- AHK Korea

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- AHK Korea
Nr. 29 I Oktober 2010
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
Konjunktur:
Rekordaufträge
Werkzeugmaschinenbau
Recht:
Schutz von
Geschäftsgeheimnissen
Konjunktur:
Autobatterien
www.kgcci.com
Luxusprodukte
Recognise
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tesa scribos®
Kommentar
Freier Handel ist auch Luxus
Koreaner lieben Luxusprodukte, das sieht
jeder, der mit offenen Augen durch Seoul
geht. Hauptabsatzkanäle sind (im Gegensatz zu Deutschland) die großen Kaufhäuser.
Fast alle Luxusprodukte sind Importwaren,
meist aus Europa. Das fängt bei PremiumAutos an, bei denen die deutschen Hersteller knapp 60% Marktanteil halten und
reicht über Mode und Accessoires bis hin
zu Kosmetika, Schreibartikeln und Küchenaustattungen. In fast allen Bereichen gibt es
erfolgreiche deutsche Marken in Korea, u.a.
Fissler und Zwilling, Montblanc und FaberCastell sowie die Uhrenhersteller Glashütte
Original und Lange&Söhne. Auch Küchen
von bulthaup und Miele sowie Möbel von
Rolf Benz sind in Korea zu finden.
The fact that Koreans are in love with luxury
products can immediately be recognized while
walking the streets of Seoul. Main distribution
channels are the large department stores.
Most luxury items are imported products,
mainly from Europe. Examples range from
premium cars, with a German market share
of about 60%, to fashion and accessoires,
cosmetics, writing instruments and kitchen
equipment. German brands are succesful
in nearly all fields, e.g. Fissler and Zwilling,
Montblanc and Faber-Castell as well
as watchmakers Glashütte Original and
Lange&Söhne. Furniture of bulthaup, Miele
and Rolf Benz is also available in Korea.
The signing of the FTA between the Republic
of Korea and the EU on October 6th in Brussels
is excellent news not only for the luxury
industry. This first FTA of the EU with an
Asian country has now to be ratified by both
the EU- and the Korean parliament and can
get effective from July 1st 2011. It lifts trade
restrictions for all kinds of goods. Around half
of the European exports will benefit from a
zero import tax immediately after ratification,
the other product groups after 5 years the
latest. From 2016, nearly all products from
Germany can be exported to Korea without
any import duties.
Die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens (FTA) zwischen der Republik Korea
und Europa am 6. Oktober in Brüssel ist
eine hervorragende Nachricht – nicht nur
für Produzenten von Luxusprodukten. Dieses
erste FTA der EU mit einem asiatischen Staat
muss jetzt noch von dem EU-Parlament
sowie dem koreanischen Parlament ratifiziert werden, wofür alles spricht, und wird
dann ab 1. Juli 2011 vorläufig in Kraft treten. Das FTA bringt massive Handelserleichterungen quer über alle Produktbereiche.
Rund die Hälfte aller aus Europa nach Korea
gelieferten Warengruppen kommt sofort
nach Inkrafttreten in den Genuss der zollfreien Einfuhr. Nach spätestens fünf Jahren
folgen dann die restlichen Bereiche, womit
ab Mitte 2016 so gut wie alle deutschen
Produkte zollfrei eingeführt werden können.
Die Europäische Kommission beziffert die
Höhe der koreanischen Importsteuerlast für
europäische Firmen zur Zeit auf rund 1,6
Mrd. Euro pro Jahr. Das FTA wird deutschen
Firmen, die schon heute über 40% aller
Lieferungen aus Europa stellen, besonders
zu Gute kommen. Es hilft beim Preiswettbewerb und auch dabei, noch bestehende
nicht-tarifäre Handelshemmnisse in den
Griff zu bekommen.
According to the European Commission,
the total import duty burden for European
products in Korea amounted to 1.6 bil. Euro
in 2009. The FTA will be especially beneficial
for German companies that have a total EU
export to Korea share of more than 40%. It
facilitates price competition and is also the
starting point for solving some still existing
non-tariff trade issues.
Jürgen Wöhler
Geschäftsführer
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
[email protected]
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
5
KORUM
Luxusprodukte
Korea I Unternehmen I Märkte
Kommentar
Freier Handel ist auch Luxus
5
Konjunktur, S. 18
Kompakt Südkoreaner lieben Luxus
Rollender Luxus
„Konservative Haltung bei Luxusartikeln“
The Sirona Dental Korea Story
Wo ist das Original?
bulthaup setzt internationale Maßstäbe in Korea
Kunst der deutschen Uhrentechnik
8
10
12
13
15
16
17
Der koreanische Werkzeugmaschinenbau verzeichnete Rekordaufträge
in der ersten Jahreshälfte 2010 und profitiert von der guten Konjunktur
im produzierenden Gewerbe.
Konjunktur Rekordaufträge im Werkzeugmaschinenbau
Korea will bei Autobatterien ganz nach vorn
Korea setzt auf Elektromobilität
18
20
22
Recht, S. 24
Kontrakte Schutz von Geschäftsgeheimnissen
24
Kollegen Discover exciting opportunities with Lufthansa
27
Geschäftsgeheimnisse sollten nicht nach außen dringen, weshalb ihre
rechtliche Absicherung ein wichtiger Erfolgsfaktor bei grenzüberschreitenden Geschäften ist.
Kontakte News and People
New Members
Upcoming
Contacts
28
28
29
31
Konjunktur, S. 20
Korea Life
Vermittelt, verlobt, verheiratet
33
Korea will bei großen Sekundärbatterien eine internationale Spitzenposition erobern. Erste Projekterfolge bei Batterien für Hybrid- und
Elektroautos konnten bereits realisiert werden.
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
7
Kompakt
Südkoreaner lieben Luxus
Luxusmarkt übertrifft Vorkrisenniveau
Hohes Markenbewusstsein
Frank Robaschik
The Korean luxury market is expanding again. Contrary to Japan, consumer sentiment
for premium products remains positive. The demand for most luxury products surpassed the pre-crisis level (e.g. expensive cosmetics and handbags). Sales of German
premium cars show a very positive growth trend. Korean consumers have a high level
of brand awareness that is beneficial for products “made in Germany”.
Koreaner leben in einer hierarchischen
Gesellschaft. Sie lieben Großprojekte, Rankings und große Namen. Und sie mögen
Statussymbole, auch um ihre eigene Position in der Gesellschaft zu zeigen. Nach
einer Studie von McKinsey steht Südkorea
für etwa 4% der weltweiten Verkäufe von
Luxusgütern. Der Umsatz liegt demnach
bei rund 4 Mrd. USD. Dies ist zwar deutlich weniger als im benachbarten Japan,
wo der Umsatz nach einer anderen Studie
von McKinsey 2009 um etwa ein Sechstel auf rund 10 Mrd. USD gesunken ist.
Pro Einwohner gerechnet wären die Werte
damit vergleichbar - und das bei einem im
Durchschnitt niedrigeren Einkommen in
Korea.
Dabei hilft sicherlich, dass Korea gut
durch die Wirtschaftskrise gekommen ist.
Das Land konnte 2009 sogar ein leichtes
Wachstum des realen BIP von plus 0,2%
gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Für
2010 lauten die Prognosen auf ein Plus
von etwa 6%. So rechnet beispielsweise
die Bank of Korea mit einem Wachstum
von 5,9% in 2010 und 4,5% in 2011. Dies
ist viel, wenn man den bereits erreichten
Einfuhr ausgewählter Verbrauchsgüter
Edelmetalle, Schmuck
.Gold
.Silber
.Diamanten
.Sonstiges
Kosmetika
.äther. Öle, deren Mischungen
.Parfüms und Duftwässer
.Schminkmittel, Hautpflege
.Haarbehandlungsmittel
.Zahn-, Mund- u. a. Pflegemittel
Handtaschen
.mit Außenseite aus Leder
.andere
Golfzubehör
Uhren
Schreibgeräte
.Kugelschreiber
Pkw
Bekleidung
*) davon ein Viertel aus Deutschland
Quelle: MOSF; koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS
8 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
in Mio. USD, %
2007
1.665
1.313
255
60
37
991
157
67
531
118
119
337
162
176
341
261
98
32
2.456
4.239
2008
1.723
1.284
335
71
32
1.081
161
81
598
128
115
433
209
224
347
296
110
38
2.478
4.133
2009 1. Hj. 2010 Veränd.
1.432
997
+72,7
1.115
766 *)
+71,1
236
163
+66,0
52
31
+41,4
28
38 +281,6
1.052
617
+24,8
152
88
+15,1
81
37
+17,3
602
378
+33,6
115
51
+0,2
102
57
+20,5
431
296
+51,2
194
139
+55,1
237
157
+47,9
296
180
+30,5
291
176
+38,6
82
52
+26,0
25
18
+66,2
1.882
1.309
+53,7
3.295
1.702
+23,1
Entwicklungsstand berücksichtigt.
Nach der Studie von McKinsey gibt es zwei
weiche Faktoren, die den koreanischen
Luxusmarkt prinzipiell attraktiv machen.
Zum einen mögen Koreaner Luxus und
haben beim Kauf deutlich weniger Schuldgefühle als Kunden in anderen Industrieländern oder in China. Das zweite Element
ist der Druck, nicht hinter Nachbarn oder
Kollegen zurückzustehen. Koreanische Konsumenten von Luxusgütern gehen Trends
und Moden mit, zeigen aber auch gerne,
was sie besitzen.
Traditionell sind im koreanischen Luxusgütermarkt Frauen im Alter von vierzig bis
siebzig Jahren die wichtigste Käufergruppe. Eine neue Zielgruppe sind zwanzig- bis
vierzigjährige Konsumenten. So zeigt die
Studie von McKinsey, dass jüngere Konsumenten von 18 bis 29 Jahren eine hohe
Affinität zu Luxusgütern haben. Für diese
Käufergruppe sind demnach preiswertere
Einstiegsprodukte wichtig. Auch die Bedeutung von Männern als Konsumenten von
Luxusgütern nimmt zu.
Hauptvertriebsweg für Luxusgüter sind
die großen Kaufhäuser. Deren Umsätze
sind nach Angaben des National Statistical Office auch 2008 (+4,2%) und 2009
(+9,1%) gestiegen. Im 1. Halbjahr 2010
erreichten sie 11,6 Bill. Won (+12,9%
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum). Laut McKinsey vereinen die Warenhäuser von Lotte, Shinsegae und Hyundai
rund drei Viertel aller Umsätze mit Luxusgütern in Korea auf sich. Daneben sind
die "Duty-Free"-Läden ein wichtiger Vertriebsweg. Flagshipstores, Premium Marken Outlets und Onlineverkäufe spielen im
Vergleich dazu eine untergeordnete Rolle.
Das Internet - in Korea generell ein wichtiger Vertriebsweg - hat im Luxusbereich
Kompakt
vor allem eine Werbe- und Informationsfunktion.
Wichtige importierte Luxusprodukte sind
teure Kosmetika, Handtaschen, Schmuck,
Golfzubehör, Schreibgeräte und nicht
zuletzt Premium-Autos. Zu den Umsätzen
bei Luxusgütern tragen auch Touristen aus
Japan bei, die angesichts eines starken Yen
und eines relativ schwachen Won auch
zum Einkaufen nach Korea fahren.
Korea hat einen hohen Kosmetika-Verbrauch. Die Einfuhren von Schmink- und
zurück. Im 1. Halbjahr 2010 zogen sie noch
einmal um mehr als 50% an. Moderne Creation München (MCM), seit 2005 mit einer
koreanischen Eigentümerin, eröffnete im
März 2009 einen Flagshipstore in Seoul, im
April 2010 folgte eine Boutique im internationalen Flughafen von Incheon. Insgesamt
dominieren französische und italienische
Marken wie Louis Vuitton und Gucci.
Bei Uhren stammen wertmäßig fast
60% der Einfuhren aus der Schweiz. Bei
Schreibwaren sind deutsche Schreibgeräte
von Montblanc (und außerhalb des Luxus-
(4.760) und Audi (3.958) sind dabei auch
nach Stückzahlen die wichtigsten ausländischen Marken, alle zählen in Korea
zum oberen Preissegment. Auch Anbieter
aus anderen Branchen profitieren. So gibt
es beispielsweise kaum einen Koreaner,
der die Marken Fissler und Zwilling nicht
kennt.
Auch bei Lebensmitteln sind Koreaner
bereit, für gute Qualität mehr Geld auszugeben. Hanwoo-Rindfleisch, das heißt
Rindfleisch von koreanischen Kühen, ist um
ein Vielfaches teurer als importierte Ware
aus den USA. Gerade die - zwar schon
etwas zurückliegenden - Meldungen über
BSE oder Lebensmittelskandale in China
haben den "Well-being"-Trend in Korea
noch verstärkt.
Selbst bei Maschinen kaufen Koreaner gern
Markenware, was deutschen Anbietern
entgegen kommt. Zwar haben deutsche
Produkte das Image teuer zu sein. Dennoch
hilft nach Einschätzung von Händlern den
koreanischen Abnehmern beim Verkauf
ihrer auf den Maschinen gefertigten Produkte die Argumentation, dass die Ware
mit soliden deutschen Maschinen hergestellt worden sei.
Hautpflegemitteln sind auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 gestiegen. Trotz
hoher im Inland hergestellter Volumina
zogen im ersten Halbjahr 2010 die Importe nochmals um ein Drittel an. Nicht nur
Frauen, sondern zunehmend auch Männer
greifen zu Kosmetika. Französische Edelmarken sind sehr beliebt. Aber auch deutsche Firmen kommen zum Zuge. Beiersdorf
beispielsweise ist nicht nur mit Nivea, sondern auch mit der Luxus-Marke La Prairie
erfolgreich im Geschäft.
Die Einfuhren von Handtaschen stiegen
auch 2008 und gingen 2009 nur leicht
bereichs Staedtler oder Faber Castell) gut
etabliert. Bei Bekleidung sind beispielsweise Jil Sander und Hugo Boss in Korea
vertreten.
Das hohe Markenbewusstsein der Koreaner
geht weit über den engen Luxusmarkt von
teurem Schmuck, Kosmetika und Handtaschen hinaus. Die Pkw-Einfuhren sind
im 1. Halbjahr 2010 um mehr als 50%
gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres auf 1,3 Mrd. USD gestiegen. Mehr
als die Hälfte davon entfällt auf Deutschland. Mercedes-Benz (7.592 verkaufte
Fahrzeuge) und BMW (6.901), Volkswagen
Auch im Dienstleistungsbereich zeigen sich
das Markenbewusstsein und das Streben,
nicht hinter den anderen zurückbleiben
zu wollen. So wollen Südkoreaner - wenn
irgend möglich - in renommierten Krankenhäusern behandelt werden. Und für die
Bildung ihrer Kinder ist den Eltern nichts
zu teuer: Der Nachwuchs lernt von klein
auf, um an eine möglichst renommierte
Universität zu kommen.
Ein Problem bleiben gefälschte Markenerzeugnisse. Der koreanische Zoll versucht
gegen Einfuhren solcher Produkte vorzugehen und wird auch auf Hinweis tätig. Vor
allem bei Lieferungen aus China wird er
dabei immer wieder fündig. Bei Ware, die
sich im Inland im Umlauf befindet, sind die
Kontrollen dagegen geringer.
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
9
Kompakt
Rollender Luxus
Der Premium-Automobilmarkt in Korea
Matthias Laznik
Korea has become an important market for luxury automobiles. The author discusses
some of the factors that have made this possible.
Ein kurzer Spaziergang in Samcheon-dong
oder Apgujeong genügt, um zur Feststellung zu gelangen: Koreaner lieben Markenprodukte. Die neuesten Smartphones,
exklusive Designerhandtaschen und luxuriöse Autos, vornehmlich europäischer Hersteller, prägen das Straßenbild. Die Finanzkrise hat beim Konsumverhalten in Korea
keine Spuren hinterlassen. Ganz im Gegenteil, koreanische Kunden kaufen begeistert
weiter. Dies trifft auf alle möglichen Produkte zu, aber insbesondere auf den Markt
für Luxusartikel.
Korea wies 2009 nach China die zweithöchste Wachstumsrate beim Absatz
von Luxusgütern auf und hat nach einigen Schätzungen einen Anteil von 4%
10 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
am weltweiten Markt für solche Produkte
erreicht. Korea ist für viele Hersteller von
Luxusprodukten mittlerweile ein bedeutender Markt geworden.
Neben der robusten Entwicklung der koreanischen Wirtschaft gibt es einen besonderen Faktor, der Korea als Markt für Luxusgüter prädestiniert: Korea ist, um einen
Ausdruck von Brian Salsberg und JaeEun Shin von der Beratung McKinsey zu
benutzen, eine „luxusfreundliche Gesellschaft“. Koreanische Konsumenten stellen
ihre Luxusgüter sehr gerne zur Schau, weil
sie hierdurch soziale Achtung erfahren.
Sie müssen sich, anders als beispielsweise deutsche Konsumenten, weniger um
sozialen Neid sorgen. Das in einigen west-
europäischen Gesellschaften geschätzte
bewusste Understatement kommt in Korea
deutlich seltener vor. Zu zeigen, was man
hat, gilt nicht als Protzerei, sondern ist
sozial absolut akzeptables Verhalten.
Ein weiterer Faktor, der großen Einfluss auf
das Konsumverhalten hat, ist „peer pressure“
oder Gruppenzwang. Erwirbt jemand im
Bekanntenkreis ein begehrenswertes Produkt, erzeugt das bei anderen Mitgliedern
der Gruppe das starke Verlangen, dieses
Produkt ebenfalls zu besitzen. Man möchte
mit Freunden und Kollegen mithalten und
nicht „zurückbleiben“. Erfolgreiche Produkte profitieren so von einem sich selbst
verstärkenden Effekt, Erfolg generiert
Erfolg. Dank der Vorliebe für Luxus und
des ausgeprägten „peer pressure“ ist Korea
ein idealer Markt für Premiummarken. Dies
kann man deutlich am Beispiel des Auto-
Kompakt
mobilsektors erkennen und hier insbesondere am Markt für größere Limousinen
Auf Luxus abfahren
Diese Segmente - in Deutschland als obere
Mittelklasse und Oberklasse bekannt - sind
für deutsche Automobilhersteller von sehr
großer Bedeutung, weil sie die ertragsstärksten und prestigeträchtigsten sind. Und
Korea ist in diesen Segmenten mittlerweile
ein sehr bedeutender Markt.
So ist Korea beispielsweise für MercedesBenz einer der weltweit führenden Märkte
in den Segmenten der oberen Mittelklasse
und der Oberklasse, in denen unsere Marke
mit der E-Klasse und der S-Klasse vertreten ist.
Seit Jahren zählt Korea auch zu einem der
wichtigsten Märkte für Maybach Superluxus-Fahrzeuge. Der Durchbruch gelang, als
ein Automobilliebhaber und Mitglied einer
angesehenen Unternehmerfamilie in Korea
eines der Fahrzeuge kaufte. Dies sprach
sich herum und animierte bald andere
potenzielle Kunden zum Kauf. Dieser eine
Kauf hat mehr zur Etablierung der Marke
in Korea beigetragen als jede Marketingmaßnahme, und ist ein gutes Beispiel für
den oben erwähnten „peer pressure“.
An diesen Beispielen sieht man deutlich,
dass Korea für deutsche Automobilhersteller ein sehr attraktiver Markt ist, in dem sie
sehr erfolgreich sind. Um diesen Erfolg zu
sichern, ist aber viel Aufwand und ein sehr
hoher Mitteleinsatz nötig. So müssen Fahrzeuge, um im koreanischen Markt zugelassen werden zu können, Normen erfüllen,
die nur in Korea gelten. Daher müssen die
Fahrzeuge als eigene Koreavariante gebaut
werden, was beispielsweise im Bereich der
Motorsteuerung sehr hohe zusätzliche Entwicklungskosten verursacht.
Das Produktangebot deutscher Premiumhersteller ist auch auf den koreanischen
Markt zugeschnitten. Fahrzeuge in jedem
Segment sind bereits in den Basisversionen sehr gut ausgestattet. Für koreanische Kunden ist es selbstvertändlich,
dass importierte Premiumfahrzeuge keine
Sitzbezüge aus Stoff oder manuelle Gangschaltungen, dafür aber z.B. serienmäßig
Schiebedächer haben, auch wenn diese
sehr selten genutzt werden. In den gehobenen Segmenten bleibt ausstattungsmäßig kaum ein Wunsch offen, die Fahrzeuge
enthalten ab Werk eine Unmenge an Komfortausstattungen und Assistenzsystemen. Dies erhöht natürlich die Kosten für
die Hersteller, ist aber eine notwendige
Voraussetzung für ein erfolgreiches Agieren im koreanischen Markt.
Der Aufwand beschränkt sich nicht auf
Technik und Produktangebot. Koreanische
Kunden sind nämlich nicht nur Liebhaber
großer Marken, sondern sie sind auch sehr
anspruchsvolle Kunden. Sie erwarten in
allen Bereichen Top-Service und Betreuung. Das ist einer der Gründe, weshalb
Autohäuser in Seoul es hinsichtlich der
Infrastruktur locker mit Top-Autohäusern
in Europa aufnehmen können. In diesen
Betrieben können Kunden, die ihr Fahrzeug
zum Service bringen, sich zum Beispiel die
Zeit beim Internetsurfen, mit Screen-Golf,
in Massagesesseln oder sogar mit einer
echten Massage vertreiben.
Speziell für den koreanischen Markt bietet
etwa Mercedes-Benz als Standard eine
Dreijahresgarantie, die neben Reparaturkosten auch die Kosten für den normalen
Kundendienst abdeckt. Kunden in Korea
können auch, wenn sie ihr Fahrzeug nicht
selbst zum Service fahren wollen oder können, einen kostenlosen Abhol- und BringService in Anspruch nehmen. Solche Serviceleistungen sind natürlich für die Hersteller teuer, aber auch nötig, um im koreanischen Markt erfolgreich zu bestehen.
Wird Korea auch in Zukunft seine Stellung als Luxus-Automobilmarkt beibehalten? Der Markt wird sich auf jeden Fall
in den nächsten paar Jahren stark wandeln. Im Rahmen der von der Regierung
Lee Myung-bak vorangetriebenen Green
Growth Initiative wurden neue —und sehr
anspruchsvolle— Flottenziele für CO2 Emissionen und Kraftstoffverbrauch angekündigt. Obwohl noch nicht alle Details bekannt
sind, ist abzusehen, dass sich dies stark auf
das Produktangebot deutscher Hersteller
auswirken wird. Deutsche Hersteller haben
bereits in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle bei der Einführung neuer Technologien im koreanischen Markt gespielt, so
z.B. mit CDI Dieselmotoren und Hybridantrieben mit Lithium-Ionenbatterien im
Oberklassesegment. Dieser Trend wird sich
in Zukunft weiter verstärken. Und möglicherweise wird das Produktangebot in
Segmenten unterhalb der oberen Mittelklasse ausgeweitet werden.
Dank der Ausweitung der Produktpalette, des Einsatzes innovativer Technologien
und des Angebotes attraktiver und faszinierender Produkte ist davon auszugehen,
dass der Automobilabsatz deutscher Hersteller in Korea in den nächsten Jahren
weiter wachsen wird. Deutsche Premiumfahrzeuge werden also weiterhin ein vertrauter Anblick auf den Straßen Seouls und
anderer Städte ds Landes sein.
Matthias Laznik ist Vice-President Sales
& Marketing bei Mercedes-Benz Korea
Ltd.
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
11
Kompakt
„Konservative Haltung bei Luxusartikeln“
Interview mit Eric Halter
Korean consumers tend to make a conservative choice regarding luxury products
within the range of well-established brands. Foreign companies need to adjust parts
of their global marketing campaigns in order to succeed in the Korean market.
KORUM: Als Chef einer in Korea ansässigen Agentur betreuen Sie viele ausländische Firmen. Für welche Luxus-Produzenten haben Sie schon gearbeitet?
Halter: Als spezialisierte Werbeagentur für
Beziehungs- und Direktmarketing haben
Eric Halter, CEO von Javezz Communications Co., Ltd.
wir in den letzten 13 Jahren etliche Kampagnen und Programme für Konsumenten
im obersten Einkommenssegment entwickelt. Unter anderem für Lancôme, INFINITI,
Bentley, Sheraton Walker Hill, Oakwood
Premier und Samsonite, aber auch für
lokale Marken wir Huyndai Department
Store, Lotte und Hyundai Card.
KORUM: Wie viel kann von internationalen Kampagnen übernommen und was
muss außer der Sprache unbedingt lokal
angepasst werden?
Halter: Für Kampagnen, welche vorwiegend auf die Markenbildung ausgerichtet
sind, ist es grundsätzlich immer besser, so
viel wie möglich von internationalen Kampagnen zu übernehmen. Einerseits wird so
12 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
ein konsistenter Auftritt gewährleistet und
andererseits wird das „Global Image“ kommuniziert. Dies geht soweit, dass einfache
Slogans ebenfalls im Englischen belassen werden sollten. Anders sieht es bei
Kampagnen aus, welche auf den Verkauf
von Produkten oder auf die Kundenbindung ausgerichtet sind. Hier sollte unbedingt eine nahezu vollständige Lokalisierung erfolgen. Wann immer Handlungen,
sprich Response, ausgelöst werden sollen,
gilt zu bedenken, dass koreanische Konsumenten andere „Trigger“ benötigen als
europäische Konsumenten. Dies wird sehr
schön am Beispiel von INFINITI deutlich.
Für die markenbildende Werbung wurden
ausschließlich internationale Kampagnen
übernommen und lediglich ins Koreanische
übersetzt. Im Gegensatz dazu wurden für
die Gewinnung von Leads neue Kampagnen
und Kommunikationselemente entwickelt,
welche lediglich bestehende Produktbilder
verwenden.
KORUM: Die Auswahl von als Norm akzeptierten Luxusartikeln scheint in Korea kleiner als in Europa zu sein, sehen Sie das
auch so?
Halter: Ja, denn koreanische Konsumenten
im mittleren und gehobenen Alterssegment neigen zu einer eher konservativen
Haltung. Gerade in den Bereichen Mode
und Accessoires können koreanische
Konsumenten sicher nicht als Trendsetter bezeichnet werden. Bei der Wahl von
Luxusartikeln hat die „sichere Wahl“ immer
Vorrang gegenüber einer extravaganten
Kaufentscheidung. Hinzu kommt, dass sich
koreanische Konsumenten sehr stark an
anderen Personen, wie beispielsweise Celebrities, Freunden oder Vorbildern orientieren. Kurz, man kauft verstärkt, was andere
kaufen. Deshalb werden vorwiegend Marken und Produkte in Korea geführt, welche eher im etwas konservativen Bereich
liegen.
KORUM: Was sind nach Ihrer Erfahrung
typische Fehler, die ausländische Luxusartikelhersteller bei der Kommunikation
machen, wenn sie nach Korea kommen?
Halter: Viele neue Marken investieren viel
Zeit und Geld in die eigentliche Einführungsphase, was zu teilweise großartigen,
kreativen Kampagnen führt. Leider ist es
dann sehr oft so, dass dieser anfängliche
Schwung in den folgenden Phasen zu
wenig genutzt wird, um ein konsistentes
und kontinuierliches Markenerlebnis zu
erzeugen. Vielfach wird die Kommunikation nach der Einführung auf „Standard“
zurückgefahren. Das Potenzial aus den
Kompakt
anfänglichen Investition wird somit nur
bedingt ausgeschöpft. Des Weiteren legen
noch viel zu wenig Firmen Gewicht auf die
Gewinnung und Umwandlung von potentiellen Kunden. Was im Englischen als „Lead
Engagement and Conversion Program“
bezeichnet wird bleibt sehr oft schon in
der Einführungsphase auf der Strecke.
KORUM: Inwiefern ist in Korea Markenbildung schwieriger bzw. anders?
Halter: Die Tatsache, dass sich koreanische
Konsumenten sehr stark an anderen Personen orientieren, macht die Markenbildung meines Erachtens etwas schwieriger.
Damit sich Erfolg einstellt, braucht es eine
gewisse kritische Masse an Kunden, welche
eine Marke kaufen und von anderen Konsumenten damit wahrgenommen werden.
Dies zu erreichen erfordert einigen Aufwand in Sachen Werbung, PR und Events
aber auch Zeit.
Das Interview wurde geführt von Carsten
Lienemann, Stv. Geschäftsführer AHK
Korea.
The Sirona Dental Korea Story
Premium-Hightech „made in Germany“ für koreanische Zahnärzte
Enge Kooperation mit AHK Korea in der Startphase
Caroline Gommel
Sirona Dental Korea has been built up in a record period of just 6 months in close
cooperation with local parters like KGCCI. Sirona is the worldwide leading manufacturer of premium high-tech dental equipment and has recently inaugurated a
400sqm showroom in Hannam-dong.
Das Dentalunternehmen Sirona ist ein an
der US-Technologiebörse NASDAQ gelistetes Unternehmen mit weltweit über
2.300 Mitarbeitern an 22 Standorten. Im
Juni 2010 hat das Unternehmen eine weitere Tochtergesellschaft in der Republik
Korea gegründet. Wer ist Sirona und was
hat das Unternehmen in Korea vor?
Als Technologieführer der Dentalindustrie entwickelt und produziert Sirona das
komplette Spektrum an dentalen Ausstattungsgütern im Premiumbereich, darunter
CAD/CAM-Systeme für computergestützte
Keramikrestaurationen (CEREC), digitale
Bildgebende Systeme für Intraoral- und
Panorama-Röntgen sowie Volumentomographie (3D), Behandlungseinheiten,
Instrumente und Hygienegeräte. Bis 1997
gehörte das Unternehmen zum SiemensKonzern und ist damit seit mehr als 130
Jahren weltweiter Partner für den Fachhandel, für Zahnarztpraxen, Kliniken und
Dentallabors.
Sirona steht für die Innovationsführerschaft in der Dentalbranche und setzt mit
bahnbrechenden Entwicklungen Standards
in der Zahnbehandlung: von der ersten
elektrischen Zahnbohrmaschine 1887 über
das erste dentale Röntgengerät 1905, die
weltweit erste Röntgenkugel 1934, dem
ersten CAD/CAM-Restaurationssystem
CEREC 1985 bis zu den Innovationen von
heute: dem 3-D Röntgensystem GALILEOS,
der biogenerischen CEREC Software und
der Premium Behandlungseinheit TENEO.
Sirona hat in den letzten sechs Jahren
insgesamt mehr als 250 Mio. USD für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das
entspricht einer F&E Quote zwischen 6%
und 7%. Das Unternehmen kooperiert mit
mehreren Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Fokusgruppen von
Zahnärzten, Dentallabors und weiteren
Experten testen alle Prototypen und liefern wichtige Impulse für die weitere Produktentwicklung. Am größten Standort des
Unternehmens in Bensheim/Deutschland
entsteht derzeit ein Sirona Innovationszentrum für die wachsenden F&E Teams
des Unternehmens. Sirona Produkte erhalten regelmäßig Innovations- und Designawards, so zuletzt in 2010 den iF communication design award und den iF Gold
Sirona meets Porsche
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
13
Kompakt
award für die Behandlungseinheit TENEO
sowie den red dot design award für das
Lasergerät SIROLaser Advance.
Koreanische
Tochtergesellschaft
Der weltweite Ausbau der Sales- und Servicestruktur und das Erschließen neuer
Märkte sind wichtige Bestandteile der
Erfolgsstrategie von Sirona. So ist es konsequent, dass Sirona seine Präsenz im
wachsenden koreanischen Markt mit der
Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft in Seoul ausgebaut hat. Davor wurde das Unternehmen fast 20 Jahre lang von
einem koreanischen Dentalhändler vertre-
tung ein Ambiente gewählt, in dem diese
Positionierung auch auf einer emotionalen
Ebene sichtbar gemacht werden konnte. Während der Dentalmesse SIDEX vom
25. bis 27. Juni 2010 hat Sirona das erste
Kundenevent in den Räumen der Seouler Porsche-Niederlassung veranstaltet.
Unter dem Motto „Sirona meets Porsche“
konnten im attraktiven Showroom des
Autohauses die Top-Zahnärzte und Techniker des Landes empfangen werden. Die
Dentalinnovationen CEREC und GALILEOS
wurden effektvoll neben den Porsche-Premiummarken, allen voran dem neuen Panamera, in Szene gesetzt. Die Veranstaltung
„Sirona meets Porsche“ war ausgesprochen
erfolgreich, denn das neue hochmotivierte
Der Sirona Showroom in Hannam-dong
ten. Mit der Neugründung soll die Marke
Sirona bei koreanischen Zahnärzten und
Dentaltechnikern stärker etabliert werden.
„Ein engeres Kundenverhältnis kann nur
im unmittelbaren Kontakt erreicht werden, und nur wer seine Kunden persönlich
kennt, kann seine Position stärken. Wichtig
für eine langfristige Kundenbindung sind
regelmäßige Weiterbildungsseminare, gute
Betreuung, qualitativ hochwertiger und
schneller After-Sales-Service sowie regelmäßige Wartung“, beschreibt Petra Röhrig,
Rep. Direktor von Sirona Dental Systems
Korea Ltd., die Motivation für die Firmengründung.
Bereits die Eröffnungsveranstaltung Ende
Juni 2010 zeigte den koreanischen Zahnärzten und Dentaltechnikern, was sie
von Sirona erwarten können: intelligente
Dentalinnovationen im Premiumsegment.
Bewusst wurde für die Auftaktveranstal-
14 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
koreanische Sirona-Team konnte den Kontakt zu den Top-Zahnärzten und -Dentaltechnikern direkt aufnehmen und das
Ziel, Sirona-Produkte zur ersten Wahl für
koreanische Zahnärzte zu machen, direkt
ins Visier nehmen.
Start in Rekordzeit
Der gelungene Start setzte jedoch eine
enorme Vorarbeit voraus, für die im Falle von Sirona Dental Systems Korea nur
sechs Monate zur Verfügung standen. Dass
dies überhaupt in so kurzer Zeit gelingen konnte, hatte vor allem einen Grund.
Sirona verstand es, sich unmittelbar nach
der Entscheidung, in Korea ein Tochterunternehmen zu gründen, mit den richtigen
Stellen vor Ort in Verbindung zu setzen
und das viel zitierte koreanische Netzwerk
zu nutzen. Sehr viel Support gab es von
der Deutsch-Koreanischen Industrie- und
Handelskammer (AHK Korea). Die Kammer hat effizient und professionell bei der
Marktanalyse, beim Recruitingprozess, bei
der Wahl des geeigneten Standorts und
der Organisation der Umbaumaßnahmen
für den neuen Showroom geholfen.
Sirona hat sich für Räumlichkeiten im
Gebäude der AHK Korea entschieden, denn
in Hannam-dong fand man eine optimale Lage und eine gute Infrastruktur zu
attraktiven Konditionen vor. Die Nähe zu
Gangnam war für Sirona besonders wichtig, da dort viele Zahnarztpraxen, Kliniken
und Dentallabors ansässig sind. Die Firma
Schenker unterstützte beim Aufbau eines
Lagers und das Architektenbüro Zabel wurde mit dem Ausbau der Büroräume und
eines repräsentativen Showrooms beauftragt. Mit den koreanischen Anwälten
Hwang Mok Park konnten neben Compliance-Fragen auch die generellen rechtlichen Fragen gelöst werden. Besonders der
Zulassungsprozess für Medizinprodukte ist
in Korea kompliziert und musste besonders
intensiv begleitet werden.
Die mittlerweile 16 Kolleginnen und Kollegen in der neuen Gesellschaft Sirona
Dental Systems Korea Ltd. sind ausnahmslos Koreaner. Sie bringen eine tiefe Kenntnis des Dentalmarkts mit und verfügen
über technische Fähigkeiten und Marketing-Know-How. Sprachkenntnisse sind
besonders wichtig, um mit den Kollegen
am größten Standort des Unternehmens in
Bensheim/Deutschland kommunizieren zu
können. So haben einige der neuen Mitarbeiter im Ausland studiert, zwei davon
in Deutschland. Sie sind nun dafür verantwortlich, sich intensiv mit dem Markt
und den Kunden zu beschäftigen. Dazu
nutzen sie den attraktiven Showroom und
die modernen Trainingseinrichtungen und
bieten dort regelmäßig Kundenveranstaltungen, Schulungen oder Vorträge an. Dieser echte Mehrwert und der Service für
den Kunden gibt den Ausschlag in der Differenzierung Sironas zu den Mitbewerbern
im koreanischen Markt.
Dr. Caroline Gommel ist Public Relations
Managerin bei Sirona.
Kompakt
Wo ist das Original?
tesa scribos verbindet Markenschutz und Warenverfolgung
Thorsten Petersson und Frank Kolmorgen
South Korea is currently the eighth largest exporter globally. This success also means
that Korean manufacturers of electronic equipment, luxury goods, and technologically sophisticated industrial products get increasingly targeted by product pirates. tesa
scribos GmbH has developed tesa® trust & trace, a concept that optimizes distribution and prevents counterfeiting and grey market trade by combining brand protection
with product tracking.
Korea gehört mit seiner leistungsstarken
Wirtschaft und seinen hohen technologischen Fähigkeiten zu den wichtigsten
Wirtschaftspartnern Deutschlands in Ostasien. Heute ist Deutschland mit über
600 im Land vertretenen Unternehmen
der wichtigste europäische Handelspartner für die 15.-größte Volkswirtschaft
und 9.-größte Exportnation der Welt. Das
gesamte gegenseitige Handelsvolumen lag
2009 bei rund 20 Mrd. US-Dollar. Umgekehrt haben sich koreanische Produkte und
Marken im letzten Jahrzehnt erfolgreich
am Weltmarkt etabliert, vor allem bei elektronischen Geräten und in der Automobilbranche. Aus Südkorea kommen mehr
Halbleiterchips sowie Bildschirme und Displays als aus irgendeinem anderen Land
der Welt.
schützer hingegen wollen Originale schnell
und sicher von Fälschungen unterscheiden
und Graumarktware erkennen.
Die tesa scribos GmbH, Spezialist für Markenschutz und Produktidentifikation, hat
mit tesa® trust & trace ein Konzept entwickelt, das Produktverfolgung und Originalitätsnachweis für nahezu alle Branchen – von elektronischen Bauteilen für
Mobiltelefone über Luxushandtaschen bis
hin zu Autoersatzteilen - verbindet. Kern
ist eine physisch gesicherte Codierung.
Jedes Produkt bekommt einen individuellen Code zugewiesen und wird mit einem
fälschungssicheren Kennzeichnungsetikett
wie dem tesa Holospot® versehen. Dieser speichert auf mehreren Ebenen Informationen, die zum Teil mit dem bloßen
Auge, mit der Lupe oder nur maschinell
ausgelesen werden können. Das bedeutet:
Sicherheit direkt auf dem Produkt oder der
Verpackung – zur sofortigen Überprüfung
der Echtheit sowie zur effizienten Produktverfolgung.
Das tesa® trust & trace Konzept lässt sich
problemlos in bestehende Logistikprozesse
einbinden. Warenverfolgungssysteme auf
Basis von Barcodes, 2D-Matrix-Codes oder
RFID- und NFC-Technologie werden dabei
einfach in den Markenschutz integriert.
So ist es beispielsweise möglich, bereits
in der Produktion das einzelne Produkt
zu erfassen und beim Verpacken mit dem
Code der Transportverpackung und diese
später mit einem RFID-Paletten-Etikett zu
verknüpfen. Durch Anbindung zusätzlicher
IT-Systeme, wie SAP oder Zolldatenbanken,
Mit dem wirtschaftlichen Erfolg gerät
das Land allerdings zunehmend ins Visier
von Produktfälschern. Die Nachahmungen
schmälern Image und Gewinn der Markenunternehmen aus dem In- und Ausland und
gefährden im Extremfall, beispielsweise bei
Medikamenten oder Autoersatzteilen, auch
Leib und Leben der Endkunden. Für Markenunternehmen sind wirksame Schutzmaßnahmen daher wichtig, um das Eindringen
von Fälschungen in die Lieferkette auszuschließen, indem die Echtheit der Ware
für jedermann eindeutig sichtbar gemacht
wird. Hier treffen klassische Logistikansprüche auf Anforderungen des Markenschutzes. Für Logistiker ist es entscheidend, den Weg jedes einzelnen Produkts
von der Herstellung bis zum Vertriebspartner genau verfolgen zu können. Markentesa® trust & trace kombiniert eine physische Produktcodierung mit modernsten Track & Trace-Systemen
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
15
Kompakt
lassen sich Aufträge einzelnen Paletten
zuordnen und nachverfolgen. In der Logistik liefert tesa® trust & trace auf diese
Weise verlässliche Daten für Qualitätskontrolle und Rückrufaktionen. Auch die
Vorteile für den Markenschutz liegen auf
der Hand: Alle Beteiligten in der Logistik, Mitarbeiter der Zollbehörden, die Vertriebspartner und auch die Endverbraucher
können die Echtheit eines Produktes jederzeit feststellen.
Aber das tesa scribos Konzept geht noch
weiter: Der Geschäftsbereich Independent Aftermarket des Automobilzuliefe-
rers Continental nutzt beispielsweise diese
sichere Verbindung von Markenschutz und
Warenverfolgung im weltweiten Automobil-Ersatzteilgeschäft zusätzlich noch zur
Kundenbindung. Verbraucher können die
von tesa scribos in eine Datenbank übertragenen Produktcodes über das Internet
verifizieren und damit ihr Vertrauen in die
Originalität und die Marke festigen.
tionstechnologien. Dazu gehören der tesa
Holospot® für höchsten Fälschungsschutz
und Rückverfolgbarkeit, tesa® Code Seal
für Sicherheit in Massenmärkten, das tesa®
SecuritySeal-Sortiment mit Klebebändern
und Etiketten, die Manipulationen an der
Verpackung zeigen, sowie die kundenspezifische Bedruckung und Konfektionierung
von Sicherheitsetiketten.
Mit dem neuen tesa® trust & trace-Konzept erweitert tesa scribos sein Angebot an
Sicherheitslösungen. Dieses umfasst neben
der Strategieberatung eine große Bandbreite moderner Sicherheits- und Applika-
T h o r s t e n Pe t e r s s o n , C o r p o r a t e
Communications bei tesa SE, und Frank
Kolmorgen, Managing Director bei tesa
Korea.
bulthaup setzt internationale Maßstäbe in Korea
Erfolgreiche Projektabwicklung in Hannam-dong
Ines Denk und Hoony Kim
bulthaup focusses on equipping anything from major projects involving sophisticated solutions for several hundred kitchens right through to properties with complex,
exclusive systems for a few select residences. The bulthaup brand is recognized as a
premium brand in Korea. Therefore, bulthaup supplies big, prestigeous kitchens both
in retail- as well as in project-business.
bulthaup versteht sich als Küchenmanufaktur, die hochwertige und individuelle
Systeme für Küchen und Lebensräume
entwickelt, fertigt und vermarktet. Neben
der Kompetenz zur Produktion von individuellen Einzelküchen produziert das in
Deutschland beheimatete Familienunternehmen Projekte mit mehreren hundert
Einheiten. Planung der Architektur von
Küchen und Lebensräumen erfolgen gemäß
den bulthaup Prinzipien Ästhetik, Sinnlichkeit, Funktionalität, Ergonomie.
So setzt die bulthaup Projektabteilung den
Anspruch nach exklusivem Wohnraum an
vielen Orten der Welt um. bulthaup hat
eigene Tochtergesellschaften mit Sitz in
Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, der Schweiz, Hongkong sowie den USA und arbeitet weltweit
mit mehr als 500 Partnern zusammen beispielsweise in Korea, wo internationale
Objekte mit bulthaup Küchen ausgestattet
werden, die höchsten Ansprüchen in Planung, Qualität und Funktionalität gerecht
werden.
So setzt das exklusive Design der Wohnungen von Lucid House im Hannamdong UN Village neue Maßstäbe in der
koreanischen Architektur. Das 2007 fertig gestellte Lucid House stellt mit seinen
14 Kücheneinheiten eines der Meisterwerke des Designers Choi Si-young dar.
Einen weiteren einzigartigen Wohnkom-
16 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
Kompakt
plex in Korea bietet „The Hill“, ebenfalls
in Hannam-dong gelegen, das 34 Küchen
in exklusivsten bulthaup Ausführungen
beherbergt. Die Philosophie, die diesem
Projekt zugrunde liegt, beruht auf dem
Wunsch, eine Umgebung zu schaffen, die
puristisches Design und höchsten Wohnkomfort vereint. Jedes Apartment besitzt
eine Größe von 330 Quadratmetern und
liefert den perfekten Rahmen für luxuriöses
Wohnen. Als strategischer bulthaup Partner
agiert die Korea Design Corporation, die für
bulthaup einen idealen Partner in der Realisierung von hochkarätigen Lebensräumen
darstellt. Die 34 Küchen sind jeweils mit
einem bulthaup b3 Küchensystem ausgestattet – auch hier ist man dem Anspruch
der kommissionsweisen Fertigung treu
geblieben. Hochwertige Materialien und
spezielle Planungen machen jede Küche
einzigartig.
Von der Auswahl der Materialien bis zur
präzisen Verarbeitung - jedes einzelne
Küchenelement ist auf architektonische
Gesamtqualität und Wertbeständigkeit
ausgerichtet. Modernstes Ingenieurwissen
trifft bei bulthaup mit der Handwerkskunst
der Menschen aus der Manufaktur zusammen. Die einzigartige Verbindung von
moderner Manufaktur und neuester Industriefertigung ist ein Qualitätsversprechen.
Jede bulthaup Küche ist somit ein Unikat,
denn jede ist pure Maßanfertigung. Und
dabei bleibt Qualität immer messbar. Hohe
Flexibilität und Individualität bei umfassenden Lösungen, klar definierte Projektstrukturen und kompetente Unterstützung
wurden somit bei den Projekttätigkeiten in
Korea eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Ines Denk ist Junior-Referentin PR bei
Bulthaup GmbH & Co KG und Hoony Kim
Asst. Manager bei der Korea Design Corp.
Kunst der deutschen Uhrentechnik
Erfolgreiche Markteinführung von Glashütte Original in Korea
Gaby Jung
Glashütte Original, as one of Europe’s prestige watch brands has finally arrived at the
Korean luxury market. With tradition, high quality and precision movements it was
the most popular brand at the first Korean watch fair.
Der Markt für importierte Luxusartikel
boomt seit rund fünf Jahren und Uhren
sind ein zunehmend wichtiges Segment.
Der Wettbewerb ist sehr hart und in Korea
sind mittlerweile fast alle Uhrenmarken
zu finden. Nicht nur gewöhnliche Uhren,
sondern auch Luxusmarken, welche den
meisten Konsumenten bislang unbekannt
waren.
Glashütte Original ist eine von ihnen. Es ist
die deutsche Uhrenmarke, die 1845 unter
„Lange & Söhne“ ihren Anfang nahm. Die
Kunst der perfekten Herstellung von komplizierten Uhren hat eine lange Tradition
bei der Glashütte Original Manufaktur.
Seit der Gründung des ersten Uhrenbetriebs in Glashütte durch den sächsischen
Hofuhrenmacher F. A. Lange im Dezember
1845 hat sich die kleine, im pittoresken
Müglitz Tal gelegene Stadt zu Deutschlands Zentrum für Uhrenherstellung entwickelt.
Präzisionsuhren von Lange, Assmann und
Helwig machten Glashüttes Uhrenbetriebe
weit über die Grenzen Deutschlands hinaus
berühmt. Qualität und Präzision sind schon
immer die hochgeschätzten Eigenschaften
der deutschen Feinuhrenherstellung gewesen, die noch heute in der Präzision der
mechanischen Uhrwerke von Glashütte
Original wiederzufinden sind. Nach dem 2.
Weltkrieg wurde das Uhrenunternehmen
zur VEB Glashütter Uhrenbetriebe. Im Jahr
1994 wurde der Name des Unternehmens
im Zuge der Privatisierung in das ursprüngliche Glashütte Original geändert. Seit dem
Jahr 2000 gehört das Unternehmen zu
den prestigeträchtigen Marken der Swatch
Group AG.
Nach der offiziellen Markteinführung
im „Equation du temps“ Shop (AvenueL
und Hyundai Kaufhaus in Seoul) wurde
Glashütte Original richtungweisend im
koreanischen Markt für Luxusuhren. Da
koreanische Verbraucher einen sehr konservativen Geschmack haben, ist es recht
schwierig, ihnen ein grundlegend neues
Konzept vorzustellen. Doch mit dem großen Wachstum des Luxusartikelmarktes
haben die Konsumenten begonnen, auch
für neue Marken aufgeschlossen zu sein.
Mittlerweile suchen sie sich Luxusgüter
nach den Maßstäben der Qualität und Persönlichkeit aus und nicht mehr nur anhand
eines bekannten Namens.
Obwohl die Schweiz klare Nummer eins
in der Uhrenindustrie ist, möchten die
Menschen neue Marken kennenlernen.
Dies bedeutet eine Chance für Diversität,
Design und ist auch der Grund, weshalb
Glashütte Original dieses Jahr auf dem
koreanischen Markt Erfolg gefunden hat.
Die Tatsache, dass Glashütte Original die
beliebteste Marke auf der ersten großen
koreanischen Uhrenmesse war, die letzten Mai im Hyundai Kaufhaus stattfand,
beweist ihr großes Potenzial.
Glashütte Original Uhren haben spezielle
Eigenschaften, die andere Uhrenmarken
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
17
Konjunktur
nal einen guten Anklang auf dem koreanischen Markt. Bemerkenswert ist, dass
die meisten Kunden Uhrensammler sind.
Bereits vor der Markteinführung kannten sie unseren Namen und schätzten den
technischen Wert sowie das Design von
Glashütte Original. Bislang hat sich die
gesamte Bandbreite der Kollektion gut verkauft, obwohl koreanische Kunden tendenziell eher schlicht gestaltete Uhren bevorzugen. Es gibt jedoch einen gemeinsamen
Nenner: Sie halten Ausschau nach originär
deutscher Technologie.
nicht aufweisen. Zunächst werden sie zu
90% in Deutschland durch Handarbeit hergestellt. Ferner produziert das Unternehmen von den kleinsten Schrauben bis hin
zu den Werkzeugen für die Uhrenherstellung alles selbst. Natürlich werden auch
alle Uhrwerke selbst entwickelt, hergestellt
und nicht an andere Marken weiterver-
kauft. Dies zeigt, warum Glashütte Original
so einzigartig ist. Es existieren lediglich
zwei Uhrenmarken auf der Welt, die auf
diese Weise autark sind, und Glashütte
Original ist die einzige in den Reihen der
Prestige Uhrenmarken.
Mit diesen Stärken findet Glashütte Origi-
Die erfolgreiche Markteinführung von Glashütte Original wird weitere Uhrenmarken
nach sich ziehen und den ohnehin schon
starken Wettbewerb ausweiten. Kunden
werden eine noch größere Auswahl haben.
Glashütte Original ist zuversichtlich, auch
zukünftig eine wichtige Rolle im Markt für
importierte Luxusuhren zu spielen.
Gaby Jung, Marketing & PR Glashütte
Original Korea, bei The Swatch Group
(Korea) Ltd.
Rekordaufträge im Werkzeugmaschinenbau
Investitionen legen kräftig zu
Boomende Nachfrage von Elektronik- und Kfz-Industrie
Frank Robaschik
After a difficult year 2009, incoming orders of Korean machine tool manufacturers
reached new record levels in the first half of 2010. The volume of new orders of the
worldwide fifth-largest machine tool producer has more than doubled in comparison
with the same period of the previous year. The imports of the worldwide fifth-largest
importer of machine tools have also risen by about a quarter. German firms, which
in 2009 could increase their deliveries in a shrinking market, brought slightly lower
volumes to the market.
Das Bruttoinlandsprodukt von Korea ist
im 1. Halbjahr 2010 real um etwa 7,5%
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum
gestiegen. Zwar soll sich das Wachstum
im Jahresverlauf abschwächen. Dennoch
rechnet die Bank of Korea (BoK) für das
Gesamtjahr mit einem Plus von 5,9%. Die
18 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
Impulse kommen dabei von steigenden
Exporten und stärkeren Investitionen in
Ausrüstungen. Bei den Ausfuhren prognostizierte die BoK im Juli 2010 für das laufende Jahr ein Plus von 26,4% auf Zollbasis. Bei den Investitionen erwartet sie
einen realen Zuwachs von 14,9%.
Davon und von der besseren Weltkonjunktur profitieren die koreanischen Werkzeugmaschinenbauer. Diese erhielten im 1.
Halbjahr 2010 mehr Aufträge als je zuvor.
Bei den Mitgliedern der Korea Machine
Tool Manufacturers' Association (KOMMA) gingen Orders über knapp 1,8 Bill.
Won (rund 1,2 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.532
Won im 1. Halbjahr 2010) ein. Dies ist ein
Anstieg um 117% gegenüber dem gleichen
Vorjahreszeitraum.
Deutlich stärker legten die Bestellungen
aus dem Inland zu, und zwar auf 1,1 Bill.
Won (+150%). Vor allem Firmen der Elek-
Konjunktur
trotechnik/Elektronik (+577% auf 218 Mrd.
Won), die Automobilhersteller (+282%,
371 Mrd. Won), Firmen der Stahl- und
Metallindustrie (+217%, 176 Mrd. Won)
sowie die Maschinenbauer (+96%, 155
Mrd. Won) waren die treibenden Kräfte
für diesen kräftigen Zuwachs. Der Schiffbau hat hingegen seine Aufträge weiter
reduziert. Diese Zahlen spiegeln die rapide Zunahme der Investitionen in Koreas
Industrie im bisherigen Verlauf von 2010
wider, nachdem diese 2009 eingebrochen
waren. Die Aufträge aus dem Ausland stiegen um 81% auf knapp 700 Mrd. Won.
Die Einfuhren von Werkzeugmaschinen
einschließlich Teilen und Zubehör stiegen
im 1. Halbjahr 2010 um 23%. Deutsche
Firmen, die 2009 in einem schrumpfenden
Markt ihre Ausfuhren noch erhöhen konnten, mussten leichte Rückgänge in Kauf
nehmen. Der Anteil von Lieferungen aus
Deutschland an den Importen sank auf
19%. Die Bezüge aus China schrumpften
ebenfalls leicht auf 47,7 Mio. USD. Japanische Firmen, mit einem Anteil von 44%
Importmarkführer bei Werkzeugmaschinen
in Korea, konnten hingegen die Lieferungen
um 57% auf 341 Mio. USD erhöhen. Auch
aus der Schweiz (54 Mio. USD, +76%) und
aus Taiwan (52,4 Mio. USD, +207%) sind
die Importe kräftig gestiegen.
Ein Problem bleiben Zertifizierungserfor-
dernisse von Maschinen und deren Komponenten in puncto elektromagnetische
Verträglichkeit (EMV) und Sicherheit elek-
trischer Geräte. Die relevanten Vorschriften
werden nicht immer gleich angewendet.
Die Zertifizierung hat in Korea zu erfolgen.
Dies gilt auch für Ersatzteile.
Erleichterung derart, dass die koreanische
Seite zumindest die EMV-Testzertifikate
von EU-Laboren anerkennen muss und
nach drei Jahren auch von den Unternehmen selbst ausgestellte Zertifikate, dürfte
das geplante Freihandelsabkommen (FHA)
mit der EU schaffen. Dieses soll im Juli
2011 (vorläufig) in Kraft treten. Bei den
Sicherheitsvorschriften sind laut Annex
2-B des FHA für die ersten drei Jahre Zertifikate koreanischer Labore auf Basis von
Tests in EU-Laboren und danach - bis auf
einige Ausnahmen - ebenfalls die Anerkennung selbst ausgestellter Zertifikate
vorgesehen. Auch nach Inkrafttreten des
FHA verbleiben allerdings zum Teil unterschiedliche Standards zwischen der EU
und Korea zu EMV und zur Sicherheit elektrischer Geräte.
Die koreanischen Exporte von Werkzeugmaschinen (Summe von SITC 731, 733 und
735) stiegen im 1. Halbjahr 2010 um 256%
auf 886 Mio. USD. Während die Lieferungen nach China (374 Mio. USD, +34%),
Indien (67 Mio. USD, +102%) und Taiwan
(32,0 Mio. USD, +163%) kräftig zulegten,
sanken die Ausfuhren in die USA (86,2
Mio. USD, -11%), nach Japan (52,1 Mio.
USD, -18%) und Deutschland (24,6 Mio.
USD, -38%) weiter.
Auch die Produktion ist kräftig gestiegen.
Importe von Werkzeugmaschinen
Produktgruppe (HS-Code)
Laser- u.a. Maschinen zum
Abtragen von Stoffen (8456)
Bearbeitungszentren (8457)
Drehmaschinen (8458)
Spanabhebende
Werkzeugmaschinen (8459)
Schleif- u. Honmaschinen
(8460)
Hobelmaschinen (8461)
Pressen (8462)
Andere Maschinen z.
spanlosen Metallbe- u.
verarbeitung (8463)
Werkzeugmaschinen, gesamt
Teile u. Zubehör (8466)
Insgesamt
in Mio. USD, %
1. Hj.
Veränd.
2010
Importe aus
Deutschland Veränd.
(1. Hj. 2010)
2009
Veränd.
117,5
-48,1
113,2
+159,8
15,7
+32,7
143,0
175,4
-47,1
-15,6
98,5
95,1
+32,8
+25,8
14,5
32,1
+69,7
+91,7
94,8
-18,4
42,2
-5,8
3,3
-5,1
155,3
+4,6
85,3
+7,7
6,1
-74,5
122,5
293,3
+8,6
+43,0
50,2
129,4
-2,7
+13,9
16,1
18,5
-19,1
-43,1
31,4
-33,8
24,2
+92,4
5,8
+86,8
1.133,2
275,8
1.409,0
-15,1
-22,9
-16,7
638,2
144,5
782,7
+28,9
+3,5
+23,3
112,0
36,9
148,9
-6,6
+3,5
-4,6
Quelle: Koreanische Zollstatistik, Kotis
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
19
Konjunktur
Die Mitgliedsfirmen der KOMMA stellten
im 1. Halbjahr 2010 Werkzeugmaschinen im Wert von 1,3 Bill. Won (+45%)
her. Spanende Maschinen hielten daran
einen Anteil von 88%. Innerhalb dieser
Gruppe wurden numerisch gesteuerte (NC)
Maschinen für 1,0 Bill. Won (+38%) und
Nicht-NC-Maschinen für 103 Mrd. Won
(+192%) hergestellt. NC-Drehmaschinen
(488 Mrd. Won, +37%) waren das größte einzeln ausgewiesene Produktsegment.
Dahinter folgten Bearbeitungszentren mit
376 Mrd. Won (+68%). Der Produktions-
wert von umformenden Werkzeugmaschinen erreichte 147 Mrd. Won (+45%).
Wichtigste heimische Messe der Branche
ist die alle zwei Jahre abgehaltene "Seoul
International Machine Tool Show" (SIMTOS).
Sie fand in ihrer letzten Auflage vom 13.04.
bis 18.04.2010 im KINTEX-Ausstellungsgelände statt. Die Veranstalter verzeichneten
456 Aussteller aus 27 Ländern. Nach Gastgeber Südkorea (181 Aussteller) kamen die
meisten Firmen (61 Aussteller) aus Deutschland. Danach folgten Japan (55), Taiwan
(54), die USA (22) und China (15).
Im Rahmen des Auslandsmesseprogramms
des Bundes gab es wieder einen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Gemeinschaftsstand deutscher Aussteller. Auf dem Stand
war auch ein Vertreter des Verbands deutscher Werkzeugmaschinenhersteller (VDW).
Die Mehrheit der deutschen Aussteller
auf dem Stand und auf der Messe zeigte
sich zufrieden mit den Aussichten für das
Nachmessegeschäft.
Korea will bei Autobatterien ganz nach vorn
Milliardeninvestitionen geplant
Viel Schwung auch bei dazugehörigen Chemikalien
Frank Robaschik
Korean companies are strong at small rechargeable batteries for mobile phones and
consumer electronics. Now, Korea aims at the top spot also for medium and large
size batteries where Japanese companies still dominate business. Lithium Ion battery
production is being expanded by Korean firms – partly in cooperation with German
companies.
Korea holt bei Akkus auf. In den letzten
Jahren und Monaten konnten koreanische
Hersteller vor allem auf Kosten japanischer
Produzenten Zugewinne bei den Marktanteilen verzeichnen. Laut dem Ministry of
Knowledge Economy (MKE) hatten Samsung SDI und LG Chem 2009 bei Akkus
Weltmarktanteile von 19% respektive
13%.
Die Lokalisierungsrate bei den dafür benötigten Materialien lag 2009 allerdings bei
unter 20% und die meisten Vorprodukte
müssen zumeist aus Japan, China oder den
USA eingeführt werden. Anodenmaterialien
werden zu 99% importiert, Membranen zu
75%, Kathodenmaterial zu 73% und Elektrolyte zu 70%.
Zudem liegen die Stärken Südkoreas vor
allem bei kleinen Akkus für die Unterhaltungselektronik. Bei mittelgroßen und
20 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
großen Batterien führen japanische Firmen. Südkorea, China und Deutschland
holen jedoch nach Einschätzung des MKE
in diesem Bereich auf.
Vor diesem Hintergrund versucht die koreanische Regierung, das Land bei der Akkutechnik noch besser zu positionieren und
kündigte im Juli 2010 an, dass sie bis 2020
staatliche und private Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Anlagen
i.H.v. 15 Bill. Won (circa 10 Mrd. Euro)
anstrebt. Ziel ist zum einen die Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit bei mittelgroßen
und großen Batterien und zum anderen
Konjunktur
der Aufbau einer eigenen Materialbranche
bis 2020. Dadurch soll bis dahin ein Weltmarktanteil von 50% bei Akkus erreicht
werden und der Anteil der lokal hergestellten Materialien für Akkus auf 75% steigen.
Wie die Summe von 15 Bill. Won zusammenkommen soll, wird nicht genau aufgeschlüsselt. Völlig unrealistisch sind die
Beträge allerdings nicht. So hatte im Mai
2010 die Samsung Group, zu der neben
Samsung SDI unter anderem auch Samsung Electronics, Samsung Fine Chemicals
einfachen Metallen und auf Anoden, die
den Sauerstoff in der Luft nutzen, setzen.
Förderung für die Materialindustrie
kommt zum einen aus dem "World Premier
Materials"-Projekt. Eines von zehn bis 2018
mit insgesamt 1 Bill. Won geförderten Vorhaben ist die Entwicklung von Elektrodenmaterialien für Starkstrom-Akkus. Die Forschung wird von Samsung SDI koordiniert
und besteht aus vier Arbeitsgruppen. Dabei
leitet Samsung SDI eine Gruppe selbst
(weitere Teilnehmer Samsung Electronics,
SB Li Motive (JV v. Samsung SDI u.
Bosch): Entw. u. Prod. v. LithiumIonen Batteriezellen
LG Chem: Entw. u. Prod. v. LithiumIonen Batteriezellen (Ochang
Techno Park in Cheongwon, Prov.
N. Chungcheong)
LG Chem, Werk f. LithiumIonen Batteriezellen in Holland
(Michigan, USA)
SK Energy, Werk f. Batterien f.
Elektroautos in Seosan (Prov. S.
Chungcheong)
Investitionen bis 2013,
Baubeginn im Juni 2009;
Prod. ab 2. Hj. 2010
Baubeginn: Juli
2010; Prod. ab 2012,
Fertigstellung 2013
Kapazität 500 MWh;
Fertigstellung für 2012
geplant
Fertigstellung 1.
Stufe: Oktober 2010,
Investitionssumme bis
2015
Bereits vor den neuesten Plänen gab es viel
Schwung in der Entwicklung von LithiumIonen-Batterien für Hybrid- und Elektroautos. Ab 2013 will Hyundai Motor mit einer
Großproduktion von Plug-In-Hybridautos
beginnen. Um die Zulieferung der Batterien konkurrieren in verschiedenen Projekten LG Chem, SK Energy und SB LiMotive (Joint Venture zwischen Samsung SDI
und Bosch).
Hanwha Chemical, Werk
für das Anodenmaterial
Lithiumeisenphosphat in Ulsan
Investitionssumme Projektstand Anmerkung
Investitionen bis 2013,
Baubeginn (Werk in
ca. 500 Mio. USD
im Bau
Ulsan): September 2009;
Serienprod. ab 2011
1 Bill. Won (ca.
740 Mio. USD)
im Bau
300 Mio. USD
im Bau
k.A.
Plan
300 Mrd. Won
im Bau
Quelle: Unternehmensangaben, Pressemeldungen
und Cheil Industries gehören, bekanntgegeben, dass sie bis 2020 insgesamt 5,4 Bill.
Won in Autobatterien investieren will.
Darüber hinaus will die Regierung bei mittelgroßen und großen Akkus einen Plan
für Forschung und Entwicklung in den
Bereichen Elektroautos und Energiespeicherung erstellen. Angedacht sind hierfür
Investitionen von 4 bis 5 Bill. Won von
Staat und Privat bis 2020. Darüber hinaus
soll im Rahmen eines "Battery 2020"-Projektes die Entwicklung von Akkus der
nächsten Generation nach Lithium-IonenBatterien vorangetrieben werden. Ein Beispiel ist die Entwicklung von leichten und
günstigen Akkus, die auf Kathoden aus
Weitere Mittel für die Materialbranche in
nicht genannter Größenordnung kommen
aus dem von 2010 bis 2020 laufenden
"World Class 300"-Projekt zum Aufbau
stärkerer mittelständischer Unternehmen.
Abgerundet wird die Förderung der Batteriebranche mit einer Politik der Ressourcensicherung bei wichtigen Rohstoffen,
wie beispielsweise von Lithium in Bolivien,
Kobalt in Afrika und Nickel in China. Darüber hinaus arbeitet der Stahlriese POSCO
gemeinsam mit dem Ministry of Land,
Transport and Maritime Affairs und dem
Korea Institute of Geoscience and Mineral
Resources von 2010 bis 2014 an der Kommerzialisierung der Lithium-Gewinnung
aus dem Meer.
Ausgewählte Projekte
Projektbezeichnung
(Yeil Electronics, Hankook M-Tech, EIG, die
japanische Enax sowie Kongju University,
Hanyang University, Korea University und
Korea Institute of Energy Research) geleitet.
SB LiMotive, MK Electron, Aekyung Petrochemical, die amerikanische Enerdel sowie
Korea Institute of Ceramic Engineering and
Technology, Seoul National University und
Korea University).
Die anderen Gruppen werden von Landf
Material (SK Energy, Techno Semichem,
JEIO, Enertech International, EIG, die USamerikanische Johnson Controls sowie
Kyungpook National University und Korea
Electronics Technology Institute), die zur
belgischen Umicore gehörende Umicore
Korea (Hanwa Techm, D.N Tech, Kokam,
die französische Saft Group sowie Institute for Advanced Engineering, KAIST und
Kookmin University) und Posco Chemtech
GM hatte im Januar 2009 LG Chem als
Lieferant von Lithium-Ionen-Batteriezellen für sein geplantes Elektroauto Volt
ausgewählt. Im Juni 2009 erfolgte die
Grundsteinlegung für ein Werk im Ochang
Techno Park in Cheongwon (Provinz North
Chungcheon, Investition von 1 Bill. Won
bis 2013) und im Juli 2010 im Beisein von
Präsident Obama für ein Werk in Holland
(Michigan, USA, Investitionssumme 300
Mio. USD).
SB LiMotive hat den Zuschlag als Lieferant von Lithium-Ionen-Batteriezellen für
Elektrofahrzeuge von BMW bekommen
und plant bis 2013 etwa 500 Mio. USD zu
investieren. Das Unternehmen übernahm
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
21
Konjunktur
im Juli 2009 Cobasys, einen US-Hersteller
von Batterien für Hybridautos. Im September 2009 erfolgte die Grundsteinlegung für
einen Produktionsstandort in Ulsan.
Sowohl LG Chem, SB LiMotive als auch
SK Energy haben seitdem weitere Kunden
für ihre Batterien gewinnen können. Ende
Juli 2010 unterzeichnete SK Energy eine
Absichtserklärung mit der Stadt Seosan
und der Provinz South Chungcheong, dort
bis 2012 ein Werk für Batterien für Elektroautos mit einer Kapazität von 500 MWh
errichten zu wollen.
Die Batterieprojekte haben Auswirkungen
auf die Fertigung dafür benötigter Chemikalien. Die belgische Firma Umicore gab im
April 2010 bekannt, ihre Fertigungskapazitäten für Kathodenmaterialien in Cheonan (Provinz South Chungcheong) bis 2011
zu erweitern. Diese kommen in Batterien
für Notebooks und in Hybridautos zum
Einsatz. Ende 2009 nahm Solvay die Produktion von Monofluoroethylenkarbonat,
einem Elektrolytzusatz für Lithium-IonenBatterien in Korea auf.
Auch Posco Chemtech will Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien produzieren. Ende August 2010 schloss das
Unternehmen mit LS Mtron einen Vertrag
zur Übernahme von dessen Geschäft für
Kathodenmaterialien für Sekundärbatterien ab. Dieser Bereich (ehemals Firma Carbonix) hatte als erster in Südkorea Kathodenmaterialien für Akkus für Elektroautos
entwickelt.
Hanwha Chemical will von Ende 2009 bis
2015 insgesamt 300 Mrd. Won in die Herstellung von Lithiumeisenphosphat (LiFePO4), einem Anodenmaterial für LithiumIonen-Batterien investieren. Im Oktober
2010 soll eine Produktionslinie für 600 t
pro Jahr in Ulsan fertiggestellt werden. Bis
2015 sollen die Kapazitäten auf 120.000 t
pro Jahr steigen.
Korea setzt auf Elektromobilität
Hyundai stellt Elektroauto vor
Ladestellen werden aufgebaut
Frank Robaschik
All major Korean car manufacturers have plans for the production of electric cars. In
September 2010, Hyundai Motor presented a full electric car that is also going to be
shown during the G20-Summit in November. Private customers will not find this electric car at the showrooms yet. Already availabe are „neighborhood electric vehicles“
with 60km/h maximum speed that are allowed on certain roads. Furthermore, Korea
wants to build up the infrastructure for electric cars, e.g. recharging stations.
Seit Juli 2009 gibt es in Südkorea Steuervergünstigungen für Hybridfahrzeuge.
Nachdem Hyundai und Kia im Sommer
2009 Mildhybridfahrzeuge im Inland auf
den Markt gebracht haben, will Hyundai
noch 2010 in den USA einen Vollhybrid
des Modells Sonata einführen, ab 2011
soll er auch in Korea erhältlich sein. Daneben entwickelt Hyundai auch ein DieselHybridfahrzeug.
Darüber hinaus treibt Südkorea die Kommerzialisierung von Elektroautos voran.
Seit April 2010 sind sogenannte Neighborhood Electric Vehicles (NEV) mit einer
Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h auf
von den Kommunalverwaltungen festzulegenden Straßen zugelassen. Verschie-
22 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
dene Hersteller stehen mit entsprechenden Modellen bereit. Dazu zählen
CT&T (e-zone), AD Motors (Change), Leo
Motors (Hilless) und die US-Firma ZAP
über ihren koreanischen Partner Samyang
Optics. CT&T plant zudem Montagewerke
im Ausland, darunter in den USA, China
und Europa.
Am 09.09.2010 stellte Hyundai Motor mit
dem BlueOn das erste vollwertige südkoreanische Elektroauto vor. Allerdings müssen
Privatkunden noch etwas warten, bis sie
das Fahrzeug kaufen können. Bis Oktober
2010 will Hyundai 30 BlueOn an verschiedene staatliche Stellen liefern. Damit kann
Korea die Fahrzeuge auf dem G-20-Gipfel
im November 2010 in Seoul zeigen. Bis
August 2012 sollen die Fahrzeuge getestet
werden. Daneben gibt es auch Prototypen
von Mini-Lkws wie den Labo von Power
Plaza und Bussen wie den Elec-city von
Hyundai. CT&T will ab 2011 einen Bus mit
20 Sitzen vertreiben.
Der BlueOn von Hyundai basiert auf dem
i10 und wird mit einer 16,4 kWh LithiumPolymer-Batterie von SK Energy betrieben. Weitere wichtige Zulieferer sind nach
Angaben des Ministry of Knowledge Economy (MKE) Hyosung (Motor), LS Cable
(Umrichter), Hyundai Wia (Getriebe) und
Hyundai Mobis (Gleichstromtransformator). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt
wie beim Mitsubishi i-MiEV 130km/h.
Mit einer Batterieladung kann das Fahrzeug nach Angaben von Hyundai 140 km
fahren. Zum Aufladen kann das Auto an
eine 220V-Steckdose angeschlossen werden. Die Batterie ist dann innerhalb von
sechs Stunden wieder voll. Alternativ ist
mit einem 380V-Anschluss eine Schnellla-
Konjunktur
dung innerhalb von 25 Minuten möglich.
Zwar feiert Korea das neue Elektroauto
als zu 90% aus einheimischen Teilen und
Materialien gefertigt. Dennoch bleibt Korea
in wichtigen Punkten, wie beispielsweise
der Elektrodentechnik für die Akkus, von
ausländischen Lieferungen abhängig und
investiert hier massiv in Forschung und
Entwicklung (siehe vorherigen Beitrag).
Im November 2010 will Kia mit einem
etwas größeren Elektroauto folgen. Bis
Ende 2012 will die Hyundai-Kia Automotive Group insgesamt 2.500 Elektroautos
produzieren, davon 500 BlueOn. GM Daewoo stellte am 18.09.2010 einen Prototypen eines Elektroautos auf der Basis des
Lacetti vor (außerhalb Koreas bekannt als
Chevrolet Cruz). Auch Renault Samsung
will mit einem Elektroauto auf den Markt
kommen, und selbst der kurz vor der Übernahme durch die indische Mahindra &
Mahindra stehende kleinste koreanische
Autobauer Ssangyong hat Pläne für eine
elektrische Version des C200.
Im März 2010 wurde im Seoul Grand Park
ein vom Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) entwickeltes
sogenanntes on-line electric vehicle (OLEV)
in Betrieb genommen. Dieses lädt seine
Batterien durch in bestimmten Abständen
in die Fahrbahn integrierte Magnetfelder
auf. Die Kommerzialisierung könnte frühestens bis 2013 erfolgen. So hofft die Stadt
Seoul darauf, derartige Fahrzeuge künftig
für ihr Busnetz zu nutzen.
Diese Entwicklungen passen in die ehrgeizige Strategie der Regierung. Im Oktober
2009 gab das MKE bekannt, dass bis 2014
etwa 400 Mrd. Won für Forschung und
Entwicklung für die Kommerzialisierung
von Elektroautos ausgegeben werden sollen. Gleichzeitig hatte es das Ziel der Massenproduktion für Elektroautos von 2013
auf 2011 vorverlegt. Bis 2015 will Korea
demnach einen zehnprozentigen Welt-
marktanteil bei Elektroautos erreichen.
Im September 2010 stellte die Regierung
weitere Ziele auf. So sollen bis 2015 10%
der in Südkorea verkauften Kleinwagen
Elektroautos sein und bis 2020 soll das für
20% der Pkw gelten. Unter Nutzung der im
BlueOn zum Einsatz gekommenen Technologie soll laut MKE ab 2014 (bisher 2017)
auch ein Elektroauto der Mittelklasse in
die Serienproduktion gehen.
Neben den Akkus soll nach den Vorstel-
lungen des MKE die Motoren kleiner und
effizienter werden, die Entwicklung von
Heizungen und Pumpen für die Klimaanlage von Elektroautos vorangetrieben und an
der Verkleinerung weiterer Teile für Elektroautos gearbeitet werden.
Um die Verbreitung von Elektroautos im
Inland zu unterstützen, können nach dem
Abschluss des Testbetriebs (geplant für
2010 und 1. Halbjahr 2011) staatliche
Institutionen beim Erwerb von Elektroautos einen Zuschuss in Höhe von 50% der
Kosten bis maximal 20 Mio. Won erhalten.
Ab 2013 sollen die Elektrofahrzeuge auch
an Privatpersonen verkauft werden. Dafür
werden verschiedene Subventionsmodelle und Anreize diskutiert. Diese könnten
nach den Vorstellungen des MKE durch
Vorgaben für die Einkaufspolitik öffentlicher Einrichtungen und Mindestquoten
für "green cars" bei den Verkaufszahlen der
Kfz-Hersteller ergänzt werden.
Auch die Ladeinfrastruktur soll erweitert
werden. Mitte September 2010 gab es 16
Ladestationen an neun Orten, unter anderem in Seoul, Gwacheon und in Incheon.
Bis zum 1. Halbjahr 2011 soll ein Plan aufgestellt werden, damit bis 2020 insgesamt 2,2 Mio. Ladegeräte an öffentlichen
Orten, Großmärkten und Parkplätzen zur
Verfügung stehen können. Bis 2012 ist das
vor allem eine Aufgabe der öffentlichen
Haushalte. Allerdings soll bereits ab 2011
bei großen Entwicklungsprojekten mit an
entsprechende Ladevorrichtungen gedacht
werden. Ab 2013 will das MKE private
Vorhaben zum Aufbau von Ladestellen bei
Großmärkten, Kaufhäusern, Parkplätzen
etc. unterstützten. Auch die Förderung
schneller Batteriewechselstationen wird
diskutiert.
Ganz einseitig in Richtung Elektromobilität
ist die Entwicklung allerdings nicht. Laut
MKE sollen unter anderem vor dem Hintergrund der ab 2014 in Europa geltenden
Euro-6-Normen auch Teile für saubere Dieselfahrzeuge entwickelt werden. Das MKE
hofft, Mittel für ein entsprechendes Förderprogramm im Budget ab 2011 sichern
zu können.
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
23
Kontrakte
Schutz von Geschäftsgeheimnissen
Rechtslage und Compliance-Erfordernisse
Matthias Schleicher
Prominent Cases raised public awareness of the sensitivity of trade secret protection.
This article discusses the applicable legal framework (Unfair Competition Prevention
and Trade Secret Protection Act and Act on the Prevention of Outflow and Protection
of Industrial Technology) and conceivable measures for companies doing business in
Korea.
Mit der wachsenden technologischen
Wettbewerbsfähigkeit koreanischer Unternehmen erfährt der Schutz von Geschäftsgeheimnissen erhöhte Aufmerksamkeit in
der koreanischen Öffentlichkeit. So haben
das staatliche Nachrichtenamt (Korean
Intelligence Service), die Staatsanwalt-
logien schützen sowie Verletzungshandlungen ahnden sollen.
Von der erhöhten Sensibilität der koreanischen Geschäftswelt für dieses Thema
sind zunächst deutsche Unternehmen
betroffen, die mit den so überwachten
behauptet. Dies insbesondere, wenn alter
und neuer Arbeitgeber miteinander konkurrieren oder in der Vergangenheit durch
ein Joint Venture oder ein Vertriebsverhältnis verbunden waren. Da entsprechende
Verletzungshandlungen strafrechtlich relevant sind, zu Schadensersatzpflichten und
im Einzelfall gar zu einer Betriebsunterbrechung durch einstweilige Verfügung
des Gerichts führen können, sollten die
wesentlichen Inhalte der einschlägigen
gesetzlichen Regelwerke bekannt sein und
deren Umsetzung im Rahmen der innerbetrieblichen Compliance geprüft werden.
Wettbewerbsgesetz
Das Gesetz zur Verhütung unlauteren Wettbewerbs und zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen (Unfair Competition Prevention and Trade Secret Protection Act) vom
31.12.1986 (hier als „Wettbewerbsgesetz“
bezeichnet) schützt Geschäftsgeheimnisse
in Form von Produktions- und Verkaufsmethoden sowie sonstigen technischen oder
betriebswirtschaftlichen Informationen zur
Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs.
Diese Methoden oder Informationen dürfen nicht öffentlich bekannt sein, müssen
einen unabhängigen wirtschaftlichen Wert
besitzen und zu ihrer Geheimhaltung muss
ein erheblicher Aufwand betrieben werden.
Die Definition umfasst technische Informationen wie Gestaltungsentwürfe, Software und Montageverfahren, aber auch
betriebswirtschaftliche Informationen wie
Kundenlisten, Verkaufshandbücher und
Produktions- bzw. Verkaufspläne für neue
Produkte.
schaft und die Polizeibehörden nach dem
Bekanntwerden diverser Fälle des Abflusses
von unternehmerischer Spitzentechnologie
besondere Einsatzgruppen gebildet, die
Unternehmen mit nationalen Kerntechno-
24 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
Unternehmen Geschäfte tätigen. Häufig sind aber auch Fälle, in denen bei der
Anstellung neuer Mitarbeiter der alte
Arbeitgeber einen Abfluss von Geschäftsgeheimnissen an den neuen Arbeitgeber
Eine strafrechtliche Haftung begründen
der Erwerb, die Nutzung oder die Aufdeckung von für das von dem Eingriff betroffene Unternehmen nützlichen Geschäftsgeheimnissen, sofern dies zum Zweck der
Erzielung ungerechtfertigter Vorteile oder
Kontrakte
zur Schädigung des betroffenen Unternehmens, also mit Bereicherungs- oder
Schädigungsabsicht erfolgt. Als Rechtsfolge drohen Freiheitsstrafen von bis zu
fünf Jahren (bis zu zehn Jahren bei Benutzung des Geschäftsgeheimnisses außerhalb
Koreas) oder angemessene Geldstrafen von
mindestens dem Zweifachen und höchstens dem Zehnfachen des Vermögensvorteils.
Zivilrechtlich kann der Inhaber der vom
Eingriff betroffenen Geschäftsgeheimnisse Schadenersatz bei vorsätzlicher
oder fahrlässiger Beeinträchtigung seiner Geschäftsinteressen verlangen. Im Fall
einer bewiesenen Verletzung seiner Rechte wird die Kausalität für den Schaden
unterstellt. Im Sinne einer „Safe-Harbour“Regelung kommt es zu keiner Haftung,
wenn das Geschäftsgeheimnis im Rahmen
einer legalen Transaktion (mit-) erworben
wurde und der Erwerber nicht grob fahrlässig missachtet hat, dass das Geschäftsgeheimnis eigentlich nicht hätte offen
gelegt werden dürfen.
Industrietechnologieschutzgesetz
Am 28.04.2007 ist zum Wettbewerbsgesetz
das Gesetz zur Verhinderung des Abflusses
und zum Schutz von Industrietechnologien (Act on the Prevention of Outflow
and Protection of Industrial Technology)
hinzu getreten, das genau definierte nationale Kerntechnologien besonders schützen soll. Bislang sind 49 Technologien als
nationale Kerntechnologien bestimmt, die
sich auf die Bereiche Elektrotechnik (5),
Automobiltechnik (8), Stahlherstellung (6),
Schiffbau (7), Nukleartechnik (4) EDV (11),
Raumfahrttechnik (5) und Biotechnik (3)
verteilen.
Die strafrechtlichen Tatbestände umfassen
u.a. (a) den Erwerb von Kerntechnologien
durch unlautere Mittel wie Diebstahl oder
Betrug bzw. die Nutzung oder Veröffentlichung der so erworbenen Technologien, (b)
die missbräuchliche Preisgabe von Kerntechnologien unter Verstoß gegen eine
Verschwiegenheitspflicht, sowie (c) den
Erwerb, die Nutzung oder die Preisgabe
von Kerntechnologien in Kenntnis oder
grob fahrlässiger Unkenntnis der unter (a)
und (b) genannten Verletzungstatbestände. Anders als bei Verletzungshandlungen
nach dem Wettbewerbsgesetz reicht schon
Fahrlässigkeit aus.
Es drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünf
Jahren oder Geldstrafen von bis zu KRW
500 Millionen (bei Absicht oder Preisgabe
ins Ausland: 10 Jahre bzw. bis zu KRW 1
Milliarde). Für grob fahrlässig handelnde
Zweiterwerber sind Freiheitsstrafen von bis
zu drei Jahren oder Geldstrafen von bis zu
KRW 300 Millionen möglich.
Für die zivilrechtliche Haftung finden die
Vorschriften des Wettbewerbsgesetzes und
die allgemeinen Deliktsvorschriften des
Koreanischen Zivilgesetzbuchs Anwendung.
Compliance-Maßnahmen
Angesichts der unter Umständen erheblichen straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen von Verletzungshandlungen ist
die Implementierung entsprechender Compliance-Prozeduren und –Prüfungen dringend anzuraten.
Für eigene Geschäftsgeheimnisse empfiehlt sich der Aufbau von Schutzmechanismen im eigenen Unternehmen und die
Durchsetzung entsprechender Mechanismen bei Kooperationspartnern und Lizenznehmern. Mögliche Maßnahmen sind der
Aufbau von Zugriffsbarrieren, der Einsatz
von Verschlüsselungstechnologien und der
Abschluss von Vertraulichkeitsvereinbarungen. Des Weiteren bietet das Koreanische Patentamt (Korean Intellectual
Property Office, KIPO) ab Oktober 2010
einen Zertifizierungsdienst an, durch den
der Entstehungszeitpunkt eines Geschäftsgeheimnisses mittels eines elektronischen
Fingerabdrucks bescheinigt werden kann
(http://www.kipo.co.kr – Convenient Protection of Corporations Key Technology).
Zur Identifizierung von Geschäftsgeheimnissen Dritter ist zu prüfen, ob eine
Information dem Katalog nationaler Kerntechnologien unterfällt. Informationen seitens eines Geschäftspartners, die für die
Geschäftsabläufe mit ihm oder gemeinsam
betrauten Dritten nicht unbedingt notwendig sind, sollten nicht erworben und
gegebenenfalls gelöscht oder zerstört werden. Des Weiteren ist es ratsam, Informationen unterschiedlicher Geschäftspartner
auf unterschiedlichen Servern oder Datenträgern abzuspeichern sowie den Transfer
von einem Account zu anderen Accounts
zu vermeiden.
Der Erwerb und die Nutzung von Informationen Dritter sollte insbesondere in
Bezug auf Zweck, Herkunft sowie Art und
Umstände des Erwerbs dokumentiert werden; auf den Abschluss von Geheimhaltungsvereinbarungen sollte hingewirkt
werden. Denkbar sind auch regelmäßige
Audits und die Einsetzung eines Information Officers getrennt für jedes Kundenteam.
Besondere Sensibilität ist im Umgang mit
den eigenen Arbeitnehmern geboten.
Neben der Durchsuchung neuer und ausscheidender Arbeitnehmer ist die Überwachung ihrer Computer in Betracht zu
ziehen. Da entsprechende Überwachungshandlungen allerdings der vorherigen
Zustimmung des Arbeitnehmers bedürfen,
sollte eine Einverständniserklärung vom
Arbeitnehmer bereits bei Beginn seines
Arbeitsverhältnisses eingeholt werden.
Fazit
Verstöße gegen die koreanischen Rechtsvorschriften zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen sind häufig und werden
mitunter vom verantwortlichen Management übersehen, können aber erhebliche
Konsequenzen für das betreffende Unternehmen und die verantwortlichen Mitarbeiter haben. Deshalb sind geeignete
Compliance-Maßnahmen – unter Beachtung der einschlägigen arbeitsrechtlichen
Regelungen – dringend geboten.
Dr. Matthias Schleicher ist deutscher Rechtsanwalt und Foreign Legal
Consultant in Seoul.
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
25
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KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
27
Kontakte
News and people
█ As the first German university in South Korea, FriedrichAlexander University of Erlangen-Nuremberg (FAU) is currently
establishing a branch campus in the Busan-Jinhae Free Economic
Zone. On May 11, 2010, FAU Chancellor Thomas A.H. Schöck and
Vice President Prof. Dr. Hans-Peter Steinrück cut the tape for the
office and classroom building in an official opening ceremony attended by 300
German and Korean guests. In September,
FAU launched its Korean website www.faubusan.ac.kr and started the first student
recruitment campaign for Spring Semester
2011. The branch campus offers a Master’s
program of Chemical and Bioengineering
with an original curriculum and degree
from the excellently reputed FAU School of
Engineering. As Chancellor Schöck pointed out in a KBS interview,
it “will also bring German engineering research to Korea, and its
research center is intended to become a platform of exchange between the German and Korean industry.”
█ Mercedes-Benz Korea Ltd. is pleased to announce that Dr.
Rainer Gärtner was appointed as Vice President for Commercial
Vehicles Sales & Marketing, effective September 1, 2010. In this
position, Dr. Gärtner will be responsible for all management and
operational activities for Mercedes-Benz Commercial Vehicles business in Korea, reporting directly to the CEO. He will also be a member of Management Committee of Daimler companies in Korea.
Dr. Gärtner formerly was in charge of Product Management, Sales,
Marketing and Service at Mercedes-Benz
Guard, the armored limousines division at
Daimler AG, based in Stuttgart. He joined
Daimler in 1990 as Salesman for MB
trucks and light commercial vehicles. He
held various positions in Germany, Turkey
and Mexico with increasing responsibilities in the Commercial Vehicles division
as well as on the Passenger Car side.
█ Prior to assuming his current position of Executive Assistant
Manager, F&B at Grand Hyatt Seoul
on August 16, 2010, Mr. Till Martin
held a variety of F&B positions at Hyatt
International over the course of his 15
years with the company. He began his
career as a waiter at the Hyatt Regency
Cologne, moving into F&B management
positions at the Hyatt Key West Marina
& Resort and Park Hyatt Chicago. In
2001, he was promoted to Assistant
Director F&B at Grand Hyatt Berlin, and
then to Director of F&B at Hyatt Regency Mainz in 2004. His last
assignment, prior to coming to Grand Hyatt Seoul, was Executive
Assistant Manager F&B at Grand Hyatt Dubai, a position which he
held from 2008 until 2010.
Please send news for this column to [email protected]
New Members
B&R Industrial Automation Co., Ltd.
Dipl.-Ing. Yniong Lee, President
E-Mail: [email protected]
Branche: Electrical and Electronics Industry; Mechanical and Plant Engineering;
Plastics, Rubber Industry; Shipbuilding and
Supply
Elmos Semiconductor AG
Mr. Holger Schienbein, VP Human Resources
E-Mail: [email protected]
Branche: Electrical and Electronics Industry
28 KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
EMAG Korea Ltd.
Mr. Hartmut von Fugler, Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Machinery
Gebr. Bode GmbH & Co. KG
Mr. Dirk Loechner, Managing Director
E-Mail: [email protected]
Branche: Automotive and Supply; Transportation, Logistics, Relocation
Gyeonggi Pyeongtaek Port Corporation
Mr. Jung-Ho Suh, CEO
E-Mail: [email protected]
Branche: Advertising, Public Relations,
Design
Jz Associate
Mr. Joseph Seungyoun Zoh
CEO/Representative Associate
E-Mail: [email protected]
Branche: Consulting (Business)
Kontakte
PARSONS BRINCKERHOFF KOREA
Mr. Chan-Joong Kim, President
Mr. Paul Gaylard, Vice President
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Branche: Building Materials and Supply;
Building, Construction, Engineering; Consulting (Technical); Electricity, Gas, Community Heating; Mechanical and Plant
Engineering
Shinhan Bank Seoul Global Center
Mr. Bok-Sun Hwang, General Manager
Mr. Dae-Geu Hwang
Deputy General Manager
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Branche: Banking, Financial Services
Sixt Hi Rent A Car
Mr. Sung-Jun Kim, CEO
E-Mail: [email protected]
Branche: Advertising, Public Relations,
Design; Automotive and Supply; Tourism,
Hotels; Trade Fair, Exhibition; Transportation, Logistics, Relocation
V&M France
Mr. Sebastien Bragado
Regional Sales and Marketing Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Steel, Metal Products and Processing
Woonampharm
Mr. Hee-Chang Kwak, Team Manager
Mr. Soo-Joung Kwak, President
E-Mail: [email protected]
Branche: Medical, Health Care
Upcoming
Events
KGCCI Breakfast-Meeting with
Staatssekretär Hartmut Koschyk, MdB
When Thursday, November 4,
2010, 8.00 am
Where to be announced
KGCCI Skat Tournament
When Saturday, November 20,
2010, 12.00 pm
Where Restaurant Bärlin
KGCCI Goose Dinner
When Friday, December 10,
2010, 18.30 pm
Where Millennium Seoul Hilton,
Grand Ball Room
www.kgcci.com → Members → Members section
Contact:Ms. Min-jie Kang
[email protected]
Succeed
with us
all over the world
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successful business.
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Telefax: (02) 798 43 83
E-mail: [email protected]
Internet: www.rmesse.co.kr
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
29
Let us lead the way...we invite you to
experience the Millennium Seoul Hilton
Book the experience of a lifetime at millenniumseoulhilton.co.kr
Kontakte
Contacts
7th KGCCI Korean Executive Forum
Around 70 Korean CEOs welcomed Trade Minister Kim Jong-hoon on September 29th to the 7th KGCCI Korean
Executive Forum (KEF) at The Ritz-Carlton Hotel in Seoul. Minister Kim gave a 50 minutes overview on current
FTA issues and the status quo regarding Korea-EU FTA, to be effective from mid 2011. The KEF was a huge success
and all participating KGCCI members enjoyed the exclusive insights, followed by an excellent course menue.
AKM and Sundowner #3
Patent Law Seminar
On June 27th, the working group for SME (“Arbeitskreis Mittelstand” - AKM) was held at Trumpf
Korea, TRUTEC Building. It was followed by a visit to the demo-center of Trumpf Korea, led by Mr.
Friedrich Stockinger, President of Trumpf Korea and Vice President of KGCCI (picture: 2nd from
right). The AKM was followed by a Sundowner at the rooftop terrace of TRUTEC Building that
was kindly sponsored by Mr. Stockinger and attended by around 60 members.
On September 28th, KGCCI successfully held a patent law seminar in cooperation with the leading international patent law firms Witte, Weller & Partner (Germany), Kan and Krishme (India)
and Morrison & Foerster LLP (USA). The lawyers informed 40 representatives of Korean pharma,
biotechnology and chemistry companies about specific requirements for patent filing and recent
cases of patent protection strategies in the dynamic markets EU, India and USA.
Delegation trip to the 63th IAA
Commercial Vehicles International
Motor Show in Hannover
Breakfast Meeting with
H.E. Dr. Seidt
KGCCI has successfully organized a Korean delegation to to IAA Commercial Vehicles from Sep. 26 to Oct. 2, 2010.
Twenty commercial vehicles suppliers from Jeonbuk participated in this delegation and visited IAA, the factories
of MAN Nutzfahrzeuge AG in München, Daimler AG in Wörth and Trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH in
Ditzingen. At the IAA, Jeonbuk Technopark signed a MoU with the German Association of the Automotive Industry
(VDA Managing Director Mr. Bräunig, left) for establishing a close relationship and enable the participation of
companies from Jeonbuk at the 64th IAA Commercial Vehicles International Motor Show 2012.
On September 16th , KGCCI hosted a breakfast meeting with German Ambassador Dr. Hans-Ulrich Seidt at Millennium Seoul Hilton Hotel. Dr. Seidt presented
recent trends in the bilateral relations and an outlook regarding upcoming
EU-Korea FTA.
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
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Korea Life
Vermittelt, verlobt, verheiratet
Franziska Meyer
A lot of young Korean singles try to find a future spouse via matchmaking. This old
tradition is still prevalent and the business with arranged marriages is booming.
Matchmaking ist eine koreanische Tradition: Oft lernen sich Männer und Frauen
nicht durch eigene Initiative kennen, sondern lassen sich über einen Dritten vermitteln. Diese Art jemanden kennenzulernen,
hat eine lange Geschichte. Durch konfuzianische Werte etablierte sich die Praxis,
Ehen durch die Eltern zu arrangerien. Meist
hatten Braut und Bräutigam hierbei nicht
viel zu entscheiden. Heutzutage wird die
alte Tradition von arrangierten Ehen wieder aufgelebt. Immer mehr junge Koreaner
suchen ihre potentiellen Ehepartner durch
Matchmaking, natürlich mit der freien Entscheidung zu heiraten, wen sie möchten.
Beim Matchmaking muss zwischen „Sogeting“ und „Seon“ unterschieden werden.
von fünf Brautpaaren durch Matchmaking
kennengelernt. Die Zahl der professionellen
Verkuppler boomt. 2007 gab es in Korea
über 1.000 Agenturen und Vermittler, die
jungen Menschen zu ihrem Glück verhelfen
wollten. Doch geht es hierbei nicht so sehr
um Romantik – es wird nicht erwartet, seinen Traumpartner zu finden. Matchmaking
muss vielmehr pragmatisch als die Suche
nach einer guten Partie, die gesellschaftlich zu einem passt, verstanden werden.
Die Agenturen teilen die Singles bei bei
Vermittlung in verschiedene Kategorien
ein. Hierbei zählt bei Frauen insbesondere
ihr äußeres Erscheinungsbild und ihr familiärer Hintergrund, Beruf und Ausbildung
sind nur sekundär. Bei Männern hingegen
Möchte man jemanden erst einmal unverfänglich kennenlernen, betreibt man ersteres. Hierbei wird man durch Freunde und
Arbeitskollegen anderen Singles vorgestellt
(„soge“ bedeutet vorstellen). Beim „Seon“
hingegen werden ernstere Absichten verfolgt. Über Eltern, Matchmaking-Agenturen oder beide zusammen wird nach
einem zukünftigen Ehepartner gesucht. Oft
nehmen die Eltern die Anmeldung beim
Matchmaker für ihre Kinder in die Hand.
sind Job und Ausbildung wichtiger. Das
beste Vermittlungsalter liegt bei Frauen
zwischen 24 und 25 Jahren, bei Männern
zwischen 28 und 30 Jahren. Doch auch
die Körpergröße ist, zumindest bei Männern, wichtig, denn führende Vermittlungsagenturen sind in jüngster Zeit bei Menschenrechtsbeobachtern in Kritik geraten,
weil sie sich geweigert haben, einen 1,58m
großen Mann in ihre Kartei aufzunehmen –
aus Gründen der Unvermittelbarkeit.
Nach Statistiken des koreanischen Instituts für Gesundheit und Sozialordnung
haben sich zwischen 1998 und 2003 zwei
Unternehmen wie Samsung und LG veranstalten Blind-Date-Abende für ihre
alleinstehenden Mitarbeiter und auch das
Gesundheitsministerium hat Pläne aufgestellt, um unverheiratete Beamte miteinander bekannt zu machen. Sogar Banken
haben sich ein Matchmaking-Programm
überlegt und bieten Kunden, die mehr als
100.000 Dollar anlegen, kostenfrei an, ihre
Kinder mit den Kindern anderer Kunden zu
vermitteln. Doch auch Agenturen gehen
neue Wege. So gibt es dank des Internets heute ein großes Angebot an online
Matchmaking-Agenturen, bei denen sich
neue Möglichkeiten ergeben, einen geeigneten Partner zu finden. Schnell können
Daten von tausenden angemeldeten Singles
durchsucht werden. Die passendsten Ergebnisse werden daraufhin gegen Geld herausgegeben. Das System hat Erfolg, große
Matchmakingunternehmen bringen jährlich
bis zu 1.000 Brautpaare zusammen.
Aber auch für Ausländer hält die Agentur Sunoo gute Nachrichten bereit. Weil
sich immer mehr Ausländer Erfolg bei der
Partnersuche „auf koreanische Art“ erhoffen, bietet sie ein extra Programm für diese
an. Sunoo plant sogar weltweit Büros zu
eröffen, nachdem die Agentur Erfolge in
den USA, Singapur und China verbuchen
konnte. Doch die bemerkenswerteste neue
Form des Matchmakings ist wohl, dass sich
einige Agenturen darauf spezialisiert haben,
nordkoreanische Frauen an südkoreanische
Männer zu vermitteln. Die Agenturen, meist
von nordkoreanischen Flüchtlingen gegründet, spielen mit gängigen Klischees: Der
Vorstellung, dass nordkoreanische Frauen
und südkoreanische Männer die schönsten
Paare abgäben. Zudem erhoffen sich viele
Männer von Nordkoreanerinnen stärkere
Orientierung an traditionellen Werten. Die
Agenturen leisten so ihren eigenen Teil zur
Wiedervereinigung, denn eine Ehe kann den
aus Nordkorea geflohenen Frauen helfen,
sich in der anderen Gesellschaft zurecht zu
finden und vielleicht sind diese Ehen ein
guter Test für ein mögliches vereintes Korea.
Franziska Meyer absolviert ein Praktikum
bei der AHK Korea.
KORUM Nr. 29 | Oktober 2010
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KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
KORUM target group consists of KGCCI members in Korea and abroad, decision
makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions.
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