW zu generieren. Da die Umplanungen
das Projekt verzögerten, bleibt für die Auswertung nur noch eine von den zwei geplanten
Heizperioden übrig. Möglicherweise wird das
Projekt deshalb um ein Jahr verlängert. n
Der fast hundertjährige Gebäudekomplex enthält kein zentrales Warmwassernetz. Für die
Bereitstellung von Warmwasser und Heizung
wurden bisher Gasetagenheizungen oder sogar Einzelöfen in
einigen Wohnungen benutzt. Ziel
des Bauvereins war es deshalb,
alle Wohnungen an eine zentrale
Wärmeversorgung anzuschließen.
Foto: Bauverein Breisgau eG
Die innovative Indachvariante für die Solaranlage musste wegen des Denkmalschutzes aufgegeben werden, weil ein zu schwerwiegender
Eingriff in die Gebäudesubstanz befürchtet
beiteten ein Konzept, die Solarthermieanlage mit dem BHKW in ein gebäudeinternes
Nahwärmenetz zu integrieren. Das Projekt
enthielt jetzt zwar keine denkmalschützerische
Innovation, mutierte aber zu einem innovativen
Pilotprojekt mit der Frage, ob Solarthermie und
BHKW gegenseitig konkurrieren oder zusammenwirken. Dies kann nun an einer Anlage,
die zahlreiche Wohneinheiten bedient, studiert
und demonstriert werden.
Das jetzt installierte Heizsystem
besteht aus dem Nahwärmenetz für die zehn Häuser mit je
einem Wärmespeicher, gefüllt mit
1200 bis 1700 Litern Wasser. Die
Wärme der Solarkollektoren hat
Nun mit 76 Flachkollektoren: Gebäudekomplex des Bauverdarin Vorrang. Da die Kollektorein Breisgau eG aus den Jahren 1903 bis 1904 in Freiburg
fläche wegen der Denkmalanforderungen nur 191 Quadratmeter
wurde. Die 76 Flachkollektoren mit einer Lei- betragen durfte, muss die Hauptwärme vom
stung von etwa 134 kW sind deshalb auf geeig- BHKW und Brennwertkessel geliefert werden. Das BHKW ist relativ klein ausgelegt, ist
neten Dachflächen befestigt worden.
dadurch aber fast das ganze Jahr in Betrieb
und erzeugt so optimal Strom für die Mieter.
Integration eines BHKW dringend geboten
Jede Wohnung hat zudem eine WärmeübergaZu Beginn des Projektes war kein BHKW bestation zur Erwärmung von Trinkwasser. Um
eingeplant. Wirtschaftlichkeitsrechnungen den Heizenergiebedarf niedrig zu halten, wurund die Bereitschaft der Mietermehrheit, den den Kellerdecken und Dachböden gedämmt
BHKW-Strom abzunehmen, führten am Ende sowie Fenster mit neuen Dichtungen versehen.
zum Beschluss, ein BHKW (20 kW elektrisch Eine Außendämmung der Wände verbot sich
und 47 kW thermisch) zusammen mit einem aus Denkmalschutzgründen. Die Installationen
gasbetriebenen Spitzenlastkessel von 450 kW und Sanierungsarbeiten wurden zum Septemzu installieren. Das Fraunhofer ISE und das ber 2015 abgeschlossen. Das gesamte System
Planungsbüro des Bauverein Breisgau eG erar- ist erfolgreich in Betrieb.
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
Die zweite Phase des Projektes besteht nun
aus der Betriebsauswertung. Die Aufbereitung
der Planungs- und Betriebsdaten durch das
Fraunhofer ISE ist ein wesentlicher Teil des Projektes und soll der Öffentlichkeit (insbesondere
Installationsbetriebe, Energieberater etc.) später in Form von Fortbildungsveranstaltungen
und Publikationen kommuniziert werden.
Wer Interesse hat, das Projekt zu besichtigen, kann am Freitag, den 26.2.2016 an
einer Exkursion im Rahmen des Kongresses
„energieautonome Kommunen“ teilnehmen
(kostenpflichtig). Anmeldung unter www.
energieautonome-kommunen.de
I N F O B O X
Serie
Innovation
erleben (44)
Seit 2001 fördert die badenova AG & Co.
KG mit ihrem Innovationsfonds für Klimaund Wasserschutz zukunftsweisende Projekte. Jedes dieser Vorhaben trägt zu einer
nachhaltigen Energieversorgung bei. Wir
stellen Ihnen in unserer Reihe „Innovation
erleben“ einige der interessantesten Projekte vor. Eine Liste der geförderten Innovationsfonds-Projekte finden Sie unter
www.badenova.de/innovationsfonds
11
TO P T H E M A
Klimaschutz: Paris redet, Freiburg handelt
Rolf Disch gilt als Pionier der Solararchitektur. In seinem Kommentar zum Pariser Klimagipfel
plädiert er dafür, in den Gemeinden das Soziale und den Klimaschutz zusammenzubringen.
Und wieder haben sie getagt. Dieses Mal
in Paris. Regierungschefs, Klimaforscher und
Aktivisten versuchten, sich auf der Klimakonferenz zu verständigen. Worüber? Wie man
schnell zu einer weltweiten Vollversorgung
durch erneuerbare Energien kommt? Nein. Wie
man den an Wahnsinn grenzenden Konsum
und Ressourcenverbrauch eindämmt? Nein.
Zwar begrüße ich es sehr, dass es überhaupt
zu einer Einigung kam, nach so vielen Konferenzen. Dennoch, ob nun statt 2 sogar 1,5 Grad
als maximal zu akzeptierende Klimaerwärmung als Absichtserklärung festgeschrieben
ist – die konkreten Maßnahmen müssen vor
Ort ergriffen werden.
Andere Akteure müssen die Speerspitze bilden. Die Bundesregierung betreibt die Energiewende mit Rücksicht auf die Kohle nach
dem Motto „Je langsamer, desto nachhaltiger“, während in der Branche der erneuerbaren Energien bereits 70.000 Arbeitsplätze
verlorengegangen sind – viele in Freiburg und
in der Region. Dennoch wächst der Anteil
an regenerativem Strom unaufhaltsam. Das
wird regional und kommunal organisiert, bürgerfinanziert und mittelständisch umgesetzt.
Man sieht: Die Speerspitze, das sind Städte,
Gemeinden, Regionen und ihre Bürger.
Dabei müssen wir die großen Herausforderungen als lokale Chancen für die Energie-
12
wende begreifen, anstatt
soziale Aspekte gegen
nachhaltige Entwicklung auszuspielen. Die
Herausforderung lautet
heute: Die Stadtbevölkerung wächst, die Immobilienpreise und Mieten
steigen, neue Stadtteile
sind angedacht, es muss
bezahlbarer Wohnraum
geschaffen werden, auch
für Flüchtlinge. Nun
werden Rufe laut, die
energetischen Standards
herunterzusetzen. Doch das Gegenteil ist nötig:
nicht beim Erreichten stehenzubleiben, sondern die Fortschritte der vergangenen Jahre
zu nutzen.
Alle neuen Stadt- und Ortsteile sollen
Plusenergie-Quartiere werden
Alle neuen Stadt- und Ortsteile sollen Plusenergie-Quartiere werden, die mehr (saubere)
Energie erzeugen, als sie verbrauchen, mit
intelligent gesteuerten und verknüpften Netzen für Strom und Wärme, entlastet durch
Speichertechnologien. Die Energie für Wohnen
und Mobilität kommt von der Sonne. Ein neues
Quartier in Freiburg selbst kann fast komplett
autofrei bleiben. Es gibt ein multimodales,
elektromobiles und kommunikationstechnisch
vernetztes Verkehrssystem mit Vorrang für
Fußgänger, Zweiräder und ÖPNV. Elektroautos und -fahrräder sowie andere umweltverträgliche Fahrzeuge stehen allen Bewohnern
zur Verfügung. Tiefgaragenplätze, die im Verhältnis gerade die kleinen Wohnungen mehr
als ein Viertel verteuern, entfallen, ebenso die
Kosten für das eigene Auto (laut ADAC für
einen Mittelklassewagen etwa 575 pro Monat).
Bei Mobilität und laufenden Energiekosten
sind also enorme Einsparungen möglich. Bei
Erfüllung aller – richtigen und wichtigen –
Anforderungen an Wärme-, Schall- und Brandschutz lassen sich die Erstellungskosten pro
Quadratmeter hingegen nicht allzu sehr nach
unten drücken. Hier lohnt es sich, über kleinere, den Bedürfnissen anpassbare Wohnungen
nachzudenken. Gerade der akute Wohnungsbedarf für Flüchtlinge ist eine Chance: Die
Der Freiburger Architekt Rolf Disch
(71) ist Experte für ökologisches
Bauen und Solararchitektur. Er hat
u.a. die im Vauban gelegene Solarsiedlung entworfen, das Heliotrop
und ist Erfinder des Plusenergiehauses.
Grundstücke sind rar und teuer, also müssen
wir dichter bauen. Die Wohneinheiten sind
klein, dennoch sollen sie alle Bedürfnisse erfüllen und wohnlich sein. Es muss eine Balance zwischen privaten und gemeinschaftlich
genutzten Räumen geben. Und die Konzepte
müssen so flexibel sein, dass eine spätere
Umnutzung möglich ist.
Suffizienz – was genügt für die wirklichen
Bedürfnisse?
Wir lernen hier alles, was wir über „Suffizienz“ wissen müssen, über das, was „genügt“,
um die wirklichen Bedürfnisse zu erfüllen.
All das brauchen wir für den Wohnungsbau
insgesamt, bei immer mehr Bedarf an SingleWohnungen, bei gleichzeitig mehr Bedarf an
Gemeinschaftlichkeit zwischen all den Singles
und bei zunehmendem Bedarf an bezahlbarem
Wohnen.
Und zurück zur Effizienz und den erneuerbaren Energien: Das Quartier ohne Auspuff
und Schornstein, es schont nicht nur Umwelt
und Klima. Sondern es entsteht ein hochwertiger Lebensraum, eine zusammenhängende
kommunikative Freianlage. Mit mehr Grün,
weniger Gefahr für spielende Kinder, weniger
Lärm, ohne schädliche Emissionen, weniger
Flächenverbrauch für Verkehr – und dadurch
geringeren Grundstücks- und Erschließungskosten. Eine ganz andere Lebensqualität wird
erreicht – so wie es in den Städten war, bis sie
vor dem Auto kapitulierten. Wenn wir so in
unseren Gemeinden das Soziale und den Klimaschutz zusammenbringen – wer redet dann
noch von Paris? n
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
W I R T S C H A F T
+++ NewsTicker +++
Stromspeicher in Energiemarkt ein (21.01.)
Autarkie: Nach Tesla steigt auch BMW mit
01.)
am Bürgerwindpark Südliche Ortenau (04.
Ettenheimer Bürgerenergie beteiligt sich
sparen 2015 fast 9 Milliarden Euro (16.12.)
AGORA: Deutschlands Energieverbraucher
r als 3 Milliarden Euro (11.12.)
Überschuss auf EEG-Konto steigt auf meh
t (11.12.)
weiter fallen - Elektromobilität gefährde
Dieselpreis fällt auf 98 ct - Ölpreis könnte
Klimaschutz 2013 wichtigste
Säule der Umweltschutz­
Wirtschaft
Die Umweltschutzwirtschaft in Deutschland
ist 2013 gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt (www.destatis.de) mitteilt, erwirtschafteten die
Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs 66,5 Mrd Euro Umsatz mit Waren und
Leistungen für den Umweltschutz (+7,6 % z.Vj.). Detaillierte Ergebnisse in der Fachserie 19, Reihe 3.3: „Umsatz mit
Umweltschutzgütern und Umweltschutzleistungen 2013“.
v.l.n.r. Andreas Kotterer, Amely und Gregor Reddemann von der Firma SI Module sowie Mounirou
Salami und Ulrich Dold vom Verein Solarenergie
für Afrika e.V.
Philipp Oswald ist neuer Klimaschutzmanager beim Landkreis
Emmendingen
Foto: Landratsamt Emmendingen, S.Tebel-Haas
Der Freiburger Photovoltaik-Hersteller SI Module hat dem Verein „Solarenergie für Afrika“
eine Photovoltaik-Inselanlage im Wert von knapp 7.000 Euro gespendet, um eine Dorfschule in
Westafrika mit Solarstrom und elektrischem Licht zu versorgen. Der in Freiburg-Kappel ansässige Verein wird die Anlage in der Dorfschule Villy, in der Nähe von Koudougou/ Burkina-Faso
installieren. „Angesichts wachsender Flüchtlingsströme und Armut wollen wir einen Beitrag
leisten, benachteiligten Menschen in ihrem Heimatland zu unterstützen“, betont Gregor Reddemann, Geschäftsführer der SI Module GmbH bei der Spendenübergabe an Vereinsvorstand
Mounirou Salami.
Foto: SI Module
SI Module spendet PV-Inselanlage an Dorfschule in Afrika
Nach intensiver Suche konnte der Landkreis Emmendingen Philipp Oswald für die Tätigkeit des Klimaschutzmanagers gewinnen. Schwerpunkte der Arbeit
des Geografen sind u.a. Energieeinsparung von Kommunen und Ausbau der Erneuerbaren Energien im
Landkreis. Oswald (39) ist in Emmendingen aufgewachsen, war u.a. Projektleiter
„Cluster Green City Freiburg“ bei der FWTM und leitete zuletzt das Team Umwelttechnik bei der Landesagentur „Umwelttechnik BW“ in Böblingen.
Steuertipp:
Kaufpreisaufteilung Grundstück / Gebäude
Kanzlei Freiburg:
Solar Info Center
Emmy-Noether-Str. 2
79110 Freiburg
 0761 15215-0
Fax 0761 15215-30
Kanzlei Titisee-Neustadt:
Wilhelm-Stahl-Str. 20
79822 Titisee-Neustadt
 07651 9120-0
Fax 07651 9120-20
www.zwick-stb.de
Die Finanzämter ermitteln beim Erwerb von Immobilien
die Anteile von Gebäude und nicht abschreibungsfähigem Grundstück anhand einer schematischen, bundeseinheitlichen Vorlage. Dies führt oft zu streitbehafteten Ergebnissen.
Der Bundesfinanzhof hat nun per Urteil vom 16.09.2015
entschieden, dass eine vertragliche Kaufpreisaufteilung
von Grundstück und Gebäude der Berechnung der AfA
auf das Gebäude zu Grunde zu legen ist.
Dies gilt, sofern sie zum einen nicht nur zum Schein
getroffen wurde und keinen Gestaltungsmissbrauch
darstellt. Weiterhin darf das Finanzgericht bei einer
Gesamtwürdigung der Einzelumstände nicht zu dem
Ergebnis gelangen, dass die vertragliche Kaufpreisaufteilung die realen Wertverhältnisse in grundsätzlicher
Weise verfehlt und wirtschaftlich nicht haltbar erscheint.
Ihr Ansprechpartner:
Andreas Strub Stb.
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SolarRegion · Ausgabe 1/2016
W I R T S C H A F T
Die ausgeschriebene Energiewende
Die Bundesregierung will ab 2017 die Vergütung für Erneuerbare Energien über Ausschreibungen festlegen. Das hat
Auswirkungen für Bürgerenergieprojekte, Privatpersonen und Genossenschaften. Ein Beitrag von Nico Storz vom
Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e.V.
Biogasanlage im ersten Dorf in Baden-Württemberg, das Strom
und Wärme vollständig aus heimischen Energien abbdeckt.
Die geplante Änderung bedeutet für Anlagenbetreiber: Die Höhe der Vergütung für den
Strom aus einer neuen Anlage hängt nicht
mehr vom Inbetriebnahmezeitpunkt der Anlage
ab, sondern von dem Betrag, den er im Ausschreibungsverfahren geboten hat. Je niedriger
der Preis, den er angegeben hat, desto wahrscheinlicher erhält er den Zuschlag für sein
Projekt. Ansonsten muss er es in einer weiteren
Runde wieder versuchen.
Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung damit?
Die Bundesregierung gibt für ihr Ausschreibungsverfahren drei Ziele an: Kosteneffizienz,
Akteursvielfalt und Planbarkeit. Die ersten beiden lassen sich nach allen Erfahrungen im Inund Ausland mit anderen Instrumenten besser
erreichen. Die Planbarkeit soll durch einen
Ausbaukorridor von 40 bis 45% für Erneuerbare
Energien am Strommix erreicht werden. Das
entspricht einer Drosselung auf höchstens ein
Fünftel der derzeitigen Ausbaugeschwindigkeit. Planungssicherheit erhält damit vor allem
die Kohleindustrie für einen Anteil von 55% am
Strommix.
Was sind die Folgen für die Photovoltaik?
14
In der Photovoltaik gab es 2015 bereits Ausschreibungen für Freiflächenanlagen. Dabei
haben überwiegend größere Projektierer
Zuschläge erhalten. 40% der ersten Aus-
Was sind die Folgen für
Windenergie?
In der Windenergie müssen alle Anlagen, die
nach dem 1.1.2017 ihre Genehmigung erhalten, an den Ausschreibungen teilnehmen. Nur
Anlagen unter 1 MW will das BMWi ausnehmen. Die Ausschreibungsmenge für Wind an
Land ergibt sich als Differenz aller EE-Anlagen
zur Zielmenge. Wer an einer Ausschreibung
teilnehmen will, muss bereits den Bau seines
Windparks genehmigt und somit Vorarbeiten
im Rahmen von rund 150.000€ je Anlage geleistet haben. Für Genossenschaften dürfte dies
zum K.O.-Kriterium werden. Die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften schlägt
deshalb ein Preisübertragungsmodell vor, das
auch kleinen Akteuren weiterhin ermöglicht,
regionale Projekte zu entwickeln.
Was sind die Folgen für Biogas?
Der Neubau von Biogasanlagen ist bereits zum
Erliegen gekommen. Biogasanlagen können
nach der Förderdauer von 20 Jahren nicht
kostendeckend weiterbetrieben werden. Den
bestehenden Biogasanlagen mit insgesamt
ca. 6 Gigawatt Leistung droht nach 20 Jahren die Abschaltung. Davon sind auch viele
Nahwärmegenossenschaften betroffen. Der
Fachverband Biogas schlägt daher vor, auch
Bestandsanlagen in ein Ausschreibungsverfahren aufzunehmen. Die Gewinner dürften Großanlagenbetreiber in Nord- und Ostdeutschland
sein. Kleine dezentrale Anlagen mit sinnvoller
Wärmenutzung dürften zu den Verlierern
gehören. Ein Gegenvorschlag lautet daher, den
Zuschlag auch an Qualitätskriterien für nachhaltige Landwirtschaft, Klimaschutz und Netzdienlichkeit zu orientieren, statt ausschließlich
am Preis.
Wie geht es weiter?
Das BMWi hat am 25. November 2015 Eckpunkte für die EEG-Novelle 2016 vorgelegt. Die Landesregierung Baden-Württemberg greift in ihrer Stellungnahme die
ForderungderEnergiegenossenschaftenzumErhalt
der Akteursvielfalt in der Windenergie auf.
Auch die frühe Festlegung auf Ausschreibungen für Biogasanlagen lehnt sie ab. Zudem
kritisiert sie das Referenzertragsmodell für
Windenergie, das aus ihrer Sicht norddeutsche Standorte bevorzugt. Das Land fordert
eine Anpassung, wenn unter 40% des Ausbaus
Foto: EnerGeno Heilbronn-Franken eG
Foto: Nico Storz
schreibungsrunde wurden gar
von einem einzigen Projektierer
gewonnen - ein niederschmetterndes Ergebnis in Sachen
„Akteursvielfalt“. Dennoch will
das BMWi Ausschreibungen
auch auf Dachanlagen ausweiten. Die gute Botschaft: Es soll
eine Bagatellgrenze von 1 Megawatt (MW) eingezogen werden.
Die meisten Bürgersolaranlagen
können weiterhin mit gewohnten
Geschäftsmodellen realisiert
werden.
Die Energeno Heilbronn Franken eG hat mit
ihrer PV-Anlage bereits an EE-Ausschreibungen
teilgenommen.
in Süddeutschland erfolgt. Dies alles erfordert eine große Unterstützung durch Verbände und Bevölkerung. Bis Sommer 2016 soll
das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen
sein. Um beim einen oder anderen Punkt
noch Verbesserungen zu erreichen müssen sich
die hunderttausenden Energiewende-Akteure
mit ihren Interessen massiv Gehör verschaffen. n
Weitere Infos:
www.bmwi.de
www.genossenschaften.de
www.wirtschaft-umwelt.de
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
W I R T S C H A F T
Wasserkraft für die Genossen in Müllheim-Staufen
Regenerativer Schwarzwald-Strom für 400 Haushalte. Nach nur neun Monaten Bauzeit wurde am 20. November 2015
das Wasserkraftwerk am Neumagen zwischen Staufen und Münstertal eingeweiht und in Betrieb genommen. Nach
monatelanger Trockenheit gab es mit dem just am Einweihungstag einsetzenden kräftigen Regen dann auch genug
Wasser in dem kleinen Fluss, um die Anlage in Gang zu setzen. / Von Gabriele Hennicke
Durchschnittlich 1,3 Millionen Kilowattstunden regenerativen Strom wird das Kraftwerk
im Jahr erzeugen und etwa 400 Haushalte
versorgen. Die Kraftwerke Kaiser KG betreibt
neun Wasserkraftwerke in Südbaden, darunter
in Kirchzarten, im Höllental, im Kleinen Wiesental und in Todtnau. Mit einer Nennleistung
der Turbine von 420 Kilowatt und einer Investitionssumme von etwa 2,5 Millionen Euro
ist das neue Wasserkraftwerk zwar ein recht
großes, aber bei weitem nicht das größte
Wasserkraftwerk im Besitz der Kraftwerke
Kaiser KG. Das größte der Kraftwerke, das
Kraftwerk am Rotbach beim Hirschsprung im
Höllental, hat eine Leistung von 800 Kilowatt.
Die Brüder Kaiser setzen bereits seit 1978 auf
Wasserkraft und schwammen damals völlig
gegen den Strom. Im Schwarzwald wurden
viele Wasserkraftwerke in den 70er und 80er
Jahren stillgelegt, schließlich baute man in
jenen Zeiten auf Atomstrom.
So schnell es vom Spatenstich bis zur Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks auch ging, so
lange, nämlich an die 15 Jahre, dauerte es, bis
die Erlaubnis zum Bau des Wasserkraftwerkes
endlich vorlag. Nur dank der Hartnäckigkeit,
der Unerbittlichkeit und dem großen Engagement von Bernhard und Herbert Kaiser konnte
dieser weitere Schritt bei der Umsetzung der
Energiewende vor Ort getan werden.
Foto: G.Hennicke
Bauherren des Wasserkraftwerks sind Bernhard und Herbert Kaiser von der Kraftwerke
Kaiser KG aus Todtnau. Das Besondere beim
Wasserkraftwerk am Neumagen ist das Finanzierungsmodell: 800 000 Euro, etwa ein Drittel
der Gesamtkosten in Höhe von 2,5 Millionen
Euro bringt die auf Initiative der Stadtwerke Müllheim-Staufen gegründete Genossenschaft Bürger-Energie Südbaden (BEGS) als
Nachrangdarlehen in die Finanzierung des
Kraftwerks ein. Über 310 Genossen sind schon
an der BEGS und damit am neuen Wasserkraftwerk und an neun Photovoltaikanlagen
beteiligt. Die Genossenschaft nimmt weitere
Mitglieder auf, die sich an der regionalen regenerativen Stromerzeugung beteiligen wollen.
Das Krafthaus am Neumagen: Über 310 Genossen der BEGS sind am neuen Wasserkraftwerk
und neun PV-Anlagen beteiligt.
Die Ausleitung des Wassers aus dem Neumagen erfolgt bei der früheren Gubor-Fabrik in
Münstertal. Von dort fließt das entnommene
Wasser mit einer Fallhöhe von 18,5 Metern über
eine Druckrohrleitung von 1140 Metern Länge
bis zum Krafthaus bei der Brücke im Staufener Ortsteil Etzenbach. Allein 100 Kubikmeter
Beton wurden für das Krafthaus benötigt,
weitere 230 Kubikmeter für das Einlaufbauwerk. 90 Einzelrohre von jeweils zwölf Metern
Länge und einem Durchmesser von 1,6 Metern
wurden in zwei bis drei Meter Tiefe verlegt. Elf
Grundstückseigentümer mussten ihre Erlaubnis für die Verlegung der Rohre geben.
Ganz knapp ging es zu, als der 3700 Kilogramm wiegende Generator ins Krafthaus eingebaut wurde. Die Mitarbeiter der beteiligten
Baufirmen Asal und Behringer aus Utzenfeld
hatten große Bedenken, ob sie den schweren
Generator überhaupt durch die nur 1,60 breite
und 2,40 Meter hohe Tür ins Turbinenhaus
bewegen könnte. Doch mit ständigem Hinund Her-Zirkeln, guten Absprachen und fast
blindem Verständnis unter den sechs Mitarbeitern, war die Großtat nach gut eineinhalb
Stunden vollbracht. Außen trug der Bagger die
schwere Last, innen der Hallenkran mit den
beiden Laufkatzen. Dazwischen die Männer,
die - Zentimeter für Zentimeter - das schwere
Gerät mit Ketten und Spanngurten ins Krafthaus beförderten.
Bernhard Kaiser steuert und überwacht die
gesamte Anlage in Todtnau vom PC aus. 1300
Tonnen CO2 werden durch das Wasserkraftwerk am Neumagen jährlich eingespart. Ein
wichtiger Beitrag nicht nur für das Ziel der
lokalen Kommunen hin zur klimaneutralen
Stadt, sondern auch für die Energiewende in
der gesamten Region. n
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SolarRegion · Ausgabe 1/2016
15
WWW.GETEC-FREIBURG.DE
26.–28. 2. 2016
MESSE FREIBURG
Ö K O L O G I S C H E B A U K O M P O NENTEN
H EI ZU NG S - U ND A NL A G ENTEC H NI K
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Gebäude.Energie.Technik – Wegweiser zum zukunftsfähigen Gebäude
Die Messe Gebäude.Energie.Technik (GETEC) ist der
Wegweiser rund um das Thema energieeffizientes
Planen, Bauen und Wohnen. Ein auf die Bedürfnisse der
Besucher zugeschnittenes praxisnahes Rahmenprogramm
mit Fachvorträgen, Seminaren, themenspezifische
Messerundgängen und dem neutralen Beratungsangebot
„Marktplatz Energieberatung“ als Herzstück, bieten ein
informatives Gesamtpaket, das bei privaten und gewerblichen Bauherren, Immobilienbesitzern und Bauträgern
keine Fragen offen lässt.
Freitag, 26. Februar 2016
Fachforum Halle 3
Freitag, 26. Februar 2016
Fachseminar (Seminarraum K1+2)
14:00
Impulsvortrag: Gebäudehülle – Heiz- und Anlagentechnik– Erneuerbare Energien – Der
"Dreiklang" zur regionalen Energiewende?
EE AU
Hans-Uwe Klaeger, Gebäudeenergieberater Ingenieure
Handwerker e.V. Baden-Württemberg (GIH BW e.V.)
N
A
14:45
N
Praxisvortrag 1: Holzbauten – Ökologisch
nachhaltiger Baustoff – von der Tradition
AU bis zur Moderne
Christian Lehmann, lehmann_holz_bauten
A
15:30
Praxisvortrag 2: Heizen mit Luft- und
Erdwärme – Wann sind Wärmepumpen
sinnvoll und rentabel?
EE AU
Tobias Rahn, Kermi GmbH
N
15:00–16:30 Fachseminar zur Kraft-Wärme-Kopplung/
Strom erzeugende Heizungen
N A
Fachseminar zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung
für Eigentümer/Vermieter, WEG’s und
Verwalter – Vorstellung von wirtschaftlich und
ökologisch sinnvolle Vorgehensweisen zum Bau
und Betrieb von BHKW-Anlagen.
Veranstaltet von Stadt Freiburg,
Umweltschutzamt, in Kooperation mit der
Energieagentur Regio Freiburg
danach, um 16:30 Uhr geführter
Messerundgang zu Ausstellern
aus dem Bereich BHKW
A
16.15
Praxisvortrag 3: Photovoltaik und
EE AU Speicher- Wege zur Energieautarkie
Eberhard Löffler, Sonnenbatterie GmbH
17:00
N
A
Führung über die GETEC
Energieagentur Regio Freiburg/GIH BW e.V.
EE
Fachvortrag (Seminarraum K3)
Veranstalter
Mitveranstalter
14:15–15:00 Gebäude dämmen – aber mit welchen
Materialien? (Dt./frz. )
N A
Vor- und Nachteile verschiedener Materialien –
Eignung für verschiedene Anwendungsfälle.
Zahl der verfügbaren Plätze ist begrenzt.
Referent: Herbert Grießbach,
Grießbach+Grießbach Architekten, Freiburg
Veranstaltet von Stadt Freiburg,
Umweltschutzamt, in Kooperation mit der
Handwerkskammer Freiburg
danach um 15:00 Uhr geführter Messerundgang zu Ausstellern aus dem
Bereich Gebäudedämmung
(dt./frz. simultan übersetzt)
WEG Workshop (Seminarraum K1+2)
Unterstützt von:
13:00–14:30 Wohnungseigentümergemeinschaften
(WEG) Workshop – Rechtliche Aspekte
N A
bei der Sanierung und Förderung
Rechtliche Fragestellungen bei Finanzierung von
Sanierungsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten.
Veranstaltet von Stadt Freiburg,
Umweltschutzamt, in Kooperation mit der
Energieagentur Regio Freiburg
Samstag, 27. Februar 2016
Fachforum Halle 3
Impulsvortrag: BAFA, KfW, EWärmeG,
Sanierungsfahrplan: Wer hat noch den
AU Durchblick? Aktuelle Gesetze und Fördermöglichkeiten für Häuslebauer und Sanierer
Harald Schwieder, Energieagentur Regio Freiburg
10:30
N
A
Praxisvortrag 1: Lüftung/Schimmel –
Kontrollierte Wohnraumlüftung mit
AU Wärmerückgewinnung – Funktionsweise,
Systemunterschiede dezentral vs. zentral
Helmut Schindler, Aerex-Haustechnik
11:15
N
A
Praxisvortrag 2: Gebäudestandards – Plusenergiehäuser in Holzsystembauweise –
AU vom Energie sparen zum Energie gewinnen
Christian Lehmann, lehmann_holz_bauten
12:00
N
A
Praxisvortrag 3: Zukunftsfähige Altbauten –
energiesparend und altersgerecht – Aktuelle
AU Fördermöglichkeiten und gelungene
Umsetzungsbeispiele
Gea Eckardt, Ingenieurbüro Zero-Therm
12:45
N
A
13:30
Führung: Gebäudehülle und Fenster/Lüftung
Energieagentur Regio Freiburg
Foto: © Gina Sanders – Fotolia.com
GETEC Programm
Samstag, 27. Februar 2016
Fachforum Halle 3
14:00
EE
Impulsvortrag: Heizen mit der Sonne,
mit Biomasse und Erdwärme – Was ist
überhaupt wie erneuerbar?
Klaus Faden, Sonnenhaus-Institut e.V. (angefragt)
Praxisvortrag 1: Photovoltaikstrom-Speicherung/
EE AU Eigenstromnutzung – wie kann ich mich soweit
wie möglich selbst mit Strom versorgen?
Eberhard Löffler, Sonnenbatterie GmbH
14:45
15:30
N
A
EE
16:15
N
A
N
Praxisvortrag 1: Mini-BHKW’s – die "Kellerkinder"
mit Doppel-Nutzen - Einsatzbereiche und
Techniken der dezentralen, gekoppelten
AU
Erzeugung von Wärme und Strom
Manfred Schäuble, Schäuble Regenerative Energiesysteme
A
Praxisvortrag 3: Heizen mit erneuerbaren
13:15
Führung: Erneuerbare Energien
Energieagentur Regio Freiburg
N
N
WEG Fachseminar (Seminarraum K1+2)
Bauherrenseminar (Seminarraum K1+2)
15:30–17:00 Gebäudehülle – Dämmung/Fenster –
energetische Qualität am Bau
N A
Komplettsanierung der Gebäudehülle – Außenwandbauteile, Dämmung/Fenster, Wärmebrücken,
Sanierungspraxis an ausgeführten Beispielen.
Aktuelle Energiestandards in Neubau und
Sanierung, Förderungen (KfW-Effizienzhausstandards) gesetzliche Vorschriften (EnEV).
Herbert Grießbach,
Grießbach+Grießbach Architekten
Praxisvortrag 2: Neuartige Heizsysteme –
zB. Brennstoffzelle und Stirling-Technik –
Funktionsweise und Vergleich
AU
Thomas Issler, bad & heizung Issler
A
Praxisvortrag 3: Moderne Öl-/GasbrennwertHeizungen der neuesten Generation – fossil,
aber trotzdem effizient
AU
Peter Baral, bad & heizung Baral
A
14:00
N
13:30–15:00 Wohnungseigentümergemeinschaften
(WEG) Fachseminar – Beispiele umfassenN A
der Sanierung aus der Praxis
Best-practice-Beispiele von WEG-Sanierungen –
Angebote der Stadt Freiburg für WEGs
Veranstaltet von Stadt Freiburg,
Umweltschutzamt, in Kooperation mit der
Energieagentur Regio Freiburg
Impulsvortrag: Das neue Heizungslabel –
Anlagensysteme im Vergleich
Arne Blumberg, Energieagentur Regio Freiburg
11:45
12:30
Joachim Kreuz, bad & heizung Kreuz
EE
11:00
Praxisvortrag 2: Stromeffizienz bei "weißer
Ware" – Wie statte ich mein energieeffizientes
Haus auch energieeffizient aus?
Dietlinde Quack, Öko-Institut
EE AU Energien – Welche Systeme machen wo Sinn?
17:00
Sonntag, 28. Februar 2016
Fachforum Halle 3
Praxisvortrag 4: HocheffizienzWärmepumpen – Nutzung von
AU Umweltwärme aus Erde und Luft
Marian Vogel, WATERKOTTE GmbH
A
14:45
N
Expertenrunde: Wie finde ich am besten das
richtige Heizsystem für mein Haus? FragenHilfestellung-Meinungen-Antworten
AU Referenten der vorgehenden Vorträge und Moderator
A
15:30
N
A
Führung: Heiz- und Anlagentechnik
Energieagentur Regio Freiburg
Bauherrenseminar (Seminarraum K1+2)
13:30–15:00 Heiz- und Anlagentechnik
Verschiedenen Heiztechniken und -systeme
N A
wie
Öl-/Gasbrennwertkessel, Wärmepumpe,
AU
Holzpellets, Mini-BHKW im Überblick.
Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung –
Funktionsweisen und Systeme
Joachim Kreuz, bad & heizung Kreuz
Nutzerseminar (Seminarraum K1+2)
Heiz- und Anlagentechnik (Kraft-Wärme-Kopplung,
Öl, Gas, Wärmepumpen etc.)
15:30–17:00 Thermische Solarenergie und Biomasse
Nutzerseminar über thermische Nutzung der
EE
Solarenergie zur Warmwasserbereitung und
Raumwärme, Erneuerbare Wärme-Gesetz
(EWärmeG), Biomasse, Brennstofflagerung,
Verfügbarkeit, Preisentwicklung, Zusammenspiel
der Systeme thermische Solaranlage –
Pelletskessel/Pelletsofen
Thomas Hartmann, Sonnenhaus-Institut e.V.
Erneuerbare Energien
(Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse etc.)
N
Neubau
EE
Erneuerbare Energien
Themenspezifische Messerundgänge
A
Altbau
AU
Unternehmen des Referenten
ist Aussteller der GETEC
Gebäudehülle (Dämmung, Fenster, Lüftung etc.)
Inhaltliche Änderungen sind vorbehalten. Die Fachvorträge finden im Forum in der Halle 3, die Seminare in den jeweils angegebenen Räumen statt.
Für die Fachvorträge ist keine Anmeldung erforderlich. Zu den Seminaren ist eine Anmeldung notwendig, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Ausführliches Rahmenprogramm und Seminaranmeldungen online unter www.getec-freiburg.de oder vor Ort an der Information zwischen Halle 2 und 3.
W I R T S C H A F T
VW-Abgasskandal: Vom Saulus zum Paulus?
Volkswagen als Wegbereiter für den Abschied vom Dieselmotor / Von Eva Pauli, fesa e.V.
schärfere Prüfverfahren für alle
großen Autohersteller einführen.
Was sind
Stickoxide?
Auffällig offen sind die Autohersteller nun
plötzlich für Investitionen in die Elektromobilität. Nicht allein Porsche steckt nach langer Zurückhaltung Milliarden in das Projekt
Elektroauto. Auch Opel, Ford und auch VW
haben einen deutlichen Schwenk angekündigt.
Ob dies nun als Lernprozess oder doch nur als
Finte verstanden werden kann, ist abzuwarten.
Opel geht parallel einen anderen Weg und
arbeitet an einer Verbesserung der StickoxidEmissionen und verpflichtet sich somit früh zu
mehr Transparenz gegenüber den Behörden.
Die Hauptquelle
von Stickoxiden
sind
Verbrennungsprozesse.
Erhöhte Werte
steigern das Risiko für Herz- und
Der neue VW-Kurs: „Europa muss bei der Elektromobilität vorangehen.“
KreislauferkranEine der vier neuen Baureihen besteht aus rein elektrischen BEVs (Battery
kungen und AsthElectric Vehicles), wie dem Bulli-Nachfolger BUDD-e
maanfälle. Stick- Peinlich für die deutschen Verbraucherschütoxide
können zer und Aufsichtsbehörden ist, dass erst die
Amerikaner kommen mussten, damit VW
Pflanzen
schädigen
und
tragen
zur
Entstehung
Der VW-Abgasskandal hat – obwohl wir alle
es ja schon immer irgendwie wussten - für viele des bodennahen Ozons bei. In Freiburg liegt auffliegt. VW muss jetzt das Vertrauen der
eingeschlagen wie eine Bombe: Auf einmal der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) Verbraucher und Märkte zurückgewinnen: In
wurde publik, dass VW seit 2009 bei sieben mit 65 µg/m³ deutlich über dem EU Grenzwert Europa hat der Wolfsburger Hersteller deutlich
VW- und Audi- Modellen, insgesamt 482.000 von 40 µg/m³. Die dauerhaft erhöhten Stick- Marktanteile verloren, in den USA ist die VW
Autos, ein Programm eingebaut hatte, welches oxidwerte in deutschen Städten haben fatale Aktie um 20 % eingebrochen.
bei Abgastests die Abgasbegrenzung einschal- Folgen: nach der europäischen Umweltagentur
tet und bei normalem Fahren aus.
gab es 2012 in Deutschland 10.400 vorzeitige Alles in allem ist durch den VW-Skandal wieTodesfälle durch NO2. Zum Vergleich: Die Zahl der eines deutlich ins Bewusstsein gerückt:
Dabei warnte das Umweltbundesamt schon der Verkehrstoten beziffert das Statistische Das Auto in seiner jetzigen Ausführung schadet dem Menschen und der Umwelt. Und
seit den 90er Jahren vor erhöhten SchadBundesamt für 2014 auf 3.350.
jeder kann ganz schnell helfen, dass sich das
stoffwerten und auch Verbraucherorganisatiändert, indem er öfter mal auf öffentliche Veronen wie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Wie schwer wiegt die Schuld von VW?
kehrsmittel oder auf das Fahrrad umsteigt. Bei
verweisen seit Jahren auf den Unterschied
zwischen Prüfwerten und realen Werten bei Durch die Manipulation der Autos hat VW die letzterem weiß man sogar ganz genau wie viele
Schadstoffen, CO2 und Kraftstoffverbrauch Kunden und die Behörden betrogen. Zusätz- Abgase es ausstößt: nämlich gar keine. n
hin. Michael Müller-Görnert, Referent für Ver- lich wurden durch den erhöhten Stickoxidkehrspolitik beim VCD, ist sich sicher: „[…] ein ausstoß Menschen indirekt und unwissentlich Neue Studie des Regierungspräsidiums zum
Fortschritt im Klimaschutz kann nur erreicht gefährdet. Unbestreitbar haben die VW-Ver- Thema: www.rp-freiburg.de
werden, wenn die CO2-Emissionen außerhalb antwortlichen damit unmoralisch
der Labore, also auch auf der Straße sinken“. und ungesetzlich gegen Mensch
Bei VW sollen die realen CO2-Emissionen nur und Natur gehandelt und müssen
um wenige Gramm von den bisherigen Anga- deswegen nun die Konsequenzen
ben abweichen. Trotzdem liegen die CO2-Emis- tragen. VW Vorstandsvorsitzender
sionen und Verbräuche neuer PKW in Europa Matthias Müller verspricht, dass
im Schnitt etwa 40 Prozent höher als die VW nicht ruhen werde „ [...] bis wir
offiziellen Angaben der Hersteller. Dies lenkt dieses Thema ein- für allemal und
die Aufmerksamkeit auf andere Autohersteller. im Sinne unserer Kunden zufrieDas ZDF-Magazin Frontal 21 hat zusammen denstellend gelöst haben“.
mit der Schweizer Abgasprüfstelle bei Fahrtests auf der Straße mit dem BMW 320d das Auch Händler und Mechaniker
2,8 fache des Stickoxid-Laborwertes gemessen, müssen jetzt ausbaden, wofür
beim Mercedes 200 CDI das 2,7-fache. Ver- sie eigentlich nichts können. Der
Steuerermäßigungen für Dieselfahrzeuge, Grafik: UBA
kehrsminister Alexander Dobrindt will nun Geschäftsführer des Autohauses
Foto: VW
18
Gehlert in Freiburg, Franz-Xaver Grünwald
erzählt sogar von Kunden, die zögern, einen
bestellten Wagen abzuholen.
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
P O L I T I K
+++ NewsTicker +++
01.)
Ökostrom aus Nachbarländern zahlen (22.
Gabriel: Deutsche sollen Subventionen für
(15.01.)
Zubau bei Windstrom - 700 MW gesamt
Untersteller: 2015 Rekordjahr mit 150 MW
mie für Elektroautos (15.01.)
Jetzt doch: Gabriel plant 5.000 EUR Kaufprä
(12.12.)
sich verbindlich auf einen Klimavertrag
Klimagipfel Paris: Fast 200 Staaten einigen
ngbericht zur Energiewende (18.11.)
Bundeskabinett verabschiedet 4. Monitori
Klimaschutz kreativ*
BMU fördert Klimaschutz-Projekte für
Energieaustausch in Gewerbegebieten
Collage: Eva Stegen
Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt „Interflex“ im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative in den
kommenden drei Jahren mit
insgesamt rund 623.000 Euro.
Das Vorhaben zielt durch die
integrierte Betrachtung der
Bereiche Strom und Wärme vor
allem auf Effizienzpotenziale
bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in bestehenden
Gewerbegebieten, die von mehreren Unternehmen gemeinsam
gehoben werden können. Projektpartner ist IREES, das Institut
für Ressourceneffizienz und Energiestrategien.
www.bmub.bund.de/N52744/
Buchtipp: „Politik der Zukunftsfähigkeit – Konturen einer Nachhaltigkeitswende“
Der ehemalige Politiker und Volkswirtschaftler Reinhard Loske gibt Anregungen für politisch umsetzbares nachhaltiges
Denken. Er schlägt konkrete politische Reformen vor, insbesondere die Förderung kooperativen Wirtschaftens sowie Verknüpfungen der Ökologiefrage mit Fragen der Freiheit und Gerechtigkeit. Reinhard Loske ist Professor für Politik, Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik an der Universität Witten/Herdecke und arbeitet seit Januar (wieder) am Wuppertal
Institut.
Das Buch im S. Fischer Verlag ist Teil der Reihe „Entwürfe für eine Welt der Zukunft“. Nov. 2015, 304 Seiten, 12,99 €,
ISBN: 978-3-596-03221-1
Bundesregierung plant CO2-Einsparungen
im Gebäudebereich
Die Bundesregierung sich auf Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen Auskunft über die konkreten Einsparziele im Bereich Energieeffizienz gegeben. Demnach sollen sich die geplanten zusätzlichen
Einsparungen von 5,5 Mio. Tonnen CO2 ab 2016 vor allem im Gebäudebereich realisieren. Hier ist eine Reduzierung von 2,5 Mio. Tonne
vorgesehen. Jeweils 1 Mio. Tonnen CO2 sollen in den Kommunen, in
der Industrie sowie im Schienenverkehr eingespart werden. In Hinblick
auf sogenanntes „carbon leakage“, die Reduzierung von nationalen
Emissionen aufgrund von Produktionsverlagerung, setzt die Bundesregierung auf europäische und internationale Anstrengungen für den
Klimaschutz.
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
375 freie Stellen!
www.eejobs.de
(Stand 26.1.2016)
19
P O L I T I K
L’esprit de Paris – Das Signal von Paris
an die Welt und unsere Region
Am 12. Dezember 2015 verabschiedete die UN-Konferenz des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über
Klimaänderungen (UN Framework Convention of Climate Change, UNFCCC) auf ihrem 21. Treffen (Conference of
the Parties, COP) das Pariser Abkommen zum internationalen Klimaschutz. 195 Staaten beschlossen einstimmig das
32-seitige Abkommen und verpflichteten sich damit, den Klimawandel zu bekämpfen. Was bedeutet das nun für unsere Region und für jeden Einzelnen von uns? Ein Beitrag von Per Klabundt, WEE 100 % Freiburg
Wenden wir uns zunächst einmal der Frage
zu, was die Staatengemeinschaft Mitte Dezember im Einzelnen beschlossen hat und was
nicht: Während das Kyoto-Protokoll von 1997
nur die Industrieländer in die Pflicht nahm, stehen jetzt fast alle Regierungen der Welt hinter
dem Vertrag. Das Pariser Klima-Abkommen
wird nach seiner Unterzeichnung im April 2016
in den Einzelstaaten ratifiziert. Es tritt erst
dann in Kraft, wenn 55 Staaten den Vertrag
ratifiziert haben, die zusammen mindestens 55
Prozent der globalen Emissionen produzieren.
Jeder Staat hat zudem nach einer gewissen
Frist das Recht, seine Mitgliedschaft im Pariser
Abkommen zu beenden – wie es z.B. Kanada
mit dem Kyoto-Protokoll getan hat.
Die Weltpolitik passt ihre Entwicklungsziele an
die Realität an
Klimaforscher und Umweltverbände weisen
darauf hin, dass die heute vorliegenden nationalen Klimaziele bei erfolgreicher Umsetzung
die Erderwärmung nur auf rund drei Grad
begrenzen würden. Sie fordern insbesondere die EU auf, ihr Ziel, den Treibhausgasausstoß von 1990 bis 2030 um 40 Prozent
zu senken, deutlich zu verschärfen. Schon
um das Zwei-Grad-Ziel zu erfüllen, dürfen
nur noch etwa 1000 Gigatonnen CO2 in die
Atmosphäre gelangen, gerechnet ab 2011.
Anders Levermann vom Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung dazu: „Wenn man die
derzeitigen Selbstverpflichtungen der Staaten
zusammenrechnet, werden bis 2030 schon 800
Gigatonnen ausgestoßen. Es gibt dann nur
ein winziges Fenster, um
unter zwei Grad zu bleiben, und die Tür zu 1,5
Per Klabundt (48), seit 2009
Grad ist dann geschlosGeschäftsführer des Wirtschaftssen.“ Entscheidend ist
verbands 100% EE, leitete er sechs
seit Mitte Dezember,
Jahre das Wahlkreisbüro von Kerwas der Leiter des Potsstin Andreae. 5 Jahre war er Stadtdamer Instituts Hans
rat im Freiburger Gemeinderat und
Joachim Schellnhuber
managt seit 2014 das Solar Info
hervorhebt: „Wir haben
Center.
ein Ziel, das in Einklang
mit der Wissenschaft
ist.“ Endlich passt die
Weltpolitik ihre Ent-
Als erstes Hauptziel wurde eine Erderwärmung von weniger als zwei Grad Celsius
im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter
vereinbart, mit dem Idealziel von maximal 1,5
Grad Erwärmung bis 2050. Nach der Ratifizierung des Abkommens wird bis 2018 eine
Bestandsaufnahme der Maßnahmen durchgeführt, welche die Staaten für die Zeit bis
2025 oder 2030 zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen planen. Die nationalen Emissionsreduktionspläne (INDC) werden zusammengerechnet und bewertet; bis
2020 sollen dann Nachbesserungen erfolgen.
Ergebnis dieser Evaluierung wird sein, dass
die einzelstaatlichen Maßnahmenprogramme
20
das Zwei-Grad-Ziel deutlich verfehlen werden.
Die heute vorliegenden INDCs können nicht
verhindern, dass die Zwei-Grad-Erwärmung
überschritten wird; eine Erwärmung von einem
Grad haben wir bereits heute erreicht. Das
Pariser Abkommen legt leider gar nicht fest,
welches Land welchen Beitrag leisten muss,
um die Lücke zu schließen. Die Teilnehmer
des Kyoto-Protokolls hatten sich im Gegensatz dazu noch auf das Erreichen bestimmter
Reduktionsziele verpflichtet, diese aber nicht
verwirklicht.
wicklungsziele an die Realität an und beginnt,
die wissenschaftlich belegten Fakten nicht
länger zu ignorieren.
Als zweites Hauptziel sieht das Klimaabkommen vor, dass langfristig global treibhausgasneutral gelebt und gewirtschaftet werden soll.
Da im UN-Abkommen nicht festgelegt ist, wie
die Treibhausgasneutralität erreicht werden
soll, ist z.B. einer Renaissance der Atomkraft die Tür geöffnet. Eine Verpflichtung
auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien
wurde nicht getroffen. Auch der Zeitpunkt
der Neutralität ist auf irgendwann zwischen
2050 und 2099 und damit äußerst schwammig definiert. Ebenfalls vermieden wurde eine
Festlegung, welcher Industriestaat welchem
Entwicklungsland wieviel von den vereinbarten 100 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2025
bereitstellen muss, um Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren. Auf die Gesamtsumme
von jährlich 100 Milliarden hatte man sich
bereits auf der Konferenz in Kopenhagen 2009
geeinigt. Diesen Finanzierungsplan hat man
als drittes Hauptziel in das Pariser Klimaabkommen integriert.
Ziele und Umsetzungsprogramme nun an das
1,5-Grad-Ziel anpassen
Nimmt man die Beschlüsse ernst, dann kommt
viel Arbeit auf die Staatengemeinschaft zu:
Denn in der Konsequenz gilt es nun, die Ziele
und die dazugehörigen Umsetzungsprogramme
auf den einzelnen politischen Handlungsebenen und -sektoren an das 1,5-Grad-Ziel anzupassen und sich miteinander zu verständigen,
wer welchen Anteil verantwortet und finanziert. Bis zu jedem einzelnen der inzwischen
knapp 7,4 Milliarden Menschen auf unserem
Planeten kann man herunterrechnen, welchen
ökologischen Fußabdruck er/sie zukünftig noch
hinterlassen darf, damit die Erderwärmung ein
erträgliches und beherrschbares Maß behält.
Wie eigentlich jeder und jede weiß, ist es nicht
egal oder folgenlos, wie wir wohnen, arbeiten,
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
P O L I T I K
Entscheidend werden dabei drei Dinge sein:
Erstens so rasch und konsequent wie möglich zu handeln, da uns die Zeit davon läuft.
Das bedeutet vor allem, dass man wichtige
Bereiche wie den Verkehr und die Landwirtschaft nicht mehr weitestgehend ausklammert,
sondern rasch in nachhaltige Klimaschutzpläne
und -maßnahmen mit einbezieht. Zweitens ist
zu beachten, dass ein echtes Umsteuern immer
beides bedeutet: Ausstieg und Einstieg, Divestment und Investment, Verbot und Anreiz. Setzt
man nur den einen Teil um, dann bleibt der
nötige Systemwechsel aus und alles verharrt
letztlich in den alten Strukturen. Und drittens
muss man frühzeitig über Gegenmaßnahmen
wie globale Abkühlungsstrategien und CO2Bindung nachdenken und nicht erst ab 2050
damit anfangen.
100% Erneuerbare in der Region bis 2030/2035
erreichbar
Der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien Regio Freiburg ist seit über
sechs Jahren aktiv in der Solarregion Freiburg, die sich bislang viel zu gemächlich zu
einer 100%-Region weiterentwickelt. Wie nicht
zuletzt die Potentialstudie der Energieagentur Regio Freiburg 2012 gezeigt hat (www.
wee100prozent.de) ist unser Verbandsziel
100 % von den technischen und finanziellen
Voraussetzungen her ein bis 2030/2035 erreichbares Ziel. Dafür müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen und es müssen auch alle
mitmachen: die Wirtschaft, die Bürgerinnen
Foto: Micha Patault/Greenpeace
uns ernähren, uns kleiden, fortbewegen und
reisen oder unsere Freizeit genießen. Unser
Verhalten muss allerdings in die richtigen
Bahnen gelenkt werden: Entsprechend müssen
flankierend kommunale, regionale, nationale
und EU-weite Regelungen und Anreize gesetzt
werden.
Greenpeace in Aktion beim Klimagipfel COP21 in Paris
und Bürger, die Verwaltungen usw. Die Pariser Beschlüsse geben einen wichtigen Anstoß
dazu, die Rahmenbedingungen zu verbessern
und zielstrebig loszulegen.
Wir sind als Verband davon überzeugt, dass die
Energiewende als zentraler Bestandteil einer
konsequenten Klimaschutzpolitik von unten,
vor Ort, im Kleinen erfolgen muss, und dass
von dort der stärkste Impuls kam und weiterhin kommen wird. Zumindest in Deutschland
und Europa ändern sich die Verhältnisse des
Global Village aus der Region heraus. Wir müssen den Kohle- und Ölausstieg in der Region
organisieren und den Ausbau der Windkraft,
Sonnenenergie und Wasserkraft dezentral forcieren.
Das Pariser Klimaabkommen ist von vielen
Experten zu Recht als starkes (Start)signal
zur Abkehr von den fossilen Energieträgern
Kohle, Öl und Gas gewertet worden. Es ist ein
Signal insbesondere an die Wirtschaft und die
Finanzwelt, aber auch an jeden Einzelnen von
uns, dass es nicht mehr weitergehen kann wie
bisher. Wir müssen uns lösen von der Abhängigkeit von den Fossilen – das ist für unsere
Wirtschaft und Gesellschaft keine kleine Aufgabe. Aber die Freiheit lohnt sich: politisch,
ökonomisch, moralisch!
Was Schellnhuber bezüglich der Anpassung des
deutschen Klimaschutzplans an das 1,5-GradZiel feststellt, gilt auch für alle anderen Klimaschutzkonzepte und Zielbestimmungen: „Man
muss alles darin noch mal auf den Prüfstand
stellen.“ Das wollen wir tun in unserem jeweiligen Einflussbereich.
Weitere Infos:
www.cop21paris.org
Das Abkommen von Paris:
www.unfccc.int
Bürgerenergie
Das machen wir!
Kleiner Preis – große Wirkung: Unseren Strom beschaffen
wir zu 100 % aus Erneuerbaren Energien von Produzenten,
die nicht mit Atomkraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen verflochten sind. Es lebe die Energiewende!
Sebastian Sladek,
Vorstand und
Geschäftsführer
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
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P O L I T I K
Wärmeversorgungskonzept Gutleutmatten
Pro- und Contra
Die Stadt Freiburg war angetreten, um mit dem Neubaugebiet Gutleutmatten im Freiburger Stadtteil Haslach ein ÖkoVorzeigequartier mit gleichzeitig günstigem Wohnraum für bis zu 1.300 BewohnerInnen zu schaffen. Die Nachfrage
von Bauherren war enorm und schnell waren alle Grundstücke verkauft. Insbesondere seit von Badenova die Energiekosten für die Haushalte bekannt sind, eskaliert der Streit zwischen zahlreichen Baugruppen und der Stadt. Beim
Spatenstich am 16.10.2015 protestierten viele Initiativen öffentlich. Diana Sträuber vom fesa e.V. hat die Argumente
per Interviews gesammelt und hier gegenüber gestellt.1
Foto: Irene Nixdorf
22
Vorausgesetzt die Energiepreise würden in
Zukunft steigen, werden sich unsere Klimaschutz-Konzepte nicht nur ökologisch sondern
auch ökonomisch bewähren. Ich sehe derzeit
noch geringe Handlungsspielräume bei der
Einwerbung von Fördermitteln, die dann an die
Erwerber weitergeben werden können.
Die Kombination der energiewirtschaftlichen
Instrumente „Wärmenetz und BHKW“ und
„Nutzung Solarthermie“ ist
nach wie vor ein innovativer Ansatz. Im Rahmen
des Forschungsprojekts
EnWiSol soll aufgezeigt
werden, wie diese beiden
Systeme sinnvoll und effizient kombiniert werden
und hierbei Synergien
erschlossen werden können.
Foto: privat
Allen Erwerbern wurden bereits bei der
Ausschreibung der Grundstücke die genauen
energetischen Bedingungen aufgezeigt. Nur
wenn alle Gebäude an die Nahwärmeversorgung angeschlossen werden, kann das Gesamtkonzept umgesetzt werden, da die Wärmeabnahme über das Netz aufgrund der guten
Gebäude-Dämmstandards ohnehin schon sehr
gering ist. Das solarthermische Energiekonzept
ist auch aus heutiger Sicht ein guter Weg,
Klaus von Zahn, Leiter des Umweltamtes, vertritt die Position
der Stadt Freiburg
Freiburg unterstützt kompetente und professionelle Versorgungsunternehmen in der
Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsmodelle mit dem Ziel, hochwärmegedämmte Neubauten mit geringen CO2-Emissionen wirtschaftlich versorgen zu können. Bei weniger
dicht bebauten Strukturen werden in Zukunft
aller Voraussicht nach die dezentralen Energiesysteme Vorteile haben, wenn diese zuverlässig und gut gemanagt betrieben werden.
Unser Vorgehen bei der Ausarbeitung der
Energiekonzepte von Baugebieten ist weiterhin
zielführend, da damit der Weg geebnet ist, um
die gesetzten Klimaschutzziele Freiburgs erreichen zu können. n
Für die Stadt ist die Weiterentwicklung der Fernwärmeversorgung
ein
wichtiger Baustein zur
Erreichung der Klimaschutzziele. Künftige FernOffizieller Spatenstich in Gutleutmatten im Oktober 2015
wärmesysteme im städtischen Umfeld müssen auf
niedrige CO2-Emissionen mit wirtschaftlich das fluktuierende Angebot der Erneuerbaren
Energien reagieren können und u.a. Strom in
vertretbaren Kosten erreichen zu können.
Zeiten geringerer Verfügbarkeit der erneuerDie Zusammensetzung der Wärmepreise baren Energien auf KWK-Basis zuverlässig
wurde den Erwerbern und Baugruppen mehr- bereitstellen.
fach erläutert. Unter Berücksichtigung des
Verzichts auf die Wärmerückgewinnung bei
:
Die wichtigsten Schlagzeilen
den Lüftungsanlagen ergibt sich ein vergleich0.15)
itant hoch - 16 Baugruppen revoltieren: (23.1
barer Wärmepreis mit den anderen Freiburger
Preise für Warmwasser und Heizung exorb
l (17.10.15)
Fernwärmegebieten. Die Wärmepreise sind aus
überhöhten Kosten und Informationsmange
Später Spatenstich – Baugruppen-Demo zu
heutiger Sicht angemessen und nicht überteu4.15)
ruppe macht Druck auf Gemeinderat (13.0
ert. Auch andere von den Baugruppen einIn Gutleutmatten geht es nicht voran - Baug
geschaltete Behörden konnten keine wettbetten so gebaut wie geplant? (24.03.14)
Tricksereien befürchtet: Wird auf Gutleutma
werbsrechtlichen Probleme feststellen.
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
P O L I T I K
Foto: privat
Achim Kimmerle von der Baugruppe „Bachaue“ argumentiert
aus Sicht der Hauseigentümer
ct/kWh und laufende Kosten von 16,5 ct/
kWh. Die Wärmekosten sind damit extrem und
lassen sich auch durch Einsparungen kaum
verringern.
Für uns passt das nicht zu einem Baugebiet mit
50% Sozialwohnungen und wir können nicht
erkennen, dass bei der Entscheidung jemals die
Nutzersicht mit am Tisch saß. Wir fragen uns,
weshalb hier ein System demonstriert wird,
welches ohne die zusätzliche Förderung auf
Preise von über 25 ct/kWh käme. Wo liegt denn
hier die Ausstrahlkraft für die Energiewende?
Die sinnvollste Lösung wäre für die Bewohner
von Gutleutmatten, das Wärmenetz erst gar
nicht in Betrieb zu nehmen, sondern Gasleitungen zu verlegen. Offenbar ist das System
durch die badenova Wärmeplus nicht konkurrenzfähig zu betreiben und ein frühes Ende
dürfte die Bewohner günstiger kommen, als
ein zäher Niedergang nach Vertragsbindung
in zehn Jahren mit entsprechenden Umstiegskosten. Für eine realistischere Forderung halte
ich jedoch, ein Preisblatt wie im Vauban zu
bekommen. Ich will hier noch einmal festhalten, dass das geplante System aus Nutzersicht
einen deutlichen Rückschritt zum Vauban dar-
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
stellt: es ist sehr viel teurer und beansprucht
auch noch Dachflächen, Leitungen, Pumpenstrom.
preise künstlich niedrig zu rechnen, um damit
der Auflage des Gemeinderats zu genügen. Es
ergibt sich fiktiv ein negativer Anschlusspreis
und zusammen mit dem erhöhten Wärmebe-
Es sieht derzeit nicht nach
einer Annäherung aus.
Im Gegenteil: auf unser
Gesprächsangebot im offenen Brief hin wurde uns von
Seiten der Badenova gedroht
und zeitweilig die Planungsarbeit für die unterschreibenden Baugruppen aufgekündigt.
Unsere Probleme wurden
im Gemeinderat zwar interessiert und auch verständnisvoll aufgenommen. Uns
wurde zugesichert, in den
Baugruppen protestieren beim Spatenstich in Gutleutmatten
Gemeinderatsausschuss zu
Gutleutmatten Vertreter entsenden zu dürfen, was leider momentan wieder darf erreichen wir auf dem Papier Wärmein Frage steht. Die Stadträte kamen überein, preise, die mit dem Vauban vergleichbar sind.
dass ein Sachverständiger die Preiskalkulation Mittlerweile hat die Landesregierung eine
der Badenova für Gutleutmatten überprüfen Anfrage zu Gutleutmatten beantwortet.
sollte. In einer weiteren Konkretisierung wurde Darin folgt das Umweltministerium offenbar
angeregt, dieses Überprüfungsverfahren ana- nicht der Argumentationslinie des Freiburger
log eines gerichtlichen Beweissicherungsver- Umweltamts und der Badenova bezüglich der
Reduktion der Investitionskosten durch die
fahrens stattfinden zu lassen.
WRG, sondern gibt lediglich die oben genannAls es dann zur konkreten Besprechung kam ten Vollkosten für die Wärme an.
wurde auf die zentralen Forderungen der Baugruppen kaum eingegangen. Es soll nun ledig- Wir stehen also in Freiburg wieder am Anfang
lich das Preisblatt auf formale Fehler überprüft unserer Bemühungen, haben aber inzwischen
werden und ob es für den Gutachter nachvoll- eine kleine Hoffnung auf Hilfe von außen. n
ziehbar ist, wenn die Badenova eingesparte
Investitionen durch Verzicht auf baurechtliche Auflagen (Wärmerückgewinnung) auf 1) In voller Länge haben wir die Interviews
den Energiepreis anrechnet. Mit diesem Trick auf unserer Webseite veröffentlicht unter
versuchen Badenova und Stadt die Energie- www.SolarRegion.net
Foto: Bernd Bauer
Die Stadt hat die Wärmeversorgung von Gutleutmatten nicht ausgeschrieben und zwingt
uns über die Kaufverträge zum Abschluss eines
Vertrags mit der Badenova. Die Bestandteile
des Vertrages überhaupt zu erfahren hat uns
viel Mühe gekostet. Das Preisblatt besitzt eine
völlig neuartige Struktur: der Preis ist hauptsächlich auf die maximal zulässige Geschossfläche bezogen und nur noch zu einem Drittel
auf den Wärmeverbrauch. Dämmen oder weitere Investitionen in die Gebäudehülle sind
damit nicht wirtschaftlich. Eine Musterberechnung der Badenova mit einem Referenzhaus
ergibt Vollkosten (incl. Investition) von 21,1
I N F O B O X
Das Baugebiet Gutleutmatten
Das Neubaugebiet Gutleutmatten am Eingang
Haslachs ist mit rund 5,3 Hektar die größte noch verbleibende Entwicklungsfläche im
Innenbereich der Stadt und damit eines der
wichtigsten städtebaulichen Entwicklungsgebiete in Freiburg in diesem Jahrzehnt. Bis 2020
sollen dort für bis zu 1.300 EinwohnerInnen
mehr als 500 neue Wohneinheiten entstehen,
etwa die Hälfte davon sind öffentlich gefördert oder mietpreisgebunden. Für die Wärmeversorgung hat die Badenova Tochter WÄRMEPLUS gemeinsam mit der Stadt und dem
Fraunhofer ISE ein innovatives solarthermisches Konzept entwickelt. Es sieht eine Kombination von dezentraler Solarthermie und der Fernwärme aus dem Heizkraftwerk Staudinger
Schule vor. Für die Eigentümer besteht hierzu Anschlusszwang.
23
P O L I T I K
„Advent, Advent das Klima brennt“
Die Unterzeichnung des Klimaabkommens in Paris war ein Schritt in die richtige Richtung. Retten
aber müssen wir uns selber! Ein Erlebnisbericht zu den Demonstrationen in Freiburg und Paris von
Nick Heinke, fesa e.V.
Nur eine kurze Zeit standen wir mit unserem
Menschenzug aus Haslach dem aus der Oberwiehre kommenden gegenüber. Eine Stunde
waren wir gelaufen. Das Zusammenstoßen
war geplant, aber dass es auf die Minute
genau funktionierte, ein unerwarteter Erfolg
und großartiger Moment! Schnell schlossen wir
uns zusammen und liefen gemeinsam in Richtung der Sambamusik, die von der Trommelgruppe Brasilikum vor dem Freiburger Theater
zu hören war.
Junge und alte Menschen, auch aus Frankreich,
waren beim Sternmarsch für Klimagerechtigkeit am 28.11.2015 mit dabei. Die Forderungen
nach einem Atom- und Kohlestopp, sowie dem
Ausbau der Erneuerbaren Energien, Suffizienz,
Ressourcenschutz und ökologischer Nachhaltigkeit, vereinte viele Gruppen und Individuen.
Das spiegelte sich auch in der bunten, vielfältigen Demonstration vom Theater zum Stühlinger Kirchplatz wieder. So lebendig und vielfältig wie bei diesem Thema ist Systemkritik nicht
immer. Der Sternmarsch „Klima bewegt uns
alle“ war für uns vom Klima-Aktionsbündnis
COP21 als Veranstalter ein Erfolg und nur der
Anfang für weitere Aktionen. Das Bündnis
bleibt nach wie vor als Aktionsplattform bestehen und für alle offen.
Fehlende Transparenz bei Verhandlungen
Der Sternmarsch hatte im Rahmen des Global Climate March zu Beginn der UN-Klimakonferenz in Paris (COP21) stattgefunden.
Zum Ende der zweiwöchigen Verhandlungen
war ich dann selbst in Paris. Das Verhandlungsgelände selber war mit einem Hybridbus
erreichbar. Der Öffentlichkeitsbereich in einem
extra Messezelt hatte mit den eigentlichen Verhandlungen allerdings reichlich wenig zu tun.
Hier stellten Nicht-Regierungsorganisationen
aus. Der Messebau mit Holzpaletten und viel
grüner Farbe bediente das erwünschte Nachhaltigkeitsklischee und selbst kleine Protestaktionen waren geduldet – eben ein „heiler
Rahmen“ für die Öffentlichkeit.
Mein Couchsurfer-Gastgeber in Paris war als
Beobachter bei den Verhandlungen der COP21
mit dabei. Auch er stand regelmäßig vor verschlossenen Türen, denn oftmals waren Presse
und Beobachter nicht zugelassen. Positiv empfand er dagegen den einfachen Deutschen Pavillon mit offenem Café als Begegnungsort im Vergleich zu den „Palästen der Ölstaaten“ und dem
dominanten Auftritt der USA auf der Konferenz.
Proteste in Paris
Die erhöhte Polizei- und Militärpräsenz in der
Pariser Innenstadt waren noch den Terroranschlägen vom 13.11.2015 geschuldet. Der
Notstand im Land erschwerte die Proteste und
Demonstrationen in ganz Frankreich. Trotzdem gab es vielfältige Aktionen und besonders
zum Ende der Konferenz kamen noch einmal
viele Menschen in die Stadt. Reges Treiben
und letzte Vorbereitungen sowie Aktionstrainings und Transparente-Gestalten fanden an
verschiedenen Orten statt. Eine Atmosphäre
des Aufbruchs und der Vorfreude auf die
Aktionen ergriff auch mich. Am 12. Dezember
selber, dem Ende der Konferenz, gab es mehrere Demonstrationen. Nach wie vor waren
diese nicht erlaubt, die Polizei duldete sie
aber. 15.000 Menschen und eine große Medienpräsenz machten die Demonstration „Red
Lines“ vom Arc de Triomphe zum Eifelturm
möglich. Ich war Teil dieser Bewegung, in der
Menschen aller Gesellschaftsschichten Klimagerechtigkeit und sofortiges Handeln forderten
und fühlte erneut die Aufbruchsstimmung der
Menschen aus aller Welt.
Sei selbst die Veränderung
Die Klimabewegung hat durch die COP21
wieder an Fahrt aufgenommen und wir sollten
uns unserer Macht als KonsumentInnnen und
BürgerInnen bewusst sein und diese nutzen.
Wir können der Politik und Wirtschaft nicht
wichtige Entscheidungen, wie die des Klimas
überlassen. Der Postwachstumsökonom Niko
Paech sagt dazu: „Keine demokratisch gewählte Regierung eilt einem gesellschaftlichen
Wandel voraus, sondern immer nur hinterher,
um kein Risiko einzugehen.“
Das Pariser Klimaabkommen war also nur
der Anfang - eine politische Reaktion auf den
unaufhaltsamen Wandel des Klimas und der
Gesellschaft. Jetzt müssen wir den Anstoß nutzen und auf allen Ebenen zusammen handeln,
um das gesetzte Ziel zu erreichen. n
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SolarRegion · Ausgabe 1/2016
alter alsace Energies
Faktor 4 und mein Geld
Welche Bank passt zu einem nachhaltigen Lebensstil? Mal ehrlich, Sie würden doch niemals auf die Idee kommen, Ihr
Geld dafür herzugeben, dass damit Kohlebergbau gefördert, Ölschiefer abgebaut oder gar Kernkraftwerke betrieben
werden. Oder vielleicht doch? / Von Fabien Girod, Übersetzung von Marissa Walzer
Auf Ihren Sparbüchern und Girokonten
schlummern vielleicht einige Euros und Sie
denken, dass dieses Geld schläft. Aber täuschen Sie sich nicht, der Schein trügt. Ihr Geld
ist nämlich ziemlich aktiv. Ihre Bank nutzt es,
um in multinationale Unternehmen zu investieren, um deren
Projekte zu finanzieren, um zu
spekulieren. Sie tut dies mit
dem Ziel, möglichst kurzfristig
möglichst hohe Renditen zu
erzielen. Bei diesen Investitionen handelt es sich oftmals
um sehr kontroverse Projekte
auf der anderen Seite des Globus‘, fernab und unbemerkt
von den allermeisten.
Zum Beispiel hat die BNP
Parisbas im Jahr 2008 Großkredite zur Finanzierung von
Kohlekraftwerken in Indien bereitgestellt, obgleich der Bau dieser Kraftwerke von
der Bevölkerung vor Ort abgelehnt wurde.
Mag sein, dass solche Projekte wirtschaft-
lich gerechtfertigt sind – aus ethischer Sicht
sind sie es nicht. Ein anderes Beispiel: Crédit Agricole hat Projekte finanziert, die in
direktem Zusammenhang mit der Förderung
von Ölschiefern stehen. Die Liste ist lang; und
glaubt man Amis de la Terre, Herausgeber
des Leitfadens „Klima,
zu welcher Bank soll ich
gehen?“, sind alle namhaften französischen
Banken in Projekte verwickelt, die sich negativ
auf das Klima auswirken.
Alle, außer La Nef und
Crédit Coopératif.
Um zu prüfen, ob Ihr Erspartes schon in die
roten Zahlen geht – im übertragenen Sinne –
können Sie sich auf folgender Webseite schlau
machen: www.amisdelaterre.org/Climatcomment-choisir-ma-banque.
Sicherlich ist das Engagement zur Finanzierung
ökologisch fraglicher Projekte von Bank zu Bank
unterschiedlich. Amis de la
Terre klassifiziert daher die
fraglichen Investitionen in drei Gruppen: solche mit schwachen, solche mit moderaten und
solche mit schwerwiegenden Auswirkungen.
Falls Sie noch einen Schritt weiter gehen
wollen, nur zu: Wechseln Sie Ihre Bank und
wählen Sie eine Bank, die Ihren Werten eher
entspricht. Gleich mehrere Kollegen von Alter
Alsace Energies haben diesen Schritt gewagt und es tat gar nicht weh! Es ist eine ziemlich
einfache Geste mit großer Auswirkung im
Kampf gegen den Klimawandel. Also, worauf
noch warten? n
Zögern Sie nicht, Ihren Bankberater zur
Rechenschaft zu ziehen: Was passiert mit
meinem Geld? Welche Projekte finanziert
meine Bank? Sie werden zwar mit größter
Wahrscheinlichkeit keine stichhaltigen Antworten erhalten, aber zumindest wird Ihrem
Bankberater klar, dass Kunden zunehmend
sensibilisiert sind; und er wird gezwungen, die
nötigen Informationen bereitzustellen.
Zahlst du noch oder stückst du schon?
Ungersheim hat es mit seinen „Radieschen“
vorgemacht – jetzt kommen die Stücks nach
Straßburg. Eine Bürgervereinigung hat diese
Lokalwährung entwickelt und damit unserem
wirtschaftlichen Handeln wieder ein menschlicheres Gesicht geben.
mit ihnen einkaufen und bezahlen. Anhäufen
von Stücks? – bringt nichts. Im Gegenteil:
dadurch verlieren sie sogar an Wert. Dividenden in Form von Stücks auszahlen? – geht
nicht. An der Börse anlegen, investieren oder
spekulieren? – unmöglich.
Die Stücks sind ein regionales Zahlungsmittel neben dem Euro, das die regionale Kreislaufwirtschaft, den Handel mit lokalen Produzenten und damit die regionale Wertschöpfung fördern und stärken will. Die Komplementärwährung will so die Dominanz der großen
Handelsketten und der Banken mindern.
In der Schweiz hat die WIR Bank eine Komplementärwährung zum Franken herausgegeben,
um das wirtschaftliche Handeln zwischen
den Mitgliedern zu vereinfachen. Über 45.000
Unternehmen nehmen schweizweit bereits an
diesem Handel teil. Selbstredend, dass wir den
Stücks denselben Erfolg wünschen. n
Derzeit kann man in ca. 40 Unternehmen
in und um Straßburg mit den Stücks bezahlen.
Die Kernkompetenz der Stücks: man kann
Wer mehr über das frischgebackene, ambitionierte Projekt wissen möchte, kann sich
hier informieren: www.lestuck.eu
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
Foto: EnergiesInfos
Neues regionales Zahlungsmittel in Straßburg, Von Fabien Girod, Übersetzung von Marissa Walzer
Neue Lokalwährung in und um Straßburg: Die
Stücks
(Diese beiden übersetzten Artikel erschienen im
Original auf Französisch in der von Alter Alsace
Energies herausgegebenen Mitgliederzeitschrift
„EnergiesInfos“ Nr. 49 vom November 2015.)
25
P R A X I S
+++ NewsTicker +++
(01.02.)
Modellregion für nachhaltige Entwicklung
Biosphärengebiet Schwarzwald startet als
mit mehr als 10.000 MW Leistung (15.01.)
Wind- und Solarenergie erzeugen Strom
installiert als E-Autos zugelassen (12.01.)
RWTH Aachen: 2015 mehr Stromspeicher
Strom (01.01.)
er erstmals wichtigste Energiequelle für
emb
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(19.11.)
ord in Deutschland - Leitungen überlastet
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Herbstst
Broschüre: Modellprojekte Elektromobilität Ländlicher Raum
Die Strukturpolitik der Landesregierung setzt starke Akzente
beim Erhalt von Einrichtungen der Daseinsvorsorge in der
Fläche wie Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser, Schulen,
Kitas und Behörden. Diese müssen aber auch künftig für die
Menschen gut erreichbar sein. Das Ministerium für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz fördert daher landesweit 20 e-mobile Modellprojekte,
um auszutesten, wie sich nachhaltige Mobilitätskonzepte auf Basis der
Elektromobilität im Alltag ländlich geprägter Städte und Gemeinden
bewähren. Die Broschüre stellt Erfahrungen und Ergebnisse vor.
Info-Abend „Ferntrassen oder Speicher?“
mit 90 Teilnehmern
Am 7. Dezember lud die Solar-Bürger-Genossenschaft gemeinsam
mit dem fesa e.V. Wolf von Fabeck, Mitbegründer des SolarenergieFördervereines, in das Vorderhaus in Freiburg ein, um die Position des
SfV zu Fernübertragungstrassen darzustellen. Knapp 90 Teilnehmer
zeigten großes Interesse am Thema, das bei uns in Südbaden zwar
kein landschaftliches Problem darstellt, aber ein Risiko für die dezentrale Energieversorgung auf der Basis von regionalen Erneuerbaren
Energien werden kann. http://www.sfv.de
GETEC-Sonderschau zu MiniBlockheizkraftwerken (BHKW)
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Auf der Gebäude.Energie.Technik (GETEC,
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über die effiziente Erneuerung von Heizungsanlagen. Beratungsangebot auf der Sonderfläche in H3, Stand 3.1.70. Ergänzend am Fr, 26.2,
von 15:00 - 16:30 Uhr, das BHKW-Fachseminar „Strom erzeugende
Heizungen/Mini-BHKW - Vorteile bei der Heizungsrenovierung in
MFHs und Wohn/Gewerbe-Objekten“ in Raum K1/2 statt.
Anmeldung unter www.getec-freiburg.de
Ausstellung: Wir sind alle Zeugen – Menschen im Klimawandel
Die Ausstellung „Wir alle sind Zeugen - Menschen im Klimawandel“,
die vom 12. Januar bis 4. Februar 2016 in der Freiburger Stadtbibliothek gezeigt wird, gibt dem Klimawandel ein Gesicht. Menschen aus
Amazonien, Westafrika, Südasien und Europa berichten über die für
sie spürbaren Folgen des Klimawandels. Zu der vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg gemeinsam mit Partnern organisierte Ausstellung gibt es kostenlose, geführte Ausstellungstouren für Schulklassen
mit Anmeldung über Telefon 0761/201 2290 oder per Mail: christine.
[email protected]
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
P R A X I S
Stromsparen in Gemeinschaft –
Energiesparcontracting als Geschäftsmodell
REM-Studenten entwickeln Handbuch für Energiegenossenschaften / Von Kaj Mertens-Stickel, fesa e.V.
Energiegenossenschaften bieten sich für
Energiecontracting-Projekte besonders an. Studenten des Master-Studienganges Renewable
Energy Engineering and Management (REM)
der Universität Freiburg haben für Energiegenossenschaften jetzt ein Handbuch für den
Einstieg in das Einspar-Contracting enwickelt.
Von Kaj Mertens-Stickel, Solar-Bürger-Genossenschaft eG, Freiburg
Nutzer zahlen nicht mehr an Stromkosten als
bisher. Nach einer vereinbarten Zeit, in der
Wartung und Instandhaltung durch den Contractor gewährleistet werden, geht die Anlage
an die Gebäudeeigentümer über, so dass sie
nun von der besseren Effizienz wirtschaftlich
profitieren.
durch Kraft-Wärme-Kopplung. Einsparcontracting kann eine sinnvolle Ergänzung ihres
Angebotes sein. In kleineren Kommunen, in
denen es häufig eine enge Zusammenarbeit
zwischen der Kommune und der regionalen
Energiegenossenschaft gibt, bietet sich Einsparcontracting insbesondere auch für die kommunalen Gebäude an.
Stromsparen in Gemeinschaft
Leitfaden für Energiegenossenschaften
Die Reduktion unseres Pro-Kopf-Endenergieverbrauchs ist ein entscheidender Faktor für
die Energiewende. Effizientere Geräte und
Anlagen helfen, den Stromverbrauch zu reduzieren. Lüftungs-, Klima- und Beleuchtungsanlagen in Wohngebäuden und im Gewerbe,
Kühl- und Druckluftanlagen oder die intelligente Nutzung der Abwärme sind nur Beispiele
für Einsparpotenziale, die im kleinen Gewerbe
und in der Wohnungswirtschaft noch viel zu
wenig genutzt werden. Die Gründe liegen auf
der Hand: die erforderlichen Kapazitäten sind
im kleinen Gewerbe meist nicht vorhanden und
in Eigentümergemeinschaften fallen Investitionsentscheidungen für freiwillige Maßnahmen
schwer.
Energiegenossenschaften bieten sich für Energiecontracting-Projekte besonders an. Denn
nicht die Gewinnmaximierung ist ihr primäres
Ziel, sondern der Nutzen für die Energiewende.
In Zusammenarbeit mit der Freiburger SolarBürger-Genossenschaft entwickelten Studenten des REM-Studienganges der Uni Frei-
Neue Beleuchtung zum Nulltarif
Energiecontracting kann dazu beitragen, dass
das Ziel trotzdem erreicht wird. Dabei geht die
Wohnungseigentümergemeinschaft oder der
Gewerbebetrieb mit einem Dienstleistungsunternehmen (Contractor) auf vertraglicher
Basis eine Zusammenarbeit ein, mit dem Ziel,
die Gebäudetechnik effizienter zu gestalten.
Beim Einsparcontracting übernimmt der Contractor Investition, Planung und Umsetzung
der Maßnahmen, sowie Monitoring, Wartung
und Instandhaltung. Die Investition amortisiert
er über die Energieeinsparungen. Durch die
vertragliche Gestaltung ist es im Sinne beider
Parteien, die geplanten Einsparungen tatsächlich zu erreichen. Der Contractor erbringt in
regelmäßigen Abständen den Erfolgsnachweis.
Nach diesem Modell können sich Gebäudeeigentümer beispielsweise die komplette
Beleuchtungsanlage erneuern lassen. Sie
ersparen sich Aufwand und Kosten und die
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
Der Eigenkapitalanteil der Investition wird von
den Mitgliedern der Genossenschaft getragen.
Da die Mitgliedschaft offen ist, können auch
die Auftraggeber Mitglied der Genossenschaft
werden und sich selbst an der Finanzierung
der Maßnahmen beteiligen. Das bietet größtmögliche Transparenz und höchste Flexibilität
für die Gebäudeeigentümer, auch eine größere
Maßnahme mit geringem Eigenbeitrag oder
ganz ohne eigene Leistung durchführen zu
lassen.
Energiegenossenschaften in der Region investieren bisher vor allem in Anlagen zur Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien oder
burg im Kurs Management II unter der Leitung
von Dr. Roderich von Detten im Rahmen einer
Studienarbeit Ende 2015 ein Handbuch für
den Einstieg in das Einspar-Contracting für
Energiegenossenschaften. Vertragsgestaltung,
Wirtschaftlichkeit, Finanzierung und Risiken
werden darin ebenso thematisiert wie typische
Beispiele für kommunales Energiesparcontracting.
Mit dem Einstieg in dieses wichtige Feld
haben die Genossenschaften eine Chance auf
einen Geschäftsbereich, der weniger stark von
gesetzlichen und politischen Entscheidungen
abhängig ist, als die Energieerzeugung. n
27
P R A X I S
Serie
fair-träglich leben (10)
Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ in Freiburg
Nun ist sie wieder geschlagen, die alljährliche Konsumschlacht zur Weihnachtszeit. Gerne schließen wir dabei die
Augen vor der Tatsache, dass wir für unsere Waren meistens nicht den wahren Preis zahlen. Von Mira Steck, fesa e.V.
Menschenrechtsverletzungen,
unfaire Löhne und Umweltbelastungen – eine in der Regel nicht
nachvollziehbare lange Reise haben die Produkte meistens schon
hinter sich, ehe sie in unsere Hände
gelangen. Da viele Unternehmen
mit Tochterfirmen oder Subunternehmen arbeiten, ist es auch kaum möglich,
die Unternehmer haftbar zu machen. Das hinterlässt bei uns KonsumentInnen ein starkes
Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht: Was
kann ich alleine denn schon bewirken?
Nachdem im Jahr 2011 vom UN-Menschenrechtsrat 31 UN-Leitprinzipien für Wirtschaftsund Menschenrechte (UNGPs) ins Leben gerufen wurden, sind die EU-Mitgliedsstaaten
aufgefordert, nationale Aktionspläne für deren
Umsetzung zu entwickeln. Nach Staaten wie
Dänemark, Italien, Niederlande hat im vergangenen Jahr endlich auch Deutschland einen
Aktionsplan ausgearbeitet. Das neue Jahr wird
nun zeigen, ob dieser Plan für die deutschen
Firmen nur eine Empfehlung ist oder ob es
eine gesetzliche Regelung geben wird. Vor
diesem Hintergrund haben das Forum Fairer
Handel und der Weltladen-Dachverband die
Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“
ins Leben gerufen. Die bundesweite 14. faire
Woche im Herbst 2015 haben auch zahlreiche
Initiativen, Gruppen und Vereine in Freiburg
mit Aktionen und Veranstaltungen unterstützt.
„Gegen Gewalt an Frauen“, „Fairer Handel“,
„Bittersüßer Zucker“, „Fairer Handel schafft
Transparenz - Unternehmen haftbar machen“
und Aktivitäten zum Thema Flüchtlingshilfe
waren dabei die Schwerpunktthemen.
Mit Büchertischen zu „Freiburg handelt Fair!“
und Unterschriftaktionen zur gesetzlichen
Regelung des Aktionsplanes wurden die Freiburger Bürger an die Probleme der konventionellen Wertschöpfungsketten und die eigene
Mitverantwortung erinnert. Auch eine Plakataktion zum Thema Transparenz im globalen
Handel in den zwei Wochen vor Weihnachten
regte die Freiburger zum Nachdenken an: bei
jedem Einkauf hat ein Konsument die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und zu wählen.
Fair Trade-Unternehmen unterstützen soziale
Projekte und bezahlen den Kleinbauern einen
Lohn, von dem sie leben können.
Viele alltägliche Produkte kann der Verbraucher fair im Weltladen erwerben. Unternehmen wie Gepa bieten viele Produkte auch im
Supermarkt an. Neben den drei Weltläden, führen so über 100 Einzelhandelsgeschäfte faire
Produkte in Freiburg. Aber auch abseits der
Weltläden ermöglichen zahlreiche Secondhand
und Upcyclingshops uns, auch im Textilbereich
nachhaltig einzukaufen. Werden auch Sie ein
Teil des fairen Wandels! n
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Typisch Freiburg:
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Sauberer Strom, der bares Geld spart
Selbsterzeugter Sonnenstrom kostet nur noch halb soviel
wie konventioneller Strom vom Energieversorger.
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Kostengünstig direkt vom Hersteller für Dächer aller Art
sowie für Solar-Carports, Fassaden und Balkone.
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M10 Solar Campus in Freiburg-Haid.
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Rufen Sie uns einfach an – wir beraten Sie gern zu Ihrem Projekt.
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
EN ERGI ESPARKOLUMN E
Watt und Byte – Elektronik effizient nutzen
Energiesparkolumne von Kaj Mertens-Stickel
Die digitale Kommunikation bietet jede Menge Chancen, Energie zu
sparen. Wöchentlich zwei Tage im Homeoffice, Seminare online besuchen und öfter mal eine Videokonferenz, statt rastlos um die Welt zu
jetten, schont nicht nur das Klima.
IrfanView helfen, mit wenigen Klicks die Auflösung zu verringern. Muss
ich mein Lieblings-Video immer wieder online schauen, oder lade ich es
mir lieber mal herunter? Mit kostenlosen Video-Download-Programmen
geht das sehr einfach.
Allzeit bereit?
Grünes Hosting: auf Nachhaltigkeit achten
Doch viele Geräte stehen laufend unter Strom. Oft hilft nur: den Stecker
ziehen oder eine abschaltbare Steckerleiste nutzen. Letztere bietet zusätzlich
den Vorteil, dass wir mit einem Schalter alle Geräte gleichzeitig abschalten, die nur gemeinsam genutzt werden. Für die Pause können Notebooks
und manche Computer in den Ruhezustand (Hibernate-Modus) versetzt
werden. Damit speichern sie die letzten Einstellungen und brauchen - im
Gegensatz zum Standby-Modus – trotzdem keinen Strom mehr (unter
Systemsteuerung - Energieoptionen den Ruhezustand aktivieren).
Rechenzentren laufen rund um die Uhr, müssen gekühlt werden und
stellen zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Leistung zur Verfügung. Dafür
ist laufend eine Stromversorgung in der Größenordnung von drei Atomkraftwerken allein in Deutschland erforderlich. Immer mehr Internetprovider optimieren ihre Rechenzentren durch virtuelle Server, Nutzung der
Abwärme, Bezug von Strom aus Erneuerbaren Energien und Spenden für
Aufforstungsprojekte. Sie erstellen Nachhaltigkeitsberichte, in denen die
Maßnahmen nachgelesen werden können.
Zeit ist Strom - ist CO2
Vielfraß Betriebssystem
Klar: je länger ein Gerät läuft, desto mehr Strom verbraucht es. Im Standby verbrauchen viele Geräte nur 1 Watt, andere, wie Router, aber auch
bis zu 20 Watt. Werden sie nie vom Strom getrennt, muss man sie mit
der Jahresstundenzahl von 8.760 multiplizieren, um auf den Verbrauch zu
kommen: zwischen 8,76 und 175 kWh oder mehr verbrauchen also einzelne Geräte im Jahr - selbst die, die wir nur selten nutzen. Zwei Computer,
eine Kaffeemaschine, ein Fernseher, ein Router und die Telefonstation
zusammen können also schon eine jährliche Grundbelastung von 500
kWh bzw. 300 kg CO2 bedeuten. Aber brauchen wir PC, Bildschirm, Drucker und LAN-Verteiler, wenn wir schlafen, essen oder unterwegs sind?
Welche Software ist die richtige für mich? Das geht schon beim Betriebssystem los. Systeme, die Funktionen bereithalten, die wir nie nutzen,
benötigen mehr Leistung und Arbeitsspeicher und zwingen uns zur
Hardwareaufrüstung, lange bevor die bessere Effizienz neuer Geräte
den Ressourcen- und Energieverbrauch ihrer Herstellung kompensieren kann. Auch das bestehende System verträgt hin und wieder eine
Schlankheitskur. Unnötige Prozesse im Hintergrund ziehen zusätzlich
Leistung und verlangsamen die Arbeit. Kostenlose Programme wie
CCleaner identifizieren solche Prozesse und machen schnell wieder klar
Schiff. Die Voreinstellungen wollen jedoch gut geprüft sein: das Programm bietet auch eine Komplettlöschung des Datenträgers an.
Digitaler Postbote
Analog ist Trumpf
Das Lieblingsvideo ist schnell angeklickt und in sozialen Medien geteilt.
Jeder Teilnehmer empfängt es, ob er will oder nicht. An den E-MailVerteiler senden wir eine Weihnachtspostkarte und gleich noch eine
Datei mit aktuellen Infos. Jedes Byte, das wir versenden oder herunterladen, muss auch transportiert werden. Eine Verlinkung auf eine
online verfügbare Datei bietet den Empfängern denselben Service, aber
wer sie nicht anklickt, dem wird sie auch nicht zugestellt. Dafür gibt es
Dienste wie Filelink oder YouSendIt. Grundsätzlich will Datei-Up- und
-Download sowie Dateiversand gut überlegt sein. Muss das Bild die
hohe Auflösung haben? Kostenlose Bildbearbeitungsprogramme wie
SolarRegion · Ausgabe 1/2016
Es geht auch ganz ohne Strom: Uhren, Wetterstationen oder Waagen
müssen nicht digital sein. Mechanische Geräte fallen nicht aus und vermeiden Elektroschrott. Da sie lange haltbar sind, kann man sie getrost
gebraucht kaufen. n
Weitere Infos:
www.ecotrinova.de/downloads/151121_Sondermann_Vortrag_web.pdf
www.oeko.de/fileadmin/e-paper/2014/ecoatwork_04_2014.pdf.
29
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BRANCH EN V ERZEICH N IS
Bauen/Sanieren/Renovieren
Energieagentur Regio Freiburg GmbH
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19
www.energieagentur-freiburg.de
Götz + Moriz GmbH
Basler Landstr. 28, 79111 Freiburg
Tel.: 0761/497-0
www.goetzmoriz.com
Krebser und Freyler Planungsbüro GmbH
Tscheulinstraße 2a, 79331 Teningen
Tel.: 07641/9111-0, Fax 07641/9111-40
www.krebser-freyler.de, [email protected]
Natuerlich-Faller.de
Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,
Dämmungen, Fußböden,
Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307
solares bauen - Ingenieurgesellschaft
für Energieplanung mbH
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50
[email protected], www.solares-bauen.de
Brennstoffe
MW Energum
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik
Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268
[email protected], www.mw-energum.de
Energieberatung/Solartechnik
econzept Energieplanung GmbH
Ingenieurgesellschaft
Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg
Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20
www.econzept.de
Energieagentur Regio Freiburg GmbH
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19
www.energieagentur-freiburg.de
energieberatung hüpper
Geyer-zu-Lauf-Str. 40, 79312 Emmendingen
Tel.: 07641/913473, Fax 07641/913474
www.energieberatung-huepper.de
ZBÖ-Dämmtechnik GmbH
Gewerbestr. 15, 79219 Staufen
Tel.: 07633/9526-0
[email protected]
www.zboe-daemmtechnik.de
Natuerlich-Faller.de
Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,
Dämmungen, Fußböden,
Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307
Zimmerei Grünspecht
Hanferstr. 11, 79108 Freiburg
Tel.: 0761/1550510, Fax 0761/133537
[email protected]
Ortenauer Energieagentur GmbH
Okenstr. 23a, 77652 Offenburg
Tel.: 0781/924619-0, Fax 0781/924619-20
[email protected]
Bioenergie
MW Energum
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik
Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268
[email protected], www.mw-energum.de
ÖkoFEN Gebietsvertretung
Lingertstr. 10, 79541 Lörrach
Tel.: 07621/1630-755, Fax 07621/1630-756
[email protected]
Paradigma / ReSys AG
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442
[email protected], www.resys-ag.de
Blockheizkraftwerke
Bad & Heizung Kreuz
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50
www.kreuz-gmbh.de, [email protected]
MW Energum
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik
Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268
[email protected], www.mw-energum.de
solares bauen - Ingenieurgesellschaft
für Energieplanung mbH
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50
[email protected], www.solares-bauen.de
u-sieben GmbH
Fabrik Sonntag 8, 79183 Waldkirch
Tel.: 07681/4979897, Fax 07681/497989
[email protected], www.u-sieben.de
Energieversorgung
badenova AG & Co. KG
Tullastr. 61, 79108 Freiburg
[email protected], www.badenova.de
Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH
Unabhängiger Anbieter – Sauberer Strom
von unabhängigen Produzenten
Friedrichstr. 53-55, 79677 Schönau
www.ews-schoenau.de
Stadtwerke MüllheimStaufen GmbH
Marktstraße 1 - 3, 79379 Müllheim
Tel.: 07631/93608-88, Fax.: 07631/93608-66
www.alemannenenergie.de
Fachmessen
Forst Live GmbH
Zur Bünd 21, 29320 Herrmannsburg
Tel.: 05052/8522, Fax: 05052/597
www.forstlive.de
Finanzierung
Informationsplattformen
GLS Gemeinschaftsbank eG
Merzhauser Str. 177, 79100 Freiburg
Tel. 0761-76631-0, Fax 0761-76631-33
www.gls.de
greenjobs GmbH
Siemensstr. 24
14482 Potsdam
www.greenjobs.de
Sparkasse Freiburg - Nördl. Breisgau
Kaiser-Joseph-Str. 186-190, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/215-0
www.sparkasse-freiburg.de
Energieautonome Kommunen
Wissensdatenbank zur Energieautomie
www.energieautonome-kommunen.de
Sterr-Kölln & Partner
Rechtsanwälte
Wirtschaftsprüfer
Steuerberater
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
79110 Freiburg
Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468
[email protected],
www.sterr-koelln.com
Volksbank Freiburg
Bismarckallee 10, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/2182-1111
www.volksbank-freiburg.de
Garten- und Landschaftsbau
Meisterbetrieb Schelly / Berger
Sachsenstr. 4, 79211 Denzlingen
Tel.: 07666/948604, Fax 07666/948606
Geldanlagen/Beteiligungen
fesa GmbH
Wippertstr. 2, 79100 Freiburg
Tel.: 0761/4001530, www.fesa-gmbh.de
Green City Energy AG
Regionalbüro Freiburg
Schwimmbadstraße 2, 79100 Freiburg
Tel. 0761-705 798 222
www.greencity-energy.de/freiburg
Ökostromgruppe Freiburg
Realisierung von Windkraft-,
Wasserkraft- und Solaranlagen
Tel.: 0761/611666-0, Fax 0761/611666-10
[email protected]
www.oekostrom-freiburg.de
Regionalwert AG
Geyer-Zu-Lauf-Str. 5, 79312 Emmendingen
Tel.: 07641/9592615
www.regionalwert-ag.de
Solar-Bürger-Genossenschaft eG
Gerberau 5, 79098 Freiburg
Tel. 0761/89629224, Fax 0761/404770
[email protected], www.solargeno.de
solarcomplex AG
Ekkehardstr. 10, 78224 Singen
Tel.: 07731/8274-0, Fax 07731/8274-29
www.solarcomplex.de
Investmentberatung
Arnulf Allert
Handelsmakler für Grüne Investements
Solar Info Center
Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/4565006, Fax 0761-8887415
[email protected]
www.allert-gruenes-investment.de
Kommunale Beratung
endura kommunal GmbH
Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/38690980, Fax 0761/38690989
[email protected],
www.endura-kommunal.de
fesa e.V.
Gerberau 5, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/407361,[email protected],
Lehmbau
Terra Mater Lehmbau
Strohballenhäuser, Lehm-, Kalkputze und mehr.
Winterstr. 25, 79588 Efringen-Kirchen
Tel.: 07628/940692, Mobil 0172/1307142
[email protected]
www.terramater-lehmbau.de
Mobilität
LeaseRad GmbH
Raustraße 6, 79098 Freibug,
Tel.: 0761/20551530, www.leaserad.de
Stadtmobil Südbaden AG
Bismarckallee 9, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/23020, Fax 0761/2022801,
www.stadtmobil-suedbaden.de
Organisation/Institute
FWTM GmbH & Co. KG
Regional Cluster Freiburg Green City
Rathausgasse 33, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/3881-879, www.greencity-cluster.de
Permakultur
Immobilienverwaltung
Gisinger Hausverwaltung GmbH
Berliner Allee 3, 79114 Freiburg
Tel 0761.557 88-300, Fax 0761.557 88-301
[email protected]
Permaflor
J. Schlageter Dipl.-Permakulturdesigner
Sankt Florian Weg 18, 79713 Bad Säckingen
Tel. 07761/9266127, Mobil 0171/3677164
www.permaflor.de
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SolarRegion · Ausgabe 1/2016
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Planung/Beratung
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[email protected], www.synergos.de
MW Energum
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik
Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268
[email protected], www.mw-energum.de
ratio energie GmbH
Beratung Planung Betrieb von Energieanlagen,
Contracting
Tumringer Str. 270, 79539 Lörrach
Tel.: 07621/956699-0, [email protected],
www.ratioenergie.de
sellner architekten
energie effizient bauen
Grünmatten 8, 79219 Staufen
Tel.: 07633/802-445, Fax 07633/802-556
[email protected],
www.sellner-architekten.de
schäffler sinnogy
Geschäftsmodelle, Dimensionierung, OnlineMarketing, Kartäuserstr. 49, 79102 Freiburg
Tel.: 0761 20 55 14 70
[email protected], www.schaeffler-sinnogy.de
Pressearbeit/Kommunikation
Georg Stanossek
Kommunikationsberatung für EE-Projekte
Gerberau 5, 79098 Freiburg
Tel.: 07641/937 882, www.Smart-Grid-21.de
Rechtsberatung
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Wirtschaftsprüfer
Steuerberater
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
79110 Freiburg
Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468,
[email protected],
www.sterr-koelln.com
Solaranlagenreinigung
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Franz-Sales Str. 18, 77977 Rust
Tel: 07822-867551
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mail: [email protected]
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Solarstromanlagen
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Tel.: 0761 5902690,
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Steuerberatung
Sterr-Kölln & Partner
Rechtsanwälte
Wirtschaftsprüfer
Steuerberater
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79110 Freiburg
Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468
[email protected],
www.sterr-koelln.com
Zwick Steuerberatungs-GmbH
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/15215-0, Fax 0761/15215-30
[email protected], www.zwick-stb.de
Tagungen/Veranstaltungen
Katholische Akademie
Wintererstr. 1, 79104 Freiburg
Tel.: 0761/31918-0, Fax 0761/31918-111, www.
katholische-akademie-freiburg.de
Thermische Solaranlagen
Elektro Eckenfels GmbH
Heiligenzeller Straße 3, 77948 Friesenheim
[email protected],
Tel.: 07821/98051-0, Fax 08721/6947
Bad & Heizung Kreuz
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50
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ENERGOSSA GmbH
Solarstromanlagen, Planung und Installation
Christaweg 6, 79114 Freiburg
Tel.: 0761/479763-0, Fax 0761/479763-9,
www.energossa-online.de
Graf GmbH
Furtweg 10, 79400 Kandern
Tel. 07626/7227, Fax 07626/7241
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Paradigma / ReSys AG
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442
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Wärmedämmung
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Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg
Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19
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Ingenieurgesellschaft
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Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20,
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Wasserkraftanlagen
Wasserkraft Volk AG
Turbinenfabrik und Ingenieurbüro
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Tel.: 07685/9106-0, Fax 07685/9106-10
[email protected], www.wkv-ag.com
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SolarRegion · Ausgabe 1/2016
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Unternehmen / Institution / Kommune
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