Allen gleicher Seele (Bundeslied)

Transcription

Allen gleicher Seele (Bundeslied)
die knallmücke.
Stammesliederbuch des Stamm Ginsburg, Hilchenbach
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP)
Erste Auflage: Der Troubadour, Juli 1997
Zweite, erweiterte Auflage: Die Knallmücke, Juli/Dezember 2002
II
statt eines vorwortes
„...was ihr auf euren fahrten gesammelt habt, was mit unbeholfenen
zeichnungen in der verschlissenen schwarte steht, das ist mehr wert als das
schönste liederbuch, das für jede gelegenheit eine vollgepfropfte auswahl bereit
hält.
muss dir ein liederbuch sagen, was du abends am feuer singen sollst?
ein sauberes gefühl spricht deutlicher und wird dich davor bewahren, haltlos
und stillos das ganze repertoire herunterzuschmettern.
wenn der mond durch die zweige der bergkiefern scheint und das feuer im
nachtwind knistert, findet sich das rechte lied von selbst, wenn du auf die stimme
dieser einen, besonderen nacht acht hast und dich nicht hinreißen lässt, sie
niederzuschreien und etwas aus ihr zu machen, was gar nicht in ihr liegt...“
Walter Scherf (tejo)
„Lautlos wandert der große Bär – die 7. Kohtenpostille“
III
Inhalt
A
Abends treten Elche
279
Aber am Abend laden wir uns ein
280
Allen gleicher Seele (Bundeslied)
1
Am Ural
221
Am Westermanns Löhnstief
An den Flammen zusammengerückt
102
And the Band played Waltzing Mathilda
184
Andre, die das Land
142
Anne Kaffeekanne
13
Aragon Mill
180
Auf vielen Straßen
56
Aufbruch nach gestern
66
August, der Schäfer
104
Aus grauer Städte Mauern
B
47
70
Avalon
164
Bajuschki Baju
222
Balkanlied
57
Banner
256
Barfuß vor den Toren
147
Bella Ciao
152
Black is the Colour
186
Both sides the tweed
165
Brot und Rosen
151
Bruder, nun wird es Abend
281
Bündische Vaganten
58
Bunt sind schon die Wälder
71
Bürger von Atlantis
14
Burschen, Burschen
160
IV
C
Chim Chiminey
Colliery Gate
Country Roads
15
166
207
D
Dämmert von fern
Das Frühlingslied
Das Lied von der Energie
Das Lied von unserer Energie
Das Ruderlied
Das Spielmobil
Das Spinnenlied
Das Stundenglas
Das Wochenlied
Das Zirkuslied
Der Katzentatzentanz
Der kleine Troll
Der lang genug mit viel Bedacht
Der Mond ist aufgegangen
Der Papagei ein Vogel ist
Der Pfahl
Der Piet am Galgen hängt
Der Rabe
Der weite Weg
Die alte Moorhexe
Die Ballade vom roten Haar
Die Ballade vom Werwolf
Die Dämmerung fällt
Die freie Republik
Die Gedanken sind frei
Die Kraniche
Die Lappen hoch
Die Moorsoldaten
Die Rose
4
7
86
87
51
16
17
239
5
40
18
282
6
284
19
146
112
234
148
20
109
108
292
227
228
240
46
132
258
V
Die Schluchten des Balkans
Die Straße gleitet fort und fort
Die Weber
Die weißen Rosse jagen
Dire gelt
Dort an dem Üferchen
Drei Rote Pfiffe
Du machst Kleinholz
61
110
229
3
213
101
128
83
E
Edelweißpiraten
Ein Krampenschlag vor Tag
Ein stolzes Schiff
Endlos lang
Endlos sind jene Straßen
Es brennt vor uns die Flamme
Es geht eine dunkle Wolke
Es hockt am Kamin um Mitternacht
Es liegen drei glänzende Kugeln
Es liegt etwas auf den Straßen
Es soll sich der Mensch
Es tropft von Helm und Säbel
Es war an einem Sommertag
Es war ein König in Thule
Es war einmal ein Mann
Es wollt ein Bauer früh aufstehn
Es wollt ein Mägdelein früh aufstehn
Es, es , es und es
130
144
230
259
241
286
235
111
69
81
94
134
236
116
21
90
92
72
F
Fahren
Fiddler’s Green
Flink auf! Die luftigen Segel gespannt
Fordre Niemand
Freesenhof
Frohnleichnam
62
169
49
153
260
135
VI
From Clare to here
Für die Träume
187
242
G
Gebt Raum, ihr Völker
Geburtstagslied
Gospodar
Graues Meer
Green fields of France
Gregor
Gute Nacht Lied
Gute Nacht, Kameraden
225
95
124
53
210
125
43
288
H
Halli Hallo
Helden deiner Träume
Herbstabend
Hester Jonas
Heute hier, morgen dort
Hexentanz
Hier wächst kein Ahorn
Hoch im Norden
Hyazinthen
22
23
243
126
155
261
262
263
264
I
I walk with the Wind
I’ll tell me ma
Ich hab die Nacht geträumet
Ich schenk dir einen Regenbogen
Ihr hübschen jungen Reiter
Ihr Wölfe kommt und schließt den Kreis
Im Morgennebel schwimmen
In 1803
In allen Dingen schläft ein Lied
In die Sonne, die Ferne hinaus
Irischer Segen
189
188
289
41
265
42
136
172
246
9
171
VII
J
Ja, mein Schatz ist wunderschön
Jalava
Jerchenkow
Jock Steward
Johnny, I hardly knew ye
Julisonnenschein
96
122
220
190
192
117
K
Kein schöner Land in dieser Zeit
Keine Zeit
Komm lauf mit uns hinaus
Komm mit nach Fabula
73
149
24
88
L
La Marmotte
Lasst die Finger springen
Lasst uns singen
Leezy Lindsay
Leis a Lurrighan
Leise weht der Wind
Les filles des Forges
Lied der Waldhöhle
Lied vom Wecken
Lied vom Werwolf
Lord of the Dance
Lovers
Luget zu ihr lieben Leut
Lustig, lustig
84
64
63
168
191
266
219
267
26
118
194
195
114
158
M
Mädchen, Männer, Meister wert
Mädel, lass zum Tanz dich führen
Måken
Märchen
Marusja moja
Mein kleines Boot
269
270
216
44
100
50
VIII
Meine Sonne will ich fragen
Merseburger Zaubersprüche
Mit der Mütze unterm Arm
Miteinander
Morgenlied im Mai
268
244
25
28
2
N
Nachts auf dem Dorfplatz
Nehmt Abschied, Brüder
Nimm die Spur auf durch die Zeit
Nordwärts, nordwärts
Notabene
Nun greift in die Saiten
159
293
29
271
272
10
O
O du stille Zeit
Ob wir rote, gelbe Kragen
Oj, dortn
Olaf Trygvasson
Only our rivers
276
231
212
226
174
Papst und Sultan
Pippi Langstrumpf
Popellied
157
30
31
R
Raubritter
Regenbogenlied
Ride on
Riesenglück
Roter Mond
Roter Wein im Becher
120
89
196
32
287
162
S
Sad Lisa
Sally Gardens
Schilf bleicht
Schlaflied für Anne
Schließ Aug und Ohr
182
197
273
45
137
P, Q
IX
T
Skye Boat Song
Slaat up de Trommele
So trolln wir uns
Springt der Stein vom Huf
Stay by my side
Stehst du mal auf einem Berge
Step it out Mary
Stille Tage, wilde Nächte
Stinkfaul in der Sonne zu liegen
Straßen auf und Straßen ab
Strom der Schwere
Sturm und Drang
Summt der Regen
175
217
163
245
209
34
181
224
98
68
141
11
290
Tabaluga
Tal und Wälder
Tanzen die Dohlen
Tanzlied der Spielleute
The Black and Tans
The Blacksmith
The Boatman
The Cliffs of Dooneen
The Foggy Dew
The Lark in the Morning
The leaving of Liverpool
The star of the county down
The town I loved so well
The trees they do grow high
The waggoner’s lad
Tief im Busch
Tod machs mir leicht
Tod und Mediziner
Trampt durch Länder, Kontinente
35
136
274
113
176
198
199
177
170
200
201
178
179
202
203
36
237
106
74
X
Träumerisch ins Abendwerden
Trinklied vorm Abgang
Trotz alledem
Tsu mir is gekumen a kusine
Turm um uns sich türmt
Tzen Brider
277
248
232
214
138
215
U
Über die Dünung
Über meiner Heimat Frühling
Und am Abend ziehen Gaukler durch den Wald
Und der Herbst hat sich erhoben
und ganz doll mich
Under this stone
Unter dem Pflaster
Unter den Toren
Uran im Urin
255
80
278
52
37
208
150
67
97
V
Viel Schnee liegt auf den Straßen
Viva la feria
275
218
Wach nun auf aus deinen Träumen
Warum zögerst du noch?
Was gehen euch meine Lumpen an
Was glänzt dort so helle
Was ließen jene
Was nutzen mir tausend Dukaten?
Weiße Schwalben sah ich fliegen
Welle wogte
Wenn der Abend naht
Wenn der Frühling kommt
Wenn hell die goldene Sonne lacht
Wenn wir in der Schänke hängen
Wer kann segeln ohne Wind
Whiskey in the jar
8
249
60
115
250
154
75
54
283
12
76
161
55
204
W, X
XI
Y, Z
Wie schön blüht uns der Maien
Wilde Gesellen vom Sturmwind durchweht
Wind greift in die Wälder
Wintererwachen
Wir blieben gern bei eurem Reigen drunten
Wir drei, wir gehen jetzt auf die Walze
Wir fahren übers weite Meer
Wir kamen einst von Piemont
Wir sind eine kleine, verlorene Schar
Wir sind Kinder
Wir wählten den Sommer
Wir wollen zu Land ausfahren
Wir zogen in das Feld
Wo soll ich mich hinwenden?
Wo tausend Krieger fielen
Woher soll das Brot für morgen kommen
Wohl über Erde, Wald und Feld
Wolfskanon
Wo's nur Felsen gibt
77
139
78
251
252
156
48
85
59
38
253
79
121
233
140
143
82
39
223
Ye Jacobites
Zogen einst fünf wilde Schwäne
Zogen viele Straßen
206
238
254
XII
Allen gleicher Seele (Bundeslied)
D
G
D
A
Allen gleicher Seele wend ich
D
A
Durch den blauen Tag mich zu,
D
G
A D
allen Brüdern, Schwestern send ich
G
A
D G D
mein geschwisterliches Du,
D
A
D
mein geschwisterliches Du.
Danken wollen wir der Sonne
Und dem frischen Morgenwind,
Dass sie uns so vieler Wonne
//: Bringer und Gefährten sind. ://
Danken wollen wir mit Lachen
In dem jungen Maienwind,
Dass wir unter tausendfachen
//: Fährden so geworden sind. ://
So, was brauch ich mehr zu sagen,
Alle fühlt ihr dieses so;
Und wir wollen auch nicht fragen,
//: unsrer Art von Herzen froh. ://
Eines Bunds geheime Glieder
Finden wir uns allerwärts;
Und ich schenk euch meine Lieder,
//: und ihr schenkt mir euer Herz. ://
Worte: Christian Morgenstern
1
Morgenlied im Mai
D
G
D
G
Durch die morgenroten Scheiben
e
D
Lacht der blanke Mai ins Haus.
G
D
G
Lämmerwölkchen will er treiben
C
G
D G
In die blaue Welt hinaus.
Singend strolcht der liebe Junge
Unter meinem Fenster hin,
Wie ich da mit einem Sprunge
Singend ihm zur Seite bin.
Gleich das jüngste seiner Lieder
Singt er mir im Wanderschritt.
Immer wieder, immer wieder
Sing ich’s fröhlich, sing ich mit.
Weiße Nacht und blaue Frühe
Und ein goldner, goldner Tag.
Blühe, junge Sonne, blühe,
Bis die Erde blühen mag.
Worte: Walter Flex; Weise: tuck (Ulrich Steckel), WVDB
2
Die weißen Rosse jagen
C
F
C
Die weißen Rosse jagen über die Erde weit.
a
E
C
Steht auf, es will nun tagen, steht auf, es ist nun Zeit!
Die schwarzen Rosse fliehen feig vor der weißen Schar,
und auf der weiten Erde steht stolz der Morgen da.
Worte: Rudi Klinge; Weise: gustl (Gutav Klinge)
3
Dämmert von fern
C
G
C
Dämmert von fern über Hügeln der Morgen,
G
C
geht durch das Lager der Weckruf der Posten:
G
C
G
Auf Kameraden, sattelt eure Pferde,
C
F
C
G C
//: weiter geht unser Ritt über die rote Erde. ://
Staub wirbelt auf, dumpfes Prasseln der Hufe,
von Mann zu Mann geht ein Lachen und Rufen,
singend grüßt ein Reiter hell die Sonne
//: und im Chor fällt dann ein brausend die ganze Kolonne. ://
Jeder der Reiterkameraden mir zur Seite
mit seinem Leben dem Zeichen sich verschrieb.
Höre du mein Bruder dort am Wege
//: schwinge dich auf dein Pferd, zwinge die rote Erde. ://
Worte & Weise: Dietz Kuhnke
4
Das Wochenlied
a
d
E
a
An den sechs vergangnen Tagen
a
d
E
a
mussten wir uns lausig plagen.
C
F
G
C
//: Wenig Freude, Luft und Licht,
a
d
E
a
Dreck an Händen und Gesicht. ://
Heute hat die Welt uns wieder,
Klampfenspiel und hundert Lieder,
//: Wandern durch die Wälder mit
zu dem Siebenmeilenschritt ://
Und so geht es immer munter
Berg hinauf und wieder runter,
//: Alle unsre Müdigkeit
steckt zu Haus im Arbeitskleid. ://
Sieben Tage hat die Woche,
sechse sind wir rumgekrochen,
//: Doch am siebten lebt sich’s flott,
also will’s der liebe Gott. ://
Worte & Weise: Alf Zschiesche
5
Der lang genug mit viel Bedacht
G C
G
Der lang genug mit viel Bedacht
C
G
C G
des Hauses Haft ertragen,
C
G
a
e
//: hat über Nacht sich aufgemacht
F
C
G C
die große Fahrt zu wagen. ://
Der sich im Dunkeln abgemüht
ihn könnt’ kein Zwang mehr halten,
//: mit allem, was da grünt und blüht
im Licht sich zu entfalten. ://
Gleich Vogel, Falter, Baum und Strauch,
befreit von Winters Banden
//: ist er zu neuem Leben auch
erwacht und auferstanden. ://
Und wenn er seine Straße zieht,
wie es ihm will gefallen,
//: lässt er sein junges Wanderlied
hell in die Weite schallen. ://
Worte & Weise: Alf Zschiesche
6
Das Frühlingslied
a
F
Wir war'n im letzten Herbst wie eingefroren,
C
G
E
die große Kälte hatte uns vereist.
a
F
Wir fühlten uns zerschlagen und verloren
C
G
E7
und wie von Gletschern eingekreist.
f#
E
A
D
Doch auch die Kälte geht zuende, wenn wir wollen,
h
f#
h
E
und bunte Blumen wachsen nicht erst im August.
f#
E
A
D
Wir werden tanzen auf den Straßen, dass uns warm wird.
h
f#
h
E7
Ich hab vom Frühling schon ein Kribbeln in der Brust.
Wir haben uns in unseren Wohnungen verkrochen,
und kamen nicht mehr auf die Straße raus.
In unsern Gruppen ist die Schwindsucht ausgebrochen,
sie sehen ziemlich traurig aus.
Doch auch die Kälte geht zuende, wenn wir wollen...
Ach, Freunde kommt heraus aus euren Kammern.
Wir haben uns auch selber eingesperrt.
Kommt, lasst uns leben jetzt und nicht nur jammern
und lasst uns singen, dass es jeder hört:
Denn auch die Kälte geht zuende, wenn wir wollen...
Weil wir das Leben lieben, lasst uns tanzen,
denn Hass und Ängste machen uns nur schwach.
Wir werden Kinder machen und paar Bäume pflanzen,
denn es wird Frühling und wir werden wach.
Die große Kälte geht zuende, wenn wir wollen...
Worte & Weise: Otfried Halver
7
Wach nun auf aus deinen Träumen
C
Wach nun auf aus deinen Träumen,
a
es gibt jetzt nichts zu versäumen,
F
G
denn wir brauchen dich und deine Kräfte.
C
Fledermäuse sind verflogen,
a
bist du noch nicht angezogen?
F
G
denn das Spiel des Tages fängt jetzt an.
C
a
//: Die Nacht ist jetzt vorbei,
F
G
Ein neuer Tag bricht nun herein. ://
8
In die Sonne, die Ferne hinaus
C
G7
C
In die Sonne, die Ferne hinaus,
G7
C
lasst die Sorgen, den Alltag zu Haus.
F
//: Von Bergen über grüne Auen
C
G7
C
lohnt es sich zu schauen in die weite Welt. ://
Kommt der Frühling zu uns in das Land,
Schnell die Klampfe, das Ränzel zur Hand.
//: Durch fremde Lande wollen fahren,
junge, frohe Scharen in die weite Welt. ://
Wenn das Feuer die Nacht weit erhellt,
wenn wir stehen zusammengesellt,
//: ja, dann klingen unsre alten Lieder
von den Bergen wieder in die weite Welt. ://
Mag auch Tod und Verderben uns drohn,
wir hoffen, wir kommen davon,
//: denn wir lieben das Dasein auf der Erde,
immer neues Werden in der weiten Welt. ://
Worte: Wilhellm Sell und Kurt Hopstädter (dritte Strophe), Weise: Wilhelm Sell
9
Nun greift in die Saiten
G
C D
G
Nun greift in die Saiten und singt uns ein Lied,
C
G
D
G
vom Wechsel der Zeiten, dem keiner entflieht.
C
Lasst dröhnen die Bässe, lasst jubeln den Tenor,
G
D
G
aus Nebel und Nässe bricht Sonne hervor.
G D
G
C D
G
//: Und ein strahlender Tag geht wieder ins Land. ://
Mal Sonne, mal Regen, mal Freud und mal Plag
mal brausendes Leben, mal tristester Tag.
Mal traurig und einsam, das Herz dir schier bricht,
lacht plötzlich dir heilsam ein junges Gesicht
//: Und ein strahlender Tag... ://
Auf kretischen Pfaden in dunkelster Nacht,
gebeugt und beladen, dass keiner mehr lacht.
Vergessen die Sorgen, ein siegreiches Heer,
beim dämmernden Morgen am südlichen Meer.
//: Und ein strahlender Tag... ://
Worte: Rolf Gehrke, Weise: Walter Oppenberg
10
Sturm und Drang
a
d
Jeden Morgen ruft das junge Leben,
a
E
was der Tag ihm bringt,
a
d
//: bis der Zweifel all die guten Taten
a
E
a
schließlich zu Boden ringt. ://
a
C
Gestern ist vorbei, morgen einerlei,
G
a
heute noch, da sind wir jung.
Irgendwann sucht ihr nach eurem Leben,
fragt, man hört euch nicht,
//: Schon zu lange schirmt der Trübsal Schatten
euer Angesicht. ://
Gestern ist vorbei, morgen einerlei,
heute noch lacht uns das Glück.
Drum verlacht die niederträchtgen Pfeile,
die der Teufel schnitzt,
//: Handelt stets nach eurem eigenen Herzen,
dass kein Pfeil es ritzt. ://
Gestern ist vorbei, morgen einerlei,
heute noch, da sind wir jung.
Worte & Weise: Bounty (BdP)
11
Wenn der Frühling kommt
e
h
G
e
Wenn der Frühling kommt und Vögel ziehn
C
D
und die düsteren Wolken nach Norden fliehn,
e
h
G
e
wenn man Freude und Freiheit dennoch verliert,
C
D
weil der graue Alltag die Menschen regiert,
G
D
ist es Zeit die ledernen Hosen zu tragen,
C
H7
die alten verwaschenen Klampfen zu schlagen
C D7
G
und Abenteuer zu bestehn.
D
Und es lohnt sich die uralten Lieder zu singen,
C
H7
durch Wälder zu streifen und Berge zu zwingen,
e
H7 e
H7
e
die uralte Sonne wieder zu sehn und die uralte Sonne zu sehn.
Wenn das Feuer in der Kohte schwelt,
manch einer von großer Fahrt erzählt,
wenn der dampfende Tee überm Feuer hängt,
und das Glück der Freiheit den Kummer verdrängt,
ist es Zeit...
Und es kommt ein Frühling zu uns in das Land
Und die Lieder, sie sind uns nicht unbekannt,
lasst uns freudig in die Ferne ziehn
und gleich Vögeln dem Hier und Jetzt entfliehn.
Es ist Zeit...
Worte & Weise: Rumpel, BdP-Stamm Löwenherz, Marburg, 1989
12
Anne Kaffeekanne
D
Es war einmal ein Mädchen, das Mädchen, das hieß Anne,
A
D
die blies so gern Trompete auf der Kaffeekanne.
AD D
D A
D
A
Trari, trara, trari, trari, trara bis dass die ganze Nachbarschaft
D
"Aufhörn!" schrie.
D
A
Da flog sie, oh Pardon, auf dem Besenstiel davon
D
geradeaus übers Haus dreimal rum und hoch hinaus.
Da kam sie an den Nordpol, und was war denn da?
Da riefen alle Eskimos: wie wunderbar!
Und einer sprach: Gemach, gemach. Die Anne kocht uns Lebertran
an jedem Tag. Da flog sie...
Dann kam sie in die Wüste und was war denn da?
Ein riesengroßer Löwe, der hungrig war.
Und da sprach er: Ich mag Dich sehr. Ich habe dich zum Fressen gern.
Komm doch ein Stückchen näher! Da flog sie...
Dann kam sie in die Alpen und was war denn da?
Da traf sie auch die Heidi, die beim Alm-Öhi war.
Sie sprach zu ihr: Komm flieg’ mit mir. Doch Heidi sprach: Ich war schon
weg. Drum bleib ich lieber hier. Da flog sie...
Da kam sie in den Schwarzwald und was war denn da?
Da sprach ein Oberförster mit strohblondem Haar:
Du bist genau die richt’ge Frau. Du bringst mir die Pantoffeln
für die Tagesschau. Da flog sie...
Sie kam nach Wanne-Eickel und was war denn da?
Der kleine Hansi Heinemann, der einsam war.
Er sprach zu ihr: Ich flieg’ mit dir. Nimm diese Kaffeekanne
als Geschenk von mir. Flogen sie...
13
Bürger von Atlantis
CaFG
Bürger von Atlantis, seid bereit!
Bürger von Atlantis, es ist die Zeit,
zu zeigen, wer wir sind, drum macht alle mit:
Refrain:
Blub, blub, blub, blub blub,
Blub, blub, blub, blub blub,
Blub, blub, blub, blub blub, blub
Wir sind das Volk, das das Meer regiert,
wir sind das Volk, das nie den Mut verliert,
wir sind das Volk, das immer fröhlich ist:
Blub, blub…
Fische, die ihr schwimmt, seid willkommen!
Nixen, die ihr singt, kommt heran!
Bewohner der Gewässer, ihr sollt Freunde sein!
Blub, blub…
Alle sollt ihr kommen, zu unserem Fest,
atlantisch Spiele zu guter letzt,
so sollt ihr mit uns feiern in unserer Wasserstadt.
Blub, blub…
Bürger von Atlantis, immer bereit,
Bürger von Atlantis, zu jeder Zeit,
woll’n wir anderen helfen, die uns um Rat gefragt, drum kommt nach:
Blub, blub, blub Atlantis, ...
14
Chim Chiminey
a
G
Chim Chiminey, Chim Chiminey, chim chim chiree,
F
E
So klingt des Kaminkehrers Glückmelodie.
a
G
Chim Chiminey, Chim Chiminey, es ist bekannt:
F
E
a
Das Glück, das färbt ab, gibt uns einer die Hand.
D
a xx
E
a
Und wer uns mal küsst – wird Glückskind genannt.
Wenn dir die Welt als ‚ne Leiter erscheint,
ich sitz auf der untersten Sprosse mein Freund.
Verbringe mein Leben in Ruß, auch in Dreck,
die Welt mir gefällt, ich will hier nicht mehr weg.
Ich geh beim Fegen ganz fachmännisch vor:
Der Besen fürn Ofen, die Bürste fürs Rohr.
Dort, wo der Rauch in Schwaden zerfällt,
wo Mond und Sterne ist des schwarzen Manns Welt.
Chim Chiminey...
Kommt mit aufs Dach, Kommt mit aufs Dach zum schwarzen Mann,
weil keiner so lieb als Begleiter sein kann.
Wo geht’s im Leben wohl lustiger zu?
Wo singt noch einer chim cherim, chim cheroo?
Chim Chiminey...
Wo geht’s im Leben wohl lustiger zu?
Wo singt noch einer chim cherim, chim cheroo?
15
Das Spielmobil
F
C
F
Spielen auf dem Hinterhof ist oft langweilig und doof,
C
F
aber manchmal räumt im Haus einer seinen Keller aus.
F
B
F
Spielen wir ein neues Spiel, bauen uns ein Spielmobil,
g
C
F
kommt wir steigen alle ein, unsre Fahrt wird lustig sein.
Steht der Kram dann draußen ‘rum, schaun die Kinder sich mal um,
fällt dem Peter gleich was ein: die Matratze muss es sein!
Spielen wir ein neues Spiel...
Jeder springt nun hoch und lacht, die Matratze quietscht und kracht,
Hopsen, hüpfen, springen, das macht den Kinder mächtig Spaß.
Spielen wir ein neues Spiel...
So ein Fahrrad ist nichts wert, wenn es nicht mehr richtig fährt.
doch die Kinder sind nicht dumm, drehn das Fahrrad einfach um.
Spielen wir ein neues Spiel...
Und nun geht die Fahrt erst los, dieses Fahrrad ist famos
Uwe lässt die Räder drehn, alle Kinder findens schön.
Spielen wir ein neues Spiel...
Gaby holt ein Ofenrohr aus dem alten Kram hervor
und sie zeigt den andern dann, wie man damit hupen kann.
Spielen wir ein neues Spiel...
Abends ist das Spiel dann aus, alle Kinder gehn nach Haus'.
Doch die Freude ist sehr groß, morgen geht es wieder los
mit dem schönen neuen Spiel, mit dem eignen Spielmobil
und da steigen alle ein, denn die Fahrt wird lustig sein.
16
Das Spinnenlied
C
G7
Spinnen sitzen gerne in der Badewanne,
C
machen Dich am Abend kurz vorm Baden bange,
F
C
sitzen dick und fett, spinnig und kokett,
D
G7
auf der Abflussrinne, pfui Spinne!
Lange schwarze Haare, dünnes Spinnenbein.
Ach ein Anblick widerwärtig und gemein,
doch was soll man tun, wir sind ja schon immun,
und baden einfach mit, - igitt.
Kann es Euch nicht sagen, müsst die Spinnen fragen,
was die wohl am Baden für Behagen haben.
Wenn ich Spinne wär, ich fänd es ordinär,
so lästig und gemein zu sein.
Auch Frau Meier wollte mal am Abend baden,
um die runden Waden heißes Wasser haben,
saß die Spinne da, was weiterhin geschah,
fragen sie Frau Meier - au weia.
Jeder Bundesbürger weiß, dass Spinnen spinnen,
warum sitzen sie wohl nur auf Abflussrinnen?
Aber dieser Fall ist international,
wie soll es weitergehen, was soll geschehen?
Halt ich habs, die Lösung liegt ja auf der Hand:
Ich riech es fast, sie ist schon überall bekannt:
Von vielen praktiziert, weil schon legalisiert,
die Lösung die besticht - man badet nicht!
17
Der Katzentatzentanz
F
C
G
C
//: Guck die Katze tanzt allein, tanzt und tanzt auf einem Bein. ://
C
G
Kam der Igel zu der Katze: “Bitte reich mir Deine Tatze!“.
F
C
G
C
Mit dem Igel tanz´ ich nicht. Ist mir viel zu stachelig!
//: Guck die Katze tanzt allein, tanzt und tanzt auf einem Bein. ://
Kam der Hase zu der Katze: “Bitte reich mir Deine Tatze!“. Mit dem
Hasen tanz´ ich nicht. Ist mir viel zu zappelig!
//: Guck die Katze tanzt allein, tanzt und tanzt auf einem Bein. ://
Kam der Dackel zu der Katze: “Bitte reich mir Deine Tatze!“. Mit
dem Dackel tanz´ ich nicht. Ist mir viel zu wackelig!
//: Guck die Katze tanzt allein, tanzt und tanzt auf einem Bein. ://
Kam das Gespenst zu der Katze: “Bitte reich mir Deine Tatze!“.
Mit dem Gespenst da tanz´ ich nicht. Ist mir viel zu gruselig!
Doch das Gesepenst neigt sich vor, sagt der Katze was ins Ohr:...
Und dann tanzen sie zu zwein über Stock und über Stein und dann
tanzen sie zu zwein und dann gingen beide heim.
18
Der Papagei ein Vogel ist
C a
d
G
C
a d
G
Der Papagei ein Vogel ist, grün, gelb und rot getupft
C
a
d
G
C
a
d
G
Er wohnt in einem Gummibaum und wenn er da so hupft dann singt er:
C
a
d
G
C
a
d
G
//:Inge, dinge, dinge, use, wuse, wuse, saba, daba, daba, dei, ei, ei://
In Afrika am großen Fluß, da wohnt ein Krokodil.
Das braucht zum Zähneputzen 'nen Schrubber mit 'nem Stiel. Dazu
singt es: //:Inge, dinge...
Das Nilpferd grüne Seife liebt, die es zu Baden nutzt.
Es schläft so gern am Uferrand, und wenn es sich dort putzt, ja dann
singt es: //:Inge, dinge...
Die Affen im Bananenhain, die lieben Obstsalat.
Sie werfen mit der Kokosnuss, denn sie ist rund und hart und dabei
singen sie: //:Inge, dinge...
Der Löwe sehr gefährlich ist, die Zähne sind sehr scharf.
Doch wenn er diese Töne hört, dann wird er sanft und brav und er
singt: //:Inge, dinge...
Ein alter Elefant im Zoo, der kennt dies Lied hier nicht,
und weil er so alleine war, macht er sich ein Gedicht und das geht so:
//:Inge, dinge...
Der Kuckuck in der Kuckucksuhr kommt jede Stunde raus.
Doch wenn er keine Lust mehr hat, bleibt er in seinem Haus und dann
singt er: //:Inge, dinge...
Der Gockelhahn Karl-Fridolin stolziert im Hühnerstall.
Und alle Hennen lieben ihn, da gab’s ‘nen mords Krawall
//:Gock, gock...
19
Die alte Moorhexe
e
e
H7
Die alte Moorhexe hext im Teufelsmoor herum;
e
Dreht sich wild im Tanze um, lacht sich schief und lacht sich krumm,
a
e
G
e
wenn die Tiere ängstlich wittern und die Kinder alle zittern;
e
H7
hält die ganze Welt für dumm, hext herum, hext herum.
e
a, e, H7, e
Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu! Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Flüstern: Hext herum, hält die ganze Welt für dumm.
Gegen Mitternacht jedoch fährt sie in ihr Hexenloch,
füttert ihre sieben Schlangen, bringt den schnellen, starken, langen
Hexenbesen in den Stall, scharrt und raschelt überall;
Hält die ganze Welt für dumm, hext herum, hext herum.
Bei dem Spuk in Moor und Sumpf ging verlorn ihr Ringelstrumpf;
Jener rote, linksgestrickte Strumpf, den ihre Schwester schickte,
hängt in einer Birke drin, flattert einsam vor sich hin;
hält die ganze Welt für dumm, hext herum, hext herum.
20
Es war einmal ein Mann
F
C
C
G7
Es war einmal ein Mann, der fällte einen Baum
G7
F
G7
und in der Nacht darauf, da quälte ihn ein Traum.
C
E
F
Er fühlte sich so komisch und man glaubt es kaum:
C
C
G7
Er wurde plötzlich selbst zu einem Baum!
Er spürte wie der Wind als Samenkorn ihn trug,
kroch in den Boden rein, wo Samen Wurzeln schlug,
und als ein warmer Regen fiel, da drängte er ans Licht,
als zarte Pflanze, die im Wind zerbricht.
Als Pflanze wuchs heran, der Mann in seinem Traum.
Bald wiegte sich im Winter ein junger starker Baum,
der allen Menschen Sauerstoff und Schatten bringt,
aus dem so manches Vogelzwitschern klingt.
Und las der Mann aus seinen Träumen aufgewacht,
da hat er sich ´ne tolle Sache ausgedacht,
und alle die ihn kannten, die verstandens kaum:
Er pflanzte einfach einen neuen Baum!
21
Halli Hallo
C FG C
F
G
C
//:Ha ha ha li hallo, jetzt geht es los, wir fangen endlich an,
F
G
C
weil der Große dort und der Kleine da nicht länger warten kann. ://
G
C
D
G
Wir hoffen, dass ihr zuhör´n könnt und mitsing´n könnt ihr auch,
C
F
G
C
//: und wer hier nicht mehr sitzen kann, der legt sich auf den Bauch. ://
//:Ha ha ha li hallo…
Wir haben Instrumente mit und packen alle aus
//: und wenn euch was gefallen hat, dann spart nicht mit Applaus. ://
//:Ha ha ha li hallo…
Die Zeit geht meistens schnell vorbei, was man nicht ändern kann,
//: doch bevor dies hier zu Ende ist, fang wir erstmal an. ://
22
Helden deiner Träume
A
e
A
e
Ich träum, ich wär’ ein Seeräuber, ein großer starker Held,
A
e
a
e
a
ich plünd’re auf dem weiten Meer alle Schätze dieser Welt.
A
e
A
e
Ich bin der Herr auf meinem Schiff, meine Männer haben’s gut,
A
e
a
e
a
wir rauchen, saufen, prügeln uns, wir haben Ruhm und Mut.
a
e
a
e
a
Ja, dann mach dich doch auf, und schau nach, ob es stimmt,
e
a
a7
dass die Helden deiner Träume auch in Wirklichkeit so sind!
Ich träum, ich wär’ ´ne Königin, die schönste Frau im Land,
nur seid´ne Kleider trage ich und Ringe an der Hand.
Ich schlaf im blauen Himmelbett und ess im goldnen Saal,
ich zeig mich gern auf meinem Schiff fürs Foto im Journal.
Ich träum davon ich wär’ am Ball so trickreich wie nur wer,
und wenn ich flanke, wenn ich schieß’, dann brülln die Massen sehr.
Ich seh´ viel von der ganzen Welt und ernte viel Applaus,
ich komme aber gern zurück ins schöne große Haus.
Ich träum, ich wär’ ein Zauberer, der Mächtigste im Land,
ich zaubre alles was ich will, kurz mit der linken Hand.
Ich halte auch so dann und wann die Zeit ganz einfach an
Es bleiben alle Uhren stehn, es kann nichts weitergehn.
Ich träum, ich wär’ der Direktor vom Zirkus Saus und Braus,
ich lasse auf dem Höhepunkt die stärksten Tiere raus.
Sie fassen mich an Haut und Haar und fressen mich fast auf,
doch Alfred, unser Muskelprotz, der holt mich wieder raus.
23
Komm lauf mit uns hinaus
D
Komm lauf mit uns hinaus,
G
wir bleiben nicht zu Haus,
A
D
wir Wölflinge gehen auf Jagd,
G
D
//: im Walde kennen wir jede Pflanze,
A
jedes Tier, hören den leisesten Tritt.
D
G
Ob trocken oder nass, es macht uns großen Spaß !
A
D
Komm mit, kleiner Wolf, komm mit. ://
Und sind wir dann im Heim ,
wir können nicht ruhig sein ,
das ist nicht unsre Art
//: Wir singen froh ein Lied, einen jeden
reißt es mit, machen den größten Krach.
Und ist die Runde aus, so ziehn wir froh nach Haus.
Mach mit, kleiner Wolf, mach mit. ://
24
Mit der Mütze unterm Arm
C
C
G7
Mit der Mütze unterm Arm, tire lire lire
mit der Mütze unterm Arm, tire lire la
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Ging einmal ein Dorfgendarm, tire lire lire,
Kam auf eine Hühnerfarm...
Aß ein Hühnchen fett und warm...
Verschluckt sich am Hühnerbein...
Würgte bis der Doktor kam...
Der operierte ihm den Darm...
Daran starb der Dorfgendarm...
Man begrub ihn in der Farm...
25
Lied vom Wecken
G
D7
Wenn ich zum Markt geh, dann kauf ich dir ein Hähnchen
G
und das soll dich jeden Morgen wecken.
C
Und das Hähnchen macht Kikerikiki.
D7
Jeden Morgen schon ganz früh.
Wenn ich zum Markt geh´, dann kauf ich dir ein Glöckchen
und das soll dich jeden Morgen wecken.
Und das Glöckchen macht: Dinnnnng, donnnnng.
Und das Hähnchen macht: Kikerikiki, jeden Morgen schon ganz früh.
Wenn ich zum Markt geh´, dann kauf ich dir ein´ Wecker,
und der soll dich jeden Morgen wecken.
Und der Wecker macht: Drrrrrn, drrrrrn.
Und das Glöckchen macht: Dinnnnng, donnnnng.
Und das Hähnchen macht: Kikerikiki, jeden Morgen schon ganz früh.
Wenn ich zum Markt geh´, dann kauf ich dir ´ne Kuckucksuhr,
und die soll dich jeden Morgen wecken.
Und die Kuckucksuhr macht: Kuckuck, Kuckuck.
Und der Wecker macht: Drrrrrn, drrrrrn.
Und das Glöckchen macht: Dinnnnng, donnnnng.
Und das Hähnchen macht: Kikerikiki, jeden Morgen schon ganz früh.
26
Wenn ich zum Markt geh´, dann kauf ich dir ein Schäfchen,
und das soll dich jeden Morgen wecken.
Und das Schäfchen macht: Mäh, mäh.
Und die Kuckucksuhr macht: Kuckuck, Kuckuck.
Und der Wecker macht: Drrrrrn, drrrrrn.
Und das Glöckchen macht: Dinnnnng, donnnnng.
Und das Hähnchen macht: Kikerikiki, jeden Morgen schon ganz früh.
Wenn ich zum Markt geh´, dann kauf ich dir ein Radio,
und der soll dich jeden Morgen wecken.
Und das Radio macht: Bla bla, dulijöh, dulijöh!
Und das Schäfchen macht: Mäh, mäh.
Und die Kuckucksuhr macht: Kuckuck, Kuckuck.
Und der Wecker macht: Drrrrrn, drrrrrn.
Und das Glöckchen macht: Dinnnnng, donnnnng.
Und das Hähnchen macht: Kikerikiki, jeden Morgen schon ganz früh.
Doch, ach herjeh, ich hab kein Geld einstecken
und komm´ vom Markt und muss dich alleine wecken.
Ich mach: Bla bla, bla, dulijöh, dulijöh!
Ich mach: Mäh, mäh! Ich mach: Kuckuck, kuckuck!
Ich mach: Drrr, drrrrn! Ich mach: Dinnnnng, donnnng!
Und am Schluß mach ich: Kikerikiki, diesen Morgen schon ganz früh.
27
Miteinander
C
G7
Der Mensch kann manche Sachen ganz für sich selber machen.
C
Laut lachen oder singen, kreuzweis im Tanze springen.
G7
Nur bringt das nicht dir reine Erfüllung so alleine.
C
Es wird gleich amüsanter, betreibt man's miteinander.
C
G7
Oli, oli, ola! Wir sind miteinander da,
C
zusammen und gemeinsam, nicht einsam und alleinsam.
C
G7
Oli, oli, ola! Miteinander geht es ja.
C
Wenn wir zusammen kommen, komm'n wir der Sache nah.
Zu manchen Tätigkeiten, bedarf es einen Zweiten.
So etwa zum Begleiten, zum Tratschen und zum Streiten.
Auch das zusammen-Singen soll zweisam besser klingen.
Erst recht in Liebesdingen lässt sich zu zweit mehr bringen.
Sodann das Fußballspielen geht immer nur mit vielenwie auch das Volksfest feiern (und das nicht nur in Bayern).
Auch Demonstrationen, wenn sie den Aufwand lohnen,
erfordern eine Menge an menschlichen Gedränge.
Im wesentlichen Falle da brauchen wir uns alle
auf diesem Erdenballe, auf das er nicht zerknalle.
Schiebt alle Streitigkeiten für ein Weil' auf Seiten
und lasst uns drüber streiten dereinst in Friedenszeiten.
Befällt uns das Verzagen, so müssen wir's verjagen.
Vielleicht zusammen singen, ein Fass zu Ende bringen.
Lasst uns zusammen juchzen und, wenn es sein muss, schluchzen.
Der Mensch braucht jede Menge ganz menschliches Gedränge.
28
Nimm die Spur auf durch die Zeit
h
e
A
D
Vor vielen tausend Jahren da gabs noch keine Uhr.
h
e
A
D
Die Menschen kannten Zeit nach Mond und Sonne nur.
D
h
G
A
Und heute kennts fast jeder, wenn früh der Wecker schellt,
D
h
G
A
man sich bemüht, damit man den Stundenplan einhält.
D
A
D
G
A
Nimm die Spur auf durch die Zeit, sei zur Wanderung bereit,
A
G
A
D
denn im Alten gibt es Neues zu entdecken.
G
A
Spür´ den Wind des Lebens wie er dreht,
D
h
G
er dreht auch wenn das Uhrwerk steht. Schaue auch zurück und fliege weit
D
durch die Chronik der Beweglichkeit.
e
G
A
D
Hab´n Geschichten Dich schon eingeweiht? Halt´ deine Nase in die Zeit!
Vor hundert Jahren fuhr man lang übern Ozean.
Ein Schiff kam in Amerika nach sieben Wochen an.
Und heute fliegen viele im Flugzeug statt zu fahrn.
Denn Zeit ist Geld und diese kann man damit gut sparn.
Nimm die Spur auf...
Von einem Jahr zu träumen, das geht in einer Nacht.
Und auch bei Tag die Phantasie die Zeit unendlich macht.
Da kann man viel entdecken , trifft eine Traumfigur.
Doch mancher sagt, Gedankenreisen sei Zeitverschwendung pur.
Nimm die Spur auf...
Vor einem Jahr war alles neu und heute ist’s schon alt.
Ein jedes Ding verändert sich, egal ob spät, ob bald.
Wer macht die Zeit, was bringt sie? und wo läuft sie und wann?
An jedem sie entlang floss, bei dir jetzt kommt sie an!
Nimm die Spur auf...
Worte & Weise: Lied zur Bundesmeutenaktion „Chronnies Reisen durch die Zeit“, BdP 1998
29
Pippi Langstrumpf
D
G
A
D
Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune,
G
A
D
ich mach mir die Welt widewide wie sie mir gefällt.
G
A
Hey Pippi Langstrumpf, hollahi hollaho holla hopsassa,
D
G
A
D
hey Pippi Langstrumpf, die macht, was ihr gefällt.
G
A
fis
Ich hab ein Haus, ein kunterbuntes Haus,
H
e
A
D A D
ein Äffchen und ein Pferd, die schauen dort zum Fenster raus,
G
A
fis
ich hab ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd,
H
e
A
D A D
und jeder, der uns mag, kriegt unser Einmaleins gelehrt.
Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune,
wir machen uns die Welt widewide wie sie uns gefällt.
Hey, Pippi Langstrumpf...
Ich habe ein Haus...
Drei mal drei macht sechs, widewide wer will´s von uns lernen,
alle groß und klein, tralalala lad ich zu mir ein.
Hey, Pippi Langstrumpf...
Ich habe ein Haus...
30
Popellied
D
A
D
//: Dies Lied ist ausgeknobelt, für jeden der gern popelt. ://
G
D
A
D
//: Ein Popel, ein Popel, ein Popel, oh la la! ://
Spazierst du auf der Strasse, steckst den Finger in die Nase
und irgendwo da hinten wird sich sicher etwas finden.
//: Ein Popel...
Was kann man von der Mama übers Popeln noch erfahrn
Sie wird erzählen, dass die frühren Popel besser warn.
//: Ein Popel...
Hast du mal ´ne Freundin, dann sei immer ganz nobel
und wenn sie dir ein Küsschen gibt, schenkst du ihr einen Popel.
//: Ein Popel...
31
Riesenglück
a
F
Dass die Sonne sich verdunkelt,
G
a
hatte man schon oft gesehn.
a
F
Dass die Vögel nicht mehr flogen,
G
a
war vielleicht noch zu verstehn.
C
G
Dass es plötzlich kälter wurde,
F
a
lag gewiss am Abendlicht;
C
G
doch das dumpfe Beben, das näher kam,
F
E
verstand man einfach nicht.
Man verkroch sich in den Häusern,
niemand schläft in dieser Nacht.
Nur die Kinder wurden eilig
mit einem Trunk zur Ruh’ gebracht.
Doch man hatte eins vergessen,
und als keine Zeit mehr blieb,
hörte man das Singen am Straßenrand
und es sang sein Lieblingslied:
D
E
cis
fis
Riesen sind nur halb so groß,
h
E
A
sind ja lange Zwerge bloß.
D
E
cis fis
Riesen haben riesig Angst,
h
E
a
wenn man ihnen auf der Nase tanzt.
32
Überall sprach man Gebete:
„Gott beschütze dieses Kind!“
Selbst die stärksten Männer fühlten,
dass sie schwach und wehrlos sind.
Manche fingen an zu weinen,
andre packte kalte Wut.
Doch hinaus zu gehen, in die kalte Nacht,
hatte niemand mehr den Mut.
Und da trat er aus den Wäldern,
der gefürchtete Gigant,
einen Baum von hundert Jahren
knickte er mit einer Hand.
Und er sah das kleine Wesen,
dass ihn nicht zu fürchten schien.
Langsam kniete er sich zu dem Kind
und es sang sein Lied für ihn:
Riesen sind nur halb so groß...
Da erzitterte die Erde,
und es zog ein Sturm herauf,
und die Menschen in den Häusern
gaben alle Hoffnung auf.
Dieses Kind war längst verloren,
das war nun für alle klar.
Doch es ahnte niemand in der Not,
was da draußen geschehen war.
Hätten sie ihn nur gesehen,
mit diesem Kind in dieser Nacht.
Man erlebt nicht alle Tage,
dass ein Riese tanzt und lacht
Mit einem Lächeln auf dem Lippen
ging er in den Wald zurück.
Denn einen Freund zu finden wie diese zwei
gilt noch heut als Riesenglück
Worte & Weise: Peter Maffay (Tabaluga und die Reise zur Vernunft) / Rolf Zuckowski
33
Stehst du mal auf einem Berge
C
G7
Stehst du mal auf einem Berge, schaust in die Natur,
C
Menschen sehen aus wie Zwerge, grün sind Wald und Flur.
F
Und kriegst du ´nen Tritt von hinten, stehst du nicht mehr still.
C
F
C
G7
Ja, da kann man laufen lernen, wenn man auch nicht will.
Junger Mann war eingeladen. Große Töchterschar.
Die erste war kaum zwanzig, die zweite dreißig Jahr.
Und die dritte alte Schachtel vierzig im April...
Ja, da kann man laufen lernen...
Erster Stock ein Leierkasten, zweiter Stock Gesang,
dritter Stock ein Radiokasten, vierter Geigenklang,
fünfter Stock sechs kleine Kinder, sechster Stock Gebrüll...
Ja, da kann man laufen lernen...
Hast du einmal Mus gegessen und du willst wohin.
Und es hat Besitz ergriffen jemand von dem Ding.
Und der Kerl, der will nicht weichen, sitzt drei Stunden still...
Ja, da kann man laufen lernen...
Stehst du mal mit deiner Laute vor des Liebchens Tür
Und singst: „Ach holde Traute, komm doch mal herfür“
Und es naht die Schwiegermutter mit dem Besenstil...
Ja, da kann man laufen lernen...
34
Tabaluga
D
G
D
Als junger Drache will ich Sachen machen, die ein alter nicht tut.
G
Ich will Feuer spucken, mich an Bäumen jucken,
D
ja und fauchen kann ich auch ganz gut.
A
G
D
Was mein Vater sagt ist zwar ganz schön,
A
D
doch Drachen wollen meistens eigene Wege gehn.
Als junger Drache will ich Sachen machen, die ein Alter satt hat.
Um die Ecke biegen, dass die Funken fliegen
Und Wolken jage ich schachmatt.
Was mein Vater sagt...
h
G
D
Er sagt: „Tue dies nicht, tue das nicht!“, jetzt wird es mir zu bunt,
h
G
A
wenn Alt-Drachen reden, hör zu und halt den Mund. Na und!
Als junger Drache will ich Sachen machen, die ein alter nicht tut.
Ich will Feuer spucken, mich an Bäumen jucken,
ja und fauchen kann ich auch ganz gut.
Was mein Vater sagt...
D
A
D
Doch kleine Drachen wollen meistens eigne Wege gehn.
35
Tief im Busch
C
F C
Tief im Busch lebt der Kakadu
G
und der Tiger, der Tiger, der brüllt dazu.
F
C
Tief im Busch lebt der Orangmann
G
und der Tiger, der Tiger der fällt ihn an.
C
F
C
Hejo katta wumba ho, fangt den Tiger,
G
den Tiger, den Tiger ein.
C
F
C
Hejo katta wumba ho, denn der Tiger,
G
der Tiger darf nie mehr schrein.
C
Dange dange dange dange dange dange
G
C
dange dange dange dange dange dange uh!
Keine Nacht ist der Urwald still,
weil der Tiger, der Tiger nicht schlafen will!
Keine Nacht ist der Urwald stumm,
denn der Tiger, der Tiger, der schleicht herum.
Hejo...
Weißer Mann mit dem Schießgewehr
macht dem Tiger, dem Tiger das Leben schwer.
Weißer Mann in der letzten Nacht
hat der Tiger, der Tiger dich umgebracht.
Hejo...
36
und ganz doll mich
A
A/cis
Ich mag Lehrer, die mal fehln und mich nicht mit Mathe quälen.
D
h
E
Ich mag Papis mit viel Zeit, spielen ohne Streit.
A
A/cis
Ich mag Cola und Pommes Frites, Shakin´ Steven und seine Hits.
D
h
E
Ich mag fernseh´n wann ich will und keiner sagt mir: „Sitz mal still!“
D
A
D
H
Ich mag Frühstück ohne Hast, soviel essen wie´s mir passt.
D
h
E
Ich mag Fünfer ohne Krach und ´ne zwei am Tag danach.
D
A, E
A
All das mag ich – und ganz doll mich.
Ich mag Hunde furchtbar gern, aber wenn sie beißen nur von fern.
Ich mag die Leute von nebenan, die noch nie gemeckert habn.
Ich mag Große, die sich freun und mit ihnen albern sein.
Kuchen backen mit Geschmier und mein kleines Kuscheltier.
Ich mag träumen ganz allein, niemals hören: Lass das sein!
Ich mag Oma und Opa auch; Mamis Hände und Papis Bauch.
All das mag ich – und ganz doll mich.
Ich mag die Sonne, wenn sie scheint, meine Schwester, wenn sie nicht
weint.
Geburtstagfeiern bei Kerzenlicht mit Negerküssen im Gesicht.
Ich mag Autos, wenn sie stehn, Autofahrer, die mich sehn.
Ich mag Radfahrn ohne Angst, immer auf dem Fußweg lang.
Ich mag Ferien und Hitzefrei, Schneeballschlacht und Keilerei.
Ich mag aufstehn nicht so sehr, schlafengehn noch weniger.
All das mag ich – und ganz doll mich.
37
Wir sind Kinder
(...der Stoff aus dem die Zukunft ist)
D
G
A
D G A
Ref: Wir sind Kinder, der Stoff aus dem die Zukunft ist. Ui-uu
Wir sind Kinder, pass auf, dass Du das nie vergisst. Ui-uu
Wir sind Kinder, und der, dem wir nur lästig sind. Ui-uu
Wir sind Kinder, der war wohl selber nie ein Kind. Ui-uu
G
A
D
H
Bange machen gilt nicht. Sprüche klopfen zählt nicht.
E
A
hör uns zu und nimm uns ernst dabei.
Willst Du uns nicht beugen, musst Du überzeugen,
aber red’ nicht um den Brei.
Spiel nicht mit der Wahrheit, denn wir wollen Klarheit
unsre Träume machst Du nicht kaputt.
Und für uns zu denken, das kannst Du Dir schenken,
denn inzwischen können wir das selbst ganz gut.
Zeig’ uns Deine Ziele und auch mal Gefühle.
es ist gut zu sehn, dass es sie gibt.
Lass uns die Zähne zeigen, Unrecht nicht verschweigen.
oder sind die Herrn da oben immer brav und lieb?
Ref: 2x Ui-uu
Wir sind Kinder !!!
38
Wolfskanon
C
Des Nachts wohl um halb zwölfe
G
C
tönt uns ein Lied ans Ohr.
C
Das ist das Lied der Wölfe,
G
C
sie heulen leis im Chor.
C
G
C
//:Jahu, jahu, jahu, jahu, jahu.://
39
Das Zirkuslied
C
G
Ich möcht mit einem Zirkus ziehen,
C
mit vielen bunten Wagen,
F
G
C a
//: die meine Welt und deine Welt
F
G
C
auf ihren Rädern tragen. ://
Ich möcht der engen Welt entfliehn,
mit meinen sieben Sachen,
//: sechs Träume und ein Schaukelpferd
und Zeit zum Sachen machen. ://
Ich möcht mit einem Zirkus ziehen,
mit Mädchen und mit Knaben.
//: Weiß, rot sind sie und gelb und schwarz,
so pechschwarz wie die Raben. ://
Ich möcht mit ihnen Hand in Hand
auf einem Traumseil wandern,
//: und ohne abzustürzen still
von dieser Welt zu anderen. ://
Ich möcht mit einem Zirkus ziehen,
mit vielen bunten Wagen,
//: die meine Welt und deine Welt
auf Rädern heimwärts tragen. ://
40
Ich schenk dir einen Regenbogen
D
G
A
D
Ich schenk dir einen Regenbogen rot und gelb und blau.
D
h
e
A7
Ich wünsch dir was! Was ist denn das? Du weißt es doch genau!
Ich schenk dir 100 Seifenblasen, sie spiegeln dein Gesicht.
Ich wünsch dir was, was ist denn das? Nein – ich verrats dir nicht!
Ich schenk dir eine weiße Wolke hoch am Himmel dort.
Ich wünsch dir was! Was ist denn das? Ich schreibs in deine Hand.
Ich schenk dir einen Luftballon, er schwebt ganz leicht empor.
Ich wünsch dir was! Was ist denn das? Ich sags dir leicht ins Ohr!
Ich schenke dir ein Kuchenherz, drauf steht „Ich mag dich so!“
Ich wünsch dir was! Was ist denn das? Jetzt weißt du´s sowieso!
41
Ihr Wölfe kommt und schließt den
Kreis
D
A
D
G
Ihr Wölfe kommt und schließt den Kreis, ein Wolf will von uns gehn.
D
A
G
A
D
Ihr Wölfe kommt und schließt den Kreis, sagt ihm auf Wiedersehn!
A
D
G
//: Er geht nun zu den Menschen fort und schaut noch mal zurück.
D
A
G
A D
Wir wünschen ihm an fremden Ort viel Beute und viel Glück. ://
Ihr Wölfe kommt zum Felsen heut, ein Bruder von uns geht.
Ihr Wölfe kommt zum Felsen heut, damit ihr ihn noch seht.
Das ist nur „Gute Jagd“ für ihn, das ist kein Lebewohl,
es wird zurück ihn immer ziehn, das ist kein Lebewohl.
Wie Mowgli von den Menschen einst nicht wiederkam bei Nacht.
Wie Mowgli bei den Menschen einst zum Mann sich hat gemacht.
So muss auch jeder Wölfling nun vom Felsen einmal fort,
es zieht ihn selbst zu anderm Tun einmal vom Felsen fort.
Du, der du gehst, erinnre dich an jede Wölflingsjagd.
Du, der du gehst, erinnre dich ans Feuer in der Nacht.
Ans Ratsgeheult und Akela und komm einmal zurück.
Ein Platz für dich ist immer da, drum komm einmal zurück!
42
Gute Nacht Lied
C
G
F
C
Jetzt fällt draußen leichter Regen und der Wind, der bläst dazu.
F
C
G7
Nur die Lerche wiegt sich leise und die Amsel geht zur Ruh´.
C
F
F
G7
Sieh der Mond scheint durch dein Fenster, guck mal was er macht:
C
C
G7
Er winkt lächelnd zu dir rüber und wünscht dir gute Nacht.
F
G
C
C
F
G7 C
Komm du kannst jetzt ruhig schlafen, der Tag hat Spaß gemacht.
G
C
C
F
G7 C
Komm du kannst jetzt ruhig schlafen nach dem Tag, da kommt die
Nacht,
C
G7
nach dem Tag da kommt die Nacht.
Wenn du heute Nacht mal aufwachst, weil du irgendwas blödes träumst
Und dein Traum dich so erschreckt hat, dass du dann nur noch weinst
Und du kriegst dann vor lauter Weinen deine Augen nicht mehr zu,
dann komm leise zu mir rüber, bei mir da hast du Ruh´.
Komm du kannst jetzt ruhig schlafen, der Tag hat sich gelohnt.
Komm du kannst jetzt ruhig schlafen, nach der Sonne scheint der Mond,
nach der Sonne scheint der Mond.
43
Märchen
d
C
d
F
C
d
In sternenklarer Vollmondnacht, die Uhr schlägt zwölf soeben,
C e a
d
G7
C
G7
erweckt eine dunkle Geisterhand die Märchenwelt zum Leben.
a
G
G7
Es war einmal - es war einmal und ist es noch - und ist es noch
C
ein Märchen - ein Märchen
Im Gemäuer der alten Bücherei, im Regal wo die Märchen stehen,
beginnt eine seltsame Zauberei, schließ’ die Augen, dann kannst du es
sehen.
Es war einmal...
Da klettern aus den Büchern raus, Hänsel, Gretel, Zwerg Nase,
Frau Holle schüttelt die Betten aus, vorbei rennen Igel und Hase.
Es war einmal...
Ein Rattenfänger im Lodenrock bläst zum Tanze die Flöte,
sieben Geißlein und ein Ziegenbock tanzen bis zur Morgenröte.
Es war einmal...
Ali Baba kommt mit vierzig Mann und schrecklichem Getöse.
Auf ‘nem Besen kommt die Hexe an, lacht wild und schaut sehr böse.
Es war einmal...
Am nächsten Tag im Morgengrauen verschwinden die Gestalten,
es lohnt sich jetzt nicht mehr nachzuschauen, weil sie nur im Dunkeln
walten.
Es war einmal...
44
Schlaflied für Anne
h
e
FIS
h
Schlaf, Anne, schlaf nur ein, bald kommt die Nacht.
A7
D
Hat sich aus Wolken Pantoffeln gemacht.
E
FIS
h
Kommt aus den Bergen, kommt von ganz weit.
FIS
Schlaf, mein Kind, schlafe ein.
h
‘s ist Schlafenszeit.
Schlaf, Anne, schlaf nur ein,
bald kommt der Mond,
der draußen hinter den Birnbäumen wohnt,
einer davon kitzelt ihn sanft am Kinn.
Lächelt der Mond
und zieht leise dahin.
Schlaf, Anne, schlaf nur ein,
bald kommt ein Traum.
Schlupft Dir zum Ohr hinein,
merkst ihn erst kaum,
fährst auf dem Traumschiff
ans Ende der Nacht
bis dir der Morgen die Augen aufmacht.
45
Die Lappen hoch
E
H7
E
A
E
H7
Die Lappen hoch, wir wollen sailen, hol an die Schoot, ohe!
E
H7
E
A
E H7
Sind viele tausend Meilen zu segeln über See.
E
A
Die Lappen hoch, die Anker fort,
E
H7 E
heute hier und morgen dort.
A
Po morjam, po wolnam,
E
H7 E
nietschesnjet an safratan.
Wenn einst am Lagunenstrande in Lee liegt unser Boot,
lacht uns das Glück am Strande, am Strande gelb und rot.
Die Lappen hoch...
Und nie würdest weiter du ziehen, ewig bliebest du dann,
ja, wenn nicht wäre das Segeln, der Wind und der Ozean.
Die Lappen hoch...
Worte & Weise: juri
46
Am Westermanns Löhnstief
d
g
d
Am Westermanns Löhnstief pfeift eisiger Wind.
g
d
A7
d
Uns schaukelt die See wie die Mutter ihr Kind.
C F
C
F
C
Am Westermanns Löhnstief ist alles so grau.
g
d
A7 d
Wir fangen den Hering, den Kabeljau.
g
d
A
d
Tschiree macht die See. Tschira, Tschiree
g
d
A
d
Tschiree macht die See. Tschirahahaha, Tschiree.
Durch Tage und Nächte wir kurven im Nord,
und hieven die zappelnde Beute an Bord.
wir kehlen den Hering und salzen ihn ein,
sind voll unsere Kantjes, wie kehren heim.
Tschiree...
Südwester, das Ölzeug und Isländer Wams,
was nützen die Plünnen im Schneeflockentanz.
Ein daumenbreit Schluck aus der Buddel mit Rum;
das krempelt uns wieder ‘ne Weile um.
Tschiree...
Spring über die Reeling, Jan Rasmus, tschiree,
fass Taue, halt fest dich, sonst fährst du zur See.
So mancher fuhr tief in den Meerkeller weg.
Der Teufel soll holen den Höllendreck.
Tschiree...
Worte & Weise: Alo Hamm
47
Wir fahren übers weite Meer
d
Wir fahren übers weite Meer,
g
d g
d
holla ballo balay! Holla baloo baloo balay!
d
A
Die Heimat sieht uns nimmermehr,
d
holla baloo balay!
Vom Maste weht ein schwarzes Tuch,
holla ballo balay! Holla baloo baloo balay!
Vielleicht trifft uns der Heimat Fluch,
holla baloo balay!
Das wilde Wasser rauscht und schäumt,
holla ballo balay! Holla baloo baloo balay!
Manch einer von den Sternen träumt,
holla baloo balay!
Oh Bruder lass das Träumen sein,
holla ballo balay! Holla baloo baloo balay!
Vielleicht muss bald gestorben sein,
holla baloo balay!
Und gilts dem Tod, wir fechtens aus,
holla ballo balay! Holla baloo baloo balay!
Von uns will keiner mehr nach Haus,
holla baloo balay!
Worte: Karl Seidelmann, Weise: Gunther Martens
48
Flink auf! Die luftigen Segel gespannt
e
a
Flink auf! Die luftigen Segel gespannt!
e
H
Wir fliegen wir Vögel von Strand zu Strand,
e
a
wir tanzen auf Wellen um Klipp und Riff,
e
H7
e H e
wir haben das Schiff nach dem Pfiff im Griff;
D
G
a
H
Wir können was kein anderer kann:
e
a
e
Wir haben einen Klabautermann.
Der Klabautermann ist wackerer Geist
Der alles im Schiff sich rühren heißt,
der überall, überall mit uns reist,
mit dem Schiffskapitän flink trinkt und speist;
beim Steuermann sitzt er und wacht die Nacht
und im obersten Mast wenn das Wetter kracht.
Ist’s Wetter klar und die Fahrt gelingt,
so nimmt er die Geige und tanzt uns springt,
und alles muss auf dem Deck sich schwing’n,
unzählige selige Lieder sing’n.;
nicht Sturm, nicht Wurm, ihn ficht nichts an:
Wir haben den wahren Klabautermann.
Hei, klettert er! Sei die See auch so groß.
Klabautermann lässt kein Takelwerk los,
er läuft auf den Rahen, wenn alles zerreißt,
er tut, was der Kapitän ihn heißt.
Und wisst ihr, wie man ihn rufen kann?
Courage heißt der Klabautermann!
Worte: August Kopisch (1799 – 1853); Weise: Adolf Lohmann, 1932
Das Lied entstand 1932 in der jugendbewegten katholischen Sturmschar. Für das Liedgut der
katholischen Bünde ist es nicht untypisch, dass die Liedaussage nicht nur „atmosphärisch“, sondern
im text zu greifen ist: Der Alleskönner Klabautermann ist ein Sinnbild für die eigene Courage, für den
eigenen Mut.
49
Mein kleines Boot
D
G
Mein kleines Boot, bald bist du wieder flott,
D
und ein End hat alle Not,
A D
und ein End hat alle Not.
D
//: Wachsender Tag gewinnt,
G
A
D
Herbstwindes Eis zerrinnt,
D
A
D
und die Fahrt, die freie Fahrt beginnt. ://
Glänzender Strom, zum Meere ziehst du hin,
und das Meer gibt dir den Sinn
und das Meer liegt mir im Sinn.
//: Über dir jagt der Wind,
Welle auf Welle rinnt,
und die Fahrt, die freie Fahrt beginnt. ://
Mein kleines Boot, nun fahren wir hinaus
Über Flut und Wellen Braus,
und wir kehren so bald nicht nach Haus.
//: Über dir jagt der Wind,
gleitest zu Tal geschwind,
wenn die Fahrt, die freie Fahrt beginnt. ://
Worte & Weise: Alf Zschiesche
50
Das Ruderlied
C
G7
Tauch die Ruder leise ein,
a
E
lass uns nun verschwiegen sein,
F
C
hören wir doch, ich und du,
G
C
G
gerne kleinen Wellen zu,
C
G7
C
gerne kleinen Wellen zu.
Weißt du, was die Welle singt,
was in ihrem Herzen klingt?
Lacht wie du und weint wie du,
//: lacht wie du, jetzt hör nur zu. ://
Wenn ich eine Welle wär,
zög ich in das blaue Meer,
zög vorbei an manchem Land,
//: bleib an einem schönen Strand. ://
Macht die Sonne ihren Lauf,
höb sie mich zum Himmel auf.
Flögen Wolken fort mit mir,
//: käm ich wieder her zu dir. ://
Worte & Weise: Hans Leip
51
Und der Herbst hat sich erhoben
d
A
d
Und der Herbst hat sich erhoben,
g
A d
und die wilden Gänse toben.
F
B
F
//: Führ das Ruder, lieber Bruder,
C7
F
eh in Asche du zerstoben. ://
Lass, oh lass die Chrysanthemen,
lass, o lass die blauen Schemen,
//: führ das Ruder, lieber Bruder,
und die Wogen lass uns zähmen. ://
Nimm ein Weib nach deiner Weise
auf die wilde Wogenreise;
//: führ das Ruder, lieber Bruder,
eh der Kiel zerbarst im Eise. ://
Worte: Klabund nach Kaiser Wuti; Weise: Heinrich Steinhöfel.
Aus dem Zugvogel ist eine andere Melodie von Alo Hamm bekannt.
52
Graues Meer
e
h
G DG
Graues Meer am Sommerstrande, jelu, jalu,
e
h
weiße Welle blitzt im Sande,
C
h
e
spielt um Boot und Stein.
Wenn die ersten Sterne scheinen, jelu, jalu,
kniet ein Mädchen auf den Steinen,
wäscht ihr blondes Haar.
Aus dem Meer, dem dämmerhellen, jelu, jalu,
kommt auf sieben Silberwellen
stumm ein Nix zum Strand.
Nimmt das Mädchen mit zum Grunde, jelu, jalu,
ach, nun weint es weiße, runde
Perlen tief ins Meer.
Fischt der junge Fischer morgen, jelu, jalu,
findet er im Netz verborgen
tausend Perlen klar.
Worte: tejo (Walter Scherf), Weise: aus Kurland
53
Welle wogte
e
C
e
Welle wogte an den Strand,
C
D
griff nach eines Mädchens Hand,
G
D
G h
das in Abendsonnenglut
e
C
e
heimwärts wandert durch die Flut.
Zarte Brust und schlanker Fuß,
wahrt euch vor des Schmeichlers Gruß:
"Höre, Kind, mein sanft Gebot !
Warte! Bleib, ich bin der Tod !"
"Drüben ruft der Liebe Glück.
Schmachvoll wär's, blieb ich zurück."
Dort im Fluss der helle Klang.
War's ein Fisch, der spielend sprang?
Schlanker Fuß und zartes Herz
harrt der Fähre heimatwärts.
"Hör auf mich", die Welle droht,
"Warte, Kind ! ich bin der Tod !"
"Liebster ruft, da muss ich eilen.
Schande träf mich, wollt ich weilen."
Welle, welle wogt und ringt,
mächtig ihren Leib verschlingt.
Töricht Herze, treue Hand,
kleiner Fuß trat nie ans Land.
Welle wandert, welle rinnt,
wogt hinab und trägt den Tod.
Worte; Rudyard Kipling, Weise: tuck, WVDB
54
Wer kann segeln ohne Wind
d
A
Vem kann segla för utan vind?
g
d
Vem kann ro utan aror?
g
d
A7
d
Vem kann skiljas frän vännen sin utan att falla tärar?
Jag kann segla för utan vind,
jag kann ro utam aror.
Men ej ski jas frän vännen min
Utan att fälla tärar.
Wer kann segeln ohne Wind,
rudern ohne Ruder?
Wer kann scheiden von seinem Freund,
ohne dass Tränen fließen?
Ich kann segeln ohne Wind,
rudern ohne Ruder.
Doch kann nicht scheiden von meinem Freund
Ohne dass Tränen fließen.
Worte: Original aus Schweden, Weise: norwegisch
55
Auf vielen Straßen
e
H7
Auf vielen Straßen dieser Welt
e
habt Ihr Euch sorglos rumgetrieben.
a
e
//: So ohne Zelt und ohne Geld,
H7
e
der Tippelei verschrieben. ://
Was galt Euch Armut, was Gefahr,
Ihr habt verachtet und zerschunden.
//: Dort draußen treibend Jahr für Jahr
doch Euer Glück gefunden. ://
Habt manches Lied der Einsamkeit
wohl in die Nacht hinaus gesungen.
//: Auf fremden Meeren, fern der Zeit,
ist Euer Sang verklungen. ://
Worte: Björn Behnke, Weise: Alf Zschiesche
56
Balkanlied
e
D G
D e
Und wir kauern wieder um die heiße Glut
C
D e
und erzählen vom Abenteuer.
D G
D e
Und der wilde Balkan ist gerad' noch gut,
C
D
e
und wir schwörens beim Lagerfeuer,
G
D
e
H7
//: das die Neider verdammt und die Spießer verflucht,
e
H7
e
die uns gehemmt viel' tausend Male!" ://
Doch sehr bald wird es wahr, ja dass wir stehen am Meer
und gedenken der fernen Heimat.
Und der kleine Trupp, er rüstet gar sehr,
zu verlassen die grauen Mauern.
|//: Und es hält uns nichts mehr und wir freuen uns sehr,
bald flattern Segel gegen Osten. ://
Und der Silberfalke flattert uns voran
in der rot-grauen Fahne am Maste,
und ein wildes Lied schwingt sich von Kahn zu Kahn,
das verwegene, das viel gehasste,
//: das die Neider verdammt... ://
Worte & Weise: Fredl Mayer, 1933
57
Bündische Vaganten
e
H7
e
H7
Hei, wie vorn der Fetzen fliegt, hei, wie er sich im Winde wiegt,
a e
H7 e
ohne Rast und ohne Ruh.
H7
e
H7
So treibt es uns mit freiem Sinn, wohl über tausend Straßen hin,
a
e
H7 e
ohne Ende immerzu.
C
G
D7
G
Bündische Vaganten, tippeln in die Welt, hej, tippeln in die Welt,
C
G
D7
G
bündische Vaganten tippeln in die Welt, ho Ayen.
Treiben wir dem Süden zu, lässt der Nord' uns keine Ruh!
Überall zu Haus' sind wir.
Mal rüber nach Amerika, mal runter bis nach Afrika,
heia, heia, das sind wir!
Bündische Vaganten...
Hast du noch ein jung Gesicht, so zage nicht und fackle nicht,
frage niemals nach dem Wie.
Wer nur am Rand der Straße klebt, für seinen dummen Bauch nur lebt,
misst der Ferne Zauber nie.
Bündische Vaganten...
Worte & Weise: trenk (Alo Hamm)
„Ayen“ ist der hörbare Rest der französischen Stadt Mayenne, der als Treffpunkt der
Widerstandsbewegung diente.
58
Wir sind eine kleine, verlorene Schar
e
H7 e
Wir sind eine kleine, verlorene Schar,
D7 G
D7
G
wir stehen für uns auf der Welt.
C
G
//: Und jeder Kerl, der mit uns war,
D7
G
hat für immer sich zu uns gesellt. ://
Pfeifen: e, a, e, H7, e, H7, e
Wie leben in Lumpen, wir lieben die Nacht,
unsere Zeit heißt für immer das Jetzt.
//: Wir haben die Spießer ängstlich gemacht
und wir lachen, wenn man uns hetzt. ://
So ziehen wir weiter durchs Land, durch die Zeit,
wir ändern uns nimmermehr.
//: Lasst uns die Fahne, die Fahrt und das Scheit
und den abgebrochenen Speer. ://
In den meisten Quellen ist vermerkt, dass dieses Lied vermutlich im Nerother Wandervogel
entstanden sei. Das ist jedoch nicht sicher. Die Melodie ist möglicherweise angelehnt an das Lied "Wir
sind eine wilde verwegene Schar" aus dem Bund der Reichspfadfinder, um 1930. Auf jeden Fall ist es
ein Lied der Verbotszeit und gibt deutlich die Stimmung und Haltung der illegalen Gruppen wieder.
Man wollte nicht im engeren Sinne politischen Widerstand leisten, sondern seine Jugendkultur
weiterleben ("Lasst uns die Fahne, die Fahrt und das Scheit und den abgebrochenen Speer.") und
geriet damit zwangsläufig in Konflikt mit dem totalitären Staat. Wimpelspeere, von denen in der dritten
Strophe die Rede ist, wurden häufig zerbrochen, wenn der zwangsweise Übertritt in die HJ nicht mehr
abzuwenden war. Erklärung von Hans Schmitt, ehemals Evangelische Jungenschaft Karlsruhe: „Ich
habe irgendwo gelesen, dass es im Original gar nicht "Lasst uns die Fahne, die Fahrt und das Scheit "
hieß, sondern "Lasst und die Fahne, die Fahrt und den Eid". Mit Eid ist das Pfadfinderversprechen
gemeint. Daraus wurde dann "Lasst uns die Fahne, die Fahrt und den Scheiß-Eid" und daraus wurde
dann das Scheit.“
59
Was gehen euch meine Lumpen an
e
H7
e
Was gehn euch meine Lumpen an,
a
e
da hängen Freud und Tränen dran.
H7 e D G
Was kümmert euch denn mein Gesicht ?
G H7
e
//: Ich brauche euer Mitleid nicht ://
Was kümmert euch, was mir gefällt ?
Ich lebe mich, nicht euch in dieser Welt.
In euern Himmel will ich gar nicht rein,
//: viel lieber in der Hölle sein. ://
Ich brauch gewiss nicht eure Gnaden,
und selbst, wenn Tote ich geladen,
wenn Schimpf und Schand' wärn an mir dran,
//: euch geht das einen Scheißdreck an. ://
Ich pfeife auf das Weltgericht,
an Auferstehung glaub ich nicht.
Ob's Götter gibt, das weiß ich nicht
//: und Höllenstrafen fürcht' ich nicht. ://
Worte: B. Traven, Weise: mündlich überliefert
60
Die Schluchten des Balkans
e
G
D
e
Die Schluchten des Balkans zu zwingen,
G
D
H7
die die Legende erwähnt.
e
G
D e
Mit den Dämonen zu ringen,
G
D
H7
die diese Felsen gezählt.
G
D
//: Riefen wir die heimliche Schar,
e
H7
die von Göttern auserwählt war,
e
H7
e
a
zu suchen, zu wägen, zu zweifeln, zu hoffen,
e
H7
e
zu wissen, was wirklich, was wahr. ://
Den Ungeist des Menschen zu zwingen,
der uns das Schwert gürten heißt.
Gegen den Sturmwind zu ringen,
der uns die Fahne zerreißt.
//: Riefen wir die heimliche Schar...
Kämpfen, verlieren oder siegen.
Wer wird versklavt, wer wird ein Held?
Zu entscheiden oder zu erliegen
Fordert uns diese Welt.
//: Riefen wir die heimliche Schar...
Worte & Weise: Defense (DPB)
61
Fahren
G
e
A7
D
Der Geist ist müd', die Hoffnung leer, die Welt ist mir zuwider,
C
G
A7
D
halb Strolch, halb Revolutionär, so tönen unsre Lieder.
G
C
G
//: Trüb hängen Wolken in den Tag, fahren, ja fahren.
G
C D G
Wann bricht ein Licht in unsre Plag? Fahren. ://
Schreit jeder mir die Ohren voll, vom Paradies auf Erden.
Weiß nicht, wen ich bedauern soll, weiß nur, es wird nicht werden.
Trüb hängen...
Ein Rädchen bin ich in der Welt, muss mich mitunter drehen.
Und doch, ihr Herrn, wem's nicht gefällt, mag mich von hinten sehen.
Trüb hängen...
So fahr ich, weil ich leben will, das freie, wunderbare.
Wer Tod mir wünscht, der leg mich still, ich lebe, weil ich fahre.
//: Trüb hängen Wolken in den Tag, fahren, ja fahren,
Licht bricht durch Dunkel wie ein Schlag, fahren. ://
Worte & Weise: Alexej „Die Mütze“ Stachowitsch
62
Lasst uns singen
a
C
Und als wir dann am Abend den See vor uns sahn,
G
a
fühlten wir den Beginn unsres Abenteuers nahn,
d
E
a
und wir stiegen zum Ufer hinab.
F
a
Lasst uns singen, lasst uns singen,
G
a
lasst die Lieder unsrer Fahrt erklingen.
F
a
Lasst uns ziehen, lasst uns ziehen,
G
a
lasst uns weiter durch die Wälder ziehn.
Und als die Kohten standen am Steinufersaum,
tranken wir Tee am Feuer, ein alter Kiefernbaum
grüßte knarrend uns später im Schlaf.
Lasst uns...
Und als die Sonne morgens aufs Kohtenkreuz schien,
gabs nur eins und das war aus den Schlafsäcken zu fliehn.,
und zu schwimmen zur Insel hinaus.
Lasst uns...
Und morgen geht es weiter, wer weiß schon wohin.
Jeder Tag ist so anders und stets ist er Beginn
neuer Taten voll Wildheit und Glück.
Lasst uns...
63
Lasst die Finger springen
d
g
Lasst die Finger springen auf dem schwarzen Brett,
A
d
lasst die Fahrtenlieder klingen.
Spannt die Trommelfelle, macht die Gluten hell,
lasst der Sehnsucht Pferde springen.
C
F
g
A
Wir sind ein wildes Sturmgespann, ein Blitz auf allen Breiten,
d
g
d
die Ferne führt uns rastlos an wie Meere endlos Tatendrang.
A
d
Wir singen in die Weiten:
d
a
g
d
||: Hehohe, hehohe, Jungen, helle Scharen.
A
d
A
d
Großfahrt unser Chorgesang, Jungenhorte ran! :||
Sing dein Lied uns, Trotter, wir sind mit dabei
Zu erobern letzte Fernen.
Alle Farben geben heut ein Stelldichein,
die Schwarzen, Braunen, Roten, Gelben.
Am Nordgestad, im Wüstensand brennt unser Lagerfeuer.
In Sonnengluten braungebrannt, ein Fahrtenleben nie gekannt,
es locken Abenteuer.
||: Hehohe, hehohe, es pocht das Blut im Leibe,
Trotterking ist unser Mann, Jungenhorte ran! :||
64
Rings im Feuerkreis es geistern dutzendweis
Zauberhafte Spukgestalten.
Aus dem Flammenherd aufsteigen ungezählt
Pferd, die kein Mann kann halten.
Weit dringt das chörig hohe Lied von unsrer Ströme Quellen.
Die Gassen zittern voller Qual beim Klotz der Nagelstiebelschar,
und Kettenhunde bellen.
||: Hehohe, hehohe, Ruf der Erde Weiten,
selbst die Sterne fangen an, Jungenhorte ran! :||
Vorwärts drängt der Schritt, was uns das Leben singt,
braucht ein mutig großes Wagen.
Jedes Fohlen, das heut in der Koppel springt,
morgen wird’s den Reiter tragen.
Dann heißt es stehn mit Ger und Schild, nun wählet eure Pferde!
Des Lebens Kampf ein wild Gefild, fragt nicht nach einem
Träumerbild und nach des Träumers Werde.
||: Hehohe, hehohe, heut noch wolln wirs wagen,
jeder stehe seinen Mann, Jungenhorte ran! :||
Worte & Weise: trenk (Alo Hamm)
Dieses Lied entstand im Juni 1936 im „Stützpunkt Waldlager“. Dies war ein verschwiegener
Kohtenplatz im Bergischen Land, denn seit 1933 war es den Jungenschaften durch die Nazis
verboten, mit ihren Kohten auf Fahrt zu gehen.
65
Aufbruch nach gestern
d
C
d
C C7
Sonne, wo ist dein Scheinen, in das mein Leben ich leg?
H7
G
H7
e
Wie oft bin ich mir selbst Schatten, steh ich mir selbst nur im Weg?
d
C
d
C
C7
Freunde lasst uns erbauen ein Floß dort unten am Strand,
H7
G
H7
e
den Städten ist nicht zu trauen, sie steh’n auf treibendem Sand.
G
H7
C
a a7
Silberner Vogel, du Vater der Fahrt, so viele Stürme sind wach.
G
H7
Schwing dich hinauf, ob der Mast auch zerbrach,
C
a
D e
sind nicht vom Wind genarrt.
Wellen, die ihr dort strandet, ihr kennt den rastlosen Schmerz.
Wenn in den Molen ihr brandet, zerbricht mit euch noch mein Herz.
Freunde, bringt nur die Ruder der Zeit, die fest und bewährt.
Wie viel, was alt, ist uns Bruder, wie viel, was neu, längst verjährt.
Silberner Vogel...
Worte von neuen Formen, des freien Lebens auf Zeit:
Ich halte nichts von den Normen, die uns zur Dummheit befreit.
Freunde, sollen wir glauben, was uns der Wind jetzt erzählt?
Lasst jetzt die Sonne uns rauben, wir haben besser gewählt !
Silberner Vogel...
Worte & Weise: bounty (Heiner Knoch), Stamm Burgund, Berlin 1988
66
Unter den Toren
e
D
Unter den Toren, im Schatten der Stadt,
C
H7
schläft man gut, wenn man sonst keine Schlafstelle hat.
e
D
G
Keiner der fragt nach Woher und Wohin,
H7
e
und zu kalt ist die Nacht für Gendarmen.
G D
G D
//: He, ho, ein Feuerlein brennt,
e
H7
e
kalt ist es für Gendarmen. ://
Silberne Löffel und Ketten im Sack,
legst du besser zum Schlafen dir unters Genack.
Zeig nichts und sag nichts, die Messer sind stumm
und zu kalt ist die Nacht für Gendarmen.
//: He, ho, ein Feuerlein brennt...
Greif nach der Flasche, doch trink nicht zuviel,
deine Würfel sind gut aber falsch ist das Spiel,
spuck in die Asche und schau lieber zu,
denn zu kalt ist die Nacht für Gendarmen.
//: He, ho, ein Feuerlein brennt...
Rückt dir die freundliche Schwester zu nah,
das ist gut für die Wärme, mal hier und mal da,
Niemand im Dunkeln verrät sein Gesicht
und zu kalt ist die Nacht für Gendarmen.
//: He, ho, ein Feuerlein brennt...
Geh mit der Nacht, eh der Frühnebel steigt,
nur das Feuer bleibt und das Steinpflaster schweigt,
schau nicht zurück und vergiss was du sahst
denn die Sonne bringt bald die Gendarmen.
//: He, ho, das Feuer ist aus,
bald kommen die Gendarmen. ://
Worte: olka (Erich Scholz), Weise: mac (Erik Martin)
67
Straßen auf und Straßen ab
a
F
a F
a
E
Straßen auf uns Straßen ab schwirren die Gitarrenlieder,
a
F
a
F
a
E
a
seid’ne Vögel auf den Lippen der Torreros und Zigeuner.
FEFEaGFEaGFE
Lalalalalalalalala.....
Ebro auf und Ebro ab in der Stunde der Orangen
lockt die Sonne Kataloniens zu den Rhythmen der Gitarren.
Lalala...
In den Höfen der Paläste bröckelt von vergilbten Mauern
Schweigen, die Gitarrenlieder klingen nicht in Saragossa.
Lalala...
Straßen auf und Straßen ab schwirrn die Blicke der Verliebten,
schwirren die Gitarrenlieder in der Stunde der Orangen.
Lalala...
Worte: George Forestier, Weise: helm (Helm König, Jungenschaft Niedersachsen)
68
Es liegen drei glänzende Kugeln
a
E
a
d
E
a
Es liegen drei glänzende Kugeln, ich weiß nicht woraus sie gemacht,
a
E
a
d
E
a
in einer niedrigen Kneipe, neun Meilen hinter der Nacht.
E
a
E
E7
Sie liegen auf grünem Tuch und an der Wand hängt der Spruch:
F
C
d
a
Wer die Kugeln rollen lässt, da-da-da-di-di-dum,
F
C
E
a
den überkomme die schwarze Pest, da-da-da-di-di-dum.
Der Wirt der hat nur ein Auge, und das trägt er hinter dem Ohr.
Aus seinem gespaltenen Kopfe ragt eine Antenne hervor.
Er trinkt aus einer Seele und ruft aus roter Kehle:
Wer die Kugeln...
Die einen sagen die Kugeln sind die Sonne, die Erde, der Mond.
Die andren glauben sie seien das Feuer, die Angst und der Tod.
Und wenn sie beisammen sind, dann summen sie in den Wind:
Wer die Kugeln...
Und dann kam einer geritten, es war in dem Jahr vor der Zeit,
auf einer gesattelten Wolke, von hinter der Ewigkeit.
Er nahm von der Wand einen Queue, der Wirt rief krächzend; He!
Wer die Kugeln...
Doch jener, der lachte zwei Donner und wachste den knöchernen Stab.
Visierte, stieß und die Kugeln prallten aneinander, der Wirt, der grub
ein Grab. Fäulnis flatterte auf, so nahm alles seinen Lauf.
Wer die Kugeln...
Worte & Weise: F. J. Degenhardt
Möglicherweise bezieht sich das Lied auf die Abwürfe der 1. Atombomben durch die Amerikaner auf
Hiroshima und Nagasaki: Drei Kugeln = Atome; Wirt mit einem Auge = Strahlenopfer, gesattelte Wolke
= Atompilz; zwei Donner = die zwei Atombomben
69
Aus grauer Städte Mauern
E
A
E
H7
E
Aus grauer Städte Mauern ziehn wir durch Wald und Feld.
E
A
E
H7
E
Wer bleibt, der mag versauern, wir fahren in die Welt.
E
A E
H7
E
||: Halli, hallo, wir fahren, wir fahren in die Welt.:||
Der Wald ist unsre Liebe, der Himmel unser Zelt.
Ob heiter oder trübe, wir fahren in die Welt.
||: Halli, hallo, wir fahren...
Ein Hoch dem deutschen Walde, zu dem wir uns gesellt!
Hell klingt's durch Berg und Halde: Wir fahren in die Welt!
||: Halli, hallo, wir fahren...
Die Sommervögel ziehen schon über Wald und Feld.
Da heißt es Abschied nehmen, wir fahren in die Welt.
||: Halli, hallo, wir fahren...
Worte: Hans Riedel; Weise: Robert Götz
70
Bunt sind schon die Wälder
A
E A
fis
h fis
Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder,
E
H7
E
Und der Herbst beginnt.
A
D
h
E
Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen,
A
E
A
Kühler weht der Wind.
Wie die volle Traube aus dem Rebenlaube
Purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen Pfirsiche, mit Streifen
Rot und weiß bemalt.
Flinke Träger springen, und die Mädchen singen,
Alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben zwischen hohen Reben
Auf dem Hut von Stroh.
Geige tönt und Flöte bei der Abendröte
Und im Mondesglanz;
Junge Winzerinnen winken und beginnen
Frohen Erntetanz.
Worte: Johann Gaudenz Frhr. v. Salis-Seewis 1782; Weise Johan Friedrich Reichardt (1799)
71
Es, es , es und es
G D7 C
G
e
D7 G
Es, es, es und es, es ist ein harter Schluss,
weil, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muss.
G
D7
Drum schlag ich Frankfurt aus dem Sinn
G
C
G
Und wende mich Gott weiß wohin.
e D7
G
D7 G
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
||: Er, er, er und er, Herr Meister, leb er wohl! :||
Ich sags ihm grad frei ins Gesicht,
seine Arbeit, die gefällt mir nicht:
ich will mein Glück probieren, marschieren.
||: Sie, sie, sie und sie, Frau Meist’rin leb sie wohl! :||
Ich sags ihr grad frei ins Gesicht,
ihr Speck und Kraut das schmeckt mir nicht:
ich will mein Glück probieren, marschieren.
||: Er, er, er und er, Herr Wirt, nun leb er wohl! :||
Hätt er die Kreid nicht doppelt geschrieben
So wär ich noch länger dageblieben:
ich will mein Glück probieren, marschieren.
||: Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern, lebet wohl! :||
Ich wünsch euch jetzt zu guterletzt
einen andern der mein Stell ersetzt:
Ich sags ihm grad frei ins Gesicht,
ich will mein Glück probieren, marschieren.
Aus dem Zupf, Melodie um 1826
72
Kein schöner Land in dieser Zeit
G
C
D
Kein schöner Land in dieser Zeit
D7
G
C
D
Als wie das uns're weit und breit
G
|: Wo wir uns finden
a
Wohl unter Linden
CD
G
Zur Abendszeit :|
Da haben wir so manche Stund'
Gesessen da in froher Rund
|: Und taten singen
Die Lieder klingen
Im Eichengrund :|
Dass wir uns hier in diesem Tal
Noch treffen so viel hundertmal
|: Gott mag es schenken
Gott mag es lenken
Er hat die Gnad :|
Nun Brüder eine gute Nacht
Der Herr im hohen Himmel wacht
|: In seiner Güte
Uns zu behüten
Ist Er bedacht :|
Worte & Weise: Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio 1838 nach einem Volkslied
Die Melodie ist eine Umformung der Weisen "Ade, mein Schatz, und ich muss
fort" (in Büsching und von der Hagens "Sammlung deutscher Volkslieder", Berlin 1807) und "Ich kann
und mag nimmer fröhlich sein" (in Erk-Irmers "Deutschen Volksliedern" I 4, Berlin 1839) durch
Zuccalmaglio.
73
Trampt durch Länder, Kontinente
C
F C
Trampt durch Länder, Kontinente,
G7
C
fahrt durch Wälder, übers Meer.
C
G7
C
|:Hei, die große Fahrt wird gemacht,
F
C
G7
C
wo das Leben, das wahre Erleben uns lacht.:|
Streift durch Täler, steigt auf Höhen,
lasst den Füßen keine Ruh!
Hei, die große Fahrt...
Fahrt im Sommer wie im Winter,
Hitz' und Kälte gerbt die Haut.
Hei, die große Fahrt...
Lebt das Leben wie es kommet,
gedenkt nicht des andern Tags.
Hei, die große Fahrt...
Worte & Weise: Dirk Hespers
74
Weiße Schwalben sah ich fliegen
E
Weiße Schwalben sah ich fliegen.
A
E
Schwalben schnee- und silberweiß.
A
a
E
Sah sie sich im Winde wiegen,
H7
E
In dem Winde hell und heiß.
Bunte Häher sah ich hüpfen.
Papagei und Kolibri
Durch die Wunderbäume schlüpfen
In dem Wald der Tusferi.
Große Raben sah ich flattern.
Dohlen schwarz und dunkelgrau
Nah am Grunde über Nattern
Im verzauberten Gehau.
Schwalben seh ich wieder fliegen.
Schnee- und silberweiße Schar.
Wie sie sich im Winde wiegen
In dem Winde kalt und klar!
Worte: Stefan George (1892); Weise: helm (Helmut König)
75
Wenn hell die goldene Sonne lacht
C
Wenn hell die goldene Sonne lacht,
G7
C
muss in die Welt ich ziehn,
denn irgendwo muss voller Pracht
G7
C
die blaue Blume blühn.
G7
C
//: So wandre ich landauf, landab,
F
G
such dieses Blümelein
C
G7
C
und erst wenn ichs gefunden hab`,
G7
C
stell ich das Wandern ein ://
Im Wald die kleinen Vögelein
hab` ich umsonst gefragt:
Wo find` ich dieses Blümelein?
Man hats mir nicht gesagt.
//: Ich suchs auf weiter grüner Au
und werde nicht mehr froh.
Das einzig schöne Blümlein blau,
es blüht noch irgendwo. ://
Und lacht mir einst das große Glück
im Auge einer Maid.
Leb wohl, mein Schatz, ich kehr’ zurück,
noch hab ich keine Zeit.
//: Wenn hell die goldene Sonne lacht,
muss in die Welt ich ziehen,
denn irgendwo muss voller Pracht
die blaue Blume blühn. ://
76
Wie schön blüht uns der Maien
G
D7
G C
Wie schön blüht uns der Maien,
G
D7
G
Der Sommer fährt dahin,
D7
G C
Mir ist ein schön Jungfräulein
G
D7
G
Gefall'n in meinen Sinn.
G
a
Bei ihr, da wärs mir wohl,
D7
C D7
Wenn ich nur an sie denke,
G
D G
Mein Herz ist freudenvoll.
Bei ihr, da wär ich gerne,
Bei ihr, da wär mirs wohl
Sie ist ein Morgensterne,
G'fällt mir im Herzen wohl.
Sie hat ein' roten Mund,
Könnt ich sie darauf küssen,
Mein Herz würd mir gesund
Wollt Gott, ich fänd im Garten,
Drei Rosen auf einem Zweig,
Ich wollte auf sie warten,
Ein Zeichen wär mirs gleich.
Das Morgenrot ist weit,
Es streut schon seine Rosen;
Ade, mein schöne Maid
Text nach Georg Forsters "Frischen Teutschen Liedlein" III, Nürnberg 1549; Die 1. Strophe und der
Beginn der 3. Strophe wurden bereits auf einem Flugblatt in Nürnberg um 1530 verwendet.
Melodie nach einer Courante aus Ernst Scheeles Lautenbuch von 1619, die eine Abwandlung des
englischen Tanzliedes (um 1600) "Sellingers Round" ist.
77
Wind greift in die Wälder
C
F C G7
C
Wind greift in die Wälder, Wipfel wogen grün.
C
F C G7
C
Roter Blüten Zeichen an den Wegen blühn.
F
C G7 C G7
C
Straßen und Gedanken, Regen hüllt sie ein.
C
F C G7
C
Norden bleibt das Träumen, Norden muss es sein.
Birken zittern silbern, Seen spiegeln Erz.
Weißer Nächte Zauber garnen Sinn und Herz.
Rentier auf dem Hügel, Mückenschwärme Pein –
Norden bleibt das Träumen, Norden wird es sein!
Saumpfad über Berge, letztes Felsenriff.
Eismeer zu den Füßen, Bröckelfels im Griff.
//: Augen in die Weite, halten Meer und Stein –
Norden ist’s gewesen, wird es wieder sein. ://
Worte & Weise: axi (Alexej Stachowitsch)
78
Wir wollen zu Land ausfahren
G
C G
D7
G
Wir wollen zu Land ausfahren, wohl über die Fluren weit,
C
D7 G
D7 G
aufwärts zu den klaren Gipfeln der Einsamkeit.
C
Wollen lauschen, woher der Sturmwind braust,
G
wolln schauen, was hinter den Bergen haust
D7 G
Und wie die Welt so weit
G
D7 G
Und wie die Welt so weit.
Fremde Wasser dort springen, sie sollen uns Weiser sein,
froh wir wandern und singen Lieder ins Land hinein.
Und brennt unser Feuer an gastlicher Statt,
so sind wir geboren und schmausen uns satt,
|:und die Flammen leuchten darein.:|
Und steigt aus tiefem Tale heimlich und still die Nacht,
und sind vom Mondenstrahle Gnomen und Elfen erwacht:
dämpfet die Stimmen, die Schritte im Wald,
so hört ihr und seht ihr manch Zaubergestalt,
|:die wallt mit uns durch die Nacht.:|
Es blüht im Walde tief drinnen die blaue Blume fein,
die Blume zu gewinnen, ziehn wir ins Land hinein.
Es rauschen die Bäume, es murmelt der Fluss,
und wer die blaue Blume finden will, der muss
|:ein Wandervogel sein.:|
Worte: Horant; Weise: Kurt von Burkesroda
79
Über meiner Heimat Frühling
C
G7
Über meiner Heimat Frühling
C
G7
seh ich Schwäne nordwärts fliegen.
a
E
Ach mein Herz möcht sich auf grauen
a
E
a
Eismeerwogen wiegen.
Schwan im Sing-Sang deiner Lieder,
grüß die grünen Birkenhaine.
Alle Rosen gäb ich gerne
gegen Nordlands Steine.
Grüße Schweden, weißer Vogel
setz an meiner statt die Füße
auf den kalten Fels der Ostsee,
sag ihr meine Grüße.
Grüß das Eismeer, grüß das Nordkap.
Sing den Schären zu, den Fjorden.
Wie ein Schwan sei meine Seele
auf dem Weg nach Norden.
Worte: tusk (Eberhard Köbel, dj 1.11.), Weise: Kubanokosackenlied
Der Text entstand ca. 1933 am Aufgang zum Stuttgarter Killesberg, wo gerade die Heckenrosen
blühten. Tusk gründete am 1.11.1929 die dj 1.11. (deutsch autonome jungenschaft vom 1.11.). Im
gleichen Jahr brachte er von seinen Lappland-Fahrten die Kohte mit nach Deutschland. 1934 wurde
tusk von der Gestapo verhaftet und unternahm im Gefängnis einen Selbstmordversuch. Er flüchtete
später nach England und Schweden. Dort wurde er Mitbegründer der FDJ. Nach dem Krieg ging er in
die DDR, wo er 1955 starb.
80
Es liegt etwas auf den Straßen
D
A
D
Es liegt etwas auf den Straßen im Lande umher,
D
A
D
Im Welschland und in Britannien und am Meer,
G
D
G
D
Am Rhein und wo die Scholle der Newa splittert wie Glas,
G
D
A
D
Es liegt etwas auf den Straßen, ich weiß nicht was.
Ich hab auf den Straßen verlaufen sieben Paar Schuh,
Mein Stecken blieb immer derselbe, mein Herz dazu,
Ich wanderte sieben Jahre durch Regen und Sonnenlicht,
Und die Straßen wußten mein Glück und sagten es nicht.
Es pfeift eine Drossel in Thule am Holderstrauch,
Und hab´ ich Land Elend gefunden, so find´ ich Thule auch,
Die Drossel weiß meiner Sehnsucht süßesten Reim,
Und alle Straßen im Lande sagen: "Kehre heim!"
Worte & Weise: Börries Freiherr von Münchhausen 1874-1945
81
Wohl über Erde, Wald und Feld
G C
D
G
Wohl über Erde, Wald und Feld
C
D
G
Geht unser Singen um die Welt.
e
D
Kehrt munter ein in jedes Haus,
e
D
treibt Müdigkeit und Kummer aus.
C
D
G
e
Es ruft, den Schlaf jetzt aufzugeben,
C
D
G
e
füllt Raum und Zeit mit neuem Leben.
C
D
G
Auf dass der Anfang ist gemacht,
e
a
D
G
mit dem der Herr uns heut bedacht.
Treibt an zu neuem Tatendrang,
reißt mit zu Fahrt durch fremdes Land.
Lässt uns so viele Wege offen,
und kündet an ein fernes Hoffen.
Es ruft, den Schlaf jetzt aufzugeben,
füllt Raum und zeit mit neuem Leben.
Auf dass der Anfang ist gemacht,
mit dem der Herr uns heut bedacht.
Bis dass der Tag zu Ende ist
Hält an der Sonne helles Licht.
Doch unser Ziel ist wie ein Stern im Dunkeln
Der über Erde, Wald und Felder funkelt.
Es ruft, den Schlaf jetzt aufzugeben,
füllt Raum und zeit mit neuem Leben.
Auf dass der Anfang ist gemacht,
mit dem der Herr uns heut bedacht.
82
Du machst Kleinholz
a
E
C
G7
Du machst Kleinholz, ich such Rinde,
F
C G7
C
soll ein Feuer hier entstehen.
a
E
G7
Dass ich Harz und Späne finde
C
F C
G7
möge bald und schnell geschehn.
C
G7
Ist die Horte schon im Kommen,
F
C
G7
eilt daher auf steilem Pfad,
C
G7 C
wird ihr wohl ein Essen frommen
F
C
G7 C
nach dem langen, vollen Tag.
Ich hol' Wasser, du suchst Schwämme,
leuchten gelb und riechen kalt.
Dass uns nicht die Faulheit hemme,
weht ein Regen durch den Wald.
Ist die Horte...
Sind das Stimmen, hörst Du Rufe?
Halt die Ohren in den Wind.
Raunt ein Bach um Felsenstufen,
ob das wohl die Unsren sind?
Ist die Horte...
Worte: Werner Helwig, 1955, Weise: W. Held
83
La Marmotte
e
H7
e
Ich komme schon durch manches Land
H7
G
H7
avec que la marmotte,
e
H7 e
und immer was zu Essen fand,
H7
e
avec que la marmotte.
G
D G
D
G (e) (H7)
D (e)
//: Avec que si, avec que la, avec que la marmotte.://
Ich hab gesehen gar manchen Herrn,
avec que la marmotte,
der hat die Jungfrau gar zu gern,
avec que la marmotte.
Hab auch gesehen die Jungfrau schön,
avec que la marmotte,
die täte nach mir Kleinem sehen,
avec que la marmotte.
Nun lasst mich nicht so gehen, ihr Herren,
avec que la marmotte,
die Burschen essen und trinken gern,
avec que la marmotte.
Worte: Johann Wolfgang von Goethe, 1789; Weise: Ludwig van Beethoven
Das Lied erzählt von den Savoyarden, armen kleinen Jungen, die mit in einem Kasten eingesperrten
Murmeltieren (Marmotte) durch Frankreich und Deutschland zogen. Die Murmeltiere tanzten dann zu
Flöten- oder Dudelsackmusik.
84
Wir kamen einst von Piemont
C
G
C
//: Wir kamen einst von Piemont
F
G
C
und wollten weiter nach Lyon. ://
G
Ach, im Beutel da herrscht Leere
C
sans dessus dessous et sans devant derrière
G
C
Burschen wa`n wir drei, doch nur ein Sous;
F
C
G
C
//: sans devant derrière sans dessus dessous. ://
//: Herr Wirt, bring uns ein Essen her,
der Magen ist so lang schon leer! ://
Hab` noch Fleisch von `ner alten Mähre,
sans dessus dessous et sans devant derrière.
Ei so bring’ es her und Wein dazu;
//: sans devant derrière sans dessus dessous! ://
//: Herr Wirt wir wolln nun weiterziehn
das Essen war gewiss sehr schön. ://
Nehmt den Sous, hab’ nicht mehr auf Ehre,
sans dessus dessous et sans devant derrière.
Wir aber stoben fort im Nu,
//: sans devant derrière sans dessus dessous. ://
Worte: Klaus Tränkle, Weise: aus Frankreich
85
Das Lied von der Energie
a
G
a
E a
Heute singen wir ein Lied von der Energie.
a
G
a
E a
Wisst ihr wie viel in uns steckt, von der Energie?
F
G C
a
F
G
C
Singt alle laut und schön, dass es kraftvoll klingt.
F
G
C
a
F
G
E
Dann wird es besser gehn, dass es uns gelingt
E
die Welt zu ändern.
Heute tanzen wir den Tanz voller Energie.
Jeder wild so wie er kann, voller Energie.
Springt, hüpft, dreht euch im Kreis, fasst die nächste Hand,
dann bricht schnell das Eis. Die Trägheit ist gebannt –
die Welt zu ändern.
Heute feiern wir ein Fest mit unsrer Energie.
Wir lachen alle Spießer aus mit unsrer Energie.
Spielt, trinkt, lacht und singt bis der Morgen graut.
Was die Zukunft bringt ist uns anvertraut –
Die Welt zu ändern.
Heute wollen wir was tun für unsre Energie.
Jeder von uns alles gibt für unsre Energie.
//: Steht auf, mischt euch ein in das Weltgeschehn.
Wir sind nicht allein, zusammen wird es gehen –
Die Welt zu ändern. ::/
Worte & Weise: Holzwurm (Frank H. Diener, BdP Stamm Graue Adler, Karben-Petterweil), 2001
Das Lied zum BdP-Bundeslager Globalis 2001 in Westernohe
86
Das Lied von unserer Energie
(Lieder der Spät-Nacht-Schau)
Keiner kann das schöne Lied von der Energie
Ich hab´s zwar aus dem Internet, gesungen hab ich´s nie.
Doch jetzt ist mein Akku leer, von meinem MP3-Player.
So ist das mir der Energie, so schaffen wir es nie die Welt zu ändern.
Ich krieg gleich ´nen Hitzeschlag, denn Wasser gibt es nie!
Und der Doktor Wölfchen sagt, trinken soll ich viel!
Drum geh ich ins Cosmodrom, dort gibt´s Bier ohne Strom
Wenn ich dann besoffen bin, macht es keinen Sinn die Welt zu ändern.
Denk ich an den Globokauf, krieg ich Bulemie
Wäre gern in Rennerod, in einem Aldi.
Dort sind die Regale leer, weder Wurst noch Brot.
Mir schwindet die Energie, ich sterb´ den Hungertod, nix mit Welt verändern.
Shoppen in der Kämmerei, ist meine Therapie.
Gibt´s im Stamm zu viel Geschrei, ja, dann such´ ich sie.
Wühltisch-Feeling, Schlussverkauf, ja das find´ ich toll.
Klopfers Resterampe boomt, lullt uns alle voll
die Welt zu kaufen.
Wenn es 17.20 wird, fall ich auf die Knie
Bitte, bitte, öffne Dich, doch ich schaff´ es nie
Wildes Ballermann-Geschrei, tut uns richtig gut!
Nur der Programmarbeitskreis, raubt uns allen Mut, die Welt zu ändern.
Wollt Ihr wissen, was abgeht, dann lest die Ka-Zett.
Ihre Redakteure hab´n vorm Kopf ein fettes Brett!
Niemand liest das platte Ding, nur die Spät-Nacht-Schau.
Gibt dem Blatt noch einen Sinn, verhindert den Super-Gau die Welt zu ändern.
Tell us, where the strong boys are, they are from Turkey.
And the sweetest girls you find, they are japanese.
We make love around the world, sponsored by B.P.
We sing always "be prepared", but lost the energy, to fuck the world.
Heute singen wir das Lied von der Energie.
Wenn der Text auch scheiße ist, ich lieb´ die Melodie.
CheGue-Holzwurm ist ein Held, wir vergess´n ihn nie.
Nach dem Bula kriegt er auch endlich Amnestie, um die Welt zu ändern.
Das war´s mit der Spät-Nacht-Schau, wir sagen "Good bye".
Ob es Euch gefallen hat, ist uns einerlei!
Alle Leute lieben uns, wir sind Superstars!!!!
Jeden Abend hier mit Euch war ein Megaspaß,
um Euch zu ändern.
Melodie: Bundeslagerlied 2001 von Holzwurm; Text: Jule, Wexel, Markus
87
Komm mit nach Fabula
a
E
G
d
F
C
d
A
Wenn der graue Alltag gähnt, wird manch Wichtiges vertagt.
a
E
G
d
F
C G
C
Dem, der in der Kammer hockt, bleibt die Fantasie versagt.
d
C
d
G
Brich aus deinem Alltag aus und zieh mit uns hinaus!
C
a
F
G
C
G
C
G
Komm mit nach Fabula, dem Land der Künste und Ideen.
C
a
F
G
F
C G
C
Mach mit die Träume wahr, nicht ausgetretene Wege zu gehn!
In die Welt der Fantasie kommen wir in Fabula!
Bunter Künste Zauberkraft machen unsre Wünsche wahr.
Bleib nicht auf der Stelle stehn, zusammen wir es gehn!
Komm mit nach Fabula...
Wenn wir wieder heimwärts ziehn, lachen wir den Alltag aus.
Mit der Kunst und den Ideen wird ein Fabula daraus.
Dann bleibt kein Wort mehr ungesagt und nichts wird mehr vertagt.
Komm mit nach Fabula...
Lied zum BdP Bundeslager 1989, Furth im Wald
88
Regenbogenlied
C
F
G
Von überall sind wir gekommen,
C
a
im Lagergrund steht Zelt an Zelt,
d
G
und habt ihr unsern Ruf vernommen,
C
F
so tragt ihn raus in alle Welt.
G
C
Über uns ein Regenbogen,
a
F
zeigt uns den Weg in seinem Licht
G
C
die Wolken sind schon fortgezogen,
d
G
C
verwehren uns die Sonne nicht.
Aus Süden, Osten, West und Norden,
sind wir vereint zum großen Spiel,
denn wie weit ist unser Kreis geworden
und nur in ihm liegt unser Ziel.
Über uns ein Regenbogen,
zeigt uns den Weg in seinem Licht
die Wolken sind schon fortgezogen,
verwehren uns die Sonne nicht.
Und abends in der Lagerrunde
erzählen wir von dir und mir,
scheint auch kein Licht zu dieser Stunde,
am nächsten Morgen wissen wir.
Sind wir einmal fortgezogen,
dorthin wo es uns gefällt,
bringt auch unser Regenbogen
neue Farben in die Welt.
Worte & Weise: BdP Bundeslagerlied 1977, Kirchberg
89
Es wollt ein Bauer früh aufstehn
D
Es wollt ein Bauer früh aufstehn,
A
es wollt ein Bauer früh aufstehn,
D
hinaus auf seinen Acker gehen,
A
D
A
D
falteri taralala, falteri tara.
Und als der Bauer nach Hause kam,
da wollt er was zu Fressen ha’m.
Ach, Liesschen koch mir Hirsebrei
Mit Bratkartoffeln, Spiegelei.
Und als der Bauer saß und fraß,
da rumpelt in der Kammer was.
Ach, liebe Frau, was ist denn das,
da rumpelt in der Kammer was.
Ach, lieber Mann, das ist der Wind,
der raschelt da am Küchenspind.
Der Bauer sprach: „Will selber sehn,
will selber `naus in d’ Kammer gehen.“
Und als der Bauer in d’ Kammer kam,
stand der Pfaff da, zog sein’ Hosen an.
„Ei, Pfaff, was machst in meinem Haus,
ich werf dich ja sogleich hinaus!“
Der Pfaff, der sprach: „Was ich verricht,
dein’ Frau, die kann die Beicht noch nicht!“
90
Da nahm der Bauer ein Ofenscheid
Und schlug den Pfaffen, dass er schreit.
Der Pfaffe schrie: „Oh Schreck, oh Graus!“
Und hielt den Arsch zum Fenster raus.
Da kam’ die Leut’ von nah und fern
Und dachten, es sei der Morgenstern.
Der Morgenstern, der war es nicht,
es war des Pfaffen Arschgesicht.
So soll es allen Pfaffen gehen
Die nachts zu fremden Weibern gehn!
Und die Moral von der Geschicht:
Trau nicht des Pfaffen Arschgesicht.
91
Es wollt ein Mägdelein früh aufstehn
D
A
Es wollt ein Mägdelein früh aufstehn,
h
A
D
dreiviertel Stund vor Tag.
e
A7
D A h
Wollt in den Wald spazieren gehen, na na na na, spazieren gehn,
G
D
A
D
//: wollt Brombeeren brechen ab. ://
Und als sie in den Wald `neinkam,
da kam des Jägers Knecht:
Ei Mägdlein scher dich aus dem Wald,
//: mei’m Herrn, dem ist’s nicht recht! ://
Und als sie ein Stück weiter kam,
da kam des Jägers Sohn:
Ei, Mägdlein setz dich nieder,
//: zupf dir dein Körblein voll. ://
Ein Körblein voll das brauch ich nicht,
ein’ Handvoll ist genug,
in meines Vaters Garten,
//: da wachsen Brombeeren genug. ://
So schön wie braune Beeren,
sah sie seine Äuglein stehn,
wer kann im grünen walde
//: den Beeren wiederstehen? ://
92
Und als dreiviertel Jahr vergangen war,
die Brombeeren wurden groß,
da hat das schwarzebraun Mägdelein
//: ein Kind auf ihrem Schoß. ://
Sie sah es mit Verwundrung an:
Ei, ei, was hab ich denn getan?
Kommt das wohl von den Brombeeren her,
//: die ich gepflücket hab? ://
Drum: wer ein ehrlich Mädel will ha’n
Der schickt sie nicht in den Wald,
denn im Wald da wachsen die Brombeeren,
//: die reifen viel zu bald. ://
Worte & Weise: mündlich überliefert aus Hessen Nassau
93
Es soll sich der Mensch
e
D G
D
e
Es soll sich der Mensch nicht mit der Liebe abgeben,
D
G
D
e
denn die Liebe hat vernichtet schon so manch junges Leben;
C
a
D
e GDe
De
Es hat mir mein Trina die Treue versagt, das sei euch geklagt.
GDe De
Tüterütütütü
Ich war ja so schrecklich in die Trina verschossen,
mein Herz war mit Zucker und mit Honig übergossen.
Da kommt doch, zum Teufel, dem Müller sein Franz,
und er führt sie zum Tanz. Tüterütütütü
Und nun schmeckt mir kein Essen
und es schmeckt mir kein Trinken,
am liebsten, da würd ich in der Erde versinken.
Ich geh auch nicht mehr mit die anderen Knechte,
denn die Menschen sind schlechte. Tüterütütütü
Und sollt man mit solch Mädchen zum Tanze ausgehen,
ja dann bleibt man am besten ganz dicht dabei stehen,
Denn sonst tanzen die gleich mit die anderen Knechte,
denn solch Mädchen sind schlechte. Tüterütütütü
Und bin ich gestorben, so lasst mich begraben,
und lasst mir beim Schreiner sechs Bretter abschaben.
Darauf dann zwei feurige Herzen lasst malen,
denn ich kanns ja bezahlen. Tüterütütütü
Und dann sollt ihr ein feierlich Totenlied singen;
Da liegt nun der Esel in die Quer und in die Länge.
Er hat sich verplempert mit Liebes auf Erden,
zu Dreck soll er werden. Tüterütütütü
Worte & Weise aus Thüringen
94
Geburtstagslied
a
E
Seht die Leute, sie springen ungeschickt über Pfützen,
a
Wasser sammelt sich auf dem Asphalt
d
A7
Und sie gehen vorüber, Stund’ um Stund’ wird es trüber.
a
E
a
Ja, ich lache, mir ist gar nicht kalt.
E
a
Und doch ich spiele auf der Garmoschka,
G
C
man sieht mich auf dem Trottoir.
d
a
d E7 a
//: Aber leider ist Geburtstag nur einmal im Jahr. ://
Plötzlich kommt ein Hubschrauber und heraus steigt ein Zauberer,
zeigt den Film „Pippi geht auf die Walz“
Zum Geburtstag, da wünscht er mir viel Glück und wie immer
schenkt er mir eine Tonne voll Eis.
Und doch ich spiele...
Ich hab´ heute Geburtstag, alle kommen am Sonntag,
fröhlich lärmen sie im Haus herum.
Und sie tanzen, sie singen, dass die Wände mitschwingen
und zerstören mein Aquarium.
Oh, wie sie rauchen, und sie versauen den Teppich,
der ganz neu doch war...
//: Ach wie gut, man hat Geburtstag nur einmal im Jahr. ://
95
Ja, mein Schatz ist wunderschön
Kanon
G
D7
e
H7
Ja, mein Schatz ist wunderschön,
e D7
ich lieb sie schon lange,
G
D7 e
H7
wenn sich alle Leute drehn
e D7
nach der Hopfenstange.
G D7 e H7
e (H7)
//: Hei, du dialala, nach der Hopfenstange ://
Sie ist edlem Weine gleich,
leuchtend rot im Glase.
Zwar sind ihre Wänglein bleich,
dafür glüht die Nase.
//: Hei, du dialala, dafür glüht die Nase ://
Ach ihr Auge himmelblau,
lässt mich Wonne fühlen.
Sieht sie mich auch nicht genau,
dafür kann sie schielen.
//: Hei, du dialala, dafür kann sie schielen ://
Ihrem elfengleichen Gang
huldigt fast ein jeder,
ist ihr Fuß auch etwas lang,
knapp ein halber Meter.
//: Hei, du dialala, knapp ein halber Meter ://
96
Uran im Urin
a
G
Zuerst da dachte ich es wär `ne Grippe,
F
E
doch dann erkannte ich im Spiegel mein Gerippe.
a
G
Und als ich dann ganz tief in meine Augenhöhle sah,
F
E
da ward es mir mit einem Male klar:
a
G
//: Ich hab Uran im Urin, da hilft kein Aspirin!
F
E
(a)
Ich muss zur Kur in die Natur, in den Harz, sagt der Arzt. ://
Das Ganze ist mir ungeheuer peinlich,
denn im allgemeinen bin ich doch sehr reinlich.
Das muss ich auch wohl sein, weil ich doch Kernphysiker bin.
Und wenn die nicht einmal reinlich wärn, ja, wo käm’ wir denn da hin?
Ich hab Uran im Urin...
Das Ganze muss wohl neulich im Labor geschehen sein,
ich machte grad Versuche mit `nem hochaktiven Stein.
Ich wollte bei der Arbeit nur mein Frühstücksbrot nicht missen,
da hab ich aus Versehen wohl in den Stein hinein gebissen.
Ich hab Uran im Urin...
Ich ging dann auch zur Kur uns musste Sprudelwasser trinken.
Und Nachmittags in siedendheißen Moorbädern versinken.
Doch das hat nix genützt, ich kriege Pickel, kriege Falten,
und dann nach einer Woche fing mein Arsch sich an zu spalten.
Ich hab Uran im Urin...
Mein Chef hat mich entlassen und ich kann den Mann verstehn.
Denn ein durchsichtiger Kernphysiker wird nicht so gern gesehn.
Ich bin es auch nun Leid immer zum Arbeitsamt zu laufen,
ich werd mich wohl als Brennstab an ein Kernkraftwerk verkaufen!
Ich hab Uran im Urin...
97
Stinkfaul in der Sonne zu liegen
G
D
C
G
Stinkfaul in der Sonne zu liegen,
C
G D
G
Kreuzworträtsel auf'm Bauch,
G
D
C
G
Träumen, wohin die Vögel wohl fliegen,
C
G
D G
sich aufzulösen im Pfeifenrauch.
a
Und die Leute freundlich zu grüßen,
D
G
die auf'n Kuhdamm spazierengehen.
a
Den Wind zu spüren an den Füßen,
D
D7
und sich treiben zu lassen, oh man ist das schön!
G, D, C, G, ...
//: lalala... ://
Abends in der Kneipe am Tresen,
so tun als wüsste man, worüber man spricht.
Mal im Lokalblatt den Klatschteil zu lesen,
wer mit wem, warum auch nicht.
Und vom Bierdunst noch halb benommen,
durch dunkle Straßen nach Hause zu ziehn,
lauthals zu brüllen: "Die Russen kommen!",
die Gesichter zu sehn, oh man ist das schön!
//: lalala... ://
98
Die Hauptstraße einfach zu sperren
und Hüppekästchen spielen mitten drauf.
Pausenlos auf den Kirchturm zu starren,
nach fünf Minuten schaut schon jeder mit rauf.
Und nicht einfach wegzulaufen,
sondern kopfschüttelnd zuzusehen,
wie er allmählich wächst der Haufen,
der nach oben schaut, oh man ist schön.
//: lalala... ://
Und dann im Fußgängertunnel zu brüllen,
so dass es meilenweit widerhallt.
Einen Brunnen mit Shampoo zu füllen,
und sich zu freuen wie es schäumt und wallt.
Und fragt ein Polizist: "Wer war das?",
möglichst unschuldig dreinzuschauen
und anzufangen dem steinernen Löwen
die Haare zu waschen, oh man ist das schön.
//: lalala... ://
Doch sag wo sind all die Typen geblieben,
mit denen wir solchen Blödsinn gemacht?
Wohin hat uns unser Alltag getrieben,
wie lang haben wir nicht mehr so gelacht?
Was nützen uns die vollsten Kassen,
wenn sie uns hindern unsre Wege zu gehn,
mal in Gesellschaft einen fahren lassen,
um es wieder zu lernen, oh man ist das schön.
//: lalala... ://
Worte & Weise: Ulrich Remy
99
Marusja moja
A
E
A
D E
Wenn auf leeren Feldern die Ulanen reiten,
A D
A D
A
E
A
Marusja moja, Marusja moja, kommen böse Zeiten.
Huhn und weißer Ganter wandern in die Pfanne
Marusja moja, Marusja moja, leer wird Krug und Kanne.
Vor dem Tor im Schatten rauchen sie und lachen
Marusja moja, Marusja moja, hüte deine Sachen.
Pfeifen sie und singen ihre frechen Lieder,
Marusja moja, Marusja moja, lauf und komm nicht wieder.
Haben sie am Ende dich nun doch bestohlen,
Marusja moja, Marusja moja, denk, es war für Polen!
Worte: olka (Erich Scholz); Weise: polnisches Volkslied
100
Dort an dem Üferchen
C
G
a
E
Dort auf dem Flüsschen entlang an der Kasanka
F
G
C
Ein blaugrauer Entrich schwamm.
G a
E F
G
C
Heida juliuli, heida juliuli, ein blaugrauer Entrich schwamm.
Dort an dem Üferchen entlang dem Fluss Kasanka
Ein gar guter Bursche ging.
Heida...
Sieh, da kommt ein Reiter, führt ein ledig Pferd,
der Bursch behend hinauf sich schwingt.
Heida...
Bursch, willst du nicht bleiben bei lieben Mutter
und dem greisen Vater dein?
Heida...
Sieh, ich lieb die Mutter und den greisen Vater,
doch die roten Mützen der Kosaken lieb ich mehr!
Heida...
Dort auf der Brücke steht ein Mädchen;
Tränen tropfen in den Fluss.
Heida...
Dort an dem Üferchen entlang dem Fluss Kasanka
Reiten zwei junge Kosaken dahin.
Heida...
Weise trad. russisch
101
An den Flammen zusammengerückt
a
C
E
An den Flammen zusammengerückt,
a
C
E
sitzt die Horte vom Lied noch entzückt.
d
a
Sie wollen von des Tages Bürde zehren,
d
a
sich mit Decken gegen Kälte wehren.
d
a
Schwarze Kohte am Waldesrand,
d
E
Nacht senkt sich übers Land.
E7
d
G
Ein großer Rabe mit seltsamem Schrei
C
a
fliegt dicht an ihren Köpfen vorbei.
d
G
C
||: Sie hoffen auf das Tageslicht, denn im Dunkeln
a
sieht man seinen Schatten nicht. :||
Der Rabe sich auf breiten Schultern wiegt,
der selbst nachts noch sein Runden zieht.
Begleitet ihn schon sei langen Tagen,
den dunklen Fremden aus alten Sagen.
Das erste Mal, dass sie ihn sehn,
stumm bleibt er zwischen den Bäumen stehn.
Ein großer Rabe mit seltsamem Schrei...
102
Ringsrum Stille, nur das Feuer knistert.
Einer ängstlich zu ihm flüstert:
"Komm herein in unsren Kreis,
Essen ist für dich gewiss noch heiß."
Er nimmt sie mit auf seine Reisen,
erzählt von vergessnen alten Weisen.
Melodie Ref:
||: Das Feuer ist aus, der Tag bricht an,
verschwunden ist der alte Mann.
Doch hört man noch lange Zeit,
wie der Rabe in der Ferne schreit. :||
Worte & Weise: Stamm Graf Luckner
103
August, der Schäfer
d
B
C
F
August, der Schäfer hat Wölfe gehört, Wölfe mitten im Mai,
C
d
zwar nur zwei, aber August der schwört, sie hätten zusammen das Fraßlied
B
C
F
C
d
geheult, das aus früherer Zeit, und er schreit, und sein Hut ist verbeult.
C
Schreit: „Rasch! holt die Sensen, sonst ist es zu spät.
B
C
Schlagt sie tot, noch ehe der Hahn dreimal kräht!“
d
C
B7
Doch wer hört schon auf einen alten Hut und ist auf
d
der Hut, und ist auf der Hut?
August, der Schäfer ward nie mehr gesehn, nur sein alter Hut voller Blut
schwamm im Bach. Zirka zehn hat dann später das Dorfhexenkind nachts
im Steinbruch entdeckt, blutbefleckt und die Schnauzen im Wind.
Dem Kind hat die Mutter den Mund zugehext, hat geflüstert: „Bist still
oder du verreckst. Wer den bösen Wolf nicht vergisst, mein Kind, bleibt
immer ein Kind!“
Schon schnappten die Hunde den Wind, und im Hag rochen Rosen nach
Aas. Kein Schwein fraß. Eulen jagten am Tag. Hühner verscharrten die
Eier im Sand. Speck im Fang wurde weich, aus dem Teich krochen
Karpfen an Land.
Da haben die Greise zahnlos gelacht und gezischelt: „Wir habens ja gleich
gesagt. Düngt die Felder wieder mit altem Mist, sonst ist alles Mist!“
Dann, zu Johannis, beim Feuertanzfest, keiner weiß heute mehr wie, waren
sie plötzlich da. Aus Geäst sprangen sie in den Tanzkreis; zu schnell bissen
Bräute ins Gras, und zu blass schien der Mond; aber hell,
hell brannten Feuer aus trockenem Moos, brannte der Wald bis hinunter
zum Fluss. „Kinder, spielt, vom Rauch dort wissen wir nichts und riechen
auch nichts!“
104
„Jetzt kommen die Zeiten, da heißt es: heraus; heraus mit dem Gold aus
dem Mund. Seid klug und wühlt euch Gräben ums Haus. Gebt eure
Töchter dem rohesten Knecht, jenem, der noch zur Not nicht nur Brot mit
den zähnen aufbricht.“
So sang der verschmuddelte Bauchladenmann und pries Amulette aus
Wolfszähnen an. „Wickelt Stroh und Stacheldraht um den Hals und haltet
den Hals!“
Was ist denn noch in den Häusern passiert? Bisse in Balken und Bett.
Welches Fett hat den Rauchfang verschmiert? Wer gab den Wölfen die
Kreide, das Mehl, stäubte die Pfoten weiß? Welcher Geiß glich das
Ziegengebell?
Und hat sich ein siebentes Geißlein versteckt? Wurden Wackersteine im
Brunnen entdeckt? Viele Fragen, die nur einer hören will, der stören will.
Doch jener Knecht mit dem Wildschweingebrech – heut ein Touristenziel
– weiß, wie viel da geschah. Aber frech hockt er im Käfig, frisst Blutwurst
und lacht, wenn man ihn fragt, und nur Schlag null Uhr zur Johannisnacht,
wenn von den Bergen das Feuerrad springt, die Touristenschar fröhlich das
Fraßlied singt, beißt er ins Gitter und schreit: „Schluss mit dem Lied, ist
ein garstig Lied!“
August, der Schäfer, hat Wölfe gehört, Wölfe mitten im Mai, mehr als
zwei. Und der Schäfer der schwört, sie hätten zusammen das Fraßlied
geheult, das aus früherer Zeit, und er schreit; und sein Hut ist verbeult.
Schreit: „Rasch! Holt die Sensen, sonst ist es zu spät, schlagt sie tot noch
ehe der Hahn dreimal kräht!“ Doch wer hört schon auf einen alten Hut und
ist auf der Hut?
Worte & Weise: F. J. Degenhardt
Das Lied könnte möglicherweise eine Anspielung auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten sein.
105
Tod und Mediziner
D
A
D
Gestern Brüder, könnt ihr’s glauben?
G
D
Gestern bei dem Saft der Trauben,
G
stellt euch mein Entsetzen für,
A
A7
D
gestern kam der Tod zu mir.
G
Hopp hopp hopp, fa la la la,
D
A
Ihr glaubt es nicht, der Tod war da,
D
G
D A D
hopp hopp hopp, fa la la la fa la la la la la.
Drohend schwang er seine Hippe,
drohend sprach das Furchtgerippe:
„Fort von hier, du Bachusknecht,
fort, du hast genug gezecht!“
„Lieber Tod“, sprach ich mit Tränen,
„solltest du dich nach mir sehnen,
siehe, da steht Wein für dich lieber Tod, verschone mich“.
Hopp hopp hopp, fa la la la ...
Lächelnd griff er nach dem Glase,
lächelnd trank er's auf der Base,
auf der Pest Gesundheit leer,
lächelnd stellt er's wieder her.
106
Fröhlich glaubt' ich mich befreiet,
als er schnell sein Droh'n erneuet:
„Narr, für einen Tropfen Wein,
glaubst Du meiner los zu sein?“
Hopp hopp hopp...
„Lieber Tod, ich möchte auf Erden
gern ein Mediziner werden,
lass mich - ich verspreche dir
meine Kranken halb dafür.“
„Gut wenn’s das ist, magst Du leben“,
sprach er, „nur sei mir ergeben,
lebe, bis Du satt geküsst
und des Trinkens müde bist.“
Hopp hopp hopp ...
Oh, wie schön klingt das den Ohren,
Tod du hast mich neu geboren,
dieses Glas voll Rebensaft,
Tod, auf gute Nachbarschaft.
Ewig soll ich also leben,
ewig denn, beim Gott der Reben,
ewig soll mich Lieb und Wein,
ewig Wein und Lieb erfreun.
Hopp hopp hopp ...
Worte: Gotthold Ephraim Lessing, Weise: Wandervogel DB
107
Die Ballade vom Werwolf
a
C
d
Mein Liebster, wo bist du gewesen die Nacht?
a
d
a
E
Du hast dich so heimlich von dannen gemacht.
a
d
a
E
Und aus dem Walde, da tönt es so grell,
a
C
E
a
//: halb deine Stimme, halb Wolfsgebell. ://
Nun ist dir verloschen des Auges Glut,
um Lippe und Bart eine Spur von Blut.
Wo bist du gewesen, was hast du getan?
//: was gingen die bellenden Wölfe dich an? ://
Oh, frage nicht, Liebste, oh, frage mich nicht!
Die Nacht ist so schwarz und der Wald ist gar dicht.
Leicht spült sich die Lippe, leicht spült sich der Bart,
//: dass niemand die Spuren des Blutes gewahrt. ://
Erloschen die Augen in Scham und in Reu,
bald glänzen in eherner Härte sie neu!
Und lächelnde Lüge verschleiert so gut
//: die Hölle des Herzens, den Furienfluch! ://
108
Die Ballade vom roten Haar
a
d
Im Sommer war das Gras so tief,
G
C
dass jeder Wind daran vorüber lief.
a
e
G
Ich habe da dein Blut gespürt,
F
a
wie es heiß zu mir herüberrann.
Du hast bloß mein Gesicht berührt,
da starb er einfach hin, der harte Mann.
Weils solche Liebe nicht mehr gibt,
ich hab mich in dein rotes Haar verliebt.
Im Feld den ganzen Sommer war
der rote Mohn so rot nicht wie dein Haar,
jetzt wird es abgemäht das Gras,
die bunten Blumen welken auch dahin.
Und wenn der rote Mohn so blass geworden ist,
dann hat es keinen Sinn, dass es noch weiße Wolken gibt,
ich hab mich in dein rotes Haar verliebt.
Du sagst, dass es bald Kinder gibt,
wenn man sich in dein rotes Haar verliebt.
So rot wie Mohn, so weiß wie Schnee.
Im Herbst, da kehren viele wunder ein.
Warum solls auch bei uns nicht sein,
du bleibst im Winter doch mein rotes Reh,
auch wenn es tausend Schönre gibt,
ich hab mich in dein rotes Haar verliebt.
Worte & Weise: Francois Villon
109
Die Straße gleitet fort und fort
d
C
a
d CF
C
A
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür, wo sie begann.
d
C
d
g
d
g
A
Weit über Land von Ort zu Ort, ich folge ihr, so gut ich kann.
D
A
D
G
D
A
D
Ihr lauf ich raschen Fußes nach, bis sie sich groß und breit verflicht,
d g
d
A
d
F C F
mit Weg und Wagnis tausendfach. Und wohin dann?
g d
A d
Ich weiß es nicht.
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür, wo sie begann,
zur Ferne hin, zu fremden Ort. Ihr folge, denn wer wandern kann,
ist einem neuen Ziel geweiht, das nun das Wolkentor durchbricht.
Zwar war das Wagnis tausendfach. Kennst du den Weg,
kennst du das Licht?
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür, wo sie begann.
zur Ferne hin, zu fremden Ort. Ihr folge denn, wer wandern kann.
Und einem neuen Ziel sich weihn. Zu guter letzt auf müden Schuhn,
kehr ich zur hellen Lampe ein im warmen Haus zur Abendruh.
Worte: J. R. R. Tolkien; Weise: aus dem DPB – Westmark
110
Es hockt am Kamin um Mitternacht
a
G
C
Es hockt am Kamin um Mitternacht
G
C
C
der Bündischen reisige Schar,
F
C
G
C
//: Sie kehrten zurück von großer Fahrt,
G
C
nun erzählen sie, wie es war.:\\
Und einer, der blond, der hebt die Hand
und beginnt mit seinem Bericht:
//: "Ich habe gesehen gar manches Land,
doch eines vergesse ich nicht.":\\
Im Frühjar folgt´ ich der Schwäne Flug,
hinauf in den hohen Norden.
//: Die Sehnsucht mich immer weiter trug,
bin selbst ein Wildschwan geworden.:\\
Bei Rentierjägern war ich zu Gast,
wir jagten in Lapplands Weite,
//: Wir machten am nächtlichen Feuer Rast
und ruhten Seite an Seite.:\\
Von südlicher Sonne braungebrannt,
kam Juri aus Algier zurück.
//: Er faßte den Becher mit fester Hand
und leert´ ihn auf Fatimas Glück.:\\
So geht es weiter, Stunde um Stund,
im Osten der Morgen anbricht.
//: Der feurige Wein, er machte die Rund,
bis die letzte Flamme erlischt.:\\
Worte: turi; Weise: Dirk Hespers
111
Der Piet am Galgen hängt
d
F
Was kann ich denn dafür? So kurz vor meiner Tür
C
d
da fingen sie mich ein und bald endet meine Pein.
F
Ich hatte niemals Glück. Mein trostloses Geschick
C
d
nahm keinen von euch ein. Ja heut soll gestorben sein.
d
C
//: Wenn der Nebel auf das Moor sich senkt,
B
A
d
der Piet am Galgen hängt. ://
Sie nahmen mir die Schuh und auch den Rock dazu.
Sie banden mir die Händ’ und mein Haus es hat gebrannt.
Ich sah den Galgen stehn. Sie zwangen mich zu gehn.
Sie wollten meinen Tod, keiner half mir in der Not.
//: Wenn der Nebel...
Was kratzt da am Genick? Ich spür’ den rauhen Strick.
Ein Mönch der betet dort und spricht für mich fromme Wort.
Die Wort, die ich nicht kann, wer lehrte sie mich denn?
Fünf Raben fliegen her, doch ich sehe sie nicht mehr.
//: Wenn der Nebel...
Worte & Weise: mac (Erik Martin, Deutsche Waldjugend)
112
Tanzlied der Spielleute
d
B C
d
Über dem Horizont rot Sonne thront,
B
C
A
nahen zwei Reiter auf der Straße nach Clermont.
F
C
d
A
Wie durch das bunte Laub es sie in die Wälder zieht,
d
F
C
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singt in den kahlen Zweigen leis der Wind sein Lied.
B
C C7 A A7
Bam bada bambam bada bambam ba ba ba,
d
B
C A d
bam bada bambam bada bam bam ba ba ba.
Sanft er die Laute streicht, tänzelnd und leicht
Bauscht er den weißen Federbusch. Den Wolken gleich
Spielt über roten Rosen Schleier von zarter Hand.
Lenkt so den Schimmel froh der eine durch das Land.
Bam bada bambam...
Schwarz wie die nahe Nacht, würdig und schwer,
treu ihm zur Seite zieht der Zweite stumm einher.
Kühnheit in Streit und Minnen wichen wohl Zucht und Maß,
doch folgt sein Herz den Stimmen, die sein Geist vergaß.
Bam bada bambam...
Gestern tat buntes Volk munter sich drehn,
heut werden Herrscher ernst vor ihren Thronen stehn,
lauschend dem Klang der Lieder, die ihre Seele singt,
wenn sie im Tanze Schwert und Lanze niederringt.
Worte & Weise: tolu, 1992. BdP Stamm Löwenherz, Marburg a. d. Lahn
113
Luget zu ihr lieben Leut
a
G
Luget zu ihr lieben Leut;
a G
a
alle die ihr kommen seid.
C
Fangt mit uns jetzt an zu schallen,
G
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an Berg und Tälern muss es hallen.
G
a
G
a
//: Walleridumda, ju walleridumda! ://
Freunde, ja es wird grün,
so lebt man nach des Unschulds Sinn.
Sehet, wie das Wild tut springen,
man die Kornajente singen.
Kommt mein Hals dann in Gefahr,
es das schönste Freiste war.
Fürchtet dunkles Schild und Degen,
reuen wir des Kampfes wegen.
Was wir schreiben wird im Knist,
fortgedrucket bis zu Hiest,
bis zum Jahre wo dann
jeder krieget seinen teilig.
Menschen, welsch am Himmel steht,
und da oben zur Helfe geht.
Freund der was mit Missvergnügen,
froh bei unsren Schicksen liegen.
Ich weiß davon ohne Scheu,
malei unsre Haar dabei.
Glaubt’s wir haben noch mehr
Säckel, als fünfhundert solcher Flegel.
114
Worte & Weise: altes Räuberlied
Was glänzt dort so helle
a
e
Was glänzt dort so helle,
a
e
glänzt so hell und wiegt sich
C
G
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auf der blauen Donau?
a
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Ist es Schnee, ist es Regen,
a
e
ist’s Eis, sind es Schwäne,
C
G
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auf der blauen Donau?
A
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A
E
A
Wenn es Schwäne wären, wärn sie längst geflogen,
A
D
A
D
E
A
Schnee wär längst geschmolzen, Regen längst versickert.
Schon seit drei, vier Tagen,
schon in ein, zwei Wochen
waren keine Schwäne,
nicht Schnee, Eis noch Regen,
der Zar war gekommen,
Zar mit großem Heere.
Weiße Janitscharen hatten dort gezeltet,
weiß und rote Zelte, Zelte, blau und grüne.
Und sie lagern, trinken,
blasen Hirtenflöten,
stoßen weiße Steine.
Nur ein Janitschare,
junges grünes Bürschchen,
isst nicht und trinkt nicht.
Neun Jahr sinds, dass meine Brüder Flöten schnitzten,
aber sie nicht blasen, mich, der lebt, beweinen.
Worte: von Gerhard Gesemann aus dem Bulgarischen übersetzt, Weise: tejo (Walter Scherf)
115
Es war ein König in Thule
a
E
F C
d
E
Es war ein König in Thule gar treu bis an das Grab
a
G C d
a
E
a
//: dem sterbend seine Buhle einen goldnen Becher gab ://
Es ging ihm nichts darüber, er leert ihn jeden Schmaus.
//: Die Augen gingen ihm über, sooft er trank daraus. ://
Und als er kam zu sterben, zählt er sein Städt’ im Reich.
//: Gönnt alles seinen Erben den Becher nicht sogleich. ://
Er saß beim Königsmahle, die Ritter um ihn her,
//: auf hohem Vätersaale, dort auf dem Schloss am Meer. ://
Dort stand der alte Zecher, trank letzte Lebensglut,
//: und warf den heilgen Becher hinunter in die Flut. ://
Er sah in stürzen, trinken und sinken tief ins Meer,
//: die Augen täten ihm sinken, trank nie einen Tropfen mehr. ://
Worte: Johann Wolfgang von Goethe; Weise: K. F. Zeller; entstanden um 1774
Buhle = Geliebte
116
Julisonnenschein
d
C
F
C
d
C
Eines Morgens ging ich so für mich hin, im Julisonnenschein,
d
C F
C
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den Wiesenpfad, den Hang hinab kam ein schönes Mägdelein.
F
C
Und sie lacht mich an und ich freu’ mich dran
d
C
und bewundre ihr nussbraunes Haar.
d
C
F
C
Einer lockenden Fee kam ich kaum in die Näh',
d
C
d
ganz verwirrt von dem nussbraunen Haar.
F
C
//: Oh from Bantry Bay up to Derry Quay
d
C
and from Galway to Dublin in town,
d
C
F
C
no maid I've seen like this brown colleen,
d
C
d
that I met in the county down. ://
Doch sie ging unbeirrt ihres Weges, verwirrt, stand ich da, und nur eins
war mir klar. Als ein Bauer kam, sprach ich: "Guter Mann,
wer ist die mit dem nussbraunen Haar?"
Und der Mann lacht mich an und mit Stolz sagt er dann:
"Das ist die Perle von Irlands Kron', unsre Rosie MacCann von den
Ufern des Ben ist der Stern in der Landschaft dort."
//: Oh from Bantry Bay...
Doch ich sah sie beim Tanz unterm Erntekranz eines Abends im
Sonntagskleid. Und mit schmeichelndem Blickversuch ich mein Glück
um das Herz meiner nussbraunen Maid.
Geb' mein Wort dafür, keinen Pflug ich führ’ wird das Eisen vom Rost
auch braun. Sitzt an meinem Herd die, die ich begehrt,
strahlt der Stern von County Down. //: Oh from Bantry Bay...
Worte: Jungenschaft Meißner, Weise: aus Irland
117
Lied vom Werwolf
Auf ewig verdammt zu ruheloser Nacht
Niemand ihn sieht bei seiner Wacht
Von Vollmond zu Vollmond ist er getrieben
Kann einfach nicht finden seinen Frieden
Während er sucht die Erlösung
Schaut er oft auf in der Hoffnung
Dass der Mond ihm diese endlich brächte
Denn er wandert allein durch eisige Nächte
Jäh unterbricht des Werwolfs schauriges Heulen
die nächtlichen Schreie der Eulen
Der Ruf dir in den Adern gefriert das Blut
Denn in ihm klingt des Verdammten verzweifelte Wut!
Sitzt dir die Angst in Mark und Bein?
Fragst du, welch ein Wesen, könnte das sein?
- Der Werwolf ist’s, ein verdammter Wanderer
Dessen Augen gezeichnet von Qual wie kein anderer
Jede Nacht singt er sein trauriges Lied
Bittet den Mond, dass endlich etwas geschieht
Eines Nachts an einen Bergsee gekommen
Alle Hoffnung wurde ihm genommen
Glaubt, er findet seinen Seelenfrieden nie
Fällt am Ufer erschöpft auf die Knie
Als er seinen Durst sucht zu löschen
Sieht er nicht das Antlitz eines Menschen
Sondern sein eigen furchtbar Spiegelbild
Ein Tier ist er, instinktisch und wild
Jäh unterbricht ...
Geht dir ...
118
Kein Freund in dieser Nacht gewahrt
Dass er beenden will die ewige Pilgerfahrt
Holt hervor das silber-blitzende Messer
Denn sterben, so denkt er, sei besser
Mit den Strahlen der aufgehenden Sonne
Oh, welch eine Freude, welch eine Wonne!
Der Werwolf, alter Wanderer, ward geweckt
Nun weiß er, wo das Glück gesteckt!
Jäh unterbricht des Werwolfs freudiger Sang
Der Vögel allmorgendlicher Klang
Der Ruf dir in den Adern hebt das Blut
Denn in ihm klingt sein unbänd’ger Lebensmut!
Geht dir der Laut durch Mark und Bein?
Fragst du, was könnte wohl geschehen sein?
- Der Werwolf ist frei, nie mehr ein Wanderer!
Hat Augen, voll von Hoffnung, wie kein anderer
Niemand weiß, was in dieser Nacht geschah
Doch das Lied des Werwolfs klingt dem Herzen so nah!
Worte: Pelle (Giulia Pellegrino, BdP Stamm Ginsburg, Hilchenbach, 2001)
Leider gibts noch keine Melodie zu dem Lied! Wer also eine Idee hat – nur zu!
119
Raubritter
a
F
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Von der Festung dröhnt derbe Männer Stimme,
F a
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rauher Kehlen Sang, hell die Gläser klingen.
G C
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Beherrschen dies Gebiet, singen stolz ihr Lied:
a
G a G a
//: Raubritter, Raubritter, wie weit ist unser Land,
F
a F G a
Raubritter, Raubritter, wie stark ist unsre Hand://
In unsrer Knechtschaft Zeit griffen wir zu Waffen,
schlugen unsre Herren, Grafen und auch Pfaffen.
Beherrschen...
Groß ist unsre Macht, solange wir vereint,
hüten unsre Burg, trotzen jedem Feinde.
Beherrschen...
120
Wir zogen in das Feld
e
Wir zogen in das Feld, wir zogen in das Feld.
Da hätten wir weder Säckel noch Geld.
H7 e
a e
H7 e
Strampedemi, alami presente, alvostra signori.
Wir kamen vor Siebentod.
Da hätten wir weder Wein noch Brot.
Wir kamen vor Friaul.
Da hätten wir allesamt voll Maul.
Wir kamen auch nach Rom.
Da sperrten wir die Pferde in den Petersdom.
Wir kamen noch mal nach Rom.
Da besuchten wir des Papstes Sohn.
Wir kamen vor Benevent.
Da hätt’ all unsre Not ein End.
Worte & Weise: Landsknechtmarsch (um 1549) nach George Forster (1514 – 1568).
Der Kehrreim ist Landsknecht-Kauderwelsch und heißt richtig: „all’armi, presente all’mostra, signori.“
Übersetzung: „Zu den Waffen, präsentiert Euch zur Musterung, ihr Herren.“
121
Jalava
a
Von Sonn' und Kessel schwarzgebrannt,
E
und auch vom scharfen Wind,
a
steht Jalava am Führerstand, wo Dampf und Flammen sind.
d
a
Sein neuer Heizer ist dabei, der ihm das Feuer nährt,
E
a
E
auf der Lokomotive 2-9-3, die heut' nach Russland fährt.
a
E
Ein kleiner Mann von schmalem Bau, der werkt dort auf der Brücke.
a
Ruß im Gesicht, das Haar ist grau, es ist eine Perücke.
d
a
Jalava, Jalava, du Finne, was lachst du gegen den Wind?
E
a
A7
Ich lache, weil meine Sinne alle beisammen sind,
d
a
und weil wir weiterkamen, und weil die Welt sich dreht,
E
und weil mein Heizer von Flammen
a
E
a
und Dampfkesseln was versteht.
d
a
//:Jampa, jalalala, jampa jalalala,
E
a A7
jampa jalalala, hej, ja, hej ! ://
122
Sie dampfen ein in Belostrow, wo Schocks von Offizieren,
die Züge auf dem Grenzbahnhof, penibel kontrollieren.
Sie prüfen jegliches Gesicht bei ihrer Inspizierung.
Doch sehen sie am Kessel nicht, den Staatsfeind der Regierung.
Jalava weiß, worum es geht, und langsam dampft vorbei
am letzten Posten der dort steht, die Lokomotive 2-9-3.
Jalava, du Finne...
Da saust die Grenzstation vorbei, die Birken stehen nackt,
die Lokomotive 2-9-3 schnauft im erhöhten Takt,
und Jalava lacht in den Wind, in den Oktoberregen:
Heizer, wenn wir drüben sind, dann wird sich was bewegen.
Jetzt schneidet der Oktoberwind die letzten Äpfel an,
die an den kahlen Bäumen sind, an der finnischen Eisenbahn.
Jalava, du Finne, was lachst du in den Wind ?
Ich lache, weil meine Sinne alle beisammen sind,
und weil uns die Fahrt in den Bahnhof hinter die Grenze führt,
und Wladimir Iljitsch Uljanow, mein Heizer, die Flammen schürt.
//:Jampa jalalala...://
Worte: Heinz R. Unger, Weise: Schurli Herrnstadt, Willi Resetarits
W. I. Uljanow, genannt Lenin, floh nach einem missglückten Putschversuch der Bolschewiki gegen die
republikanische Regierung im Juli 1917 nach Finnland.
Das Lied beschreibt die von der deutschen Heeresleitung arrangierten heimlichen Rückkehr Lenins
1917 aus dem Exil in der Schweiz nach Russland. Einen Monat später bricht die „Oktoberrevolution“
aus und es bildetet sich die sozialistische Sowjetunion. Die hier besungene Geschichte ist jedoch eine
Legende, da in Wirklichkeit der Zug mit Lenin versiegelt war und auch nicht an der Grenze angehalten
wurde.
123
Gospodar
a
d
a
E
a
Gospodar, dein Großgut birgt heut uns’re Band.
C
G
C
Unsre guten Flinten lehnen an der Wand.
a
d
G7
C
//: Frost knarrt in den Ästen, Wind pfeift durch den Ritz,
a
d
a
E
a
gute Wärme gibst du, Bruder Sliwowitz. ://
Treiben wir die Fremden übers Jahr erst aus,
Gospodar, wer, glaubst du, bleibt im Herrschaftshaus?
//: Werd ich knechtisch aufstehn, wo ich mächtig sitz?
Sind nicht solche Tölpel, Bruder Sliwowitz. ://
Haben unser Herzblut nicht für nichts vertan.
Alles für die Seinen will der Partisan:
//: Mutterschaf und Lämmer, Gänse, Geiß und Kitz,
Kürbis und Melone, Mais und Sliwowitz. ://
Sind die wilden Schweine aus dem Land verjagt,
die verkohlten Hütten aufgebaut und ragt
//: blank im Dorf der Maibaum, flattern und Geflitz.
Oh, wie wird das schön sein, Bruder Sliwowitz. ://
E
a
Bruder Sliwowitz.
Worte: Theodor Kramer, Weise: Rudi Rogoll
124
Gregor
d
A
d
Gehe nicht, oh Gregor gehe nicht zum Abendtanze:
A
dC
Zauberische Mädchen folgen deinen Schritten dort.
F
C
//: Weiße Hand wie Schnee braut dir Tee aus Zauberkräutern,
d
A
d
trübt den Spiegel deiner Seele wie der Wind die See. ://
Dort ist auch die eine mit den schwarzen Augenbrauen.
Glaube uns, oh Gregor, das ist eine Zauberin.
//: Ihre schmale Hand braut dir Tee aus Zauberkräutern,
legt sich über deine Seele wie der Herbst aufs Land. ://
Sonntag früh beim Glockenläuten grub sie aus das Kraut,
schnitt es Montag, alle Sünden hexte sie hinein,
//: holt es Dienstag vor, kochte Zaubertrank aus Kräutern,
Mittwoch bei dem Reigentanze gab sie ihn Gregor. ://
Und am Tag darauf, am Morgen, war Grischenko tot.
Freitag kam voll Leid und Klage, und beim Abendrot
//: trug man ihn zur Ruh an der Grenze, an der Straße.
Kamen viele fromme Leute, sahen traurig zu. ://
Viele Knaben, viele Burschen klagten um Gregor.
Böse Hexe, Zauberhexe, schwarze Zauberfrau,
//: deine Augenbraun werden keinen mehr betören,
niemals wird ein zweiter Gregor deinen Künsten trauen. ://
Worte: aus der dj 1.11., Weise: ukrainisches Volkslied
125
Hester Jonas
Capo II
a
G
Dort unten im Gnadental geschah eine Geschicht’,
a
G
a
die hat schön angefangen und endete so nicht.
Die Hester Jonas war des Peter Meurer Weib,
sie hatte grobe Hände und einen jungen Leib.
Die Tage waren Arbeit, die Nächte waren leer,
und Hester hatte Träume und träumte immer mehr.
Und morgens an der Erft, wenn sie die Wäsche rieb,
erzählte sie den Frauen, was von den Träumen blieb.
C
G
F
E
Da war voll Wein der Fluss, die Bäume trugen Brot
Im Hammfeld blühten Kirschen, die warn im Winter rot.
a
G
a
E
Kein Krämer fuhr den Karren, kein Geld brauchte ein Kleid.
C
G
F
E
Kein Mensch brauchte zu darben, kein Weg war mehr zu weit.
Die Frauen hörten sie mit lachendem Gesicht,
schön waren Hesters Träume und schadeten doch nicht.
Und mittags auf dem Markt, wo mancher Händler rief,
geschahs das um die Jonas mehr Volk zusammen lief.
Die Männer zeigten Ihr oft einen schiefen Mund,
die bessren sagten Hester, du richtest dich zu Grund.
Des nachts zum kühlen Gras kamen sie hungrig doch
und wollten Hesters Träume und baten: „Heute noch.“
126
Die Städte werden fallen, wo reich nur wenig sind.
Die armen Leute steigen zu Reichtum ohne Sünd’.
Und gibt nicht mehr den Fürsten, nicht Bischof und
nicht Zar,
und wird nichts sein am Morgen, wie es am Abend war.
Da kamen in der Früh’ zwei Männer aus der Stadt,
und schleppten Hester Jonas vor einen Magistrat.
Da war die Red’ von Gott, da war die Red’ von ihr,
da war die Red’ von Träumen, die kränkten Mensch und Tier.
Und quetschten ihr den Hals und brachen ihr Gebein,
die ganze Stadt hallt’ Tage von Hester Jonas Schrei’n.
Und unterschrieb die Schuld mit der verkrümmten Hand,
und schrie noch lange Träume, bis sie das Feuer fand.
Die Städte werden fallen, wo reich nur wenig sind.
Die armen Leute steigen zu Reichtum ohne Sünd’.
Und gibt nicht mehr den Fürsten, nicht Bischof und
nicht Zar,
und wird nichts sein am Abend, wie es am Morgen war.
Das war vor langer Zeit und weiß kaum einer mehr,
und Leut’ wie Hester Jonas verbrennt man heut nicht mehr.
Dort unten im Gnadental geschah’ ein Geschicht’,
die hat schön angefangen und endete so nicht.
Worte: Peter Maiwald, Weise: Pit Budde
Hester Jonas wurde am 24.12.1635 an der Windmühle zu Neuss als Hexe verbrannt. Zu dieser Zeit
hatte die Hexenverfolgung ihren Höhepunkt erreicht. Frauen, die sich nicht in das von der Kirche
propagierte „irdische Jammertal“ einfügen wollten, wurden von der Kirche als „vom Teufel besessen“
hingestellt. Träume von einem besseren Leben, aber auch vom Hexensabbat auf dem Blocksberg,
hatten viele Frauen tatsächlich, da sie „Hexensalben und –tränke“ benutzten, die mit Auszügen von
Schierling, Nachtschatten und anderen Gewächsen Rauschmittelwirkung entfalteten.
127
Drei Rote Pfiffe
D
Im Kreis ihrer Enkel die alte Frau,
h
zeigt mit erhobener Hand
fis
G
auf die Wälder, die dunklen, über der Drau:
h(A)
A(D)
//: „Jetzt zeige ich Euch euer Land“ ://
h
Dort drüben hab’ ich geschuftet am Hang,
A
als ich ein Kind noch war.
G
D
Bei der Christmette mit Glockenklang
fis(G)
(D)
//: hing Eis von Rock und Haar, ://
h
Die Bergknappen kamen vom Lindenwirt
A
und flüsterten heimlich mit List,
G
D
dass sich in der Welt was ändern wird,
fis(G)
D
//: dass nichts bleiben muss wie es ist. ://
d
B
Verschwiegene Bäume, verschworener Wald
F
a
B
A
D
und drei rote Pfiffe, drei rote Pfiffe, drei rote Pfiffe im Wald.
128
Die Drau hinunter trieb Mond um Mond,
es brach der Faschistenkrieg aus,
da hatte ich einen Mann an der Front
//: und hatte drei Kinder im Haus. ://
Wie tönte da markiger Nazigesang von deutschem Boden und Blut.
Manch ein Bursch’ in die Berge entsprang,
//: ich trug Flugblätter unter dem Hut ://
Der Gestapo war kalt und der Gauleiter schalt:
„Partisanen im eigenen Land!“
Ich trug das Geflüster und Brot in den Wald,
//: sie haben mich Jelka genannt. ://
Verschwiegene Bäume...
Der Winter war nass und uns wärmte der Hass,
viele sind’s die die Erde heut’ birgt,
wir haben gefochten dort oben am Pass,
//: an unsrer Befreiung gewirkt. ://
Der Krieg war vorbei, da war Stille im Land,
da wurden die Lautesten leis,
sie nahmen das Hitlerbild von der Wand,
//: ihre Westen, die wuschen sie weiß. ://
Ihr, meine Enkel, was hört ihr so stumm die alten, kalten Berichte?
Jetzt trampeln sie wieder auf euren Rechten herum
//: dann erinnert Euch meiner Geschichte. ://
Verschwiegene Bäume...
Worte: H. R. Unger, Weise: Schurli Herrnstadt, Willie Resetarits
Jelka war der Deckname einer Partisanin, die im slowenischen Teil Kärntens als Verbindungsfrau für
50 Partisanengruppe diente, welche Österreich vom Hitlerfaschismus befreien wollten. Jelka brachte
Nachrichten, Medizin, Geld und Essen in den Wald. Um ins Partisanenlager zu kommen, musste man
3mal pfeifen.
129
Edelweißpiraten
G
D
C
G
e
Sie saßen oft am Märchensee beim Lagerfeuer.
C
D
G
Sie wollten leben wie es ihnen gefiel.
G
D
C
G
e
Der neue Kurs im deutschen Reich war nicht geheuer,
C
D
G
sie wollten frei sein mit Gesang, Gitarrenspiel.
D
G
D
Mit ihrer Kleidung nahmen sie’s nicht so genau,
G
D
ganz offen trugen sie das Edelweiß zur Schau,
C
G
Sie hatten Mut und das war gut.
G
D
a
G
//: Vielleicht wird morgen schon eine neue Zeit anfangen.
G
D
C
E (G)
Vielleicht ist morgen schon der Spuk vorbei. ://
Sie hielten nichts von den braunen Nazihorden.
Sie hielten nichts von dem Geschrei von Heil und Sieg.
Was war denn bloß aus ihrem Vaterland geworden?
Man schürte offen den verbrecherischen Krieg.
Da gab’s nur eins zu tun: Befrei’n wir dieses Land.
Da durfte keiner ruhn: wir leisten Widerstand !
Sie hatten Mut und das war gut.
Da gabs n’en Güterzug mit Kriegsgerät und Waffen,
und was man sonst noch braucht für einen Völkermord.
Sie machten sich an den Geleisen kurz zu schaffen;
der Zug erreichte niemals den Bestimmungsort.
Und Essensmarken vom Parteibüro der Stadt
warn plötzlich weg und Zwangsarbeiter wurden satt.
Sie hatten Mut und das war gut.
130
//: Vielleicht wird morgen schon eine neue Zeit anfangen.
Vielleicht ist morgen schon der Spuk vorbei. ://
Sie glaubten fest daran, dass sie den Sieg erringen;
sie glaubten fest daran aus Schaden wird man klug.
Sie glaubten fest daran, als sie zum Galgen gingen.
Sie glaubten fest daran, als man sie vorher schlug.
Und diese Angst, die vor jeder Folter steht,
die ist so groß, dass man den besten Freund verrät,
versteht man gut, versteht man gut.
Sie stehen heute noch auf manchen schwarzen Listen,
ich möcht fast sagen, es ist wieder mal so weit.
In Amt und Würden sitzen immer noch Faschisten,
und zum totalen Krieg ist mancher schnell bereit.
Doch seh ich Tausende - und das beruhigt mich sehr die zeigen offen das zerbrochene Gewehr.
Und das macht Mut und das ist gut.
//: Und dann wird Morgen schon eine neue Zeit anfangen,
und dann ist morgen schon der Spuk vorbei ! ://
Worte: T. H. Steymanns, Weise: Hans Jörg Mauksch
Zu den bekanntesten oppositionellen Jugendgruppen während der NS-Herrschaft zählten die Edelweißpiraten”. Nach ihrem Erkennungszeichen - einer Edelweißanstecknadel - wurden verschiedene
"wilde Cliquen" von den Nationalsozialisten als "Edelweißpiraten" bezeichnet. Die Mitglieder dieser
Jugendgruppen nannten sich selbst "Navajos" (Köln), "Fahrtenjungs" (Düsseldorf), "Ruhrpiraten" oder
"Meuten" (Leipzig). Der Begriff "Edelweißpiraten" setzte sich vornehmlich für Jugendgruppen aus dem
rheinisch-westfälischen Industriegebiet durch, die ab 1941/42 verstärkt auftraten. In kleineren Gruppen
trafen sie sich regelmäßig außerhalb der Hitler-Jugend (HJ) in bestimmten Parks oder Stadtvierteln.
Vom NS-Regime als "verlottert", "sittlich verwahrlost" und "kriminell" bezeichnet, lehnten sie vor allem
den während des Zweiten Weltkriegs zunehmenden Zwangscharakter, den Drill und die wachsende
Militarisierung der HJ ab. Von der einheitlich uniformierten HJ hoben sich die "Edelweißpiraten" durch
eine eigene Kluft - oft Skihemden, Wanderschuhe, Halstuch und kurze Lederhosen - ab. Auf ihren
Wochenendausflügen, Fahrten und Wanderungen in das Umland der Großstädte kam es nicht selten
zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der HJ. Im Unterschied zu der strengen geschlechtlichen Trennung in Schule und HJ gingen bei den "Edelweißpiraten" Jungen und Mädchen
gemeinsam auf Fahrt. Am 27. Oktober 1944 wurden elf von ihnen in Köln gehängt, der jüngste war
gerade 16 Jahre alt.
Sehr zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang das Buch „Rheinpiraten“ von Dirk Hegmanns im
Peter Hamm Verlag!
131
Die Moorsoldaten
e
Wohin auch das Auge blicket,
a
e
H7
e
Moor und Heide nur ringsum.
G
Vogelsang uns nicht erquicket,
a
e
H7
e
Eichen stehen kahl und krumm.
D G
D
Wir sind die Moorsoldaten,
e
H7
e
Und ziehen mit dem Spaten ins Moor.
Hier in dieser öden Heide
Ist das Lager aufgebaut,
Wo wir fern von jeder Freude
Hinter Stacheldraht verstaut.
Morgens ziehen die Kolonnen
In das Moor zur Arbeit hin.
Graben bei dem Brand der Sonne,
Doch zur Heimat steht der Sinn.
132
Heimwärts, heimwärts jeder sehnet,
Zu den Eltern, Weib und Kind.
Manche Brust ein Seufzer dehnet,
Weil wir hier gefangen sind.
Auf und nieder gehn die Posten,
Keiner, keiner, kann hindurch.
Flucht wird nur das Leben kosten,
Vierfach ist umzäunt die Burg.
Doch für uns gibt es kein Klagen,
Ewig kann's nicht Winter sein.
Einmal werden froh wir sagen:
Heimat, du bist wieder mein:
Dann ziehn die Moorsoldaten
Nicht mehr mit dem Spaten ins Moor!
Worte: Johann Esser und Wolfgang Langhoff (Tr. Frank); Weise: Rudi Goguel
Das Moorsoldatenlied entstand im Konzentrationslager Börgermoor im Emsland. Erstmals gesungen
wurde es auf einer Veranstaltung, die aus Protest gegen ein nächtliches Pogrom von der illegalen
Häftlingsvertretung gegenüber der Lagerleitung durchgesetzt worden war. " Die Moorsoldaten "
wurden von einem aus dem Lagerchor zusammengestellten Quartett gesungen (jede Stimme vierfach
besetzt). Schon nach der zweiten Strophe begannen die Zuhörer mitzusummen. Nach zwei Tagen
wurde das Lied offiziell verboten. Es gilt noch heute in der ganzen Welt als Zeugnis antifaschistischen
Widerstandes.
Den Text hat der Düsseldorfer Schauspieler Wolfgang Langhoff nach einem Entwurf des Bergmanns
Johann Esser aus Moers verfasst. Daraufhin besorgte die von Häftlingen organisierte illegale
Lagerleitung Rudi Goguel, Funktionär der Angestelltengewerkschaft in Düsseldorf, einen Platz im
Krankenrevier, um zu dem Text eine passende Melodie zu schreiben. Entlassene Häftlinge
schmuggelten später das Lied aus dem Lager. Der Mühlheimer Otto Gaudig, der als Schuster im KZ
Börgermoor arbeitete, hatte das Liedblatt zwischen Sohle und Brandsohle eingenäht, um es sicher
aus dem Lager bringen zu können.
"Die sechzehn Sänger, vorwiegend Mitglieder des Solinger Arbeitergesangsverein, marschierten in
ihren grünen Polizeiuniformen (unsere damalige Häftlingskleidung) mit geschulterten Spaten in die
Arena, ich selbst an der Spitze in blauem Trainingsanzug mit einem abgebrochenen Spatenstiel als
Taktstock. Wir sangen, und bereits bei der zweiten Strophe begannen die fast 1000 Gefangenen den
Refrain mitzusummen. Von Strophe zu Strophe steigerte sich der Refrain, und bei der letzten Strophe
sangen auch die SS-Leute, die mit ihren Kommandanten erschienen waren, einträchtig mit uns mit,
offenbar, weil sie sich selbst als "Moorsoldaten" angesprochen fühlten. Bei den Worten "..Dann ziehn
die Moorsoldaten nicht mehr mit den Spaten ins Moor" stießen die sechzehn Sänger die Spaten in
den Sand und marschierten aus der Arena, die Spaten zurücklassen, die nun, in der Moorerde
steckend, als Grabkreuze wirkten." (Rudi Goguel über die Uraufführung des Lieds )
133
Es tropft von Helm und Säbel
C
G7
C
Es tropft von Helm und Säbel, die Erde ruht so bang.
C
G7
C
Wir traben durch den Nebel mit Trommel und Gesang.
F
C
||: Nun schlagt die Trommel feste
F
C
für alles Glück und Gut,
G7
C
und schlag sie auch mal leise
F
G7
C
für unser junges Blut. :||
Der Nebel zieht in Schwaden, es riecht so süß nach Heu. Ihr lieben
Kameraden, wir bleiben uns getreu.
||: Drum schlagt die Trommel fester... :||
Wir reiten immer weiter, wir haben das Gebot.
Wir sind verlorene Reiter und reiten in den Tod.
||: Drum schlagt die Trommel fester... :||
Worte: Manfred Hausmann; Weise: aus der d.j. Kiel
Das Lied war entstanden bei einem Besuch, den 1935 Jungen aus einer damals verbotenen, illegalen
bündischen Gruppe in Dresden bei Hausmann gemacht hatten. 1937 flog diese Gruppe auf. Einige
ihrer Mitglieder saßen bis 1939 in Haft.
134
Frohnleichnam
e
h
C
Wenige waren es, die Stellung nahmen
e
D
C
Hinterm Himmel, um zur Stadt zu gehen.
e
a
C
Als sie singend ihres Weges kamen
G (e) F (h)
H7 (C)
/: Bleiben viele auf den Steigen stehn. :/
Dünn nur quoll der Weihrauch und die Reiser
Längs der Straße standen hier entlaubt.
Klagend sang der kleine Chor sich heiser,
/: und die Leut entblößten still das Haupt. :/
Viele kannten nur vom Hörensagen
Noch dem Umgang, doch dem baren Haar
Tat es wohl, dass selbst in diesen Tagen
/: irgendwas noch manchen heilig war. :/
Und indes sie hinterm Zug dreinstarrten,
salzgen Auges, Mannsvolk, Weib und Kind,
schwenkten auf den Masten die Standarten
/: alle das verbogne Kreuz im Wind. :/
Worte: Theodor Kramer; Weise: Erich Schmeckenbecher
135
Im Morgennebel schwimmen
Tal und Wälder
H7
e
H7
e
Im Morgennebel schwimmen Tal und Wälder,
D
G
C
D7 G
durchs Heimatland zieht schweigend unsre Schar.
e D h a
D
e
||: Wir sehen Hügel, Wiese, Dorf und Felder,
a
H7
e
wie es vor Jahren immer wieder war. :||
Und diese Erde, die uns einst geboren,
sie hält uns fest mit unsichtbarem Band.
||: Ihr glaubtet oft, wir hätten sie verloren,
ihr glaubtet oft, uns lockte fremdes Land. :||
In unserm Herzen heilig steht ein Wille,
in unserm Blut pocht klopfend ein Gebot.
||: Ihr saht zu wenig, ihr saht nur die Hülle,
denn in uns lebt ein Lied von harter Not. :||
Worte & Weise: olka (Erich Scholz), ca. 1935
Das Lied ist ursprünglich aus der Situation der deutschen Pfadfinder in Danzig entstanden. Danzig
war eine vom restlichen Deutschen Reich abgetrennte „frei Stadt“. Nach dem Verbot der bündischen
Jugendgruppen 1933 wurde dieses Lied von den nun illegalen Gruppen im ganzen Reich weiter
gesungen. Das Deutsche Reich war nun selbst das Land, in dem sich die Bündischen bedroht fühlen
mussten.
136
Schließ Aug und Ohr
d
C d
Schließ Aug und Ohr für eine Weil’
g
A7
d
vor dem Getöß der Zeit.
F
C
F
Du heilst es nicht und hast kein Heil,
d
A
d
als wo dein Herz sich weiht.
Dein Amt ist hüten, harren, sehn
Im Tag die Ewigkeit.
Du bist schon so im Weltgeschehn
Befangen und befreit.
Die Stunde kommt, da man dich braucht.
Dann sei du ganz bereit.
Und in das Feuer, das verraucht,
wirf dich als letztes Scheit.
Worte: F. Gundolf, Weise: Tahoe-Ring
„Schließ Aug und Ohr“ wurde später eines der Lieblingslieder des jugendlichen Widerstandskreises
„Die weiße Rose“ um Sophie und Hans Scholl, die im Februar 1943 von den Nazis hingerichtet
wurden.
137
Turm um uns sich türmt
A
D
E
A
Turm um uns sich türmt, Tod dem der dich schuf!
A
D E
A
Helden hält dein Tor, Helden kampfgewohnt.
D
A
Wiehernde Pferde stampfen die Erde
E
A
Warten auf Reiter und warten auf Sieg.
Turm um uns sich türmt, Turm mit Eisentor.
Besser wäre Glas, helles, klares Glas.
/: Wiehernde Pferde... :/
Turm, du wirst gesprengt, für die Flucht gesprengt.
Flucht zum großen Wald, der uns alle birgt.
/: Wiehernde Pferde... :/
Worte: aus der bündischen Jugend, ca. 1934; Weise: mündlich überliefert
Dieses Lied gehört zu den besonders häufig und bewusst gesungenen oppositionellen Liedern. Willi
Graf, Mitglied der „Weißen Rose“ hat es in seinem handgeschriebenen Liederbuch aufgezeichnet. Der
Turm, der gesprengt werden sollte, stand sinnbildlich für die Unfreiheit, für das herrschende NSSystem.
138
Wilde Gesellen vom Sturmwind
durchweht
C
F
C
Wilde Gesellen vom Sturmwind durchweht,
d
G
C
Fürsten in Lumpen und Loden,
C
F
C
ziehn wir dahin, bis das Herze uns steht,
d
C
ehrlos bis unter den Boden.
F
C
G7
C
d
G
C
Fiedel Gewand in farbiger Pracht, trefft keinen Zeisig ihr bunter!
F
C
G7
C
Ob uns auch Speier und Spötter verlacht,
d
G
C
uns geht die Sonne nicht unter.
Ziehn wir dahin durch Braus oder Brand, klopfen bei Veit oder Velten,
huldiges Herz und helfende Hand sind ja so selten, so selten!
Weiter uns wirbelnd auf staubiger Straß, immer nur hurtig und munter; ob
uns der eigene Bruder vergaß, uns geht die Sonne nicht unter.
Aber da draußen am Wegesrand, dort bei dem König der Dornen,
klingen die Fiedeln im weiten Gebreit, klagen dem Herrn unser Carmen.
Und der Gekrönte sendet im Tau tröstende Tränen herunter,
fort geht die Fahrt durch den wilden Verhau, uns geht die Sonne nicht
unter.
Das Lied entstand vermutlich in einer jugendbewegten Gruppe des Rheinlandes in den 1920er
Jahren. Vor 1933 verbreitete es sich rasch in der gesamten Jugendbewegung. Es erschien 1934n
einem Liederbuch des Verlages Wolff/Plauen. Dieser später verbotene Verlag hatte auch ein HJLiederbuch mit dem Titel „Uns geht die Sonne nicht unter“ herausgegeben, um die Unterwanderung
der HJ durch Bündische zu fördern. Nach mehreren „Säuberungsaktionen“ der Nazis fand sich dieses
vagantenhafte Lied nicht mehr in den offiziellen NS-Liederbüchern. Später wurde das Lied auch von
den Häftlingen des Konzentrationslagers Börgermoor gesungen „...Am beliebtesten waren die „Wilden
Gesellen“. Sie saßen mit glühenden Köpfen, leuchtenden Augen und dachten sich ihren Teil“ (W.
Langhof, Die Moorsoldaten). Zum begriff „Carmen“ in der 3. Stofe haben wir folgendes gefunden: The
word "Carmen" (Karma) was quite common the 1920's. This a kind of burden on a life or on a soul,
possibly brought about by the person him(her)self, but accepted as something due to us. We cannot
express our Carmen in words, but we do this in melodies played on our fiddles. and heard by nature,
by plants and animals and everything far out in the country. And Jesus sees us and hears us and all
he can do is to console us a bit, by sending his tears in the form of dew.
139
Wo tausend Krieger fielen
h
Fis
h
Fis
h
Wo tausend Krieger fielen, wächst heute braunes Gras.
G
D
G
D
Von tausend neuen Zielen sind tausend morgen blass.
Fis
h
Fis
h
Drum macht das Leben groß, heijo, die Fahrt geht los,
G
D h Fis
h
heijo, die Fahrt geht los, heijo, die Fahrt geht los.
Am Abend glüht der Himmel und spiegelt sich im Wein.
Am Morgen fällt Gebimmel des Totenglöckleins ein.
Drum macht das Leben groß...
Die Liebe ist am größten, wenn man sie nicht bespricht.
Die Allzufrüh-Erlösten, sie haben kein Gesicht.
Drum macht das Leben groß...
Das Blut kennt seine Fülle und bringt uns in die Not.
Der Geist schafft seine Hülle und fesselt mit Gebot.
Drum macht das Leben groß...
Worte & Weise: hussa (Werner Helwig), 1930
Der öffentliche Vortrag dieses Liedes durch seine Wiesbadener Gruppe wurde Werner Hellweg zum
Verhängnis. Es diente als beweis zur Auflösung der Gruppe wegen „bündischer Umtriebe“. Helwig
flüchtete ins Ausland, um seiner Verhaftung zu entgehen.
140
Strom der Schwere
D
A7 D
A7 D
Strom der Schwere, über deinen Wassern
G
A7
kreist der Möwen feuernd weißes Spiel.
D
G
D
||: Ziehn die Schiffe vieler Hafenpforten
A7
D
über alle Meere ihren Kiel. :||
Wildernd pocht die Flut an deinen Deichen,
doch die Strande steigen burgenhaft.
||: Und die Wasser, schon gebändigt,
tragen wimpelhoch die Banner deiner Kraft. :||
Strom der Freiheit, unter deinen Fluten
Klingt das Lied von Schlachten und von Sieg.
||: Bauernland wiegst du viel tausend Jahre.
Bürger stehn, Seeadler ihr Fanal. :||
Worte: Friedrich Schnack; Weise: aus dem Tahoe-Ring
Dieses Lied ist in der Verbotszeit nach 1933 zum Erkennungszeichen bündischer Gruppen in den
Städten an der Elbe geworden. Dort bestand z.B. der „stromkreis“, der die heimliche kleine Zeitschrift
„bagger“ herausgab. Sie hatten Kontakt zur Deutschen Freischar, dj 1.11. und zur Reichsschaft
Deutscher Pfadfinder.
141
Andre, die das Land
A
E
Andre, die das Land so sehr nicht liebten,
fis
D
A
E
warn von Anfang an gewillt zu gehen.
fis
D
A
Ihnen, manche sind schon fort, ist besser,
E
ich doch müsste mit dem eignen Messer
D
E
A
meine Wurzeln aus der Erde drehn.
Keine Nacht hab ich seither geschlafen,
und es ist mir mehr als weh zumut.
Viele Wochen sind seither verstrichen.
Alle Kraft ist längst aus mir gewichen,
und ich fühl, dass ich daran verblut.
Und doch muss ich mich von hinnen heben,
sei’s auch nur zu bleiben, was ich war.
Nimmer kann ich, wo ich bin gedeihen,
draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien,
denn mein leises Wort war immer wahr.
Seiner wär ich wie in alten Tagen,
sicher schluchzend wider mich gewandt,
hätt ich Tag und Nacht mich nur zu heißen,
mich samt meiner Wurzeln auszureißen,
und zu setzen in ein andres Land.
Worte: Theodor Kramer, Weise: Erich Schmeckenbecher
Als Heimat- und Landschaftsdichter den Nationalsozialisten zunächst unverdächtig, konnte der
Österreicher Theodor Kramer noch in den dreißiger Jahren unbehelligt veröffentlichen. Erst sein
Protest in der Arbeiterzeitung gegen die Vereinnahmung seiner Texte durch die Nazis führte zum
Publikationsverbot in Deutschland und behinderte sie in Österreich. 1939 musste Kramer vor den
Nazis nach England ins Exil fliehen. Die Vertreibung aus Österreich bedeutete für den auf
eigensinnige Weise bodenständigen Dichter einen Fluch über Leben und Werk. Auch im Exil schrieb
Kramer wie besessen über die selben Themen und Typen. Die Rückkehr nach Wien 1957 hat er,
durch Exil und Krankheit verbittert, lange hinausgezögert, und er stellte enttäuscht fest: »Erst in der
Heimat bin ich wirklich fremd.« Das Wien der fünfziger Jahre war nicht mehr sein Wien. Theodor
Kramer starb am 3. April 1958 in Wien.
142
Woher soll das Brot für morgen kommen
a
F C
Woher soll das Brot für morgen kommen,
G
C
wenn ich keine Arbeit finden kann?
a
e
a
e
F C
Andre wissen nicht, wie davon essen,
G
F E
doch ich darf mich nicht einmal vermessen,
a
G
F
aEa
sie zu suchen, wie ein andrer Mann.
Woher soll die Ruh zur Arbeit kommen,
wenn man jederzeit sie stören kann?
Jede Stunde können sie mich holen,
und mir krümmen sich im Bett die Sohlen,
läutet es und ist’s nur nebenan.
Woher soll der Mut für morgen kommen,
wenn ich ihn mir gar nicht denken kann?
Gegen nichts vermag ich mich zu wehren,
denn seit Langem leb ich ganz im Leeren,
und ich streif nur an den Möbeln an.
Woher soll aus mir die Liebe kommen,
wenn ich doch zu keinem gut sein kann?
Brot und Ruhe sind zum Leben wichtig
und mein eignes ist seit langem nichtig,
aber Liebe Not tut jedermann.
Worte: Theodor Kramer, Weise: Thomas Fritz
Die Gedichte, die zwischen März und Juli 1938 angesichts der nazistischen Bedrohung von Theodor
Kramer geschrieben wurden, sind selbstvergewissernde lyrische Antworten auf die Katastrophe und
werden erst 1946 unter dem Titel „Wien 1938“ publiziert. Der Zyklus „Wien 1938“ dokumentiert
beklemmend schlicht, wie in den Monaten vor dem »Anschluss« Österreichs an das Nazi-Deutschland
eine Person zur Unperson gemacht, wie einem Juden die Luft zum Atmen genommen wurde. Die
Annexion Österreichs im Jahre 1938 bedeutete für Kramer Berufsverbot, Arbeitslosigkeit, Verlust der
Wohnung und zunehmende Aussichtslosigkeit, was im August 1938 in einen psychischen
Zusammenbruch mündete.
143
Ein Krampenschlag vor Tag
Capo III
a
G
C
G
Was bin nur so jäh erwacht, so früh?
a
e
a
Es ist noch lang nicht Tag.
C
G
C
Fahl liegt die Kammer, durch die Nacht
a
e
a
hallt eines Krampen dumpfer Schlag.
F
C
Vorm Fenster steht ein Mann und schwingt
F
C
den Schafft und bricht das Pflaster auf.
d
a
Der scharfe Hauch der Erde dringt
G
F
(a)
mit jedem Schlag zu mir herauf.
Vor Schwäche dreht es mich zur Wand;
Lang ist es her, schon viel zu lang;
Dass auf dem Steig gespreizt ich stand
bei Nacht und selbst den Krampen schwang.
Die Funken stoben und wie Wein
roch scharf der Grund; das ist vorbei.
Ein andrer lockert Stein um Stein
und weckt mich vor dem Hahnenschrei.
144
Der du vorm Fenster stehst: vielleicht
hab ich vor Jahren dich gekannt,
und dir die Schaufel zugereicht,
und hab dich meinen Freund genannt.
Das ist vorbei. Lang hungert mich.
Ich tät dein Werk genauso gut.
Und säh ich auf der Straße dich,
ich zöge nicht vor dir den Hut.
Weißt du, Gesell, was Hunger ist?
Und weißt du's auch, was gilt es mir!
Den Karren, der die Erde frisst,
das Scheit, den Krampen neid ich dir.
Ich ließ dich nicht herein zur Tür
du reißt mit jedem neuen Schlag,
kannst du auch zehnmal nichts dafür,
mehr als das Pflaster auf vor Tag.
Den tiefen Riss, du schüttest nicht,
so lang du lebst, mit nichts ihn zu.
Am Barren schwingt das rote Licht,
die fahlen Sterne gehn zur Ruh.
Ein Zug geht, draußen auf dem Steig
verhallt der letzte Krampenschlag;
ans Fenster schlägt ein schwarzer Zweig.
Mich friert, es ist noch lang nicht Tag.
Worte: Theodor Kramer, Weise: Thomas Fritz
Krampen = Spitzhacke
Das Gedicht ist am 6.5. 1934 entstanden, wenige Monate nach der Niederschlagung des Aufstandes
der österreichischen Arbeiter im Februar 1934. In Österreich gab es an die 600.000 Arbeitslose (bei
einer damaligen Gesamtbevölkerung von etwa 6 Millionen). Indirekt spielt das Gedicht auch auf das
damalige Verhältnis von Österreich und Deutschland an. Der da draußen arbeitet, arbeitet vielleicht
schon für den Vierjahresplan Hermann Görings (Aufrüstung). Der da drinnen in seiner Behausung
friert, ist der arbeitslose Österreicher, der über die Grenze schielt. Er fühlt, die Sache wird nicht gut
ausgehen. An solcher Arbeit möchte er sich nicht beteiligen, und doch zieht es ihn mit jeder Faser zu
der Arbeit, zu dem Gefühl, sein Leben wieder durch eigenes Tun bewältigen, bestreiten zu können,
hin.
145
Der Pfahl
e
H7
e
H7
Sonnig begann es zu tagen, ich stand ganz früh vor der Tür,
e
H7
e
H7
e
sah auf die fahrenden Wagen, da sprach Alt-Siset zu mir:
„Siehst Du den brüchigen Pfahl dort, mit unsren Fesseln umschnürt ?
Schaffen wir doch diese Qual fort, ran an ihn, dass er sich rührt.
e
H7
e
H7
Ich drücke hier und Du ziehst weg. So kriegen wir den Pfahl vom
e
a
e
H7
Fleck, werden ihn fällen, fällen, fällen, werfen ihn morsch und faul
e
zum Dreck.
Erst wenn die Eintracht uns bewegt, haben wir ihn bald umgelegt,
und er wird fallen, fallen, fallen, wenn sich ein jeder von uns regt.“
Ach Siset, noch ist es nicht geschafft, an meiner Hand platzt die Haut
Langsam auch schwindet schon meine Kraft, er ist zu mächtig gebaut.
Wird es uns jemals gelingen, Siset es fällt mir so schwer !“
„Wenn wir das Lied noch mal singen, geht es viel besser, komm her !
Ich drücke hier...
Der alte Siset sagt nichts mehr, böser Wind hat ihn verweht.
Keiner weiß von seiner Heimkehr, oder gar wie es ihm geht.
Alt-Siset sagte uns allen, hör es auch du, krieg es mit:
„Der morsche Pfahl wird schon fallen, wie es geschieht in dem Lied.
Ich drücke hier...
Worte: deutsche Fassung von Oss Köhler, Weise: Llouis Llach
Ursprünglich ein spanisches Lied aus dem Widerstand gegen den dortigen Faschismus.
146
Barfuß vor den Toren
e
h
Wir stehen heute barfuß vor den Toren,
C
D
gebeugten Haupts, durchs Joch der Tyrannei,
D
C
wir haben unsern Mut und Stolz verloren,
G
D
C
das war der klare Wille der Partei!
e
Wir fühlen noch der Kette kalte Spuren,
die Seele hängt zerfetzt im Stachelzaun.
Wir sind getürmt durch Wald, durch Nacht und Fluren,
zurückgeblieben ist ein düstrer Traum.
Es rasseln noch die Dollars gleich den Schellen,
mit denen wir die Freiheit uns erkauft;
geknechtet und das Menschenrecht missachtet,
als Handelsware hat man uns missbraucht.
Wir stehen heute barfuß vor den Toren
in bloßer Scham - oh Joch der Tyrannei!
Wir sind der Freiheit ohne Angst verschworen,
//: erpresste Ehre schenk ich dir, Partei! ://
Worte & Weise: Hans Bruno Schwager
147
Der weite Weg
e
D
Ich komme einen weiten Weg, ich schleppe mich durch tausend Jahre
C
h
der Angst und Ohnmacht, Sklaverei; dem Manne ich gefügig sei.
G
D
C
h
Man(n) gab mir viele schöne Namen, ich hieß Madonna, Loreley.
G
D
C
a
h
e
Man(n) sperrte mich in goldne Rahmen, damit ich eine Augenweide sei.
Ich komme einen weiten Weg, Man(n) brachte meiner Seele bei
im lichterlohen Feuerschein vom Teufel ich besessen sei !
Man(n) gab mir...
Ich komme einen weiten Weg, Verachtung hab ich lang ertragen,
Man(n) brachte mir sehr deutlich bei, dass ich von der Natur geschlagen.
Man(n) gab mir....
Ich komme einen weiten Weg, gebeugt, bespuckt und oft geschlagen.
Und immer wurd mir beigebracht, dass jeder hätt sein Kreuz zu tragen
Man(n) gab mir....
Ich komme einen weiten Weg; ihr wollt mich bunt doch seh ich klar,
dass ich die Rolle spielen soll: Schön, dumm und still, wie's immer war.
Man(n) gab mir...
Ich komme einen weiten Weg; hab mich der Tyrannei entwunden.
Auf das mich niemand mehr belügt und niemand über mich verfügt.
Man(n) gab mir... (2x)
Man(n) gab mir viele schöne Namen,
ich hieß Madonna, Loreley.
Man(n) sperrte mich in goldne Rahmen,
das ist vorbei, jetzt bin ich frei !
Worte & Weise: Roving Bottles
148
Keine Zeit
a
e
G
D
Keine Zeit für diese Bilder, keine Zeit für diesen Weg.
a
e
G
D
Keine Zeit für diese Helden, keine Zeit für dieses Glück.
C
G
C
F
Und nichts von unsrer Zeit für eure Wirklichkeit.
F G
a
Keine Zeit, keine Zeit.
a
e
G
a
Eure Bilder sind so bunt und machen schwere Zeiten leicht.
e
G
a
Und sie predigen ein jeder, sei ein Teil vom Himmelreich.
e
a
G
a
Dieses Reich voll Nichtigkeiten und voll Selbstzufriedenheit
a
G
a
Und voll flacher Ideale – nichts dafür von meiner Zeit!
Eure Helden fechten Kämpfe, die es lang schon nicht mehr gibt.
Doch sie kämpfen immer noch, da es die Wirklichkeit verschiebt,
auf den Plätzen, wo sie stehen, gut zu sehen weit und breit,
nur das Blut nicht an den Händen – nichts dafür von meiner Zeit!
Eure Bilder sind so grau und machen leichte Träume schwer.
Sie malen den Teufel an die Wand und ansonsten sind sie leer.
Täglich neue Katastrophen, täglich abgepacktes Leid,
jeden Tag die alten Phrasen – nichts dafür von meiner Zeit!
Worte & Weise: Roving Bottles
149
Unter dem Pflaster
G
e
C
D
Komm lass dich nicht erweichen, bleib’ hart an deinem Kern,
G
e
C
D
rutsch nicht in ihre Weichen, treib dich nicht selbst fern.
g
F
g F
g
Unter dem Pflaster ja da liegt der Strand,
F
g
F
g
Komm reiß auch du ein paar Steine aus dem Sand!
Komm lass dir nicht erzählen, was du zu lassen hast,
du kannst doch selber wählen, nur langsam, keine Hast.
Unter dem Pflaster...
Ziehe die Schuhe aus, die schon so lang dich drücken,
lieber barfuß lauf, aber nicht auf ihren Krücken.
Unter dem Pflaster...
Dreh dich und tanz’, dann könn' sie dich nicht packen,
verscheuch’ sie ganz mit deinem lauten Lachen.
Unter dem Pflaster...
Die größte Kraft ist deine Phantasie
wirf die Ketten weg und schmeiß’ sie gegen die,
die mit ihrer Macht deine Kräfte brechen wollen
Unter dem Pflaster...
Worte & Weise: Angi Domdey, Ende der 1970er
„Unter dem Pflaster“ war ein Lied der bundesrepublikanischen Frauenbewegung. Das Lied wurde vom
damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Stoltenberg als Terroristenlied bezeichnet.
150
Brot und Rosen
G, e, C, D
Wenn wir zusammen gehn, geht mit uns ein schöner Tag.
Durch all die dunklen Küchen, wo grau ein Werkshof lag,
beginnt plötzlich die Sonne unsre arme Welt zu kosen,
und jeder hört uns singen: Brot und Rosen!
Wenn wir zusammen gehn, kämpfen wir auch für den Mann,
weil unbemuttert kein Mensch auf die Erde kommen kann.
Und wenn ein Leben mehr ist als nur Arbeit, Schweiß und Bauch,
woll’n wir mehr, gebt und das Leben, doch gebt die Rosen auch!
Wenn wir zusammen gehn, gehn unsre Toten mit.
Ihr unerhörter Schrei nach Brot schreit auch durch unser Lied.
Sie hatten für die Schönheit, Liebe, Kunst erschöpft nie Ruh’,
drum kämpfen wir ums Brot - und um die Rosen dazu.
Wenn wir zusammen gehn, kommt mit uns ein schöner Tag.
Die Menschen die sich wehren, wehren aller Menschen Plag.
Zu Ende sei, dass kleine Leute schuften für die großen,
her mit dem ganzen Leben: Brot und Rosen!
Worte (Englisches Original): James Oppenheimer, Weise: Caroline Kohsleet.
Der Titel "Bread and Roses" stammt von einem Transparent, das James Oppenheimer bei einem
Streik der Arbeiterinnen in den Textilfabriken von Lawrence, Massachusetts, USA, gesehen hatte. Am
11. Januar 1912 wurden die Löhne der Arbeiter um 32 Cents pro Woche gekürzt (damals genug für 10
Laib Brot). 25000 der 30000 Arbeiter gingen daraufhin in Streik. Dieser Streik wurde als "Strike of
Bread and Roses" bekannt.
151
Bella Ciao
e
Eines Morgens, in aller Frühe,
H7
o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao,
a
e
eines Morgens, in aller Frühe
H7
e
trafen wir auf unser’n Feind.
Partisanen, kommt, nehmt mich mit euch,
o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao,
Partisanen, kommt, nehmt mich mit euch,
denn ich fühl’, der Tod ist nah.
Wenn ich sterbe, oh ihr Genossen,
o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao,
wenn ich sterbe, oh ihr Genossen,
bringt mich dann zur letzten Ruh’!
In den Schatten der kleinen Blume,
o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao,
einer kleinen, ganz zarten Blume,
in die Berge bringt mich dann!
Und die Leute, die geh’n vorüber,
o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao,
und die Leute, die geh’n vorüber,
seh’n die kleine Blume steh’n.
Diese Blume, so sagen alle,
o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao,
ist die Blume des Partisanen,
der für uns’re Freiheit starb.
152
Fordre Niemand
A
D
A
D G
Fordre niemand mein Schicksal zu hören,
D
A
D
von euch allen, die ihr in Arbeit steht.
Ja wohl könnte ich Meister beschwören,
es wäre doch bis Morgen schon zu spät.
G
DAD
Auf der Wanderschaft lustigen Tagen
G
A
Setzt ich Kleider und Reisegeld zu.
D
A
D G
//: Und so hab ich denn nun weiter nichts zu tragen
D
A
D
als mein Rock und mein Stock und die Schuh. ://
Keine Hoffnung ist Wahrheit geworden, selbst in Schlesien war alles
besetzt. Als ich reiste über Frankfurt nach Norden, ward ich stets von
Gendarmen gehetzt. Von Stettin aus nach Hause geschrieben, ging ich
dennoch Berlin erst noch zu.
//: Und so ist mir denn nun weiter nichts geblieben als mein Rock und
mein Stock und die Schuh. ://
In der Heimat darf ich mich nicht zeigen, denn dahin ist das Geld und
der Rock. Lasst mich meinen Namen verschweigen, denn sonst droht
mir ein knotiger Stock. Statt in Betten in Wälder gebettet, wo ich hatte
nur wenige Ruh.
//: Und so hab ich in der Fremde nichts gerettet als die Hosen und
zerrissene Schuh. ://
Wiederholung 1. Strophe
Worte: Oskar Schade, Weise: Erich Schmeckenbecher
Altes Handwerkerlied (um 1840). Das Lied schildert am Schicksal eines wandernden
Handwerkssgesellen die Situation der einfachen Leute in Deutschland: Sie haben Angst vor
Verfolgung ihrer demokratischen Ideen und leben in Armut. Viele Handwerksgesellen waren
Mitbegründer der ersten Arbeiterorganisationen. Durch ihre Wanderschaft trugen sie sehr zur
Verbreitung fortschrittlichen Gedankengutes in Deutschland bei und bereiteten so (unbewusst) die
1848er Revolution mit vor.
153
Was nutzen mir tausend Dukaten?
D
A
D G
D
A
D
Was nutzen mir tausend Dukaten, wenn sie versoffen sind?
A
D G
D
A
D
Der König hat brave Soldaten, wenn sie montieret sind.
A
D
A
D
//: Er gibt ihnen schönes Geld, er macht es, wie’s ihm gefällt:
A
D G
D
A
D
Er lässt sie brav lustig marschieren, wohl durch die ganze Welt. ://
Ei, Bauer, das tu ich dir sagen, wenn mein Quartier ist aus,
wenn die Trompeten blasen, so wecke mich bald auf,
//: und sattle mir mein Pferd, und rüste mir mein Schwert,
den Mantel tu mir drauf binden, dass ich bald fertig wird. ://
Der Tag fing anzubrechen, der Wirt stand in der Tür,
tat zu dem Reiter sprechen, Trompeter sind schon hier.
//: Sie blasen alle frisch auf: „Ihr Herren Soldaten, steht auf!“
Das Pferd ist schon gesattelt, der Mantel gebunden darauf. ://
Ei, Rösslein, das tu ich dir sagen, den Sporen geb ich dir.
Du musst mich heute noch tragen vor meiner Herzliebsten Tür.
//: Wohl vor das hohe Haus, da schaut das Mädel heraus,
mit ihren schwarzbraunen Äugelein
zum Fenster da schaut sie heraus. ://
Worte: aus Schlesien nach Hoffmann-Richter, Weise: Bauernkantate von Johann Sebastian Bach
154
Heute hier, morgen dort
C
F
C
Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort,
e
G G7
hab' mich niemals deswegen beklagt;
C
F
C
hab' es selbst so gewählt, nie die Jahre gezählt,
e
G
C
nie nach gestern und morgen gefragt.
G
F
C
Manchmal träume ich schwer, und dann denk' ich, es wär',
G
F
C
Zeit zu bleiben und nun was ganz andres zu tun.
F
C
So vergeht Jahr um Jahr, und es ist mir längst klar,
e
G
C
dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war.
Dass man mich kaum vermisst, schon nach Tagen vergisst,
wenn ich längst wieder anderswo bin, stört und kümmert mich nicht,
vielleicht bleibt mein Gesicht, doch dem ein' oder andren im Sinn.
Manchmal träume...
Fragt mich einer, warum ich so bin, bleib ich stumm,
denn die Antwort darauf fällt mir schwer, denn was neu ist wird alt,
und was gestern noch galt, gilt schon heut' oder morgen nicht mehr.
Manchmal träume...
Worte: Hannes Wader, Weise: Gary Balstad
155
Wir drei, wir gehen jetzt auf die Walze
G
C
G
D
G
Wir drei, wir gehn jetzt auf die Walze, heijo, wohl in die weite Welt.
C
G
D
A
D
Die Tippelei, ja Gott erhalt `se, weil uns das Wandern so gefällt!
G
D
G
Ein Schuster und ein Schneider, und auch ein Stadtratsschreiber.
D(C) G
D
G
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn, Marie! ://
G (D)
D(G)
//: Falscher Schritt, die ganze Kompanie ://
C
G
C
G
Und auch vom Hund die Beine, die laufen, laufen, laufen ganz alleine.
D(C) G
D
G
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn Marie. ://
Und kommen wir an einen Flecken, heijo, dann fängt das Fechten an.
Schnell schultern wir den Wanderstrecken und klopfen an bei jedermann.
Denn hier stehn drei verbannte, drei abgebrannte Staatsbeamte.
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn, Marie! ://
Wir können nachts nicht schlafen vor Wanzen, Flöhen und vor Paragrafen.
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn, Marie! ://
Am Rhein, am Main und auch am Bober, da sieht uns manchmal ein
Gendarm.
Schnell krauchen wir in einen Schober, sonst packt er uns wohl nach am
Arm.
Denn er schwört stets aufs Neue dem Staate seine Treue.
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn, Marie! ://
Wir können nachts nicht schlafen vor Wanzen, Flöhen und vor Paragrafen.
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn, Marie! ://
Und blühn am Hain die wilden Schlehen, dann klopft auch mal die Liebe an.
Für die, die morgen weiterziehen steht hier und da ein Fenster an.
Und schlagen früh die Finken, dann tun wir auch mal winken.
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn, Marie! ://
Bekanntlich sind die Sterne, am aller-, allerschönsten aus der Ferne.
//: Gute Nacht, auf Wiedersehn, Marie! ://
D
G
Marie, Marie!
Worte: Kurt Tucholsky
156
Fechten = betteln
Papst und Sultan
G
D
Der Papst lebt herrlich in der Welt,
G
es fehlt ihm nie an Ablassgeld,
D
e
//: er trinkt vom allerbesten Wein,
C
D
G
drum möcht ich auch der Papst gern sein. ://
Doch nein, er ist ein armer Wicht,
ein schönes Mädchen küsst ihn nicht,
//: er schläft in seinem Bett allein,
drum möchte ich doch der Papst nicht sein. ://
Der Sultan lebt in Saus und Braus,
er wohnt in einem Freudenhaus
//: voll wunderschöner Mägdelein,
drum möchte ich auch gern Sultan sein. ://
Doch nein, er ist ein armer Mann,
denn folgt er seinem Alkoran,
//: so trinkt er keinen Tropfen Wein,
drum möchte ich doch nicht Sultan sein. ://
Geteilt betracht ich beider Glück
und kehr in meinen Stand zurück,
//: doch das geh ich mit Freuden ein:
Mal Papst, mal Sultan will ich sein. ://
Drum Mädchen, gib mir einen Kuss,
denn jetzt bin ich dein Sultanus.
//: Ihr frommen Brüder, schenket ein,
damit ich auch der Papst kann sein. ://
Worte: Christian L. Noack (1767 – 1821), Weise: traditionelle Volksweise
157
Lustig, lustig
D
Lustig, lustig, ihr lieben Brüder
G
und leget all eure Arbeit nieder
D
A
und trinkt ein Glas Champagnerwein,
D
A
D
und trinkt ein Glas Champagnerwein
Denn unser Orden, der ist verdorben,
die besten Saufbrüder sind gestorben,
//: es lebet keiner mehr, als ich und du. ://
Schifflein, Schifflein, nun tu dich wenden
und tu dich hin nach Riga lenken;
//: wohl zu der russ’schen Seekaufshandelsstadt. ://
Denn auch in Polen ist nichts zu holen.
Man kommt von dort nicht unbestohlen.
//: In Danzig fängt die See schon an. ://
Dann wollen wir es noch einmal wagen
und wollen fahren nach Kopenhagen;
//: wohl zu der dänischen Residenz. ://
Dann geht es heim wohl an den Main,
ganz Frankfurt liegt voll Äppelwein.
//: Der letzte Heller muss versoffen sein. ://
letzte wie erste Strophe mit:
...es lebet keiner mehr als ich allein.
Worte & Weise: aus der „Rochlitzer Steinhauerlade“ um 1800, umgeschrieben von Werner Helwig.
158
Nachts auf dem Dorfplatz
C
F
C
Nachts auf dem Dorfplatz vor der Schenke,
G7
C
schwirren, klirren Tambourine.
F
C
G7
C
Fidel, Zimbel und Flöte klingen, tanzt und wirbelt Serafina.
a
Tom, tom, tiri, tiri, tom, tom, tom,
G
F
C
schmetternde Schlegel und Trommelton,
F
C G
C
tom, tom, tom, (tom,) tom,
G7
C
schmetternde Schlegel und Trommelton.
Her mit dem Weinkrug, voll zum Rande,
trinkt zur Neige, durstge Zecher!
Zigan spielst du die Sarabande, lockt als Lohn ein goldener Becher.
Tom, tom...
Knöcherne Finger alter Vetteln
lesen Zukunft aus den Händen,
Pfeife rauchend, um Tabak bettelnd, dürre Beine, feiste Lenden.
Tom, tom...
Segelt des Mondes stille Barke
über Pinien und Platanen
Mitternacht wird zur Wendemarke, lässt den jungen Tag schon ahnen.
Tom, tom...
...leis werden Schlegel und Trommelton.
Worte & Weise: turi (Kurt Kremers)
159
Burschen, Burschen
a
G
d
E
Burschen, Burschen, wir verderben
a
E
a
geht es fort so wild und toll.
a G a
G a G a
//: Hei, hei, hei ja ho, wild und toll. ://
Von den Füßen weggesoffen, werden bald die Stiefel sein.
//: Hei, hei, hei ja ho, Stiefel sein ://
Eine Nacht, zwei tolle Tage, zechen wir an diesem Ort.
//: Hei, hei, hei ja ho, diesem Ort ://
Zechen wir an diesem Orte, hier in diesem blauen Krug.
//: Hei, hei, hei ja ho, blauen Krug ://
Süß das Bier und weiß die Kannen, schön die flinke Krügerin.
//: Hei, hei, hei ja ho, Krügerin ://
Trinkt das Bier, zerschlagt die Kannen, küsst die schöne Krügerin.
//: Hei, hei, hei ja ho, Krügerin ://
160
Worte & Weise mündlich überliefert
161
Wenn wir in der Schänke hängen
a
E
a
E
a
Wenn wir in der Schänke hängen und uns nach den Biere drängen,
d
a
d
a
wenn wir unsere Lieder singen und dazu die Saiten klingen,
G
F E
F
G
F
E
bringen wir nach alter Weise unser Prosit auf die Reise:
C
G
a
d
C
a
d E a
Qui nos rodunt confundantur et cum iustis non scribantur.
Allen, die vom Wind getrieben, Fahrten, Land und Leute lieben,
die des Nachts in Hecken schlafen, wo sich Fuchs und Hase trafen,
jedem Burschen gilt die Runde, doch den Spießern diese Kunde:
Qui nos rodunt confundantur et cum iustis non scribantur.
Einer muss die Zeche zahlen, Tantalus in seinen Qualen,
hätte gern den vollen Becher. Hurtig denn, ihr frohen Zecher,
lasst uns diese Nacht genießen, da noch alle Quellen fließen.
Qui nos rodunt confundantur et cum iustis non scribantur.
Sein es Ritter oder Knappen, mit Barett und andern Kappen,
ob in Wämsen oder Hemden, den Bekannten, wie den Fremden:
Gut bescheidt mit vollem Glase! Hoch das Leben! Hoch die Nase!
Qui nos rodunt confundantur et cum iustis non scribantur.
Soll der Gerstensaft uns munden, Wandervögeln, schrägen Kunden,
Schwartenhälsen und Vaganten, Wasser lasst den alten Tanten!
Und auch den Kamillentee, sehr zum Wohle! Prost! Ole!
Qui nos rodunt confundantur et cum iustis non scribantur.
Worte & Weise: turi, 1978
Übersetzung des Kehrreims: „Die, die uns verspotten, werden bestraft und nicht zu den Gerechten
gezählt.“
162
Roter Wein im Becher
e
D
G
Roter Wein im Becher, der beste Rebensaft
D
G a
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H7
e
wir sind ein Haufen Zecher und gehn auf Wanderschaft
e
C G D
e H7
e
//: Radi radi ra, di ra la la, radi radi ra, di ra di ra la la ://
Morgens bricht die Runde zu neuen Fahrten auf,
es klingt aus aller Munde ein frohes Liedchen auf.
//: Radi radi...
Steine, Staub und Dornen sind schwerlich Tippelei,
wir müssen uns anspornen, die Qual ist bald vorbei.
//: Radi radi...
Treffen wir uns wieder, der Zufall kennt den Ort,
so schallen unsere Lieder in weite Ferne fort.
//: Radi radi...
Stehen an der Straße, den Daumen in der Luft,
vorbei die Wagen rasen, ein Fluch "Du alter Schuft !!"
//: Radi radi...
Worte & Weise: Mayer (BdP Stamm Graue Wölfe, Friedrichsdorf)
163
So trolln wir uns
C
G
C
So trolln wir uns ganz fromm und sacht
a
d
G
von Weingelag und Freudenschmaus,
C
G
C
wenn uns der Tod ruft: "Gute Nacht,
a
G
C
dein Stundenglas rinnt aus!"
C
G
C
Wer heut noch frech den Schnabel wetzt
a
d
G
und glaubt, ein großer Herr zu sein,
C
G
C
a
G
C
pass auf, der Schreiner hobelt jetzt schon grad an deinem Schrein.
G7
C
G7
Scheint das Grab dir tief und dumpf sein Druck, alavott,
C
F
C
so nimm noch einen Schluck, und noch einen hinterher,
G7
a
d
G7
C
gleich noch ein, zwei, drei und mehr, dann stirbt sichs nicht so schwer.
Der nach des andern Liebsten schielt und doch sich fühlt als Nobelmann,
pass auf! Dem Spielmann der dir spielt springst du ins Grab voran.
Und du, der Toll vor Eifersucht, zerschmiss einst jedes Glas im Saal,
wenn dich der Tod im Bett besucht: Hoch lebe dein Rival!
Scheint das Grab dir tief und dumpf sein Druck, alavott,
so nimm noch einen Schluck, und noch einen rasch dabei,
und noch eins, noch zwei, noch drei, dann stirbst du sorgenfrei.
Was hilfts, wenn du vor Wut auch spuckst, der Tod ist keiner Münze feil,
von jedem Schlückchen, das du schluckst, schluckt schon der Wurm sein Teil.
Ob niedres Pack, ob hohe Herr, am Ende sind wir Brüder doch,
dann leuchtet uns der Abendstern ins gleiche finstre Loch.
Scheint das Grab dir tief... (wie bei Strophe 1)
Worte: & Weise: Carl Michael Bellmann, Carl Zuckmayer
164
Avalon
a
G
C D
My love has gone to Avalon,
F
G
a
D, a
The winter here’s too cold.
G
C
D
As vanguished kings from fields of fog
F
G
a
e, C
Did in the days of old.
E
C
D
As she moved through, shimmering climes,
C
D
E
And views the ancient stones,
a
F
e a
||: I stand here on my hill alone. :||
I did as much as I could do
To bind my love to stay.
From Lothian to Tintagel’s,
A long and weary way.
No warlock celt am I to bind
Her fancy to my own.
||: I stand here on my hill alone. :||
My city stands full in my gaze,
A proud and empty shell.
A ruined chapell mocks the view
Above a barren well.
An icy breeze from Greenland’s coast
Denies a futile son,
||: I stand here on my hill alone. :||
Perhaps I’ll go to Westmoreland,
Where hills are not so high,
Or make me way to Anglia,
Where Lowland pastures lie.
No darkened towns, no place of rest
For one who saw it shine.
||: I stand here on my hill alone. :||
Wiederholung 1. Strophe
Worte & Weise: Nick Keir
165
Both sides the tweed
Capo II
a
a/E
F
What's the spring-breathing jasmine and rose ?
C
G
What's the summer with all its gay train
a
a/E
F
Or the splendour of autumn to those
C
G
a
Who've bartered their freedom for gain ?
F
C G
Let the love of our land's sacred rights
a
e
To the love of our people succeed
a
a/E
F
Let friendship and honour unite
C
G
a
And flourish on both sides the Tweed.
No sweetness the senses can cheer
Which corruption and bribery bind
No brightness that gloom can e'er clear
For honour's the sum of the mind
Let the love...
Let virtue distinguish the brave
Place riches in lowest degree
Think them poorest who can be a slave
Them richest who dare to be free
Let the love...
Der Fluss Tweed ist der Grenzfluss zwischen Schottland und England. Übersetzung: Was ist der
Frühling, Jasmin und Rose atmend, was ist der Sommer mit all seinem fröhlichen Gefolge, was ist der
Glanz des Herbstes für die, die ihre Freiheit gegen Profit eingetauscht haben. / Lasst die Liebe zu den
heiligen Rechten unseres Landes der Liebe zu unserem Volk gleichkommen. Lasst Freundschaft und
Ehre sich vereinigen und erblühen an beiden Ufern des Tweed. / Keine Süße kann die Sinne erfreuen,
die Korruption und Bestechung bindet. Keine Helligkeit wird je die Sonne erstrahlen lassen, wenn
nicht Ehre die Summe des Geistes ausmacht. / Lasst die Tapferen sich durch Tugend auszeichnen,
setzt Reichtümer auf die unterste Stufe. Die sind wirklich arm, die Sklaven sein können, die sind
wirklich reich, die es wagen, frei zu sein.
166
Colliery Gate
Capo II
a
G
Well, I lived down the road by the Colliery Gate,
a
G
and the siren of the shift is the sound I hate,
C
G
don´t be sick and don´t be late:
a
G
a
there is no other work in the village!
When the dust and the crime make a man retire,
and the sun comes up for the chance of higher,
working in the dark just to feed your fire:
there is no other work in the village!
So bellisting is better than most they say,
And I´ll do everything to keep us on the way,
jobs like that don´t come each day:
there is no other work in the village !
a
G
a
No, you won´t catch me down on the ground in your mines,
F
C
G
C
away from the trees and the flowers so fine,
F
C
G
E7
down in the dark, where the sun never shines:
a
G
a
no, you won´t catch me down in your mines !
167
Well they work in the dark for the most of their life
away from their children, away from their wives,
to make others rich in the heat of the dark,
but who´s going to care when your too old to work
No, you won’t get me down…
There is many a miner has died on the ground,
died all alone when the roof tumbled down,
or chopped down his life underneath the great winds,
or buried aghast in that lousy old scene.
No, you won’t get me down…
I´ve worked in your factories, I´ve worked on your farms,
until all the muscles stood out on my arms,
I´ve been in your armies, I´ve been out to sea,
but by Christ you won´t make a fool miner of me!
No, you won’t get me down…
Worte & Weise: traditionelles Bergarbeiterlied aus Schottland
168
Leezy Lindsay
C
a
Will ye gang to the Highlands, Leezy Lindsay?
C
F
will ye gang to the Highlands with me?
G C
a
Will ye gang to the Highlands, Leezy Lindsay,
F
G
C
me bride and me darling to be
Will I gang to the Highlands with you, Sir?
well I don't think that ever could be.
For I know not the land that you live in,
nor knowing the name you go with.
Will ye gang...
Oh, lass, I think you know little,
if you say that you don't know me,
for me name is Lord Ronald McDonald,
a chieftain Mount Fowleys the Brave.
Will ye gang...
So she's kilted her skirts of green satin,
and she's kilted the mop ‘round her knee,
and she's gone with Lord Ronald McDonald,
his bride and his Darling to be.
Will ye gang...
169
Fiddler’s Green
C
a
As I walked by the dockside on evening so fair
C
G
To view the saltwater and take the sea air
F
C
e
I heard an old fisherman singing this song:
C
F
C
G
Won’t you take me home, boys, my time is not long!
C
G
C
Wrap me up in my oilskin and jumper,
F
C
G
No more on the docks I’ll be seen.
F
C
Just tell me old shipmates, I’m taking a tripmates
G
C
C/H, a7, G
And I’ll see you somedays in Fiddler’s Green.
Now Fiddler’s Green is a place I heard tell
Where fihermen go if they don’t go to hell.
Where the skies are all blue and the dolphins do play
And the cold coast of Greenland is far, far away.
Wrap me up…
When you get to the docks an the long trip is through,
There’s pubs, there’s shops and there’s lassies there, too.
Where the girls are all pretty and the beer it is free.
And the bottles of rum growing from each tree.
Wrap me up…
Now I don’t want a harp nor a hello, not me.
Just give a breeze and a good rolling sea.
I’ll play my old squeeze-box as we sail along
With the wind in the rigging to sing me a song.
Wrap me up…
170
The Foggy Dew
a
d
e
a F G a
‘Twas down the glen one Easter morn to a city fair rode I,
d
e
a
F
G a
when Ireland’s lines of marching men in squadrons passed me by.
C
e
G C
a
F G
No pipes did hum, no battle drum did sound its dread tatoo,
a
d
e
but the Angelus bell or the Liffey’s swell
a
F G a
rang out through the foggy dew.
Right proudly high over Dublin town they hung out the flag of war.
‘Twas better to die b’neath an Irish sky then at Sulva o Sud El Bar.
And from the plains of Royal meath strong men came hurrying
through, while Britannia’s huns with their great big guns, sailed in
from the foggy dew.
‘Twas Britannia bade our “Wilde Geese” go that small nations might
be free. But their lonely graves are by Sulva’s waves or the fringe of
the great north sea. Oh, had they died by Pearse’s side or fought with
de Valera true, their names we’d keep where the Fenians sleep,
b’neath the shroud foggy dew.
But the bravest fell and the requiem bell rang mournfully and clear for
those who died that Easter tied in the springtime of the year. And the
worls did gaze in deep amaze at those fearless men – but few, who
bore the fight that freedom’s light might shine through the foggy dew.
Worte: Father P. O’Neil
O’Neil schrieb diesen Text in Gedenken an die Männer, die in der “Easter-Rebellion” 1916 in Dublin
ums Leben kamen.
171
Irischer Segen
G
D e
h
May the road rise to meet you
C
G
D
May the wind be always in your back
G
D
e
h
May the sunshine warm up on your face
C
D
G
And the rain fall soft upon your fields
C
D
G
D7
G
A7
D
And until we meet again may god hold you in the hollow of his hand.
D
G
G
D
e h
C
And until we meet again may god hold you in the hollow of his hand
May you have the road you walk
Downhill all the way to your door
And warm words on a cold evening
And a full moon on a dark night
And until we meet again…
May you have food and ralment
And a soft pillow for your head
May you be fourty years in heaven
Before the devil knows that you are dead
And until we meet again…
Until we will meet again
God, I hope, will bless you day and night
May the Lord keep you in his hands
And never close his fist to tight
And until we meet again…
172
In 1803
Capo II
e
G
D
A
e
In 1803 we sailed out to sea, out from the sweet town of Derry
e
G
For Australia bound if we didn’t all drawn
D
A
e
the marks of our fetters we carried.
G
In our rusty iron chains we cried for our wains
e
h
our good women we left in sorrow.
e
G
As the mainsails unfurled our curses we hurled
D
A
e
on the English and thoughts of tomorrow.
G
D
e
D
e
Oh,.................I wish I was back home in Derry.
At the month of the Foyle bid farewell to the sail
as down below decks we were lying.
O’Doherty screamed woken out of a dream
by a vision of bold Robert dying.
The sun burned as cruel as we dished out the gruel,
Dan O’Connor was down with the fever.
Sixty rebels today sailed for Botany bay.
How many will reach their receiver?
Oh,. I wish I was back home in Derry.
173
I cursed them to hell as our boat fought the swell,
our ship danced like a moth in the firelight.
White horses rode high as the devil passed by
taking souls to Hades by twilight.
Five weeks out to sea, we were now 43,
we burried our comrades each morning.
In our own slime we were lost in the time,
endless nights without dawning.
Oh,. I wish I was back home in Derry.
Van Diemen’s land is a hell for a man
to live out his whole life in slavery.
Where the climate is raw and the gun makes the law.
Neither wind nor the rain cares for bravery.
Twenty years have gone by, I’ve ended my band,
my comrades’ ghosts walk behind me.
A rebel I came, I’m still the same,
on the cold wind of night you will find me.
Oh,. I wish I was back home in Derry.
Worte & Weise: Boby Sands
174
Only our rivers
C
G
C
When apples still grow in November,
F
C
G
when blossoms still bloom from each tree,
F
C
a
when leaves are still green in December,
G
e
a
it’s then that our land will be free.
F
C
I wander her hills and her valleys,
F
G
and still through my sorrow I see
F
C
a land that has never known freedom
G
e
a
and only our rivers run free.
I drink to the death of her manhood, those men,
who’d rather have died, than to live in the cold
chains of bondage: to bring back their rights
were denied. Oh, where are you now when we need you,
what burns, where the flame used to be, are ye gone like
the snows of last winter, and will only our rivers run free ?
How sweet is life but we’re crying, how mellow
the wine that were dry, how fragrant the rose
but it’ s dying, how gentle the wind but it sighs.
What good is in youth when it’s aging, what joy
is in eyes that can’t see, when there’s sorrow in sunshine
and flowers, and still only our rivers run free.
Worte & Weise: traditionell
175
Skye Boat Song
D
h
e
A
Speed bonnie boat like a bird on the wing,
D
h
A
Onward, the sailor’s cry!
Carry the lad that’s born to be king
Over the sea to skye
h
e
Loud the winds howl, loud the waves roar
h
A
Thunder clouds rand the air;
Baffled out foes stand by the shore,
Fallow they will not dare.
Speed bonnie boat…
Though the waves leap, soft shall ye sleep,
Ocean’s royal bed;
rock’d in the deep,
Flora will keep watch by your weary head.
Speed bonnie bout…
Many’s the lad fought on that day,
Well the day more could wield
When the night came silently
Lay dead on Culloden’s field
Speed bonnie boat…
Burned are our homes,
Exile an detah scatter the loyal men
Yet are the swords cold in the heart
Carlie will come again.
Speed bonnie boat…
Worte: Sir Harold Boulton, Bart., 1884; Weise: Seefahrershanty / Miss Annie MacLeod.
Charles Edward Stewart, the Young Pretender, was defeated by the Duke of Cumberland on Culloden
Moor in 1746. Aided by Flora MacDonald, Bonnie Prince Charlie escaped to the island of Skye. He
was later taken by a French vessel to Morlaix on the coast of Bretagne
176
The Black and Tans
a
G
I was born in Dublin street, where the royal drums to beat,
a
G a
and the loving english feet, they tramped all over us,
C
G
and each day and every night, when my father’d come home tight,
a
G
aGa
he’d invite the neighbours outside with this chorus:
Oh, come out you black and tans, come out and fight me like a man.
Show your wives how you won medals down in Flanders.
Tell the how the I.R.A. made you run like hell away
from the green and lovel lanes in Killeshindra.
Oh, come tell us how you show them poor Ashlon two by two,
like the Zulus they had spears and bows and arrows.
How you bravely faced each one with your sixteen-powder-gun
and you frightened them poor natives to their marrows.
Oh, come out you black and tans…
Oh, come let me hear you tell, how you shamed the brave Parnell,
when you thoght him well and truly persecuted.
Where are all the spears and jears, that you bravely let us hear,
when our heroes of sixteen were executed.
Oh, come out you black and tans…
Oh, the day is coming fasta nd the time is here at last
when each human will be cast aside before us.
And if there will be a need, sure my kids will sing good speed,
with a verse or two of Steven Bear’s chorus.
Oh, come out you black and tans…
Dieses Lied ist eine höhnische Abrechnung der irischen Bevölkerung mit den „Black and Tans“, der
britischen Söldnertruppe, die nach dem Osteraufstand 1916 und im irischen Unabhängigkeitskrieg
1919 – 1921 brutal gegen die Bevölkerung vorging. „Black“ bezieht sich hierbei auf die schwarzen
Polizeimützen, „Tans“ auf die khakifarbene Uniform, die sie trugen. Die in dem Lied genannte I.R.A.
trat für die Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien ein. Die I.R.A. der heutigen Zeit ist damit nicht
gemeint.
177
The Cliffs of Dooneen
G
C
F
G
You may travel for far from your own native home
C
G
C
Far away o'er the mountains, far away o'er the foam
C
G
a
But of all the fine places that I've ever seen
C
G
F
G
There's none to compare with the cliffs of Dooneen
Take a view o'er the mountains, fine sights you'll see there
You'll see the high rocky mountains on the west coast of Clare
The towns of Kilkee and Kilrush can be seen
From the high Rocky slops of the Cliffs of Dooneen
Fare thee well to Dooneen, Fare thee well for a while
And to all the fine people I‚m leaving behind
To the streams and the meadows where late I have been
And the high rocky slops of the Cliffs of Dooneen
You may travel for far from your own native home
Far away o'er the mountains, far away o'er the foam
But of all the fine places that I‚ve ever seen
There's none to compare with the cliffs of Dooneen
178
The star of the county down
a
C
G
a
G
Close to Banbridge town, in the county Down, one morning last July
a
C
G
a
Down a boreen green came a sweet colleen and she smiled as she
G a
passed me by;
She looked so neat from her two bare feet, to the sheen of her nutbrown hair, Such a coaxing elf, I`d to shake myself, To make sure I
was really there.
C
G
a
G
From Bantry Bay up to Derry Quay, and from Galway to Dublin town,
a
C
G
a
G
a
No maid I`ve seen like the brown collen, that I met in the county
down
As she onward speed sure I sratched my head and I said with a feeling
rare, “Ay", says I to a passer by, Who`s the maid with the nut-brown
hair?" He smiled at me, and then says he: „She`s the gem of Ireland`s
crown, young Rosie McCann, from the banks of the Bann, she`s the
Star of the county Down".
From Bantry Bay...
At the harvest fair I`ll be surely there and I dress in my Sunday clothes
With my shoes shone bright and my hat upright and a smile from my
nut-brown rose. No pipe I smoke, no horse I`ll yoke let me plough
with a rust turn brown till a smiling bride by my own fireside sits the
Star of the County Down
From Bantry Bay...
The oldest copy of this tune is Gilderoy, which appears in Musick for Allan Ramsay's Collection of
Scots Songs [Tea Table Miscellany] by Alexander Stuart (c 1726). Gilderoy also appeared in Thomas
D'Urfey's Pills to Purge the Melancholy III (1707), although that version is less recognizable as this
tune.The tune has been used for numerous songs. In addition, the tune is used for several English
and American Hymns and Carols.
179
The town I loved so well
G D
C
G
C
G
D
In my memory I will always see the town that I have loved so well.
G
D
C
G
C
Where our school played ball by the gasyard wall, and we laughed
G
D
G
e
D
C
through the smoke and the smell. Going home in the rain, running up
G
C
a
D
the dark lane, Past the jail and down behind the fountain. Those were
G
D
C
G
C
G D7 G
happy days, in so many, many ways, in the town I loved so well
In the morning the shirt-factory horn called women from Creggan, the
Moor and the Bog. While the man on the dole played the mother’s
role. Fed the children and then walked the dog. And when times got
rough there was just about enough. But deep inside was a burning
pride in the town I loved so well.
There was music there in the Derry air, like a language that we all
could understand. I remember the day when I earned my first pay, as I
played in small pick-up band. There I spent my youth and to tell you
the truth: I was sad to leave it all behind me. For I’d leraned about life
and I’d found a wife in the town I loved so well.
But when I returned how my eyes were burned, to see how a town
could be brought to its knees. But the armoured cars and the bombed
out bars, and the gas that hangs on to every breeze. Now the army is
installed by the old gasyard’s wall, and the damned barbed wire gets
higher and higher. With their tanks and their guns, oh my god, what
have they done, to the town I loved so well.
Now the music `s gone, but they carry on, for their spirits been
bruised, never broken. They will not forget, but their hearts are set on
tomorrow and peace once again. For what’s done is done, and what’s
won is won, and what’s lost, is lost and gone forever. I can only pray
for a bright, brand new day in the town I loved so well.
Worte & Weise: P. Coulter
180
Aragon Mill
C
a
At the east end of town, at the foot of the hill
G
F
C
There’s a chimney so tall, they call Aragon Mill.
C
a
And the only tune I hear is the sound of the wind,
G
F
C
As it blows through the town, weave an spin, wave and spin.
But there’s no smoke at all coming out of the stade,
For the mill has pulled out and it ain’t coming back.
Now I’m too old work and I’m too young to die
And there’s no place to go for my old man and I.
And the only tune I hear…
There’s no children at all in the narrow empty streets
Now the looms have all gone, it’s so quiet I cant’t sleep.
Now the mill has shut down, it’s the only life I know,
Tell me where will I go, tell me where will I go?
And the only tune I hear…
181
Step it out Mary
Capo III
a
e
a
e
In the village of Kildoran lived a maiden young and fair.
a
e
Her eyes, they shone like diamonds,
C
G
a
she had long and golden hair,
The countryman came riding up to her daddy's gate,
mounted on a milk-white stallion, he came at the stroke of eight.
a
e
a
e
Step it out Mary, my fine daughter, step it out Mary if you can.
a
e
C
G
a
Step it out Mary, my fine daughter, show your legs to the countryman.
I have come to court your daughter, Mary of the golden hair,
I have gold and I have silver, I have land beyond compare.
I will buy her silks and satins and a gold ring for her hand.
I will build for her a mansion, she'll have servants to command.
Step it out...
"Oh kind Sir I have a soldier and I've pledged to him my hand.
I don't want your gold nor silver, I don't want your house nor land."
Mary's father spoke up sharply, "you will do as you are told
you'll marry him on Sunday and you'll wear the ring of gold."
Step it out...
In the village of Kildoran there's a deep stream running by.
They found Mary there on Sunday, she had drowned
with the soldier boy.
In the cottage there is music, you can hear her daddy say,
"Step it out Mary my fine daughter, Sunday is your wedding day."
Step it out...
Worte & Weise: traditionell aus Irland
182
Sad Lisa
e
D C
She hangs her head and cries in my shirt,
D
e
D G
She must be hurt very badly.
D
e A
Tell me what's making you sadly ?
e
A
D
C
Open your door, don't hide in the dark,
D
e
D G
You're lost in the dark, you can trust me,
D
e A
'cause you know that's how it must be.
e
A
H7
e
Lisa, Lisa, sad Lisa, Lisa.
Her eyes like windows tricklin' rain,
upon her pain getting deeper.
Tho' my love wants to relieve her.
She walks alone from wall to wall,
lost in a hall, she can't hear me,
tho' I know she likes to be near me.
Lisa, Lisa, sad Lisa, Lisa.
She sits in a corner by the door.
There must be more I can tell her,
if she really wants me to help her,
I'll do what I can to show her the way.
And maybe I will free her,
tho' I know no one can see her.
Lisa, Lisa, sad Lisa, Lisa.
Worte & Weise: Cat Stevens
183
„...gestern, als wir lange still am feuer saßen, sah ich plötzlich, dass
in den gesichtern jede hülle fehlte, dass sie gewissermaßen demaskiert
waren, ganz frei und sichtbar lag das innerste auf den gesichtern. wo
ist es möglich,, dass zehn menschen zwanzig minuten oder eine halbe
stunde beieinander um ein feuer sitzen, kein wort reden und sich doch
keiner langweilt? wo anders ist das möglich, als bei uns?“
Aus einem Fahrtentagebuch der „südlegion“, 1935
184
And the Band played Waltzing Mathilda
A
D
A
fis
When I was a young man I carried my pack,
A
E7
A
and I lived the free live of a rover.
From the Murrays green basin to the dusty outback
I waltzed my Mathilda all over.
E
D
Then in nineteen fifteen the country said:
A
E
D
A
"Son, it's time to stop rambling, there's work to be done!"
fis
A
fis
and they gave me a tin-hat and they gave me gun
A
E7
A
and they sent me away to the war.
D
A
And the band played Waltzing Mathilda,
D
E7
as our ship pulled away from the quay
D
h
A
D
and amidst all the cheers, flagwaving and tears,
A
E7 A
we sailed off to Galipoli.
How well I remember that terrible day
How the blood stained the sand and the water.
And how in that town that they called Suvla Bay
we were butchered like lambs at the slaughter.
Johnny Turk he was ready, he primed himself well
he chased us with bullets, he rained us with shells.
And in five minutes flat he'd blown us all to hell
nearly blew us right back to Australia.
But the band played Waltzing Mathilda
as we stopped to bury our slain.
We buried ours and the Turks buried theirs
then we started all over again.
Now, those that were left, well, we tried to survive
in a mad world of blood, death and fire.
And for ten weary weeks I kept myself alive
but around me the corpses piled higher.
Then a big turkish shell knocked my arse over head
and I woke up in my hospital bed
I saw what it had done and I wished I was dead
Never knew that there were worse things than dying.
185
For I'll go no more waltzing Mathilda
all around the green bush far and near
for to hump tent and pegs, a man needs both legs
no more Waltzing Mathilda for me.
So they collected the cripples, the wounded, the maimed
and they shipped us back home to Australia,
the armless, the legless, the blind, the insane
those proud wounded heroes of Suvla.
And as our shipped pulled into Circular Quay
I looked at the place my legs used to be
and thank Christ there was no one there waiting for me
to grieve and to mourn and to pity.
And the band played Waltzing Mathilda
as they carried us down the gangway.
But nobody cheered, they just stood there and stared
then turned all their faces away.
And now every April I sit on my porch
and I watch the parade pass before me.
And I watch my old comrades, how proudly they march
renewing old dreams of past glory.
And the old men march slowly, all bent, stiff and sore,
the tired old men from a forgotten war.
And the young people ask "What did they marching for?"
And I asked myself the same question.
And the band played Waltzing Mathilda
And the old men answer to the call.
But year after year their numbers get fewer
some day no one will march there at all.
Letzter Kehrreim zur Melodie von "Waltzing Mathilda":
A
D
Waltzing Mathilda, Waltzing Mathilda,
A
E
who'll come a-waltzing Mathilda with me?
A
E
D
A
And their ghosts may be heared as you pan the Billabong
A
E
A
who'll come a-waltzing Mathilda with me?
Worte & Weise: Eric Boyle
186
Black is the Colour
Capo I
a
F
G
a
Black is the colour of my true love's hair.
F G
E7
Her lips are like some roses fair
F G
E7
She had the sweetest smile and the gentlest hands
F
G
a
And I love the ground whereon she stands.
I love my love and well she knows
I love the ground whereon she goes
I wish the day it soon would come
When she and I could be as one
I go to the Clyde and I mourn and weep
For satisfied I never can be
I write her a letter just a few short lines
And suffer death a thousand times
Black is the colour of my true love's hair.
Her lips are like some roses fair
She had the sweetest smile and the gentlest hands
And I love the ground whereon she stands.
Worte & Weise: traditionell
187
From Clare to here
F
G
Well there’s four of us who share the room,
C
G
we work hard for the brass.
F
G
C
G
And getting up late on sunday I never get to mass.
C (a)
d
G7
It’s a long, long way from Clare to here.
d
G
a
It’s a long, long way from Clare to here.
F
G
C
a
Oh, it’s a long, long way, it gets further day by day.
a
d
G7
It’s a long, long way from Clare to here.
When friday night comes around and I’m only into fighting.
My ma would like a letter home but I’m too tired for writing.
It’s a long, long way…
And the only time I feel allright is when I’m into drinking.
It eases off the pain a bit and levels out my thinking.
It’s a long, long way…
It almost breaks my heart, when I think of josephine.
I promised I’d be coming back with pockets full of green.
It’s a long, long way…
I dream I hear a piper play or maybe it’s emotion.
I dream i see white horses dance on that other ocean.
It’s a long, long way…
Worte & Weise: Ralph Morey
188
I’ll tell me ma
D, G, D, A, D, G, D, A, D
D
A
D
I’ll tell me ma when I go home, the boys won’t leave the girls alone.
D
A
D
They pulled my hair and they stole my comb, but that’s all right till I
go home.
D
G
D
A7
She is handsome, she is pretty, she’s the belle of Belfast city.
D
G
D
A
D
She is courting one, two, three, please, won’t you tell me who is she?
Albert Mooney says he loves her, all the boys are fighting for her.
They rap at the door and they ring at the bell sayin’: „Oh, my true love
are you well?“
Out she comes as white as snow, rings on her fingers and bells on her
toes.
Ould Johnny Murray says she’ll die if she doesn’t get the fellow with
the roving eve.
She is handsome, she is pretty...
Let the wind and the rain and the hail blow high, and the snow came
travelling from the sky,
she’s as nice as apple pie and she’ll get her own lad by and by.
When she gets a lad of her own she won’t tell her ma when she comes
home.
Let them all come as they will, for it’s Albert Mooney she loves still.
She is handsome, she is pretty...
Worte & Weise: irisches Kinderlied
189
I walk with the Wind
Capo IV
C
G
a
F
Coming from a town in the west.
C
G
a F
I’m looking for a place for to rest.
C
G
aF
Going down the streets all alone.
C
G
a F
There is no place that I would call home.
C
G
a
F
So I walk on, I’m a feather in the wind,
C
G
a
F
I walk with the wind.
Remember all the places I have been.
The rivers, mountains, valleys I have seen.
Thinking of the friends that I made.
I had to leave them, I couldn’t wait.
So I walk on…
People say it’s time to go round.
I’ve got to find a place to settle down.
Poor folks, they just don’t understand.
I’ve got to rumble ‘round till the end.
So I walk on…
Worte & Weise: Guns’n’gannit
190
Jock Steward
C
G
C
F
For my name is Jock Steward, I'm a canny gaun man,
C
G
C
and a roving young fellow I've been.
C
G
C
F
So be easy and free when you're drinking with me,
C
G
C
I'm a man you don't meet every day.
I have acres of land, I have men to command
And I've always a shilling to spend.
So be easy and free...
I took out my gun and my dog for a shoot,
all down by the river Killdare.
So be easy and free...
Come and fill up your glass with brandy or wine,
and whatever it costs, I will pay.
So be easy and free...
Wiederholung 1. Strophe
191
Leis a Lurrighan
a
On the ocean o‘he,
C
G
Waves in motion o‘ho
e
Not but clouds could we see
C
a
O’er the blue sea below
Islay loomin‘ o‘he, In the gloamin‘ o‘ho
Our ship’s compass set we and our lights we did show
Leis a Lurrighan in the grey dark of evening
O’er the waves let us go
Aros passing o‘he
Was harrassing o‘ho
The proud belows to see
High as masthead to flow
Captain hollers o‘he
To his fellows o‘ho
Those that courage would flee
Let him go down below
In the tempest o‘he, Waves were crashing o‘ho
And the cry of the sea as the cold winds did blow
Captain hollers o‘he, To his fellows o‘ho
Those that won’t stay with me let them go down below
Worte & Weise: traditionell, Arr. Eddie & Sarah-Jane (Bardic)
192
Johnny, I hardly knew ye
e
G
When goin' the road to sweet Athy, hooroo, hooroo,
e
G
when goin' the road to sweet Athy, hooroo, hooroo,
D
e
when goin' the road to sweet Athy, a stick in my hand
H7
G D e
H7
and a drop in my eye, a doleful damsel I heard cry:
e
"Johnny I hardly knew ye !"
Ref: //: e G : //: G, D, e, H7 :// e
With your guns an' drums, an' drums an' guns, hooroo, hooroo,
with your guns an' drums, an' drums an' guns, hooroo, hooroo,
with your guns an' drums, an' drums an' guns,
the enemy nearly slew ye.
Oh my darlin' dear, ye look so queer, Johnny, I hardly knew ye.
//: Where are the eyes that look so mild, hooroo, hooroo ://
Where are the eyes that look so mild when my heart you first
beguiled ? Why did ye run from me and the child ?
Johnny, I hardly knew ye.
With your...
//: Where are the legs with which you run, hooroo, hooroo ://
where are the legs with which you run,
when first you went to carry a gun ?
Indeed your dancing days are done
Johnny, I hardly knew ye.
With your...
193
//: I'm happy for to see you home, hooroo, hooroo ://
I'm happy for to see you home,
All from the island of Sulloon
So low in flesh, so high in bone
Johnny, I hardly knew ye.
With your...
//: You haven't an arm, you haven't a leg, hooroo, hooroo ://
you haven't an arm, you haven't a leg,
you're an armless, boneless, chickenless egg
You'll have to put with a bowl out to beg
Johnny, I hardly knew ye.
With your...
//: They're rolling out the guns again, hooroo, hooroo ://
they're rolling out the guns again,
But they never will take our sons again
No they never will take our sons again
Johnny I'm swearing to ye.
With your...
194
Lord of the Dance
D
I danced in the morning when the world begun,
E
G
A
I danced on the moon and the stars and the sun,
D
I came down from heaven and I danced on earth,
A
D (G D)
At Bethlehem I had my birth.
D
Dance, dance wherever you may be
A
I am the lord of the dance said he
D G D
And I'll lead you all, wherever you may be
A
D G D
And I'll lead you all in the dance, said he.
I danced for the scribe and the Pharisee,
They would not dance and they wouldn't follow me
I danced for the fishermen, James and John,
They followed me and the dance went on.
I danced on the Sabbath and I cured the lane
The holy people said it was a shame.
They whipped, they stripped and they hung me high.
And left me there on the cross to die.
I danced on the Friday when the sky turned black,
It's hard to dance with the devil on your back.
They buried me deep and they thought I'd gone,
but I am the dance and I still go on.
They cut me down and I leaped up high
I am the life that will never never die,
I'll live in you if you live in me,
I am the lord of the dance said he.
Worte & Weise: Noel McLaughlin
195
Lovers
Capo V;
Vorspiel: C, G, F, C, G (2x)
C
G
a
e
F
Soldiers in dreams are like lovers who come without warning,
d
G G7
and take you by surprise when you think you must make it alone.
C
G
a
e
F
Sooner or later their presence is only a memory
d
G
but you know that without them you'd never have rolled
C
back the stone.
And as lovers lie sleeping, I find myself travelling towards you.
The morning arises, the wind is as soft as a sigh.
And whatever's before me is nothing to what
I have come through, the pain and the passion,
the tears and the laugh and the lies.
My darling once told me, that loving was better than living,
but I told him survival for me, was the easier game.
I couldn't live with him, now it's I can't live without him,
I thought I'd feel different, but somehow
I still feel the same.
Romeo tells me that Juliet can't live without him,
and Ophelia's crazy for Hamlet who wants to be king.
And away in the distance, Mark Anthony loves Cleopatra,
as Portia sits silent, soliloquizing in the wings.
So if lovers are loosers, what price the game we are playing ?
And what price the man, who has not got the money to pay ?
And the silence of angles means praying is just an illusion
for the lost and the lonely and those who have nothing to say.
Worte & Weise: Adrian Mannering, Arr. Wild Silk
196
Ride on
a
F
True you ride the finest horse I’ve ever seen,
G
a
Standing sixteen, one or two. With eyes wild and green,
And you ride the horse so well, hands light to the touch,
I could never go with you no matter how I wanted to.
a
F
G
//: Ride on, see you, I could never go with you
a
No matter how I wanted to. ://
When you ride in to the night without a trace behind,
Run your claw along my gut one last time.
I turn to face an empty space where you used to lie,
And look for a spark that lights the night
Through a teardrop in my eye.
//: Ride on…
Worte & Weise: Jimmy McCarthy
197
Sally Gardens
C
G F C
F
G
C
Down by the Sally Gardens, my love and I did meet.
She passed the Sally Gardens, with little snow white feet,
a
G
F
C
She bid me ´take live easy, as the leaves grow on the tree,
C
G
F C
F
G
C
but I was young and foolish, with her did not agree.
In the field down by the river my love and I did stand
And on my leaning shoulder, she laid her snow white hand.
She bid me ´take life easy as the grass grows on the weirs.
But I was young and foolish and now I´m full of tears.
Down by the Sally Gardens, my love and I did meet.
She passed the Sally Gardens, with little snow white feet,
She bid me ´take live easy, as the leaves grow on the tree,
but I was young and foolish, with her did not agree.
Worte & Weise: Chridtopher Marlow
198
The Blacksmith
a, G, F, G, a (2x)
a
G
F
G a
A blacksmith courted me, nine months and better.
a
G
F G a
He fairly won my heart, wrote me a letter.
C
D
e
a
G
With his hammer in his hand, he looked so clever .
a
G
a
C G a
And if I was with my love, I'd live forever.
And where is my love gone, with his cheeks like roses
and his good black billycook on, checked with primroses ?
I'm afraid the scorching sun, will shine and burn his beauty.
And if I was with my love, I'd do my duty.
Strange news had come to town, strange news is carried.
Strange news flies up and down, that my love is married.
I wish them both much joy, though they don't hear me.
And may God rewared him well, for the slighting of me.
What did you promise love, when you sat beside me.
You said you would marry me, and not deny me.
If I said I'd marry you, it was inly for to try to,
So bring your witness love, and I'll ne'er deny you.
Oh witness have I none, save God Almighty.
And he'll reward you well, for the slighting of me.
Her lips grew pale and white, it made her poor heart tremble,
to think she loved one and he proved deceitful.
Strange news has come to town...
Worte & Weise: traditionell aus Irland
199
The Boatman
Capo II
E
A
E
If I could choose the life I please then I would be a boatman.
On the canals and the rivers free no hasty words are spoken.
H
A
My only law `s the river breeze that takes me to the open seas.
E
A
E
If I could choose the life I please then I would be a boatman.
If I could choose the life I please then I would be a rover.
And if the road was not for me then I would choose another.
`Cross mountains and the valleys deep
where I would take these weary feet.
If I could choose the life I please then I would be a rover.
h
A
But these things are so hard for me.
h
A
I cannot choose my own destiny.
h
A
E
Now theses things that I want to see are so unclear.
Well, I wish I would choose the life I please, but I am bot a freeman.
Others rule my destiny, but my will s never broken`.
//: I know some day I will be
everything that I dreamed I’d be.
Now when I live the life I please than I will be a freeman. ://
200
The Lark in the Morning
F
C
a
The lark in the morning she rises off her nest
d
C
d
And she goes off in the air with the dew all on her breast
C
a
And like the jolly ploughboy she whistles and she sings
d
C
d
She goes home in the evening with the dew all on her wings.
Oh, Roger the ploughboy he is a dashing blade,
He goes whistling and singing for yonder leafy shade
He met with dark-eyed Susan, she's handsome I declare,
And she is far more enticing than the birds all in the air.
The lark in the morning...
As they were coming home from the rakes of the town,
The meadow bein' all mown and the grass had been cut down.
As they should chance to tumble all on the new-mown hay
Oh, it's kiss me now or never, this bonnie lass would say.
The lark in the morning...
When twenty long weeks were over and past
Her mammy asked the reason
why she thickened round the waist
"It was the pretty ploughboy" this girl then did say
For he asked me for to tumble all on the new-mown hay.
The lark in the morning...
Here's a health to you ploughboys where ever you may be
That like to have a bonnie lass a-sittin' on each knee.
With a pint of good strong porter he'll whistle and he'll sing
And the ploughboy is as happy as a prince or a king.
Worte & Weise: traditionell
201
The leaving of Liverpool
C
F
C
Fare thee well to Princess Landing Stage,
G7
River Mersey fare thee well.
C
F C
I am bound for California,
G7
C
A place I know right well.
G
F
C
So fare thee well my own true love,
G7
When I return united we will be.
C
F
C
It’s not the leaving of Liverpool that grieves me,
G7
C
But my darling when I think of thee.
I am bound for California,
By the way of the stormy Cape Horn.
And I’ll write to you a letter, love,
When I am homeward bound.
So fare thee well…
Once I sailed on a Yankee clipper ship,
David Crocket was her name.
And her Capatain’s name was Jesse Coleman
and they say that she’s a floating shame.
So fare thee well…
Oh, I sail again with Jesse Coleman,
He’s a man I know quite well.
And if a man ‘s a sailor he can get afloat
And if not then he’s sure of hell.
So fare thee well…
202
The trees they do grow high
e
D
C
D
e
Trees they grow high and the leaves they do grow green.
G
D C D
e
Many years that I my true love have seen.
e
D
C
D e
Many an hour I watched him all alone,
D
C
D e
He’s young, but he is daily growing.
Father, dear father, you done me great wrong.
You married me to boy who is too young.
I’m twice twelve and he is just fourteen.
He’s young, but he’s daily growing.
Daughter, my daughter, I done you no wrong.
I married you with a great Lord’s son.
He’ll be a man to you when I am dead and gone.
He’s young, but he’s daily growing
Father, dear father, if you see fit,
You send my love to college for one year yet.
Tie blue ribbons all around his head
To let the ladies know that he’s married.
One day I was looking from my father’s castle wall,
Saw the little boys playing with their ball.
My own true love was the flower of them all.
He’s young, but he’s daily growing.
Age of fourteen he was a married man.
Age of fifteen a father of a son.
Age of sixteen on his grave the gras grew green.
//: Cruel death it put an end with growing. //
Worte & Weise: traditionell
203
The waggoner’s lad
d
C
d
Oh, I’m a poor girl, my fortune is sad,
C
a
C
I’ve always been courted by the waggoner’s lad.
d
C
d
He’s courted me daily by night and also by day.
a
d a d
And now he is loaded and going away.
C
F
C d
C
d
Your parents don’t like me, just because I’m poor.
C
a
C
They say that I’m not worthy of entering your door.
d
C
d
Oh, but I can work for my living and my money’s my own.
a
d
a d
And if they don’t like me, they can leave me here all alone.
Oh, your horses are hungry, go feed them some hay,
come sit you down here by my side as long as you stay!
Oh, but my horses they are not hungry
and they won’t need your hay,
so fare ye well, my darling no longer to stay.
Your parents don’t...
Oh, your waggon, needs greasing, your whip is to mend,
come sit you down here by my side as long as you stand!
Oh, but my waggon does not need greasing
and the whip’s in my hand.
So fare ye well, my darling no longer to stand.
Your parents don’t...
204
Whiskey in the jar
C
a
As I was going over the famed Kerry mountains,
F
C
I met with Captain Farrel and his money he was counting.
C
a
I first produced my pistol and I then produced my rapier,
F
C
Saying stand and deliver for you are a bold deceiver.
G
* C
Mucha ringdurram do durram dah- Whack fol de daddio
F
C
G C
Whack fol de daddio, There’s whiskey in the jar.
I counted out his money and it made a pretty penny,
I put it in my pocket and I took it home to Jenny.
She signed and she swore that she never would deceive me,
but the Devil take the women for they never can be easy.
Mucha ringdurram do durram dah…
I went onto my chamber all for to take a shurnber
I dreamt of golden jewels and for shure it was no wonder
But Jennie drew me charges and she filled them up with water
then sent for Captain Farrel to be ready for the slaughter.
Mucha ringdurram do durram dah…
205
It was early in the morning just before I rose to travel
up comes a band of footmen and likewise Captain Farrel.
I first produced my pistol for she’d stolen away my rapier.
But I couldn’t shoot the water so to prison I was taken.
Mucha ringdurram do durram dah…
There’s some take delight in the carriage a rolling,
others take delight in the hurley and the bowling
But I take delight in the juice of the barley
And courting pretty fair maids in the morning bright and early.
Mucha ringdurram do durram dah…
And if anyone can help me it’s my brother in the army.
If I can fight a station in Cork or in Kilkenny.
And if he’ll go with me we’ll roaming in Kilkenny
And I’m sure he’ll treat me better than my only sporting Jennie.
Mucha ringdurram do durram dah…
Worte & Weise: irisches Volkslied
206
Ye Jacobites
e
G
D
Ye Jacobites by name, lend an ear, lend an ear.
e
D
e
Ye Jacobites by name, lend an ear.
D G
D
Ye Jacobites by name, your faults I will proclaim,
e
D
e
D
your doctrines I must blame, you shall hear, you shall hear.
e
D
e
your doctrines I must blame, you shall hear.
What`s right and what is wrong by the law, by the law,
what`s right and what is wrong by the law?
What`s right and what is wrong, a short sword or a long
a weak arm or a strong for to draw, for to draw,
a weak arm or a strong for to draw?
Ye Jacobites...
What makes heroic strife famed afar, famed afar,
what makes heroic strife famed afar?
What makes heroic strife to what assassins knife
and haunt a parent`s life, bloody war, bloody war.
and haunt a parent`s life, bloody war.
Ye Jacobites...
Then leave your schemes alone, in the state, in the state,
then leave your schemes alone, in the state.
Then leave your schemes alone adore the rising sun
and leave a man undone to his fate, to his fate,
and leave a man undone to his fate.
Ye Jacobites...
Worte & Weise: John Downland
207
Country Roads
G
e
Almost heaven, West Virginia,
D
C
G
Blue Ridge Mountains, Shenandoah River.
G
e
Life is old there, older than the trees,
D
Younger than the mountains
C
G
growin' like a breeze
G
D
Country Roads, take me home
e
C
To the place I do belong:
G
D
West Virginia, mountain momma,
C
G
Take me home, Country Roads.
All my mem'ries gather 'round her,
Miner's lady, stranger to blue water.
Dark and dusty, painted on the sky,
misty taste of moonshine, teardrop in my eye.
Country Roads...
e
D
G
I hear her voice, in the mornin' hours she calls me,
C
G
D
The radio reminds me of my home far away,
e
F
And drivin' down the road
C
G
I get a feelin' that I should have been home
E
E7
yesterday, yesterday.
Country Roads…
208
Under this stone
Kanon zu drei Stimmen (*)
d
A
d
A
* Under this stone lies Gabriel John,
B
C
d
A d
In the year of our Lord one thousand and one.
* Cover his head with turf or stone,
‘tis all one, ‘tis all one with turf or stone, ‘tis all one.
* Pray for the soul of gentle John,
If you please you may or let him alone, ‘tis all one.
Worte & Weise: Henry Purcell (1659 – 1695)
209
Stay by my side
Capo II
e
G D
C
D
Stay by my side and help me through the night,
e
G D C, D
the wind ‘s blowing cold.
e
G D
C
D
Stay by my side, lock out the world tonight.
e
G
D
CG
There ‘s just you and me – so please become reality.
e
G
Sometimes you feel a stabbing pain
a
C
D
e
G D, C, D
which tells your wicked, rambling brain that you’re all alone.
e
G
The lights go out, all voices die,
a
C
D e
G D, C, D
You’re small an fragile, but you try to roll back the stone.
C
e
C
e
So could you be a place, a place for me and all these days,
C
e
a
C
When all that I know is that I want you to
D
e
Stay by my side…
You’re still a dream of hope to me, an angel of my phantasy.
I want you to be real.
Give me shelter, keep me warm, find me a highway through the storm
When I want to go home.
So could you be place…
Worte & Weise: Fdiddler’s Green
210
Green fields of France
G
e
C
a
Well how do you do, young Willie McBride?
D7
G
C G
Do you mind if I sit here down by your graveside?
e
a
And rest for a while in the warm summer sun.
D7
G
D7 G
I’ve been walking all day and I’m nearly done.
e
a
I can see by your gravestone you were only nineteen,
D7
G D7 G
When you joined the great fallen in 1916.
C
a
I hope you died well, and I hope you died clean,
D7
G
D7 G
Or young Willie McBride was it slow an obscene?
Ref 1:
D
C
G
Did they beat the drum slowly, did they play the five lowly,
D
C
G
Did they sound the dead-march as they lowered you down,
C
D G
Did the band play the “Last Post” in chorus,
e
a
D G
Did the pipes play the “Flowers of the Forest”?
And did you leave a wife or sewatheart behind
In some faithfull hearts is your memory enshrined
Although you died back in 1916.
To some faithful heart you are forever nineteen.
Or are you a stranger without even a name.
Enshrined forever behind a glass plane
In an old photograph torn tattered and stained
Fast fadin to yellow in a leather bound frame?
211
Ref 2:
Did they beat the drum slowly, did they play the five lowly?
Did the rifles fire o’er ye as they lowered you down,
Did the bugles sing the “Last Post” in chorus?
Did the pipes play the “Flowers of the Forest”?
The sun now it shines on the green fields of France.
There’s a warm summer breeze, it makes the red poppies dance.
And look how the sun shines from under the clouds.
There’s no gas, no barbed wire, there’s no guns firing now.
But here in this graveyard it’s still no-man’s-land.
The countless white crosses stand mute in the sand.
To man’s blind indifference to his fellow man.
To whole generation that were butchered and damned.
Ref 1:
Did they beat the drum slowly…
Now young Willie McBride I can’t help but wonder why.
Do all those who lie here know why they died?
And did they believe when they answered the cause.
Did they really believe that this war would end wars.
Well the sorrows, the suffering, the glory, the pain,
the killing and dying was all done in vain.
For young Willie McBride it all happened again.
And again, and again, and again, and again.
Ref 2:
Did they beat the drum slowly…
Worte & Weise: Eric Bogle
212
Oj, dortn
a
Oj, dortn, dortn, ibern wasserl,
C
F
G C
oj, dortn, dortn, ibern brik.
e
F
C
F
Fartribn hostu mich in di wajtene lender,
a
C
d
a E a
un benken benk ich noch dir tsurik.
Oj, wifil owntlech, tsusamen gesesen,
oj, wifil owentlech schpet in der nacht.
Oj, wifil trerelech, mir hoben fargosn,
oj, bis mir hobn di libe tsusammengebracht.
Oj, helf mir, Gotenju, oj Got im Himl,
oj helf mir Gotenju, sis mir nischt gut!
Schon tsajt drai jorelech wi mir schpilna libe,
un ojsschpiln die libe konnen mit nit.
Oj, dajne ojgelech, wi di schwartse karschelech,
oj, dajne lipelech, wi rosewe papir.
Un dajne fingerlech, wi tint und wi feder,
oj, schrajbn solstu oft a briw tsu mir
Der Ausruf „Oj!", wie er in vielen jidischen Liedern Verwendung findet, kann als Inbegriff von
Wehklage oder als Ausdruck des Entsetzens gehört werden.
Übersetzung: Ach dort, dort über dem Wasser, ach dort über der Brücke, vertrieben hat man mich in
die weiten Länder und ich sehne mich so nach dir. / Ach, wie viele Abende sind wir
zusammengesessen, ach, wie viele Abende spät in der Nacht, Ach, wie viele Tränen haben wir
vergossen, bis wir zueinander gefunden haben./ Ach, hilf mir, lieber Gott im Himmel, ach, hilf mir,
lieber Gott, mir ist so elend. Schon drei Jahre lieben wir uns, und können die Liebe nicht leben! / Ach,
deine Augen, wie schwarze Kirschen, ach deine Lippen, wie rosa Papier, und deine Fingerchen, wie
Tinte und wie Feder, ach, du sollst mir oft einen Brief schreiben!
213
Dire gelt
e
H7
e
H7
//: Dire gelt un oj, oj, oj, dire gelt un bossche-moj,
e
a
H7
e
dire gelt un grada woj, dire gelt mus men tsoln. ://
e
a
e
a
Kumt arajn der strussch, nemt er arop dos hitl,
e
a
H7
e D
un as men tsolt kejn dire gelt, hengt er arojs a kwitl.
G
D
e
H7
Dire gelt un oj, oj, oj, dire gelt un bossche-moj,
e
a
H7
e
dire gelt un grada woj, dire gelt mus men tsoln.
Kumt arojn der sschtontse mit dem grobn stekn,
un as men git im kejn dire gelt, schtelt er arojs di betn.
Dire gelt un oj, oj, oj...
Oj, farwos soll ich ajch gebn dire gelt, as di kich is tserbrochn?
Farwos sol ich ajch tsol dire gelt, as ich hob nischt of was tsu kochn?
Dire gelt un oj, oj, oj...
Es gibt viele jiddische Lieder, die Armut und Not unbefangen zum Thema machen, oft verbunden mit
einem Schuss Selbstironie. Hier ein Lied, das den täglichen Kleinkrieg mit dem Hauswirt um die Miete
beschreibt.
Übersetzung:
Miete und, oh weh, oh weh, Miete, mein Gott, Miete und, herrjeh, Miete muss man zahlen! / Kommt
der Vermieter herein, nimmt seinen Hut ab, und wenn man keine Miete zahlen kann, vermietet er die
Wohnung an jemand anders. / Kommt der Polizist herein, mit einem dicken Stock, und wenn man
seine Miete nicht zahlt, räumt er die Wohnung aus /Ach, wofür soll ich Miete bezahlen, die Küche ist
doch ganz kaputt. Wofür soll ich Miete bezahlen, es gibt nicht einmal einen Herd zum Kochen!
214
Tsu mir is gekumen a kusine
d
Tsu mir is gekumen a kusine,
E7
a
schejn wie gold is si gewen, di grine:
F
d g
/: Bekelech wi rojte pomerantsn
A7
d
fiselech wos betn sich tsum tantsn. :/
Herelch, wi sejdn-web gelokte,
tsejndelech, wi perelech getokte.
/: Ejgelech, wi himl-bloj in friling,
lipelech, wi karschelech a tswiling. :/
Nischt gegangen is si, nur geschprungen,
nischt geredt hot si, nor gesungen,
/: lebedik u frejlech jeder mine,
ot asoj gewen is majn kusine. :/
Un asoj ariber senen jorn,
fun majn kusine is a tel geworn,
/: pejdes hot si wochenlang gekliben,
bis fun ir is gornischt mer gebliben. :/
Hajant as ich bagegn majn kusine,
un ich freg ir: s machstu epes grine?
/: Stiftst si op un ch’lejn in ir mine:
Brennen sol kolumbuses medine! :/
Worte & Weise: jiddisch
215
Tzen Brider
A
d
Tzen brider sayen mir gevezen, habn gehandelt mit layn,
a
eyner is geshtorben is gebliben nayn.
C
Oi, Shmerl mit der fiedel, Tevje mit dem bas,
E
a
shpilste mir a lidl oyf’n mit’n gas
a
oi, oi, oi, oi, oi, oi,
E
a
shpilste mir a lidl oyf’n mit’n gas
Nayn brider...
Acht brider...
Zibn
Seks
Finf
Fir
Dray
Tsvay
gehandelt mit fracht
ribn
g’beks
shtrimpf
bir
bley
hay
gehandelt mit beyner, is geblibn eyner
Eyn brider bin ech mir gevezn, hob ech gehandelt mit licht.
Shterben tu ech yeden tag, veyl zu essen hob ech nicht.
Oi, Shmerl mit der fiedel...
Worter & Weise: jiddisch
216
Måken
D
A
h
D
A
Ro mitt barn til fugleskjæret mange måker fann vi der.
D
A
h
D A
De som bringer oss i gave drøm om havet.
D
h
G
D A D
Hele dagen vil vi vaære der hvor alle måker er.
Ro mitt barn før dagen ender dit hvoralle måken flyr.
Se, vår lengsels fabelskute går der ute.
Under seil mot fjerne strender og mot Sindbads eventyr.
Ro mitt barn; Det tapte riket skjenker heret oss ogien.
Følg den fyvnde hollender! Har legender.
Toner gjennom måkeskriket en Atlantis-fugl er den.
Ro mitt barn i blonde dage under solens lykkehjul.
Måken bringer oss i gave drøm om havet.
Måken – det er bølgeslaget som har skapt seg om til fugt!
Worte: Andre Bjerke; Weise: Finn Kalvik
217
Slaat up de Trommele
e
D
G
D
Slaat up de Trommele van-dirre-dom-deine,
e
G
D G
slaat up de Trommele van-dirre-dom-döös!
D
Slaat up de Trommele van-dirre-dom-deine,
e
D e
fri is de Geus! Fri is de Geus!
Waart jo, Morjanen! Jo brannen un blaken,
waart jo, jo hangen un horen is ut!
Waar di, duc d’alve, du gleinige Draken!
Löss is de Lööv, he grabbt de Snuut!
Waak is de Lööv-Goots Woort sall nich slapen!
Doch jo to smoren in Füür un in Rook?
Bleev uns keen Holt meer för Monniks un Papen is der is goodkoop, is der deit’t ok!
Slaat up...
Spaniards, wi kamen: fresen un flamen,
Schippers van d’schepen un Buren van d’ploog!
All in Gotts Namen sta wi tosamen:
salig de Hand, de en’n Spaniard floog!
Fri as uns Driken, fri as uns groden, fri as de Störm in de
bulgende Noord, fri as dat Levend, fri as de Doden,
det versmaden aan fri goots Wort!
Slaat up...
Worte & Weise: Geusenlied aus den Niederlanden gegen die spanischen Unterdrücker
218
Viva la feria
a
Viva la feria, viva la plaza,
F
a F
viva la ilusión, vivan los cerros,
a
E
a E, a
pintarra jeados de mi comarca
F
a F
a
//: Biene la canción, viva la ilusion,
F
a
E
a
viva la vida, y los amores de mi comarca. ://
Zwischenspiel: //:G, C, E, a, E, a://
Worte & Weise: Abi Ofarim
Übersetzung: Es lebe der Jahrmarkt, es lebe der Marktplatz, es lebe die Illusion! Es leben die
malerischen Hügel meiner Heimat. Schön ist der Gesang, es lebe die Illusion, es lebe das Leben und
die Liebenden meiner Heimat.
219
Les filles des Forges
e
D
// : Dinge din don don - Ce sont les filles des Forges.://
e
D
// : Des Forges de Paimpont - Dinge din don daine
e
D
e
Des Forges de Paimpont - Dinge din don don.://
//: Dinge din don don - Elles s'en von á confaisser. ://
Au curé‚ de canton - Dinge din don daine
Au curé‚ de canton - Dinge din don don.
//: Dinge din don don - qu'avez vous faites, les filles? ://
Pour demander pardon - Dinge din don daine
Pour demander pardon - Dinge din don don.
//: Dinge din don don - J'avions couru les bales. ://
Et les jolis garçons - Dinge din don daine
Et les jolis garçons - Dinge din don don.
//: Dinge din don don - Mes filles pour penitance. ://
Nous, nous embrasserons- Dinge din don daine
Nous, nous embrasserons - Dinge din don don.
//: Dinge din don don - Je n'embrasse pas les prêttres. ://
Mais les jolis garçons- Dinge din don daine
Qu'out du poil au menton - Dinge din don don.
//: Dinge din don don - Je n'embrasse pas les prêttres. ://
Des Forges de Paimpont - Dinge din don daine
Des Forges de Paimpont - Dinge din don don.
Worte : E. M. Freymann (nach J. R. Tolkien), Weise : E. Schmidt und S. Busch (DPB)
Übersetzung: Dieses Lied handelt von jungen Mädchen, von den Schmieden; den Schmieden von
Paimpont; sie gehen hin zur Beichte; zum Priester des Kantons; Was habt ihr getan, ihr Mädchen?
Dass ihr um Vergebung bitten müsst? Wir sind den Festbällen hinterhergelaufen; und den schönen
Jungen; Meine Tochter, als Buße, wir werden uns umarmen; Ich umarme keine Priester; Aber die
schönen Jungen, die einen Bart am Kinn haben;
220
Jerchenkow
a
Jeden Abend träumt Jerchenkow,
E
a
träumt von Nietschni Nowgorod.
a
Damals, als der Zar noch lebte,
E
a
Vierzig Jahr ist er schon tot.
d
a
//: Man müsste wieder zwei Pistolen
E
a
und ein Pferdchen haben
d
a
dazu mit einer Reiterschar
E
a
nach Nietschni Nowgorod traben! .//
Als der Mond stand nachts am Himmel,
klopften wir beim Starosten an.
Alles klauten wir dem Lümmel,
selbst den roten Sarafan.
//: Man müsste...
Dreimal ritt ich nach Odessa,
dreimal sah ich Petersburg.
Als des Zaren Leibkosake
unter Hebnio Saratow.
//: Man müsste...
An die vielen langen Nächte
denk ich wehmutsvoll zurück.
Wodka trinken, Tanzen, Singen,
diese Zeit kehrt nie zurück.
//: Man müsste...
221
//: d, a, E, a ://
Am Ural
d
C d
C d
Am Ural,
fern von der Heimat,
C
d
C d
sitzen Kosaken beim Feuerschein.
C d
C d
Der eine
spielt Balalaika,
C
d
C d
die andern, die fallen mit ein:
d
Ossa, Ossa, schöne Stadt am Karmar.
C
Ossa, Ossa, schöne Stadt am Karmar.
d
Ossa, Ossa, schöne Stadt am Karmar.
C
d C d
C d C
d C d
Juhei, juhei ju, juhei ju, juhei, juhei ju.
Den Pferden gellt’s in den Ohren,
wenn die Kosaken jauchzen und schrein’n.
Sie geben den Rossen die Sporen,
drüben liegt Ossa im Feuerschein.
Am Himmel, da leuchten die Sterne,
der Wolf heult im finnst’ren Tann.
Die Heimat, sie grüßt von Ferne,
vergessen ist alle Qual.
222
Bajuschki Baju
d
A
d
A
F
C F A7
Schlaf mein Bub ich will dich loben, Bajuschki baju.
F
C
d
A
d
A7
d
In dein Bettchen scheint von oben Silbermond dir zu.
Durch die Felsen, durch die Lande strömt des Tereks Flut.
Der Tschetschene schleicht am Strande, schleift sein Messer gut.
Doch dein Vater ist ein Reiter, greif ihn auf im Nu,
schlaf mein Kind, schlaf ruhig weiter, Bajuschki baju.
Du wächst auf, die Zeit hat Flügel, wirst ein Held wie er.
Mutig steigst du in die Bügel, greifst nach den Gewehr.
Sticken werde ich mit Seide Sattel dir und Schuh.
Schlaf mein Kindchen, meine Freude, Bajuschki baju.
Ein Kosak wirst du beizeiten und ein Held genannt,
wirst du einstmals von mir reiten, winkst du mit der Hand.
Denkest du im Kampfesfeuer meiner immerzu,
schlaf mein Liebling, mir so teuer, Bajuschki baju.
Worte: J. W. Günther, Weise aus Russland
223
Wo's nur Felsen gibt
d
A
Wo's nur Felsen gibt, da bin ich geboren.
g
A d
A d
Früh hab' ich geliebt, früh bekam ich Sporen,
g
d
g
d
Büchse und ein Ross, Dolch und Silbertross,
g
A
g
A d
Tanzte manchen Tanz; Kelche leert' ich ganz.
d
A
Wir sind voller Märchen und Legenden.
d
g
Wir tragen Schwielen von den Säbeln an den Händen,
g
d
Wir schlafen Tags, durchreiten die Nächte,
A
d
Stolz auf die Narben vom letzten Gefechte.
Wo im ew'gen Schnee stolz der Rasbek thronet,
Hat im tiefsten Tal' einst mein Ohm gewohnet,
War ein tapf'rer Held, kühn und wohlgemut,
Starb durch Feindeshand jäh in seinem Blut.
Wir sind voller Märchen...
224
Stille Tage, wilde Nächte
e
H7 e D
G
DG
Stille Tage, wilde Nächte, Kampfesruhe und Gefechte,
G
e
G
DG
||: bunter Wechsel der Gezeiten, wenn wir schreiten, wenn wir reiten. :||
Stürme brausen, Wetter drohen, Wellen zischen, Blitze lohen.
||: Hei, wir lachen der Gefahren, freie, wild verwegne Scharen. :||
Reiche Mahle, frohe Feste, Bettezeiten, schmale Reste.
||: Wies gegeben, wirds genommen, mags auch wieder anders kommen.:||
Schwangen tags wir unsre Klingen, abends wolln wir Lieder singen.
||: Wenn die Flammen uns vereinen, über uns die Sterne scheinen. :||
Worte & Weise: Alf Zschiesche
225
Gebt Raum, ihr Völker
G
D7
G
Gebt Raum ihr Völker unsrem Schritt,
C
G
D7 G
wir sind die letzten Goten.
C
G
C
G
//:Wir führen keine Schätze mit,
G
D7 G
wir tragen einen Toten.:\\
Mit Schild an Schild und Speer an Speer
wir ziehen nach Nordlands Winden,
//:bis wir in fernsten grauen Meer
die Insel Thule finden.:\\
Das soll die treue Insel sein,
dort gilt noch Eid und Ehre,
//:dort senken wir den König ein
im Sarg der Eichenspeere.:\\
Wir kommen her, gebt Raum dem Schritt,
aus Romas falschen Toren.
//:Wir tragen nur den König mit,
die Krone ging verloren.:\\
Worte: Felix Dahn, 1895; Weise: mündlich überliefert
226
Olaf Trygvasson
C
GC
Wollt ihr hören nun mein Lied und wollt ihr glauben daran?
G
C
G
Von König Olaf Trygvasson heb ich zu singen an.
G
F
C
G
Das Gold schimmert im Saale, tanzen wir im Ring.
C
Fröhlich reiten Nordlands Mannen hin zu Hildurs Thing.
Und vom Hochsitz sprach der König zu der Kempen Schar:
Lasst uns auf das Nordmeer fahren, wie der Traum uns war.
Das Gold schimmert im Saale...
Mutig schritten sie zum Strande, Helden all mit Fug.
Als das Boot ins Wasser rauschte zittert ihm der Bug.
Das Gold schimmert im Saale...
Und sie gaben ihm den Namen: Ormen, lange Schlange.
Olaf Trygvasson, der König, steuert Ormen lange.
Das Gold schimmert im Saale...
227
Die freie Republik
C
C
G7
In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main
G7
C
schon seit viele Jahren sechs Studenten rein,
F
C
//: die für die Freiheit fochten und für das Bürgerglück.
C
G7
und für die Menschenrechte der freien Republik. ://
Und der Kerkermeister sprach es täglich aus:
Sie, Herr Bürgermeister, es reißt mir keiner aus.
//: Aber doch sind sie verschwunden abends aus dem Turm,
um die zwölfte Stunde, bei dem großen Sturm. ://
Und am andern Morgen hört man den Alarm.
Oh, es war entsetzlich der Soldatenschwarm.
//: Sie suchten auf und nieder, sie suchten hin und her,
sie suchten sechs Studenten und fanden sie nicht mehr. ://
Doch sie kamen wieder mit Schwertern in der Hand.
Auf, ihr deutschen Brüder, jetzt gehts fürs Vaterland.
//: Jetzt gehts für Menschenrechte und für das Bürgerglück.
Wir sind doch keine Knechte der freien Republik. ://
Wenn euch die Leute fragen: Wo ist Absalom?
So dürfet ihr wohl sagen: Oh, der hänget schon.
//: Er hängt an keinem Baume und hängt an keinem Strick,
sondern an dem Glauben der freien Republik. ://
Worte & Weise: Wilhelm Sauerwein, ca. 1837
In der Sturmnacht des 10. Januar 1837 können 6 Studenten fliehen, die für ihre Besetzung der
Frankfurter Haupt- u. Konstablerwache im Jahr 1833 lebenslängliche Haftstrafen bekommen hatten.
Dieses Lied wurde bald nach der Flucht von vielen Studenten in Deutschland gesungen.
Absalom ist eine biblische Gestalt (der Sohn Davids), der mit seinen Haaren auf einer Flucht in einem
Strauch hängen blieb und dann erstochen wurde.
228
Die Gedanken sind frei
G
D
G
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?
G
D
G
Sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
D
G
D
G
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen,
C
G
D
G
es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!
Ich denke was ich will und was mich beglücket,
doch alles in der Still, grad wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren,
es bleibet dabei: Die Gedanken sind fei!
Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker,
dies alles sind rein vergängliche Werke;
Denn meine Gedanken zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei: Die Gedanken sind frei!
229
Die Weber
e
D
e
CD
Im düstren Auge keine Träne.
e
D
e
CD
Wir sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne.
e
D
G
Alt-Deutschland wir weben dein Leichentuch!
e
D
G
Wir weben hinein den dreifachen Fluch!
H7
GDe
eCDeCD
//: Wir weben, wir weben! ://
Ein Fluch den Götzen zu den’ wir gebeten,
in Winterskälte und Hungersnöten.
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
man hat uns geäfft, gefoppt, und genarrt.
//: Wir weben, wir weben! ://
Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
den unser Elend nicht konnte erweichen.
Der den letzten Groschen von uns erpresst,
uns wie der Hund erschießen lässt!
//: Wir weben, wir weben! ://
Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
wo nur gedeihen Schmach und Schande.
Wo jede Blume früh geknickt,
wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt.
//: Wir weben, wir weben! ://
Das Schiffchen fliegt der Webstuhl kracht,
wir weben emsig Tag und Nacht.
Alt-Deutschland wir weben dein Leichentuch,
wir weben hinein den dreifachen Fluch!
//: Wir weben, wir weben! ://
Worte: Heinrich Heine („Die schlesischen Weber“) 1844, Weise: M. Thaut, F. Michael, Helm König (?)
Heine schrieb dieses Lied wenige Wochen nach dem Weberaufstand in Schlesien gegen die staatlich
geförderten Textilfabriken. Der Aufstand wurde brutal niedergeschlagen.
230
Ein stolzes Schiff
C
G7
C
Ein stolzes Schiff streicht einsam durch die Wellen
d G
C
Und führt uns unsre deutschen Brüder fort.
Die Fahne weht, die weißen Segel schwellen,
Amerika ist ihr Bestimmungsort.
a
F
Seht auf dem Verdeck sie stehen,
a
F
sich noch einmal umzusehen
C
G7
ins Vaterland, ins heimatliche Grün.
C
F
G
C
Seht, wie sie übers weite Weltmeer ziehn.
Sie ziehn dahin auf blauen Meereswogen,
warum verlassen sie ihr Heimatland?
Man hat sie um ihr Leben schwer betrogen,
die Armut trieb sie aus dem Vaterland.
Schauet auf, ihr Unterdrücker,
schauet auf, ihr Volksbetrüger!
Seht, eure besten Arbeitskräfte fliehen,
seht, wie sie übers große Weltmeer ziehen.
Sie ziehn dahin, wer wagt sie noch zu fragen,
warum verlassen sie ihr Heimatland?
Oh armes Deutschland, wie kannst du es ertragen,
dass deine Brüder werden so verbannt?
Was sie hofften, hier zu gründen,
suchen sie dort drüben zu finden,
drum ziehen sie vom deutschen Boden ab
und finden in Amerika ihr Grab.
Wiederholung 1. Strophe
Worte: Volkslied (nach 1848), Weise: Erich Schmeckenbecher
231
Ob wir rote, gelbe Kragen
C
Ob wir rote, gelbe Kragen, Helme oder Hüte tragen,
G7
C
F
Stiefel tragen oder Schuh; oder ob wir Röcke nähen
G7
C
a
G
C
Und zu Schuhen Drähte drehen, das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir können präsidieren, oder müssen Akten schmieren
Ohne Rast und ohne Ruh; Ob wir just Kollegia lesen
Oder aber binden Besen, Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir hoch zu Rosse reiten, oder ob zu Fuß wir schreiten,
Fürbaß unser'm Ziele zu. Ob uns Kreuze vorne schmücken
Oder Kreuze hinten drücken, Das tut, das tut nichts dazu.
Aber ob wir Neues bauen, oder Altes nur verdauen,
Wie das Gras verdaut die Kuh; Ob wir in der Welt was schaffen,
Oder nur die Welt begaffen, das tut, das tut was dazu.
Ob wir rüstig und geschäftig, wo es gilt zu wirken kräftig,
Immer tapfer greifen zu; Oder ob wir schläfrig denken
Gott wird's wohl im Schlafe schenken, das tut, das tut was dazu!
Ob im Kopfe etwas Grütze und im Herzen Licht und Hitze,
Daß es brennt in einem Nu, oder ob wir hinter Mauern
Im dunkeln träge kauern, das tut, das tut nichts dazu.
Drum, ihr Bürger, drum, ihr Brüder alle eines Bundes Glieder
Was auch jeder von uns tu! Alle, die dies Lied gesungen,
So die Alten, wie die Jungen, tun wir, tun wir was dazu.
Worte & Weise: aus der Deutschen Revolution 1848-1849
Dieses Lied wurde später auch während des Amerikanischen Bürgerkrieg gesungen: “As many
German revolutionaries immigrated to America after the failed revolution, this song gained new life at
the onset of the Civil War, 1861-65”
232
Trotz alledem
Capo II
D
G
A
h
Das war 'ne heiße Märzenzeit, trotz Regen, Schnee und alledem.
D
G
A
G D
Nun aber, da es Blüten schneit, nun ist es kalt, trotz alledem.
D
A
D
A
Trotz alledem und alledem, trotz Wien, Berlin und alledem,
D
h
G
A
G D
ein schnöder, scharfer Winterwind durchfröstelt uns, trotz alledem.
Die Waffen, die der Sieg uns gab, der Sieg des Rechts, trotz alldem,
die nimmt man uns doch wieder ab, samt Pulver, Blei und alledem.
Trotz alledem und alledem, trotz Parlament und alledem,
wir werden uns're Büchsen los, Soldaten wild, trotz alledem.
Heißt "Gnädiger Herr" das Bürschlein dort, man sieht's am Stolze und
alledem.
Und lenkt auch um dort der sein Wort, es bleibt ein Trotz, trotz
alledem.
Trotz alledem und alledem, trotz Band und Stern und alledem,
ein Mann von unabhäng'em Sinn, schaut zu und lacht, trotz alledem.
Und wenn der Reichstag sich blamiert, professorhaft, trotz alledem.
Und wenn der Teufel reagiert, mit Huf und Horn, trotz alledem.
Trotz alledem und alledem, es kommt dazu, trotz alledem,
dass rings der Mensch die Bruderhand dem Menschen reicht, trotz
alledem.
Worte: Ferdinand Freiligrath, Juni 1848; Weise: schottische Melodie
Im März 1848 kam es überall in Deutschland zu Erhebungen der Bevölkerung. Die Lieder dieser
gescheiterten deutschen Revolution sind ein Spiegelbild der historischen Ereignisse und machen
durch ihre Unmittelbarkeit diese Zeit lebendiger, als es bloße Geschichtsschreibung tun kann. Neben
Liedern und Gassenhauern, die vom Volk erfunden und in den Straßen gesungen wurden, gab es
auch Lieder deutscher Dichter, die sich am Freiheitskampf beteiligten. Der Freiheitsdichter Ferdinand
Freiligrath war einer von ihnen. Er schrieb im Juni 1848, als der Sieg der Bürgerrevolution schon
verspielt war, das Lied "Trotz alledem" nach der schottischen Melodie aus dem 18. Jhd. "Lady
Mackintosh's Reel".
233
Wo soll ich mich hinwenden?
Capo II
e
D
C H7
e
Wo soll ich mich hinwenden in dieser schlechten Zeit?
C
H7
e
H7
e
An allen Orten und Enden ist nichts, als Hass und Streit.
d
A
d
A
Rekruten fanget man, soviel man haben kann.
H7
e
H7
e
//:Soldat muss alles werden, sei einer Knecht oder Mann.://
Der Kaiser hat beschlossen, zu ziehn in fremdes Land.
Viel' Krieger werden erschossen, getroffen von Feindes Hand.
Das ist der Kriege Lauf, Regenten steigen auf.
//: Viel tausend von uns müssen ihr Leben geben drauf. ://
Ade, nun Vater und Mutter, ade, mein lieber Freund.
Muss mich zur Reise bequemen, noch auf die Festung heut'.
Denn es regiert die Welt nur Falschheit und das Geld.
//: Der Reiche kann sich helfen, der Arme muss ins Feld. ://
Zu Beginn des 18. Jhds. regierten die Fürsten der Kleinstaaten in Deutschland. Ihre Herrschaft war
absolut und unbeschränkt. Von den Soldaten erpresste man Gehorsam durch Prügel und andere
harte Strafen.
Das Lied "Wo soll ich mich hinwenden" über die zwangsweise Rekrutierung ist im 18. Jhd. entstanden.
Es zeigt, wie wenig sich der einfache Soldat mit den Kriegszielen der Herrscher identifiziert.
234
Der Rabe
a
G
a
F
G
Rabe, Rabe, schwarzer Vogel, Totengräber über mir.
C
F
a
Nein! Mein Aas soll nicht dein Fraß sein!
G
a
Du, flieg weg, ich gehör nicht dir!
Mit den Flügeln, du was schlägst du,
mit den Flügeln so nach mir?
So als wär ich schon dein Aas, dein Fraß,
du flieg weg, ich gehör nicht dir!
Flieg nach Haus zu meiner Mama!
Flieg zu meiner Mama hin!
Sag der Lieben, dass ihr Söhnchen,
sag ihr, dass ich gefallen bin.
Und dies Tuch bring meiner Liebsten,
das von meinem Blut so schreit!
Sag ihr, dass ich sie jetzt frei geb,
eine andre hab ich gefreit.
Ach, der Pfeil, der mir bestimmt war,
kam schon vor der Schlacht zu mir.
Schwarzer Tod, du schwarzer Vogel,
Freundchen komm, jetzt gehör ich dir.
235
Es geht eine dunkle Wolke
d
C
B
A
Es geht eine dunkle Wolke rein,
d
C
B
A
mich dünkt, es wird ein Regen sein.
C
a
F
Ein Regen aus den Wolken,
B
A
d
wohl in das grüne Gras.
Und scheinst du, liebe Sonn', nicht bald,
verwestest all's im grünen Wald.
Und all' die müden Blumen,
die haben müden Tod.
Es geht eine dunkle Wolke rein,
es soll und muss geschieden sein.
Ade, Feinslieb, dein Scheiden
macht mir das Herz so schwer.
Worte: Johannes Werlin, 1646
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), der fast immer als Religionskrieg zwischen dem SpanischHabsburgisch-Katholischen Lager und dem Protestantismus dargestellt wird, der aber in Wirklichkeit
ein machtpolitischer Kampf um die Vormachtstellung in Europa war, wurde die deutsche Bevölkerung
einer zuchtlosen Soldateska ausgeliefert. Die Schinderei der Bauern führte zu mehreren örtlichen
Aufständen, von denen mehrere Lieder erhalten blieben. Das Gleichnis von der "dunklen Wolke", das
sich offensichtlich auf den Krieg bezieht, stammt aus der Liederhandschrift des oberbayerischen
Benediktiner-Paters Johannes Werlin aus dem Jahre 1646.
236
Es war an einem Sommertag
C
G
C
G
a
E
a
Es war an einem Sommertag, irgenwann und irgendwo.
Da tönte plötzlich Trommelschlag, und Flötenspiel klang froh.
G7
C
G7
C
Es war eine muntre, bunte Schar, die machte vor dem Rathaus halt.
G7
C
a
E
a
Den Grund, weshalb sie gekommen war erfuhren die Leute bald.
Ein Mann mit einem Federhut rief: "Männer, hört mir zu!
Ich versprech' euch Geld und Gut und Ehre noch dazu.
Der Kaiser braucht euch, reiht euch ein. Hängt nicht an Weib und
Haus.
Es wird auch nicht für lange sein, zieht mit in Feld hinaus!"
Im Wirtshaus war das Trinken frei, bezahlt mit des Kaisers Gold.
Und während dieser Zecherei trat mancher in des Kaisers Sold.
Gab seiner Frau den Abschiedskuss, versuchte als Soldat sein Glück.
Sah nicht des Werbers Pferdefuß und kehrt nicht mehr zurück.
Mit Flötenspiel und Trommelschlag ging's früh am Morgen fort.
Die Schar ward größer, denn es lag am Weg noch mancher Ort.
Der Werber mit dem Federhut machte sein Geschäft nicht schlecht.
Versprach noch vielen Geld und Gut, dem Kaiser, dem war's recht.
Die Jahre gingen in das Land, und von der großen Schar
gab's keinen der nach Hause fand, wie er gegangen war
Der eine ließ sein Bein im Feld, blind kam ein andrer an.
Die meisten hatte der Tod gefällt, der jede Schlacht gewann.
Die letzten Tränen waren kaum geweint, da waren sie
auch schon vergessen wie ein Traum, die Menschen lernen nie.
Und dann, an einem Sommertag, irgendwann und irgendwo,
da tönte plötzlich Trommelschlag, und Flötenspiel klang froh.
Worte & Weise: Arno Clauss.
237
Tod machs mir leicht
e
Tod mach’s mir leicht.
D
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Wenn du kommst vor deiner Zeit, Tod mach’s mir leicht.
D
Mein Weg im Leben ist noch weit.
G
D
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Mit der Waffe in der Hand schickt man mich in dies und jenes Land.
e
e
D G D e D e
Tod mach’s mir leicht, denn ich bin noch nicht bereit.
Liebe war schön.
Mit meinem Mädchen wollt ich gehen, Liebe war schön.
Mit ihr wollt’ ich das Leben sehn,
bei ihr hab’ ich geweint, gelacht
doch eines Nachts hat man mich fortgebracht.
Liebe war schön, doch der Krieg hat uns getrennt.
Leben war schön.
Mit Frau und Kind hab’ ich gewohnt, Leben war schön.
Und wer noch meint, dass Krieg sich lohnt,
der frag’ sich dann was Frau und Kind
ohne Mann und ohne Vater sind.
Leben war schön, und manch’ ein Mann kehrt nie zurück.
Töten ist leicht.
Mit der Waffe in der Hand ist Töten leicht.
Und schnell gerät die Welt in Brand,
wenn du nur die Trommel kennst,
hinter der du in dein Unglück rennst.
Töten ist leicht, wenn nur die Trommel für dich denkt.
Worte: Englisches Original „Death come easy“ übersetzt von Jürgen Schöntger, Weise: H. Andrews
238
Zogen einst fünf wilde Schwäne
G
C
G
Zogen einst fünf wilde Schwäne,
C
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G
Schwäne leuchtend weiß und schön.
D7
G
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a
D7
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Sing, sing, was geschah? Keiner ward mehr gesehen, ja.
D7
G
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a
D7
G
Sing, sing, was geschah? Keiner ward mehr gesehn.
Wuchsen einst fünf junge Birken
grün und frisch am Bachesrand.
Sing, sing, was geschah? Keine in Blüten stand.
Sing, sing, was geschah? Keine in Blüten stand
Zogen einst fünf junge Burschen
stolz und kühn zum Kampf hinaus.
Sing, sing, was geschah? Keiner kehrt mehr nach Haus.
Sing, sing, was geschah? Keiner kehrt mehr nach Haus.
Saßen einst fünf junge Mädchen
schlank und schön am Memelstrand.
Sing, sing, was geschah? Keine den Brautkranz wand.
Sing, sing, was geschah? Keine den Brautkranz wand.
Dieses Anti-Kriegslied aus dem 19. Jhd. stammt aus Litauen.
Der Wandervogel Karl Plenzat veröffentlichte im "Kunstwart" 1917 diese deutsche Version. Die immer
wiederkehrende Fünfzahl lässt auf ein altes Lied schließen. Die dem Menschen zu geordnete Fünfzahl
-fünf Sinne, fünf Finger, etc.-haben Philosophen und Mystiker zu vielen Betrachtungen angeregt.
239
Das Stundenglas
C
a
G
C
Weißer Sand umhüllt von Glas, von Standgehäuse und Zinn,
a
F
G
rieselt ohne Unterlass; Traum und Stunden dahin.
C
F
G
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F
und so lautlos, wie die Sandsäule fällt, zählt es die
G
C
a
Sekunden der Welt. ist dann seine Zeit herum, so
G
C
dreht man es wieder um.
Kaiser, König, Edelmann, sie hielten es in der Hand.
Ihre Zeit ist längst vertan, mit dem Sand weggerannt.
Selbst das Stundenglas noch mal umzudrehn, macht geschehnes nicht
ungeschehn. Denn die Zeit ist taub und blind, und nur der Sand rinnt
und rinnt.
C
G
F
G
Sei nicht traurig, wenn der Augenblick flieht.
C
a
F
G G7
Der ist glücklich, der den Sonnenschein sieht.
Mancher glaubt, die goldne Zeit, die sei schon lange vorbei.
Trotzdem wechseln Freud und Leid jede Stunde aufs neu.
Was heut oben ist fällt bald schon herab, was jetzt blüht liegt bald
schon im Grab. Denn die Zeit lässt keine Wahl, bei ihr ist alles egal.
Sei nicht traurig, halt Minuten nicht auf!
Lach und lebe, alles nimmt seinen Lauf.
Schau nicht auf das Stundenglas, tagein, tagaus wie gebannt.
Finde selbst das richt‘ge Maß, gib dem leben die Hand.
Nutz den Tag und nutz die Stunde der Nacht. Freu dich, wenn die
Liebe dir lacht.
//: einmal kommt der Sensenmann und hält das Stundenglas an. ://
240
Die Kraniche
a
E
a
Die Kraniche fliegen im Keil
a
G
C
E
so trotzen sie besser den Winden,
d7
G
C
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so teilen sie besser die Kräfte weil
d7
E
a
C
die Stärkeren fliegen im vorderen Teil
d7
E
und die Schwachen, die fliegen hinten.
Und kommen die Kraniche an am Ziel ihrer Reise,
dann haben die Stärkeren größere Arbeit getan
und loben die Schwächeren hinten an,
die doch ihr Bestes geben.
Dann essen die Kraniche Fisch.
Soviel wie die Mägen verlangen.
Die Starken, die haben nicht mehr für den Tisch,
als die Schwachen vom guten, silbernen Fisch
in den Teichen am Ziel sich gefangen.
Lasst uns wie die Kraniche sein
und jeder sein Möglichstes geben:
Die Starken in groß und die Schwachen in klein
und trinken am Abend den gleich teuren Wein
auf ein noch viel besseres Leben...
Worte & Weise: Kurt Demmler
241
Endlos sind jene Straßen
G
C
G
D
Endlos sind jene Straßen, die wir gezogen sind,
D7
G
unzählbar sind die Lieder, gesungen in den Wind.
C
G
D
Und doch ist noch kein Ende und noch ist keine Ruh´,
C
G
D7
G
wir wandern singend weiter und fragen nicht wozu.
G
C
G
D7
||: So wie die Wolken ziehen ziellos am Firmament,
G
(D7)
G
ziehen die Wanderburschen und finden nie ein End´.:||
Ruhlos ist unser Leben und rastlos unser Sinn,
wir müssen weiterziehen, warum so fragt ihr mich.
Weil wir die Ferne lieben, es nirgendwo uns hält,
wir müssen weiterziehen ruhlos in dieser Welt.
||:So wie die Ströme fließen, rastloser Wellenschlag,
ziehen die Wanderburschen den fernen Zielen nach. :||
Wo wird die Fahrt einst enden, ist es am Wegesrain,
ist auf Bergeshöhen, ist es in Flur und Hain?
Wo werden meine Füße versagen mir den Lauf;
wo hört mein ruhlos Leben, wo hört mein Sehnen auf?
||: Gleich ist mir jede Stelle, wo ich find mein End,
seh ich nur die Wolken ziehen, ruhlos am Firmament. :||
Worte & Weise: Ernst Reinhrad
242
Für die Träume
Capo III
a
G
a
Alle Lieder gesungen, die Freude verstummt,
G C
d
E
gefallene Rosen verblichen am Grund
a
d
F
E
a
der Hallen des Glücks und des Wesens entschwundener Träume.
Alle Tore verschlossen, die Brücken verbrannt,
von den Türmen treibt Asche weit über das Land,
die Fenster voll Wärme – ins Dunkel gebannt wie die Träume.
Aller Stolz längst vergangen im müden Trott,
die Schilde zerschlagen, die Fahnen voll Spott,
vertan alle Freunde in treuloser Not eitler Träume.
Alle Wege verwuchert zum alten Heer
zurück – Nebel nur ohne Wiederkehr;
geharnischtes Herz, von Tränen so schwer ohne Träume.
Letzte Hoffnung noch, die alle Fesseln durchbebt,
als Licht über schwindelnden Abgründen schwebt:
geschlagen, doch bis zuletzt gelebt – für die Träume.
Worte & Weise: tolu (BdP Stamm Löwenherz, Marburg), 1989
243
Herbstabend
C
G
a
d
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G
Sonnenstrahlen, hüllt die Wälder in die schönsten Farben ein!
a
E
a
F
d
G
Tanzt, ihr goldnen Lichterfelder, tanzt und lasst uns fröhlich sein!
C
G
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//: Jubelt hell im letzten Glanze, denn schon stehn im Feld bereit
C
a
G
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E
a
mit des Frostes Silberlanze Boten einer rauhen Zeit! ://
Füllt die schweren Goldpokale, lasst euch blenden von ihrem Glanz!
Drängt euch um die Daseinsschale, dicht an dich zum letzten Tanz.
//: Wiegt euch froh im Überflusse, was zuviel verdorrt am Strauch,
Scharen düstrer Krähenreiter steigen auf gleich schwarzem Rauch. ://
Bald wird sich der Himmel trüben, holt die prallen Körbe ein!
Stürzt den Wein in vollen Zügen, morgen wird’s der letzte sein.
//: Feiert froh die fetten Tage, eh‘ der Tod besiegt die Zeit:
fern schon steht – zum letzten Male – Wolkenheer, zum Sturm
bereit!://
Worte & Weise: tolu (BdP Stamm Löwenherz, Marburg), 1989
244
Merseburger Zaubersprüche
d
C
d C d
Eiris sazun idisi sazun hera douder.
C
d C d
Suma hapt heptidun suma heri lezi dun.
C
d
C
Suma clubodum umbi couniounidi insprinc habtbandun
d
C
d C d
invar vigandun invar vigandun.
Weise: aus dem 10. Jhd; Worte: Randbemerkung im Codex 136 der Merseburger Dombibliothek, 9.
Jhd.
Übersetzung: Einstmals setzten sich Idisen (Walküren) hierhin, dorthin und dahin, einige flochten die
Fesseln, andere hemmten das Heer, manche lösten der Kühnen knechtische Bande, entspringe den
Banden, entfahre dem Feind!
245
Springt der Stein vom Huf
Capo III
a
Springt der Stein vom Huf und der Regen der rauscht
C
G
C
Und der Sturm ist dein treuer Begleiter.
F
C
G
a
Keiner dabei, der mit irgendwem tauscht,
E
a
E
nach den Flöten der friedlichen Abendstunden lauscht,
a
d
a
E
a
denn mit he-ho geht unser Ritt immer weiter und weiter im Leben.
F C
a
F
a
He-ho, gehst du einmal mit musst du dich der Fahrt ergeben.
Frag nicht nach dem Ziel, denn wir ahnen es nur.
Irgendwo ist es sicher verheißen.
Hart ist der Weg und nur schmal ist die Spur,
doch wir wissen, dass vor uns schon mancher dorthin fuhr.
Und mit he-ho folgen wir noch immer weiter und weiter im Leben.
He-ho, alles Ungemach zählt gering in unserem Streben.
Sieh nicht immer hin wo die anderen stehn.
Lass sie lachen und höhnen und prahlen.
Stillstand ist Tod und noch ehe sie’s versehn
Wird ihr armselig Leben im trocknen Staub verwehn.
Denn mit he-ho fahrn sie dahin und sie glauben sie hätten gewonnen.
He-ho, wo ist ihr Gewinn? Ist wie grauer Rauch zerronnen.
Sammeln wir die Tage wie bergendes Laub
Und die Stunden wie duftende Blüten. Sind keinem Klang, keinem
Zurufe taub. Finden unsre Fährten in Gras und Stein und Staub.
Und mit he-ho klingt unser Lied für die Freiheit in Worten und
Denken.
He-ho, wer da mit uns zieht wird uns auch mit sich beschenken.
246
In allen Dingen schläft ein Lied
e
C
D
e
Regen macht Fenster erloschen und blind,
D
e
H7
baut als Wand stumpf und düster sich auf.
e
C
D
e
Regen zerfetzt deine Stimme im Wind,
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C
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lässt dich warten, du weißt nicht worauf.
C
D
Doch Regen entlockt dem Gras
G
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Farbe und Duft zum Spaß,
e
a
H7
in allen Dingen schläft ein Lied.
C
D
Regen berauscht den Fluss,
G
e
dass er sich fragen muss,
e
a
H7
was denn mit ihm so plötzlich geschieht.
247
Regen wäscht unsre Gesichter noch aus,
schließt in Mänteln, Kapuzen uns ab.
Regen zerstört Fundamente am Haus,
schlägt als Hagel auf Blumen herab.
Doch Regen belebt sogar
was dürr und unfruchtbar,
in allen Dingen schläft ein Lied.
Regen ermöglicht erst,
was du als Mensch erschwerst:
Leben und Wachstum regt sich und blüht.
Regen ertränkt ganze Städte im Schlamm
Und schwemmt Straßen und Brücken hinweg.
Regen zerbricht manchen Strauch, manchen Damm,
schüttelt Schiffe im Sturm, macht sie leck.
Doch Regen setzt, funkelnd und nass,
Perlen ans Fensterglas,
in allen Dingen schläft ein Lied.
Regen klopft, wo du wohnst,
Lieder aufs Dach umsonst,
ohne dass man den Musiker sieht.
Regen schleift Steine und zeichnet im See,
wird zu kühlendem Eis, weichem Schnee.
Regen, wie glitzernde Schnüre gespannt
als Verbindung vom Himmel zum Land.
248
Trinklied vorm Abgang
C
e
F
C
Schon wird uns oft ums Herz zu eng, es lässt uns niemals ruhn;
e
F
C
Wir konnten manchmal im Gedräng nicht ganz das Rechte tun.
a
e
F
C
Lasst in der Runde gehn den Wein, horcht, wie die Zeit verrinnt;
F
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Die Menschen werden kleiner sein,
a
G F
e
G
C
wenn wir, wenn wir gegangen sind.
Uns wäre eingreiht, behaust und vorbetreut nicht wohl:
Wir konnten noch in unsrer Faust vereinen Pol und Pol.
Lasst in der Runde gehn den Wein,
horcht, wie die Zeit verrinnt;
Die Menschen werden schwächer sein,
wenn wir, wenn wir gegangen sind.
Ob altes Maß, ob neues Maß, wir müssen bald vergehn;
Was schadets, bleibt nur dies und das von uns als Zeichen stehn.
//: Lasst in der Runde gehn den Wein,
horcht, wie die Zeit verrinnt;
Die Menschen weden freier sein,
wenn wir, wenn wir gegangen sind. ://
Worte: Theodor Kramer, Weise: Erich Schmeckenbecher
249
Warum zögerst du noch?
d
A
Warum zögerst du noch und bleibst stehn in der Nacht?
d
Horch, im Wald hinterm Dorf ist der Sommer erwacht!
d
A
Tritt doch näher mein Freund und reich mir deine Hand
d
komm herein in den fröhlichen Birkenring!
g
Sieh das Glück wird vergehn,
d
denn die Zeit bleibt nicht stehn
A
d
mit den Winden vom Meer wird der Sommer vergehn,
g
d
drum drück’ fest an dein Herz, was die Freude dir gibt,
A
d
komm herein in den fröhlichen Birkenring!
Was die Kantele sagt, darfst du glauben, mein Freund
heut' wird wahr, was du einsam im Winter geträumt!
Wenn die Liebe dir winkt, wend’ nicht ab deinen Blick
komm herein in den fröhlichen Birkenring!
Sieh das Glück...
Worte: deutscher Text von Margarethe Jehn, finnisches Original von Tatu Pekkarinen;
Weise: finnisches Tanzlied
250
Was ließen jene
Capo II
a
G
C e
F e E
Was ließen jene, die vor uns schon waren,
a
G
C e Fe E
die alle Länder und Straßen befahren,
C
G
a e
a
die alle Lieder und Abenteuer raubten,
C
G
a
e
a
was ließen jene zurück für unsre Schar?
Atem der Meere, Gezeiten des Blutes,
Träume von Taten verlockenden Mutes,
Lieder der Sehnsucht und Rundgang um die Flammen,
Erbteil aus Bildern bestäubt mit sprödem Glanz.
Unter den Hufen der jagenden Stunden,
unter des Himmels entheiligten Runden,
unter den Worten an die wir nicht mehr glaubten,
wagen wir unser Gesetz und unser Glück.
Heben die Stimmen und heben die Hände,
stehen verstreut auf verbranntem Gelände,
fügen die Steine der dürren Zeit zusammen,
binden vertrauend dem Gott den frischen Kranz.
Worte: olka (Erich Scholz), Weise: Melodie aus dem Barock
251
Wintererwachen
e
D
a
e
Wie der Wind mit seinen Fängen wild nach neuen Fährten wühlt,
D
a
e
so der Mensch mit falschen Klängen Lebenshauch zu Tode kühlt.
C
D
e
Was nutzt das Bauen, wenn alles Sein in sich zusammenfällt?
C
D
e
Was nutzt das Sehnen nach einer neuen bessren Welt?
G
D
a
H7
e
Warum durchziehen wir in heiteren Sinnen eine Unjahreszeit?
G
D a
H7
e
Weiß doch ein jeder, das Ende ist wohl nicht mehr weit.
Jedes Suchen ein Gewimmel, jeder Tag ein trübes Licht.
Weht ein Eiskristall vom Himmel, weiß wie es die Farben bricht.
Was nutzt das Bauen...
Wie ein trotzig weißer Vogel sich von toten Wellen hebt,
wie er dann in sanftem Fluge in die Ungewissheit strebt.
Bild, du verfolgst mich, lehrst mich, lange ruhig zu sein.
Worte verschwanden, wie oft sprachst du sie nur zum Schein.
Darum, dir Vogel gleich, um Sterbensangst nicht weiter auszustehn,
wählte ich selber mir unbekannten Weg zu gehen.
Worte & Weise: Andreas Önnerfors (önner), Wandervogel und Deutscher Bund (WUDB)
Entstanden am 1.1.1990 in Russland
252
Wir blieben gern bei eurem Reigen
drunten
e
a
e
Wir blieben gern bei eurem Reigen drunten.
C
D
e
Nicht minder lieben wir das schöne Tal.
D
G
/: Der Halme schaukeln und den Duft der bunten
e
D
H7
e
Tupfen im morgendlichen Strahl. :/
Wir nähmen gern von Faltern und Libellen,
den samtnen Staub und brächen Blumen viel.
/: Und machten draus zum murmeln glatter Wellen
Ein für uns zierlich leichtes Spiel. :/
Doch über kahlen Fels und starre Büsche
Führt uns ein Trieb hinauf zu andrem Fund.
/: An spitzgem Steine und gedörrtem Brüsche
Wird düree Hand und Sohle wund: :/
Auf dass für unser fährevolles Wallen
Einmal uns lohnt des reinsten Glückes Kost:
/: Uns nah am Abgrund azuren und kristallen
farbig die Wunderblume sprosst. :/
Worte: Stefan George; Weise: Tinka, 1993, BdP Stamm Löwenherz, Marburg a. d. Lahn
253
Wir wählten den Sommer
e
G
C
H7
Wir wählten den Sommer, wir schnürten den Schuh,
e
G
C a
H7 E
wir flogen wir zogen der Einsamkeit zu.
E
a
D
G
//: Wir griffen mit Händen an südlichen Stränden
C
a
H7
e
die Steine, die Stämme, die Sterne, das Licht. ://
Wir reihten die Tage zu Ketten der Pracht
und schmückten mit Feuern die einsame Nacht.
//: Wir schwiegen, wir sangen, wir waren umfangen
von Sonne, von Regen, von Meerwind und Gischt. ://
Wir pflanzten die Fahnen ins oberste Kliff,
wir träumten uns Fahrten auf stampfendem Schiff.
//: Wir lauschten den dichten, den dunklen Geschichten,
wenn nachtfern ein Tierruf die Zeltwand umstrich. ://
Wir blieben verschwiegen, wir blieben gebannt,
entließ unsre Reise uns wieder an Land.
//: Wir trugen die Schätze an einsame Plätze,
den Raub, das Erinnern, die Losung, das Band. ://
Und kommen die Stunden, da wieder erwacht
der Ruf jener Tage, von Fernweh entfacht.
//: Dann wird unser Summen nach kurzem verstummen.
Wir wissen: so wird es nie wieder mehr sein. ://
Worte: olka (Erisch Scholz); Weise: Judo & Stinchi (Heliand-Pfadfinderschaft), 1987
254
Zogen viele Straßen
C
F C G7 C
G7
Zogen viele Straßen, sangen ihr stolzes Lied.
C
F C G7 C G7 C
Wo sie sich trafen, Flamme zum Himmel stieg.
a
E
a
Ob im Schein kalter Sterne des Nordens,
E
a
in den Felsen vom Eismeer umspült,
D
G
oder im Licht eines Mondes,
D
G
C
wie so mild es im Süden nur fällt.
C
Sie zogen viele Straßen
a
E
a
//: und sie hörten die Lieder der Welt ://
Kreuzten alle Meere, folgten der Flüsse lauf.
Stürmten Felsenmauern, zwangen der Gipfel Hauf,
wo zum Tanze der stolzen Tscherkesen
man die wilden Gesänge noch liebt,
oder der schnelle Goucho
mit der Herde die Pampas durchzieht.
Sie kreuzten alle Meere,
//: und sie sangen die Lieder der Welt. ://
Worte & Weise: Rudi Rogoll, 1955
255
Über die Dünung
a
E7
a
Über die Dünung kommen sie gezogen,
E7
a
über die Dünung, her vom weiten Meer.
C
G7
C
Hoch in den Wolken kommen sie geflogen,
G7
C
hoch in den Wolken kommt der Wind vom Meer.
a
E7
a
Fährt ein Schiff auf hoher See.
Stehen am Steuer, schauen auf die Wetter,
stehen am Steuer, blicken nach dem Land.
Und fassen die Ruder, ziehen sie zusammen,
Segel sich blähen, nach des Windes Hand.
Fährt ein Schiff auf hoher See.
Wiederholung 1. Strophe
256
Banner
Capo II
a
F
G
Banner, Zelte, “wer da?“-Rufe. Stille um das Lager her.
E
C
G
Feuer scheinen in der Nacht, im Mantel schläft die Wache ein.
a
E
Ein Leutnant schritt vorbei, das Würfelspiel ist falsch.
C
G
a
Aus einem Schatten tritt herbei ein Spielmann in den Kreis
E
a
Der Posten lässt vorbei und flüstert leis:
a
F
Vagabund, so hör mich an, die Nacht ist kurz und irgendwann
G
a
E
der Ruf des Kornett laut ertönt, drum spiele mir das altgesungene
C
G
C
Lied... und der Spielmann singt ein Lied:
a
F
Fünf Schwäne durch die Ödmark ziehn. Ein König mit vier Recken
G
hin, im Morgenrot ihr Banner fliegt
a
E
und weiter geht es für das gute Ziel.
257
Im Feindeslager hört man’s auch durch Stille säuselt Melodie
Und Herzen brechen wie noch nie.
Die Klampfe in der Hand ein Spielmann singt allein, und alles lauscht
in dieser Nacht.
Doch plötzlich hinter sich hört er wie vereint den Chor und alle
stimmen ein in diese Melodie.
Fünf Schwäne...
(Melodie Refrain):
Und als der Morgen hell erstrahlt, die Schlacht beginnt, die Trommel
warnt und vorne steht ein Grenadier, er denkt zurück und legt nieder
das Schwert.
Und als drei Jahr vergangen war’n, das Feld liegt öd und leer vorweg
und nichts erinnert mehr daran,
an eine nicht gewesene Schlacht. Doch plötzlich hört man dann der
Nachtigallen Schlag. Als ob eine fremde Melodie zog über das Feld
von Ferne weht ein Wind und trägt sie fort.
Fünf Schwäne...
a
FGaE
La, la, la,...
Worte & Weise: VCP Trier
258
Die Rose
d
A
d
Ich weiß ein schöne Rose,
A
d
wild wie ein Lilienblatt,
die lauter Trost und Freude
für mich im Herzen hat.
D
g
//: Ich hör sie reden überall,
C
F
in jedem Lied der Nachtigall,
d
A
d
so freundlich und so hold. ://
Schön wie die helle Sonne,
ist sie wie Purpur klar.
Gott, lass mich niemals trauern,
nur froh sein immerdar.
//: Ach mögen die sich finden,
in Lust und Freude winden,
die solch Verlangen spürn. ://
Ich seh die Sonne sinken,
seh wieder sie aufgehn.
An welchem fernen Tage
werd ich dich endlich sehn?
/: Im Herzen bist du stets bei mir,
lebwohl, mein Schatz, ich bleib bei dir,
viel tausend mal gut Nacht. ://
Viel tausend mal gut Nacht.
Worte: deutscher Text von Margarete Jehn, Weise: Original aus Bröms Gyllenmärs Liederbuch, einer
Handschrift von Anfang 16. Jhd.
259
Endlos lang
e
D G D e
Endlos lang zieht sich die Straße,
G D G
D
e
hinter Wolken dämmert Morgen.
a
e a
e
//: Früher Vogelruf im Walde,
G D G
D
e
Nebel steigt von Berg und Halde. ://
Auf dem blauen Tuch der Bluse
liegt der Staub der vielen Stunden.
//: Schweigend zieht die junge Horte,
weiter Weg braucht wenig Worte. ://
Wer kann unsere Wege messen,
wer kann unser Wollen wägen.
//: Alle die mit uns marschieren,
werden Weg und Ziel erspüren. ://
Neuer Tag wird Sonne bringen,
Sonne ruft das junge Leben.
//: Dunkel kann es nicht mehr halten,
muss zu Hohem sich entfalten. ://
Worte & Weise: turi (Kurt Kremers), 1962
260
Freesenhof
e
D
Wenn de Wind dör de Bööm weiht
G
a
un Gras nich mehr wassen deiht,
e
h
e
un gel all ward, denn kummt bald die Tied.
e
D
G
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Wenn de Storm över't Feld geiht, wo lang schon keen Korn
e
h
e
mehr steiht, und Mehl all ward, denn is bald so wiet.
D
C
e
Dat de Dag körter ward und de Nacht, de duert lang.
D
C
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h
Un de Kinner von Navers, de warn in Düstern bang.
e
D
G
Wenn de Regen von't Reetdach drüppt, min Söhn buten
a
e
h
e
gauder löppt, sunst ward he natt, denn snurrt bin de Kat.
Wenn de Wind dreiht, von Nord weiht
und Regn gegen de Fenster neiht,
de Schieben dahl rennt, denn föhl ick mi wohl.
Wenn't Füer in Kamin brennt
un jeder di bi'n Vörnam nennt,
weil he di kennt, denn is uns Hus vull.
Denn de Navers sind diese Tied ok nich gern alleen,
un de Teepunsch ant Füer makt de Wedder weder schön.
Wenn de Bläder sich brun farvt un Water steiht in de Grov,
dann ward dat Harvst op uns Freesenhof.
Worte & Weise: Knut Kiesewetter
261
Hexentanz
G
Stumm in Moorlands
D
h
Spiegelteichen zittert Schilf
e
im leblosen Hauch.
Efeu rankt um Misteleichen,
kalter Nachtwind schmeckt nach Rauch.
G
D
Feucht und schaurig liegt das Moor,
xx-xx
C
H7
Trommelschlag klingt leis ans Ohr;
h
e
//: Feuerschein lockt in der Ferne ://
GDeDeDe
Drehen zuckend sich geschwind
Mädchen schön im Zauberkreis.
Haare fliegen wirr im Wind,
Feen und Elfen wispern leis.
Hörner schallen dumpf und laut, Knochen schlägt auf Trommelhaut:
//: Hexenvolk ruft den Gehörnten ://
Cornwalls Maiden stehn am Herd,
brau'n im Kessel süßlichen Trank.
Sanft und fromm ihr Antlitz währt,
streicht den Besen zierliche Hand.
Blasen zärtlich in die Glut, in den Adern pocht das Blut;
//: Wer kann ihr Sehnen erahnen? ://
Worte & Weise: tolu (BdP Stamm Löwenherz, Marburg), 1988
262
Hier wächst kein Ahorn
e G
D e D
e
Hier wächst kein Ahorn, hier wächst kein Pflaumenbaum.
G
A e
D
e
Hier wachsen keine Mädchenherzen, keine Mädchenherzen.
e D
e D
e D
e
/: La lalerallala lalerallala lalerallalahaha :/
Hier wachst der Thymian, hier wächst der Ginsterstrauch.
Und Dornen wachsen aus den Steinen, Dornen aus den Steinen.
/: La lalerallala lalerallala lalerallalahaha :/
Hier wächst der Handschar, hier wächst der Flintenlauf,
und blühn wie Lilien blühn im Mondlicht, Lilien blühn im Mondlicht.
/: La lalerallala lalerallala lalerallalahaha :/
Und morgen Abend, und wenn der Nachtwind weht,
kommt unser General geritten, General geritten.
/: La lalerallala lalerallala lalerallalahaha :/
Und bringt uns Raki, hej ho bogami hej,
und bringt uns tausend Golddukaten, tausend Golddukaten.
/: La lalerallala lalerallala lalerallalahaha :/
Worte: Jooschen Engelke nach einem montenegrinischen Soldatenlied; Weise: Walter Scherf (tejo)
263
Hoch im Norden
e
D G D G
Frühling dringt in den Norden ,
D
C
D
e
Berg und Tal sind ein Blütenmeer geworden.
G
Letztes Eis treibt auf dem Fluss
C
G
C
G
Vogelwerben bietet dar die Geburt wie jedes Jahr.
C
G
a
e
C
D
e
Elche stehn im hellen Grün im Frühling hoch im Norden
Sommer erfüllt den Norden,
Mücken sind zur Plage nun geworden,
in den Höhen kreist der Greif.
Lachse ziehn zum Laichen auf, bis ans Ziel und sterben drauf
Lichter Tag nicht enden mag im Sommer hoch im Norden.
Herbstzeit durchjagt den Norden,
erste Nächte sind frostig kalt geworden.
Stürme zerrn an gelben Laub.
Reife Früchte prall und bunt, Bären schwelgen sich dran rund.
Gegen Süd die Graugans flieht zur Herbstzeit hoch im Norden.
Winter beherrscht den Norden,
alle Wasser sind zu Kristall geworden.
Wölfe heulen fern im Tal,
lange Zeit Schneekönig Mond überm Land alleine thront.
Wie ein Spuk der Nordlichtflug, im Winter hoch im Norden.
Worte & Weise: Mayer
264
Hyazinthen
Capo III
e
Fern hallt Musik, doch hier ist stille Nacht,
h
mit Schlummerduft anhauchen mich die Pflanzen.
a
H
ich habe immer, immer dein gedacht, ich möchte schlafen,
e(H7)
H7(C)
//: aber du musst tanzen, aber du musst tanzen, ://
e
aber du musst tanzen.
e
C
H7
e
//: la-la-la-lei, la-la-la-la-lei, la-la-la- lei, la-la-la-la- la-lei. ://
Es hört nicht auf, es rast ohn Unterlass,
die Kerzen brennen und die Geigen schreien.
Es teilen und es schließen sich die Reihen, und alle glühen
//: aber du bist blass... ://
Aber du musst tanzen, fremde Arme schwingen sich an dein Herz,
oh leide nicht Gewalt!
Ich seh dein weißes Kleid vorüber schweben,
und die leichte, zärtliche Gestalt
//: aber du musst tanzen... ://
Und süßer strömend quillt der Duft der Nacht,
und träumerischer aus dem Kelch der Pflanzen.
Ich habe immer, immer dein gedacht,
ich möchte schlafen, aber du musst tanzen,
//: aber du musst tanzen... ://
Worte: Theodor Fontane
265
Ihr hübschen jungen Reiter
e
H7 e
a
D e
Ihr hübschen, jungen Reiter, wenn ihr zu Felde zieht:
H7 E
A
E
H7
E
||: Ich bitt euch, nehmet meinem Freund einen Rosenzweig mit. :||
Wie sollen wir ihn finden, denn Frankreichs Heer ist groß?
||: Sein Wappen ist ein Rosenzweig, silberhell glänzt sein Ross. :||
Ach, könnte ich euch sagen, wie er zu finden ist,
||: die Spitzer seiner Lanze, wie goldhell sie blitzt. :||
Ach, Schönste dort am Fenster, den Reiter kennen wir.
||: Er fiel in der Bretagne, das ist weit, weit von hier. :||
Vier arme Franziskaner, die sangen in der Nacht.
||: Es war am Rand der Heide, wo sein Grab sie gemacht. :||
Ihr hübschen, jungen Reiter, wenn ihr zu Felde zieht,
||: Ich bitte euch, legt auf sein Grab einen Rosenzweig hin. :||
Worte: Original in Französisch („Gentils galants de France“), übersetzt von tejo (Walter Scherf)
266
Leise weht der Wind
a
e
Leise weht der Wind über grünen Bäumen.
F
G
a
Der Berg grüßt uns von fern, wir möchten alle gern mit ihm träumen.
Leise weht der Wind über grünen Bäumen.
Vor uns liegt der Pfad, er führt uns auf den Grat,
wo die Wasser schäumen.
G
a
Vor uns läuft ein Schweigen auf dem Weg davon.
G
a
Und man gab ihm einen Namen, man nannte es Belledonne.
Der Berg ist wie ein König, die Krone ganz aus Eis,
Eine Schleppe voller Blumen, jung und doch ein Greis.
Leise weht der Wind über kahlen Steinen.
Ein letzter Blick zurück, dort liegt nicht das Glück, das wir meinen.
Leise weht der Wind über kahlen Steinen.
Nur wer den Berg versteht, auf den Gipfel geht,
denn Grenzen gibt es keine. Vor uns läuft ein Schweigen...
Leise weht der Wind über Gletscherseen.
Wie weit werden wir noch kommen, die Kraft ist uns genommen,
doch die Fahrt wird weitergehn.
Leise weht der Wind über Gletscherseen.
Unser Ziel erreichen, wir scherzen, vergessen unsre Schmerzen,
wenn wir über allem stehn. Vor uns läuft ein Schweigen...
Leise weht der Wind übers Alltagsleben.
Vor uns liegt die Stadt, die keine Seele hat, was ist der Berg dagegen?
Leise weht der Wind übers Alltagsleben.
Ab und zu drehn wir uns um, doch jene Gipfel bleiben stumm,
wir möchten gern mit ihnen reden.
Vor uns liegt die Eile der Zivilisation, doch wir kehren wieder zu unsrem
Freund Belledonne. Er ist wie ein König, die Krone ganz aus Eis. Eine
Schleppe voller Blumen, und der Wind weht leis.
Worte & Weise: Roverrunde Kondor, BdP-Stamm Graue Adler, Petterweil
267
Lied der Waldhöhle
E
H7
E
A
H7
Helles Singen, frohes Treiben, zwischen Wurzelwerk und Laub
E
H7 E
A
H7
E
drehen Elfen ihre Reigen, steigen Gnomen aus dem Staub.
c#
g#
c#
H
H7
Zwerge kichern, Trollgesichter heben stumm sich aus der Nacht
E
H7 E
A
H7 E
//: und entzünden milde Lichter mit der Freude Zaubermacht. ://
Märchen ranken sich und Mythen mystisch um des Feuers Schein,
zarte Düfte hüllen kleines Volk im Flug der Schatten ein;
Und mit starken, frohen Klängen paart sich feiner Feengesang.
//: Keinem Freund des Lebens wird im freien Spiel der Geister bang.
://
Gnomen, Elfen ziehn vorbei, wild umwirbelnd unsre Flammen;
Geister, macht den Geist uns frei, Dunkelheit im Traum zu bannen!
Hexen gleiten – Besen reitend- um das Rot der letzten Glut.
//: Lichterbahn steigt auf zum Himmel, bis der schwarze Zeltkreis ruht.://
Worte & Weise: tolu, schnuffel und tinka (BdP Stamm Löwenherz, Marburg), 1989
268
Meine Sonne will ich fragen
D
A
h
fis
D
Meine Sonne will ich fragen, meine Sterne, meine Nacht:
D
A h
fis
A
Hat ein Sturm ihn fortgetragen, hat ein Krieg ihn umgebracht?
fis
A
G
D
Unterm Fliederbaum verlassen, fortgefegt aus leeren Gassen,
fis
G D
e
D
A
D
lilas blanches, lilas bleues, o mon coer, o mon dieu.
Hergeweht von seinen Fahrten, unbekannt dem Müde sein,
stand er still vor meinem Garten und ich bot ihm ein Glas Wein.
Und ich prüft aus jenen Tagen unterm Fliederbaum die Fragen,
lilas blanches…
Warb ein königlicher Reiter durch das schöne Perigord.
Doch er lächelte ihm heiter, dass er hier sein Herz verlor.
Wollte lieber unterm Flieder Lautenspiel und leise Lieder.
Lilas blanches…
Andern Tages beim Erwachen tat man Winken übern Zaun.
Und er hört die Burschen lachen, Zähne weiß und Augen braun.
Sah sie schwarze Rosse strählen, Bandalier und Degen wählen,
lilas blanches…
Hat mich zögernd angesehen und er strich mir übers Haar,
wollte bleiben, wollte gehen, nur paar Wochen, kaum ein Jahr,
wollte kommen mit dem Flieder. Nur im Traume kommt er wieder.
lilas blanches…
Worte & Weise: olka (Erich Scholz) nach einem franz. Lied.
269
Mädchen, Männer, Meister wert
e
h
e
Mädchen, Männer, Meister wert kommt in unsre Runde
e
h
e
keinem sei ein Platz verwehrt, wie es Brauch im Bunde.
e
G
D
e
//:Tandaradei, Tandaradei, schön singt die Nachtigall.://
Von der Runde frohem Schall hallt das Lager wieder
und es singt Frau Nachtigall ihre schönsten Lieder.
//:Tandaradei, Tandaradei...
Ist auch dieses Liedes Schall allzu rasch verklungen,
Sommerlust ist überall, freuet euch ihr Jungen.
//:Tandaradei, Tandaradei...
Worte & Weise: Umba (Jürgen W. Diener, BdP Stamm Graue Adler, Petterweil), 1980
270
Mädel, lass zum Tanz dich führen
e
H7
e
Mädel, lass zum Tanz dich führen,
a
H7
sieh, der Abend kommt herbei.
H7
e a D G
//: Wenn die Spielleut musizieren,
e
a
H7
e
wird das Herz von Sorgen frei. ://
Mädel, reich mir deine Hände,
frisch, der erste Tanz beginnt.
//: Rundherum und ohne Ende,
so wir noch beisammen sind.://
Und schon kommt die letzte Runde,
und es heißt nach Hause gehen.
//: Horch, es kräht der Hahn die Stunde,
Tanz ist aus, auf Wiedersehn. ://
Worte & Weise: Siegfried Rath. 3. Strophe aus der Jugendbewegung.
271
Nordwärts, nordwärts
a
G
Nordwärts, nordwärts wolln wir ziehen,
d
a
zu den Bergen und den Seen,
C
G
a
d G a
wollen neues Land erleben, wolln auf Fahrten gehn.
Wollen frei so wie ein Vogel,
wiegen uns im kalten Wind
wolln den Ruf der Wildnis hören, wenn wir glücklich sind.
Wolln durch Moor und Sümpfe waten,
abends legen uns zur Ruh.
Klampfen sollen leis erklingen, singen immerzu.
In der Kohte brennt ein Feuer,
füllt uns alle mit Bedacht.
Schlaf senkt sich auf uns hernieder, doch die Wildnis wacht.
Käuzchenschreie, Bäume rauschen
bis zum frühen Morgengrau.
Über ausgequalmten Feuer strahlt der Himmel blau.
Wenn wir wieder heimwärts ziehen,
sehnt ein jeder sich zurück,
denkt an die vergangenen Fahrten, an vergangenes Glück.
Nordwärts, nordwärts wolln wir wieder,
zu den Bergen und den Seen,
dieses Land nochmal erleben, und auf Fahrten gehn.
Worte & Weise Silke Neumann (Stamm Archäopterix, BdP Coburg), 1982
272
Notabene
C
F
C
Holt mir Wein aus vollen Krügen,
F C
G
C
Notabene, Wein vom Sundgau.
C
F
C
Und ein Weib soll bei mir liegen,
F C
G C
Notabene, eine Jungfrau.
d
Ach, wie hängt sie mir am Munde,
F C
G C
Notabene, eine Stunde!
Ach, das Leben lebt sich lyrisch,
Notabene, wenn man jung ist.
Und es duftet so verführ’isch,
Notabene, wenn’s kein Dung ist.
Ach, wie leicht wird hier erreicht doch,
Notabene, ein Vielleicht noch.
Lasst die Erde heiß sich drehen,
Notabene, bis sie kalt ist.
Deine Liebste sollst du sehen,
Notabene, wenn sie alt ist.
Lache, saufe, hure, trabe,
Notabene, bis zum Grabe.
Worte & Weise: Carl Michael Bellman (deutsche Übersetzung: Klabund)
Notabene = behalte es gut
273
Schilf bleicht
d
Schilf bleicht die langen welkenden Haare
A
d
strähnengleich unterm Regenwind grau.
Schilf taucht die heißen Sommerglanztage
wild in den See, die Möwe schreit rauh.
F
C
Kiefern im Wind, die Klippen sind wach,
d
A
jäh sprüht der See ins Schilfhüttendach.
d
A
d
Asche ist auf die uralten Steine wie weißer Staub geweht.
Feuer ist in den dämmernden Stunden
Lange erloschen, Tag wird es schon.
Graugänse sind am Morgen gekommen,
welk auf der Schwelle schläft roter Mohn.
Kiefern im Wind...
Weht aus den Fugen, weiß in die Ödmark,
frierend macht mich das Sturmsausen taub.
Schlaft noch und träumt von Felsen und Birken,
legt euch im Mantel unter das Laub.
Kiefern im Wind...
Ach, diese letzten Tage und Stunden Morgen ist unsre Fahrt schon vorbei.
Weit ist die alte Tür aufgesprungen
Strandhell erschallt der Herbstmöwenschrei.
Kiefern im Wind...
Weise: alte Volksweise aus Norrland (Schweden), Worte: tejo (Walter Sche
274
Tanzen die Dohlen
e
H7
G D e H7
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//: Tanzen die Dohlen und treiben überm Grund. ://
G
D
C
D G
//: In öden Felsen, da ist mein Lied allein,
e
a
H7
e
nur die Nebeltücher ziehn mit ihm durch den Stein. ://
//: Hütten verlassen, zerfallen an dem Weg, ://
//: säß’ gern am Feuer, die Pfanne auf dem Herd,
eine Flasch’ Wacholder, die hätten wir geleert. ://
//: Droben am Sattel, da geht der Regenwind. ://
//: Dort bei dem Kreuze, da hocken wir beisamm’.
Wo die Dohlen tanzen und schreien überm Kamm. ://
Worte: Roland Eckert (Bund deutscher Jungenschaft) 1962; Weise: altfranzösische Weise
Tschaikowski soll diese Melodie ebenfalls verwendet haben
275
Viel Schnee liegt auf den Straßen
d
a
Viel Schnee liegt auf den Straßen
C
a d
Und welker Krähen Flug.
d
a
Das wirre Netz der Bäume
C
a d
Fischt ihren schrägen Zwielichtzug.
a
C
a
d G C
Ein grüner Mond hängt stumm und alt im leeren Haus,
a
C
a
d C d
Kämmt auch uns nun der Ostwind steif die Mäntel aus.
Was find’t er in den Mänteln,
Was pfeift er schrill und weit?
Der Orden zieht sein’ Straße,
Zerschlissen fliegt sein Meilenkleid.
Ein Kartenspiel weht er den Orden in die Welt,
Zink und Quarter und Drei, grad wie der Würfel fällt.
Kein Gans geht ihm verloren,
Macht eure Türen zu!
Im Wind stehn seine Worte,
Im kalten nassen Felderschuh.
Kein Haus, kein Uhr, kein Bett nimmt unser Orden an,
Will er stolz wie das Krähenvolk in Freiheit fahrn.
Wer auf den leeren Straßen
Nach diesem Orden fragt,
Der hat im satten Lande
Zu sehr schon Kopf und Mut gewagt.
Ein grüner Mond hängt stumm und alt in seinem Haus.
Kämmt auch ihm nun der Ostwind steif den Mantel aus.
Worte: tejo (Walter Scherf), Weise: alte deutsche Melodie
276
O du stille Zeit
D
O du stille Zeit,
A
Kommst eh wir's gedacht
D
G D
h
e h
|: Über die Berge weit, über die Berge weit
DA D
Gute Nacht. :|
In der Einsamkeit
Rauscht es nun so sacht,
|: Über die Berge weit, über die Berge weit.
Gute Nacht. :|
Worte: Joseph von Eichendorff, 1788-1857; Weise: Cesar Bresgen, 1913
277
Träumerisch ins Abendwerden
A
Träumerisch ins Abendwerden
h
A
Lehnt sich langsam Haus um Haus.
D
A
Asche dunkelt auf den Herden
h
e
A
D
Und löscht letztes Glühen aus.
Alles sinkt in Nacht zusammen
Nur von jenen Dächern hebt
Noch ein Mahnen an die Flammen,
Rauch, der Steil zur Höhe schwebt.
Eine weiße, wunderbare
Schwebe ohne Schwergewicht,
steigt er silbern in das klare
ruhevolle Sternenlicht
Worte: Stefan Zweig; Weise: Durus
278
Und am Abend ziehen Gaukler durch
den Wald
C
G7
Und am Abend ziehen Gaukler durch den Wald,
C
G7
C
gelbe Lampen, Schatten, Truggestalt.
G7
Weht der Wind mild und leis,
C
raschelt in dem dunklen Laub seine Weis.
F
C
Am Himmel steht der erste Stern,
G7
C
G7
neigt die Nacht die blaue Stirne tiefer herab,
C
G7
C
lauscht das Käuzchen auf das Singen gern.
Und es tänzeln Mädchen durch das hohe Gras,
sammeln Zweige, Kleidersaum wird nass.
Weht der Wind mild und leis...
Qualmt das kleine Ofenrohr am Wagendach,
Pferdchen schütteln Silberschellen sacht.
Weht der Wind mild und leis...
Hebt ein Singen vor des Wagens Fenster an,
schallt so heiter durch den düstren Tann.
Weht der Wind mild und leis...
Worte & Weise: W. Hellwig
279
Abends treten Elche
a
d
a
Abends treten Elche aus den Dünen,
E
a
ziehen von der Palve an den Strand.
d
a
d
a
//: Wenn die Nacht, wie eine gute Mutter,
E
a
leise deckt ihr Tuch auf Haff und Land. ://
Ruhig trinken sie vom großen Wasser,
darin Sterne wie am Himmel stehn.
//: Und sie heben ihre starken Köpfe
lautlos in des Sommerwindes Wehn. ://
Langsam schreiten wieder sie von dannen,
Tiere einer längst vergangnen Zeit,
//: Und sie schwinden in der Ferne Nebel
wie im hohen Tor der Ewigkeit. ://
Worte: Heinrich Eichen, Weise: Gerd Lascheit
280
Aber am Abend laden wir uns ein
C
F
Aber am Abend laden wir uns ein,
C
a
F
G
C
Lieder und Lachen, Rundgesang und Wein,
G
C
G
C
die haben wir mit leichter Hand dem hellen Tag geraubt,
G
C
F
G
C
die hängen wir, ein schönes Band, der Dunkelheit ums Haupt.
Hoch in die Runde schlägt die Flamme auf,
Wägen und Sorgen bieten wir zum Kauf.
Das Würfelspiel der fernen Welt ist keinen Einsatz wert.
Es zahlt zurück mit falschem Geld, so man Gewinn begehrt.
Also ihr Freunde lobet unser Spiel,
Wagnis und Einsatz seien nie zuviel.
Wie immer auch der Würfel rollt, wir lachen jeder Zahl.
Wir zahlen aus in reinem Gold, so eins wies and're mal.
Schlagt die Gitarren, schlagt das Trommelfell,
heb Dich zum Tanze, Schwester und Gesell.
Vertausch Dein Herz voll Nüchternheit und löse Hand + Fuß!
Die Sterne leuchten alle Zeit und bieten ihren Gruß.
Worte: olka (Erich Scholz); Weise: Pablo Susato, 1535
281
Bruder, nun wird es Abend
a
E
Bruder, nun wird es Abend,
a
E
a
nimm Dir ein Glas zum Wein,
G
C
//: schenke, triodimali,
a
F
a
triodimali, triodimali ein. ://
Stopf Dir die lange Pfeife,
denke nicht viel dabei,
//: singe, triodimali,
triodimali, triodimali, zwei. ://
Nichts will das Lied bedeuten,
als etwas glücklich sein,
//: dreimal triodimali,
triodimali, triodimali, drei. ://
Mondlampe lacht am Fenster,
Schlaf klopft an die Tür,
//: leise triodimali,
triodimali, triodimali, vier. ://
Traumschwere Worte fallen,
Stille besiegt das Haus,
//: trinke, triodimali,
triodimali, triodimali aus. ://
Worte & Weise: olka
282
Der kleine Troll
D
h
A
D
Steigt so ein kleiner Troll von dem Fjell, nähert sich leis.
G
D
A
D
Hat in der Hand Hexenkraut, was niemand weiß.
G
e
A
Sitzt Du am Feuer und die Lieder sind verweht,
D
dann bleib ganz stumm.
G
e
Denn in dem Land, das Dich umgibt,
A
D
ist was erwacht und schleicht herum.
Plötzlich in Deinem Nacken spürst Du eiskalten Hauch,
Atem des Troll trifft Dich wie giftiger Rauch.
Sitzt Du am...
Du führst den Becher Tee nun zum Mund - was zauderst Du?
Blütenstaub im Zaubertrank raubt Dir die Ruh'.
Sitzt Du am...
Wenn Du in dieser Nacht Deinen Schlaf findest nicht mehr:
Der kleine Troll macht unsre Träume so schwer.
Sitzt Du am...
Worte & Weise: mac
283
Wenn der Abend naht
C
G
F
C
G
Wenn der Abend naht ganz sacht und leis
C G
F
C G
F G
finden wir uns ein im Feuerkreis.
C
G
Und wer nie an seine Freunde denkt,
a
E
und auch nie den roten Wein ausschenkt
C
G
C
der kann bleiben wo er ist.
G
Draußen weht gewiss ein kalter Wind,
a
E
doch die Feuer nicht erloschen sind,
C
G
C
für uns Sänger, wie ihr wisst.
Schatten flackern am Ruinenrand,
hat das Singen dich nicht längst gebannt.
Und wer nie...
Wer da glaubt, er könnt alleine gehn,
wird in dieser Welt sehr leicht verwehn.
Und wer nie...
Worte & Weise: mac (Erik Martin)
284
F G
Der Mond ist aufgegangen
D A
D G
A D
Der Mond ist aufgegangen,
h
e h
die goldnen Sternlein prangen
D
G
A
am Himmel hell und klar.
D A D G
A D
Der Wald steht schwarz und schweiget
h
e h
Und aus den Wiesen steiget
D G
A7 D
Der weiße Nebel wunderbar
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämm´rung Hülle
so traulich und so hold !
Als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen ?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
285
Wir stolzen Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, lass dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun !
Lass uns einfältig werden,
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein !
Wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod.
Und wenn du uns genommen,
lass uns in Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott !
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und lass uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbarn auch.
Worte: Matthias Claudius (1740-1815); Weise: Musik: Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800)
286
Es brennt vor uns die Flamme
E
Es brennt vor uns die Flamme
H7
E
Und um uns ist das Zelt.
E
A E
//: Der Rauch steigt blau und träge
H7 E
empor und in die Welt. ://
Wir sitzen miteinander
Ums Feuer eng geschart.
//: Es ziehen unsre Träume
hinaus auf große Fahrt. ://
Und einer mit der Klampfe
Begleitet unsren Traum.
//: Die alten Fahrtenlieder
erklingen durch den Raum. ://
Der Blick geht mit dem Rauche
Bis zu den Sternen gleich.
//: Die Weite und die Freiheit
sind unser wahres Reich. ://
Die Kohte ist die Heimat
Der echten Jungenschaft.
//: Wir glauben an die Treue
und an die eigne Kraft. ://
287
Roter Mond
e
D
Roter Mond überm Silbersee,
e
D
Feuerglut wärmt den kalten Tee.
G
D
//: Kiefernwald in der Nacht
a
e
und noch ist der neue Tag nicht erwacht. ://
Sterne stehn hell am Firmament,
solche Nacht findet nie ein End.
//: Dieses Land, wild und schön,
und wir dürfen seine Herrlichkeit sehn. ://
Rauher Fels, Moos und Heidekraut,
weit entfernt schon der Morgen graut.
//: Fahne weht gelb auf blau
das Gras schimmert unterm Morgentau. ://
Fahrt vorbei, morgen geht es fort,
kommen wir wieder an den Ort.
Norden ist unser Glück,
und in uns bleibt nur die Erinnerung zurück.
Norden ist unser Glück,
und wir schwören uns ein neues Zurück.
Worte & Weise: Hortenring Ernsthofen
Unvergessen ist auch die Stahlschweiß-Blues-Version auf dem Pfingstlager NRW 2001
288
Gute Nacht, Kameraden
E
H7
Gute Nacht, Kameraden,
E
H7 E
bewahrt euch diesen Tag.
E
H7
Die Sterne rücken aus den Tannen
E
H7 E
empor ins blaue Zelt
A
E
Und funkeln auf die Welt
H7
E
Die Finsternis zu bannen.
Gute Nacht, Kameraden,
bewahrt ein festes Herz.
Und Fröhlichkeit in euren Augen,
denn fröhlich kommt der Tag
daher wie Glockenschlag
und für ihn sollt ihr taugen.
Letzte wie erste Strophe
Worte & Weise: Hans Baumann
289
Ich hab die Nacht geträumet
A/E7,4 A/Cis
d
d/F
Ich hab die Nacht geträumet
d d6
A
A7
wohl einen schweren Traum.
d
d/C
B g
Es wuchs in meinen Garten
d
A7 d
ein Rosmarienbaum.
Der Kirchhof war der Garten,
das Blumenbeet ein Grab.
Und von dem grünen Baume
viel Kron und Blüten ab.
Die Blüten tät ich sammeln
In einen goldnen Krug.
Der fiel mir aus den Händen,
dass er in Stücke schlug.
Drauß sah ich Perlen glimmen
Und Tröpflein rosenrot.
Was mag der Traum bedeuten?
Herzliebste bist du tot?
Ich hab die Nacht geträumet...
Worte: August Zarnack, 1820; Weise: überliefert durch Friedrich Nicolais als Volksliedweise 1777
Arrangement hier: Wild Silk
290
Summt der Regen
e
D
G
Summt der Regen am Abend ins Tal,
e
C
H e
träumt mein Zelt von den Lommen.
e
D
Ge
Über den Strom, über Klippen und Rohr
e
C
H e
ist ihr Rufen gekommen.
G
D
G
D
Jäh aus Wind wie ein heiseres Lied
G
D
G D
und schrill im pfeifenden Wehen,
e
a
C
H
rudern die Lommen der Dämmerung zu,
e
C
H e
nachtwärts heim zu den Seen.
Schlaf mein Zelt, wenn der Schlafregen fällt,
Elche ziehen ans Ufer.
Schlaf mein Zelt in der summenden Nacht,
hör am Strande den Rufer.
Friedlos irrt in den Klippen der Schrei
und Wellen hör in den Steinen.
Wind saust im Zeltdach, und schwer ist der Schlaf.
Hör die Mooswälder weinen.
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Regen, Regen, die Wache ist lang,
singt ertrunkene Sage.
Lauscht mein Herz bis zum Rande der Welt,
lauscht in Nächte und Tage.
Lauscht und hört aus den Stunden den Gang,
die Füchse klagen und heulen.
Schlafregen fällt, doch die Wildnis ist wach,
draußen jagen die Eulen.
Zelt, mein Zelt bis zum Rande der Welt
zählt der Regen die Stunden.
Fremdheit, Wildnis sind ringsum und nah
Schlaf im Nachtgang geschwunden.
Keiner weiß, wie der dämmernde Tag
dort fahl zum Srand ist gekommen.
Rätselhaft kehren aus Wäldern der Nacht
heiser heimwärts die Lommen.
Worte: tejo (Walter Scherf), Weise: John Playford, 1650
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Die Dämmerung fällt
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A
G
D
Die Dämmerung fällt, wir sind müde vom Traben.
A
D
G D
A
Die Straßen, sie haben der Steine gar viel.
D
A D
//:Lasst sie für heute allein.://
Es ist uns bestimmt, mit brennenden Füßen
die Unrast zu büßen die tags uns ergriff.
//:Bald, Kameraden, ist Ruh’://
Wer weiß’, wo der Wind uns morgen schon hinweht,
wo keiner mehr mitgeht, der Bruder uns ist.
//:Bald sind wir alle allein.://
Doch glauben wir fest, dass stets sich erneuert,
der Bund und die Treue zu unserem Werk.
//:Drum, Kameraden, gut Nacht.://
Worte & Weise: K. A. Christel, abgeändert nach mündlicher Überlieferung
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Nehmt Abschied, Brüder
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Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss ist alle Wiederkehr
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G
A D
die Zukunft liegt in Finsternis und macht das Herz uns schwer.
G D
A
D
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Der Himmel wölbt sich übers Land, ade auf Wiedersehn!
D
A
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G A D
Wir ruhen all in Gottes Hand, Gut Pfad, auf Wiedersehn!
Die Sonne sinkt, es steigt die Nacht, vergangen ist der Tag.
Die Welt schläft ein und leis erwacht der Nachtigallen Schlag.
Der Himmel...
So ist in jedem Anbeginn das Ende nicht mehr weit.
Wir kommen her und gehen hin und mit uns geht die Zeit.
Der Himmel...
Nehmt Abschied Brüder, schließt den Kreis, das Leben ist ein Spiel.
Nur wer es recht zu spielen weiß, gelangt ans große Ziel.
Der Himmel...
Worte: Claus Ludwig Laue, 1950; Weise: altschottische Hirtenmelodie
1794 schreib der Engländer Robert Burns für seine Freunde das Abschiedslied „Should auld
acquaintance be forgot“. Er war finanziell am Ende und glaubte auswandern zu müssen. Das Lied
wurde bald in ganz England bekannt. Seefahrer sangen es beim Auslaufen der Schiffe, bald war es
das Abschiedslied überhaupt. Weltweite Verbreitung fand es durch die Pfadfinderbewegung. Fast in
jedem Land entwickelten die Pfadfinder eine eigene Übersetzung. Der deutsche Text von Claus
Ludwig laue lehnt sich an die französische Pfadfinderversion an.
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