Deutsche Lebensmittel

Transcription

Deutsche Lebensmittel
Nr. 44 I April 2013
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
www.kgcci.com I www.osec.ch
Deutsche Lebensmittel
Konjunktur
Molkereiprodukte
in Korea
Recht
Vollstreckung von
Schiedssprüchen
Konjunktur
Branchenreport
Kfz-Industrie und
Kfz-Teile
Let us prepare outdoor barbecue cuisine that inspires and satisfies.
Let us create a fairytale ambience with small pond and blooming flowers.
Let us turn a dining experience into a lasting memory.
Let us leave you yearning for more.
Experience fine quality Italian cooking and buffets featuring more than 70 dishes,
while relaxing brunches and barbecue dinners are served on The Garden’s
outdoor terrace on Sundays. For reservations, call 82.2.3451.8271 or visit www.ritzcarlton.com/seoul
Kommentar
Deutsche Lebensmittel
Mit dieser KORUM-Ausgabe möchte ich mich
Ihnen als neuer KGCCI Secretary General (ad
interim) vorstellen. Gemeinsam mit Ihnen,
den Mitgliedern, Kunden und Partnern von
KGCCI, wollen wir die deutsch-koreanischen
Wirtschaftsbeziehungen weiter vorantreiben
und zusätzlich noch brachliegende Potenziale
heben. Dafür gibt es viele Ansatzpunkte.
With this issue of KORUM I would like to
take up the opportunity to introduce myself
as new KGCCI Secretary General (ad interim).
With you, our members, partners and clients
of KGCCI, we jointly want to advance
German-Korean economic ties. There are
plenty of starting points to capitalize on yet
untapped potentials.
2012 war wie 2011 wieder ein gutes Jahr für
die deutschen Exporte nach Korea. Mit einem
Zuwachs von 13,4 % stiegen die deutschen
Exporte 2012 auf ein neues Rekordhoch von
circa 13,4 Mrd. Euro, während die deutschen
Einfuhren aus Korea ein weiteres Mal rückläufig waren.
As in 2011, German exports to Korea have
seen a good year in 2012. While German
imports from Korea have been declining
once again, exports have been soaring with
13.4% to a record high of about 13.4 Bn.
Euros in 2012.
Der dynamische südkoreanische Markt bietet
in vielen Sektoren Marktchancen für deutsche Unternehmen. Potenziale werden für
2013 neben dem Automobilsektor bei Elektroausrüstungen, Medizintechnik, Umwelttechnik und in der Lebensmittelindustrie
erwartet.
Südkorea importiert einen beträchtlichen
Anteil seiner Nahrungsmittel. Vor allem Weizen, Mais, Sojabohnen und Schweinefleisch
werden teils zum Eigenbedarf, teils zur Weiterverarbeitung, eingeführt. Obwohl der
koreanische Lebensmittelmarkt von internationalen Wettbewerbern umkämpft und
bisher stark durch US-amerikanische und
chinesische Produzenten bestimmt ist, gibt
es auch für deutsche Lebensmittelproduzenten attraktive Potenziale. Seit 2010 verdoppelten sich beispielsweise die deutschen
Importe bei Zuckerwaren ohne Kakaogehalt.
Nichtalkoholische Getränke (ohne Säfte und
Milch) legten um das Siebenfache zu, und
Schweinefleischimporte verachtfachten sich
seit her sogar.
Informieren Sie sich in dieser Ausgabe insbesondere über die Lebensmittelbranche. Als
KGCCI bzw. AHK Korea unterstützen wir Sie
gerne bei Ihrem Markteinstieg und Ihren
Expansionsplänen auf dem südkoreanischen
Markt.
Barbara Zollmann
Secretary General ad interim
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
[email protected]
As a result, there are plenty of market
opportunities for German companies in the
dynamic Korean economy. Next to the car
manufacturing sector, there are considerable
opportunities in regard to electronic
and medical equipment, environmental
technology and the food industry.
South Korea is importing a significant share
of its foodstuffs. Most notably, wheat, corn,
soybeans and pork are brought in to be
either consumed for own needs or processed
further. Despite considerable international
competition, mainly from China and the US,
there are attractive potentials for German
food producers. For instance, German imports
of sugar confectionary not containing cocoa
doubled since 2010. Likewise, imports of
non-alcoholic beverages (excluding juice
and milk) increased seven-fold and imports
of pork rose eight-fold since then.
This issue of KORUM deals with the food
sectors and holds valuable information
for you. We, as KGCCI and AHK Korea
respectively, gladly assist you with your
market entry or expansion plans in the South
Korean market and offer tailor-made advice
according to your individual needs.
KORUM Nr. 44 | April 2013 3
Exploring Life
Fulfilling Dreams
Seven billion people already live on our planet,
and the number is growing by 220,000 every day.
How can we provide food for more and more
people without damaging the environment?
How can we improve everyone’s health and
prevent diseases? How can we develop new
materials to help us conserve resources?
To provide better answers to these questions, research is under way in Bayer's three
subgroups: HealthCare, CropScience and
MaterialScience. Fields in which Bayer is
already a global leader – and whose importance
to the future of humankind grows by the day.
www.bayer.com
KORUM
Deutsche Lebensmittel
Korea I Unternehmen I Märkte
14 Kompakt
Kommentar
Deutsche Lebensmittel
3
Kompakt Attraktiver Markt für ausländische Nahrungsmittel in Korea
6
Korea importiert deutlich mehr Nahrungsmittel aus Deutschland
8
Fleisch aus Deutschland
11
Bio-Trend in Korea
13
Wachsender Markt für Molkereiprodukte in Korea
14
Dr. Oetker in Korea
17
Promoting German Food in Asia
18
Der Konsum von Molkereiprodukten in Korea ist in den letzten 30
Jahren kontinuierlich angestiegen. Dabei können deutsche Produzenten
von dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Korea profitieren,
auch wenn mittelfristig noch Barrieren bestehen bleiben.
19 Konjunktur
Konjunktur Branche kompakt - Kfz-Industrie und Kfz-Teile
19
Kontrakte Enforcement of Arbitral Awards in Korea 22
KORUM – Schweizer Seiten Nachfrage für Käseprodukte in Korea boomt Korea verfügt trotz heimischer, zurückgehender Verkaufszahlen von
PKWs über einen starken KFZ Sektor. Dabei sind es nicht nur PKWs,
sondern auch KFZ Teiles, die sich international grosser Nachfrage
erfreuen.
24
22 Kontrakte
Kontakte News and People
26
New Members
27
Upcoming
27
Contacts
28
Korea Life
Geschlechterkluft als Wettbewerbsvorteil?
29
Internationale Streitigkeiten koreanischer Unternehmen werden zunehmend durch Schiedsgerichtsverfahren beigelegt. Deren Durchsetzung ist
durch internationale und nationale Regelungen bestimmt. Es gilt jedoch
auf Besonderheiten zu achten.
KORUM Nr. 44 | April 2013 5
Kompakt
Attraktiver Markt für ausländische Nahrungsmittel in Korea
Deutlicher Importzuwachs in den vergangenen Jahren
Konsumgewohnheiten ändern sich
Frank Robaschik
mit 25 Mrd. Won (580 Filialen), Angel-in-us
(550 Filialen) und Pascucci (190 Filialen).
Korea is a major importer of agricultural products and foodstuffs. A relatively high
income, responsiveness to new things and increasingly westernized eating habits are
factors beneficial to German suppliers. The engrained role of the internet coupled with
more regulations of opening hours of retailers makes online food sales an attractive distribution channel.
Korea führt einen großen Teil seiner Lebensmittel ein und gab 2012 für importierte
Nahrungs- und Genussmittel (SITC 0 und
1) 22,3 Mrd. USD aus. Damit ist das Land
weltweit nach den USA, Japan, Russland, der
VR China und Kanada einer der wichtigsten
Importeure außerhalb der EU. Nicht nur die
Marktgröße ist interessant, sondern auch
die Dynamik ist positiv. Von 2009 bis 2012
stiegen die Einfuhren von Nahrungs- und
Genussmitteln um mehr als 57%. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate lag
in diesem Zeitraum bei 16,3%, trotz eines
Rückgangs um 2,0% im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr.
zu. So stieg nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Delco 2011 die Zahl
der Filialen neun großer Ketten um 46%
auf 3.555. Die höchsten Umsätze hatten
Das hohe Wachstum bei den Kaffeehausketten dürfte in den kommenden Jahren kaum
zu halten sein. Dennoch ist Kaffe aus dem
Alltag nicht mehr wegzudenken und dürfte
über die weit verbreiteten Instantkaffepulver
hinaus zunehmend in privaten Haushalten
Einzug halten.
Die Pro-Kopf-Ausgaben der Konsumenten
für Nahrungs- und Genussmittel stiegen
von 2006 bis 2012 jährlich im Durchschnitt
um 3,7%. Besonders schnell wuchsen sie bei
Kaffee mit mehr als 10% pro Jahr, Brot und
Gebäck (jährlich 9,0%), Fleischprodukten
(8,9%) und Süßwaren (8,4%).
demnach Starbucks mit 298 Mrd. Won (rund
200 Mio. Euro; 1 Euro = 1.541 Won - Jahresdurchschnitt 2011; 395 Filialen), Cafe
Bene mit 168 Mrd. Won (735 Filialen), Coffee Bean mit 134 Mrd. Won (252 Filialen),
Tom n Toms mit 63 Mrd. Won (314 Filialen),
Hollys mit 58 Mrd. Won (366 Filialen) und
Coffee Gurunaru mit 23 Mrd. Won (106
Filialen). Weitere wichtige Ketten sind Ediya
Nach wie vor intakt ist der Well-being-Trend.
Bioprodukte werden mittlerweile nicht nur
in Warenhäusern und bei Discountern vertrieben. Bio-Läden sind auf dem Vormarsch.
Dazu zählen laut der Tageszeitung "fn news"
beispielsweise Choroc Maeul ("Grünes Dorf")
von Daesang Holdings mit etwa 314 Filialen
im Mai 2012, Hansalim mit 151 Filialen im
November 2012 und Orga Whole Food von
Haupttrends sind eine fortschreitende Verwestlichung der Essgewohnheiten und
ein ungebrochen hohes Interesse an der Südkoreanische Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln
in Mio. USD
Gesundheit. So gibt es mittlerweile zahl2005
2007
2009
2010
2011
2012
reiche Bäckereien. Die mit Abstand wichNahrungsmittel
9.956
13.630
13.438
16.335
21.900
21.385
tigsten Ketten sind Paris Baguette (Ende
540
756
763
860
861
928
2010 einschließlich Paris Croissant mit lan- Genussmittel
Quelle:
Koreanische
Außenhandelsstatistik;
Kotis
desweit 2.855 Filialen) und Tous Les Jours
(rund 1.500 Filialen). Seitdem ist die Zahl
der Filialen weiter rapide gestiegen, und der Interneteinkäufe koreanischer Konsumenten von Nahrungsmitteln und Getränken
in Mrd. Won; Anteil in %
Staat versucht das Wachstum der großen
2008
2009
2010
2011
2012
Filialbäcker zum Schutz kleinerer Anbieter
Insgesamt
1.009
1.352
1.641
2.142
2.631
zu beschränken.
Anteil an allen Interneteinkäufen
Auch die Filialdichte der Kaffeehäuser nimmt
6
KORUM Nr. 44 | April 2013
5,6
6,6
6,5
7,4
8,1
Quelle: Statistics Korea; Berechnungen von Germany Trade & Invest
Kompakt
Pulmuone mit 53 Filialen im Mai 2012. Die
Umsätze lagen 2011 bei 195,9 Mio. USD bei
Hansalim (+19,5% gegenüber dem Vorjahr),
115,5 Mrd. Won bei Chorok Maeul (+17,2%)
und 68,2 Mrd. Won (+6,9%) bei Orga Whole
Food.
Auch außerhalb des Segments der Bioprodukte bevorzugen die Verbraucher frische
Ware. Dennoch steigt durch die Zunahme
von Haushalten mit Doppelverdienern sowie
mit Alleinstehenden der Anteil verarbeiteter Produkte. Hier geht es vor allem um
Bequemlichkeit und Schnelligkeit in der
Zubereitung.
Gleichzeitig gewinnt sogenanntes "functional food" gegen Übergewicht, Diabetes
und Bluthochdruck weiter an Marktanteilen.
Nach Zahlen der Korea Food & Drug Administration stieg der Umsatz mit einheimischen
Gesundheitsnahrungsmitteln 2011 um 28%
auf 1,37 Bill. Won. Auch wenn mehr als die
Hälfte davon auf Ginsengprodukte entfällt,
bestehen gute Chancen unter anderem bei
Vitaminen und Mineralien (+57% auf 155,5
Mrd. Won), Omega-3-Fettsäuren (+46% auf
50,7 Mrd. Won) oder Probiotika (+28% auf
40,5 Mrd. Won). Daneben gewannen 2012
Produkte, bei denen Oligosaccharide anstelle
traditionellen Zuckers eingesetzt werden, an
Bedeutung.
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
sondern war weltweit der höchste Wert.
Monatliche Pro-Kopf-Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel
Wert in Won; durchschnittliche nominale Veränderung pro Jahr in %
Produktgruppe
Getreide
Getreideprodukte
Brot, Gebäck
Fleisch
Fleischprodukte
Frische Meeresprodukte
Gesalzener und getrockneter Fisch
Sonstige verarbeitete
Meeresprodukte
Milchprodukte
Öle, Fette
Obst, frisch und verarbeitet
Gemüse, frisch und verarbeitet
Seetang
Süßwaren
Gewürze
Sonstige Nahrungsmittel
Kaffee und Tee
Saft, nichtalkoholische Getränke
Alkoholische Getränke
Zigaretten
Essen in Restaurants
Insgesamt
2010
5.992
4.800
6.037
14.115
2.809
6.925
2.145
2011
6.689
5.187
6.456
15.128
3.273
7.217
2.433
1.589
1.948
2.186
2.232
5,8
7.079
703
10.230
10.012
1.930
4.878
3.712
2.612
1.557
3.092
2.267
6.966
78.567
172.458
8.907
862
11.784
12.220
1.271
6.677
3.551
3.038
2.166
3.307
2.911
6.126
87.930
195.521
9.323
880
12.488
12.074
1.372
7.477
4.881
3.136
2.526
3.578
3.082
6.013
91.177
206.576
9.755
876
13.695
12.867
1.389
7.919
4.957
3.247
2.676
3.736
3.190
5.977
95.053
214.454
5,5
3,7
5,0
4,3
-5,3
8,4
4,9
3,7
9,4
3,2
5,9
-2,5
3,2
3,7
*) durchschnittliche Veränderung pro Jahr im Zeitraum 2006 bis 2012
Quellen: Statistics Korea, Berechnungen von Germany Trade & Invest
Südkoreanische Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln
Beim Kauf von Nahrungsmitteln ist die
Bereitschaft der Konsumenten, diese online
zu bestellen, vergleichsweise groß. Der Wert
der über das Internet gekauften Nahrungsmittel und Getränke stieg 2012 auf 2,6 Bill.
Won (+22,8% gegenüber dem Vorjahr). Der
Anteil an allen Interneteinkäufen der Konsumenten erhöhte sich auf 8,1%.
Die mit Online-Angeboten zu erreichende
Zielgruppe ist sehr groß. Nach einer im Juni
2012 durchgeführten Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen hatte jeder
dritte Befragte in den drei Monaten vor der
Umfrage Nahrungsmittel über das Internet
gekauft. Dabei gaben 46% der Befragten
an, in den darauffolgenden sechs Monaten
Nahrungsmittel im Internet kaufen zu wollen. Laut Nielsen lag dies nicht nur deutlich
über dem weltweiten Durchschnitt von 22%,
2012 Veränd. p.a. *)
6.932
-1,5
5.262
6,4
6.716
9,0
15.302
5,3
3.520
8,9
6.872
0,5
2.280
2,3
2006
7.609
3.621
4.013
11.234
2.111
6.686
1.992
Warengruppe (SITC)
Nahrungsmittel (0)
.Fleisch, -zubereitungen (01)
.Milch, -erzeugnisse (02)
.Fische etc. (03)
.Getreide, -erzeugnisse (04)
..Mais (044)
.Gemüse, Obst (05)
.Zucker, -waren, Honig (06)
.Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze (07)
.Tierfutter (08)
.Sonstiges (09)
in Mio. USD
2010
9.956
2.177
472
3.090
3.738
1.990
2.055
1.179
759
1.895
919
2011
13.630
3.610
784
3.834
5.130
2.498
2.551
1.476
1.177
2.064
1.198
2012
13.438
3.001
659
3.645
5.151
2.603
2.891
1.378
1.064
2.383
1.144
540
756
763
43
49
66
.alkoholische Getränke (112)
436
470
492
.Tabak, -erzeugnisse (12)
381
341
370
Genussmittel (1)
.nichtalkoholische Getränke (111)
Wichtige Lieferländer
USA, China, Australien
USA, Australien
USA, Neuseeland
China, Russland, Vietnam
USA, Australien, Brasilien
USA, Brasilien
USA, China, Philippinen
Australien, Thailand
USA, Brasilien, Vietnam
USA, China, Brasilien
USA, China, Japan
Vereinigtes Königreich,
Philippinen, USA
USA, Österreich, Frankreich
Vereinigtes Königreich,
Frankreich, Japan
Philippinen, Brasilien
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
KORUM Nr. 44 | April 2013 7
Kompakt
Korea importiert deutlich mehr Nahrungsmittel
aus Deutschland
Hohes Wachstum bei Schweinefleisch, Milchprodukten und Kaffee
Freihandelsabkommen verbessert Marktzugang
Frank Robaschik
The presence of German food products in Korea has risen considerably over the last
years. German suppliers can profit from an excellent image of Germany in Korea, a relatively high income, responsiveness to new things and increasingly westernized eating
habits. Future prospects are good as further tariff reductions are planned within the
framework of the Free Trade Agreement between the EU and Korea.
Der koreanische Markt hat für deutsche
Anbieter von Nahrungs- und Genussmitteln in den letzten Jahren an Bedeutung
gewonnen. Die deutschen Exporte nach
Korea haben sich laut dem statistischen
Bundesamt von 58,8 Mio. Euro im Jahr 2009
auf 247,4 Mio. Euro im Jahr 2012 mehr
als vervierfacht. Nach koreanischen Angaben stiegen die Einfuhren des Landes aus
Deutschland in diesem Segment von 80,0
Mio. USD im Jahr 2009 auf 331,5 Mio. USD
im Jahr 2012. Rangierte Deutschland 2009
noch auf Rang 26 der Herkunftsländer, so
belegte es 2012 Rang 16.
Mehr als die Hälfte des Zuwachses entfällt
auf die seit Januar 2010 wieder zugelas-
senen Einfuhren von Schweinefleisch aus
Deutschland. Deren Wert stieg 2012 auf
133,2 Mio. USD. Den größten Teil davon
stellt der in Südkorea beliebte und teure
Schweinebauch. Wegen einer Zunahme der
Schweinemast in Korea rechnet das Korea
Rural Economic Institute für 2013 jedoch
mit einem Rückgang der Schweinefleischimporte um etwa 20% auf 222.400 t. Bis 2022
sollen sie dann jedoch wieder auf 262.100 t
ansteigen.
Jenseits von Schweinefleisch erhöhten sich
die Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln aus Deutschland von 2009 bis 2012
immerhin noch auf das Zweieinhalbfache.
Neben der zunehmenden "Verwestlichung"
der Essgewohnheiten dürften sinkende Einfuhrzölle im Ergebnis des seit Mitte 2011
angewendeten Freihandelsabkommens (FHA)
zwischen der EU und Korea der wichtigste
Grund sein. Denn gerade im Bereich der
Agrargüter und Nahrungsmittel hat Korea
noch hohe Einfuhrzölle.
Der weitere Abbau der Zölle ist auch ein
Grund für Optimismus für die kommenden
Jahre. Dank des FHA fallen für die meisten
Produkte die Zölle vollständig weg. Seit Mitte 2011 gilt dies beispielsweise für Wein und
Hopfen. Bei vielen anderen Waren erfolgt
der Abbau schrittweise. So sollen Kaffee ab
Juli 2016, Bier ab Juli 2018 und Käse ab Juli
2026 zollfrei eingeführt werden können.
Nur bei wenigen Produkten ist kein vollständiger Zollabbau vorgesehen. So wird
bei Milch und Rahm (betroffen ist vor allem
Milchpulver) der zollfreien Einfuhr auch nach
15 Jahren ab dem Inkrafttreten des Abkommens dauerhaft mit einer Quote für die EULänder in Höhe von ab dann unverändert
1.512 t Grenzen gesetzt. Bei natürlichem
Honig sind es 75 t. Reis ist vollständig von
der Liberalisierung ausgenommen. Zollfreie
Kontingente gibt es in der Übergangszeit
auch bei Käse und Quark, Molke, Fleisch,
Wurstwaren, Fleischzubereitungen und Tierfutter. Spätestens 15 Jahre nach Inkrafttreten des Abkommens gilt jedoch auch für
diese Erzeugnisse die volle Zollfreiheit.
Entsprechend stiegen im Jahr 2012 die
koreanischen Einfuhren aus Deutschland
bei Molkereiprodukten auf 54,6 Mio. USD
(von 2009 bis 2012 im Durchschnitt jährlich
+92%), bei Getränken auf 51,8 Mio. USD
(+50%) und bei Süßwaren auf 27,4 Mio.
USD (+34%). Bei Getränken stachen Kaffee
mit 28,4 Mio. USD (+121%), Limonaden mit
8
KORUM Nr. 44 | April 2013
Kompakt
6,1 Mio. USD (+112%), Bier mit 5,8 Mio.
USD (+35%) und Liköre mit 4,7 Mio. USD
(+110%) hervor. Im Vergleich dazu lag die
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
der Weineinfuhren im Zeitraum 2009 bis
2012 nur bei 3,8%, und der Importmarktanteil deutscher Weine betrug 2012 ledig-
lich 2,0% (Weißwein 7,7%; Rotwein 0,7%,
Schaumwein 1,4%).
Die Vielfalt der in Südkorea angebotenen
deutschen Produkte hat sich in den letzten
Jahren rapide erhöht. Insbesondere bei Bier
besteht nunmehr eine große Auswahl an
Einfuhr ausgewählter Nahrungsmittel und Getränke aus Deutschland
in Mio. USD, Zollsatz und Importmarktanteil in %
Produkt (ZT-Position)
Schweinefleisch (0203)
.Schweinebauch (0203291000)
Milchprodukte (04,1901101010)
.Milch und Rahm (0402)
..Milchpulver (040210)
.Baby-Milchpulver für den
Einzelhandel(1901101010)
.Käse und Quark (0406)
.Molke (0404)
Getränke, etc.
.Instantkaffee (2101111000)
.Kaffee (0901)
.Limonaden (2202)
.Bier (2203)
.Likör (2208709000)
.Wein (2204)
.Fruchtsäfte (2009)
..Gemüsesäfte (20098020)
..Saftmischungen auf Basis v.
Orangensaft (2009901010)
Süßwaren etc. (17, 18, 1905)
.Schokolade (1806)
.Zuckerwaren, weiße Schokolade
(170490)
.Lactose, -sirup (170211, 170219)
.Kekse, Waffeln, etc. (1905)
Kartoffelstärke (110813)
Tabak (24)
Andere Planzensäfte, -auszüge
(1302199099)
sonstige Lebensmittelzuber.
(2106909099)
Tierfutter (2309)
Tierische, pflanzliche Fette und
Öle (15)
Aromen in.
Lebensmittelzubereitungen
(2106909050)
Zollsatz
Zollsatz
Anteil Zollsatz
ohne März 2013 Juli 2016
deutscher
FHA
Produkte 1)
11,8 22,5-25
15-20,4
0-11,3
28,2
25
20,4
11,3
8,0
24,9 89-176
0-176
0-176
26,7
176
0-176
0-176
2009
2012
0,0
0,0
7,7
2,1
1,5
133,2
123,3
54,6
16,9
16,3
0,1
11,0
27,1
0-29,4
0-16,3
2,6
2,9
15,4
0,0
1,9
0,6
2,4
0,5
2,6
6,0
4,0
16,0
8,5
51,8
23,5
4,1
6,1
5,8
4,7
2,9
2,9
k.A.
4,4
36
0-31,5
6,4 36-49,5
0-29,4
3,3
24,9
8
5,3
0,9
2-8
0-5,3
10,7
8-9 i.d.R. 0-5,3
7,9
30
22,5
24,9
20
13,3
2,0
15-30
0
1,4
30-54
0-44,1
k.A.
30
20
0-22,5
0-16,3
1,0
1,1
34,8
50
37,5
12,5
11,4
3,8
27,4
10,8
1,4
4,1
8-40
0-33,8
0-21,5
3,8
8,3
8,8
8
5,3-6,5
0-3,6
2,0
1,4
23,3
19,3
4,1
2,8
26,3
23,6
11,7 20-49,5
1,2
8
68,4
455
6,4
20-40
16,3-33,0
0-6,5
398,1
16,3-35
0-9
0-3,6
284,3
9-25
6,1
9,2
9,3
8
0
0
3,8
8,3
1,7
8
4,0
0
3,5
6,4
2,1
4,2-71
0-58,0
0-32,2
5,0
5,8
2,9
2-36 2)
0-30,4 2)
0-19,3 2)
2,7
2,3
7,2
8
5,3
0
36
0
0
i.d.R. 0
7,5
0
0
0-24,5
0
1) Anteil deutscher Produkte am Wert der jeweiligen Gesamteinfuhren Südkoreas
2) außer Sesamöl mit einem deutlich höheren Zollsatz
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
Marken, die von Paulaner, Erdinger, Becks
und Oettinger unter anderem über Warsteiner, Krombacher, Bitburger, Weihenstephaner, Radeberger, Köstritzer und Jever bis
hin zu Neptun, Maisel's Weisse, Henninger,
Tucher oder Clausthaler alkoholfrei reicht.
Bei Getränken sind außerhalb der Segmente
Bier und Wein daneben unter anderem
Gerolsteiner, Red Bull und Jägermeister auf
dem koreanischen Markt vertreten.
Bei Süßwaren wird das Wachstum vor allem
von Schokolade getrieben. So ist Ferrero insbesondere in Convenience-Geschäften hervorragend positioniert und neuerdings auch
mit in Deutschland hergestellter "Kinder"Schokolade in Korea vertreten. Auch Schokolade von Ritter Sport, Storck (Marke "merci")
und Lauenstein sowie Produkte von Haribo
oder Honig von Lagnese wird in Südkorea
verkauft. Erste deutsche Marmeladensorten
sind ebenfalls im koreanischen Lebensmittelhandel zu finden.
Vor dem Hintergrund einer in den letzten
Jahren enorm gestiegenen Popularität von
Kaffee führte Bosch und Siemens Hausgeräte 2012 die Kaffemaschine Tassimo in
Südkorea ein. Dallmayr beispielsweise ist
schon länger auf dem koreanischen Kaffeemarkt aktiv.
Kühne ist vor allem mit sauren Gurken und
unter anderem auch mit Dressings und Saucen vertreten. Dr. Oetker vertreibt seit Juli
2012 Müslis der Marke "Vitalis" in Südkorea.
Bereits seit 2009 besteht in Seoul eine Filiale
eines neuform-Reformhauses, das sich den
auch in Korea vorhanden Trend zum Wellbeing zunutze machen will.
Wichtigste Messe für die Präsentation von
Nahrungsmitteln und Getränken ist die
"Seoul Food & Hotel". Die nächste Auflage
wird vom 14.5. bis 17.5.13 als Teil der "International Food Industry Exhibition, Seoul"
(IFIES) im Korea International Exhibition
Center (KINTEX) in Goyang nahe Seoul stattfinden. Wie in den Vorjahren ist eine vom
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderte
Gemeinschaftsbeteiligung deutscher Firmen
geplant.
KORUM Nr. 44 | April 2013 9
10
KORUM Nr. 44 | April 2013
Kompakt
Fleisch aus Deutschland
Auch in Korea gefragt?
Steffen Reiter
Worldwide Germany is famous for its first-class engineering products such as cars or
machinery. Lesser-known is the fact that German producers and exporters belong to the
major producers and exporters in the food sector as well.
Deutschland ist weltweit eine der größten
Exportnationen. Dabei denkt man zuallererst
an Autos, Maschinen oder Produkte der chemischen Industrie. Dass Deutschland heute
die Nummer 3 auch beim weltweiten Export
von Agrarprodukten und Lebensmitteln ist,
wissen nur wenige.
Mehr als 80 % der deutschen Fläche werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt.
Mit Ausfuhren im Wert von mehr als 60
Mrd. Euro zählt Deutschland zu den größten
Exporteuren von Produkten der Land- und
Ernährungswirtschaft. Dabei sind Fleisch und
Fleischwaren mit mehr als 9 Mrd. Euro die
wichtigste Produktgruppe. Die Basis dieses
Erfolges sind die vielfältigen und modernen
Schlacht- und Zerlegebetriebe, eine Landwirtschaft, die eng mit der Forschung und
Vermarktung zusammenarbeitet, sowie eine
Fleischwarenindustrie, die Tradition und
Moderne geschickt kombiniert.
unterschiedlichen Rassen. So gibt es neben
den Hochleistungstieren aus Kreuzungen der
Deutschen Landrasse und der Pietrains auch
zahlreiche traditionelle Schweinerassen wie
Schwäbisch-Hällisches Landschwein, Bunte Bentheimer und Angler Sattelschwein.
Alle Rassen zeichnen sich durch ihre stabile
Gesundheit und ihre hervorragende Fleischqualität aus.
2012 exportierten die Unternehmen 2,7
Mio. Tonnen Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse in über 100 Länder.
Schweinefleischexporte nach Korea sind
für Deutschland seit 2010 möglich. In diesem recht kurzen Zeitraum haben sich gute
Beziehungen zu den koreanischen Kunden
entwickelt. So wurden 2012 beachtliche
38.000 Tonnen Schweinefleisch nach Korea
geliefert. Korea liegt damit an Platz 17 der
wichtigsten Absatzmärkte für deutsches
Schweinefleisch. Hauptartikel sind Schweinebäuche, die etwa 37 % der gelieferten
Menge ausmachen.
Fleischwaren
Auch bei der Produktion von Fleischwaren
nimmt Deutschland in Europa eine führende
Position ein. Sie hat eine lange Tradition. Die
Wurstmacherkunst beruht auf einer teilweise Jahrhunderte alten Erfahrung, die von
Generation zu Generation weitergegeben
und an moderne Anforderungen angepasst
wurde. Viele traditionelle Fleischwaren wie
der Schwarzwälder Schinken oder die Frankfurter Würstchen haben Weltruf erlangt.
Kennzeichnend für die deutsche Fleischwarenindustrie ist die enorme Vielfalt von hunderten verschiedenen Sorten und unzähligen
regionalen Varianten.
Neben den traditionellen Fleischwaren produzieren die deutschen Betriebe selbstverständlich auch eine große Zahl von Erzeugnissen, die modernen Ansprüchen der Ver-
Schweinefleisch
Die Schweinefleischerzeugung hat in
Deutschland eine lange Tradition. Produktionsweise und –strukturen befinden sich
heute auf einem hohen Niveau und werden
ständig hinsichtlich Tiergenetik, Tiergesundheit, Produktionstechnik und Hygiene weiterentwickelt. Mit einer Produktionsmenge
von knapp 5,5 Millionen Tonnen im Jahr
2012 ist Deutschland der größte Schweinefleischproduzent in der EU. Im weltweiten
Vergleich liegt Deutschland hinter China
und den USA auf Platz 3. Die Schweinehaltung in Deutschland ist vor allem im
Nord-Westen des Landes stark konzentriert.
Hier steht etwa die Hälfte des heimischen
Schweinebestandes. Die deutsche Schweinemast ist geprägt durch die Vielfalt ihrer
KORUM Nr. 44 | April 2013 11
Kompakt
braucher in aller Welt gerecht werden. Dazu
zählen u.a. kalorienreduzierte Produkte oder
Convenience- und Snackartikel in großer
Auswahl. Im Jahr 2011 wurden über 1, 5
Mio. Tonnen Wurstwaren in Deutschland
produziert. Davon waren 880.000 t Brühwürste, 450.000 t Rohwürste und 170.000
t Kochwürste. Das Interesse an diesen Produkten im Ausland nimmt ständig zu. Im
Jahr 2012 wurden 137.000 Tonnen Würste
in alle Welt exportiert.
Geflügel
Rund 6.500 hoch qualifizierte Geflügelhalter
in Deutschland stehen persönlich für ein
klares Leistungsversprechen: hochwertiges
Geflügelfleisch, das im Einklang mit Tier-,
Umwelt- und Verbraucherschutz erzeugt
wird. Kennzeichnend für die gesamte Geflügelfleischerzeugung ist eine enge Zusam-
12
KORUM Nr. 44 | April 2013
menarbeit der Erzeugerstufen Schlupf, Aufzucht und Verarbeitung. Die Küken für die
Aufzucht stammen aus spezialisierten Brütereien, meist mit eigener Elterntierhaltung,
wo das nötige Fachwissen über optimale
Brutbedingungen vorhanden ist.
Hygiene ist oberstes Prinzip in der Geflügelhaltung zur Gewährleistung einer guten
Tiergesundheit. Gerade die deutsche Geflügelwirtschaft zeichnet sich durch den kurzen
Transport vom Landwirt zur Schlachterei
aus. Die Verarbeitung von Geflügel erfolgt
unter strengsten hygienischen Rahmenbedingungen. Nach der Ankunft im Verarbeitungsbetrieb wird das Geflügel ein weiteres
Mal von der amtlichen Überwachung untersucht. Auch die Verarbeitung selbst erfolgt
unter Aufsicht eines Veterinärs, des sogenannten Beschau-Tierarztes.
Die Produktion von Geflügelfleisch erreichte
2011 in Deutschland ein neues Rekordniveau.
Insgesamt wurden 1,66 Mio. Tonnen Geflügelfleisch erzeugt. Damit ist Deutschland der
zweitgrößte Geflügelfleischerzeuger der EU.
Der Geflügelverbrauch betrug 2011 1,5 Mio.
Tonnen, was einem Pro-Kopf-Verbrauch von
18,9 kg entspricht. Auch der Export hat in
den vergangenen Jahren stark an Bedeutung
gewonnen. Im Jahr 2011 wurden 895.085
Tonnen Geflügelprodukte (5 Prozent mehr
als 2010) in fast 100 Länder weltweit exportiert. Lieferungen nach Südkorea sind derzeit
leider nicht möglich. Die deutschen Veterinärbehörden bemühen sich aktuell darum
auch, für Geflügelprodukte aus Deutschland
Exportmöglichkeiten nach Korea zu eröffnen.
Steffen Reiter ist Geschäftsführer bei der
German Meat GmbH.
Kompakt
Bio-Trend in Korea
Reformhaus Korea
Byung-Joo An
The organic market in Korea is growing and trends like Well-Being and LOHAS have a
strong influence on consumer behaviour. While interest in organic food is rising and
industry as well as organic farming are adjusting there are still barriers and challenges
for the organic market in Korea. The main barriers for consumers to purchase is distrust
for organic products and high prices
Die Vorläufer der Naturkost-Bewegung in
Deutschland gehen zum Teil auf die ReformBewegung aus dem 19. Jahrhundert zurück.
Vor über 30 Jahren nahm der Bio-Trend seinen Lauf in Deutschland und die Branche
hat in 2012 erstmals mehr als 7 Milliarden
Euro erwirtschaftet. Unser heutiges, alltägliches Leben mit Bio ist, nicht nur durch die
Anzahl der Naturkostfachgeschäfte Bio-Supermärkte und Reformhäuser sondern auch
durch konventionelle Supermarktketten, aus
Deutschland nicht mehr weg zu denken.
Das Interesse an Organic oder Eco-friendly
Produkten ist in Korea in den letzten Jahren sehr gestiegen. Trends wie Well-Being
und LOHAS haben einen großen Einfluss auf
die veränderte Einstellung zu Lebensmitteln und führten zu Veränderungen des Einkaufsverhaltens. Lebensmittelskandale, wie
Vogelgrippe, BSE und Maul und Klauenseuche sowie eine bessere staatliche Kontrolle
durch die Einführung von Standards nach
den Regeln des „Enviromentally-Friendly
Agriculture Promotion Act“ haben den BioTrend in Korea verstärkt. Die Kennzeichnung
von kontrolliert ökologischen Produkten,
hergestellt ohne Einsatz von konventionellen
Pestiziden, chemischen Dünger und Antibiotika, ist seitdem für die Konsumenten transparenter geworden.
Bioprodukte für Kinder und Kleinkinder verzeichnet werden. Die landwirtschaftliche
Produktion in Korea stellt immer mehr auf
ökologischen Anbau um. Demnach findet
man nicht selten Bioerzeugnisse bei unverarbeiteten Lebensmitteln. Die am meisten
nachgefragten Bio-Produkte bei den Konsumenten sind Bio-Obst, Bio-Gemüse und
Bio-Getreide. Der Hauptverbrauch an unverarbeiteten Lebensmitteln wird durch den
heimischen Anbau gedeckt. Das Angebot
an verarbeiteten Lebensmitteln ist jedoch
nicht so vielfältig und ausgeprägt wie in
Deutschland. Zudem ist das Angebot an Bioprodukten durch begrenzte Vertriebsmög-
lichkeiten eingeschränkt.
In Korea steckt die Bio-Branche dennoch
in den Kinderschuhen und ist trotz des
Bewusstseins für Bio noch ein Nischenmarkt.
Die Konsumenten sind verunsichert, ob die
Erzeugnisse und Produkte auch tatsächlich
Bio sind und nehmen dafür keinen höheren
Preis in Kauf. Zudem sind durch Lebensmittelskandale und unzureichende Verbraucheraufklärung bei Bio-Kennzeichnungen die
Endverbraucher misstrauisch, da die Bezeichnungen für ökologische Erzeugnisse unterschiedlich sind. Die höchste Qualitätsstufe
ist Yuki, zu vergleichen mit den EU-BioSiegel: Anbau ohne chemisch-synthetische
Dünge-und Pflanzenschutzmittel(mindestens
3 Jahre), Jeonwhangi Anbau ohne chemischsynthetische Dünge-und Pflanzenschutzmittel (mindestens 1 Jahre), Mu-nongyak
(Anbau ohne chemisch-synthetische aber
Das Bewusstsein und die Bedeutung für Bio
sind bei den koreanischen Konsumenten
mittlerweile ausgeprägt und ein stetiges
Wachstum des Bio-Marktes in Korea wird
prognostiziert. Es gibt zum Beispiel staatliche Programme für Schulverpflegung, die
auf Biokost ausgerichtet sind, und es kann
insbesondere eine steigende Nachfrage für
KORUM Nr. 44 | April 2013 13
Kompakt
mit wenigen chemischen Düngemittel) und
Jeo-Nongyak (Anbau mit wenigen chemischsynthetische Pflanzenschutzmittel).
Dagegen sind Bio-Produkte aus Deutschland vertrauenswürdig, aber aufgrund der
Importauflagen (Zoll 30~50%) sind die Endverbraucherpreise zu hoch und daher nur für
einkommensstarke Haushalte erschwinglich.
Die Vertriebsstruktur für Bio-Produkte in
Korea ist begrenzt und nicht so vielfältig wie
in Deutschland. In Korea gibt es nur wenige
Fachgeschäfte, die auf Bio spezialisiert sind
und in Kaufhaus- und Supermarktketten
sind Bio-Produkte nur einzeln vertreten.
Unser Unternehmen BJ LOHAS Co., Ltd. hat
sich zur Aufgabe gemacht deutsche Bio Produkte in Korea zu vertreiben. Dafür hat BJ
LOHAS in 2008 mit der Genossenschaft neuform e.G. einen Lizenzvertrag abgeschlossen
und vertreibt unter dem Konzept Reformhaus
Korea Premium-Produkte. Unser Glauben an
deutsche Bio-Qualität und die Tradition und
Erfahrung deutscher Hersteller waren unsere Motive den koreanischen Konsumenten
mehr Vielfalt bei Bio-Produkten anzubieten.
Die Hürden für eine erfolgreiche Marktbearbeitung sind jedoch hoch. Deutsche Produkte müssen, zum einem, den koreanischen
Geschmack treffen und, zum anderen, für
den Konsumenten leicht kommunizierbar
sein. Es bedarf hoher Marketingmaßnahmen
für eine zielgerechte Übermittlung der Premiumstrategie. Bio-Produkte haben in der
Regel eine kürzere Mindesthaltbarkeit, da
auf Konservierungsstoffe bei der Herstellung
verzichtet werden. Strenge Kontrollen bei
der Einfuhr von Bio-Produkten durch die
KFDA (Korea Food and Drug Administration) erfordern zusätzlichen Aufwand. Das
Freihandelsabkommen (FTA) zwischen der
EU und Korea bringt im ersten Schritt keine
deutliche Erleichterung. Die Herausforde-
rungen sind hoch, aber wir sind der festen
Überzeugung, dass Premium Qualität sich
durchsetzt und es nur eine Frage der Zeit ist,
bis Konsumenten dies erkennen.
Das Thema Bio ist in Korea nicht nur ein
vorübergehender Trend, sondern wird in den
nächsten Jahren das Konsumentenverhalten
weiter beeinflussen und Akzente im koreanischen Lebensmittelmarkt setzen. Die Pionierphase in Korea ist überwunden und die
Phase der Marktbearbeitung eingeläutet. Die
Hersteller und der Handel in Korea haben die
Chancen im Bio-Markt erkannt und koreanische Konsumenten werden Ihren Nutzen
daraus ziehen können.
Byung-Joo An ist Geschäftsführer bei
BJ LOHAS Co., Ltd. in Korea und EUKO
Consulting GmbH in Frankfurt am Main.
Wachsender Markt für Molkereiprodukte in Korea
Deutschland stark positioniert bei Milchpulver und Mozarella
Positiver mittelfristiger Ausblick
Frank Robaschik
Consumption of dairy products rose steadily during the past 30 years and despite a drop
in 2012 imports increased significantly. As such, dairy imports from Germany soared
from about 7.7 million USD to 54.6 million USD between 2009 and 2012. The 2013 forecast is muted but demand and imports, supported by the Free Trade Agreement between
the EU and Korea, are expected to increase consistently.
Der Verbrauch von Molkereiprodukten in
Korea wuchs bis 2011 kontinuierlich und
erreichte den Rekordwert von 3,5 Mio. t
(70,7 kg pro Einwohner). Die Importe stiegen auf mehr als 785 Mio. USD. Verbrauch
und Einfuhren sanken 2012 leicht. Für 2013
prognostiziert das Korea Rural Economic
Institute einen Rückgang des Verbrauchs
auf dann 66,7 kg pro Kopf. Mittelfristig ist
das Institut jedoch optimistisch und rechnet
bis 2017 mit einem Anstieg auf 69,5 kg und
bis 2022 auf 74,6 kg pro Kopf. Für deutsche
Anbieter kommt begünstigend hinzu, dass
14
KORUM Nr. 44 | April 2013
dank dem Freihandelsabkommen zwischen
der EU und Korea die Einfuhrzölle sinken
und Zollfreiquoten sich vergrößern.
Die Hälfte des Verbrauchs an Molkereiprodukten entfällt auf Milch. Während der
Pro-Kopf-Verbrauch an Molkereiprodukten in Korea
Produkt
Molkereiprodukte insgesamt
Milch, weiße
Milch, mit Geschmackszusätzen etc.
Trinkjoghurt
Joghurt
Käse
Referenz: Gesamtverbrauch an
Molkereiprodukten (in 1.000 t)
in kg pro Jahr
2008
60,9
27,6
7,2
5,8
3,4
1,5
2009
61,7
28,3
6,3
5,3
3,6
1,5
2010
64,2
27,6
5,6
7,4
2,6
1,8
2011
70,7
26,9
5,7
7,8
2,6
2,0
2012
67,2
28,2
5,4
8,8
2,3
1,7
2.980
3.036
3.171
3.518
3.359
Quelle: Korea Dairy Committee
Kompakt
Konsum weißer Milch stieg, sank der von
verarbeiteter Milch mit Geschmackszusätzen. Nach Angaben der Korea Food &
Drug Administration (KFDA) ist der Milchverbrauch vor allem bei Kindern sehr hoch
und sinkt kontinuierlich mit zunehmendem
Alter. Bei Joghurt wird deutlich mehr Trinkjoghurt konsumiert als "normaler" Joghurt.
Diese Tendenz hat sich in den letzten Jahren
noch verstärkt. Während der Verbrauch von
Trinkjoghurt zunahm, verringerte sich der
von "normalem" Joghurt. Trinkjoghurt hat in
Südkorea dank des japanischen Unternehmens Yakult eine sehr lange Tradition.
Die Auswahl an Käse hat sich in den letzen
Jahren deutlich verbessert, das Angebot ist
aber immer noch beschränkt. Auch koreanische Unternehmen produzieren Käse. Die
Vermarktung der meist nicht zu 100% aus
Naturkäse bestehenden Sorten zielen oft
auf Eltern ab, die ihren Kindern etwas Gutes
tun wollen. Ähnliches gilt für andere Milchprodukte. Eine Milchsorte wird beispielsweise unter dem Markennamen "Einstein"
verkauft. Bei Joghurt, Milch und Käse sind
im Rahmen von Werbeaktionen wie auch
bei anderen Nahrungsmitteln Verkostungen
im Laden üblich. Neben Warenhäusern und
Nachfrage und Angebot an Rohmilch
Produkt
Lagerbestand vom Vorjahr
Produktion
Import
Angebot Insgesamt
Verbrauch
Lager
Nachfrage Insgesamt
Verbrauch pro Kopf in kg
in 1.000 t
2012
18
2.114
1.391
3.523
3.432
91
3.523
67,2
*)
2013
91
2.081
1.357
3.529
3.424
105
3.529
66,7
*)
2017
114
1.967
1.658
3.739
3.621
118
3.739
69,5
2022 *)
133
1.816
2.129
4.077
3.940
137
4.077
74,6
*) Prognose
Quelle: Korea Rural Economic Institute, Januar 2013
Einfuhr von Molkereiprodukten
Produkt (ZT-Position)
Insgesamt (04, 1901101010)
Käse (0406)
.Mozarella (0406101010)
.Cheddar (0406901000)
.Schmelzkäse (0406300000)
.Frischkäse (0406101020)
.Gouda (0406902000)
Milch und Rahm (0401, 0402)
.Milchpulver (040210)
Butter (040510)
Milchstreichfette (040520)
Baby-Milchpulver für den Einzelhandel(1901101010)
Wert in Mio. USD
2010
484,7
258,7
103,1
45,4
24,7
15,7
6,7
46,4
24,3
13,8
10,5
36,0
2011
785,9
357,9
168,9
61,7
30,6
23,2
16,3
209,4
123,4
24,8
16,7
37,4
2012
667,4
359,7
163,3
70,7
32,2
24,9
14,6
103,4
61,2
19,3
11,3
40,6
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
KORUM Nr. 44 | April 2013 15
Kompakt
Discountern verkaufen zum Teil auch Bäckereien Importkäse.
koreanischen Käseeinfuhren dürften Pizzerien zu den wichtigsten Abnehmern gehören.
Nach Angaben der Fachzeitung "Shikpum
Oesik Kyungjae Sinmun" zählten Mitte 2012
die Ketten Mr. Pizza der MPK Group mit 425
Filialen, Domino Pizza mit 363 Filialen, Pizza
Hut mit 308 Filialen und Pizza Etang mit
334 Filialen zu den größten Pizza-Ketten
Südkoreas. Laut der Fachzeitung verfügte
die Kette Pizza School Mitte 2011 über 693
Filialen.
Bei den Käseimporten liegen Mozarella,
Cheddar, Schmelzkäse, Frischkäse und Gouda auf den vorderen Plätzen. Die weltweiten
Einfuhren Südkoreas von Camembert und
Emmentaler waren dagegen 2012 mit 2,0
Mio. USD respektive 1,2 Mio. USD noch sehr
gering. Dafür stiegen diese jedoch auch 2012
deutlich, während der Gesamtimport von
Käse gegenüber dem Vorjahr zurückging.
Bei Mozarella, dem größten Segment der
Die größten Hersteller von Molkereipro-
Wichtigste Lieferländer von Molkereiprodukten 2012
Produkt
Gesamt
Milch, -erzeugnisse
Käse
.Mozarella
.Cheddar
.Schmelzkäse
.Frischkäse
.Gouda
Milch und Rahm
.Milchpulver
Butter
Milchstreichfette
Baby-Milchpulver für den
Einzelhandel
Wert in Mio. USD *)
Gesamt
667,4
645,1
359,7
163,3
70,7
32,2
24,9
14,6
103,4
61,2
19,3
11,3
Nr. 1
USA 187,7
USA 185,1
USA 140,6
USA 69,3
NZ 39,8
USA 11,8
USA 12,4
NL 7,2
Aus 22,7
Aus 20,0
NZ 9,6
Aus 6,0
Nr. 2
NZ 144,4
NZ 131,3
NZ 100,9
NZ 54,7
USA 15,3
Fr 9,7
Aus 9,5
Chile 4,6
D 17,1
D 16,3
US 4,7
NZ 4,4
Nr. 3
Aus 81,1
Aus 69,8
Aus 33,3
D 13,9
Aus 13,7
Aus 4,8
NZ 2,3
NZ 1,6
Fr 10,3
Fr 9,7
Fr 2,0
UK 0,7
D (Rang)
54,5 (6)
43,5 (6)
16,0 (5)
13,9 (3)
0,0 (7)
0,4 (7)
0,0 (7)
0,8 (4)
17,1 (2)
16,3 (2)
0,0 (12)
0,0 (8)
40,6
NZ 13,1
Aus 11,3
D 11,0
11,0 (3)
*) Aus - Australien, D - Deutschland, Fr - Frankreich, It - Italien, NL - Niederlande, NZ - Neuseeland
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
Produktion und Verbrauch ausgewählter Molkereiprodukte
Milch, weiße (Produktion)
Milch, mit Geschmackszusätzen etc. (Produktion)
Babymilchpulver (Produktion)
Babymilchpulver (Verbrauch)
Vollmilchpulver (Produktion)
Vollmilchpulver (Verbrauch)
Magermilchpulver (Produktion)
Magermilchpulver (Verbrauch)
Kondensmilch (Produktion)
Kondensmilch (Verbrauch)
Butter (Produktion)
Butter (Verbrauch)
Käse (Produktion)
Käse (Verbrauch)
Joghurt (Produktion)
Joghurt (Verbrauch)
2008
1.351.540
350.755
15.631
15.039
3.430
4.941
19.885
23.002
3.546
3.426
3.512
6.957
25.016
64.366
454.980
449.847
in t pro Jahr
2009
1.389.585
312.270
14.453
13.913
3.124
4.209
15.193
27.795
3.949
3.382
3.493
8.396
23.199
64.526
445.738
439.578
2010
1.361.958
279.160
14.511
14.538
2.569
4.162
9.521
9.075
3.774
3.286
2.636
9.087
27.403
79.950
502.604
496.702
2011
1.338.081
286.309
15.191
13.786
1.802
5.402
3.959
23.527
2.639
1.577
1.152
9.799
24.708
88.763
552.005
516.774
Quelle: Ministry for Food, Agriculture, Forestry and Fisheries
16
KORUM Nr. 44 | April 2013
dukten sind Namyang Dairy (Umsatz 2011:
1,2 Bill. Won; rund 780 Mio. Euro; 1 Euro
= 1.541 Won - Jahresdurchschnitt 2011),
Korea Yakult (956 Mrd. Won), Maeil Dairy
(944 Mrd. Won), Binggrae (720,6 Mrd. Won,
mit einem Schwerpunkt auf Eis), Purmil (259
Mrd. Won), Vilac (178 Mrd. Won), Dongwon
(147 Mrd. Won) und Pasteur Milk (Umsatz
2010: 123 Mrd. Won).
Bei Joghurt hatte nach Angaben der Zeitung "Edaily Korea" Yakult einen Marktanteil von 57% gefolgt von Namyang (21%),
Binggrae (10%) und Maeil (6%). Bei Milchpulver dominierten 2009 nach Angaben
von Dongsuh Oil & Fats die Firmen Maeil
(Umsatz 147 Mrd. Won, Marktanteil 35,3%),
Namyang (130 Mrd., 39,9%), Ildong Foods
(66 Mrd., 17,9%) und Pasteur (20 Mrd. Won,
5,4%).
Deutsche Anbieter von Molkereiprodukten
in Korea profitieren dank des seit Mitte 2011
angewendeten Freihandelsabkommens (FHA)
zwischen der EU und Korea von sinkenden
Einfuhrzöllen. Zum Teil ist das ein sehr langwieriger Prozess. So sollen erst ab Juli 2026
alle Käsesorten zollfrei eingeführt werden
können.
Bei Milch und Rahm (betroffen ist vor allem
Milchpulver) wird der zollfreien Einfuhr auch
nach 15 Jahren ab dem Inkrafttreten des
Abkommens dauerhaft mit einer Quote für
die EU-Länder in Höhe von ab dann unverändert 1.512 t Grenzen gesetzt. Zollfreie
Kontingente gelten in der Übergangszeit
auch bei Käse und Quark sowie bei Molke. Spätestens 15 Jahre nach Inkrafttreten
des Abkommens gilt jedoch auch für diese
Erzeugnisse die volle Zollfreiheit.
Bei Frühstückscerealien dominieren in Südkorea die Marken "Kellogs" von Nongshim
Kellog (90%ige Tochter von Kellogs Latin
America Holding Co.; 8,26% hält der koreanische Lebensmittelhersteller Nongshim)
und "Post" von Dong Suh Foods. Es kommen
jedoch sukzessive verschiedene importierte
Marken hinzu. Müslis sind noch relativ neu
auf dem Markt. Beispielsweise vertreibt Dr.
Oetker seit Juli 2012 Müslis der Marke "Vitalis" in Südkorea.
Kompakt
„Dr. Oetker in Korea“
Interview mit Rainer Lührs, Geschäftsführer Dr. Oetker GmbH, Ländercoach 3A
KORUM: Sie sind nun zwei Jahre in Südkorea aktiv. Wie haben Sie begonnen, Ihre
Produkte zu verkaufen und welche Erfahrungen haben sie damit anfangs gemacht?
LÜHRS: Über den Markteintritt von Dr. Oetker in Korea wurde nach einer längeren Evaluationsphase gegen Ende 2011 entschieden,
der tatsächliche Markteintritt mit Dr. Oetker
Vitalis Müsli wiederum ist erst nach Auswahl
eines starken Partners Ende Juni / Anfang
Juli 2012 erfolgt. Genau genommen sind
wir daher seit einem guten Dreivierteljahr
in Korea „aktiv“. Der Markteintritt ist mit
einem bekannten koreanischen Lebensmittelunternehmen (Daesang Corp.) erfolgt, da
für Dr. Oetker schnell klar war, dass es sehr
schwierig werden würde, im wettbewerbsstarken koreanischen Marktumfeld alleine
erfolgreich zu werden. Die ersten Monate
haben klar gezeigt, dass dies die richtige
Entscheidung war, da wir unsere Distribution
mit unserem Partner relativ schnell ausbauen konnten und das koreanische Know-How
unseres Partners bei der Vermarktung der
Produkte klar von Vorteil ist.
KORUM: Haben sich Ihre anfänglichen
Schwierigkeiten gelöst und die erhofften
Erwartungen erfüllt?
LÜHRS: Aktuell ist es noch sehr schwierig
zu sagen, ob die Erwartungen erfüllt wurden
bzw. sich erfüllen werden, da Vitalis Müsli
erst vor neun Monaten gelauncht wurde.
Insgesamt sind wir mit den ersten Monaten
aber zufrieden, der Trend geht nach oben.
Allerdings haben wir die Schwierigkeit, dass
der koreanischen Verbraucher unsere deutschen Verpackungen kaum bzw. nicht versteht. Auch die Kategorie „Müsli“ ist für
Koreaner, anders als für deutsche Verbraucher, noch sehr unbekannt. Im Spätsommer
werde wir daher unsere Produkte mit Verpackungen relaunchen, die stärker auf den
koreanischen Markt abgestimmt sind, d.h.
vor allem, dass die Verpackungen Produktinformationen in koreanischer Sprache enthalten, damit der koreanische Verbraucher
unsere Produkte besser versteht. Natürlich
rechnen wir damit, dass sich dann auch die
Absätze weiter positiv entwickeln.
KORUM: Steht die Marke Dr. Oetker in
Korea für ein ausgefallenes und seltenes
Produkt aus Europa oder etabliert sie sich
auch im alltäglichen koreanischen Haushalt?
LÜHRS: Anders als in Deutschland, wo wir
97% Markenbekanntheit haben, kann man
in Korea noch nicht davon sprechen, dass
die Marke in Korea für irgendetwas steht.
Im Moment kennen die wenigsten Koreaner
Dr. Oetker. Dies bedarf Zeit. Sicher ist jedoch,
dass unsere aktuelle deutsche Verpackung
ganz klar für ein Importprodukt steht, was
sowohl negativ, als auch positiv sein kann.
Negativ, da Koreaner ganz klar eher auf Produkte aus dem eigenen Land vertrauen –
insbesondere was Lebensmittel anbelangt.
Auf der anderen Seite haben Importprodukte jedoch eine Art Premiumstellung und
sind somit etwas Besonderes – insbesondere deutsche Produkte, die in Korea einen
hervorragenden Ruf genießen. Mit unserer
deutschen Verpackung dürfte eine Etablierung im alltäglichen Koreanischen Haushalt jedoch schwierig sein. Mit der bereits
erwähnten Umstellung der Verpackung, die
dennoch den Importcharakter unterstreichen
wird, erhoffen wir uns jedoch, dass uns dies
gelingen wird. Klar ist: Unser Ziel ist nicht
der kurzfristige Erfolg, sondern der langfristige Erfolg. Wir müssen also geduldig sein.
KORUM: Welche Produkte von Dr. Oetker
verkaufen sich besonders gut in Korea?
LÜHRS: Aktuell wird lediglich Vitalis Müsli
in vier Sorten verkauft und die Sorte „Knusper Flakes“, welche Mandeln enthält, scheint
bislang am beliebtesten zu sein. Ebenso entwickelt sich die Sorte „Weniger süß“ sehr
positiv, da diese perfekt zu den Bedürfnissen
der jungen Koreanerinnen passt. Sicherlich
werden im Laufe diesen oder des nächsten
Jahres auch noch weitere Produkte von Dr.
Oetker folgen. Lassen Sie sich überraschen…
KORUM: In Deutschland sind biologische
Produkte und gesunde Ernährung durchaus zwei Konsumtrends. Können Sie Ähnliches in Korea feststellen oder entwickelt
sich der Konsum in eine andere Richtung?
LÜHRS: Aus meiner Sicht ist der „Bio-Markt“
eine Nische in Korea. Klar finden sich immer
Verbraucher, die bereit sind, für ein Bioprodukt mehr Geld auszugeben. Jedoch kann
ich mir nicht vorstellen, das „Bio“ jemals
„Mainstream“ werden wird – ganz einfach
aufgrund des Kosten-Nutzen-Verhältnisses.
Das Preisniveau in Korea ist bereits ohne Bio
sehr hoch. Dr. Oetker hat in der Vergangenheit auch Bio-Produkte angeboten, doch wir
mussten schnell feststellen, dass wir mit diesen Produkten niemals die Masse erreichen.
Ich denke, dass es vielen Großunternehmen
ähnlich geht.
Anders sehe ich es mit dem Trend in Richtung „gesunder“ Produkte oder auch WellBeing Produkte. Dieser Trend hält schon lange an und passt perfekt zu Koreanern, für
die Schönheit, Gesundheit und die perfekte
Figur das A und O sind. Alles, was gesund
ist oder vermeintlicher Weise zur perfekten
Figur beitragen kann, verkauft sich in Korea
gut. Und ich bin sicher, dass dies auch in
Zukunft so bleiben wird.
KORUM Nr. 44 | April 2013 17
Kompakt
“Promoting German food in Asia”
Interview with Malcolm Chao, Vice President, Franchise Operations
time-honoured German beer-making traditions that respect the Purity Law of 1516. All
beers are made using pure spring water and
are paired with authentic Bavarian dishes.
KORUM: Brotzeit® being awarded with
the 2012 Singaporean ‘Franchise of the
Year Award’ as well as its success in Singapore and abroad reflect its ability to
fill in a niche in the market. How did you
come up with the idea to run a business
in Asia based on German food?
KORUM: Dear Mr. Chao, Brotzeit® is
a company unknown to most Koreans.
Could you, please, provide some general
information on what kind of businesses
Brotzeit® conducts?
Chao: Brotzeit® offers authentic Bavarian
Cuisine accompanied by world-famous
German beers in a chic and contemporary
setting. "Brotzeit®" is a typical Bavarian
expression – "Brot" being German for bread
and "Zeit" for time, referring to a cozy meal
complemented by fresh beer.
We are focused on achieving sustainable
business growth and regional expansion by
ensuring their franchisee success. Currently
operating in Singapore, Malaysia, Vietnam,
Hong Kong, Mainland China, Thailand and
Philippines it has signed further development deals in Indonesia and Beijing with
more territories in the pipeline such as Korea
and Japan amongst them.
All our outlets engage guests with chic décor
through the use of German-inspired wooden
benches and a long wooden bar counter. The
contemporary bier bar possesses a playful
charm with its characteristic signature mural
showing the history and development of
German beer culture. Our restaurants serve
the widest selection of pure German beers
in Singapore all day long, made according to
18
KORUM Nr. 44 | April 2013
Chao: Brotzeit®’s concept came from a
group of Germans and Austrians living in
Singapore who wanted to bring the authentic food and beer from Bavaria to Singapore. While traditional German restaurants
tend to be packaged, old-fashioned, mom
and pop-run establishments where service
staff wear traditional Bavarian costumes, we
have opted for a modern, urban chic relaxed
and comfortable interior decor to reflect its
casual dining concept, as well as German
bier garden elements that are open and
spacious. There are no other German casual
dining franchise concepts anywhere else.
KORUM: Regarding the franchise business, what were the biggest difficulties
making German food palatable for Asian
customers?
Chao: At Brotzeit® we believe that it is
necessary to retain certain core items in
all franchises while adapting to local markets. This consists of having certain core
items in the main menu across all franchises, while allowing for the localisation
of menus to better appeal to domestic markets. For instance, menus in all franchises
include conventional dishes such as sausages, schnitzels and pork knuckles, as well as
uniquely Bavarian dishes that give a sense of
authenticity, such as goulash (meat stew). At
the same time, franchisees may also adapt
certain dishes to local markets. For example,
if Brotzeit® enters the Thai market, which
tends to consume more fish, then the local
menu could include more fish dishes, which
must be prepared in a Bavarian style to
remain true to our concept.
Localisation and a good understanding of
local taste are important because locals
contribute 90-95 per cent of Brotzeit®'s
business. Our menus also include more sharing platters to suit the preferences of Asian
consumers, compared to individual portions
that are more common in the West.
KORUM: Brotzeit® has set up several
stores throughout East Asia. Do you have a
particular franchise model in dealing with
your franchisees and how does it address
the cultural differences across Asia?
Chao: Brotzeit® German Bier Bar & Restaurant is the world’s leading German franchise
restaurant concept operating multi-nationally. What this means is, unlike most other
segments in the multi-unit F&B Franchising
industry, there is no organised competition. We do not sell single-unit franchises
in a new market. Instead we have chosen
to develop by selling market areas, which
require the franchise developer to open a
number of units, typically three to six in a
period of six years.
To address the various cultural differences,
we have comprehensive systems with
extensive Operating Manuals in place and
excellent support in training and marketing
throughout from planning phase, Fit-Out to
opening and continual operations to develop
the brand locally and internationally. The
manuals and guidelines we have put into
place ensure the consistent execution and
quality of our products. We also do regular monitoring by conducting an Operations
Improvement Evaluation (OIE) of all franchise
stores every three months to ensure that the
Brand and Corporate Identity standards, couple with standard of service, food and drink is
consistent. The franchise model allows locals
to run the overseas operations, side-stepping
the problem, as the franchisees are on the
Konjunktur
ground to oversee daily operations.
KORUM: Korea, as every country, has its
own peculiarities. As a franchise company
promoting German food and beer what
opportunities and setbacks do you expect
when entering Korea?
Chao: Considering that Korean diners consume large amounts of BBQ meats, German
cuisine which is typically very meat heavy
with dishes containing sausages and pork
knuckle, will be something that won’t be
too difficult to catch on to. In addition, the
contemporary and urban chic setting of our
stores usually attracts a particular demographic of young PMEBs (Professionals, Managers, Executives, Businessmen) and aspiring
individuals. One key challenge would be to
put in a fair amount of effort to educate
the locals about Bavarian or German cuisine
but judging from our success in other markets that are not accustomed to Bavarian
or German cuisine, this process won’t take
too long.
KORUM: German food is not particular
famous in Korea. The market for foreign
food seems dominated by Italian and
French cuisine. What strategy could you
think of to promote the German food in
Korea?
Chao: As German cuisine not very well
known in Korea, this provides a good opportunity for us to enter the Korean market
with its unique dining concept. Korean food
culture is evolving with more people dining
out and we feel that Koreans will take to
our concept as well as the other countries
we have made our presence in. Besides promoting Brotzeit® as a German restaurant,
we are also known throughout the region as
destination to have celebrations, as "every
visit to Brotzeit® is a happy occasion".
Branche kompakt - Kfz-Industrie und Kfz-Teile
Frank Robaschik
With a production of 4.6 million vehicles in 2012, Korea is the 5th largest car producing
country in the world. In addition, it is a considerable sales market with about 1.5 million
vehicles sold. Even though domestic demand is mainly covered by domestic production,
imports are soaring. In 2012 importers for the first time reached a 10% share of newly
registered cars. Many international automotive suppliers, including German ones, are
present on site.
Marktentwicklung/-bedarf
Im Jahr 2012 sank der Kfz-Absatz in Korea
um 2,4% auf 1,54 Mio. Einheiten. Davon
entfielen auf inländische Hersteller rund
1,41 Mio. (-4,3% gegenüber 2011). Die Verkäufe ausländischer Kfz erhöhten sich auf
knapp 131.000 (+24,6%). Ende 2012 waren
nach Angaben des Ministry of Knowledge
Economy (MKE) 18,9 Mio. Kfz im Land registriert. Es handelte sich um 14,6 Mio. Pkw
sowie 3,2 Mio. Lkw und 1,0 Mio. Busse. Auf
1.000 Einwohner kamen damit etwa 292
Pkw, 65 Lkw und 20 Busse.
Von den lokalen Herstellern verzeichnete
2012 lediglich Ssangyong deutlich höhere
Verkaufszahlen in Korea (+23,4%). Eingebrochen ist dagegen der Absatz von Renault
Samsung (-45,1%). Der Inlandsmarkt dürfte 2013 in etwa auf dem gleichen Niveau
wie 2012 verbleiben. Das Korea Automotive
Research Institute (KARI) sagte im Oktober
2012 ein Minus von 1,0% voraus, das MKE
und der Fachverband KAMA prognostizierten
dagegen im Dezember 2012 ein Plus von
1,2%.
Der Marktanteil ausländischer Pkw stieg
2012 laut dem Importeurverband KAIDA auf
10%. Dessen Mitgliedsfirmen führten insgesamt 130.858 Pkw ein. Dies waren 24,6%
mehr als im Vorjahr. Deutsche Marken konnten ihre Spitzenstellung im Importmarkt
2012 sogar noch einmal minimal erhöhen.
Auf BMW (Anteil: 21,5%) folgten Mercedes-
Benz (15,6%), Volkswagen (14,1%) und Audi
(11,6%). Die größten Zuwächse von Marken
mit mindestens 500 abgesetzten Fahrzeugen
verzeichneten Toyota (+115,0% auf 10.795
Einheiten), Volkswagen (+47,9% auf 18.395)
und Audi (+46,2% auf 15.126).
Für 2013 liegen die Prognosen für die Importeure zwischen +3,9% (KARI) und +13,6%
(MKE und KAMA). Damit dürften sie den
inländischen Herstellern weitere Marktanteile abnehmen. Dieselfahrzeuge gewinnen
an Bedeutung. Der Anteil von Dieselwagen
an den importierten Pkw stieg von etwas
mehr als einem Drittel des Importwerts 2011
auf fast die Hälfte desselben im Jahr 2012.
Insgesamt waren Ende 2012 in Korea 7,0
Mio. Diesel-Kfz zugelassen, 4,4% mehr als
ein Jahr zuvor.
Kfz-Inlandsabsatz koreanischer Hersteller
Kategorie
Pkw
Lkw
Busse
Sonderfahrzeuge
Gesamt
2011
1.211
178
72
13
1.475
in 1.000 Einheiten, Veränderung in %
2012
1.176
157
65
13
1.411
Veränderung 2012/11
-2,9
-11,8
-10,6
2,7
-4,3
Anmerkung: Tabelle enthält Rundungsdifferenzen
Quelle: Korea Automobile Manufacturers' Association (KAMA)
KORUM Nr. 44 | April 2013 19
Konjunktur
Kfz-Marktanteile in Korea nach Herstellern 2012
in 1.000 Einheiten inklusive Nutzfahrzeuge; Marktanteile in %
Unternehmen
Hyundai
Kia
GM Korea
Renault Samsung
Ssangyong
Sonstige *)
Importeure
Gesamt
Produktion
1.905
1.586
786
154
119
8
4.558
Anteil
41,8
34,8
17,2
3,4
2,6
0,2
100,0
Inlandsabsatz
668
482
146
60
48
8
131
1.542
Anteil
43,3
31,3
9,5
3,9
3,1
0,5
8,5
100,0
Exporte
1.242
1.102
656
94
72
5
3.171
Anteil
39,2
34,8
20,7
3,0
2,3
0,1
100,0
*) Tata-Daewoo und Daewoo Bus
Quellen: KAMA, MKE
Kfz-Produktion in Korea
Kategorie
Pkw
Lkw
Busse
Spezialfahrzeuge
Gesamt
in 1.000 Einheiten, Veränderungen in %
2011
4.222
276
145
14
4.657
2012
4.167
256
121
13
4.558
Veränderung 2012/11
-1,3
-7,3
-16,5
-4,4
-2,1
Anmerkung: Tabelle enthält Rundungsdifferenzen
Quelle: KAMA
Nach Problemen von Hyundai und Kia in
den USA mit einem höher als angegebenen
Verbrauch und neuen Regeln zur Messung des Verbrauchs in Korea dürfte bei
der Hyundai Motor Group die Verbesserung
der Treibstoffeffizienz auch 2013 ein Thema
bleiben. Zur Hyundai Motor Group gehören
neben Hyundai Motor und Kia Motors unter
anderem Zulieferer wie Hyundai Mobis und
Hyundai Steel.
Seit 2009 gibt es Steuervergünstigungen für
Hybridfahrzeuge und seitdem sind Hyundai
und Kia mit solchen auf dem Markt. Auch
die Marken Toyota, Lexus, Honda, GM Korea
und Ford bieten Hybridautos in Korea an.
Ende 2012 waren etwa 75.000 zugelassen,
fast doppelt so viele wie ein Jahr zuvor.
Bei Elektroautos stieg der Bestand zwar um
150% gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl
von 860 zugelassenen Fahrzeugen Ende
2012 ist jedoch niedrig. Nach Plänen des
Ministry of Environment soll 2013 neben
Regierungsstellen auch der Privatsektor
Elektroautos kaufen können. Der Erwerb
von 1.000 Einheiten der Modelle Change
(Hersteller AD Motors), Ray (Kia), SM3 ZE
(Renault Samsung) und Spark (GM Korea)
soll subventioniert werden. Darüber hinaus
20
KORUM Nr. 44 | April 2013
fertigt Hyundai Motor seit 2011 Modelle
des Brennstoffzellenautos Tucson (in Europa
heißt dieses ix35) in Kleinserie.
Ausländische Kfz-Zulieferer sind in Korea
sehr stark vertreten. Aufgrund ihres in vielen Bereichen vorhandenen technologischen
Vorsprungs können sie grundsätzlich mit
guten Geschäften rechnen. Dies gilt vor
allem für die Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge durch die Reduzierung von Abgasen, eine höhere Kraftstoffsparsamkeit durch
moderne Verbrennungstechnik und eine bessere Sicherheit. Das seit Juli 2011 angewendete Freihandelsabkommens zwischen Korea
und der EU senkt die Zölle im bilateralen
Handel mit Fahrzeugen und mit Kfz-Teilen.
Produktion/Branchenstruktur
Die Kfz- und Kfz-Zulieferindustrie ist ein
wichtiger Sektor der koreanischen Wirtschaft. Ihr Produktionswert von rund 152
Bill. Won (etwa 99,3 Mrd. Euro; durchschnittlicher Devisenkurs 2010: 1 Euro =
1.530 Won) im Jahr 2010 entsprach einem
Anteil von etwa 10% am gesamten verarbeitenden Gewerbe. Hyundai Motor und Kia
Motors sind die überragenden Firmen im
Markt. Kia wurde 1998 von Hyundai übernommen, ist aber eine eigenständige Marke.
Weitere Autobauer sind daneben GM Korea,
Renault Samsung, Ssangyong, Daewoo Bus
und Tata-Daewoo (nur Lkw). Die Inlandsfertigung sank 2012 um 2,1% auf knapp 4,56
Mio. Fahrzeuge. KAMA und MKE schätzen,
dass Produktion und Ausfuhren 2013 um
Ausgewählte Projekte der koreanischen Kfz-Industrie
Projektbezeichnung
Kia: 3. Fabrik in Yancheng
(Provinz Jiangsu, VR
China)
Hyundai: NutzfahrzeugeWerk in Ziyang (Sichuan,
VR China)
Hyundai: CompletelyKnocked-Down (CKD)Fertigung für Lkw in Bursa
(Türkei)
Hyundai Wia: Werk für
Powertrain-Teile in Seosan
(Prov. S. Chungcheong)
Denso PS: Werk für KfzElektronik in Changwon
(Prov. S. Gyeongsang)
Hyundai: Motorenwerk bei
Chennai (Indien)
Investitionssumme
Projektstand
Anmerkung
Bau von Juni 2012 bis 1.
Halbjahr 2014, 300.000
Einheiten p.a.
Bau von August 2012 bis
1. Halbjahr 2014, 150.000
Einheiten p.a.
k.A.
im Bau
415 Mio. Euro *)
im Bau
k.A.
Vertrag vom
29.11.12
Produktionsbeginn Ende 2014;
200.000 Einheiten bis 2021
415 Mio. Euro
Plan
Absichtserklärung Dezember
2012, Summe bis 2015, weitere
Investitionen bis 2020
275 Mio. Euro
Plan
Baubeginn August 2013,
Fertigstellung Mai 2014
300 Mio. USD
Plan
Absichtserklärung November
2012
*) Investitionssumme gemeinsam mit chinesischem Joint-Venture-Partner
Quellen: Unternehmensangaben, Pressemeldungen
Konjunktur
2,2% respektive 3,1% steigen werden.
Daneben bauen Hyundai und Kia ihre Auslandspräsenz weiter aus. Im vergangenen
Jahr entstanden neue Werke in Brasilien
und der VR China. Die Auslandswerke der
Hyundai Motor Group produzierten 2012
rund 3,64 Mio. Kfz. Gegenüber 2011 war das
ein Zuwachs um mehr als 15%.
Die Kfz-Teileindustrie umfasste 2010 mindestens 2.400 Unternehmen. Im Jahr 2011
belieferten laut der Korea Auto Industries
Coop. Association (KAICA) 886 von ihnen
direkt die Endhersteller und hatten im
Durchschnitt jeweils zwei Abnehmer. Rund
149 Zulieferer beschäftigten mehr als 300
Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz stieg gegenüber 2010 um 22,3% auf 61,2 Bill. Won.
Hiervon wurden 46,6 Bill. Won im Geschäft
mit den Autobauern im Inland (+24,3%),
11,8 Bill. Won über Exporte (+14,6%) und
2,8 Bill. Won im Ersatzteilgeschäft (+24,4%)
erwirtschaftet.
Zu den großen heimischen Zulieferern gehören Hyundai Mobis, Hyundai Wia, Mando,
Hyundai Powertech, Halla Climate Control, Hyundai Dymos, Hyundai Kefico und
Heesung Catalyst. Im April 2012 gründete Hyundai Motor mit Hyundai Autron ein
neues Unternehmen zur Herstellung von
elektronischen Steuerungssystemen und
Halbleitern für die Automobilindustrie. Par-
allel zur Expansion von Hyundai-Kia bauen
auch die Zulieferer ihre Fertigungspräsenz
im Ausland aus.
Südkoreanische Firmen sind aktiv bei der
Entwicklung von Batterien für Hybrid- und
Elektrofahrzeuge. LG Chem nahm 2011 eine
Fabrik in Ochang (Provinz North Chungcheong) in Betrieb. Samsung SDI stellt in Ulsan
Lithium-Ionen-Batteriezellen her. Das Werk
wurde 2010 von SB LiMotive, einem 2012
aufgelösten Joint Venture mit Bosch, gebaut.
SK Innovation stellte im September 2012 in
Seosan (Provinz South Chungcheong) seine
zweite Fabrik für Batterien für Elektroau-
tos fertig. SK und Continental wollen bei
Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Automobilanwendungen zusammenarbeiten und
gründeten dafür im Januar 2013 das Joint
Venture SK Continental E-motion mit Standorten in Berlin und in Daejon. Magna und
Hyundai Heavy Industries beabsichtigen, in
einem Gemeinschaftsunternehmen unter
dem Namen Mahy E-cell zu kooperieren.
Ende 2011 hatten in Korea laut KAICA-Statistiken rund 280 ausländische Zulieferer
vor allem aus Deutschland, den USA und
Japan zusammen insgesamt 3,4 Mrd. USD
investiert. Zu ihnen gehören Bosch, Con-
Einfuhr wichtiger Kfz-Teile nach Korea
in Mio. USD
HS
Warenbezeichnung
2011
2012
8407.31-.34
8408.20
Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung
Diesel- oder Halbdieselmotoren
Kraftstoff-, Öl- u. Kühlmittelpumpen f.
Kolbenverbrennungsmotoren
Kabelsätze
Zündanlagen, Anlasser, Lichtmaschinen etc.
Beleuchtungs- u. Signalgeräte (ohne
85.39), Scheibenwischer etc.
Fahrgestelle
Karosserien (einschl. Fahrerhäuser)
And. Kfz-Teile (Stoßstangen, Bremsen,
Schaltgetriebe, Achsen, etc.)
576,2
286,3
448,4
317,2
davon aus
Deutschland
(2012)
36,4
2,6
516,8
521,8
105,8
1.379,5
217,8
1.437,2
218,8
1,8
11,7
177,1
214,0
17,4
0,7
0,2
9,4
1,4
8,0
0,4
4.403,9
3.579,9
544,2
8413.30
8544.30
8511
8512
8706
8707
8708
Quelle: Koreanische Zollstatistik Kotis
KORUM Nr. 44 | April 2013 21
Kontrakte
tinental, Delphi, Denso, Magna, Faurecia,
Johnson Controls, Schaeffler, TRW, Valeo
und ZF, aber auch Behr, Brose, Hella, Mahle
und Mann+Hummel. Bosch plant 2013 mit
umgerechnet mindestens 85 Mio. Euro mehr
als doppelt so viel in Korea zu investieren
wie 2012. Der Betrag umfasst jedoch nicht
nur den Kfz-Bereich, sondern auch Industrietechnik.
Außenhandel
Trotz der starken lokalen Fertigungspräsenz
ausländischer Zulieferer importierte Korea
2012 Komponenten der HS-Position 8708
(Teile und Zubehör für Kfz) für 3,6 Mrd. USD
(-18,6%). Wichtigste Bezugsländer waren
die VR China (1,1 Mrd. USD, -6,5%), Japan
(842 Mio. USD, -32,7%), Deutschland (544
Mio. USD, -23,4%) und die USA (329 Mio.
USD, -13,4%).
Enforcement of Arbitral Awards in Korea
Young Seok Lee and Moritz Winkler
Introduction
With Korean companies seeking to expand
overseas, the number of international arbitration cases in which Korean parties participate either as claimant or respondent has
substantially increased. At the same time,
Seoul is considered as an “emerging arbitration hotspot” given the recent uptick in the
number of international proceedings administered by the Korean Commercial Arbitration
Board (KCAB), other international arbitration
institutions, or on an ad hoc basis. In view
of this development, Korean courts have
been asked more frequently to enforce both
domestic and international arbitral awards.
This article aims to provide a brief summary
of the legal framework for the enforcement
of arbitral awards in Korea, highlighted with
a recent case example.
in Korea in general. It is based on the 1985
UNCITRAL model law (“Model Law”). The
KAA was first enacted in 1966, and was
wholly amended on 31 December 1999 to
generally adopt the Model Law with minor
deviations. The KAA applies to both domestic and international arbitrations. The Korean government is currently preparing an
amendment to the KAA.
The New York Convention, to which Korea
became a signatory in 1973, is the most
important international arbitration treaty.
Korea adopted it with two qualifications,
namely that it will apply it only to commercial disputes and that only the arbitration awards rendered in a country that is a
signatory to the New York Convention will
be enforced in Korea under that treaty.
Domestic Arbitral Awards
The Korean Arbitration Act and the New
York Convention
Unlike a judgment rendered by a Korean
court, an arbitral award, whether domestic
or foreign, is per se not enforceable. Thus,
to be enforceable in Korea, Korean court’s
assistance is necessary.
The two main legal regimes relevant for
the enforcement of arbitral awards are the
Korea Arbitration Act (“KAA”) and the 1958
Convention on the Recognition and Enforcement of Foreign Arbitral Awards, also known
as the “New York Convention”.
The KAA is the statute governing arbitration
22
KORUM Nr. 44 | April 2013
Article 38 of the KAA provides that arbitral
awards made in the Republic of Korea, i.e., in
the same territory where the enforcement of
such awards are sought, must be enforced,
unless any ground referred to in Article 36
(2) of the KAA exists.
Art. 36 (2) of the KAA lists those circumstances under which a domestic award
can be set aside by the court. These include the party’s incapacity, the arbitration
agreement’s invalidity, lack of proper service,
lack of jurisdiction or the composition of the
arbitral tribunal not being in accordance
with the parties’ agreement or an award
that has dealt with a dispute not contem-
plated by or not falling within the terms of
the submission to arbitration, or contains
decisions on matters beyond the scope of
the submission to arbitration. This is generally in line with the provisions of the New
York Convention.
Also, the court can set aside a domestic
award under Article 36 (2) of the KAA ex
officio if the subject matter of the dispute is
not arbitrable (i.e., not capable of settlement
by arbitration) under the law of the Republic
of Korea or the award is in conflict with
the good morals and other forms of social
order of the Republic of Korea (“public policy
exception”).
The Seoul Southern District Court recently rejected the enforcement of an arbitral
award rendered under the UNCITRAL Arbitration Rules with Seoul as the seat of arbitration, on the ground that the order therein was
not specific enough to enable enforcement
because the award did not directly and concretely describe the type, content and scope
of the specific, non-monetary performance
(the respondent’s compliance with the termination regime provided in a contract with
the claimant) that needs to be realized by
enforcement. Furthermore, the court held
that it also lacks the legitimate interest to
take legal action, as it will be practically
impossible to actually carry out the enforcement even if an enforcement judgment
is rendered. This is the first time in Korea
that enforcement of an arbitral award was
rejected on a ground not specifically listed in
the KAA or the New York Convention.
Kontrakte
Foreign Arbitral Awards
Regarding foreign arbitral awards, i.e., those
rendered in a jurisdiction outside Korea, the
approach is two-fold. It has to be distinguished between those awards, which are made
in a signatory country to the New York Convention and those that originate from a
non-signatory jurisdiction.
vention, respectively. An additional requirement, however, which is provided neither in
the KAA nor in the New York Convention, is
the so-called “reciprocal warranty”. It provides that the foreign jurisdiction in which the
judgment was rendered must provide the
same legal standards applicable under Korean law for the recognition and enforcement
of Korean judgments.
The New York Convention applies
Summary and Outlook
Under the New York Convention, foreign
arbitral awards rendered in one signatory state are generally freely enforceable in
another signatory state (e.g., Korea and Germany are both signatory states). Article V
of the New York Convention provides only
for a limited number of defenses that can
be brought forward to invalidate a foreign
award, which are substantially the same as
provided for under Article 36 (2) KAA in the
case of domestic awards, i.e., party’s incapacity, the arbitration agreement’s invalidity,
lack of proper service, as well as the public
policy exception and so forth.
Arbitral awards, both domestic and foreign,
are generally and enforced by the local Korean courts, regardless of whether the losing
party is foreign or Korean. Only in highly
exceptional circumstances would a domestic court deny enforcement on procedural
grounds not specifically listed in the KAA or
the New York Convention. But, as seen above, it is of the essence that the order part of
an arbitral award is worded with specificity,
in particular when seeking a non-monetary
remedy.
rendered in each other’s jurisdiction has
been acknowledged since the 1980s by
Korean and German courts, it is preferred
to submit disputes to arbitration. Not only
because both countries are signatories to
the New York Convention, but also because
of the growing importance of arbitration in
Korea. Noteworthy is that the Korean Bar
Association, KCAB, the Seoul Metropolitan Government and the Ministry of Justice
of Korea recently signed a memorandum
of understanding for the establishment of
the “Seoul International Dispute Resolution
Center” to develop Seoul as another hub for
international arbitration. It is scheduled to
open in May 2013.
Young Seok Lee is a partner and chair of
Yulchon’s International Dispute Resolution
Team. German qualified Rechtsanwalt
Moritz Winkler heads the firm’s German
Desk. Both professionals are chartered
arbitrators with the KCAB and work frequently together on Korean-German crossborder disputes.
Although reciprocity for court judgments
Korean courts have generally taken an arbitration-friendly approach to the enforcement of foreign awards, applying the
grounds for refusal provided under Article V
of the New York Convention rather restrictively. In 2009, the Korean Supreme Court
held that a foreign arbitral award rendered
in a country that is a signatory to the New
York Convention has the same res judicata
(i.e., claim preclusion) effect as a final court
decision in Korea.
The New York Convention does not apply
As to foreign arbitral awards that originate
from a non-signatory jurisdiction, Article 39
(2) of the KAA provides that Article 217 of
the Civil Procedure Code, which deals with
the recognition and enforcement of foreign
court judgments, shall apply by analogy.
The grounds under which Korean court can
refuse the recognition and enforcement of a
foreign court judgment are also quite similar
to the grounds set forth under Art. 36 (2) of
the KAA and Section V of the New York Con-
KORUM Nr. 44 | April 2013 23
Schweizer Seiten
Nachfrage für Käseprodukte in Korea boomt
Verstärkter Konkurrenzdruck für Schweizer Käse Exporteure
Michael Zoller
The cheese industry in Switzerland has a tradition of hundreds of years and almost 50%
of the domestic milk production is made into cheese. Premium quality, naturalness and
a savory taste are the main characteristics and consumers can choose among up to 450
varieties of Swiss cheese. A brief industry overview & interview with a Korean cheese
importing company shall highlight the relevance of this sector.
Die Schweizer Käseindustrie blickt auf
erfolgreiche Jahre zurück. Global betrachtet sind die Sorten Appenzeller, Le Gruyère
und Emmentaler am stärksten vertreten.
So ist beispielsweise jedes vierte Kilo Käse
das exportiert wird, dem Emmentaler zuzuschreiben. Trotz des starken Schweizer Franken und der volatilen Weltwirtschaftslage
wurden letztes Jahr mehr als 66.000 Tonnen
Schweizer Käse exportiert (+3.7% gegenüber
2011). Obwohl die Preissensibilität seitens
der Konsumenten zugenommen hat, bestätigen die statistischen Zahlen der letzten Jahre, dass Konsumenten bereit sind für gute
Qualität auch mehr zu bezahlen.
Derzeit gehen über 85% aller Schweizer
Käseexporte in europäische Länder und
Asien spielt als Zielmarkt noch eine untergeordnete Rolle. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Nachfrage in Asien und
Korea im Speziellen, weiter zulegen wird. Die
veränderten Essgewohnheiten sowie die Einflüsse nicht-asiatischer Lebensmittel haben
in Korea stark an Bedeutung gewonnen.
Die Korea Dairy Industries Association geht
davon aus, dass sich beispielsweise der Konsum von Käse über die letzten paar Jahre
mehr als verdoppelt hat.
Trotz des bestehenden Freihandelsabkommen zwischen Korea und den EFTA Staaten
(Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein),
ist der Export von Schweizer Landwirtschaftsprodukten nach Korea nicht frei von
Handelshemmnissen. So sind weiterhin hohe
Import von Käse aus Europa (in USD Mio.)
Insgesamt ist die Entwicklung der Exportzahlen von Schweizer Käse nach Korea als
positiv zu betrachten. Nichtsdestotrotz
sollten sich Schweizer Käse Exporteure nicht
auf den Lorbeeren ausruhen, da auch andere
europäische Länder (siehe Grafik) verstärkt in den koreanischen Käsemarkt vorpreschen. Verstärkter Druck wird vor allem von
EU Ländern wie Deutschland, Frankreich
oder Italien zu erwarten sein da diese seit
Inkrafttreten des ROK – EU FTA über erhebliche Vorteile betreffend Zolltarifen und Zertifizierungsmechanismen verfügen. Daher
wäre es wünschenswert, dass die bestehenden Restriktionen im Bereich Agrarprodukte
zwischen Korea und der Schweiz schon bald
vollumfänglich abgebaut werden können.
Der Swiss Business Hub Korea hat sich mit
dem Geschäftsführer der koreanischen Firma
Sunrich Co., Ltd. in Seoul getroffen um sich
mit ihm über seine langjährigen Erfahrungen
beim Import von Käseprodukten zu unterhalten.
16.0
14.0
12.0
Mr. Lee, would you please introduce your
company and tell us when you decided to
import cheese from Switzerland?
10.0
8.0
6.0
4.0
2.0
0.0
2007
Schweiz
2008
2009
Frankreich
2010
Deutschland
2011
Italien
Source: Korea Dairy Industries Association
24
Einfuhrzölle auf diversen Käsesorten zu entrichten (bis zu 35%). Zudem ist oftmals zu
hören, dass die Beschaffung der benötigten
Zollpapiere und die Zusammenarbeit mit
den involvierten Institutionen noch nicht
wie gewünscht funktioniert.
KORUM Nr. 44 | April 2013
Established in 1994 under the name of Sunrich Inc., my company has made efforts to
become a specialist in cheese products providing the “one-stop system”. In other words,
the company handles all relevant steps ranging from import, storage, processing to distributing. Our ambition is to expand continuously over the upcoming years. In numbers,
we target to launch around 30 franchising
shops within this year and approximately
Schweizer Seiten
sumption has been doubled in general (0.9
kg in 2000 to 2 kg in 2011). Fresh cheese
consumption has been increased from 0.47
kg in 2000 to 1.46 kg in 2011. Most of
fresh cheese types such as mozzarella are
used for pizza topping. Compared to fresh
cheese, processed cheese increased only
slightly from 0.47 kg in 2000 to 0.54 kg in
2011. With a gradual increasing demand, we
expect expanding into various other types of
cheese products.
Could you give the readers an approximate number of how many tons and
which kind of Swiss cheese you import
annually?
Lee Yong Kuk, CEO Sunrich Co., Ltd.
500 shops over the next 5 years.
Regarding cheese from Switzerland, we have
a strong cooperation with our Swiss partner
called Züger Frischkäse AG. My first contact
with this company was back in 2005 at an
exhibition in Europe. I visited their booth
by chance and was interested in their fresh
mozzarella. A few months later, I placed the
first order and business relationship started
to grow rapidly. For Züger Frischkäse AG,
it was the first export order bound for the
Asian continent.
How has the local demand for foreign
cheese products developed over the last
decade and do you see a high possibility for a further boost in the upcoming
years?
As Korean food culture has changed dramatically, the cheese market has been growing
every year. Since 2000, Korean cheese con-
The retail cheese market is increasing annually and mozzarella still takes one of the
biggest share in the Korean market. Mainly, Sunrich Korea imports mozzarella, fresh
mozzarella and cream cheese. In addition,
we constantly try to research and develop
other kinds of cheese such as cottage and
grilled cheese. Concerning Swiss cheese, the
approximate annual import volume is 1,000
metric tons in average. Before the ratification of the Korea-EU and Korea-US FTA, we
had a very strong tie with Switzerland by
recording annual volumes of 2,000 metric
tons. Although we still maintain a strong
relationship with our Swiss partner, we must
also admit that the competition from EU
and US cheese companies is soaring.
Where do you see the biggest challenges for Swiss diary product companies in
order to vie for market share in the competitive Korean food market?
recognized as a clean country with a pristine
landscape. When it comes to Swiss cheese,
there is no doubt that they have a great
reputation as it is. Swiss dairy products are
basically in a positive position to establish
a well-recognized brand name. Once a certain reputation is achieved, we can expect a
steady growth.
Although Korea and Switzerland (in accordance with EFTA states) have signed an FTA
a couple of years ago, a significant amount
of tax and customs is still levied on agricultural products originated from Switzerland.
This technical and administrative burden
should be resolved as soon as possible.
What are the main factors for a company
producing cheese to successfully penetrate the Korean market?
Although the local cheese market is growing, some kinds of cheese sorts are still
unfamiliar to the vast majority of Korean
consumers. Thus it is important to build up
the right reputation first. Steady promotion
can help to establish a respected image.
Secondly, a tight relationship with local
companies which have already established
a firm distribution structure surely helps
to obtain a prompt and accurate overview
about the present market situation. Another
crucial factor is, as mentioned above, price
competitiveness.
For further information about the company
Sunrich Korea please visit: www.sunrich.
co.kr
Michael Zoller, Commercial Officer, Swiss
Business Hub Korea.
For Korean people, Switzerland has been
KORUM Nr. 44 | April 2013 25
Kontakte
News and People
KGCCI is welcoming their new
Secretary General (ad interim), Ms.
Barbara Zollmann (45). Ms. Zollmann
has been working with the German
Chamber organization in various capacities for more than 16 years. Among
others, she worked as Vice President
(Deputy S.G.) of the German American
Chamber of Commerce of the Midwest
in Chicago. For the past four years she
has been working with DIHK in Berlin
as Director, Coordination of the worldwide German Chamber Network Abroad (AHK), Americas and Western Europe. Ms. Zollmann
is Economist and holds an additional degree as Master of Business
Consulting (MBC).
Mr. Roland Reuter assumes his new
position as head of Strategy and Business Development at Siemens Ltd.
Seoul. He is taking over from Dagmar
Beitz, who returned to Siemens AG in
Germany. Mr. Reuter joined Siemens in
1994. Since then, he has been working
with Siemens in several functions. In
his previous assignments he was a
Commercial Sales Manager for Industry Solutions and Services in Stuttgart
before moving to Munich taking over as a department manager.
In his latest assignment he was a Regional Business Manager for
Industry Customer Services responsible for Asia, already working
closely together with Siemens Ltd. Seoul Industry Sector.
Mrs. Britta Seeger (43) has taken
office as the new CEO of MercedesBenz Korea and Daimler Trucks
Korea effective March 1st, 2013. Britta Seeger began her career with Daimler in 1992 within the sales organization of the HQ in Germany. In 2000
she was promoted to Senior Management for the automotive e-retail and
customer connect business, and in
2003 she continued her career within
Marketing of Global Service & Parts in various positions including
Product Management After Sales and Service Operations. Since
December 2010, she served as Director Sales and Marketing Parts in
Stuttgart.
█
Mr. Moritz Winkler (40), who
heads the German Desk at Yulchon
LLC, has been appointed as an international arbitrator with the Korean
Commercial Arbitration Board (KCAB).
The KCAB noted that this very exceptional appointment has been made to
a highly limited number of candidates
with extraordinary standing in the
arbitration field and with a strong
legal background. Mr. Young Seok Lee
(50), chair of Yulchon’s International Dispute Resolution Team, noted
that, given Moritz’s expertise advising German and Korean clients on
cross-border matters including M&A, joint venture structuring, and
international commercial disputes, he will make a valuable addition
to KCAB's panel of arbitrators. Mr. Winkler received his law degree
from LMU Munich and is qualified as a Rechtsanwalt in Germany.
He joined Yulchon in 2006.
Mr. In-Chul Bang (54) was appointed to new Chief Executive Officer of
OSRAM Korea as of August 1, 2012.
At the same time he is in charge of
the CTO of OSRAM Korea. He took
over from Mr. Lothholz Richard, who
was appointed to head of specialty
lighting sector in Asian Pacific region
at OSRAM. He is a lighting expert
with more than 25 years experiences
from managing production and plant,
marketing and sales since 1988. He also spent 3 years in OSRAM
Headquarters, Munich, Germany as a project manager. He has a
Bachelor's degree in mechanical engineering at Dong-A University
and completed the course of OSRAM BMI at Cornell University,
USA.
█
█
█
26
KORUM Nr. 44 | April 2013
█
Mr. Manfred R. Bentz (54) assumes his position as regional president of gasoline systems of Bosch in Korea, Yongin-si since September 2012. The position is newly established in Korea for the first
time. Before coming to Korea he had
been working at Bosch China as regional president automotive electronics
division. His career at Bosch had been
started since 1985 as a manufacturing engineer in Bamberg, Germany.
Now he focuses on gasoline systems
business in Korea as a president for
next several years. He holds a bachelor degree as a diploma engineer and
his hobbies are Christian engagement
and spending time with his family.
█
Please send news for this column to [email protected]
Kontakte
New Members
Daegu Metropolian City
Mr. Jong Chan Kim
Chief Investment Officer
E-Mail: [email protected]
Branche: Association, Non-profit Foundation
Gangwon Provincial Government
Mr. Moon-Soon Choi
Governor
E-Mail: [email protected]
Branche: Association, Non-profit Foundation
Grand Ambassador Seoul
associated with Pullman
Mr. Jae Kyung Lee
General Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Food and Beverage; Tourism, Hotels
ITCCK
Italian Chamber of Commerce in Korea
Mr. Roberto Martorana
Secretary General
E-Mail: [email protected]
Branche: Association, Non-profit Foundation
Sto Korea
Mr. Taeg-Gyu (Tiger) Jang
Country Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Building, Construction, Engineering;
Building Materials and Supply
Mast-Jägermeister SE
Mr. Joe Seungchul Lee
Country Manager Korea
E-Mail: [email protected]
Branche: Food and Beverage
STX Heavy Industries
Mr. Chan Woo Lee
President / CEO
E-Mail: [email protected]
Branche: Building, Construction, Engineering;
Building Materials and Supply; Mechanical
and Plant Engineering; Road Construction,
Transport Infrastructure; Steel,
Metal Products and Processing
Redcap Tour Co., Ltd.
Mr. Andrew (Yunbok) Lee
Country Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Tourism, Hotels; Transportation,
Logistics, Relocation
Grey Worldwide Korea
Mr. Steve Yi
Chief Strategy Officer
E-Mail: [email protected]
Branche: Advertising, Public Relations, Design
Saemangeum Gunsan
Free Economic Zone Authority
Mr. Si-On Wooh
Commissioner
E-Mail: [email protected]
Branche: Automotive and Supply; Environmental,
Recycling; Machinery; Renewable Energy;
Tourism, Hotels
Upcoming
May 3
Korean-German Seminar
on the German Mittelstand
14:00 – 16:00pm
KBIZ
(Korea Federation of Small
and Medium Business)
The Executive Centre
Ms. Alicia Song
Head of Business Development
E-Mail: [email protected]
Branche: Consulting (Business)
New Publication
May 31
KGCCI Asparagus Dinner
5:30 pm
Grand Hyatt Seoul
Namsan III
Korean-German Chamber of Commerce and Industry
Membership Directory 2013/2014
KGCCI Membership Directory
2013/2014
Language: English
When: April 2013
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected]
KGCCI Salary Survey 2013
Language: English
When: May 2013
Order: www.kgcci.com/publications
KORUM Nr. 44 | April 2013 27
Kontakte
Contacts
KGCCI Green Cabbage Dinner 2013
The traditional KGCCI Green Cabbage Dinner took place on February 28th and was enjoyed by
nearly 80 guests at Bärlin Restaurant in Seoul. All participants wore a Northern German style
fishermen’s shirt with a red bandana. Martin Rotermund, CEO of Rittal, was elected as “Green
Cabbage King”, after competing in some challenging games. A special thank goes to Bärlin
Restaurant for the great food and atmosphere.
Sundowner #1
German Sweets Business Delegation
On March 7th KGCCI in cooperation with German
Sweets e.V. successfully organized the information event “Sweets and Snacks” at Coex Mall,
Seoul. More than 60 representatives of the Korean
confectionary industry attended the event which
consisted of a presentation by Mr. Vielstich, Vice
President of German Sweets, followed by formal
and informal networking sessions.
Seoul Motor Show German Pavilion
on the KGCCI veranda. In spite of
The first KGCCI Sundowner in 2013 was held on March
pre-spring temperatures 76 members enjoyed the relaxed get-together with German beer and
food and got to know Ms. Zollmann, newly appointed KGCCI Secretary General (2nd from right).
The sundowner was kindly sponsored by Continental Automotive Korea Ltd.
11th
The German Pavilion at the Seoul Motor Show took place from March 29th through March 31st
2013 at KINTEX, Seoul. 13 German suppliers of automotive parts, among them 8 from Thuringia,
were able to successfully promote their products in Korea. On March 28th, The German Association of the Automotive Industry (VDA) held a press conference, statement delivered by Mr.
Klaus Bräunig, Managing Director of VDA (3rd from left), followed by a reception featuring senior
media representatives and important stakeholders.
KGCCI Annual General Meeting
The 32nd KGCCI Annual General Meeting (AGM) took place on April 5th, 2013
at the Grand Hyatt Seoul and was followed by a reception with partners and
friends. At the AGM, Mr. Hae-Hyeong Cho, Chairman & CEO of Nara Holdings
Corp. was reelected as KGCCI Chairman. Mr. Thomas Geyer, Representative
Director of Vector Korea IT Inc. was newly elected as KGCCI President and
Mr. Michael Hennig, President of Korea Illies Engineering Co., Ltd. was newly
elected as German Vice President. Mr. In-mo Yang, Senior Executive Advisor
of Hanmaek Heavy Ind. Co., Ltd. was reelected as Korean Vice President and
Mr. René Wittenberg, Deputy General Manager of LBBW Seoul Branch, was
reelected as Treasurer.
Mr. Hermann Kaess, President of Robert Bosch Korea Ltd., Dr. Hyo-joon Kim,
Representative Director & President of BMW Group Korea Co., Ltd., Dr. Jung-ho
Kim, President of Fissler Korea Ltd., Mr. Young-sup Kim, Of Counsel of Bae, Kim
& Lee LLC, and Mr. Friedrich Stockinger, President of TRUMPF Korea Co., Ltd.,
have been reelected to the Board. Mr. Stefan Halusa, President & Representative
Director of Brose Korea Ltd., Mr. Niels Hessmann, CEO of Bayer Korea Ltd., Dr.
Jong Kap Kim, Chairman & CEO of Siemens Ltd. Seoul, and Mr. Chan Woo Lee,
President & CEO of STX Heavy Industries were elected as a new KGCCI Board
Members. Furthermore, the AGM voted for Lian Accounting Corporation, represented by Mr. Ethan Cho, Partner/International Services, as KGCCI 2013 auditor.
KGCCI would like to congratulate all new and reelected Board Members.
28
KORUM Nr. 44 | April 2013
Korea Life
Geschlechterkluft als Wettbewerbsvorteil?
Gregor Konzack
The marks South Korea receives regarding gender equity are unaccustomed for a
typically top scoring country. Ranking only place 108 globally, it scores especially poor
in political and economic indicators despite legal measures to remedy the traditionally
significant gender gap. Multinational companies are able to benefit from this situation
by placing greater weight on female employment as women are highly educated yet
discriminated against domestically
Es ist wirklich eine erstaunliche Zahl. Südkorea steht dem BIP nach zwar auf Platz
15 in der Welt, wenn es jedoch nach der
Kluft zwischen den Geschlechtern geht, liegt
Korea mit Position 108 auf einem der letzten Plätze weltweit. Zu diesen Ergebnissen
kommt eine aktuelle Studie des World Economic Forums. Demnach reiht sich Südkorea noch hinter Staaten wie Kambodscha
(Platz 103) oder den Vereinigten Arabischen
Emiraten (Platz 107) ein. Dies bietet jedoch
Chancen für ausländische Unternehmen,
denn das Bild differenziert sich bei näherer
Betrachtung der einzelnen Sektoren.
weiblichen Parlamentsabgeordneten so von
5,9% in 2001 auf 15,7% in 2013 anstiegen. Dennoch bleiben soziale Hürden und
Diskriminierung bis heute bestehen, und
viele Frauen in der Gukhoe, der koreanischen
Nationalversammlung, werden nach wie vor
als ‚Quotenfrauen‘ betrachtet.
markt, verändern wird. Südkorea mit seinem
exzellenten Bildungssystem bei gleichzeitig
ungleicher Erwerbsintegration von Frauen
bietet für diese Art der Wettbewerbsausbeutung einen idealen Markt. Als Folge
haben viele ausländische Unternehmen, wie
zum Beispiel Goldman Sachs, einen höhere
Frauen- als Männeranteil und können so
effektiver arbeiten als jene Konkurrenten mit
Diskriminierungsneigung.
Letztlich scheinen die Zahlen und Ansätze zu
zeigen, dass sich die südkoreanische Arbeitswelt und Gesellschaft langsam weg von tra-
Wohingegen in den Bereichen Bildung und
Gesundheit eine weitreichende Gleichberechtigung auf hohem Niveau herrscht, sind
die Unterschiede bei wirtschaftlichen und
politischen Indikatoren signifikant. So liegt
das Gehalt von Frauen nur bei etwa 64% der
Männer. Hinzukommend ist die Erwerbstätigkeitsrate bei Männern mit 71,6% deutlich
höher als die der Frauen mit 48,1%. Damit
lässt sich auch der Einkommensunterschied
von 17.400$ bei Frauen zu 40.000$ bei
Männern teilweise erklären. Hiermit herrscht
in Südkorea die größte Lohnungleichheit
unter den OECD Staaten.
Aber auch bei der politischen Partizipation
ist Südkorea eher schlecht aufgestellt. Zum
Beispiel rangieren weniger Frauen unter
politischen Entscheidungsträgern als in den
meisten OECD Staaten. Es gibt jedoch Entwicklungen bei der politischen Partizipation von Frauen, die über die Wahl von Park
Geun Hye ins Präsidentenamt hinaus ragen.
Das im Jahre 2000 in Kraft getreten Quotensystem für Wahllistenplätze für Frauen
zeigt beispielsweise langsam Wirkung. Im
Zuge des letzten Jahrzehnts ist die Zahl der
Es sind vor allem ausländische Firmen, die
die Tatsache nutzen, dass Frauen meist
geringer verdienen jedoch hochqualifiziert
sind. Laut einer Studie von Jordan Siegel,
außerordentlicher Professor an der Harvard
Business School, erarbeiten sich multinationale Konzerne einen Marktvorteil, in dem
sie in Host-Ländern soziale Spaltungen
strategisch und gezielt ausnutzen, um auf
diese Weise ihre Profitabilität durch qualifizierte Frauen zu erhöhen. Als Schlussfolgerung zieht er, dass dies längerfristig
soziale Normen, zumindest auf dem Arbeits-
ditionellen und patriarchalischen Strukturen
hin zu mehr Gleichberechtigung entwickelt.
Die Trends in Politik und Gesellschaft weisen
in die richtige Richtung. Man darf jedoch
gespannt sein auf das Verhalten von Präsidentin Park Geun Hye zu dieser sensiblen
Thematik, denn letztlich scheint die große
Geschlechterkluft weniger an der Gesetzgebung zu liegen als vielmehr an gesellschaftlichen Normen.
Gregor Konzack ist Junior Economist bei
der AHK Korea.
KORUM Nr. 44 | April 2013 29
KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul.
Nr. 44 l April 2013
KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea and
abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions.
Herausgeber:
Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies
German
minimum 32 (full colour)
bimonthly (February, April, June, August, October, December)
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro
Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea
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Redaktion KORUM:
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2.2
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2.0
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1.4
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210 x 297
420 x 297
420 x 297
210 x 297
210 x 297
210 x 297
210 x 149
Non bleed size
(WxH mm)
426 x 303
216 x 303
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216 x 303
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Tel. + 82-2-3704-4741
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Advertisements and contributions for issue 45: May 31st, 2013
Main topic: “Chemical Industry”
Layout und Druck:
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KORUM Nr. 44 | April 2013
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