länderinformation - Eurocomm-PR

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LÄNDERINFORMATION
Ljubljana
3. Quartal 2016
BELGRADE * BUDAPEST * KRAKOW * LJUBLJANA * PRAGUE * SARAJEVO * SOFIA * ZAGREB
3. Quartal 2016
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Inhaltsverzeichnis
1. Statistische Daten Slowenien ...................................................................................................... 5
2. Statistische Daten Ljubljana ........................................................................................................ 9
3. Politische Daten Slowenien ....................................................................................................... 11
4. Politische Daten Ljubljana ......................................................................................................... 17
5. Politische Daten der Wahlen ..................................................................................................... 23
6. Mediendaten .............................................................................................................................. 27
7. Wirtschaftsdaten Slowenien ...................................................................................................... 31
8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte .......................................................................... 31
9. Verbindungsbüro ....................................................................................................................... 39
10. Reise-ABC Slowenien ............................................................................................................. 41
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1. Statistische Daten Slowenien
Karte des Landes
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Flagge und Wappen
© www.dz-rs.si
© www.dz-rs.si
Verfassung
Datum: 1991
Erläuterung: Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde am 23. Dezember 1991 eine neue Verfassung
verabschiedet.
EU-Beitritt
Datum: 1. Mai 2004
Status: Mitglied
Verwaltungsstruktur
Staatsform: Republik
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Politisches System: Parlamentarische Demokratie
Erklärung zur Verwaltungsstruktur: Die Gemeinden sind die größten administrativ-territorialen
Einheiten. Slowenien besteht aus 212 Gemeinden, darunter elf größere Stadtgemeinden, wie auch
die Hauptstadt Ljubljana. Die Gemeinden haben aber nur teilweise eigene Kompetenzen in Form
begrenzter kommunaler Selbstverwaltungen.
Größte Verwaltungseinheit: Gemeinde
Größte Verwaltungseinheit (Landessprache): Občina
Anzahl gesamt: 212
Länderspezifisches: Die slowenische Regierung plant eine neue Verwaltungsgliederung
Sloweniens. Die Zahl dieser Regionen (Landesprachlich: pokrajine) wurde noch nicht definiert. Es
wird jedoch von 12 bis 14 Regionen ausgegangen.
Städte
Stadt
Ljubljana/Laibach
Maribor/Marburg
Celje/Cilli
Kranj/Krainburg
Koper/Gafers
Grenzen
Land/Seegrenzen
Kroatien
Österreich
Italien
Ungarn
EinwohnerInnenzahl
277.554
95.586
37.628
37.223
25.775
Grenzlänge
670 km
330 km
280 km
102 km
Kommentar: Der seit 1991 schwelende Konflikt um den Grenzverlauf in der Bucht von Piran wird
derzeit von einem EU-Schiedsgericht behandelt.
Fläche: 20.273 km2
Bevölkerung
Bevölkerungsdichte: 99 EinwohnerInnen/km2
EinwohnerInnenzahl: 2.061.952
Ethnie
Sloweninnen und Slowenen
Serbinnen und Serben
Kroatinnen und Kroaten
Bosniakinnen und Bosniaken
Sonstige
Wollten die Frage nicht beantworten
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Anteil
83,06 %
1,98 %
1,81 %
1,1 %
3,15 %
8,9 %
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Religion
Römisch-katholisch
Nicht bekannt
Atheistisch
Muslimisch
Orthodox
Evangelisch
Sonstige
Anteil
57,80 %
22,80 %
13,60 %
2,40 %
2,30 %
0,80 %
0,30 %
Amtssprache: Slowenisch
Weitere Sprachen: In Gebieten mit nationalen Minderheiten auch Italienisch und Ungarisch als
Amtssprache.
Feiertage
1. Jänner 2016
8. Februar 2016
23. März 2016
24. März 2016
27. April 2016
1. Mai 2016
2. Mai 2016
25. Juni 2016
15. August 2016
31. Oktober 2016
1. November 2016
25. Dezember 2016
26. Dezember 2016
Neujahr
Prešeren-Tag, slowenischer Kulturfeiertag
Ostersonntag
Ostermontag
Tag des Widerstandes gegen die Besatzer
Tag der Arbeit
per Regierungsbeschluss zum Feiertag für das Jahr 2016 erklärt
Tag der Staatlichkeit
Mariä Himmelfahrt
Reformationstag
Allerheiligen
Weihnachten
Tag der Unabhängigkeit und Einigkeit
Währung
Währung: Euro (EUR)
Quellen
Statistisches Amt Sloweniens
Staatliche Vermessungsbehörde der Republik Slowenien
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www.stat.si
www.gu.gov.si
2016
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2. Statistische Daten Ljubljana
Stadtwappen
© www.ljubljana.si
Geographische Daten
Längengrad: 14° 30’ O
Breitengrad: 46° 03’ N
Seehöhe: 298 m (nur Mittelwert verfügbar)
Fläche: 275 km2
Verwaltungsstruktur
Verwaltungseinheit: Stadtviertel
Verwaltungseinheit (Landessprache): Četrtna skupnost
Anzahl gesamt: 17
Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Bežigrad, Center, Črnuče, Dravlje, Golovec, Moste,
Jarše, Polje, Posavje, Rožnik, Rudnik, Sostro, Šentvid, Šiška, Šmarna gora, Trnovo, Vič
Bevölkerung
EinwohnerInnenzahl: 277.554
Quellen
Statistisches Amt Sloweniens
Stadtgemeinde Ljubljana
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www.ljubljana.si
2016
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3. Politische Daten Slowenien
Aktuelle Regierungsbildung
Die aktuelle Regierung wurde am 18. September 2014 bestätigt und besteht aus der "Partei des
modernen Zentrums" (SMC, bis März 2015 "Partei Miro Cerar"), der "Demokratischen
Rentnerpartei Sloweniens" (DeSUS) und den "Sozialdemokraten" (SD). Insgesamt besteht die
Regierung aus 14 Ministerien und 15 MinisterInnen (2 ohne Portfolio). Die SMC stellt als größte
Regierungspartei acht (davon zwei parteilos) der 16 Kabinettsmitglieder, vier werden von der
DeSUS gestellt, drei gehören der SD an. Die Regierung verfügt über 52 der 90 Mandate.
Staatspräsident
Kompetenzen: Die slowenische Staatspräsidentin bzw. der slowenische Staatspräsident vertritt
Slowenien im In- und Ausland und ist die Oberbefehlshaberin bzw. der Oberbefehlshaber der
Streitkräfte. Die Stellung der Staatspräsidentin bzw. des Staatspräsidenten innerhalb des Landes
ist vorwiegend repräsentativer Natur. Die Präsidentin bzw. der Präsident nominiert eine Kandidatin
bzw. einen Kandidaten zur Regierungsbildung, lobt die Premierministerin bzw. den Premierminister
an und kann nach dem Scheitern einer Regierung Neuwahlen ausrufen. Darüber hinaus nominiert
sie bzw. er die Vorsitzende bzw. den Vorsitzenden der Zentralbank Sloweniens.
Borut Pahor
© www.up-rs.si
Parteizugehörigkeit: SD
Geburtsdatum: 2. November 1963
Geburtsort: Postojna
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 23. Dezember 2012
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Diplom der Politikwissenschaften (Universität, Ljubljana)
Politische Laufbahn:
2008–2011 Premierminister
2004–2008 EU-Abgeordneter
2000–2004 Parlamentspräsident
1997–2012 Vorsitzender der slowenischen ″Sozialdemokraten″
1990–2004 Parlamentsabgeordneter
Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Ledig
Kinder: 1
Besondere Interessen: Sport
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Premierminister
Kompetenzen: Die Premierministerin bzw. der Premierminister koordiniert die Innen- und
Außenpolitik des Landes, sie bzw. er schließt internationale Verträge ab, leitet und koordiniert die
Regierungspolitik und trägt die Verantwortung dafür. Sie bzw. er legt dem Parlament das
Regierungsprogramm sowie den Abschlussbericht über die Arbeit der Regierung vor.
Dr. Miro Cerar
© www.mirocerar.si
Parteizugehörigkeit: SMC
Geburtsdatum: 25. August 1963
Geburtsort: Ljubljana
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 25. August 2014
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Doktor der Rechtswissenschaften (Universität, Ljubljana)
Politische Laufbahn:
Seit 2014 Parteivorsitzender der SMC
Seit 1991 an der Konstituierung der slowenischen Verfassung beteiligt; Rechtsberater für
Verfassungsfragen im slowenischen Parlament, gelegentlich aber auch in anderen Staatsorganen,
Rechtskanzleien und Kammern
Besondere Auszeichnungen: 2011–2014 vom slowenischen JuristInnenportal dreimal zum
renommiertesten slowenischen Rechtsexperten ernannt
Familienstand: Ledig
Kinder: 2
Besondere Interessen: Sport, Familie, Musik
Einzelne MinisterInnen
Name (Partei)
Karl Viktor Erjavec
(DeSUS)
Mag.a Vesna Györkös
Žnidar (SMC)
Andreja Katič (SD)
Anton Peršak (DeSUS)
Milojka Kolar Celarc (SMC)
Dr. Goran Klemenčič
(parteilos)
Dr.in Maja Makovec Brenčič
(SMC)
Zdravko Počivalšek (SMC)
Dr.in Anja Kopač Mrak (SD)
Mag. Dejan Židan (SD)
Gorazd Žmavc (DeSUS)
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Ressort
Außenbeziehungen
Amtsantritt
18. September 2014
Inneres
18. September 2014
Verteidigung
Kultur
Gesundheit
Justiz
13. Mai 2015
20. Mai 2016
18. September 2014
18. September 2014
Bildung, Wissenschaft und Sport
Wirtschaftsentwicklung und Technologie
Arbeit, Familie, Soziales und
Gleichberechtigung
Landwirtschaft, Forstwirtschaft und
Ernährung
Zuständig für AuslandsslowenInnen
13. Mai 2015
4. Dezember 2014
18. September 2014
18. September 2014
18. September 2014
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Dr. Peter Gašperšič (SMC)
Boris Koprivnikar (SMC)
Irena Majcen (DeSUS)
Alenka Smerkolj (parteilos)
Infrastruktur
Öffentliche Verwaltung
Umwelt und Raumplanung
Ohne Ressort, zuständig für
Entwicklung, strategische Projekte und
Kohäsion und seit 13. Juli 2016
interimistisch für Finanzen
18. September 2014
18. September 2014
18. September 2014
15. November 2014
Parlament
Struktur: Das slowenische Parlament hat 90 Abgeordnete und ist als Zweikammernparlament
organisiert: Die Erste Kammer, der Nationalrat, besteht aus 90 Abgeordneten, davon je eine
Vertreterin bzw. ein Vertreter der ungarischen und der italienischen Minderheit. Der Staatsrat der
Republik Slowenien ist die Zweite Kammer der slowenischen Volksvertretung. Die Mitglieder des
Staatsrates sind gewählte Vertreterinnen und Vertreter der sozialen, wirtschaftlichen, beruflichen
und lokalen Interessen.
Kompetenzen: Der Nationalrat verabschiedet Gesetze und kontrolliert die Regierung. Er
verabschiedet das Budget, überwacht dessen Umsetzung und stimmt dem Regierungsprogramm
zu. Überdies stimmt der Nationalrat wichtigen internationalen Verträgen sowie Kriegserklärungen
und Friedensschlüssen zu und schreibt landesweite Referenden aus. Die Regierung ist dem
Nationalrat rechenschaftspflichtig. So kann der Nationalrat der Regierung in einem konstruktiven
Misstrauensvotum das Vertrauen entziehen und eine neue Premierministerin bzw. einen neuen
Premierminister vorschlagen.
Der Staatsrat ist ein Beratungsorgan mit begrenzten Vollmachten, allerdings mit Veto- und
Initiativrechten.
Parlamentspräsident
Dr. Milan Brglez
© www.mirocerar.si
Parteizugehörigkeit: SMC
Geburtsdatum: 1. September 1967
Geburtsort: Celje
Ausbildung: Doktor in dem Fach "Internationale Beziehungen", Mag. Jur. (Universität, Ljubljana)
Politische Laufbahn:
War bis zu den Wahlen am 13. Juli 2014 politisch nicht aktiv.
Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 2
Besondere Interessen: Nicht bekannt
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Parlamentsparteien
Partei des modernen Zentrums
Stranka modernega centra
© www.strankasmc.si
Parteikürzel: SMC
Weblink: www.strankasmc.si
Vorsitz: Dr. Miro Cerar
Parlamentsmandate: 35 (38,89 %)
Gründungsjahr: 2014
Ideologische Ausrichtung: Mitte
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Stärkung des Rechtsstaates, soziale Sicherheit, Reformen, umweltgerechte
Entwicklung, möchte zu keinem der politischen Lager gezählt werden.
Einflussreiche Mitglieder: Dr. Miro Cerar (Premierminister), Dr. Milan Brglez
(Parlamentspräsident)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Die SMC ist Mitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten
für Europa.
Slowenische Demokratische Partei
Slovenska demokratska stranka
© www.sds.si
Parteikürzel: SDS
Weblink: www.sds.si
Vorsitz: Janez Janša
Parlamentsmandate: 21 (23,33 %)
Gründungsjahr: 1989
Ideologische Ausrichtung: Mitte-rechts
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Konsolidierung der öffentlichen Finanzen, Sanierung des Bankensystems staatlicher
Banken
Einflussreiche Mitglieder: Dr. Milan Zver (EU-Abgeordneter)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Die SDS ist Mitglied der Europäischen Volkspartei.
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Demokratische Rentnerpartei Sloweniens
Demokratična stranka upokojencev Slovenije
© www.desus.si
Parteikürzel: DeSUS
Weblink: www.desus.si
Vorsitz: Karl Viktor Erjavec
Parlamentsmandate: 11 (12,22 %)
Gründungsjahr: 1991
Ideologische Ausrichtung: Mitte-links
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Belange von RentnerInnen und älteren BürgerInnen
Einflussreiche Mitglieder: Ivo Vajgl (EU-Abgeordneter)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Keine
Vereinigte Linke
Združena Levica
© www.zdruzena-levica.si
Parteikürzel: ZL
Weblink: www.zdruzena-levica.si
Parlamentsmandate: 6 (6,67 %)
Gründungsjahr: 2014
Ideologische Ausrichtung: Links
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Soziale Sicherheit
Einflussreiche Mitglieder: Violeta Tomič (Schauspielerin)
EU-Einstellung: Skeptisch
Internationale Mitgliedschaften: Keine
Sozialdemokraten
Socialni demokrati
© www.socialnidemokrati.si
Parteikürzel: SD
Weblink: www.socialnidemokrati.si
Vorsitz: Dejan Židan
Parlamentsmandate: 6 (6,67 %)
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Gründungsjahr: 1993
Ideologische Ausrichtung: Mitte-links
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit der SPÖ vergleichbar.
Parteilinie: Rentenreform, öffentliche Bildung für alle, sozialer Wohnbau nach skandinavischem
Modell
Einflussreiche Mitglieder: Borut Pahor (Staatspräsident), Tanja Fajon (EU-Abgeordnete)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Die SD ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Europas.
Neues Slowenien
Nova Slovenija
© www.nsi.si
Parteikürzel: NSi
Weblink: www.nsi.si
Vorsitz: Ljudmila Novak
Parlamentsmandate: 5 (5,56 %)
Gründungsjahr: 2000
Ideologische Ausrichtung: Konservativ
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Pro-katholische Politik, konservativ
Einflussreiche Mitglieder: Alojz Peterle (EU-Abgeordneter), Mojca Kucler
(Gemeinderätin, Ljubljana)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Die NSi ist Mitglied der Europäischen Volkspartei.
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Dolinar
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4. Politische Daten Ljubljana
Stadtparlament
Bezeichnung: Gemeinderat der Stadt (Mestni svet)
Struktur: Der Laibacher Gemeinderat besteht aus einer Kammer und hat 45 Mitglieder. In
Ljubljana gibt es die Position der bzw. des Gemeinderatsvorsitzenden nicht, diese Funktion übt die
Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister aus. Die StellvertreterInnen der Bürgermeisterin bzw. des
Bürgermeisters sind die VizebürgermeisterInnen, die zur Ausübung dieser Funktion gleichzeitig
Mitglieder des Gemeinderats sein müssen.
Kompetenzen: Der Gemeinderat verabschiedet Gesetze und kontrolliert die Stadtregierung. Er
entscheidet über die gemeinsamen Belange der Hauptstadt, verabschiedet das Budget, überwacht
dessen Umsetzung, stimmt dem Stadtregierungsprogramm zu und bestätigt Ausschüsse und
Kommissionen. Der Gemeinderat hat fünf ständige Kommissionen und 13 Ausschüsse.
Stadtregierung
Struktur: Eine Stadtregierung wie in Wien gibt es in Ljubljana nicht. Die slowenische Hauptstadt
wird von einer Bürgermeisterin bzw. einem Bürgermeister regiert, ihr bzw. ihm direkt unterstellt sind
die VizeberbürgermeisterInnen, die eine ähnliche Rolle wie die StadträtInnen in Wien haben.
Aktuelle Stadtregierung: Die aktuelle Stadtregierung wird vom Laibacher Bürgermeister Zoran
Janković (LZJ) geleitet. Ihm unterstellt sind fünf VizebürgermeisterInnen. Zoran Janković gründete
vor den Parlamentswahlen im Herbst 2011 die links orientierte Partei "Positives Slowenien" (PS).
Da er jedoch bei den Kommunalwahlen mit der ″Liste Zoran Janković″ (LZJ) angetreten ist, werden
der Bürgermeister und die VizebürgermeisterInnen auf kommunaler Ebene als Mitglieder der LZJ
und nicht der PS angeführt.
Kompetenzen: Die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister übt die Exekutivfunktion in der Stadt
Ljubljana aus. Gemeinsam mit der Stadtregierung und dem Magistrat arbeitet sie bzw. er
kontinuierlich an der Vorbereitung und Erfüllung der Beschlüsse des Gemeinderates, verwaltet die
Stadt, beruft alle Sitzungen des Gemeinderates ein und bereitet den Haushaltsplan vor. Die
Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister selbst hat kein Stimmrecht im Gemeinderat.
Bürgermeister
Zoran Janković
Bürgermeister
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Parteizugehörigkeit: LZJ
Geburtsdatum: 1. Jänner 1953
Geburtsort: Serbien
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. Oktober 2014
Amtsperiode: 3. Amtsperiode
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Ausbildung: Studienabschluss an der Wirtschaftsfakultät (Universität, Ljubljana)
Laufbahn:
Seit April 2014 Vorsitzender der Partei ″Positives Slowenien″
2011–2013 Gründer und Vorsitzender der PS
1997–2005 Gründer und Direktor der Gesellschaft ″Electa″
1990–1997 Verwaltungspräsident der größten slowenischen Handelsgesellschaft ″Mercator AG″
1984–1988 Stellvertretender Direktor der ″Mercator Investa″
Besondere Auszeichnungen:
″Top Direktor 2004″ und ″Top Direktor 2005″, verliehen vom Wirtschaftsmagazin
″Kapital″; ″Angesehenster Manager 2003″, verliehen von dem Wirtschaftsmagazin ″Manager″;
″Bester Direktor 2003″, verliehen von dem Wirtschaftsmagazin ″Kapital″; ″Manager des Jahres
2002″ verliehen von der slowenischen ManagerInnenvereinigung
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 2
Besondere Interessen: Sport
VizebürgermeisterInnen
Jelka Žekar
Vizebürgermeisterin
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Ressort: Finanzen, Budget und Wirtschaft
Parteizugehörigkeit: LZJ
Geburtsdatum: 24. Oktober 1949
Geburtsort: Celje
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. Oktober 2014
Amtsperiode: 2. Amtsperiode
Ausbildung: Studienabschluss an der Wirtschaftsfakultät (Universität, Maribor)
Laufbahn:
Seit 2011 Mitglied der PS, kandidierte bei den Parlamentswahlen 2011 als Abgeordnete, wurde
jedoch nicht gewählt. Seit 2010 Gemeinderätin
1990–2010 Mitarbeiterin der slowenischen Handelskette ″Mercator″, zunächst im Bereich
″Entwicklung des Einzelhandels″, dann als Leiterin des Einkaufs und später als Direktorin der
Verkaufsabteilung für alle ″Mercator″-Filialen, schließlich als Beraterin der Verwaltung für den
Bereich ″Marketing und Einkauf″
1982–1990 Stellvertretende Präsidentin des Wirtschaftskomitees der ″Sozialistischen Republik
Slowenien″ (SRS)
1978–1982 Abgeordnete der SRS, in der Republik- und Provinzversammlung für den Bereich
″Märkte und Preise″ zuständig
Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 2
Besondere Interessen: Nicht bekannt
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Aleš Čerin
Vizebürgermeister
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Ressort: Beziehungen Ljubljana/Staat, Personal- und Rechtsangelegenheiten, Protokoll,
Internationale Zusammenarbeit
Parteizugehörigkeit: LZJ
Geburtsdatum: 18. Juli 1949
Geburtsort: Ljubljana
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. Oktober 2014
Amtsperiode: 3. Amtsperiode
Ausbildung: Studienabschluss in Rechtswissenschaften (Universität, Ljubljana)
Laufbahn:
1992–2005 Mitarbeiter
Verwaltungsmitglied
bei
der
slowenischen
Handelskette
"Mercator",
ab
1997
Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Geschieden
Kinder: Keine
Besondere Interessen: Nicht bekannt
Prof. Janez Koželj
Vizebürgermeister
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Ressort: Urbanismus
Parteizugehörigkeit: LZJ
Geburtsdatum: 19. August 1945
Geburtsort: Ljubljana
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. Oktober 2014
Amtsperiode: 3. Amtsperiode
Ausbildung: Studienabschluss an der Fakultät für Architektur (Universität, Ljubljana)
Laufbahn:
2003 Architekt des Viadukts ″Črni kal″
1998 Architekt einer Gruppe von Wohnhäusern in Graz
1988 Architekt eines Büro- und Wohnhauses in Ljubljana
1974–1994 Redakteur des internationalen Magazins für Architekturtheorie AB, Co-Autor der
Entwicklungsstudien für verschiedene Städte in Slowenien, Kroatien (Rijeka) und Österreich (Wien)
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Besondere Auszeichnungen: Zahlreiche Auszeichnungen und Preise für seine Tätigkeiten als
Architekt
Kinder: Nicht bekannt
Besondere Interessen: Nicht bekannt
Mag.a Tjaša Ficko
Vizebürgermeisterin
© www.ljubljana.si
Ressort: Corporate Communications, Urban Branding
Parteizugehörigkeit: LZJ
Geburtsdatum: 9. September 1981
Geburtsort: Murska Sobota
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. Oktober 2014
Amtsperiode: 2. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Wirtschaftswissenschaften (Universität, Ljubljana)
Laufbahn:
2006–2010 Pressesprecherin des Laibacher Bürgermeisters
2005–2006 PR Mitarbeiterin bei der Handelskette ″Mercator″
2005 Korrespondentin des Radiosenders "Murski Val" in Madrid
2004–2005 Journalistin bei der Wochenzeitung "Vestnik"
Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Ledig
Kinder: Keine
Besondere Interessen: Nicht bekannt
Dejan Crnek
Vizebürgermeister
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Ressort: Sport und kommunale Verwaltung
Parteizugehörigkeit: LZJ
Geburtsdatum: 5. März 1964
Geburtsort: Ljubljana
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. Oktober 2014
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Matura
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Laufbahn:
Seit 2006 Ratsvorsitzender des Laibacher Stadtviertels Šmarna gora und Gemeinderat der Liste
Zoran Janković (LZJ).
Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 2
Besondere Interessen: Sport
Stadtverwaltung
Struktur: Das Laibacher Rathaus wird von der Magistratsdirektorin bzw. dem Magistratsdirektor
geleitet. Der Magistratsdirektorin bzw. dem Magistratsdirektor sind zehn Abteilungen, sieben
Dienststellen und zwei Ordnungsorgane unterstellt.
Oberste Verwaltungsstelle
Beschreibung: Die Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor wird direkt von der
Bürgermeisterin bzw. dem Bürgermeister vorgeschlagen und für fünf Jahre bestätigt. Die
Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor ist der Bürgermeisterin bzw. dem Bürgermeister
direkt unterstellt und ist für die Verwaltung, Organisation und Koordination der Stadtgemeinde
Ljubljana zuständig.
Kompetenzen: Die Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor leitet die Laibacher
Stadtverwaltung. Sie bzw. er übt die ArbeitgeberInnenrechte über die öffentlich Bediensteten des
Rathauses aus bzw. die ArbeitgeberInnenrechte aller MitarbeiterInnen des Amtes, die für die
Behörde tätig sind. Die Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor bereitet für die
Bürgermeisterin bzw. den Bürgermeister Verwaltungsangelegenheiten beschlussfertig vor und
entscheidet über Sachverhalte, die von der Bürgermeisterin bzw. dem Bürgermeister an sie bzw.
ihn übergeben werden. Sie bzw. er hat Konsultationsrecht bei den Sitzungen des Gemeinderates
und bei Gemeinderatsausschüssen.
Jožka Hegler
Magistratsdirektorin
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Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 14. April 1953
Geburtsort: Novo mesto
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 20. Oktober 2014
Amtsperiode: 2. Amtsperiode
Ausbildung: Studienabschluss an der Fakultät für Architektur (Universität, Ljubljana)
Laufbahn:
2002–2012 Direktorin des Laibacher Wohnungsfonds
1998–2002 Ordnungsgemäß bevollmächtigte Vertreterin der Abteilung für Wohnungswesen der
Stadtgemeinde Ljubljana
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1995–1998 zweite Sekretärin, verantwortlich für die Bau- und Baustoffindustrie sowie für die
Koordination der technischen Vorschriften im Industriebereich gemäß der EU-Richtlinien im
Wirtschaftsministerium.
1994 Sekretärin für Raumordnung des Bezirks Ljubljana Zentrum
1985 Mitglied im Komitee für Raumordnung des Bezirks Ljubljana Zentrum
Besondere Auszeichnungen: Auszeichnung der slowenischen Wirtschaftskammer im Bereich
Immobilien
Familienstand: Ledig
Kinder: 1
Besondere Interessen: Nicht bekannt
Verwaltungsbereiche
Bezeichnung
Abteilung für Wirtschaftstätigkeiten und Verkehr (OGDP)
Abteilung für Sicherheit, Rettung und Zivilschutz (OZRCO)
Abteilung für Finanzen und Buchhaltung (OFR)
Abteilung für Vorschulerziehung und Bildung (OPVI)
Abteilung für Immobilienwirtschaft
Abteilung für Kultur (OK)
Abteilung für Raumordnung
Abteilung für Umweltschutz (OVO)
Abteilung für Gesundheit und Soziales (OZSV)
Abteilung für Sport (OS)
Kabinett der Bürgermeisterin bzw. des Bürgermeisters (KŽ)
Sekretariat der Stadtverwaltung (SMU)
Dienststelle für Entwicklungsprojekte und Investitionen (SRPI)
Dienststelle für lokale Selbstverwaltung (SLS)
Dienststelle für öffentliche Aufträge (SJN)
Dienststelle für die Organisation der Arbeit des
Gemeinderates (SODMS)
Dienststelle für Rechtsangelegenheiten (SPZ)
Inspektorat (INŠP)
Städtische Überwachung des ruhenden Verkehrs (MR)
3. Quartal 2016
LeiterInnen
David Polutnik
Mag. Robert Kus
Urška Otoničar
Marija Fabčič
Simona Remih
Mag.a Mateja Demšič
Mag. Miran Gajšek
Nataša Jazbinšek Seršen
Tilka Klančar
Marko Kolenc
Tanja Dodig Sodnik
Magistratsdirektorin Jožka
Hegler
Meta Gabron
Vojko Grünfeld
Tadeja Möderndorfer
Matjaž Bregar
Jasna Plazl
Mag. Andrej Orač
Roman Fortuna
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5. Politische Daten der Wahlen
Parlamentswahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2018
Termin der letzten Wahlen: 13. Juli 2014
Wahlmodus: Die 90 Abgeordneten des slowenischen Nationalrats werden alle vier Jahre in
allgemeiner, freier und gleicher Wahl gewählt. Dabei kommt ein Mehrheits- und
Verhältniswahlrecht zur Anwendung, wobei eine 4 %-Hürde gilt. Das aktive, wie auch das passive
Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr.
Die staatlich anerkannten Minderheiten haben das Recht auf eine Vertreterin bzw. einen Vertreter
im Nationalrat. Zwei Abgeordnete des Nationalrates in Slowenien repräsentieren also die
nationalen Minderheiten der Ungarinnen bzw. Ungarn und der Italienerinnen bzw. der Italiener.
Ergebnis der letzten Wahlen:
Partei
Partei Miro Cerar (jetzt Partei des modernen Zentrums)
Slowenische Demokratische Partei
Demokratische Rentnerpartei Sloweniens
Vereinigte Linke
Sozialdemokraten
Neues Slowenien
Bündnis Alenka Bratušek
Sonstige
Abkürzung
SMC
SDS
DeSUS
ZL
SD
NSi
ZaAB
Sonstige
Prozent
34,61 %
20,69 %
10,21 %
5,97 %
5,95 %
5,52 %
4,35 %
12,70 %
Mandate
36
21
10
6
6
5
4
–
Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 50,99 %.
Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 13. Juli 2014 fanden in Slowenien die vorgezogenen
Parlamentswahlen statt – es war das zweite Mal innerhalb von weniger als drei Jahren, dass die
BürgerInnen ein neues Parlament wählten. Die Auszählung der Stimmzettel ergab, dass die erst
im Juni 2014 gegründete grün-liberale ″Partei Miro Cerar″ – seit März 2015 ″Partei des modernen
Zentrums″ – (SMC) des Rechtsexperten Dr. Miro Cerar auf 34,61 % der Stimmen kam und somit
36 der 90 Sitze im Parlament erhält. Den zweiten Platz sicherte sich mit 20,69 % die ″Slowenische
Demokratische Partei″ (SDS), die gleich nach den Wahlen einen Boykott ankündigte, weder die
Regierung anzuerkennen, noch Funktionen innerhalb des Parlaments auszuführen, da die Wahl
″weder frei noch fair″ gewesen sei. Ihr Vorsitzender und ehemalige Premierminister Janez Janša
(SDS) musste im Juni 2014 seine Haftstrafe wegen Korruption antreten und wurde so nach
Meinung der SDS während der Wahlkampagne ″physisch eliminiert″ (seit Dezember 2014 ist er
wieder auf freiem Fuß).
3. Quartal 2016
23/44
Die restlichen Parteien kümmerten die Proteste der SDS nicht, die ″Demokratische Rentnerpartei
Sloweniens″ (DeSUS) freut sich, da sie mit dem klaren Ziel, die Renten nicht zu kürzen, ihre
Zielgruppe überzeugen konnte und auf dem dritten Platz gelandet ist. Für die größte Überraschung
sorgte die Koalition ″Vereinigte Linke″ (ZL), die auch von VertreterInnen der Protestbewegung
unterstützt wurde, die hinter den Massendemonstrationen vom Dezember 2012 standen. Sie
gewann 5,97 % und überholte sogar die ″Sozialdemokraten″ (SD) die mit 5,95 % das schlechteste
Ergebnis in der Geschichte der SD erzielten. Ins Parlament zogen auch die christliche Partei
″Neues Slowenien″ (NSi) mit 5,52 % bzw. fünf Mandaten, sowie die am 31. Mai 2014 gegründete
Partei der ehemaligen Premierministerin ″Bündnis Alenka Bratušek″ (ZaAB) mit 4,35 % (4
Mandate) ein. Die ″Volkspartei″ (SLS) lag mit 3,98 % knapp unter der 4 %-Hürde und schaffte den
Wiedereinzug ins Parlament nicht. Auch für zwei Regierungsparteien war die Wahl ein Debakel:
Die Siegerin der letzten Parlamentswahlen im Jahr 2011, die Partei des amtierenden Laibacher
Bürgermeisters Zoran Janković ″Positives Slowenien″ (PS) flog mit 2,96 % aus dem Parlament.
Auch die ″Bürgerliste″ (DL), ähnlich wie die PS ein Neuling bei der Wahl 2011, schaffte den
Wiedereinzug nicht.
Präsidentschaftswahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2017
Termin der letzten Wahlen: 2. Dezember 2012
Wahlmodus: Die Staatspräsidentin bzw. der Staatspräsident wird von den StaatsbürgerInnen für
eine fünfjährige Amtsperiode gewählt. Eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Wenn im ersten
Wahlgang keine bzw. keiner der KandidatInnen eine absolute Mehrheit erreicht, kommt es zu einer
Stichwahl, an der die zwei bestplatzierten KandidatInnen teilnehmen – hier genügt die einfache
Mehrheit. Die Siegerin bzw. der Sieger wird Präsidentin bzw. Präsident. Das aktive, wie auch das
passive Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr.
Ergebnis der letzten Wahlen:
Kandidaten
Borut Pahor (SD)
Danilo Türk (parteilos)
Prozent
67,37 %
32,63 %
Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 42,41 %.
Kommentar zu den letzten Wahlen: Im ersten Wahlgang der ordentlichen Wahlen am
11. November 2012 wurde zwischen drei Kandidaten gewählt. In der Stichwahl am 2. Dezember
2012 trat der damals amtierende Staatspräsident Dr. Danilo Türk (parteilos) gegen den ehemaligen
Premierminister Borut Pahor (SD) an. Borut Pahor gewann in der Stichwahl gegen Dr. Danilo Türk.
3. Quartal 2016
24/44
Kommunalwahlen
Termin der nächsten Wahlen: Oktober 2018
Termin der letzten Wahlen: 5. Oktober 2014
Wahlmodus: Die 45 Abgeordneten des Gemeinderates werden alle vier Jahre in allgemeiner,
freier und gleicher Wahl gewählt. Dabei kommt ein Verhältniswahlrecht zur Anwendung. Die
Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister wird gleichzeitig direkt gewählt. Das aktive, wie auch das
passive Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr.
Ergebnis der letzten Wahlen:
Partei
Liste Zoran Jankovič
Slowenische Demokratische Partei
Partei Miro Cerar (jetzt Partei des modernen Zentrums)
Vereinigte Linke
Neues Slowenien
Sozialdemokraten
Demokratische Rentnerpartei Sloweniens
Slowenische Volkspartei
Sonstige
Abkürzung
LZJ
SDS
SMC
ZL
NSi
SD
DeSUS
SLS
Sonstige
Prozent
41,59 %
13,42 %
12,75 %
7,00 %
6,91 %
5,04 %
3,81 %
1,92 %
7,56 %
Mandate
21
7
6
3
3
2
2
1
–
Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung in Ljubljana lag bei 35,7 %.
Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 5. Oktober 2014 fanden in Ljubljana die ordentlichen
Kommunalwahlen statt. Die ″Liste Zoran Janković″ (LZJ) gewann wenig überraschend mit 41,59 %
der Stimmen die Wahl.
BürgermeisterInnenwahlen
Termin der nächsten Wahlen: Oktober 2018
Termin der letzten Wahlen: 5. Oktober 2014
Ergebnis der letzten Wahlen:
KandidatInnen
Zoran Janković (LZJ)
Damjan Damjanovič (parteilos mit Unterstützung von SDS, NSi u. SLS)
Aleš Avbreht (SMC)
Miha Jazbinšek (ZK)
Zmago Jelinčič Plemeniti (SNS)
Nataša Sukič (ZL)
3. Quartal 2016
Prozent
57,61 %
23,15 %
4,79 %
4,16 %
2,79 %
2,77 %
25/44
Irena Kuntarič Hribar (SD)
Gregor Škerl (KSS)
Marija Horvat (DeSUS)
Boris Žulj (Solidarnost)
Martina Valenčič (Naprej Slovenija)
Jožef Jarh (SED)
1,82 %
0,95 %
0,93 %
0,57 %
0,28 %
0,18 %
Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung in Ljubljana lag bei 35,7 %.
Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 5. Oktober 2014 wurde Bürgermeister Zoran Janković
(LZJ) bei den BürgermeisterInnenwahlen mit großem Vorsprung im Amt bestätigt.
EU-Wahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2019
Termin der letzten Wahlen: 25. Mai 2014
Ergebnis der letzten Wahlen:
Partei
Slowenische Demokratische Partei
Neues Slowenien + Slowenische Volkspartei
Wahlliste ″Verjamem″ (Ich glaube)
Demokratische Rentnerpartei Sloweniens
Sozialdemokraten
Sonstige
Abkürzung
SDS
NSi + SLS
Verjamem
DeSUS
SD
Sonstige
Prozent
24,89 %
16,56 %
10,46 %
8,13 %
8,01 %
31,93 %
Mandate
3
2
1
1
1
–
Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 24,01 %.
© Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt.
3. Quartal 2016
26/44
6. Mediendaten
Mediensituation
Entwicklung seit der Wende
Die Zeit nach der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens, in den 90er Jahren des 20. Jhs., stand
im Zeichen der Änderung des politischen Systems, der Verabschiedung der neuen
Mediengesetzgebung sowie der Privatisierung und Kommerzialisierung der Medien. Nach der
Demokratisierung der Gesellschaft wechselten die Massenmedien aus den Händen der Politik in
die Hände des Kapitals. Alle Medien, außer der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt
"Radiotelevizija Slovenija″ und der ″Slowenischen Presseagentur″ (STA) wurden privatisiert.
Damals erschienen auch viele neue Medien auf dem Markt. Mit dem Privatisierungsprozess trat in
die slowenische Medienlandschaft auch das internationale Kapital ein.
Pressefreiheit in Slowenien
Die Demokratisierung der Medien begrenzte sich nach der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens
auf die Frage, wie die MedieneigentümerInnenschaft geändert werden könnte. Bei den Printmedien
wurde die Pressefreiheit mit der Freiheit des Eigentums gleichgesetzt. Es herrschte die
Überzeugung, dass die Privatisierung der Medien die Nichteinmischung des Staates in die Medien
sicherstellen würde. Dennoch versucht die jeweilige Regierung, durch Anteile von staatlichen
Unternehmen an verschiedenen Medien weiterhin indirekt politischen Druck auf die Medien
auszuüben.
Laut der slowenischen Verfassung wird die Freiheit der Meinungsäußerung, des Sprechens und
des öffentlichen Auftretens, der Presse und weiterer Arten der Information der Öffentlichkeit
gewährleistet.
Auflagenzahlen
Die Auflagenzahlen von Printmedien sind in Slowenien bekannt und auf dem jeweiligen Exemplar
abgedruckt. Die Studie der LeserInnenzahlen von Tages- und Wochenzeitungen sowie von
Magazinen wird quartalsweise von der Slowenischen InserentInnenkammer (SOZ) durchgeführt,
während die SeherInnen- und HörerInnenanteile der slowenischen Fernseh- und Radiosender
nicht frei zugänglich sind.
Rundfunkgebühren
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Slowenien ″RTV Slovenija″ wird über eine Rundfunkgebühr
finanziert. Die Gebühr beträgt 12,75 EUR monatlich/Haushalt.
Die größten Medienhäuser in Slowenien
Das Verlagshaus ″Delo″ gibt die Tageszeitung ″Delo″, die Sonntagszeitung ″Nedelo″ und die
Boulevardtageszeitung ″Slovenske novice″ sowie ihre Sonntagsausgabe ″Nedeljske novice″ und
zahlreiche Beilagen (Ona, Pilot, Polet, Delo in dom usw.) heraus.
Das Verlagshaus ″Adria Media Ljubljana″ verlegt sowohl die wichtigsten slowenischen Magazine
als auch verschiedene international bekannte Brands, wie z. B. ″Cosmopolitan″, ″Elle″, ″Playboy″,
″Lisa″ und ″Sensa″.
Dem Medienhaus ″Media24″ (früher ″Krater Media″) gehört die Sporttageszeitung ″Ekipa24″, die
Boulevard-Tageszeitung ″Svet24″, verschiedene Wochenzeitungen, Magazine, Radio- und
Fernsehsender.
Unter den elektronischen Medien sind das staatliche ″RTV Slovenija″ sowie das private
Medienunternehmen ″Pro plus″ mit den Fernsehsendern POP TV und ″Kanal A″ sowie dem
Internetportal ″24ur.com″ führend.
3. Quartal 2016
27/44
Das Unternehmen ″Infonet media″ verfügt mit fünf Radiosendern in Slowenien, einem
Radiosender in Kroatien und fünf Radiosendern in Serbien über das größte Radionetz in
Slowenien.
TV und Radio
Öffentlich-rechtliche TV- und Radiosender
″Radio Televizija Slovenija″ (kurz RTV Slovenija bzw. RTV SLO) ist die öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalt Sloweniens mit Sitz in Ljubljana. Daneben gibt es Landesstudios in Maribor und
Koper, wobei diese Studios auch Programme bzw. Sendungen für die ungarische bzw. italienische
Minderheit in Slowenien in den entsprechenden Sprachen produzieren. Es gibt derzeit drei
landesweite slowenisch-sprachige Fernsehprogramme, ″TV SLO 1″, ″TV SLO 2″ und seit Anfang
2008 ″TV SLO 3″, das Sitzungen aus dem Parlament überträgt.
Trotz zahlreicher Privatsender, die in den
Sender ″Val 202″ von ″Radio Slovenija″
Slovenija″ strahlt auch das internationale
Sendungen in deutscher, englischer
Klassikradiosender ″Ars″.
letzten Jahren gegründet wurden, ist der öffentliche
noch immer einer der beliebtesten Sender. ″Radio
Programm ″Radio Slovenija International″ aus, das
und slowenischer Sprache bietet, sowie den
Private TV- und Radiosender
Den größten SeherInnenanteil hat schon seit Jahren der kommerzielle Fernsehsender POP TV,
der im Jahr 1995 gegründet wurde und sich im Besitz des Medienkonzerns ″Central European
Media Enterprises″ (CME) befindet. CME betreibt auch den Fernsehsender ″Kanal A″, den ersten
durch Werbung finanzierten Fernsehsender Sloweniens, der noch vor der Unabhängigkeit
Sloweniens, im November 1990, seinen Sendebetrieb aufgenommen hat. Im September 2011 ist
das Bestellpaket POP NON STOP mit den sechs Programmen POP KINO, POP KINO 2, POP
BRIO, POP FANI, POP OTO und POP SPOT dazu gekommen. Seit April 2013 sind drei
Programme (OTO, KINO und BRIO) für die ZuschauerInnen gratis, die anderen Programme des
ehemaligen Bestellpakets wurden eingestellt.
Am 5. November 2012 gründete die Gesellschaft ″Antenna TV SL″, die sich nun zu 51 % im Besitz
der griechischen ″Antenna Group″ und zu 49 % im Besitz von ″TS media″, der Tochtergesellschaft
der staatlichen ″Telekom Slowenien″ befindet, den neuen kommerziellen Fernsehsender ″Planet
TV″. Das Programm besteht aus Serien und Spielfilmen, einem Informations- und Sportprogramm
sowie aus Eigenproduktionen.
Zu den beliebtesten kommerziellen Sendern von ″Infonet media″ gehören ″Radio 1″, ″Radio City″,
″Radio Center″ und ″Radio Antena″.
Name
Typ
Ausrichtung
Besitzverhältnisse
TV Slovenija
POP TV
TV
TV
Keine
Keine
Kanal A
TV
Keine
Planet TV
Radio
Slovenija
Radio 1
Radio City
Radio Center
TV
Radio
Mitte-rechts
Keine
Öffentlich-rechtlich
Central European Media Enterprises
(CME)
Central European Media Enterprises
(CME)
Antenna TV SL
Öffentlich-rechtlich
Radio
Radio
Radio
Keine
Keine
Keine
Infonet Media
Radio City d.o.o.
Radio Center d.o.o.
3. Quartal 2016
HörerInnen
SeherInnen
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
28/44
Internet
Fast alle Zeitungen und Zeitschriften in Slowenien verfügen auch über einen Onlineauftritt. Die
Anzahl der Sloweninnen und Slowenen, die die Onlinevariante der Printausgabe vorziehen, wächst
stetig. Die beliebtesten Internetseiten in Slowenien sind die Nachrichtenportale ″24ur.com″ und
″Siol.net″ sowie die Suchmaschine ″Najdi.si″.
Name
www.24ur.com
Ausrichtung
Keine
www.najdi.si
www.siol.net
www.rtvslo.si
www.slovenskenovice.si
Keine
Mitte-rechts
Keine
Keine
Besitzverhältnisse
Central European Media
Enterprises (CME)
TS-media
TS-media
Öffentlich-rechtlich
FMR
Traffic Rank
6
27
11
8
21
Printmedien
Die Wirtschaftskrise sowie falsche Entscheidungen der MedienbesitzerInnen führten in Slowenien
zu einer drastischen Änderung der Printmedienlandschaft. Die privaten Verlage beklagen sinkende
Auflagenzahlen und sinkende Werbeeinnahmen. Die größte landesweite Tageszeitung ″Delo″
wurde wegen hohen Verschuldungen des Besitzers, der Brauerei ″Laško″, am 3. Juni 2015 an die
slowenische Holding FMR verkauft. Dadurch ist FMR jetzt im Besitz der zwei bedeutendsten
Zeitungen in Slowenien: der Tageszeitung ″Delo″ und der meistverkauften Boulevardzeitung
″Slovenske novice″.
″Delo″ veräußerte am 10. Juli 2014 nach jahrelangen Verkaufsverhandlungen und gescheiterten
Versuchen seinen fast 80 %-igen Anteil an ″Večer″, dem führenden Medienhaus im nordöstlichen
Teil Sloweniens, an das Unternehmen ″Dober Večer″, das speziell für diesen Zweck gegründet
wurde.
Anfang Mai 2014 wurden die kostenlose Tageszeitung ″Žurnal24″, die Wochenzeitung ″Žurnal″
sowie ihr Onlineportal ″Zurnal24.si″ nach elf Jahren Tätigkeit eingestellt. Anfang Juli 2014
gründeten 17 entlassene MitarbeiterInnen von ″Žurnal″ das Unternehmen ″Feniks media″ und
übernahmen vom österreichischen Medienkonzern ″Styria AG″ die Lizenz für die oben genannte
kostenlose Tageszeitung sowie das Internetportal. Sie stellten die Webseite ″Zurnal24.si″ erneut
online, ob auch eine Printausgabe geplant ist, ist noch offen.
Die meistgelesene, kostenpflichtige Tageszeitung in Slowenien ist bereits seit Jahren das
Boulevardblatt ″Slovenske novice″, das vom Verlagshaus ″Delo″ herausgegeben wird, gefolgt von
der Tageszeitung ″Delo″, der mitte-links orientierten Tageszeitung ″Dnevnik″, sowie ″Večer″, die
vor allem im östlichen Teil Sloweniens gelesen wird, und der Wirtschafts-Tageszeitung ″Finance″.
Von allen Wochenzeitungen lesen die Sloweninnen und Slowenen am liebsten die
Sonntagszeitungen ″Nedeljski dnevnik″, ″Nedeljske novice″ und ″Nedelo″.
Zurzeit gibt es die folgenden Magazine, die zur ″Media24″ Gruppe gehören: ″Zvezde, Zarja″,
″Vklop″, ″Avenija″, ″Maja″, ″Ženska″, ″Bodi zdrava″, ″Fatalna, Kajveš″, ″Dom2″, ″Zeleni raj″, ″TOP!″
und ″Ugankomat″.
Eine hohe Auflage verzeichnen die katholische Wochenzeitung ″Družina″ und das politische
Wochenmagazin ″Mladina″. Auf dem slowenischen Markt gibt es zahlreiche international bekannte
Printmedien wie ″Cosmopolitan″, ″Elle″ und ″Playboy″. Darüber hinaus gibt es noch verschiedene
Frauenmagazine, Gesundheitsmagazine (″Viva″, ″Zdravje″) und Magazine für Kinder und
Jugendliche (″Ciciban″, ″Cicido″, ″Smrklja″, PIL).
3. Quartal 2016
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Name
Erscheinungsperiode
täglich
Ausrichtung
Besitzverhältnisse
Keine
täglich
täglich
Mitte-links
Mitte-links
Večer
täglich
Mitte-links
Finance
täglich
Mitte-rechts
Nedeljski
dnevnik
wöchentlich
Mitte-links
Nedelo
wöchentlich
Mitte-links
Slovenske
novice
Delo
Dnevnik
Auflage
Reichweite
FMR
69.172
314.000
FMR
DZS, ČZP Večer,
Styria Media
International, Delo
Prodaja, Mediji DZS
Slovenska
odškodninska družba,
Dober Večer, Delo
Prodaja
Bonnier Business
Press
DZS, ČZP Večer,
Styria Media
International, Delo
Prodaja, Mediji DZS
Brauerei Laško,
Radenska Radenci
35.752
27.899
141.000
98.000
25.821
95.000
9.060
55.000
96.540
212.000
33.492
99.000
Nachrichtenagenturen
Die ″Slowenische Presseagentur″ (STA) mit Sitz in Ljubljana wurde am 20. Juni 1991 gegründet
und versorgt slowenische Medien mit Nachrichten aus Slowenien und der Welt. STA ist Mitglied
des ″Europäischen Verbands der Presseagenturen″ (EANA), wirkt bei den regionalen Verbänden
AMAN und ABNA mit und ist Partnerin der wichtigsten Presseagenturen weltweit.
Die Presseagentur ″Morel″, die im Jahr 1992 als Familienunternehmen gegründet wurde, ist die
erste und bis jetzt auch einzige private Presseagentur in Slowenien. Sie arbeitet mit unabhängigen
Presseagenturen wie ″Fonet″, ONASA, SITA, ″Makfax″, ″Beta″ und ″Actmedia″ sowie
Presseagenturen im Rahmen der internationalen Vereinigung der privaten Presseagenturen aus
Mittel- und Südost-Europa (APNA) und denjenigen zusammen, die ihnen über ihre Netze
Nachrichten aus ihrem Umfeld sowie aus anderen Ländern bereitstellen. Die Nachrichten
umfassen die Bereiche Politik, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Sport.
Name
STA
Morel
Besitzverhältnisse
Staatlich
Emil Lukančič-Mori, Majda Mori-Lukančič
Quellen
Alexa The Web Information Company
Slowenische InserentInnenkammer
MOSS
Kulturministerium der Republik Slowenien
3. Quartal 2016
www.alexa.com
www.soz.si
www.moss-soz.si
www.arhiv.mk.gov.si
2016
2016
2016
2016
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7. Wirtschaftsdaten Slowenien
Wirtschaftseckdaten
2014
ECKDATEN
BIP (Mio. EUR)
BIP pro Kopf (EUR)
2015
38.543
39.639
339.896
3
2,9
2
1
Privatkonsum, Veränderung in %
0,6
Arbeitslosigkeit
9,7
Leistungsbilanz in % des BIP
7
Inflation
BUDGET
SLOWENIEN
Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR)
Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR)
Staatsschulden in % des BIP
Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR)
Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR)
Bruttoregionalprodukt pro Kopf (2014)
HANDEL / INVESTITIONEN
Export (Mio. EUR)
Import (Mio. EUR)
Handelsbilanz (Mio. EUR)
Handelsbilanz in % des BIP
1,9
0,4
9
8,5
5,7
7,3
5,3
2,5
16.908
170.437
–4,97
–2,93
–2,35
–1,2
18.515
83,2
0,5
18.132
0,9
174.321
80,2
86,2
WIEN
281
349
357
13.080
1
3
9
0
346
348
25.329
13.080
47.300
27.075
28.820
29.405
131.538
72,6
74,8
74,2
38,7
26.791
27.112
133.529
1.524
2.029
2.293
–1.991
739
1.516
–
5.297
4,1
Direktinvestitionen Ausland (Mio. EUR)
0,5
16.676
25.551
Exportquote in % des BIP
39.388
16.126
280
Budgetüberschuss/Defizit (+/–) (Mio. EUR)
19.183
–0,8
80,9
LJUBLJANA
18.679
0,4
18.621
Budgetsaldi in % des BIP
Österreich
2015
37.303
18.093
Wirtschaftswachstum in % des BIP
2016 (vorl.)
5,3
5,8
–0,6
Quellen: EU-Kommission (Generaldirektorat für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten), wiiw, WKO, Slowenisches Finanzministerium,
Stadt Ljubljana, Statistik Austria, Österreichische Nationalbank, Stadt Wien
Angaben zum Staatsbudget Sloweniens laut Finanzministerium Slowenien, Statistikamt Slowenien
und dem Amt für makroökonomische Analysen und Entwicklung. Die Unterschiede zu den EUAngaben ergeben sich laut slowenischem Finanzministerium dadurch, dass die EU die Einnahmen
und Ausgaben des gesamten Staatssektors heranzieht.
2014
2015
2016
2017
(vorl.) (Progn.)
Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR)
Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR)
Budgetsaldi in % des BIP
Staatsschulden (Mio. EUR, Brutto)
3. Quartal 2016
8.602
9.817
–3,3
30.133
8.562
9.947
–3,6
22.279
8.701
9.540
–2,1
20.939
8.706
9.423
–
–
31/44
Kurzcharakteristik der slowenischen Wirtschaft
Für österreichische Unternehmen hat sich Slowenien in den letzten Jahren zu einem regelrechten
Heimmarkt entwickelt. Auf keinem anderen Markt können pro Kopf mehr Importe verzeichnet
werden. Mit 1.300 EUR pro-Kopf-Importen zählt Slowenien mit seinen 2 Mio. EinwohnerInnen zu
den ganz großen Abnehmern österreichischer Waren und Dienstleistungen – der außerordentlich
hohe Stellenwert Sloweniens für die österreichische Exportwirtschaft ist also von enormer
Bedeutung.
Die bedeutendsten Wirtschaftszweige in Slowenien reichen von der Automobilzulieferindustrie,
Elektrotechnik und Elektronik, Eisen- und Stahlerzeugung/-verarbeitung, Holzindustrie bis hin zur
Pharmaindustrie und chemischen Industrie. Außerdem gewinnen Dienstleistungsunternehmen
sowie der Finanzsektor zunehmend an Bedeutung. In der Produktion überwiegen Fabrikate der
höheren Verarbeitungsstufe (bearbeitete Waren, Maschinen und Fahrzeuge, sonstige
Fertigwaren).
Die slowenische Wirtschaft ist stark exportorientiert. Der Anteil der Exporte am BIP erreicht nahezu
75 %. 80 % des Außenhandelsumsatzes wird mit EU-Ländern abgewickelt. Haupthandelspartner
sind Deutschland, Italien, Österreich und Kroatien. Sowohl bei den Ex- als auch bei den Importen
liegt Österreich an dritter Stelle.
Aktueller Überblick
Erstaunliche wirtschaftliche Erholung
Laut Berechnungen des "Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche" (wiiw) ist die
slowenische Wirtschaft 2015 im Vorjahresvergleich um 2,9 % gewachsen. Diese unerwartet
positive Entwicklung hat bereits 2014 mit 3 % Wachstum eingesetzt. Nach dem Schrumpfen der
Volkswirtschaft im Jahr 2013 um 1,1 % rechnete niemand mit einer derart schnellen und
dauerhaften Erholung. Für 2016 werden 2,0 % angenommen. Getragen wird dieses Wachstum vor
allem durch den Export. Die slowenische Außenhandelsbilanz wies 2015 einen Überschuss von
rund 2 Mrd. EUR aus.
Dabei sah es bis 2015 aus, als würde der Aufschwung noch längere Zeit auf sich warten lassen.
Die wirtschaftlichen Probleme des Landes entstanden nach dem Platzen einer Immobilienblase
infolge der Krise, wodurch die Bauwirtschaft massiv in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mehrere
große Bauunternehmen mussten Insolvenz anmelden. Die Bauproduktion schrumpfte fünf Jahre
lang und erreichte schließlich im Herbst 2013 die Talsohle. Das wiederum brachte das
Bankensystem in eine Schieflage: Die beiden größten Banken des Landes, die "Nova Ljubljanska
Banka" (NLB) und die ″Nova Kreditna Banka Maribor″ (NKBM) – beide staatlich dominiert – waren
nicht nur als Kreditgeberinnen von massiven Ausfällen betroffen, sie hielten an vielen nun
insolventen Unternehmen auch Eigentümerinnenanteile.
Der Staat als Banken-Eigentümer konnte sich infolge des raschen Anstiegs seiner Verschuldung
zunächst nicht entschließen, die Banken ausreichend mit Kapital auszustatten. Das hatte
Auswirkungen auf nahezu alle größeren Unternehmen im Land, von denen viele wiederum
Großbanken oder staatliche Fonds als EigentümerInnen ausweisen. Weil ein Großteil
krisenbedingt Verluste schrieb, die EigentümerInnen aber nicht liquide genug waren, um Geld
nachzuschießen, konnten weder vom Staat noch von den großen Unternehmen Impulse zur
Belebung der Wirtschaft gesetzt werden.
Die naheliegende Lösung, Anteile der Betriebe zu verkaufen, stieß auf politische Widerstände: Im
Land gab es zudem niemanden, der genügend Geld für eine Übernahme hätte aufbringen können.
Ein Verkauf ins Ausland wurde von der Politik zunächst abgelehnt.
Inzwischen sind die Privatisierungen jedoch angelaufen. Der teilstaatliche Getränkekonzern
″Pivovarna Laško″ hat seine Anteile am Mineralwasserhersteller ″Radenska″ an den tschechischen
Cola-Hersteller ″Kofola″ veräußert und wurde danach selbst an den niederländischen Braukonzern
3. Quartal 2016
32/44
″Heineken″ verkauft. Dieser gab den zum ″Laško″-Konzern gehörenden Zeitungsverlag ″Delo″ an
die slowenische Holding FMR ab, zu der auch das Industriekonglomerat ″Kolektor Group″ gehört.
Der ″Delo″-Verlag gibt die größte slowenische Qualitätszeitung ″Delo″ und die größte BoulevardZeitung ″Slovenske novice″ heraus.
Die ″Therme Maribor″ und das Sportzentrum ″Pohorje″ samt Skigebiet gingen an den russischen
Gaskonzern ″Gazprom″. Die NKBM, die zweitgrößte Bank des Landes, die 2014 erstmals wieder
schwarze Zahlen schrieb, wurde kürzlich vom US-Fonds ″Apollo Global Management″ und der
EBRD übernommen. Die Problembanken ″Abanka″ und ″Banka Celje″ wurden zur ″Abanka-Bank″
fusioniert und sollen – einer EU-Auflage für die Staatshilfen zufolge – bis Mitte 2019 privatisiert
werden.
Der größte slowenische Flughafen ″Jože Pučnik Ljubljana″ ging bereits im September 2014 an den
deutschen Flughafenbetreiber ″Fraport″, der einen 75,7 %-igen Anteil im Gesamtwert von
177,1 Mio. EUR übernahm, der sich bis dahin im Besitz der ″Slowenischen Staatsholding″ (SDH)
befunden hatte.
Erfolgreich waren auch die Privatisierung von ″Adria Airways Tehnika″, die vom polnischen
Flugzeugwartungsunternehmen ″Linetech Holding″ erworben wurde und der Verkauf der
Fluggesellschaft ″Adria Airways″ an den deutschen Investmentfonds ″4K Invest″ Auch der
bekannte Produzent und Lieferant von Sport- und Freizeitequipment ″Elan″ und der
Lebensmittelproduzent ″Žito″ fanden neue EigentümerInnen.
Die Fortschritte bei der Privatisierung, der Haushaltskonsolidierung und der Stabilisierung des
Bankensektors haben die Rating-Agentur ″Moody’s″ im Vorjahr dazu bewogen, das Rating für
Slowenien von Ba1 auf Baa3 und somit in die Kategorie „Investment Grade“ anzuheben. ″Standard
& Poor´s″ stuft Slowenien mit A– sogar positiver ein. Die Erwartungen für das laufende Jahr sind
stabil, wobei die Aussicht auf weitere wirtschafts- und finanzpolitische Reformen positiv bewertet
wird.
Privatisierungskonzept wird ausgeweitet
Die Regierung hat eine Privatisierungsstrategie beschlossen, wonach die verbliebenen rund 100
Staatsbeteiligungen in drei Gruppen eingeteilt werden:
″Portfolioinvestitionen″ – überwiegend kleinere Unternehmen, an denen der Staat oft auch nur
Minderheitsbeteiligungen hält, werden zur Gänze veräußert.
Als ″wichtige staatliche Beteiligungen″ werden der Erdölkonzern ″Petrol″, der
Haushaltsgerätehersteller ″Gorenje″, der Pharmakonzern ″Krka″, der Rückversicherer ″Sava Re″,
das Gasunternehmen ″Geoplin″ sowie die Großbank NLB eingestuft. Hier sollen Sperrminoritäten
von 25 % +1er Aktie gehalten werden. Interessantestes Asset ist zweifellos die NLB, von der fast
75 % veräußert werden sollen.
Von ″strategischen Beteiligungen″ will der Staat lediglich 50 % –1er Aktie verkaufen. Darunter
fallen die staatliche Export- und Entwicklungsbank (SID), die Bahngesellschaft (SŽ), die
″Gesellschaft der Republik Slowenien für Autobahnen″ (DARS), der Hafenbetreiber ″Luka Koper″,
die Lotteriegesellschaft ″Loterija Slovenije″ und die Post.
Bad Bank gegründet
Die Sanierung des Bankensystems schreitet voran. Bereits im Dezember 2013 konnte die
Regierung nach Zustimmung der EU-Kommission das große Bankenpaket abschließen: NLB,
NKBM und ″Abanka″ erhielten zusammen 3 Mrd. EUR frisches Geld und wurden im Gegenzug voll
verstaatlicht. Bisherige AnteilseignerInnen und BesitzerInnen nachrangiger Anleihen verloren ihren
Einsatz. Das Geld zur Sanierung stammte zum Großteil aus staatlichen Einlagen, die in
Eigenkapital umgewandelt wurden, sowie aus slowenischen Staatsanleihen. Zusätzlich wurden
1,67 Mrd. EUR an faulen Krediten in die ″Bad Bank″ (DUTB) ausgelagert. Damit musste Slowenien
zur Rettung seiner Banken nicht auf den europäischen Rettungsschirm ESM zurückgreifen. Anfang
3. Quartal 2016
33/44
April 2015 wurde der Verkauf von Assets an Risiko-InvestorInnen aufgenommen. Ein Paket im
Nominalwert von 123 Mio. EUR wurde von der ″Bank of America Merrill Lynch″ abgenommen.
Mittlerweile wächst der ″Bad Bank″ durch die Umwandlung von Krediten in Beteiligungen ein kleiner
Konzern zu. Durch die Übernahme mehrerer Hotelgesellschaften besitzt sie bereits ein Drittel der
slowenischen Hotelkapazitäten und ist somit die größte Hotelbetreiberin des Landes. Die
Hotelgesellschaften sollen umstrukturiert und veräußert werden. Allerdings gilt der
Tourismusbereich nach dem Privatisierungskonzept als wichtige Branche. Deswegen will der Staat
eine Sperrminorität behalten.
Investitionen
Für 2015 und insbesondere für 2016 zeichnet sich eine Teilverlagerung von öffentlichen
Infrastrukturinvestitionen auf Ausrüstungskäufe von exportstarken Unternehmen ab. Die Phase
intensiver öffentlicher Infrastrukturinvestition mit den EU-Fördermitteln aus der vorherigen EUBudgetperiode ging 2015 zu Ende, während die Vergabe der neuen Mittel aus dem EU-Budget
2014–2020 erst nach und nach anläuft. In der Wirtschaft meldet vor allem die Exportindustrie eine
hohe Kapazitätsauslastung, sodass bei anhaltend guter Konjunktur Neuinvestitionen nötig werden.
Das trifft insbesondere auf die Kfz-Zuliefersparten sowie auf die Metall- und Kunststoffverarbeitung
und teilweise auch die Chemie- und Pharmaindustrie zu. Große Teile der oft noch nicht
entstaatlichten Unternehmen stehen aber noch immer unter dem Einfluss des Schuldenabbaus
und erschwerten Zugangs zu Krediten. Trotzdem sind einige Projekte staatlicher Institutionen und
Firmen in Vorbereitung (bzw. Durchführung).
Größte Investitionsvorhaben
Projektbezeichnung
Investor
Projektstand
Zweite Bahntrasse:
Divaca-Koper
Ministerium für
Infrastruktur
Hafen Koper: Erweiterung
des Containerterminals
(Kai 1)
Hafen Koper: Neues
Containerterminal
Hafenbetreiber ″Luka
Koper″
In Planung;
Finanzierung offen,
Antrag auf EU-Mittel
abgelehnt; eventuell
PPP-Modell mit der
Firma ″China Road″,
im April 2016 wurde
die letzte
Baugenehmigung
erteilt
Realisierung bis 2017
Modernisierung der
Bahnstrecken Zidani
Most-Celje und PoljcaneSlovenska Bistrica sowie
des Bahnknotenpunktes
Pragersko
Modernisierung /
Elektrifizierung der
Bahnstrecke PragerskoHodos
Ministerium für
Infrastruktur
3. Quartal 2016
Hafenbetreiber ″Luka
Koper″
Ministerium für
Infrastruktur
Investition
(EUR)
1,4 Mrd. EUR
80 Mio. EUR
Durchführung vom
Divaca-KoperBahnprojekt abhängig,
″China Road″ an PPPLösung interessiert
Ausschreibungen
geplant; EU-Mittel für
Poljcane-Slovenska
Bistrica gewährt
100 Mio. EUR
In Durchführung
485 Mio. EUR
431 Mio. EUR
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Nord-Süd-Schnellstraße
(sogenannte dritte Achse)
Staatlicher
Autobahnbetreiber
DARS
Phyrn-Autobahnabschnitt
Drazenci-Gruskovje
Staatlicher
Autobahnbetreiber
DARS
Staatlicher
Gasnetzbetreiber
″Plinovodi″
Gaspipeline-Verbindung
nach Ungarn: KidricevoLendava/Pince
Planung; Finanzierung
offen; eventuell
kleinerer
Projektumfang
In Durchführung
2 Mrd. EUR
Machbarkeitsstudie mit
EU-Kofinanzierung
90 Mio. EUR
194 Mio. EUR
Quellen: Germany Trade & Invest, Pressemeldungen
Für Verstimmung in Österreich sorgte im Juli 2015 die Ankündigung des Betreibers des
Kernkraftwerkes ″Krško″ die Laufzeit des AKW bis 2043 verlängern zu wollen. Je nach technischer
Modernisierungsvariante werden die Kosten hierfür zwischen 1,4 und 2,2 Mrd. EUR liegen.
Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich
Österreichs Außenhandel mit Slowenien
Österreichische Warenexporte (Mio. EUR)
Österreichische Warenimporte (Mio. EUR)
Außenhandelsbilanz (Mio. EUR)
Quelle: WKO
2014
2.533
1.679
854
Veränderung zum
Vorjahr in %
+6,2
+2,5
+13,3
2015
2.690
1.722
968
Im Jahr 2015 stiegen die österreichischen Warenexporte nach Slowenien auf 2,69 Mrd. EUR, was
einem Plus von 6,2 % entspricht. Die Importe aus Slowenien kamen auf 1,72 Mrd. EUR, ein Plus
von 2,5 %. Im 1. Quartal 2016 verringerten sich jedoch die Exportzahlen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum wieder und zwar auf 632 Mio. EUR (–0,2%). Gleichzeitig stiegen
österreichischen Importe in dieser Zeit um 1,4 % und erreichten ein Volumen von 419 Mio. EUR.
Österreich als Investor
Österreich ist in Slowenien nach wie vor der größte Auslandsinvestor. Fast genau ein Drittel aller
Auslandsinvestitionen (33,6 %) kommen aus Österreich. Die österreichischen Direktinvestitionen
erstrecken sich auf alle Wirtschaftsbereiche, das heißt den Produktionssektor, den Handel und auf
Dienstleistungen unterschiedlichster Art. Österreichische Unternehmen haben rund 700
Niederlassungen vor Ort. Die wichtigsten österreichischen Direktinvestitionen in der Industrie
finden sich in den Bereichen Papier- und Kartonerzeugung, Telekommunikation, Maschinen und
Stahlwaren, Fahrzeugzulieferungen, Zement, diverse andere Baustoffe und chemische Produkte.
Derzeit belaufen sich die kumulierten österreichischen Investitionen in Slowenien auf ca. 3,4 Mrd.
EUR.
Nach Nettoabflüssen 2012 und 2013 gab es 2014 mit 310 Mio. EUR wieder einen kräftigen
Investitionsschub. Im April 2014 erwarb die ″Telekom Austria″-Tochter ″Si.mobil″ bei einer Auktion
der neuen LTE-Netze 48 % der angebotenen Frequenzen um 63,9 Mio. EUR. Im Juni baute die
″Telekom Austria″ ihre Präsenz durch die Übernahme des Festnetzanbieters ″Amis″ aus. Der
Baukonzern ″Strabag″ hat sich mittlerweile unter den Top 3 der Branche etabliert.
″Raiffeisen″ hat im Rahmen seiner Umstrukturierung den Verkauf seiner slowenischen Tochter in
die ″Biser Bidco″ und die EBRD Ende Juni d.J. abgeschlossen. Erstere gehört zum US-Fonds
″Apollo Global Management″, der ebenfalls mit der EBRD zusammen bereits die NKBM
übernommen hat.
Zu den größten österreichischen Unternehmen in Slowenien gehört die slowenische OMV-Tochter,
″OMV Slovenija″. Mit einem Umsatz im Vorjahr von knapp 601 Mio. EUR hielt sie den zehnten
Rang. Beim Gewinn-Ranking lag die ″OMV Slovenija″ allerdings auf dem 14. Platz mit 18 Mio.
3. Quartal 2016
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EUR. Das profitabelste österreichische Unternehmen in Slowenien war 2015 die
Verwaltungsgesellschaft TCK, die der Hypo-Abbaugesellschaft ″Heta″ und der ″HAR GmbH″
gehört. Mit einem Nettogewinn von 49,2 Mio. EUR lag sie auf dem fünften Platz, gefolgt von der
Telekom-Austria-Tochter ″Si.mobil″ auf Platz sechs (48 Mio. EUR).
Chancen für österreichische Unternehmen
Die WKÖ sieht mit dem EU-Beitritt Sloweniens, der Euro-Einführung und dem Schengen-Beitritt
eine erhöhte wirtschaftliche Verflechtung. Insbesondere wachsen der ostslowenische Raum und
die südliche Steiermark mit dem Grazer Becken immer stärker zu einem Wirtschaftsraum
zusammen. Einen weiteren wesentlichen Impuls lässt gerade für diesen Raum auch ein EU-Beitritt
Kroatiens erwarten.
Gerade für die österreichische Exportwirtschaft eröffnen sich dabei Lieferchancen. Durch das
Anspringen der Absätze der slowenischen exportorientierten Unternehmen bieten sich wieder
verstärkt Chancen im Bereich der Industriezulieferungen.
Im Rahmen des EU-Beitritts sind weitere Verbesserungen bei der Nutzung erneuerbarer
Energiequellen, der Infrastruktur und Investitionen in die Umwelttechnologie vordringlich. Es
handelt sich hierbei meist auch um Projekte, die mit EU-Mitteln kofinanziert werden.
Blickt man auf das hohe Preisniveau, den Wohlstand und die Kaufkraft der Bevölkerung, ist es
nicht verwunderlich, dass sich österreichische Konsumgüter ausgezeichnet etablieren konnten und
nach wie vor können. Auch bei den Lebensmitteln hat sich Slowenien mit dem vierten Platz als
einer der Großkonsumenten österreichischer Produkte erwiesen.
Quellen
EU-Kommission
IWF (Internationaler Währungsfonds)
wiiw (Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche
OeNB (Österreichische Nationalbank)
Statistik Austria
Magistrat Ljubljana
Wirtschaftskammer Österreich
Statistisches Amt der Republik Slowenien
Bank Slowenien
Magistrat Wien
3. Quartal 2016
www.wko.at
www.imf.org
www.wiiw.ac.at
www.oenb.at
www.statistik.at
www.ljubljana.si
www.wko.at
www.stat.si
www.bsi.si
www.wien.gv.at
2016
2016
2016
2016
2016
2016
2016
2016
2016
2016
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8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte
Kooperationsabkommen
Verlängerung des Kooperationsabkommens zwischen Wien und Ljubljana
Unterzeichnung: 13. September 2016, Wien
Unterzeichnende: Dr. Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien, und Zoran Janković,
Bürgermeister der Stadt Ljubljana
Laufzeit: 13. September 2016–13. September 2020
Verlängerung des Kooperationsabkommens zwischen Wien und Ljubljana
Unterzeichnung: 15. Juni 2012, Ljubljana
Unterzeichnende: Dr. Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien, und Zoran Janković,
Bürgermeister der Stadt Ljubljana
Laufzeit: 15. Juni 2012–15. Juni 2016
Verlängerung des Kooperationsabkommens zwischen Wien und Ljubljana
Unterzeichnung: 8. Oktober 2007, Ljubljana
Unterzeichnende: Dr. Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien, und Zoran Janković,
Bürgermeister der Stadt Ljubljana
Laufzeit: 8. Oktober 2007–8. Oktober 2011
Verlängerung des Kooperationsabkommens zwischen Wien und Ljubljana
Unterzeichnung: 4. Juli 2003, Wien
Unterzeichnende: Dr. Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien, und Danica Simšič,
Bürgermeisterin der Stadt Ljubljana
Laufzeit: 4. Juli 2003–4. Juli 2007
1. Kooperationsabkommen zwischen Wien und Ljubljana
Unterzeichnung: 14. Juli 1999, Ljubljana
Unterzeichnende: Dr. Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien, und Vika Potočnik,
Bürgermeisterin der Stadt Ljubljana
Laufzeit: 14. Juli 1999–14. Juli 2003
Interessensschwerpunkte





Stadtentwicklung und Stadtplanung
Krisenmanagement
Gesundheit und Soziales
Kultur
EU-Förderungen und EU-Kooperationsprogramme
Erwünschte Zusammenarbeit in den Bereichen






Umwelttechnologien mit Schwerpunkt Abfall- und Abwasserbehandlung
Wohnen und Wohnbau mit Schwerpunkt Energieeffizienz, Grünflächen und
Parkraumgestaltung
Öffentliche Aufsichtsorgane
Vorschulerziehung, Bildung und Jugendpolitik sowie verstärkte Kooperation im Bereich
″Übergang″
Schule und Beruf″
IKT
3. Quartal 2016
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Hervorzuhebende gemeinsame Projekte










Regelmäßiger Erfahrungsaustausch der beiden Bürgermeister
Regelmäßiger Erfahrungsaustausch der beiden MagistratsdirektorInnen
Erfahrungsaustausch und Besuch der Abteilung für internationale Beziehungen der
Stadtgemeinde Ljubljana in Wien, 2014
Erfahrungsaustausch und Besuch des Wiener Stadtrechnungshofes in Ljubljana, 2014
Besuch des Laibacher Kontrollamtes bei dem Kontrollamt der Stadt Wien, 2013
Laibacher Abteilung für lokale Selbstverwaltung zum Erfahrungsaustausch in Wien, 2013
Besuch der Wiener Vizebürgermeisterin Mag.a Maria Vassilakou beim Laibacher Forum in
Ljubljana, 2011
Abteilungsleiterin Marija Fabčič zum Thema Vorschulerziehung und Bildung in Wien, 2011
Vereinbarung zur verstärkten Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Krisenmanagements
Besuch von Stadtrat Christian Oxonitsch und Delegation in Ljubljana zur Intensivierung der
Städtekontakte, 2011
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9. Verbindungsbüro
Eurocomm-PR Ljubljana
Dalmatinova ulica 2
1000 Ljubljana
SLOWENIEN
www.eurocommpr.si
Simona Lucija Dvoršak
Büroleiterin
M +386 (51) 66 20 70
© Eurocomm-PR/Mimi Antolović
Ana Mravlje
Medienreferentin
M +386 (41) 27 52 10
© Eurocomm-PR/Mimi Antolović
Saša Ljubec
Assistent
M + 386 (31) 81 80 41
© Črt Goznik
Mirjana Pintar Marčeta
Medienreferentin
© Eurocomm-PR/Mimi Antolović
EUROCOMM Headoffice
Renngasse 5/Top 3
1010 Wien
T +43 (1) 368 34 247-0
www.eurocommpr.at
3. Quartal 2016
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Länderverantwortliche
Mag.a Doris Hemrich
T +43 (1) 368 34 24-711
M +43 (664) 88 32 53 08
[email protected]
© Eurocomm-PR/Aleksandra Kawka
Lageplan
Eurocomm-PR Ljubljana
Dalmatinova ulica 2
1000 Ljubljana
Rathaus Ljubljana
Mestni trg 1
1000 Ljubljana
Österreichische Botschaft in Ljubljana
Prešernova cesta 23
1000 Ljubljana
3. Quartal 2016
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10. Reise-ABC Slowenien
Mini-Glossar
Deutsch
Guten Morgen
Guten Tag
Guten Abend
Auf Wiedersehen
Ja
Nein
Bitte
Danke
Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen.
Prost
Landessprache
Dobro jutro
Dober dan
Dober večer
Nasvidenje
Ja
Ne
Prosim
Hvala
Zelo me veseli, da sem vas spoznal-a.
Na zdravje!
Kulinarik
Grundlegendes zur lokalen Küche: Die traditionelle slowenische Küche ist von mediterranen aber
auch regionalen bäuerlichen Einflüssen geprägt.
Sterz
Žganci
Ein einfaches Gericht aus Buchweizen oder Mais-Grieß. Es wird
entweder süß mit Milch serviert oder aber deftig mit Schweineschmalz
und Grammeln.
© www.en.wikipedia.org
Luftgetrockneter Schinken aus dem Karstgebiet
Kraški Pršut
Es handelt sich um eine jahrhundertealte Tradition des Salzens und
Trocknens von Rohschinken.
© www.slovenia.info
Krainer Wurst
Kranjska klobasa
Die Wurst enthält ein grobes Brät aus mindestens 68 %
Schweinefleisch, 12 % Rindfleisch und maximal 20 % Speck. Die
einzigen erlaubten Zusätze sind 5 % Wasser, Speisesalz, Knoblauch
und Pfeffer.
© www.slovenia.info
Teigtaschen aus Idrija
Idrijski žlikrofi
Die in Wasser gekochten kleinen Teigtaschen, gefüllt mit Kartoffeln,
Zwiebeln, Fett und Gewürzen, sind ein typisches slowenisches
Gericht. Traditionell werden sie mit einer Art Lammragout serviert.
© www.slovenia.info
3. Quartal 2016
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Schichtkuchen auf Prekmurje-Art
Prekmurska gibanica
Benannt nach seinem Ursprungsgebiet im Osten Sloweniens, dem
Prekmurje-Gebiet, wird diese traditionelle Mehlspeise aus Mürbteig
und Strudelteig mit vier verschiedenen, geschichteten Füllungen aus
Apfel, Mohn, Topfen und Walnüssen oder auch Haselnüssen
zubereitet.
© www.sava-hotelsresorts.com
Teigröllchen
Štruklji
Dabei handelt es sich um Teigrollen aus verschiedenen Teigarten mit
unterschiedlichsten Füllungen. Sie können als selbstständiges Gericht
oder als Beilage serviert werden. Die bekanntesten Füllungen sind
Estragon, Topfen, Walnüsse, Äpfel, Mohn. Štruklji werden sowohl süß
als auch salzig serviert.
© www.slovenia.info
Sehenswürdigkeiten
Laibacher Burg
Ljubljanski grad
Der Großteil der heutigen Burg wurde im 16. und 17. Jh. errichtet bzw.
umgebaut. Bis 1814 war die Burg ein militärischer Stützpunkt,
anschließend war hier ein Gefängnis untergebracht. Die Stadt
Ljubljana kaufte die Burg im Jahr 1905. Nach einer langjährigen
Renovierungsphase übernahm Festival Ljubljana 2000 die Verwaltung
der Burg. Mittlerweile ist sie Veranstaltungsort zahlreicher
Kulturevents, Ausstellungen und Konferenzen.
© Eurocomm-PR GmbH
Die Drei Brücken
Tromostovje
Die Drei Brücken, eine architektonische Besonderheit Ljubljanas,
bestehen aus einer Steinbrücke aus dem Jahr 1842 und zwei
seitlichen FußgängerInnenbrücken des slowenischen Architekten
Jože Plečnik aus dem Jahr 1931.
© Eurocomm-PR GmbH
Prešeren-Platz
Prešernov trg
Die Jugendstilhäuser aus der Zeit nach dem verheerenden Erdbeben
von 1885 bilden hier ein Kontrastprogramm zum Barock der
Franziskanerkirche, die den Platz seit 1660 dominiert. Mittelpunkt des
Platzes ist das bronzene Denkmal des größten slowenischen Dichters
France Prešeren (1800–1849).
© http://de.wikipedia.org
Die Laibacher Altstadt
Stara Ljubljana
Ljubljana hat eine mediterrane Altstadt mit vielen Brücken, schönen
Plätzen und zahlreichen Geschäften. Das Flussufer der Ljubljanica
wird von Restaurants und Cafés gesäumt.
© www.seepeg.org
3. Quartal 2016
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Informationen für AutofahrerInnen
Autobahnen sind in Slowenien vignettenpflichtig. Die Vignetten sind an Tankstellen erhältlich. Eine
7-Tages-Vignette kostet 15 EUR, die Monatsvignette 30 EUR und die Jahresvignette 110 EUR.
Die Strafen für das Fahren auf den Autobahnen ohne Vignette betragen zwischen 300 EUR und
800 EUR.
In Ljubljana gibt es zwei Parkzonen. Die Preise für die erste Parkzone (Stadtzentrum) betragen
0,70 EUR/h. Die zweite Parkzone ist außerhalb des Stadtzentrums und kostet 0,50 EUR/h. Das
Nutzen von Parkplätzen und Parkhäusern im Zentrum kostet zwischen 1,20 EUR/h und
1,80 EUR/h.
Zeitzone(n)
Slowenien befindet sich in der Zeitzone MEZ.
Klimazone(n)
Ljubljana liegt auf 298 MüA am Rande des Laibacher Beckens im Landesinneren und wird
hauptsächlich vom kontinentalen Klima bestimmt.
Landesspezifische Souvenirs
Bienenstock-Stirnbretter
Panjske končnice
Honig und Bienenstock-Stirnbretter mit folkloristischen Motiven sind
ein beliebtes Mitbringsel. Die Bienenzucht hat eine ausgeprägte
Tradition in Slowenien, so gibt es auch viele andere Honig-Produkte.
© www.slovenian-alps.com
Handgemachte Spitze aus Idrija
Idrijske čipke
In Slowenien wird seit dem 16. Jh. Spitze hergestellt. Mit der Zeit
wurden die KäuferInnen anspruchsvoller und die ProduzentInnen
entwarfen neue Muster. Mittlerweile wird die Klöppelspitze unter dem
Warenzeichen ″Idrija Spitzen″ in ganz Europa und den USA verkauft.
© www.idrijalace.org
Salzprodukte aus Piran
Izdelki iz Piranskih solin
Salzprodukte von Speisesalz bis Spezialsalzen, Badesalz und
anderen Produkten aus den Salinen von Piran gehören zu den
beliebtesten Mitbringseln. In den Produkten spiegelt sich die
jahrhundertelange Tradition der Salzgewinnung an der nordöstlichen
Adriaküste wieder.
© www.krasevka.si
Kristallwaren aus Rogaška Slatina
Kristalni izdelki iz Rogaške Slatine
In der bekannten Glasmanufaktur Rogaška Crystal werden seit 350
Jahren Kristallwaren produziert.
© www.zavodbig.com
3. Quartal 2016
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Töpferwaren aus Prekmurje
Lončarski izdelki iz Prekmurja
Jedes der traditionellen Produkte wird händisch an Töpferscheiben
hergestellt. Die Töpferwaren werden nach einem alten traditionellen
Verfahren in einem Holzofen gebrannt und sind in verschiedenen
Farbtönen erhältlich.
© www.loncarstvo-buser.com
Allfälliges
Leitungswasser: Das Leitungswasser ist trinkbar.
Stromversorgung: In Slowenien, wie in anderen europäischen Ländern (Ausnahme
Großbritannien, Irland, Zypern und Malta), wird der Eurostecker benutzt. BesucherInnen aus
Kontinentaleuropa brauchen keinen Reisestecker.
Trinkgeld: Generell wird 5–10 % des zu bezahlenden Preises als Trinkgeld gegeben.
TaxifahrerInnen erhalten einen aufgerundeten Betrag.
Heikle Gesprächsthemen: Zu den heiklen Gesprächsthemen, denen man lieber ausweichen
sollte, zählen vor allem Themen, die mit dem Laibacher Bürgermeister und dem
Korruptionsverdacht gegen ihn in Zusammenhang stehen.
3. Quartal 2016
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