Schulprogramm – Bereich Religion

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Schulprogramm – Bereich Religion
Grundschule des Odenwaldkreises
Rothenberg
Schulprogramm
Schule als Haus zum
Leben und Lernen
 Gute Beziehungen schaffen
 Selbstständigkeit und gegenseitige Verantwortung
fördern
 Mit Konsequenz und Humor einander begegnen

Motiviertes Lernen mit allen Sinnen ermöglichen
letzte Aktualisierung vom Sep.12
Inhaltsverzeichnis
1 Daten und Fakten über unsere Schule .......................................................... 6
2 Verbindliche Wertvorstellungen und Ziele in Unterricht und Schulleben .. 7
2.1 Zusammenfassung der wichtigsten vom Schulgesetz und Rahmenplan vorgegebenen
Werte und Ziele.................................................................................................................................. 7
2.2 Die spezifische Werte-Situation an unserer Schule ............................................................. 7
2.3 Die wesentlichen Ziele von Unterricht und Erziehung ...................................................... 10
3 Die wichtigsten Wertvorstellungen und Ziele der Eltern ........................... 11
4 Die wichtigsten Wertvorstellungen und Ziele im Religionsunterricht ....... 12
5 Die Leitsätze unserer schulischen Arbeit .................................................... 13
6 Praktische Umsetzung in den einzelnen Klassen ........................................ 14
6.1 Schul- und Hausordnung als allgemein verbindliche Ordnungen unserer Schule ......... 14
6.2 Weitere Regeln, Verhaltensweisen und Umgangsformen in den einzelnen Klassen....... 14
6.3 Wichtige Prinzipien und strukturierende Elemente in der Unterrichtsgestaltung......... 15
6.4 Praktische Umsetzung von Wertvorstellungen und Zielen im Religionsunterricht ...... 17
6.5 Besondere Themen im fächerübergreifenden Unterricht ................................................. 17
6.6 Klassenraumgestaltung und Gestaltung der Schulanlage als Identifikationsmöglichkeit
für die Schüler .................................................................................................................................. 18
6.7 Besondere Schwerpunktlegungen........................................................................................ 20
6.7.1
6.7.2
6.7.3
6.8
Musikunterricht ............................................................................................................................. 20
Theater-AG ................................................................................................................................... 21
Fremdsprachenunterricht Englisch ................................................................................................ 21
Pausen, Bewegung, Sport und Spiel .................................................................................... 23
6.8.1
6.8.2
Tägliche Bewegungszeit ............................................................................................................... 23
Bewegung, Spiel und Sport ........................................................................................................... 23
6.9 Förderung von Kindern mit anderem Leistungsspektrum ............................................... 24
6.10
Leseförderung durch die schuleigene Bibliothek ........................................................... 27
6.11
Hausaufgaben .................................................................................................................... 27
6.12
Umgang und Arbeit mit dem Computer ......................................................................... 28
6.13
Besondere Höhepunkte des Schullebens ......................................................................... 29
7 Praktische Umsetzung im Kollegium ........................................................... 31
7.1
7.2
7.3
7.4
Absprachen im Kollegium .................................................................................................... 31
Fort- und Ausbildung ........................................................................................................... 31
Vertretungsregelung ............................................................................................................. 32
Weitere Strukturen und Regelungen an unserer Schule ................................................... 32
8 Zusammenarbeit mit den Eltern .................................................................. 34
8.1
8.2
Einschätzung der Schule durch die Eltern ......................................................................... 34
Der Förderverein der Schule ............................................................................................... 34
9 Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte und den weiterführenden
Schulen ............................................................................................................... 35
9.1
Zusammenarbeit mit den umliegenden Schulen ................................................................ 35
9.1.1
Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Grundschulen ........................................................... 35
Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
9.1.2
9.2
Die Zusammenarbeit mit der weiterführenden Schule .................................................................. 35
Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte....................................................................... 36
9.2.1
9.2.2
Einschulung ................................................................................................................................... 36
Betreuungsangebot ........................................................................................................................ 37
10 Mögliche Ziele und Verbesserungen für die Zukunft, Evaluation ............ 38
10.1
10.2
10.3
10.3.1
10.3.2
10.3.3
10.3.4
10.4
Übersicht unserer möglichen Ziele und Arbeitsvorhaben für die Zukunft ................. 38
Unsere konkreten Ziele und Arbeitsvorhaben .............................................................. 40
Strategien und Schritte zur Bearbeitung unseres vorrangigen Zieles .......................... 41
Maßnahmen zur Verbesserung der Mülltrennung ......................................................................... 41
Maßnahmen zur Einsparung von Energie ..................................................................................... 41
Verbesserung des Umgangs mit Verbrauchsmaterialien ............................................................... 42
Umstellung auf umweltfreundliche Produkte ................................................................................ 42
Überprüfung der vorgenommenen Maßnahmen ........................................................... 42
11 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2002 bis 2004 .............. 43
11.1
11.1.1
11.1.2
11.1.3
11.1.4
11.2
11.2.1
11.2.2
11.2.3
11.3
Veränderungen und Maßnahmen im Bereich Umwelterziehung ................................. 43
Maßnahmen zur Verbesserung der Mülltrennung ......................................................................... 44
Maßnahmen zur Einsparung von Energie ..................................................................................... 44
Verbesserung des Umgangs mit Verbrauchsmaterialien ............................................................... 44
Umstellung auf umweltfreundliche Produkte ................................................................................ 44
Veränderungen durch Vorgaben des Kultusministeriums............................................ 44
Orientierungsarbeiten im Fach Deutsch und Mathematik in Klasse 3 .......................................... 44
Lesetest in Klasse 2 ....................................................................................................................... 45
Benotung im Fach Englisch .......................................................................................................... 45
Allgemeine Erfahrungen mit dem Schulprogramm....................................................... 45
12 Veränderungen und Maßnahmen ab dem Jahr 2005 ................................. 46
Auch im Jahr 2005 sind zahlreiche Veränderungen in Richtung einer Weiterentwicklung unserer
Schule zu verzeichnen. ............................................ Fehler! Textmarke nicht definiert.
12.1
12.2
12.2.1
12.2.2
12.2.3
12.2.4
12.3
12.4
12.4.1
12.4.2
12.4.3
12.4.4
12.5
Verbesserung von Rahmenbedingungen ......................................................................... 46
Erweiterung des pädagogischen Angebotes .................................................................... 46
Zeitungs-AG: Der Schulspatz ....................................................................................................... 46
Plan- Patenschaft ........................................................................................................................... 46
Umstrukturierung der Schülerbibliothek ....................................................................................... 46
Verbesserung der Computerausstattung ........................................................................................ 47
Auswertung der Orientierungsarbeiten und Lesetests im Frühjahr 2005 ................... 47
Weitere Veränderungen durch Vorgaben des Kultusministeriums ............................. 47
Fortbildungsplanung ..................................................................................................................... 47
Förderpläne ................................................................................................................................... 48
Lesekonzept................................................................................................................................... 48
Verlässliche Schule - Vertretungskonzept für einen verlässlichen Schulvormittag ...................... 48
Medienkonzept - Arbeit mit dem Computer .................................................................. 50
13 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2006 und 2007 .............. 51
13.1
13.2
13.2.1
13.2.2
13.2.3
13.2.4
13.3
Verbesserung der Rahmenbedingungen ......................................................................... 51
Erweiterung des pädagogischen Angebotes .................................................................... 52
Theater-AG ................................................................................................................................... 52
Zeitungs-AG: „Der Schulspatz“ .................................................................................................... 52
Plan-Patenschaft ............................................................................................................................ 52
Verbesserung der Computerausstattung ........................................................................................ 52
Auswertung der Orientierungsarbeiten 2006 ................................................................. 52
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
13.4
Auswertung der Orientierungsarbeiten 2007 ................................................................. 53
14 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2008 und 2009 .............. 53
14.1
14.2
14.3
14.4
14.5
14.6
14.7
14.8
14.9
14.10
14.11
Personelle Veränderungen ............................................................................................... 53
Verbesserung der Rahmenbedingungen ......................................................................... 53
Musikalische Grundschule ............................................................................................... 53
Auswertung der Elternbefragung .................................................................................... 54
Lesekonzept, Fortbildungskonzept und Lese-Rechtschreib-Konzept .......................... 55
Notfallordner und Krisenteam ......................................................................................... 56
Auswertung der Lesetests und Orientierungsarbeiten im Jahr 2008 ........................... 56
Auswertung der Lesetests und Orientierungsarbeiten im Jahr 2009 ........................... 56
Personalentwicklung an unserer Schule ......................................................................... 57
Verlässliche Schule ............................................................................................................ 57
Einführung des Bildungs- und Erziehungsplans ............................................................ 58
15 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2010 und 2011.............. 58
15.1
15.2
15.3
15.4
15.5
15.6
Musikalische Grundschule ............................................................................................... 58
Schulinspektion an unserer Schule im August 2010 ...................................................... 59
Lernstandserhebungen in den Jahren 2010 und 2011 ................................................... 60
Selbständige Schule ........................................................................................................... 60
Zirkus-AG .......................................................................................................................... 60
Weiterarbeit im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsplans ..................................... 60
16 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2012 und 2013.............. 61
16.1
16.2
Inklusion............................................................................................................................. 61
Lernstandserhebungen im Jahr 2012 .............................................................................. 61
17 An folgenden Arbeitsschwerpunkten arbeiten wir zur Zeit (Schuljahr 2011
/ 2012 bis 2012 / 2013): ...................................................................................... 63
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
Geleitwort
Nicht allein das Unterrichten, sondern ebenso das Erziehen, Beraten und Betreuen der uns
anvertrauten Kinder steht im Mittelpunkt der Aufgabengebiete für uns LehrerInnen.
Deshalb sind für uns liebevolle Zuwendung und Begleitung in und außerhalb der Unterrichtszeiten,
sowie das Vermitteln einer Sinn- und Werterfahrung im Umgang miteinander genauso wichtig wie das
Unterrichten selbst. Denn:
,,Kinder suchen nach Sinn; sie wollen erleben, dass sie 'etwas wert' sind und ihr Tun sinnvoll ist und
Sinn hat."
(Rahmenplan GS, 1995, S. 17)
Viele Fragen der Kinder ergeben sich aus grundsätzlichen Erfahrungen mit Liebe, Vertrauen, Freundschaft oder Ängsten.
,,Solche Fragen zielen in zweifache Richtung. Sie richten sich zunächst auf das Verständnis seiner
selbst: Wer bin ich, wo komme ich her, wo gehe ich hin, was bin ich in dieser Welt? Was kann ich
wissen, was soll ich tun, was darf ich hoffen? Welches ist der Sinn meiner Anstrengungen, Erfolge,
Enttäuschungen, wo sind die Grenzen meiner Möglichkeiten?
Sodann richten sie sich auf das Verhältnis zu anderen: Was erwarte ich von anderen, wo sind die
Grenzen meiner Ansprüche, welches sind meine Verpflichtungen und meine Verantwortung einzelnen
anderen und der Gesamtheit gegenüber, wie werde ich von anderen angenommen, wie wird mein
Handeln anerkannt?"
(Rahmenplan GS, 1995, S. 17)
Wir wollen unsere Kinder mit solchen oder ähnlichen Fragen nicht alleine lassen.
Daher ist es unser Anliegen, innerhalb unserer Möglichkeiten die emotionale und soziale Entwicklung
der Kinder zu begleiten und hierbei bei der Orientierungssuche Unterstützung und Hilfe zu leisten;
ferner möchten wir versuchen, Fragen der Motivbildung, der Sinn-Erhellung und Sinngebung aufzugreifen und näher zu bringen.
Letztendlich wird unser Verhalten im Alltag, die Art und Weise, wie wir miteinander und mit den Kindern umgehen, für die Sinn- und Wertbildung der Kinder entscheidende Bedeutung erhalten.
Außerdem sei noch einmal auf jene wichtige Aufgabe verwiesen, welche wir in unserem täglichen
pädagogischen Tun verfolgen:
Den Kindern die Gabe der Empathie zu vermitteln, der Fähigkeit, sich in Gefühle und Empfindungen
anderer hineinzuversetzen.
Dieses emphatische Denken bildet in unseren Augen die Grundlage für jedes menschliche Miteinander
und gehört daher zu den wichtigsten Zielen, welche wir als GrundschullehrerInnen in unserer täglichen Arbeit beachten wollen.
,,Die Fähigkeit des Sich-Identifizierens, die Fähigkeit, Schmerz und Freude anderer zu empfinden, ist
unsere höchste Gabe. Wenn sie verloren geht, werden wir grausam und gefährlich für andere und für
uns. Es ist wichtig, dass Kinder darin bestärkt werden, sich einzufühlen und sich in anderen wiederzufinden."
(Leo Lionni: Warum ich für Kinder schreibe, 1980, S. 118)
Grundschule Rothenberg  Schulstraße 8  64757 Rothenberg  Telefon: 06275/725
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
1
Daten und Fakten über unsere Schule
Die Grundschule Rothenberg ist in einem Sandsteingebäude untergebracht, das 1869 erbaut und 1870
eingeweiht wurde. Im Jahr 1905 wurde das Schulgebäude dann noch durch einen Anbau nach Westen
erweitert. Ein Teil des Gebäudes diente bis zum Jahr 1992 als Gemeindeverwaltung. An gleicher
Stelle war im Jahr 1831 bereits ein Schulgebäude errichtet worden, aber da es handwerklich schlecht
gebaut war beschloss der Rothenberger Ortsvorstand 1867 den Abriss und Neubau. 1803 wird ein
eigenes Schulgebäude der Gemeinde erwähnt, das bereits im Jahr 1678 erbaut wurde.
Die Schule liegt zentral in der Nähe der beiden Kirchen. Zunächst als Volksschule von Klasse 1-8 für
die Rothenberger Schüler eingerichtet, wurde daraus im Zuge der Gemeindereform eine Grundschule
für alle Schüler der Gemeinde, ausgenommen die Ortsteile Finkenbach, Hinterbach und Raubach. Seit
dem Jahr 2000 gehören auch die Ortsteile Finkenbach, Hinterbach und Raubach zum
Schuleinzugsgebiet. Heute werden an der Grundschule Rothenberg vier Klassen von fünf Lehrkräften
unterrichtet. Einmal die Woche steht auch eine Sprachheilpädagogin zur Verfügung, außerdem halten
die Pfarrer der ev. Kirche und der selbständig ev. luth. Kirche Religionsunterricht ab. Diese
Besonderheit des zweifachen evangelischen Religionsunterrichts an unserer Schule hat den Anstoß
gegeben, dass Lehrer, Pfarrer und Eltern sich im Schulprogramm eingehender mit den für jeden
wichtigen Werten und Normen auseinandergesetzt haben. Hinzu kommt, dass an unserer Schule
aufgrund ihrer Größe und Überschaubarkeit, durch den Charme des alten Gebäudes und wegen ihrer
Lage mitten im Ort, das Leben und Lernen einen sehr persönlichen und familiären Charakter hat.
Neben den vier Klassenräumen und dem Verwaltungsbereich steht ein Raum für Gymnastik,
Bewegung und Musikunterricht zur Verfügung, der mit einem Klassenraum zur Aula umfunktioniert
werden kann. Außerdem befindet sich im Dachgeschoss eine von den Eltern verwaltete
Schülerbibliothek und im Keller soll die Herrichtung des Werkraums das Angebot für die Schüler
erweitern. Die Pausen verbringen die Schüler bei schönem Wetter auf dem Schulhof hinter dem
Gebäude. Am anderen Ende des Schulhofes befinden sich die Schülertoiletten. Der Sportunterricht
findet in der Turnhalle der Gemeinde statt.
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
2
Verbindliche Wertvorstellungen und Ziele in Unterricht
und Schulleben
2.1
Zusammenfassung der wichtigsten vom Schulgesetz und Rahmenplan
vorgegebenen Werte und Ziele
Das Hessische Schulgesetz spricht im § 2, im Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule von der
optimalen Entfaltung der Persönlichkeit und vom psychischen und physischen Wohlergehen des
Schülers oder der Schülerin und nennt die entsprechenden Ziele, allen voran die Mündigkeit,
Lebenstüchtigkeit und Demokratiefähigkeit. Basis ist die humanistische und christliche Tradition. Der
höchste Wert der christlichen Religion ist der Schutz und die bestmögliche Entfaltung des
menschlichen Lebens. Durch den Rahmenplan werden die Werte und Ziele genauer spezifiziert und
umgesetzt. „Erziehung und Bildung sind immer an Wertvorstellungen und ethische Grundsätze
gebunden. ... Es gilt, eine Grundhaltung der Solidarität, der gegenseitigen Achtung und Hilfsbereitschaft auszubilden. Gleichzeitig sind zunehmende Sicherheit und Ausgewogenheit im moralischen,
sozialen und politischen Urteilen anzustreben.“ und „Die Grundschule hilft Mädchen und Jungen,
sich auf ihre Weise mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen und ihre Kräfte und Fähigkeiten in
gelebter Gegenwart auszubilden; zum anderen hat sie den Kindern die geistigen, moralischen und
praktischen Grundlagen für die künftigen Aufgaben in der Gesellschaft zu vermitteln.“ (Rahmenplan,
1995, S. 7) Dabei spielt das Verantwortungsbewusstsein und die Vorbildfunktion der Erwachsenen in
Elternhaus und Schule eine entscheidende Rolle, inwieweit die genannten Grundfähigkeiten sich bei
den Schülerinnen und Schülern entwickeln können. In der Grundschule geschieht dies, indem eine
grundlegende Bildung für alle Kinder sicherzustellen ist. Diese enthält zwei Aspekte: „Erstens ist sie
(Allgemein-)Bildung in allen wesentlichen Kulturbereichen zur allseitigen Persönlichkeitsentfaltung,
und zweitens dient sie als (Ausgangs-)Bildung für die differenzierten weiteren Bildungswege.“
(Rahmenplan, 1995, S. 7). Im Bereich der Erziehung muss Schule die veränderten Lebensbedingungen
der Kinder berücksichtigen und darauf reagieren. Das bedeutet die Persönlichkeit der Kinder zu
stärken, Lebensfreude, Lern- und Leistungsbereitschaft sowie das Verantwortungsbewusstsein der
Kinder zu festigen.
2.2 Die spezifische Werte-Situation an unserer Schule
Durch die Größe der Schule ist es den Lehrern möglich, jedes Kind in seiner Persönlichkeit genau
kennen zu lernen und weitgehend auf die Verschiedenartigkeit der Kinder einzugehen. Das bedeutet
sowohl die speziellen Begabungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Kindes zu erkennen, aber auch
seine besonderen Schwächen zu sehen. Meist ist es möglich, durch Kontakte mit den Eltern Einblick
in das soziale Umfeld zu erhalten und somit das Verständnis für das Kind noch zu vertiefen. Wichtig
ist es, sich den Problemen und Sorgen der Kinder anzunehmen und ihnen helfend und verständnisvoll
zu begegnen.
Die Schülerinnen und Schüler leben und lernen in einem umgrenzten, geschützten Raum mit festen
Bezugspersonen. Sie kennen ihre Mitschüler meist von zu Hause, bringen viele Freundschaften bereits
von der Kindertagesstätte mit und entwickeln die meisten neuen Freundschaften innerhalb der Schule.
Die wichtigsten Werte, von denen aus sich alle anderen Werte her bestimmen lassen sind, die
gegenseitige Wertschätzung bzw. Achtung und die Gerechtigkeit. Sie bilden die Grundlage im
Umgang zwischen Schülern, Lehrern und Eltern.
In unserer Schule wird besonders auf einen freundlichen, offenen und ehrlichen Umgang Wert gelegt.
Eine wichtige Rolle, um ein so geprägtes Klima zu erreichen spielt das Gespräch (vgl. S. 11 und S.
15). Im persönlichen Gespräch mit einem Kind, im Kreisgespräch in der Klasse am Morgen oder nach
der Hofpause, bei einer kurzen Rücksprache mit Kollegen und Eltern können verschiedenste
Sachverhalte aufgeklärt und bereinigt werden. Zur Offenheit gehört auch, Kritik vonseiten der
Schüler, Eltern und Kollegen zuzulassen. Freundlichkeit ist unerlässlich, wenn die andere Person
wertgeschätzt und geachtet wird.
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
Hilfsbereitschaft, Ordnung, Disziplin und Rücksichtnahme sind weitere wichtige Werte. Durch
gegenseitiges Helfen entstehen gute Beziehungen, die Schüler erkennen, dass die Hilfsbereitschaft
auch dem Helfer nützt, indem er um neue Erfahrungen reicher wird. Soziale Kompetenz wird trainiert.
Ordnung ist eine Grundvoraussetzung für effektives und gezieltes Lernen und Arbeiten, so findet sich
das benötigte Arbeitsmaterial gut eingeräumt und sortiert schneller, oder das Arbeitspensum ist
leichter zu bewältigen, wenn die einzelnen Aufgaben strukturiert werden. Die Disziplin und damit
verbunden auch Konsequenz und gerechtes Handeln vonseiten der Lehrkräfte und Eltern spielt als
ordnender Faktor im Umgang miteinander eine wichtige Rolle. Einerseits wird dabei Selbstbeherrschung, Rücksichtnahme und Zurückhaltung eingeübt, während andererseits die Ich-Stärke trainiert
wird, wenn es etwa darum geht in der Gruppe auch andere Meinungen offen sagen zu können. Ohne
Rücksichtnahme auf Andere, besonders auf Jüngere oder Schwächere funktioniert unser tägliches
Zusammenleben nur unzureichend und es kommt zu Streit, Missachtung und Ungerechtigkeit.
Weiterhin ist die Förderung der Selbständigkeit im Denken und im Handeln, die Kritikfähigkeit sowie
die Toleranz im Umgang mit Andersdenkenden noch besonders wichtig. Eigene Schlüsse ziehen und
gezieltes, verantwortungsbewusstes Handeln, auch unabhängig von der Gruppenmeinung, sind für das
spätere Leben unerlässlich und setzen selbständige Entscheidungen und oft auch eine kritische
Prüfung voraus. Die Toleranz als Grundhaltung einer multikulturellen Gesellschaft hilft auch
Andersdenkende oder Andersartigkeit zuzulassen, den eigenen Standpunkt kritisch zu überprüfen und
zu verändern, ohne ihn jedoch unüberlegt aufgeben zu müssen.
Ermöglicht werden diese Grundwerte auf dem Hintergrund der wechselnden Folge von Arbeit und
Spiel, Aktion und Ruhe, Anstrengung und Freude. Ein Unterricht, der die vielfältigen Ausdrucksweisen menschlichen Miteinanders mit einbezieht, kann am ehesten die genannten Werte umsetzen. Wesentlich und nicht zu unterschätzen ist dabei die Vorbildfunktion, die Lehrer und Eltern auf die Kinder
ausüben (vgl. S. 5 und S. 11). Durch sie wird insbesondere das Schulklima geprägt, ihre Geduld und
ihr Verständnis für die Schüler hilft diesen, sich gemäß ihren Begabungen optimal zu entwickeln.
Neben der Vorbildfunktion spielt die Ermutigung durch Lehrer und Eltern eine ebenso bedeutende
Rolle. Konkrete Ermutigung im Sinne positiver Verstärkung fördert das Lernen und das
Selbstwertgefühl des Kindes.
Alle genannten Werte können nicht isoliert voneinander betrachtet werden. Sie ergänzen und bedingen
sich gegenseitig. So ist beispielsweise ohne Rücksichtnahme keine Toleranz möglich und ohne Kritikfähigkeit keine Offenheit. Durch Freundlichkeit wird ebenso Offenheit ermöglicht usw. Im folgenden
Diagramm sind die für uns wichtigsten Werte eingetragen. Die Pfeile signalisieren die enge Verbindung der einzelnen Werte.
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
Achtung,
Wertschätzung
Gerechtigkeit
Ehrlichkeit
Freundlichkeit
Verantwortungsbewusstsein
Offenheit
Kritikfähigkeit
Toleranz
Rücksichtnahme
Ordnung
Disziplin
Hilfsbereitschaft
Optimale kognitive,
emotionale, soziale und
körperliche Entwicklung
des Kindes
In dem Diagramm sind die verschiedenen Werte eingetragen. Die gegenseitige Achtung oder
Wertschätzung und die Gerechtigkeit sind für uns Grundwerte, von denen aus die anderen Werte
abgeleitet werden können. Alle Werte stehen zueinander in Beziehung. Ziel ist die optimale Entwicklung des Kindes sowohl im körperlichen, sozialen, emotionalen als auch kognitiven Bereich.
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
2.3 Die wesentlichen Ziele von Unterricht und Erziehung
Erziehung und Unterricht werden bei uns durch möglichst gute Beziehungen zu den Schülern auf eine
solide Grundbasis gestellt. Denn je stärker sich die Kinder angenommen und geborgen fühlen, desto
entspannter und motivierter werden sie im Unterricht mitarbeiten, Konflikte sind so von vornherein
entschärft. Es fällt dann auch leichter, sich an die ausgemachten Regeln zu halten. Uns geht es darum,
dass die Schüler vor allem Selbständigkeit und Verantwortung lernen und die ihnen beigebrachten
Kenntnisse und Fertigkeiten zum eigenen Wohl und dem der Gemeinschaft anwenden. Dabei spielt die
Freude am Lernen eine wichtige Rolle. Die Schüler sollen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen
Bereichen, sowohl im sozialen, emotionalen als auch im kognitiven Bereich optimal entwickeln (vgl.
S. 9). Das bedeutet auch, die Kinder in ihrer Persönlichkeit zu stärken, damit sie den
Herausforderungen, die sich durch ständig verändernde Lebensbedingungen oder durch unsere immer
stärker von den Medien geprägte Gesellschaft ergeben, gewachsen sind. Nicht zuletzt spielt dabei die
Erziehung zu Kreativität, Flexibilität und zu lebenslanger Lernbereitschaft eine wichtige Rolle.
Genauso wichtig ist die Vermittlung von grundlegender Bildung in allen wesentlichen
Kulturbereichen, sowie die Eröffnung von vielseitigen Schulwahl- und Berufswahlmöglichkeiten
aufgrund der Schaffung von soliden Grundkenntnissen und Fertigkeiten.
Weitere Ziele sind:









Dem in unserer Gesellschaft weit verbreiteten Konkurrenzdenken durch die Erziehung zu
Zurückhaltung und Hilfsbereitschaft entgegenzuwirken,
Die Friedensbereitschaft untereinander zu fördern, um die in den Medien allgegenwärtige Gewalt
oder auch Konflikte untereinander besser bewältigen zu können,
Ein Verständnis für Andersdenkende und für Andersartigkeit anzubahnen,
Einen verantwortlichen Umgang mit unserer Umwelt zu trainieren bzw. ein ökologisches
Bewusstsein heranzubilden,
Ein sicheres Urteilsvermögen zu entwickeln, um beispielsweise mit den Konsumansprüchen durch
die Werbung kritisch umgehen zu können
Die Bereitschaft zu verzichten oder Rücksicht zu nehmen anzubahnen, um mit schwierigen
Lebenssituationen besser umgehen zu können,
Durch das gleichberechtigte Miteinander der Geschlechter eine positive Veränderung traditioneller
Rollen zu erreichen,
Strukturierte Vorgehensweisen und Arbeitsmethoden zu vermitteln, um ein effektives Arbeiten zu
ermöglichen,
Die Anstrengungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie die Ausdauerbereitschaft der Schüler zu
fördern.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von schwachen und benachteiligten Kindern. Da
diesen Kindern sonst von vornherein die Chance auf ein eigenverantwortliches Leben, das ihren
Fähigkeiten und Fertigkeiten entspricht verwehrt ist (vgl auch S. 24). Dabei ist eine Zusammenarbeit
mit Fachkräften (Sonderpädagogen, Psychologen, Ärzten, Therapeuten etc.) unerlässlich. Vor allem
diese Kinder benötigen für ihre optimale Entfaltung eine Atmosphäre des Angenommenseins und der
Geborgenheit. Durch spielerisches, ganzheitliches Lernen, das Selbsttätigkeit, Handlungsorientierung
und Differenzierung berücksichtigt, werden vor allem diesen Kindern grundlegende Erfahrungen
ermöglicht.
Eine wichtige Rolle um die obengenannten Ziele zu erreichen spielt die Zusammenarbeit mit den
Eltern und die gegenseitige Information. Nur wenn die häusliche und schulische Zielsetzung sich nicht
entgegensteht kann dies gelingen.
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
3
Die wichtigsten Wertvorstellungen und Ziele der Eltern
Um einen Einblick in die häusliche Erziehungsarbeit zu bekommen, und um die Außenwirkung
unserer schulischen Arbeit besser beurteilen zu können erhielten alle Eltern einen Fragebogen.
Vielen Eltern geht es vor allem darum, die Kinder so gut wie möglich auf ihr weiteres Leben
vorzubereiten. Dabei steht vor allem die Vermittlung von sozialem Verhalten und moralischen Werten
im Mittelpunkt. Eine wesentliche Rolle spielen auch Gedanken an eine gute Ausbildung und einen
möglichst guten Schulabschluss.
Als wichtigste Werte werden vor allem Selbstbewusstsein, Fairness und ein freundlicher Umgang
miteinander genannt. Daneben sind Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme wichtig, aber auch
Zielstrebigkeit ist von Bedeutung. Weitere Grundwerte sind die Toleranz und Aufgeschlossenheit
gegenüber Neuem und Fremden, Zufriedenheit mit sich selbst, daneben aber auch die Fähigkeit zur
Empathie. Zuhören können und andere zu akzeptieren, dabei aber sich selbst nicht geringer zu achten,
frei seine Meinung äußern zu können auch wenn die Mehrheit anderer Meinung ist, sind wichtige
Ziele. Sich-Selbst-Annehmen mit all den besonderen Begabungen, Fertigkeiten, aber auch mit allen
Fehlern, ohne zur Perfektion zu neigen ist ein weiterer von den Eltern genannter Punkt.
In der Erziehung zu Hause wird versucht dies durch Gespräche und in der Funktion als gutes Vorbild
zu erreichen. Den Kindern soll möglichst das Gefühl gegeben werden, dass – bei Familien mit
mehreren Kindern – alle gleich geliebt und geachtet werden, dass also alle gleichwertig aber nicht
gleichartig sind. Dabei wird den Kindern Zeit gelassen sich in verschiedenen Bereichen auch weiter zu
entwickeln und Mängel auszugleichen. Wenn die Kinder andere ausgrenzen oder abwertend über sie
sprechen wird dies unterbunden. Die Kinder sollen jeder möglichst mit anderen auskommen und sich
gegenseitig unterstützen und helfen.
Pflichten im Haushalt oder ein angemessenes Taschengeld gehören ebenso als Hilfen zur Schulung
von Verantwortung und Selbständigkeit zum Erziehungskonzept. Im Gespräch werden so wichtige
Themen wie Ausländerfeindlichkeit, Aids oder Krieg durchdiskutiert. Bei der Ausübung von Hobbys
wird darauf geachtet, dass diese förderlich für den Gemeinsinn, die Selbständigkeit und die Kreativität
des Kindes sind.
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Grundschule Rothenberg, Schulprogramm – Schule als Haus zum Leben und Lernen
4
Die wichtigsten Wertvorstellungen und Ziele im
Religionsunterricht
„Vergiss es nie, dass du lebst war keine eigene Idee und dass du atmest ein Geschenk an dich. Vergiss
es nie dass du lebst, war eines anderen Idee und dass du atmest sein Geschenk an dich. Du bist
gewollt, kein Kind des Zufalls keine Laune der Natur, ganz egal ob du dein Lebenslied in Moll singst
oder Dur, du bist ein Gedanke Gottes ein genialer noch dazu, du bist du.“ (Lied von J. Werth)
Kinder brauchen für eine zuversichtliche Entwicklung ein stimmiges Weltbild mit Normen und
Werten. Das Christentum bietet anhand der Bibel eine solide Wertbasis und ein breites Spektrum an
Lebens- und Orientierungshilfe an. Allem voran sei hier auf die Zehn Gebote hingewiesen, die in der
Zeit ihrer Entstehung revolutionär in ihrer Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen waren
und auch heute noch Grundlage unserer Gesetzgebung sind. Im Neuen Testament werden von Jesus
Christus die Gebote um das Gebot der Nächstenliebe ergänzt und zugleich revolutioniert: „Du sollst
den Herrn, deinen Gott lieben von ganzem Herzen“ als wichtigstes Gebot unter den Zehn Geboten und
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ als Ergänzung und Erfüllung. Es geht also darum,
neben den Grundwerten der Achtung, der Gerechtigkeit, der Ehrlichkeit, des Gehorsams usw., die in
den Zehn Geboten niedergelegt sind, auch noch in einer positiven Art und Weise für andere da zu sein.
Das bedeutet, die Gefühle anderer zu verstehen und mit ihnen mitzufühlen (vgl. Geleitwort S. 5).
Dabei kann man nicht egoistisch sein, sondern sollte mit anderen teilen und ihnen helfen. Natürlich ist
ein gesunder Selbstwert und eine Selbstannahme dafür Voraussetzung.
Die Beziehung von Jesus Christus zu den Kindern ist ebenso bemerkenswert: Gehörten Kinder und
Frauen in der damaligen Gesellschaft zu den Randgruppen, so stellt er die Kinder beispielsweise in
den Mittelpunkt seiner Lehrpredigten oder er tadelt seine Jünger, als sie die Kinder von ihm
wegschicken wollen: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht“. Jesus Christus nimmt
sich ihrer an, er segnet sie und umarmt sie.
Wesentlich ist es also, die Kinder in ihrer Person ernst und wichtig zu nehmen, Zeit für sie zu haben.
Der Blick für deren Einzigartigkeit sollte dabei nicht verloren gehen, wie die Liedstrophe von J. Werth
beschreibt. Der Lieddichter geht sogar noch weiter, er sieht alles menschliche Leben als ein kostbares
Geschenk Gottes.
Im schulischen Umgang mit den Kindern bedeutet dies, dass jedes Kind mit seinen Problemen, seiner
Freude, seiner Wichtigkeit ernst genommen werden sollte. Jedes Kind sollte eine Chance haben und
zum Zug kommen können. Alle Schüler sollten gleichberechtigt behandelt werden. Soziale
Verhaltensweisen wie partnerschaftliches Verhalten und Teamfähigkeit unter den Schülern sollten
gefördert werden. Im Religionsunterricht wird Freude an den biblischen Inhalten und am Umgang
miteinander vermittelt. Dies geschieht vor allem durch die Vorbildfunktion des Unterrichtenden und
durch das gemeinsame Gespräch. Inhaltlich werden vor allem biblische Geschichten vermittelt.
Daneben wird auf einfache Andachts- und Gebetsformen sowie Lieder wertgelegt. Es soll damit die
Freude und das Interesse an der Kirche und am Christentum gefördert werden.
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Die Leitsätze unserer schulischen Arbeit
Aus dem bisher gesagten ergeben sich folgende Leitsätze:








Wir schätzen und achten die Persönlichkeit eines jeden Schülers.
Wir lehren und erziehen, fördern, beraten und helfen, dabei versuchen wir
gerecht, ehrlich und friedfertig zu handeln.
Wir wollen ein offenes Ohr für die Freuden, Sorgen und Nöte unserer Schüler
haben, ein wichtiges Mittel dafür ist das Gespräch.
Wir gestalten die Lernprozesse abwechslungsreich und kind- und
handlungsorientiert, dabei berücksichtigen wir die Verschiedenartigkeit unserer
Schüler.
Wir sind uns unserer Vorbildfunktion im Reden und Handeln bewusst.
Wir halten fest an schulischen Traditionen und versuchen zugleich innovativ und
kreativ zu sein.
Wir gestalten das Schulleben gemeinsam mit den Kindern und Eltern durch
Rituale, Feiern und Feste, durch klassenübergreifende Aktivitäten.
Wir unterstützen und helfen uns gegenseitig, dabei spielen Fortbildung,
Gleichberechtigung und Toleranz eine wichtige Rolle.
Verdichtet kristallisieren sich folgende Schlagworte heraus:




Gute Beziehungen schaffen
Selbstständigkeit und gegenseitige Verantwortung fördern
Mit Konsequenz und Humor einander begegnen
Motiviertes Lernen mit allen Sinnen ermöglichen
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6
Praktische Umsetzung in den einzelnen Klassen
Im folgenden Kapitel möchten wir versuchen, diese Verbundenheit mit den oben genannten Wert- und
Zielvorstellungen am Alltag unseres Schullebens aufzuzeigen.
6.1 Schul- und Hausordnung als allgemein verbindliche Ordnungen unserer Schule
Im Laufe des Schuljahres 1997/1998 entstanden gemeinsam mit den Eltern im Rahmen der Schulkonferenzarbeit an unserer Schule die Schulordnung für die Kinder und die Hausordnung für die Eltern
und Lehrer. Durch diese beiden Ordnungen soll Klarheit über wesentliche Umgangsformen, Rechte,
Pflichten und Verantwortlichkeiten geschaffen werden. Es werden unnötige Konflikte vermieden und
dadurch wird ein positives Arbeitsklima unterstützt. Im Anhang sind sowohl die Schulordnung (S.38)
als auch die Hausordnung (S.38) abgedruckt. In der Schulordnung sind in kindgemäßer Weise
verschiedene Verhaltensregeln für den täglichen Umgang miteinander, für das Verhalten in Haus und
Schulhof, beim Gang zur Turnhalle und zum Bus formuliert. Es sind Grundregeln für den täglichen
praktischen sozialen Umgang. In der Hausordnung wird ein kurzer Überblick über die Räumlichkeiten
gegeben und die wichtigsten organisatorischen Gegebenheiten sind aufgelistet. Beispielsweise wird
das Verhalten im Krankheitsfall, die Regelungen für den Sportunterricht oder die Abmeldung vom
Religionsunterricht besprochen.
Beide Ordnungen sind als äußerer Rahmen zu verstehen. Sie helfen Unsicherheiten zu vermeiden, sie
tragen dazu bei, den Umgang miteinander zu strukturieren und zu entspannen. Dabei bilden sie die
Basis für ein vernünftiges soziales Miteinander und geben zugleich Freiraum für ein effektives und
kreatives Lernen.
6.2
Weitere Regeln, Verhaltensweisen und Umgangsformen in den einzelnen
Klassen
In allen vier Klassen werden bei Bedarf durch die von den Schülern und Lehrern gemeinsam
erarbeiteten Klassenordnungen zusätzliche Regelungen für den Umgang miteinander und das
gemeinsame Lernen und Leben eingeführt. Dies geschieht zum ersten Mal mit Beginn der Schulzeit in
der ersten Klasse, hier werden die wichtigsten Umgangsformen zunächst mündlich festgelegt. Am
Anfang eines jeden Schuljahres werden die Klassenregeln dann neu besprochen und bei Bedarf
verändert und ergänzt. Im Laufe des Schuljahres kann dieser Regelkanon je nach Erfordernis weiter an
die jeweilige Klassensituation angepasst werden. Dabei wird darauf geachtet, dass die Regeln
möglichst positiv formuliert sind, um den Schülern die Identifikation mit den Regeln zu erleichtern.
Die von den Schülern selbst vorgeschlagenen Regeln sind in einer einfachen klaren Sprache abgefasst
und werden meist im Klassenraum ausgehängt.
Folgende Regeln tauchen in den meisten Klassenordnungen auf:
 Wir helfen uns gegenseitig.
 Wir lachen niemanden aus.
 Wir hören zu, wenn jemand redet.
 Wir achten auf die Sachen anderer.
 Wir räumen auf.
 Wir stören die anderen nicht bei der Arbeit.
Ein weiterer wichtiger Bereich sind die Rituale, die den Schulalltag durchziehen und gliedern. Sie
bilden eine wichtige Grundlage, um das Gemeinschaftsgefühl einer Klasse zu stärken. Außerdem
stellen sie besondere Momente im Schulalltag dar. Mit Ritualen, also mit mehr oder weniger
festgelegten Abläufen, Bräuchen, Zeremonien, beginnt und endet der Unterricht. Aber auch zu den
verschiedensten Anlässen werden Rituale eingeführt. Es kann die Geburtstagsfeier eines Kindes sein,
die mit dem Anzünden einer Kerze, dem Singen eines Liedes beginnt oder der Morgenkreis mit den
Erzählungen der Kinder und der Wochenabschlusskreis. Die Schülerinnen und Schüler stehen im MitGrundschule Rothenberg  Schulstraße 8  64757 Rothenberg  Telefon: 06275/725
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telpunkt, sie werden in ihrer Persönlichkeit wichtig genommen und können sich mit ihrer Klasse
identifizieren. Jeder Lehrer pflegt in unserer Schule eine Vielzahl von Ritualen. So beginnt bei allen
Klassen die Woche mit einem Montagmorgenkreis, währenddessen die Kinder über Erlebnisse,
Erfahrungen Unternehmungen vom Wochenende berichten. Freitags wird dann im
Wochenabschlusskreis über die geleistete Arbeit, Probleme, Besonderheiten der Woche resümiert.
Weitere Rituale sind u.a.:
 Begrüßungsrituale am Morgen,
 Einteilung und Durchführung von Diensten,
 Geburtstagsfeiern in den Klassen,
 Ruhezeichen,
 freie Lesezeit,
 gemeinsames Frühstück,
Ein wesentliches Mittel für einen harmonischen Umgang miteinander ist- wie schon auf S. 7, S.11 und
S. 15 erwähnt – das Gespräch. Die Schüler lernen, dass Konflikte oder Ungerechtigkeiten durch
Gespräche bereinigt oder doch zumindest weitgehend geklärt werden können. Dabei ist bedeutsam,
sich auch gegenteilige Meinungen anhören zu müssen und sich damit auseinander zusetzen. Unterricht
und Schulleben basiert wie alles menschliche Miteinander zuallererst auf Kommunikation. Ist die
Kommunikation unterbrochen oder gestört leidet auch das soziale Miteinander und somit fehlt eine
wichtige Grundlage für effektives Lernen und Arbeiten.
6.3 Wichtige Prinzipien und strukturierende Elemente in der Unterrichtsgestaltung
Der Unterricht beginnt an unserer Schule erst nach einer etwa zwanzigminütigen Gleitzeit.
Diese vorgeschobene Phase lässt den Kindern und den Lehrern Zeit, auf die Bedürfnisse der einzelnen
Kinder - also auf persönliche Erlebnisse, unbedingt mitzuteilende Ereignisse in ihrem Leben,
individuelle Fragen usw. - in Ruhe einzugehen.
Nicht der zu vermittelnde Stoff steht hier im Mittelpunkt, sondern der kleine Mensch, das Kind.
Fragen, Wünsche, Probleme können zur Sprache gebracht werden, für die in der früher geltenden
Tagesstruktur (die Kinder treffen ein, der Unterricht beginnt) kein Raum war.
Zudem können sich die Kinder frei bewegen und Partner und Tätigkeit selbst wählen; somit werden
bereits entstandene Freundschaften gepflegt oder auch neue geknüpft.
Dieser Aspekt - im Rahmenplan Grundschule unter Teil C, Abschnitt 2 (Gestaltungsaufgaben) zu finden - , den man mit "Grundschule als Ort der Begegnung" beschreiben kann, ist für unser Verständnis
von Schule sehr wichtig.
An einzelnen oder auch mehreren Tagen in der Woche finden an unserer Schule in den jeweiligen
Klassen Morgen- oder Erzählkreise statt (vgl. S.15).
Dieses Zusammenkommen (vgl. Rahmenplan Grundschule, Abschnitt C, Punkt 2.2.1) bildet einen
weiteren wichtigen Baustein des Schullebens.
Auch die Lehrkräfte reihen sich in diesen Kreis ein; so entsteht eine gleiche Ebene für alle, die signalisiert: jeder ist wichtig, keiner erhöht sich über andere. Indem sich alle anschauen, wird deutlich: das,
was erzählt wird, interessiert andere, erhält eine Bedeutung und verstärkt somit das
Gemeinschaftsgefühl.
Die Wertschätzung des anderen Menschen, der gegenseitige Respekt erhält hier einen hohen
Stellenwert: Durch vereinbarte Gesprächsregeln lernen die Kinder, andere ausreden zu lassen oder
sich durch spezielle Meldezeichen in ein Gespräch einzubringen - wichtige Elemente der Kommunikation, ohne die ein einfühlsames und friedvolles Miteinander nicht möglich wäre.
Bewusst werden in unserer Schule neben dem lehrgangsorientierten Unterricht auch offene
Unterrichtsformen praktiziert, die kindgerechtes Arbeiten mit allen Sinnen ermöglichen. Der
Rahmenplan Grundschule gibt Leitziele vor (u.a. die Kindorientierung, Erziehung zur
Selbständigkeit), die eine Öffnung grundsätzlich legitimieren und fordern. Den Kindern werden neue
Handlungsspielräume eröffnet, ihr Verantwortungsbewusstsein wird gesteigert, Entscheidungen
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werden selbständig getroffen und es wird gelernt, Zeit richtig einzuteilen. Zunehmend werden die
Schüler selbstbewusster und selbständiger. Zu diesen Formen offenen Lernens gehören
Wochenplanarbeit, Projektarbeit, Lernzirkel, Lerngänge etc.:
Der Wochenplan wird an unserer Schule im allgemeinen mit seiner Vorstellung und Erläuterung
(meist montags) begonnen. Daran knüpft die Arbeit in der zur Verfügung gestellten Zeit an und
freitags wird das Geleistete besprochen. Innerhalb des Wochenplans werden vor allem die
Hauptfächer aufgeführt, es sind die verschiedensten Aufgabentypen denkbar. Sie erlauben durch eine
Kombination von Pflicht und Wahlaufgaben für alle Kinder sowie auf einzelne oder kleine Gruppen
hin entworfene Aufgaben eine differenzierte Arbeit.
Mögliche Aufgabentypen sind:
 Aufgaben zur Vorbereitung eines Themas: Sie stellen besonders hohe Anforderungen an die
Kinder, da sie selbständig Material erschließen müssen. Dadurch können Schwerpunkte im
kommenden Unterricht gesetzt werden. Die Kinder lernen, sich wichtige und interessante
Information aus Büchern zu beschaffen, sie vergleichen und untersuchen Gegenstände, sie
formulieren Fragen, sie fassen Texte zusammen etc.
 Aufgaben zu einem momentan behandelten Thema: Die Kinder suchen Arbeitspartner, schließen
Kompromisse, treffen Entscheidungen, wählen Methode und Material aus, arbeiten gemeinsam
und verständigen sich dabei.
 Aufgaben zum Abschluss eines Themas: Die Ergebnisse werden ausgearbeitet und dargestellt.
Beim Projektlernen ergibt sich eine Projektinitiative aus einem spontanen Einfall, dem aktuellen
Schulleben oder dem Fachunterricht. Sie geht von aktuellen Kinderinteressen aus. Die
Themenformulierung erfolgt in drei Schritten:
1. vielfältige Ideen sammeln,
2. sie zu Interessengruppen ordnen und
3. eine für alle Beteiligten verbindliche Perspektive festlegen.
Die Arbeitsgruppen bilden sich dann je nach Interessengebiet, formulieren Wünsche, entwerfen
Ergebniserwartungen und vereinbaren Arbeitsregeln. Die konkrete Realisierung der Pläne erfolgt in
Projektstunden oder Projekttagen. Am Ende werden Ergebnisse veröffentlicht, deren Nutzen erprobt
und oft in der Schule oder bei einem Schulfest vorgestellt. Die Besonderheit beim projektorientierten
Lernen ist der fächerübergreifende und situationsbezogene Aspekt. Ein Thema wird von
verschiedenen Seiten beleuchtet.
Eine weitere von uns praktizierte offene Unterrichtsform sind Lerngänge. Durch das Lernen vor Ort
werden die Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten der Kinder erweitert.
Mögliche Aktivitäten sind:
 Informationsmaterial zur Vorbereitung wird eingeholt,
 Handlungsziele werden entwickelt (Was will ich herausfinden, wie gehe ich dabei vor?),
 Fragen werden gesammelt,
 Dokumentationsmaterial vorbereitet,
 organisatorische Vereinbarungen getroffen.
In der Phase des Lernganges geht es primär um Sehen, Beobachten, Anfassen, Hinhören, Vergleichen,
Zusammenhänge erkennen, Antworten finden.
Die Kinder können
 Aufzeichnungen und Fotos machen,
 Interviews durchführen,
 Skizzen anfertigen,
 Belegstücke sammeln etc.
In der Auswertungsphase gibt es verschiedene Möglichkeiten der Dokumentation:
 Unterrichtsgespräche,
 Sammelmappen,
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


Erarbeitung von Texten, Zeitungen oder Wandzeitungen,
Ausstellung von Zeichnungen,
Bücher, Collagen, Schautafeln etc.
Lerngänge sind bei uns zur Zeit:
 Der Besuch beim Bäcker,
 Besichtigung des Wasserkraftwerkes,
 Der Vormittag bei der Feuerwehr,
 Erkundung des Wohnortes,
 Gang durch den Herbstwald mit gezielten Forschungsaufträgen,
 Gang über die Frühlingswiese mit gezielten Arbeitsaufträgen,
 Besuch in der Gemeindebücherei,
 Besuch der Bank,
 Besuch eines Bauernhofes,
 Besuch der Gemeindeverwaltung,
 Besuch des Hochbehälters mit dem Wassermeister,
 Besuch der Kelterei.
Bei all diesen Unterrichtsformen spielt das Prinzip der Handlungsorientierung und das der
Kindorientierung eine wesentliche Rolle. Wenn die Schüler sich ganzheitlich mit allen Sinnen, mit
Kopf-Herz und Hand ein Themengebiet aneignen, findet jedes Kind die ihm adäquate Lernform, es
wird eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff ermöglicht.
6.4 Praktische Umsetzung von Wertvorstellungen und Zielen im Religionsunterricht
Im Religionsunterricht steht besonders das Prinzip der Kindorientierung im Vordergrund. Die
Menschen und insbesondere auch die Kinder sind - wie bereits auf S. 12 erwähnt - vor Gott wertvoll
und geachtet. Im Religionsunterricht tritt die Leistung in den Hintergrund, das gemeinsame Handeln
und die Freude am Umgang mit den biblischen Geschichten ist wesentlicher. Jede Unterrichtsstunde
beginnt mit einem Ritual: Mit einem Lied und Gebet in Klasse 1 und 2 oder mit einer etwas
erweiterten Andachtsform (Klasse 3 und 4). Viel Zeit wird gebraucht, um biblische Geschichten zu
erzählen, diese zu malen, dazu zu singen oder zu basteln etc. Die Kirchenjahreszeit z.B. die Adventsund Weihnachtszeit wird in den Unterricht mit einbezogen, um eine Brücke zwischen der Lebenswelt
der Schüler und dem Religionsunterricht zu schlagen. Das Lernen der biblischen Botschaft erfolgt
dabei ohne großen Leistungsdruck, mit Abwechslung und Vielfalt und in einer „stressfreien Zone“. Im
Vordergrund steht nicht das formale Wissen. So haben gerade im Fachunterricht Religion auch die
schwächeren Schüler die Chance, Erfolgserlebnisse zu erfahren, da die Leistungsbeurteilung in den
Hintergrund gerückt ist. Es wird z. B. von keinem Kind erwartet, dass es liest, wenn es nicht möchte,
weil es offensichtlich nicht so gut lesen kann. Außerdem stehen genügend biblische Geschichten zur
Verfügung, in denen gerade die Kleinen, Armen, Schwachen vor den Starken zur Geltung kommen.
Auch das Aushelfen untereinander sei es mit Kleber, mit Buntstiften oder mit Fragen bzw. Antworten
spielt eine wesentliche Rolle.
6.5 Besondere Themen im fächerübergreifenden Unterricht
Unsere am Fach Religion orientierten Leitsätze prägen auch verschiedene fächerübergreifende
Unterrichtsthemen. So findet sich beispielsweise der Erhalt der Schöpfung bzw. der verantwortungsvolle Umgang mit dieser in verschiedenen Unterrichtseinheiten unserer Schule wieder.
Hierbei versuchen wir, Kindern Einsichten und Sachkompetenz zu vermitteln, mit welchen sie zu
einem umweltbewussten Denken und Handeln angeleitet werden sollen.
Es ist unser Anliegen bei den Kindern durch konkret sinnliche Erfahrung den Aufbau einer positiven
Werterfahrung der Natur und Umwelt gegenüber zu entwickeln.
Als Beispiele der Unterrichtsgestaltung seien hier aufgeführt:
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



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
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

Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen beobachten;
Auf Unterrichtsgängen die Jahreszeiten bewusst wahrnehmen (vgl. S. 17);
Mit Materialien der Natur basteln und gestalten;
Kreisläufe der Natur untersuchen (z.B. Wasser);
Lebensräume und -gewohnheiten von Tieren erkunden und dokumentieren;
Pflanzen im Klassensaal halten und pflegen;
Ein Problembewusstsein hinsichtlich der Müllentsorgung entwickeln und ausbauen (vgl. S.
38ff);
In der Schule selbst vermeiden, was die Umwelt belastet oder ihr schadet (vgl. S. 38ff).;
Mehrweggeschirr statt Einweggeschirr verwenden (vgl. S. 42);
Maßnahmen zur Energie-Einsparung (Heizung, Wasser) ausarbeiten (vgl. S. 38ff);
Abfall getrennt sammeln (vgl. S.41).
Das Thema: „Umgang mit Anderen, Streiten und Versöhnen“ ist ein weiteres Thema, das über das
Fach Religion hinaus von Bedeutung ist und regelmäßig fächerübergreifend thematisiert wird.
Denn Frieden untereinander ist für die Menschen - sicherlich eines der wichtigsten christlichen Ziele.
Dieser Aufgabe versuchen wir gerecht zu werden, indem wir die in einer Schule naturgemäß zahlreich
auftretenden Konflikte nicht ignorieren oder ihnen rigoros und allein durch Bestrafung entgegentreten,
sondern in Gesprächen (vgl. auch S. 7, S. 11, S. 15), aufarbeiten. Hierbei ist es uns wichtig, beide
Parteien des Konfliktes zu Wort kommen zu lassen. In manchen Fällen ist es dann möglich, zu einer
für alle Seiten akzeptablen Lösung zu gelangen. Bei jeder Konfliktbewältigung ist für uns oberstes
Gebot: Nicht das Wesen, die Person des Kindes wird getadelt oder beanstandet, sondern immer nur
das jeweilige Verhalten. Somit ist gewährleistet, dass sich das Kind nicht in seiner gesamten Person
herabgesetzt und -gewertet fühlt.
Anlässe, die zu einer solchen Diskussion führen können, sind beispielsweise:








Verstöße gegen die aufgestellten Klassen- oder Schulregeln und daraus resultierende
Konsequenzen;
Leistungsbeurteilung in Zusammenhang mit Gerechtigkeit;
Benachteiligung oder Bevorzugung von Jungen oder Mädchen;
Auseinandersetzungen während der Pause;
Kriegsspielzeug oder -spiele;
Erlebnisse zum Thema Recht und Unrecht;
Benachteiligten oder schwächeren MitschülerInnen beistehen;
Das Befinden von Kindern aus aktuellen Kriegsgebieten, Berichte aus den Nachrichten /
Medien.
Zur weiteren Übersicht über die vermittelten Inhalte sind im Anhang auf S. 38 die schulinternen
Curricula abgeheftet.
6.6
Klassenraumgestaltung und Gestaltung der Schulanlage als
Identifikationsmöglichkeit für die Schüler
Ebenso steht bei der Raumgestaltung unserer Klassenzimmer und bei der Ausgestaltung des
Schulhofes und Gebäudes der Mensch - das Kind - im Mittelpunkt.
,,Es ist bekannt, dass die Umgebung die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen beeinflusst
(...). Die Gestaltung des Klassenraums und der Schulanlage spielt deshalb eine entscheidende Rolle "
(Rahmenplan Grundschule, 1995, S. 290) .
Da in unserem Verständnis das Kind, sein Wohlergehen und -befinden an erster Stelle steht, richtet
sich die Gestaltung unserer Räumlichkeiten nach diesen Prinzipien.
In den Klassenräumen bietet beispielsweise schon die Anordnung der Sitzgelegenheiten und Tische
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die Möglichkeit des Miteinanders.
Im Gegensatz zu dem früher üblichen Hintereinandersitzen in Reihen, finden sich in allen Sälen Gruppentische. Einem gemeinsamen Handeln und Voneinander-Lernen wird so Spielraum gegeben. Die
Sitzordnung wird gemeinsam besprochen und ist jederzeit an die Lernsituationen anpassbar. Es gibt
mehrere freie Tische für individuelles Lernen und Platz zum Ausstellen von Mitgebrachtem oder zur
vielfältigen Präsentation von Arbeitsergebnissen.
Ebenfalls in allen Sälen anzutreffen sind unterschiedliche Funktionsecken mit Übungsmaterial für die
verschiedenen Fächer und von den Sitztischen abgetrennte Bereiche mit gemütlichen
Sitzgelegenheiten.
,,Da kann man sich niederlassen. Da kann man sich in ein Buch vertiefen. Dahin kann man sich zurückziehen, wenn die ständige Gegenwart vieler anderer Menschen in unmittelbarer Nähe zur Qual
wird." (Ute Andresen: Lesen lernt man in der Schule, 1989, S. 10)
Die Kinder haben alle ein persönliches Fach, in dem sie einen Teil ihrer Schulsachen unterbringen
können, um nicht jeden Tag alles im Ranzen tragen zu müssen. Daneben gibt es diverse Regale und
Ablageflächen für Material und zur Binnendifferenzierung. Auch gibt es Platz für den gemeinsamen
Sitzkreis zum Diskutieren, Singen und Vorlesen.
Ebenso wichtig in unserem Verständnis ist das Vorhanden-Sein von Ausstellungsmöglichkeiten.
An diesen lassen sich die Bilder oder andere Werke der Kinder aufhängen und für alle Besucher des
Raumes ausstellen. So wird jedes Kind in die Gestaltung des Saales einbezogen, es wird deutlich:
Mein Bild oder Werk ist wichtig.
Mit den oben genannten Gestaltungsmomenten verfolgen wir das bereits angesprochene Ziel: Unsere
Kinder sollen sich in unseren Räumlichkeiten, dem Lebensraum Schule, in dem sie schließlich eine
erhebliche Anzahl an Stunden verbringen, wohl fühlen.
Denn ,,Räume sind nicht bloß objektive, dreidimensionale Gebilde, vielmehr wirken sie in ihrer
Beschaffenheit auf die subjektive Befindlichkeit der Menschen. Für Kinder sind sie bedeutsame
Ausschnitte der Gesamtwelt."
(Rahmenplan Grundschule, 1995, S. 21)
Flure und Nebenräume in unserer Schule sollen in Zukunft noch stärker genutzt werden. Besonders
bietet sich das bisher leerstehende Zimmer im ersten Stock an, um musikalische Aktivitäten,
Ausstellungen, Bewegungsspiele oder Entspannungsübungen durchzuführen. Wichtig ist uns Lehrern,
dass die Kinder Verantwortung für ihren Lebensraum Klassenzimmer und Schule übernehmen und auf
Sauberkeit und Ordnung achten.
Neben den Klassensälen und Fluren wird auch der Schulhof von den Kindern täglich genutzt.
Um diesen Lebens- und Nutzraum für die Kinder kindgerechter zu gestalten, wurde im Rahmen einer
Arbeitsgemeinschaft (Kreativ-AG) die den größten Teil des Schulhofes begrenzende Seitenwand
durch Anbringung einer bemalten, großflächigen Figurengruppe im Stil von Keith Haring verschönert.
Bei der Durchführung dieses Projektes waren wiederum die folgenden Leitgedanken maßgebend: Die
Kinder wurden aktiv und selbsttätig in die Mal- und teilweise auch Sägearbeiten eingebunden. Somit
wurde die "große bunte Wand" zu ihrem Werk und gleichzeitig ein Bewusstsein geschaffen bzw.
ausgebaut, dass verdeutlicht: Verschönern und Ausgestalten unserer Schule bedeutet nicht
zwangsläufig ein passives Warten auf zu leistende Eltern- oder Hausmeister-Arbeit, sondern auch
aktive Eigentätigkeit und Mitbestimmung Dieses Bewusstsein des eigenen Werkes wird noch durch
eine Foto-Dokumentation unterstrichen. Hier - im Schulhof neben der gestalteten Wand hängend und
durch erläuternden Text unterstützt - erfahren alle Beteiligten eine entsprechende Würdigung und
erhalten zudem alle Interessierten einen Einblick in den Schulalltag bzw. in die Arbeit einer SchulAG.
Ebenfalls zusammen mit den Kindern entstanden und entstehen verschiedene Hüpf-Figuren, die auf
den Asphalt gemalt werden, z.B.:

Himmel-und-Hölle-Figuren zum Hüpfen und Abzählen.
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
ein Farbkreis mit Farbpunkten zum spielerischen Umgang mit Farben.

eine Zahlenschlange zum Hüpfen und Abzählen; diese ist insbesondere für die ersten beiden
Schuljahre als Unterstützung zum handelnden Umgang mit Zahlen bzw. zum Zurechtfinden
im Zahlenraum bis 10 oder bis 20 geeignet.
Außerdem wurden in diesem Zusammenhang die Türen der Schülertoiletten bemalt und ausgestaltet.
Im Sommer 2001 entstand im Rahmen der Kreativ-AG unter dem Thema „Ritter“ eine künstlerische
Ausgestaltung des Schulgebäudes an zwei Fassadenseiten mit in Kindergröße gehaltenen Ritterfiguren
Dargestellt sind Ritter aus zwei Epochen: exemplarisch ausgewählt wurden die Kreuzritter (um 1260
n. Chr.), und Ritter aus der Blütezeit (14. /15. Jahrhundert) (vgl. auch S. 39). Sie weisen jeden
Betrachter auf die Funktion und das Selbstverständnis unserer Schule hin und helfen allen
Schülerinnen und Schülern bei der Identifikation mit der Schule. Die Achtung und Wertschätzung
jeder Schülerin und jedes Schülers zeigt sich auch in dem an das Thema angepassten Slogan: „Bei uns
sind die Kinder Könige!“ Zugleich dient die Anbringung der Figuren am Gebäude dazu, nach außen
die Funktion des Gebäudes sichtbar zu machen. Die Texte geben dem Betrachter Aufschluss über
Vorgänge in der Schule. Die aktuelle Anzahl der Schüler kann abgelesen werden, ein Reim drückt aus,
dass Lernen heute auf vielfältige und abwechslungsreiche Weise stattfindet.
Im Sommer 2003 wurde ein Kletter- und Spielgerüst im Schulhof installiert, das die
Spielmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler deutlich erweitert.(vgl. S. XXX)
6.7 Besondere Schwerpunktlegungen
Gerade im Bereich von Musik, Kunst und Englisch wird ein anderes Leistungsspektrum als in den
Hauptfächern angesprochen. Die Kinder lernen in spielerischem Umgang mit Farben, Klängen oder
Geschichten eigene, kreative Ideen zu verwirklichen oder sie erhalten auf spielerische Weise Einblick
in andere Sprachen und Kulturen.
6.7.1 Musikunterricht
Der Musikunterricht bietet beispielsweise zahlreiche Möglichkeiten des kreativen und handelnden
Auseinandersetzens mit Tönen und Klängen und Rhythmen. Beim Ausprobieren, Spielen und Üben
auf den Orff-Instrumenten, beim Experimentieren mit Geräuschen, beim Erproben der eigenen
Stimme oder beim Singen und Bewegen zur Musik haben gerade auch Schüler, denen Schule sonst
schwer fällt, eigene Erfolgserlebnisse. Ihnen gelingt z. B. das Einüben einer Melodie auf den OrffInstrumenten. Dies ist ein schwieriger Prozess, denn dabei werden vielerlei Fähigkeiten, und
Fertigkeiten gebraucht und geschult. Dazu schreibt der Rahmenplan Grundschule (S. 201): „Das
Musiklernen vereint die Lernebenen des Emotionalen, des Kognitiven und des Psychomotorischen im
Handeln.“ Es müssen also die passenden Töne und die richtige Zählzeit von den Noten abgelesen
werden, die Reihenfolge der Töne und der Rhythmus muss gleichzeitig beim Spielen beachtet und
natürlich auf dem Instrument umgesetzt werden. Nebenbei spielen Takt, Tempo, Lautstärke,
Einfühlungsvermögen etc. eine wichtige Rolle. Wird die eingeübte Melodie noch gemeinsam im
Klassenverband gespielt und auf Kassette aufgenommen, stellen die Kinder fest, dass sich die
Anstrengung gelohnt hat. Die Sinne und motorische Fertigkeiten wurden geschult, aber auch soziale
Aspekte haben eine wichtige Rolle gespielt. Beim gemeinsamen Musizieren wird Gemeinschaft
gestiftet, ist doch dabei Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme unerlässlich. „Das gemeinsame
musikalische Tun vermittelt Kindern grundlegende soziale Erfahrungen“ (Rahmenplan Grundschule,
S. 200).
Anhand dieses Beispiels soll verdeutlicht werden, dass der Musikunterricht einen wichtigen Beitrag
zur Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit, der Erlebnisfähigkeit und der Ausdrucksfähigkeit der
Kinder leistet. Er versucht einerseits die musikalischen Anlagen und Fähigkeiten der Kinder zu
entwickeln und andererseits die Kinder durch die musikalische Auseinandersetzung mit
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unterschiedlichen Erscheinungsformen von Musik zu einem bewussteren Umgang mit Musik
anzuleiten.
Das Fach Musik ist zudem prädestiniert für fächerübergreifendes Arbeiten. So begleiten
beispielsweise Morgen-, Geburtstags- oder Schlusslieder als Rituale den Schulvormittag.
Im Religionsunterricht gehört z.B. das Singen von Liedern fest dazu. Instrumente auf ihre
Klangeigenschaften hin zu untersuchen oder selbst Instrumente zu bauen knüpft an den Sachunterricht
an. Im Fach Deutsch lassen sich Geschichten, Gedichte und Märchen verklanglichen oder Hörspiele
gestalten. Weitere Beispiele für die vielfältigen Möglichkeiten des fächerübergreifenden Arbeitens
sind Tanz und freies Bewegen zur Musik im Sportunterricht, Lieder und Tänze in fremden Sprachen
singen und tanzen oder im Fach Kunst zur Musik zu malen.
6.7.2 Theater-AG
Diese Arbeitsgemeinschaft bietet für die Kinder die Möglichkeit über den Regelunterricht hinaus,
künstlerisch tätig zu werden. Bleibt die Teilnahme an der AG auch freiwillig und ist daher unabhängig
vom Pflichtunterricht, so berührt sie dennoch stets auch Ziele der einzelnen Lernbereiche:
Deutschunterricht:
Kunst-/Sachunterricht:
Musikunterricht:
Sport:
Umgang mit Sprache und Texten
Gestaltung von Kulissen und Requisiten, Handpuppen, Masken, Spielfiguren
Musikalische Untermalung, Begleitung durch Orff’sche Instrumente,
Gesang, und Liedelemente
Tanz und körperlich-gestischer Ausdruck
Bei der Auswahl der Theaterstücke bleiben für uns hierbei folgende Aspekte ausschlaggebend:
Die ausgesuchten Texte sollen in Umfang und Anspruch den Bedürfnissen der Kinder Rechnung
tragen. Kein langwieriges Auswendiglernen umfangreicher Texte, sondern lustvolles und spielerisches
Umsetzen einer Geschichte steht hierbei im Vordergrund. Daneben soll die Freiheit, sich von
Textvorlagen zu lösen, vorgegebene Texte also zu verändern oder sprachlich anzupassen ebenso
erhalten bleiben und genutzt werden wie das generelle Einbringen eigener Ideen.
(vgl. hierzu: Rahmenplan Grundschule, S.281)
Für schüchterne und eher gehemmte Kinder bietet das Spiel mit Puppen oder Masken zudem Schutz
und zugleich Distanz. Hier erhalten sie die Möglichkeit, in fremde Rollen zu schlüpfen, Gefühle und
Stimmungen auszudrücken, ohne dabei von vorneherein direkt im Rampenlicht stehen zu müssen.
(Vgl. Rahmenplan Grundschule S. 280)
Ob im Rahmen eines Festes oder ohne konkreten Anlass: Eine Aufführung vor Publikum – vor
Kindern der eigenen Klasse, vor anderen Klassen der Schule, vor Eltern und interessierten
Verwandten u.a. – stellt für die teilnehmenden Kinder zugleich Würdigung wie zusätzlichen Anreiz
und Motivation dar. Kinder, die im sonstigen Unterricht möglicherweise wenig oder nur vereinzelt
leistungsbezogene Anerkennung erlangen können, erhalten auf diesem Wege positive Rückmeldung.
Somit stellt das Angebot der Theater-AG für die teilnehmenden Kinder eine Möglichkeit zur Stärkung
ihres Selbstbewusstseins und ihrer Persönlichkeit dar.
6.7.3 Fremdsprachenunterricht Englisch
Kinder im Grundschulalter begegnen bereits vor und während ihrer Schulzeit auf vielfältige Weise
anderen Sprachen. Ihre Lebenswirklichkeit ist nicht die muttersprachlich begrenzte Welt. Diese
veränderte Lebenswirklichkeit und die große Bedeutung, die Fremdsprachenkenntnisse für Kinder in
Zukunft haben wird, rechtfertigen die Einführung der Fremdsprache in Klasse 3 und 4 sowie die
Begegnung mit fremden Sprachen ab Klasse 1.
Die Ziele des Fremdsprachenunterrichts sind laut Hessischen Rahmenplan (S. 242) folgendermaßen
festgelegt:
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Die Begegnung mit fremden Sprachen soll
 sprachliche und kulturelle Erfahrungen erweitern und vertiefen.
 die Begegnung mit anderen Vorstellungen und Lebensformen ermöglichen.
 Interesse und Verständnis gegenüber anderen Sprachen und Kulturen sowie für
Lebensgewohnheiten in anderen Ländern entwickeln.
 Freude am Umgang mit einer anderen Sprache wecken und die sprachliche Ausdrucks- und
Kommunikationsfähigkeit fördern.
Wichtig ist, dass die Einführung in die Fremdsprache vorrangig den Einstieg in die gesprochene
fremde Sprache ermöglichen soll. Das heißt mündliche Kommunikation hat Vorrang vor schriftlichen
Kommunikationsformen. Außerdem wird grammatikalisches Regelwissen nicht systematisch
vermittelt.
Auch für den Fremdsprachenunterricht in Klasse 3 und 4 wird bei uns das didaktische und
methodische Konzept der Grundschule aufrechterhalten. Es soll keine Vorverlegung des
Fremdsprachenunterrichts der Sekundarstufe stattfinden. Vielmehr sind folgende Prinzipien vorrangig,
die auch im Englischunterricht an unserer Schule berücksichtigt werden:
Prinzip des ganzheitlichen Lernens
Der Unterricht bezieht das Kind mit allen seinen Sinneswahrnehmungen und Äußerungsmöglichkeiten
verbaler und nonverbaler Art ein.
Prinzip des spielbetonten Lernens
Eine zentrale Rolle im Englischunterricht an unserer Schule nimmt das Spiel ein. Über spielerische
Übungen werden die Kinder motiviert.
Prinzip der Mündlichkeit
Es findet überwiegend ein mündlicher Unterricht statt, der den Kindern entgegenkommt, da die
Sprechbereitschaft in diesem Alter sehr groß ist.
Prinzip der Einsprachigkeit
Es wird weitgehend versucht den Englischunterricht einsprachig zu führen. Oftmals werden
körperliche, mimische und gestische Ausdrucksmittel zur Unterstützung gebraucht. Oft
wiederkehrende Rituale ( z.B. Begrüßung, Lob, ...) werden von Anfang an in Englisch realisiert.
Prinzip der kommunikativen Progression
Auf die Anbahnung grammatikalischer Regelsetzung wird weitgehend verzichtet, denn im
Vordergrund steht die Erweiterung der Verstehens- und Mitteilungskompetenz.
Prinzip der methodischen Vielfalt
Um einen motivierenden und variantenreichen Englischunterricht zu gestalten, werden die
Unterrichtsphasen häufig gewechselt ( z.B. Bewegungslieder, Spiele, die auf dem Schulhof
durchgeführt werden, ...).
Prinzip des Einbezugs fächerübergreifender Aspekte
Die sprachlichen Ziele des Englischunterrichts werden oft auch mit anderen Fachbereichen verknüpft.
Zum Beispiel werden Spiele im Sportunterricht nochmals wiederholt und die Lieder auch im
Musikunterricht gesungen.
Im Rahmen von Klassenfesten zur Landeskunde werden erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten
aufgegriffen und erweitert (z. B. Halloween–Fest).
Unser Englischunterricht stützt sich in erster Linie auf die mündliche Kommunikationsfähigkeit
Hörverstehen und Sprechen. Lesen und Schreiben haben eher eine stützende Funktion. Im
Vordergrund unseres Englischunterrichts steht eine ausgeprägte Spielorientierung.
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6.8
Pausen, Bewegung, Sport und Spiel
6.8.1 Tägliche Bewegungszeit
Bewegung ist für die kindliche Entwicklung von zentraler Bedeutung: für die kognitive Entwicklung,
für die Sprachentwicklung, für den Erwerb von Körpererfahrungen, materialer Erfahrungen und
Sozialerfahrungen, für die Entwicklung der Funktionen des Organismus sowie zum Aufbau eines
gesunden Selbstbewusstseins.
Kinder besitzen ein großes Bewegungsbedürfnis; sie verfügen über innere Lernantriebe, d.h. in
altersabhängigen Explorations-, Probier- und Spielformen streben sie danach, sich ihre Umwelt
anzueignen und ihre persönlichen Fähigkeiten kennen zu lernen sowie zu erweitern.
Die Bewegungsverarmung zeigt sich sowohl im Alltag als auch in der Schule. Im Alltag auf Grund
von inaktivem Bewegungsverhalten (Fernsehen, Computer), von wissenschaftlich-technischem
Fortschritt (Fahrstühle, Auto) und fehlender Bewegungsräume.
In der Schule zeigt sich die Bewegungsverarmung auf Grund von langen „Sitzphasen“ im Unterricht:
Ruhe und Disziplin werden verlangt, „Verkopfung“ des Unterrichts; körperliche Aktivität wird häufig
als störend empfunden und ausgeklammert.
Die Pausen beseitigen Ermüdung, schaffen einen Ausgleich zur Sitzhaltung, und befriedigen das
kindliche Bewegungsbedürfnis. Aktive Pausen erfüllen diese Funktion besser als passive Pausen. Sie
leisten zudem einen wesentlichen Beitrag dazu, Langeweile zu beseitigen, Aggressionen abzubauen
und soziale Handlungskompetenz zu erwerben. Die aktive Pause wird bei uns erreicht durch eine
Kletter- und Hangelanlage und durch Spiel- und Sportgeräte jeglicher Art, z.B.: Bälle,
Tischtennisplatte, Moonhopper, Seilchen, Fahrzeuge, Pedalos. Diese Spiel- und Sportgeräte
orientieren sich an kindlichen Freizeitaktivitäten, gleichzeitig werden aber auch spezielle Geräte und
Materialien zur Konzentrations- oder Koordinationsförderung eingesetzt, z.B. Pedalos. Außerdem
werden regelmäßig kleine Bewegungspausen in unseren Regelunterricht eingebaut, in denen die
Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben dürfen. Auch durch häufig wechselnde Unterrichtsphasen
werden zu lange Sitzphasen verhindert.
Damit in der aktiven Pause die Bewegung nicht zu kurz kommt, nehmen die Schülerinnen und Schüler
ihr Frühstück vor der großen Hofpause gemeinsam im Klassenraum ein. Dazu gibt es Mineralwasser
zu trinken. Je nach Lehrkraft wird während des Frühstücks aus einem Buch vorgelesen oder Musik
gehört.
6.8.2 Bewegung, Spiel und Sport
Kinder heute finden in ihrer Umgebung zu wenig freie Räume zum Spielen, Herumstreifen, Entdecken
und Erkunden. Stattdessen besuchen sie immer häufiger Stätten organisierten Lebens und Lernens.
Viele Kinder kommen in die Schule aus einem „verplanten“ Alltagsleben. Kindheit ist heute zu einer
veranstalteten Kindheit geworden. Kindern werden eine Vielzahl von Programmen und Angeboten
offeriert, die andere für sie aufbereitet haben, aber sie sind arm an Möglichkeiten zu unabhängiger,
selbstgestalteter Weltaneignung.
Deshalb soll unser Sportunterricht die Entfaltung des kindlichen Spiel- und Bewegungsdranges
unterstützen, die psychomotorische Handlungsfähigkeit aufbauen und den Bedürfnissen der Kinder
nach gemeinsamen Handeln und Gestalten Rechnung tragen. Wichtig ist es vor allem, den Schülern
vielfältige Bewegungs- und Körpererfahrungen zu eröffnen und damit die Freude an der Bewegung
aufrecht zu erhalten. Dabei sollen sowohl Kinder mit besonderen Begabungen als auch Kinder mit
Organ-, Koordinations- und Haltungsschwächen gefördert werden. Durch die regelmäßige Teilnahme
unserer Schule an sportlichen Grundschulwettbewerben – z.B. Leichtathletik, Spiel- und Sportfeste,
usw. – werden Kinder, die besondere sportliche Begabungen haben, gefördert und erfahren
gleichzeitig eine besondere Würdigung ihrer Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten. Zu diesem Zweck werden
diese SchülerInnen bei offiziellen Anlässen, z.B. Schulfesten, namentlich genannt und erhalten als
Anerkennung Urkunden und kleine Präsente. Im Rahmen der Teilnahme bei solchen
Grundschulwettbewerben tritt auch hier die Kooperation mit Eltern in den Vordergrund. Zum Beispiel
helfen Eltern bei zusätzlichen Trainingseinheiten und organisieren Fahrgemeinschaften zur
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Sporthalle. Daneben kooperieren wir mit dem ortsansässigen Sportverein, der auch schon die
Schulmannschaft für einen Grundschulwettbewerb trainiert hat. Außerdem wurden Sportstunden
organisiert, in denen ein Vereinsmitglied das Training mit den Schülern veranstaltet hat. Diese
Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein erscheint uns sehr bedeutend, da bei den Kindern ein
über den Schulsport hinausreichendes Interesse an Sport und Bewegung geweckt werden soll.
Das heißt, dass nicht in erster Linie sportartspezifische Sportstunden gehalten werden, sondern
vielmehr umfangreiche und vielseitige Bewegungsaktivitäten im Mittelpunkt stehen.
Unsere räumlichen Bedingungen erlauben es nur, die Sportstunden als Doppelstunden zu halten.
Neben der Teilnahme an verschiedenen Grundschulwettbewerben ist das jährliche Veranstalten der
Bundesjugendspiele für die Klassen 3 und 4 sowie das Sport- und Spielfest für die Klassen 1 und 2 ein
wichtiges sportliches Ereignis für die Kinder.
Abschließend ist zu sagen, dass im Sportunterricht unserer Schule versucht wird durch vielfältige
Bewegungsaktivitäten ein reiches Bewegungs- und Erfahrungsangebot sicherzustellen, um somit einen
wichtigen Beitrag zur gesunden Entwicklung der Kinder zu leisten.
6.9 Förderung von Kindern mit anderem Leistungsspektrum
Das Wesen des Kindes achten bedeutet für uns in besonderem Maße: Nur ein Kind, das sich nicht
ständig von Aufgabenstellungen und Anforderungen überfordert fühlt, ist im Stande, mit Freude und
ohne Angstgefühle zu lernen. Das bedeutet auch: zu erkennen und zu akzeptieren, dass Kinder gerade
in der heutigen Zeit mit großen Unterschieden hinsichtlich der Lernvoraussetzungen und des
Leistungsvermögens in der Schule zusammentreffen.
Jedes Kind in seiner Art - also auch mit seinen Schwächen – anzunehmen heißt daher für uns
Lehrkräfte – wie bereits auf S.15 erwähnt - eine Abkehr von einem ausschließlich frontalen Unterricht,
der an alle Kinder die gleichen Anforderungen in einer zu bearbeitenden gleichen Zeit stellt.
Vielmehr ist es für uns wichtig, durch die Wahl von offeneren, flexibleren Organisationsmodellen wie
Tages- oder Wochenplanarbeit und Differenzierungsangeboten jedem Kind individuelle Lernerfolge
zu ermöglichen und somit das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken.
Eine wichtige Aufgabe ist dabei die möglichst frühzeitige Hilfestellung für Kinder mit
Teilleistungsstörungen. Wenn möglich sollten die Klassenlehrer bereits in den Klassen 1 und 2 über
auffällige Schwierigkeiten von Kindern im Kollegium berichten und nach einer weiteren
Beobachtungs- und Förderungsphase entsprechende Schritte zur Überprüfung einleiten. Für diese
Förderphase wird ein Förderplan angelegt. Die Überprüfung erfolgt bei uns durch spezielle Tests oder
extern durch ausgebildete Pädagogen oder Kinderpsychologen. Es können auch die Schulpsychologen
oder Fachberater des Staatlichen Schulamtes herangezogen werden. Steht beispielsweise eine LeseRechtschreibschwäche fest, so werden im Unterricht dem entsprechenden Schüler gezielte Hilfe
angeboten, z.B. durch Differenzierung bei der zu erwartenden Schreibmenge, durch stärker
gegliederte, gesperrte Schrift und durch entsprechend gestaltete Arbeitsblätter oder durch das Vorlesen
von Arbeitsaufträgen. Ähnlich wird bei einer Dyskalkulie verfahren. Um diesen Kindern Lernerfolge
zu vermitteln ist uneingeschränktes Lob schon bei kleinsten Lernschritten besonders wichtig. Zur
Entwicklung des Vertrauens in das eigene Leistungsvermögen, sind Übungen mit Selbstkontrolle
unabdingbar. Denn so kann das Kind sein Können oder seine Fehlleistung selbst feststellen und lernt,
sich einzuschätzen. Es ist dabei möglichst wenig Kritik oder Überwachung von außen ausgesetzt.
Uneingeschränktes Lob, Hinführung zur Selbstkontrolle etc. sind natürlich wichtige Hilfen für alle
Kinder mit schulischen Lernschwierigkeiten. Für Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche – wie auch
für alle Kinder mit sonstigen schulischen Lernschwierigkeiten werden im Unterricht in Kleingruppen
oder in Einzelarbeit bestimmte Inhalte spielerisch wiederholt oder angepasst an die entsprechenden
Schüler eingeführt bzw. aufgearbeitet. Zusätzlich erhalten diese Schüler Unterricht in Förderkursen.
(vgl. im gleichen Kapitel S. 27).
Ein weiteres Aufgabenfeld ist der Umgang mit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Bei
Schülerinnen und Schülern bei denen eine solche Vermutung in Erwägung gezogen werden muss,
wird nach einer weiteren Beobachtungs- und Förderungsphase und nach beratenden und
informierenden Gesprächen mit den Eltern, sowie Untersuchungen durch externe Fachkräfte, wie
Kinderärzte und Psychologen, und bei Bedarf nach Beratung durch ein BFZ ein Förderdiagnostisches
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Gutachten erstellt. Durch die Überprüfung wird festgestellt, welche Maßnahmen ergriffen werden
sollten um das Kind bei seinem Lernen individuell zu unterstützen. Steht sonderpädagogischer
Förderbedarf schließlich fest, kann das Kind an unserer Schule mit einer integrativen Maßnahme
beschult werden. Der langwierige Prozess bis zum endgültigen Ergebnis ist oft für alle Beteiligten
unangenehm. Gerade das betroffene Kind braucht dabei besondere Zuwendung und Unterstützung und
ist besonders auf Ermutigung und Lob angewiesen, da es meist durch seine besonderen
Schwierigkeiten extrem verunsichert ist. Für diese Kinder ist insbesondere Achtung und Annahme
seitens des Lehrers unabdingbar.
Ähnlich verhält es sich mit verhaltensauffälligen Kindern. Durch Auffälligkeit äußern sich bei
Kindern unterschiedlichste Defizite, deren Ursache im Lernen in der Schule, in der Familie und im
sozialen Umfeld oder auch innerhalb der Persönlichkeit des Kindes liegen können. Auf der Basis von
guten Beziehungen zu den Lehrern in der Schule und zu den Mitschülern können solche
Auffälligkeiten oftmals abgemildert werden oder sie verschwinden innerhalb der Grundschulzeit
völlig. Auch bei diesen Kindern ist der regelmäßige und gründliche Austausch mit den Eltern
unentbehrlich. Gerade im Umgang mit auffälligen Kindern oder Kindern mit Lernschwierigkeiten
gelten insbesondere unsere Leitsätze (vgl. S. 13).
Teilweise reichen unsere Kenntnisse und Fertigkeiten nicht aus, um solchen Kindern zu helfen, dann
ist es nötig, den Schulpsychologen, die Fachberater oder externe Experten mit heranzuziehen.
Besonders bedeutsam bei allen auftretenden Schwierigkeiten ist natürlich die Kooperation mit den
Eltern. Ist bereits ein guter Kontakt zu den Eltern vorhanden, können oft durch regelmäßigen
Austausch und gegenseitige Information viel einfacher und effizienter Lösungen für die betroffenen
Kinder gefunden werden.
Ein nicht zu unterschätzender Bereich der Hilfestellung für alle Schüler, insbesondere aber für Kinder,
die Schwierigkeiten beim Erlernen bestimmter Unterrichtsinhalte haben, ist das Einüben von
Strukturen, Vorgehensweisen und Methoden als Handwerkszeug. Die Frage, des „Wie gehe ich an
eine gestellte Aufgabe heran?“ oder „Wie gliedere ich eine mir gestellte Aufgabe und wo kann ich mir
selbständig Hilfe holen?“ ist sehr bedeutsam für das selbständige und eigenverantwortliche Lernen.
Deshalb werden von Klasse 1 an im Unterrichtsgeschehen Methoden und Arbeitsschritte eingeübt, auf
eine gegliederte Heftführung geachtet, sowie die verwendeten Materialien geordnet im Klassenraum
aufbewahrt.
Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl von möglichen Schritten zum Erlernen von Methoden und
Vorgehensweisen:
Problemstellung
mögliche Hilfe
Vor allem in Klasse 1:
Grundsätzliches

richtige Lage des Heftes beim Schreiben

richtige Sitz- und Handhaltung

Hinweise zur Einteilung des Platzes in den Heften
(Schreibfluss von links nach rechts, Gliederung
durch Datum, Leerzeile, Rand etc.)
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Problemstellung
mögliche Hilfe
Vor allem in Klasse 1:

Aufbewahrung des Materials, des Ranzens klären

Einordnen der Arbeitsblätter in die entsprechenden Ordner und Schnellhefter

Notation der Hausaufgabe an der Tafel und durch
Zeichen bzw. Stichworte im Heft

Besprechen der häuslichen Bearbeitung und des
Umfeldes (möglichst ausgeruht in einem ruhigen
Raum mit möglichst wenig Ablenkung)
Wie gehe ich vor, wenn ich mit einer
Aufgabe nicht klar komme? und

Leseverständnis fördern, um Arbeitsaufträge zu
verstehen
Welche Hilfsmittel habe ich, wen kann ich
fragen?

Gliederung einer Aufgabe in kleine Abschnitte
und somit in kleine überschaubare Lernschritte

Einführung und Benutzung von Hilfsmitteln wie
Wörterbuch, Abakus, Lexika etc.

Anfertigen von Skizzen, Tabellen, Diagrammen
(z.B. bei Textaufgaben)

Mitschüler als Experten und Ansprechpartner
nutzen

Einübung von verschiedenen Arbeitsformen wie
z. B. Partner- und Gruppenarbeit

Wochenplanarbeit als Hilfe zum Erlernen von
selbständigem Arbeiten

Unterscheiden von Wichtigem und weniger
Wichtigem anhand von Beispielen

Beratung bei
Gliederung

Handlungsabläufe besprechen und beispielhaft
gliedern

Hinführung zur Selbst- oder Partnerkontrolle
Wo hole ich mir etwas und wohin bringe
ich es, wenn ich es bearbeitet habe?
Wie notiere ich mir meine Hausaufgaben,
wann erledige ich sie?
In allen Klassen:
Wie strukturiere und gliedere ich mir
meine Aufgaben, was mache ich zuerst,
was danach?
Wie kontrolliere ich?
der
individuellen
zeitlichen
Zusätzlich werden für alle Schüler unserer Schule – soweit dies das Stundenkontingent zulässt Grundschule Rothenberg  Schulstraße 8  64757 Rothenberg  Telefon: 06275/725
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Förderkurse in Kleingruppen angeboten. Diese arbeiten einerseits spielerisch und handlungsorientiert
den behandelten Unterrichtsstoff auf. Die Schülerinnen und Schüler mit einer LeseRechtschreibschwäche machen spezielle Übungen. In manchen Schuljahren –wenn die zur Verfügung
stehenden Lehrerstunden dies ermöglichen – kann sogar in einem speziellen Lese-RechtschreibFörderkurs, der Schreib- und Leselehrgang noch mal aufgearbeitet werden.
Da die Anzahl der Schüler unserer Schule überschaubar ist, kann der Besuch der Förderkurse flexibel
gehandhabt werden. Das bedeutet, dass manche Schüler die Förderkurse regelmäßig besuchen,
während andere nur solange teilnehmen bis bestimmte Defizite aufgearbeitet sind. Und so werden
andererseits auch Schüler von uns gefördert, die im Unterricht eher überdurchschnittliche Leistungen
zeigen. Sie erhalten beispielsweise schwierigere, den Unterrichtsstoff ergänzende und erweiternde
Aufgaben, oder trainieren ihr räumliches Vorstellungs- und ihr logisches Denkvermögen.
6.10 Leseförderung durch die schuleigene Bibliothek
Eine wichtige Ergänzung des Lernangebotes stellt unsere im Jahr 2001 neu eingerichtete
Schülerbücherei dar. Sie hat einen Bestand von mehr als 600 Kinderbüchern. Im Umgang mit Büchern
soll die Freude am Lesen geweckt und erhalten werden. Die Schüler können sich selbständig mit
verschiedenen Denkweisen und Inhalten auseinandersetzen und erkennen, dass Lesen ein wichtiger
Bestandteil zum Erkenntnisgewinn und zur Horizonterweiterung ist. Hat sich ein Kind in der Klasse
ein Buch ausgeliehen, werden andere neugierig und leihen sich ebenfalls Bücher aus. Sie entdecken,
dass Lesen eine spannende und lohnende Sache sein kann.
Wir unterstützen und fördern die positive Einstellung zum Buch
 durch das handlungsorientierte Lesen von Lektüren in den Klassen 2-4,
 durch die Vorstellung von Lieblingsbüchern der Kinder in den Klassen,
 durch das Erstellen von eigenen Büchern zu einem bestimmten Thema,
 durch die Gestaltung von Klassenbüchern mit Aufsätzen der Kinder,
 durch die Lesenacht in Klasse 3, u.v.m.
Zweimal in der Woche besteht für die Schülerinnen und Schüler in der großen Pause die Möglichkeit,
die Bibliothek zu besuchen und Bücher auszuleihen. Den Bibliotheksdienst haben dankenswerterweise
immer abwechselnd einige Mütter übernommen. In den gemütlichen Leseecken können die Kinder
während der Ausleihe verweilen und schon etwas schmökern oder die Zeitschrift „geolino“ lesen. Bei
Bedarf steht es jedem Lehrer frei auch zu anderen Zeiten das Angebot zu nutzen. Zusätzlich verfügt
jeder Klassenraum über einen eigenen Fundus an Büchern, auf den z.B. in Freiarbeitsphasen direkt
zugegriffen und der auch ausgeliehen werden kann. Unsere Schüler haben also jederzeit die
Möglichkeit, sich mit Büchern auseinander zu setzen und dem Lesen nachzugehen.
Eine gute Ergänzung bietet der Lerngang zur Gemeindebibliothek (vgl. auch S.17), bei dem den
Schülerinnen und Schülern die Funktionsweise einer öffentlichen Bibliothek genau erläutert wird.
6.11 Hausaufgaben
Hausaufgaben - der in die unterrichtsfreie Zeit verlegte Teil der Schularbeit - sollen in erster Linie der
Übung und Anwendung sowie der Übertragung des Gelernten dienen. Darüber hinaus sollen die
Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichem und selbstständigem Arbeiten herangeführt und
darin geübt werden.
Materialbeschaffung und Vorbereitungen für kommende Unterrichtseinheiten sind ebenso weitere
Zielsetzungen wie Zeitgewinn bei Eintragungen und ähnlichen Arbeiten.
Der Umfang der Hausaufgabe soll im Laufe der Schuljahre schrittweise erhöht werden. Als zeitlichen
Rahmen versuchen wir, die Vorgabe bis zu 30 Minuten für Klasse 1 und 2, bis zu 60 Minuten für
Klasse 3 und 4 zu berücksichtigen.
Rückmeldungen der Kinder im Gesprächskreis oder der Eltern über die tatsächliche Dauer sind hierbei
oft wichtig und hilfreich.
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Wichtige Anforderungen an eine sinnvolle Hausaufgabenpraxis sind in unseren Augen:







Inhalte und Ziele sollen in Zusammenhang mit dem Unterricht stehen.
Übungs- und Anwendungsaufgaben wollen wir möglichst interessant und abwechslungsreich
gestalten.
Die jeweiligen Aufgabenstellungen wollen wir eingehend mit den Kindern besprechen;
Hausaufgaben wollen wir erst dann erteilen, wenn sichergestellt ist, dass alle Kinder die
Aufgaben lösen können.
Wir wollen versuchen, nach Möglichkeit jede Hausaufgabe als erbrachte Lernleistung zu
würdigen; Rückmeldung und positive Bestätigung sind in diesem Zusammenhang wichtig.
Wichtig ist es außerdem, die unterschiedlichen häuslichen Situationen und Voraussetzungen
der Kinder zu berücksichtigen.
Wünsche und Probleme bezüglich der Hausaufgabenpraxis mit den SchülerInnen im
Morgenkreis oder mit den Eltern auf dem Elternabend / in Elterngesprächen erörtern.
Als sinnvolle Abfolge des Hausaufgaben-Stellens hat sich bewährt:
1. Die jeweilige Aufgabe stellen und an der Tafel in Kurzform notieren.
2. Den Sinn der Aufgabe für die Kinder verständlich erläutern.
3. Die Kinder rückfragen lassen, Fragen selbst beantworten oder von anderen Kindern
beantworten lassen.
4. Die Hausaufgabe von einzelnen Kindern wiederholen lassen.
5. Die Aufgabenstellung mit Datum ins Hausaufgaben- oder Mitteilungsheft schreiben lassen.
6.12 Umgang und Arbeit mit dem Computer
Im Zeitalter der neuen Medien stellt sich bereits auch in den ersten Schuljahren der Grundschule die
Frage, wie Kinder pädagogisch sinnvoll an das Medium Computer herangeführt werden können. Wir
halten einen Umgang mit dem Computer in folgendem Rahmen für angebracht:
Voraussetzung
Ein an die Altersstufe und Klassenstufe angepasster Einsatz des Computers, der
flexibel gehandhabt werden muss.
Ere
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Erlernen von
Grundfertigkeiten für die
Bedienung des
Computers.
Üben und Lernen
mit ausgewählter
Software in allen
Fächern in abwechslungsreichen, zeitlich begrenzten Aufgabenstellungen.
Kontrollierte
Informationsbeschaffung durch
Lernprogramme
und evtl. durch das
Internet.
In allen Klassenräumen unserer Schule befinden sich zur Zeit mindestens zwei Computer, die mit
ausgewählter Lernsoftware ausgestattet sind. Sie werden hauptsächlich in Übungsphasen, aber auch
zur Differenzierung bei verschiedenen Aufgabenstellungen herangezogen. So wird der Computer bei
Gruppenarbeiten, Projekten, während des Wochenplanes oder im Förderunterricht etc. eingesetzt.
Dadurch kann abwechslungsreich und vor allem an die spezifischen Schwierigkeiten des Kindes
angepasst geübt und gelernt werden.
Eine Verbesserung der Ausstattung des Zubehörs (Drucker, Lautsprecher) würde die Arbeit erheblich
erleichtern und böten verbesserte Möglichkeiten bei der Benutzung der Lernprogramme.
6.13 Besondere Höhepunkte des Schullebens
Seit einigen Jahren werden Patenschaften für die Schulanfänger organisiert. Diese Patenschaften
zwischen den oft noch orientierungslosen und zuweilen schüchternen Schulanfängern und den bereits
erfahrenen "großen" Viertklässlern bedeutet eine zusätzliche Sicherheit für unsere Schulanfänger.
Gleichzeitig bedeutet dies auch für die älteren Kinder ein Erlernen von Rücksichtnahme und
Verantwortung schwächeren (weil jüngeren und körperlich unterlegenen) Kindern gegenüber, indem
sie ihren jüngeren Partnern auf dem Schulhof sowie in anderen Bereichen des Schullebens Rat, Schutz
und Hilfe bieten.
Die Einschulungsfeier mit dem von den Schülern mitgestalteten Gottesdienst und dem anschließenden
Begrüßungsfest im Schulhof stellt den festlichen und besonderen Moment des Schuleintritts heraus.
Im Gottesdienst wird meist in kindgemäßer Weise ein Motto den neuen Erstklässlern als besondere
Begleitung mit auf den Weg gegeben.
Jahrgangsübergreifende Aktivitäten wie beispielsweise das gemeinsame Feiern jahreszeitlicher Feste
ermöglichen neue Begegnungen und Freundschaften über die Klassengemeinschaft hinaus. Das im
zweijährlichen Rhythmus stattfindende Schulfest wird gemeinsam mit Eltern und Freunden zu einem
besonderen Höhepunkt der Grundschulzeit. Denn dafür wird meist von allen Schülern, Lehrern und
Eltern schon Wochen voraus geprobt, gebastelt und vorbereitet. Nicht zu vergessen ist natürlich die
Klassenfahrt am Ende der Grundschulzeit in das Kinderdorf Klinge bei Seckach. Dort wird in einem
kleinen Haus für ein paar Tage zusammen gelebt. Zu den wichtigsten Programmpunkten gehören die
Besichtigung der Eberstädter Tropfsteinhöhle und ein ausgiebiger Besuch des großen Abenteuerspielplatzes im Kinderdorf.
Bastelangebote, auch von Eltern (Töpfern, Nähen, Laubsägen etc.) sind immer ein besonderes
Highlight, denn dabei werden Fähigkeiten und Fertigkeiten trainiert, die ansonsten eher am Rande des
schulischen Lehrplanes stehen.
Aber auch die alljährlich stattfindende Theaterfahrt sind immer besondere Glanzpunkte im
Schulalltag.
Im Bereich des Schulsports finden in regelmäßigen Abständen Wettbewerbe zwischen den einzelnen
Schulen statt, an denen ausgewählte Schülerinnen und Schüler unserer Schule teilnehmen (vgl. S. 23).
Einmal im Jahr finden dann noch die Bundesjugendspiele statt. Bei diesen Veranstaltungen sind
immer Eltern aktiv dabei.
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Zusätzlich zu diesen Veranstaltungen werden von den einzelnen Klassen verschiedene Lerngänge
durchgeführt (vgl. S. 17). Dieses „Lernen vor Ort“ ist für die Kinder eine anschauliche und spannende
Alternative zum Unterricht in der Schule.
Besonders rege werden von den Schülerinnen und Schülern auch unsere freiwilligen Arbeitsangebote
genutzt. Seit Jahren bewährt hat sich die Theater-AG, die –wie bereits weiter oben erwähnt –
besonders die kreativen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder schult. Aber auch für die derzeitige
Hauswirtschafts-AG nehmen die Kinder in Kauf, am Nachmittag länger in der Schule zu bleiben. Sie
ist gut besucht und schult Fähigkeiten und Fertigkeiten die im Unterricht eher eine untergeordnete
Rolle spielen.
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7
Praktische Umsetzung im Kollegium
7.1 Absprachen im Kollegium
Das Kollegium unserer Schule arbeitet sehr kooperativ und konstruktiv zusammen. Dies beginnt schon
bei der Bereitstellung und Nutzung des Materials, welches unserer Schule zur Verfügung steht. Jeder
Lehrer erhält das Material der entsprechenden Klassenstufe, bereitet es auf und übergibt es im
nächsten Schuljahr dem Nachfolger. Besonders auch neu entdeckte Spiele, selbstentworfene
Arbeitsblätter, neue Literatur und auch neue Ideen der einzelnen Kollegen werden diskutiert und
ausgetauscht. Eine große Rolle in unserer Zusammenarbeit spielt die Frage der Methodik des
Unterrichts. Jeder Lehrer hat zweifelsohne seine Identität und seinen eigenen Unterrichtsstil, trotzdem
ist es uns sehr wichtig, Alternativen einzelner Unterrichtsphasen zu besprechen und auch Ratschläge
anderer Kollegen anzunehmen. Weiterhin ist es bedeutsam, den Kindern den Übergang von einer
Klassenstufe in die nächste zu erleichtern, besonders wenn dieser mit einem Lehrerwechsel verbunden
ist. Die Vertrautheit eingespielter Arbeitsformen und Rituale erleichtert den Schülern diesen Übergang
erheblich. Aufgebaute Rituale, Regeln und der Umgang mit bestimmten Materialien werden von dem
neuen Lehrer oder der neuen Lehrerin problemlos fortgeführt. So auch beim Lernen in offenen
Unterrichtsformen. Durch einen intensiven Austausch untereinander gelingt es, die Kinder dort
abzuholen wo sie stehen.
Ein weiterer wesentlicher Fakt ist die Absprache über Bewertungskriterien und Klassenarbeiten. Unser
Ziel ist es, Arbeiten zwar klassenspezifisch zu entwerfen, trotzdem grundlegende Richtlinien
einheitlich zu verfolgen. Diese werden auch mit den umliegenden Grundschulen und der
weiterführenden Schule (Oberzentschule - Gesamtschule Beerfelden) abgesprochen.
Große Bedeutung im pädagogischen Konzept unserer Schule hat die gemeinsame Beratung und
Diskussion von Schwierigkeiten und „Problemfällen“ in unseren Klassen. Wichtig ist uns,
verschiedene Handlungsmöglichkeiten in Erwägung zu ziehen, um eine möglichst optimale und
angemessene Konfliktlösung für die entsprechende Situation zu finden. Jeder Lehrer kann hier seine
Betrachtungsweise, Beobachtungen, Ideen und auch Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Situationen
und Problemen darlegen. Ein gemeinsames Vorgehen im Umgang mit den Schülern ist unerlässlich,
um ein klares Konzept unserer Pädagogik zu demonstrieren und vertreten können. Dies gilt auch für
die verbindlichen Regeln unserer Schule, wie zum Beispiel beim Weg zur Sporthalle, beim Gang zum
Schulbus usw. für deren konsequente Einhaltung sich alle Lehrkräfte gleichermaßen engagieren. Diese
Regeln sind detailliert in der gemeinsam erarbeiteten Schulordnung festgehalten (vgl. S. 38).
Informationen über wichtige Vorgänge in den Klassen werden weitergegeben, so dass jeder Lehrer
auch Hintergrundwissen über bestimmte Sachverhalte besitzt, seien es Absprachen mit einzelnen
Eltern, Unternehmungen und Vorhaben, Vereinbarungen mit bestimmten Schülern oder besondere
Maßnahmen bei Krankheiten. So haben auch bei Krankheit einer Lehrkraft die restlichen Kollegen
gute Kenntnisse über die betreffende Klasse, deren Leistungsstand und bestehende Absprachen.
Ein wichtiger Teil unserer Arbeit besteht aus der Kooperation mit Sonderpädagogen,
Sprachheilpädagogen, Beratungslehrern, Psychologen, bei Bedarf auch mit dem Jugendamt und der
Frühförderstelle, da bestimmte Situationen es erfordern, den Rat und die Meinung von Experten
einzuholen und umzusetzen.
7.2 Fort- und Ausbildung
Fortbildungen werden in unserer Schule bekannt gemacht und auch regelmäßig besucht. Wir achten
darauf, dass in jedem Schuljahr alle Lehrkräfte unserer Schule an einer oder mehreren Fortbildungen
teilnehmen. Die teilnehmende Lehrkraft stellt dann im Kollegium die neuen Erkenntnisse, Fähigkeiten
und Fertigkeiten vor. Dadurch werden immer wieder neue Ideen an das Kollegium herangetragen,
diskutiert und erprobt.
In regelmäßigen Abständen finden pädagogische Tage, auch zusammen mit den umliegenden Schulen
statt. Dabei werden die möglichen Themen zunächst gesammelt und diskutiert. Danach wird über das
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Thema des nächsten pädagogischen Tages entschieden. Bei gemeinsamen pädagogischen Tagen
organisiert immer im Wechsel eine Schule die Fortbildung. Sie findet dann auch in den Räumen der
entsprechenden Schule statt. An diesen pädagogischen Tagen wird dann auch über die Arbeit der
entsprechenden Schule berichtet. Auf diese Art und Weise bleiben die Kollegien der einzelnen
Schulen zumindest lose in Kontakt und erhalten auch einen Einblick in die Arbeit der benachbarten
Schulen.
Im weiteren steht unsere Schule offen für Personen, die Praktika bei uns machen möchten. So werden
an unserer Schule von Schülerinnen und Schülern der Gymnasien Schulpraktika absolviert oder
Vikare machen ein Praktikum zur Verbesserung ihrer Unterrichtskompetenz. Das gemeinsame Vorund Nachbereiten des Unterrichtes das sich aus Praktika etc. ergibt, das Gespräch über die
verschiedenen Abläufe in der Schule bringt immer wieder für beide Seiten neue Erfahrungen und
Erkenntnisse mit sich, die sich auf die schulische Arbeit positiv auswirken.
7.3 Vertretungsregelung
Die Erkrankung von einzelnen Lehrkräften kann an unserer überschaubaren Schule meist gut
überbrückt werden. Da alle Lehrkräfte über die Abläufe und den Lernstand in den einzelnen Klassen
gut informiert sind (vgl. S.31), können für die betroffenen Klassen Wochen- oder Tagespläne erstellt
werden, die in den entsprechenden Unterrichtsstunden oder Tagen bearbeitet werden müssen. Ein
Lehrer ist in der Regel dann für zwei Klassen zuständig. Dies ist aufgrund der direkt nebeneinander
angeordneten Klassenzimmer recht gut zu handhaben. Dabei wird darauf geachtet, dass sich die
Arbeitsbelastung gleichmäßig auf die Lehrer verteilt. Außerdem wird versucht, dass in den
hauptsächlich betroffenen Klassen neben der betreuten Wochenplanarbeit auch regulärer Unterricht
stattfindet. Bei längerfristigen Erkrankungen steht für unseren Schulamtsbezirk eine mobile
Vertretungsreserve zur Verfügung, oder es wird ein Vertretungsvertrag geschlossen.
Bei einer längeren Erkrankung werden die Eltern der betroffenen Klassen über Rundschreiben
informiert.
7.4 Weitere Strukturen und Regelungen an unserer Schule
Über die wichtigsten Abläufe in der Schule und weitere Regelungen werden die Eltern in einem
Elternnachmittag vor Schuleintritt informiert (vgl. S. Fehler! Textmarke nicht definiert.). Sie
erhalten dann auch unsere Hausordnung. Darin sind Regelungen z.B. „Entschuldigungen im
Krankheitsfall, Abmeldung vom Religionsunterricht, Teilnahme am Sportunterricht“ etc. festgehalten
(vgl. S.14f und S. 38). Zu Schuljahresbeginn erhalten alle Eltern der Schule noch zusätzlich einen
Rundbrief mit den wichtigsten Daten und Terminen des kommenden Schuljahres. Auch in diesem
Brief wird nochmals auf einige wichtige Regelungen hingewiesen. Dort werden auch die
Sprechstunden der Lehrkräfte mitgeteilt. In weiteren Rundbriefen werden besondere Veranstaltungen,
wie z.B. die alljährliche Theaterfahrt, Stundenplanänderungen oder sonstige wichtige schulische
Vorkommnisse und Ereignisse mitgeteilt.
In jedem Schulhalbjahr findet in allen Klassen mindestens ein Elternabend statt, bei dem alle in der
Jahrgangsstufe wichtigen Lerninhalte, Methoden, aber auch gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge,
Wanderungen, Lerngänge und Feste besprochen werden. Es ist auch Platz, besondere Probleme und
Schwierigkeiten zu erörtern, die die gesamte Klasse betreffen. Für jeweils zwei Jahre werden bei den
Elternabenden in Klasse 1 und 3 die Elternvertreter der Klassen gewählt. Sie stellen ein wichtiges
Bindeglied zwischen der Schule und den Eltern einer Klasse dar. Wichtige Abläufe in der Klasse
werden an diesen Terminen mit den Eltern ausführlich besprochen. Zusätzlich hinterlassen sämtliche
Lehrkräfte ihre private Telefonnummer, um eventuell auftretende Probleme und Schwierigkeiten mit
den Eltern zügig klären zu können. Nach der Zeugnisausgabe im ersten Halbjahr eines jeden
Schuljahres findet der Elternsprechtag statt. Dabei werden in Einzelgesprächen die Stärken und
Schwächen der Schülerinnen und Schüler mit den Eltern erörtert. Oft bildet das gerade ausgegebene
Zeugnis dazu die Diskussionsgrundlage.
Unsere Schule wird - wie jede Schule in Hessen - von drei schulinternen Gremien beaufsichtigt und
geleitet:
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


Der Schulelternbeirat besteht an unserer Schule aus den Klassenelternbeiräten. Er tagt
mindestens einmal im Jahr und übt die Mitbestimmungsrechte der Eltern in der Schule aus.
Alle wesentlichen Abläufe und Neuerungen im Leben und der Arbeit der Schule werden
besprochen. Die Mitbestimmungsrechte des Schulelternbeirates sind im Schulgesetz genau
festgelegt.
Die Gesamtkonferenz setzt sich aus den Lehrkräften der Schule zusammen. Sie trifft sich bei
uns mehrmals im Schulhalbjahr. Es werden alle die Schüler und den Schulablauf betreffenden
Angelegenheiten innerhalb des vom Schulgesetz vorgegebenen Rahmens geklärt und geregelt.
Die Schulkonferenz ist das oberste Gremium der Schule, sie setzt sich aus Lehrern und Eltern
zusammen. Es werden Entscheidungen über die Unterrichtsgestaltung im Rahmen der im
Schulgesetz festgelegten Zuständigkeiten getroffen.
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8
Zusammenarbeit mit den Eltern
8.1
Einschätzung der Schule durch die Eltern
Die durchgeführte Umfrage ergab, dass die meisten Eltern mit der Arbeit der Schule zufrieden sind.
Sie äußern sich positiv über die Zusammenarbeit mit dem Kollegium, der Kontakt zu den Lehrern
wird als gut beurteilt. Die Schule kann auf viele unentbehrliche Helfer bei Klassenfesten, an
Bastelnachmittagen, bei Projekten und Lerngängen zurückgreifen. Auch bei Ausflügen sind immer
Eltern aktiv dabei. Hinzu kommen die zahlreichen Elternspenden, die wir in Form von Kuchen und
Getränken zu besonderen Anlässen oder als Unterstützung unserer Ausstattung in Form von
Computern, Werkmaterial, Büchern, Papier und Geld etc. erhalten. Nicht zu vergessen sind die
abgeleisteten Arbeitseinsätze zur Instandhaltung des Schulgebäudes.
Einige Eltern wünschen sich über das schulische Geschehen mehr und genauere Kenntnisse z.B. über
den täglichen Ablauf des Schulalltages, aber auch über aktuelle schulische Angelegenheiten. Dies
könnte durch einen Diavortrag über die Schule, der an Elternabenden oder zu Beginn der Schulzeit
gezeigt wird verbessert werden. Eine Schulzeitung, die durch Elternmitarbeit entsteht und regelmäßig
erscheint, würde mehr Einblick in die tägliche Arbeit der Schule ermöglichen. Daneben scheint eine
kontinuierliche Mitarbeit z.B. bei der Schülerbibliothek, in den AG´s oder bei regelmäßigen
Bastelangeboten für interessierte Eltern eine gute Möglichkeit des Einblicks in den Schulalltag zu sein.
Einige Eltern wollen über das Verhalten des eigenen Kindes und dessen Integration in die Klasse
besser informiert werden. Dies kann nur in gezielten Einzelgesprächen erfolgen. Die Schulwahlentscheidung nach der vierten Klasse bedeutet für viele Eltern einen erheblichen Einschnitt, der schwierig
zu bewältigen ist. Sie halten die Entscheidung über die zukünftige Laufbahn ihres Kindes für verfrüht.
8.2 Der Förderverein der Schule
Im Jahr 1995 wurde der Förderverein unserer Schule von den Eltern gegründet. Mittlerweile wird der
Verein vom zweiten Vorstand geführt. Durch die Mitarbeit der Eltern im Förderverein erhielt die
Schule in der Vergangenheit vor allem bei der Ausstattung mit besonderen Geräten und Materialien
tatkräftige Unterstützung. So wurden das Klavier, die tontechnische Ausstattung und verschiedene
Orff-Instrumente, mehrere Computer, Lernspiele und viele Bücher unserer Schülerbücherei vom
Förderverein finanziert. Daneben konnten dank des Fördervereins das Pausenspielzeug (Fahrzeuge,
Bälle, Seile, Pedalos etc.), ein Mikroskop, verschiedene Lernkarteien u.v.m. angeschafft werden. Bei
besonderen Projekten unterstützt der Förderverein die Arbeit durch Material- und Geldspenden. Auch
unsere Schul-T-Shirts wurden im Anschluss an einen Malwettbewerb durch den Förderverein
entworfen und ermöglicht. Bei Schulfesten organisieren die Mitglieder des Fördervereins häufig die
Bewirtung, viele sind bei besonderen Einsätzen in der Schule aktiv.
Die Spenden des Fördervereins haben in unserer Schule zu einer erheblichen Bereicherung des
Lernangebotes für die Schülerinnen und Schüler, also zu einer deutlichen Verbesserung der
Ausstattung geführt, für die wir sehr dankbar sind.
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9
Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte und den
weiterführenden Schulen
9.1
Zusammenarbeit mit den umliegenden Schulen
9.1.1 Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Grundschulen
Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Grundschulen besteht vor allem darin, dass regelmäßig
gemeinsam durchgeführte Konferenzen stattfinden und Fortbildungsveranstaltungen organisiert
werden. Dabei tauschen sich die Kollegien der verschiedenen Grundschulen z.B. über verschiedene
Unterrichtsinhalte und Lehr- und Lernziele aus, aber treffen auch Absprachen über Leistungsbeurteilung und die Verwendung von Schulbüchern oder klären organisatorische Fragen.
Kurzzeitig auftretende Probleme und Schwierigkeiten klären sich oft in kurzen Gesprächen auf der
Ebene der Schulleitungen. In den Konferenzen, die meist zu einem bestimmten Thema stattfinden,
werden die unterschiedlichen Positionen dargestellt und es wird versucht – soweit es notwendig ist zu einer ähnlichen oder zumindest abgestimmten Vorgehensweise zu kommen.
Die Fortbildungsveranstaltungen, also unsere pädagogischen Tage wurden in den letzten Jahren
reihum von den verschiedenen Grundschulen organisiert und fanden dann auch an der entsprechenden
Schule statt.
Folgendermaßen wurde dabei vorgegangen:
1. Zunächst wurde in den einzelnen Kollegien der Bedarf an Fortbildung in bestimmten
Bereichen ermittelt.
2. Durch Abstimmung wurde die Themensammlung schließlich auf ein Thema reduziert.
3. Die Schulleitungen tauschten sich über den Termin, mögliche Referenden und den Ablauf
des Tages aus.
4. Die Genehmigung des Staatlichen Schulamtes wurde eingeholt.
5. Die Fortbildung wurde über Internet akkreditiert.
6. Die ausgewählte Schule organisierte die Einzelheiten.
7. Das Konzept wurde anschließend den verschiedenen Kollegien noch mal vorgestellt und
eventuelle Änderungswünsche berücksichtigt.
Die pädagogischen Tage haben sich bisher immer als fruchtbar und anregend für die eigene schulische
Arbeit erwiesen, denn neue Ideen wurden an die verschiedenen Lehrkräfte herangetragen und es fand
ein reger Austausch zwischen den Lehrkräften über die verschiedenen Vorgehensweisen an den
Schulen statt. Ein guter Einblick in die Arbeit der verschiedenen Schulen ergibt sich so nebenher
dadurch, dass reihum jede Schule einmal als Veranstaltungsort an der Reihe ist und so die Möglichkeit
hat, ihre Arbeit zu präsentieren.
9.1.2 Die Zusammenarbeit mit der weiterführenden Schule
Aufgrund der Randlage unserer Schule im südlichsten Zipfel Hessens ist die von unseren Schülern
hauptsächlich besuchte weiterführende Schule, die Oberzent-Schule, eine Gesamtschule in Beerfelden.
Ein kleinerer Teil unserer Schüler wechselt nach der vierten Klasse auf das Gymnasium in Eberbach
(Baden-Württemberg) und einige wenige Kinder auf die Realschule in Eberbach.
Die länderübergreifende Zusammenarbeit beschränkt sich auf das gegenseitige Mitteilen von
Terminen und auf kurze Telefongespräche bei besonderen Problemen.
Die Zusammenarbeit mit der Oberzent-Schule hat dagegen viele Aspekte:
Ein Vertreter der Gesamtschule nimmt, um die Arbeit der Grundschulen besser kennen zu lernen an
den pädagogischen Tagen der Grundschulen regelmäßig teil. Auch zu Schulfesten und Feiern laden
sich die Schulen gegenseitig ein und besuchen sich gegenseitig.
Besonderer Sorgfalt bedarf in jedem Schuljahr neu die Organisation des Überganges:
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In regelmäßigen Abständen finden deshalb Konferenzen mit den Lehrkräften der Gesamtschule statt:
So wurde beispielsweise in der Vergangenheit ein Stoffplan erstellt, der die in den umliegenden
Grundschulen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachunterricht zu behandelten
Themen im Sinne einer Minimalvereinbarung festlegt. Des weiteren wurde in zahlreichen
Konferenzen versucht, den Schülern den Übergang von den eher kleinen Systemen der Grundschulen
zur Gesamtschule als großem System zu erleichtern. Fachlich standen dabei bisher vor allem die
Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch und Biologie im Mittelpunkt.
Die Konferenzen tagten u.a. zu folgenden Themenbereichen:
 Absprachen über die Art und Weise der Notengebung in den Klassenarbeiten der vierten und
fünften Klasse.
 Gegenseitige Anpassung bei der Art und beim Umfang der Klassenarbeiten.
 Vorstellung von Unterrichtsmethoden und Arbeitsformen zur Schaffung von Transparenz und
zur Erweiterung der Unterrichtskompetenz der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer
 Beurteilung des gerade erfolgten Übergangs und Erarbeitung möglicher Verbesserungsvorschläge.
 Absprachen über behandelte Inhalte etc. beispielsweise im Fach Englisch.
Sehr oft wurden diese Treffen auch für die gegenseitige Rücksprache der alten und neuen
Klassenlehrer verwendet.
Erste Gespräche zwischen unserer Schule und dem Förderstufenleiter der Gesamtschule finden meist
kurz nach Beginn des neuen Schuljahres, im Herbst, statt. Dabei geht es
1. um eine Beurteilung des Ablaufes des Übergangs im vergangenen Schuljahr und um etwaige
Verbesserungsmöglichkeiten.
2. und um erste Absprachen für den Ablauf des Übergangs im laufenden Schuljahr.
Im Dezember kommt dann je nach Elternwunsch der Förderstufenleiter zu einem Elternabend an
unsere Schule, stellt die neue Schule vor und beantwortet spezifische Fragen der Eltern. Nach den
Halbjahreszeugnissen finden die Beratungsgespräche, in der Eltern und Klassenlehrer ausführlich über
die zu wählende Schule beraten, statt.
Die zukünftigen Schüler der Gesamtschule werden dann meist, nachdem die Beratungsgespräche
abgeschlossen und die Schulwahlentscheidung bis zum 05.03. getroffen wurde, zu einem
Schnuppertag in die Gesamtschule eingeladen. Dort können sich die Schülerinnen und Schüler einen
ersten Eindruck verschaffen, indem sie zunächst einen Überblick über das Gebäude mit den einzelnen
Fachbereichen erhalten, ihren zukünftigen Klassenraum gezeigt bekommen, und teilweise auch schon
ihren/ihre zukünftigen Klassenlehrer/in kennen lernen. Teilweise war es möglich, dass der zukünftige
Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin der Klasse einen Gegenbesuch abgestattet hat und so die
Schüler näher kennen lernen und sich gleichzeitig über Aktivitäten und Arbeitsweisen in der Klasse
informieren konnte.
Am Anfang des neuen Schuljahres erwartet die neuen Gesamtschüler dann mehrere Projekttage, die
die Kenntnis der neuen Schule und der neuen Klasse vertiefen und einen leichteren Einstieg
ermöglichen sollen.
9.2
Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte
9.2.1 Einschulung
Ein wichtiger Bereich ist der Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindertagesstätte ist die
Einschulung. Das Verfahren dauert vom Frühjahr des Vorjahres bis kurz vor die Sommerferien vor
dem Beginn der Schulpflicht des Kindes. Im Frühjahr werden erste Gespräche mit der Leiterin der
Kindertagesstätte, über die künftigen Schulkinder geführt. Gleichzeitig gehen die Einladungen an die
Eltern, in denen der nachmittägliche Schulanmeldetermin bekannt gegeben wird. Dabei ist für jedes
Kind eine Zeit reserviert, die für ausgesuchte Spiele und Gespräche genutzt wird. Diese Anmeldungen
werden ein Jahr vor Beginn der Schulpflicht des Kindes im Frühjahr vorgenommen. Im Zeitraum
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von Januar bis Mai des Folgejahres besucht dann der Lehrer der ersten Klasse regelmäßig die
Kindertagesstätte, um seine zukünftigen Schülerinnen und Schüler kennen zu lernen und sie zu
beobachten. Zusätzlich besucht die Schulleiterin die Vorschulkinder in der Kindertagesstätte. Ist bei
einzelnen Kindern die Eignung unklar, wird die Entscheidung zunächst zurückgestellt und die
betroffenen Kinder nach einer Entwicklungszeit im Herbst oder April/Mai nochmals eingeladen. Bei
Bedarf wird die BFZ-Lehrkraft hinzugezogen oder es wird ein Schuleignungstest durchgeführt.
Während der Anmeldung wird genau über den weiteren Ablauf der Einschulung informiert. Im Mai
besuchen die Kindertagesstättenkinder dann in kleinen Gruppen für einen Vormittag die Schule. Bei
diesem Schnuppertag bekommen sie einen ersten Eindruck vom Schulleben und für den Lehrer besteht
die Möglichkeit das Kind in ungewohnter Umgebung zu beobachten. Häufig kommen an diesem Tag
die Erzieherinnen mit in die Klassen und nehmen am Unterricht teil. Daneben ist auch der Besuch des
Schularztes, der die körperliche Eignung des Kindes feststellt wesentlich, da durch ihn u.a. auch
körperliche Beeinträchtigungen, die das Lernen erschweren, z.B. Seh- und Hörfehler diagnostiziert
werden. Gerade bei Kindern, deren Eignung unklar ist, ist es erforderlich, weitere Experten und das
Staatliche Schulamt mit einzubeziehen und zu informieren. Auch weitere Gespräche mit der Leiterin
der Kindertagesstätte sind dann sehr hilfreich. Bei einer Zurückstellung durch die Schulleitung
entscheiden die Eltern selbst, ob das Kind eine Vorklasse besuchen soll oder nicht. Natürlich haben
bei einer Zurückstellung im Vorfeld bereits mehrere Gespräche mit den Eltern stattgefunden. Im Mai
oder Juni wird dann ein Elternabend durchgeführt. Dort wird dann über wichtige Abläufe in der
Schule, in der 1. Klasse, über benötigte Materialien und über den Ablauf des Schulbeginns informiert.
(vgl. auch S. 32) Kurz vor den Sommerferien erhalten die zukünftigen Erstklässler dann von ihrer
zukünftigen Klassenlehrerin, die sie nun schon aus den zahlreichen Besuchen kennen Post mit
persönlichen Fragen zum Schulanfang.
9.2.2 Betreuungsangebot
Seit dem Jahr 2000 haben wir gemeinsam mit der Kindertagesstätte ein Betreuungsangebot für alle
Schul- und Kindertagesstättenkinder eingerichtet. Es findet in den Räumen der Kindertagesstätte statt.
Die Grundschüler werden in einem separaten Raum betreut, der über eine entsprechende
Grundausstattung von Materialien und Spielen für selbständiges Arbeiten verfügt. In zahlreichen
Konferenzen wurde gemeinsam die Struktur der Betreuung geplant und eine Abstimmung der
pädagogischen und sozialen Zielsetzungen angestrebt. Die Betreuung beginnt mit der Beendigung des
Unterrichts und dauert längstens bis 15.00 Uhr (freitags bis14.00 Uhr). Die Schülerinnen und Schüler
aus den umliegenden Ortschaften können – wenn sie nicht von den Eltern abgeholt werden - mit dem
Bus um 13.30 Uhr nach Hause fahren. Die Betreuung beginnt mit dem gemeinsamen Mittagessen,
dass entweder von den Kindern mitgebracht oder auch fertig geliefert wird. Dann werden zunächst
unter der Aufsicht von zwei Erzieherinnen der Kindertagesstätte die Hausaufgaben erledigt. Danach
führen die Kinder vor allem kreative Arbeiten (basteln, musische Angebote) und Spiele durch. Wer
möchte kann sich zurückziehen und lesen, mit den Kindertagesstättenkindern spielen oder auch
ausruhen. An schönen Tagen kann das Freispielgelände der Kindertagesstätte genutzt werden.
In regelmäßigen Abständen informieren sich Kindertagesstätte und Schule gegenseitig über
Besonderheiten oder Schwierigkeiten der betreuten Schulkinder.
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10 Mögliche Ziele und Verbesserungen für die Zukunft,
Evaluation
10.1 Übersicht unserer möglichen Ziele und Arbeitsvorhaben für die Zukunft
In Anbetracht unserer Leitsätze sind an unserer Schule in vielen Bereichen noch Verbesserungen
möglich und sinnvoll. Wir haben eine Strukturierung der möglichen Verbesserungen vorgenommen:
Verbesserung der äußeren Bedingungen (Gebäude, Klassenräume, Möbel etc.)



Das Schulgebäude sollte an einigen Stellen renoviert werden. Die Außenfassade des
Sandsteingebäudes müsste an drei Seiten neu verfugt werden. Um Energie zu sparen, könnte
das gesamte Schulgebäude zudem besser isoliert werden. Holzfenster und Türen sollten mit
Holzschutzlasur gestrichen werden.
Auch in einigen Klassenräumen wäre ein neuer Anstrich nötig. Dies könnte möglicherweise
gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und den Eltern geschehen. Dann kann auch bei
der Farbwahl – wie bereits auf S. Fehler! Textmarke nicht definiert. erwähnt – auf eine
warme und kindgemäße Farbgebung geachtet werden. Die Klassenraumgestaltung hin zu einer
kindgerechteren Umgebung mit Ausstellungswänden, Regalen und Rückzugsmöglichkeiten
für den einzelnen Schüler ist für uns ein wichtiges Element, sie sollte laufend verbessert und
optimiert werden.
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Erweiterung des Angebotes für die Kinder ist die
Herrichtung des Werkraumes im Keller. Dazu muss der alte Verputz an den Wänden
abgeschlagen und ein neuer Verputz angebracht werden. Auch der Leseraum neben der
Bibliothek muss noch hergerichtet und für die Nutzung ausgestattet werden.

Die Möblierung der Klassenräume und Flure sollte durch weitere Regale und Schränke
ergänzt werden. Schön wäre auch eine spezielle Musikraumbestuhlung. Solche Stühle besitzen
an jedem Stuhl ein kleines Schreibbrett. Dadurch würde das Hin- und Herwechseln zwischen
Klassenraum und Musikraum während des Musikunterrichts entfallen, denn die Schüler
könnten direkt im Musikraum die entsprechenden Dinge notieren.

Um ein angenehmes Lebens- und Lernumfeld zu gestalten könnte im Schulhof die
Bepflanzung noch intensiviert werden, denkbar wären weitere Sträucher für die Rabatten.
Auch Kletterpflanzen an den angrenzenden Gebäuden könnten den Schulhof auflockern.

Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Bänken und dem Häuschen sollten weitere Sitzgelegenheiten und Rückzugsmöglichkeiten auf dem Pausenhof für die Schüler geschaffen
werden.

Die Bemalung des Schulhofes wird von den Schülerinnen und Schülern regelmäßig erneuert
(vgl. S. 19) und die Spielmaterialien für eine bewegungsfreudige Pause stehen zur Verfügung.
Ein fest installiertes Spielgerät (Klettergerüst mit Hangelanlage) wurde im Sommer 2003
installiert und wird eifrig bespielt. Es könnte evtl. noch eine Figur zum Ziel-Werfen für
Softbälle als Beschäftigungsangebot in den großen Pausen gebaut werden.
Umwelterziehung: Bewusster Umgang mit Energien und Materialien:

Im Sinne einer konsequenten Umwelterziehung sollten die Schülerinnen und Schüler noch
regelmäßiger zu einem umweltbewussten Handeln angeleitet werden. Dazu gehört die
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Mülltrennung - sie muss noch konsequenter durchgeführt werden - und die Einsparung von
Energie. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden
Ressourcen an Wasser und Strom, aber auch der sorgfältige Umgang mit den
Arbeitsmaterialien sollte jeden Tag neu eingefordert werden.
Verbesserung der pädagogischen Arbeit:

Die Schülerinnen und Schüler erbringen im Laufe eines Schuljahres viele Leistungen, die
zwar mündlich im Klassenverband, aber nur am Rande in den Zeugnissen honoriert werden.
Dies betrifft vor allem kreatives und künstlerisches Arbeiten und die Würdigung von
vorbildlichem sozialem Verhalten. Eine regelmäßige Hervorhebung dieser Verdienste, eine
Auszeichnung der betreffenden Schülerinnen und Schüler muss noch stärker ermöglicht
werden.

Die jahrgangsübergreifende Arbeit - also eine Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen
Klassenstufen - findet an unserer Schule im Zuge der Patenschaft zum Schulbeginn vor allem
zwischen den Schulanfängern und den Viertklässlern statt (vgl. S. 29). Teilweise werden
zwischen verschiedenen Klassen gemeinsame Klassenfeste durchgeführt oder eine Klasse
führt ein Theaterstück für die anderen Klassen der Schule auf. Gemeinsame Ausflüge der
gesamten Schule finden regelmäßig statt. Schön wäre es, wenn die jahrgangsübergreifenden
Tendenzen noch verstärkt werden könnten und zu einem regelmäßigen Bestandteil der
allgemeinen Unterrichtsarbeit werden würden.

Zur Zeit verfügt jede Klasse unserer Schule über mindestens zwei Computer, die mit
ausgewählter Lernsoftware ausgestattet sind. Die Einrichtung sollte noch verbessert werden,
indem in allen Klassen mindestens drei Rechner neueren Datums - wenn möglich mit CDRom- Laufwerk - zur Nutzung bereit gestellt werden. Außerdem böte ein Internetzugang in
den Klassen 3 und 4 oder zumindest in einem Raum, der für die Schüler zugänglich ist eine
weitere Verbesserung der unterrichtlichen Möglichkeiten. Dafür muss allerdings der Umgang
mit neuen Medien noch stärker im Unterricht behandelt und vor allem klare Richtlinien für die
Nutzung des Internets erarbeitet werden.
Die Elternarbeit und Öffentlichkeitsarbeit pflegen:

Unerlässlich für uns ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Eltern. Dies reicht von
dem regelmäßigen persönlichen Gespräch über ein Kind bis hin zu informierenden
Rundbriefen und Elternabenden. Die Eltern beteiligen sich - wie schon auf S. 34 erwähnt bei Klassenfesten, Ausflügen und Basteleien. Sie spenden vielfältige Materialien. Neuerdings
verwalten einige Mütter unsere neu eingerichtete Bibliothek. Dort wird von ihnen zweimal in
der Woche die Ausleihe durchgeführt. Schön wäre es, wenn eine regelmäßigere Mitarbeit von
Eltern bei AG´s und Zusatzangeboten möglich wäre.

Eng zusammen mit der Elternarbeit hängt die Außenwirkung unserer Schule. Sie wird u.a. von
einer regelmäßigen Pressearbeit geprägt, da dadurch das Geschehen in der Schule nach außen
getragen und transparenter gemacht wird. Gute Möglichkeiten einer Präsentation bietet für uns
beispielsweise die regelmäßige Teilnahme an schulsportlichen Wettbewerben der Region.
Weitere Möglichkeiten sind beispielsweise Lerngänge, besondere Feste und Feiern. Im
Sommer 2001 entstand im Rahmen der Kreativ-AG eine künstlerische Illustration des
Schulgebäudes durch die Gestaltung zweier Fassadenseiten mit Ritterfiguren (vgl. auch S.20).
Sie weisen jeden Betrachter auf die Funktion und das Selbstverständnis unserer Schule hin
und helfen den Schülerinnen und Schülern bei der Identifikation mit der Schule. Wichtig ist
es, solche Besonderheiten durch regelmäßige Pressemitteilungen auch einer breiteren
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
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Die Verwaltung strukturieren:
Im Bereich der Schulverwaltungsarbeit verhilft die Computerisierung, Strukturierung
und
Dokumentierung der Abläufe zu einer Einsparung an Arbeitszeit und verschafft Transparenz. Sie
sollte weiter fortgesetzt und auch durch das zuständige Staatliche Schulamt und die Schulverwaltung
unterstützend begleitet werden.
Schuleinzugsgebiet:
Die Schülerinnen und Schüler aus dem Ortsteil Finkenbach und Hinterbach gehören seit der
Verabschiedung des Schulentwicklungsplanes im Februar 2002 zum Einzugsgebiet unserer Schule. In
einer Übergangsphase können die Schülerinnen und Schüler aus diesen Ortsteilen wählen, ob sie die
Rothenberger Grundschule oder die Grundschule in Beerfelden besuchen möchten. Allerdings sind die
Busverbindungen nach Rothenberg, vor allem für die Hinterbacher und Raubacher Kinder nicht
ausreichend. Möglicherweise kann in diesem Bereich eine Verbesserung herbeigeführt werden.
Viele der von uns genannten Ziele und Verbesserungsmöglichkeiten hängen zum großen Teil von
Faktoren ab, die wir nicht oder nur bedingt beeinflussen können. So ist beispielsweise die bauliche
Instandsetzung und Erhaltung des Schulgebäudes vorwiegend Sache des Schulträgers. In welchem
Zeitraum und in welcher Weise eine Realisierung von Maßnahmen der baulichen Unterhaltung
(Fassaden, Fenster, Isolation etc.) stattfinden kann, ist daher von schulischer Seite nicht einzuschätzen.
Durch die Eigeninitiative von Lehrern und Eltern können in Zusammenarbeit mit dem Schulträger in
diesem Bereich jedoch einige kleinere Renovierungen ermöglicht werden. So wollen wir
beispielsweise die Herrichtung des Werkraumes in den nächsten fünf Schuljahren abgeschlossen
haben. Der Anschaffung von Spielgeräten und Sitzgelegenheiten für den Schulhof und von Möbeln
und Regalen geht eine Zeit der Ansparung von finanziellen Mitteln voraus. Dafür, ebenso wie für eine
weiterführende Begrünung des Schulhofes, haben wir ebenso einen Zeitraum von ca. 5 Jahren
vorgesehen.
Die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte unserer kleinen Schule ist bereits sehr hoch, sie soll durch diese
Vorhaben nicht noch mehr erhöht werden. Deshalb ist es wichtig, im Gegenzug vor allem die
verwaltenden Arbeiten effizienter und rationeller gestalten zu können.
10.2 Unsere konkreten Ziele und Arbeitsvorhaben
Aus den im vorherigen Kapitel genannten allgemeinen Zielen und Arbeitsvorhaben haben wir im
nächsten Schritt diejenigen ausgewählt, die dadurch charakterisiert sind, dass sie hauptsächlich durch
unsere schulische, pädagogische Tätigkeit verändert werden können.
Diese pädagogischen Ziele haben wir in einer Prioritätenliste geordnet und damit ihre besondere
Wichtigkeit betont. Gleichzeitig bilden sie eine Reihenfolge nach der sie im Rahmen der
Schulprogrammarbeit bearbeitet werden sollen.
1. Umwelterziehung verbessern in den Bereichen: Umweltschutz, Einsparung von Energie,
verantwortungsbewusster Umgang mit Materialien und Ressourcen, Mülltrennung, indem
diese Bereiche regelmäßiger und konstanter ins Blickfeld von Schülerinnen, Schülern und
Lehrern rücken.
2. Pressearbeit intensivieren, so dass in regelmäßigen Abständen Artikel über schulische
Geschehnisse veröffentlicht werden.
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3. Besonders kreatives und soziales Verhalten, möglicherweise im Rahmen der Zeugnisausgabe
oder bei einer kleinen Feier, würdigen, also in einem besonderen Rahmen hervorheben und
unterstreichen.
4. Verbesserung unserer Ausstattung mit Computern und den Zugang zum Internet zumindest an
einem für die Schüler zugänglichen Rechner erreichen. Wichtig ist uns dabei auch
verschiedene Möglichkeiten für den Einsatz des Computers im Unterricht zu erproben.
5. Möglichkeiten der jahrgangsübergreifenden Öffnung überprüfen und sie für unsere Schule
optimieren.
6. Eine besonders für die Hand der Eltern geeignete Kurzfassung des Schulprogramms erstellen.
10.3 Strategien und Schritte zur Bearbeitung unseres vorrangigen Zieles
Bis zum Schuljahresende des Schuljahres 2003/2004 (31.Juli 2004) wollen wir uns zunächst intensiv
mit der Verbesserung der Umwelterziehung an unserer Schule befassen. Im Anschluss daran werden
wir unser nächstes pädagogisches Ziel (Punkt 2 der Prioritätenliste) bearbeiten. Dabei ist zu überlegen,
inwieweit auch Schüler und Eltern mit einbezogen werden können.
Wie bereits auf S.18 und S. 38 erwähnt wollen wir im Sinne eines konsequenten Umganges mit
unserer Umwelt, mit Materialien und Ressourcen, umweltbewusstes Handeln und Denken noch
regelmäßiger in den Schulalltag einbeziehen.
Denn auf der Grundlegung unserer Leitsätze, die besonders auf gegenseitiger Achtung und
Verantwortlichkeit basieren, ist es unabdingbar, auch den Bereich des Umweltschutzes und der
Umwelterziehung - in Sinne der Achtung der Schöpfung – mit zu berücksichtigen. Die Inhalte der
Umwelterziehung ergeben sich nicht nur aus den täglichen in den Medien mitgeteilten Katastrophen,
sondern sollten aus situativen Anlässen des Unterrichts erwachsen. Sie sind von daher zum großen
Teil nicht langfristig planbar. (vgl. Rahmenplan Grundschule, S. 274). Folgende Bereiche der
Umwelterziehung betreffen jedoch jeden Tag sowohl Schüler wie Lehrer:
 Mülltrennung
 Einsparung von Energie (Wasser, Strom)
 Sorgfältiger Umgang mit Arbeitsmaterialien (z.B. Papier)
 Benutzung umweltfreundlicher Produkte (Klebstoffe, Putzmittel, Porzellangeschirr)
Umwelterziehung und Erziehung zum Umweltschutz geschieht auch im Rahmen des Unterrichts bei
allen Sachunterrichtsthemen, welche die Themenbereiche Pflanzen, Tiere, Wasser/Wetter,
Ökosysteme thematisieren. Dabei werden an unserer Schule bereits durch Lerngänge (vgl. S. 17), bei
Projekten, Versuchen und Basteleien Naturerfahrungen mit allen Sinnen ermöglicht.
Zusätzlich wollen wir alle zwei Schuljahre (alternierend mit dem Schulfest) einen Umwelttag
einführen. An diesem Tag sind folgende Aktivitäten möglich:
 Ein Waldstück, eine Wiese, einen Bach, einen Weg von Müll reinigen
 Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen
 Gemeinsam mit Umweltverbänden Aktionen oder Erkundungen durchführen
 Öffentliche Veranstaltungen zum Thema Umwelt besuchen
10.3.1 Maßnahmen zur Verbesserung der Mülltrennung
Um eine Verbesserung der Mülltrennung zu erreichen, müssen zunächst in allen Klassen die
bestehenden Mülleimer ergänzt und neu beschriftet werden. Ein Unterrichtsgespräch über die korrekte
Trennung von Müll und den Nutzen daraus schließt sich in allen Klassen an. Es wird regelmäßig zum
Schuljahres – und Halbjahresbeginn und bei Bedarf durchgeführt. Dabei können die Schülerinnen und
Schüler Vorschläge zur Umsetzung einbringen.
Außerdem wird ein weiterer Klassendienst eingerichtet, der die Mülltrennung überprüft und
gegebenenfalls den Mitschülern bei der Mülltrennung behilflich ist.
10.3.2 Maßnahmen zur Einsparung von Energie
Zur Einsparung von Strom-, Wasser- und Heizungskosten werden an allen Außentüren, an den
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Lichtschaltern und an den Wasserhähnen entsprechende Hinweisschilder angebracht (z.B. Strom
sparen- Licht aus!; Energie sparen -Türen schließen!). Weitere Einsparungen bei den Heizkosten sind
aufgrund der ungenügenden Isolierung der Schule nur in sehr geringem Maße möglich. Die meisten
Möglichkeiten der Einsparung (durch eine Zeitschaltuhr wurden die Laufzeiten der Heizung an die
Unterrichtszeiten angepasst) wurden bereits in der Vergangenheit durchgeführt. Die Heizkörper
sollten nicht durch davor stehende Möbel (Regale etc.) in ihrer Heizleistung eingeschränkt werden.
Im Unterrichtsgespräch werden die Schülerinnen und Schüler auf ihre Möglichkeiten der Strom- und
Wasserersparnis hingewiesen und ihre Vorschläge mit einbezogen.
10.3.3 Verbesserung des Umgangs mit Verbrauchsmaterialien
Die Verwendung von Bastelmaterial, Arbeitsblättern, etc. wird von den Lehrkräften der Schule
umwelt- und ressourcenschonend praktiziert. Die Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, z.B.
durch die Verwendung von unbrauchbaren Kopien als Schmierblätter, durch die Nutzung von
Tonpapierresten beim Basteln, durch das vollständige Beschreiben eines Blattes (Vorder- und
Rückseite) etc. ebenso ressourcenschonend zu arbeiten. In regelmäßig wiederkehrenden
Unterrichtsgesprächen wird eine ressourcenschonende Arbeitsweise thematisiert.
10.3.4 Umstellung auf umweltfreundliche Produkte
In der Vergangenheit wurden bereits in Elternbriefen, bei Elternabenden, bei Gesprächen in den
Klassen Trinkflaschen und Brotdosen als Alternative zu den herkömmlichen Frühstücksverpackungen
vorgestellt. Dies sollte noch um den Hinweis auf die Anschaffung umweltfreundlicher Hefte erweitert
werden. Bei Schul- und Klassenfesten wird bereits Porzellangeschirr verwendet.
10.4 Überprüfung der vorgenommenen Maßnahmen
Folgende Möglichkeiten sind zur Überprüfung der erreichten Veränderungen denkbar:

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Mülltrennung können von den Schülerinnen und
Schülern jeweils am Ende des Schuljahres innerhalb der Klasse selbst beurteilt werden. Dann
muss gleichzeitig das weitere Vorgehen gemeinsam abgestimmt werden.

Die Jahresabrechnung über Strom-, Wasser- und Heizölverbrauch wird die erreichten
Einsparungen in diesem Bereich aufzeigen.

Die Reduzierung des Papierverbrauchs kann durch die Schulleitung jeweils am Ende des
Schuljahres anhand der Haushaltsliste festgestellt werden.

Inwieweit die Eltern bereit sind, neben Trinkflaschen und Frühstücksdosen auch
umweltfreundlichere Hefte etc. für ihre Kinder anzuschaffen lässt sich schwer abschätzen. Es
wird im tagtäglichen Unterrichtsgeschehen sichtbar und kann nicht von der Schule
vorgeschrieben werden.

Der Umwelttag wird durch Rückfragen an die Schülerinnen und Schüler, an die (evtl.)
beteiligten Eltern und in den Konferenzen ausgewertet und dadurch optimiert.
Die Gesamt- und Schulkonferenz sowie der Schulelternbeirat soll in der ersten Sitzung nach dem
31.07.2004 auswerten, inwieweit gezielte Veränderungen im Bereich der Umwelterziehung
stattgefunden haben. Dazu ist beispielsweise ein Fragebogen für die Schülerinnen und Schüler
denkbar, in dem der Umgang mit Mülltrennung, Wasser, Strom, Trinkflaschen etc. an unserer Schule
thematisiert wird. Für eine weitergehende Bewertung ist eine Zusammenstellung der erhaltenen Daten
im Bereich Strom-, Wasser- und Heizölverbrauch und zum Papierverbrauch durch die Schulleitung
möglich.
Für den bis dahin zum zweiten Mal durchgeführten Umwelttag können durch die Rückmeldungen von
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den Schülerinnen und Schülern, in den Lehrerkonferenzen, von den Eltern Verbesserungen erzielt
werden (vgl. oben).
Ergibt sich aus der Auswertung der Konferenzen, dass diese Veränderungen ein positiver und
bereichernder Teil der schulischen Praxis geworden sind, kann an den weiteren Punkten unserer
Prioritätenliste gearbeitet werden.
Eine Elternbefragung soll uns nach fünf Jahren (2007) Rückmeldung über die bis dahin geleisteten
Veränderungen geben, die zugleich Grundlage für die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres
Schulprogramms sind.
11 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2002
bis 2004
Die vergangenen beiden Schuljahre waren vor allem durch eine Umbruchsituation an unserer Schule
geprägt. Das gesamte Kollegium bis auf die Schulleitung hat gewechselt und eine längerfristige
Besetzung ist aufgrund von wechselnden Angestelltenverträgen auf Zeit noch nicht erreicht.
Um eine kontinuierliche Fortsetzung unserer Arbeit zu ermöglichen, wurde deshalb viel Zeit und
Energie auf die Einarbeitung der neu an die Schule gekommenen Kolleginnen verwendet. Dabei haben
unser Schulprogramm und insbesondere die darin festgelegten Leitsätze eine wesentliche Rolle
gespielt. Inzwischen werden in bewährter Weise viele Gespräche im Kollegium, mit den Schülern und
Eltern geführt und genaue Absprachen im Kollegium getroffen. Unsere Arbeitsweisen mit offenen
Unterrichtsformen, Lerngängen, handlungsorientierten, fächerübergreifenden, an den Bedürfnissen der
Schülerinnen und Schüler orientierten Arbeitsformen konnten weitgehend beibehalten werden, so dass
die Unterrichtsqualität erhalten geblieben ist.
Folgende Veränderungen wurden trotz der Umbruchsituation gemeinsam mit Eltern, Schulamt und
Schulverwaltung erreicht:
Auf dem Schulhof wurde im Sommer 2003 nach langer Planung und vielen Absprachen eine Kletterund Hangelanlage aus Holz installiert. Sie wurde über den Odenwaldkreis und durch den Förderverein
der Schule finanziert. Sie wird von den Schülerinnen und Schülern sehr gut angenommen und intensiv
bespielt.
 Einen Teil der Pressearbeit wird von Eltern übernommen. Berichte über Klassenausflüge,
Lerngänge, Feste und Feiern wurden häufig nach Absprache mit der Schulleitung durch
einzelne Personen verfasst und entsprechend an die Presse weitergeleitet. Die Berichte
erschienen in regelmäßigen Abständen in der Presse. Die Resonanz auf die Berichte war
positiv.
 In Zusammenarbeit mit dem Schulelternbeirat und der Schulkonferenz wurde eine zwei Seiten
umfassende Kurzbeschreibung unserer Schule verfasst. Sie enthält u.a. die pädagogischen
Schwerpunkte unserer Arbeit, die Leitsätze des Schulprogramms, Grundlegendes zur
Schulorganisation und zur Einschulung. Sie dient einer ersten Information der neu an die
Schule kommenden Eltern und ist ein wesentlicher Baustein für die Kurzfassung des
Schulprogramms, die wir für die Eltern entwickeln wollen. (Kapitel 10.2, S.41).
11.1 Veränderungen und Maßnahmen im Bereich Umwelterziehung
Im Schuljahr 2002/2003 konnte der erste Umwelttag für alle Klassen durchgeführt werden. Begleitet
von zwei Naturpädagoginnen erkundeten die Kinder mit allen Sinnen den Wald. Dabei bauten sie ein
Waldsofa, lernten einen Baumfreund näher kennen, und bekamen einen Einblick in die faszinierende
Welt der Kleinstlebewesen.
Eine Befragung der Eltern ergab insgesamt, dass der Umwelttag von Kindern und Eltern als positiv
bewertet wurde. Einige Eltern empfanden den Unkostenbeitrag zur Bezahlung der beiden
Naturpädagoginnen als zu hoch.
Der im Schuljahr 2003 / 2004 angesetzte Umwelttag war als Aktionstag zum Thema Müllbeseitigung
im Rahmen der hessenweiten Aktion „Sauberhaftes Hessen“ geplant. Er musste wegen schlechten
Wetters bedauerlicherweise kurzfristig abgesagt werden. Im Frühsommer des Schuljahres 2004
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/2005 wurde der Umwelttag nachgeholt. Mit Unterstützung der Geopark-Ranger (Mitarbeiter des
Geopark Bergstraße / Odenwald) erlebten die Klassen 3 und 4 zu dem Themenbereich „Boden“ und
die Klassen 1 und 2 zu dem Themenbereich „Wunderwelt Wald“ einen spielerisch und experimentell
gestalteten Schultag.
11.1.1 Maßnahmen zur Verbesserung der Mülltrennung
In allen Klassen befinden sich mittlerweile beschriftete Müllbehälter zur Sortierung nach Biomüll,
Restmüll, Papier und teilweise auch Folien/Verpackungsmüll. Zum Schulbeginn eines jeden
Schuljahres werden die Schülerinnen und Schüler über die korrekte Trennung von Müll und den
Nutzen unterrichtet. Dies wird regelmäßig zum Schuljahresbeginn und bei Bedarf durchgeführt.
Dadurch sind die Schüler im Allgemeinen in der Lage, ihren Müll korrekt zu sortieren. Ein weiterer
Klassendienst, der die Mülltrennung kontrolliert, hat sich nicht bewährt.
11.1.2 Maßnahmen zur Einsparung von Energie
Zur Einsparung von Strom-, Wasser- und Heizungskosten wurden wie vorgesehen, an allen
Außentüren, an den Lichtschaltern und an den Wasserhähnen Hinweisschilder angebracht, auf denen
z.B. „Strom sparen - Licht aus!“; „Energie sparen -Türen schließen!“ steht. Außerdem haben wir
darauf geachtet, das Heizkörper nicht durch davor stehende Möbel in ihrer Heizleistung eingeschränkt
werden. Trotzdem konnten in diesem Bereich keine nennenswerten Erfolge registriert werden. So hat
sich am Ende des Jahres 2002 die Abschlagszahlung für Strom zunächst leicht erhöht, für das Jahr
2005 konnte sie wieder reduziert werden. Die Hinweisschilder müssen regelmäßig erneuert werden.
Auch bei den Heizkosten kam es - wie bereits vermutet - nicht zu wesentlichen Einsparungen, dies
lässt sich aufgrund der ungenügenden Isolierung der Schule und durch die bereits bestehenden
Maßnahmen erklären (vgl. S.41).
11.1.3 Verbesserung des Umgangs mit Verbrauchsmaterialien
Die Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, ressourcenschonend zu arbeiten. Es hat sich gezeigt,
dass sich im Allgemeinen die Verwendung von unbrauchbaren Kopien als Schmierblätter, die
Nutzung von Tonpapierresten beim Basteln, das vollständige Beschreiben eines Blattes durchgesetzt
hat. Dies konnte jedoch nur durch regelmäßige Unterrichtsgespräche und Hinweise an die Schüler
erreicht werden.
11.1.4 Umstellung auf umweltfreundliche Produkte
Im Großen und Ganzen bringen die Schülerinnen und Schüler Trinkflaschen und Brotdosen mit in die
Schule, dies konnte in der Vergangenheit in Elternbriefen, bei Elternabenden, bei Gesprächen in den
Klassen ermöglicht werden. Die Anschaffung umweltfreundlicher Hefte hat sich bisher nicht
durchgesetzt und muss von uns noch mehr empfohlen werden.
Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Maßnahmen zur Mülltrennung und zum Umgang mit
Verbrauchsmaterialien eine wichtige Verbesserung unserer Arbeit sind. Im Bereich der
Energieeinsparung konnten bisher keine nennenswerten Fortschritte erzielt werden. Die Anschaffung
umweltfreundlicher Hefte muss häufiger in das Blickfeld der Eltern gebracht werden.
11.2 Veränderungen durch Vorgaben des Kultusministeriums
11.2.1 Orientierungsarbeiten im Fach Deutsch und Mathematik in Klasse 3
Seit dem Schuljahr 2002/2003 haben wir probeweise die Orientierungsarbeiten mitgeschrieben und sie
schulintern bzw. im Schulamtsbereich Odenwald ausgewertet. Dabei haben sich folgende Punkte
gezeigt:
 Im Fach Deutsch entsprechen die Aufgabenstellungen der Orientierungsarbeiten im Bereich
Grammatik und Diktat gut unserer bisherigen Praxis, die Schülerinnen und Schüler erzielen
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


im Durchschnitt die Ergebnisse wie bei Klassenarbeiten und Lernkontrollen.
Die Beurteilung des Leseverständnisses haben wir bisher zumeist nicht in Klassenarbeiten und
Lernkontrollen vorgenommen, sondern die Überprüfung in verschiedene Arbeitsformen
eingebaut: z. B. anhand von Lernspielen, Karteiarbeit, Fragen zum Text als Überprüfung der
Leseaufgaben, Forscheraufträgen usw.. Wir werden in Zukunft deshalb häufiger Aufgaben
zum Leseverständnis mit in Klassenarbeiten einbauen.
Im Fach Mathematik hat sich ebenso bei Aufgabenstellung, Umfang und Aufbau der
Orientierungsarbeiten eine hohe Vergleichbarkeit mit unseren bisherigen Klassenarbeiten und
Lernkontrollen und somit auch zu den behandelten Inhalten gezeigt. Die Schüler erzielen im
Durchschnitt die Ergebnisse wie bei Klassenarbeiten oder Lernkontrollen.
Lediglich Aufgabenformen, die Schüler ein mathematisches Phänomen entdecken und
erklären lassen, müssen von uns stärker mit in Klassenarbeiten einbezogen werden.
11.2.2 Lesetest in Klasse 2
Das Strategische Ziel der Landesregierung ist, die Lesefähigkeit der 2. Klässler zu verbessern. Um die
szu überprüfen wurde im vergangenen Schuljahr zum ersten Mal in Klasse 2 ein Test zum
Leseverständnis durchgeführt. Er hat eine hohe Signifikanz zu unseren erwarteten Ergebnissen
gezeigt: Die Klassenkonferenz ging von einer Quote von 80% der Kinder aus, die sinnentnehmend
Lesen können. Der angewandte Test (Stolperwörtertest von S. Metze und Lesetext: Geburtstagsfeier)
hat nach der Auswertung in unserer Klasse 2 eine Quote von 90% angegeben.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass beide Überprüfungsverfahren uns gute Ergebnisse
geliefert haben, die zeigen, dass die pädagogische Praxis unserer Schule - im Bereich Deutsch und
Mathematik - auf dem richtigen Weg ist. Dies bestätigt uns in unserer Arbeit, und lässt uns auf dem
Weg, der begonnen wurde weitergehen und nach möglichen Verbesserungsmöglichkeiten suchen.
11.2.3 Benotung im Fach Englisch
Zur Vorbereitung der Benotung des Faches Englisch wurden Fortbildungsveranstaltungen besucht,
gemeinsame Konferenzen mit den umliegenden Schulen und ein pädagogischer Tag durchgeführt, um
eine möglichst gerechte und fundierte Benotung in diesem Fach zu ermöglichen, die den Schülerinnen
und Schülern nicht die Freude und die Motivation am Lernen und Entdecken der Fremdsprache
nimmt.
11.3 Allgemeine Erfahrungen mit dem Schulprogramm
Unser Schulprogramm wurde auf der Basis einer Bestandsaufnahme gemeinsam mit Lehrern und
Eltern erarbeitet. Alle Lehrkräfte und die Mitglieder der Schulkonferenz und des Elternbeirates haben
intensiv an der Erstellung mitgearbeitet, die restlichen Eltern waren anhand eines Fragebogens
beteiligt. Das Schulprogramm kann von allen interessierten Lehrern und Eltern eingesehen und
gelesen werden. Die Rückmeldungen von Eltern, neu an unsere Schule gekommenen Kollegen, von
den Dezernenten des Schulamts etc. waren sehr positiv. Dabei wurden insbesondere die Leitsätze
immer wieder hervorgehoben. Durch das Schulprogramm entstand mehr Transparenz für alle an der
Schule beteiligten Personen. Die Besonderheiten und Stärken, aber auch die Entwicklungsbereiche
unserer Schule sind deutlicher geworden. Die zielgerichteten Arbeitsaufträge haben uns ermöglicht,
unsere Kräfte gebündelt auf die anstehenden Arbeitsvorhaben zu richten und Veränderungen dort zu
bewirken, wo sie möglich sind. Denn die sehr hohe Arbeitsbelastung des kleinen Kollegiums (zur Zeit
5 Personen, davon 4 Personen in Teilzeit und eine Referendarin) lässt nicht viel Spielraum für
zusätzliche Aufgaben. Besonders bewährt hat sich die Verankerung des Schulprogramms an für uns
und für die Gesellschaft wichtigen Werten und Normen. Dabei sind besonders die Leitsätze
hervorzuheben, die sich als kompakte Handlungsanleitungen und Richtlinien bewährt haben. Eine
Rückbesinnung darauf hilft auch im Schulalltag bei den vielen unterschiedlichen Anforderungen und
Ansprüchen an Schule und Lehrkräfte eine zielgerichtete Orientierung zu verfolgen. Auch nach
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dem kompletten Wechsel des Kollegiums werden sie von dem neu zusammengesetzten Kollegium in
ihrer pädagogisch-ethisch-religiösen Grundlegung getragen.
12 Veränderungen und Maßnahmen ab dem Jahr 2005
12.1 Verbesserung von Rahmenbedingungen
Im Kapitel 10.1 wurden in einer Übersicht mögliche Ziele und Arbeitsvorhaben für die Zukunft
zusammengefasst (S. 38). Unter der Rubrik „Schuleinzugsgebiet“ wurde eine Verbesserung der
Aufnahme der Kinder aus den Ortsteilen Finkenbach, Hinterbach, Raubach genannt. Ebenso war die
Einrichtung einer Busverbindung von Hinterbach und Raubach nach Rothenberg angestrebt (vgl. S.
40). Inzwischen konnte eine vollständige Aufnahme der Schülerinnen und Schüler aus Finkenbach,
Hinterbach und Raubach verzeichnet werden. Gestattungen zur Grundschule in Beerfelden bilden für
diese Ortsteile nur noch eine Ausnahme. Dies wird ab Dezember 2005 noch durch die Einrichtung
einer Busverbindung von den Ortsteilen Raubach und Hinterbach unterstützt. Somit ist ein weiteres,
wichtiges Anliegen, eine Schule für alle Schüler unserer Gemeinde zu werden Wirklichkeit geworden.
Im Jahr 2005 wurden – mit Unterstützung unseres seit Ende 2004 tätigen Hausmeisters – die Fenster
und Türen mit Holzschutzlasur versiegelt. Die Erhaltung und Renovierung des Gebäudes ist ebenso
ein im obengenannten Kapitel 10.1. genanntes Ziel, das unter der Rubrik „Verbesserung der äußeren
Bedingungen“ auf S. 38 genannt wird. Die Einrichtung der neuen Busverbindung und die Schaffung
der Hausmeisterstelle ist vor allem den Bemühungen des Rothenberger Bürgermeisters zu verdanken.
Im Rahmen des Projekts Zukunft der Volksbank Odenwaldkreis hat die Theater-AG der Klasse 4 im
Sommer 2005 den Mehrzweckraum in Eigenregie neu farblich gestaltet. Auch dieses Projekt war ein
Schritt zur Verbesserung der räumlichen Ausgestaltung und ein Beitrag zur Identifikation mit unserer
Schule.
12.2 Erweiterung des pädagogischen Angebotes
12.2.1 Zeitungs-AG: Der Schulspatz
Auf Initiative und durch das intensive Engagement einiger Eltern ist unsere Schulzeitung „Der
Schulspatz“ entstanden. In der Zeitungs-AG arbeiten Schülerinnen und Schüler aus allen Klassen als
Reporter. Es werden Lehrer und Kinder interviewt, über Ausflüge und Experimente berichtet,
Basteltipps gegeben oder Informationen für Eltern weitergegeben. Dank des unermüdlichen Einsatzes
der beteiligten Eltern konnten bereits mehrere Ausgaben der Zeitung erfolgreich in allen Klassen
ausgegeben werden. Die Intensivierung der Mitarbeit von Eltern war eine wünschenswerte
Bereicherung, die bereits im Kapitel 10.1 der Ziele und Arbeitsvorhaben für die Zukunft unter der
Rubrik „Elternarbeit und Öffentlichkeitsarbeit pflegen“ angedacht war (vgl. S. 39).
12.2.2 Plan- Patenschaft
Eng mit der ethischen Grundlegung unseres Schulprogramms verknüpft, das auf Werteorientierung
achtet, ist die auf Anregung und durch Einsatz von Eltern entstandene Plan-Patenschaft. Seit Mai 2005
haben wir ein Schulpatenkind. Es heißt Wadudu Moro und kommt aus einem kleinen Dorf im
Nordosten Ghanas. In allen Klassen sind Spendenboxen aufgestellt und die neu eingerichtete
Schulzeitung „Der Schulspatz“ berichtet regelmäßig über unser Patenkind. So lernen die Kinder die
völlig anderen Lebensbedingungen in einem Land Afrikas und die täglichen Probleme der dortigen
Lebensbewältigung kennen. In gegenseitigen Briefen wird von den Lebensverhältnissen direkt
berichtet und kommt Afrika ganz nah in die Schule.
12.2.3 Umstrukturierung der Schülerbibliothek
Dem Einsatz der Eltern ist auch die Neustrukturierung unserer Bibliothek zu verdanken. Inzwischen
sind alle Bücher erfasst und katalogisiert, nach Sachgebieten geordnet und systematisch nummeriert.
Die Ausleihe ist dadurch deutlich einfacher geworden. Nach wie vor wird die Bibliothek durch die
Eltern betreut und die Ausleihe regelmäßig zweimal in der Woche während der großen Pause
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durchgeführt. Im Zuge der Neustrukturierung wurden veraltete und ungeeignete Bücher aussortiert
und durch neue, die vom Förderverein unserer Schule gespendet wurden ersetzt.
12.2.4 Verbesserung der Computerausstattung
Momentan wird Zug um Zug durch Väter, die Computerfachleute sind, die Computerausstattung der
Klassen auf einen besseren technischen Stand gebracht. Dies wird u.a. durch Computereinkäufe des
Fördervereins und Computerspenden von Firmen und Einzelpersonen unterstützt.
12.3 Auswertung der Orientierungsarbeiten und Lesetests im Frühjahr 2005
Auch die Beschäftigung mit den Orientierungsarbeiten 2005 im Fach Deutsch und Mathematik hat
gezeigt, dass die in den vergangenen Schuljahren bereits gemachten Beobachtungen weiterhin
zutreffen.
 So entsprechen die Aufgabenstellungen im Fach Deutsch und Mathematik gut unserer Praxis
und das Abschneiden der Schülerinnen und Schüler kommt im Durchschnitt dem erreichten
Niveau in den Klassenarbeiten und Lernkontrollen gleich.
 Im Bereich des Leseverständnisses waren die Schülerinnen und Schüler inzwischen an die
entsprechenden Aufgabenformen gewöhnt.
 Eine mögliche Anpassung der Aufgabenstellung im Unterricht und in Klassenarbeiten sollte
noch im Bereich Grammatik vorgenommen werden, da für einige Kinder der Umgang mit
grammatischen Phänomenen in kompletten Texten ungewohnt war.
 Im Fach Mathematik lagen die erreichten Werte über dem hessenweiten Durchschnitt.
 Aufgabenformen, die Schüler ein mathematisches Phänomen entdecken und erklären lassen,
wurden stärker auch in Klassenarbeiten aufgenommen, die Erklärungen bereiten dennoch
vielen Schülern weiterhin Mühe.
12.4 Weitere Veränderungen durch Vorgaben des Kultusministeriums
Unser Schulprogramm ist so angelegt, dass nicht nur einmal erkannte Aufgabenfelder bearbeitet
werden sollen, sondern, dass auch Raum für neue Erkenntnisse und Vorgaben gegeben ist. So hat sich
mit dem neuen Schulgesetz vom August 2005 in den Bereichen Fortbildung der Lehrkräfte und
Förderung von Schülern eine deutliche Schwerpunktlegung ergeben.
12.4.1 Fortbildungsplanung
Die Lehrkräfte erhalten für die besuchten Fortbildungen Punkte, die in einem Portfolio dokumentiert
werden müssen. Auch in den vergangenen Jahren wurden von den Lehrkräften unserer Schule
regelmäßig Fortbildungen besucht und deren Ergebnisse an der Schule in den Gesamtkonferenzen
oder bei Dienstbesprechungen bekannt gemacht (vgl. S. 31). Durch die Fortbildungsplanung ist nun
jedoch viel stärker die Möglichkeit gegeben, in systematischer Form die Fortbildungen zu planen und
an den schulinternen Erfordernissen auszurichten. Im Zuge einer Gesamtkonferenz wurden die
momentan wichtigsten Fortbildungserfordernisse gesammelt und durch die Vorschläge der
Schulkonferenz ergänzt. Dabei hat sich folgender Bedarf ergeben:
Bereich: Sport
Geräteturnen
Bereich: Elternarbeit
Gesprächsführung
Beratung von Eltern
Bereich:Unterricht
Offene Unterrichtsformen
Lesekompetenz
Bereich: Schüler
LRS, ADHS, Dyskalkulie
Verhaltensauffälligkeiten
Hochbegabung
Am dringlichsten erschien die Weiterbildung im Bereich Sport, da momentan kein ausgebildeter
Sportlehrer an der Schule zur Verfügung steht. Als weiterer wichtiger Schwerpunkt wurden die
Fortbildungen im Bereich der Elternarbeit gesehen. Dabei geht es hauptsächlich um die Verbesserung
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des Umgangs vor allem mit Konfliktsituationen und das Verhalten in Konfliktgesprächen, sowie die
Reduzierung der psychischen Belastung der Lehrkräfte in den entsprechenden Auseinandersetzungen.
Fortbildungen im Bereich Mathematik, Englisch, Religion und Musik werden kollegiumsintern durch
die vorhandenen Fachkräfte organisiert und durchgeführt. Dafür werden Zeiten in Konferenzen
eingeplant oder pädagogische Konferenzen veranstaltet. Auch die anderen besuchten Fortbildungen
werden in Dienstbesprechungen und Konferenzen vorgestellt und die neu gewonnenen Kenntnisse in
bewährter Form weitergegeben (vgl. S.31).
Durch Absprachen wird festgelegt, welche Lehrkraft Fortbildungen in den einzelnen Bereichen
besucht. Bei ganztägigen Veranstaltungen werden die daran teilnehmenden Lehrkräfte vom restlichen
Kollegium vertreten, um Unterrichtsausfall zu verhindern.
Im Rahmen der Zeugnis- und Gesamtkonferenz zum Abschluss des Schuljahres 2007/2008 sollen die
nun festgelegten Fortbildungsschwerpunkte (vgl. Tabelle auf S. 47) evaluiert werden. Bis dahin sollen
aus möglichst allen festgelegten Bereichen Fortbildungen im Kollegium besucht worden sein. In
dieser Gesamtkonferenz soll auch die Auswirkung auf die Arbeitsweisen der Lehrkräfte in der Schule
in den Blick genommen und der Bedarf an neuen Fortbildungen erörtert werden.
12.4.2 Förderpläne
Wir wissen, dass Kinder in der heutigen Zeit mit großen Unterschieden hinsichtlich der
Lernvoraussetzungen und des Leistungsvermögens in der Schule zusammentreffen. Um möglichst
jedem Kind die Chance einer erfolgreichen Mitarbeit in der Schule zu geben, gilt es frühzeitig und
bereits in den Klassen 1 und 2 über Auffälligkeiten dem Kollegium zu berichten und dem betroffenen
Kind noch bevor eventuell Überprüfungen vorgenommen werden, individuelle Hilfestellungen zu
geben. Denn nur ein Kind, das sich nicht ständig von Aufgabenstellungen und Anforderungen überoder unterfordert fühlt, ist im Stande, mit Freude und ohne Angstgefühle zu lernen. Dies gilt
selbstverständlich auch im Umgang mit Kindern mit Teilleistungsstörungen oder mit Hochbegabung.
Diesen Themenbereich haben wir ausführlich im Kapitel 6.9 „Förderung von Kindern mit anderem
Leistungsspektrum“ beschrieben (vgl. S.24). Besonders wichtig erscheint uns in diesem
Zusammenhang die frühzeitige Kooperation mit Eltern. Mit dem neuen Schulgesetz ist die
Dokumentation und Fortschreibung eines Planes für alle Schüler mit Lernschwierigkeiten oder mit
besonderen Begabungen nun vorgeschrieben. Inzwischen haben wir einen vom Schulamt zur
Verfügung gestellten Förderplan an die Bedürfnisse unserer Schule angepasst und in einer Konferenz
im Januar 2006 die in Frage kommenden Schülerinnen und Schüler festgelegt. Für die Erarbeitung der
Förderpläne sind die Klassenlehrer in Kooperation mit den Förderkurs- und Fachlehrern zuständig. Im
Rahmen der Zeugniskonferenzen zum Halbjahr und zum Ende des Schuljahres wird die
Fortschreibung der Förderpläne besprochen. Dabei wird individuell festgelegt, bei welchen Schülern
noch Förderbedarf besteht, inwieweit sich der Förderbedarf der betroffenen Schüler verändert hat, und
welche Schüler neu aufzunehmen sind.
12.4.3 Lesekonzept
Das Lesekonzept unserer Schule wird als eigenständiges Konzept von uns gerade erstellt.
12.4.4 Verlässliche Schule - Vertretungskonzept für einen verlässlichen Schulvormittag
Im Rahmen der Gewährleistung einer verlässlichen Unterrichtszeit an jedem Schulvormittag erhalten
alle Schulen ab Sommer 2006 ein Vertretungsbudget von im Jahr maximal 1000 Euro pro Stelle.
Dafür hat jede Schule im Rahmen eines Vertretungskonzeptes sicherzustellen, wie sie ihren
kurzfristigen Vertretungsbedarf abdecken wird. Für langfristigen Vertretungsbedarf ist nach wie vor
das Schulamt zuständig.
Folgende Punkte sind dafür an unserer Schule bereits vorhanden:
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
Wander- und Klassenfahrten sind so angelegt, dass der Vertretungsunterricht minimiert wird.
Unterrichtsstunden, die eine Lehrkraft auf Klassenfahrt etc. nicht halten kann, werden für
Vertretungsunterricht genutzt.
 Konferenzen, Besprechungen etc. sind so organisiert, dass dafür kein Unterricht ausfällt.
 Die Fortbildungsangebote für die Lehrkräfte werden möglichst so wahrgenommen, dass sie in der
unterrichtsfreien Zeit liegen oder der ausgefallene Unterricht durch die Kollegen vertreten werden
kann.
Bei kurzfristigem Ausfall einer Lehrkraft wegen Krankheit hat sich bisher - wie bereits auf S. 32 in
unserer bisherigen Vertretungsreglung erläutert - unser überschaubares System bewährt. Durch den
intensiven Austausch untereinander haben alle Lehrkräfte Kenntnis über die Abläufe und den
Lernstand in den einzelnen Klassen. Daher können unter Zuhilfenahme von Wochen- oder
Tagesplänen, die von den Schülern zwar unter Aufsicht, aber nicht bei ständiger Präsenz einer
Fachlehrkraft selbständig bearbeitet werden, erste Ausfälle gut überbrückt werden. Hilfreich ist dabei
der kurzfristige Zugriff auf unser vorhandenes Unterrichts- und Vertretungsmaterial. Bei
vorhersehbaren Abwesenheiten und in den meisten Fällen von Krankheit, können in Kooperation mit
der ausgefallenen Lehrkraft die Pläne erstellt werden. Dadurch kann sinnvoll und gezielt
weitergearbeitet werden.
Im Zuge des Einsatzes von Wochen- und Tagesplänen ist meist ein Lehrer für zwei Klassen zuständig,
unterstützt durch Teilzeit- und Vertretungskräfte. Dies ist aufgrund der direkt nebeneinander
angeordneten Klassenzimmer recht gut zu handhaben. Dabei wird darauf geachtet, dass sich die
Arbeitsbelastung gleichmäßig auf die Lehrer verteilt. Außerdem wird versucht, dass in den
hauptsächlich betroffenen Klassen neben der betreuten Wochenplanarbeit auch regulärer Unterricht
stattfindet.
Bei längerfristigen Erkrankungen ist eine zeitweise Aufsichtsführung in Phasen selbständigen
Arbeitens durch Eltern im Rahmen der aktiven Elternmitarbeit oder durch andere Betreuungspersonen
denkbar. Honorarverträge mit geeigneten Personen, die den vorbereiteten Unterricht durchführen und
unterstützen sind nun möglich. Das Staatliche Schulamt koordiniert die Veränderungen.
Weitere denkbare Möglichkeiten sind:
 Auflösungen von Doppelbesetzungen (z.B. bei der Ausbildung von Referendaren)
 Aufteilen von Klassen nach festem Plan
 Organisation von kurzfristig durchführbaren Projekten durch externe Anbieter (Eltern,
Organisationen etc.)
Im Rahmen einer Jahresstundentafel können die Schulen ab dem Schuljahr 2006/2007 ihre bisherigen
durch die Wochenstundentafel festgelegten Vorgaben flexibler gestalten. Zur flexiblen
Unterrichtsgestaltung ist es dann möglich, Stunden im Jahreskontingent vor- oder nachzuarbeiten.
Wie bisher werden bei einer Erkrankung die Eltern der betroffenen Klassen über Rundschreiben
informiert.
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12.5 Medienkonzept - Arbeit mit dem Computer
Bereits im Kap. 6.12 haben wir über den Einsatz des Computers in der Schule geschrieben.
Heutzutage ist es schon in den ersten Schuljahren der Grundschule notwendig, die Kinder pädagogisch
sinnvoll und überlegt, an das Medium Computer heranzuführen. Inzwischen wurde unser bisheriges
Konzept, für einen angemessenen Umgang mit dem Computer folgendermaßen erweitert:
Voraussetzung
Ein an die Altersstufe und Klassenstufe angepasster Einsatz des Computers, der
flexibel gehandhabt werden muss.
Vorrangige Lernbereiche in Klasse 1 und 2:
Erlernen von
Grundfertigkeiten
für die Bedienung
des Computers:
Verhalten am PC,
Computer hochund herunterfahren, Umgang
mit der Maus,
Tastatur kennen
lernen etc.
Anwendung von
Lernsoftware:
Üben und Lernen
mit ausgewählter
Software in allen
Fächern in abwechslungsreichen,
zeitlich begrenzten
Aufgabenstellungen.
Speichern und
Drucken von
Dateien und
Dokumenten.
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Zusätzliche,
weitere Nutzungsmöglichkeiten
in 2:
Klasse 3 und 4:
Vorrangige
Aufgaben in Klasse 1 und
Kontrollierte
Informationsbeschaffung durch
Lernprogramme
und durch das
Internet.
Textgestaltung:
Texte schreiben und
überarbeiten,
Texte formatieren;
Gestaltung und
Präsentation von
Schülerarbeiten.
.Kommunikation
über den Computer:
E-Mail-Nachrichten
senden und empfangen.
13 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2006
und 2007
Auch in den Jahren 2006 und 2007 können wir auf eine erfolgreiche Weiterentwicklung in einigen
Bereichen zurückblicken.
13.1 Verbesserung der Rahmenbedingungen
Auf vielfache Art und Weise erfahren wir die tatkräftige Unterstützung unseres seit Ende 2004 tätigen
Hausmeisters (vgl. S. 46 ). Zum Beispiel haben die Toiletten einen farbenfrohen Anstrich bekommen.
Außerdem hält er die Spielgeräte für den Pausenhof in Stand und kümmert sich auch sonst um die
Reparaturen im Schulhaus. Die Renovierung des Raumes neben der Schülerbücherei ist eines der
nächsten Ziele. Damit soll eine Lese- und Schmökerstube für die Schüler geschaffen werden.
Besonders schwierig war in letzter Zeit die Situation mit den verstopften Schülertoiletten. Inzwischen
wurde der Schulhof teilweise aufgegraben und das verstopfte Rohr angehoben. Durch das Engagement der Elternvertreter wurde nun erreicht, dass eine komplette Erneuerung der Toilettenanlagen
zumindest mündlich vom Hochbauamt des Kreises zugesagt wurde. Die Erhaltung und Renovierung
des Gebäudes und die damit zu erreichende „Verbesserung der äußeren Bedingungen“, wie es bereits
in Kapitel 10.1 auf S.38 erwähnt wurde, bleibt weiterhin eine wichtige Zielsetzung.
Jedoch musste aus Gründen des Brandschutzes nach einer Begehung mit dem
arbeitssicherheitstechnischen Dienst ein weiterer Ausbau des Werkraumes im Keller zurückgestellt
werden. Der Raum kann erst dann durch Klassen genutzt werden, wenn ein zweiter Fluchtweg
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vorhanden ist. Diese bauliche Maßnahme wurde vom Hochbauamt des Kreises aus finanziellen
Gründen zurückgestellt.
Ein weiterer Schritt ist die Einstellung unserer Schulsekretärin im März 2007 mit 5 Stunden pro
Woche. Dies bedeutet eine enorme Entlastung für die Schulleitung, die diesen Part in den vergangenen
Jahren zusätzlich übernehmen musste. Die freigewordenen Kapazitäten können nun an anderer Stelle
sinnvoller eingesetzt werden.
13.2 Erweiterung des pädagogischen Angebotes
13.2.1 Theater-AG
Durch das enorme Engagement einer Mutter entstand im Jahr 2006 eine Theater-AG. 28 Schülerinnen
und Schüler aus den verschiedensten Klassen sind dabei mit von der Partie. Nach einigen
einführenden Stunden, mit Übungen zur Körperwahrnehmung und Koordination, wurde bereits ein
Theaterstück vorbereitet und im Juli 2006 mit großem Erfolg aufgeführt. Das zweite Stück wird nun
im Juli 2007 zur Aufführung kommen. Die Stücke haben die Kinder selbst gemeinsam entwickelt und
die Texte eigenständig geschrieben. Mit viel Freude, Engagement und Begeisterung sind die Schüler
bei der Sache.
13.2.2 Zeitungs-AG: „Der Schulspatz“
Unsere Schulzeitung „Der Schulspatz“, ebenfalls von sehr engagierten Eltern initiiert und geleitet,
zeigt vollen Einsatz (vgl. S.46 ). Es werden Berichte von Ausflügen, Projekten und Experimenten
geschrieben. Unterschiedlichste Personen und Berufsgruppen werden interviewt. Unsere Reporter
entwerfen Rätsel, Witze, Bastelanleitungen, Berichte, Steckbriefe und sie schreiben Geschichten. Es
ist faszinierend, wie bereits Erstklässler voller Begeisterung am Laptop ihren Ausflug zum Bauernhof
beschreiben.
13.2.3 Plan-Patenschaft
Seit Mai 2005 haben wir unser Schulpatenkind, namens Wadudu Moro (vgl. S. 46 ). Die Kinder
spenden für ihn in die Spendenboxen, die in allen Klassen aufgestellt wurden. Unsere Schulzeitung
berichtet in regelmäßigen Abständen von unserem Patenkind. Dadurch, und durch gegenseitige Briefe
erfahren die Kinder von den Lebensumständen in seiner Heimat Ghana und von den Problemen des
täglichen Lebens dort.
13.2.4 Verbesserung der Computerausstattung
Durch die aktive Unterstützung und Mithilfe unseres Fördervereins und der Volksbank Odenwald,
konnte für jedes Klassenzimmer ein neuer Computer angeschafft werden. Mittlerweile wurden durch
das tatkräftige Engagement eines Computerfachmanns und Vaters Leitungen verlegt und
Internetzugänge in allen Klassen eingerichtet. Dadurch wird nun zum Beispiel die Arbeit mit dem
Leseförderungsprojekt „Antolin“ möglich. Komplettiert wird die Ausstattung nun durch weitere neue
Computer vom Kreis und verbesserte Lernsoftware, die vom Förderverein gestiftet wurde. Dank
diesen Engagements wurde ein bereits in Kapitel 10.2 unter Punkt 4 genanntes Arbeitsvorhaben
unserer Prioritätenliste: „Verbesserung der Computerausstattung und Zugang zum Internet in den
Klassen“ erreicht (vgl. S. 41 ).
13.3 Auswertung der Orientierungsarbeiten 2006
Die Schüler kamen bis auf wenige Ausnahmen gut mit den Arbeiten zurecht. Die Ergebnisse
entsprachen in den meisten Fällen dem Abschneiden in Klassenarbeiten und Lernkontrollen. Im
Bereich Rechtschreibung waren die Ergebnisse sehr gut. Auch mit dem Schreiben von Texten und der
Grammatik kamen die Schülerinnen und Schüler gut zurecht. Obgleich die Klasse im Lesetest 2005
gut abgeschnitten hatte, zeigte sich bei einzelnen Schülern noch Übungsbedarf bezüglich der
Kompetenzstufen 3 und 4. Insgesamt gesehen lagen die Ergebnisse der Klasse deutlich über dem
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Durchschnitt des Schulamtsbezirks Bergstraße - Odenwaldkreis und über dem Durchschnitt Hessens.
Dies gilt ebenso für den Bereich Mathematik. Auch dort liegen die erzielten Ergebnisse über dem
Durchschnitt des Schulamtsbezirks und des Landes.
13.4 Auswertung der Orientierungsarbeiten 2007
Auch im Jahr 2007 lagen die Ergebnisse der Klasse sowohl im Fach Deutsch als auch im Fach
Mathematik über dem Durchschnitt des Schulamtsbezirks Bergstraße–Odenwaldkreis und über dem
Durchschnitt Hessens.
14 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2008
und 2009
14.1 Personelle Veränderungen
Seit August 2008 ist die Schulleitung nach langer Krankheit wieder im Einsatz. Leider war die Leitung
unserer Schule während der langen Krankheit nicht besetzt. Das Kollegium hat sich die
verschiedensten Aufgaben der Schulleitung geteilt. Im November 2008 kam es zu einem personellen
Wechsel aufgrund von Schwangerschaft und Geburt.
14.2 Verbesserung der Rahmenbedingungen
Besonders zu begrüßen ist, dass im Jahr 2008 mit den dringend notwendigen Renovierungsarbeiten an
unserer Schule begonnen wurde. Nach vielen Gesprächen mit der Schulverwaltung und dank der
Initiative der Eltern konnte die Renovierung starten. Zunächst wurde die gesamte Toilettenanlage für
die Schülerinnen und Schüler von Grund auf gründlich saniert und renoviert. Außerdem wurde das
Dach der Toilettenanlage gedämmt und neu eingedeckt, und das Gebäude erhielt einen neuen
Anstrich. Im Anschluss daran wurde der Klassenraum der ersten Klasse gründlich saniert. Inzwischen
ist das Dach des Schulhauses neu gedeckt, die oberste Geschossdecke gedämmt worden und wir haben
endlich neue Fenster erhalten. Gerade wird ein Treppenhaus erneuert. Danach sollen Zug um Zug auch
die restlichen Klassenräume erneuert werden. Im Rahmen dieser Maßnahmen werden auch alle noch
bestehenden baulichen Mängel beseitigt, die im Rahmen einer Begehung im Februar 2006 durch den
Arbeitssicherheitstechnischen Dienst (RP Darmstadt) festgestellt und in einer Gefährdungsanalyse
vom März 2006 schriftlich mitgeteilt wurden.
14.3 Musikalische Grundschule
Unsere Schule hat sich im Dezember 2007 / Januar 2008 für das Projekt „Musikalische Grundschule“
beworben. Bei dem Projekt, das von der Bertelsmannstiftung und dem HKM getragen wird, geht es
darum, mehr Musik in mehr Klassen in mehr Fächern zu mehr Gelegenheiten zu integrieren. Dies
geschieht auf dem Hintergrund neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass musikalische Bildung
zahlreiche Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder schult: „Die Stärke des Faches Musik ist, dass
durch die Musik ein wichtiger Beitrag zur Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit, der Kreativität, der
Erlebnisfähigkeit und der Ausdrucksfähigkeit der Kinder geleistet wird. Durch den musikalischen
Umgang werden die Sinne und motorische Fertigkeiten geschult. Zahlreiche Studien belegen, dass
musikalisches Tun ein wichtiger Baustein zur Intelligenzförderung ist. Beim gemeinsamen Musizieren
wird Gemeinschaft gestiftet, ist doch dabei Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme unerlässlich.
„Das gemeinsame musikalische Tun vermittelt Kindern grundlegende soziale Erfahrungen“
(Rahmenplan Grundschule, S. 200, vgl. Schulprogramm S. 19f)“ (Auszug aus unserer Bewerbung zur
musikalischen Grundschule, S. 3). Das Projekt wird für zwei Schuljahre durch die Bertelsmannstiftung
betreut und ist so angelegt, dass musikalische Elemente dauerhaft ins Schulleben integriert werden
sollen. Zusätzlich wird eine Vernetzung und Weiterbildung der musikalischen Grundschulen über
Musikkoordinatoren angestrebt und ein Austausch von musikalischen Inhalten über ein musikalisches
Forum im Internet ermöglicht. Mit dem Start des Projektes im Sommer 2008 haben wir einen
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Aktionsplan erstellt, der unsere Vorhaben und Aktionen für das Schuljahr 2008/2009 festhält. Die
bisherigen Aktionen wurden in einer Zwischenauswertungskonferenz im Februar 2009 überprüft und
bewertet. Im Sommer 2009 wurden bei der Endauswertungskonferenz die durchgeführten Projekte
evaluiert, verbessert oder ergänzt. Unsere bisherigen Aktionen sind:
 Wir führen ein Adventsansingen mit allen Klassen gemeinsam im Schulhof durch. Jede Klasse
ist einmal an der Reihe, das Ansingen mit musikalischen und weihnachtlichen Darbietungen
zu gestalten.
 Alle Kinder der Schule lernen passend zu den Jahreszeiten ein gemeinsames Jahreszeitenlied.
 Am letzten Schultag vor Ferienbeginn wird gemeinsam mit allen Kindern im Schulhof
gesungen und musiziert. Das Ferienansingen wird durch Beiträge der einzelnen Klassen
bereichert, alle singen gemeinsam das Jahreszeitenlied und das Ferienlied. Dazu - wie auch zu
den Adventsansingen - sind die Eltern herzlich eingeladen.
Folgende Aktionen führen wir außerdem durch:
 Wir veranstalten einmal im Schuljahr, im Frühjahr einen musikalischen Vormittag. In diesem
Jahr hatten wir Besuch von einem Klaviertheater, das ein Stück zum Leben Johann Sebastian
Bachs aufführte. Das Kollegium bot außerdem musikalische Workshops für die Schülerinnen
und Schüler an.
 Jede Konferenz wird mit einem musikalischen „Erfrischer“ eröffnet, dadurch wird der Fundus
an musikalischen Stücken im Kollegium angeglichen und erhöht.
 Die Eltern erhalten im Zuge eines Rundschreibens das Jahreszeitenlied als Kopie. Somit wird
die musikalische Grundschule stärker auch zu Hause in den Familien wahrgenommen.
 Wir veranstalten musikalische Klassenfeiern und Schulfeste.
 Wir veranstalten im Herbst drei musikalische Projekttage. Jeder Projekttag hat ein
unterschiedliches Motto. Diesmal waren die drei Schwerpunktthemen „Rhythmus, Tanz und
Lied“. Am Ende der jeweiligen Tage gab es eine gemeinsame Vorführung für alle im
Schulhof.
 Im Frühjahr 2010 soll eine gemeinsame Fortbildung aller Kollegien des Regionalverbundes
„Musikalische Grundschulen“ zum Thema Tanz durchgeführt werden.
 Die Schule präsentiert sich auch nach außen als „Musikalische Grundschule“.
Die Musikkoordinatorinnen der musikalischen Grundschulen sind weiterhin verpflichtet die
regelmäßigen Fortbildungen und Tagungen zum Projekt zu besuchen. Außerdem müssen verschiedene
Berichte und Auswertungen erstellt werden. Der Zwischenbericht an die Bertelsmannstiftung vom
August 2009 macht deutlich, dass schon nach einem Schuljahr ein gewisses Selbstverständnis an
unserer Schule entstanden ist, dass wir eine musikalische Grundschule sind. Das bedeutet z.B. viele
musikalische Elemente fließen in den regulären Unterricht mit ein. Es bedeutet auch, dass unsere
Schule von allen Seiten, d.h. von den Kindern, Lehrern und Eltern als musikalische Grundschule
angesehen wird. Es gibt zahlreiche positive Rückmeldungen dazu von den Kindern und Eltern. Und es
bedeutet auch, dass sich viel mehr gemeinsames Tun aller Klassen entwickelt hat, was sehr schön für
unsere Schulgemeinschaft ist.
Unsere Schule erhielt im Frühjahr 2009 von der Bertelsmannstiftung ein Instrumentenpaket mit
Rahmentrommeln, das wir gerne nutzen. Zusätzlich bekamen wir zahlreiche Orff´sche Instrumente für
das Klassenmusizieren, gespendet von der Stiftung der Volksbank Odenwald eG „Unsere Kinder
unsere Zukunft“. Die Instrumente sind eine wichtige und wertvolle Bereicherung des
Musikunterrichts.
14.4 Auswertung der Elternbefragung
Im Rahmen der Evaluation unseres Schulprogramms hatten wir uns verpflichtet eine Elternbefragung
im Jahr 2007 durchzuführen (vgl. S. 43). Aufgrund der sehr langen Erkrankung der Schulleitung und
der fehlenden Vertretung konnte dies nicht durchgeführt werden. Deshalb wurde die Befragung der
Eltern im Herbst 2008 nachgeholt. Die Eltern wurden in drei Bereichen befragt:
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Wohlbefinden (z.B. gegenseitige Achtung; Umgang mit Freiräumen und Grenzen;
Atmosphäre im Schulhaus)
Unterricht (z.B. effektive Nutzung der Unterrichtszeit; ist Lehrern Befindlichkeit der Kinder
wichtig; Förderung gemäß den Fähigkeiten des Kindes)
Zusammenarbeit (z.B. Elternhaus und Schule; bei Bewältigung von Problemsituationen;
Organisation des Tagesgeschäfts, Information über wichtige Angelegenheiten)
Die Auswertung der an die Eltern gestellten 18 Fragen ergab eine deutliche positive Einschätzung
unserer Arbeit und eine erkennbare Zufriedenheit der Eltern. Die Bewertungsskala war in die
Bereiche: „sehr zufrieden, zufrieden, unzufrieden, sehr unzufrieden“ und „keine Beurteilung“
eingeteilt. Insgesamt haben 35% der Eltern an der Befragung teilgenommen. Die positiven
Bewertungen lagen bei allen Fragen im Bereich zwischen 70% und über 90%. Dabei wurden
Antworten mit „keine Beurteilung“ nicht mit einbezogen. Lediglich bei zwei Fragestellungen wurde
dieser Prozentwert nicht erreicht, wobei bei diesen beiden Fragen von über 32% „keine Beurteilung“
angekreuzt wurde (Vorbereitung auf weiterführende Schule / Zusammenarbeit bei
Problemsituationen). Dies wiederum beschränkt bei diesen beiden Fragen die Negativbereiche auf
unter 10%.
Im Rahmen einer pädagogischen Konferenz im Februar 2009 haben wir die Entwicklungsbereiche
festgelegt: Im Bereich Wohlbefinden wollen wir die Zufriedenheit der Eltern bei dem Punkt:
„Gegenseitige Achtung im Umgang miteinander“ verbessern. Dort lagen die kritischen Antworten der
Eltern bei knapp 18%. Unser Anliegen, gerade auch in Bezug auf unsere Leitlinien, ist ein ehrlicher,
offener und fairer Umgang miteinander, möglichst auch unter den Kindern. Deshalb schöpfen wir aus
folgenden Möglichkeiten, die zum Großteil Bestandteil des täglichen Umgangs sind, aber auch
darüber hinaus gehen:
 Erhöhte Sensibilität der Lehrkräfte für unfaires Verhalten zwischen den Kindern.
 Vermehrte und vertiefte Gespräche mit den Kindern bei Konflikten, auch im Rahmen
eines Klassenrates etc..
 Falls notwendig, Durchführung eines Trainings zum sozialen Lernen mit Klassen oder
Gruppen.
 Enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Eltern.
 Wiedergutmachung, Empathietraining von Seiten der verursachenden Kinder durch
Entschuldigungsbriefe, Hilfsangebote an die betroffenen Kinder etc..
 Unterstützend wirken alle Maßnahmen, welche die Gruppen- und Klassenzusammengehörigkeit fördern, z.B. gemeinsames Singen und Musizieren, Helfersysteme, gemeinsame
Aktionen und Projekte etc.
Ein weiterer Bereich in dem wir Verbesserungen vornehmen werden ist, im Bereich
„Zusammenarbeit“ bei dem Punkt: „Information über die Leistungen des Kindes“. Auch hier haben
knapp 18% der beteiligten Eltern eine kritische Rückmeldung gegeben. In Zukunft werden wir bei
allen regelmäßig stattfindenden Elterngesprächen auch eine genauere Information über den
Leistungsstand des Kindes geben.
14.5 Lesekonzept, Fortbildungskonzept und Lese-Rechtschreib-Konzept
Unser Lesekonzept wurde bereits im Jahr 2007 fertiggestellt. Danach wurde von uns auf der Basis der
bereits vorhandenen Grundlagen hier im Schulprogramm das Fortbildungskonzept und das LeseRechtschreibkonzept erstellt. Alle Konzepte werden im regelmäßigen Abstand überarbeitet und
evaluiert. So wird z.B. jedes Jahr in der Zeugniskonferenz am Schuljahresende die schulische
Fortbildungsplanung besprochen und ein evtl. geänderter schulischer Fortbildungsbedarf festgelegt.
In Jahresgesprächen mit der Schulleitung werden die persönlichen Fortbildungen und mögliche
weitere Fortbildungen besprochen. Damit ist gewährleistet, dass unsere Fortbildungen den Erfordernissen und Bedürfnissen unserer schulischen Arbeit angepasst werden (vgl. Fortbildungsplanung der
Grundschule Rothenberg; Schulprogramm S. 31).
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Unsere Arbeit gemäß des Lesekonzeptes wird über die Auswertung der Lesetests in Klasse 2 und über
die Orientierungsarbeiten / Lernstandserhebungen in Klasse 3 überprüft (vgl. S. 43, 46, 52). Dadurch
erhalten wir genaue Rückmeldungen über die Lesefähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler. Ebenso
bekommen wir immer wieder Hinweise durch Eltern und in den Übergangskonferenzen mit den
weiterführenden Schulen. So erhalten wir immer wieder Anstöße, um unsere Arbeitsweise zu
verbessern und Bewährtes weiter zu nutzen (vgl. Lesekonzept der Grundschule Rothenberg).
Im Rahmen der halbjährlichen Fortschreibung unserer Förderpläne, wird besonders auch über
diejenigen Schülerinnen und Schüler beraten, bei denen möglicherweise Lese-RechtschreibSchwierigkeiten oder sonstige Teilleistungsstörungen vorliegen. Dabei wird das weitere Vorgehen in
den bereits bestehenden Förderplänen festgehalten, bzw. es wird auf diagnostischer Grundlage ein
individueller Förderplan neu erstellt, in dem der entsprechende Maßnahmenkatalog festgehalten wird
(vgl. S.48). Damit ist gewährleistet, dass im Lehrerkollegium in regelmäßigen Abständen über
möglicherweise erforderliche und bereits getroffene Maßnahmen im Rahmen des LRS-Konzeptes
beraten wird (vgl. LRS-Konzept der Grundschule Rothenberg; Schulprogramm S.24f). Dies hat
Auswirkungen auf unser LRS-Konzept, weil sich dabei herausstellt, ob es sich als Arbeitsgrundlage
bewährt oder der Überarbeitung bedarf.
14.6 Notfallordner und Krisenteam
Aufgrund der leider immer häufiger auch in Deutschland auftretenden Krisensituationen an Schulen,
ist es notwendig geworden, dass Schulen auf Notfälle wie Amoklauf, Messerstecherei etc. vorbereitet
sind. Im Rahmen mehrerer Fortbildungen wurde unser Krisenteam diesbezüglich geschult und ein
Notfallordner erstellt, der ein gezieltes, sicheres und schnelles Handeln in Krisensituationen
ermöglicht.
14.7 Auswertung der Lesetests und Orientierungsarbeiten im Jahr 2008
Inzwischen werden nicht nur die Orientierungsarbeiten im 3. Schuljahrgang, sondern auch ein
standardisierter Lesetest in den zweiten Klassen durchgeführt. Ebenso wie bei den Orientierungsarbeiten erhält jede Schule eine genaue Rückmeldung über ihr Abschneiden im Landes- und
Schulamtsvergleich. Schön ist es zu sehen, dass bei den Orientierungsarbeiten im Jahr 2008 die
Ergebnisse der Klasse deutlich über dem Durchschnitt des Schulamtsbezirks Bergstraße–
Odenwaldkreis und über dem Hessens liegen, vor allem im Fach Deutsch, aber auch im Fach
Mathematik. Die Klasse hat sehr gut abgeschnitten. Auch im Lesetest haben unsere Zweitklässler gut
abgeschnitten, im Bereich der Kompetenzstufe 3 liegen sie über dem Landes- und Schulamtsdurchschnitt.
14.8 Auswertung der Lesetests und Orientierungsarbeiten im Jahr 2009
Der Lesetest in Klasse 2 zeigt insgesamt ein mittleres Ergebnis. Im Bereich der Kompetenzstufe 1
haben die Schülerinnen und Schüler überdurchschnittlich abgeschnitten. Auffallend ist, dass den
Kindern im Durchschnitt die Beantwortung von Fragen im Rahmen der Kompetenzstufe 2 schwerer
gefallen ist, als die Beantwortung der Fragen zur Kompetenzstufe 3. Daraus ergibt sich für uns
folgender Handlungsbedarf: Mit dieser Klasse wollen wir noch gezielter „Schlussfolgerungen ziehen“
und „einfaches Problem lösen“ trainieren.
Bei den Orientierungsarbeiten im Jahr 2009 war festzustellen, dass im Fach Mathematik die
Ergebnisse diesmal dem Landesdurchschnitt entsprachen. Der Schulamtsdurchschnitt wird nicht mehr
rückgemeldet. Im Fach Deutsch war das Ergebnis unterdurchschnittlich. Vor allem im Bereich
Rechtschreiben zeigte die Klasse negative Abweichungen vom Landesdurchschnitt. Nach einem
Lehrerwechsel wollen wir dieses Ergebnis durch gezielte zusätzliche Fördermaßnahmen in einem
Intensivtraining und durch einen differenzierten, systematischen Unterricht verbessern.
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14.9 Personalentwicklung an unserer Schule
Durch schulbezogene Ausschreibungen ist es uns inzwischen gelungen, das Stammpersonal unserer
Schule entsprechend unseres Profils und der besonderen schuleigenen Erfordernisse zu besetzen. Da
wir als kleine Schule eine Vielzahl an Anforderungen zu erfüllen haben und gleichzeitig einen hohen
Anspruch an unsere Arbeit stellen, sind folgende Eigenschaften der Kollegen dabei wichtig:
 Freude am Lernen, Leben und Arbeiten mit Kindern,
 hohe fachliche Kompetenz,
 Fähigkeit zur engen Teamarbeit und Kooperation im Kollegium,
 Engagement und Einsatzbereitschaft,
 Flexibilität und Fortbildungsbereitschaft,
 überdurchschnittliche Kommunikationsfähigkeit mit allen Beteiligten,
 Mittragen der Werteorientierung des Schulprogramms,
 Unterstützung des musikalischen Schwerpunktes.
Das bedeutet also in hohem Maße eine Identifikation mit der abwechslungsreichen und gleichzeitig
komplexen Tätigkeit als Lehrerin an unserer Schule zu entwickeln. Gleichzeitig heißt es auch,
Verständnis für die örtlich vorhandenen Strukturen zu entfalten, sowie perspektivisch zu denken. Uns
ist bewusst, dass die grundlegende Werthaltung, aber auch die pädagogische Grundeinstellung, unser
tägliches Handeln beeinflusst und somit auch unsere schulische Arbeit. Wie bereits erwähnt, konnten
durch schulbezogene Ausschreibungen die passenden Personen gefunden werden.
Durch die Randlage unserer Schule im äußersten Süden Hessens ist es allerdings teilweise schwierig,
entsprechende Vertretungskräfte zu finden.
An unserer kleinen Schule ist zwar einerseits die Arbeitsbelastung für die Lehrkräfte sehr hoch,
andererseits besteht aber auch viel mehr als an großen Schulen die Möglichkeit, den Schulalltag nach
eigenen pädagogischen Vorstellungen mit zu prägen und zu gestalten und Neues in die Schule zu
tragen. Dies geschieht im Spannungsfeld zwischen schulischer Tradition und Innovation und
unterstützt unsere kontinuierliche schulische Weiterentwicklung. Wir sehen uns als fortwährend
lernende Einheit. Die Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse der einzelnen Kollegen sind also sehr
wichtig für unsere Arbeit und wir sind auf die Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen angewiesen.
Eine intensive Teamarbeit ermöglicht Synergieeffekte und ist deshalb unverzichtbar. Gleichzeitig
bieten die kurzen Wege und die kontinuierliche Kommunikation auf Augenhöhe die Möglichkeit,
frühzeitig Missstimmungen oder Missverständnisse auszuräumen und effektiv zu arbeiten. So ist es
beispielsweise eher als an großen Schulen möglich, bei der Stundenplanung die Bedürfnisse der
Kollegen zu berücksichtigen, ohne jemanden zu bevorzugen. Zusammenfassend kann man sagen, dass
ein effektives Arbeiten an unserer kleinen Schule nur durch das überdurchschnittliche Engagement
des Einzelnen, durch gründliche Kommunikation untereinander und einen kontinuierlichen Austausch
im Kollegium gelingt, unterstützt durch regelmäßige Fort- und Weiterbildung.
14.10 Verlässliche Schule
Inzwischen haben wir einen Anzahl von geeigneten VSS-Kräften, auf die wir bei kurzfristigem
Vertretungsbedarf zurückgreifen können. Alle derzeit eingesetzten Personen verfügen über eine
erzieherische und / oder pädagogische Grundausbildung. Sie kamen bereits mehrfach kurzfristig zum
Einsatz und kennen inzwischen die Gepflogenheiten unserer Schule. Parallel dazu versuchen wir
kontinuierlich neue Kräfte heranzuziehen und einzuarbeiten. Durch das Kultusministerium wurden
die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Verlässlichen Schule (vormals Unterrichtsgarantie plus)
etwas verändert. Die eingesetzten VSS-Kräfte können inzwischen auch zur Betreuung der
Schülerinnen und Schüler herangezogen werden. Auch die Regelung zur Auswahl und Beschäftigung
der VSS-Kräfte ist etwas vereinfacht worden. Die erkrankten Lehrkräfte oder Lehrkräfte aus dem
Kollegium bereiten den Vertretungsunterricht so vor, dass in der Regel bereits im Laufe des ersten
Ausfalltages Unterricht nach Stundenplan stattfinden kann.
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14.11 Einführung des Bildungs- und Erziehungsplans
Inzwischen haben wir die Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte Rothenberg intensiviert und uns
in Richtung eines gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsplans auf den Weg gemacht. Mehrere
Fortbildungen wurden bereits zusammen besucht. Im Februar 2010 wird ein gemeinsamer
pädagogischer Tag Startschuss für die Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsplans im Kontext
unserer beiden Institutionen sein.
Parallel dazu hat sich ergeben, dass die Vorschulkinder nun neben den bereits auf S. 36 beschriebenen
Aktionen im Rahmen der Einschulung, zu Theatervorführungen verschiedener Klassen in die Schule
kommen, sie nehmen auch an der Vorführung des Klaviertheaters im Frühjahr teil.
15 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2010
und 2011
Das Jahr 2010 war vor allem durch mehrere größere Umbaumaßnahmen an unserer Schule geprägt.
Nachdem bereits im Vorfeld im Jahr 2009 das Dach neu gedeckt und die obere Geschossdecke
gedämmt, die Außenfassade saniert und neue Fenster eingesetzt worden waren (vgl. S. 48), wurde Zug
um Zug auch das Innere des Gebäudes weiter renoviert. Nach der Fertigstellung des Treppenaufgangs,
der komplett neu aufgemauert werden musste, wurden zwei weitere Klassenräume und das zweite
Treppenhaus von Grund auf erneuert. Bei der Entkernung musste dabei in einem Klassenraum sogar
ein kleiner Bagger eingesetzt werden. Erst dann konnte die Geschossdecke betoniert werden. Auch der
Schulhof samt Kanalisation wurde neu gemacht. Nach Beratung im Kollegium und mit der Bauleitung
erhielten wir sogar ein Klassenzimmer im Grünen. Diese erste Bauphase war im Herbst 2010 kurz
nach der Schulinspektion abgeschlossen. Im Frühjahr bis zum Sommer 2011 wurden die beiden
verbliebenen Klassenräume und die Küche saniert, im Anschluss daran wurde noch eine neue
Heizungsanlage eingebaut. In Zuge dieser zweiten Bauphase wurde ein Durchbruch zwischen den
beiden Klassenräumen im Obergeschoss hergestellt, so dass wir nun über eine Aula verfügen. In den
meisten Räumen ist inzwischen nun auch der Internetanschluss aktiviert. Alles in allem haben sich die
Belastungen der lang andauernden Sanierung gelohnt, es ist ein ansprechendes, schmuckes
Schulgebäude und eine angenehme Lernumgebung entstanden. Außerdem können wir nun durch
unsere neue Aula, bei den zahlreichen, gemeinsamen Veranstaltungen mit allen Kindern, flexibel auf
die Wetterverhältnisse reagieren. Damit ein langfristiges und grundlegendes Vorhaben unserer Schule
erfolgreich und sehr ansprechend abgeschlossen worden (vgl. S. 38).
Auch personell gab es mit dem Beginn des Schuljahres 2010 / 2011 eine Veränderung: eine Kollegin
wechselte in ein anderes Bundesland. Sie konnte durch eine Vertretungskraft ersetzt werden.
15.1 Musikalische Grundschule
Die „Musikalische Grundschule“ geht weiter: Im März 2010 haben wir per Konferenzbeschluss
festgelegt, das wir uns um die Zertifizierung als „Musikalische Grundschule“ bewerben wollen.
Daraufhin wurde ein ausführlicher Zertifizierungsantrag gestellt. Im Dezember 2010 erhielten wir
schließlich die Urkunde durch das Hessische Kultusministerium und die Bertelmannstiftung.
Inzwischen hat sich unser musikalischer Schwerpunkt etabliert, wir haben eine Tanz-AG, und das
Begrüßungs- und Abschlussritual ist musikalisch. Es gibt einen Schulsong und für alle Klassen sind
Instrumentenkisten geplant. Im täglichen Unterricht spielt Musik immer wieder eine besondere Rolle.
Unsere Schule ist als „Musikalische Grundschule“ in der Umgebung bekannt. Im Herbst 2010 wurde
unser Ferienansingen im Auftrag der Bertelsmannstiftung für die Dokumentation „Musikalische
Grundschule in Hessen“ gefilmt. Die Musicalaufführung am Schulfest im Juni 2011 war ein sehr
großer Erfolg. Das Musical „Tuishi pamoja“ – eine Freundschaft in der Savanne handelte von einem
Zebra- und einem Giraffenkind, denen es schließlich mit Hilfe von drei Erdmännchen und den Löwen
gelingt, die Vorurteile ihrer Herden zu überwinden und Freundschaft zwischen den beiden
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Gruppen zu stiften. Alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule waren an der Aufführung mit
Rollen, Gesang, Tanz und Instrumenten beteiligt. Dabei haben die Kinder sehr motiviert und
diszipliniert auch komplizierte Abläufe, Schauspielrollen und Sololieder, sowie Choreographien
gemeistert. Begleitet wurde das Stück von einer Band aus Lehrern und Eltern. Zahlreiche
Rückmeldungen von Besuchern der Aufführung bescheinigten eine außergewöhnliche Aufführung.
Inzwischen hat sich die Bertelsmannstiftung aus dem Projekt in Hessen zurückgezogen und
unterstützt in mehreren Bundesländern gerade die Anfangsphasen für ähnliche Projekte.
Gleichzeitig bleibt die Grobstruktur der Musikalischen Grundschulen erhalten:
 Es gibt die Regionalverbünde der Musikkoordinatorinnen, die drei bis viermal jährlich tagen,
wobei zu verschiedenen Themen gearbeitet wird, u.a. zu den Jahresthemen der Musikalischen
Grundschulen
 Einmal im Schuljahr treffen sich alle Musikkoordinatorinnen Hessens zur zweitägigen
Fachtagung in der Landesmusikakademie in Schlitz. Eine weitere zweitägige Tagung ist
freiwillig.
 Der Aktionsplan wird einmal im Schuljahr für das ganze Jahr erstellt. Seine Umsetzung ist
verbindlich.
 Es gibt auf dem Bildungsserver Hessen ein Forum für die Mitglieder der „Musikalischen
Grundschulen“. Dort werden Aktionspläne und Protokolle abgelegt und findet Austausch statt.
Für jeden zugänglich werden „Best practise“ - Beispiele vorgestellt.
15.2 Schulinspektion an unserer Schule im August 2010
Gegen Ende der 1. Bauphase und kurz nach dem Wechsel einer Kollegin in ein anderes Bundesland
wurde bei uns im August 2010 die Schulinspektion durchgeführt. Die Ergebnisse waren für uns
positiv, wurde uns doch eine sehr gute Arbeitsweise bescheinigt. Folgende Stärken wurden uns
bescheinigt:
 „Für die Schülerinnen und Schüler werden eine sehr förderliche Lernumgebung sowie innerund außerschulische Lernanlässe gestaltet, welche vielfältige Möglichkeiten der
Anwendungsorientierung schaffen und hierbei an die reale Erfahrungswelt der Kinder
anknüpfen.
 Das Schulleitungshandeln ist sehr positiv geprägt durch verbindliche, partizipative und
transparente
Arbeitsprozesse
und
befördert
in
hohem
Maße
gelingende
Organisationsstrukturen sowie eine positive Personalentwicklung.
 Die Lehrkräfte bilden sich sehr intensiv zu schulischen Handlungsfeldern fort und etablieren
die Inhalte in die pädagogische Praxis sowie in den Schulalltag.
 Das Schulleben wird durch das hohe Engagement der Eltern und die Aktivität des
Fördervereins kreativ mitgestaltet.
 Eine kontinuierliche Verständigung der Lehrkräfte zur Lern-, Leistungs- und
Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Schülers bzw. der einzelnen Schülerin bildet die
Basis für eine stetige individuelle Begleitung des einzelnen Kindes in enger Kooperation mit
den Eltern.
 Der Unterricht zeichnet sich durch klar strukturierte und variable Prozesse aus und wird durch
gemeinsam verabredete Regeln und Rituale sowie einen wertschätzenden Umgang
miteinander sehr deutlich unterstützt.“ (Schulinspektionsbericht Grundschule Rothenberg,
August 2010, S. 13).
Als Schwäche unserer Schule wurde folgendes festgestellt:
 „Möglichkeiten einer angeleiteten Reflexion der individuellen Lernprozesse und Lernwege
der Schülerinnen und Schüler finden im Unterricht kaum Berücksichtigung.“
(Schulinspektionsbericht Grundschule Rothenberg, August 2010, S. 13).
Auf die Schulinspektion folgt eine Zielvereinbarung bei der die weiteren Entwicklungsschritte der
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Schule festgelegt werden. Wir haben u.a. folgende Punkte vereinbart:
Wir wollen uns in den kommenden Schuljahren einen neuen Schwerpunkt für unsere
Schulentwicklung vornehmen und im Bereich Mathematik, die durch die Bildungsstandards neu
vorgegebene Kompetenzorientierung einführen. Dazu gehört u.a. auch die Entwicklung eines
Schulcurriculums, das auf den gerade neu erschienenen Bildungsstandards basieren wird und
kompetenzorientierte Aufgabenformate umfasst. Wir arbeiten mit den Materialien von Sinus
Mathematik und das Kollegium wird in diesem Bereich weitergebildet. Im Rahmen der
Kompetenzorientierung werden u.a. die Reflexionsprozesse im Unterricht verstärkt in den Blick
genommen und somit unsere Arbeit entsprechend den Ergebnissen der Schulinspektion verbessert.
15.3 Lernstandserhebungen in den Jahren 2010 und 2011
Im Jahr 2010 wurden zum ersten Mal die Lernstandserhebungen durchgeführt. Unsere Klasse 3 zeigte
bei den noch ungewohnten Aufgabenformaten durchschnittliche bis überdurchschnittliche Leistungen.
Im Fach Deutsch waren die Leistungen durchschnittlich, im Fach Mathematik über dem Durchschnitt.
Dabei fiel auf, dass im Fach Mathematik die Bandbreite der erreichten Punkte deutlich enger
beieinander lag, als im Fach Deutsch. Das Ergebnis wurde in der Gesamtkonferenz besprochen. Für
das Fach Deutsch wurde festgelegt, dass an zwei Lupenstellen (Groß- und Kleinschreibung, sowie
Vokallänge und -kürze) gezielt trainiert werden soll.
Im Jahr 2011 erhielten wir sowohl im Fach Mathematik, als auch im Fach Deutsch ein gutes Ergebnis.
Die Kinder der Klasse hatten lediglich Schwierigkeiten, wenn vertraute Aufgabenformate verändert
waren. Im Fach Deutsch zeigten sich bei Kompetenzstufe IV / V Probleme bei einem Teil der Kinder,
wenn es darum ging, selbständige Begründungen basierend auf zentralen Aussagen des Textes zu
treffen. Im Fach Mathematik fiel bei einem Teil der Kinder eine Unsicherheit bei der sicheren und
flexiblen Anwendung von begrifflichem Wissen und Prozeduren auf. Im Rahmen der
Gesamtkonferenz wurden diese Ergebnisse ausführlich besprochen und bewertet. Dabei haben wir
festgestellt, dass die Kinder der Klasse viel Übungszeit benötigen und sehr unterschiedliche
Lernausgangslagen vorweisen, was sich auch als enorme Bandbreite bei den erzielten Punktwerten
widerspiegelt. Deshalb ist eine kontinuierliche, systematische weitere Förderung auf Basis des
bisherigen handlungsorientierten und binnendifferenzierten Unterrichts wichtig.
15.4 Selbständige Schule
Die Schulen in Hessen sollen in Zukunft selbständiger werden. Ein Weg dazu führt über das „Kleine
Budget“. Die einzelnen Budgetbereiche des Landes: Lernmittelfreiheit, VSS, IT-Mittel und
Fortbildung können selbständig bewirtschaftet werden und sind gegenseitig deckungsfähig. Die
Beratung in unserer Schulkonferenz im Dezember 2010 hat ergeben, dass es für unsere Schule im
Haushaltsjahr 2011 nicht vorteilhaft ist, an dem „Kleinen Budget“ teilzunehmen, da bei
krankheitsbedingten Ausfällen, sehr schnell der VSS-Etat verbraucht ist und dann z.B. die Abdeckung
der Lernmittelfreiheit schwierig werden könnte. Diesen Beschluss haben wir auch für das
Haushaltsjahr 2012 gefasst, da aufgrund unserer bisherigen Erfahrung bei Erkrankungen von einzelnen
Lehrkräften schnell der VSS-Etat ausgeschöpft ist.
15.5 Zirkus-AG
Seit dem Schuljahr 2010/2011 führt ein Musik- und Zirkuspädagoge am Nachmittag eine
kostenpflichtige AG durch, bei der die Kinder über Jonglage, Seiltanz und Clownerie lernen, ihr
Selbstbewusstsein und ihre Körperwahrnehmung zu verbessern. In regelmäßigen Abständen führt die
Zirkus-AG das Gelernte der Schulgemeinde vor.
15.6 Weiterarbeit im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsplans
Im Rahmen einer weiterführenden Zusammenarbeit haben die beiden Kollegien der beiden
Institutionen sich auf einen gemeinsamen musikalischen Schwerpunkt festgelegt. Während eines
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weiteren Treffens mit den Kolleginnen der Kindertagesstätte Rothenberg wurden deshalb Spiel-, und
Bewegungslieder sowie Begrüßungs- und Abschiedslieder gegenseitig vorgestellt und ausgetauscht,
mit dem Ziel einen gemeinsamen Fundus zu etablieren. Wir geben unser Jahreszeitenlied an die
Erzieherinnen der Kita weiter, die dieses Lied mit den Vorschulkindern einüben. Die Vorschulkinder
kommen zu unseren Ferienansingen und beteiligen sich aktiv daran. Es wird gemeinsam gesungen und
die Vorschulkinder gestalten einen eigenen Programmpunkt. Vor kurzem hat die Kita die
Auszeichnung „Felix“ des Deutschen Sängerbundes erhalten. Der gemeinsame Besuch einer
musikalischen Vorführung im Frühjahr jeden Jahres wird weitergeführt.
16 Veränderungen und Maßnahmen in den Jahren 2012
und 2013
Im Schuljahr 2012 konnten wir durch die großzügige Unterstützung unseres Fördervereins die
Ausstattung mit Musikinstrumenten weiter verbessern. Alle Klassen haben je eine Instrumententasche
mit Rhythmusinstrumenten und mit Orff`schen Instrumenten erhalten. Außerdem wurden in
Kooperation mit dem Förderverein neue Schul-Polo-Shirts entworfen und angeschafft. Auch der
Werkraum im Keller ist inzwischen fertig gestellt. Damit ist ein weiteres langfristiges Ziel, diesen
Raum wieder benutzen zu können, erreicht worden (vgl. S.38).
Im Frühjahr 2012 kam es zu einer außergewöhnlichen Krankheitsphase bei der drei von fünf
Kolleginnen z.T. langfristig erkrankt waren. Es entstand eine schwierige Vertretungssituation, die nur
mit viel tatkräftigem Engagement, Organisationstalent und Verständnis von Seiten der Eltern so
effektiv überwunden werden konnte. Der Unterricht wurde für die betroffenen Klassen systematisch
weitergeführt.
16.1 Inklusion
Durch neue gesetzliche Vorgaben wurde das Recht jeden Kindes auf eine Beschulung in der
Regelschule festgelegt. Dies hat eine erhebliche Umstrukturierung der bisherigen sonderpädagogischen Förderung zur Folge, möglicherweise auch eine Veränderung der bisherigen
Schullandschaft. U.a. wurde bereits das sonderpädagogische Überprüfungsverfahren verändert,
wurden Beratungs- und Förderzentren eingerichtet, wurde die Arbeit der Förderschullehrer
umorganisiert und eine Übergangsregelung von der alten zur neuen Rechtslage geschaffen. Für unsere
Schule bedeutet es, einen Weg zu finden wie wir unsere bisherige, gute Praxis möglicherweise an eine
größere Anzahl von Kindern anpassen können.
Wir wollen weiterhin
 den Weg der Binnendifferenzierung und Individualisierung beschreiten,
 die Lernausgangslage der Kinder genau in den Blick nehmen und das Lernen der Kinder wie
bisher diagnostisch überprüfen,
 gleichzeitig in engem Kontakt mit den Eltern bleiben und beraten,
 um dann möglichst frühzeitig präventiv tätig zu werden. Das heißt also wie bisher in
Kooperation mit den Eltern und Fachleuten (Beratungslehrer, Förderschullehrer, Kinderärzte,
Psychologen, Therapeuten etc.) Maßnahmen zur Förderung des betroffenen Kindes erarbeiten,
durchführen und überprüfen.
Unsere Maßnahmen müssen - wie bereits auf S. erwähnt – in Förderplänen für die betroffenen Kinder
dokumentiert und regelmäßig evaluiert werden.
Ab dem Schuljahr 2012 / 2013 erhalten wir für diese Arbeit an einem Tag in der Woche Unterstützung
durch eine Förderschullehrerin / einen Förderschullehrer.
16.2 Lernstandserhebungen im Jahr 2012
Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen im Schuljahr 2011 / 2012 zeigten für unsere dritte Klasse in
beiden Fächern deutlich überdurchschnittliche Leistungen. Im Fach Deutsch im Bereich Lesen waren
die Leistungen der Kinder abhängig von den Aufgaben und nicht von den darin abgefragten
Kompetenzstufen. Im Bereich Grammatik erreichten die Kinder hohe Kompetenzstufen. Im Fach
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Mathematik zeigten die Kinder der Klasse vor allem im Bereich Muster und Strukturen sehr gute
Leistungen. Dies bestätigt unsere Einschätzung, dass es sich um eine leistungsbereite, motivierte
Klasse handelt, die auch im Umgang mit kompetenzorientierten Aufgabenformaten geübt ist. Dazu
zeigt sich, dass ein handlungsorientierter, binnendifferenzierter Unterricht diese Motivation der Kinder
fördert. Zumal gerade im Fach Mathematik eine deutlich erkennbare Heterogenität im Leistungsniveau
der Kinder in der Klasse vorliegt. Dies wurde durch die Bandbreite der erreichten Punkte im Fach
Mathematik bei den Lernstandserhebungen deutlich, diese lag weiter auseinander als im Fach Deutsch.
Unter diesen Gesichtspunkten ist das erreichte Ergebnis eine Bestätigung der bereits geleisteten
Arbeit.
16.3 Lernstandserhebungen im Jahr 2013
Auch bei den Lernstandserhebungen im Schuljahr 2012/2013 erreichte unsere Klasse 3 in beiden
Fächern ein überdurchschnittliches Ergebnis. Im Fach Mathematik wurde ein besonders gutes
Ergebnis erzielt. Die Schülerinnen und Schülern handhaben die abgefragten Arbeitsbereiche Größen
und Geometrie routiniert und sicher. Auffallend waren die im Landesvergleich homogenen Leistungen
der Kinder, sowohl im Fach Mathematik, als auch im Fach Deutsch.
Der erstmals erstellte Fünfjahresbericht der Jahre 2009 bis 2013, der einen Überblick über das
Gesamtergebnis der Schule in den letzten Jahren gibt, zeigt eine kontinuierliche Verbesserung der
jährlichen Ergebnisse, wobei erkennbar wird, das insbesondere im Fach Mathematik ein beständiges
positives Abschneiden vorhanden war, welches sich in der Tendenz sogar noch verbessert hat. Im
Fach Deutsch sind stärkere Schwankungen abgebildet, gleichzeitig aber auch eine eindeutig positive
Tendenz. Die seit dem Jahr 2009 ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität
haben vor allem im Fach Deutsch zu einer kontinuierlichen Steigerung der Ergebnisse geführt. Die
intensive, handlungsorientierte und binnendifferenzierte Arbeitsweise der letzten beiden Schuljahre
sollte möglichst weitergeführt werden. Insgesamt gesehen, ergibt sich also eine klare Bestätigung der
geleisteten Unterrichtsarbeit.
16.4 Ergebnis der Lehrer-Eltern-Schülerbefragung vom Schuljahr 2012 / 2013:
Die Ergebnisse der Befragung vom März 2013 zeigen, dass an unserer Schule insgesamt eine sehr
große Zufriedenheit mit der geleisteten Arbeit herrscht. Die Befragung richtete sich mit jeweils
eigenen Fragebögen an die Kinder, Eltern und Lehrer. Bei der Erstellung der Bögen orientierten wir
uns an den Vorgaben des Instituts für Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in Wiesbaden. Der
Fragebogen der Eltern war untergliedert in die Bereiche „Wohlbefinden“, „Unterricht“ und
„Zusammenarbeit“. Ein eigener Bereich wurde dem „kompetenzorientierten Mathematikunterricht“
gewidmet. Die einzelnen Fragen konnten mit einer Skala beantwortet werden, die in insgesamt fünf
Abstufungen von „sehr zufrieden / trifft immer zu“, bis „sehr unzufrieden / trifft gar nicht zu“ hin zu
„kann ich nicht beurteilen“ reichte. 87,5 % der Eltern füllten den Fragebogen aus. Die erreichten
Werte sind in allen Bereichen signifikant positiv. Es gibt keine einzige Frage, die von Eltern mit „sehr
unzufrieden“ beantwortet wurde. Auch Antworten mit „unzufrieden“ treten nur vereinzelt auf.
Der Fragebogen für die Kinder gliederte sich in die Bereiche „Lehrerin“, „Unterricht“ und „Klasse“.
Auch hier sind die Antworten der Dritt- und Viertklässler, die zu 100 % an der Befragung teilnahmen
überwältigend positiv. Bei der Beantwortung der Fragen konnten die Kinder zwischen vier
Abstufungen wählen. Mögliche Verbesserungen können bei der Transparenz der Leistungserwartung
an die Kinder und bei der individuell-angemessenen Aufgabenstellung für einzelne Kinder
vorgenommen werden.
Die Lehrer führten eine SWOT-Analyse durch. Dabei wurde festgestellt, dass die Balance zwischen
engagiertem Arbeiten für einen qualitativ hochwertigen Unterricht, verbunden mit einem stets offenen
Ohr für die individuellen Belange der anvertrauten Kinder und einer dauerhaften Erhaltung der
eigenen Leistungsfähigkeit und Gesundheit durchaus schwierig zu handhaben ist und immer wieder
neu individuell ins Gleichgewicht gebracht werden muss.
Insgesamt gesehen gilt demnach für uns, dass wir einen Weg finden müssen, unsere Arbeit weiterhin
qualifiziert und an unseren Schulkindern orientiert fortzuführen und gleichzeitig die eigene
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Arbeitskraft dauerhaft zu erhalten. In einzelnen Bereichen z.B. im Vertretungsunterricht, möchten wir
verstärkt Synergieeffekte nutzen und Abläufe effizienter gestalten.
17 Schwerpunkte bis zum Ende des Schuljahres 2013/2014:
Wir haben neben Musik einen Schwerpunkt auf das Fach Mathematik gelegt.
17.1 Einführung der Bildungsstandards im Fach Mathematik
Wir haben damit begonnen für das Fach Mathematik ein Schulcurriculum zu erstellen. Ein erster
Entwurf für die dritte Klasse und ein Entwurf für die vierte Klasse liegt vor.
17.2 Kompetenzorientierter Mathematikunterricht
Wir arbeiteten mit der Mathewerkstatt (Sinus Mathematik) und gewannen Erkenntnisse für den
kompetenzorientierten Mathematikunterricht. Dazu hatten wir von Juni bis einschließlich August 2011
die „Mobile Mathewerkstatt" ausgeliehen und ausgiebig im Unterricht eingesetzt, auch mehrere
begleitende Fortbildungen wurden durchgeführt. Im Laufe der folgenden Schuljahre wurden noch
weitere Fortbildungen besucht. Außerdem nutzen wir im Unterricht ein kompetenzorientiertes
Lehrwerk und schaffen auch weiterhin kompetenzorientierte Lernmittel an, so dass wir inzwischen
über eine gute Materialsammlung verfügen. Im Rahmen eines Pädagogischen Tages wurde das Thema
„Kompetenzorientierter Mathematikunterricht“ weiter bearbeitet, indem wir Ideen für eigene
Werkstattkisten für das Fach Mathematik entwickelten, ähnlich den Kisten der ausgeliehenen
Mathewerkstatt. Diese Kisten sind im Unterricht flexibel einsetzbar und auch gut für den
Vertretungsunterricht geeignet. Dieser Fundus soll noch erweitert werden.
17.3 Reflexion im Unterricht
Die reflexiven Prozesse wurden verstärkt. Dazu nutzen wir beispielsweise ein reflektierendes,
musikalisches Abschlussritual. Und am Beginn der Unterrichtstunde erläutert die Lehrkraft kurz den
geplanten Ablauf der Stunde. Anhand von verschiedenen Reflexionsmöglichkeiten z.B. mit einem
Stimmungsbarometer, das in allen Klasse benutzt wird, können sich die Schülerinnen und Schüler
konkret zum jeweiligen Unterrichtsprozess äußern.
17.4 Musikalische Grundschule
Im Fach Musik wurden weiterhin zahlreiche Aktionen und Projekte veranstaltet. So begangen wir im
Februar 2013 die Verleihung des Echo-Award-Klassik an die „Musikalischen Grundschulen“ in
Hessen mit einer Feierstunde, zu der die Trophäe an unserer Schule war. Ein buntes Programm mit
vielen Ehrengästen gab der Feier einen würdigen Rahmen. Weitere Highlights waren der Besuch von
Musikern der Jungen Deutschen Philharmonie in unserer Schule, sowie der Besuch der bekannten
Geigerin Franziska Hölscher im Rahmen des Projektes „Rhapsody in school“. Nicht zu vergessen das
Musical „Schwein gehabt“ dass wir anlässlich des Schulfestes im Juni 2013 mit allen Kindern und
Band der Schule vor großem Publikum aufführten. Ein jährlich zum Schuljahresanfang erstellter
Aktionsplan, der öffentlich ausgehängt wird, beschreibt die vielfältigen Aktivitäten des Schuljahres
(vgl. Kapitel 14.3 und 15.1). Gleichzeitig wird im Regionalverbund jedes Jahr an einem Jahresthema
gearbeitet. Im Schuljahr 2011/2012 war es das Thema „Kooperatives Lernen im Musikunterricht“ und
im Schuljahr 2012/2013 das Thema „Zeit“. Im Schuljahr 2013/2014 heißt das Jahresthema „Musik als
Lernprinzip“. Die jeweiligen Jahresthemen werden über die Regionalverbünde und die
Musikkoordinatorin in die Schule getragen. Gleichzeitig werden im Regionalverbund zusätzliche
Themen bearbeitet, im Schuljahr 2011/2012 das Thema „Mathe und Musik“ und im Schuljahr
2012/2013 das Thema: „Musikalische Ideen und Lieder für schulische Rituale“. Diese
Materialsammlungen stehen den Schulen zur Verfügung. Im Schuljahr 2013/2014 wurde die
alljährliche Fortbildung für alle Kollegien der „Musikalischen Grundschulen“ zum Thema „Singen
baut auf“ veranstaltet und ein Teil der „Musikalischen Grundschulen“ hat sich zudem am 14.06.14
auf dem Hessentag in Bensheim mit einem bunten und kreativen Auftritt präsentiert. Dies geschah im
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Rahmen des Konzertes der Schwerpunktschulen Musik in Südhessen unter dem Titel „Hauptsache
Musik“. Der Auftritt der „Musikalischen Grundschulen“ war ein voller Erfolg. Am Schuljahresende
2013/2014 haben wir die Weiterzertifizierung für das Projekt beantragt und ein entsprechendes
Konzept erarbeitet.
17.5 Überarbeitung unseres Vertretungskonzeptes
Die sehr langfristigen krankheitsbedingten Ausfälle von mehreren Lehrkräften im Frühjahr 2012
haben uns deutlich gemacht, dass wir unser bisheriges Vertretungskonzept vereinfachen sollten, um
die Arbeitsbelastung der an der Schule verbliebenen Lehrkräfte erträglicher zu machen. Bei
längerfristigen Erkrankungen werden wir soweit möglich wie bisher (vgl. Kapitel 12.4.4. und
Kap.14.10 ) Wochen- und Tagespläne schreiben, Klassen bei Bedarf aufteilen, gemeinsame Projekte
durchführen etc., sowie eine gleichmäßige Belastung aller Klassen versuchen, um möglichst bereits
am ersten Ausfalltag im Unterricht an den gerade behandelten Themen in den betroffenen Klassen
weiter zu arbeiten. Gleichzeitig haben wir seit dem Schuljahr 2012/2013 für verschiedene
Themenbereiche sofort einsetzbare Materialien / Hefte und Werkstattkisten erstellt, die unsere
bisherigen Materialsammlungen für den Vertretungsunterricht ergänzen. Die Werkstattkisten im Fach
Mathematik haben sich hierfür angeboten. Durch solche sofort einsetzbare Materialien sind dann
sowohl die erkrankten, als auch die verbliebenen Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung für die
Vertretungsstunden etwas entlastet. Und es können auch sehr heterogene Gruppen besser betreut
werden. Gleichzeitig haben wir damit begonnen, unsere VSS-Kräfte anzuleiten, den Unterricht
selbständiger zu planen.
17.6 Kleines Budget
Eine weitere Neuerung ist für uns die Teilnahme an dem „Kleinen Budget“ ab dem Jahr 2013.
Dadurch sind die vier Budgetbereiche (VSS, LMF, Fortbildung und IT) gegenseitig deckungsfähig.
Anfängliche Befürchtungen in der Schulkonferenz, dass durch hohe VSS-Kosten die anderen
Budgetbereiche überlastet werden könnten, haben sich bisher nicht bewahrheitet.
17.7 Lernstandserhebungen 2014
Auch im Jahr 2014 ergaben die Lernstandserhebungen für unsere kleine Klasse 3 ein sehr positives
Ergebnis. Im Fach Deutsch und im Fach Mathematik haben die Kinder überdurchschnittliche
Leistungen erbracht. Die neu eingeführten direkten Zuordnungen der einzelnen Schülerleistungen zu
Zeugnisnoten verstärken die Aussagekraft der Lernstandserhebungen. Sie haben uns in unserer
Einschätzung der individuellen Schülerleistungen gut bestätigt.
18 Vorhaben und Ziele für die Schuljahre 2014/2015 bis
2015/2016:
18.1 Spielen und Lernen:
Durch die neu erworbenen didaktischen Gesellschaftsspiele im Rahmen des Wettbewerbs „Spielen
und Lernen“ des Vereins „Mehr Zeit für Kinder“ e. V. findet eine verstärkte Förderung des
spielerischen Lernens statt. Die Spiele werden rege in allen Klassen genutzt, vor allem in der Gleitzeit
am Morgen und nach dem Unterricht, in Regenpausen, aber auch im regulären Unterricht. Die
Klassenlehrerinnen haben einen neuen Dienst eingeführt, der die Spiele betreut. Einzelne Kinder
bringen ihren Mitschülern die Spielregeln bei.
18.2 Erstellung der Curricula:

Weiterarbeit am Curriculum für das Fach Mathematik im Rahmen des Schwerpunktes
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
Mathematik, und Erstellen weiterer Werkstattkisten zu bisher noch nicht bearbeiteten Themen.
Der Bereich wird federführend von Frau Foshag betreut.
Entwicklung des Curriculums für das Fach Sachunterricht. Im Rahmen des päd. Tages wurden
Themen und Grundstrukturen festgelegt und die notwendigen Vereinbarungen getroffen, um das
Curriculum zum Sachunterricht für die verschiedenen Themenbereiche nach und nach zu
erstellen.
18.3 Musikalische Grundschule:

Weiterarbeit im Rahmen der Musikalischen Grundschule an den zahlreichen musikalischen
Aktionen und Projekten. Momentan wurde das Chorprojekt „Poporatorium Felsenfest“
abgeschlossen. Eine Chorgruppe der Schule hat bei dem Chorprojekt, das die Bergpredigt zum
Inhalt hatte, mitgewirkt. Die professionelle Aufführung mit Projektchor, Kinderchor, Band und
Schauspielern fand in der Turnhalle in Rothenberg statt und war ein besonderes Highlight für
die Kinder.

Geplant ist die Erstellung der Curricula für das Fach Musik im Kreis der
Musikkoordinatorinnen der „Musikalischen Grundschulen“ im Schulamtsbezirk.

Außerdem findet im Frühjahr die jährliche Musik-Fortbildung aller Kolleginnen und Kollegen
der „Musikalischen Grundschulen“ statt.
18.4 Demografie und Synergie:

Durch die geringer werdenden Schülerzahlen und die Verdichtung der Aufgaben an den
Schulen, die insbesondere Kleinstsysteme betreffen, ist es in Zukunft immer wichtiger mit den
umliegenden Schulen auf verschiedenen Ebenen zusammen zu arbeiten. Bereits praktiziert wird
der Austausch von Bewerberinnen und Bewerbern in der Region, auch Sammelbestellungen für
Arbeitsmaterial etc. der kleinen Grundschulen werden durchgeführt. Ferner gibt es seit vielen
Jahren etablierte Strukturen bezüglich Übergängen, bezüglich Absprachen über Lerninhalte etc.

In einer Konferenz mit den Bürgermeistern der Region und den Vertreterinnen der Kita wurden
die demografischen Probleme der Region besprochen und ein gemeinsamer Internetauftritt
vereinbart.

Außerdem ist es nach wie vor wichtig auch innerhalb des kleinen Kollegiums die
Arbeitsbelastung bei gleichbleibender Unterrichtsqualität auf Dauer leistbar zu halten. Dafür
sind Absprachen und Austausch unter den Kolleginnen, sowie klare und effiziente
Arbeitsstrukturen von großer Bedeutung.
18.5 AG´s im Schuljahr 2014/2015:
Im Schuljahr 2014/2015 konnte die Zirkus-AG in Kooperation mit art artistica wieder neu installiert
werden. Die Kinder lernen bei einem Zirkuspädagogen Clownerie, Jonglage und einfache Artistik.
Außerdem wird von einer Kollegin eine Bastel-AG durchgeführt.
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