Alle im - ÖKO TREND

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Alle im - ÖKO TREND
AKTUELL | AUTO TEST-Umweltsieger
TOP 10
Alle im
grünen Bereich
Diese zehn Modelle sind die Sieger des Umweltrankings 2015. Gesamtsieger ist wie im Vorjahr der BMW i3, allerdings mit Range
Extender. Dichtauf und zum ersten Mal dabei: der neue Golf GTE
1. 94,6 Pkt.
BMW i3 Range Extender
2. 94,4 Pkt.
VW Golf GTE
3. 94,2 Pkt.
Toyota Prius Plug-in-Hybrid
4. 93,3 Pkt.
Toyota Yaris Hybrid
4.
Der Spritverbrauch ist einer der wichtigsten Punkte beim Autokauf – und auch im Ranking der umweltfreundlichsten
Autos. ÖKO TREND bewertet darüber hinaus den gesamten Lebenszyklus, von der Produktion bis zum Recycling
D
er Traum von einer Million
Elektroautos auf Deutsch­
lands Straßen bis 2020 ist noch
lange nicht ausgeträumt. Für den
potenziellen Kunden ist die Elek­
tromobilität aber, obwohl überaus
spannend, eher ein Albtraum: Das
Fahrzeugangebot ist winzig – ein
preisrelevanter Konkurrenzkampf
bleibt aus, geringe Reichweiten
schrecken ab, hohe Ladezeiten bei
noch dünner Elektro-Infrastruktur
86
AUTO TEST | Nr. 1 · Januar 2015
sowie uneinheitliche Ladestan­
dards sind weitere Hemmnisse
beim Kauf. Von Januar bis Okto­
ber dieses Jahres wurden nur etwa
7000 E-Autos verkauft. Aufseiten
konventionell angetriebener Pkw
sind es mehr als 2,5 Millionen.
Für Autokäufer, die trotz dieser
Hürden eine umweltbewusste Ent­
scheidung treffen wollen, kürt das
Institut ÖKO TREND die Umwelt­
sieger der aktuellen Neuwagen.
Dabei geht auch in diesem Jahr
der Titel des ökologischsten Fahr­
zeugs an den BMW i3. Allerdings
in der Version mit Range Extender.
ÖKO TREND hat in diesem Jahr
eine Mindestreichweite von 250
Kilometern in das Bewertungs­
verfahren neu aufgenommen. Da­
mit sollen all die Modelle berück­
sichtigt werden, die durchaus das
Potenzial zum Erstfahrzeug ha­
ben. Auch mit dem zusätzlichen
Verbrenner im Heck wird der i3
vom Institut ÖKO TREND als das
derzeit umweltverträglichste Auto
auf dem deutschen Markt bewer­
tet. Das Besondere daran: Dieses
Ranking berücksichtigt nicht nur
den Ausstoß von Kohlendioxid
und Geräusch, den ein Auto wäh­
rend der Fahrt verursacht, sondern
auch den Aufwand in der Produk­
tion, das Recycling sowie die Um­
weltstandards des Unternehmens.
BMW schneidet hier – wie schon
im vergangenen Jahr – gut ab. Zur
Hälfte fließt der Fahrzeugbetrieb
in die Wertung ein, Produktion
und Unternehmen bilden die an­
dere Hälfte. Auf Seite 92 erläutern
wir die Kriterien am Beispiel des
BMW i3; die Unternehmenswer­
tung erklärt dann ÖKO TREND-
Geschäftsführer Thomas Wiesand
auf Seite 93.
Das unabhängige Institut aus
Wuppertal geht nicht nur mit spit­
zem grünem Stift durch die Pro­
spektwerte, es bewertet die Autos
auch selbst auf einer eigenen Ver­
brauchsstrecke, misst Geräusch­
emissionen und bewertet die Un­
ternehmen anhand eines über die
Jahre verfeinerten Fragenkata­
logs. Über allem steht die Frage:
Lexus CT 200h/
93,3 Pkt. Toyota Auris Hybrid
6. 92,2 Pkt.
VW Up! 1.0 EcoFuel
7. 91,8 Pkt.
Mercedes B 200 NGD
7. 91,8 Pkt.
BMW i8
9. 91,7 Pkt.
Toyota Prius Plus
10. 91,6 Pkt.
Audi A3 g-tron
Wie geht das Unterneh­men mit der
Verantwortung um, die es gegen­
über der Umwelt hat? Das reicht
von der Informationspolitik über
den Umgang mit dem Personal bis
hinunter zu So­larpaneelen auf den
Dächern.
Zurück zu den Autos: Aufgrund
der in die Tiefe gehenden Bewer­
tung mittels zahlreicher Kriterien
sind selbst feine Abstufungen mög­
lich; so lie­gen manche Modelle wie
etwa der BMW i3 und der elektri­
sche Senkrechtstarter VW Golf GTE
dicht beieinander, sie trennt ein
Abstand von lediglich 0,2 Punkten.
Dieses Jahr haben wir die zehn
umweltfreundlichsten Modelle in
einem Top-10-Ranking gelistet.
Sechs führen ihre jeweilige Klasse
an. Wer allein nach Umweltkrite­ri­en geht, erhält hier sicher auch
die ein oder andere Anregung für
seinen nächsten Autokauf. ≥
Januar 2015 · Nr. 1 | AUTO TEST
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AKTUELL | AUTO TEST-Umweltsieger
Kleinstwagen
Obere Mittelklasse
Platz 1: VW Up! 1.0 Ecofuel
Mit 68 PS geht es zwar nicht rasant voran – der erdgasbetriebene
Winzling müht sich in 16,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h –, doch in
der Umweltwertung verteidigt der Up! seine Spitzenposition unter
den Minis. Neben dem CO2 -Ausstoß von 79 Gramm pro Kilometer
zahlt das gute Umweltmanagement von VW in die Wertung ein.
Platz 2: Smart Fortwo 1.0 – 89,2 Punkte
Noch ganz neu, aber schon von ÖKO TREND getestet. Ökologisch
reiht er sich bei den Kleinsten weit vorn ein.
92,k2te
79 Gramm – sticht. Mit CNG ist der Up! CO2-Knauserer
Pu n
Kleinwagen
Platz 3: Fiat Panda Natural Power CNG – 88,3 Punkte
Natural Power oder auch Compressed Natural Gas (CNG) – beides
meint dasselbe, nämlich Erdgas. Der Panda schnattert fröhlich mit
zwei Zylindern und spart dabei.
Der Antriebsstrang des GS 300h stammt aus dem etwas älteren
und kleineren IS 300h. Fahrdynamisch bleibt er mit den kombinierten 223 PS hinter den deutschen Konkurrenten in der oberen
Mittelklasse zurück: 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bei 190
km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht.
104 g CO2 pro Knirpskilometer
Mit 85-PS-Twinair sehr munter
4,7 Liter Normverbrauch bedeuten 109 g CO2/km
90,k6
te
Pu n
Den i3 Rex ziert vorn eine zweite Tankklappe
94un,k6
te
P
Kompaktklasse
„Das Beste oder nichts“ – die hybride S-Klasse weist sogar den
Vorjahressieger des schwäbischen Konkurrenten in die Schranken.
Ein 333-PS-V6, gepaart mit einem 85-kW-Elektromotor – ergibt
unterm Strich 442 PS Systemleistung. Dabei verbrennt der
Luxusstromer gerade mal 2,8 Liter Superbenzin.
Yaris: Platz zwei verteidigt
Jazz und Mini auf Platz drei
Elektro-Spitze: 140 km/h für bis zu 33 Kilometer
89un,k5te
P
Kompaktvans
Foto: T. Bader, S. Krieger, M. Meiners, R. Rätzke, U. Sonntag, T. Starck, dpa, Hersteller
Nach gut zwei Stunden an der Wallbox aufgeladen
94un,k4
te
P
Mittelklasse
Platz 2: Mercedes C 300 BlueTec Hybrid – 90,8 Punkte
In der C-Klasse koppelt Mercedes den E-Motor mit dem 204-PS-Diesel zusammen. Auf dem Papier kommt diese Kombination mit 3,6
Litern 100 km weit. So viel Technik kostet mindestens 47 005 Euro.
Markantes Umweltvorbild in dritter Generation
88
AUTO TEST | Nr. 1 · Januar 2015
94un,k2te
P
Platz 3: Lexus IS 300h – 90,7 Punkte
Laut Werk kommt der Lexus-Hybrid auf 4,3 Liter Superbenzin – ein
sehr guter Wert für eine 223 PS starke Mittelklasselimousine.
Platz 3: BMW Active Hybrid 7 – 82,2 Punkte
Beim 7er wird ein 15-kW-Elektromotor im Getriebe aktiv, wenn es
ums Beschleunigen geht, Energiegewinnung durch Rekuperation.
Mercedes setzt auch in der B-Klasse auf den Alternativantrieb
Erdgas. Die Tanks mit 21 Kilogramm Kapazität liegen im doppelten
Wagenboden unter der Rückbank, so bleibt der Innenraum
komplett erhalten. Der 156 PS starke Turbomotor des Fünfsitzers
benötigt 4,3 Kilo Gas/100 km, stößt dabei 117 Gramm CO2/km aus.
Lexus & Toyota teilen neben …
Kleiner E-Motor im großen 7er
Variabel: Prius plus zwei Sitze
Platz 2: Toyota Prius Plus – 91,7 Punkte
Denkbar knapp landet der japanische Hybridvan hinter der
Erdgas-B-Klasse. Die 96 Gramm CO2 der 136-PS-Benziner-ElektroKombi verteilen sich rein rechnerisch auf bis zu sieben Insassen.
... der Technik auch den Platz
91u,n8
kte
Ökologisch korrekt, mit 488–1547 Liter Kofferraum
P
Vans
Platz 1: Toyota Prius Plug-in Hybrid
Der Hybridpionier ist bereits in der dritten Generation unterwegs
– seit zwei Jahren auch als Plug-in. Seit 2004 ist der Prius in der
Mittelklassewertung auf Sieg abonniert. Mit größerem Akku schafft
der Plug-in-Hybrid 25 Kilometer elektrische Reichweite, kostet 8650
Euro mehr und kommt auf 49 Gramm CO2 pro Kilometer.
Der Sportwagen unter den Ökos
Platz 1: Mercedes B 200 NGD
Der GTE mit Plug-in-Hybrid erschien nach dem rein elektrischen
e-Golf. Der Hybrid soll die Massen umweltgerecht mobilisieren. Im
Praxistest hat er schon BMWs i3 geschlagen, seinen Normverbrauch
von nur 1,5 Liter Super erreichte er dagegen nicht.
Platz 2: Toyota Auris Hybrid – 93,3 Punkte
Im direkten Vergleich gelingt es dem feineren Bruder Lexus nicht,
den Preisunterschied von 3960 Euro zu vermitteln. Größer ist der
Spareffekt also beim Auris Hybrid – ab 23 640 Euro.
364 System-PS im Infiniti Q50
Platz 2: Porsche Panamera S E-Hybrid – 89,3 Punkte
Überholt – dennoch muss sich der Panamera nicht verstecken: Er
schafft bis zu 36 Kilometer rein elektrisch und läuft bei Bedarf 270
Sachen Spitze. Bescheidener Normdurst von 3,1 Liter Super Plus.
Platz 1: VW Golf GTE
Platz 2: Lexus CT 200h – 93,3 Punkte
Den zweiten Platz teilen sich die Technikzwillinge Lexus CT 200h
und Toyota Auris Hybrid. Die Normverbräuche sind mit 3,6 Liter
Super identisch, also emittieren beide 84 Gramm CO2/km.
Platz 3: Infiniti Q50 3.5 V6 Hybrid – 89,9 Punkte
Drive by Wire – im Infiniti ist nicht nur der Antrieb elektrisiert, auch
das Lenken erfolgt vollelektronisch. Im Kombi-Verbrauch nur 6,2 l.
Platz 1: Mercedes S 500 Plug-in-Hybrid
Platz 2: Toyota Yaris Hybrid – 93,3 Punkte
3,5 Liter Super nach Norm, im Test ein Liter mehr. Mit dem 45-kWE-Motor kann der Yaris 50 km/h fahren – zwei Kilometer weit.
Platz 3: Honda Jazz Hybrid/Mini Cooper
1.5 – 90,7 Punkte
Beide brauchen nach Norm 4,5 Liter/100
km. Startpreise ab 19 690/19 700 Euro.
Erdgas-Benz: teurer Luxussparer
Platz 2: Mercedes E 200 NGD – 90,5 Punkte
Die 163 PS starke E-Klasse fährt mit Erdgas aufs Siegerpodest
– dank eines Verbrauchs von 5,5 kg CNG. Allerdings ist die
gasbetriebene E-Klasse teuer, und es gibt sie nur als Limousine.
Luxusklasse
Platz 1: BMW i3 Range Extender
2015 löst der i3 Rex den Vollelektro-i3 ab. Erst mit dem Range
Extender erreicht er die neu zur Bedingung gemachte Mindestreichweite von 250 Kilometern. Da sein gesamter Produktionsprozess
auf hohe Nachhaltigkeit abzielt, bleibt er trotzdem das ökologischste Auto auf dem deutschen Markt. Nur 13 Gramm CO2/km.
Platz 1: Lexus GS 300h
Peugeot: Platz 3 verteidigt
Platz 1: Opel Zafira Tourer 1.6 Turbo CNG
Seit Opel beim Erdgas-Zafira auf einen Turbomotor setzt, stimmt
die Dynamik. Auch die Umweltbilanz kann sich sehen lassen: Erdgas
verbrennt sauber, auf jeden Sitzplatz entfallen nur 18,4 g CO2/km
– das soll die Deutsche Bahn mal nachmachen. Allerdings bleibt
vantypisch bei voller Besetzung nur ein Gepäckfach von 152 Litern.
C-Klasse: nur 94 Gramm CO2/km
Lexus IS: rar mit guter Bilanz
Platz 3: Peugeot 3008 Hybrid – 89,9 Punkte
Die Idee: Ein Diesel treibt die Vorderachse an, ein Elektromotor die
Hinterachse. Der Lohn: 3,4 Liter Diesel/100 km und 88 g CO2/km.
115 oder 140 PS im VW Sharan
Platz 2: VW Sharan 2.0 TDI BMT – 83,9 Punkte
Schmale 5,5 Liter Normverbrauch, das ist sehr ordentlich für einen
Siebensitzer. Zumal der Zweiliter-Diesel mit 115 oder 140 PS dank
stämmigem Drehmoment auch genügend Reserven vorhält.
150 PS, 200 km/h: Der Erdgas-Zafira ist flott
88un,k8te
P
Platz 3: Ford S-Max 1.6 Eco Boost – 81,9 Punkte
Platz drei bei den Vans geht – an einen Benziner. Dabei sind die
160 PS des 1,6-Liter-Turbomotors auch noch ziemlich munter.
100 PS Literleistung im Ford
Januar 2015 · Nr. 1 | AUTO TEST
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AKTUELL | AUTO TEST-Umweltsieger
Kompakt-SUV
Platz 1: Mitsubishi Outlander 2.0 PHEV
Im letzten Jahr machten sich hier noch drei Benziner breit, denen
nimmt der Hybrid-Outlander selbstbewusst die Vorfahrt. Nach der
Verbrauchsnorm für E-Autos braucht er für 100 Kilometer gerade
mal 1,9 Liter. Anfang dieses Jahres hat Mitsubishi zudem den Preis
für das unterschätzte Kompakt-SUV gesenkt: ab 39 990 Euro.
Absolviert die Normrunde mit 5 l
Platz 2: Lexus NX 300h – 89,6 Punkte
Erst seit ein paar Monaten auf dem Markt, holt das Hybrid-SUV
schon einen Preis. Fahrerisch kann der Lexus seine RAV4-Basis
nicht verbergen, fährt weit vom sportlichen Auftritt entfernt.
Wiegt 1,9 Tonnen, lässt aber nur 44 g CO2/km raus
90,k8
te
Pu n
SUV
Platz 3: Nissan Qashqai 1.5 dCi – 86,4 Punkte
Das 110-PS-Diesel-SUV von Nissan ist mit 3,8 Liter pro 100 km und
99 Gramm CO2/km genormt. Solide Basisausstattung.
Qashqai dCi: Effizienzklasse A+
Platz 1: Porsche Cayenne S E-Hybrid
Wer in dieser Klasse Sprit sparen und das ökologische Gewissen
beruhigen möchte, muss tief in die Tasche greifen: mindestens
82 087 Euro kostet das sparsamste SUV in der großen Klasse. Der
Plug-in-Porsche verbraucht 3,4 Liter Super und schafft rein
elektrisch 36 flüsterleise Kilometer.
Lexus: 1 Benziner + 2 E-Motoren
Platz 2: Lexus RX 450h – 81,6 Punkte
Trotz V6-Benziner kommt der Lexus auf günstige Werte. Der Hybrid
fährt kurze Strecken elektrisch, das senkt den Verbrauch in der
Stadt. 6,3 Liter Normverbrauch füttern 299 System-PS.
0 auf 100 km/h in 5,9 s, 3,4 l Super im Schnitt
83un,k4te
P
Cabrios
Platz 3: Mercedes ML 250 BlueTec 4Matic – 80,5 Punkte
Der 2,1-Liter-Doppelturbo-Diesel im dicken ML begnügt sich mit
5,8 Litern – bei 204 PS und 500 Nm Drehmoment.
Effizient: Vierzylinder-ML
Platz 1: Mini Cooper D Cabrio
Die dritte Generation rollt schon umher, da verteidigt das Cabrio
auf alter Basis noch seinen ersten Platz. Der Serien-Öko mit 112 PS
stand schon 2013 an der Spitze seiner Zunft. Ein Normverbrauch
von vier Litern will eben erst mal unterboten werden. Vielleicht
vom nächsten Mini Cabrio.
Ultra-sparsam – 4,9 Liter Super
Platz 2: Audi A3 Cabrio 1.4 TFSI ultra – 89,1 Punkte
Mit dem ultra-Zusatz schmückt Audi die sparsamsten Norm­
verbraucher des entsprechenden Segments. Das A3 Cabrio kommt
auch dank Zylinderabschaltung (cod) unter die 5-Liter-Marke.
Als Cabrio ist immer noch der Mini II aktuell
89,k2te
Pu n
Coupés
Platz 3: Mercedes SLK 250 CDI – 89,0 Punkte
4,8 l sind der Normwert des SLK 250 CDI. Ein cleverer Kauf, weil er
billiger, bulliger und sparsamer ist als der 250er-Benziner.
Platz 2: Audi TT 2.0 TDI ultra – 88,4 Punkte
Sportwagen mit Diesel? Gab’s schon im Vorgänger, doch das
ultra-Label erhält erst der neue TT. Auf 17-Zoll-Rädern mit 184 PS in
der Effizienzklasse A unterwegs, das heißt: 110 g CO2/km.
Gut zu sehen: Die Aerodynamik hilft beim Sparen
90
AUTO TEST | Nr. 1 · Januar 2015
SO STYLISH KANN EIN ÖKO SEIN.
Platz 1: BMW i8
Eigentlich keine Überraschung, dass der i8 nach seiner Markteinführung den ersten Platz bei den Coupés erobert: Er profitiert von
den gleichen ökologischen Produktionsansätzen wie der kleine
Bruder i3. Seinen Normverbrauch von 2,1 Litern erzielt der Plug-inHybrid mittels 231-PS-Benziner und 96-kW-Elektromotor.
91 , 8
kte
Pu n
Platz 3: VW Scirocco 1.4 TSI BMT – 87,5 Punkte
Der Scirocco verliert zum Vorjahr einen Platz, bekam zwischenzeitlich ein Facelift und 3 PS mehr – mit 125 PS nicht zu stark.
ZAFIRA TOURER
Max. 244 km/h, min. 4,8 l D
Abb. zeigt Sonderausstattung.
Aller grünen Dinge sind drei: Nach 2013 und 2014 ist der Zafira Tourer 2015 zum dritten Mal in
Folge Gewinner des AUTO TEST ÖKO RANKING in der Kategorie Vans mit dem 1.6 CNG ecoFLEX.*
TT: Dieselt mit 110 g CO2/km
opel.de
*
203 km/h ab 23 900 Euro
Heft 1/2013, Heft 1/2014, Heft 1/2015.
Kraftstoffverbrauch innerorts 11,5–4,6 l/100 km, außerorts 7,5–3,7 l/100 km, kombiniert 9,0–4,1 l/100 km;
CO2-Emission kombiniert 169–109 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse D–A+
Kraftstoffverbrauch Zafira Tourer 1.6 CNG ecoFLEX mit 110 kW (150 PS) innerorts 10,3–6,5 l/100 km, außerorts
6,0–3,7 l/100 km, kombiniert 7,6–4,7 l/100 km; CO2-Emission kombiniert 136–129 g/km (gemäß VO (EG) Nr.
715/2007). Effizienzklasse A
AKTUELL | AUTO TEST-Umweltsieger
So kommt die Bewertung zustande
Stampfende Pressen und bunte Lackiernebel sind Teil der Autoproduktion.
Weil der Energieaufwand Bilanz und Umwelt belastet, muss ein Unternehmen auf
Effizienz achten. ÖKO TREND bewertet die umweltschonenden Maßnahmen
D
er BMW i3 Range Extender
gewinnt das Umweltranking
dank der Kombination vieler guter
Eigenschaften. Seine Leichtbau­
weise allein wäre hierfür nicht aus­
reichend, das wird schon daran
deutlich, dass ihm der rund 300
Kilo schwerere Plug-in-Hybrid
Golf GTE so nahe kommt.
Der BMW verdankt seine sehr
gute Umweltbilanz einer konse­
quenten Konstruktion. So braucht
die Carbonkarosserie weniger
Energie in der Produktion. Die hat
sich zudem sichtlich verändert,
Presswerk und konventionelles
Lackierverfahren sind überflüssig.
Der Anteil an recycelten oder
nachwachsenden Rohstoffen im
Auto ist vergleichsweise hoch. Und
diese müssen auch nicht mehr
versteckt werden, denn sie passen
zum Konzept, Rezyklate werden
offen gezeigt. Auf das Recycling
des Akkus und der Carbonfasern
ist BMW gut vorbereitet. Bei der
aufwendigen Logistik im Produk­
tionsverbund mit Deutschland,
den USA und Kanada setzt BMW
hohe Maßstäbe in der Umweltver­
träglichkeit. Alle Unternehmens­
teile scheinen dazu entschlossen,
ökologisch verantwortungsvolle
Lösungen zu finden. Auch deshalb
ist der BMW i3 Rex ein würdiger
AUTO TEST-Umweltsieger.
Der i3 mit Range Extender löst
den Vorjahressieger i3 deshalb ab,
weil ÖKO TREND für alle Fahrzeu­
ge eine Mindestreichweite von 250
Kilometern eingeführt hat. So soll
die bessere Alltagstauglichkeit der
Ökomobile reflektiert werden.
Auch aus Umweltsicht gibt es gute
Gründe für kombinierte Antriebe.
Denn zu den großen Vorteilen des
Elektroautos wie lokaler Emissi­
onsfreiheit und dem fast geräusch­
losen Antrieb kommen einige
Nachteile für die Umweltbilanz:
der sehr hohe Energieeinsatz für
die Produktion eines Lithium-Io­
nen-Akkus und das Recycling des­
selben. Und der deutsche Energie­
mix: Jede Kilowattstunde (kWh)
führt zu rund 550 Gramm CO2.
Dar­
um berechnet ÖKO TREND
auch bei Benzin­und Dieselantrie­
ben den Energieaufwand zur Kraft­
stoffherstellung. Dieser „Well-toWheel“-Wert ist 19 Prozent höher;
ein Toyota Yaris Hybrid kommt so
auf 94 statt 79 Gramm CO2 pro ge­
fahrenem Kilometer.
So ökologisch ist der i3 mit Range Extender
ÖKO TREND-Kategorien
Gewichtung Zielerreichung
Punktzahl
Fahrzeugbetrieb
CO2-Emissionswert ÖKO TRENDNorm Well-to-Wheel
Schadstoffemissionen lokal
25 %
92 %
23
10 %
97 %
9,7
Reichweite lokale Emissionsfreiheit
5 %
88 %
4,4
Geräuschwert ÖKO TREND-Norm
Wirksame Einbindung von Händlern
und Werkstätten in Umweltschutzmaßnahmen
5 %
97 %
4,85
5 %
96 %
4,8
Fahrzeugausstattung
Verbrauchsanzeige/Fahrempfehlungsanzeige
Start-Stopp-Funktion
Vermeidung von gesundheits­
gefährdenden und/oder geruchsbelästigenden Ausdünstungen im
Innenraum
2 %
100 %
2
2 %
100 %
2
1 %
95 %
0,95
3 %
98 %
2,94
2 %
77 %
1,54
5 %
99 %
4,95
3 %
86 %
2,58
3 %
99 %
2,97
3 %
99 %
2,97
3 %
100 %
3,0
3 %
92 %
2,76
Beschaffung / Logistik
Vereinbarung von anspruchsvollen
Umweltkriterien mit Lieferanten
Umweltschonender Transport von
Neufahrzeugen und Komponenten
Produktion
Vermeidung des Einsatzes umweltgefährdender Werkstoffe und
Produktionsverfahren
Energieeinsatz je Fahrzeug
Abfallminimierung, insbesondere
Wasser
Lackierverfahren
Erstellung von modellspezifischen
Öko-Bilanzen einschließlich Daten
der Produktion
Erläuterung Unternehmenswertung TOP 10
‡ Seit mehr als 20 Jahren sammelt
ÖKO TREND umweltrelevante Daten aus
der Automobilindustrie. Das Institut verfügt dadurch über eines der weltweit umfangreichsten Archive im Bereich der Umweltforschung. Auf Basis des Archivs und
aktuell erhobener Daten erstellt das Institut eine Nachhaltigkeits-Bewertung der
Autohersteller und berücksichtigt dabei
Kriterien aus den folgenden Kategorien:
• Umweltverantwortung: das Management aller umweltrelevanten Prozesse im
Unternehmen, und
• soziale Verantwortung, aufgeteilt in
Mitarbeiterverantwortung und gesellschaftliches Engagement.
ÖKO TREND legt viel Wert auf Transparenz
und hält sich auch selbst daran: Auf der Internetseite www.oeko-trend.de sind alle
Details des Bewertungsverfahrens veröffentlicht. Die Ergebnisse fließen – als einer
von vielen Faktoren – auch in das Auto-Umwelt-Ranking ein.
Derzeit liegt BMW in der Herstellerwertung ganz vorn, dicht gefolgt von Volks­
wagen, Toyota und Daimler. BMW hat früh
Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Unternehmensziel erklärt und auch nachverfolgt. Umweltrelevante Prozesse sind
darum in vielen Unternehmensbereichen
heute sehr innovativ gestaltet. Mit der
Gründung der Marke BMW i, deren Marken­
kern die Nachhaltigkeit darstellt, macht
das Unternehmen wieder einen mutigen
Schritt. Volkswagen startete erst deutlich später mit einer ernsthaften Nachhaltigkeitsinitiative, dafür macht das Unternehmen im Moment besonders große
Fortschritte. Das Programm „Think Blue“
ist ganzheitlich geplant und umfasst viele
Bereiche. „Think Blue. Factory“ ist ein Teil
davon; mit dem 2011 gestarteten Programm sollen Umweltbelastungen in der
Produktion reduziert werden. Die Erfolge
sind beachtlich.
Auch Toyota zählt zur Spitzengruppe. Die
Umweltorientierung in dem japanischen
Unternehmen ist traditionell hoch. In der
Hybridtechnik hat sich Toyota einen jahrelangen Vorsprung erarbeitet, das ist in der
schnell adaptierenden Automobilbranche
eine enorme Leistung.
Besonders große Fortschritte hat in den
vergangenen Jahren Mazda gemacht und
ist damit zu Recht unter den Top-10 in der
Nachhaltigkeitswertung der Automobil­
unternehmen vertreten. Die Anwendung
verbrauchssenkender Maßnahmen, der
Skyactiv-Technik in den Se­rienfahrzeugen,
wirkt sich positiv aus.
Die Top-10-Unternehmen
PLATZ
BMW
VOLKSWAGEN
TOYOTA
DAIMLER
NISSAN
HONDA
FORD
PEUGEOT / CITROËN
PORSCHE
Thomas Wiesand,
Geschäftsführer
des Umweltinstituts
ÖKO TREND
MAZDA
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
94,6 Pkt.
93,7 Pkt.
93,4 Pkt.
91,0 Pkt.
87,4 Pkt.
87,1 Pkt..
83,3 Pkt.
82,9 Pkt.
80,4 Pkt.
77,2 Pkt.
Recycling
Fotos: Hersteller
i3: Aus Carbonfasern (o.)
werden Matten geflochten.
Die werden zur Karosserie
(links oben) laminiert. Das
Dach, ebenfalls aus CFK,
wird eingeklebt (li.). Da-­
nach folgt die Außenhaut
aus Thermoplast. Presswerk und konventionelle
Lackiererei sind unnötig
92
AUTO TEST | Nr. 1 · Januar 2015
Betrieb von Altfahrzeug- bzw.
Altteilecentern, in denen systematisch Teile zur Wiederverwendung
aufbereitet werden
Einsatz von Rezyklaten in Neufahrzeugen
Einsatz von nachwachsenden
Rohstoffen in Neufahrzeugen
3 %
98 %
2,94
3 %
98 %
2,94
13 %
95 %
12,35
1 %
100 %
1,0
100 %
95,24 %
94,64
Fazit
Umweltmanagement
Ökologische und soziale Verantwortung: Ergebnis der umfassenden
Unternehmensbewertung durch
das ÖKO TREND-Institut
Angebot von Trainings für
verbrauchssenkendes Fahren
Gesamtwertung
Der konventionelle Weg: Eine Stahlblechkarosserie wird von Robotern
lackiert. Je effizienter das geschieht, desto besser für Bilanz und Umwelt
Dass der i3 auch mit Range Extender seinen
Platz als umweltfreundlichstes Auto auf dem
deutschen Markt verteidigt, zeigt, wie weit
vorn BMW mit den i-Modellen liegt. Auch der
Einstieg des i8 von null auf eins bei den Coupés (und auf Platz acht insgesamt) bestätigt
den Eindruck. Aber: die Konkurrenz schläft
nicht – VW hat in typischer Konzernmanier
abgewartet, beobachtet, getüftelt und mit
dem Golf GTE einen guten, aber teuren Plugin-Hybrid auf den Markt gebracht. Dahinter
folgt mit Toyota ein erfahrener Hersteller
aus Japan, dessen Hybrid-Know-how sich hier
attila.langhammer
@auto-test.com
auszahlt. Im Boomsegment der KompaktSUV haben Hybride die beiden Spitzenplätze
eingenommen – reduzierte Verbrauchswerte können zukünftig die Attraktivität dieser
Fahrzeugklasse weiter erhöhen. Im Van-Segment hat zum Vorjahr keine Veränderung
stattgefunden. Bei den Kunden sind die Praktiker derzeit nicht so gefragt, also halten die
Hersteller ihren Aufwand gering.
Januar 2015 · Nr. 1 | AUTO TEST
93