Porgy Dezember 2011

Transcription

Porgy Dezember 2011
Editorial
Edi
torial
Editorial
Trio Lepschi /
Daniel Kahn &
The Painted Bird
(A)
Über die Ver-Punschung und Ver-X-Masung des Dezembers wird an
dieser Stelle seit Jahren lamentiert, ebenso über unseren vehementen,
aber schlussendlich aussichtslosen Kampf dagegen. Es wurden schon
Weihnachtsliedinterpretationsverbote und Ahndung von Verstößen
dagegen ausgesprochen und auch exekutiert – ohne irgendeinen
Erfolg freilich. Aber wir sind leidensfähig und geben nicht auf! Wir
versuchen, auch im Dezember ein inhaltlich ansprechendes Programm
zu machen, berücksichtigen aber trotzdem die Eigenwilligkeiten dieses
Monats. Am 1. öffnet Friedl Preisl das erste Fenster seines musikalischen Adventkalenders, der bis zum 23. durch alle Wiener Gemeindebezirke wandert. Am 31. beendet Sir Karl Ratzer stilgemäß das Alte
und eröffnet tags darauf ebenso feierlich das Neue Jahr. Am 24. zündet Alêgre Correa nicht nur die 4. Kerze, sondern gleich ein ganzes
brasilianisches Feuerwerk, am 25. berichten drei verkaterte Herrschaften über die Bescherung im Kollegium Kalksburg und – Sensation –
am 9. begibt sich der legendäre und weltberühmte (beides zurecht)
Grenzlandchor Arnoldstein von den kärntnerisch-slowenischen Höhen
in die Niederungen des Jazzclubs zu Wien. Soviel zum „Anlass-Programm“ – aber auch bzw. gerade der Rest ist durchaus hörenswert.
(USA/D/S)
Trio Lepschi
Stefan Slupetzky: Stimme, Säge
Martin Zrost: Stimme, Gitarre, Klarinetten
Thomas Slupetzky: Stimme, Gitarre
Das Porträt des Meisterpianisten Georg Graewe zum Beispiel, der seine
Heimatstadt Bochum glücklicherweise verlassen hat, um über unzählige Zwischenstationen schlussendlich seinen Lebensmittelpunkt in Wien
zu finden (eh die beste Wahl meines Erachtens). Drei äußerst
anspruchsvolle Abende und ein ungemein ambitioniertes Projekt, sind
doch außergewöhnlich viele ebensolche Musiker involviert und wird
nicht nur die Hauptbühne, sondern auch die Strenge Kammer bespielt.
Apropos Strenge Kammer: Vor vielen Jahren hat auch das Gesamtkunstwerk Renald Deppe seine Heimatstadt Bochum verlassen mit dem
Versuch, die austriakische Bundeshauptstadt mit einem dichten Netz
an kulturellen Inseln flächendeckend zu bepflastern. Keine Galerie,
kein Theater, kein Salon, kein Industriebau, ja nicht einmal eine öffentliche Bedürfnisanstalt sind vor seiner künsterischen Okkupation sicher.
Nun hat er den neuen Raum im P&B für sich entdeckt und kuratiert
die montägliche Serie mit dem programmatischen Titel „Lost &
Found“, u.a. mit musikalisch Gleichgesinnten, die er hierzulande verloren geglaubt und nun im fernen Korea wieder gefunden hat. Dies
bedeutet auch eine Art Heimkehr des intellektuellen Querdenkers, hat
er doch das P&B 1993 mitbegründet und Jahre lang als musikalischer
Leiter nachhaltig inhaltlich geprägt. Welcome home, Renaldo!
Heimgekehrt ist auch Mathias Rüegg, auf dessen Initiative das P&B
überhaupt erst das Licht der Welt erblickte. Nach einem Abend mit
seinen Studenten, nach einem Abend mit seinen kammermusikalischen Visionen, springt er nun kurzfristig für den indisponierten Arrangeur Bill Holman ein und studiert mit den Schülern von Roman Schwaller, der die Jazzabteilung des Konservatorium der Privatuniversität
Wien leitet, Stücke des 2010 nach 33 Jahren der Existenz aufgelösten
Vienna Art Orchestra ein. Ein höchst interessantes Unterfangen – zu
erleben am 16. des Monats. 2010 war auch das Jahr, in dem der letzte
Hans-Koller-Preis verliehen wurde, was zumeist im Dezember geschah.
Dieser Preis ist Geschichte, was allen Beteiligten zwar leid tut, aber
keiner will etwas für seine Wiederbelebung tun. Eine Art unterlassener
Hilfeleistung bzw. Kindesweglegung, beides strafbare Delikte, wofür
der/die Schuldtragende(n) ihrer/ihren gerechten Strafe zugeführt werden sollte(n). Bleibt also nur mehr der vor 8 Jahren ins Leben gerufene
World-Music-Award übrig, der am 4. im P&B verliehen wird. Ok für
die World-Welt, gar nicht ok für die Jazz-Szene.
Drei schon jahrzehntelang befreundete Männer gehen gemeinsam
musikalisch auf Lepschi und lassen den Ernst (des Lebens) zu Hause. Zu
den Texten des Schriftstellers Stefan Slupetzky komponieren seine beiden Partner Lieder, die drei Leben in Wien besingen. Voller Witz, gelegentlich rotzig und derb, immer wieder aber auch ganz sanft und mit
bitter-süßer Melancholie. Der Falter über „mit links“, die erste CD (die
zweite wird voraussichtlich im Oktober präsentiert!) des Trio Lepschi:
„Kein Jazz, aber mit Jazzern: bös, brutal und saukomisch. Hinterfotzigster heimischer Anbau!“
Daniel Kahn & The Painted Bird
Daniel Kahn: vocals, accordion, guitar, banjo
Michael Winograd: clarinet
Dan Blacksberg: trombone
Jake Shulman-Ment: fiddle
Michael Tuttle: bass
Hampus Melin: drums
Was sonst noch ok ist oder auch nicht, entscheidet sich gerade. Ich
werde Bericht erstatten... In diesem Sinne: Happy New Ears!
Christoph Huber
Donnerstag, 1.12.19:00
Freistunde
Memory Control(A)
Clemens Salesny: alto saxophone
Philipp Jagschitz: piano
Josef Wagner: bass
Thomas Froschauer: drums
Eintritt: Pay as you wish
Strenge
Kammer
„Lost Causes“, das aktuelle Album von Daniel Kahn & The Painted Bird
erhielt den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Aus Detroit stammend und in Berlin lebend ist Kahn ein Künstler, der Klezmer-Musik
wieder in einen größeren Zusammenhang stellt, jemand, der die losen
Fäden radikaler jüdischer Kultur und ihrer Protagonisten wie John Zorn
oder David Krakauer aufnimmt und sich vernehmbar im weiten Feld
explizit politischer Musik positioniert. „Lost Causes“ ist das bislang
zwingendste musikalische Manifest dessen, was Daniel Kahn selbst
„Verfremdungs-Klezmer“ nennt, bringt Brecht/Weill und Protestmusik
im Geist von Woody Guthrie in einen heutigen Zusammenhang und
singt mit „Görlitzer Park“ einen Berlinsong, wie er so schön lange nicht
mehr gesungen wurde. Bei seinem letzten Wienkonzert begeisterte er mit
unglaublichen Versionen von „Lily Marleyn, fartaytsht“ – gesungen zur
Melodie einer Spieluhr in seiner rechten Hand – und von „Die Internationale“ – gesungen zur Spieluhr in der linken Hand … (Rainer Krispel)
Eintritt: 16.- € VVK, 18.- € AK, 10.- € für MemberCard-Inhaber
Eine Veranstaltung im Rahmen des Musikalischen Adventkalender
sem Wunderland, das einen fest in den Sitz drücken konnte und im
nächsten Moment frei durch die eigene Seelenwelt streifen ließ. Molvaers Trompete schnitt spitz und kittete sanft, Westerhus' Gitarre, die eher
einem Orchester glich, wurde sanft mit dem Bogen gestrichen und hart
in den Progressive Rock geschoben, und mit Dahlen am Schlagzeug
schuf man ein engmaschiges, präzises Bodennetz. Ein Abend, der dem
Kopfkinohelden Robert Wyatt eine große Freude bereitet hätte und der
dem Zuhörer frisch den Wind durch die Gehörgänge gejagt hat. (Bernd
Mand, Mannheimer Morgen)
Adam Cohen
Like A Man
(USA)
Adam Cohen & Band
support: Mai Bloomfield
Eintritt: 20.- €
Es dauerte länger, als er
dachte, aber nun hat er es
doch geschafft: Adam Cohen
hat sich emanzipiert. Der Singer/Songwriter brauchte
lange, um aus dem Schatten
seines übermächtigen Vaters
Leonard Cohen zu treten.
Nachdem er sich jahrelang
weigerte, öffentlich auch nur
eine Note seines Dads zu singen, gelang ihm 2007 im
Alter von 34 Jahren auf einer
Bühne in Barcelona eine Interpretation von „The Waltz“
– auf Spanisch. Adam Cohen
war gerade selbst Vater
geworden. Mit „Like A Man“
legt er nun ein intimes,
romantisches und in kluger
Weise reflexives Album vor.
Und natürlich erinnern die
Songs an die seines Vaters, in der Art wie Kinder nun mal ihren Eltern
gleichen. Adam Cohen ist jetzt quasi ins Familienunternehmen eingestiegen. Und freut sich über Lob vom Senior, etwa für „What Other
Guy“ oder den Titelsong. „Like A Man“ ist bereits Cohens drittes Soloalbum (eines nahm er mit der US-Band Low Millions auf), aber das erste,
auf dem wirklich er selbst zu hören ist. (Pressetext)
Eintritt: Stehplatz : 26.- € VVK, 31.- € AK, Sitzplatz auf der Galerie :
32.- € VVK, 38.- € AK, 10.- € Ermäßigung für MemberCard-Inhaber
Eine Veranstaltung von Skalar
Nils Petter Molvaer
Nils Petter Molvaer: trumpet
Stian Westerhus: guitar
Erland Dahlen: drums
Johnny Skalleberg: sound
Tord Knudsen: visuals
(N)
„Schön, dass Sie gekommen
sind", begrüßt Festivalleiter
Rainer Kern an diesem
Abend das Publikum. „Sie
haben eine gute Wahl getroffen.“ Nüchterne Worte,
die einen nicht im Geringsten auf das vorbereiten,
was in den nächsten anderthalb Stunden hier in der
alten Wagenhalle passieren
wird. Nils Petter Molvaer,
langjähriger Freund des Festivals und daher auch häufiger Gast bei Enjoy Jazz, setzt
mit seinem neuen Trio nämlich kurzerhand das RaumZeit-Kontinuum außer Kraft
und verschickt den Besucher
auf dem Landweg an Hörorte, die ihm so noch nie aufgefallen sind. Molvaer, der
seine musikalische Karriere
in Formationen mit klassischen Jazzmusikern wie Jon Christensen oder
Arild Andersen begann, brach 1997 mit seinem Album „Khmer“ aus
den Engen des Jazzsongs aus und spielte fortan auf den Schnittstellen
der Stilrichtungen. Fusion, Elektronika und die fortschreitende Abstraktion waren ständige Partner auf seinem Weg. Und dieser hat ihn jetzt
zu seinen beiden neuen Bandkollegen Stian Westerhus und Erland
Dahlen gebracht. Mit dem neuen Album „Baboon Moon“ im Gepäck
ließen die drei Musiker in der fast ausverkauften Alten Feuerwache
jegliche Songstrukturen verschmelzen und bauten ein Kopfkino, das
schnell den gesamten Raum einnehmen sollte. Dicht und opulent floss
die Musik in den Saal. Feingliedrig und mit konzentriertem Pathos verwoben sich die Motive und Erzählstränge; kein Platz für Pausen in die-
Festival der Klänge
Austrian World
Music Award 2011
Seit acht Jahren veranstaltet das Internationale Kultur- und Kommunikationszentrum das „Festival der Klänge“ mit einem World-MusicWettbewerb, der ein fixer Bestandteil der österreichischen Musikkultur
ist, den stilistischen Entwicklungen des letzten Jahrzehnts Rechnung
trägt und vielen jungen MusikerInnen eine Chance und eine Plattform
bietet. Moralisch gestärkt durch das große Interesse, das beachtliche
Medienecho, nicht zuletzt aber durch die berauschende Stimmung
beim Publikum im vergangenen Jahr veranstalten wir diesen Event
auch heuer wieder im renommierten Jazzclub Porgy & Bess. (IKKZ)
Eintritt: 15.- €, 10.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung des IKKZ
Montag, 5.12.
Lost & Found
19:00
Zerbrechliches/
Deponien
Strenge
Kammer
Gu Su Jung: heagum
Park Kyung So: gayageum
Michael Bruckner-Weinhuber: guitar
Renald Deppe: alto saxophone, clarinet,
Bernhard Breuer: drums
Supported by: kursiv – eine Kunstzeitschrift
Präsentation: Jahrbuch 2011 - Deponien / Altlasten / Zerbrechliches
Eintritt: Pay as you wish
Emile Parisien
Quartet (F)
Emile Parisien: soprano saxophone
Julien Touery: piano
Ivan Gélugne: bass
Sylvain Darrifourcq: drums
Wirkt die Musik des Emile Parisien Quartet wie frisch gebügelt und
gestriegelt? Das könnte sich jemand fragen, der den Titel ihrer dritten
CD, die vor zwei Jahren erschien ist, wörtlich nimmt: „Original Pimpant“. Am Festival von Willisau waren die vier jungen Franzosen der
überraschende und enthusiastisch gefeierte Höhepunkt des Festivals.
Ueli Bernays schrieb in der NZZ: „Ein Funke sprang, eine Botschaft
kam an, ein Nerv wurde getroffen. Die Musik erreichte ihr Publikum,
wo die ästhetische Kraft alsogleich in Begeisterung umschlug: So
war das, als Emile Parisien und sein Quartett am Samstagabend
Willisau im Sturm eroberten. Wenn aber eine Festhalle jubelt und kocht,
dann gibt es dafür mindestens zwei Gründe: Einerseits ist die musikalische Darbietung gut. Andrerseits entspricht sie dem Geschmack und der
Gunst der Zuhörerinnen und Zuhörer.“ Emile Parisien, der Pianist Julien
Touéry, Ivan Gélugne am Bass und Sylvain Darrifourcq hinter dem
Schlagzeug sind seit 2004 unterwegs. Sie arbeiten gemeinsam und
erfolgreich an Kompositionen und Arrangements. Dabei schöpfen sie
gleichermaßen aus neuer Klassik und Freejazz, verstehen es hervorragend, beide Pole zu verbinden. So „gibt es für einmal also kaum Anklänge an die Gegenwart von Pop, Hip-Hop, Electro. Die Künstler stehen mithin außerhalb jedes Modeverdachts …“ schreibt Bernays weiter. Sie
scheuen sich aber auch nicht zu swingen und wenn, tun sie es auf hohem
Niveau, und sie verstehen es, die wildesten Exkursionen elegant in einen
lustvoll-verspielten Rahmen zurückzuführen. (Taktlos-Festival, 2011)
Eintritt 18.- €
John Coltrane und Pierre Boulez haben meines Erachtens in Bezug auf
ihre Zeitkonzepte parallel gearbeitet. Sie ergänzen einander, man
muss beide kennen, um sie zu verstehen.“
Entsprechend sucht Georg Gräwe auch in seiner eigenen Musik nach
„Mehrdimensionalität“, die sowohl Abstraktion wie Expressivität als
auch – in der improvisierten Musik noch immer nicht selbstverständlich
– die Möglichkeit von Humor inkludiert. In den Kompositionen für das
prominent besetzte Sonic-Fiction-Orchester, das am Sonntag im Rahmen der Nickelsdorfer Konfrontationen seine mit Spannung erwartete
Premiere feiern wird, möchte Gräwe zudem die Eigensprachlichkeit
der Klänge betonen, den Willen, „mit den Mitteln absoluter Musik
Geschichten zu erzählen, ohne auf Außermusikalisches zu verweisen“
(Andreas Felber / Der Standard, Print-Ausgabe, 14.7.2006)
Eintritt: je 18.- €, 3 Tages Pass 30.- €
Mit freundlicher Unterstützung durch die Schweizerische Botschaft in
Wien sowie durch das Instituto Italiano Di Cultura
Portrait
Georg Graewe
(D/A/NL/USA/I/GB/AUS/F/CH/B)
Three Nights of Random
Acoustics, Sonic Fiction and
other Assorted Speculations
Portrait
Georg Graewe
(D/A/F/NL/USA)
Installation GedächtnisSpuren für CEUS/
Bösendorfer und 4 Videomonitore von
Karin Leuenberger und Georg Graewe
in der Strengen Kammer.
Gelöst, kammermusikalisch-transparent, farbenreich fließt die Musik,
entschleunigt und verhalten, und doch hoch konzentriert, hellwach: Die
frei improvisierten Klanggedanken, die Georg
Gräwe gemeinsam mit
Cellist Ernst Reijseger und
Schlagzeuger Gerry
Hemingway im Rahmen
des aktuellen, meisterhaften Opus Continuum
(bei Winter & Winter)
hören lässt, sie legen
Zeugnis ab von den in 17
Jahren gemeinsamen
Musizierens gewachsenen
intuitiven Kommunikationskanälen zwischen den
Trio-Partnern. Und sie verweisen in den herben harmonischen Reibungen, in
der gestischen Rhythmik
unüberhörbar auf den
„europäischen“ Background des Pianisten, auf seine Inspiration – etwa
durch die in freier Atonalität komponierten Klavierstücke Arnold Schönbergs. „Sie sprechen einen wunden Punkt an“, so Georg Gräwe augenzwinkernd, „ich habe kaum eine Musik so gründlich studiert wie die
der Zweiten Wiener Schule – das kommt eben oft aus mir heraus, ob
ich das nun will oder nicht.“ Das sind Sätze, die ins Bild des Pianisten zu
passen scheinen. Georg Gräwe, der virtuose Fixstern aus der zweiten
Generation europäischer Improvisatoren der freien Art, das ist einer
jener Musiker, die gerne genannt werden, wenn von einer eigenständigen „europäischen“, weniger puls- denn klangexplorativ orientierten
Improvisationsästhetik die Rede ist. Wofür im Falle des aus Bochum
stammenden, soeben 50 Jahre jung gewordenen Musikers auch andere
Indizien sprechen: etwa durch die berühmten ersten Opera des legendären GrubenKlangOrchesters, mit dem Gräwe zwischen 1982 und
1993 für Furore sorgte. Bezogen sich LPs wie „Bergmannsleben“ (1982),
mit dem der niedergehenden Industriekultur des Ruhrpotts ein Denkmal
gesetzt wurde oder Hanns Eisler dezidiert nicht auf die afroamerikanische Tradition.
Europa und Amerika – das sind Kategorien, die im Denken von Georg
Gräwe selbst freilich keine Relevanz besitzen. „Für mich beleuchten sich
etwa Arnold Schönberg und Jelly Roll Morton – die ja beinahe gleich
alt waren – gegenseitig. Man findet bei Morton eine aus der kreolischen Kultur kommende kammermusikalische Exaktheit, bei Schönberg hingegen etwa in der Suite op. 29 sehr rhythmische Elemente.
Redshift A, B und C
Elisabeth Baumer: Barockoboe
Anne-Marie Dragosits: Cembalo
seductive wings
Isabelle Duthoit: Klarinette
Georg Graewe: Klavier
Counterfactuals
Georg Graewe: Klavier
Ernst Reijseger: Violoncello
Gerry Hemingway: Schlagzeug
Eintritt: 18.- €
Portrait
Georg
Graewe
FederSkizzen für Klavier solo
Georg Graewe: Klavier
zugriffe (nach Anja Utler)
Almut Kühne: Sopran
Georg Graewe: Klavier
(D/A/AUS/USA/CH)
string quartet I (portrait of a courtesan)
Joanna Lewis: Violine
Diane Pascal: Violine
Elaine Koene: Viola
Melissa Coleman: Cello
alle kennen meine visage
(Video-Kantate nach Albert Einstein)
Almut Kühne: Sopran
Jan F. Kurth: Bariton
NN: Sprecher
Frank Gratkowski: Klarinette
Georg Graewe: Klavier
Koehne Quartet
Karin Leuenberger: Videoprojektion
Eintritt: 18.- €
Portrait
Georg Graewe
(D/A/GB/NL/I/CH/USA/B)
Almut Kühne: Gesang
Lucia Cadotsch: Gesang
Susannah Oldham: Gesang, Klavier
Johanna Borchert: Klavier, Gesang
sonicfiction orchestra
Thomas Berghammer: trumpet
Sebi Tramontana: trombone
Melvyn Poore: tuba
Frank Gratkowski: alto saxophone, clarinet
Tobias Delius: tenor saxophone
Florian Bergmann: bass clarinet
Claudia Kienzler: violine
NN: cello, NN: bass
Martin Siewert: guitar
Els Vandeweyer: vibraphone
Michael Vatcher: drums
Georg Graewe: piano
Eintritt: 18.- €
Freitag 9.12.
Freistunde
19:00
Stein / Tausch
(A)
Strenge
Kammer
Bastian Stein: trumpet
Andi Tausch: guitar
Dean Brown Group
feat. Marvin
„Smitty“ Smith (USA/PL/F)
Dean Brown: guitar, vocals
Bernard Maseli: KAT mallet controller,
vibraphone
Hadrien Feraud: bass
Marvin „Smitty“ Smith: drums
Neu formiert stellen sich der
Funk- und Fusion-Athlet
Dean Brown und seine Band
in diesen Tagen in Europa
vor. Seit mehr als 25 Jahren
steht er immer wieder in
Diensten großartiger Vertreter seiner Gattung wie Marcus Miller, David Sanborn,
Bob James oder Billy Cobham. Begleitet wird er von
Hadrian Feraud, einem jungen Franzosen am Bass, der
seit ein paar Jahren in diversen Formationen von John
McLaughlin spielt und
Bernard Maseli am elektronischen Vibraphon. Der
gebürtige Pole Maseli
wurde bekannt durch seine
Zusammenarbeit mit Mino
Cinelu, Mike Stern, Frank
Gambale, Eric Marienthal,
Bob Malach, Bill Evans oder
Dave Samuels. Aber der
wirkliche Star der Band ist eindeutig Marvin „Smitty“ Smith am Schlagzeug. Lange Jahre durch sein Engagement in der Tonight Show in Amerika gebunden, sieht man den charismatischen Drummer erstmals wieder
in Europa auf Tour. Freuen wir uns also auf einen explosiven Abend mit
dieser polnisch-französisch-amerikanischen Formation. (Pressetext)
Eintritt: 20.- €
Mit freundlicher Unterstützung des Polnischen Institut Wien
Lorenz Raab XY Band
Hyperdrive
(A)
Lorenz Raab: trumpet, fluegelhorn
Christof Dienz: zither
Bernd Satzinger, Matthias Pichler: bass
Herbert Pirker: drums
Eintritt: Pay as you wish
BAWAG P.S.K. präsentiert
Grenzlandchor
Arnoldstein
(A)
Vor Jahren war einmal ein Chor aus Weißrussland zu Gast, der neben
traditionellem belaruss'schen Musikgut auch Jazzstandards zum Besten
gab. Das wird der Grenzlandchor Arnoldstein wohl nicht tun, sondern er
wird auf Einladung unseres Hauptsponsors BAWAG P.S.K. traditionelle
kärntnerische und slowenische Weisen und natürlich der Jahreszeit entsprechend Weihnachtslieder präsentieren. Im P&B tritt übrigens eine
knapp 18-köpfige Delegation auf. Wenn Sie den Chor in voller Größe
erleben wollen, dann können Sie das tags darauf im Konzerthaus oder
am 11. des Monats im Musikverein tun. Dies ist übrigens der einzige
Abend in diesem Monat, an dem Weihnachtslieder erklingen werden.
Wenn Sie das nicht versäumen wollen, dann gilt es hurtig Karten zu
erwerben, da es davon nur ein beschränktes Kontingent gibt! CH
Eintritt: 18.- €
Trompete, Schlagzeug, zwei Kontrabässe, eine elektronisch verstärkte
Zither: In dieser exzentrisch besetzten Band könnte eigentlich jeder
Leader sein, Christoph Dienz, der seiner Zither verwegen progressive
Klänge abtrotzt, die Bassisten, die höllisch grooven und himmlisch
schwelgen, Drummer Herbert Pirker, bei dem die Fäden zusammenlaufen... Tatsächlich Leader der XY-Band ist Lorenz Raab, 1975 in Linz
geboren, Solotrompeter in der Volksoper, damit finanziell unabhängig
vom Jazz. Seine geistige Unabhängigkeit hat er bereits in Bands wie
Forms of Plasticity oder Bleu bewiesen. Von Bleu erscheint im
Jänner das sehr lyrische Album „Strong Relation“. Die
XY-Band besticht indes durch die Ungezwungenheit, mit der sie in
gefährlich klingende Soundwelten abtaucht, in denen sanfte Texturen
in köchelnde Grooves übergehen, letztlich fast nervenzersetzend werden. Es liegt am Hörer, ob er lieber die Elemente des Cool, der Fusion,
des Funk oder gar eines akustischen Drum'n'Bass erlauschen will. Die
luftigen Stücke der XY-Band sind ohne Substanzverlust vieldeutig.
Diese Eigenschaft schreibt man sonst nur Trompetenjazz mit der Signatur der Allergrößten zu: Lee Morgan, Donald Byrd, Miles Davis. Raab
drückte sich an den Bühnenrand, gab seinen Kollegen viel Spielraum.
Wenn er sein Horn an die Lippen nahm, dann koste er das Mundstück,
schien manchmal die Töne eher aus der Trompete zu saugen, als in sie
zu blasen. So taumelte dieses famose Ensemble durch Fiebertraum
und Ekstase. (Samir H. Köck, 2009)
Eintritt: 18.- €
Montag 12.12.
Lost & Found
19:00
Altlasten /
Deponien
Paula Morelenbaum
Bossarenova Trio
Paula Morelenbaum: vocals
Joo Kraus: trumpet, samples
Ralf Schmid: piano
(BRA/D)
Strenge
Kammer
Gu Su Jung: heagum
Park Kyung So: gayageum
Franziska Fleischanderl: Hackbrett
Andi Schreiber: violin
Michael Bruckner-Weinhuber: guitar, photographic
scores
Renald Deppe: alto saxophone, clarinet
Supported by: kursiv – eine Kunstzeitschrift
Präsentation: Jahrbuch 2011 - Deponien / Altlasten / Zerbrechliches
Eintritt: Pay as you wish
Ernst Molden
& Band feat.
Willi Resetarits (A)
Ernst Molden: vocals, guitar
Willi Resetarits: vocals, harp, ukulele
Ingrid Lang: vocals
Sibylle Kefer: vocals, flute
Marlene Lacherstorfer: bass
Heinz Kittner: drums
Walther Soyka: accordion
Hannes Wirth: guitar
Wenn das kein Versprechen ist: „Eine Stimme, die selbst gestandene
Männer erbeben lässt“. Das schrieb Jazznow.com über Paula Morelenbaum, Grande Dame des Bossa Nova und schillernder Star am Weltmusikhimmel.
Mit der Gruppe um Antonio Carlos Jobim, als Sängerin im legendären
Quarteto Jobim-Morelenbaum und als Trio Morelenbaum2/Sakamoto
tourte Paula Morelenbaum unzählige Male um die Welt und ist dabei
selbst zur Ikone herangereift. Sie ließ sich in den besten Hallen und
Jazzclubs dieser Welt feiern, darunter auch die Carnegie Hall in New
York. Für ihr erstes Soloalbum erhielt sie 1994 ebenso wie zehn Jahre
später für ihr Trio Morelenbaum 2 /Sakamoto den „Brazilian Music
Award“. Ihr aktuelles Album „Telecoteco“, das sie nun in Europa präsentiert, wurde in Brasilien unter die drei besten Alben des Jahres
gewählt. „Telecoteco“ ist eine Hommage an den Bossa Nova und zeitgemäße Interpretation der Stilrichtung durch elektronische Klänge und
ausgefallene Arrangements. Dominiert wird die Musik aber von Paula
Morelenbaums ebenso sanfter wie ergreifender Stimme – eine der,
wie Le Monde de la Musique findet, „schönsten und sinnlichsten Stimmen Brasiliens“. (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
Podiumsdiskussion
Jazz ist Kommunikation
zwischen MusikerInnen,
Jazz ist Kommunikation
zwischen Ländern.
Kooperationen und Präsentationen
von Jazzensembles als
kultureller Austausch
zwischen Österreich
und den Ländern des
ehemaligen Osten.
Hymnische Kritiken im Inland für „es lem“ (Kurier: eine unaufdringliche, lässige Sensation), monatelang an der Spitze der deutschen Liederbestenliste, dann auch noch der Preis der deutschen Schallplattenkritik. Und im selben Jahr noch „weida foan“, die neue CD mit Coverversionen von Dylan, Springsteen, van Zandt. Mit einer offensiven,
mächtigen Version von Nick Cave („Rode rechte Haund“ aka „Red
Right Hand“) ebenso wie „Foan“ („Sailing“), in der Interpretation von
Willi Resetarits ein unbestrittener Höhepunkt jedes Molden-Gastspiels.
Also: Ein gutes Jahr für Ernst Molden und FreundInnen. Und ein solches wird im schönsten Club der Stadt abgeschlossen. Würdig. Versprochen. (Charlie Bader)
Eintritt: 22.- € Sitzplatz, 18.- € Stehplatz
u.a. mit Virgil Mihaiu (Leitung)
Der Jazzclub Porgy & Bess und das mica (music information center
austria) wollen mit dieser Podiumsdiskussion die aktuelle Situation
unterschiedlicher Präsentationsformen und Kooperationen zwischen
Österreich und den Ländern des ehemaligen Osten darstellen und analysieren. Die Erfolge von Präsentationen, aber auch die Schwierigkeiten
in der Umsetzung. Visionen für zukünftige Intensivierungen der kulturellen Kontakte zwischen Ländern und MusikerInnen. Jazz als ideale
Musiksprache, um über einen kulturellen Austausch positive Signale
für ein vereintes neues Europa auszusenden. (Helge Hinteregger)
Eintritt: frei
Lithuania's OSCE Chairmanship'11
Finale in Jazz
Petras Vysniauskas
V to V (Vilnius to
Vienna) Project
(LT/A)
Petras Vysniauskas: soprano saxophone
Dominykas Vysniauskas: trumpet
Matthias Pichler: bass
Andreas Pichler: drums
die Roma feiern.“ Ein neuer Star war geboren und Ruzsa bereiste fast
alle Länder Europas, trat auch in Japan auf, kennt die großen Bühnen
Österreichs wie das Burgtheater, den Heldenplatz oder die Staatsoper.
Selbst der überraschende Tod von Sohn Sascha im Jahr 2004 und der
Tod ihres Ehemannes Miso im Jahr 2007 konnten ihre Liebe zur Musik
nicht brechen. Nach einer kurzen Pause im Jahr 2010 arbeitet Ruzsa
Nikolic Lakatos mit neu besetzter Band wieder unermüdlich. Eine neue
CD-Produktion und eine Reihe von Konzerten sollen durch diese Veranstaltung gekrönt werden, die Rusza anlässlich ihres 20jährigen Bühnenjubiläums begeht. (Willi Horvath)
PS: Wir möchten darauf hinweisen, dass die traditionelle Musik der
Lovara immaterielles Kulturerbe der UNESCO geworden ist. Der
Beschluss wurde am 5. Oktober dieses Jahres gefasst!
Eintritt: 14.- €
Mit freundlicher Unterstützung des Vereines Lovara Österreich
kons.wien.jazzorchestra goes VAO
Cherry Family Trio
Petras Vysniauskas: soprano saxophone
Dominykas Vysniauskas: trumpet
Marija Vysniauskaite: vocals
Die Republik Litauen hat dieses Jahr die Präsidentschaft der OSZE inne
und bevor die zu Ende geht, gibt es ein Konzert im P&B, in dessen Mittelpunkt der Meistersaxophonist Petras Vysniauskas steht, der hierzuorts
im September 2010 im Duo mit dem Pianisten Saulius Siauciulis mit seinem Chopin-Programm begeisterte. Diesmal ist er einerseits familiär mit
Sohn und Tochter im Cherry Family Trio, andererseits aber auch mit
österreichischer Unterstützung im eigens für diesen Anlass kreierten Vilnius to Vienna Project zu hören. Achtung: Begrenzte Kartenanzahl, also
rechtzeitig Tickets sichern! CH
Eintritt: 18.- €
Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Republik Litauen
Donnerstag, 15.12.
Freistunde
19:00
Doug Hammond Solo
Doug Hammond: drums, sansa, voice
(A/CH)
Mathias Rüegg: composer, arranger, conductor
Markus Pechmann, Dominik Fuss,
Lukas Hartl, Richard Köster: trumpets
Clemens Hofer, Christoph Horn, Paul
Schreitl, Christian Amstätter: trombones
Martin Gasser, Ben Daxbacher,
Damian Dalla Torre, Karin Waldburger,
Philipp Gruber: saxophones
Tobias Faulhammer: guitar
Sebastian Küberl: bass
Thomas Gindl: drums
Sebastian Simsa: percussion
Strenge
(USA)
Kammer
Eintritt: Pay as you wish
Ruzsa Nikolic Lakatos
(A)
Ruzsa Nikolic Lakatos: vocals
Ferry Lakatos Trio
Melinda Stojka, Matilda Leko, Manuela Nikolic
Lakatos, Shereen Nikolic Lakatos, Anton Vidic,
Christian Vidic: vocals
Gipsy Stylez: vocals, rap
Mischa Nikolic Lakatos: guitar, vocals
Diknu Schneeberger, Willi „Hoida“ Stojka,
Harri Stojka: guitar
Johann Stojka: keyboards
Horst Mayr: accordion
Edi Mayr: bass, vocals
Willli Horvath: drums, vocals
Die 1945 geborene Ruzsa Nikolic Lakatos zählt zu den besten Sängerinnen der Musik der Lovara Roma. Bei einer Veranstaltung vor 20 Jahren
wurde Ruzsa von einer Freundin gebeten etwas vorzusingen. Doch
Ruzsa lehnte ab, sie wollte nie im öffentlichen Rahmen singen, meinte, das wäre bei Lovara nicht üblich. Es war schließlich Miso Nikolic,
Ruzsa‘s Mann, der sie auf die Bühne schickte: „Ich habe
meine Gitarre im Auto, zeigen wir unseren Freunden, wie
2010 brachte das kons.wien.jazzorchestra die Suite Paul Klee von und mit
Jim McNeely, einem der herausragendsten Komponisten und Arrangeure
des aktuellen Jazz, zur Aufführung. Ein Jahr später wird nun der in Wien
lebende Schweizer Komponist, Arrangeur und langjährige Leiter des Vienna Art Orchestras, Mathias Rüegg zu Gast sein. Gemeinsam mit den jungen Jazz-MusikerInnen des KONS wird der 59-jährige Eigenkompositionen und Arrangements von u.a. Komponisten wie Johannes Brahms und
Johann Strauss im Porgy & Bess aufführen. Zweifellos ein Höhepunkt im
aktuellen Programm der Abteilung Jazz. Rüegg leitete über 30 Jahre das
VAO und schrieb alle Eigenkompositionen, die das Orchester bisher
öffentlich spielte. Daneben konzipierte er Bühnen- und Filmmusiken,
arbeitete eng mit dem Theatermacher George Tabori zusammen, aber
auch mit Ernst Jandl in Jazz & Lyrik-Produktionen (an denen auch Lauren
Newton und Wolfgang Puschnig beteiligt waren). Außerdem schrieb er
Werke für andere Big Bands, aber auch für Ensembles im klassischen Sektor wie die Wiener Symphoniker oder die Basel Sinfonietta. Vor gut 10 Jahren begann er, vermehrt Kammermusik zu schreiben (z.B. für Michel Portal,
Corin Curschellas oder Wolfgang Muthspiel Solokonzerte mit Kammerorchester, aber auch Kompositionen für unterschiedliche klassische Besetzun-
gen). Rüegg initiierte 1993 die Gründung des Wiener Jazzclubs Porgy &
Bess, dessen langjähriger Leiter er war. 2003 war er (gemeinsam mit Bill Frisell) musikalischer Leiter des Festivals Century of Song. Zwischen 1984 und
1986 zeichnete ihn der Down Beat-Kritikerpoll als besten Arrangeur aus. Er
erhielt mehrere Schallplattenpreise. (Roman Schwaller)
Eintritt: 18.- €
In Zusammenarbeit mit dem Konservatorium Privatuniversität Wien
Hallucination
Company feat.
Hans Theessink
A Special X-Mas Night
Wickerl Adam: master of the ceremony (A/NL)
Bella Wagner, Anzo Morawitz, Peter Dürr:
vocals
Zebo Adam, Engel Mayr, Markus Bratusa: guitar
Christoph Richter: keyboards
Rü Kostron: bass
Sigi Meier: drums
Christoph Ettl: percussion
special guests: Pogo, Birgit Denk: vocals,
Hans Theessink: guitar, vocals
Gräbt man in den Archiven der österreichischen Rockszene, so stößt
man recht bald auf den Namen Wickerl Adam. Der Doyen des AustroRock hat mit seiner legendären Band Hallucination Company eine veritable Kaderschmiede geschaffen, aus der spätere Stars wie Hansi Lang,
Falco, Tini Kainrath und andere hervorgingen. Das Schönste aber: er
ist nach wie vor aktiv. Man schreibt das Jahr 1977. Die Besetzung der
Wiener Arena ist vor einigen Monaten mit deren Abriss beendet worden, The Sex Pistols veröffentlichen ihr erstes Album, und der 28-jährige österreichische Musiker Ludwig Adam gründet die Hallucination
Company. Im Lauf der nächsten 8 Jahre absolviert dieses relativ lose
MusikerInnenkollektiv, dem u.a. Polio Brezina, Mo, Thomas Rabitsch,
Hansi Lang, Karin Raab, Andi Baum, Harri Stojka, Mario Berger und
Hansi Hölzl (der spätere Falco) angehören, an die 1400 Gigs in ganz
Mitteleuropa. Mit äußerst qualitätsvoller Musik, ausgeklügelten Arrangements, kritisch-ironischen Texten und einer positiven Love&PeaceMessage begeistern sie Publikum wie Presse – als „Die Genies aus der
Donaumetropole“ werden sie etwa in Deutschland angekündigt. Ludwig „Wickerl“ Adam wirkt als Mastermind der Hallucination Company, aber auch als charismatischer Frontmann, der seine MusikerInnen
aufbaut und ihnen auf die ersten Stufen der Karriereleiter hilft. Nach
einer 2-jährigen Schaffenspause ruft Adam mit u.a. Geri Schuller, Tini
Kainrath, Michael Schuberth und Gerald Gradwohl (dem späteren
Gitarristen von Threeo) die nächste Generation der Hallucination Company ins Leben. In den Jahren 1988-1997 finden u.a. die „Special
Nights“ im Wiener Metropol statt. Die HC, wie sie ihr Gründer liebevoll nennt, besteht mit Unterbrechungen bis heute; mittlerweile ist die
vierte Generation mit Bassist Rü Kostron, Schlagzeuger Siggi Meyer
und Gitarrist Zebo Adam am Werk. Allerdings hat Wickerl Adam in
den letzten Jahren auch mit seinem Frank-Zappa-Projekt Schlagzeilen
gemacht. Gemeinsam mit Gitarrist Conrad Schrenk hat er die Sex
Without Nails Bros. gegründet, die sich ausschließlich der Interpretation von Zappa-Kompositionen verschrieben haben. (Martin Schuster)
Auf dieser jährlichen musikalischen Reise sind 2011 folgende Gäste mit
an Bord: Soulman-Mr.Superfly Pogo, die wunderbare Birgit Denk und
der Grandmaster of Roots&Blues-Music, Hans Theessink. (Pressetext)
Eintritt: 25.- € Stehplatz, 30.- € Sitzplatz auf der Galerie
Ray Anderson/Han
Bennink/Frank
Möbus/Ernst Glerum/
Paul Van Kemenade/
Stevko
Busch
Set 1:
(USA/NL/D)
Paul van Kemenade: alto saxophone
Stevko Busch: piano
Set 2:
Paul Van Kemenade: alto saxophone
Ray Anderson: trombone
Frank Möbus: guitar
Ernst Glerum: bass
Han Bennink: drums
Paul von Kemenade ist ein herausragender Saxophonist der niederländischen Szene, der auch schon des öfteren in diversen Bands im P&B zu
hören war. Vor längerer Zeit kontaktierte er mich mit dem Wunsch, im
Duo mit Stevko Busch auftreten zu wollen, was ich aber ablehnte, weil ich
Sorge hatte, dass das Duo nicht allzu viele Menschen interessieren könnte, die aber notwendig sind, um im Club so etwas wie Atmosphäre zu
erzeugen. Ich schlug ihm ein Doppelkonzert mit einem 2. Duo vor – nur
es gibt kein kombinierbares Konzert in diesem Monat. So „erfand“ er also
das obenstehende „Begleitprogramm“, das immerhin so attraktiv war,
dass ein paar Konzerte rund um den P&B-Auftritt zustande kamen. U.a.
mit unserem „alten“ Freund Ray Anderson, der schon in der Spiegelgasse
ein 3-tägiges Portrait hatte, und mit einem meiner „all-time-favorits“ Han
Bennink, seines Zeichens letzter Hans-Koller-Preisträger in der Kategorie
„Europäischer Jazzmusiker des Jahres“. Empfehlung also! CH
Eintritt: 18.- €
Montag, 19.12.
Lost & Found
19:00
(S)Irenengesang
Strenge
Kammer
Ingrid Schmoliner: prepared piano
Irene Kepl: violin, electronics
Eintritt: Pay as you wish
Jeff Lorber Fusion
Galaxy (USA)
Jeff Lorber: keyboards, piano
Eric Marienthal: tenor-, alto-,
soprano saxophone
Jimmy Haslip: bass
Gary Novak: drums
Der Keyboarder, Arrangeur und Komponist Jeff Lorber wurde 1952 in
Philadelphia/USA geboren. Schon als 4-jähriger begann er Klavier zu
spielen. Als Teenager spielte er in verschiedenen R&B-Bands und
funden. Sowohl im Jazz als auch in der Klassik, Worldmusic und in der
freien Improvisation zu Hause, schöpfen die Perkussionistin Oberkanins
und die beiden Vokalistinnen Heginger und Mirkovic aus einer großen
Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten. Stimmgewaltig, virtuos, schlagkräftig oder auch mit zarten, versponnenen Sounds spielend verbinden
sie klassisches Timbre mit pulsierendem Groove, bringen Balkanlieder
oder Jazztunes und eigene Kompositionen in überraschenden Arrangements, spinnen rhythmisch melodische Kunstwerke und würzen das
alles mit einer großen Portion Improvisationslust. Dieses „Triumvirginat“
der außergewöhnlichen Kombination von zwei Stimmen und Perkussion/
Vibraphon fasziniert mit Variantenreichtum, Virtuosität und Vitalität.
Einfach „extra virgine“. (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
besuchte später das Berklee College of Music, wo er seine Liebe zum
Jazz entdeckte. Seit mehr als 30 Jahren prägt der mehrfach für den
Grammy nominierte Jeff Lorber die Jazz-Szene als Studiomusiker, Produzent, Manager und Talentescout, natürlich aber auch mit seinen eigenen
Kompositionen. Mit seiner Ende der 70er Jahre gegründeten „Jeff Lorber Fusion“, über viele Jahre eine der populärsten und erfolgreichsten
Jazzformationen, leistete der Tasten-Spezialist stilbildende Pionierarbeit
für den Fusion-Jazz. Seine Musik – allein 21 Alben unter eigenem
Namen hat er bis dato veröffentlicht - ist eine erfrischende, herrlich funkig groovende Mixtur, in der Pop- und Jazz-Elemente ebenso auftauchen wie R&B und Blues. (Pressetext)
Matilda Leko & Band
Matilda Leko: vocals
Nikola Stanosevic: piano
Stefan Thaler: bass
Dusan Novakov: drums
(SRB/A)
Eintritt: 20.- €
Dienstag, 20.12.
19:00
Strenge
Kammer
Melomaniac Corner
Adam Zuchowski
& Gerald Preinfalk
(PL/A)
Adam Zuchowski: bass
Gerald Preinfalk: reeds
In der zweiten Ausgabe von Melomaniac Corner gastiert Adam Zuchowski, Kontrabassist, Arrangeur und Komponist, in Wien. Seit dem Jahr
2002 ist er musikalischer Leiter des Teatr Atelier in Sopot. Mit Piotr
Mania und Tomasz Sowinski gründete er das Mania Trio, das im April
2011 den renommiertesten Musikpreis Polens, den „Fryderyk“, für seine
CD „Pearl“ bekommen hat.
In der Strengen Kammer trifft Zuchowski auf den österreichischen Saxofonisten, Komponisten und Pädagogen Gerald Preinfalk, dessen Betätigungsfeld im Grenzbereich von zeitgenössischer notierter und improvisierter Musik liegt. Preinfalk ist Mitglied des Klangforums Wien und
arbeitete mit dem RSO Wien, den Wiener Philharmonikern, dem Vienna
Saxophon Quartet, Saxofour, Nouvelle Cuisine und Mathias Rüeggs
Vienna Art Orchestra zusammen. (Anna Moser)
Eintritt: pay as you wish
In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Wien
Agnes Heginger /
Natasa Mirkovic /
Ingrid Oberkanins
Extra Virgine
(A/SRB)
Agnes Heginger: vocals, percussion
Natasa Mirkovic: vocals, percussion
Ingrid Oberkanins: percussion, vocals
Mit Agnes Heginger, Natasa
Mirkovic und
Ingrid Oberkanins (alle drei
im Sternzeichen der Jungfrau geboren!)
haben sich
drei schillernde
und sehr unterschiedliche
Künstlerinnen
zusammenge-
Die Sängerin Matilda Leko ist eine musikalische Grenzüberschreiterin,
die ihrer Authentizität freien Lauf lässt. Ihre Kompositionen sind diskret
mit Ethnomotiven untermalt, herausfordernd und unterstreichen ihre
ungewöhnlichen und kreativen Improvisationen, die an instrumentale
Passagen erinnern. Ihre Texte erzählen auf mutige und berührende
Weise vom Leben. Die aus Serbien stammende, aber in Wien geborene
Sängerin, hat, beeinflusst durch die reichen Rhythmen des Balkans, schon
früh ihre Liebe zur Musik entdeckt. Bald erweckte auch der Jazz ihre Neugierde und sie gründete ihre ersten Formationen. Schon während ihres
Jazzstudiums in Wien machte sie sich wegen ihrer eigenwilligen Art der
Interpretation verschiedenster Genres in der Musikszene einen Namen.
Matilda Leko tritt mit drei exzellenten Co-Musikern auf, die vor Groove,
Virtuosität, Einfühlungsvermögen und Innovation sprühen. Ob sie auf Serbisch, Englisch, Romanes, Portugiesisch, Bulgarisch, Deutsch, Jiddisch,
Ungarisch, Rumänisch oder Mazedonisch singt, sie erreicht das Publikum
mit der gemeinsamen Sprache der Musik. (Pressetext)
CD-Präsentation "Different point of view".
Eintritt: 18.- €
Donnerstag, 22.12.
Freistunde
19:00
Liederabend
(A/SL)
Angela Maria Reisinger, Maja Osojnik,
Strenge
Kammer
Max Gaier, Willi Landl, Bobby Slivovsky,
Martin Schiske: vocals
Clemens Wenger: piano
Lukas Kranzelbinder: bass
Eintritt: Pay as you wish
preview
15.04. & 16.04.
Branford Marsalis
ww w. po rg y.a t Quartet
Peter Herbert Joni
Peter Herbert: bass
(A/AUS)
ena: vocals
Wolfgang Mitterer: electronics
Koehne Quartet
Joanna Lewis, Anne Harvey-Nagl: violin
Mario Gheorghiu: viola
Melissa Coleman: violoncello
„Be cool“, singt Joni Mitchell. Cool ist auch das
interessante Phänomen,
dass es kaum einen Jazzmusiker gibt, der nicht auf Joni
Mitchell steht. Dies nicht
zuletzt, weil sie in ihrem
ganzen Oeuvre immer wieder große Namen wie Herbie Hancock oder Wayne
Shorter miteinbezogen hat und durch ihre Tribute-Platte
an Charles Mingus, mit dem
sie gut befreundet war.
Ich gehöre auch zu diesen
lebenslangen „Joni“-Fans.
Diese kleine Hommage an
ihre Größe soll das widerspiegeln. Ihre Phrasierung,
ihre Texte und Produktionen
sind einzigartig, dem kann
man nur in aller Bescheidenheit begegnen. Indem ich
die bekannten Melodien
und Texte mit neuer Musik
für Streichquintett plus Electronics unterlege, will ich versuchen, dem
Ganzen eine weitere spannende Facette zu verleihen. Die Poesie ihrer
Texte lässt sehr weite Räume offen, von Noise bis Kitsch, von subtil bis
intensiv. Mit dem versatilen Koehne-Quartett, mit dem mich auch schon
eine mehr als zehnjährige Zusammenarbeit verbindet, den eigenwilligen
Sounds von Wolfgang Mitterer und der unverwechselbaren Stimme von
ena gelingen hoffentlich Neuinterpretationen von Songs wie „Love“,
„Blue“, oder „Moon at the Window“, denen nichts hinzuzufügen ist.
(Peter Herbert)
CD-Release Party anlässlich des Erscheinens von „Joni“ auf col legno!
Eintritt: 18.- €
Dorretta Carter
Juicy Bits
(GB/A)
Dorretta Carter: vocals
Bernhard Eder, Erwin Bader: keyboards
Thomas Lang: guitar
Peter Gruber: bass
Christian Ziegelwanger: drums
Manuela Diem, Angela Reisinger,
Hari Baumgartner: vocals
Mit Ihrem neuem Programm „Juicy Bits“ bringt Dorretta Carter eine
frisch gemischte Formation auf die Bühne, die an ihre Großbesetzungen
anknüpft und Dorrettas Eigenkompositionen mit feinen Sounds und fetten Grooves unterstreicht. Das Kollektiv mischt mit musikalischer Nonchalance kühlen Jazz, Acid, Soul und HipHop; instrumental über jeden
Zweifel erhaben und mit der starken Stimme der Sängerin Dorretta
Carter gesegnet. (Pressetext)
Eintritt: 20.- €
Alegre Corrêa
Quintet
(BRA/A/SEN/CI)
Alegre Corrêa: guitar, percussion, vocals
Gerald Preinfalk: clarinet, bassclarinet,
soprano saxophone
Klemens Bittmann: violin, mandola
Alune Wade: bass, vocals
Aziz Sahmaoui: percussion, vocals
& special guests
Wie die letzten Jahre
auch bzw. alle Jahre
wieder gestaltet der
in Wien lebende Musiker Alêgre Corrêa
den Weihnachtsabend, mit Weggefährten aus der Zeit
mit dem Zawinul
Syndicate wie Alune
Wade und Aziz Sahmaoui, mit dem Multiholzbläser Gerald
Preinfalk, mit dem er
sich den selben Geburtstag teilt und mit
dem Geiger Klemens
Bittmann, der u.a.
mit der Formation
Beefolk für Furore sorgte. Weitere Überraschungsgäste, die
nach der Bescherung
lieber noch spielen
wollen als schlafen zu gehen, sind natürlich nicht ausgeschlossen bzw.
herzlich willkommen. In diesem Sinne: Feliz Navidad! CH
Eintritt: 20.- €
Kollegium Kalksburg
Ausgejubelt
(A)
Heinz Ditsch: accordion, singin chainsaw,
vocals
Paul Skrepek: drums, red doubleneck guitar,
vocals
W.V.Wizlsperger: vocals, tuba, comb
Ort und Zeit: Aida,
Advent
Gerda: Du, ich seh da
grad, dass am Christtag
die ...
Gabi: Steht in deinem
Kalender vielleicht auch
so eine blöde Zahl daneben oder ist das
immer noch der, den
was du bei Radio Maria
gewonnen hast?
Gerda: Du bist so
deppat! Der Christtag
ist der 25. Dezember,
das weiß doch jeder!
Gabi: Jeder vielleicht,
ich nicht. Apropos: Wer
hat denn heuer den
Jedermann gegeben?
Gerda: Der Off-Tscharek glaub ich; – du, ich
finds eigentlich blöd,
dass jetzt die Männer
auch schon so Doppelnamen haben. Ich mein,
wo kämen mir denn da hin, wenn jetzt beispielsweise die Tochter vom
Off-Tscharek den Buben von der z.B. Tschurek-Bauernfeind heiraten
tät und die kriegerten dann – mit Gottes Hilfe – ein Kind und tauferten das Tamara, dann würd das dann ja ...
Gabi: Ja, ja, ich weiß schon, auf was du hinaus willst, aber das werden
wir hoffentlich eh nicht mehr erleben.
Gerda: Glaubst echt?
Gabi: Ich glaube nicht, ich hoffe! Aber jetzt wirds langsam eng ...
Gerda: Wer?
Gabi: Na ja, weißt eh, wegen meinem Gelübde ...
Gerda: Frühzeitig durch Gelübde zur Zuckerbäckerin bestimmt?
Gabi: Nein, das andere, wo ich statt der Firmung gelobt hab, dass ich
mir kein Stück mehr anschau, wo ein Schauspieler mitspielt, der schon
einmal den Jedermann gegeben hat.
Gerda: Jetzt wie, den Simon-Yschek auch nicht mehr? Wie haltest
denn das aus?
Gabi: Na ja, irgendwie muss es halt gehen ... Du, ich muss jetzt dann
gleich weg, was ist denn da jetzt an deinem 'Christtag'?
Gerda: Was, wann?
Gabi: Am 25. Dezember, du hast gesagt, du siehst grad ...
Gerda: Ah so, ja, also da spielt die Dreieinige Einfalt beim Christtopf
Porgy-Huber-Bess ...
Gabi: Na, dem seine Kinder sind ja noch ärmer dran als die vom OffTscharek!
Gerda: ... also eigentlich heißen die ja Kollegium Kalksburg, und die
spielen zum höchstwahrscheinlich letzten Mal ...
Gabi: Geh bitte, hör mir auf, nicht schon wieder dieser blöde Auflösungsschmäh!
Den haben die schon vor fünf Jahren gemacht – und da wärs schon zu
spät gewesen!
Gerda: Lasst du mich bitte einmal ausreden?! Das Kollegium Kalksburg
spielt das wahrscheinlich letzte Concert im Jubel-Jahr 2011!
Gabi: Mit Betonung auf 'letzte' oder auf 'Jubel'? Wär übrigens auch
ein schöner Name: Gerda Jubel-Jahr.
Gerda: Du bist aber echt deppat! Immerhin, eine wirkliche Dame, übrigens eine gute Freundin vom Diakon der Militärdiözese Hohenruppersdorf, hat erst letztens nach einer kurzen Darbietung der Kalksburger
im Refektorium vom Mistelbacher Chorherrenstift zu mir und dem
Ferdi Krammetzeder-Dinkel und was weiß ich wer da noch beiananda
gestanden ist, es war ja ein Riesendurcheinanda, die hat gesagt: „Also
ich habe mir absolut nichts erwartet! – und dann wurde ich dennoch
enttäuscht!“ – und da willst du schon wieder gscheiter sein?!
Gabi: Na ja, möglicherweise ist genau das das, was die Menschen so
landläufig unter 'Kunst' verstehen ...
Erwarten Sie nichts! Erhoffen Sie alles! (W.V.Wizlsperger)
ragend mit der Geschichte von Nim Sofyan selbst, 2002 in Wien
gegründet und bereits 2004 mit dem „Österreichischen Weltmusikpreis“ und dem „Publikumspreis“ ausgezeichnet. Sechs brillante
Instrumentalisten lassen sich aufeinander ein und bauen mit ihrer
Musik gemeinsam Brücken in bislang ungehörte Klanglandschaften.
Ein Grundelement des Repertoires sind Lieder aus der Türkei und aus
Griechenland, mit denen der in Istanbul geborene Sänger und Gitarrist
Alp Bora aufgewachsen ist. Paul Dangl und Johann Öttl verweben dieses Material in raffinierten Arrangements und Eigenkompositionen zu
einem stimmigen stilistischen Ganzen, das Nim Sofyan unverkennbar
macht. Lokale Wurzeln und Traditionen bleiben spürbar, während die
universelle Klangsprache den weltoffenen, globalen Charakter der
Musik unterstreicht. Ihren Namen haben sie vom anatolischen Begriff
für den 2/4-Takt geliehen, jedoch beherrschen Nim Sofyan viele musikalische Dialekte. Sie „sprechen“ fließend Jazz und Funk, bedienen
sich wie selbstverständlich der ganzen Farbpalette der World-Music.
(...) Nim Sofyan haben mit „Agora“, ihrem dritten Studioalbum, ohne
Zweifel ihr bislang überzeugendstes Werk abgeliefert. Ein Album, das
alle Facetten dieser Band zum Schwingen bringt: Spontaneität, Improvisationsgeist, Erfindungsreichtum und die hemmungslose Lust an der
musikalischen Kommunikation. „Agora“ von Nim Sofyan ist nichts
weniger als eine der erfreulichsten musikalischen Entdeckungen, die
das Jahr 2010 bereithält. (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
Saxofour
(A)
Florian Bramböck, Klaus Dickbauer,
Christian Maurer, Wolfgang Puschnig: reeds
Eintritt: 18.- €
Montag, 26.12.
Lost & Found
19:00
Strenge
Kammer
Musik aus dem
Reich der Morgenstille
Park Kyung So: gayageum (Korea)
Eintritt: Pay as you wish
Nim Sofyan Agora
Alp Bora: guitar, vocals
Paul Dangl: violin
Gerald Selig: reeds
Johann: Öttl: trumpet
Roland Mach: bass
Klaus Fürstner: drums
(TK/A)
Geplant war es, an die großen Erfolge des Weihnachts-Programmes
des Saxophon-Vierers anzuknüpfen – allein es fand sich kein Termin
vor dem 24. Dezember. Augenblicklich zerbrechen sich die Herren ihre
Köpfe mit Fragen wie: Zählt der 27. noch zur Weihnachtszeit, kann
man diese Lieder auch nach Weihnachten spielen, was wären Alternativen? Fragen über Fragen, die der Antwort harren, nur eines ist klar:
Spielen wollen die Kollegen jedenfalls, nur, was ist noch offen... Ich
tippe einmal auf ein Best-Of-Programm. Kommet zuhauf! CH
PS: Kurz vor Drucklegung erreicht uns folgendes Mail von Florian Bramböck (kein Scherz!): Saxofour feiert das 20-jährige Bestehen mit einem
Best-of-Programm! Best of Moviesongs, Best of Mozart, Best of „Meets
Maria Joao“, Best of Originals, Best of 3 Christmasalbums. Best of the
Best of the Best of the Best… Saxofour wünscht allen eine fröhliche
Finanztransaktionssteuer und ein herzliches „Wos woar mei Leistung“,
und erlaubt sich, festzustellen: Wir haben Euch noch nie betrogen!!!
Eintritt: 18.- €
Erika Stucky
& Bubble Family
feat. Netnakisum
(CH/A/USA)
Erika Stucky: vocals, accordion
Robert Morgenthaler: trombone, alphorn
Jean-Jacques Pedretti: trombone, alphorn
Knut Jensen: electronics, ukulele
Jon Sass: tuba
Lucals Niggli: drums
Nim Sofyan bitten uns mit den 10 Titeln ihres neuen Albums „Agora“
(griechisch: Marktplatz) zu einem besonders sinnlichen Marktbesuch.
„Agora“ ist dabei ein Bild für die Musikstadt Wien. Eine Weltstadt, in
der Tag für Tag Musiker aus verschiedensten Ländern eine gemeinsame, neue Sprache erfinden – ein Ort ganz im Zeichen von Austausch
und Begegnung. So korrespondiert „Agora“ auch hervor-
Netnakisum
Magdalena Zenz: violin, vocals
Marie-Theres Härtel: violin, vocals
Dee Linde: cello, vocals
Zwischen Golden Gate Bridge und Zürisee, zwischen Wallis-Dorf und
Prärie, zwischen New-OrleansBrass und alpinem Ge-bläse,
zwischen Bob Dylan und Stubenmusik – man könnte ewig
so weitermachen, um die tollkühnen Spagat-Abenteuer
der US-Schweizerin mit Worten nachzuzeichnen. Was
ohnehin nicht gelingen kann:
Zu unglaublich sind Stuckys
suizidäre Jodler, zu unfassbar
ihre stilistischen Bocksprünge
von Pygmäengesang zum
Beatles-Cover, zu vielgestalt
ihre Rollen von der Domina
über die bärbeißige Schwyzerörglerin hin zum ironisch
gebrochenen Cowgirl. Die
wunder- und sonderbare Welt
der Erika Stucky hat zudem
noch Zuwachs bekommen:
Neben ihren treuen „Bubbles“-Begleitern, dem TubaSpieler Jon Sass und Schlagwerker Lucas Niggli, gehen nun auch Robert Morgenthaler und Jean-Jacques Pedretti an Posaune und Alphorn sowie Knut Jensen mit elektronischen Zugaben und das neckische Streichtrio Netnakisum mit auf die
Reise. (Pressetext)
Eintritt: 25.- € Sitzplatz, 18.- € Stehplatz
Donnerstag, 29.12.
Freistunde
19:00
Vogel / Pichler /
Pichler (A)
Strenge
Kammer
Georg Vogel: piano
Matthias Pichler: bass
Andreas Pichler: drums
Eintritt: Pay as you wish
Zurbrügg & Band
Bleiben oder gehen
(CH/A)
Christina Zurbrügg: vocals, accordion, fujara
Michael Hudecek: saxophone, vocals, guitar,
laptop
Wolfgang Tockner: keyboards
Herfried Knapp: bass
Harry Tanschek: drums
Ist sie nun singende Filmemacherin oder filmemachende Sängerin? Oder
schlicht und einfach beides! Was Zurbrügg musikalisch ausmacht, ist ihre
originelle und einzigartige
Kombination von Gesang,
Rap und zeitgemäßem, modernem Jodeln – eine Mischung von archaisch-urbanen
Sounds mit Loops, Naturklängen und Elektronika.
Die „Südtiroler Wochenzeitung“ bringt es auf den
Punkt: „Zurbrügg besticht
durch ihre Stimme, ihren
Wortwitz und ihr meisterhaftes Jodeln, das ihr und
den HörerInnen Flügel verleiht...“ Im Jahr 2000 erhält Christina Zurbrügg
zwei Filmrollen über ihr
Heimatdorf: Eine Montage
gefundener Bilder aus den 50er Jahren über ein kleines Dorf in den
Schweizer Bergen: Kiental. Inspiration für den „Besuch der alten Dame“
von Friedrich Dürrenmatt, der des öfteren mit Zurbrüggs Grossvater und
„Bäziwasser“ in der Backstube saß. Wirkungsstätte des geheimnisvollen
Kameramanns Landtwing und Christina Zurbrügg’s Geburtsort. Sie leiht
dem stummen Orginaldokument mit neukomponierter Musik und literarischem Text ihre Stimme. Gemeinsam mit dem Musiker und Filmema-
cher Michael Hudecek gestaltet sie mit Humor und Poesie diesen sehr
persönlichen Found-Footage-Remix. Auch der Titelsong „Soll ich Bleiben
oder Gehen“ - „Söll i Blibe oder Ga“ stammt aus ihrer Feder. „Ein
besonderes Markenzeichen des talentierten schweiz-österreichischen
Tandems zurbrügg & hudecek sind ihre ironischen, heimatbezogenen
Kulturdokus, die zwar verankert in der heimatlichen Umwelt, aber frei
von Klischee, Sentimentalität und Verklärung sind.“ „Bleiben oder
Gehen“ – an diesem Abend wird erstmals der Soundtrack zum Film live
gespielt. (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
Harri Stojka &
Gitancœur d’Europe
Harri Stojka: guitar
Jelena Krstic: vocals
Peter Strutzenberger: bass
Claudius Jelinek: guitar
Heimo Wiederhofer: snare drum
Turgay Ucar: darabukka
(A)
Harri Stojka ist nicht nur ein Meister der Gitarre, sondern auch
einer ganzen Reihe musikalischer
Genres: Die Stationen seiner Entwicklung seit den 1970er Jahren
umfassen Rock, Blues, Jazz,
Gypsy Swing und Roma-Lieder.
In diesen Aufnahmen kehrt er zu
seinen Wurzeln zurück und verbindet sie mit seinen früheren
musikalischen Inkarnationen.
Wobei in diesem Fall „Wurzeln“
eigentlich „Straßen“ bedeutet –
jene, denen seine nomadischen
Vorfahren über Jahrhunderte
zwischen Asien und Europa
gefolgt sind. Ihre Musik wurde
so zum Spiegel der Klangkünste
ganzer Kontinente, die sie mit
ihren eigenen Traditionen von
Improvisation und Virtuosität
verbanden. Harri Stojkas musikalische Laufbahn ist immer schon eine Fortsetzung dieser alten Reise gewesen, und sie hat auch ihn zu immer neuen Formen von „Weltmusik“
geführt. (Matthias Goldmann)
Eintritt: 18.- €
Silvester Special
Karl Ratzer Septet
Karl Ratzer: guitar, vocals
Heinz Czadek: trombone
Peter Tuscher: trumpet, fluegelhorn
Raimund Aichinger: tenor saxophone
Larry Porter: piano
Christoph Petschina: bass
Joris Dudli: drums
& special guests
Karl Ratzer hat sich
im Lauf der Jahre zu
einem Musiker entwickelt, der weit
über die Grenzen
Österreichs hinaus
in der internationalen Jazzszene Ansehen genießt. Sein
neu formiertes Septett stellt einen weiteren Meilenstein in
s e i n e m m u s i k a l ischen Schaffen dar.
Der Klang dieser
Band besticht durch
abgeklärte Reife,
Freude am
(A/D/USA)
gemeinsamen Musizieren gepaart mit der Lust auf spannende Neuentdeckungen in der unerschöpflichen Vielfalt des Jazz. Auf dem Programm stehen Jazz-Standards genauso wie aktuelle Eigenkompositionen, wobei Ratzer und seine Band immer größten Wert auf frische
und interessante Arrangements legen. Die für den Jazz so typische
Improvisation wird von diesen erfahrenen Musikern in natürliche
Klangbilder integriert, sodass die Stücke immer wieder abwechslungsreich gestaltet werden, dabei aber homogen bleiben und vor allem
„swingen“. Karl Ratzer hat ganz bewusst Musiker mit viel Lebenserfahrung und langjähriger musikalischer Karriere ausgewählt, um dem
Publikum ein Höchstmaß an Qualität und perfekter Umsetzung seines
musikalischen Anspruchs zu bieten. (Pressetext)
Das letzte Konzert des Alten und das Erste des neuen Jahres bestreitet
der Meister des subtil-harmonisch und vertrackt-rhythmischen Gitarrenspiels. Happy New Ears! CH
Eintritt: 31.12. 35.- € Sitzplatz, 28.- € Stehplatz
1.1. 25.- € Sitzplatz, 18.- € Stehplatz
Kindertheater
Theater Heuschreck
Von Engerln
und Bengerln
Sa.10.12. & 17.12.
So.11.12. & 18.12.
Mi.28.12. & Do.29.12.
ErmäSSigungen
Inhaber von Konten bei der BAWAG-PSK erhalten 10% Ermäßigung, Mitglieder
von Club Ö1, Euro –26, Jugend in Wien, Jazzit Salzburg, Gartenbaukino Wien
und Tanzquartier Wien erhalten 1,50 Euro Ermäßigung für alle Veranstaltungen
des Porgy & Bess mit Ausnahme der im Folder ausgewiesenen Fremdveranstaltungen. Wenn nicht anders angegeben, haben MemberCard-Besitzer freien
Zugang zu den Konzerten.
Vorverkauf
Online mittels Kreditkarte (Visa & Master) via www.porgy.at, in der VVK-Stelle
des P&B (täglich ab 16 Uhr , 1. Riemergasse 11, Tel.: 01/512 88 11) und in allen
Wiener Filialen der Bank Austria.
Sitzplatzreservierung
Sofern nicht anders angegeben, wird mit dem Ticketkauf automatisch ein Sitzplatz reserviert. MemberCard-Besitzer können per E-Mail Sitzplätze reservieren
(pro MC ein Sitzplatz). Kostet ein Sitzplatz mehr als 20.- Euro, muss der Differenzbetrag aufbezahlt werden, Stehplätze sind für MC-Inhaber immer frei. Reservierungen gelten bis zum angegebenen Konzertbeginn! Einlass ist ca. eine Stunde vor Konzertbeginn. Stornierungen bzw. Umbuchungen sind bis 15 Uhr des
Konzerttages bekanntzugeben, wobei eine Bearbeitungsgebühr von 2.- Euro pro
Ticket einbehalten wird. Bei nicht zeitgerechter Stornierung verfallen die Karten!
Impressum
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Jazz & Music Club Porgy & Bess, 1010
Wien, Riemergasse 11, Tel. Office: 01/503 70 09, Fax: 01/236 600 89, Tel. Club:
01/512 88 11, E-Mail: [email protected], Homepage: www.porgy.at; künstlerische
Leitung: Christoph Huber, Controlling: Gabriele Mazic, Organisation: Barbara
Bruckmüller, Julian Preuschl, Assistenz: Tobias Kulcsar, Presse: Karoline Windhager, Sound: Ronald Matky & Norbert Benesch, Technical Support: Vienna Sound
Vienna Light, Fotos: Archiv P&B, Rainer Rygalyk, Wolfgang Gonaus..., AD/artwork: O/R/E/L, Hersteller: Holzhausen, Essen & Trinken: Angelica Gutierrez &
Buenos Dias Gastronomia
Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten.
Januar
So.01.01. Karl Ratzer Septet
Vorschau
di.03.01. Barbara Bruckmüller
Big Band
Mi.04.01.The reformaRTorchestra
Do.05.01. Woody Black / Phoen
Fr.06.01. Maximilian Tschida /
Judith Ferstl / andreas Seper
Sa.07.01. Trixey Whitley Solo
So.08.01. albert Kreutzer
Memorial Concert
Mo.09.01. Heinrich von Kalnein /
Gregor Hilbe / Christian Bakanic
Di.10.01. Champ D'action /
Collectief Reflexible /
Lilian Schwartz
Mi.11.01. Christof Dienz
& Quadratsch
Do.12.01. The Flow feat.
Johannes Enders
& Matthieu Michel
Fr.13.01. Özlem Bulut Band
Sa.14.01. Peter Ponger Solo
So.15.01. Nana Vasconcelos Solo
Mo.16.01. Dafnis Prieto Proverb Trio
Di.17.01. Dieter Glawischnig
Hamburg Ensemble
Mi.18.01. dancing shiva
& szene instrumental
Do.19.01. Ellery Eskelin /
Gary Versace / Gerald Cleaver
Fr.20.01. Raoul Björkenheim
& Juhani altonen Quartet
Sa.21.01. Susanna Ridler & [koe:r]
So.22.01. Mark Copland
& John abercrombie
Mo.23.01. Tingvall Trio
Di.24.01. Jasper van’t Hof Pili Pili
feat. Tineke Postma
Mi.25.01. Max Nagl Ensemble
Do.26.01. Harry Sokal Groove
feat. Raphael Wressnig
Fr.27.01. Ledisi
Sa.28.01. Georgie Fame
& Mike Sponza Blues Convention
So.29.01. Uri Caine Trio
Mo.30.01. Casedes Tango
Negro Trio
Di.31.01. Radio.String.Quartet.
Vienna
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