An die Herde denken Konfirmanden 2012

Transcription

An die Herde denken Konfirmanden 2012
An die Herde denken
Das Presbyterium als Gemeindeleitung
Konfirmanden 2012
Plötzlich erwachsen im Sinne der Kirche
2 | 2012
JUNI– AUGUST
Gemeindebrief 02/12
Inhalt
Inhalt:
Editorial
Rezensionen
Vorwort
Leserbriefe
03
04
Thema
Gabba Gabba Hey
Christlicher Punk
Buchtipps
18
22
Kirchenmusik
Gemeinde leiten
Das neue Presbyterium
Einzelne Presbyter stellen sich vor
06
07
09
Was war
Singegottesdienst und Orgelherbst
16
Konfirmation
Wer will fleißige Handwerker sehen1? 05
Das Kinderhaus Bunte Arche ist 50
Israel (Teil 2)
10
Fahrt ins heilige Land vom 22.10.-07.11.11
Den Frühling locken1
11
Wandergruppe Berge
Wer ist Maria Magdalena?
14
Auf Spurensuche nach der Jüngerin Jesu
Segnen, Salben, Singen, Sägen
17
Thomasmesse im Hoffnungsland
Unsere Konfirmanden 2012
Kinderseite
Braucht Gott Urlaub?
Gebetswürfel zum Basteln
CVJM Gevelsberg
11
Besuch der Diakoniestation Gevelsberg
12
Einsendeschluss für den nächsten
Gemeindebrief
ist der
15.07.2012
Bitte senden Sie uns
Ihren Beitrag an:
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IMPRESSUM
Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg
Herausgeber
Das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde
Gevelsberg
home: www.evkg-gevelsberg.de
26
Gottesdienste und Termine
Freizeiten und Termine
Besondere Gottesdienste
Reguläre Gottesdienste
Diakonie
24
25
Schwarzes Brett
Kleinanzeigen
Gruppen und Kreise
20
27
29
30
Adressen
Pfarrer, Küster, Gemeindebüro und
andere Anlaufstellen unserer Gemeinde
31
Quelle Titelbild: stock.xchng
Alle Fotos ohne Namensnennung sind solche
der Gemeindebriefredaktion bzw. des Artikelverfassers.
Redaktion und Koordination
Klaus Birkholz und Julia Fiedler
Tulpenstr. 3, 58285 Gevelsberg
Bankverbindung
Bankleitzahl / Kontonummern Stadtspk. Gevelsberg
Kirchengemeinde: 454 500 50 / 25494
Freiwilliges Kirchgeld: 454 500 50 / 86678
Gemeindebrief 02/12
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Im Februar hat die Gemeinde ein neues Presbyterium gewählt und zwanzig Frauen und Männer bestimmt, die für die kommenden vier Jahre das Management übernehmen sollen.
Wer diese zwanzig Menschen sind, welche Aufgaben sie zu bewältigen haben und in welchen Bereichen sie sich engagieren, davon ist auf den folgenden Seiten zu lesen.
Eine dieser Aufgaben ist zum Beispiel auch die Erstellung dieses Gemeindebriefes. Diese ist uns zugefallen. „Ja“, haben wir gesagt, „Amen“ haben wir
die Redaktion übertragen bekommen. Wir, das sind
Klaus Birkholz und Julia Fiedler.
Entstanden ist dieser Gemeindebrief im Wesentlichen in Freitagmorgen– und Samstagnachmittagssitzungen in Klaus und Katharinas Küche. Während
wir, die Großen uns durch die Tücken eines gewissen Satzprogrammes wühlten, wüteten um uns herum mitunter zwei Kleinkinder mit zwanzig neugierigen Fingerchen. Über die Vereinbarkeit von Kind
und konzentriertem Arbeiten ist schon viel geschrieben worden. Statt Glückseligkeit in den eigenen vier
Wänden ist die Heimarbeit tatsächlich oft wie der
Versuch, einen Meditationskurs in der Abfertigungshalle eines internationalen Flughafens abzuhalten.
Allerdings bekommt man weniger Haltungsschäden,
wenn man beim Setzen einer Seite im Schnitt fünfmal aufstehen muss, um die Murmelbahn neu aufzubauen, die Oma für das Puppenhaus zu suchen, die
Schnupfnase abzuputzen, einen Joghurt aufzureißen
oder denselben vom Boden zu wischen.
Außerdem ist auch das Gemeinde. Groß und Klein
werkeln gemeinsam, jeder nach seinen Vorstellungen und Begabungen.
Darum freuen wir uns auch so, dass an der Erstellung dieses Gemeindebriefes so viele verschiedene
Menschen beteiligt sind, sei es in der Vorstellung der
Presbyterinnen und Presbyter, in den Bildern der
Konfirmandinnen und Konfirmanden oder auch in
den vielen Autoren, die ihre Tipps, Vorstellungen,
Erlebnisse und Erfahrungen weitergeben.
Nicht, weil uns das als Redaktion Arbeit abnimmt,
sondern weil wir glauben, dass es diesen Gemeindebrief reicher macht.
Menschen machen die Gemeinde zu dem, was sie
ist. Menschen, die sich an vielen verschiedenen Orten engagieren und damit zusammen etwas Großes
schaffen. Darum ist es unser Anliegen, mit diesem
Gemeindebrief Einblicke in das vielfältige Leben unserer Gemeinde zu geben, aber auch Anregungen
und Einladungen weiterzugeben, wie und wo und
wann jede und jeder sich herzlich willkommen fühlen
darf.
In diesem Gemeindebrief finden sich Buchtipps für
Leute, die gern ihren Glauben vertiefen möchten und
dafür noch die passende Lektüre suchen. (Seite 22
und 23)
Außerdem wird unser Diakoniepresbyter Dieter Bieler-Giesen künftig regelmäßig über die Arbeit einer
Einrichtung der Diakonie berichten. Den Anfang
macht in diesem Heft auf den Seiten 12 und 13 ein
Bericht über die Diakoniestation Gevelsberg.
Ihre Gemeindebriefredaktion
Gemeindebrief 02/12
Leserbriefe
Ein „Ja und Amen“ darf
mit Salz gewürzt sein
Der Mann schweige in
der Gemeinde
Nun halte ich bereits das zweite
Exemplar unseres neu gestalteten Gemeindebriefes in der Hand:
groß, bunt, vielfältig.
Der Verfasser des oben genannten Artikels scheint ganz offensichtlich ein ziemlich eigenartiges
Frauenbild zu haben...
Der gesamte Artikel mit seinen
Pauschalierungen und SchwarzWeiß-Malereien hat mich so geärgert, dass ich wenigstens auf
einige Punkte eingehen möchte:
So macht er Lust aufs Lesen und
Stöbern, so weckt er Aufmerksamkeit, ob vielleicht Kirche doch
nicht nur festgefahren in langweilig blaugrauem Dunst auftritt. Ein
großes Kompliment an das sehr
engagierte und couragierte Redaktions- und Layoutteam !
Über den Inhalt mancher Artikel
ließe sich trefflich streiten – aber
gehört nicht lebhaftes Diskutieren
gerade in eine lebendige Gemeinde, die sich in einem entsprechend lebendigen Gemeindebrief zeigt?! Wie aber soll eine
Diskussion in Gang kommen,
wenn nicht durch eine aufregende, u.U. Ärgernis erregende Steilvorlage, wie wir sie in diesem 2.
Brief mehrfach vorfinden? Liebe
Mitleser, nutzt die Möglichkeit des
aktiven Mitgestaltens, indem Ihr
Eure eigenen Gedanken und Ansichten aufschreibt und als Leserbrief oder eigenen Artikel hier
veröffentlichen lasst. Dann ist
bald nicht nur das Äußere bunt,
sondern auch der Inhalt Ich jedenfalls freu mich schon auf das
nächste „Ja und Amen“, mit Artikeln, die nicht zu allem Ja und
Amen sagen, sondern mit Salz
gewürzt sind.
Elisabeth Rex
Der Gemeindebrief gefällt Ihnen
besonders gut oder Sie haben
eigene Anmerkungen zu einem
Artikel, dann schreiben Sie uns
eine E-Mail an:
[email protected]
Der Anteil der weiblichen Beschäftigten (der Verfasser nennt
74%) der ev. Kirche ist meines
Erachtens nach deshalb so hoch,
weil die Einkommen in diesen
(deshalb frauentypischen) Berufen so niedrig ist, dass Männer
diese Berufe gar nicht erst ergreifen, obwohl männliche Aspekte
so wertvoll wären. Beschämend,
wenn man bedenkt, welch enorm
wichtige Arbeit von Erzieherinnen, Krankenschwestern, Pflegepersonal etc. geleistet wird. Dass
sich immer weniger Männer für
ein Hochschulstudium entscheiden, ist der Grund dafür, dass
sich der Anteil der Frauen, die
sich für ein Theologiestudium entscheiden, im Verhältnis gestiegen ist.
Was die Kirchenferne bzw. Austritte von Männern angeht: Ob
wirklich das Maß der Areligiösität
gespiegelt wird, mag ich nicht beurteilen. Vielleicht ist jedoch die
Unglaubwürdigkeit der Institution
Kirche ein Grund ( z. B. der Umgang mit kirchlichen Arbeitnehmern). Frauen engagieren sich
vermutlich vermehrt ehrenamtlich
in ihrer Kirche um entspr. Veränderungen zu erreichen, sie sind
es nämlich gewohnt, „dicke Bretter“ zu bohren!
Zu den vom Verfasser genannten
Gründen, aus denen Männer der
Kirche fernbleiben, kann ich nur
fragen: Wo sind denn die Männer, die Männerkreise gründen, in
denen sie sich wohlfühlen! Die
gestiegenen Scheidungsraten mit
dem Kuschelbedürfnis bzw. den
Diskussionswünschen von Frau-
en zu erklären, ist mir auch zu
platt – ebenso wie die mögliche
umgekehrte Erklärung, dass das
joh, joh des Mannes eine Ursache für Frauen ist, vermehrt die
Scheidung einzureichenQ
Auch Frauen mögen Siegertypen,
aber andere als die dargestellten:
Einen führungsstarken Sieger –
Ja, aber einen, der auch die
Schwachen mitnimmt !
Einen dynamischen Sieger – Ja,
aber einen der sich für seine Bedürfnisse einsetzt, z. B. in entsprechenden Männerkreisen !
Einen, der klar Wahrheiten ausspricht – Ja, aber ohne andere zu
verletzen!
Einen Gerechten – Ja, aber einen, der im Schwachen, Unvollkommenen etwas Wertvolles erkennen kann! Wie dem Chor des
Kindergartens, der, Zitat, „wie rollige Katzen klingt“, aber vielleicht
ein bereicherndes Gemeindeglied
hervorbringt.
Der zitierte vermeintlich frustrierte
junge Mann, der nach längerer
Zeit wieder mal einen Gottesdienst besucht, wird sich vielleicht
an seine eigenen Anfänge erinnern, in denen er die liebevolle,
wohlwollende Unterstützung seiner Eltern und der Gemeinde erfahren durfte.
Vermeintlich perfekte Exzellenzen machen das Unvollkommene
unvollkommener, das Schwache
schwächer, machen nieder statt
aufzubauen.
Christen und Christinnen, die ich
schätze, mögen einen Jesus, der
durchaus zornig seine Vollmacht
bewies, aber dem man ganz sicher kein machohaftes Gebahren
unterstellen kann:
Ihre nicht um jeden Preis kuschelwillige
Wiltrud Peetsch
Gemeindebrief 02/12
Was war
Wer will fleißige Handwerker sehen1?
Das Kinderhaus „Bunte Arche“ ist 50
„Bau nicht dein Haus auf losem
Sand!“, hieß es im Festgottesdienst, den das Ev. Kinderhaus
„Bunte Arche“ am 24. März anlässlich der 50jährigen Grundsteinlegung feierte. Nach dem
Gottesdienst zog die Festgemeinde von der Lukaskirche zur Geburtstagsparty in die Fliederstraße. Unter dem Motto: „Wer will
fleißige Handwerker sehen?“
konnte hier kräftig mit angepackt
werden. Kleine und große Maurer, Elektriker, Tischler und Dekorateure kamen voll auf ihre Kosten. Und wer noch mehr Bewegung brauchte, konnte sich auf
der großen Hüpfburg im Garten
austoben.
Selbst zur Säge greifen und sehen, wie aus
dem eigenen Tun etwas entsteht.
61 Jahre Kindergartenarbeit
auf der Heide
Die Kindergartenarbeit im Gemeindebezirk Heide begann am
18. April 1951 im damaligen Gemeindehaus in der Heideschulstraße 22. Im Gemeindesaal, in
dem sonntags der Gottesdienst
stattfand, betreuten Lotte Purrmann und Margot Wiemann 50
Kinder. Jeden Montag holten
„Tante Lotte“ und „Tante Margot“
die Möbel und Spielmaterialien
aus dem Keller und brachten sie
am Freitag zurück, damit am
Sonntag wieder Gottesdienst gefeiert werden konnte. Auch wenn
die Wiesen rund um das Gemeindehaus als Spielplatz dienten,
war der Platz im Gemeindesaal
doch sehr beengt und nur als
Provisorium zu betrachten. Deshalb entschloss sich das Presbyterium im Jahr 1955 zum Kauf
des Grundstückes in der Fliederstraße. Es dauerte dann noch
weitere sechs Jahre, bis am 20.
März 1961 der Beschluss gefasst
wurde, dort einen Kindergarten
für vier Gruppen zu bauen. Am 5.
September 1961 begann die Ausschachtung in der Fliederstraße
4, und am 10. November des
gleichen Jahres erfolgte die
Grundsteinlegung. Der Vers auf
der Steintafel aus 1. Könige 8,29
lautet: „Herr, lass deine Augen
offen stehen über dies Haus.“ Am
1. September 1964 konnte das
neue Kindergartengebäude bezogen werden, und am 31. Oktober
1964 fand die offizielle Einweihung der Einrichtung statt.
Seit 30 Jahren leitet Donata
Schäfer die Einrichtung. Mittlerweile werden 70 Kinder im Alter
von 2 bis 6 Jahren in drei Gruppen von 10 pädagogischen Mitarbeiterinnen betreut.
Harry Bertermann
Kleine Gärtner bei der Arbeit
Gemeindebrief 02/12
Thema
Gemeinde leiten
Von den Aufgaben des Presbyteriums
Die Evangelische Kirche, besonders im Rheinland und in Westfalen ist sehr stolz darauf, dass sie
über demokratische Leitungsstrukturen verfügt, die sich seitens der Reformierten bis ins 17.
Jahrhundert zurückverfolgen lassen, und zwar unabhängig von
der jeweiligen staatlichen Regierungsform. Sämtliche Leitungsentscheidungen der Kirchengemeinde werden im Presbyterium
getroffen, dem auf kommunaler Ebene wohl der
Stadtrat entspräche, mit
dem Unterschied, dass es
bei uns zwar durchaus
wahrnehmbare Meinungsverschiedenheiten und Interessenskonflikte
gibt,
aber keine Parteien.
So denn die Gemeinde
aktiv ist und genügend Willige vorhanden sind, stehen alle vier Jahre die Kandidat(inn)en zur Wahl. Jedes evangelische Gemeindeglied ab 16 darf dort
wählen gehen. Zugegeben,
es ist 2012 nur in einem von drei
Wahlbezirken gewählt worden,
und das mit einer Wahlbeteiligung von 1,8%.
Der Katalog an Aufgaben
gleicht in etwa dem von Managern
Was sind denn nun die Aufgaben
der Presbyter(innen)? Wer die
Kirchenordnung aufschlägt, der
sieht einen Aufgabenkatalog für
Vollzeitmanager(innen)
Unsere
Presbyter(innen) rühren sich aber
ehrenamtlich. Die ganze Wahrheit ist: Einmal im Monat tagt an
einem Abend das ganze Presbyterium, zusätzlich einmal im Monat der jeweilige Bezirksausschuss und im Durchschnitt sollte
jedes der 20 Presbyteriumsmitglieder in
mindestens einem
Fachausschuss mitwirken. Diese
wären: Diakonieausschuss plus
Kuratorium der Diakoniestation,
Friedhofsausschuss, Haupt- und
Finanzausschuss, Kindergartenausschuss, Kirchenmusikalischer
Ausschuss,
Konzeptionsausschuss, Jugendbeirat, Öffentlichkeitsausschuss.
Ohne die Vorarbeit von
sachkundigen Fachausschüssen geht es kaum
Bild: www.gemeindebrief.de
Das Presbyterium ist in der Regel
gut beraten, dem Sachverstand
und den Vorarbeiten der jeweiligen Ausschüsse zu folgen, wenn
im Plenum abgestimmt wird. Von
den
Liegenschaften
(Grundstücken und Gebäuden) über
Personalfragen und die inhaltlichkonzeptionelle Ausrichtung sollte
im Presbyterium alles entschieden werden, was das alltägliche
Tagesgeschäft übersteigt. Für
das Tagesgeschäft gibt es nämlich den ebenfalls zu beschließenden Haushaltsplan. Über die
dann zur Verfügung gestellten
Gelder können die Mitarbeitenden vor Ort verfügen, insofern
keine außerplanmäßigen Ausgaben anliegen. Die Reparatur eines defekten Glockenstuhles zum
Beispiel übersteigt das Tagesgeschäft des Küsters deutlich und
muss im Presbyterium entschieden werden.
Vorsitzender des Presbyteriums ist traditionsgemäß
ein Pfarrer - er muss es
aber nicht sein
Herausragende Positionen im
Presbyterium sind die des Vorsitzenden, der traditionsgemäß ein
Pfarrer ist, aber nicht sein müsste, sowie die Positionen der
Kirchmeister(innen), die die
Aufsicht über Bauten und
Finanzen zu führen haben.
Die grundlegende Bekenntnisschrift Confessio Augustana sah schon 1530 vor, dass
dem/der Prediger(in) nur die
rechte
Wortverkündigung
und die Verwaltung der Sakramente Taufe und Abendmahl obliegen. Dazu kommen im „altpreußischen Sinne“ die „Amtshandlungen“
Trauung und Beerdigung.
Letztere Aufgaben sind wohlgemerkt in der Ordnung auf
„Prediger(innen)“ beschränkt
und nicht auf „Pfarrer“.
Gevelsberg hat eine lange
Tradition des Ehrenamtes,
das wohl in Zukunft noch
stärkere Bedeutung bekommen wird
Gevelsberg hat eine lange Tradition gut ausgebildeter Laienprediger und pädagogischer oder diakonischer Mitarbeiter(innen) mit
einer hohen ehrenamtlichen Qualifizierung. Und aufgrund der Tatsache, dass Gevelsberg im Jahre
2030 wohl nur noch drei statt fünf
Pfarrer haben wird, werden wir
auf eine stärkere Selbstbegrenzung der Pfarrer und auf eine
noch viel stärkere Beteiligung
ehrenamtlicher Mitarbeiter(innen)
zugehen müssen.
Dirk Küsgen
Gemeindebrief 02/12
Thema
Das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg
Jan Frederick Beyrich
21 Jahre
Burbecker Straße 55
Tel. 6 52 82
Abgeordneter für die Kreissynode
Michael Bick
48 Jahre
Zum Hundeicken 8
Tel. 6 15 61
Haupt– und Finanzausschuss
Dieter Bieler-Giesen
49 Jahre
Am Braken 14a
Tel. 1 37 15
Diakonieausschuss
Diakoniepresbyter
Kuratorium der Diakoniestation
Abgeordneter für die Kreissynode
Klaus Birkholz
31 Jahre
Tulpenstraße 3
Tel. 65 95 66
Abgeordneter für die Kreissynode
Öffentlichkeitsausschuss
Kirchgeldgruppe
Sandra Dietz
29 Jahre
Tannenweg 8
Tel. 0176/ 66 89 33 34
Kindergartenausschuss
Julia Fiedler
37 Jahre
An der Mooskaue 7
Tel. 95 45 86
Öffentlichkeitsausschuss
Gemeindebrief 02/12
Thema
Tanja Geck
43 Jahre
Am Rennebaum 5
45549 Sprockhövel
Tel. 02339/ 13 89 29
Kirchenmusikalischer Ausschuss
Annette Gräfingholt
52 Jahre
Gevelsberger Straße 134
45549 Sprockhövel
Tel. 02339/27 27
Jugendbeirat
Günter Kalhöfer
62 Jahre
Feldstraße 14
Tel. 1 26 35
Kirchenmusikalischer Ausschuss
Friedhofsausschuss
Abgeordneter für die Kreissynode
Öffentlichkeitsausschuss
Manuela Maffia
45 Jahre
Teichstraße 36
Tel. 89 90
Kindergartenausschuss
Friedhofsausschuss
Bernd Meier
68 Jahre
Im Stift 5
Tel. 29 96
Haupt– und Finanzausschuss
Friedhofsausschuss
Kuratorium der Diakoniestation
Kirchgeldgruppe
Stephan Möller
19 Jahre
Milsper Straße 118
Tel. 6 59 66 75
Jugendbeirat
Öffentlichkeitsausschuss
Martin Oberlies
51 Jahre
Berchemallee 120
Tel. 6 19 86
Kindergartenausschuss
Öffentlichkeitsausschuss
Jürgen Peetsch
60 Jahre
Ochsenkamp 47
Tel. 6 19 44
Kindergartenausschuss
Jugendbeirat
Michael Scheunemann
62 Jahre
Taubenstraße 14
Tel. 1 00 69
Baukirchmeister
Haupt– und Finanzausschuss
Friedhofsausschuss
Thomas Schock
44 Jahre
Südstraße 5
Tel. 8 32 41
Annette Schönberg
59 Jahre
Taubenstraße 58
Tel. 66 54 83
Jugendbeirat
Sylke Stolte-Nagel
44 Jahre
Finkenstraße 31
Tel. 66 28 03
Haupt– und Finanzausschuss
Claudia Winkelmann
54 Jahre
Falkenstraße 8
Tel. 1 26 60
Finanzkirchmeisterin
Haupt– und Finanzausschuss
Kindergartenausschuss
Kirchgeldgruppe
Andreas Wnuk
58 Jahre
Am Schultenhof 2
Tel. 6 05 82
Haupt– und Finanzausschuss
Abgeordneter für die Kreissynode
Einige Presbyterinnen und Presbyter stellen
sich auf der folgenden Seite ausführlicher vor.
Fotos der Seiten 7-9: Dirk Rabenschlag
Gemeindebrief 02/12
Thema
beiden Töchtern (12 und 17 Jahre) seit 1995 in SprockhövelHaßlinghausen. Aufgewachsen
bin ich in Gevelsberg.
Schon als Kind bin ich in den Kindergottesdienst gegangen. Die
Kirchengemeinde ist ein wichtiger
Ort für mich. Besonders der Frauenkreis „Kontakte“ ist für mich eine „Tankstelle“ für meinen Glauben.
Dieter Bieler-Giesen
49 Jahre, verheiratet, 3 Kinder,
Stadtplaner in Wuppertal, Presbyter seit dem Jahr 2000.
Ich freue mich als Presbyterin
diese Gemeinde zu unterstützen
und bin gespannt auf die gemeinsamen Ideen und Aufgaben. Der
Grund für mein Engagement ist
auch mein Glaube an Jesus
Christus und ich sehe es somit
auch als Dienst für IHN.
Meine Schwerpunkte sind die
Partnerschaftsarbeit mit West Papua, die Menschenrechtsarbeit
(Amnesty International und FIAN)
und die entwicklungspolitische
Arbeit (Brot für die Welt und Kindernothilfe).
Meine Familie und ich wurden in
der Gemeinde herzlich aufgenommen und gehören dieser seit
20 Jahren an.
Martin Oberlies
Ich bin 51 Jahre alt, bin verheiratet und habe 2 Kinder. Von Beruf
bin ich Speditionskaufmann/
Prokurist in einer internationalen
Spedition in Wuppertal.
Ich bin Mitglied im Bezirkspresbyterium Berge-Vogelsang, außerdem seit einigen Jahren im Kindergartenausschuss
engagiert,
und neuerdings auch im Team für
Öffentlichkeitsarbeit.
Ich bin 43 Jahre alt und wohne
mit meinem Mann und meinen
Ich bin 53 Jahre alt und von Beruf
Innenarchitektin. Ich bin verheiratet und Mutter von drei Kindern.
Meinen ersten Kontakt zur Kirchengemeinde Gevelsberg hatte
ich mit unserer ältesten Tochter
im Kindergottesdienst der Erlöserkirche.
Seit 2012 bin ich der neue Diakonie-Presbyter und kümmere mich
um die Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und diakonischen Trägern (z.B. Bethel
regional, Diakoniestation, Stiftung
Volmarstein und Fliednerwerk).
Tanja Geck
Annette Gräfingholt
Mein Bibel-Leitspruch lautet „Auf
Gott hoffe ich und fürchte mich
nicht, was können mir Menschen
tun“ (Psalm 56, Vers 12).
Ich war Mitarbeiterin im Kindergottesdienst und bin Mitgründerin
des Hoffnungsland Gottesdienstes. „Glaube mal Gevelsberg“ und
die Chagall Ausstellung waren
u.a. weitere kirchliche Projekte.
Nach meiner Wahl zur Presbyterin bin ich den Ausschüssen Diakonie, Jugendbeirat beigetreten.
Zudem bin ich BaukirchmeisterVertreterin.
Ich übernehme Verantwortung
und wünsche mir, dass ich mit
Kraft, gewissenhafter Erfüllung
und Gottes Segen dieses Amt
ausführen werde.
„Der Mensch plant seinen Weg,
aber der Herr lenkt seine Schritte“ (Sp. 16,9)
Eine Fortsetzung folgt in der
nächsten „Ja und Amen“.
Gemeindebrief 02/12
Was war
Israel 2012
Jerusalem, heilige Stadt der Juden, Christen und Moslems.
Wir gehen in den Garten Gethsemane und halten
uns im Schatten uralter Olivenbäume auf, die dem
Berg seinen Namen gaben: Ölberg.
Hier betete Jesus vor seiner Gefangennahme.
Wir gehen durch das Löwentor, auch Stephanstor
genannt, auf die Via Dolorosa, auf den Weg der
Schmerzen, den Jesus gehen musste mit dem Kreuz
auf dem Rücken und die Dornenkrone auf dem Kopf.
Der Weg geht vorbei an dem Geburtshaus der Maria.
Dann sehen wir die Ruinen des Teichs Bethesda.
Über den Schutt, durch die Zerstörung Jerusalems,
sind noch die Ruinen der alten byzantinischen Kirche
zu sehen, die genau an dem Ort gebaut worden ist,
an dem Jesus einen kranken Mann heilte. So genau
haben die Menschen in der Antike noch gewusst, wo
die Stätten waren, an denen das Heil Gottes zu den
Menschen kam.
Geburtskirche in Bethlehem
wan, der mit einer deutschen Frau verheiratet ist.
Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Förderung der Kinder und Jugendlichen, die besonders darunter leiden, dass Bethlehem als palästinensisches Autonomiegebiet von Israel und von Jerusalem isoliert worden ist.
In Beerscheba sind wir in einer christlichen Gemeinde zu Gast, in der jüdische Christen und Christen anderer Nationen Gottesdienst feiern.
Wir verlassen für wenige Stunden Jerusalem und fahren nach Beit Shala und
Bethlehem.
Be'er Scheva gilt als „Hauptstadt der Wüste
Negev“, an deren Rand sie liegt.
Lange Zeit war die Stadt die viertgrößte Stadt Israels
nach Jerusalem, Tel Aviv und Haifa. Beerscheba gilt
auch als Hauptstadt der Beduinen. Seit 1977 ist sie
die Partnerstadt Wuppertals. Dies ist die älteste
Städtepartnerschaft zwischen einer deutschen und
einer israelischen Großstadt.
Uwe (Text) und Birgit (Bilder) Hasenberg
Dazu müssen wir Grenzkontrollen über uns ergehen
lassen. In Beit Shala und Bethlehem arbeitet der
evangelikale palästinensische Pastor Johnny Scha-
Gemeindebrief 02/12
Was war
Den Frühling locken 1
Gevelsberg
1 wollte die Wandergruppe aus
dem Bezirk Berge.
Auf Einladung des Wanderburschen ging es am 18.
März nach einem Gottesdienst im Gemeindezentrum
Berge zum Wasserschloss Werdringen, dem Startpunkt der Wanderung. Diese führte entlang des Harkortsees hinauf auf den von Mythen und Sagen umwobenen Kaisberg und seinem Freiherr-vom-SteinTurm. Einst soll hier der römische Feldherr Varus im
Jahr 9 und Jahrhunderte später Karl der Große bei
der Belagerung der sächsischen Sigiburg 775 gelagert haben. Im Jahre 1876 entdeckten Arbeiter beim
Bau der Volmetalbahn drei bronzene Langschwerter
aus der Bronzezeit und Urnenfelderkulturen in der
Nähe des Kaisberges. Vom Kaisberg führte die Wanderung wieder bergab zum Ausgangspunkt Wasserschloss Werdringen.
Und wie prophezeit, ließ der Frühling sich an den
folgenden Tagen tatsächlich locken.
Adalbert Bick
Im CVJM Gevelsberg an der Südstraße läuft Einiges
für Kinder und Jugendliche! Ein Team aus ehrenamtlichen Mitarbeitenden um die beiden Jugendreferenten Tina Stracke und David Metzner stellen ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. Neben
den großen Aktionen in den Ferien mit Freizeiten
und Kinderferienspaß gibt es auch noch Woche für
Woche Angebote. In Zukunft wollen wir auch verstärkt hier im Gemeindebrief auftauchen und darüber
informieren, was der CVJM eigentlich alles so macht.
An dieser Stelle erst einmal ein Hinweis auf unsere
Angebote, zu denen wir ganz herzlich einladen. Informationen gibt es telefonisch (02332/4923), persönlich in der Südstraße 8, oder auch im Internet
unter www.cvjm-gevelsberg.de
David Metzner
Angebote des CVJM Gevelsberg e.V.:
Mädelstreff
ab 13 Jahren
montags ab 16 Uhr
Mädchenjungschar
8 bis 12 Jahre
dienstags 17.00 bis 18.30 Uhr
Jungenjungschar
8 bis 12 Jahre
mittwochs 17.00 bis 18.30 Uhr
Jugendcafé (Offene Tür)
Ab 13 Jahren
Montags + freitags 17.00 bis 20.00 Uhr
Gemeindebrief 02/12
Diakonie
„Patienten sind in ihrer vertrauten
Umgebung viel selbstbewusster.“
Ein Besuch in der Diakoniestation Gevelsberg
„Vor Ostern ist immer der Bär los.“ Mein Gespräch
mit Mario Wolf, Regina Janssen und Jasmin Erlemeyer wird begleitet vom Klingeln des Telefons. Oft
telefoniert eine(r) und zwei sprechen mit mir über die
Arbeit. Trotzdem keine Spur von Stress. Die Stimmung ist gut, fröhlich gelassen und das gilt auch für
die anderen Kolleginnen und Kollegen nebenan im
Besprechungs- und Gemeinschaftsraum.
Leiter der Diakoniestation Mario Wolf mit Regina Jannssen und Jasmin
Erlemeyer.
Foto: Dieter Bieler-Giesen
Wir kennen alles, von der Millionärsvilla bis
zum Messie-Haushalt
Regina Janssen, die Dienstälteste, ist seit 20 Jahren
mit Freude dabei. Die Arbeit davor im Altenheim habe sie krank gemacht. „Ich hatte immer das Gefühl
nicht fertig zu sein und trotzdem weiter zu müssen.
Häusliche Pflege ist anders. Alles was notwendig ist,
kann fertig gemacht werden, und erst dann gehe
ich.“ Ambulante Pflege hat viele, aber interessante
Wechsel: Vom Messi-Haushalt mit Ekelfaktor in die
Blitz-Blank-Wohnung, wo man sich mit Straßenschuhen kaum rein traut. Von der Millionärsvilla in den
Hartz IV-Haushalt, vom nörgeligen Miesepeter zum
Patienten, wo man nach einigen Jahren Pflege
schon fast ein Familienmitglied ist. „Bei einem neuen
Patienten wurde ich freudig begrüßt, weil ich schon
den Onkel und die Schwester gepflegt hatte.“ Regina
Janssen hat bei ihrer Morgentour 15 - 20 Personen
zu betreuen. Ca. ein Drittel davon sind langfristige
Behandlungspflegen, bei denen teilweise auch persönliche Beziehungen entstehen. Sie trägt schwarz.
Vor dem Gespräch war sie bei der Beerdigung eines
Patienten, den sie 6 Jahre gepflegt hat. Ein sehr notwendiger Termin, der nicht als Leistung abgerechnet
werden kann. Die anderen Zweidrittel sind kleinere
Dienstleistungen, wie zum Beispiel Kompressions-
strümpfe anziehen, Spritze setzen oder Verband
wechseln. Wann die Nachmittagstour zu Ende ist,
weiß sie nie so genau. „Wenn es nötig ist, wird es
auch mal 21 Uhr oder später. Mit der Stoppuhr können wir unsere Arbeit nicht machen.“
Wir sind Dienstleister
Jasmin Erlemeyer, die Dienstjüngste, ist seit Anfang
März die stellv. Leiterin der Diakoniestation. Bereits
in der Krankenpflege-Ausbildung hat sie sich bewusst für die häusliche Pflege entschieden. Im Krankenhaus sei der Patient ein horizontal liegendes Objekt. In der ambulanten Pflege hat der Patient Hausrecht, ist in seiner vertrauten Umgebung und damit
viel selbstbewusster. Die Pflegekraft habe eine ganz
andere Rolle als Dienstleisterin. Jasmin Erlemeyer,
seit 2005 beim Diakonischen Werk beschäftigt, hat
eine einjährige Weiterbildung zur verantwortlichen
Pflegefachkraft absolviert. Dabei geht es auch um
rechtliche Fragen, Verwaltungsaufgaben und Ablaufplanung. All das, was für die Leitung einer Diakoniestation notwendig ist.
Die Diakoniestation muss am Markt bestehen, doch dürfen menschliche Aspekte dabei nicht verloren gehen
Mario Wolf, Altenpfleger und Pflegedienst- und
Heimleiter, leitet die Diakoniestation seit 12 Jahren.
Schon von 1994 - 1998 hatte er die stellv. Leitung. Aktuell studiert er neben der Arbeit Management für Gesundheits- und Sozialwesen. Koordinieren ist seine Aufgabe. Auf die Frage ‚Wie viel Mitarbeiterinnen‘ muss er erst mal im Computer nachzählen: 30 Personen. Unterschiedliche Berufe und Qualifikationen, unterschiedliche Wochenarbeitszeiten,
unterschiedlichste Dienstleistungen. Die Arbeit muss
eingeteilt werden bis es passt. Die Touren sollten ohne lange Fahrtzeiten sein. Die Krankenschwester
wird nicht zur Wohnungsreinigung eingesetzt. Die
Haushaltshilfe darf keine medizinischen Leistungen
erbringen. Wenn die ‚Chemie‘ mit dem Patienten
nicht stimmt, dann wird die Pflegekraft getauscht.
Wenn jemand krank wird, muss sofort umgeplant
werden. „Zur Not muss die Tour ausfallen und auf
die anderen verteilt werden. Pflegeleistungen nicht
erbringen, dass geht auf keinen Fall.“ Sein finanzielle
Ziel ist klar: kein Minus machen. „Bei den Pflegesätzen ist das immer wieder ein kleines Kunststück.“
Gemeindebrief 02/12
Diakonie
Foto: Diakonie Mark-Ruhr
Abgerechnet wird mit der Pflegekasse, den Krankenkassen, mit Unfallversicherungen oder privat. Die Diakoniestation steht in Konkurrenz zu anderen Anbietern und setzt deshalb auf verlässliche Qualität.
Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist
wichtig
Sehr wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde. Pastor Helmut
Kirsch organisiert den Besuchskreis mit z.Z. sieben
Aktiven. Der Kreis freut sich immer über neue Mitglieder. Marlis Moll lädt monatlich den Kreis pflegender Angehöriger ein.
Das jährliche Diakoniefest (Montag, 18.6., 15.30 Uhr,
Kirche Silschede) ist für viele Pflegepatienten sehr
wichtig, weil es oft der letzte Anlass ist, die Wohnung zu verlassen.
Außer Mario Wolf gibt es noch einen Pfleger und einen Auszubildenden. Auf meine Frage, ob manche
Männer nicht lieber von einem Mann gepflegt werden wollen, gibt es gleich zwei Antworten. Bei den
alten Männern gebe es eine klare Erwartung: die
Krankenschwester, das asexuelle Pflegewesen. Bei
anderen Männern stelle sich nach einigen Wochen
oder Monaten die Gewöhnung ein. Irgendwann gehöre die Pflegerin zum normalen Alltagsleben dazu.
Ob in der Zukunft die Männer doch lieber Pfleger
möchten, werde sich zeigen. Aber ob die Männer
Pfleger werden wollen, dass sei fraglich. Vor einigen
Jahren habe man versucht Bergleute und Russland-
deutsche in Pflegeberufe zu drängen. Das habe gar
nicht funktioniert.
Regina Janssen, Mario Wolf und Jasmin Erlemeyer
machen ihre Arbeit seit Jahren mit Freude. Die Arbeit
sei abwechslungsreich und nie langweilig. Schönes
und Trauriges wechsele sich ab. „Man muss die Arbeit
schon gerne machen, sonst verbrennen sie.“ meint
Regine Janssen. „Und man muss auf sich achten, auf
den Erholungsmodus. Wenn ich mich nicht pflege,
dann kann ich auch keinen anderen pflegen.“
Dieter Bieler-Giesen
Als neuer Diakonie-Presbyter arbeite ich mich in meine Aufgabe ein, auch mit dem Schreiben dieses Beitrages. Im nächsten Gemeindebrief werde ich über
das Hans-Grunewald-Haus berichten.
Die Diakoniestation Gevelsberg gibt es seit 1978. Sie
gehört zur Diakonie Mark-Ruhr www.diakonie-markruhr.de. Derzeit arbeiten in der Diakonistation ca. 30 Pflegekräfte.
Das Angebotsspektrum umfasst:
•
•
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•
•
häusliche Alten– und Krankenpflege
Essen auf Rädern, Alltagshilfen
Betreuungsdienste für an Demenz erkrankte Menschen
Pflegetelefon und Krebsberatung
Ambulanter Hospizdienst
Kurzzeitpflegeplätze im Hans-Grunewald-Haus in
der Heideschulstr. 25 in Gevelsberg
Gemeindebrief 02/12
Was war
Wer ist Maria Magdalena?
Auf Spurensuche nach der Jüngerin Jesu
Theater, Literatur-Lesungen, Musik, Predigten, Gespräche, Gebete, Malerei, Skulpturen, Essen
und Wohlgerüche. Viele Zugänge
über alle Sinne, um sich einer der
wichtigsten Personen des christlichen Glaubens zu nähern. Wer
ist sie wirklich? Wirklich im Sinne
von wirksam. Wie kann sie für
unsere Nachfolge als Vorbild
wirksam sein?
Die große Apostolin und die
noch größeren Irrtümer
über sie
Maria Magdalena ist eine kluge,
mutige Frau, die von Jesus als
Jüngerin erwählt wird und die in
Treue und Freundschaft zu ihm
steht. Eine Frau unter dem Kreuz.
Die erste Frau am leeren Grab.
Die erste Zeugin der Auferstehung. Sie berichtet im Auftrag
Jesu Christi den Jüngerinnen und
Jüngern. Eine Frau, die mit Autorität als anerkanntes Mitglied der
Jüngerschaft spricht. Von der
frühen Kirche verehrt als „Die
Apostolin der Apostel“.
Später wird sie umgedeutet zur
Sünderin und reumütigen, geretteten Prostituierten, um die Vormachtstellung der Männer zu
rechtfertigen. Es ist Einiges richtig zu stellen:
Nein, sie ist nicht die namenlose
Sünderin (Lukas 7,36-50) und die
sieben Dämonen, die Jesus ihr
austreibt, sind nicht die sieben
Todsünden. Dies ist ein Irrtum
von Papst Gregor I (591), der
schon vor langer Zeit rückgängig
gemacht worden ist. Die orthodoxe Ostkirche hat diesen Irrtum nie
mitgetragen und Maria Magdalena immer als große Apostolin
verehrt. Die vielen Gemälde der
vergangenen Jahrhunderte, gro
ßartige Kunst, halten diesen Irrtum leider wach.
Nein, sie ist nicht die „Geliebte“
von Jesus: keine Sexualität, keine Kinder, keine Versuchung Jesu: Kreuz oder glückliches Familienleben. Dies sind Sex- und
Erotikfantasien, mit denen sich
viel Geld verdienen lässt (wie z.B.
mit dem Buch und Film
„Sakrileg“).
Nein, Maria Magdalena und Jesus sind kein mystisches Lichtwesen-Erlöserpaar (gnostische, esoterische Denkweise).
Nein, sie ist nicht in Südfrankreich gestrandet. Die französische Nationalheilige ‚Madeleine‘
ist reine Legende.
Nein, sie ist nicht die Maria von
Bethanien aus der Maria und
Martha-Geschichte (Lukas 10,3842).
Maria aus Magdala in der
Bibel
Das sagt die Bibel über sie:
Sie kommt aus Magdala, einer
bedeutenden kleinen Fischerund Handelsstadt im Grenzgebiet
mit ‚multikultureller‘ Atmosphäre.
Jesus treibt ihr sieben Dämonen
aus (Lukas 8,2 und Markus 16,9).
Gemeint ist eine schwere Krankheit, vieleicht eine psychische.
Sie gehört zu den Frauen, die
Christus nachfolgen (Lukas 8,13). Sie ist voll und ganz mit Jesus
und der Jüngerschaft verbunden.
Sie ist wohlhabend („dienten mit
ihrer Habe“ Lukas 8,3) oder auch
nicht.
Das Motiv der reichen Frau, die
für die Gemeinde sorgt, stammt
aus der Apostelgeschichte von
Lukas. Für die Jesusbewegung
sind wirtschaftliche Dinge unbedeutsam. Der Name Maria aus
Magdala ist ein Normale-LeuteName, weil kein Vater oder Ehemann benannt wird.
Sie steht mit anderen Frauen unter dem Kreuz (Johannes 19,2527). Sie hilft beim Begräbnis
(Matthäus 27,61 und Markus
15,47). Sie entdeckt am Ostermorgen das leere Grab (Markus
16,1-5 und Johannes
20,1).
Sie ist die erste Zeugin der Auferstehung und berichtet im Auftrag
Jesu Christi den Jüngerinnen und
Jüngern (Markus 16,9 und Johannes 20,11-18).
Maria Magdalena
als Symbolfigur der
Gleichberechtigung
Die jüdische Gesellschaft war
eine reine Männerwelt. Frauen
standen im Rechtsstatus von Kindern und hatten keinerlei Recht
rechtsfähig etwas zu bezeugen.
Jesus provoziert und nimmt Frauen in die Jüngerschaft auf. Die
erste Zeugin der Auferstehung ist
Maria Magdalena, eine Frau.
Dies zeigt eindeutig, dass Jesus
Christus eine Gleichberechtigung
von Mann und Frau will.
Maria Magdalena und die anderen Frauen bleiben bei Jesus. Die
Männer, gescheiterte Helden,
ziehen sich niedergeschlagen
zurück in Selbstmitleid und Zynismus. Die Frauen gehen hin zum
Kreuz und zum Grab, nur stilles
Ausharren. Sie bleiben dran an
Jesus, am Heil, an der Liebe Gottes. Wo anscheinend nichts mehr
weitergeht, beweisen Frauen die
stärkere Durchhaltekraft. Sie können besser mit Niederlagen umgehen. Sie erkennen als Erste,
der Messias offenbart sich nicht
in seiner Macht, sondern in seiner
Ohnmacht.
Gemeindebrief 02/12
Was war
Elisabeth Rex, Pfarrerin Maria Funda und
Pfarrer Helmut Kirsch bei der Ausstellungseröffnung „Maria Magdalena“ in der Erlöserkirche
Julia Streich und Thorsten Hamer vom Wuppertaler Leo-Theater spielten am 30. März
2012 in der Erlöserkirche das Kammerspiel
„Maria Magdalena“ von Axel Hinz.
Unterm Kreuz stehen mehrheitlich Frauen
80% der hungernden Menschen
sind Frauen und ihre kleinen Kinder. 70% aller Arbeit auf dieser
Erde wird von Frauen geleistet.
5% aller Gewaltverbrechen werden von Frauen begangen. Bei
Trennungen und Scheidungen
leiden die Frauen oft unter der
Doppelbelastung der Kindererziehung und des Geldverdienens,
häufig in bitterer Armut, in unserem Land und weltweit.
Leid in Liebe ertragen, Leid in
Liebe lindern, hingehen und da
bleiben, nicht weglaufen, eben
unter dem Kreuz stehen, ist zumeist Sache der Frauen auf Golgatha und heute.
Anlässlich einer Lesung mit Musik zu Maria
Magdalena in der Stadtbibliothek wurden mit
Traubensaft, Granatapfeltee und Mandelmus
biblische Speisen probiert.
Kirche steht unter dem Kreuz.
Einen anderen Ort hat sie nicht.
Schiebt man die bröckligen Gebäude, die staubigen Bücher, die
stolzen Ämter-Hierarchien, die
aufwendigen Rituale und die
goldgewirkten Gewänder beiseite, dann wird langsam die Kirche
sichtbar: Menschen, die in der
Liebe Jesu Christi unter dem
Kreuz stehen.
Stehen auch Männer unter dem
Kreuz: ja, Johannes und zur
Kreuzabnahme kommen Josef
von Arimathäa und Nikodemus
hinzu. Wer wissen möchte, welche Männlichkeit im Sinne Jesu
Christi ist, kann sich mit diesen
auseinandersetzen.
Dieter Bieler-Giesen
Gemeindebrief 02/12
Kirchenmusik
Singegottedienst
im Zeichen des Jazz
9. Schwelm-Gevelsberger
Orgel-Herbst
Ganz im Zeichen des Jazz stand der Gottesdienst
zum Sonntag “Jubilate” in der Gevelsberger
Erlöserkirche.
Der Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst im September 2012 ist eine Veranstaltungsreihe der Ev.
Kirchengemeinden Schwelm und Gevelsberg sowie der Kath. Propsteigemeinden Schwelm und
Gevelsberg.
Im Mittelpunkt standen Auszüge aus der Jazzmesse
des populären Mannheimer Komponisten und Kirchenmusikers Johannes Matthias Michel, die der
Kantatenchor Gevelsberg zusammen mit dem Ev.
Jakobus-Chor Breckerfeld unter Leitung von Heike
und Gerhardt Marquardt musizierte. Dabei wurden
sie von einer kleinen Jazz-Combo begleitet.
Der zahlreich erschienenen Gottesdienstgemeinde
bot sich darüber hinaus reichlich Gelegenheit, selbst
in alte und neue geistliche Lieder mit einzustimmen.
Mit anhaltendem Applaus bedankten sich die begeisterten Zuhörer am Ende des Gottesdienstes bei den
Mitwirkenden für dieses außergewöhnliche musikalische Erlebnis.
Gerhardt Marquardt
Foto oben links: Gerhardt Marquardt
Foto oben rechts: www.schwelm-gevelsberger-orgel-herbst.de
An vier besonders schönen Orgeln unserer Region
wird auf unterschiedliche Weise die Vielfalt klassischer und moderner Orgelmusik hörbar werden. In
der Kombination der "Königin aller Instrumente" mit
Panflöte, Trompete und Saxophon oder einem mit
Streichern und Holzbläsern besetzten Kammerorchester entstehen dabei interessante farbige Klangwelten.
Sonntag, 16. September 2012, 18:00 Uhr,
Erlöserkirche Gevelsberg Eröffnungskonzert – Orgel und Kammerorchester
Dienstag, 18. September 2012, 20:00 Uhr,
Liebfrauenkirche Gevelsberg Konzert für Panflöte
und Orgel
Samstag, 22. September 2012, 20:00 Uhr,
Christuskirche Schwelm Stummfilm und Orgel
Sonntag, 23. September 2012, 18:00 Uhr,
St. Marienkirche Schwelm Konzert für Trompete
und Orgel
Mittwoch, 26. September 2012, 18:00 Uhr,
Christuskirche Schwelm Gesprächskonzert –
Orgelmusik von Bach
Samstag, 29. September 2012, 18:00 Uhr,
Christuskirche Schwelm Abschlusskonzert –
Saxophon, Chor und Orgel
Weitere Infos:
www.kirchenmusik-in-gevelsberg.de
www.schwelm-gevelsberger-orgel-herbst.de
Gemeindebrief 02/12
Was war
Segnen Salben
Singen Sägen
Thomasmesse im hoffnungsland -Gottesdienst am
29.01.2012
Ein Kind zündet andächtig in aller
Stille eine Kerze an - Eine
fröhliche Menge drängt sich, um
Holzfische aus einem Ring zu
sägen, sie zurecht zu feilen und
zu
schleifen:
Das
war
hoffnungsland – mal ganz
anders, nämlich in Form einer
Thomasmesse. Die Thomasmesse, die in den späten 80er
Jahren unter der Ägide von
Pfarrer Olli Valtonen aus der
Taufe gehoben wurde, soll
fragende Christen, im Glauben
Zweifelnde, frustrierte Kirchgän-
nur ums Hören ging, obwohl eine
kurze Predigt und wunderschöne
Liedbeiträge der hoffnungslandBand “Inzpired” nicht fehlten,
sondern in dem alle Sinne
angesprochen werden sollten: Da
war ein Ort der Segnung und ein
Ort der Salbung, dort gab es
Zuspruch, Berührung und Wohlgeruch; an anderer Stelle war ein
Ort um Brot und Wein zu
genießen. Es bestand eine
Möglichkeit, sich ein Bibelwort zu
ziehen und darüber nachzusinnen. Neben dem Altar lud
ersten Christen.
Viele Besucher waren berührt
und bewegt und nahmen die
Möglichkeiten, Glauben mit allen
Sinnen zu erfassen, gerne an.
Den Abschluss bildete eine
fröhliche Tischgemeinschaft, bei
der geredet und gegessen wurde.
Ein gelungener Gottesdienst, der
bestimmt in ähnlicher Form noch
einmal wiederholt werden sollte.
Dirk Rabenschlag
Die nächsten hoffnungslandGottesdienste finden statt am:
03.06.2012 18 Uhr Lukaskirche
23.09.2012 18 Uhr Lukaskirche
11.11.2012 18 Uhr Zentrum für
Kirche und Kultur
ger
und
Gottesdienstmuffel
ansprechen. Sie ist geprägt durch
neue Lieder, eigene und neue
Gedanken, ansprechende Verkündigung, lebendig erfahrbares
Abendmahl und gibt Gelegenheit
zum Beobachten,
Einfühlen,
langsam Annähern, Mitmachen.
Eine Feier mit dichter Atmosphäre gab es auch in Gevelsberg.
Ein Gottesdienst, in dem es nicht
ein Raum zum seelsorgerlichen
Gespräch ein. Wer mochte,
konnte das, was ihn bedrückte
einfach auf einen Zettel schreiben
und dann verbrennen, um auch
symbolisch die Sorgen loszuwerden, und wer zum Schluss
noch etwas in Händen halten
wollte, durfte sich ein Stück Holz
absägen in Form eines Fisches,
eines alten Symbols für die
Gemeindebrief 02/12
Rezensionen
GABBA
GABBA
HEY
Nachdem wir in der letzten
Ausgabe ein paar Vertreter des
christlichen
Heavy
Metal
vorgestellt haben, wollen wir uns
diesmal dem Punk widmen, bzw.
dem Post-Punk oder sogar dem
Post-Post-PunkQ Seit der Punk
irgendwann Anfang der Achtziger
verstorben ist, lappt das Genre
hinsichtlich seiner Sub-Genres
etwas ins Unübersichtliche. Im
eigentlichen Sinne geht es auch
nicht um "christlichen" Punk
sondern um Punk "von Christen",
was durchaus Einfluss auf die
Musik hat.
Paramore
Anfangen möchte ich mit der
Band
Paramore
mit
ihrer
Sängerin Hayley Williams. Roch
das Debut "All we know is falling"
noch etwas nach Emocore, war
alles danach reinster Pop-Punk.
Wer Green Day (mit denen
Paramore auch den Produzenten
Rob Cavallo gemein hat) mag,
kriegt bei Paramore noch eine
niedliche Sängerin dazu, die
sowohl äußerlich als auch
stimmlich an Gwen Stefanie von
No Doubt erinnert. Schön ist,
Christlicher Punk
dass Paramore zwar christlich ist
– immerhin ist in den Credits zum
dritten Studioalbum "Brand New
Eyes" Jesus Christus aufgeführt
und die Band macht keinen Hehl
daraus, dass sie vor ihren
Auftritten
eine
Gebetsgemeinschaft
hält
–
jedoch
keineswegs unter das Label
"christliche Musik" fällt, da ihre
Songs eben nicht nur von Jesus
und Gott handeln, sondern von
ganz normalen Dingen, die einen
mit Anfang zwanzig beschäftigen.
Genau das verhindert, dass die
Alben von Paramore in den
Regalen
christlicher
Buchhandlungen
verstauben
und
andererseits ist es m.E. viel
interessanter und wichtiger in den
Liedern zu erfahren, was junge
Christen über sich und die Welt
denken. Wie Christsein das
normale Denken beeinflusst,
kann man Worship-Songs aber
eben kaum entnehmen. Einfluss
hat
der christliche
Glaube
durchaus auf den ein oder
anderen Song, ohne dass man
mit Missionseifer überschüttet
wird. Eine Textzeile wie "Cause
we are broken what must we do
to
restore
our
innocence
and all the promise we adored?
Give us life again, we just wanna
be whole." ("We are broken" vom
Album "Riot!") bekommt vor
diesem Hintergrund durchaus
einen klaren Inhalt. Josh Farro,
ehemaliger Gitarrist der Band
äußerte sich in einem Interview
2008 "Ich glaube trotzdem –
obwohl wir uns nicht als
christliche Band bezeichnen und
auch nicht ausdrücklich über
unseren Glauben oder Gott
schreiben – dass
alleine die
Tasache, dass wir an Jesus
glauben und dass dies uns fünf
gemeinsam ist, uns in irgendeiner
Weise beeinflusst."
Zum Reinhören einfach mal auf
www.paramore.net unter "music"
nach den Songs "Monster" (neue
Single), "We are broken", "Crush
Crush
Crush",
"Misery
Business" (vom Album "Riot!")
Haley Williams von Paramor
Foto: Hugo Chisholm/wikipedia
oder "Brick by boring brick" (vom
Album "Brand New Eyes")
suchen. Die Lieder sind dort alle
komplett gestreamt.
Oder direkt die Alben "Riot!" und
"Brand New Eyes" kaufen und
der Welt zeigen, dass Christen
keine
Faltenröcke
tragen
müssen.
Flyleaf
Ganz ähnlich wie Paramore
präsentiert sich die Post-GrungeBand Flyleaf aus Arkansas.
Sicherlich
etwas
langsam
grollender und nicht ganz so
spritzig wie Paramore. Etwas
mehr Metal und weniger Punk,
etwas mehr Soundgarden und
weniger
Green
Day.
Wo
Paramore richtiggehende Partymucke liefert, ist Flyleaf etwas
mehr
zum
Hinsetzen
und
Musikhören was auch an dem
höheren Anteil an balladenhaften,
ruhigen Stücken liegt. Oftmals
wird man – nicht nur wegen der
ähnlichen Stimmen der Sängerinnen – auch an Evanescense
erinnert.
Gemeinsam
mit
Paramore hat Flyleaf eine sehr
gute, und recht dominante
Frontfrau
und
wie
die
vorgenannte ist auch diese Band
christlich,
ohne
dabei
ins
missionarische oder frohlockende
abzudriften.
Wie
Paramore
besteht Flyleaf aus Christen, die
für sich das Label "christliche
Band" ablehnen. Die Begründung
"Nur weil ein bekennender Christ
als Metzger arbeitet, wird sein
Laden noch keine "christliche
Metzgerei" ist zwar auf den
ersten Blick nachvollziehbar,
allerdings thematisieren Flyleaf
ihren Glauben doch weit offener
als Paramore. So heißt es z.B. in
dem Lied "In the dark" (vom
Album "Memento Mori") "I’m
scared to death of light and
silence. Jesus kill me inside this.
Raise me up to live again. Like
you did, like you did" oder im
Song "So I thought" vom
Debutalbum "Flyleaf" "And all
Gemeindebrief 02/12
Rezensionen
Flyleaf
Foto: Michael553/
these twisted thoughts I see
Jesus, there in between."
Insgesamt ist Flyleaf eher was für
die Tage, an denen man lieber im
Bett bleibt, während Paramore
gut zu sommerlich vergnügten
Autofahrten passt.
mewithoutYou
Weit weniger "easy listening" als
die
beiden
vorhergehenden
Bands ist die Musik der Band
mewithoutYou
(der
Name
entstand in Anlehnung an das
Gleichnis vom Weinstock und
den Reben). Musikalisch kann
man die Band vielleicht als eine
Mischung aus den Tindersticks
und den Pixies (insbesondere
"Debaser" scheint immer mal
wieder durch) einordnen. Wobei
die Stimme von Frontmann Aaron
Weiss auf den frühen Alben eher
an einen schreienden Black
Francis von den Pixis erinnert,
auf den späteren, insbesondere
auf "It's All Crazy! It's All False!
It's All a Dream! It's Alright" eher
an das dunkle Nölen eines Stuart
Staples von den Tindersticks.
Durchgängig ist jedoch, dass die
Texte weniger gesungen als
vielmehr gesprochen, geschrien
(vor allem auf den frühen Alben),
gemurmelt
oder
gejammert
werden. Wenn man es denn
kategorisieren möchte, wäre hier
wohl ein freundlich, inhaltsvages
"Post-Hardcore" angebracht (liegt
man immer irgendwie richtig mit,
wenn auch das letzte Album eher
in Richtung Indie-Folk geht).
Die fünf Jungs aus Philadelphia
bezeichnen sich ebenfalls nicht
als "christliche" Band (und das
obwohl sie jedes Jahr auf
diversen
christlichen
RockFestivals in den USA spielen).
Obwohl die beiden Masterminds
der Band, Aaron und Mike Weiss,
aus einem sufitischen Elternhaus
stammen (ihre Mutter war vom
Christentum
zum
Sufismus
konvertiert,
ihr
Vater
vom
Judentum), sind sie doch beide
bekennende Christen. Im Gegensatz zu Paramore beschäftigen
sie sich in ihren Songs aber
durchaus explizit mit spirituellen,
religiösen Themen. So ist "A
Stick, a Carrot, and a String" auf
dem Album "It's All Crazy! It's All
False! It's All a Dream! It's Alright"
eine Reflektion über Christus, der
Song "Paper Hanger" auf "Catch
For Us The Foxes" (welches als
Titel aus Hohelied 2, 15 entnommen
ist)
eine
Bekehrungsgeschichte und der Titel des
vierten Albums "Brother, Sister"
dem Sonnengesang des Franz
von Assisi entnommen. Auf der
anderen Seite wendet sich die
Band auch Texten sufitischer
Lehrer und Lyriker, insbesondere
Rumi und awa Muhaiyaddeen
zu. An einer Stelle singt er sogar
"Allah, Allah, Allah". Was sich
widersprüchlich anhört, ist es
jedoch nicht wirklich. Zum einen
findet sich das Wort "Allah" in
jeder Bibel ... wenn sie denn in
arabisch geschrieben ist, denn
das Wort bedeutet schlicht "Gott".
Übersetzt man insofern also
beispielsweise ein Gedicht von
Rumi ins Deutsche, kann man
das
inhaltlich
kaum
von
heimatlichen
Mystikern
wie
Hildegard
von
Bingen
unterscheiden.
Vor
diesem
Hintergrund ist die Aussage von
Mike Weiss zu verstehen, der in
einem Interview meinte: "Wenn
Du wirklich einfach versuchen
willst zu Gott zu gelangen, glaube
ich nicht, dass Du irgend etwas
anderes als Jesus brauchst; aber
die Vorstellung, dass man auf
diesen einen Weg festgelegt ist
und das jeder andere einfach nur
komplett in die Irre geht ... das ist
eine Art stumpfsinniger Haltung,
an welcher die eigene Seele
Schaden
nehmen
kann."
Inhaltlich bleibt mewithoutYou
also offen dafür, ob es nicht auch
in den anderen Religionen, die
den Weg zum Gott Abrahams,
Isaaks und Jacobs zum Inhalt
haben, brauchbare Gedanken
gibt, die es zu entdecken gilt.
Zum Reinhören empfohlen: "In a
Sweater Poorly Knit", "Messes of
men" und "A Glass Can Only
Spill What It Contains" auf
mewithoutyou.com oder "The fox,
the crow and the cookie" auf
myspace.
Dirk Rabenschlag
mewithoutyou
Foto: Mike
Almquist/wikipedia
Gemeindebrief 02/12
Konfirmation
Unsere Konfirmanden 2012
Börkey/Heide (U. Hasenberg):
Romin Benfer, Julien Groves,
Mara Wilhelm, Franziska Lotz,
Nelly Rauser, David Mecke, Jennifer Sailer, Pascal Miener, Leslie
Scholemann, Kevin Rambau,
Mattias Keppke, Lara Marie Fleßner, Marc-Kevin Kroll, Sebastian
Bolz, Nils Hellmann, Céline Padtberg, Anna-Lena Maurer, Franziska Eckhardt, Lena Kerkenberg,
Kerstin
Wierdeier,
Michelle
Rajkovic, Patricia Heinze, Tristan
Karge, Stefan Walter, Henri Englert, Luka Schmidt, Jan Hoffmann, Jonas Bärenfänger, Melinda Kaul, Melina Wortmann, Marvin Heintze, Jule Bothe, Justin
Jakobi
Fotos oben (Konfirmanden Börkey/Heide)
und links (Konfirmanden Haufe/Mitte/Süd):
Fotostudio Schepeler, 45549 Sprockhövel,
www.fotostudio-schepeler.de
Haufe/Mitte/Süd (H. Kirsch):
Sebastian Reisiger, Tim Wünsche, Jan Wenderoth, Dennis Becker, Julia Oberdorf, Sonja Kaußen, Kevin Kosiol, Rebecca Hark,
Kevin Weiß, Sebastian Mack,
Ann-Kathrin Brack, Franziska
Hengstwerth, Felix Schmitz, Jan
Niklas Freund, Luisa Paulsen, Julia Wendel, Marcel Neuling, Franziska Schöpf, Lisa Vollmerhaus,
Alica Mathies, Christina Althoff,
Maxi Althoff
Haufe/Mitte/Süd (Th. Werner):
Jessica Alfter, Marc Busch, Malte
Klöpper, Felix Köppe, Johanna
Krohn, Tamara Kronenberg, Laura Kuhl, Vanessa Lerch, Hannah
Luchtenberg, Marie Luchtenberg,
Jana Nenstiel, Leonie Oebel,
Svenja Raulf, Simon Luke
Schenk, Lukas Schmidt, Tim
Weithe, Philip Wolff, Nils-Michael
Barthl, Lars Christian Bertram,
Cedric-Thomé Bratka, Noel-Levin
Bratka, Alina Gozemba, Lena
Hammacher, Marec-Léon Hasenbeck, Jan-Patrick Hatting, Yannik
Marsch, Cathleen Mesta-Stantic,
Henry Wadsworth, Fabian Wieske
Gemeindebrief 02/12
Konfirmation
Berge (Th. Weber):
Carina Bethge, Anna Brieke, Maximilian Cieliebak, Dominic Danz,
Leonie Grätz, Franziska Hedderich, Sarah Heimann, Piet Hoffmann, Gina Jaspers, Alica Lorenz, Maurice Müller, Joline Nickel, Nils-Michel Nowotsch, Franziska Oberlies, Gideon Pixberg,
Carolin Schmettau
Wir wünschen allen Konfirmandinnen und Konfirmanden
Gottes reichen Segen!
Gemeindebrief 02/12
Rezensionen
BUCHTIPPS für alle, die ihren Glauben vertiefen wollen
Mit der neuen Reihe von Lesetipps im Gemeindebrief soll
keine Schleichwerbung betrieben , sondern einem bestimmten
neuzeitlichen Phänomen begegnet werden. Die religiöse Vorbildung nimmt dramatisch ab. So
hatten viele Menschen gar keinen
oder nur wenig Religionsunterricht. Nicht selten begegnen mir
Kindergarteneltern oder Konfirmand(inn)en, die mehr über den
Ramadan wissen als über das
christliche Pfingstfest, weil mit
Verlaub, die anderen in ihrem
Glauben zuhause sind und ihn
praktizieren, die einen, das sind
wir, aber nicht.
Auch die Übernahme eines Patenamtes kann durchaus ein Anlass sein, sich erstmalig oder erneut tiefer mit dem eigenen Glauben zu beschäftigen. Diese Realität in der Volkskirche wurde lange
ignoriert. Es gab kein Buch, dass
ich einem interessierten Erwachsenen hätte empfehlen können
und das die Grundlagen des
christlichen
Glaubens
zum
Selbststudium angemessen dargeboten hätte. Dies hat sich zum
Glück in den letzten fünf Jahren
gewandelt. Die in dieser Reihe
vorgestellten Bücher sind grundlegend, theologisch fundiert, allgemeinverständlich und preiswert. Sie eignen sich zum Selbststudium oder für Gesprächskreise
und Glaubenskurse in den Gemeinden.
Dirk Küsgen
JESUS
von Klaus Berger
Ich gebe zu, dass ich nach meinem Studium über viele Jahre
kein ganzes theologisches Buch
gelesen habe, sondern höchstens
Kommentare zum Bibelstudium
oder Bücher für den Konfirmandenunterricht auszugsweise benutzte. Die wissenschaftliche
Theologie war mir oft schon zu
trocken und viele „fromme“ Bücher beantworteten weder meine
Fragen, noch die, die einem
Pfarrer von Gemeindegliedern
sozusagen auf der Straße gestellt
werden. Sowohl fromme als auch
wissenschaftliche Bücher erinnern mich an das Kirchenkabarett
„Keiner fragt - Theologen antworten.“
Antworten statt
Belehrungen
Das Buch von Klaus Berger hingegen belehrt nicht, sondern geht
tatsächlich auf Glaubensfragen
von Menschen ein. Kapitel wie
„Jesus und das menschliche
Glück“, „Jesus und die Frauen“,
„Jesus und das menschliche
Leid“, „Das politische Konzept
Jesu“ oder “Jesus und das Geld“
sind sehr relevant für heutige
Menschen.
Berger hat es 15 Jahre nach meinem Studium geschafft, dass ich
wieder ein ganzes Buch gelesen
habe, sogar eines mit 703 Seiten.
Predigten sind nach meiner Erfahrung auch nur dann zu lang,
wenn sie nicht gut sind. Der
Schlüssel liegt in seiner Methode,
die Bibel zu lesen. Er verlangt
nicht, dass man wider bessere
Einsicht jeden Buchstaben für
"wahr" hält. Aber er betreibt auch
keine negative "Hermeneutik (=
Textauslegung) des Verdachts",
die erst einmal alles bezweifelt,
was man nicht beweisen kann,
woran man dann auch verzweifeln kann. Bis zum Erweis des
Gegenteils geht er erst einmal
von der Richtigkeit der einzelnen
biblischen Aussagen aus. Sein
Stil ist mitunter polemisch, aber
allgemeinverständlich. Der BuchTitel ist eigentlich eine komplette
Untertreibung. Es handelt sich
nicht nur um ein weiteres der
zahlreichen Jesus-Bücher, sondern fast um eine komplette Theologie. Sein Buch ist ein Lebenswerk. In vielen Kapiteln fasst es
Thesen seiner zuvor veröffentlichten Taschenbücher zusammen. So kommen in den übersichtlich gegliederten Kapiteln
eine Schöpfungslehre, die Frage
nach dem Warum des Leides
(Theodizee), eine SakramentenLehre (Abendmahl und Taufe)
und ein Kapitel von den letzten
Dingen (Eschatologie) vor. Weil
er bibelorientiert, aber nicht dogmatisch vorgeht, erschließen sich
die Inhalte klar und einfach. Ein
hervorragendes Glaubens-Buch
zeichnet sich für mich dadurch
aus, dass es formuliert, was ich
Gemeindebrief 02/12
Rezensionen
schon immer geglaubt habe, aber
noch nie zu sagen wagte, solange es mir nicht schriftlich vorlag.
Mindestens an zwei Stellen erreicht er dieses Format: Berger
schreibt, dass es einen Urzustand vor der Schöpfung gab
(„wüst und leer, tohuwabohu).
Das heißt aber: Das Böse war
schon da und ist nicht von Gott
geschaffen worden. Weiterhin
befreiend empfand ich Bergers
Position, dass Gott es nicht nötig
hatte, seinen Sohn leiden zu lassen. Berger nimmt das Kreuz
schon sehr ernst. Aber nötig hatten es nur die Menschen erlöst zu
werden.
Das Buch ist über 700 Seiten
dick, aber in Etappen lesbar, weil
in viele von einander unabhängige Kapitel gegliedert. Es ist sehr
preisgünstig, solange man nicht
(wie ich) derart auf den Geschmack kommt, dass man sämtliche Taschenbücher des Autors,
teilweise
teuer
antiquarisch,
nachkauft.
Mein Fazit: Vorsicht, das Buch
ist so gut, dass es beinahe
schon suchterzeugend ist, und
gerade deshalb sei es zur Anschaffung empfohlen!
Klaus Berger, Jesus,
Pattloch Verlag, 18 €
MIT HERZEN, MUND UND HÄNDEN
von Margot Käßmann
Normalerweise bin ich skeptisch,
wenn ein Thema gerade "in" ist
und die Autorin ganz oben in der
theologisch-literarischen Hitparade „mitsingt“. Nicht alles Populäre
ist auch gut. Aber Frau Käßmann
hat es geschafft, ein allgemeinverständliches Buch über die
sehr vielschichtigen Formen der
Spiritualität zu schreiben. Gewiss
ist “Spiritualität“ ein Modewort,
unter dem jede(r) etwas Anderes
versteht, und das sich kaum definieren lässt. Das Wort kommt von
lat. „spiritus“, der „Geist“. Es geht
also um das Geistliche im Leben,
um das Wirken des Heiligen
Geistes. Da der Geist vielfältige
Früchte hervorbringt, gibt es auch
vielfältige Ausdrucksformen der
Spiritualität. Wenn das Wort
„Frömmigkeit“ heute nicht zu sehr
mit einer einseitig konservativen
Ausrichtung assoziiert würde,
könnte ich „Spiritualität“ gut mit
„Frömmigkeit“ wiedergeben. Frau
Käßmanns Spektrum ist weiter
gefasst. Sie stellt uns acht Vorbilder vor. Dem diakonischen Engagement eines brasilianischen Paters, der sich für soziale Gerechtigkeit in Rio einsetzt, widmet sie
genauso ein Kapitelchen wie der
mittelalterlichen Elisabeth von
Thüringen, die für die Armen ihrer
Zeit sorgte. Wohltuend ist, dass
sie die Selbstlosigkeit dieser Heiligen durchaus kritisch sieht. Besonders sympathisch finde ich,
dass sie den Dienst einer nicht
prominenten Krankenschwester
Susanne, die heutzutage Sterbende begleitet, würdigt.
Auf
Gevelsberg übertragen wären
also sowohl die Arbeit im EineWelt-Laden als auch die Hospizarbeit als auch der Gottesdienstbesuch, das Gebet und das Singen von Kirchenliedern spirituell
zu nennen. Ich finde es wohltuend, dass sie schon im Vorwort
zur Meinung kommt „Wir müssen
meiner Meinung nach nicht fernöstliche Rituale suchen, um
christliche Spiritualität zu leben,
wir können aus eigenen Quellen
schöpfen.“. Dass gerade die kopf-
lastige evangelische Kirche, insbesondere
die
aufgeklärtbildungsbürgerliche, die reformierte, und die preußische Amtskirche, die Grundlagen dafür
schufen, dass Menschen am Ende in fernöstlichen Religionen
nach Spiritualität suchten, steht
auf einem anderen Blatt. Genau
das muss ja Gott sei Dank nicht
allezeit so bleiben.
Margot Käßmann, Mit Herzen, Mund und Händen,
Goldmann Verlag, 8,80 €
Da man Spiritualität eigentlich nur
(er)leben kann, statt über sie zu
reden, ist es sehr hilfreich, dass
Frau Käßmann am Ende jedes
Kapitels Tipps zum Ausprobieren
und Angewöhnen gibt. Ihre Vorschläge sind für Wiedereinsteiger
im Glauben realistisch, weil fast
niederschwellig, und nicht überfordernd. Summa summarum ist
das Buch ein Volltreffer.
Mein Fazit: Spiritualität ist das,
was gut tut, aber auch bei der
inneren Erneuerung des/der
Einzelnen und der Kirche bitter
Not tut.
Gemeindebrief 02/12
Kinderseite
KÄTHES KINDERSEITE
Braucht Gott Urlaub?
„Für uns ist es selbstverständlich,
dass wir Urlaub haben. In den
Ferien sei es erlaubt zu überlegen, was passieren würde, wenn
Gott für sich Urlaub beansprucht!
Wenn Gott sich und uns einen 7.
Tag, also den Sonntag, schenkt,
um auszuruhen, um auf andere
Gedanken zu kommen, was wäre
dann, wenn Gott von uns Urlaub
machte? Irgendwann war es soweit: Gott hatte es satt! Genau
genommen: er hatte seine Arbeit
satt – noch genauer: die Arbeit,
die er mit dem Werk seiner Hände namens Mensch hatte! Gott
war schon einiges gewohnt. War
es doch bekanntlich seit der Erschaffung des Menschen mit der
paradiesischen Ruhe und dem
himmlischen Frieden aus und
vorbei. Seitdem nichts als Sorgen
und Unruhen. Der Unfriede unter
den Menschen war immer größer
geworden. Auch der Mutwille,
den sie mit seiner Schöpfung trieben, schien gar kein Ende mehr
zu nehmen! Schon lange gönnte
sich Gott keine Ruhe mehr, nicht
einmal am 7. Tag! Und während
drunten auf der Erde kaum einer
mehr an jenem „arbeitsfreien
Tag” an Gott dachte, eilte Gott
von einem Ort zum anderen, war
Tag und Nacht unterwegs: um
aufzurichten, wieder herzustellen,
zu heilen und um zu trösten. Den
schlimmsten Schaden zu vermeiden oder wieder gutzumachen,
was sein liebstes Geschöpf den
lieben langen Tag anstellte. An
jenem Morgen war es dann soweit: Gott blickte auf das eine Ende der Erde und sah, wie sich
seine Menschen immer noch –
oder schon wieder – die Köpfe
einschlugen. Dann blickte er auf
das andere Ende der Erde und
sah, wie seine Kinder immer noch
– oder schon wieder – Müll und
Gift in die Flüsse und Meere kippten und behaupteten, für Menschen und Robben bestünde keine Gefahr. Das Maß ist voll, sagte Gott, nahm einen Urlaubsbogen, füllte ihn aus und reichte ihn
bei zuständiger Stelle ein. Und
die war er natürlich selbst. Gott
prüfte den Bogen, überlegte kurz
und genehmigte sich selbst die
beantragten Wochen. Daraufhin
packte Gott seine sieben Sachen,
schaltete den Anrufbeantworter
ein und ließ darauf folgende Mitteilung zurück: „Die Zentrale ist
zurzeit nicht besetzt. Gott ist in
der Zeit vom 22. Juli bis 7. September leider nicht zu erreichen
und verreist. Wenn Sie eine wichtige Nachricht hinterlassen wollen, dann sprechen Sie bitte jetzt:
„piep“ Dann dachte Gott an seine
Menschen, die er nun im Chaos
zurückließ. Und während er an
jene dachte, die seinen guten
fruchtbaren Boden verseuchten,
statt Nahrung für alle anzubauen,
schloss er entschieden den Koffer. Dann dachte er an jene, die
an diesem Chaos litten, da überlegte er: „Kein Ohr wird da sein,
sie zu hören; keine Hand, die ihre
Tränen trocknet und niemand,
der ihnen Menschen schickt zum
trösten.” Da setzte er seine Koffer
ab, griff in seine rechte Jackentasche, holte seinen Urlaubsbogen
heraus und schrieb: „gestrichen”
darauf. Er packte seine sieben
Sachen wieder aus, schaltete den
Anrufbeantworter aus und sagte
zu sich selbst: „Ich hätte sowieso
nicht gewusst, wohin! Ich will weiter für die Menschen da sein und
bei ihnen wohnen. Ich bleibe für
sie jederzeit zu sprechen!“
Autor unbekannt
uns ist es selbstverständlich,
Bastelanleitung: Ein Gebetswürfel
Einen kleinen Moment innehalten
und ein Gebet sprechen. So lässt
sich der Tag beginnen. Aber auch
vor der Mahlzeit kann das kurze
Tischgebet zu einem schönen Ritual werden. Oder als Dank am
Abend für einen guten Tag und
den Segen für die kommende
Nacht.
Oft steht dann aber die Frage im
Raum: Was beten wir denn jetzt?
Genau dabei kann ein Gebetswürfel helfen. Sechs Lieblingsgebete lassen sich auf ihm unterbringen und die Auswahl wird
einfach dem Würfelglück überlassen.
Auf der folgenden Seite findest
du einen Bastelvorschlag für einen Gebetswürfel:
Schneide den Würfel entlang der
schwarzen Außenlinie aus, dann
falte entlang der schwarzen Innenlinien und klebe den Würfel
an den weißen Laschen zusammen.
Text: Julia Fiedler
Gestaltung: Dirk Rabenschlag
EXTRATIPP: Fortgeschrittene basteln sich einen eigenen Würfel für
alle Gelegenheiten.
Gemeindebrief 02/12
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Gemeindebrief 02/12
Termine
Freizeiten und Termine
Jungscharfreizeit
Kreiskirchentag
Vom 11. bis 18. August 2012 fährt die Jungschar
wieder nach Holland. Diesmal aber bleiben wir an
Land. Unser Gruppenhaus wird ein ehemaliger Bauernhof im Norden der Provinz Friesland in der Nähe
des kleinen Städtchens Dokkum sein. Er liegt direkt
an einer Kanalschleuse (zum Schwimmen ideal) mit
viel Platz zum Spielen drum herum. Eine ausführliche Hausbeschreibung findet sich im Internet unter
„Gruppenhaus Dokkumer Nieuwe Zijlen“. Ein Tagesausflug wird uns auf die Nordseeinsel Schiermonnikoog führen. Außerdem wollen wir unsere eigenen
Fahrräder und die Gemeinde-Kanus mitnehmen.
Gedacht ist an die Gruppengröße von ca. 20 Kindern
im Alter von 8-12 Jahren und 5 Mitarbeiter/-innen.
Der Preis beträgt 190,00 EUR. Infos und Anmeldungen bei Pfarrer Thomas Weber, Tel. 02332/ 6908
Am 15. und 16. September findet der 7. Kreiskirchentag des evangelischen Kirchenkreises Schwelm
im Haus Ennepetal statt. Unter dem Motto: „Keiner
lebt für sich allein“ soll das Miteinander der Generationen thematisiert werden. Wer sich schon im Vorfeld
an der Organisation der Veranstaltung beteiligen
möchte, ist am 14.06. um 19 Uhr in die Lukaskirche
in Gevelsberg zum Planungstreffen eingeladen.
Gold- / Diamantkonfirmation
In diesem Jahr soll die Goldene / Diamantene Konfirmation in der Erlöserkirche am 4. November gefeiert
werden. Wer 1962 oder 1952 in der Lukaskirche,
Pauluskirche oder in der Erlöserkirche konfirmiert
wurde, ist mit Partner/in herzlich eingeladen. Bitte
melden Sie sich rechtzeitig an, damit die Feier organisiert werden kann. Die Einladung gilt auch für alle,
die 1962 oder 1952 auswärts konfirmiert wurden,
wenn in ihrer Heimatgemeinde keine Gold- / Diamantkonfirmation stattfindet. Falls Ihnen Adressen
ehemaliger Mitkonfirmanden/innen, die nicht mehr in
Gevelsberg wohnen, bekannt sind, informieren Sie
diese bitte auch. Die Anmeldungen nimmt das Gemeindebüro, Frau Hetzler, Sudfeldstraße 14, 58285
Gevelsberg, Telefon 02332 /75 95 21 entgegen.
Public Viewing zur EM 2012
Gemeindefreizeit „Auf dem Ahorn“
Vom 07.09. bis zum 09.09. geht es wieder mit Jung
und Alt, Groß und Klein zur Gemeindefreizeit in die
Tagungsstätte „Auf dem Ahorn“. Dieses Jahr dreht
sich alles um das Thema „Farben“. Singen, Spielen,
Sport oder Kreatives sind genauso vorgesehen wie
Gesprächsrunden über "Gott und die Welt". Wenn
Sie auch Lust haben mitzufahren, dann melden Sie
sich bitte bei Pastor Dirk Küsgen unter Tel.: 02332/
81743.
Vom Allgäu an den Bodensee
Vom 11.09. bis 16.09.2012 bietet der Gemeindebezirk Berge/Vogelsang eine Gemeindefahrt an. Die
Busreise führt vom Quartier in der Westallgäuer
Stadt Lindenberg u.a. zu mehreren Zielen rund um
den Bodensee, nach St. Gallen in der Schweiz und
ins österreichische Bregenz. Auf der Hin- bzw. Rückfahrt werden der sagenumwobene Blautopf bei Blaubeuren und die Schlossstadt Sigmaringen angesteuert. Weitere Informationen bei Adalbert Bick, Tel. 60
419 oder unter [email protected]
Wer die Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft
bei der Europameisterschaft 2012 lieber in Gesellschaft sehen möchte, ist herzlich eingeladen zum
Public Viewing im Gemeindesaal der Lukaskirche.
Dazu gibt es Würstchen, Pommes und alkoholfreie
Getränke.
Termine:
09. Juni 2012 ab 20.00 Uhr
13. Juni 2012 ab 20.00 Uhr
17. Juni 2012 ab 20.00 Uhr
01. Juli 2012 ab 20.00 Uhr (Finale)
Sollte es weitere Spiele mit deutscher Beteiligung
geben, wird die Veranstaltung fortgesetzt.
Gemeindebrief 02/12
Termine
Programm
Juni bis
September 2012
Freitag, 15.06. Open Air Jazz
Open Air Jazz
Im Garten, Beginn um 19 Uhr
Eintritt frei
Sonntag, 01.07.
Theater
Evangelisches Kinder– und Jugendtheater Flick-Flack
„Die Schöne und das Biest“,
Beginn: 15 Uhr,
Karten und Infos unter: 02336/6445
Samstag, 22.09.
Kindertrödel
Kindertrödel
Trödelmarkt rund um Baby und Kind,
9:00 bis 16.00 Uhr
Eintritt frei
Gemeindebrief 02/12
Gottesdienste
Besondere Gottesdienste
Juni
Juli
August
03.06. um 10:00 Uhr
Gottesdienst im
Breddepark
01.07. um 18:00 Uhr
Hoffnungsland Unplugged
(evtl.) 19.08. um 10:00 Uhr
Freiluftgottesdienst an der
Fliednerklinik
03.06. um 18:00 Uhr
Hoffnungsland Gottesdienst
„Guten Morgen, liebe Sorgen“
26.08. um 10:00 Uhr
Anmeldung der
Katechumenen
10.06. um 10:30 Uhr
Gottesdienst im Feuerwehrgerätehaus Berchemallee
26.08. um 11:00 Uhr
Anmeldung der
Katechumenen
15.06. um 18:00 Uhr
YouGo, für alle zwischen
12 und 16 Jahren
26.08. um 18:00 Uhr
Hoffnungsland Unplugged
22.06. um 17:00 Uhr
Krabbelgottesdienst
Für Kinder von 0-4 Jahren
26.08. um 10 Uhr
Gottesdienst mit
anschließender Fahrradtour
29.06. um 16:30 Uhr
Gottesdienst für Minis
für Kinder ab 0 incl. Eltern
31.08. um 17:00 Uhr
Krabbelgottesdienst
Auf dem Stüting
Die Veranstaltungsorte zu den Veranstaltungen sind durch folgende Rahmenfarben zu erkennen :
Erlöserkirche
Lukaskirche
Gemeindezentrum Berge
Andere Orte
Gemeindebrief 02/12
Gottesdienste
Reguläre Gottesdienste
Wochentag
Uhrzeit
Ort
Veranstaltung
Sonntag
9:30
Lukaskirche
Frühgottesdienst (mit Abendmahl an jedem 1., 3.
und 5. Sonntag im Monat)
Sonntag
10:00
Gemeindezentrum
Berge
Gottedienst (mit Abendmahl an jedem 2. Sonntag
im Monat)
Sonntag
10.00
Erlöserkirche
Gottesdienst und Kindergottesdienst (mit
Abendmahl an jedem 3. Sonntag im Monat)
Sonntag
11:00
Lukaskirche
Spätgottesdienst mit Kindergottesdienst (mit
Abendmahl an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat)
Montag
16:30
Haus Maria Frieden
Gottesdienst (am 2. und 4. Montag im Monat)
Mitwoch
21:30
Lukaskirche
Complet (das gesungene Nachtgebet)
Donnerstag
15.30
AWO-Seniorenzentrum
Andacht
Freitag
6:00
Lukaskirche
Morgengebet (mit dem Sakrament des Altars und
anschließendem Frühstück)
Freitag
9:45
Seniorenzentrum
Vogelsang
Gottesdienst
Freitag
10:30
Dorf am Hagebölling
Gottesdienst (mit Abendmahl an jedem 1. Freitag
im Monat)
Bitte beachten Sie, dass sich die oben genannten Termine durch die besonderen
Gottesdienste auf der vorigen Seite verändern, bzw. diese ganz ausfallen können!
Gemeindebrief 02/12
Adressen
ADRESSEN
Erlöserkirche
IE
Elberfelder Str. 16
Pfarrer Helmut Kirsch
Pfarrer Thomas Werner
Küster Rainhard Okunneck
Kindergarten Haufe
Hellerfeld 8
Im Himmel 23
Kampstr. 21
Haufer Str. 45
Tel. (0 23 32) 55 48 70
Tel. (0 23 32) 23 82
Tel. (0 23 32) 55 14 04
Tel. (0 23 32) 6 23 12
LUKASKIRCHE
Lukaskirche
Wittener Str. 100
Pfarrer Uwe Hasenberg
Pfarrer Dirk Küsgen
Küsterin Andrea Loetz
Kindergarten Börkey
Kinderhaus »Bunte Arche«
Schwalbenstr. 11
Tel. (0 23 32) 1 00 04
Goethestr. 24
Tel. (0 23 32) 8 17 43
Wittener Str. 100
Tel. (0 23 32) 1 30 98
Wittener Str. 102
Tel. (0 23 32) 46 49
Fliederstr. 4
Tel. (0 23 32) 32 59
GEMEINDEZENTRUM BERGE
Gemeindezentrum Berge
Zum Berger See 120
Pfarrer Thomas Weber
Pfarrerin Sandra Thönniges
Küsterin Tanja Dräger
Kindergarten Berge
Kindergarten Vogelsang
Zum Berger See 120
Eilper Weg 5,
58300 Wetter
Auf dem Gellenkamp 52
58135 Hagen
Burbecker Str. 8
Bredderbruchstr. 29
Tel. (0 23 32) 69 08
Tel. (0 23 35) 88 82 79
Tel. (0 23 31) 4 73 08 60
Tel. (0 23 32) 6 06 17
Tel. (0 23 32) 67 34
andere wichtige Adressen
andere wichtige Adressen
Altenheimseelsorgerin
Pfarrerin Beate Thomas
Kreiskantor KMD
Gerhardt Marquardt
Jugendarbeit / CVJM
VCP Gevelsberg
Diesterwegstr. 10
58095 Hagen
Gemeindebüro
Friedhofsverwaltung
Diakoniestation
Kreiskirchenamt
Sudfeldstr. 14
Sudfeldstr. 14
Heideschulstr. 25
Potthoffstr. 40
58332 Schwelm
Birkenstr. 11
58256 Ennepetal
Bahnhofstr. 37
58332 Schwelm
Evangelisches Beratungszentrum
Beratung für Arbeitslose
Blaues Kreuz
Helga und Pieter Mollema
Telefonseelsorge
Teichstr. 44a
Südstr. 8
Wittener Str. 102
Tel. (0 23 31) 2 64 71
Tel. (0 23 32) 30 10
Tel. (0 23 32) 49 23
Tel. (0 23 32) 78 86 52
Mi ab 20 Uhr
Tel. (0 23 32) 75 95 - 0
Tel. (0 23 32) 75 95 - 10
Tel. (0 23 32) 8 25 45
Tel. (0 23 36) 40 03 - 0
Tel. (0 23 33) 60 97 - 0
Tel. (0 23 36) 1 52 05
Tel. (0 23 38) 91 51 53
Tel. 08001110-111
Pilger sind wir Menschen, suchen Gottes Wort.
Unerfüllte Sehnsucht treibt uns fort und fort.
Wer hört unsere Bitte, wer will bei uns sein?
Komm in unsere Mitte, Herr, tritt bei uns ein.
Menschen auf dem Wege, Frieden suchen wir,
unerfüllte Sehnsucht, überall und hier.
Wer hört unsere Bitte und den Ruf „Schalom“?
Komm in unsere Mitte, Gott des Friedens komm.
Deutscher Text: Diethard Zils, Melodie „Land of hope and glory“
Foto: Markus Hein, pixelio.de