- AHK Korea

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- AHK Korea
Nr. 31 I Februar 2011
1981-2011
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
Konjunktur:
Kraftwerksbau und
erneuerbare Energien
Recht:
Neue Regelungen
Transfer Pricing
Neu:
KORUM jetzt in
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Korea
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Chemieindustrie
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Kommentar
30 Jahre AHK Korea
Das Jahr 2011 ist in vielerlei Hinsicht bedeutend für die deutsch-koreanischen Wirtschaftsbeziehungen. Zum einen ist vor 50
Jahren das „Protokoll über die wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit“ zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
der Republik Korea unterzeichnet worden.
Dieses Abkommen markiert den Beginn der
wirtschafts- und entwicklungspolitischen
Kooperation. Deutschland war das erste
Land, das Korea umfangreiche Hilfe zugesagt hat. Es folgten weitere Abkommen über
Handel, Kultur, Wissenschaft, Besteuerung
und soziale Absicherung. 2011 wird aller
Voraussicht nach das Freihandelsabkommen
zwischen der EU und Korea in Kraft treten,
ein weiterer Meilenstein für die deutschkoreanischen Wirtschaftsbeziehungen.
The Year 2011 is in many ways particularly
significant for the Korean-German economic
relations. First of all, 50 years have elapsed
since the signature of the “Economic and
Technical Collaboration Protocol” between
the Federal Republic of Germany and the
Republic of Korea. This Agreement marked the
beginning of the economic and development
cooperation between the two states. Germany
was the first country to offer Korea wideranging development support; subsequent
trade, cultural, scientific, taxation and social
insurance agreements followed. In 2011 the
Free Trade Agreement between the EU and
Korea will in all probability come into force,
this event represents an additional milestone
for the economic relations between the two
countries.
Pioniere in Korea waren Handelshäuser wie
Illies und Rieckermann sowie die Chemiefirmen BASF, Hoechst und Boehringer Ingelheim. Der Handel zwischen Deutschland und
Korea ist von 1965 mit rund 20 Mio. USD
auf 25 Mrd. USD im Jahr 2010 gestiegen
und ein Spiegel des rasanten Aufschwungs.
Deutsche Investitionen in Korea haben
sich von 2,2 Mio. USD in 1964 auf heute
akkumuliert 9,0 Mrd. USD vervielfacht. Der
expandierende Handel und die Ausweitung
deutscher Investitionen waren Treiber für
die Errichtung der Handelskammer.
The first German firms operating in
Korea were trading houses such as Illies,
Rieckermann or chemical companies like
BASF, Hoechst and Boehringer Ingelheim.
The trade volume between Germany and
Korea mirrors the rapid growth of the Korean
economy. In 1965 the value of exchanged
goods reached 20 Mil. USD, while in 2010 the
trade volume exceeded 25 Bil. USD. German
investments in Korea have dramatically
increased from 2.2 Mil. USD in 1965 to 9.0
Bil. USD today. The booming trade and the
expansion of German investments served as
catalyst for establishing the chamber.
Die AHK Korea ist 1981 von Bundeswirtschaftsministerium und Deutschen Industrie- und Handelskammertag zusammen
mit Unternehmen in Korea gegründet worden. Die AHK Korea ist ein wichtiger Faktor in der deutsch-koreanischen Erfolgsgeschichte. Viele deutsche Firmen beginnen
mit unserer Hilfe Ihr Koreaengagement und
nutzen die Chancen zum kollegialen Austausch im Rahmen des Netzwerks unser
515 Mitglieder. Wir blicken mit Stolz zurück
auf 30 Jahre AHK Korea und freuen uns mit
Ihnen auf viele weitere Jahre erfolgreicher
Zusammenarbeit!
Jürgen Wöhler
Geschäftsführer
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
[email protected]
KGCCI was founded in 1981 by the Federal
Ministry of Economy and the Association of
German Chambers of Industry and Commerce
(DIHK) together with companies in Korea.
KGCCI has become a truly crucial factor in
the German-Korean success story. Numerous
German companies enter the Korean market
benefiting from the informative exchange
and support tools offered by our network of
515 members. Looking back with pride at
the last 30 years of KGCCI we would like to
express our hope and desire of an even longer
future of successful collaborations.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
5
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KORUM
Chemieindustrie
Korea I Unternehmen I Märkte
Kommentar
30 Jahre AHK Korea
5
Konjunktur, S. 20
Kompakt FTA EU-Korea - Perspektive für deutsche 8
chemische Industrie
Chemische Industrie in Korea steigert Investitionen10
Polycarbonat Diffusionsplatten für LCD TV
13
BASF und die Automobilindustrie 15
Lithium-Ionen-Technik von SB LiMotive
16
Korea fördert den Ausbau erneuerbarer Energien ab 2012 mit dem
"Renewable Portfolio Standard". Kürzlich sind hierzu erste Details veröffentlicht worden, die insbesondere Windkraft begünstigen.
Konjunktur Korea investiert Milliarden in neue Kraftwerke
Ausbau von Offshore-Wind-, Solar- und Meeresenergie
Kompetenz
18
20
Kontrakte, S. 23
„Grünes Wachstum“ - Chancen für deutsche Unternehmen
22
Kontrakte Recent Amendments to Korean Transfer Pricing Regulations 23
KORUM – Schweizer Seiten Swiss Business Hub (SBH) Korea
24
Neue Regulierungen zum Transfer Pricing betreffen den unternehmensinternen Handel, z.B. mit Vorprodukten, und müssen ab jetzt von
ausländischen Investoren beachtet werden.
Schweizer Seiten, S. 24
Kontakte News and People
New Members
Upcoming
Contacts
26
26
27
28
Korea Life
Jede Lücke nutzen
29
Ab dieser Ausgabe veröffentlichen wir KORUM in Kooperation mit dem
Swiss Business Hub (SBH) Korea. Auf den "Schweizer Seiten" werden
aktuelle Themen für Schweizer Unternehmen präsentiert. Die Auflage erhöht sich entsprechend. Wir möchten die neuen Leser herzlich
begrüßen!
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
7
Kompakt
FTA EU-Korea
Perspektive für deutsche chemische Industrie
Reinhard Quick und Matthias Blum
Germany has a surplus in chemical trade with Korea. The Free Trade Agreement between the Republic of Korea and the EU will bring further improvements. The complete
elimination of tariffs will reduce border payments and strengthen price competitiveness.
Furthermore, the abolishment of non-tariff barriers will facilitate market access.
Die Republik Korea zählt heute zu den
wichtigsten Handelspartnern der Europäischen Union. Der bilaterale Handel betrug
im Krisenjahr 2009 rund 54 Mrd. Euro.
Am 6. November 2010 wurde das Freihandelsabkommen (FTA) zwischen der EU und
Süd-Korea unterzeichnet. Es ist das erste
umfassende und weitreichende Abkommen
seiner Art, das auf die Initiative der Kommission „Das Globale Europa“ zurückzufüh-
ren ist. Zur Erinnerung: Mit dieser Initiative
rückte die bilaterale Handelsliberalisierung
parallel zu multilateralen stärker als früher
in den Vordergrund der EU-Politik. Es ist
auch das erste Abkommen seiner Art mit
einem asiatischen Staat.
Die Verhandlungen konnten binnen drei
Jahren beendet werden. Das Abkommen
sieht vor, dass innerhalb von fünf Jah-
ren die Zölle von etwa 98,7 Prozent der
gehandelten Produkte - also insgesamt
ca. 1,6 Milliarden Euro - entfallen. Dies
gilt sowohl für Industrie- als auch Landwirtschaftsprodukte. Neu aufgenommen
wurden auch Ursprungsregelungen verbunden mit einer gegenseitigen Amtshilfe,
die beiden Vertragsparteien umfassende
Rechte zur Einsichtnahme zugestehen. Die
Industrie ist gut beraten, die Umsetzung
dieser Maßnahmen genau zu verfolgen,
damit sensibles Produkt Know-how nicht
abfließt.
Das Abkommen regelt neben den Zöllen
Bild: BASF
8 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
Kompakt
eine Vielzahl an Themen (zum Beispiel
Schutz geistigen Eigentums, öffentliches
Beschaffungswesen und Abschaffung
nicht-tarifärer Handelshemmnisse), die in
dieser Form in keinem bisherigen Freihandelsabkommen der EU enthalten sind.
Es enthält außerdem ein umfangreiches
Nachhaltigkeitskapitel, in dem die Einhaltung internationaler Umwelt- und Sozialkonventionen festgelegt wird. Die Einhaltung dieses Kapitels wird nicht im Rahmen
der Streitbeilegung kontrolliert, die Kontrolle findet vielmehr über gemeinsame
Ausschüsse statt. Die Zivilgesellschaft wird
ausdrücklich zur Mitarbeit aufgefordert.
Somit wird der Vollzug dieser Verpflichtungen eher über das sogenannte „naming
and shaming“ als über juristische Mittel
erreicht.
Mrd. Euro, es ist aber zu erwarten, dass
der Einbruch vorübergehender Natur ist.
Die deutschen Chemie-Importe aus Korea
betrugen im Jahre 2009 345 Mio. Euro
und dürften mit Abschluss des FTA weiter ansteigen. Neben der Pharmaindustrie
weisen insbesondere die deutschen Hersteller von Petrochemikalien sowie Feinund Spezialchemikalien hohe Exporte und
-überschüsse auf. Aktuell kommen mehr
als ein Drittel der europäischen Chemieexporte nach Korea aus Deutschland. Dies ist
deutlich mehr als ihr Anteil an der europäischen Chemieproduktion. Die deutsche
Chemie dürfte damit in besonderem Maße
vom Abkommen profitieren.
Das FTA wird von beiden Seiten als vorteilhaft angesehen: Zum einen ist mit der
Steigerung des Realeinkommens und der
Schaffung neuer Arbeitsplätze zu rechnen, zum anderen werden in der EU die
Sektoren Maschinenbau, Chemie, Pharma
und Nahrungsmittel sowie der Dienstleistungssektor profitieren. Für Korea bringt
das Abkommen insbesondere für die Automobilindustrie Vorteile. Das FTA wird am
1. Juli 2011 vorläufig in Kraft treten. Der
Ministerrat hat das Abkommen gebilligt,
die Zustimmung des Europäischen Parlaments steht noch aus, sie gilt aber als
sicher. Ferner müssen noch alle Parlamente
der Mitgliedstaaten das FTA ratifizieren.
Hiermit wird in den nächsten zwei Jahren
gerechnet.
Der angewandte koreanische Zollsatz auf
chemische Erzeugnisse betrug im Jahr
2009 im Durchschnitt 5,7%. Auf deutsche
Chemieexporte nach Korea entfielen 2008
Zölle von insgesamt rund 90 Mio. Euro. Die
koreanischen Zölle fallen spätestens nach
sieben Jahren weg, der Großteil wird aber
deutlich früher abgebaut: nach drei Jahren
wird die Handelsliberalisierung bereits 88
Prozent der Zolllinien erreicht haben. Es
gibt keine exakten Zahlen, welcher Anteil
der deutschen Exporte entsprechend den
vereinbarten Ursprungsregeln letztendlich
präferenzberechtigt sein wird. Wir schätzen aber, dass bei mehr als zwei Drittel der
Exporte die Zölle tatsächlich entfallen, das
entspräche mindestens 60 Mio. Euro pro
Jahr.
Deutsche Chemie
wettbewerbsfähig
Abbau von Zöllen und anderen
Barrieren bietet Marktchancen
Die Republik Korea ist der drittwichtigste
Handelspartner der deutschen Chemie
in Asien. Die deutschen Chemieexporte
- inklusive Pharmazeutika - betrugen im
Jahr 2008 1,6 Mrd. Euro, die deutschen
Importe aus Korea 320 Mio. Euro. Der hohe
Außenhandelsüberschuss von weit über
1 Mrd. Euro verdeutlicht die gute internationale Wettbewerbsposition der deutschen Chemie. 2009 sank der deutsche
Chemie-Export zwar krisenbedingt auf 1,3
Der Zollabbau wird die preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporteure
gegenüber koreanischen und anderen ausländischen Anbietern erhöhen und so zu
einer Ausweitung des bilateralen Handels
führen. Dies gilt insbesondere in den Zollkapiteln (HS) 28 bis 39, in denen es trotz
Teilnahme Koreas am Chemical Tariff Harmonization Agreement der WTO (CTHA)
noch immer hohe Spitzenzölle gibt. Außerdem hat die Handelsliberalisierung insge-
Chemiezölle werden vollständig
abgebaut
samt einen wohlstands- und wachstumssteigernden Effekt, der nicht zuletzt einer
vorleistungsgüterproduzierenden Industrie
wie der Chemie zu Gute kommt.
Darüber hinaus werden Chemie und Pharma vom Abbau der nicht-tarifären Handelshemmnisse und dem besseren Schutz
geistiger Eigentumsrechte profitieren. Das
FTA regelt beide Bereiche umfassend und
unterwirft sie einem Überwachungs- und
Streitbeilegungsmechanismus. In Streitfällen kann eine Lösung innerhalb von 160
Tagen gefunden werden, ohne dabei die
WTO einzuschalten. Diese Regelung dient
vor allem dazu, Handelshemmnisse abzuschaffen und den Marktzugang tatsächlich
zu verbessern. Ferner wollen die EU und
Korea im Bereich der Chemikalienregulierungen kooperieren und die Transparenz derselben erhöhen. Vorgesehen ist
auch, bei der Umsetzung des strategischen
Ansatzes der UN zum Chemikalienmanagement (SAICM) sowie bei Standards und
Testverfahren (insbesondere GLP) zusammenzuarbeiten.
Berechnungen der
Handelsgewinne
Modellrechnungen der EU-Kommission,
die auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse
einbeziehen, haben deutliche langfristige
Zuwächse im europäischen Chemieexport
um 60 bis 90 Prozent ergeben. Zusätzlich werden auch die EU-Importe steigen.
Dennoch bleibt der EU-Außenhandelsüberschuss mit Korea spürbar und die Chemieproduktion der EU wird geringfügig wachsen. Eine Untersuchung des Bundeswirtschaftsministeriums hat für die deutsche
Chemie Handelsgewinne von 210 Mio. Euro
im ersten Jahr und jährlich 390 Mio. Euro
nach vollständiger Liberalisierung ergeben.
P r o f . D r. R e i n h a r d Q u i c k i s t
Geschäftsführer der Verbindungsstelle
Brüssel des Verbandes des Chemischen
Industrie e.V. und leitet den Bereich
Außenwirtschaft im VCI. Dr. Matthias
Blum ist handels- und industriepolitischer Referent im VCI.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
9
Kompakt
Chemische Industrie in Korea steigert Investitionen
Elektronikindustrie bleibt Wachstumsmotor
Neue Projekte auch bei Autobatterien und Polysilizium
Frank Robaschik
Chemical and petrochemical companies increased investments on the Korean market
in 2010. The production of batteries for electromobility and polysilicon is flourishing.
Also the flat panel, LED and chip businesses have increased demand for chemical
products. Moreover, the importance of environmentally friendly solutions is growing
in agrochemicals, paints and varnishes.
Agrarchemikalien
Nach endgültigen Angaben der Korea
Crop Protection Association stieg die heimische Produktion von agrarchemischen
Wirkstoffen 2009 auf 24.621 t, ein Plus
von 11,1% im Vergleich zum Vorjahr. Auf
Insektizide entfielen 8.219 t (+8,3%), auf
Fungizide 7.124 t (+12,2%), auf Herbizide
6.168 t (+6,1%) sowie auf sonstige Agrarchemikalien 2.151 t (+10,9%). Davon stell-
Marktführer. Dahinter folgten Kyung Nong
(13,4%), Young Il Chemical (10,6%), Dongbang Agro (10,3%), Hankook Samgong
(10,3%), Syngenta Korea (8,7%) und Bayer
Crop Science mit 8,2%.
Trotz höherer Preise gewinnen "umweltfreundliche" Agrarprodukte zunehmend
an Bedeutung. Davon wurden 2009 rund
2,36 Mio. t produziert, 7,8% mehr als
im Vorjahr. Dies entsprach einem Anteil
entwickelt. Das Volumen für 2010 wird auf
4,1 Bill. Won (circa 2,7 Mrd. Euro; 1 Euro
= 1.553,23 Won; Durchschnittskurs Januar
bis Oktober 2010) geschätzt.
Diese Entwicklung beeinflusst auch die
Agrarchemikalienbranche. Im April 2009
hat die Regierung das Gesetz über die Förderung der umweltfreundlichen Agrarindustrie geändert. Demnach erhalten seit
Januar 2010 neue Agrargüter mit einem
"geringen Chemikalienanteil" keine Anerkennung als "umweltfreundliches" Produkt
mehr. Für bereits auf dem Markt befindliche Erzeugnisse gilt eine Schonfrist bis
Ende 2015. Darüber hinaus werden "BioAgrarchemikalien" zu einem wichtigen
Thema. Die Forschung und Entwicklung
(FuE) mit anschließender Kommerzialisierung neuer umweltfreundlicher Agrarchemikalien ist ein Schwerpunkt, den das
Landwirtschaftsministerium langfristig
unterstützt. Auf lange Sicht soll Korea
nach dem Willen des Ministeriums zum
Exporteur in diesem Bereich werden. Die
Rural Development Administration setzt im
Bereich Pflanzenschutz auf die Entwicklung umweltfreundlicher Mikroorganismen
und sogenannter natürlicher Feinde.
Farben und Lacke
ten Pflanzenwachstumsregulatoren 899 t.
Gleichzeitig sanken allerdings die tatsächlichen Lieferungen von Agrarchemikalien
um 10,2% auf 22.790 t. Ein Grund waren
Vorratskäufe im Jahr 2008, noch bevor
2009 erstmals seit sieben Jahren auf WonBasis Preissteigerungen in Kraft traten.
Nach Angaben von Kyung Nong war Dongbu HiTek 2009 mit einem Anteil von 25,4%
10 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
von 12,2% der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung. Laut einer Studie des
Korea Rural Economic Institute stieg das
Marktvolumen solcher Agrargüter 2008
um 47% gegenüber dem Vorjahr auf etwa
3,2 Bill. Won (rund 2 Mrd. Euro; 1 Euro =
1.606,09 Won; Durchschnittskurs 2008).
Damit hat sich dieses Segment von einem
Nischen- zu einem Mainstream-Markt
Der Korea Paint & Printing Ink Cooperative
(KPIC) zufolge stellten die Verbandsmitglieder, die etwa 85% der Gesamtproduktion repräsentieren, im 1. Halbjahr 2010
rund 425.750 Kiloliter (kl) Farben und
Lacke her. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum war dies ein Zuwachs von
11,6%. Während die Nachfrage nach Farben für den Maschinenbau und die Metallverarbeitung (74.905 kl, +35%) sowie
für die Kfz-Industrie (62.858 kl, +24,1%)
deutlich stieg und auch in der Bauindustrie (77.708 kl, +7,5%) zunahm, sank
Kompakt
der Absatz von Schiffsfarben (55.463 kl
einschließlich Schiffsbodenfarbe, -5,5%)
und Straßenmarkierungsfarbe (35.287 kl,
-19,3%). Die fünf wichtigsten Anbieter
von Farben und Lacken decken etwa drei
Viertel des gesamten Marktes ab. Die zur
Hyundai-Gruppe gehörende Firma KCC hat
einen Marktanteil von circa 40%, danach
folgen Samhwa Paint, Noroo Paint, Kunsul
Chemical Industrial sowie Chokwang Paint.
Im Segment der Baufarben liegt Samhwa
Paint vorn.
Von der verbesserten Lage in der KfzIndustrie profitieren auch die Hersteller
von Autofarben. So gab der Marktführer
KCC im Dezember 2009 bekannt, 185 Mrd.
Won (etwa 121 Mrd. Euro) in den Bau
eines weiteren Autofarbenwerks in Ulsan
investieren zu wollen, um die steigende
Nachfrage im In- und Ausland bedienen
zu können. Es soll im 2. Halbjahr 2011
in Betrieb gehen. Die Nachfrage nach
Schiffs-, Bau- und Straßenmarkierungsfarben dürfte jedoch gedämpft bleiben.
Umweltfreundliche Farben gewinnen an
Bedeutung. Im Großraum Seoul sind mit
dem Ziel der Verbesserung der Luftqualität die Regelungen zum Anteil flüchtiger organischer Verbindungen in Farben strenger geworden. Dadurch kommen
immer mehr Farben ohne oder mit weniger
organischen Lösungsmitteln zum Einsatz.
Auch die Verbraucher achten zunehmend
auf die Umweltfreundlichkeit der Farben.
Ab 2012 sollen die strengeren Regeln für
Bau-, Auto- und Straßenmarkierungsfarben landesweit gelten.
Industriechemikalien
Der Gesamtausstoß von Harzen sank nach
Angaben der Korea Petrochemical Industry
Association (KPIA) im 1. Halbjahr 2010
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 1,8% auf 5,82 Mio. t. Polypropylen (1,87 Mio. t, +2,3%), LD-Polyethylen
(1,04 Mio. t, -2,6%) und HD-Polyethylen (1 Mio. t, -11,5%) waren die wichtigsten Produktgruppen. Danach folgten
ABS (0,75 Mio. t, +10,8%) und PVC (0,70
Mio. t, -7,5%). Während der Inlandsbe-
darf an Harzen, getrieben von einer besseren Nachfrage nach Polypropylen und ABS
aus der Kfz-Industrie und in der Elektrotechnik/Elektronik, zunahm (2,43 Mio. t,
+7,5%), sanken die Exporte (3,48 Mio. t,
-6,5%). Dabei gingen vor allem die Exporte
von HDPE, von Polypropylen und von PVC
zurück.
Chungcheong) zu investieren. Der Konzern
hat sich dafür im März 2010 neue Flächen
in Ochang gesichert.
Für das Gesamtjahr 2010 prognostiziert die
KPIA einen leichten Zuwachs der Produktion (11,90 Mio. t, +0,8%), einen steigenden
Inlandsbedarf (4,89 Mio. t, +3,9%) sowie
einen leichten Rückgang bei den Exporten (7,17 Mio. t, -0,8%). Insgesamt kommen die Impulse somit vor allem aus dem
Inland. Für das 2. Halbjahr 2010 rechnet
Dow Electronic Materials hat im Dezember
2009 ein Werk in Cheonan (Provinz South
Chungcheong) eröffnet, das vor allem
Materialien für Aktivmatrix-OLED-Bildschirme herstellt. Meldungen der koreanischen Presse zufolge könnte im Oktober
2010 der Bau eines weiteren Werks beginnen. Ende März 2010 unterzeichnete Linde
mit der Provinz Gyeonggi eine Absichtserklärung, 30 Mio. USD (rund 22,7 Mrd. Euro;
1 USD = 0,7556 Euro; Durchschnittskurs
Januar bis Oktober 2010) in den Aufbau
einer Anlage zur Erzeugung von Wasser-
der Verband allerdings wieder mit steigenden Exporten bei allen Produktgruppen.
stoff für die LED-Produktion in Giheung zu
investieren.
Die Elektronikindustrie (vor allem Flachbildschirme, LED, Halbleiter) bleibt ein
wichtiger Wachstumsmotor der koreanischen Wirtschaft. Hersteller elektronischer Chemikalien können daher auch
in der Zukunft prinzipiell mit einer hohen
Nachfrage nach ihren Produkten rechnen.
Beispielsweise plant LG Chem etwa 2 Bill.
Won (circa 1,3 Mrd. Euro) in den Bau eines
Werks für Vorprodukte von LCD-Bildschirmen, Batterien und andere elektronische
Chemikalien in Ochang (Provinz North
Viel Schwung gibt es in der Entwicklung
von Batterien für Hybrid- und Elektroautos. LG Chem begann im Juni 2009 mit
dem Bau einer Fabrik für Lithium-IonenBatterie-Zellen im Ochang Techno Park in
Cheongwon (Provinz North Chungcheon,
Investition von 1 Bill. Won (etwa 652 Mio.
Euro) bis 2013). Auch im Ausland engagiert sich das Unternehmen. So wurde im
Juli 2010 mit der Errichtung eines Werks in
Holland (Michigan, USA, Investitionssumme 300 Mio. USD) begonnen. SB LiMotive,
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
11
Kompakt
ein Joint Venture zwischen Samsung SDI
und Bosch, plant bis 2013 etwa 500 Mio.
USD (rund 378 Mio. Euro) zu investieren.
Im Juli 2010 kündigte die koreanische
Regierung an, dass sie bis 2020 staatliche und private Investitionen in Höhe
von 15 Bill. Won (circa 9,8 Mrd. Euro) in
die Forschung und Entwicklung sowie in
Starkstrom-Akkus in einem von Samsung
SDI koordinierten Projekt. Posco Chemtech, das ebenfalls an diesem Vorhaben
beteiligt ist, will Kathodenmaterialien für
Lithium-Ionen-Batterien produzieren. Ende
August 2010 schloss das Unternehmen
einen Vertrag mit LS Mtron zur Übernahme
von dessen Geschäft mit Kathodenmaterialien für Sekundärbatterien ab. Dieser
Ausgewählte Projekte Petrochemie
in: 1.000 t/Jahr
Firmenname
Produkt
LG Chem
S-Oil
Ethylen
Paraxylol
Benzol
Ethylen
Ethylen
760
700
300
550
750
100
900
280
300
250
Daesan
Ulsan
Ulsan
Yeosu
Yeosu
vorauss.
Fertigstellung
2011
Juni 2011
Juni 2011
2012
2012
Paraxylol
380
800
Daesan
2013
YNCC 2. Werk
Honam Petrochemical
Hyundai Oilbank und
Cosmo Oil
Ist-Kapazität Neukapazität
Standort
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest, Stand September 2010
Anlagen zur Produktion von Sekundärbatterien und den dazugehörenden Materialien anstrebt. Zuvor hatte im Mai 2010
die Samsung Group, zu der neben Samsung
SDI unter anderem auch Samsung Electronics, Samsung Fine Chemicals und Cheil
Industries gehören, bekanntgegeben, dass
sie bis 2020 insgesamt 5,4 Bill. Won (etwa
3,5 Mrd. Euro) in Autobatterien investieren
will. SK Energy unterzeichnete Ende Juli
2010 eine Absichtserklärung mit der Stadt
Seosan und der Provinz South Chungcheong, dort bis 2012 ein Werk für Batterien
für Elektroautos mit einer Kapazität von
500 MWh zu bauen.
Die belgische Firma Umicore gab im April
2010 bekannt, ihre Fertigungskapazitäten für Kathodenmaterialien in Cheonan (Provinz South Chungcheong) bis 2011
zu erweitern. Diese kommen in Batterien
für Notebooks und in Hybridautos zum
Einsatz. Ende 2009 nahm Solvay die Produktion von Monofluoroethylenkarbonat,
einem Elektrolytzusatz für Lithium-IonenBatterien, in Onsan (Ulsan) auf.
Ein von der Regierung - auch vor dem
Hintergrund einer starken Importabhängigkeit - geförderter Bereich ist die Entwicklung von Elektrodenmaterialien für
12 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
Bereich (ehemals Firma Carbonix) hatte als
erster in Südkorea Kathodenmaterialien für
Akkus für Elektroautos entwickelt. Hanwha
Chemical beabsichtigt, von Ende 2009 bis
2015 insgesamt 300 Mrd. Won (circa 195
Mio. Euro) in die Herstellung von Lithiumeisenphosphat (LiFePO4), einem Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien, zu
investieren. Im Oktober 2010 soll eine Produktionslinie für 600 t pro Jahr in Ulsan
fertiggestellt werden. Bis 2015 sollen die
Kapazitäten auf 120.000 t pro Jahr steigen.
Polykristallines Silizium vor allem für photovoltaische Anwendungen ist ein weiteres
wachsendes Betätigungsfeld. OCI als wichtigster Marktteilnehmer in diesem Bereich
erweitert aggressiv seine Kapazitäten und
will im Dezember 2010 eine Fertigungslinie
für weitere 10.000 t pro Jahr in Betrieb
nehmen. Seit Juni 2010 ist im Werk in
Gunsan (Provinz North Jeolla) eine weitere
Linie für jährlich 8.000 t im Aufbau. Diese
soll im Oktober 2011 fertiggestellt und die
Gesamtkapazität dann insgesamt 35.000
t pro Jahr erreichen. Damit will OCI zum
weltweit größten Lieferanten von Polysilizium für die Solarindustrie aufsteigen.
Darüber hinaus plant OCI, mit einem Aufwand von 75 Mrd. Won (etwa 48 Mio.
Euro) ein drittes Rußwerk mit einer Kapazität von 100.000 t pro Jahr in Gunsan
zu errichten und den dabei entstehenden
Dampf sowie die Elektrizität für die Polysiliziumproduktion zu nutzen. Von 2010 bis
2020 will OCI insgesamt 10 Bill. Won (rund
6,5 Mrd. Euro) in die Region investieren.
Schwerpunkte sollen Polysilizium, Nanosilizium und Kohlenstoffmaterialien sein.
Letztere will auch die Regierung fördern.
Das Ministry of Knowledge Economy (MKE)
hofft, Budgetmittel für den Bau von zwei
"carbon valleys" in Jeonju und in Wanju
(beide Provinz North Jeolla) von 2011 bis
2015 (Kosten jeweils circa 430 Mrd. Won ;
280 Mio. Euro) zu bekommen.
Im Februar 2010 stellte KCC in Daejuk
(Provinz South Chungcheong) eine Anlage
zur Erzeugung von jährlich 6.000 t Polysilizium fertig. Mittelfristige Planungen sehen
einen Ausbau auf eine Kapazität von mehr
als 18.000 t pro Jahr vor, allerdings wurde
diesbezüglich noch kein konkreter Zeitplan
vorgelegt. Hankook Silicon nahm bereits
im Januar 2010 ein Werk in Yeosu (Provinz
South Jeolla) mit einer Kapazität von 3.200
t pro Jahr in Betrieb. Nach Meldungen
der koreanischen Presse ist ein Ausbau
auf 4.800 t bis 2011 und auf 14.800 t bis
2013 geplant. Woongjin baut derzeit in
Sangju (Provinz North Gyeongsang) eine
Polysiliziumfabrik mit einer Jahreskapazität von 5.000 t, die 2010 die Produktion
aufnehmen soll. Weiteren Firmen wie SK,
Hanwha, Samsung und LG wird Interesse
an Polysilizium nachgesagt.
Petrochemie
Nach einem guten Jahr 2009 sank der KPIA
zufolge die Ethylenproduktion im 1. Halbjahr 2010 um 1,2% auf 3,62 Mio. t. Der
Inlandsbedarf stieg um 1,1% auf 3,46 Mio.
t. Für das 2. Halbjahr 2010 sagt der Verband einen leichten Anstieg der Produktion
und für das Gesamtjahr einen leichten
Rückgang um 0,4% auf 7,35 Mio. t voraus.
Aktuelle Angaben zum Output von Propylen standen nicht zur Verfügung. Zuletzt
stieg die Produktion 2009 auf rund 3,7
Mio. t. Die wichtigsten Ethylenproduzenten
sind Yeochun NCC (Kapazität rund 1,9 Mio.
Kompakt
t pro Jahr), LG Chem (1,78 Mio. t), Honam
Petrochemicals (1,75 Mio. t). Jeweils etwa
die Hälfte davon produzieren Samsung
Total und SK. Die Unternehmen versuchen
der zunehmenden Konkurrenz durch neue
Anlagen im Nahen Osten, in der VR China
sowie in Südostasien mit neuen Investitionsprojekten entgegenzutreten. Nach LG
Chem und Yeochun NCC gab im Februar
2010 auch Honam Petrochemical Pläne für
die Erweiterung seiner Herstellungskapazitäten von Ethylen bekannt. Samsung Total
setzt zunehmend auch auf Kraftstoffe.
Im Juli 2010 verkündete Honam Petrochemical, dass es die malaysische Titan Che-
micals übernehmen werde. Titan verfügt
über Werke in Malaysia und in Indonesien.
Mit einer Produktionskapazität von dann
etwa 2,5 Mio. t pro Jahr steigt Honam
zu einem der größten Ethylenhersteller in
Asien auf. Darüber hinaus ist der Konzern
an einem Projekt zum Aufbau eines Petrochemiewerks in Usbekistan beteiligt.
Korea will in den kommenden Jahren zu
einer Drehscheibe der Erdölindustrie für
Nordostasien werden. In Yeosu (Provinz
South Jeolla) soll ein neues Erdölindustriezentrum mit Lagermöglichkeiten für etwa
6 Mio. Barrel entstehen. Durchführungsgesellschaft ist das koreanisch-deutsch-
schweizerische Gemeinschaftsunternehmen Oiltanking KNOC Yeosu. Ein weiteres
Erdölindustriezentrum soll in Ulsan entstehen. Im August 2010 gab die Stadt
bekannt, dass sie mit der Korea National
Oil Corporation ein Zentrum mit Lagerkapazitäten für 28 Mio. Barrel in Ulsan
aufbauen möchte und sich dafür um zentralstaatliche Haushaltsmittel bewerben
wolle. Nach diesen Plänen würde 2011 die
Projektierung beginnen, 2013 wäre Baubeginn und ab 2016 könnte das Zentrum
genutzt werden.
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
Polycarbonat Diffusionsplatten für LCD TV
Cho Tae-hwi
Since 2008 Bayer Sheet Korea has supplied the domestic market with PC diffusion plates
of excellent quality and at a reasonable price. Bayer Sheet Korea succeeded in the development and commercialization of a PC pattern diffusion plate with a thinner thickness
already in 2007 while remarkably reducing manufacturing cost, and implementing mass
production in 2008. The pattern diffusion plate technology not only minimizes costs but
is also reliable and effective.
Anfang 2002 begannen sich Sharp und
Matsushita in Japan mit LG Philips LCD (LG
Display) und Samsung Electronics in Korea
auf die Entwicklung und Produktion von
mittelgroßen und großen TFT LCD-TV zu
konzentrieren. Das technologische Umfeld
im damaligen Korea zwang koreanische
TV Hersteller zunächst, sich auf japanische
und andere ausländische Produkte für die
Diffusionsplatte - ein Kernelement des TFT
LCD-TV, welches das Licht einer Lichtquelle gleichmäßig verteilt und die Helligkeit
steigert - zu verlassen.
Als Bayer mit der Herstellung von Diffusionsplatten für das LCD TV begann, waren
die Hauptrohstoffe PS (Polystyrol) und
SMMA (Styren-Methacrylsäuremethylester) und die meisten davon wurden von
Asahi und Sumitomo aus Japan importiert.
Als die Größe von TFT LCD TV Anlagen ab
2005 gesteigert wurde, wollte die Industrie
das Material ändern und auf PC Diffusionsplatten umstellen, welche die physischen Anforderungen für immer dünnere
TFT LCD TV erfüllen und dabei thermale
und optische Eigenschaften bieten, die den
bestehenden PS und MS Diffusionsplatten
überlegen sind.
Da Teijin in Japan damals einziger Hersteller von PC Diffusionsplatten und somit der
Exklusivlieferant des Materials war, hatten
LG Philips LCD und Samsung Electronics
Korea Schwierigkeiten bei der Sicherung
der Materialversorgung und der Anpassung
der Preise an die regelmäßig fluktuierende
Marktsituation. Bayer Sheet Korea erkannte dieses Marktpotenzial und begann mit
der Entwicklung einer PC Diffusionsplatte,
welche auf der Massenproduktion im PC
Harzbereich mit überlegenen optischen
Eigenschaften beruhte. Dies geschah 2006
in Zusammenarbeit mit einem Projektteam
aus der Bayer Zentrale in Deutschland. Das
gemeinsame Entwicklungsprojekt resultierte schließlich 2007 in der Produktabnahme sowohl seitens Samsung Electronics
als auch LG Philips LCD.
Anfangs war es schwer, an den Y-Farbwert
heranzukommen, der Diffusionsplatten aus
PS oder MS Harz entspricht. Obgleich PC
Harz überlegene optische Eigenschaften
besitzt, schien es beinahe unmöglich, das
PC Granulat in solch einer Form zu extrudieren, dass es wie Wasser fließende Eigenschaften aufweisen würde. Auch besitzt es
signifikante Unterschiede zum normalen
Schmelzindex. Unsere umfangreiche Erfahrung in der Extrusion und unsere Leidenschaft haben dabei geholfen, alle Schwierigkeiten zu überwinden.
Seit 2008 versorgt Bayer Sheet Korea beide Kunden mit der PC Diffusionsplatte in
hervorragenden Qualität und zu einem
wettbewerbsfähigen Preis. Damit steuert Bayer Sheet Korea nicht nur viel zur
Importsubstitution und der Exportexpansion der genannten beiden Kunden - die sich
im Wettbewerb um den ersten Platz auf
dem globalen LCD TV Markt befinden – bei,
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
13
Kompakt
sondern auch für Korea. In Anerkennung
dieses Beitrags gewann Bayer Sheet Korea
die 50 Millionen Dollar Export Tower Auszeichnung, welche von Präsident Lee auf
dem Handelstag 2010 überreicht wurde.
Vorteile der PC
Diffusionsplatten
geschah mit der Adaption zweier Schichten, deren Schmelzmuster unterschiedlich ist. Diese Technologie wurde in Korea
patentiert (Patentnummer: 10-0886206)
und wird nun als Patent unter demselben
Namen für Bayer MaterialScience in China, Taiwan, Japan, Deutschland und den
Vereinigten Staaten beantragt. Ab 2011
Obwohl große LCD TV Hersteller wie Samsung Electronics und LG Display seit 2010
damit begonnen haben, ihre LED LCD TV
Massenproduktion anzukurbeln, zeigen
diese Produkte noch nicht den antizipierten
Anstieg in der Nachfrage, was vor allem
mit der globalen Rezession und dem hohen
Preis zusammen hängt (50% höher als
liegt ein Forschungsschwerpunkt auf der
Entwicklung eines öko-freundlichen Produkts mit neuer Musterplatte, welche für
Direkttyp LED LCD TVs geeignet ist und den
Stromverbrauch reduziert.
bei herkömmlichen Modellen). Trotzdem
erwarten die Hersteller eine positive Entwicklung, da die Produktionskosten durch
die kontinuierliche Technologieentwicklung
weiter reduziert werden.
Aussichten für PC
Diffusionsplatten
Es wird geschätzt, dass der Anstieg in der
Nachfrage bei LED LCD TVs eine zurückgehende Nachfrage nach Diffusionsplatten
mit sich bringen wird. Allerdings wird auch
prognostiziert, dass der CCFL LCD TV Markt
für eine signifikante Zeit weiter für diejenigen Modelle stabil bleiben wird, welche die
Dimensionen 40“ und kleiner inne haben,
und die nach wie vor ein großer Markt
sind. Dies trifft allerdings nur zu, wenn die
Preise für LED LCD TVs nicht dramatisch
sinken sollten.
Das PC Granulat, welches als Rohmaterial
für die PC Diffusionsplatten verwendet
wird, bietet folgende Vorteile:
• Hohe Schlagfestigkeit über eine weite
Bandbreite von Temperaturen
• Glasklare Transparenz
• Hochglanz- und hochqualitative Oberflächenendbearbeitung
• Ausgezeichnete optische Klarheit
•Ausgezeichnete Hitzeresistenz
Außerdem verhindert die Auftragung einer
UV co-ex Schicht, welche ein patentiertes
Produkt von Bayer Material Science ist,
dass die Platte wegen der dauerhafte
Bestrahlung durch eine Lichtquelle eine
gelbe Farbe aufweist. Dies trägt zur Qualitätssteigerung des LCD TVs bei.
Forschung und Entwicklung im
Bereich PC Diffusionsplatten
Bayer Sheet Korea ist es 2007 zum ersten
Mal weltweit die Entwicklung und Kommerzialisierung einer PC Musterdiffusionsplatte mit einer dünneren Schicht
gelungen. Dies Verfahren reduzierte die
Produktionskosten erheblich und konnte
ab 2008 in der Massenproduktion eingesetzt werden. Die Musterdiffusionsplatte –
eine derzeit bahnbrechende Technologie –
minimiert nicht nur die Herstellungskosten
durch die Diffusion von Licht durch eine
Mikrolinse anstatt durch einen Streuwirkstoff, sondern reduziert auch die Anzahl
von Lampen, die als LCD Hintergrundbeleuchtung gebraucht werden. Dies ermöglicht außerdem schmalere LCD TV, da sich
der Abstand zwischen der Lampe und der
Diffusionsplatte verringert. Bayer Sheet
Korea hat es geschafft, eine Diffusionsplatte mit einem bestimmten Linsenmuster
nach hohen Standards herzustellen. Dies
14 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
LCD TVs können generell mit einer CCFL
Lichtquelle oder LED Lichtquelle bestückt
werden. LED LCD TVs sind aufgrund ihres
geringeren Stromverbrauchs umweltfreundlicher und ermöglichen gleichzeitig
eine Verbesserung der Bildqualität in HD
Resolution bei flacher Bauweise. Diffusionsplatten sind für CCFL LCD TVs absolut
essentiell, während ihre Applikation auf
die Luxusklasse der Direkttyp LED LCD TVs
beschränkt ist.
Cho Tae-hwi ist General Manager von
Bayer Sheet Korea.
Kompakt
BASF und die Automobilindustrie
BASF hilft, das Auto der Zukunft zu bauen
Größter Automobilzulieferer im Chemiebereich
ManWoo Lee
BASF is the No.1 chemical supplier to the global automotive industry. With a full portfolio
of technologies, skills and resources, BASF develops and delivers the innovations that help
the automotive industry improve the quality, appearance, safety, cost competitiveness,
performance, comfort, and fuel efficiency of their vehicles. BASF has been collaborating with Korean car makers, especially Hyundai Motor Group, for more than 15 years.
Hyundai Motor and BASF jointly developed the ‘i-flow’ concept car, which was officially
presented at last year´s Geneva Motor Show.
Viele Menschen sind überrascht, dass BASF
auch Automobilzulieferer ist. Tatsächlich
ist die BASF der größte Automobilzulieferer der gesamten chemischen Industrie.
Mit einem Umsatzanteil von 10-15% stellt
die Automobilindustrie eine der wichtigsten Kundenbranchen für die BASF dar.
Die Automobilindustrie ist eine der am
stärksten globalisierten Industrien, in der
große OEM weltweit aufgestellt sind. BASF
hat dieselbe globale Ausrichtung und kann
daher diese Industrie optimal unterstützen.
Chemische Produkte von BASF bestimmen
maßgeblich die Produkteigenschaften eines
Autos. Mit einem einzigartigen Portfolio an
Technologien, Fähigkeiten und Ressourcen entwickelt und liefert BASF Innovationen, welche die Automobilindustrie dabei
unterstützen, Qualität, Erscheinungsbild,
Sicherheit, Kosten, Wettbewerbsfähigkeit,
Leistung, Komfort und Treibstoffeffizienz
ihrer Fahrzeuge zu gewährleisten.
Gebrauch von Kunststoffen oder, genauer
gesagt, Polyamiden als Ersatz für Metallkomponenten macht Autos leichter, ohne
dabei die Sicherheit zu vernachlässigen. Ihr
Einsatz steigert die Treibstoffeffizienz und
reduziert sowohl Emissionen als auch Produktionskosten. Dies ist nur ein Beispiel für
Technologien, bei denen BASF mit Automobilunternehmen an innovativen und
umweltfreundlichen Ideen arbeitet.
gestellt worden ist. Die Innovationen in
den Bereichen Technologie und Material,
welche bei dem 'i-flow' Konzeptauto zum
Einsatz kamen, sind bisher noch Neuland
und zeigen die Möglichkeiten für Mobilität
der Zukunft auf. Beispielsweise bietet die
Innenausstattung des 'i-flow' ein revolutionäres Sitzkonzept. Zentrale Elemente
wie die Sitze und die Mittelkonsole wurden durch den Gebrauch von innovativen
BASF-Materialien für minimales Gewicht
und Volumen optimiert.
BASF hat seit über 15 Jahren eine Kooperation mit den koreanischen Automobilherstellern, insbesondere mit der Hyundai
Die Sitze wurden beispielsweise auf Basis
einer komplexen Beanspruchungsanalyse
entwickelt, welche unnötige Massebereiche
aufzeigte und zu einer optimierten, leichtgewichtigen Sitzstruktur führte. 'Steron®',
eine neuartige Umkehr-Beschichtungstechnologie, gibt den Sitzen eine hochbeanspruchbare Qualität, ausgezeichnete Atmungsfähigkeit und eine natürliche
haptische Note. Das obere Armaturenbrett
wurde mit 'Elastoskin', einem sprühfähigen
Automobilgruppe. Hyundai Motor und
BASF haben gemeinsam das 'i-flow' Konzeptauto entwickelt, welches letztes Jahr
auf dem Genfer Autosalon erstmals vor-
Material von BASF, ausgeführt, das für
eine raffinierte, schimmernde Anmutung
sorgt. Außerdem ist die innovative Liquid
Metal-Lackierung Lackierung des 'i-flow'
Kooperation mit Hyundai
BASF-Lösungen für die
Automobilindustrie
Alle Statistiken weisen auf einen zunehmenden Grad der Mobilisierung hin, und
in gerade einmal 10 Jahren werden sich
1,2 Mrd. Autos auf den Straßen befinden.
Unser Planet kann diese Entwicklung nur
verkraften, wenn deutliche Fortschritte
im Bereich der Nachhaltigkeit erzielt werden, beispielsweise bei der Reduzierung
der CO2 Emissionen. Für kleinere, leichtere, sicherere, zuverlässigere und sparsamere Kfz sind Innovationen gefragt. Der
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
15
Kompakt
nicht nur ein Blickfang, sondern dank der
Anwendung von Farben auf Wasserbasis
auch umweltfreundlich.
Die Kooperation mit Hyundai beim 'i-flow'
demonstrierte die Vorzüge einer Zusammenarbeit mit dem Zulieferer in der frühen Phase des Entwicklungsprozesses und
eröffnete neue Potenziale für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch, eine geringere
Umweltbelastung, neue Freiheiten für das
Design sowie mehr Komfort und Sicherheit.
Die Geschichte von erfolgreichen Innovationen in der Automobilindustrie ist lang.
BASF hat viele Kapitel zu dieser Geschichte
beigesteuert und will ein bedeutender und
innovativer Partner bei der Entwicklung
von neuen Produkten und Systemlösungen
sein. Die BASF sieht die Basis für ihren
Erfolg in einem klaren Bekenntnis zu Qualität, bester Kundenbetreuung, individualisierter Innovation und einer langfristigen
Partnerschaft. Auf dieser Basis ist BASF
fest entschlossen, die Erfolgsgeschichte
hier in Korea fortzusetzen.
ManWoo Lee ist Präsident von BASF Korea
und zuständig für die Geschäftsentwicklung
im Bereich Automotive.
Lithium-Ionen-Technik von SB LiMotive
Neue Batteriesysteme für eine zukunftsfähige Mobilität
Joachim Fetzer
SB LiMotive Co. Ltd. was set up in September 2008 as a joint venture between
Samsung SDI and Bosch. With locations in Giheung and Ulsan (Korea), Stuttgart
(Germany), Orion and Springboro (USA) the company employs some 700 associates. SB
LiMotive aims to develop and manufacture lithium-ion batteries for hybrid and electric vehicles.
Die Zukunft gehört langfristig der Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Zwar wird
der Verbrennungsmotor in den kommenden 20 Jahren sein Potenzial weiter ausschöpfen und den Markt klar dominieren.
Aber die Endlichkeit fossiler Brennstoffe
und immer schärfere Emissionsrichtlinien
rücken den umweltschonenden Elektroantrieb zunehmend in den Fokus. SB LiMotive, ein Joint Venture von Samsung SDI
und Bosch, arbeitet seit 2008 intensiv an
der Entwicklung von Lithium-Ionen-Energiespeichersystemen. Bereits 2011 beginnt
die Großserienfertigung von Batteriezellen
im koreanischen Ulsan.
SB LiMotive vereint Kompetenzen von
zwei starken Unternehmen. Samsung SDI
forscht seit 20 Jahren auf dem Gebiet der
Lithium-Ionen-Technik und ist erfahren
in der Großserienfertigung von LithiumIonen-Zellen. Bosch bringt jahrzehntelange Automobilerfahrung in das Joint Venture ein und besitzt einzigartiges System-,
Elektronik- und Software-Know-how. Auf
diesen Erfahrungsschatz können auch die
16 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
SB LiMotive-Mitarbeiter zurückgreifen.
Der Schlüssel für den Erfolg von Hybridund Elektroautos ist die Batterietechnologie. Die meisten Automobilhersteller und
Zulieferer setzen dabei auf Lithium-Ionen-
SB LiMotive Werk in Ulsan
Batterien als Energiespeicher, weil sie
die besten Entwicklungschancen bieten.
Die Anforderungen der Automobilbranche an diese Technologie sind sehr hoch.
Jedoch kommt SB LiMotive seinen Zielen
Schritt für Schritt näher. Die Ingenieure
von SB LiMotive konzentrieren sich bei
der Weiterentwicklung der Lithium-IonenBatterien im Wesentlichen auf die Themen Kosten, Energie- und Leistungsdichte,
Sicherheit und Lebensdauer. Dabei wird
der Erfolg der Elektroautos ganz wesent-
Kompakt
lich vom Preis abhängen. Und die Batterie
ist nun einmal die teuerste Komponente.
Durch die Verbesserung der Zellenchemie
und mithilfe von Skaleneffekten können
die Kosten jedoch reduziert werden. Ein
weiteres wichtiges Erfolgskriterium ist die
Reichweite. Sie ist abhängig von der Energiedichte der Batteriezelle. SB LiMotive hat
das Ziel, die Energiedichte um den Faktor
Reichweite von 150 bis 200 Kilometer je
Batterieladung einer Fahrleistung von rund
300.000 Kilometern.
Sicherheit geht vor
Bei der Sicherheit der Batterietechnik spielen Materialien mit hoher Eigensicherheit
eine wichtige Rolle. Ein Beispiel ist der
fährt mit Batteriezellen des deutsch-koreanischen Joint Ventures. Lithium-IonenBatteriesysteme von SB LiMotive werden
künftig auch im Fiat 500EV unterwegs
sein. Das erste Elektrofahrzeug von Chrysler LLC und der Fiat-Gruppe will Chrysler
von 2012 an auf den US-Markt bringen.
Dank umfassendem Know-how und der
Fähigkeit, die benötigte Stückzahl termingerecht in hoher Qualität zu liefern, hat
SB LiMotive den Zuschlag erhalten. Zugute
kommt dem Unternehmen auch, dass es in
den drei Weltregionen Asien, Europa und
Amerika vertreten ist. Das Batterie-System
wird in Orion (Michigan, USA) entwickelt.
Die Fertigung der Zellen erfolgt im neuen
Werk in Ulsan (Korea), der Zusammenbau
der Systeme in Springboro (Ohio, USA).
Weltweit vertreten
zwei zu verbessern und so Reichweiten
um die 200 Kilometer zu realisieren. Das
gelingt vor allem, indem die Materialien
der Zellchemie optimiert werden.
Reichweite muss stimmen
Mit einer verbesserten Energiedichte können auch Gewicht und Größe der LithiumIonen-Batterie reduziert werden. Heute
hätte eine Batterie mit 35 Kilowattstunden Kapazität ein Volumen von 350 Litern
sowie ein Gewicht von zirka 350 Kilogramm und würde den Kofferraum eines
VW Golf ausfüllen. Für Batterien, die in
Fahrzeugen eingesetzt werden, sind Sicherheit und eine lange Lebensdauer unabdingbar - sie sollen ein Autoleben lang halten.
Die Batterie eines Hybridfahrzeugs kommt
im Laufe von zehn Jahren auf mehr als
eine Million Ladezyklen, denn der Hybrid
wechselt sehr häufig zwischen Entladen
und rekuperativem Laden. Beim Elektroauto zielt SB LiMotive auf 1.500 bis 2.000
Vollladezyklen. Das entspricht bei einer
Shut-Down-Separator, der den Stromfluss
in der Zelle bei unzulässig hohen Temperaturen unterbricht. Beim Batteriesystem steht die Überwachung der Zellen im
Mittelpunkt. Strom und Spannung sowie
Temperatur und Ladezustand werden über
das Batterie-Management-System kontinuierlich erfasst und geregelt und so beispielsweise vor zu starker Entladung oder
Überhitzung geschützt. Ein ausgeklügeltes
Thermomanagement sorgt dafür, dass die
Batterie stets in einem optimalen Temperaturbereich arbeitet und dadurch eine
sichere Funktion unter allen Betriebszuständen gewährleistet.
Erste Kunden:
BMW und Chrysler Fiat
Als erster Automobilhersteller hat sich
BMW entschlossen, für das rein elektrisch
angetriebene Megacity Vehicle Batteriezellen von SB LiMotive zu beziehen. Auch das
Elektrofahrzeug 'Active E', mit dem BMW
von 2011 an eine Erprobungsflotte aufbaut,
Am deutschen Standort in Stuttgart werden die Batteriesysteme entwickelt und
Prototypen gebaut. Das umfassende Knowhow von Bosch steht SB LiMotive hier
zur Verfügung. Im koreanischen Giheung
befindet sich die Firmenzentrale, in der
man sich vor allem auf die Entwicklung
und Validierung der Zellen konzentriert. An
einem zweiten Standort in Korea, Ulsan,
wurde nach der Grundsteinlegung im September 2009 eine Fertigung auf 34.000
Quadratmetern in nur neun Monaten
aufgebaut. SB LiMotive kann an beiden
Standorten auf den Erfahrungsschatz von
Samsung SDI zurückgreifen. Geplant ist,
in Ulsan in den kommenden Jahren 1.000
Stellen zu schaffen. Die Produktion startete bereits 2010 mit Vorserienprojekten,
in diesem Jahr beginnt dann die Großserienfertigung. Bis 2015 will SB LiMotive
die Kapazität der Zellfertigung weltweit
auf mehr als vier Gigawattstunden pro
Jahr hochfahren. Dies reicht aus für rund
180.000 Elektrofahrzeuge. Mit dem Einstieg in Entwicklung und Fertigung von
Lithium-Ionen-Batterien für Hybrid- und
Elektrofahrzeuge nutzt SB LiMotive die
Chance, die Mobilität der Zukunft mitzugestalten.
Dr. Joachim Fetzer ist Executive Vice
President bei SB LiMotive Co., Ltd.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
17
Konjunktur
Korea investiert Milliarden in neue Kraftwerke
Fast alle Energieträger werden stärker genutzt
Langfristige Planungen veröffentlicht
Frank Robaschik
South Korea wants to further expand its electricity generation. The newest plans until
2024 call for an increase of the capacity of the country's power plants by more than
35 Gigawatts. According to these plans, nuclear power and renewable sources of energy shall be utilized much more. The projects have a total value of more than 30 billion
Euro. On top of these come plans in the renewable energy sector and projects in third
countries. German technology is well-established in certain fields such as, for example, electrical transformers and photovoltaic cells.
Die Elektrizitätsnachfrage in Korea wird
mittelfristig weiter steigen. Die Regierung
rechnet mit einer Zunahme von 394,5 Mrd.
kWh im Jahr 2009 auf 552,6 Mrd. kWh in
2024. Um den Bedarf zu decken, sieht der
"5th
Basic Plan of Long Term Electricity
Supply & Demand" von 2010 bis 2024 den
Bau zahlreicher Kraftwerke im Wert von
48,6 Bill. Won vor (etwa 32 Mrd. Euro; 1
Euro = 1.532 Won im Jahresdurchschnitt
Planung der Kraftwerkskapazität*
Energieart
Gesamt
.Kernkraft
.Kohle
.Flüssiggas
.Erdöl
.Pumpspeicherwerke
.sonstige (v.a. erneuerbare Energien)
in: MW
2010
75.416
18.716
24.205
18.422
5.372
3.900
3.801
* ohne den Ausbau erneuerbarer Energien im Rahmen des Renewable Portfolio Standard
Quelle: Ministry of Knowledge Economy (MKE), 29.12.2010
18 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
2015
96.283
24.516
30.945
23.517
4.108
4.700
8.497
2024
112.593
35.916
31.445
23.517
4.108
4.700
12.907
2010). Davon sind 33,2 Bill. Won für Kern-,
10,0 Bill. Won für Kohle- und 5,1 Mrd.
Won für Flüssiggaskraftwerke vorgesehen.
Hinzu kommen Investitionen in den Ausbau der Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Insgesamt sollen die Stromerzeugungskapazitäten bis 2024 auf 112,6 GW erhöht
werden. 2010 waren es noch 75,4 GW.
Der Plan sieht vor allem den Ausbau der
Nutzung der Kernkraft und erneuerbarer
Energien vor. Zu den bereits existierenden
zwanzig Atomkraftwerken sollen weitere
vierzehn hinzukommen. Damit soll die
Bedeutung der Kernenergie von 2010 bis
2024 von knapp einem Viertel auf fast ein
Drittel der gesamten Kraftwerkskapazitäten
und ihr Anteil an der Stromerzeugung von
31,4% auf 48,5% ansteigen.
Unter den erneuerbaren Energien setzt
das Land besonders auf den Ausbau der
Nutzung der Wind-, der Solar- und Meeresenergie. Der Anteil der Wasserkraft und
Konjunktur
sonstiger erneuerbaren Energien (dazu
zählt auch die Müllverbrennung) an der
Stromerzeugung soll von 1,3% im Jahr
2010 auf 8,9% in 2024 zunehmen.
Trotz des Baus zahlreicher neuer Kohleund Flüssiggaskraftwerke, soll die relative
Bedeutung konventioneller Stromerzeugung auf der Basis von Kohle, Erdgas und
Erdöl in den nächsten Jahren zurückgefahren werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Bei den Erweiterungsplänen ist Korea auf ausländische
Technik angewiesen. Aber auch die Nutzung eigener Produkte wird vorangetrieben. So baut das Land nicht nur im Inland
zahlreiche neue Kernkraftwerke, sondern
exportiert diese mittlerweile auch in Drittländer. Darüber hinaus investieren Unternehmen, unter anderem aus dem Schiffbau und der Elektronik, in die Entwicklung
von Anlagen für erneuerbare Energien wie
Solarzellen, Windräder und Brennstoffzellen.
Deutsche Produkte haben bei Transformatoren im Hochspannungsbereich gute
Marktpositionen. Auch bei photovol-
taischen Zellen, bei Dampfturbinen, bei
Teilen für Gasturbinen und in der Schalttechnik finden signifikante Importe aus
Deutschland statt. An vielen Projekten
ist von deutscher Seite Siemens beteiligt.
Daneben sind General Electric, Mitsubishi
spielsweise im Nahen Osten, sind deutsche
Firmen beteiligt.
Heavy Industries und Alstom wichtige ausländische Lieferanten im Bereich der Kraftwerkstechnik.
des Landes. 2001 war diese in sechs Untergesellschaften aufgeteilt worden, von
denen eine Kern- und Wasserkraftwerke
und die anderen konventionelle Kraftwerke
betreiben. Eine geplante Privatisierung des
Unternehmens wie auch des Verteilungsnetzes wurde jedoch verschoben. Im Juli
2004 beschloss die Regierung, die Privatisierung im Stromsektor auf die Erzeugung
zu begrenzen und die Eigentumsrechte an
den Transmissions- und Verteilungsnetzen
der KEPCO zu behalten.
Die Bedeutung von Korea als Abnehmer
von Kraftwerkstechnik geht über den eigenen Markt hinaus, denn auch bei Projekten
koreanischer Firmen auf Drittmärkten, bei-
Geplante Inbetriebnahme größerer neuer konventioneller Kraftwerke bis 2024
in: MW
Jahr
2010
Kohlekraftwerke
Flüssiggaskraftwerke
Yongwol (853)
2011
Posco Power 5,6 (je 575)
2012
Incheon 3 (450), Osong (833)
Pocheon 1 (750), Bugok 3 (500),
Andong (400)
Ansan 1 (750), Jangheung (800),
Munsan (800), Pocheon 2 (750),
Chuncheon (500), Seoul 1, 2 (je
500), Dongducheon 1, 2 (je 750)
2013
2014
2015
2016
2017
2019
Yeongheung 5, 6 (je 870),
Donghae Minja 1 (500)
Samcheok 1, 2 (je 1.000),
Dangjin 9 (1.000) , Donghae
Posco Power 7,8 (je 600)
Minja 2 (500), Dongbu
Green 1, 2 (je 500), Yeosu
1 (350)
Dangjin 10 (1.000), Shin
Boryeong 1 (1000), Taean 9,
10 (je 1.000)
Shin Boryeong 2 (1000)
O - Koksofengas
Quelle: MKE, 29.12.2010
Sonstige
Jaecheol 3,4 (O, 200)
Yaecheon Pumpspeicher
1, 2 (je 400)
Pohang (O, 150)
Jaecheol 5,6 (O, 200),
Pohang 2,3 (O, 300)
Daean CCT (300)
Yeongnam IGCC (300)
Gunjang IGCC (300)
Nach wie vor stellen die Tochterfirmen der
Korea Electric Power Corporation (KEPCO)
den Großteil der Kraftwerkskapazitäten
Zu den unabhängigen Stromproduzenten
(IPP) zählen unter anderem POSCO Power
(ein 1,8 GW-Kraftwerk in Incheon, 2011
sollen weitere 1,2 GW in Incheon und
300 MW in Gwangyang hinzukommen),
GS EPS (ein Brennstoffzellenkraftwerk mit
2,4 MW und zwei Kraftwerke im kombinierten Zyklus in Bugok mit jeweils etwa
550 MW, ein drittes Kraftwerk mit 400
MW soll 2013 ans Netz gehen), K-Power
(ein 1.074 MW-Flüssigerdgaskraftwerk
im kombinierten Zyklus in Gwangyang),
GS Power (zwei Gaskraftwerke mit einer
Kapazität von jeweils 450 MW in Anyang
und Bucheon) und Meiya Yulchon Power.
Daneben betreiben auch die staatlichen
Firmen Korea District Heating Corporation
und Korea Water Resources Corporation
Kraftwerke.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
19
Konjunktur
Ausbau von Offshore-Wind-, Solar- und Meeresenergie
Kraftwerksbetreiber sollen in die Pflicht genommen werden
Anrechnungssystem für Versorger veröffentlicht
Frank Robaschik
At the end of 2011 the renewable energy feed-in tariff in South Korea will expire.
Meanwhile the upcoming Renewable Portfolio Standard is being developed. It will
force producers to generate a certain minimum amount of electricity out of renewable energy sources. Details describing this system have been published in the end of
2010. Korea has chosen to facilitate especially the construction of more offshore wind,
solar- and oceanic power plants on its territory.
Die Elektrizitätsnachfrage in Korea wird
mittelfristig weiter steigen. Die Regierung will neben der stärkeren Nutzung der
Kernkraft auch den Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich vorantreiben. Laut
dem am 29.12.2010 bekannt gegebenen
"5th Basic Plan of Long Term Electricity
Supply & Demand" von 2010 bis 2024 soll
der Anteil der Wasserkraft und sonstiger
erneuerbaren Energien (dazu zählt auch
die Müllverbrennung) an der Stromerzeugung von 1,3% auf 8,9% zunehmen. Dabei
setzt das Land besonders auf den Bau von
Windkraft-, Solar- und Meeresenergiekraftwerken.
Wichtig für die Marktentwicklung bei
erneuerbaren Energien, vor allem in der
Photovoltaik, war der Einspeisetarif. Dieser
läuft jedoch für neue Projekte 2011 aus.
Ab 2012 soll stattdessen ein Renewable
Portfolio Standard (RPS) eingeführt werden, der Stromerzeuger mit Kapazitäten ab
500 MW dazu zwingt, einen bestimmten
vorgeschriebenen Anteil des Stroms aus
erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen.
Vorgesehen sind im Rahmen des RPS 2%
für 2012 und eine sukzessive Steigerung
bis auf 10% im Jahr 2022.
Innerhalb des RPS gibt es eigene Mindestquoten für die Solarenergie. Auf diese sollen nach den letzten Plänen des Ministry
of Knowledge Economy vom September
2010 zunächst Neuinstallationen von mindestens 200 MW im Jahre 2012 entfallen.
Die Zielmarke steigt auf 280 MW im Jahr
2016. Damit wurden gegenüber früheren
20 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
Plänen die Vorgaben für die Photovoltaik
in diesen Jahren erhöht.
Die Nutzung verschiedener erneuerbarer
Energien wird im Rahmen des RPS nicht
nur nach der reinen erzeugten Strommenge berücksichtigt. Ende Dezember 2010 hat
das Ministry of Knowledge Economy (MKE)
Faktoren für die Anrechnung von Projekten
im Rahmen des RPS veröffentlicht. Nach
diesen stellt das Renewable Energy Center
der Korea Energy Management Corporation
Planung neuer Kraftwerkskapazität bei erneuerbaren Energien*
Energieart
Erneuerbare Energien
.Windkraft
.Solar
.Meeresenergie
.Wasserkraft
.Brennstoffzellen
.Biomasse
.Geothermie
Müllverbrennung
Koksofengas
Gas-Dampfkraftwerke
Bestand
Ende
2009
2.434
346
415
0
1.615
23
82
0
37
230
0
Zugang
2010
390
116
241
0
4
22
8
0
6
342
0
Zugang
20112012
2.320
1.435
441
254
118
58
14
0,2
13
292
0
in: MW
Zugang
20132015
2.632
664
1.002
571
17
131
248
0
75
500
300
Zugang
2016- Insgesamt
2024
11.409
16.752
6.413
8.628
2.130
3.813
2.213
3.038
94
233
450
661
79
349
31
31
278
372
0
1.134
600
900
* Pläne einschließlich erwarteter Projekte der Stromerzeuger im Rahmen des RPS
Quelle: The 5th Basic Plan of Long Term Electricity Supply & Demand vom 29.12.2010
Anrechnungsfaktoren für erneuerbare Energie im Rahmen des RPS1
Energieart
Solarenergie
.auf Feldern, Reisfeldern, in Obstgärten, Weiden, Wäldern1
.auf anderen Arten unbebauter Grundstücke, mehr als 30kW1
.auf anderen Arten unbebauter Grundstücke, bis 30kW1
.bei Nutzung existierender Gebäude
Gas-Dampf-Kraftwerke (IGCC), Koksofengas2
Energie aus Abfällen, Deponiegas
Wasserkraft, Onshore-Windkraft, Bioenergie, heizwertreiche Abfallfraktion (RDF),
Vergasung von Abfällen, Meeresenergie mit Damm
Biomasse aus Holz, Offshore-Windkraft mit Anschluss bis 5 km
Offshore-Windenergie mit Anschluss über 5 km, Meeresenergie ohne Damm,
Brennstoffzellen
1 es gilt die Einordnung des Grundstücks von vor 5 Jahren
2 wird bis zu maximal 10% der Verpflichtungen aus dem RPS angerechnet
Quelle: MKE, 30.12.2010
Faktor
0,7
1,0
1,2
1,5
0,25
0,5
1,0
1,5
2,0
Konjunktur
(KEMCO) den Stromerzeugern Zertifikate
für ihre Projekte im Rahmen des ab 2012
geltenden RPS aus.
Stromfirmen 50% der Mengen, die sie
im Bereich Photovoltaik erbringen sollen,
extern zukaufen. 2011 soll ein Probebe-
Die Faktoren führen dazu, dass nicht nur
einseitig die billigste erneuerbare Energie
zum Einsatz kommt. Auf Grundlage von
Forschungen des Korea Electrotechnology
Institute (KERI) sollen sie auch Effekte auf
die Umwelt, die Technologie- und Industrieentwicklung und die tatsächliche Reduzierung von Treibhausgasen im Rahmen
der Projekte sowie die Kosten der Energieerzeugung mit berücksichtigen. So werden
beispielsweise die Nutzung der OffshoreWindkraft, der Meeresenergie ohne Damm,
von Brennstoffzellen sowie die gebäudeintegrierte Photovoltaik besonders gefördert.
Geplante Inbetriebnahme von Kraftwerken mit erneuerbaren Energien außerhalb des RPS
in: MW
bis 2024
Jahr
Solarenergie1 Windkraft2
Bioenergie3
Gezeitenenergie
2010
240,8
Yeongyang (76,5)
2011
133,6
Imgae (50)
Sihwa (254)
Daehwa (90), Gimcheon (85),
2012
Odae (66), Yeongam (62),
Miryang (50,6)
Bugok (200),
2013
Miryang 2 (60)
Uldolmok (50,5)
Donghae (30)
Woljeong Offshore (95),
2014
Hangyeong Offshore (95)
2015
10
Udo Offshore (95)
Garorim (520)
2016
73
Daejeong Offshore (95)
Incheon (1.320),
2017
Ganghwa (840),
Wando (53)
Die Korea Hydro and Nuclear Power wird
teilweise von den Verpflichtungen des RPS
ausgenommen. Dieser Teil der Verpflichtungen wird auf die andern fünf Tochterfirmen der KEPCO übertragen. Um die
Teilnahme privater Unternehmen an der
Photovoltaik zu beleben, sollen die sechs
erbaren Energien. Daneben gibt es in der
Wasserkraft eine Vielzahl kleinerer Projekte
bis maximal 5 MW. Nur ein Einziges geht
1 Projekte ab 10 MW, 2 Projekte ab 50 MW, 3 Projekte ab 30 MW
Quelle: MKE, 29.12.2010
trieb des RPS beginnen, bevor 2012 der
RPS richtig startet. Auch außerhalb des
RPS gibt es zahlreiche Projekte bei erneu-
in Cheongpyeong (geplante Fertigstellung
2011) mit 60 MW darüber hinaus.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
21
Kompetenz
„Grünes Wachstum“ - Chancen für deutsche Unternehmen
Bilaterales „dEcoSense“-Projekt setzt auf nachhaltige Zusammenarbeit
Nina Hemprich
Since President Lee Myun-bak proclaimed the “Low Carbon, Green growth” strategy in
August 2008, environmental issues and green technologies have become significant
political topics in South Korea. The focus on the increase of energy efficiency and the
use of renewable energies has grown. In the wake of such events opportunities opened up for companies responding to the policy criteria. For such reason the German
Ministry of Research and Education launched the “dEcoSense project” in June 2010, a
research and development project between Korea and Germany.
Südkorea war wirtschaftlich gesehen in
den vergangenen fünf Jahrzehnten eines
der entwicklungsstärksten Länder der Welt.
Trotz einer Krise Mitte der 1990er-Jahre
zählt das Land weltweit immer noch zu
den stärksten Industrienationen. Entsprechend hoch ist der Energiebedarf bei gering
vorhandenen Rohstoffressourcen, was eine
hohe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern nach sich zieht. 2008 wurden 96%
der benötigten fossilen Brennstoffe importiert. Der Energiebedarf wird größtenteils
durch die Nutzung von Kernenergie sowie
durch Kohle- und Gaskraftwerke gedeckt.
Insgesamt zählt das Land weltweit zu den
neuntgrößten CO2-Erzeugern.
dung und Forschung (BMBF) initierte
und co-finanzierte „dEcoSense-Projekt“
setzt genau an diesem Punkt an: Es ist
ein Forschungsvorhaben von deutschen
und südkoreanischen Partnern aus den
Bereichen der erneuerbaren Energien und
der Energieeffizienz. Die Initiative zielt
Koreas Strategie für Grünes
Wachstum
Umweltschutzmaßnahmen und erneuerbare Energien sollen langfristig zum
Wachstumsmotor der koreanischen Volkswirtschaft werden, so die Kernaussage der
Vision „Low Carbon, Green Growth“. Ziel ist
eine zunehmendere Unabhängigkeit von
fossilen Energieträgern, von Energieimporten sowie eine Reduktion der Treibhausgasemissionen. Vor diesem Hintergrund sucht die südkoreanische Regierung
in einem intensiven Dialog mit ausländischen Partnern nach Lösungen für diezukünftige Energiewirtschaft.
Forschungsprojekt dEcoSense:
„Voneinander lernen…“
Das vom Bundesministerium für Bil-
22 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
schließlich in Vorschlägen für Energieund Klimaschutzkonzepte im Sinne einer
nachhaltigen Entwicklung münden, die u.a.
praktische Lösungsvorschläge beinhalten.
Erfolgreicher Start
Die Startphase mit mehreren Forschungsreisen im Sommer und Herbst 2010 diente
zur Schaffung von Kontakten. Mit dem
koreanischen Unternehmen Wooam Inc.
besteht bereits eine Kooperationspartnerschaft, die im September 2010 vom
deutschen Projektkonsortium unterzeichnet wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt
sollen die Produkte und Dienstleistungen
der beteiligten Unternehmen für den koreanischen Markt weiterentwickelt werden.
Um den Austausch von Expertenwissen voranzutreiben und neue Partner zu
gewinnen, wird am 29. März 2011 ein Auftaktworkshop unter dem Titel „Cooperation
Workshop on Green Energy Technology“ in
den Räumen der AHK Seoul stattfinden. Im
Laufe des Jahres wird die Workshopreihe
intensiver fortgesetzt.
Die nächsten Schritte
darauf ab, Lösungen zur Umsetzung der
südkoreanischen Strategie in einem bilateralen Austausch zu finden. Expertenwissen aus beiden Ländern wird in einem
fortwährendem „Best Practice Austausch“
zusammengeführt, um Potenziale für den
Ausbau erneuerbarer Energien sowie Energieeffizienzmaßnahmen zu erschließen.
In Kooperation mit koreanischen Institutionen, Wissenschaftlern, Lokalpolitikern
und Unternehmenspartnern sollen diese
Mit Hilfe der Workshops und weiteren Forschungsreisen wird eine Potenzialanalyse
der energetischen Situation in der Metropolregion Seoul vorgenommen. Das bisher wenig verbreitete Konzept der dezentralen Energiebereitstellung soll verstärkt
diskutiert werden. Als Ergebnis werden
Empfehlungen anhand von ausgewählten
Beispielen für die Bereiche der Energieeffizienz, des Ausbaus erneuerbarer Energien
und von Partizipationsmodellen ausgesprochen, die sich nach den regionalen Gegebenheiten und kulturellen Anforderungen
richten.
Nina Hemprich ist Stadtplanerin bei KEEA
- Klima und Energie Effizienz Agentur.
Kontrakte
Amendments to Korean Transfer Pricing Regulations
Impact on multinational corporations
Unghwan Rap Choi and Charles Jo
Recent amendments to the transfer pricing regulations in Korea impact the intercompany pricing policy of German as well as other foreign-invested companies in Korea.
The transfer pricing regulations in Korea,
which are comprised of the Law for Coordination of International Tax Affairs (LCITA)
and its Presidential Enforcement Decree
(PED) and Ministerial Decree thereunder,
govern cross-border intercompany transactions dealing with tangible goods, intragroup services, royalties, loans/guarantees
etc. and allow the Korean tax authorities
to determine or adjust income taxes of
multinational taxpayers based on such
regulations. The Korean transfer pricing
regulations apply to transactions between
companies which are deemed related parties as defined under the Korean transfer
pricing rules.
Significant changes to the LCITA and the
PED came into effect on 27 December
2010 and 30 December 2010, respectively,
including the following noteworthy items:
1.T he LCITA has been amended to
increase the amount of the penalty
that can be imposed on the taxpayer for failure to submit documents
(e.g., transfer pricing documentation) requested by the tax authorities
from “up to 30 million Korean won” to
“up to 100 million Korean won.” The
amount of penalty will depend on the
type of document(s) requested.
2.The LCITA has been amended to incre-
ase the consistency in the application
of a transfer pricing method (TPM) by
the tax authorities in a tax audit.
3.T he LCITA has been amended
to replace the prior hierarchical
approach with the selection of the
most reasonable method. Prior to this
amendment, traditional transactional
methods, i.e., the comparable uncontrolled price method (CUP method),
the resale price method (RPM) and
the cost plus method (CP method) had
priority over the transactional profit
methods, i.e., the profit split method
(PSM) and the transactional net margin method (TNMM), with no internal
priority within the traditional transactional methods and the transactional
profit methods.
4.The PED has been amended to allow
for analyzing interrelated intercompany transactions on a combined
basis rather than on a transactionby-transaction basis, in the event that
the intercompany transactions are so
closely linked that it would be more
reliable to evaluate the transactions
on a combined basis.
5.The PED has been amended to allow
the use of multi-year data in cases
where the impact of certain economic
conditions or particular business strategies influences a taxpayer’s operations over a multi-year period and the
use of single-year data is insufficient
to reliably derive the intercompany
price, profit or transactional margin.
What Should You Do
Multinationals in Korea should prepare
annual Korean contemporaneous transfer pricing documentation. Multinationals
without such documentation will be subject to underreporting penalty in the event
of a transfer pricing adjustment.
Contemporaneous documentation is transfer pricing documentation which meets
the documentation requirements in Korea
and is prepared and in place by the time
the company files its timely filed corporate
income tax return in Korea. For example, the deadline for companies with a 31
December 2010 year-end would be at the
latest by 31 March 2011.
Preparing transfer pricing documentation
may not only help to provide the first-line
defense in the event of a transfer pricing
audit but may also allow multinationals
to identify potential transfer pricing issues
and prepare for such issues in advance.
For certain multinationals, an advance
pricing agreement (APA) – an agreement
between a taxpayer and the taxing authority on an appropriate TPM for the covered
intercompany transactions over a fixed
period of time to help reduce the uncertainty a company may face regarding its
transfer pricing – may be a viable option.
Mr. Unghwan Rap Choi, PhD, Esq., is a
Transfer Pricing Leader/Partner and Mr.
Charles Jo is a Transfer Pricing Senior
Manager at Ernst & Young Korea.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
23
Schweizer Seiten
Swiss Business Hub (SBH) Korea
Ihr Partner und die Eintrittspforte in den koreanischen Markt
Thomas M. Wicki
The Swiss Business Hub (SBH) Korea, part of Osec - Business Network Switzerland - is
helping Swiss and Liechtenstein SMEs to enter the Korean market, relying on its expertise, know-how and a vast expert network (Pool of Experts), both locally and internationally. With its transparent "Export Step-by-Step" consulting approach, Osec and the
SBH assist and support the SMEs entrance into the Korean market. The promotion of
Switzerland as an investment location, setting up a foreign company’s headquarter in
Switzerland, is an additional task of the SBH Korea.
Die Osec (www.osec.ch) informiert, berät
und begleitet Schweizer und Liechtensteiner KMU bei ihren internationalen
Geschäftsvorhaben und vernetzt Unternehmen, Know-how-Träger sowie private
und öffentliche Organisationen weltweit.
Neben der Exportförderung nimmt die Osec
auch die nationale Standortpromotion der
Schweiz sowie die Import- und Investitionsförderung zu Gunsten von ausgewählten
Entwicklungs- und Schwellenländern wahr.
Im Rahmen der vom Bund beschlossenen
Stabilisierungsmaßnahmen wurden zudem
Mittel zum Aufbau von speziellen Exportplattformen (www.cleantech-switzerland
.com/www.medtech-switzerland.com/
www.ingenious-switzerland.com) eingesetzt.
Bei ihren Aktivitäten koordiniert die Osec
ein dichtes Netzwerk („Business Network
Switzerland“) von kompetenten Partnern
im In- und Ausland. In der Schweiz arbeitet sie mit kantonalen Industrie- und Handelskammern sowie mit den kantonalen
Volkswirtschaftsdepartementen und Wirtschaftsförderstellen zusammen. Im Ausland
umfasst das Netzwerk unter anderem 18
Swiss Business Hubs, die in Wachstumsund Schwerpunktmärkten bei Schweizer
Vertretungen und bilateralen Handelskammern angesiedelt sind. Zudem unterhält die
Osec ein weltweites Spezialisten-Netzwerk
(„Pool of Experts“).
Unsere Mission
Wir helfen Unternehmen auf dem Weg in
24 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
internationale Märkte Schritt für Schritt
mit Informationen und dem modularen
Beratungskonzept „Export Step-by-Step“.
Dazu gehören u.a. kostenlose, individuelle Meetings mit unseren Länderexperten
Osec Zentrale in Zürich
und/oder lokalen Trade Officers, Marktabklärungen, Geschäftspartnervermittlungen
oder Beteiligungen an Leitmessen. Exportierenden Unternehmen werden neue Märkte und Opportunitäten aufgezeigt.
Die Swiss Business Hubs (SBH) nehmen
die zentrale Rolle der Osec Außenstellen
wahr. Heute sind es 18 weltweit, davon
4 in Asien: Singapur (Sitz ASEAN), China (Peking, Shanghai, Guangzhou), und
Japan (Tokio). Korea, mit dem Hub in der
Schweizer Botschaft in Seoul, ist die neueste Anlaufstelle in Asien. Der SBH arbeitet
in Korea eng mit dem Handels- und Wirtschaftsdienst der Botschaft, dem Swiss
Korean Business Council und anderen
inländischen und ausländischen Netzwerkpartnern (z.B. AHK Korea) in Korea und der
Schweiz (z.B. SACC) zusammen, organisiert
Veranstaltungen oder erhält Unterstützung.
Umfassende Dienstleistungen
Im Beratungskonzept „Export Step-byStep“ sind die Dienstleistungen auf den
Grad der Internationalisierung ausgerichtet. Zur ersten Orientierung vermitteln wir
kostenlose Informationen zu einer Vielzahl
von Export-, Länder- und Marktthemen. In
der Beratung prüfen wir die konkreten
Exportpläne der KMUs, beantworten erste
Fragen, erörtern landestypische Herausforderungen und zeigen mögliche Vorgehensvorschläge auf. Komplementär betreiben
die SBH’s ein aktives Networking zu relevanten privaten und öffentlichen Organisationen und Institutionen und speisen die
Informationsplattform www.osec.ch mit
vertieften Informationen aus den jeweiligen Märkten. Unser umfassendes und
weltweites Netzwerk verhilft zielgerichtet
zu den richtigen Kontakten und letztendlich zum Exporterfolg für unsere Kunden.
Kerndienstleistungen von Osec
Die Osec konzentriert sich im Dienstleistungsangebot auf die Bereiche der Erstinformation, der Basisberatung und der
Detailberatung, und ist subsidiär zur Privatwirtschaft tätig.
1. Erstinformation: Wir bieten Möglichkeiten
Die Erstinformation umfasst die kostenlose
Vermittlung von weitreichenden Export
Informationen:
Schweizer Seiten
export
Information
Märkte
Export Know-how
News + Studien
step-by-step
Beratung
Kontakte
Analyse
Strategie
Implementierung
Geschäftspartner
Regierungsstellen
Mentoren
Netzwerk
Swiss Business Hubs • Handelskammern •
Botschaften • Pool of Experts •
Business-Netzwerke • Exportplattformen •
Clusters • Verbände • Partner
•Service Center: es beantwortet Fragen
zur Schweizer Außenwirtschaft oder
hilft mit ersten Lösungsansätzen.
•Enterprise Europe Network: das EEN
Switzerland verfügt über ein breites
Wissen zu Fragen betreffend der EU
und dem EWR (Europäischer Wirtschaftsraum). Informationen werden
bedarfsgerecht zusammengestellt.
•www.poolofexperts.ch: unsere Datenbank mit Spezialisten und deren
diversen Kompetenzen im Bereich
Exporte und Internationalisierung;
unsere Experten sind weltweit beim
Auf- und Ausbau eines internationalen Exportgeschäftes behilflich (siehe
auch Upcoming Events).
•www.osec.ch: unsere offizielle Website gibt einen umfassenden Überblick
über das gesamte Leistungsspektrum.
idee unserer Kunden ein. Sie erhalten
erste Informationen und Antworten
auf Ihre Fragen und wie wir Sie bei
Ihren Exportvorhaben unterstützen
können. Das Beratungsgespräch kann
auch dazu dienen, eine unabhängige
Zweitmeinung einzuholen. Es kann
jederzeit, egal ob beim Kunden oder
bei der Osec, gebucht werden.
•Länderberatung: die Möglichkeit für
individuelle Beratungsgespräche. Im
Unterschied zur individuellen Beratung ist zusätzlich ein lokaler Länderexperte anwesend. Somit können
unsere Kunden von noch mehr Knowhow profitieren. Je genauer die Vorgaben, desto gezielter können wir auf
die jeweiligen Bedürfnisse eingehen.
Die Länderberatung findet mehrmals
pro Jahr und Land bei Osec in Zürich,
Lausanne oder Lugano statt.
2. Basisberatung: Wir prüfen Chancen
3. Detailberatung: Wir vertiefen Wissen
Wir prüfen gemeinsam mit unseren Kunden deren konkreten Exportpläne. In
individuellen Gesprächen beraten unsere
Teams bereits in dieser frühen Phase des
Exportvorhabens. Die Basisberatung gehört
ebenfalls zum „service public“; wir setzten
effiziente Analysemittel gezielt ein und
bieten weitere kostenlose und erstklassige Möglichkeiten, damit Schweizerische
und Liechtensteinische Unternehmen von
der jahrelangen Exporterfahrung unserer
Teams profitieren.
•Individuelle Beratung: ein persönliches
Gespräch mit einem Osec-Berater.
Konkret gehen wir auf die Export-
Der Schritt in den Internationalen Export
muss gut vorbereitet sein. Wir unterstützen durch unsere 18 SBHs, mit unserem
internationalen Expertennetzwerk individuell und mit unseren kostenpflichtigen
Produkten:
•Strategieprodukte: sie vertiefen durch
fundierte Abklärungen, kompetente
Analysen und persönliche Kontakte vor
Ort bereits vorhandenes Wissen über
das Zielland und den lokalen Markt
•Umsetzungsprodukte: sie helfen bei
der Umsetzung und Realisierung eines
konkreten Geschäftsvorhabens im
Ausland, unterstützt durch das Fachwissen und den Erfahrungen unseres
Netzwerks und kompetenten Experten
im In- und Ausland.
Welche Dienstleistungen sind
vom SBH KOREA gefragt?
Im Vordergrund stehen die Hilfe bei der
Organisation von Geschäftsreisen und das
Arrangieren von Kontakten mit Firmen und
Verbänden (ca. 40% der Aufträge – durchschnittliche Erfahrungswerte), die Identifizierung eines Kooperationspartners (30%);
über 15% unsere Mandate beinhalten die
Verifikation von möglichen Geschäftspartnern. Die restlichen Anfragen betreffen
Fragen im Zusammenhang mit dem Export,
Zöllen und Regierungsrichtlinien.
Ca. 20% der Mandate sind im Maschinensektor, 15% für Lifestyle Produkte, 13%
für Präzisionsinstrumente, 11% für Nahrungs- und Genussmittel, 9% im Healthcare Bereich, die restlichen im Herstellen
von Kontakten mit Verbänden und Institutionen. In Korea werden sich die Zahlen in
etwa demselben Rahmen bewegen. Trotz
dieser breiten Fächerung der Fragestellungen geht der SBH Korea jedes Anliegen individuell und spezifisch an: Standardantworten liefern wir keine, aber wo
nötig ziehen wir externe Berater hinzu
(www.poolofexperts.ch). Aufbau und Pflege
dieses Kontaktnetzes kommt eine erhebliche Bedeutung zu. Hier betreten wir Neuland in Korea: ein entsprechender Anlass
ist für den 20. April 2011 in Seoul geplant, wo wir interessierte potentielle lokale Experten, Partner und Fachspezialisten
zu einem Einführungs- und Informationsseminar einladen. Im Weiteren hilft der
SBH Korea auch zahlreichen lokalen Firmen, die Geschäftsmöglichkeiten in der
Schweiz suchen. Auch diese Anfragen werden im Rahmen des "service public", und
mit Hilfe unserer Zentrale - oder in Zusammenarbeit mit KOTRA in Zürich - zur vollen
Zufriedenheit unserer Kunden abgewickelt.
Thomas M. Wicki ist Counselor/Executive
Director bei der Schweizer Botschaft/dem
Swiss Business Hub Korea.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
25
Kontakte
News and people
█ Korea Core Industrial Technology Investment Association
(KITIA), an affiliate organization of MKE, opened an „Investment
Cooperation Center“ at the KITIA premises near COEX on December 16th, 2010. This center
is designed to especially
cater the needs of German
and Japanese investors.
Components and materials companies can contact
KITIA in order to receive support while making
inroads into the Korean
market. KGCCI has supported KITIA in setting up OASIS database
for Germany (Overseas Advanced parts & materials companies
Search service and Information System).
█ Mr. Seung-soo Lee (Scott Lee) assumes the role and responsibilities as Managing Director Infineon Technologies Korea Co.,
Ltd. effective from 1st February 2011. He
takes over this role from Dr. Matthias
Ludwig who is moving to Intel Mobile
Communication. Mr. Lee joined automotive division of Infineon Technologies
Korea in 2007 and served as Head of
Automotive since 2008. Prior to joining
Infineon, Mr. Lee spent 7 years with
Freescale Semiconductor Korea, 7 years
for Hyundai Motor Central Research Center, and was also employed at AllTell Telecommunication within the United States. Mr.
Lee received his B.S. in Computer Science from Michigan State
University and his M.S. in Computer Electronics from Indiana
State University.
█ Thomas M. Wicki has been appointed as the Executive Director to lead the opening and start-up of the Swiss Business Hub
(SBH) Korea. After graduating from the University of St. Gallen
(HSG) in Switzerland and working four
years for a pharmaceutical, chemical
and food conglomerate globally, he
moved to Asia where he held various
top executive positions with Swiss and
other European (multinational) companies, mainly in the field of lifestyle and
consumer products. He has an extensive
know-how and hands-on experience in
strategic and operational consulting, proven business turnaround
expertise, in-depth knowledge in building lifestyle brands, as well
as controlling and corporate finance. In 2006 he completed an
EMBA with the University of California Los Angeles (UCLA) and
the National University of Singapore (NUS), focusing on business
in the Pacific Rim. He is married and has been living in Asia since
1989 in Hong Kong, Philippines, Taiwan, and Singapore, before
relocating to Korea. He enjoys outdoor activities of all kinds, traveling lesser trodden paths and to remote locations.
█ On January 11, KGCCI joined
the „Buy Korea Fair 2011“ in
KINTEX, an event hosted by
KOTRA and Ministry of Knowledge Economy. The chamber
was present with an information booth and presented the
KGCCI service portfolio to Korean and international buyers.
Please send news for this column to [email protected]
New Members
Adavanced Microoptic Systems GmbH
Mr. Peter Laupp, President & CEO
E-Mail: [email protected]
Branche: Biotechnology; Building Materials and Supply; Electrical and Electronics
Industry; Fine Mechanics, Glass, Optics;
Machinery
26 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
COMPASS Asia Training & Consulting
Ms. Sylvia Knoss, Managing Director
E-Mail: [email protected]
Branche: Consulting (Business); Culture
The Provincial Government of Gyeongsangbuk-do
Mr. Kwang-Hee Lee
Director General Division of investment
promotion
E-Mail: [email protected]
Kontakte
Hanmi Accounting Corporation
Mr. Young-Jin Ham
Head of Global Services Division
E-Mail: [email protected]
Branche: Banking, Financial Services; Consulting (Business); Legal, Tax, Accounting
Homag Korea Co., Ltd.
Mr. Thomas Kim, President
E-Mail: [email protected]
Branche: Import, Export; IT, Telecommunication, Software; Machinery; Plastics,
Rubber Industry; Renewable Energy
Ivoclar Vivadent AG
Mr. Christoph Linder
Senior Area Sales Manager Japan / Korea
E-Mail: christoph.linder@ivoclarvivadent.
com
Branche: Medical, Health Care
KATHREIN ASIA SEOUL Co., Ltd.
Mr. Noh-Sook Park, President
E-Mail: [email protected]
Branche: Import, Export; Telecommunication
Lian Accounting Corporation
Mr. Ethan Cho
Partner / International services
E-Mail: [email protected]
Branche: Legal, Tax, Accounting
LSU Schaeberle Logistik & Speditions- Union GmbH & Co. KG
Mr. Frank Glaeser
Manager Sales & Logistics
Mr. Thomas Schaberle
Owner & General Manager
E-Mail: [email protected]
thomas.schaeberle@lsu-
schaeberle.com
Branche: Transportation, Logistics, Relocation
Lustenberger Glaus & Partner
Dr. Urs Lustenberger
Partner, Attorney at law
E-Mail: [email protected]
Branche: Legal, Tax, Accounting
Upcoming
Planfocus International Korea, Inc.
Ms. Hyunook Shin
Managing Director
E-Mail: [email protected]
Branche: Banking, Financial Services; Con- Events
sulting (Business); IT, Telecommunication,
Software
KGCCI events
RAYLASE AG
Grünkohlessen
Mr. Christian Schauer
When Friday, February 25, 2011, 7.00 pm
Sales Manager Asia
Where Restaurant Baerlin
E-Mail: [email protected]
Branche: Electrical and Electronics Indus- Korean Executive Forum
try; Fine Mechanics, Glass, Optics
When Wednesday, March 9, 2011, 6.00 pm
Where The Ritz-Carlton Hotel
SGL Carbon Korea Ltd.
Mr. Sanghyeok Kim, President
#1 Sundowner
Mr. Dongjun Oh, Sales Manager
When Thursday, March 10, 2011, 6.30 pm
E-Mail: [email protected]
Where KGCCI Veranda
[email protected]
Branche: Electrical and Electronics Indus- KGCCI Skat Tunier
try; Import, Export; Steel, Metal Products When Saturday, April 2, 2011, 12.00 pm
and Processing; Machinery; Mechanical Where Restaurant Baerlin
and Plant Engineering
www.kgcci.com → Members → Members section
SIKA Dr. Siebert & Kuehn GmbH & Co. KG
Contact Ms. Hana Cha
Mr. Andre Kaufung
[email protected]
Business Development Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Electrical and Electronics Indus- SBH events
try; Inspection, Safety; Ship Building and
Supply
Länderberatung Korea in Zürich
When March 21-24, 2011
SLB Kloepper Rechtsanwaelte
Where Osec Zürich / Switzerland
Ms. See-Hie Song, Partner
Stampfenbachstrasse 85
E-Mail: [email protected]
CH-8021 Zürich
Branche: Legal, Tax, Accounting
Contact Ms. Angela di Rosa
[email protected] / www.osec.ch
Team Consulting
Mr. Peter Manlik, CEO
Osec - Forum der Schweizer
E-Mail: peter.manlik@teamconsulting. Außenwirtschaft 2011
co.kr
When April 7, 2011
Branche: Consulting (Business)
Where Messe Zürich, Switzerland
Contact Ms. Angela di Rosa
Zimmermann & Kim Ltd.
aussenwirtschaftsforum@
Mr. Reto Zimmermann
standingovation.ch / www.osec.ch
Representative Director
E-Mail: [email protected]
Pool of Experts (PoE)
Branche: Clothing Industry, Textile; Import, Informationsseminar in Seoul
Export; Leather Industry; Retail; Wholesale When April 20, 2011
Where Plaza Hotel, Seoul
Contact Mrs. Okjeong Monica Baik
[email protected]
www.poolofexperts.ch
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
27
Kontakte
Contacts
KGCCI Economic Outlook
Income Tax Seminar
The 2011 macroeconomic and sector-wise business forecast was presented at the KGCCI Economic Outlook on January 24th in the Grand Hilton Hotel. Speakers from various industries delivered an assessment of their respective markets. More than 100 members joined this event which
was followed by a get-together and a delicious buffet dinner, sponsored by Daegu-Gyeongbuk
Free Economic Zone (Commissioner Park In-chul, third from right).
On January 27th, an Ernst & Young Tax Seminar for KGCCI members about “Korean Income
Taxation” for foreign nationals working in Korea was held at the E&Y premises. Around 20 participants gained insights about the Korean taxation system and recent changes regarding foreign
employees.
KGCCI Goose Dinner
The traditional KGCCI Goose Dinner was held on December 10th at the Millennium Seoul Hilton Hotel. Around 130 KGCCI members
plus partners enjoyed the delicious course menu, prepared by Chef Park, in a festive atmosphere.
Swiss Business Delegation visits Korea
13 Swiss companies visited Korea in early January to explore
business opportunities. Organized by the Swiss Asian Chamber
of Commerce (SACC), KOTRA - Zurich office, Osec / the SBH
Korea, participants gained a meaningful insight into possibilities for doing business in Korea. SBH Korea, with active support
from KGCCI, prepared a seminar regarding Korean economy
and culture aspects. Several Korean, German and Swiss speakers provided an in-depth picture about "Doing Business in
Korea".
28 KORUM Nr. 31 | Februar 2011
Korea Life
Jede Lücke nutzen
Straßenverkehr in Korea als Spiegel der Geschäftsmentalität?
Meike Hentschel-Bednorz
Korean traffic reflects in many ways the Korean business mentality. Just as traffic
rules, Koreans tend to handle contracts in a flexible and spontaneous way.
Wer schon einmal mit dem Auto durch
Seoul gefahren ist, wird spätestens an
einer roten Ampel die unterschiedlichen
Fahrstile der Deutschen und Koreaner
bemerkt haben: Während „der Deutsche“ in
solchen Situationen auf die Bremse drückt,
gibt „der Koreaner“ nach einem kurzen
Blick nach rechts und links Gas. So mancher Fußgänger muss sich in diesen Situationen mit einem beherzten Sprung wieder
auf den Fußweg retten. Doch auch dort ist
man aufgrund der vielen Motorradfahrer
nicht in absoluter Sicherheit. Diese rollen
den Fußgängern entweder mit ausgeschaltetem Motor entgegen oder kreuzen auf
dem Fußweg, nachdem sie zuvor bei rot
eine Kreuzung überquert haben, um Post
oder Essen schnell an ihre Empfänger auszuliefern.
Der rasante Fahrstil spiegelt in vielfacher
Weise die Geschäftsmentalität der Koreaner wider. Während in Deutschland selbst
bei völlig veränderter Lage Verträge strikt
eingehalten werden, werden diese in Korea
flexibel gehandhabt. Sie werden vielmehr
als Basis der aktuellen Übereinstimmung
verstanden. Diese Spontanität und Flexibilität zeigt sich auch im Straßenverkehr, wo
Verkehrsschilder eher nur als Hinweis zur
Klärung der Schuldfrage wahrgenommen
werden. Geschwindigkeitsbegrenzungen
werden selten eingehalten, vielmehr fährt
jeder so schnell, wie es die Situation gerade zulässt. Ebenso werden überall sich
auftuende Lücken genutzt und man muss
sich ständig auf bremsende oder kreuzende
Fahrzeuge einstellen. Wie im Geschäftsleben werden Regeln nicht um der Regel
Willen eingehalten, sondern es wird immer
geprüft, ob die Regelung in der konkreten
Situation vorteilhaft ist.
Dies bekommt man auch im Bus zu spüren:
Während der Busfahrer von Fahrspur zu
Fahrspur wechselt, um schneller als seine
Kollegen an der nächsten Haltestelle zu
sein, hängen die Fahrgäste an Griffen und
Stangen, um beim Bremsen nicht auf den
Nebenmann zu fallen. Bei solch rasantem
Fahrstil bleiben Unfälle nicht aus. Als
Abschreckung sieht man gelegentlich einen
Schrottwagen an Unfallschwerpunkten, der
eigens dorthin transportiert wurde, um die
Menschen vor Trunkenheitsfahrten oder
zu schnellem Fahren zu warnen (s. Bild).
Dies könnte sich Deutschland zum Vorbild
nehmen – allerdings dürfte dort das Auto
nicht so lange komplett mit Reifen und
Felgen bleiben.
Trotz vieler, wenn auch wenig schwerer
Unfälle, herrscht oft mangelnde Voraussicht: Spätes Einfädeln, Halten in Stra-
ßeneinfahrten oder in der dritten Reihe
gehören zum Straßenalltag. Dieses Phänomen kann man verstärkt bei Taxis und
Bussen beobachten, die auch in der dritten
Spur halten, um neue Kunden mitzunehmen. Oft bewegen sich die Autos auch auf
zwei Fahrspuren und machen beim Überholen durch Hupen auf sich aufmerksam.
Allerdings sind die Autofahrer sehr höflich
gegenüber erkennbar älteren Ausländern.
Auto als Fortbewegungsmittel
und Statussymbol
Jedoch ist das Auto in Korea nicht bloßes
Fortbewegungsmittel: Es dient auch als
Statussymbol. Man zeigt gerne, was man
hat und so sieht man in Seouls Straßen
viele ausländische und gepflegte Autos,
meist in den Farben schwarz und weiß.
Während in der Provinz die Marken Kia
und Hyundai zu fast 100% vertreten sind,
sieht man in den Nobelvierteln von Seoul
auch Maybachs – Korea ist der zweitgrößte
Absatzmarkt weltweit – und alle sonstigen
Premiummarken, oft sogar in einer getunten Variante. Der in Deutschland verbreitete Trend zu bunten und kleinen Autos hat
sich in Korea noch nicht durchgesetzt.
Doch auch eine moderne Ausstattung ist
wichtig: In vielen Autos befinden sich
Navigationsgeräte mit Fernsehempfang
und einem Radarwarnsystem, die sogar
eine 3D-Straßenansicht ermöglichen. Auf
dem Display des Navigationsgeräts blinkt
die Geschwindigkeitsbegrenzung für die
Strecke und die Entfernung zur Kamera
auf. Nachdem man die Kontrolle passiert
hat, ertönt eine Melodie und der Fahrer
kann wieder unbesorgt Gas geben. Nicht
nur wirtschaftlich gesehen befindet sich
Korea daher „auf der Überholspur“.
Dr. Meike Hentschel-Bednorz ist
Rechtsreferendarin bei der AHK Seoul.
KORUM Nr. 31 | Februar 2011
29
KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul.
KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea
and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business
associations and relevant public sector institutions.
Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies
German
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Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr.
Nachdruck nur mit Quellenangabe.
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Herausgeber:
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