- AHK Korea

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Korea
Unternehmen
Märkte
Nr. 55 I February 2015
Gesundheitsmarkt Korea
Schwerpunkt
Recht
Wirtschaft und Branchen
Medizintechnik in Korea
Patent-Approval Linkage System
in Korea
KGCCI Economic Outlook 2015
Auf der Suche nach einem
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Wir bieten Ihnen mehr als nur
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Das German Office in den Räumlichkeiten der AHK Korea bietet die perfekte
Umgebung für Ihre ersten Schritte in Korea:
- Zentrale Lage mit einfachem Zugang zu wichtigen Geschäftsbezirken
- Nur eine Monatsmiete als Kaution
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Kontakt:
Andreas Schäfer
Tel.: +82 (0)2 37804-680
E-mail: [email protected]
Kommentar
Gesundheitsmarkt Korea
Liebe Leserinnen und Leser,
Dear Readers,
der koreanische Gesundheitsmarkt befindet
sich immer wieder im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit: Zum einen wird der
demographische Wandel innerhalb der kommenden Jahre und Jahrzehnte einen starken
Einfluss auf Korea als Ganzes und insbesondere auf den Gesundheitssektor ausüben.
Zum anderen nimmt die Zahl der nach Korea
strömenden Medizintouristen von Jahr zu
Jahr zu - letztes Jahr lag sie über 200.000
und bis 2020 wird ein Anstieg auf eine Million prognostiziert. Zusammen mit der noch
immer vergleichsweise rasch zunehmenden
Kaufkraft und steigendem Lebensstandard
der koreanischen Bevölkerung befeuern die
genannten Trends die Importe medizinischer
Ausstattung. Deutschland belegte hier 2013
mit über 402 Mio. USD den zweiten Platz
hinter den USA. Vor allem hochwertige
medizintechnische Produkte werden noch
immer zum Großteil eingeführt, wodurch es
auch in den kommenden Jahren zahlreiche
Geschäftschancen für deutsche Unternehmen geben wird.
The Korean healthcare market has frequently
aroused public interest over the past few
years: On one hand, the rapid aging of
Korean society over the years and decades to
come will have a strong influence on Korea
as a whole and especially on the healthcare
sector. On the other hand, the number of
foreign medical tourists visiting Korea shows
a strong growth trajectory: Having reached
more than 200,000 in 2014, experts forecast
an increase to up to 1 million until 2020.
Together with the still growing purchase
power and increasing standard of living of
the Korean people, these trends fuel imports
of medical equipment. Korea in 2013
imported 402 million USD worth of German
medical equipment, placing Germany second
behind the USA. Especially high tech devices
are still largely being imported, further
providing good opportunities for German
companies over the next years.
Was die gesamtwirtschaftliche Entwicklung angeht, so hofft Korea nach einem
eher durchwachsenen letzten Jahr auf positivere Impulse in 2015. Wie im Rahmen des
„KGCCI Economic Outlook“ zu Beginn des
Jahres berichtet (siehe auch Artikel auf S.
17), versucht die koreanische Regierung,
mit Hilfe verschiedener Maßnahmen wie
der Förderung einer „Creative Economy“, Modernisierung des produzierenden
Gewerbes sowie struktureller Reformen, die
Grundlagen für stärkeres und gleichmäßiger
verteiltes Wachstum zu setzen. Besonders
vor dem Hintergrund der technologisch
schnell aufholenden chinesischen Konkurrenz sowie japanischer Produkte, die durch
den günstigen Yen an Wettbewerbsfähigkeit
gewonnen haben, sind diese Anstrengungen
gerechtfertigt. Deutsche Firmen sind vor
diesem Hintergrund wichtige Technologiepartner, um die Wettbewerbsposition der
koreanischen Industrie zu stärken.
Barbara Zollmann
Geschäftsführerin
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
[email protected]
Korea is looking for positive economic
impulses in 2015 after slower than expected
growth in 2014. As discussed durigng the
“KGCCI Economic Outlook” in January (see
article on p.17), the Korean government
seeks to build the foundation for stronger
and more equally distributed economic
growth through a mix of measures such
as promotion of a “creative economy”,
modernization of the manufacturing sector,
and structural reforms. Especially against
the backdrop of technologically rapidly
advancing Chinese competitors as well
as Japanese products which have gained
competitive edge through the historically
low Yen, these efforts are justified. German
firms will prove to be important partners
with a view to technological improvement of
the Korean industrial landscape.
KORUM Nr. 55 | February 2015 3
ENTECH 2015
September 2(Wed) - 4(Fri), 2015
BEXCO・BUSAN・KOREA
Korea’s Leading Environment & Energy Tradeshow!!!
▶ The most successful marketplace for environment & energy in Korea
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s%NVIRONMENT%NERGY4ECH(ANOI%.4%#((ANOI
-AY7ED&RI)#%)NTERNATIONAL#ENTEROF%XHIBITION(ANOI6IETNAM
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Website : www.entechkorea.net
"EXCO%XHIBITION4EAM
4EL| &AX| %MAILENTECH BEXCOCOKR
KORUM
Gesundheitsmarkt Korea
Korea I Unternehmen I Märkte
7 Schwerpunkt
Kommentar
Gesundheitsmarkt Korea
3
AHK Korea Spezial
AHK-Exportinitiative Energieeffizienz
6
Schwerpunkt Medizintechnik in Korea
Pharmaceutical Research in Korea
7
10
Südkorea immer attraktiver für Gesundheitstouristen12
Success and challenges of the Korean Health Care
System
14
The Korean medical device market has recently lost some of its vigor.
Nonetheless, the sector offers many opportunities for German companies: Demand for high-quality medical care is increasing in unison with
the rising standard of living and the demographic trend will further
lead to an increase in demand.
17 Wirtschaft und Branchen
Wirtschaft und Branchen Koreanische Baufirmen 2014 mit steigenden Auslandsaufträgen
16
KGCCI Economic Outlook 2015
17
Branding in Korea
19
Kooperation HamburgAmbassador
21
23 Recht
Recht Patent-Approval Linkage System in Korea
At the KGCCI Economic Outlook 2015, more than 100 German business
representatives in Korea discussed perspectives of the Korean economy
in 2015. While there are still a number of factors slowing Korean economic growth, German companies for the most part were optimistic
about the year to come.
23
Kontakte News and People
25
New Members 26
Upcoming 27
Contacts
28
The Korea-US Free Trade Agreement, which became effective on March
15, 2012, has brought significant changes to the pharmaceutical industry in Korea. Most notably, as an effort to implement the FTA, Korea
has introduced a patent-approval linkage system. This article gives an
overview of important regulations.
Korea Life
Super Single-sumer
29
KORUM Nr.
Nr. 55
55 || February
February 2015
2015 55
KORUM
AHK Korea Spezial
AHK-Exportinitiative Energieeffizienz
AHK-Geschäftsreise „Wärme und Kühlung in Gebäuden
mit erneuerbaren Energien“
KGCCI
Renewable energies and energy efficient solutions are becoming increasingly important
on a global scale. Also the Korean government, local companies as well as customers
are becoming increasingly aware of energy-related issues. Given this trend, the KoreanGerman Chamber of Commerce and Industry, as part of the German Federal Ministry for
Economic Affairs and Energy’s “Energy Efficiency Export Initiative”, offers a delegation visit
to Korea from October 19-22, 2015, for for German companies in the renewables sector.
Immer mehr Regierungen und Behörden,
aber auch Unternehmen und Verbraucher
weltweit, erkennen in zunehmendem Maße
das Potential erneuerbarer Energien zur Senkung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, um einen Beitrag zum Klimaschutz
zu leisten und zur langfristigen Kostensenkung.
Auch in Korea zeichnet sich ein immer stärker werdender Trend hin zu erneuerbaren
Energien ab. Während der mit Abstand größte Teil der Energieproduktion noch immer
durch fossile Brennstoffe und Atomenergie
bestritten wird, sehen neueste Regierungspläne mittelfristig einen starken Anstieg
des Anteils erneuerbarer Energien im koreanischen Energiemix vor. Steigendes Umwelt-
bewusstsein erhöht zudem das Kaufinteresse
der koreanischen Bevölkerung im Bereich
erneuerbare Energien, sodass auf dem koreanischen Markt gute Grundvoraussetzungen
für deutsche Produkte und Lösungen bestehen.
Im Rahmen der AHK-Exportinitiative Energieeffizienz des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Energie (BMWi) veranstaltet
die AHK Korea (KGCCI) vom 19.10. - 22.10.
eine Geschäftsreise für deutsche Unternehmer nach Korea. Die Geschäftsreise zum
Thema „Wärme und Kühlung in Gebäuden mit erneuerbaren Energien“ ermöglicht es Unternehmen aus dem erneuerbare
Energien-Bereich, Chancen auf dem koreanischen Markt zu identifizieren sowie mit
potentiellen Partnern und Kunden in Kontakt zu treten. Im Rahmen eines eintägigen
Seminars haben die deutschen Teilnehmer
die Möglichkeit, ihre Produkte und Technologien koreanischen Firmen und Institutionen
vorzustellen. Während der anschließenden
individuellen Gespräche können zudem
Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet und
Geschäftskontakte hergestellt werden.
Für eine optimale Vorbereitung der KoreaGeschäftsreise ist ebenfalls gesorgt: Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 19.
Mai 2015 in Darmstadt sowie mit Hilfe einer
von der AHK Korea erstellten Zielmarktanalyse können sich Korea-interessierte Unternehmen schon im Vorfeld über die mit einem
Markteintritt in Korea verbundenen Chancen
und Risiken informieren.
Die AHK-Exportinitiative Energieeffizienz
ist Teil der Förderung kleiner und mittlerer
Unternehmen (KMU) des BMWi. Besonders
für KMU kann es - trotz guter Produkte und
innovativer Technologien - schwierig sein,
den richtigen Zugang zum Auslandsmarkt
zu finden und oft gestaltet sich die Markterschließung zeit- und kostenintensiv. Korea
mit seiner andersartigen Kultur und fremden
Geschäftspraxis ist hier keine Ausnahme.
Lassen Sie Sich bei Ihrem Markteinstieg
Korea von den Experten der AHK helfen! Die
AHK Korea ist seit 1981 die erste Anlaufstelle für deutsche Unternehmen in Korea.
Mit unseren 18 sprach- und landeskundigen
Mitarbeitern unterstützen wir Sie kompetent und verlässlich bei Ihren geschäftlichen
Belangen.
Weitere Informationen zur AHKExportinitiative Energieeffizienz finden Sie auf unserer Webseite www.kgcci.
com sowie direkt bei Frau Jihee Jeong:
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6
KORUM Nr. 55 | February 2015
Schwerpunkt
Medizintechnik in Korea
Alexander Hirschle
The Korean medical device market has recently lost some of its vigor. On a Won-basis,
domestic sales have stagnated in 2013 and imports have decreased throughout the first
nine months of 2014. Nonetheless, the sector offers many opportunities for German companies: Demand for high-quality medical care is increasing in unison with the rising standard of living and the demographic trend will further lead to an increase in demand.
Marktentwicklung/-bedarf
Der koreanische Markt für Medizintechnik
stagnierte 2013 auf einem Wert von 4,6
Bill. Won (etwa 3,1 Mrd. Euro; Jahresdurchschnittskurs 2013: 1 Euro = 1.471,24 Won).
Auf US-Dollarbasis konnte ein Wachstum
von 3,6% erreicht werden. Die lokale Produktion zog um fast 10% an. In den ersten
neun Monaten 2014 gingen die Importe
im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5%
zurück. Die geringere Marktdynamik ist laut
Branchenexperten eine Folge des zunehmenden Drucks auf das staatliche Gesundheitsbudget.
Der harte Wettbewerb der hauptsächlich
privaten koreanischen Krankenhäuser führt
zu einer Konzentration der Institutionen
und fördert die Erhöhung des medizintech-
nischen Niveaus im Land. In Zukunft wird
der Bedarf an technologisch anspruchsvollen
Ausrüstungen und Geräten hoch sein. Die
Nachfrage hängt von den Behandlungsmethoden und jeweiligen Fachbereichen ab.
Vor allem im Rahmen von Spezialbehandlungen, die nicht über das System der Nationalen Krankenversicherung (NHI) abgedeckt
werden und privat bezahlt werden müssen,
sehen Experten gutes Absatzpotenzial für
Medizintechnik.
Mit dem steigenden Wohlstand, höherer
Lebenserwartung und der demographischen
Entwicklung wachsen die Ansprüche der
Koreaner an die medizinische Versorgung.
Insbesondere durch die schnelle Alterung
der Bevölkerung werden sich künftig große
Herausforderungen für das Gesundheitssystem ergeben. Die Geburtenrate Südkoreas
fiel 2013 auf 1,19 (1,30 im Vorjahr) und liegt
damit deutlich unter der Reproduktionsrate
von 2,1. Das Land ist damit das Schlusslicht
unter den OECD-Mitgliedsstaaten. Frauen
werden in Südkorea im Schnitt im Alter von
32,5 Jahren das erste Mal Mutter. In der
Metropole Seoul lag die Geburtenrate 2013
Markt für Medizintechnik in Südkorea
Lokale Produktion1)
Import
Export
Marktvolumen2)
in Mio. USD; Veränderung in %
2012
3.441
2.601
1.967
4.075
2013
3.861
2.729
2.359
4.223
Veränderung 2013/12
12,2
4,9
19,9
3,6
1) umgerechnet zum Wechselkurs 1 USD = 1.127 Won (2012), 1.094 Won (2013);
2) rechnerisch: lokale Produktion + Import - Export
Quellen: Ministry of Food and Drug Safety (MFDS), Korea Exchange Bank, Berechnungen von Germany Trade & Invest
KORUM Nr. 55 | February 2015 7
Schwerpunkt
sogar bei nur 0,97.
Auf der anderen Seite stieg die durchschnittliche Lebenserwartung in Südkorea 2013 um
0,5 Jahre auf 81,9. Dabei führen steigende
Kosten, die Fokussierung auf Ein-Kind-Familien sowie die zunehmende Berufstätigkeit der Frauen dazu, dass die bisher häufig
im familiären Umfeld erfolgte Altenpflege
zunehmend nicht mehr möglich ist. Experten
sehen deshalb einen Mangel an Altersheimen.
Die NHI, die vom Ministry of Health and
Welfare verwaltet wird, umfasst 97,5% aller
Südkoreaner. Die Beiträge dazu liegen bei
6.05%, die zur Hälfte vom Arbeitnehmer und
vom Arbeitgeber entrichtet werden. Die NHI
wird darüber hinaus aus dem Staatshaushalt subventioniert. Die restlichen 2,5% der
Bevölkerung werden von einem speziellen
Programm für ärmere Bevölkerungsschichten
abgedeckt.
Produktion/Branchenstruktur
Laut MFDS gab es 2013 circa 2.600 inländische Hersteller von Medizintechnik. Rund
84% der Produzenten hatten weniger als
20 Beschäftigte, stellten aber nur 16% des
Produktionswertes. Die Top 20 standen für
38,6% des gesamten Outputs. Marktführer
sind der Dentalimplantate-Hersteller Osstem
Implant sowie die Ultraschallgerätehersteller Samsung Medison und General Electric
Ultrasound.
Die lokale Produktion stieg 2013 um 8,8%
auf rund 4,2 Bill. Won. Die wichtigsten
Erzeugnisse waren Dentalimplantate (556,0
Mrd. Won), vor bildgebenden Systemen mit
Ultraschall (512,5 Mrd. Won), Edelmetalllegierungen für Dentalanwendungen (136,4
Mrd. Won) und weichen Kontaktlinsen
(128,0 Mrd. Won). Die höchsten Zuwachsraten wurden 2013 bei der Produktion von
weichen Kontaktlinsen (fast 30%) sowie bei
Dentalimplantaten (24%) und medizinischen
Sonden (17%) erzielt, während der Output
von Edelmetalllegierungen für Dentalanwendungen um 23% abnahm.
Insgesamt stellt Südkorea vor allem ein-
8
KORUM Nr. 55 | February 2015
fachere medizinische Geräte her. Im Jahr
2013 entfielen 52,1% der Produktion auf
Erzeugnisse mit einem relativ geringen Risikograd (Vorjahr: 55,2%). Hingegen kamen
die technologisch anspruchsvollsten Geräte
wertmäßig auf nur 3,7% des gesamten
Outputs. Experten sprechen von einem sich
verschärfenden Wettbewerb für lokale Hersteller durch internationale Player wie GE,
Siemens und Philips auf der einen Seite und
der nachrückenden Konkurrenz aus der VR
China. Gleichzeitig haben japanische Hersteller zunehmend Preisvorteile durch den
sich abwertenden Yen.
Branchengigant Samsung will sich Presseberichten zufolge angesichts der schwächelnden Smartphonesparte künftig verstärkt
auf den Gesundheitssektor fokussieren. Das
Unternehmen hat in den vergangenen Jahren durch Unternehmenskäufe und -kooperationen seine Marktposition gestärkt zuletzt im November 2014 mit der US-Firma
Thermo Fischer im Segment Diagnosegeräte.
Ebenso sollen demzufolge Gespräche mit
SAP und Microsoft laufen, um IT-Lösungen
im Bereich Medizintechnik auf den Markt zu
bringen. Übergreifend dürfte dieses Thema
auf dem südkoreanischen Gesundheitssektor
Ausgewählte Krankenhausprojekte in Südkorea
Vorhaben/Auftraggeber
Krankenhaus, Ehwa University in Magok
in Seoul; 1.000 Betten
Chungna Medical Town in Chungna in
Incheon Free Economic Zone (IFEZ); Bau
von Krankenhaus und Forschungsinstitut
Cha Medical Center
Zweites Krankenhaus in Cheonan (Prov.
South Chungcheong); 1.500 Betten/
Soonchunhyang University
Krankenhaus, Changwon (Provinz South
Gyeongsang); zunächst 700, später 1.200
Betten/ Gyeongsang National University
Hospital
Krankenhaus in neuer Verwaltungsstadt
Sejong City; 500 Betten/ Chungnam
National University
Investitionssumme in Mrd. Won*)
Investitions
Projektstand/-plan
summe
Plan (Genehmigung erfolgt durch Stadt
4.000
Seoul); Bau von Ende 2014 bis 2018
Absichtserklärung zwischen Stadt
Incheon, IFEZ und Cha Healthcare im
1.500
April 2014; Projektverlauf von 2015 bis
2018
400 Plan; geplanter Baubeginn 2015
303
im Bau seit Dezember 2012;
Fertigstellung Ende 2015
284
Machbarkeitsstudie erfolgte im August
2014; Fertigstellung bis 2018
*) Weitere Krankenhausprojekte auf Anfrage bei Germany Trade & Invest
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest
Rahmendaten zum Gesundheitssystem in Südkorea
Indikator
Einwohnerzahl (2013 in Mio.)
Bevölkerungswachstum (2013 in % p.a.)
Altersstruktur der Bevölkerung (2013)
Anteil der unter 14-Jährigen (%)
Anteil der über 65-Jährigen (%)
Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt (2012 in Jahren)
BIP pro Kopf (2013 in USD)
Gesundheitsausgaben pro Kopf (2012 in USD)
Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP (2012 in %)
Ärzte/100.000 Einwohner (2012)
Zahnärzte/100.000 Einwohner (2012)
Krankenhausbetten/100.000 Einwohner (2012)
Wert
50,2
0,4
14,7
12,2
81,4
25.975
1.725
7,6
214
54
1.150
Quellen: Statistics Korea; Ministry of Health and Welfare; Health Insurance Review and Assessment Service; OECD; IWF
Schwerpunkt
zunehmend an Bedeutung gewinnen. So
unterzeichnete das lokale Unternehmen SK
Telekom im Oktober eine Vereinbarung mit
einem Krankenhaus in Seoul zur Implementierung eines Informationsmanagementsystems.
Außenhandel
Südkorea exportierte 2013 Medizintechnik im Wert von 2,4 Mrd. USD, was einem
Anstieg um 19,9% im Vergleich zum Vorjahr
entsprach. Die wichtigsten Exportprodukte
waren bildgebende Systeme mit Ultraschall
(536 Mrd. USD) vor weichen Kontaktlinsen
(118 Mrd. USD) und Dentalimplantaten (112
Mrd. USD). Während Südkorea seinen Bedarf
an einfacher Medizintechnik vielfach aus
eigener Produktion decken kann, ist das Land
bei technologisch fortgeschrittenen Geräten
stark importabhängig. Im Jahr 2013 wurden
54,5% des gesamten Bedarfs eingeführt,
wobei dieser Anteil in den vergangenen Jahren nahezu unverändert hoch blieb.
Die Branchenimporte stiegen 2013 um 4,9%
auf 2,7 Mrd. USD. Die wichtigsten im Ausland bezogenen Branchenerzeugnisse waren
dabei weiche Kontaktlinsen (123 Mio. USD),
Gefäßstützen (Stents, 109 Mio. USD), MRISysteme (73 Mio. USD) und CT-Systeme (63
Mio. USD) sowie Knieprothesen (63 Mio.
USD). Die größten internationalen Lieferanten waren 2013 die USA (1.230,6 Mio.
USD), Deutschland (402,4 Mio. USD), Japan
Führende Medizintechnikunternehmen in Südkorea
Produktion in Mrd. Won, Veränderung in %
Produktion Veränderung
2013
2013/12
396,8
33,4
Unternehmen
Sparte
Osstem Implant
Dentalimplantate
Samsung Medison
Ultraschallgeräte
269,0
-10,0
GE Ultrasound Korea
Ultraschallgeräte
172,4
75,7
Siemens Ultrasound *) Ultraschallgeräte
132,3
13,7
Internetadresse
Nuga Medical
Röntgenapparate etc.
89,4
3,5
Vatech
Dentalgeräte
Thermalmassagebetten
etc.
68,0
-5,1
www.osstem.com
www.
samsungmedison.com
www.gehealthcare.
com/krko/uskorea/
index.html
www.siemens.co.kr
www.nugamedical.
com
www.vatech.co.kr
45,2
-23,6
www.ceragem.co.kr
Ceragem
*) Summe von Siemens Ultrasound Pohang und Siemens Ultrasound
Quellen: MFDS, Recherchen von Germany Trade & Invest
Einfuhr ausgewählter medizintechnischer Produkte nach Südkorea
in Mio. USD
SITC-Pos.
Warenbenennung
2012
2013
774.1
774.2
741.83
785.31
872.1
872.21
872.25
872.29
872.3
872.4
899.6
Elektrodiagnoseapparate und –geräte
Röntgenapparate etc.
Sterilisierapparate
Rollstühle
Zahnmedizinische Instrumente; a.n.g.
Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen etc.
Ophthalmologische Instrumente
Andere Instrumente, Apparate und Geräte
Therapiegeräte, Atmungsgeräte etc.
Medizinmöbel
Orthopädietechnik, Prothesen etc.
310,5
501,2
17,2
10,0
61,4
318,7
70,2
667,5
136,6
19,6
540,2
293,4
471,3
13,5
9,5
62,6
327,5
60,0
704,2
178,9
22,4
559,1
davon aus
Deutschland
(2013)
51,6
104,9
0,2
1,4
22,3
10,6
24,3
111,0
7,3
2,7
39,0
Quelle: Koreanische Zollstatistik, Kotis
(331,4 Mio. USD) und die VR China (247,7
Mio. USD). Die deutschen Exporte von Medizintechnik nach Südkorea stiegen 2013 um
6,4%. In den ersten neun Monaten 2014
setzte sich der positive Trend mit einem
deutlichen Plus von 22,4% in verstärkter
Form fort.
Besonders gefragte Branchenprodukte aus
Deutschland waren 2013 unter anderem
MRIs (34,0 Mio. USD), Dialysatoren für die
Hämodialyse (30,7 Mio. USD), ophthalmologische Instrumente (19,0 Mio. USD), CTs
(18,5 Mio. USD), Hämodialysesysteme (17,5
Mio. USD), Röntgenröhren (14,2 Mio. USD),
Angiographiegeräte (12,6 Mio. USD) und
künstliche Gelenke (11,6 Mio. USD). Die
höchsten Importanteile an den Gesamtein-
KORUM Nr. 55 | February 2015 9
Schwerpunkt
fuhren hatten deutsche Lieferungen im 1.
Halbjahr 2014 in den Segmenten ophthalmologische Instrumente (35,1%), zahnmedizinische Geräte (29,0%), Röntgenapparate
(22,1%) und Rollstühle (17,0%).
Geschäftspraxis
Der Einstieg in den koreanischen Markt
gelingt in der Regel am besten über einheimische Importeure. Gute persönliche Bezie-
hungen zu den Entscheidungsträgern, also in
erster Linie zu den Ärzten, sind eine Grundvoraussetzung für den geschäftlichen Erfolg.
Grundlage für die Zulassung von Medizintechnikprodukten ist der "Medical Device
Act". Das Genehmigungsverfahren bei der
zuständigen Behörde MFDS gilt als recht
aufwändig. Um für Produkte der Risikoklasse zwei und höher eine Lizenz zu erhalten,
muss eine umfangreiche technische Doku-
Kontaktadressen
Bezeichnung
Internetadresse
AHK Korea
http://korea.ahk.de
Exportinitiative
Gesundheitswirtschaft
Ministry of Health and Welfare
Ministry of Food and Drug
Safety, Medical Device Safety
Bureau, Medical Policy Division
Korea Health Industry
Development Institute
Korea Medical Devices Industry
Association
Korea Medical Devices
Industrial Coop. Association
Korea E & Ex Inc - Secretariat
of KIMES
www.exportinitiativegesundheitswirtschaft.de
www.mw.go.kr
Anmerkungen
Anlaufstelle für deutsche
Unternehmen
Portal des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Energie
Gesundheitsministerium
www.mfds.go.kr
Zuständig für Zulassung von
Medizintechnik
www.khidi.or.kr
Institut
www.kmdia.or.kr
Fachverband
www.medinet.or.kr
Fachverband
www.kimes.kr
Fachmesse
mentation bis hin zu Ergebnissen klinischer
Versuche eingereicht werden, außerdem ein
GMP-Konformitätsnachweis (GMP - good
manufacturing practices). Bis zur Produktzulassung sind mehr als zwei Monate zu veranschlagen.
Im seit Juli 2011 angewendeten Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea
wurde ein vollständiger Zollabbau für alle
Industriegüter innerhalb von sieben Jahren
vereinbart. Für die wichtigsten aus Deutschland importierten medizinischen Geräte
erfolgt dies stufenweise innerhalb von drei
bis fünf Jahren. Die konkreten Zollsätze
können in der Market Access Datenbank
der EU (http://madb.europa.eu) unter dem
Stichwort "Tariffs" abgerufen werden. Der
Präferenzzollsatz "EU" gilt jedoch nur für
Ursprungswaren der EU. Als Nachweis dient
eine Erklärung auf einem Handelspapier,
beispielsweise auf Rechnungen oder Lieferscheinen (Muster auf Anfrage bei Germany
Trade & Invest).
Alexander Hirschle
Korrespondent von Germany Trade &
Invest in Korea.
Pharmaceutical research in Korea
Korean pharmaceutical sector takes up preparations for 2030
Jin Keon Pai, Ph. D.
Korean development of new drugs has
started after introduction of the substance
patent in 1988. Since then, Korean pharmaceutical companies have, however, only
developed 21 drugs - hardly a proud record.
What is more, only two Korean products surpassed a sales record of 10 billion Won (ca.
9.3 million USD). The Korean pharmaceutical
R&D-landscape with its focus on the less
expensive development of over-the-counter
drugs and neglect of specialized drugs is
thus yet lacking in competitiveness.
10
KORUM Nr. 55 | February 2015
In order to address this weakness, two
industry organizations with the aim of supporting the development of new pharmaceuticals have been founded under government leadership in 2011: the Korea Drug
Development Fund and OncoVenture. These
two organizations are actively working on
changing the Korean drug development
paradigm from an almost exclusive focus
on the Korean market to a more global
approach. Within this process, establishment
of a Target Product Profile and introduction
of a higher evaluation standard are required
for globally successful drug development.
The government has further provided a framework plan for supporting the pharmaceutical sector: The “Pharma Korea 2020”-plan
drawn up by the Ministry of Health and Welfare envisions Korea to join the global top 7
pharmaceutical producers while strengthening development of innovative drugs and
increasing pharmaceutical exports. Korea in
2012 ranked 10th in development of new
Schwerpunkt
drugs and not a single Korean company was
among the 50 largest global pharmaceutical
companies. According to the plan, however,
three Korean companies will belong to the
global top 50 while the pharmaceutical sector will develop a total of 50-60 new drugs
by 2020.
With the year 2020 also marking the end of
the Korea Drug Development Fund’s designated lifetime, the goals specified within
“Pharma Korea 2020” are generally judged as
achievable. Handok Inc. was selected among
“World Class 300” companies in the summer
of 2014. In consensus with this plan, Handok seeks to become one of the 50th largest
pharmaceutical companies by increasing its
sales volume from 400 billion Won to 2.5
trillion Won by 2023. For Handok, this vision
is to be achieved through its current core
products as well as products which are presently under development. Driving forces to
achieve the vision are the development and
sale of next-generation protein therapeutics
and Renal Denervation. If not only Handok
but also other Korean pharmaceutical companies can achieve similar growth, reaching
the goals of the “Pharma Korea 2020”-vision
seems possible.
Given the special character of the pharma-
ceutical industry, it is, however, necessary
to already look beyond “Pharma Korea 2020”.
Since development of a new drug on average
takes 14 years, preparations for 2030 already
have to begin now. One of the most important questions regarding such preparations
is which investment direction to choose in
order to maximize investment success and
return. Seven out of the ten of the bestselling drugs worldwide were biologics, most
of which are antibodies. Turning antibodies
into biosimilars is already being pursued
domestically, led by Celltrion, Inc. and Samsung. Biobetters are a promising field for
investment as well. In fact, Handok Inc. and
Genexine, Inc. are currently conducting a
joint phase 2-study in Europe with the aim
of reducing the frequency of injections from
daily to once every week or one time every two weeks, using the Growth Hormone
HyFc. Also, IL-1RA HyFc which targets rare
diseases successfully concluded the phase
1 clinical trial with the phase 2 trial being
scheduled to begin soon in Korea. Antibodydrug conjugate (ADC) and Bi-specific Antibodies are drawing the biggest attention as
future technology in therapeutic proteins.
Presently, there are only two ADC-approved
items. However, applying new, third generation Site-Specific ADC technology owned by
two Korean biotech companies to antibodies
will increase competitiveness by 2030. Bispecific antibodies restrain two antigens
with one protein antibody. Handok has
invested in this subject called “H-Body” for
years. A new antibody drug can be developed
by choosing a suitable and adaptable candidate substance.
Furthermore, immune enhancement has
recently been in the spotlight of the biotech
industry. Recently, antibodies have gained
prominence as anti-cancer agents which
enhance the immune system of the cancer
patient and support its self-defense mechanism. Until now “vaccine” has referred to the
use of pathogens to activate the immune
system and target on prevention. However,
the yet experimental DNA vaccination
affects the immune system through injecting
genetically modified DNA molecules into
human tissue. DNA vaccine not only can prevent cancer but can also kill already existing
cancer cells by educating the immune
system and carrying out therapeutic functions like extracting hepatitis-infected cells
from the liver. It is a therapeutic vaccine
that even affects treatment. Genexine, a leading company in DNA vaccination, together
with Handok has successfully completed
a GX-188E (DNA therapeutic vaccine for
CIN) phase 1 trial of the patients of Cervical Intraepithelial Neoplasia grade 3 (CIN3)
caused by Human Papilloma Virus (HPV). A
phase 2 trial abroad which is set to start as
early as this year is currently under preparation. What makes DNA vaccination especially promising for the pharmaceutical sector is
the wide applicability of the technology.
Synthetic drugs development has made
remarkable progress in the young Korean
pharmaceutical sector. With a view to 2030
and beyond, is, however, likely likely that
new areas such as protein therapeutics and
DNA vaccination will become main drivers
of growth for the Korean and the global
pharmaceutical sector.
Jin Keon Pai, Ph. D.
Handok Central R&D Institute Chief
Adviser.
KORUM Nr. 55 | February 2015 11
Schwerpunkt
Südkorea immer attraktiver für Gesundheitstouristen
Zielsetzung von 1 Mio. Besucher bis 2020 / Deutsche Lieferungen legen zu
Alexander Hirschle
The number of medical tourists visiting Korea has increased dramatically over the past
few years. According to government plans, the visitors are further expected to reach
1 million and thus quintuple until 2020. Most medical tourists are from China, Russia,
and the USA and the majority of treatments are conducted in Seoul. As a destination for
medical tourists, South Korea not only offers highly trained doctors but also hospitals
with a high technological standard. Foreign producers of medical devices will likely also
benefit from this development.
In Südkorea stieg die Anzahl der Medizintouristen in den letzten Jahren gewaltig
an. Regierungsplänen zufolge sollen sich
die Besucher bis 2020 auf 1 Mio. pro Jahr
sogar verfünffachen. Die Patienten stammen
vorwiegend aus der VR China, Russland und
den USA. Die Mehrzahl der Behandlungen
werden in Seoul durchgeführt. Südkorea
kann mit gut ausgebildeten Ärzten und
Krankenhäusern auf hohem technologischen
Niveau punkten. Davon profitieren auch die
internationalen Medizintechniklieferanten.
Die koreanische Regierung setzt verstärkt
auf den Medizintourismus. Die Pläne des
Gesundheitsministeriums sehen eine Vervierfachung der Besucherströme bis 2020
auf 1 Mio. Gäste pro Jahr vor. Bereits in den
Vorjahren zog die Zahl der Gesundheitstouristen deutlich an; von rund 60.000 im Jahr
2009, als Südkorea mit der aktiven Vermarktung des Sektors begann. 2013 besuchten
211.000 internationale Patienten das asiatische Land, was einem Anstieg von 32,5%
gegenüber dem Vorjahr entsprach.
Die Einnahmen in diesem Segment schossen
auf knapp 400 Mrd. Won (etwa 275,3 Mio.
Euro; 1 Euro = 1.453 Won - durchschnittlicher Jahreswechselkurs 2013) in die Höhe.
Fünf Jahre zuvor hatte der Wert nur bei 55
Mrd. Won gelegen. Am Gefragtesten waren
2013 Behandlungen aus dem Bereich der
inneren Medizin mit einem Anteil von 24,4%
an allen Gesundheitstouristen, gefolgt von
Untersuchungen (13,3%), Hautbehandlungen (11,9%) und Schönheitschirurgie
(8,6%). Die Besucher stammten aus insge-
12
KORUM Nr. 55 | February 2015
samt 191 Ländern. Die höchsten Umsätze
wurden dabei mit Patienten aus der VR China registriert, die 2013 mehr als 100 Mrd.
Won für medizinische Dienstleistungen in
Südkorea ausgaben, gefolgt von den USA,
Russland, Japan und der Mongolei.
Steigende Patientenzahlen aus VR China
und Russland
Die Ausgaben von Patienten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wiesen mit einem Plus von 237% die höchste
Steigerungsrate auf. Aber auch medizinisch
motivierte Besuche aus Russland und Chi-
na hatten 2013 deutlich zugenommen. Die
durchschnittlichen Ausgaben pro Medizintourist aus den VAE lagen mit 17,7 Mio.
Won um fast das Zehnfache über dem allgemeinen Schnitt in Höhe von 1,9 Mio. Won,
der 2013 auch um 10% angestiegen war.
Seoul als Hauptanziehungspunkt
Der Großteil der ausländischen Patienten
lässt sich in Seoul behandeln. Allein 2013
fanden sich 178.519 Gäste entsprechend
85% aller Medizintouristen in der Hauptstadt ein und generierten dabei einen
Umsatz in Höhe von rund 260 Mio. USD. Im
Vergleich zu 2009 entsprach dies einer exponentiellen Steigerung beinahe um den Faktor
8. An erster Stelle der Behandlungswünsche
stand der Fachbereich interne Medizin mit
40.100 Patienten, gefolgt von kosmetischer
Chirurgie (21.364) und Hautkrankheiten
(19.949).
Entwicklung des internationalen Medizintourismus in Südkorea
Jahr
2009
2010
2011
2012
2013
Besucherzahl
60.201
81.783
122.297
159.464
211.218
Zuwachsrate *)
k.A.
35,9
49,5
30,4
32,5
*) Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Quelle: Korea Health Industry Development Institute
Schwerpunkt
Südkorea hat sich in den letzten Jahren
einen hervorragenden Ruf im Bereich kosmetischer Chirurgie erworben. In Asien werden nahezu flächendeckend die in Südkorea produzierten Seifenopern im Fernsehen
gezeigt und von einer zunehmenden Schar
von Bewunderern verehrt. Der koreanische
"Look" gilt als Schönheitsideal in der ganzen
Region. Dies veranlasst finanziell potente
Kundinnen und Kunden zu einer Reise nach
Seoul, um sich dort ihr Antlitz gemäß ihrer
Idole "schnitzen" zu lassen. Im Szeneviertel
Gangnam findet sich in einigen Straßenzügen mittlerweile eine Schönheitsklinik neben
der nächsten.
Ärzte und Technologie mit gutem Ruf
Aber auch im Bereich der inneren Medizin
genießt Südkorea einen hervorragenden Ruf.
Koreanische Ärzte, Behandlungen und Technologie können auf internationalem Niveau
konkurrieren. So überleben gemäß Untersuchungen des Gesundheitsministeriums in
Südkorea 65% der Magenkrebspatienten die
ersten fünf Jahre ihrer Behandlung, während
sich der Vergleichswert in den USA auf nur
26% beläuft. Bei Leberkrebserkrankungen
erreicht der gleiche Index in Südkorea einen
Wert von 25%, in den USA von nur 14%.
Nach Einschätzung lokaler Gesundheitsexperten stellt der Aufschwung der vergangenen Jahre erst den Anfang des Medizintourismusbooms in Südkorea dar, auch
künftig dürften demzufolge hohe Zuwachsraten erzielt werden. Um den Sektor weiter zu fördern, unternimmt die Regierung
diverse Anstrengungen, wie unter anderem
Ausbildungsprogramme für internationale
Ärzte und Pflegepersonal sowie Unterstützung für koreanische Branchenfirmen bei
der Eröffnung von Filialen im Ausland.
Fokus auf Nahen und Mittleren Osten
Ein Fokus soll dabei vor allem auf Kunden
im Nahen und Mittleren Osten gelegt werden. Presseberichten zu Folge schloss das
Seoul National University Hospital (SNUH)
im August 2014 einen Vertrag über das
Management eines medizinischen Zentrums
in Abu Dhabi im Wert von fast 1 Mrd. USD
ab. Das Krankenhaus soll eine Leuchtturmfunktion für die koreanische Expertise im
Bereich Medizin einnehmen und könnte bei
einer erfolgreichen Etablierung weitere Kunden aus der Region anziehen.
Importanteil Deutschlands bleibt konstant
Der Boom im koreanischen Gesundheitstourismus dürfte sich tendenziell auch positiv
auf die Lieferchancen deutscher Firmen auswirken, da die zur Behandlung benötigten
Geräte und Instrumente auf technologisch
hohem Niveau stehen müssen. Nur auf diese
Weise kann sich Südkorea auch künftig als
weiteres Zentrum für internationale Patienten etablieren und die Ansprüche der Kunden befriedigen. Bereits in den vergangenen
Jahren erhöhten sich die koreanischen Einfuhren von Medizintechnik kontinuierlich.
So zogen die Branchenimporte Südkoreas in
den vergangenen fünf Jahren bis 2013 um
45% an.
Bei der Entwicklung der Importe in den letzten zehn Jahren fällt auf, dass die USA ihren
Lieferanteil deutlich um zwölf Prozentpunkte
nach oben schrauben konnten und mit
45,1% fast für die Hälfte der Brancheneinfuhren verantwortlich zeichnen. Chinesische
Produkte erhöhten ihren Marktanteil um
1,5 Prozentpunkte. Die Lieferungen "Made
in Germany" konnten sich wertmäßig seit
2004 mehr als verdoppeln von 191 Mio. USD
auf 402 Mio. USD (2013) und somit ihren
Marktanteil bei knapp 15% nahezu konstant
halten.
Um fünf Prozentpunkte rückläufig waren
hingegen die Anteile der Medizintechnikimporte aus Japan. Auch die meisten Lieferanten aus der EU mussten Einbußen hinnehmen wie Frankreich von 2,8% (2004) auf
2,0% (2013), Vereinigtes Königreich (von 2,5
auf 1,8%), Italien (von 1,9 auf 1,5%) und vor
allem die Niederlande (von 6,0 auf 1,3%).
Zulegen konnte hingegen die Schweiz, die
ihren Importanteil in der Branche innerhalb
Medizintechnikimporte der Republik Korea
Werte in Mio. USD
Jahr
Importe
Zuwachsrate *)
2006
2008
2008
2009
2010
2011
2012
2013
1.799,4
2.153,9
2.123,1
1.879,4
2.265,8
2.521,2
2.601,0
2.728,9
19,2
19,7
-1,4
-11,5
20,6
11,3
3,2
4,9
Importe aus
Deutschland
245,7
305,8
327,9
253,9
323,7
343,6
378,1
402,4
Zuwachsrate, Importe aus
Deutschland *)
11,2
24,5
7,2
-22,6
27,5
6,1
10,0
6,4
*) Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Quelle: MFDS, Medical Device Management Division
Entwicklung Importanteil von Medizintechnik in Südkorea nach Ländern
in % von Gesamtimporten Medizintechnik
Jahr
2004
2005
2006
2008
2008
2009
2010
2011
2012
2013
USA
33,1
33,6
33,7
34,6
34,8
40,6
41,7
44,4
45,1
45,1
Deutschland
14,9
14,6
13,7
14,2
15,4
13,5
14,3
13,6
14,5
14,7
Japan
17,1
14,3
14,6
13,9
12,9
11,3
12,1
12,4
12,9
12,1
VR China
2,9
4,5
4,4
5,4
5,3
5,0
5,1
4,7
5,0
4,4
Quelle: MFDS, Medical Device Management Division
KORUM Nr. 55 | February 2015 13
Schwerpunkt
der letzten Dekade von 2,8 auf 5,5% nahezu
verdoppeln konnte.
Die höchsten Marktanteile nach Segmenten
erreichten deutsche Erzeugnisse in den
Kategorien ophthalmologische Instrumente
(41%), zahnmedizinische Instrumente (36%),
Röntgenapparate (22%) sowie Elektrodiagnosegeräte und -apparate (18%).
Die koreanische Tourismusorganisation KTO
(Korea Tourism Organisation) hat im Herbst
2014 eine neue Website veröffentlicht, die
Medizintouristen ausführliche Informationen
über die Behandlungsmöglichkeiten geben
soll. Unter http://www.visitmedicalkorea.com
wurden die bisher auf verschiedenen regionalen und kommunalen Seiten enthaltenen
Daten zusammengefasst, wie unter anderem
Informationen über Krankenhäuser, medizinische Dienstleistungen und Angebote,
Reise- und Unterbringungsmöglichkeiten,
Behandlungsdauer sowie -kosten.
Durch das neue Online-Angebot erhoffen
sich die Verantwortlichen auch eine regionale Dezentralisierung des Sektors. Bisher seien Krankenhäuser in der Provinz, die
besonders gute Leistungen in spezialisierten
Bereichen anbieten, weniger beachtet worden, so KTO-Verantwortliche in der lokalen
Presse.
Success and challenges of the Korean Health Care
System
Friedhelm Schnitzler
Korea's health system has strongly advanced
during the past 35 years. At a first glance,
state of the art clinical infrastructure, excellent medical skills, access to medical devices
and pharmaceuticals provides Korea’s population with a good health status. Despite this
success, some challenges remain and new
ones are emerging. Families and individuals get intense headache when it comes to
financing of health care costs and the funding of future health expenditure is under
threat.
“public contract model” on one hand and
a private market where patients pay providers directly without any bargaining power
on the other. The public NHIC is mainly
financed by a rather small income related
contribution (6,05% in 2015). For employees
this amount is shared with the employer.
Individuals are required to pay co- payments
which can amount to up to three million
Korean Won on insured services each year.
In addition, a fairly large private market
exists for uninsured services.
Social Health Insurance is the main funding pillar of health care cost in Korea –
but is this system really a social model?
The NHIC purchases a wide but not comprehensive selection of health care services
for the entire population and contracts with
(mostly) private providers for the delivery
of these health care services mainly based
Following the German approach of Bismarck’s
social insurance system, Korea implemented
a social health insurance scheme in 1977.
Starting with the gradual setup of multiple,
non-competing insurance funds, universal
coverage was achieved within 15 years and
finally the initial 300 funds were merged into
a single-payer system, the National Health
Insurance Corporation (NHIC).
Korea’s political approach was to cover
the whole population at low cost for basic
health care, leaving a remaining financial
burden to patients. This led to a mix of a
14
KORUM Nr. 54
55 | Dezember
February 2015
2014
on fee for service remuneration. Due to its
extreme purchasing power, the NHIC sets a
price level, which makes it hard for medical
providers to cover costs and make some
money on a unit base. The only way for
provider to make money is to increase the
frequency and duration of treatments and
to shift treatments from the aforementioned
covered NHIC-services to non- covered private services without any pricing regulation
or billing control. Koreans like to take a lot
of medicines and want to get all available technical screening to feel comfortable
and taken care of. The provider incentive
system matches perfectly with the perception of patients to see the doctor often even
for minor discomforts. As a result, average
doctor’s consultation is below three minutes
Schwerpunkt
by patient, followed by extreme usage of lab
and technical screening an average length
of stay in the hospital of sixteen days, which
is twice OECD standard.
Seen the low contribution rate, a certain
level of co-payment is acceptable and no
point of discussion. Yet, on household level it
can happen that for serious chronic diseases
the remaining financial burden of a family
can easily add up to 100,000 Euro in some
cases. On a macro level, up to 45% of health
care expenditure have to be funded privately
which is nearly double the amount of countries like Germany, Japan and above average
OECD countries which makes Korea one of
countries with highest level of polarization
and social inequality.
The implementation of the NHIC was principally a step in the right direction. There is
no doubt that the NHIC is needed to fulfil a
dominant and important role but it cannot
be the only funding option in the future.
Can private health insurance play a role
and fill the gap?
Until now, only 4% of the private expenditure is covered by voluntary medical
reimbursement type products although
they have been offered for 30 years and
25 million Koreans have such kind of product. The main problem is that existing
products show limitations in coverage as
well as essential exclusions for treatments
and diseases. Seen the status of the Korean
society and economy, the current products
do not fulfil market demand. Since a couple of years ago there have been permanent controversial discussions according to
which extended private health insurance
should be granted an accepted role in the
field of social protection. Unfortunately civic groups often see voluntary health
insurance solutions as polarizing, favoring only rich people, whereas facts show
that most of health insurance products are
taken by medium to lower income people.
It is often not understood by stakeholders
that any insurance scheme, be it by public or
private institutions, shows a solidarity group,
which in case of public insurance is man-
datory and in case of voluntary insurance a
voluntary decision.
Future of Korean health care system
needs careful review and redesign
Looking at Korea’s health economics today,
no big problems appear at a first glance.
Despite the low health care expenditure
ratio of 7% in GDP, Korea achieved high
life expectancy, good medical infrastructure with high density of high end medical
equipment as well as world class medical,
pharmaceutical and biotechnology research
facilities. The booming economy in recent
decades allowed the allocation of sufficient
money for system development but now
it is time to change the direction towards
a more efficient use due to future scarce financial resources. Still, one of Korea’s
major problems is the annual growth rate of
health expenditure which, with 9% p.a., is
twice the OECD average and four times the
growth rate of Germany. It is mainly driven
by the increase of lifestyle-driven chronic
conditions leading to an accumulation of
chronic conditions for elderly people. Korea
has one of highest levels of tobacco and
alcohol usage worldwide. Unhealthy nutrition, especially among kids and adolescents,
leads to an increase of overweight and obesity. Cancer incident rates were projected
with a 40% increase between 2009 and
2015. By 2050 there will be over 6 Million
diabetes patients, an increase of 190%. With
the aging of the society the ratio of dementia patients will rise rapidly. Korean society
strongly demands more and better services
as well as clinical excellence and health care
providers want to be best in the international field and develop Korea into a medical
hub in Asia - all of which leads to significant investments into health care facilities.
Korea already has a high density for CT- and
MRI-equipment, gamma knifes and minimal invasive surgery robots, whereas on the
other side density of doctors and nurses is
far below OECD average.
Rising health expenditure is no problem as
long as the economy is able to grow at a
similar level. Yet, for the Korean economy
there is no guarantee of permanent growth
and performance. Korea’s strong manufacturing sector is increasingly investing overseas
rather than in Korea. The service industry is
not yet fully developed to compensate for
the production loss and Korean workforce
is getting more threatened by work related
stress and physical and mental disorders.
33% of Korean employees experience low
levels of productivity based on serious health
condition.
If Korea will not be able to reduce utilization
and unit cost and if the economic growth
level will be in line with recent expert prediction between 2% and 3%, Korea will hit
a health expenditure level of 20% in GDP
around 2020, which will be extremely challenging.
Population health management, healthy
workforce, efficient cost management
and the right mix of public/private
funding can lead Korea into the right
direction
With the introduction of social insurance
schemes, the Korean government followed
the German Bismarck approach on the
funding side, but the implementation was
mainly following a utilization-driven private
model approach. The Korean government
and all stakeholders need to shift their paradigm in order to create a sustainable system
with wide access to affordable health care.
The Korean government and industries need
to invest in population health management
leading people into a more healthy life. 80%
of chronic conditions are preventable and
selective active disease management will
reduce objective utilization. Right incentivizing remuneration structures, like e.g. DRG
instead of fee for service, will allow significant cost reduction. A healthy workforce will
reduce health care expenditure and improve
productivity at the same time. To avoid polarization and to guaranty access to affordable
quality care, the right mix of public and private funding needs to be set up.
Friedhelm Schnitzler
International Health Consulting, former
VP Samsung Fire & Marine Insurance and
former Chief Representative DKV Korea
Office.
KORUM Nr. 55 | February 2015 15
Wirtschaft und Branchen
Koreanische Baufirmen 2014 mit steigenden
Auslandsaufträgen
Trend zur Bildung von Konsortien / Sinkender Ölpreis trübt Erwartungen
Alexander Hirschle
After an overall positive 2014, South Korean construction companies anticipate a decline
in new orders for 2015. Korean firms have more frequently formed consortiums and
joint ventures - a trend which is likely to persist in the future. With new orders from the
Middle East slowing down, Korean firms are expected to focus on markets such as South
America as well as the domestic market.
Südkoreas Baufirmen gehen davon aus, dass
die Auslandsaufträge 2015 zurückgehen
werden. Der sinkende Ölpreis und politische
Instabilität im Nahen und Mittleren Osten
dürften die Aufträge aus der Region nach
unten drücken. Noch 2014 waren die Auslandsaufträge in Südkorea leicht angestiegen. Wegen des erwarteten rückläufigen
Trends könnten sich die lokalen Baufirmen
wieder stärker auf den Binnenmarkt konzentrieren und zusätzlich ihre Aktivitäten
in lateinamerikanischen Schwellenländern
intensivieren.
Die koreanischen Bauunternehmen haben
2014 ihr zweitbestes Ergebnis bei Auslandsaufträgen eingefahren. Nach Angaben des Infrastrukturministeriums MOLIT
(Ministry of Land, Infrastructure and Transport) belief sich die Summe der in Übersee gewonnen Projekte auf 66 Mrd. USD.
16
KORUM Nr. 55 | February 2015
Dies entsprach einer leichten Steigerung
um 1,2% im Vorjahresvergleich. Nur 2010
konnte mit 71,6 Mrd. USD ein höherer Wert
erzielt werden.
Insgesamt gewannen 455 koreanische
Baufirmen 708 Aufträge im Ausland in 99
Ländern. Etwa 26,6 Mrd. USD beziehungsweise 40% der Auftragssumme wurden im
Rahmen von Konsortien und Joint-Ventures
koreanischer Gesellschaften untereinander
erwirtschaftet. Noch 2013 belief sich der
Vergleichswert nur auf 21%. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Industriebau, der
2014 für 78,3% der gesamten Projektsumme
verantwortlich zeichnete. Im vorangegangenen Jahr lag der Anteil bei 60,9%. An
Bedeutung verloren hat vor allem der Tiefbau, dessen Anteil zwischen 2013 und 2014
von 27,8 auf 8,5% zurückgegangen war.
Gutes Resultat trotz schwieriger
Rahmenbedingungen
Das Ministerium betonte in den koreanischen Medien, dass die guten Resultate
2014 trotz weltwirtschaftlich schwieriger
Rahmenbedingungen wie der politischen
Lage im Nahen und Mittleren Osten, dem
Ausbruch des Ebola-Virus und dem einsetzenden Verfalls des Rohölpreises realisiert
werden konnten.
Der Löwenanteil der Auslandsorders für
koreanische Baufirmen kommt traditionell
aus erdölexportierenden Ländern. Auch 2014
belief sich der Prozentsatz der Bestellungen
aus dem Nahen und Mittleren Osten auf
47,5% der Gesamtsumme (entsprach 31,3
Mrd. USD), an zweiter Stelle folgte Asien mit
24,1% (15,9 Mrd. USD ).
Aufträge aus dem Nahen und Mittleren
Osten rückläufig
Unternehmens- und Behördenvertreter
gehen jedoch davon aus, dass die Aufträge aus dem Nahen und Mittleren Osten
Wirtschaft und Branchen
sowie aus erdölexportierenden Ländern aufgrund des sinkenden Rohölpreises und der
politischen Krisenherde in der Region 2015
deutlich zurückgehen werden. Im Immobilienbau und bei Infrastrukturprojekten zeichnete sich bereits 2014 ein Abwärtstrend bei
den Ordereingängen aus dieser Region ab.
Beim Schiffbau dürften auch die Bestellungen von Offshore-Plants aus dem Ausland 2015 deutlich nach unten zeigen. In
den koreanischen Medien kursieren bereits
Prognosen, dass sich die Zahl der Aufträge um 50% verringern könnte. Von dieser
Negativentwicklung wären in erster Linie die
großen Werften in Südkorea betroffen wie
Hyundai Heavy Industries, Samsung Heavy
Industries und Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering.
Baufirmen konzentrieren sich auf
Inlandsmarkt
Aus diesem Grund wollen sich koreanische
Baugesellschaften im laufenden Jahr wieder
verstärkt auf Immobilienprojekte im Inlandsmarkt konzentrieren, zumal die Konjunktur
im Bausektor 2014 wieder angezogen hatte.
Sinkende Zinsen und Fördermaßnahmen der
Regierung in Seoul sorgen dafür, dass der
Immobilien in Südkorea nach jahrelanger
Baisse positive Zahlen ausweisen konnte.
Medienberichten zufolge gehen die großen
Baugesellschaften wie Hyundai Engineering
& Construction und Daewoo Engineering
& Construction davon aus, dass der koreanische Immobiliensektor in den nächsten
Jahren einen Erholungstrend aufweisen wird.
Demzufolge wird allein in Seoul der Markt
für Immobilienneubau und -renovierung auf
rund 23 Mrd. USD taxiert.
Darüber hinaus prognostiziert der Fachverband International Contractors Associaton
of Korea (ICAK), dass lokale Baufirmen ihre
Fühler verstärkt in andere Schwellenländer wie zum Beispiel nach Lateinamerika
ausstrecken werden, in denen Investitionen
in die verarbeitende Industrie nach oben
geschraubt werden sollen. Auch der afrikanische Kontinent könnte dabei zunehmend
in den Fokus der Aktivitäten rücken.
Das verantwortliche Ministerium MOLIT will
angesichts des sich verschärfenden internationalen Wettbewerbs sein Förderinstrumentarium ausweiten. Medienberichten zufolge
plant die Export-Import Bank of Korea, Private Equity Funds aufzulegen um lokalen
Baufirmen den Zugang zu Auslandsprojekten
zu erleichtern. Für MOLIT gilt die Förderung
der Aktivitäten als eine der wichtigsten Prioritäten, da die "hochwertige Modernisierung des Auslandsbaus" ein Kernpunkt des
Dreijahresplans der Regierung ist und 2015
gleichzeitig das fünzigjährige Jubiläum für
diesen Sektor darstellt.
Entwicklung der Übersee-Bauaufträge für koreanische Firmen
in Mrd. USD, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Jahr
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Industriebau
26,9
35,4
57,3
43,3
39,5
39,7
51,7
Tiefbau
9,5
6,0
4,1
5,8
8,8
18,1
5,6
Gebäudebau
9,0
6,3
7,7
7,9
14,3
5,4
4,9
Gesamt
47,6
49,1
71,6
59,1
64,9
65,2
66,0
Veränd. in %
19,6
3,2
45,8
-17,5
9,8
0,5
1,3
Quelle: Ministry of Land, Infrastructure and Transport
Entwicklung der Übersee-Bauaufträge für koreanische Firmen nach Regionen
Region
Naher und Mittlerer Osten
Asien
Nordamerika, Pazifik
Afrika, Europa
Mittel- und Südamerika
Gesamt
2013
26,1
27,6
6,4
1,8
3,3
65,2
2014
31,4
15,9
3,4
9,0
6,8
66,0
in Mrd. USD, Anteil in %
Veränd. in %
20,3
-42,4
-46,9
400,0
106,1
1,2
Bestand
381,6
199,2
24,8
38,3
32,2
676,1
Quelle: Ministry of Land, Infrastructure and Transport
KGCCI Economic Outlook 2015
German business community discusses prospects of the Korean economy in
2015
KGCCI / GTAI
More than 100 high-ranking German business representatives met on January 20 for
the semiannual “Economic Outlook” of the
Korean-German Chamber of Commerce
and Industry to discuss perspectives of the
Korean economy in 2015. In a nutshell,
the Korean economy will face a number of
challenges this year. If recent GDP growth
forecasts for 2015 of approx. 3.4% should
KORUM Nr. 55 | February 2015 17
Wirtschaft und Branchen
materialize, this would be a success, since
it would constitute the largest economic
growth since 2010. It would furthermore
markedly surpass average growth in other
“high-income-countries”, which is predicted
to reach around 2.2% this year (forecast by
World Bank).
According to Alexander Hirschle, Director
Korea of Germany Trade & Invest, reaching
the growth forecast of 3.4% could, however,
will prove difficult for the Korean economy.
The majority of economic indicators such
as industrial capacity utilization, consumer
sentiment, and exports have shown a downward trend over the past few months. At
the same time, there is little impulse for an
economic turnaround.
Within the Korean market, a high level of
household debt and the rapid aging of Korean society oppose an improvement of consumption dynamics. Regarding external factors, fewer project orders for example from
the Middle East due to falling oil prices will
have a negative effect. Exports as well will
not see a distinct boost because of slowing
demand from Japan, China, and oil-exporting countries.
One factor helping the Korean economy
according to Hirschle is the strong inflow of
Foreign Direct Investments, which reflects
the longstanding trust of international companies in the potential of the South Korean
market. Expected stronger growth in the US
and large-scale investments by companies
like Hyundai and Samsung will provide additional upward momentum.
Another factor possibly helping the Korean
economy is the currently very low oil price.
An analysis by five government think tanks
has calculated that GDP would increase by
almost 30 billion USD if the average oil price
per barrel in 2015 stayed at 63 USD. At the
same time, however, the Korean petrochemical and shipbuilding industries could suffer
from the low oil price.
Korean products will face their biggest challenge due to growing competition from China as well as technologically rapidly advancing countries in Southeast Asia. Korea
hence will have to modernize its industry,
push for innovation, develop products with
higher value added, and turn towards new
sectors such as creative industries and the
convergence of IT and manufacturing. The
Korean government has taken up these
trends and has already made the first steps
in this direction.
One example for the government’s drive is
a newly-announced investment promotion
program amounting to 27 billion USD. The
program financed 50% by the Korea Development Bank and 50% by private companies aims at funding large infrastructure
projects as well as industries of the future.
Due to both the government and the private sector’s drive for ramping up competitiveness, there will be a strong need for
capital goods, automation and laboratory
equipment and research cooperation. Since
this expected demand is complimentary to
German core products, this reorientation of
the Korean economy will provide many business opportunities for German companies.
Regarding this, KGCCI President Mr. Thomas
Geyer especially mentioned the increasingly
active exchange among Korean and German
companies in R&D and production.
In addition, the Korean government has
frequently pledged to decrease regulatory burdens on the private sector through
structural reform in order to achieve a more
positive long-term growth outlook. Another
pillar of the government’s plans is to expand
support for small and medium businesses
and to loosen regulations on venture capital. While the government has expressed its
intention to reform sectors reaching from
finance to industry, labor market, and education, critics argue that these plans lack
detail. Positive effects of the government’s
deregulation drive may only materialize in
the mid- to long term; nonetheless it can
be considered a positive development that
the Korean government has identified most
urgent economic issues and is moving to
address them.
According to Germany Trade & Invest, Korea
has been a very important market for German companies in the past. During the “Economic Outlook”, company representatives
within their presentations confirmed the
positive perspective for products “Made in
Germany” in the Korean market. Notwithstanding the somewhat sluggish economy,
companies recorded good results for 2014
and, despite the sometimes challenging
regulatory environment, were also optimistic
for 2015.
18
KORUM Nr. 55 | February 2015
Wirtschaft und Branchen
De Sign - Zeichen setzen in Deutschland und Korea
Gestaltung - ein entscheidender Mechanismus zur Markendifferenzierung
Ju Gyeong Kim, Michaela Auer
One question which many foreign companies in Korea face is whether it is possible to
simply transfer design and brand identity to a different culture.
Design, similar to a global language, is used worldwide. There is, however, also a regional
aspect to it. This means that the local context has to be considered when translating
design to a different country. As such, the main task of a designer is to analyze the living
environment of the potential customers.
Zahlen und Fakten sind, was im
Geschäftsleben überzeugt. Was sollen
Ästhetik und Gestaltung? Warum ist
Design wichtig?
Die Antwort ist ganz einfach: Weil uns
Design überall umgibt. Der Mensch hat seit
jeher versucht, seine Umgebung und die
Dinge, die ihm wichtig sind, angenehm zu
gestalten. Jeder Mensch sehnt sich nach
dem gewissen Wohlfühlfaktor.
Dieses Bedürfnis ist nicht mit Logik, Statistiken oder Messungen zu erklären, sondern
ist fest in unserem Unterbewusstsein verankert. Wir nehmen unsere Umgebung durch
unsere Sinnesorgane wahr. Dieser Kontakt
zwischen Außenwelt und Innenwelt beeinflusst unsere täglichen Erfahrungswerte.
Diese zusammengenommen bestimmen zum
rell eine ästhetische Tendenz je nach Land,
Kultur, Alter und Geschlecht festzustellen ist.
“People buy things not only for what they
can do, but also for what they mean” (Sydney J. Levy)
großen Teil unser Tun. Nicht umsonst setzt
man seit längerem im Marketing und der
Werbung psychologische Untersuchungen
ein, um das Kaufverhalten der Kunden genau
zu analysieren. Auf diese Verinnerlichung
zielt auch das Corporate Design. Beim Kunden sollen Reize ausgelöst werden. Beim
Betrachten eines Logos oder dem Hören
eines Werbejingles sollen schöne und interessante Erfahrungen damit assoziiert werden.
Diesen Nerv gilt es aufzuspüren und zu treffen. Denn nur dann können sich Menschen,
die potentiellen Kunden, mit dem Produkt
identifizieren. Als Designer hat man also
nicht nur die Aufgabe, zu gestalten. Sich
intensiv mit dem Produkt, dem Service, der
Funktionalität, dem Hersteller und dem Kunden auseinanderzusetzen, bildet die Basis
eines jeden Designprozesses. Eine feine
Antenne für die Schwingungen des Markes
ist somit unverzichtbar.
Design ist in diesem Sinne etwas ganz Persönliches und Privates. Trotzdem unterliegt
das Design natürlich allgemeinen Trends und
Strömungen. Diese beeinflussen auch den
persönlichen Geschmack.
Branding in Korea - kulturelle
Vergemeinschaftungseffekte
Und über Geschmack lässt sich bekanntlich
streiten. So kann gesagt werden, dass gene-
Design besitzt einen starken sozialen Charakter. Jeder möchte sich in einem Produkt
wiederfinden und eine persönliche Note setzen. Design und Branding entwickelt auch
Zeichen einer gewissen Gruppenzugehö-
KORUM Nr. 55 | February 2015 19
Wirtschaft und Branchen
rigkeit. Das beste Beispiel hierfür ist immer
noch die Marke Apple. Hier kann man sehen,
dass sich insbesondere Designer, Kreative
und Lifestyle-bewusste Menschen für die
Produkte aus dem Hause Apple entscheiden. Die Marke ist somit zu einem Symbol
von Kreativität geworden. Bei Marken und
Design kann man demnach immer wieder
Vergemeinschaftungseffekte beobachten.
lerweile auch nicht mehr genug. Deutsche
Produkte gibt es inzwischen in Hülle und
Fülle auf dem Markt. Auch der Konkurrenzkampf zwischen koreanischen Marken ist
enorm. Und selbst mit einer innovativen Idee
im Gepäck kann man sich sicher sein, dass
man schon bald Nachahmer finden wird.
Das Gruppendenken ist in Korea deutlich
ausgeprägter als in Deutschland. Deswegen
sind Design und Brand Identity hier essentiell. Eine eigene Markenwelt aufzubauen, die
die koreanischen Kunden anspricht, bedeutet aber auch viel Recherche und Vorarbeit.
Daher ist es wichtig, das Design von Anfang
an mit einzubeziehen. Eine langlebige und
gleichzeitig innovative Werbestrategie ist
heute bedeutsamer denn je - vor allem im
Bereich mobiler Technologie, in dem Korea
ja bekanntermaßen Vorreiter ist. Koreaner
haben zu jeder Zeit Internetanschluss und
bewegen sich genauso schnell und oft in der
Onlinewelt wie in der Offlinewelt. Smartphones sind heute nicht nur ein wichtiges
Kommunikationsmittel, sondern spielen
auch als Werbeträger eine zentrale Rolle:
Koreaner schauen öfter nach unten auf ihr
Smartphone als nach oben auf das riesige
Werbebanner.
Ja und nein. Es gibt schließlich globale
Trends, die man weltweit und somit auch
in Korea beobachten kann. Korea orientiert
sich zwar stark am westlichen, also amerikanischen und europäischen Stil. Dennoch gibt
es einige landestypische Besonderheiten, die
es zu beachten gilt. Das Design muss sich
an die Lebenswelten und kulturellen Hintergründe anpassen.
Was bedeutet das also für meine Marke?
Zum einen ist die Erreichbarkeit eines Designs
und einer Marke im koreanischen Markt
ein zentraler Erfolgsfaktor. Hier spielt zum
Beispiel Printwerbung nur eine periphere
Rolle. Der Fokus liegt auf digitalen Medien.
Deshalb sollte in Korea eine neue Marke
durch diese Kanäle einfach zugänglich sein.
Interaktivität ist dabei ebenso nicht außer
Acht zu lassen.
Zum anderen ist in Korea der gruppenbildende Charakter einer Marke stark ausgeprägt.
Mit dem Zauberwort „Made in Germany” hat
man als deutsche Firma bereits einen großen
Vorsprung gegenüber der ausländischen und
heimischen Konkurrenz. In Korea spielt man
aber nur dann in der ersten Liga, wenn man
sich dauerhaft auf dem Markt positionieren
kann. Deshalb ist „Made in Germany“ mitt-
20
KORUM Nr. 55 | February 2015
Gibt es einen koreanischen Stil?
Im Falle Koreas heißt das weniger Freizeit,
mehr Arbeitszeit, städtisches Wohnen in
Apartments, usw. So ist in Korea etwa ein
Apartment in einem Hochhausblock etwas
Erstrebenswertes. Es entspricht dem Bild
eines modernen Koreaners mit durchschnittlichem bis hohem Einkommen. Im Vergleich
dazu assoziiert man in Deutschland damit
als erstes hässlichen Plattenbau und Unterschicht. Bei einem Einfamilienhaus hingegen
denken die meisten Koreaner an viel Hausarbeit, Unbequemlichkeit aufgrund fehlendem
Hausmeisterservices und Dezentralität.
Über diese verschiedenen Blickwinkel muss
man sich bei der Präsentation auf dem koreanischen Markt bewusst sein. Selbst das
Wohnen ist in Korea eine Marke. Es gibt
viele Hochhaus-„Brands“ wie zum Beispiel
Remian oder I Park. Die riesengroßen Logos
sind unübersehbar an den Fassaden angebracht. Koreaner sind sehr markenbewusst
und somit hat hier auch so etwas Essentielles wie Wohnen einen gruppenbildenden
Charakter. „Gruppe“ ist ein wichtiges Stichwort in Korea und Stil bleibt dabei immer
eine Frage des Geschmacks.
Schlicht vergessen?
Den Geschmack vieler Koreaner kann
man mit “Mehr ist mehr” zusammenfassen. Die ältere Generation möchte damit
ihren Verzicht während der Kriegs- und
Aufbaujahre kompensieren. Die jüngere Generation ist einem starken gesellschaftlichen Konkurrenzdruck ausgesetzt.
Korea ist eben ein kleines Land mit hoher
Bevölkerungsdichte. Jeder möchte etwas
von allem. Am besten gleichzeitig. Kaum
gibt es etwas Neues auf dem Markt, wird
es erstmal mit Begeisterung aufgenommen und ausprobiert. Für den westlichen
Betrachter erweckt dieser Reizüberfluss
teils ein chaotisches Gesamtbild.
Typisch koreanisch sind etwa die vielen
Straßenzüge, an denen Plakate und Werbeschilder kreuz und quer hängen und leuchten. Es wird weniger darauf geachtet, was
es schon gibt, was daneben ist und wie es
im Gesamtkontext wirkt. Die Umgebung
wird oftmals einfach ausgeblendet, was man
auch am hiesigen Stadtbild sehen kann. Das
neueste städtische Prestigeobjekt in Dongdaemun, das Dongdaemun Design Plaza, kurz
Kooperation
DDP, ist ein prominentes Beispiel hierfür.
Ein tolles Objekt - keine Frage. Aber passt
es auch dorthin? Mit dieser Fragestellung
müssen Sie als Firma, als Designer oder als
Privatperson immer rechnen. In Korea geht
es jedoch weniger um die Gesamtatmosphäre als um die Neuigkeit und das Prestige des
Objekts. Und das ist zumindest beim DDP
gegeben. Es heißt ja nicht umsonst klotzen
statt kleckern. Viel wichtiger ist aber die
Frage:
Welchen Stil erwarten Koreaner von
einer deutschen Marke?
Bauhaus, Technik und Nachhaltigkeit sind
drei wichtige Schlagworte, mit denen Deutsche in Korea punkten können. Die Qualität
der Produkte oder des Services, den Koreaner
bei deutschen Firmen erwarten, sollte sich
auch in ihrer Darstellung und Präsentation
nach außen hin widerspiegeln. Denn Verpackung und Äußeres spielen in der koreanischen Gesellschaft eine große Rolle.
Die tatsächliche Qualität des deutschen Produkts nehmen die Kunden erst beim zweiten
Blick wahr. Der Schein von Luxus, Coolness
oder Schönheit überwiegt oft gegenüber
den inneren Werten. Korea ist das Land der
Schönheitsoperationen und der PISA Spitzenreiter und wenige blicken dabei hinter die
Fassade. Es klingt zwar banal, aber für Koreaner spielt das Prestige und Ansehen eine
viel wichtigere Rolle als dies in Deutschland
und Europa der Fall ist. Der Name und die
Assoziationen, die eine Firma weckt, sind
sehr wichtig. Gutes Design spielt deshalb
eine zentrale Rolle, um Kunden überhaupt
erst zu gewinnen.
Als koreanisch-deutsche Agentur sind wir der
Meinung, dass Design nicht ausschließlich
auf Oberflächlichkeit basiert. Der Leitgedanke, der uns als Gestalter antreibt, lässt sich
treffend in einem Zitat von Joseph Beuys
zusammenfassen: „Die einzig revolutionäre Kraft ist die Kraft der menschlichen
Kreativität".
Ju Gyeong
Kim
Michaela
Auer
Volute Design Studio www.volute.eu
Hamburg stärkt Beziehungen zu Korea
Ehrenamtlicher Hamburg-Botschafter in Seoul ernannt
Andreas Köpke
The relationship between Hamburg and Korea is characterized not only by the lively
mutual commercial exchange. Around 40 Korean companies have established subsidiaries
in Hamburg, while a total of 144 firms from Hamburg have branch offices in Korea. The
good relations just recently have further been underlined by Mayor of Hamburg Mr. Olaf
Scholz’s appointment of Lufthansa Korea General Manager Mr. Christopher Zimmer as
honorary HamburgAmbassador to Seoul.
Hamburg stärkt die Beziehung zu Korea.
Der Lufthansa Manager Christopher Zimmer
wurde jetzt von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz zum ehrenamtlichen
HamburgAmbassador in Koreas Hauptstadt
Seoul ernannt. Christopher Zimmer ist seit
fast 30 Jahren in unterschiedlichen Regionen Asiens für die Lufthansa tätig und setzt
sich nun in seinem internationalen Netzwerk
für die Beziehungen zwischen Korea und
Hamburg ein. Er setzt damit eine lange Tradition zwischen den Beziehungen Hamburgs
zu Korea fort: Seit der Hamburger Kaufmann
Heinrich Constantin Eduard Meyer die erste
deutsche Handelsfirma in Korea gründete
und in der Folge zum ersten koreanischen
Konsul weltweit ernannt wurde, sind gut
130 Jahre vergangen. Seit den 60er Jahren
des letzten Jahrhunderts gewannen die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen
erheblich an Bedeutung. HWF Geschäftsführer Dr. Rolf Strittmatter: „Hamburgs Beziehung zu Korea ist traditionell gut und hat
gerade in den letzten Jahren eine zusätzliche
Dynamik bekommen. Die Ernennung von
Christopher Zimmer zum HamburgAmbassador in Korea würdigt diese Entwicklung“.
Heute befinden sich rund 40 koreanische
Unternehmen in der Metropolregion Hamburg, und mehr als 350 Hamburger Unternehmen unterhalten Geschäftsbeziehungen
zur Republik Korea. Hamburg ist das Zentrum der koreanischen Offshore Industrie in
Deutschland. Neben namhaften Vertretern
aus der Schifffahrt und der Logistik etablieren sich auch Produzenten von OffshoreWindkraftanlagen. Beide Branchen finden
eine gute Infrastruktur koreanischer Inge-
KORUM Nr. 55 | February 2015 21
Kooperation
nieursdienstleister in der Hansestadt vor. So
ist Hamburg unter anderem Standort für
diverse Unternehmen der Hyundai Gruppe,
inkl. Hyundai Merchant Marine, für das EUHauptquartier von Hanjin Shipping oder für
die Windenergiesparte von Daewoo Shipping
& Marine Engineering. 144 Hamburger Firmen sind in Korea mit einer Niederlassung
vertreten, darunter Hamburger Traditionsunternehmen wie die Helm AG, Hapag-Lloyd, C.
Illies & Co., Kühne + Nagel oder Beiersdorf.
Mehr als die Hälfte aller Importe aus Korea
für den deutschen Markt werden über den
Hamburger Hafen abgefertigt. Südkorea ist
mit 378.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) auf Rang vier unter den wichtigsten
Handelspartnern des Hamburger Hafens
im Containerverkehr. Hauptimportgüter
aus Korea, die über den Hafen Hamburg
importiert werden, sind chemische Erzeugnisse sowie Maschinen, Ausrüstungen und
Haushaltsgeräte. Im Export werden über den
Hansehafen vor allem chemische Erzeugnisse, Nahrungs- und Genussmittel sowie
Metalle und Metallerzeugnisse nach Korea
umgeschlagen. Der Hafen von Busan, im
Südosten der Republik Korea gelegen und
fünftgrößter Containerhafen der Welt, ist
seit Dezember 2010 Partnerhafen von Hamburg. An den zahlreichen Liniendiensten,
die Hamburg mit Busan verbinden, sind
auch die Großreedereien Hanjin Shipping
und Hyundai Merchant Marine beteiligt.
Wie auch die Hamburg Port Authority in
Hamburg ist die Busan Port Authority ein
öffentliches Unternehmen, das als Landlord
im neuen und alten Hafen von Busan die
Flächen verwaltet.
Aber der Austausch zwischen Hamburg und
Korea ist nicht auf den Hafen beschränkt. So
haben die Städte Busan und Hamburg ein
Abkommen über die gemeinsame Entwicklung unterschrieben. Beide Städte unterhalten zudem eine lebendige parlamentarische Partnerschaft. Die Stärken Hamburgs
als Messestandort sind nicht zuletzt seit
der Organisation des Deutschen Pavillons
auf der Expo 2012 in Yeosu bekannt. Auch
deshalb nahmen mehr als 60 koreanische
Unternehmen 2014 an den beiden Leitmessen für die maritime Branche (SMM) und
die Windenergie (WindEnergy Hamburg)
teil. Und auch die Stärken im Hamburger
Bildungssystem schätzt man in Korea: Im
September 2014 unterzeichneten das koreanische Bildungsministerium (MOE) und der
Hamburger Senat ein Abkommen für die
Zusammenarbeit in der Berufsbildung.
Hamburg ist seit den sechziger Jahren ein
beliebter Standort für Koreaner. Die koreanische Gemeinde Hamburgs - rund 3000
Menschen koreanischer Abstammung leben
in Hamburg - verfügt über eine gute Infrastruktur: In Hamburg hat das Korea Trade
Center (KOTRA) seinen Sitz und der Ostasia-
tische Verein e. V. (OAV), der als wichtigster
regionaler deutscher Außenwirtschaftsverband auch Korea intensiv wahrnimmt, hat
seinen Hauptsitz in Hamburg. In Hamburg
befinden sich mehrere koreanische Kirchen
und Vereinigungen sowie die Koreanische
Schule (seit 1975) und der Arbeitsbereich
Koreanistik der Universität Hamburg. Nach
der Schließung im Jahr 1999 wurde das
Generalkonsulat der Republik Korea im März
2008 offiziell wiedereröffnet. Nicht zuletzt
mit mehreren authentischen koreanischen
Restaurants ist auch für das leibliche Wohl
gesorgt.
Die HamburgAmbassadors sind ein internationales Netzwerk der Freien und Hansestadt
Hamburg, durch das die Bekanntheit der
Stadt weltweit weiter gesteigert wird. Die
HamburgAmbassadors üben ein Ehrenamt
aus, in das sie von Hamburgs Erstem Bürgermeister berufen werden. Offiziell treten die
ernannten Personen im Ausland als "Honorary Representative of the Free and Hanseatic City of Hamburg" auf.
Die HamburgAmbassadors sind Persönlichkeiten, die mit der Hansestadt eng verbunden sind, dauerhaft im Ausland leben und
dort eine herausragende Position in Wirtschaft, Kultur oder Gesellschaft einnehmen.
Sie werben für die Stadt bei geschäftlichen
Anlässen, durch einzelne Vorträge oder beispielsweise auf von ihnen ausgerichteten
"Hamburg"-Abenden, zu denen Freunde,
Geschäftspartner und Top-Entscheider eingeladen werden. Darüber hinaus werden
die HamburgAmbassadors in die Planung
von Messen, Tagungen, Kongressen und
Empfängen einbezogen und unterstützen
mit ihren Kontaktnetzwerken die Vorbereitung von Auslandsaktivitäten der Stadt.
Derzeit gibt es 36 HamburgAmbassadors in
22 Ländern. Das Ambassador Programm ist
organisatorisch bei der HWF Hamburgische
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH
verankert.
Andreas Köpke
Bereichsleitung Marketing, Kommunikation
& Strategie, Hamburgische Gesellschaft für
Wirtschaftsförderung.
22
KORUM Nr. 55 | February 2015
Recht
Patent-Approval Linkage System in Korea
Young Sun Cho
The Korea-US Free Trade Agreement (“FTA”),
which became effective on March 15, 2012,
has brought significant changes to the pharmaceutical industry in Korea. Most notably,
as an effort to implement the FTA, Korea has
introduced a patent-approval linkage system
with a framework similar to that of the US
Hatch-Waxman Act. The first phase of the
patent-approval linkage system, which has
already been implemented since March 15,
2012, provides for the patent listing in the
Green List and generic applicants’ notification obligation. The patent-approval linkage
system is expected to be fully implemented
when the second phase is introduced by
March 15, 2015. The revised draft (“Revised
Draft”) of the Pharmaceutical Affairs Act,
which the Ministry of Food and Drug Safety
(“MFDS”) submitted to the National Assembly on December 22, 2014 aiming to complete the system implementation, includes
revised provisions on the patent listing in
the Green List and the notification mechanism as well as new provisions on stay of
generic sales and first generic exclusivity,
among others.
Patent Listing
Under the Revised Draft, in order to list in
the Green List a patent for a drug approved
for marketing, the holder of the marketing
approval (“MA”) must file with the MFDS
a patent listing application within 30 days
from the MA date or the patent registration
date. Four types of patents (substance
patents, composition patents, formulation
patents and medical use patents) are eligible
for listing in the Green List. Patents eligible
for listing in the Green List are further limited to those directly related to the approved drug, and those whose applications for
patent registration were filed prior to the
MA date.
While the Green List is similar to the Orange
Book in the US, there are some differences
between the Korean and the US patent
listing system. Most notably, while the
US Food and Drug Administration (“FDA”)
maintains a purely ministerial role with
regard to patent listings, the MFDS conducts
a substantive review on whether a patent
is directly related to the approved drug. In
addition, unlike the FDA, the MFDS also has
the authority to delist patent listings or revise listed patent information at the request
of an original applicant or ex officio.
Generic Notice
Under the Revised Draft, once a generic
applicant has filed application for MA of a
generic relying on the safety and efficacy
data of a listed drug granted with MA, it
must notify the MA holder/patent holder
or patentee that it has filed the application
unless (i) the listed patent has expired; (ii)
the generic drug will be marketed after the
listed patent expires; or (iii) the MA holder/patent holder or patentee has agreed
to waive receipt of the generic applicant’s
notice.
The Revised Draft provides that if the gene-
KORUM Nr. 55 | February 2015 23
Recht
ric applicant fails to provide a notice within
20 days from the generic application filing
date, the MFDS will constructively move
the date on which the generic application
was filed to the day when the generic applicant provided the notice to the MA holder/
patent holder or patentee for purposes of
determining the eligibility for the first generic exclusivity. Moreover, the Revised Draft
enjoins the MFDS from approving MA of a
generic drug if the generic applicant fails to
fulfill the notice obligation.
Stay of Generic Sales
Under the Revised Draft, an MA holder/
patent holder or patentee may apply for a
stay of generic sales within 45 days from
the receipt of the notice from the generic
applicant. To be eligible for a 12 month
stay of generic sales, the MA holder/patent
holder or patentee must commence a patent
infringement/preliminary injunction action
or a scope confirmation action, or respond
to the foregoing action brought by the
generic applicant. Once a 12 month stay of
sales is granted with respect to a generic
drug, no additional stays will be triggered
for the same generic drug. In addition, an
MA holder/patent holder or patentee is not
allowed to apply for a stay of generic sales
selectively targeting a specific generic product while it has also received a notice from
other applicants for generic products that
are identical to the targeted generic product
in terms of active ingredients, formulation,
dosage, efficacy and effectiveness.
Once granted, a stay of generic sales will
expire 12 months from the date on which
the MA holder/patent holder or patentee
has received the notice from the generic
applicant. However, a stay of generic sales
may end before the 12 month expiration
date on the earliest of the following:
• Upon a court’s or the Korean Intellectual
Property Tribunal’s decision that the listed
patent is invalid or not infringed or the
generic product does not fall within the
scope of the listed patent;
• U pon a court’s or the Administrative
Appeals Commission’s decision that the
24
KORUM Nr. 55 | February 2015
patent has been unlawfully listed;
• When the patent dispute is withdrawn by
the patent holder or patentee or settled
through conciliation, mediation or arbitration;
• Upon the expiration of the listed patent;
• Upon the invalidation or expiration of the
MA of the listed drug;
• Upon a court’s or the Korea Fair Trade
Commission’s (“KFTC”) decision that the
MA holder/patent holder or patentee has
violated the Monopoly Regulation and Fair
Trade Act (“MRFTA”) in connection with
the stay of generic sales or first generic
exclusivity; or
• When the MA holder/patent holder or
patentee is found to have obtained a stay
of generic sales by fraudulent or otherwise
unlawful means.
• The generic approval applicant must obtain
a favorable decision in the invalidation
action or the scope confirmation action
within 12 months from the date on which
the MA holder/patent holder or patentee
received the generic applicant’s notice.
The first generic exclusivity will be terminated if the listed patent expires or is invalidated (in an invalidation action other than
that brought by the exclusivity holder); the
exclusivity holder fails to market the generic
drug within 2 months from the approval
date; the favorable decision that the exclusivity holder obtained in an invalidation or
a declaratory action is overturned in subsequent appeals; or a court or the KFTC finds
that the exclusivity holder has violated the
MRFTA in relating to a generic stay of sale
or first generic exclusivity.
First Generic Exclusivity
Submission of Settlement Information
Under the Revised Draft, the first generic
applicant who has successfully challenged
an original drug's listed patent is entitled to
marketing exclusivity. During the exclusivity
period which is 12 months (or 14 months for
a generic drug which is listed in the National
Health Insurance Reimbursement Drug List)
from the date on which the generic drug is
granted with MA, the MFDS will enjoin any
subsequent generic applicants from selling
generic drugs that are identical to the generic drug that has obtained the exclusivity
in terms of active ingredients, formulation,
dosage, efficacy and effectiveness.
To be eligible for the first generic exclusivity,
a generic applicant must satisfy all of the
following requirements:
• The generic applicant must have filed
generic approval application as the first
applicant;
• The generic applicant must have filed the
first invalidation action or scope confirmation action (or filed an invalidation action
or scope confirmation within 14 days after
the first such action was filed) in relation to the listed patent, or the generic
applicant must obtain the first favorable
decision in the invalidation or the scope
confirmation action; and
If an MA holder/patent holder or patentee
and a generic applicant enter into a settlement agreement in connection with production or sales of the drug product or the first
generic exclusivity, or a settlement agreement is entered into between generic applicants in relation to the first generic exclusivity, information about such agreements
including parties, contents and agreement
date must be submitted to the MFDS and
the KFTC within 15 days of the date of the
agreements.
As the patent approval linkage system that
the Revised Draft is expected to implement
will have significant impacts on the pharmaceutical industry, pharmaceutical companies
have taken intense interest in the Revised
Draft and heated debates are still ongoing.
Progress in the passage of the Revised Draft
at the National Assembly should be closely
monitored.
Young Sun Cho
Partner at Yoon & Yang LLC.
Kontakte
News and People
Mr. Max Burger (55) assumed his position
as Managing Director of MAN Truck and
Bus on January 1, 2015. He took over from
Mr. Thilo Halter, who moved to Beijing, China
assuming the position as President of MAN
Truck and Bus Asia Pacific. Mr. Burger has
been working solely for MAN Group since
1986 in several functions and countries starting his career in Engineering Heavy Trucks in
Munich. His main responsibility in MAN includes product marketing,
sales and body builder management. In his previous assignments as
Project Leader “Global Sales”, Vice President “Body Builder Management” and Vice President “Product Marketing Truck”, he spent five
years in corporate Headquarters in Munich, Germany. He holds a
master’s degree in business marketing at the Freie Universität Berlin,
Germany.
█
█ Dr. Frank Schaefers assumed the position
of President and CEO of Robert Bosch Korea
Ltd. in Seoul on January 1, 2015. He succeeds Mr. Hermann Kaess who returned to the
company’s head office in Germany. Dr. Schaefers joined the Bosch Group in 1992 and has
over 20 years of experience in various functions. Before coming to Korea, he was General
Manager at Robert Bosch Automotive China
in Suzhou. While working for more than eight years in China, he
participated in the establishment of the joint ventures United Automotive Electronic Systems, Shanghai between 1995 and 1998 and
Bosch Automotive Diesel Systems, Wuxi from 2004 to 2008. During
his time at headquarters of the Bosch Group (2008 – 2012), he held
positions as Senior Vice President in Corporate Human Resource
Development as well as Corporate Controlling.
Mr. Hans-Peter Seitz has been officially
appointed as the new president, managing
director of Volkswagen Financial Services
Korea as of January.
Mr. Seitz was the former CFO of MAN Financial Services in Germany and Austria, before
coming to Korea and started his career at
MAN AG in 1994. He is a financial expert
who has worked at the Finance department of
MAN AG and MAN Financial Services for 20 years and developed his
experience and knowledge in the financial field.
The appointment of the former board member of the subsidiary of
Volkswagen group shows that Volkswagen group highly evaluates
the importance of Volkswagen Financial Services Korea and the
Korean market.
█
Mr. Seitz, the new president said “I will do my very best to pursue
the successful development of Volkswagen Financial Services Korea
and ensure with my experience and knowledge that the company
will also in the future be an attractive partner for our customers,
business partners and employees.”
Mr. Seitz was born in Germany in 1961 and majored in economics at
Ludwig-Maximilians-University, Munich Germany.
Mr. Dirk Lukat has assumed the role of
Chief Executive Officer of Schenker Korea
Ltd, effective January 1, 2015. Born in Germany, Dirk Lukat started his career at the former
Schenker & Co. GmbH in Frankfurt. Prior to
his relocation to Korea he has been based in
Singapore, Vietnam, India and his last assignment being in Japan. Thanks to a long career
in the logistics industry that includes broad
knowledge in the areas of Fairs & Exhibitions, Projects, Sales, Contract Logistics and Air & Ocean Freight, Dirk Lukat brings extensive
experience to his new position.
█
Bayer Korea on January 26, 2015 officially announced that it has appointed Ms.
Ingrid Drechsel as the new President of Bayer
Korea and the Senior Bayer Representative as
of 1 February, 2015. She will lead all Bayer
subsidiaries in Korea including HealthCare,
CropScience and MaterialScience. Also, she
will assume the role of Country Division Head
of Bayer Healthcare and Bayer Healthcare
█
Pharmaceuticals.
Ms. Ingrid Drechsel majored in Biology at Heidelberg University, Germany, and had worked as Vice President/Head of Global Commercial
Excellence Operations and Global Compliance Project Management
at Bayer Healthcare Pharmaceuticals based in Germany until recently.
Speaking about the recent nomination, Ms. Drechsel noted: “I am
pleased to join Bayer Korea and work in this fast-growing AsiaPacific region. Based on my 30 years of experiences in Marketing
and Sales in different global markets, I will do my best to develop
Bayer Korea and contribute to Korean society especially in the Life
Science field”.
█
Accor, the largest international hotel operator in Asia Pacific and
South Korea, just opened Novotel Ambassador Suwon, a newlybuilt 287-room hotel located in the heart of Suwon’s business and
shopping district. The hotel is fully integrated with the city’s top
shopping and entertainment complex with a direct access to Suwon
KTX & subway Station. Mr. Thierry Le Ponner, General Manager
KORUM Nr. 55 | February 2015 25
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of Novotel Ambassador Suwon, said, “Due to its strategic location
right at the Suwon Station and just a five-minute walk to Suwon’s
famous UNESCO World Heritage site - Hwaseong Fortress, Novotel
Ambassador Suwon aims to become a hotel of choice for domestic
and international tourists visiting this transportation hub. As an
international-branded hotel with the largest convention room in
the city, we hope to entice all types of guests traveling to Suwon on
all purposes, whether it is leisure, tour groups, weddings, meetings
or incentives.” The hotel features an international buffet restaurant
with live cooking stations featuring the best of Western & Asian
cuisine, 24 hours accessible fitness center & Sauna over 1,000m²
of modular meeting facilities with the latest technology and finest
cuisine.
Alexander Son (42), Senior Foreign Attorney, joined the Korean full-service law firm
One Law Partners, LLC on February 1, 2015.
As a German lawyer, Alexander Son specializes
in Intellectual Property (IP) law since 2001
with an emphasis, among others, on counseling
and litigation in all matters of intellectual property, especially trademarks, designs, patents
and utility models as well as drafting and
evaluating license agreements. Further fields of practice of Alexander Son include copyright and unfair competition law.
█
Please send news for this column to [email protected]
New Members
26
VDMA
Young Hyun Trading
One Law Partners LLC
Mr. Ulrich Ackermann, Head of
Foreign Trade Department
[email protected]
Construction, Plant Engineering; Machinery;
Mechanical Engineering; Shipbuilding and Supply
www.vdma.org
Mr. Sebastian Yoon Young Kim,
Executive Director
[email protected]
Consumer Goods; Retail, Wholesale; Trading
www.younghyun.co.kr
Mr. Yong-Ho Hong,
Partner/Attorney at Law
[email protected]
Legal
www.onelawpartners.com
Green Travel Service
Co., Ltd.
GfK Korea
Korea Testing &
Research Institute
Mr. Youngkwan Sihn, CEO
[email protected]
Tourism, Hotels; Trade Fair, Exhibition
www.tourtour.co.kr
Ms. Kyungeun Chang, Managing
Director
[email protected]
Consulting Services (Management, IT, HR,
Translations)
www.gfk.com
BCSK Group Ltd.
DONGIN & COM Co., Ltd.
Mr. Andreas Fronk, Representative Director
[email protected]
Accounting, Auditing, Tax; Advertising,
Communications, PR; Consulting Services
(Management, IT, HR, Translations); Inspection,
Safety, Testing; Trading
www.bcsk-group.com
Mr. Gun-Sik Park, Marketing
Manager
[email protected]
Advertising, Communications, PR; Architecture,
Interior Design; Construction, Plant Engineering;
Culture; Trade Fair, Exhibition
www.dongin-n.com
KORUM Nr. 55 | February 2015
Mr. Hyung-Ki Choi, President
[email protected]
Inspection, Safety, Testing
www.ktr.or.kr
Kontakte
Upcoming
February 24
February 26
Wirtschaftstag Korea
in Hamburg
Wirtschaftstag Korea
in Frankfurt
9.30 am - 3.30 pm
HK Hamburg
10.30 am - 5.30 pm
IHK Frankfurt
March 17-18
VDW Symposium
Innovations in Production
Technology - Machine Tools
from Germany
Ritz Carlton Hotel
March 19
AKM - SME Round Table
5.00 pm - 6.30 pm
Deutsche Schule Seoul
International
Sundowner
6.30 pm
KGCCI Veranda
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected]
VDW Symposium Seoul
“Innovation in Production Technology - Machine Tools from Germany”
The German Machine Tool Builder’s Association (VDW) and the Korean-German Chamber of
Commerce and Industry are jointly hosting a technology symposium on March 17/18, 2015
at Ritz-Carlton Hotel in Seoul.
As part of the symposium, 23 leading German manufacturer of machine tools will present
lectures closely related to the field, reflecting the vast diversity and excellence of the German machine tool industry.
The lectures include solutions for nearly all technological processes in the areas of machining, forming and control technology of the following companies:
Schütte, INDEX Werke, Kapp Group, Leistritz, Peiseler, ALZMETALL, SW Swabian Machine
Tools, Krause & Mauser, SAMAG, Heckert, Heller, Hermle, MAG IAS, GROB-Werke, Waldrich
Coburg, United Grinding, Weisser, DMG MORI SEIKI, FFG-Werke, Trumpf, Profiroll, Open
Mind, and Siemens.
We cordially invite you to the VDW symposium on the performance of the German machine
tool industry, particularly in the areas of:
- Automotive and supplier industry - Electrical engineering and electronics
- Shipbuilding industry
- Mechanical engineering
- Plant engineering
- M3edical engineering
Parallel to the lectures, B2B meetings will be held to inform and engage in dialogue with
the representatives of companies from Germany.
For further information on the VDW Symposium Seoul and to register please refer to our
website at http://korea.ahk.de/events/ .
KORUM Nr. 55 | February 2015 27
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Contacts
Breakfast Seminar with Kim & Chang
Grünkohlessen
On January 13, KGCCI in cooperation with Kim & Chang held its first Breakfast Seminar in 2015
under the topic „Key HR & Compliance Issues for Executives“. During the seminar, Mr. Jung-taek
Park and Mr. Ho-in Lee summarized differences between the German and Korean legal frameworks
for employee separation and termination. Emphasizing the importance of a clear understanding of
“just cause” with regard to involuntary termination, they furthermore provided examples of recent
Korean cases. Ms. Ji-hyae Kwak then gave a presentation on the importance of compliance in
Korea and how to establish an efficient compliance system. Lastly, Young-Ran Kim provided an
overview of anti-corruption rules.
The traditional KGCCI Grünkohlessen (green cabbage dinner) took place on February 6 at Bärlin
Restaurant in Seoul. Around 80 guests gathered for the event, most of them wearing the traditional northern German fishermen’s shirt and red bandana. During the evening, German Ambassador
to Korea H.E. Rolf Mafael provided for musical entertainment and Torben Karasek, CFO of BMW
Group Korea, was crowned the new "Grünkohlkönig" by last year's Cabbage King Christopher Zimmer. The Grünkohlessen was made possible thanks to the support of the German Embassy as well
as Lufthansa Cargo. Special thanks go to Bärlin Restaurant for the great food and atmosphere and
to the speakers for their humoristic contributions.
KGCCI CSR Report of German Companies in Korea
The KGCCI CSR Report of German Companies puts together an overview of CSR programs implemented in Korea and hence offers
your company a platform to introduce its CSR activities to a wide public. This will allow stakeholders to gain a better understanding
of your company’s business ethics and social commitment. As a collection of positive examples, the brochure will furthermore promote German companies as responsible partners in Korea.
Upon finalization, KGCCI will organize PR activities to promote the CSR Report. It will be distributed to Korean media outlets and
important stakeholders in the CSR field (government agencies, National Assembly Members, etc.). Additionally, each company that
contributes will receive 30 issues of the printed report.
Please contribute with your CSR stories to the CSR Report of German Companies!
Contact: Ms. Ji-Sun Moon |
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KORUM Nr. 55 | February 2015
Tel: 02 37804-652 | [email protected]
Korea Life
Super Single-sumer
HaeIn Lee
In recent years, a new trend has been forming in the Korean economy, with many
companuies starting to offer smaller products for one-person/single-member
households. These range from mini ovens
over mini vacuum cleaners to 3-kilogram
washing machines, which handle smaller
loads. But these appliances are now evolving
from merely being small in size, to including enhanced functions. Demand for products and services targeting single-person
households such as beauty salons and home
cleaning services is also growing.
Analysts say this is due to the steady rise of
single-person households. According to Statistics Korea, single-households constituted
9.1% of the total population in 1990, 15.7
% in 2000, 20.2% in 2005, 24.2% in 2010,
and 25.9% (a total of 4.714.000) in 2014.
And it is expected to rise to 34.3%, which is
one per three households. This trend is attributed to the increasing number of young
singles in their 20s and 30s who leave their
parents' home to live independently, as well
as people who defer marriage or choose not
to get married. Marriages are coming later in
life as the education level of single females
rises along with their growing participation
in the economy. In 1990 the average Korean
man married at age 27.8 while women mar-
ried at 24.8. In 2013, however, the average For instance, a single-person Japanese
jumped to 32.6 years of age for men and restaurant in Shinchon offers seats with
30.4 years for women.
partitions on the tables. Only six tables cater
for two customers – the other 11 seats are
All single-person households together in for singles. Up to 40% of the restaurant’s
Korea are estimated to spend some 50 tril- customers dine alone. Similarly, going to
lion won every year. Working singles have the movie theater or taking a trip alone has
high purchasing power, and hence the term become increasingly common.
"Single-sumer" (single+consumer, 1인가
구 소비자) has been coined, referring to Given the importance of internet and mobile
the high-income single consumers. As a devices in Korea, a crucial aspect of the
target group, singles further gain attrac- trend is its relation to SNS (Social Network
tiveness since they have much more time on Service). Since singles undergo trial and error
their hands compared to non-singles - and early on, they show high dependence upon
thus also more opportunity to follow their SNS in many regards. There are numerous
interests and spend money in the process. online communities for singles where tips,
Hence, businesses are actively forming mar- advice, recipes, and product reviews for
keting strategies and launching products single life are exchanged. “Social dining”
targeting them as customers.
through SNS is one example for an emerging
platform for singles that are fed up with
Aside from consumer products, service pro- being alone. One of the first and most popuviders also increasingly take up the trend. lar social dining groups is called “Zipbob,”
Korean society has traditionally been group- which is a Korean word meaning “homeoriented and therefore the single-oriented made meal”. Korea’s version of social dining
lifestyle commonly seen in the West was has more of a professional edge, but like its
rarely found here, even just a decade ago. western counterparts, the key idea is for parUntil recently, people for example very ticipants to socialize and dine with people
rarely ate out alone. These days, howe- which they do not yet know. In Zipbob, users
ver, restaurants are also jumping on the create profiles and chat online, finding peobandwagon to attract more single dwellers. ple who share similar interests; then, after
Tables of restaurants are becoming smaller. finding a group which seems interesting, one
can organize the common dining experience.
Most of these social diners are in their 30s.
The rise of the Korean Single-sumer is a
trend to grow and, as shown, affects many
areas not only of commerce but also of the
bigger social context. So far, mainstream
marketing has focused on young single-person households in their 20s and 30s. Older
single-person households may, however, also
develop into an interesting target group in
the years to come.
HaeIn Lee
Junior Economist at KGCCI.
KORUM Nr. 55 | February 2015 29
KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
Nr. 55 l February 2015
KORUM target group consists of KGCCI members in Korea and abroad, decision
makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant
public sector institutions.
Herausgeber:
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
8th Fl., Hannam Plaza, 85, Dokseodang-ro,
Yongsan-gu, Seoul 140-884, Republic of Korea
www.kgcci.com
Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,000 copies
German/English
minimum 32 (full colour)
bimonthly (February, April, June, August, October, December)
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Rates per issue, all pages full colour. All prices are VAT excluded.
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Outside back cover page
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Inside double page spread
Inside front cover page
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Prices (Mil. KRW)
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Member Non-member (W x H mm) (W x H mm)
1.98
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1.53
1.7
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216 x 303
1.44
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1.26
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216 x 303
0.72
0.8
210 x 149
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Layout und Druck:
Design Sidae Co., Ltd.
Advertisements and contributions for issue 56: March 27th, 2015
Main topic: “Free Trade Agreements”
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contact:
Mr. Andreas Schäfer
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Ms. Sun-Hi Kim
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KORUM Nr. 55 | February 2015
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des Autors, nicht unbedingt die Meinung der AHK Korea
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