Deutsche Lebensmittel
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Nr. 44 I April 2013 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte www.kgcci.com I www.osec.ch Deutsche Lebensmittel Konjunktur Molkereiprodukte in Korea Recht Vollstreckung von Schiedssprüchen Konjunktur Branchenreport Kfz-Industrie und Kfz-Teile Let us prepare outdoor barbecue cuisine that inspires and satisfies. Let us create a fairytale ambience with small pond and blooming flowers. Let us turn a dining experience into a lasting memory. Let us leave you yearning for more. Experience fine quality Italian cooking and buffets featuring more than 70 dishes, while relaxing brunches and barbecue dinners are served on The Garden’s outdoor terrace on Sundays. For reservations, call 82.2.3451.8271 or visit www.ritzcarlton.com/seoul Kommentar Deutsche Lebensmittel Mit dieser KORUM-Ausgabe möchte ich mich Ihnen als neuer KGCCI Secretary General (ad interim) vorstellen. Gemeinsam mit Ihnen, den Mitgliedern, Kunden und Partnern von KGCCI, wollen wir die deutsch-koreanischen Wirtschaftsbeziehungen weiter vorantreiben und zusätzlich noch brachliegende Potenziale heben. Dafür gibt es viele Ansatzpunkte. With this issue of KORUM I would like to take up the opportunity to introduce myself as new KGCCI Secretary General (ad interim). With you, our members, partners and clients of KGCCI, we jointly want to advance German-Korean economic ties. There are plenty of starting points to capitalize on yet untapped potentials. 2012 war wie 2011 wieder ein gutes Jahr für die deutschen Exporte nach Korea. Mit einem Zuwachs von 13,4 % stiegen die deutschen Exporte 2012 auf ein neues Rekordhoch von circa 13,4 Mrd. Euro, während die deutschen Einfuhren aus Korea ein weiteres Mal rückläufig waren. As in 2011, German exports to Korea have seen a good year in 2012. While German imports from Korea have been declining once again, exports have been soaring with 13.4% to a record high of about 13.4 Bn. Euros in 2012. Der dynamische südkoreanische Markt bietet in vielen Sektoren Marktchancen für deutsche Unternehmen. Potenziale werden für 2013 neben dem Automobilsektor bei Elektroausrüstungen, Medizintechnik, Umwelttechnik und in der Lebensmittelindustrie erwartet. Südkorea importiert einen beträchtlichen Anteil seiner Nahrungsmittel. Vor allem Weizen, Mais, Sojabohnen und Schweinefleisch werden teils zum Eigenbedarf, teils zur Weiterverarbeitung, eingeführt. Obwohl der koreanische Lebensmittelmarkt von internationalen Wettbewerbern umkämpft und bisher stark durch US-amerikanische und chinesische Produzenten bestimmt ist, gibt es auch für deutsche Lebensmittelproduzenten attraktive Potenziale. Seit 2010 verdoppelten sich beispielsweise die deutschen Importe bei Zuckerwaren ohne Kakaogehalt. Nichtalkoholische Getränke (ohne Säfte und Milch) legten um das Siebenfache zu, und Schweinefleischimporte verachtfachten sich seit her sogar. Informieren Sie sich in dieser Ausgabe insbesondere über die Lebensmittelbranche. Als KGCCI bzw. AHK Korea unterstützen wir Sie gerne bei Ihrem Markteinstieg und Ihren Expansionsplänen auf dem südkoreanischen Markt. Barbara Zollmann Secretary General ad interim Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer [email protected] As a result, there are plenty of market opportunities for German companies in the dynamic Korean economy. Next to the car manufacturing sector, there are considerable opportunities in regard to electronic and medical equipment, environmental technology and the food industry. South Korea is importing a significant share of its foodstuffs. Most notably, wheat, corn, soybeans and pork are brought in to be either consumed for own needs or processed further. Despite considerable international competition, mainly from China and the US, there are attractive potentials for German food producers. For instance, German imports of sugar confectionary not containing cocoa doubled since 2010. Likewise, imports of non-alcoholic beverages (excluding juice and milk) increased seven-fold and imports of pork rose eight-fold since then. This issue of KORUM deals with the food sectors and holds valuable information for you. We, as KGCCI and AHK Korea respectively, gladly assist you with your market entry or expansion plans in the South Korean market and offer tailor-made advice according to your individual needs. KORUM Nr. 44 | April 2013 3 Exploring Life Fulfilling Dreams Seven billion people already live on our planet, and the number is growing by 220,000 every day. How can we provide food for more and more people without damaging the environment? How can we improve everyone’s health and prevent diseases? How can we develop new materials to help us conserve resources? To provide better answers to these questions, research is under way in Bayer's three subgroups: HealthCare, CropScience and MaterialScience. Fields in which Bayer is already a global leader – and whose importance to the future of humankind grows by the day. www.bayer.com KORUM Deutsche Lebensmittel Korea I Unternehmen I Märkte 14 Kompakt Kommentar Deutsche Lebensmittel 3 Kompakt Attraktiver Markt für ausländische Nahrungsmittel in Korea 6 Korea importiert deutlich mehr Nahrungsmittel aus Deutschland 8 Fleisch aus Deutschland 11 Bio-Trend in Korea 13 Wachsender Markt für Molkereiprodukte in Korea 14 Dr. Oetker in Korea 17 Promoting German Food in Asia 18 Der Konsum von Molkereiprodukten in Korea ist in den letzten 30 Jahren kontinuierlich angestiegen. Dabei können deutsche Produzenten von dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Korea profitieren, auch wenn mittelfristig noch Barrieren bestehen bleiben. 19 Konjunktur Konjunktur Branche kompakt - Kfz-Industrie und Kfz-Teile 19 Kontrakte Enforcement of Arbitral Awards in Korea 22 KORUM – Schweizer Seiten Nachfrage für Käseprodukte in Korea boomt Korea verfügt trotz heimischer, zurückgehender Verkaufszahlen von PKWs über einen starken KFZ Sektor. Dabei sind es nicht nur PKWs, sondern auch KFZ Teiles, die sich international grosser Nachfrage erfreuen. 24 22 Kontrakte Kontakte News and People 26 New Members 27 Upcoming 27 Contacts 28 Korea Life Geschlechterkluft als Wettbewerbsvorteil? 29 Internationale Streitigkeiten koreanischer Unternehmen werden zunehmend durch Schiedsgerichtsverfahren beigelegt. Deren Durchsetzung ist durch internationale und nationale Regelungen bestimmt. Es gilt jedoch auf Besonderheiten zu achten. KORUM Nr. 44 | April 2013 5 Kompakt Attraktiver Markt für ausländische Nahrungsmittel in Korea Deutlicher Importzuwachs in den vergangenen Jahren Konsumgewohnheiten ändern sich Frank Robaschik mit 25 Mrd. Won (580 Filialen), Angel-in-us (550 Filialen) und Pascucci (190 Filialen). Korea is a major importer of agricultural products and foodstuffs. A relatively high income, responsiveness to new things and increasingly westernized eating habits are factors beneficial to German suppliers. The engrained role of the internet coupled with more regulations of opening hours of retailers makes online food sales an attractive distribution channel. Korea führt einen großen Teil seiner Lebensmittel ein und gab 2012 für importierte Nahrungs- und Genussmittel (SITC 0 und 1) 22,3 Mrd. USD aus. Damit ist das Land weltweit nach den USA, Japan, Russland, der VR China und Kanada einer der wichtigsten Importeure außerhalb der EU. Nicht nur die Marktgröße ist interessant, sondern auch die Dynamik ist positiv. Von 2009 bis 2012 stiegen die Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln um mehr als 57%. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate lag in diesem Zeitraum bei 16,3%, trotz eines Rückgangs um 2,0% im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr. zu. So stieg nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Delco 2011 die Zahl der Filialen neun großer Ketten um 46% auf 3.555. Die höchsten Umsätze hatten Das hohe Wachstum bei den Kaffeehausketten dürfte in den kommenden Jahren kaum zu halten sein. Dennoch ist Kaffe aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und dürfte über die weit verbreiteten Instantkaffepulver hinaus zunehmend in privaten Haushalten Einzug halten. Die Pro-Kopf-Ausgaben der Konsumenten für Nahrungs- und Genussmittel stiegen von 2006 bis 2012 jährlich im Durchschnitt um 3,7%. Besonders schnell wuchsen sie bei Kaffee mit mehr als 10% pro Jahr, Brot und Gebäck (jährlich 9,0%), Fleischprodukten (8,9%) und Süßwaren (8,4%). demnach Starbucks mit 298 Mrd. Won (rund 200 Mio. Euro; 1 Euro = 1.541 Won - Jahresdurchschnitt 2011; 395 Filialen), Cafe Bene mit 168 Mrd. Won (735 Filialen), Coffee Bean mit 134 Mrd. Won (252 Filialen), Tom n Toms mit 63 Mrd. Won (314 Filialen), Hollys mit 58 Mrd. Won (366 Filialen) und Coffee Gurunaru mit 23 Mrd. Won (106 Filialen). Weitere wichtige Ketten sind Ediya Nach wie vor intakt ist der Well-being-Trend. Bioprodukte werden mittlerweile nicht nur in Warenhäusern und bei Discountern vertrieben. Bio-Läden sind auf dem Vormarsch. Dazu zählen laut der Tageszeitung "fn news" beispielsweise Choroc Maeul ("Grünes Dorf") von Daesang Holdings mit etwa 314 Filialen im Mai 2012, Hansalim mit 151 Filialen im November 2012 und Orga Whole Food von Haupttrends sind eine fortschreitende Verwestlichung der Essgewohnheiten und ein ungebrochen hohes Interesse an der Südkoreanische Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln in Mio. USD Gesundheit. So gibt es mittlerweile zahl2005 2007 2009 2010 2011 2012 reiche Bäckereien. Die mit Abstand wichNahrungsmittel 9.956 13.630 13.438 16.335 21.900 21.385 tigsten Ketten sind Paris Baguette (Ende 540 756 763 860 861 928 2010 einschließlich Paris Croissant mit lan- Genussmittel Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis desweit 2.855 Filialen) und Tous Les Jours (rund 1.500 Filialen). Seitdem ist die Zahl der Filialen weiter rapide gestiegen, und der Interneteinkäufe koreanischer Konsumenten von Nahrungsmitteln und Getränken in Mrd. Won; Anteil in % Staat versucht das Wachstum der großen 2008 2009 2010 2011 2012 Filialbäcker zum Schutz kleinerer Anbieter Insgesamt 1.009 1.352 1.641 2.142 2.631 zu beschränken. Anteil an allen Interneteinkäufen Auch die Filialdichte der Kaffeehäuser nimmt 6 KORUM Nr. 44 | April 2013 5,6 6,6 6,5 7,4 8,1 Quelle: Statistics Korea; Berechnungen von Germany Trade & Invest Kompakt Pulmuone mit 53 Filialen im Mai 2012. Die Umsätze lagen 2011 bei 195,9 Mio. USD bei Hansalim (+19,5% gegenüber dem Vorjahr), 115,5 Mrd. Won bei Chorok Maeul (+17,2%) und 68,2 Mrd. Won (+6,9%) bei Orga Whole Food. Auch außerhalb des Segments der Bioprodukte bevorzugen die Verbraucher frische Ware. Dennoch steigt durch die Zunahme von Haushalten mit Doppelverdienern sowie mit Alleinstehenden der Anteil verarbeiteter Produkte. Hier geht es vor allem um Bequemlichkeit und Schnelligkeit in der Zubereitung. Gleichzeitig gewinnt sogenanntes "functional food" gegen Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck weiter an Marktanteilen. Nach Zahlen der Korea Food & Drug Administration stieg der Umsatz mit einheimischen Gesundheitsnahrungsmitteln 2011 um 28% auf 1,37 Bill. Won. Auch wenn mehr als die Hälfte davon auf Ginsengprodukte entfällt, bestehen gute Chancen unter anderem bei Vitaminen und Mineralien (+57% auf 155,5 Mrd. Won), Omega-3-Fettsäuren (+46% auf 50,7 Mrd. Won) oder Probiotika (+28% auf 40,5 Mrd. Won). Daneben gewannen 2012 Produkte, bei denen Oligosaccharide anstelle traditionellen Zuckers eingesetzt werden, an Bedeutung. Frank Robaschik ist Korrespondent von Germany Trade & Invest in Korea. sondern war weltweit der höchste Wert. Monatliche Pro-Kopf-Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel Wert in Won; durchschnittliche nominale Veränderung pro Jahr in % Produktgruppe Getreide Getreideprodukte Brot, Gebäck Fleisch Fleischprodukte Frische Meeresprodukte Gesalzener und getrockneter Fisch Sonstige verarbeitete Meeresprodukte Milchprodukte Öle, Fette Obst, frisch und verarbeitet Gemüse, frisch und verarbeitet Seetang Süßwaren Gewürze Sonstige Nahrungsmittel Kaffee und Tee Saft, nichtalkoholische Getränke Alkoholische Getränke Zigaretten Essen in Restaurants Insgesamt 2010 5.992 4.800 6.037 14.115 2.809 6.925 2.145 2011 6.689 5.187 6.456 15.128 3.273 7.217 2.433 1.589 1.948 2.186 2.232 5,8 7.079 703 10.230 10.012 1.930 4.878 3.712 2.612 1.557 3.092 2.267 6.966 78.567 172.458 8.907 862 11.784 12.220 1.271 6.677 3.551 3.038 2.166 3.307 2.911 6.126 87.930 195.521 9.323 880 12.488 12.074 1.372 7.477 4.881 3.136 2.526 3.578 3.082 6.013 91.177 206.576 9.755 876 13.695 12.867 1.389 7.919 4.957 3.247 2.676 3.736 3.190 5.977 95.053 214.454 5,5 3,7 5,0 4,3 -5,3 8,4 4,9 3,7 9,4 3,2 5,9 -2,5 3,2 3,7 *) durchschnittliche Veränderung pro Jahr im Zeitraum 2006 bis 2012 Quellen: Statistics Korea, Berechnungen von Germany Trade & Invest Südkoreanische Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln Beim Kauf von Nahrungsmitteln ist die Bereitschaft der Konsumenten, diese online zu bestellen, vergleichsweise groß. Der Wert der über das Internet gekauften Nahrungsmittel und Getränke stieg 2012 auf 2,6 Bill. Won (+22,8% gegenüber dem Vorjahr). Der Anteil an allen Interneteinkäufen der Konsumenten erhöhte sich auf 8,1%. Die mit Online-Angeboten zu erreichende Zielgruppe ist sehr groß. Nach einer im Juni 2012 durchgeführten Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen hatte jeder dritte Befragte in den drei Monaten vor der Umfrage Nahrungsmittel über das Internet gekauft. Dabei gaben 46% der Befragten an, in den darauffolgenden sechs Monaten Nahrungsmittel im Internet kaufen zu wollen. Laut Nielsen lag dies nicht nur deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 22%, 2012 Veränd. p.a. *) 6.932 -1,5 5.262 6,4 6.716 9,0 15.302 5,3 3.520 8,9 6.872 0,5 2.280 2,3 2006 7.609 3.621 4.013 11.234 2.111 6.686 1.992 Warengruppe (SITC) Nahrungsmittel (0) .Fleisch, -zubereitungen (01) .Milch, -erzeugnisse (02) .Fische etc. (03) .Getreide, -erzeugnisse (04) ..Mais (044) .Gemüse, Obst (05) .Zucker, -waren, Honig (06) .Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze (07) .Tierfutter (08) .Sonstiges (09) in Mio. USD 2010 9.956 2.177 472 3.090 3.738 1.990 2.055 1.179 759 1.895 919 2011 13.630 3.610 784 3.834 5.130 2.498 2.551 1.476 1.177 2.064 1.198 2012 13.438 3.001 659 3.645 5.151 2.603 2.891 1.378 1.064 2.383 1.144 540 756 763 43 49 66 .alkoholische Getränke (112) 436 470 492 .Tabak, -erzeugnisse (12) 381 341 370 Genussmittel (1) .nichtalkoholische Getränke (111) Wichtige Lieferländer USA, China, Australien USA, Australien USA, Neuseeland China, Russland, Vietnam USA, Australien, Brasilien USA, Brasilien USA, China, Philippinen Australien, Thailand USA, Brasilien, Vietnam USA, China, Brasilien USA, China, Japan Vereinigtes Königreich, Philippinen, USA USA, Österreich, Frankreich Vereinigtes Königreich, Frankreich, Japan Philippinen, Brasilien Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis KORUM Nr. 44 | April 2013 7 Kompakt Korea importiert deutlich mehr Nahrungsmittel aus Deutschland Hohes Wachstum bei Schweinefleisch, Milchprodukten und Kaffee Freihandelsabkommen verbessert Marktzugang Frank Robaschik The presence of German food products in Korea has risen considerably over the last years. German suppliers can profit from an excellent image of Germany in Korea, a relatively high income, responsiveness to new things and increasingly westernized eating habits. Future prospects are good as further tariff reductions are planned within the framework of the Free Trade Agreement between the EU and Korea. Der koreanische Markt hat für deutsche Anbieter von Nahrungs- und Genussmitteln in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die deutschen Exporte nach Korea haben sich laut dem statistischen Bundesamt von 58,8 Mio. Euro im Jahr 2009 auf 247,4 Mio. Euro im Jahr 2012 mehr als vervierfacht. Nach koreanischen Angaben stiegen die Einfuhren des Landes aus Deutschland in diesem Segment von 80,0 Mio. USD im Jahr 2009 auf 331,5 Mio. USD im Jahr 2012. Rangierte Deutschland 2009 noch auf Rang 26 der Herkunftsländer, so belegte es 2012 Rang 16. Mehr als die Hälfte des Zuwachses entfällt auf die seit Januar 2010 wieder zugelas- senen Einfuhren von Schweinefleisch aus Deutschland. Deren Wert stieg 2012 auf 133,2 Mio. USD. Den größten Teil davon stellt der in Südkorea beliebte und teure Schweinebauch. Wegen einer Zunahme der Schweinemast in Korea rechnet das Korea Rural Economic Institute für 2013 jedoch mit einem Rückgang der Schweinefleischimporte um etwa 20% auf 222.400 t. Bis 2022 sollen sie dann jedoch wieder auf 262.100 t ansteigen. Jenseits von Schweinefleisch erhöhten sich die Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln aus Deutschland von 2009 bis 2012 immerhin noch auf das Zweieinhalbfache. Neben der zunehmenden "Verwestlichung" der Essgewohnheiten dürften sinkende Einfuhrzölle im Ergebnis des seit Mitte 2011 angewendeten Freihandelsabkommens (FHA) zwischen der EU und Korea der wichtigste Grund sein. Denn gerade im Bereich der Agrargüter und Nahrungsmittel hat Korea noch hohe Einfuhrzölle. Der weitere Abbau der Zölle ist auch ein Grund für Optimismus für die kommenden Jahre. Dank des FHA fallen für die meisten Produkte die Zölle vollständig weg. Seit Mitte 2011 gilt dies beispielsweise für Wein und Hopfen. Bei vielen anderen Waren erfolgt der Abbau schrittweise. So sollen Kaffee ab Juli 2016, Bier ab Juli 2018 und Käse ab Juli 2026 zollfrei eingeführt werden können. Nur bei wenigen Produkten ist kein vollständiger Zollabbau vorgesehen. So wird bei Milch und Rahm (betroffen ist vor allem Milchpulver) der zollfreien Einfuhr auch nach 15 Jahren ab dem Inkrafttreten des Abkommens dauerhaft mit einer Quote für die EULänder in Höhe von ab dann unverändert 1.512 t Grenzen gesetzt. Bei natürlichem Honig sind es 75 t. Reis ist vollständig von der Liberalisierung ausgenommen. Zollfreie Kontingente gibt es in der Übergangszeit auch bei Käse und Quark, Molke, Fleisch, Wurstwaren, Fleischzubereitungen und Tierfutter. Spätestens 15 Jahre nach Inkrafttreten des Abkommens gilt jedoch auch für diese Erzeugnisse die volle Zollfreiheit. Entsprechend stiegen im Jahr 2012 die koreanischen Einfuhren aus Deutschland bei Molkereiprodukten auf 54,6 Mio. USD (von 2009 bis 2012 im Durchschnitt jährlich +92%), bei Getränken auf 51,8 Mio. USD (+50%) und bei Süßwaren auf 27,4 Mio. USD (+34%). Bei Getränken stachen Kaffee mit 28,4 Mio. USD (+121%), Limonaden mit 8 KORUM Nr. 44 | April 2013 Kompakt 6,1 Mio. USD (+112%), Bier mit 5,8 Mio. USD (+35%) und Liköre mit 4,7 Mio. USD (+110%) hervor. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Weineinfuhren im Zeitraum 2009 bis 2012 nur bei 3,8%, und der Importmarktanteil deutscher Weine betrug 2012 ledig- lich 2,0% (Weißwein 7,7%; Rotwein 0,7%, Schaumwein 1,4%). Die Vielfalt der in Südkorea angebotenen deutschen Produkte hat sich in den letzten Jahren rapide erhöht. Insbesondere bei Bier besteht nunmehr eine große Auswahl an Einfuhr ausgewählter Nahrungsmittel und Getränke aus Deutschland in Mio. USD, Zollsatz und Importmarktanteil in % Produkt (ZT-Position) Schweinefleisch (0203) .Schweinebauch (0203291000) Milchprodukte (04,1901101010) .Milch und Rahm (0402) ..Milchpulver (040210) .Baby-Milchpulver für den Einzelhandel(1901101010) .Käse und Quark (0406) .Molke (0404) Getränke, etc. .Instantkaffee (2101111000) .Kaffee (0901) .Limonaden (2202) .Bier (2203) .Likör (2208709000) .Wein (2204) .Fruchtsäfte (2009) ..Gemüsesäfte (20098020) ..Saftmischungen auf Basis v. Orangensaft (2009901010) Süßwaren etc. (17, 18, 1905) .Schokolade (1806) .Zuckerwaren, weiße Schokolade (170490) .Lactose, -sirup (170211, 170219) .Kekse, Waffeln, etc. (1905) Kartoffelstärke (110813) Tabak (24) Andere Planzensäfte, -auszüge (1302199099) sonstige Lebensmittelzuber. (2106909099) Tierfutter (2309) Tierische, pflanzliche Fette und Öle (15) Aromen in. Lebensmittelzubereitungen (2106909050) Zollsatz Zollsatz Anteil Zollsatz ohne März 2013 Juli 2016 deutscher FHA Produkte 1) 11,8 22,5-25 15-20,4 0-11,3 28,2 25 20,4 11,3 8,0 24,9 89-176 0-176 0-176 26,7 176 0-176 0-176 2009 2012 0,0 0,0 7,7 2,1 1,5 133,2 123,3 54,6 16,9 16,3 0,1 11,0 27,1 0-29,4 0-16,3 2,6 2,9 15,4 0,0 1,9 0,6 2,4 0,5 2,6 6,0 4,0 16,0 8,5 51,8 23,5 4,1 6,1 5,8 4,7 2,9 2,9 k.A. 4,4 36 0-31,5 6,4 36-49,5 0-29,4 3,3 24,9 8 5,3 0,9 2-8 0-5,3 10,7 8-9 i.d.R. 0-5,3 7,9 30 22,5 24,9 20 13,3 2,0 15-30 0 1,4 30-54 0-44,1 k.A. 30 20 0-22,5 0-16,3 1,0 1,1 34,8 50 37,5 12,5 11,4 3,8 27,4 10,8 1,4 4,1 8-40 0-33,8 0-21,5 3,8 8,3 8,8 8 5,3-6,5 0-3,6 2,0 1,4 23,3 19,3 4,1 2,8 26,3 23,6 11,7 20-49,5 1,2 8 68,4 455 6,4 20-40 16,3-33,0 0-6,5 398,1 16,3-35 0-9 0-3,6 284,3 9-25 6,1 9,2 9,3 8 0 0 3,8 8,3 1,7 8 4,0 0 3,5 6,4 2,1 4,2-71 0-58,0 0-32,2 5,0 5,8 2,9 2-36 2) 0-30,4 2) 0-19,3 2) 2,7 2,3 7,2 8 5,3 0 36 0 0 i.d.R. 0 7,5 0 0 0-24,5 0 1) Anteil deutscher Produkte am Wert der jeweiligen Gesamteinfuhren Südkoreas 2) außer Sesamöl mit einem deutlich höheren Zollsatz Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis Marken, die von Paulaner, Erdinger, Becks und Oettinger unter anderem über Warsteiner, Krombacher, Bitburger, Weihenstephaner, Radeberger, Köstritzer und Jever bis hin zu Neptun, Maisel's Weisse, Henninger, Tucher oder Clausthaler alkoholfrei reicht. Bei Getränken sind außerhalb der Segmente Bier und Wein daneben unter anderem Gerolsteiner, Red Bull und Jägermeister auf dem koreanischen Markt vertreten. Bei Süßwaren wird das Wachstum vor allem von Schokolade getrieben. So ist Ferrero insbesondere in Convenience-Geschäften hervorragend positioniert und neuerdings auch mit in Deutschland hergestellter "Kinder"Schokolade in Korea vertreten. Auch Schokolade von Ritter Sport, Storck (Marke "merci") und Lauenstein sowie Produkte von Haribo oder Honig von Lagnese wird in Südkorea verkauft. Erste deutsche Marmeladensorten sind ebenfalls im koreanischen Lebensmittelhandel zu finden. Vor dem Hintergrund einer in den letzten Jahren enorm gestiegenen Popularität von Kaffee führte Bosch und Siemens Hausgeräte 2012 die Kaffemaschine Tassimo in Südkorea ein. Dallmayr beispielsweise ist schon länger auf dem koreanischen Kaffeemarkt aktiv. Kühne ist vor allem mit sauren Gurken und unter anderem auch mit Dressings und Saucen vertreten. Dr. Oetker vertreibt seit Juli 2012 Müslis der Marke "Vitalis" in Südkorea. Bereits seit 2009 besteht in Seoul eine Filiale eines neuform-Reformhauses, das sich den auch in Korea vorhanden Trend zum Wellbeing zunutze machen will. Wichtigste Messe für die Präsentation von Nahrungsmitteln und Getränken ist die "Seoul Food & Hotel". Die nächste Auflage wird vom 14.5. bis 17.5.13 als Teil der "International Food Industry Exhibition, Seoul" (IFIES) im Korea International Exhibition Center (KINTEX) in Goyang nahe Seoul stattfinden. Wie in den Vorjahren ist eine vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderte Gemeinschaftsbeteiligung deutscher Firmen geplant. KORUM Nr. 44 | April 2013 9 10 KORUM Nr. 44 | April 2013 Kompakt Fleisch aus Deutschland Auch in Korea gefragt? Steffen Reiter Worldwide Germany is famous for its first-class engineering products such as cars or machinery. Lesser-known is the fact that German producers and exporters belong to the major producers and exporters in the food sector as well. Deutschland ist weltweit eine der größten Exportnationen. Dabei denkt man zuallererst an Autos, Maschinen oder Produkte der chemischen Industrie. Dass Deutschland heute die Nummer 3 auch beim weltweiten Export von Agrarprodukten und Lebensmitteln ist, wissen nur wenige. Mehr als 80 % der deutschen Fläche werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Mit Ausfuhren im Wert von mehr als 60 Mrd. Euro zählt Deutschland zu den größten Exporteuren von Produkten der Land- und Ernährungswirtschaft. Dabei sind Fleisch und Fleischwaren mit mehr als 9 Mrd. Euro die wichtigste Produktgruppe. Die Basis dieses Erfolges sind die vielfältigen und modernen Schlacht- und Zerlegebetriebe, eine Landwirtschaft, die eng mit der Forschung und Vermarktung zusammenarbeitet, sowie eine Fleischwarenindustrie, die Tradition und Moderne geschickt kombiniert. unterschiedlichen Rassen. So gibt es neben den Hochleistungstieren aus Kreuzungen der Deutschen Landrasse und der Pietrains auch zahlreiche traditionelle Schweinerassen wie Schwäbisch-Hällisches Landschwein, Bunte Bentheimer und Angler Sattelschwein. Alle Rassen zeichnen sich durch ihre stabile Gesundheit und ihre hervorragende Fleischqualität aus. 2012 exportierten die Unternehmen 2,7 Mio. Tonnen Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse in über 100 Länder. Schweinefleischexporte nach Korea sind für Deutschland seit 2010 möglich. In diesem recht kurzen Zeitraum haben sich gute Beziehungen zu den koreanischen Kunden entwickelt. So wurden 2012 beachtliche 38.000 Tonnen Schweinefleisch nach Korea geliefert. Korea liegt damit an Platz 17 der wichtigsten Absatzmärkte für deutsches Schweinefleisch. Hauptartikel sind Schweinebäuche, die etwa 37 % der gelieferten Menge ausmachen. Fleischwaren Auch bei der Produktion von Fleischwaren nimmt Deutschland in Europa eine führende Position ein. Sie hat eine lange Tradition. Die Wurstmacherkunst beruht auf einer teilweise Jahrhunderte alten Erfahrung, die von Generation zu Generation weitergegeben und an moderne Anforderungen angepasst wurde. Viele traditionelle Fleischwaren wie der Schwarzwälder Schinken oder die Frankfurter Würstchen haben Weltruf erlangt. Kennzeichnend für die deutsche Fleischwarenindustrie ist die enorme Vielfalt von hunderten verschiedenen Sorten und unzähligen regionalen Varianten. Neben den traditionellen Fleischwaren produzieren die deutschen Betriebe selbstverständlich auch eine große Zahl von Erzeugnissen, die modernen Ansprüchen der Ver- Schweinefleisch Die Schweinefleischerzeugung hat in Deutschland eine lange Tradition. Produktionsweise und –strukturen befinden sich heute auf einem hohen Niveau und werden ständig hinsichtlich Tiergenetik, Tiergesundheit, Produktionstechnik und Hygiene weiterentwickelt. Mit einer Produktionsmenge von knapp 5,5 Millionen Tonnen im Jahr 2012 ist Deutschland der größte Schweinefleischproduzent in der EU. Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland hinter China und den USA auf Platz 3. Die Schweinehaltung in Deutschland ist vor allem im Nord-Westen des Landes stark konzentriert. Hier steht etwa die Hälfte des heimischen Schweinebestandes. Die deutsche Schweinemast ist geprägt durch die Vielfalt ihrer KORUM Nr. 44 | April 2013 11 Kompakt braucher in aller Welt gerecht werden. Dazu zählen u.a. kalorienreduzierte Produkte oder Convenience- und Snackartikel in großer Auswahl. Im Jahr 2011 wurden über 1, 5 Mio. Tonnen Wurstwaren in Deutschland produziert. Davon waren 880.000 t Brühwürste, 450.000 t Rohwürste und 170.000 t Kochwürste. Das Interesse an diesen Produkten im Ausland nimmt ständig zu. Im Jahr 2012 wurden 137.000 Tonnen Würste in alle Welt exportiert. Geflügel Rund 6.500 hoch qualifizierte Geflügelhalter in Deutschland stehen persönlich für ein klares Leistungsversprechen: hochwertiges Geflügelfleisch, das im Einklang mit Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz erzeugt wird. Kennzeichnend für die gesamte Geflügelfleischerzeugung ist eine enge Zusam- 12 KORUM Nr. 44 | April 2013 menarbeit der Erzeugerstufen Schlupf, Aufzucht und Verarbeitung. Die Küken für die Aufzucht stammen aus spezialisierten Brütereien, meist mit eigener Elterntierhaltung, wo das nötige Fachwissen über optimale Brutbedingungen vorhanden ist. Hygiene ist oberstes Prinzip in der Geflügelhaltung zur Gewährleistung einer guten Tiergesundheit. Gerade die deutsche Geflügelwirtschaft zeichnet sich durch den kurzen Transport vom Landwirt zur Schlachterei aus. Die Verarbeitung von Geflügel erfolgt unter strengsten hygienischen Rahmenbedingungen. Nach der Ankunft im Verarbeitungsbetrieb wird das Geflügel ein weiteres Mal von der amtlichen Überwachung untersucht. Auch die Verarbeitung selbst erfolgt unter Aufsicht eines Veterinärs, des sogenannten Beschau-Tierarztes. Die Produktion von Geflügelfleisch erreichte 2011 in Deutschland ein neues Rekordniveau. Insgesamt wurden 1,66 Mio. Tonnen Geflügelfleisch erzeugt. Damit ist Deutschland der zweitgrößte Geflügelfleischerzeuger der EU. Der Geflügelverbrauch betrug 2011 1,5 Mio. Tonnen, was einem Pro-Kopf-Verbrauch von 18,9 kg entspricht. Auch der Export hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2011 wurden 895.085 Tonnen Geflügelprodukte (5 Prozent mehr als 2010) in fast 100 Länder weltweit exportiert. Lieferungen nach Südkorea sind derzeit leider nicht möglich. Die deutschen Veterinärbehörden bemühen sich aktuell darum auch, für Geflügelprodukte aus Deutschland Exportmöglichkeiten nach Korea zu eröffnen. Steffen Reiter ist Geschäftsführer bei der German Meat GmbH. Kompakt Bio-Trend in Korea Reformhaus Korea Byung-Joo An The organic market in Korea is growing and trends like Well-Being and LOHAS have a strong influence on consumer behaviour. While interest in organic food is rising and industry as well as organic farming are adjusting there are still barriers and challenges for the organic market in Korea. The main barriers for consumers to purchase is distrust for organic products and high prices Die Vorläufer der Naturkost-Bewegung in Deutschland gehen zum Teil auf die ReformBewegung aus dem 19. Jahrhundert zurück. Vor über 30 Jahren nahm der Bio-Trend seinen Lauf in Deutschland und die Branche hat in 2012 erstmals mehr als 7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Unser heutiges, alltägliches Leben mit Bio ist, nicht nur durch die Anzahl der Naturkostfachgeschäfte Bio-Supermärkte und Reformhäuser sondern auch durch konventionelle Supermarktketten, aus Deutschland nicht mehr weg zu denken. Das Interesse an Organic oder Eco-friendly Produkten ist in Korea in den letzten Jahren sehr gestiegen. Trends wie Well-Being und LOHAS haben einen großen Einfluss auf die veränderte Einstellung zu Lebensmitteln und führten zu Veränderungen des Einkaufsverhaltens. Lebensmittelskandale, wie Vogelgrippe, BSE und Maul und Klauenseuche sowie eine bessere staatliche Kontrolle durch die Einführung von Standards nach den Regeln des „Enviromentally-Friendly Agriculture Promotion Act“ haben den BioTrend in Korea verstärkt. Die Kennzeichnung von kontrolliert ökologischen Produkten, hergestellt ohne Einsatz von konventionellen Pestiziden, chemischen Dünger und Antibiotika, ist seitdem für die Konsumenten transparenter geworden. Bioprodukte für Kinder und Kleinkinder verzeichnet werden. Die landwirtschaftliche Produktion in Korea stellt immer mehr auf ökologischen Anbau um. Demnach findet man nicht selten Bioerzeugnisse bei unverarbeiteten Lebensmitteln. Die am meisten nachgefragten Bio-Produkte bei den Konsumenten sind Bio-Obst, Bio-Gemüse und Bio-Getreide. Der Hauptverbrauch an unverarbeiteten Lebensmitteln wird durch den heimischen Anbau gedeckt. Das Angebot an verarbeiteten Lebensmitteln ist jedoch nicht so vielfältig und ausgeprägt wie in Deutschland. Zudem ist das Angebot an Bioprodukten durch begrenzte Vertriebsmög- lichkeiten eingeschränkt. In Korea steckt die Bio-Branche dennoch in den Kinderschuhen und ist trotz des Bewusstseins für Bio noch ein Nischenmarkt. Die Konsumenten sind verunsichert, ob die Erzeugnisse und Produkte auch tatsächlich Bio sind und nehmen dafür keinen höheren Preis in Kauf. Zudem sind durch Lebensmittelskandale und unzureichende Verbraucheraufklärung bei Bio-Kennzeichnungen die Endverbraucher misstrauisch, da die Bezeichnungen für ökologische Erzeugnisse unterschiedlich sind. Die höchste Qualitätsstufe ist Yuki, zu vergleichen mit den EU-BioSiegel: Anbau ohne chemisch-synthetische Dünge-und Pflanzenschutzmittel(mindestens 3 Jahre), Jeonwhangi Anbau ohne chemischsynthetische Dünge-und Pflanzenschutzmittel (mindestens 1 Jahre), Mu-nongyak (Anbau ohne chemisch-synthetische aber Das Bewusstsein und die Bedeutung für Bio sind bei den koreanischen Konsumenten mittlerweile ausgeprägt und ein stetiges Wachstum des Bio-Marktes in Korea wird prognostiziert. Es gibt zum Beispiel staatliche Programme für Schulverpflegung, die auf Biokost ausgerichtet sind, und es kann insbesondere eine steigende Nachfrage für KORUM Nr. 44 | April 2013 13 Kompakt mit wenigen chemischen Düngemittel) und Jeo-Nongyak (Anbau mit wenigen chemischsynthetische Pflanzenschutzmittel). Dagegen sind Bio-Produkte aus Deutschland vertrauenswürdig, aber aufgrund der Importauflagen (Zoll 30~50%) sind die Endverbraucherpreise zu hoch und daher nur für einkommensstarke Haushalte erschwinglich. Die Vertriebsstruktur für Bio-Produkte in Korea ist begrenzt und nicht so vielfältig wie in Deutschland. In Korea gibt es nur wenige Fachgeschäfte, die auf Bio spezialisiert sind und in Kaufhaus- und Supermarktketten sind Bio-Produkte nur einzeln vertreten. Unser Unternehmen BJ LOHAS Co., Ltd. hat sich zur Aufgabe gemacht deutsche Bio Produkte in Korea zu vertreiben. Dafür hat BJ LOHAS in 2008 mit der Genossenschaft neuform e.G. einen Lizenzvertrag abgeschlossen und vertreibt unter dem Konzept Reformhaus Korea Premium-Produkte. Unser Glauben an deutsche Bio-Qualität und die Tradition und Erfahrung deutscher Hersteller waren unsere Motive den koreanischen Konsumenten mehr Vielfalt bei Bio-Produkten anzubieten. Die Hürden für eine erfolgreiche Marktbearbeitung sind jedoch hoch. Deutsche Produkte müssen, zum einem, den koreanischen Geschmack treffen und, zum anderen, für den Konsumenten leicht kommunizierbar sein. Es bedarf hoher Marketingmaßnahmen für eine zielgerechte Übermittlung der Premiumstrategie. Bio-Produkte haben in der Regel eine kürzere Mindesthaltbarkeit, da auf Konservierungsstoffe bei der Herstellung verzichtet werden. Strenge Kontrollen bei der Einfuhr von Bio-Produkten durch die KFDA (Korea Food and Drug Administration) erfordern zusätzlichen Aufwand. Das Freihandelsabkommen (FTA) zwischen der EU und Korea bringt im ersten Schritt keine deutliche Erleichterung. Die Herausforde- rungen sind hoch, aber wir sind der festen Überzeugung, dass Premium Qualität sich durchsetzt und es nur eine Frage der Zeit ist, bis Konsumenten dies erkennen. Das Thema Bio ist in Korea nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern wird in den nächsten Jahren das Konsumentenverhalten weiter beeinflussen und Akzente im koreanischen Lebensmittelmarkt setzen. Die Pionierphase in Korea ist überwunden und die Phase der Marktbearbeitung eingeläutet. Die Hersteller und der Handel in Korea haben die Chancen im Bio-Markt erkannt und koreanische Konsumenten werden Ihren Nutzen daraus ziehen können. Byung-Joo An ist Geschäftsführer bei BJ LOHAS Co., Ltd. in Korea und EUKO Consulting GmbH in Frankfurt am Main. Wachsender Markt für Molkereiprodukte in Korea Deutschland stark positioniert bei Milchpulver und Mozarella Positiver mittelfristiger Ausblick Frank Robaschik Consumption of dairy products rose steadily during the past 30 years and despite a drop in 2012 imports increased significantly. As such, dairy imports from Germany soared from about 7.7 million USD to 54.6 million USD between 2009 and 2012. The 2013 forecast is muted but demand and imports, supported by the Free Trade Agreement between the EU and Korea, are expected to increase consistently. Der Verbrauch von Molkereiprodukten in Korea wuchs bis 2011 kontinuierlich und erreichte den Rekordwert von 3,5 Mio. t (70,7 kg pro Einwohner). Die Importe stiegen auf mehr als 785 Mio. USD. Verbrauch und Einfuhren sanken 2012 leicht. Für 2013 prognostiziert das Korea Rural Economic Institute einen Rückgang des Verbrauchs auf dann 66,7 kg pro Kopf. Mittelfristig ist das Institut jedoch optimistisch und rechnet bis 2017 mit einem Anstieg auf 69,5 kg und bis 2022 auf 74,6 kg pro Kopf. Für deutsche Anbieter kommt begünstigend hinzu, dass 14 KORUM Nr. 44 | April 2013 dank dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Korea die Einfuhrzölle sinken und Zollfreiquoten sich vergrößern. Die Hälfte des Verbrauchs an Molkereiprodukten entfällt auf Milch. Während der Pro-Kopf-Verbrauch an Molkereiprodukten in Korea Produkt Molkereiprodukte insgesamt Milch, weiße Milch, mit Geschmackszusätzen etc. Trinkjoghurt Joghurt Käse Referenz: Gesamtverbrauch an Molkereiprodukten (in 1.000 t) in kg pro Jahr 2008 60,9 27,6 7,2 5,8 3,4 1,5 2009 61,7 28,3 6,3 5,3 3,6 1,5 2010 64,2 27,6 5,6 7,4 2,6 1,8 2011 70,7 26,9 5,7 7,8 2,6 2,0 2012 67,2 28,2 5,4 8,8 2,3 1,7 2.980 3.036 3.171 3.518 3.359 Quelle: Korea Dairy Committee Kompakt Konsum weißer Milch stieg, sank der von verarbeiteter Milch mit Geschmackszusätzen. Nach Angaben der Korea Food & Drug Administration (KFDA) ist der Milchverbrauch vor allem bei Kindern sehr hoch und sinkt kontinuierlich mit zunehmendem Alter. Bei Joghurt wird deutlich mehr Trinkjoghurt konsumiert als "normaler" Joghurt. Diese Tendenz hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt. Während der Verbrauch von Trinkjoghurt zunahm, verringerte sich der von "normalem" Joghurt. Trinkjoghurt hat in Südkorea dank des japanischen Unternehmens Yakult eine sehr lange Tradition. Die Auswahl an Käse hat sich in den letzen Jahren deutlich verbessert, das Angebot ist aber immer noch beschränkt. Auch koreanische Unternehmen produzieren Käse. Die Vermarktung der meist nicht zu 100% aus Naturkäse bestehenden Sorten zielen oft auf Eltern ab, die ihren Kindern etwas Gutes tun wollen. Ähnliches gilt für andere Milchprodukte. Eine Milchsorte wird beispielsweise unter dem Markennamen "Einstein" verkauft. Bei Joghurt, Milch und Käse sind im Rahmen von Werbeaktionen wie auch bei anderen Nahrungsmitteln Verkostungen im Laden üblich. Neben Warenhäusern und Nachfrage und Angebot an Rohmilch Produkt Lagerbestand vom Vorjahr Produktion Import Angebot Insgesamt Verbrauch Lager Nachfrage Insgesamt Verbrauch pro Kopf in kg in 1.000 t 2012 18 2.114 1.391 3.523 3.432 91 3.523 67,2 *) 2013 91 2.081 1.357 3.529 3.424 105 3.529 66,7 *) 2017 114 1.967 1.658 3.739 3.621 118 3.739 69,5 2022 *) 133 1.816 2.129 4.077 3.940 137 4.077 74,6 *) Prognose Quelle: Korea Rural Economic Institute, Januar 2013 Einfuhr von Molkereiprodukten Produkt (ZT-Position) Insgesamt (04, 1901101010) Käse (0406) .Mozarella (0406101010) .Cheddar (0406901000) .Schmelzkäse (0406300000) .Frischkäse (0406101020) .Gouda (0406902000) Milch und Rahm (0401, 0402) .Milchpulver (040210) Butter (040510) Milchstreichfette (040520) Baby-Milchpulver für den Einzelhandel(1901101010) Wert in Mio. USD 2010 484,7 258,7 103,1 45,4 24,7 15,7 6,7 46,4 24,3 13,8 10,5 36,0 2011 785,9 357,9 168,9 61,7 30,6 23,2 16,3 209,4 123,4 24,8 16,7 37,4 2012 667,4 359,7 163,3 70,7 32,2 24,9 14,6 103,4 61,2 19,3 11,3 40,6 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis KORUM Nr. 44 | April 2013 15 Kompakt Discountern verkaufen zum Teil auch Bäckereien Importkäse. koreanischen Käseeinfuhren dürften Pizzerien zu den wichtigsten Abnehmern gehören. Nach Angaben der Fachzeitung "Shikpum Oesik Kyungjae Sinmun" zählten Mitte 2012 die Ketten Mr. Pizza der MPK Group mit 425 Filialen, Domino Pizza mit 363 Filialen, Pizza Hut mit 308 Filialen und Pizza Etang mit 334 Filialen zu den größten Pizza-Ketten Südkoreas. Laut der Fachzeitung verfügte die Kette Pizza School Mitte 2011 über 693 Filialen. Bei den Käseimporten liegen Mozarella, Cheddar, Schmelzkäse, Frischkäse und Gouda auf den vorderen Plätzen. Die weltweiten Einfuhren Südkoreas von Camembert und Emmentaler waren dagegen 2012 mit 2,0 Mio. USD respektive 1,2 Mio. USD noch sehr gering. Dafür stiegen diese jedoch auch 2012 deutlich, während der Gesamtimport von Käse gegenüber dem Vorjahr zurückging. Bei Mozarella, dem größten Segment der Die größten Hersteller von Molkereipro- Wichtigste Lieferländer von Molkereiprodukten 2012 Produkt Gesamt Milch, -erzeugnisse Käse .Mozarella .Cheddar .Schmelzkäse .Frischkäse .Gouda Milch und Rahm .Milchpulver Butter Milchstreichfette Baby-Milchpulver für den Einzelhandel Wert in Mio. USD *) Gesamt 667,4 645,1 359,7 163,3 70,7 32,2 24,9 14,6 103,4 61,2 19,3 11,3 Nr. 1 USA 187,7 USA 185,1 USA 140,6 USA 69,3 NZ 39,8 USA 11,8 USA 12,4 NL 7,2 Aus 22,7 Aus 20,0 NZ 9,6 Aus 6,0 Nr. 2 NZ 144,4 NZ 131,3 NZ 100,9 NZ 54,7 USA 15,3 Fr 9,7 Aus 9,5 Chile 4,6 D 17,1 D 16,3 US 4,7 NZ 4,4 Nr. 3 Aus 81,1 Aus 69,8 Aus 33,3 D 13,9 Aus 13,7 Aus 4,8 NZ 2,3 NZ 1,6 Fr 10,3 Fr 9,7 Fr 2,0 UK 0,7 D (Rang) 54,5 (6) 43,5 (6) 16,0 (5) 13,9 (3) 0,0 (7) 0,4 (7) 0,0 (7) 0,8 (4) 17,1 (2) 16,3 (2) 0,0 (12) 0,0 (8) 40,6 NZ 13,1 Aus 11,3 D 11,0 11,0 (3) *) Aus - Australien, D - Deutschland, Fr - Frankreich, It - Italien, NL - Niederlande, NZ - Neuseeland Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis Produktion und Verbrauch ausgewählter Molkereiprodukte Milch, weiße (Produktion) Milch, mit Geschmackszusätzen etc. (Produktion) Babymilchpulver (Produktion) Babymilchpulver (Verbrauch) Vollmilchpulver (Produktion) Vollmilchpulver (Verbrauch) Magermilchpulver (Produktion) Magermilchpulver (Verbrauch) Kondensmilch (Produktion) Kondensmilch (Verbrauch) Butter (Produktion) Butter (Verbrauch) Käse (Produktion) Käse (Verbrauch) Joghurt (Produktion) Joghurt (Verbrauch) 2008 1.351.540 350.755 15.631 15.039 3.430 4.941 19.885 23.002 3.546 3.426 3.512 6.957 25.016 64.366 454.980 449.847 in t pro Jahr 2009 1.389.585 312.270 14.453 13.913 3.124 4.209 15.193 27.795 3.949 3.382 3.493 8.396 23.199 64.526 445.738 439.578 2010 1.361.958 279.160 14.511 14.538 2.569 4.162 9.521 9.075 3.774 3.286 2.636 9.087 27.403 79.950 502.604 496.702 2011 1.338.081 286.309 15.191 13.786 1.802 5.402 3.959 23.527 2.639 1.577 1.152 9.799 24.708 88.763 552.005 516.774 Quelle: Ministry for Food, Agriculture, Forestry and Fisheries 16 KORUM Nr. 44 | April 2013 dukten sind Namyang Dairy (Umsatz 2011: 1,2 Bill. Won; rund 780 Mio. Euro; 1 Euro = 1.541 Won - Jahresdurchschnitt 2011), Korea Yakult (956 Mrd. Won), Maeil Dairy (944 Mrd. Won), Binggrae (720,6 Mrd. Won, mit einem Schwerpunkt auf Eis), Purmil (259 Mrd. Won), Vilac (178 Mrd. Won), Dongwon (147 Mrd. Won) und Pasteur Milk (Umsatz 2010: 123 Mrd. Won). Bei Joghurt hatte nach Angaben der Zeitung "Edaily Korea" Yakult einen Marktanteil von 57% gefolgt von Namyang (21%), Binggrae (10%) und Maeil (6%). Bei Milchpulver dominierten 2009 nach Angaben von Dongsuh Oil & Fats die Firmen Maeil (Umsatz 147 Mrd. Won, Marktanteil 35,3%), Namyang (130 Mrd., 39,9%), Ildong Foods (66 Mrd., 17,9%) und Pasteur (20 Mrd. Won, 5,4%). Deutsche Anbieter von Molkereiprodukten in Korea profitieren dank des seit Mitte 2011 angewendeten Freihandelsabkommens (FHA) zwischen der EU und Korea von sinkenden Einfuhrzöllen. Zum Teil ist das ein sehr langwieriger Prozess. So sollen erst ab Juli 2026 alle Käsesorten zollfrei eingeführt werden können. Bei Milch und Rahm (betroffen ist vor allem Milchpulver) wird der zollfreien Einfuhr auch nach 15 Jahren ab dem Inkrafttreten des Abkommens dauerhaft mit einer Quote für die EU-Länder in Höhe von ab dann unverändert 1.512 t Grenzen gesetzt. Zollfreie Kontingente gelten in der Übergangszeit auch bei Käse und Quark sowie bei Molke. Spätestens 15 Jahre nach Inkrafttreten des Abkommens gilt jedoch auch für diese Erzeugnisse die volle Zollfreiheit. Bei Frühstückscerealien dominieren in Südkorea die Marken "Kellogs" von Nongshim Kellog (90%ige Tochter von Kellogs Latin America Holding Co.; 8,26% hält der koreanische Lebensmittelhersteller Nongshim) und "Post" von Dong Suh Foods. Es kommen jedoch sukzessive verschiedene importierte Marken hinzu. Müslis sind noch relativ neu auf dem Markt. Beispielsweise vertreibt Dr. Oetker seit Juli 2012 Müslis der Marke "Vitalis" in Südkorea. Kompakt „Dr. Oetker in Korea“ Interview mit Rainer Lührs, Geschäftsführer Dr. Oetker GmbH, Ländercoach 3A KORUM: Sie sind nun zwei Jahre in Südkorea aktiv. Wie haben Sie begonnen, Ihre Produkte zu verkaufen und welche Erfahrungen haben sie damit anfangs gemacht? LÜHRS: Über den Markteintritt von Dr. Oetker in Korea wurde nach einer längeren Evaluationsphase gegen Ende 2011 entschieden, der tatsächliche Markteintritt mit Dr. Oetker Vitalis Müsli wiederum ist erst nach Auswahl eines starken Partners Ende Juni / Anfang Juli 2012 erfolgt. Genau genommen sind wir daher seit einem guten Dreivierteljahr in Korea „aktiv“. Der Markteintritt ist mit einem bekannten koreanischen Lebensmittelunternehmen (Daesang Corp.) erfolgt, da für Dr. Oetker schnell klar war, dass es sehr schwierig werden würde, im wettbewerbsstarken koreanischen Marktumfeld alleine erfolgreich zu werden. Die ersten Monate haben klar gezeigt, dass dies die richtige Entscheidung war, da wir unsere Distribution mit unserem Partner relativ schnell ausbauen konnten und das koreanische Know-How unseres Partners bei der Vermarktung der Produkte klar von Vorteil ist. KORUM: Haben sich Ihre anfänglichen Schwierigkeiten gelöst und die erhofften Erwartungen erfüllt? LÜHRS: Aktuell ist es noch sehr schwierig zu sagen, ob die Erwartungen erfüllt wurden bzw. sich erfüllen werden, da Vitalis Müsli erst vor neun Monaten gelauncht wurde. Insgesamt sind wir mit den ersten Monaten aber zufrieden, der Trend geht nach oben. Allerdings haben wir die Schwierigkeit, dass der koreanischen Verbraucher unsere deutschen Verpackungen kaum bzw. nicht versteht. Auch die Kategorie „Müsli“ ist für Koreaner, anders als für deutsche Verbraucher, noch sehr unbekannt. Im Spätsommer werde wir daher unsere Produkte mit Verpackungen relaunchen, die stärker auf den koreanischen Markt abgestimmt sind, d.h. vor allem, dass die Verpackungen Produktinformationen in koreanischer Sprache enthalten, damit der koreanische Verbraucher unsere Produkte besser versteht. Natürlich rechnen wir damit, dass sich dann auch die Absätze weiter positiv entwickeln. KORUM: Steht die Marke Dr. Oetker in Korea für ein ausgefallenes und seltenes Produkt aus Europa oder etabliert sie sich auch im alltäglichen koreanischen Haushalt? LÜHRS: Anders als in Deutschland, wo wir 97% Markenbekanntheit haben, kann man in Korea noch nicht davon sprechen, dass die Marke in Korea für irgendetwas steht. Im Moment kennen die wenigsten Koreaner Dr. Oetker. Dies bedarf Zeit. Sicher ist jedoch, dass unsere aktuelle deutsche Verpackung ganz klar für ein Importprodukt steht, was sowohl negativ, als auch positiv sein kann. Negativ, da Koreaner ganz klar eher auf Produkte aus dem eigenen Land vertrauen – insbesondere was Lebensmittel anbelangt. Auf der anderen Seite haben Importprodukte jedoch eine Art Premiumstellung und sind somit etwas Besonderes – insbesondere deutsche Produkte, die in Korea einen hervorragenden Ruf genießen. Mit unserer deutschen Verpackung dürfte eine Etablierung im alltäglichen Koreanischen Haushalt jedoch schwierig sein. Mit der bereits erwähnten Umstellung der Verpackung, die dennoch den Importcharakter unterstreichen wird, erhoffen wir uns jedoch, dass uns dies gelingen wird. Klar ist: Unser Ziel ist nicht der kurzfristige Erfolg, sondern der langfristige Erfolg. Wir müssen also geduldig sein. KORUM: Welche Produkte von Dr. Oetker verkaufen sich besonders gut in Korea? LÜHRS: Aktuell wird lediglich Vitalis Müsli in vier Sorten verkauft und die Sorte „Knusper Flakes“, welche Mandeln enthält, scheint bislang am beliebtesten zu sein. Ebenso entwickelt sich die Sorte „Weniger süß“ sehr positiv, da diese perfekt zu den Bedürfnissen der jungen Koreanerinnen passt. Sicherlich werden im Laufe diesen oder des nächsten Jahres auch noch weitere Produkte von Dr. Oetker folgen. Lassen Sie sich überraschen… KORUM: In Deutschland sind biologische Produkte und gesunde Ernährung durchaus zwei Konsumtrends. Können Sie Ähnliches in Korea feststellen oder entwickelt sich der Konsum in eine andere Richtung? LÜHRS: Aus meiner Sicht ist der „Bio-Markt“ eine Nische in Korea. Klar finden sich immer Verbraucher, die bereit sind, für ein Bioprodukt mehr Geld auszugeben. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, das „Bio“ jemals „Mainstream“ werden wird – ganz einfach aufgrund des Kosten-Nutzen-Verhältnisses. Das Preisniveau in Korea ist bereits ohne Bio sehr hoch. Dr. Oetker hat in der Vergangenheit auch Bio-Produkte angeboten, doch wir mussten schnell feststellen, dass wir mit diesen Produkten niemals die Masse erreichen. Ich denke, dass es vielen Großunternehmen ähnlich geht. Anders sehe ich es mit dem Trend in Richtung „gesunder“ Produkte oder auch WellBeing Produkte. Dieser Trend hält schon lange an und passt perfekt zu Koreanern, für die Schönheit, Gesundheit und die perfekte Figur das A und O sind. Alles, was gesund ist oder vermeintlicher Weise zur perfekten Figur beitragen kann, verkauft sich in Korea gut. Und ich bin sicher, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. KORUM Nr. 44 | April 2013 17 Kompakt “Promoting German food in Asia” Interview with Malcolm Chao, Vice President, Franchise Operations time-honoured German beer-making traditions that respect the Purity Law of 1516. All beers are made using pure spring water and are paired with authentic Bavarian dishes. KORUM: Brotzeit® being awarded with the 2012 Singaporean ‘Franchise of the Year Award’ as well as its success in Singapore and abroad reflect its ability to fill in a niche in the market. How did you come up with the idea to run a business in Asia based on German food? KORUM: Dear Mr. Chao, Brotzeit® is a company unknown to most Koreans. Could you, please, provide some general information on what kind of businesses Brotzeit® conducts? Chao: Brotzeit® offers authentic Bavarian Cuisine accompanied by world-famous German beers in a chic and contemporary setting. "Brotzeit®" is a typical Bavarian expression – "Brot" being German for bread and "Zeit" for time, referring to a cozy meal complemented by fresh beer. We are focused on achieving sustainable business growth and regional expansion by ensuring their franchisee success. Currently operating in Singapore, Malaysia, Vietnam, Hong Kong, Mainland China, Thailand and Philippines it has signed further development deals in Indonesia and Beijing with more territories in the pipeline such as Korea and Japan amongst them. All our outlets engage guests with chic décor through the use of German-inspired wooden benches and a long wooden bar counter. The contemporary bier bar possesses a playful charm with its characteristic signature mural showing the history and development of German beer culture. Our restaurants serve the widest selection of pure German beers in Singapore all day long, made according to 18 KORUM Nr. 44 | April 2013 Chao: Brotzeit®’s concept came from a group of Germans and Austrians living in Singapore who wanted to bring the authentic food and beer from Bavaria to Singapore. While traditional German restaurants tend to be packaged, old-fashioned, mom and pop-run establishments where service staff wear traditional Bavarian costumes, we have opted for a modern, urban chic relaxed and comfortable interior decor to reflect its casual dining concept, as well as German bier garden elements that are open and spacious. There are no other German casual dining franchise concepts anywhere else. KORUM: Regarding the franchise business, what were the biggest difficulties making German food palatable for Asian customers? Chao: At Brotzeit® we believe that it is necessary to retain certain core items in all franchises while adapting to local markets. This consists of having certain core items in the main menu across all franchises, while allowing for the localisation of menus to better appeal to domestic markets. For instance, menus in all franchises include conventional dishes such as sausages, schnitzels and pork knuckles, as well as uniquely Bavarian dishes that give a sense of authenticity, such as goulash (meat stew). At the same time, franchisees may also adapt certain dishes to local markets. For example, if Brotzeit® enters the Thai market, which tends to consume more fish, then the local menu could include more fish dishes, which must be prepared in a Bavarian style to remain true to our concept. Localisation and a good understanding of local taste are important because locals contribute 90-95 per cent of Brotzeit®'s business. Our menus also include more sharing platters to suit the preferences of Asian consumers, compared to individual portions that are more common in the West. KORUM: Brotzeit® has set up several stores throughout East Asia. Do you have a particular franchise model in dealing with your franchisees and how does it address the cultural differences across Asia? Chao: Brotzeit® German Bier Bar & Restaurant is the world’s leading German franchise restaurant concept operating multi-nationally. What this means is, unlike most other segments in the multi-unit F&B Franchising industry, there is no organised competition. We do not sell single-unit franchises in a new market. Instead we have chosen to develop by selling market areas, which require the franchise developer to open a number of units, typically three to six in a period of six years. To address the various cultural differences, we have comprehensive systems with extensive Operating Manuals in place and excellent support in training and marketing throughout from planning phase, Fit-Out to opening and continual operations to develop the brand locally and internationally. The manuals and guidelines we have put into place ensure the consistent execution and quality of our products. We also do regular monitoring by conducting an Operations Improvement Evaluation (OIE) of all franchise stores every three months to ensure that the Brand and Corporate Identity standards, couple with standard of service, food and drink is consistent. The franchise model allows locals to run the overseas operations, side-stepping the problem, as the franchisees are on the Konjunktur ground to oversee daily operations. KORUM: Korea, as every country, has its own peculiarities. As a franchise company promoting German food and beer what opportunities and setbacks do you expect when entering Korea? Chao: Considering that Korean diners consume large amounts of BBQ meats, German cuisine which is typically very meat heavy with dishes containing sausages and pork knuckle, will be something that won’t be too difficult to catch on to. In addition, the contemporary and urban chic setting of our stores usually attracts a particular demographic of young PMEBs (Professionals, Managers, Executives, Businessmen) and aspiring individuals. One key challenge would be to put in a fair amount of effort to educate the locals about Bavarian or German cuisine but judging from our success in other markets that are not accustomed to Bavarian or German cuisine, this process won’t take too long. KORUM: German food is not particular famous in Korea. The market for foreign food seems dominated by Italian and French cuisine. What strategy could you think of to promote the German food in Korea? Chao: As German cuisine not very well known in Korea, this provides a good opportunity for us to enter the Korean market with its unique dining concept. Korean food culture is evolving with more people dining out and we feel that Koreans will take to our concept as well as the other countries we have made our presence in. Besides promoting Brotzeit® as a German restaurant, we are also known throughout the region as destination to have celebrations, as "every visit to Brotzeit® is a happy occasion". Branche kompakt - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Frank Robaschik With a production of 4.6 million vehicles in 2012, Korea is the 5th largest car producing country in the world. In addition, it is a considerable sales market with about 1.5 million vehicles sold. Even though domestic demand is mainly covered by domestic production, imports are soaring. In 2012 importers for the first time reached a 10% share of newly registered cars. Many international automotive suppliers, including German ones, are present on site. Marktentwicklung/-bedarf Im Jahr 2012 sank der Kfz-Absatz in Korea um 2,4% auf 1,54 Mio. Einheiten. Davon entfielen auf inländische Hersteller rund 1,41 Mio. (-4,3% gegenüber 2011). Die Verkäufe ausländischer Kfz erhöhten sich auf knapp 131.000 (+24,6%). Ende 2012 waren nach Angaben des Ministry of Knowledge Economy (MKE) 18,9 Mio. Kfz im Land registriert. Es handelte sich um 14,6 Mio. Pkw sowie 3,2 Mio. Lkw und 1,0 Mio. Busse. Auf 1.000 Einwohner kamen damit etwa 292 Pkw, 65 Lkw und 20 Busse. Von den lokalen Herstellern verzeichnete 2012 lediglich Ssangyong deutlich höhere Verkaufszahlen in Korea (+23,4%). Eingebrochen ist dagegen der Absatz von Renault Samsung (-45,1%). Der Inlandsmarkt dürfte 2013 in etwa auf dem gleichen Niveau wie 2012 verbleiben. Das Korea Automotive Research Institute (KARI) sagte im Oktober 2012 ein Minus von 1,0% voraus, das MKE und der Fachverband KAMA prognostizierten dagegen im Dezember 2012 ein Plus von 1,2%. Der Marktanteil ausländischer Pkw stieg 2012 laut dem Importeurverband KAIDA auf 10%. Dessen Mitgliedsfirmen führten insgesamt 130.858 Pkw ein. Dies waren 24,6% mehr als im Vorjahr. Deutsche Marken konnten ihre Spitzenstellung im Importmarkt 2012 sogar noch einmal minimal erhöhen. Auf BMW (Anteil: 21,5%) folgten Mercedes- Benz (15,6%), Volkswagen (14,1%) und Audi (11,6%). Die größten Zuwächse von Marken mit mindestens 500 abgesetzten Fahrzeugen verzeichneten Toyota (+115,0% auf 10.795 Einheiten), Volkswagen (+47,9% auf 18.395) und Audi (+46,2% auf 15.126). Für 2013 liegen die Prognosen für die Importeure zwischen +3,9% (KARI) und +13,6% (MKE und KAMA). Damit dürften sie den inländischen Herstellern weitere Marktanteile abnehmen. Dieselfahrzeuge gewinnen an Bedeutung. Der Anteil von Dieselwagen an den importierten Pkw stieg von etwas mehr als einem Drittel des Importwerts 2011 auf fast die Hälfte desselben im Jahr 2012. Insgesamt waren Ende 2012 in Korea 7,0 Mio. Diesel-Kfz zugelassen, 4,4% mehr als ein Jahr zuvor. Kfz-Inlandsabsatz koreanischer Hersteller Kategorie Pkw Lkw Busse Sonderfahrzeuge Gesamt 2011 1.211 178 72 13 1.475 in 1.000 Einheiten, Veränderung in % 2012 1.176 157 65 13 1.411 Veränderung 2012/11 -2,9 -11,8 -10,6 2,7 -4,3 Anmerkung: Tabelle enthält Rundungsdifferenzen Quelle: Korea Automobile Manufacturers' Association (KAMA) KORUM Nr. 44 | April 2013 19 Konjunktur Kfz-Marktanteile in Korea nach Herstellern 2012 in 1.000 Einheiten inklusive Nutzfahrzeuge; Marktanteile in % Unternehmen Hyundai Kia GM Korea Renault Samsung Ssangyong Sonstige *) Importeure Gesamt Produktion 1.905 1.586 786 154 119 8 4.558 Anteil 41,8 34,8 17,2 3,4 2,6 0,2 100,0 Inlandsabsatz 668 482 146 60 48 8 131 1.542 Anteil 43,3 31,3 9,5 3,9 3,1 0,5 8,5 100,0 Exporte 1.242 1.102 656 94 72 5 3.171 Anteil 39,2 34,8 20,7 3,0 2,3 0,1 100,0 *) Tata-Daewoo und Daewoo Bus Quellen: KAMA, MKE Kfz-Produktion in Korea Kategorie Pkw Lkw Busse Spezialfahrzeuge Gesamt in 1.000 Einheiten, Veränderungen in % 2011 4.222 276 145 14 4.657 2012 4.167 256 121 13 4.558 Veränderung 2012/11 -1,3 -7,3 -16,5 -4,4 -2,1 Anmerkung: Tabelle enthält Rundungsdifferenzen Quelle: KAMA Nach Problemen von Hyundai und Kia in den USA mit einem höher als angegebenen Verbrauch und neuen Regeln zur Messung des Verbrauchs in Korea dürfte bei der Hyundai Motor Group die Verbesserung der Treibstoffeffizienz auch 2013 ein Thema bleiben. Zur Hyundai Motor Group gehören neben Hyundai Motor und Kia Motors unter anderem Zulieferer wie Hyundai Mobis und Hyundai Steel. Seit 2009 gibt es Steuervergünstigungen für Hybridfahrzeuge und seitdem sind Hyundai und Kia mit solchen auf dem Markt. Auch die Marken Toyota, Lexus, Honda, GM Korea und Ford bieten Hybridautos in Korea an. Ende 2012 waren etwa 75.000 zugelassen, fast doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Bei Elektroautos stieg der Bestand zwar um 150% gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl von 860 zugelassenen Fahrzeugen Ende 2012 ist jedoch niedrig. Nach Plänen des Ministry of Environment soll 2013 neben Regierungsstellen auch der Privatsektor Elektroautos kaufen können. Der Erwerb von 1.000 Einheiten der Modelle Change (Hersteller AD Motors), Ray (Kia), SM3 ZE (Renault Samsung) und Spark (GM Korea) soll subventioniert werden. Darüber hinaus 20 KORUM Nr. 44 | April 2013 fertigt Hyundai Motor seit 2011 Modelle des Brennstoffzellenautos Tucson (in Europa heißt dieses ix35) in Kleinserie. Ausländische Kfz-Zulieferer sind in Korea sehr stark vertreten. Aufgrund ihres in vielen Bereichen vorhandenen technologischen Vorsprungs können sie grundsätzlich mit guten Geschäften rechnen. Dies gilt vor allem für die Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge durch die Reduzierung von Abgasen, eine höhere Kraftstoffsparsamkeit durch moderne Verbrennungstechnik und eine bessere Sicherheit. Das seit Juli 2011 angewendete Freihandelsabkommens zwischen Korea und der EU senkt die Zölle im bilateralen Handel mit Fahrzeugen und mit Kfz-Teilen. Produktion/Branchenstruktur Die Kfz- und Kfz-Zulieferindustrie ist ein wichtiger Sektor der koreanischen Wirtschaft. Ihr Produktionswert von rund 152 Bill. Won (etwa 99,3 Mrd. Euro; durchschnittlicher Devisenkurs 2010: 1 Euro = 1.530 Won) im Jahr 2010 entsprach einem Anteil von etwa 10% am gesamten verarbeitenden Gewerbe. Hyundai Motor und Kia Motors sind die überragenden Firmen im Markt. Kia wurde 1998 von Hyundai übernommen, ist aber eine eigenständige Marke. Weitere Autobauer sind daneben GM Korea, Renault Samsung, Ssangyong, Daewoo Bus und Tata-Daewoo (nur Lkw). Die Inlandsfertigung sank 2012 um 2,1% auf knapp 4,56 Mio. Fahrzeuge. KAMA und MKE schätzen, dass Produktion und Ausfuhren 2013 um Ausgewählte Projekte der koreanischen Kfz-Industrie Projektbezeichnung Kia: 3. Fabrik in Yancheng (Provinz Jiangsu, VR China) Hyundai: NutzfahrzeugeWerk in Ziyang (Sichuan, VR China) Hyundai: CompletelyKnocked-Down (CKD)Fertigung für Lkw in Bursa (Türkei) Hyundai Wia: Werk für Powertrain-Teile in Seosan (Prov. S. Chungcheong) Denso PS: Werk für KfzElektronik in Changwon (Prov. S. Gyeongsang) Hyundai: Motorenwerk bei Chennai (Indien) Investitionssumme Projektstand Anmerkung Bau von Juni 2012 bis 1. Halbjahr 2014, 300.000 Einheiten p.a. Bau von August 2012 bis 1. Halbjahr 2014, 150.000 Einheiten p.a. k.A. im Bau 415 Mio. Euro *) im Bau k.A. Vertrag vom 29.11.12 Produktionsbeginn Ende 2014; 200.000 Einheiten bis 2021 415 Mio. Euro Plan Absichtserklärung Dezember 2012, Summe bis 2015, weitere Investitionen bis 2020 275 Mio. Euro Plan Baubeginn August 2013, Fertigstellung Mai 2014 300 Mio. USD Plan Absichtserklärung November 2012 *) Investitionssumme gemeinsam mit chinesischem Joint-Venture-Partner Quellen: Unternehmensangaben, Pressemeldungen Konjunktur 2,2% respektive 3,1% steigen werden. Daneben bauen Hyundai und Kia ihre Auslandspräsenz weiter aus. Im vergangenen Jahr entstanden neue Werke in Brasilien und der VR China. Die Auslandswerke der Hyundai Motor Group produzierten 2012 rund 3,64 Mio. Kfz. Gegenüber 2011 war das ein Zuwachs um mehr als 15%. Die Kfz-Teileindustrie umfasste 2010 mindestens 2.400 Unternehmen. Im Jahr 2011 belieferten laut der Korea Auto Industries Coop. Association (KAICA) 886 von ihnen direkt die Endhersteller und hatten im Durchschnitt jeweils zwei Abnehmer. Rund 149 Zulieferer beschäftigten mehr als 300 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz stieg gegenüber 2010 um 22,3% auf 61,2 Bill. Won. Hiervon wurden 46,6 Bill. Won im Geschäft mit den Autobauern im Inland (+24,3%), 11,8 Bill. Won über Exporte (+14,6%) und 2,8 Bill. Won im Ersatzteilgeschäft (+24,4%) erwirtschaftet. Zu den großen heimischen Zulieferern gehören Hyundai Mobis, Hyundai Wia, Mando, Hyundai Powertech, Halla Climate Control, Hyundai Dymos, Hyundai Kefico und Heesung Catalyst. Im April 2012 gründete Hyundai Motor mit Hyundai Autron ein neues Unternehmen zur Herstellung von elektronischen Steuerungssystemen und Halbleitern für die Automobilindustrie. Par- allel zur Expansion von Hyundai-Kia bauen auch die Zulieferer ihre Fertigungspräsenz im Ausland aus. Südkoreanische Firmen sind aktiv bei der Entwicklung von Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. LG Chem nahm 2011 eine Fabrik in Ochang (Provinz North Chungcheong) in Betrieb. Samsung SDI stellt in Ulsan Lithium-Ionen-Batteriezellen her. Das Werk wurde 2010 von SB LiMotive, einem 2012 aufgelösten Joint Venture mit Bosch, gebaut. SK Innovation stellte im September 2012 in Seosan (Provinz South Chungcheong) seine zweite Fabrik für Batterien für Elektroau- tos fertig. SK und Continental wollen bei Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Automobilanwendungen zusammenarbeiten und gründeten dafür im Januar 2013 das Joint Venture SK Continental E-motion mit Standorten in Berlin und in Daejon. Magna und Hyundai Heavy Industries beabsichtigen, in einem Gemeinschaftsunternehmen unter dem Namen Mahy E-cell zu kooperieren. Ende 2011 hatten in Korea laut KAICA-Statistiken rund 280 ausländische Zulieferer vor allem aus Deutschland, den USA und Japan zusammen insgesamt 3,4 Mrd. USD investiert. Zu ihnen gehören Bosch, Con- Einfuhr wichtiger Kfz-Teile nach Korea in Mio. USD HS Warenbezeichnung 2011 2012 8407.31-.34 8408.20 Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung Diesel- oder Halbdieselmotoren Kraftstoff-, Öl- u. Kühlmittelpumpen f. Kolbenverbrennungsmotoren Kabelsätze Zündanlagen, Anlasser, Lichtmaschinen etc. Beleuchtungs- u. Signalgeräte (ohne 85.39), Scheibenwischer etc. Fahrgestelle Karosserien (einschl. Fahrerhäuser) And. Kfz-Teile (Stoßstangen, Bremsen, Schaltgetriebe, Achsen, etc.) 576,2 286,3 448,4 317,2 davon aus Deutschland (2012) 36,4 2,6 516,8 521,8 105,8 1.379,5 217,8 1.437,2 218,8 1,8 11,7 177,1 214,0 17,4 0,7 0,2 9,4 1,4 8,0 0,4 4.403,9 3.579,9 544,2 8413.30 8544.30 8511 8512 8706 8707 8708 Quelle: Koreanische Zollstatistik Kotis KORUM Nr. 44 | April 2013 21 Kontrakte tinental, Delphi, Denso, Magna, Faurecia, Johnson Controls, Schaeffler, TRW, Valeo und ZF, aber auch Behr, Brose, Hella, Mahle und Mann+Hummel. Bosch plant 2013 mit umgerechnet mindestens 85 Mio. Euro mehr als doppelt so viel in Korea zu investieren wie 2012. Der Betrag umfasst jedoch nicht nur den Kfz-Bereich, sondern auch Industrietechnik. Außenhandel Trotz der starken lokalen Fertigungspräsenz ausländischer Zulieferer importierte Korea 2012 Komponenten der HS-Position 8708 (Teile und Zubehör für Kfz) für 3,6 Mrd. USD (-18,6%). Wichtigste Bezugsländer waren die VR China (1,1 Mrd. USD, -6,5%), Japan (842 Mio. USD, -32,7%), Deutschland (544 Mio. USD, -23,4%) und die USA (329 Mio. USD, -13,4%). Enforcement of Arbitral Awards in Korea Young Seok Lee and Moritz Winkler Introduction With Korean companies seeking to expand overseas, the number of international arbitration cases in which Korean parties participate either as claimant or respondent has substantially increased. At the same time, Seoul is considered as an “emerging arbitration hotspot” given the recent uptick in the number of international proceedings administered by the Korean Commercial Arbitration Board (KCAB), other international arbitration institutions, or on an ad hoc basis. In view of this development, Korean courts have been asked more frequently to enforce both domestic and international arbitral awards. This article aims to provide a brief summary of the legal framework for the enforcement of arbitral awards in Korea, highlighted with a recent case example. in Korea in general. It is based on the 1985 UNCITRAL model law (“Model Law”). The KAA was first enacted in 1966, and was wholly amended on 31 December 1999 to generally adopt the Model Law with minor deviations. The KAA applies to both domestic and international arbitrations. The Korean government is currently preparing an amendment to the KAA. The New York Convention, to which Korea became a signatory in 1973, is the most important international arbitration treaty. Korea adopted it with two qualifications, namely that it will apply it only to commercial disputes and that only the arbitration awards rendered in a country that is a signatory to the New York Convention will be enforced in Korea under that treaty. Domestic Arbitral Awards The Korean Arbitration Act and the New York Convention Unlike a judgment rendered by a Korean court, an arbitral award, whether domestic or foreign, is per se not enforceable. Thus, to be enforceable in Korea, Korean court’s assistance is necessary. The two main legal regimes relevant for the enforcement of arbitral awards are the Korea Arbitration Act (“KAA”) and the 1958 Convention on the Recognition and Enforcement of Foreign Arbitral Awards, also known as the “New York Convention”. The KAA is the statute governing arbitration 22 KORUM Nr. 44 | April 2013 Article 38 of the KAA provides that arbitral awards made in the Republic of Korea, i.e., in the same territory where the enforcement of such awards are sought, must be enforced, unless any ground referred to in Article 36 (2) of the KAA exists. Art. 36 (2) of the KAA lists those circumstances under which a domestic award can be set aside by the court. These include the party’s incapacity, the arbitration agreement’s invalidity, lack of proper service, lack of jurisdiction or the composition of the arbitral tribunal not being in accordance with the parties’ agreement or an award that has dealt with a dispute not contem- plated by or not falling within the terms of the submission to arbitration, or contains decisions on matters beyond the scope of the submission to arbitration. This is generally in line with the provisions of the New York Convention. Also, the court can set aside a domestic award under Article 36 (2) of the KAA ex officio if the subject matter of the dispute is not arbitrable (i.e., not capable of settlement by arbitration) under the law of the Republic of Korea or the award is in conflict with the good morals and other forms of social order of the Republic of Korea (“public policy exception”). The Seoul Southern District Court recently rejected the enforcement of an arbitral award rendered under the UNCITRAL Arbitration Rules with Seoul as the seat of arbitration, on the ground that the order therein was not specific enough to enable enforcement because the award did not directly and concretely describe the type, content and scope of the specific, non-monetary performance (the respondent’s compliance with the termination regime provided in a contract with the claimant) that needs to be realized by enforcement. Furthermore, the court held that it also lacks the legitimate interest to take legal action, as it will be practically impossible to actually carry out the enforcement even if an enforcement judgment is rendered. This is the first time in Korea that enforcement of an arbitral award was rejected on a ground not specifically listed in the KAA or the New York Convention. Kontrakte Foreign Arbitral Awards Regarding foreign arbitral awards, i.e., those rendered in a jurisdiction outside Korea, the approach is two-fold. It has to be distinguished between those awards, which are made in a signatory country to the New York Convention and those that originate from a non-signatory jurisdiction. vention, respectively. An additional requirement, however, which is provided neither in the KAA nor in the New York Convention, is the so-called “reciprocal warranty”. It provides that the foreign jurisdiction in which the judgment was rendered must provide the same legal standards applicable under Korean law for the recognition and enforcement of Korean judgments. The New York Convention applies Summary and Outlook Under the New York Convention, foreign arbitral awards rendered in one signatory state are generally freely enforceable in another signatory state (e.g., Korea and Germany are both signatory states). Article V of the New York Convention provides only for a limited number of defenses that can be brought forward to invalidate a foreign award, which are substantially the same as provided for under Article 36 (2) KAA in the case of domestic awards, i.e., party’s incapacity, the arbitration agreement’s invalidity, lack of proper service, as well as the public policy exception and so forth. Arbitral awards, both domestic and foreign, are generally and enforced by the local Korean courts, regardless of whether the losing party is foreign or Korean. Only in highly exceptional circumstances would a domestic court deny enforcement on procedural grounds not specifically listed in the KAA or the New York Convention. But, as seen above, it is of the essence that the order part of an arbitral award is worded with specificity, in particular when seeking a non-monetary remedy. rendered in each other’s jurisdiction has been acknowledged since the 1980s by Korean and German courts, it is preferred to submit disputes to arbitration. Not only because both countries are signatories to the New York Convention, but also because of the growing importance of arbitration in Korea. Noteworthy is that the Korean Bar Association, KCAB, the Seoul Metropolitan Government and the Ministry of Justice of Korea recently signed a memorandum of understanding for the establishment of the “Seoul International Dispute Resolution Center” to develop Seoul as another hub for international arbitration. It is scheduled to open in May 2013. Young Seok Lee is a partner and chair of Yulchon’s International Dispute Resolution Team. German qualified Rechtsanwalt Moritz Winkler heads the firm’s German Desk. Both professionals are chartered arbitrators with the KCAB and work frequently together on Korean-German crossborder disputes. Although reciprocity for court judgments Korean courts have generally taken an arbitration-friendly approach to the enforcement of foreign awards, applying the grounds for refusal provided under Article V of the New York Convention rather restrictively. In 2009, the Korean Supreme Court held that a foreign arbitral award rendered in a country that is a signatory to the New York Convention has the same res judicata (i.e., claim preclusion) effect as a final court decision in Korea. The New York Convention does not apply As to foreign arbitral awards that originate from a non-signatory jurisdiction, Article 39 (2) of the KAA provides that Article 217 of the Civil Procedure Code, which deals with the recognition and enforcement of foreign court judgments, shall apply by analogy. The grounds under which Korean court can refuse the recognition and enforcement of a foreign court judgment are also quite similar to the grounds set forth under Art. 36 (2) of the KAA and Section V of the New York Con- KORUM Nr. 44 | April 2013 23 Schweizer Seiten Nachfrage für Käseprodukte in Korea boomt Verstärkter Konkurrenzdruck für Schweizer Käse Exporteure Michael Zoller The cheese industry in Switzerland has a tradition of hundreds of years and almost 50% of the domestic milk production is made into cheese. Premium quality, naturalness and a savory taste are the main characteristics and consumers can choose among up to 450 varieties of Swiss cheese. A brief industry overview & interview with a Korean cheese importing company shall highlight the relevance of this sector. Die Schweizer Käseindustrie blickt auf erfolgreiche Jahre zurück. Global betrachtet sind die Sorten Appenzeller, Le Gruyère und Emmentaler am stärksten vertreten. So ist beispielsweise jedes vierte Kilo Käse das exportiert wird, dem Emmentaler zuzuschreiben. Trotz des starken Schweizer Franken und der volatilen Weltwirtschaftslage wurden letztes Jahr mehr als 66.000 Tonnen Schweizer Käse exportiert (+3.7% gegenüber 2011). Obwohl die Preissensibilität seitens der Konsumenten zugenommen hat, bestätigen die statistischen Zahlen der letzten Jahre, dass Konsumenten bereit sind für gute Qualität auch mehr zu bezahlen. Derzeit gehen über 85% aller Schweizer Käseexporte in europäische Länder und Asien spielt als Zielmarkt noch eine untergeordnete Rolle. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Nachfrage in Asien und Korea im Speziellen, weiter zulegen wird. Die veränderten Essgewohnheiten sowie die Einflüsse nicht-asiatischer Lebensmittel haben in Korea stark an Bedeutung gewonnen. Die Korea Dairy Industries Association geht davon aus, dass sich beispielsweise der Konsum von Käse über die letzten paar Jahre mehr als verdoppelt hat. Trotz des bestehenden Freihandelsabkommen zwischen Korea und den EFTA Staaten (Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein), ist der Export von Schweizer Landwirtschaftsprodukten nach Korea nicht frei von Handelshemmnissen. So sind weiterhin hohe Import von Käse aus Europa (in USD Mio.) Insgesamt ist die Entwicklung der Exportzahlen von Schweizer Käse nach Korea als positiv zu betrachten. Nichtsdestotrotz sollten sich Schweizer Käse Exporteure nicht auf den Lorbeeren ausruhen, da auch andere europäische Länder (siehe Grafik) verstärkt in den koreanischen Käsemarkt vorpreschen. Verstärkter Druck wird vor allem von EU Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Italien zu erwarten sein da diese seit Inkrafttreten des ROK – EU FTA über erhebliche Vorteile betreffend Zolltarifen und Zertifizierungsmechanismen verfügen. Daher wäre es wünschenswert, dass die bestehenden Restriktionen im Bereich Agrarprodukte zwischen Korea und der Schweiz schon bald vollumfänglich abgebaut werden können. Der Swiss Business Hub Korea hat sich mit dem Geschäftsführer der koreanischen Firma Sunrich Co., Ltd. in Seoul getroffen um sich mit ihm über seine langjährigen Erfahrungen beim Import von Käseprodukten zu unterhalten. 16.0 14.0 12.0 Mr. Lee, would you please introduce your company and tell us when you decided to import cheese from Switzerland? 10.0 8.0 6.0 4.0 2.0 0.0 2007 Schweiz 2008 2009 Frankreich 2010 Deutschland 2011 Italien Source: Korea Dairy Industries Association 24 Einfuhrzölle auf diversen Käsesorten zu entrichten (bis zu 35%). Zudem ist oftmals zu hören, dass die Beschaffung der benötigten Zollpapiere und die Zusammenarbeit mit den involvierten Institutionen noch nicht wie gewünscht funktioniert. KORUM Nr. 44 | April 2013 Established in 1994 under the name of Sunrich Inc., my company has made efforts to become a specialist in cheese products providing the “one-stop system”. In other words, the company handles all relevant steps ranging from import, storage, processing to distributing. Our ambition is to expand continuously over the upcoming years. In numbers, we target to launch around 30 franchising shops within this year and approximately Schweizer Seiten sumption has been doubled in general (0.9 kg in 2000 to 2 kg in 2011). Fresh cheese consumption has been increased from 0.47 kg in 2000 to 1.46 kg in 2011. Most of fresh cheese types such as mozzarella are used for pizza topping. Compared to fresh cheese, processed cheese increased only slightly from 0.47 kg in 2000 to 0.54 kg in 2011. With a gradual increasing demand, we expect expanding into various other types of cheese products. Could you give the readers an approximate number of how many tons and which kind of Swiss cheese you import annually? Lee Yong Kuk, CEO Sunrich Co., Ltd. 500 shops over the next 5 years. Regarding cheese from Switzerland, we have a strong cooperation with our Swiss partner called Züger Frischkäse AG. My first contact with this company was back in 2005 at an exhibition in Europe. I visited their booth by chance and was interested in their fresh mozzarella. A few months later, I placed the first order and business relationship started to grow rapidly. For Züger Frischkäse AG, it was the first export order bound for the Asian continent. How has the local demand for foreign cheese products developed over the last decade and do you see a high possibility for a further boost in the upcoming years? As Korean food culture has changed dramatically, the cheese market has been growing every year. Since 2000, Korean cheese con- The retail cheese market is increasing annually and mozzarella still takes one of the biggest share in the Korean market. Mainly, Sunrich Korea imports mozzarella, fresh mozzarella and cream cheese. In addition, we constantly try to research and develop other kinds of cheese such as cottage and grilled cheese. Concerning Swiss cheese, the approximate annual import volume is 1,000 metric tons in average. Before the ratification of the Korea-EU and Korea-US FTA, we had a very strong tie with Switzerland by recording annual volumes of 2,000 metric tons. Although we still maintain a strong relationship with our Swiss partner, we must also admit that the competition from EU and US cheese companies is soaring. Where do you see the biggest challenges for Swiss diary product companies in order to vie for market share in the competitive Korean food market? recognized as a clean country with a pristine landscape. When it comes to Swiss cheese, there is no doubt that they have a great reputation as it is. Swiss dairy products are basically in a positive position to establish a well-recognized brand name. Once a certain reputation is achieved, we can expect a steady growth. Although Korea and Switzerland (in accordance with EFTA states) have signed an FTA a couple of years ago, a significant amount of tax and customs is still levied on agricultural products originated from Switzerland. This technical and administrative burden should be resolved as soon as possible. What are the main factors for a company producing cheese to successfully penetrate the Korean market? Although the local cheese market is growing, some kinds of cheese sorts are still unfamiliar to the vast majority of Korean consumers. Thus it is important to build up the right reputation first. Steady promotion can help to establish a respected image. Secondly, a tight relationship with local companies which have already established a firm distribution structure surely helps to obtain a prompt and accurate overview about the present market situation. Another crucial factor is, as mentioned above, price competitiveness. For further information about the company Sunrich Korea please visit: www.sunrich. co.kr Michael Zoller, Commercial Officer, Swiss Business Hub Korea. For Korean people, Switzerland has been KORUM Nr. 44 | April 2013 25 Kontakte News and People KGCCI is welcoming their new Secretary General (ad interim), Ms. Barbara Zollmann (45). Ms. Zollmann has been working with the German Chamber organization in various capacities for more than 16 years. Among others, she worked as Vice President (Deputy S.G.) of the German American Chamber of Commerce of the Midwest in Chicago. For the past four years she has been working with DIHK in Berlin as Director, Coordination of the worldwide German Chamber Network Abroad (AHK), Americas and Western Europe. Ms. Zollmann is Economist and holds an additional degree as Master of Business Consulting (MBC). Mr. Roland Reuter assumes his new position as head of Strategy and Business Development at Siemens Ltd. Seoul. He is taking over from Dagmar Beitz, who returned to Siemens AG in Germany. Mr. Reuter joined Siemens in 1994. Since then, he has been working with Siemens in several functions. In his previous assignments he was a Commercial Sales Manager for Industry Solutions and Services in Stuttgart before moving to Munich taking over as a department manager. In his latest assignment he was a Regional Business Manager for Industry Customer Services responsible for Asia, already working closely together with Siemens Ltd. Seoul Industry Sector. Mrs. Britta Seeger (43) has taken office as the new CEO of MercedesBenz Korea and Daimler Trucks Korea effective March 1st, 2013. Britta Seeger began her career with Daimler in 1992 within the sales organization of the HQ in Germany. In 2000 she was promoted to Senior Management for the automotive e-retail and customer connect business, and in 2003 she continued her career within Marketing of Global Service & Parts in various positions including Product Management After Sales and Service Operations. Since December 2010, she served as Director Sales and Marketing Parts in Stuttgart. █ Mr. Moritz Winkler (40), who heads the German Desk at Yulchon LLC, has been appointed as an international arbitrator with the Korean Commercial Arbitration Board (KCAB). The KCAB noted that this very exceptional appointment has been made to a highly limited number of candidates with extraordinary standing in the arbitration field and with a strong legal background. Mr. Young Seok Lee (50), chair of Yulchon’s International Dispute Resolution Team, noted that, given Moritz’s expertise advising German and Korean clients on cross-border matters including M&A, joint venture structuring, and international commercial disputes, he will make a valuable addition to KCAB's panel of arbitrators. Mr. Winkler received his law degree from LMU Munich and is qualified as a Rechtsanwalt in Germany. He joined Yulchon in 2006. Mr. In-Chul Bang (54) was appointed to new Chief Executive Officer of OSRAM Korea as of August 1, 2012. At the same time he is in charge of the CTO of OSRAM Korea. He took over from Mr. Lothholz Richard, who was appointed to head of specialty lighting sector in Asian Pacific region at OSRAM. He is a lighting expert with more than 25 years experiences from managing production and plant, marketing and sales since 1988. He also spent 3 years in OSRAM Headquarters, Munich, Germany as a project manager. He has a Bachelor's degree in mechanical engineering at Dong-A University and completed the course of OSRAM BMI at Cornell University, USA. █ █ █ 26 KORUM Nr. 44 | April 2013 █ Mr. Manfred R. Bentz (54) assumes his position as regional president of gasoline systems of Bosch in Korea, Yongin-si since September 2012. The position is newly established in Korea for the first time. Before coming to Korea he had been working at Bosch China as regional president automotive electronics division. His career at Bosch had been started since 1985 as a manufacturing engineer in Bamberg, Germany. Now he focuses on gasoline systems business in Korea as a president for next several years. He holds a bachelor degree as a diploma engineer and his hobbies are Christian engagement and spending time with his family. █ Please send news for this column to [email protected] Kontakte New Members Daegu Metropolian City Mr. Jong Chan Kim Chief Investment Officer E-Mail: [email protected] Branche: Association, Non-profit Foundation Gangwon Provincial Government Mr. Moon-Soon Choi Governor E-Mail: [email protected] Branche: Association, Non-profit Foundation Grand Ambassador Seoul associated with Pullman Mr. Jae Kyung Lee General Manager E-Mail: [email protected] Branche: Food and Beverage; Tourism, Hotels ITCCK Italian Chamber of Commerce in Korea Mr. Roberto Martorana Secretary General E-Mail: [email protected] Branche: Association, Non-profit Foundation Sto Korea Mr. Taeg-Gyu (Tiger) Jang Country Manager E-Mail: [email protected] Branche: Building, Construction, Engineering; Building Materials and Supply Mast-Jägermeister SE Mr. Joe Seungchul Lee Country Manager Korea E-Mail: [email protected] Branche: Food and Beverage STX Heavy Industries Mr. Chan Woo Lee President / CEO E-Mail: [email protected] Branche: Building, Construction, Engineering; Building Materials and Supply; Mechanical and Plant Engineering; Road Construction, Transport Infrastructure; Steel, Metal Products and Processing Redcap Tour Co., Ltd. Mr. Andrew (Yunbok) Lee Country Manager E-Mail: [email protected] Branche: Tourism, Hotels; Transportation, Logistics, Relocation Grey Worldwide Korea Mr. Steve Yi Chief Strategy Officer E-Mail: [email protected] Branche: Advertising, Public Relations, Design Saemangeum Gunsan Free Economic Zone Authority Mr. Si-On Wooh Commissioner E-Mail: [email protected] Branche: Automotive and Supply; Environmental, Recycling; Machinery; Renewable Energy; Tourism, Hotels Upcoming May 3 Korean-German Seminar on the German Mittelstand 14:00 – 16:00pm KBIZ (Korea Federation of Small and Medium Business) The Executive Centre Ms. Alicia Song Head of Business Development E-Mail: [email protected] Branche: Consulting (Business) New Publication May 31 KGCCI Asparagus Dinner 5:30 pm Grand Hyatt Seoul Namsan III Korean-German Chamber of Commerce and Industry Membership Directory 2013/2014 KGCCI Membership Directory 2013/2014 Language: English When: April 2013 Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected] KGCCI Salary Survey 2013 Language: English When: May 2013 Order: www.kgcci.com/publications KORUM Nr. 44 | April 2013 27 Kontakte Contacts KGCCI Green Cabbage Dinner 2013 The traditional KGCCI Green Cabbage Dinner took place on February 28th and was enjoyed by nearly 80 guests at Bärlin Restaurant in Seoul. All participants wore a Northern German style fishermen’s shirt with a red bandana. Martin Rotermund, CEO of Rittal, was elected as “Green Cabbage King”, after competing in some challenging games. A special thank goes to Bärlin Restaurant for the great food and atmosphere. Sundowner #1 German Sweets Business Delegation On March 7th KGCCI in cooperation with German Sweets e.V. successfully organized the information event “Sweets and Snacks” at Coex Mall, Seoul. More than 60 representatives of the Korean confectionary industry attended the event which consisted of a presentation by Mr. Vielstich, Vice President of German Sweets, followed by formal and informal networking sessions. Seoul Motor Show German Pavilion on the KGCCI veranda. In spite of The first KGCCI Sundowner in 2013 was held on March pre-spring temperatures 76 members enjoyed the relaxed get-together with German beer and food and got to know Ms. Zollmann, newly appointed KGCCI Secretary General (2nd from right). The sundowner was kindly sponsored by Continental Automotive Korea Ltd. 11th The German Pavilion at the Seoul Motor Show took place from March 29th through March 31st 2013 at KINTEX, Seoul. 13 German suppliers of automotive parts, among them 8 from Thuringia, were able to successfully promote their products in Korea. On March 28th, The German Association of the Automotive Industry (VDA) held a press conference, statement delivered by Mr. Klaus Bräunig, Managing Director of VDA (3rd from left), followed by a reception featuring senior media representatives and important stakeholders. KGCCI Annual General Meeting The 32nd KGCCI Annual General Meeting (AGM) took place on April 5th, 2013 at the Grand Hyatt Seoul and was followed by a reception with partners and friends. At the AGM, Mr. Hae-Hyeong Cho, Chairman & CEO of Nara Holdings Corp. was reelected as KGCCI Chairman. Mr. Thomas Geyer, Representative Director of Vector Korea IT Inc. was newly elected as KGCCI President and Mr. Michael Hennig, President of Korea Illies Engineering Co., Ltd. was newly elected as German Vice President. Mr. In-mo Yang, Senior Executive Advisor of Hanmaek Heavy Ind. Co., Ltd. was reelected as Korean Vice President and Mr. René Wittenberg, Deputy General Manager of LBBW Seoul Branch, was reelected as Treasurer. Mr. Hermann Kaess, President of Robert Bosch Korea Ltd., Dr. Hyo-joon Kim, Representative Director & President of BMW Group Korea Co., Ltd., Dr. Jung-ho Kim, President of Fissler Korea Ltd., Mr. Young-sup Kim, Of Counsel of Bae, Kim & Lee LLC, and Mr. Friedrich Stockinger, President of TRUMPF Korea Co., Ltd., have been reelected to the Board. Mr. Stefan Halusa, President & Representative Director of Brose Korea Ltd., Mr. Niels Hessmann, CEO of Bayer Korea Ltd., Dr. Jong Kap Kim, Chairman & CEO of Siemens Ltd. Seoul, and Mr. Chan Woo Lee, President & CEO of STX Heavy Industries were elected as a new KGCCI Board Members. Furthermore, the AGM voted for Lian Accounting Corporation, represented by Mr. Ethan Cho, Partner/International Services, as KGCCI 2013 auditor. KGCCI would like to congratulate all new and reelected Board Members. 28 KORUM Nr. 44 | April 2013 Korea Life Geschlechterkluft als Wettbewerbsvorteil? Gregor Konzack The marks South Korea receives regarding gender equity are unaccustomed for a typically top scoring country. Ranking only place 108 globally, it scores especially poor in political and economic indicators despite legal measures to remedy the traditionally significant gender gap. Multinational companies are able to benefit from this situation by placing greater weight on female employment as women are highly educated yet discriminated against domestically Es ist wirklich eine erstaunliche Zahl. Südkorea steht dem BIP nach zwar auf Platz 15 in der Welt, wenn es jedoch nach der Kluft zwischen den Geschlechtern geht, liegt Korea mit Position 108 auf einem der letzten Plätze weltweit. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des World Economic Forums. Demnach reiht sich Südkorea noch hinter Staaten wie Kambodscha (Platz 103) oder den Vereinigten Arabischen Emiraten (Platz 107) ein. Dies bietet jedoch Chancen für ausländische Unternehmen, denn das Bild differenziert sich bei näherer Betrachtung der einzelnen Sektoren. weiblichen Parlamentsabgeordneten so von 5,9% in 2001 auf 15,7% in 2013 anstiegen. Dennoch bleiben soziale Hürden und Diskriminierung bis heute bestehen, und viele Frauen in der Gukhoe, der koreanischen Nationalversammlung, werden nach wie vor als ‚Quotenfrauen‘ betrachtet. markt, verändern wird. Südkorea mit seinem exzellenten Bildungssystem bei gleichzeitig ungleicher Erwerbsintegration von Frauen bietet für diese Art der Wettbewerbsausbeutung einen idealen Markt. Als Folge haben viele ausländische Unternehmen, wie zum Beispiel Goldman Sachs, einen höhere Frauen- als Männeranteil und können so effektiver arbeiten als jene Konkurrenten mit Diskriminierungsneigung. Letztlich scheinen die Zahlen und Ansätze zu zeigen, dass sich die südkoreanische Arbeitswelt und Gesellschaft langsam weg von tra- Wohingegen in den Bereichen Bildung und Gesundheit eine weitreichende Gleichberechtigung auf hohem Niveau herrscht, sind die Unterschiede bei wirtschaftlichen und politischen Indikatoren signifikant. So liegt das Gehalt von Frauen nur bei etwa 64% der Männer. Hinzukommend ist die Erwerbstätigkeitsrate bei Männern mit 71,6% deutlich höher als die der Frauen mit 48,1%. Damit lässt sich auch der Einkommensunterschied von 17.400$ bei Frauen zu 40.000$ bei Männern teilweise erklären. Hiermit herrscht in Südkorea die größte Lohnungleichheit unter den OECD Staaten. Aber auch bei der politischen Partizipation ist Südkorea eher schlecht aufgestellt. Zum Beispiel rangieren weniger Frauen unter politischen Entscheidungsträgern als in den meisten OECD Staaten. Es gibt jedoch Entwicklungen bei der politischen Partizipation von Frauen, die über die Wahl von Park Geun Hye ins Präsidentenamt hinaus ragen. Das im Jahre 2000 in Kraft getreten Quotensystem für Wahllistenplätze für Frauen zeigt beispielsweise langsam Wirkung. Im Zuge des letzten Jahrzehnts ist die Zahl der Es sind vor allem ausländische Firmen, die die Tatsache nutzen, dass Frauen meist geringer verdienen jedoch hochqualifiziert sind. Laut einer Studie von Jordan Siegel, außerordentlicher Professor an der Harvard Business School, erarbeiten sich multinationale Konzerne einen Marktvorteil, in dem sie in Host-Ländern soziale Spaltungen strategisch und gezielt ausnutzen, um auf diese Weise ihre Profitabilität durch qualifizierte Frauen zu erhöhen. Als Schlussfolgerung zieht er, dass dies längerfristig soziale Normen, zumindest auf dem Arbeits- ditionellen und patriarchalischen Strukturen hin zu mehr Gleichberechtigung entwickelt. Die Trends in Politik und Gesellschaft weisen in die richtige Richtung. Man darf jedoch gespannt sein auf das Verhalten von Präsidentin Park Geun Hye zu dieser sensiblen Thematik, denn letztlich scheint die große Geschlechterkluft weniger an der Gesetzgebung zu liegen als vielmehr an gesellschaftlichen Normen. Gregor Konzack ist Junior Economist bei der AHK Korea. KORUM Nr. 44 | April 2013 29 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul. Nr. 44 l April 2013 KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions. Herausgeber: Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer 8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea www.kgcci.com Redaktion KORUM: ADVERTISEMENT RATES Sora Jon [email protected] Rates per issue, all pages full colour Redaktion Schweizer Seiten: Page Inside front cover page + page 3 Outside back cover page Page 30 + inside back cover page Inside double page spread Inside front cover page Inside back cover page Inside page Inside 1/2 page Prices (Mil. KRW) 2.2 2.2 2.1 2.0 1.7 1.6 1.4 0.8 Trim size (WxH mm) 420 x 297 210 x 297 420 x 297 420 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 149 Non bleed size (WxH mm) 426 x 303 216 x 303 426 x 303 426 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 303 - Okjeong Monica Baik Director, Swiss Business Hub Korea Tel. + 82-2-3704-4741 [email protected] I www.osec.ch Anzeigen: Sunae Ju Tel. + 82-2-37804-645 Fax + 82-2-37804-637 [email protected] NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 45: May 31st, 2013 Main topic: “Chemical Industry” Layout und Druck: DeSIGN SIDAE DISCOUNT RATES Member discount: 10% per ad Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10% 30 KORUM Nr. 44 | April 2013 © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten