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I.P. Poste Italiane SpA Versand im Postabonnement 70 % – NE BOZEN Generalversammlung der Revierleiter Bär: Feindbild in der Öffentlichkeit? Der Kritik begegnen Magazin des Südtiroler Jagdverbandes JÄGERZEITUNG Juli 2012 Nr. 3 JÄGERZEITUNG Ideenschmiede Weidwerkstatt impressum Jägerzeitung Mitteilungsblatt des Südtiroler Jagdverbandes Verantwortlicher Schriftleiter: Heinrich Aukenthaler Reg. Tribunal Bozen, 51/51, 10. 9.1951 Herausgeber: Südtiroler Jagdverband, Bozen Druck: Ferrari-Auer, Bozen Redaktion: Heinrich Aukenthaler (auk), Mara Da Roit, Lothar Gerstgrasser (l. g.), Ewald Sinner (e. s.) Redaktionsanschrift: Schlachthofstraße 57 39100 Bozen Tel. 0471 061700 Fax 0471 061719 E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: Harald Ufers, Bozen Nachdruck, auch teilweise, nur mit Zustimmung der Redaktion In den letzten Wochen haben wir angeregt, dass sich in den einzelnen Bezirken Jägerinnen und Jäger an bestimmten Abenden treffen könnten, um über die Zukunft unserer Jagd zu reden – nicht nur zu reden, sondern Ideen vorzubringen, Vorschläge auszuarbeiten, was wir tun sollten und müssen, um das Weidwerk in eine sichere Zukunft zu führen. Denn die Gewässer, in denen unser Boot schaukelt, sind bewegt. Die inhalt kurzinfo 3 Was gibt es Neues? titelthemen 6 Generalversammlung der Revierleiter Bericht des Landesjägermeisters 19 Der Bär, ein Feindbild in der Öffentlichkeit? 26 Leserforum / Polemik und kein Ende 30 aktuelles 30 Landeskollektivvertrag für landwirtschaftliche Arbeiter 31 »Werkstatt Natur« – Von einer Idee zu einer Institution 33 Spurensuche im Schnee 34 veranstaltungen 34 Rückblick Hegeschauen Titelbild 2 Nachgewitterstimmung im Sarntal 44 kunst Foto: Serafin Locher 44 Broschen aus Wildzähnen JÄGER ZEITUNG 3/2012 editorial Jagdgegner formieren sich, sie beanstanden bestimmte Praktiken, sie haben aber vor allem ein Ziel: die Jagd als überholte Tätigkeit abzuschaffen. Wenn es Woche für Woche hämmernde Leserbriefe gibt, die immer auf dieselbe Taste drücken, dann glauben die Leute früher oder später die Botschaften. Ja, selbst unter den Jägern gibt es solche, die fleißig mitwirken am Abriss des gemeinsamen Hauses, am Leckschlagen des Bootes. Damit aber kritische Stimmen nicht ungehört bleiben, sollten sie sich in konstruktiver Weise artikulieren können. Die Weidwerkstatt wäre eine Möglichkeit dafür. Wir wollen hoffen, dass sie da und dort eingerichtet wird und Früchte trägt. 45 hundewesen 58 sport 45 Vollversammlung des VSSGF 48 Prüfungen des Österreichischen Brackenvereins 48 Brackenübungstag 50 Hauptprüfung des Österreichischen Schweißhundevereins 51 Klub Dachsbracke 58 Landeswintersporttag 2012 60 Jägerrodeln in Jaufental 51 wildkrankheiten 52 mitteilungen 52 Österreichischer Fachausschuss für Schießwesen tagt in Salzburg 52 Kursprogramm der Forstschule Latemar 53 wildkunde 53 Murmeltier in Siedlungsnähe 54 jagdliches schießen 54 Bezirksschießen Bozen 55 Landesschießen der Südtiroler Jägerschaft 56 jagderlebnis 56 Elchjagd in Alaska Heinrich Aukenthaler 61 jägerinnen 61 Jägerinnentreffen 2012 61 jagdhornbläser 61 Konzert »Alles Horn« 62 wildküche 62 Eintopf mit Wildfleisch 63 reviere/bezirke 63 Herzlichen Glückwunsch 64 Berichte aus den Revieren 72 gedenken 78 kleinanzeiger KURZINFO Bär und Medien Die Südtiroler und Trentiner Bären sind die eigentlichen Medienstars der letzten Zeit. Der Unfall auf der MeBo bei Terlan, bei dem ein Auto Totalschaden erlitt und der Bär getötet wurde, hat nun auch für internationale Schlagzeilen gesorgt: in der »Bild« und im »Spiegel Online«, in der »TT«, im »Stern« u.a. Der »Spiegel Online« berichtet, dass nun Experten eine Erhöhung der Zäune entlang der Schnellstraße und Autobahn fordern, für uns keine Neuigkeit, denn wir haben sowohl der Autobahngesellschaft als auch der MeBo-Straßenverwaltung schon vor Jahren geschrieben, dass die Zäune entlang dieser Straßen auf mindestens 1,8 Meter erhöht werden müssten, allerdings wegen der Rotwildwechsel. kurzinfo Fehlabschüsse geografisch gehäuft Bei den Informationsveranstaltungen für Revierleiter und Ausschussmitglieder kam man auch auf mehrjährige verwechselbare Hirsche zu sprechen, und wie deren Abschuss zu vermeiden sei. Im Pustertal sorgte die Wertung unseres Mitarbeiters Lothar Gerstgrasser für Erstaunen. Er meinte, die Fehlabschüsse bei den Hirschen seien offensichtlich geografisch konzentriert, und zwar auf den Osten des Landes. Es sieht so aus, als würde der eigentliche Geist der entsprechenden Richtlinie falsch umgesetzt: möglichst früh möglichst viele Schmaltiere zu erlegen, und wenn es dabei einmal zu einer Verwechslung mit einem »C-Hirsch« käme, diese nicht zu ahnden. Vielmehr hat es den Anschein, dass die Hirschjährlinge bis 15. Juni in einigen Landesteilen und Revieren geradezu gesucht werden und in einigen Revieren sogar mehrjährige Hirsche bewusst erlegt werden, in der Hoffnung, diese würden dann als »verwechselbar« eingesuft. Ein Storchenjahr Störche sieht man neuerdings nicht nur als Stoffimitation an vielen Häuserwänden unseres Landes hängen, wenn dort gerade Kindersegen eingekehrt ist. Auch in Südtirols Himmel werden immer häufiger Störche gesehen, eine Folge der Bestandserholung in den Brutgebieten. Heuer war ein ausnehmend gutes Storchenjahr. Am 9. Mai wurden bei Algund 13 Störche gesehen, am 14. Mai sah Stefan Reichegger in Bozen-Süd über 50 Störche am Himmel, und am selben Tag entdeckte der Förster Alex Zambelli im Toblacher Feld 15 Exemplare, sie blieben für längere Zeit dort. Am 6. Juni beobachtete Verbandsjagdaufseher Hansjörg Götsch bei Schluderns 11 Störche. Personaländerungen im Amt Im Amt für Jagd und Fischerei wird es an der Spitze wesentliche Personaländerungen geben. Amtsdirektor Heinrich Erhard geht mit 31. Jänner in Pension und beendet damit eine über 30 Jahre dauernde, erfolgreiche Karriere, die dem gelernten Forstwirt viel Anerkennung eingebracht hat. Nicht genug damit: Am 1. September wechselt zudem sein Stellvertreter Giorgio Carmignola Arbeitgeber. Er wird eine Stelle bei der SEL antreten. Im Amt entsteht damit eine große Lücke, was Kompetenz und Erfahrung anbelangt. JÄGER ZEITUNG 3/2012 3 KURZINFO kurzinfo Gams-Lungenproben Jagd und Schulen Jedes Jahr entnehmen die Gamsjäger in den an das Räudegebiet angrenzenden Landesteilen kleine Lungenteile, welche im Tierseuchenbekämpfungsinstitut auf RäudeAntikörper untersucht werden. Von den im Vorjahr getesteten Proben waren acht positiv: zwei davon stammen aus dem Revier Pfunders, je eine aus Tiers und Kastelruth, zwei aus dem Valmingtal bei Sterzing und je eine positiv getestete Lungenprobe wurde auf den Prantacher Mähdern in St. Leonhard in Passeier sowie im Jagdrevier Moos bei Lazins in der Texelgruppe entnommen, hinzu kommen zwei Proben aus dem Nordtiroler Gschnitztal, welches an das Jagdrevier Brenner angrenzt. Im Dolomitengebiet brach die Krankheit in der Regel zwei bis drei Jahre nach den ersten positiven Befunden aus. Raufußhühner – gute Zählergebnisse Seit dem Jahr 2008 werden die Hühnervögel mittels Zählungen im ganzen Land erhoben. Die heurigen Spielwildzählungen verliefen durchwegs positiv. Inzwischen sind allle der von den Jagdaufsehern ausgefüllten Erhebungsbögen in unserem Büro eingelangt. Die Tendenz ist gleichbleibend, teilweise sind auch leicht gestiegene Bestände mitgeteilt worden. Heuer fällt auf, dass bei den Hahnen besonders viele Schneider gezählt wurden. Dies bedeutet, dass der letztjährige Bruterfolg gut war. Ähnlich positiv schaut es auch bei den Schneehühnern aus. Heuer wurden in den Probeflächen insgesamt zumindest gleich viele balzende Hahnen gesehen oder gehört als in den letzten Jahren. 4 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Sie arbeiten im Stillen, aber umso effizienter: unsere Jagdaufseher, Mitarbeiter und einige Förster des Amtes. Die Projekte in Südtirols Schulen werden begeistert angenommen, in Rasen etwa, wo ein Vogelprojekt über das ganze Jahr betreut wurde oder in Bruneck, wo die Schüler mehrfach zu Wildbeobachtungen geführt wurden. Auch Südtirols Jägerinnen sind nach wie vor aktiv. Eine gründliche Ausbildung im Fach Wald-Wild-Pädagogik soll noch bessere Voraussetzungen schaffen. Jagdaufseher können zufrieden sein Die Erneuerung des Landeskollektivvertrages (siehe Bericht auf Seite 30) kann die Jagdaufseher zufriedenstellen. Sie haben nicht nur einen gesicherten Arbeitsplatz, sondern auch eine angemessene Entlohnung, die fortwährend der gesunkenen Kaufkraft angepasst wird. Einzelne Unzulänglichkeiten oder auch Problemfälle wird es bei rund 80 Personen immer geben. Alles in allem genießen die Jagdaufseher mit ihrer ökonomischen Behandlung eine leistungsgerechte Anerkennung. Was sie in Zukunft erreichen möchten, ist ein einziger Arbeitgeber. Dies kam auch bei der heurigen Vollversammlung des Südtiroler Jagdaufsehervereins zum Ausdruck. titelthemen Mit der Zeit Schritt halten Erst vor drei Jahren ist die letzte Neufassung der Landesjagdordnung in Kraft getreten. Wir waren damals aufgerufen, das zusammen mit Landund Forstwirtschaft entwickelte Strategiepapier zur Entschärfung der Wald-FeldWildproblematik in unser Regelwerk einzubauen. Inzwischen haben sich die dort festgelegten Grundsätze weitgehend bewährt. Bei der ab Mai wirksamen Neufassung ging es uns darum, einige Verbesserungen oder Angleichungen einzuführen: Neben verwaltungsmäßigen Notwendigkeiten haben wir uns wieder mit den Hegerichtlinien befasst. Die wichtigste Änderung betrifft das Rehwild. Die Flexibilität für die Aufteilung Jungwild/Altwild ist etwas erweitert worden, und der Beginn der Trophäenbockjagd ist auf den 15. Juni vorgezogen worden. Das ist nichts anderes als eine Rückbesinnung auf die früher in unserem Land übliche Jagdzeit, die später wegen gesetzlicher Vorgaben des Staates auf den 1. August verschoben werden musste. Inzwischen wurden von unserem Geschäftsführer landauf, landab Informationsveranstaltungen abgehalten. Dabei wurde natürlich auch über die Landesjagdordnung ausführlich debattiert. Und wie nicht anders zu erwarten, wurden auch Anregungen und kritische Anmerkungen vorgebracht. In der Hauptsache ging es dabei um den Termin der Trophäenbockjagd. Ich bin mir sicher, dass, sofern es die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiterhin zulassen, die frühere Jagderöffnung auf den Trophäenbock über kurz oder lang allgemeine Anerkennung finden wird. Der Jagdbeginn mitten in der Brunftzeit war und bleibt ein Notbehelf. Wir müssen auch einsehen, dass eine intensive Jagd zur Hochbrunft nicht unbedingt die beste Lösung darstellt. Ich möchte es so sagen: Wir sollten uns Zeit lassen, um die Folgen oder besser gesagt die Möglichkeiten dieser neuen Regelung zu erkunden. Nicht anders war und ist es mit der vorgezogenen Rehbockjagd ab 1. Mai im Obstund Weinbaugebiet: zunächst heftig angezweifelt, haben sich die Reviere damit weitestgehend angefreundet. Was mich beim neuen Regelwerk besonders freut ist der Umstand, dass die weiteren Zeichen, die wir setzen wollten, auf sehr positive Resonanz gestoßen sind: die starke Verschiebung des Eingriffes beim Gamswild auf alte und junge Stücke, die Vereinfachung bei der Registrierung der erlegten Rehgeißen und Kitze, die Definition der Rechte der Jungjäger, die Neuabgrenzung der Eintrittsgebühr zuzüglich eventueller Sonderbeiträge für Investitionen, welche die Reviere in den Jahren vorher eventuell getätigt haben. Bei unserer letzten Generalversammlung hat auch der Landesjägermeister von Trient einige Grußworte gesprochen, und er sagte, nach Durchsicht unserer Landesjagdordnung habe er feststellen müssen, um wieviel einfacher die Jagd bei uns geregelt ist als im Trentino, und er würde uns darum beneiden. Wenn ich nordwärts blicke, so stelle ich fest, dass dort nicht alles jagdlich so sinnvoll geregelt ist wie bei uns. Ich werde nicht müde darauf hinzuweisen, dass wir, bei aller Notwendigkeit, Dinge ständig zu verbessern, doch auch die positiven Seiten unseres Jagdwesens nicht aus den Augen verlieren sollten. Wenn wir in Zukunft über Diskussionsforen, wie auch immer diese aussehen mögen, imstande sind, noch mehr am Weidwerk zu feilen, dann soll es uns allen recht sein. Mit dieser Überzeugung blicke ich zuversichtlich in die Zukunft. Die Jagd hat es immer gegeben, es muss und soll auch in Zukunft immer Platz für sie sein. Bemühen wir uns, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Euer Landesjägermeister Klaus Stocker Im Juni einen älteren Rehbock strecken? Früher war es möglich, warum nicht heute. Fotos: Heinrich Aukenthaler JÄGER ZEITUNG 3/2012 5 titelthemen Generalversammlung der Revierleiter in Bozen Es ist rund 25 Jahre her, seit in Bozen die letzte Generalversammlung der Revierleiter abgehalten wurde. Ende der 80er-Jahre verlegte der Landesjagdausschuss den Austragungsort zwar nach Terlan und Nals, aber erst Landesjägermeister Klaus Stocker führte die Praxis ein, Jahr für Jahr verschiedene Häuser und Reviere im ganzen Land zu besuchen. Ab 1993 lauten die Orte der Reihe nach: Nals, Kardaun, Sarntal, Girlan, Lana, Mühlbach, Nals, Völlan, Kaltern, Klausen, Neumarkt, Kastelbell-Tschars, Gais, Latemar, Seis, Schenna, Schlanders, St. Leonhard im Gadertal. Die Versammlung war jedes Jahr ein Höhepunkt in der Tätigkeit unserer Gemeinschaft. Und heuer sollte es nicht anders sein. Landesjägermeister Klaus Stocker erklärte gleich am Anfang, dass dies seine 20. Generalversammlung als Landesjägermeister sei und seine letzte sein werde, da er sich nächstes Jahr nicht mehr der Wahl stellen wolle. Er ließ dann auch alle Versammlungen, die er geleitet hatte, Revue passieren (siehe Bericht). Aber zurück zum Austragungsort: Der tüchtige Revierleiter von Bozen Christian Battisti hatte angeboten, im Schloss Maretsch die Versammlung zu organisieren. Battisti hatte bereits letztes Jahr mit großem Erfolg die Hegeschau des Bezirkes Bozen dort ausgerichtet, und die Gemeinde hatte ein offenes Ohr für den Wunsch der Jägerschaft. So haben es auch alle Teilnehmer als aufmerksam und schön gefunden, dass sowohl der Bürgermeister Luigi Spagnolli als auch der Vizebürgermeister Klaus Ladinser der Einladung gefolgt und zur Versammlung erschienen sind. Die einführenden Worte sprach Christian Battisti, der zunächst auf das Schloss und dessen Erbauer verwies und zusätzlich sein Revier vorstellte, das 120 Mitglieder aufweist und über 2.500 Hektar Jagdfläche verfügt bei einer Revierfläche von 5.230 Hektar. Battisti konnte auch be- Landesjägermeister Klaus Stocker blickte bei der heurigen Generalversammlung auf 20 Jahre Amtsführung zurück. Alle Fotos: Wendelin Gamper 6 JÄGER ZEITUNG 3/2012 richten, dass alle Schalenwildarten und letzthin immer häufiger auch der Hase das Revier bevölkern. Nicht auslassen konnte er die Wildschäden, die um Bozen herum ein Problem darstellen, aber mit gutem Willen und Zusammenarbeit konnte man bisher größere Konflikte vermeiden. Nach der Begrüßung durch Landesjägermeister Klaus Stocker, der auch eine ganze Reihe von Ehrengästen nennen durfte, allen voran Landeshauptmann Luis Durnwalder, trat Bürgermeister Spagnolli ans Rednerpult. Er überzeugte die Versammlung mit seinen klaren Aussagen zur Rolle der Jagd, die ein Teil des Naturschutzes sei, er beklagte das mangelnde Naturverständnis der verstädterten Bevölkerung und er sprach der Versammlung Mut zu, in ihrem Bemühen um lebensraumkompatible Wildbestände nicht nachzulassen. Spagnolli weiß, wovon er redet. Er war schließlich eine Zeitlang Direktor des Nationalparks Stilfser Joch. Sein Stellvertreter Klaus Ladinser wollte da nicht nachstehen und sah in der Tatsache, dass die Revierleiter aus allen Landesteilen in Bozen zusammengeströmt war, ein Signal für die Notwendigkeit des Zusammenstehens zwischen Stadt und Land zum Wohle aller Südtirolerinnen und Südtiroler. Klaus Stocker bat auch den Trienter Landesjägermeister Giampaolo Sassudelli ans Rednerpult, der sich vor allem vom Rahmen der Veranstaltung beeindruckt zeigte und meinte, in Trient würde man schwerlich ein historisches Gebäude für die Austragung titelthemen »Die Kompetenzübertragung fördert die gute Verwaltung, steigert die Selbstdisziplin und hat sich im Jagdsektor auf jeden Fall bewährt«, sagte der Landeshauptmann Luis Durnwalder. der Revierleiterversammlung zur Verfügung erhalten. Sassudelli gab auch unumwunden zu verstehen, dass er uns Südtiroler auch sonst noch für das eine und andere beneide, etwa um unsere Landesjagdordnung, die er vor kurzem durchstudiert hatte, wie denn in der Provinz Bozen in manchen Dingen überhaupt auf unnötige Bürokratie verzichtet werde. heute und hier, sondern überhaupt. Tiefenthaler lobte das gute Einvernehmen zwischen Bauernbund und Südtiroler Jagdverband, welches auch zu einer Anpassung der wichtigs- ten Verträge zur Wildschadensvergütung und zur Instandhaltung der Wildzäune geführt habe. Es gehe dem Bauernbund nicht um eine Vergütung der Schäden, sondern um eine Vorbeugung, stellte Tiefenthaler klar. Darauf war die Stunde des Landesjägermeisters gekommen, und er führte in seiner Rede alle wichtigen Themen aus. Nach dem Rückblick widmete er sich der Jagdstrecke der wichtigsten Wildarten, verwies auf die Zählergebnisse beim Rotwild, zeigte auf, wie sich das Gamswild entwickelt hat und wie die Räude zurückgegangen ist. Schließlich streifte er auch das Steinwild, Fuchs und Hase, die Hühnervögel, und zum Schluss nahm er zu einigen besonderen Themen Stellung: zur Fütterung, zur Anti-JagdBewegung, zur Jagdaufsicht, zur Disziplinarkommission, zu den Finanzen, zu Kritikpunkten, welche da und dort ver- Sassudelli bekräftige seinen Willen zur Zusammenarbeit zwischen beiden autonomen Provinzen in jagdlichen Angelegenheiten und nannte auch schon als Beispiel die gegenseitige Anerkennung spezialisierender Prüfungen. Als nächsten bat Klaus Stocker den Obmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler ans Rednerpult, der auf seine Kleidung verweisend gleich zu Beginn klarstellte, dass er kein Jäger sei, aber dass er sich gerne mit Jägern zusammensetze, nicht nur Ein Blick auf den Innenhof des Schlosses Maretsch während der Eröffnungszeremonie JÄGER ZEITUNG 3/2012 7 titelthemen Die Jagdhornbläser vom Ritten umrahmten die Versammlung. lautet sind (siehe dazu den eigenen Bericht). Ein Tagungsordnungspunkt, der nicht fehlen darf, ist die Rede des Landeshauptmanns. Er lobte im Allgemeinen seinen Vorredner und dessen Ausführungen mit Ausnahme jenes Punktes, in welchem Stocker seinen Kandidaturverzicht mitgeteilt hatte. Durn- walders Worte waren von großer Herzlichkeit geprägt, und er verstand es auch, diese Haltung der Versammlung zu vermitteln. »Wir sind ja stolz darauf, dass wir gemeinsam über die Jagd reden können, dass uns eine gemeinsame Geschichte, gemeinsame Traditionen verbinden«. Durnwalder lobte auch die gute Zusammenarbeit mit den Die Versammlung war auf einem der Ecktürme des Schlosses dreisprachig angekündigt. Amtsdirektor Heinrich Erhard mit »seinem« Revierleiter Otto Jochberger 8 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Vertretern des Jagdverbandes, insbesondere mit dem Landesjägermeister, dem er zugestand, in den letzten zwanzig Jahren doch ganz Wesentliches für die Konsolidierung des Jagdsystems geleistet zu haben. Der Landeshauptmann kam dann auf die Sinnhaftigkeit der Kompetenzübertragung zu sprechen, weil dies gleichzeitig zu einer Verantwortungsübernahme seitens der mit den Kompetenzen Betrauten führe. Dies steigere die Selbstdisziplin, fördere die gute Verwaltung und habe sich auf dem Jagdsektor auf jeden Fall bewährt. Wenn man die Jäger das Wild selbst verwalten lasse, so würden sie als erste sagen: Diese Art wollen wir nicht übermäßig bejagen, denn sie geht zurück, und jene können wir stärker bejagen, denn sie nimmt zu. Natürlich konnte ein Hinweis auf die übergeordnete Rolle der Jagd nicht fehlen, die nun einmal dafür sorgen müsse, das richtige Gleichgewicht zwischen den Wildtieren und dem Lebens- raum zu bewahren und damit möglichen Konflikten mit den Grundbewirtschaftern vorzubeugen. »Ganz vermeiden kann man die Wildschäden nie, aber man kann sie im erträglichen Ausmaß halten« und damit verwies er auf die Bemühungen, den Rotwildbestand im Rahmen zu halten. Durnwalder gab sich auch überzeugt, dass die Jagd, wie wir sie in unserem Land ausüben, von der großen Mehrheit der Bevölkerung befürwortet werde. »Während auf staatlicher Ebene sich zwei Drittel gegen die Jagd aussprechen, sind in Südtirol sicher 80 Prozent dafür«. Das sei auch ein Ergebnis des umsichtigen Verhaltens der Jäger gegenüber der Öffentlichkeit, der guten Zusammenarbeit zwischen Jagdverband und Naturschutzorganisationen und der umsichtigen Führung des Südtiroler Jagdverbandes. Zum Schluss ging Durnwalder auf die Rechtsgrundlagen der titelthemen Der Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli, sein Stellvertreter Klaus Ladinser, der Landesjägermeister von Trient Gianpaolo Sassudelli und der Obmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler sprachen Grußworte. Jagd ein und bedauerte die zunehmende Beanstandung jagdlicher Vorschriften durch gesamtstaatliche Institutionen oder durch lokale Gerichtsbarkeiten, denen man doch eine gewisse Kenntnis der hiesigen Sachlage zutrauen können sollte. Dass man sich auf Staatsebene um die jagdlichen Regeln in Südtirol so große Sorgen mache, sei alles andere als verständlich. »Hat denn der Staat nichts Wichtigeres zu tun, als sich darum zu kümmern, an wie vielen Tagen in der Woche in Südtirol die Jäger auf die Jagd gehen Immer konzentriert bei der Sache, unser Landeshauptmann können?« Durnwalder verwies im Detail auf die einzelnen angefochtenen Gesetzesbestimmungen und verteidigte dieselben auch: die Verlängerung der Jagd auf Fuchs und Schwarzwild und den Garantiefonds. Auch die Gerichtsentscheide zum Steinwild waren Anlass für eine treffende Bemerkung: »Wer hat das Steinwild nach Südtirol gebracht, wer hat es gehegt, wenn nicht die Jäger? Und ist es nicht sinnvoll, eine Wildart zu nutzen, anstatt die Tiere verenden zu lassen?« Auch zu den Murmeltieren äußerte sich Durnwalder und kommentierte die Forderung der Richter, es müssten erst schwere Schäden nachgewiesen werden, bevor man einzelne Stücke entnehmen könnte. »Was nützt die Entnahme, wenn die Schäden bereits vorhanden sind?«, und er meinte, auch das Murmeltier sollte man in Südtirol kontrollieren können. Wenn 50.000 Stück vorhanden sind, dann darf wohl niemand sagen, dass wir diese Wildart mit der Entnahme von wenig mehr als tausend Stück gefährden. Zu den Schäden insgesamt meinte der Landeshauptmann, dass die Vergütungen funktionieren, aber die Forderungen im Rahmen bleiben müssten. Revierleiter Christian Battisti hatte die Veranstaltung perfekt organisiert. Zum Schluss nannte er noch einige besonders lobenswerte Bemühungen der Jägerschaft, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Räude. »Wer hat sich darum gekümmert, wenn nicht die Jäger? Oder haben etwa die Jagdgegner etwas getan?« Zum Schluss kam Durnwalder noch einmal auf die Ankündigung des Landesjägermeisters, nicht mehr zu kandidieren zurück, und legte ihm nahe, diesen Entschluss noch einmal zu überdenken. Der Landesjägermeister seinerseits JÄGER ZEITUNG 3/2012 9 titelthemen vernahm nicht ohne eine gewisse Rührung diese anerkennenden Worte. Am Ende seiner Rede verwies Durnwalder noch einmal auf die Notwendigkeit, in jagdlichen Dingen zusammenzustehen, und wie immer wurde sein Bericht mit großem Applaus quittiert. Im geschäftlichen Teil der Versammlung verlas Heinrich Aukenthaler die Abschlussbilanz und den Haushaltsvoranschlag, den Bericht der Rechnungsrevisoren trug Paul Rizzi vor, und zum Schluss wurden die Abschlussbilanz und der Haushaltsvoranschlag einstimmig genehmigt. Es folgte der gesellige Teil mit einem hervorragenden Essen, welches die Revierleitung von Bozen bestellt hatte. Die Jagdhornbläser von Ritten gaben der Veranstaltung einen schönen musikalischen Rahmen, und für eine flotte und sympathische Bedienung der Gäste sorgten Jägerinnen aus den Bezirken Bozen, Meran und Unterland. Es war wieder eine harmonische Versammlung, die in die Annalen unserer Vereinigung als ein Markstein der Bestätigung und Konsolidierung eingehen wird. Heinrich Aukenthaler Mara Da Roit Die Begrüßung am Eingang hätte herzlicher nicht sein können. 10 JÄGER ZEITUNG 3/2012 titelthemen Mitarbeiter des Jagdverbandes begrüßten die Revierleiter und Ehrengäste beim Eingang. Immer bei Veranstaltungen dabei: Claudia Gambaretto und Angelika Thaler Beim gemütlichen Teil wurde ein gutes Essen aufgetragen mit passendem Lokalkolorit. Jägerinnen gaben der Versammlung eine besonders sympathische Note. Von links Paula Thaler, Margareth Morandell, Jasmin Strobl, Claudia Gambaretto und Rosmarie Kobler. Revierleiter Battisti mit zwei Helferinnen: Petra Zelger und Angelika Thaler JÄGER ZEITUNG 3/2012 11 titelthemen Bericht des Landesjägermeisters Klaus Stocker Ein Rückblick Verehrte Gäste, liebe Revierleiterinnen und Revierleiter, heuer darf ich die 20. Generalversammlung als Landesjägermeister mit Euch begehen. Als ich am 22. Mai 1993 das erste Mal bei einer Generalversammlung am Pult stand, behandelte ich das Thema »Die Jagd in unserer Zeit«. Damals waren Autoaufkleber im Umlauf »Jagd ist out«. Und meine Botschaft lautete: »Jagd ist in«. Das versuchte ich mit einer Definition zu unterlegen. »Die Jagd ist eine pflegliche Nutzung eines Naturgutes, nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit ausgeübt. Damit verbunden muss aktive Mitwirkung an den Bestrebungen des Natur- und Umweltschutzes sein. Das moderne Bild des Jägers muss von diesem Bemühen geprägt sein, und die Motivation des Jägers erwächst aus dem Bedürfnis nach Naturerlebnis und aus dem Streben nach aktiver Naturpflege«. Damals waren wir noch 5060 Jäger und 58 Jägerinnen. Die Jagdaufsicht lag in den Händen von 84 Revier- und zehn Verbandsjagdaufsehern. Einige weitere Schwerpunkte aus meinem ersten Amtsjahr: die Zusammenarbeit mit Landwirten, Forstleuten und Naturschützern, die Frage der Haftung bei Wildunfällen, die Öffentlichkeitsarbeit. Unser Geschäftsführer hatte damals Fortbildungswochen für Grundschullehrer betreut. 1994 trafen wir uns in Kardaun. Ich beschäftigte mich näher mit dem Schalenwild und der Schalenwildjagd. 14.000 Abschüsse hatten wir im Jahr vorher erzielt, auf 12 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Landesjägermeister Klaus Stocker berichtete nicht nur über das abgelaufene Jahr, sondern zog auch Bilanz über zwanzig Jahre Amtsführung. Staatsebene wurden gerade einmal 30.000 Stück Schalenwild erlegt. Südtirol lieferte also knapp die Hälfte der Schalenwildstrecke Italiens. Ich ging auf die Ausbreitung des Gamswildes in tiefere Lagen ein, auf das Vordringen des Rotwildes, und die neuneinhalb Tausend erlegten Rehe machten 140 Tonnen Wildbret aus, damals noch gleichviel wie Gams und Rotwild zusammengenommen. In einem programmatischen Aufruf sprach ich mich für eine naturnahe Jagdausübung aus. »Denn auf der Höhe der Zeit zu bleiben, ist unablässig für die Absicherung des Weidwerkes«. Im Jahr 1995 lautete das Hauptthema im Bericht »Jagd im Umbruch - Zukunftsperspektiven«. Ein Abschnitt daraus: »Die mediengeprägte Gesellschaft ist manipulierbar geworden. Die Meinung der Masse wird über Bilder und Nachrichten beeinflusst. Oft werden kleinere Gruppen innerhalb der Gesellschaft – nennen wir sie ruhig Randgruppen – als Ziel der Angriffe ausgemacht. Jagd und Jägerschaft sind beliebte Ziele einer oft voreingenommenen Berichterstattung. Das sind die Tatsachen, und daraus haben wir Folgerungen zu ziehen für unsere Verhaltensweisen und für unsere Strategien«. Auf Staatsebene stand das Rahmengesetz zu den Naturschutzgebieten vor der Verabschiedung. Im Land hatten wir gerade eine Anfechtung des Jagdkalenders hinter uns, und das Jagdverbot mit Hunden im Tollwutgebiet verärgerte die betroffenen Brackenjäger. Wir versuchten, Verbesserungen ins Südtiroler Jagdgesetz zu bekommen, was zum Beispiel bei der Haftung für Wildschäden im Wald gelungen ist. Wir hatten die Gründung der Schweiß- und Ge- brauchshundeführervereinigung zustande gebracht, und in der Fernsehsendung »Linea verde« wurde vor 6 Millionen Zuschauern die Jagd in Südtirol positiv dargestellt. 1996, im Sarntal, hatten wir Dr. Gerhard Anderluh eingeladen, der über die Jagd in der Gesellschaft von morgen referierte. Ich versuchte einen Rechenschaftsbericht und eine Standortbestimmung vorauszuschicken. Für die Verteidigung des Weidwerkes müsse man die Zeichen der Zeit erkennen, die Kontaktpflege intensivieren, wildkundliche Fachtagungen ausrichten. Unsere Jäger müssen kompetent und glaubwürdig bleiben, war eine der Botschaften. 1997, in Girlan, vertieften wir die faunistische Situation im Land. Wir müssten die Gaben unserer Natur umsichtig und maßvoll nutzen, lautete eine Forderung. Zu den vielen Besonderheiten des Weid- titelthemen werks, sagte ich, »Die Jagd soll und darf, wenn alle Vorgaben stimmen, auch Freude bereiten«. Wir feierten damals das geänderte Jagdgesetz als einen Marktstein in der Entwicklung unserer Jagd. Mit der ersten Landeshubertusfeier hatten wir einen neuen kulturellen Akzent gesetzt. 1998, in Lana, war mein Bericht vorwiegend dem Wild gewidmet. In Südtirol waren die Bestände wegen der politischen Wirren über hundert Jahre lang arg in Mitleidenschaft geraten. Erst mit Beginn der 60er-Jahre erholten sie sich dank der Bemühungen der Jäger. Ich warnte vor dem Schwarzwild. »Die in letzter Zeit vermehrt festgestellten Spuren, welche brechende Sauen hinterlassen, sind nicht zu übersehen und für die Bauern nicht hinzunehmen«. Zum Großraubwild lautet die Prognose, dass Bären und Luchse ab und zu als Gäste wieder in unserem Land auftauchen würden. Auch die Kosten der Jagd wurden gestreift: Allein für die Aufsicht zahlten Südtirols Jäger damals 3,5 Milliarden Lire. 1999 waren wir in Mühlbach. Zwei Themen wurden genauer abgehandelt: »Die Jagd im Dienste der Land- und Forstwirtschaft« und »Die Jagd im Lichte der öffentlichen Meinung«. Denn allen ökonomischen und ökologischen Argumenten zum Trotz war die Jagd unter Beschuss, man sprach damals vom Bambisyndrom. In Meran wurde in einer Schule eine bundesdeutsche Meinungsumfrage zur Jagd wiederholt. Die Südtiroler Jugendlichen waren weitaus besser auf die Jagd zu sprechen als ihre bundesdeutschen Altersgenossen. 2000, in Nals, hatten wir gerade die erste Landeshege- schau hinter uns. Diese war ein großer Erfolg. Zu den Rechtsgrundlagen der Jagd meinte ich: »Es werden in einem demokratischen System immer die Nichtjäger sein, die über die Geschicke der Jagd entscheiden, solange die Jäger eine kleine Minderheit sind«. Unter dem Titel »Die Jagd hat viele Gesichter« konnte ich auf einige Akzente, die wir gesetzt hatten, hinweisen: ein Konzert über Jagdmusik im Kurhaus Meran, ein Jagdhornbläsertreffen in Stern, Wald-Wild-Exkursionen für Lehrer und Familien in Hahnebaum, Kurse über Wildbretverwertung und Kochkurse, die Sonderschau Jagd und Fischerei mit dem Thema »Wald-Wild, eine Lebensgemeinschaft«, Vorträge zur Gamsräude und zur Rotwildbewirtschaftung. 2001 waren wir in Völlan. Das Thema lautete: »Wild und Natur erhalten – Auftrag und Verpflichtung der Jäger«. Ich war gerade für eine dritte Verwaltungsperiode in meinem Amt bestätigt worden. Im Bericht ging ich vor allem auf die Kulturfolger ein, die kontrolliert werden müssten. Damals waren wir 5537 Mitglieder, 119 davon waren Jägerinnen. Als Hauptanliegen der Jägerschaft sah ich in diesem Jahr die Rechtssicherheit und die Imagepflege an. Die Durchführungsverordnung zum Jagdgesetz hatte bessere Voraussetzungen für die Verwaltung der Reviere geschaffen. In Kaltern im Jahr 2002, also vor zehn Jahren, lautete der Slogan: »Für Wild und Wald- die Südtiroler Jäger«. Um die Wälder ist es dann auch im Wesentlichen gegangen. Ich meinte, die Jagd ist notwendig für die Gesunderhaltung der Wildbestände und um Wildschäden zu vermeiden. Im Besonderen wies ich auf die Wildbewirtschaftung im Lichte neuer Erkenntnisse hin. Wir hatten begonnen, die Wildstrecken, EDV-gestützt, auszuwerten. 2003 waren wir in Klausen, und ich ging der geänderten Haltung der Gesellschaft zu natur- und jagdrelevanten Themen nach. Die Fragen, die ich behandelte, lauteten: Wie kann das Naturerbe Wildtier in die Kulturlandschaft dauerhaft eingegliedert werden? Wie können Schutz und Nutzung nebeneinander ohne grundsätzlichen Konflikt bestehen? Welcher Voraussetzungen bedarf es, um einen breiten Konsens zur Jagd zu erhalten? In Neumarkt, im Haus Unterland, auf den Tag genau vor acht Jahren, widmete ich mich den Aufzeichnungen über Wald und Wild in den letzten 50 Jahren. Vor 50 Jahren hatten die 4500 Südtiroler Jäger 10.000 Hasen gestreckt, aber so gut wie kein Schalenwild. Nun konnte ich berichten, dass das jagdbare Schalenwild alle geeigneten Lebensräume besiedelt hatte. Die 50 Jahre Rückblick veranlassten mich auch, auf die Organisation der Jägerschaft und ihre Leistungen zu verweisen: zur Sicherung des Reviersystems in den 60erJahren und durch Zusammenhalt in Krisensituationen, als Referenden zur Abschaffung der Jagd angestrebt wurden. Wir hatten eben ein Strategiepapier zur Entflechtung der Wald-Wild-Problematik unterzeichnet. Eine Spendenaktion für den Bäuerlichen Notstandsfonds, zu der ich aufgerufen hatte, brachte € 42.000 ein. 2005 in Kastelbell/Tschars ging es wieder in erster Linie ums Wild. Die Räudewelle hatte nach Sexten, Toblach und Prags das Gadertal erreicht. Positives konnte ich vom Steinwild mitteilen. Die Zählung hatte über tausend Stück ergeben. Im Berichtsjahr waren 13 Stück Schwarzwild erlegt worden, mehr als in den sechs vorausgegangenen Jahren. Ein besonderes Ereignis bewegte damals die Südtiroler: die Bären in Völlan und Tisens. Ich unterstrich die Haltung des Südtiroler Jagdverbandes, kein Großraubwild in unserer Kulturlandschaft künstlich einzubürgern und bei spontaner Zuwanderung zu prüfen, ob die Lebensvoraussetzungen für die Art gegeben sind, die Bevölkerung zu informieren und bei Gefahr verantwortungsbewusst vorzugehen. Im Jahr 2006 waren wir in Gais. Ich widmete mich unserem Jagdsystem, das ich als ein erprobtes und anerkanntes Modell bezeichnete, weil es den Ansässigen das Jagdrecht einräumt, weil es in den Reviergemeinschaften eine gute Selbstkontrolle ermöglicht, und weil die hauptberufliche Jagdaufsicht beste Erfolge erbrachte hatte. Dieses Jagdsystem verpflichtet aber zur Rücksichtnahme auf die Anliegen anderer Berufs- und Interessengruppen. Ich hielt mich beim Begriff der Nachhaltigkeit auf, bezeichnete die Jagd als eine gewachsene Tradition und warnte vor möglichen Gefährdungen des Systems durch höchstrichterliche Urteile, wie das in Trient der Fall war. Von der Jägerschaft her hatten wir die 6000-Mitglieder-Grenze überschritten. Einige grundsätzliche Aussagen: Die Wildtiere sind ein Gut der Allgemeinheit und stellen einen natürlichen Reichtum unserer Heimat dar. Die Jagdstatistik zeigt, dass Südtirols Jäger ihre Aufgaben erfüllen. JÄGER ZEITUNG 3/2012 13 titelthemen 2007 waren wir in der neuen Forst- und Jägerschule in Latemar. »Unser Land, unser Wild, unsere Jagd« – das war das Thema. Die Bestandszahlen der Wildtiere, der Sachstand in den Revieren, das alles erfüllte uns mit Zuversicht. Unser Land wollte ich als Kulturraum, Wirtschaftsraum und Lebensraum darstellen. Die Aufgabe der Jäger in unserem Lande sah ich darin, Lebensräume sichern zu helfen, die Vielfalt in der Natur zu bewahren, eine ausgewogene Nutzung zu sichern, Konflikten vorzubeugen, problematische Arten zu kontrollieren. Wir selbst sollten uns für Neues öffnen und ein Leben lang lernen. In Seis am Schlern waren wir 2008 zu Gast. »Wildtiere im Wandel, neue Aufgaben für die Jäger«, hieß die Botschaft. Besonderes Augenmerk sollten wir auf die Entwicklung des Rot- und Schwarzwildes werfen, denn Wild und Wald, das ist eine Frage des richtigen Gleichgewichts. Die Wildsituation zeigte ich anhand der Daten unserer Jagdaufseher auf. Damals widmeten wir uns auch erstmals der Wildbrethygiene. Das EU-Hygienepaket hatte die Rahmenbedingungen vorgegeben. Alle Jagdaufseher waren zur kundigen Person ausgebildet worden. Die Versammlung in Schenna Ende Mai 2009 stellte ich unter das Thema »Jagd in der Zeit«. Wertewandel, neues Rollenverständnis, geänderte Sensibilitäten hatten auch vor der Jagd nicht Halt gemacht. Eine Meinungsumfrage in Italien hatte ergeben, dass zwei Drittel der Bevölkerung entschieden gegen die Jagd sind. Ich verwies auf die doppelte Zielsetzung des Jagdgesetzes, welches nicht nur die Erhaltung einer artenreichen Wildtierfauna, sondern auch den Schutz der land- und forstwirtschaftlichen Kulturen als Hauptanliegen herausstreicht. Positives konnte ich zur jagdlichen Weiterbildung berichten. In Latemar hatten 26 Kurse stattgefunden. Das Verbandsbüro hatte sich als Servicestelle für alle an der Jagd Interessierten bewährt. Vor zwei Jahren waren wir in Schlanders. Damals war die Kommunikation ein zentrales Anliegen in meinem Bericht. Dazu hatten wir einen Refe- Die Jagdstrecke bei den Rehen hat sich in den letzten 20 Jahren nur geringfügig verändert. 14 JÄGER ZEITUNG 3/2012 renten aus der Schweiz eingeladen. Wir haben allen Grund, einen öffentlichen Streit um die Jagd und deren Regeln zu vermeiden. Die eigenen Reihen sind zu überzeugen, der Öffentlichkeit ein positives Bild von der Jagd zu vermitteln. Zur Lösung mancher schwieriger Wildschadensproblematiken hatten wir die Einrichtung eines Fonds mitgetragen. Er sollte für nicht vermeidbare Wildschäden genutzt werden, aber auch für Vorbeugemaßnahmen und selbst für Revierverbesserungsinitiativen. Dieser Fonds ist erst heuer gesetzlich verankert worden. Die zweite Landeshegeschau in Franzensfeste hatte ein gutes Echo hinterlassen. Letztes Jahr waren wir erstmals im Gadertal, in St. Leonhard. »Zur Situation von Jagd und Wild in Südtirol«, war der Titel meines Berichts. Zum Rotwild lautete die Analyse, dass sich diese Wildart in den letzten 60 Jahren in Südtirol behauptet und ausgebreitet hat. Auch das Gamswild hat erheblich zugenommen. Die Wildschadensvermeidung müsse Vorrang haben. Mit dem Bauernbund hatten wir die Anpassung des Wildschadensabkommen vereinbart. Am Ende des Berichts versuchte ich eine neue Definition und rief unsere Jägerschaft dazu auf, »die Jagd als eine mit unserer Kultur und unseren Traditionen eng verknüpfte Tätigkeit im Sinne der heutigen Wertvorstellungen und der geänderten Notwendigkeiten zu pflegen und zu erhalten«. Das waren 20 Jahre Schwerpunkte. Und vieles von dem, was wir gemeinsam entwickelt, und was ich euch gesagt habe, gilt heute genauso wie in den vergangenen Jahren. Lasst mich nun aber einige Angaben zur Wild-und Jagdsituation im Berichtsjahr vorbringen. Rehwild - Jagdstrecke bleibt ziemlich konstant Wenn ich zurückschaue auf die Entwicklung der Schalenwildbestände in den letzten 20 Jahren, dann fällt mir zuerst das Rehwild ein. Auch heute noch wird von den guten Rehbeständen der 90erJahre gesprochen, als in praktisch jeder Wiese regelmäßig Die obere blaue Linie stellt die jagdliche Entnahme bei den männlichen Rehen dar, die untere rote Linie entspricht der Jagdstrecke bei den weiblichen Tieren. titelthemen Rehe ausgetreten sind. Der Blick auf die Abschussstatistik ließe uns wohl nicht abnehmende Bestände vermuten. Tatsächlich ist der Abschuss während der letzten zwei Jahrzehnte nur um etwa 10% zurückgegangen. Im abgelaufenen Jagdjahr kamen in Südtirols Revieren 8.794 Rehe zur Strecke. Bei einem genaueren Blick auf die Abschussdaten erkennen wir, dass vor allem die Bockstrecke geringer ausfällt als noch vor einigen Jahren. Dafür entnehmen wir heute gleich viel weibliche Tiere wie männliche, eine Entwicklung, die ich mit Wohlwollen zur Kenntnis nehme. Die 78 hauptberuflichen Jagdaufseher geben in ihren jährlichen Dienstberichten eine Einschätzung zum Wildbestand in ihren Aufsichtsgebieten ab. Für das Rehwild können die Ergebnisse wie folgt zusammengefasst werden: In 36 Revieren wird der Bestand als gut eingeschätzt, für die allermeisten Reviere sprechen die Jagdaufseher von »mittleren« Beständen, und nur in acht Revieren spricht der Jagdaufseher von einem schwachen Rehbestand. Die Abschusspläne werden zum größten Teil als »an den Bestand angepasst« angesehen, einige Jagdaufseher sind sogar der Meinung, die Rehbestände könnten wesentlich stärker genutzt werden. Rotwild - Bestandszunahme vielerorts eingedämmt Dass das Rotwild innerhalb von so kurzer Zeit praktisch das gesamte Land besiedeln würde, hätten vor 20 Jahren wohl die wenigsten von uns gedacht. Heute ist der Rothirsch in ganz Südtirol beheimatet und er kann in den allermeisten Revieren bejagt werden. Eine Entwicklung, die uns eigentlich erfreuen sollte und die auch als Beweis dafür gewertet werden kann, dass die Südtiroler Jäger auf ihre Wildbestände schauen und diese umsichtig bejagen. Das Rotwild birgt aber auch ein gewisses Konfliktpotential in sich. Wir haben in den letzten Jahren versucht, die Bestandeszuwächse einzubremsen. Laufend wurden die Abschusspläne angehoben, so dass wir heute mehr als doppelt so viel Rotwild erlegen als noch vor fünfzehn Jahren. Heute können wir jedoch sagen, dass wir die Bestände in den meis- ten Gebieten des Landes unter Kontrolle haben, in einigen Gebieten haben wir den Rotwildbestand möglicherweise bereits leicht reduzieren können. Auch die Jagdaufseher werten den Rotwildbestand in ihren Aufsichtsgebieten mittlerweile als gleich bleibend und in zahlreichen Gebieten als in Abnahme begriffen. Zunehmende Bestände finden sich – den Jahresberichten der Jagdaufseher zufolge – nur noch in einzelnen Rotwild-Randgebieten. Landesweit gesehen können wir jedoch noch nicht von einer entscheidenden Bestandsreduktion ausgehen, dies unterlegen nicht zuletzt die Zählergebnisse der letzten elf Jahre, bei denen stets zwischen 5.500 und mehr als 6.000 Stück Rotwild beobachtet wurden. Wir müssen Qualitäts-Schuhe für Ihre Jagderlebnisse ! Das Schuhhaus in Bruneck Stadtgasse 23 Bruneck Tel. 0474 555 287 Entdecken Sie unsere neuen Modelle auf: www.thomaser.it titelthemen Rotwildzählungen (Balken) und Abschüsse (rote Linie) somit von einem landesweiten Bestand von mindestens 10.000 Stück Rotwild ausgehen. Mittlerweile kommen jährlich deutlich mehr als 3.000 Stück Rotwild zur Strecke. Gamswild - Sorgenwild? Wenn wir in der Vergangenheit über das Gamswild in Südtirol gesprochen haben, dann meist über die Gamsräude, über die zahllosen Ausfälle, die diese Krankheit in den Gamsbeständen der Dolomi- ten und neuerdings auch im Gebiet Wiesen-Pfitsch gefordert hat. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, bis es trotz des seuchenhaften Auftretens der Krankheit mehrere Jahre dauert, bis gute Gamsbestände völlig zusammenbrechen. Ist der Tiefpunkt einmal erreicht, dauert es hingegen nicht lange, dass wieder ein ansehnlicher Bestand heranwächst. In den Sextner Dolomiten, aber auch am Seekofel und im FanesSennes Gebiet ist dieser Bestandsaufbau nicht zuletzt aufgrund der umsichtigen Be- jagung durch die lokale Jägerschaft zurzeit voll im Gang. Das abgelaufene Jagdjahr hat uns erstmals wieder hoffen lassen, dass die Räudewelle möglicherweise doch noch stoppt und die Krankheit sich nicht weiter in Richtung Westen ausbreitet. Es wurden nämlich landesweit nur 51 Krankheitsfälle registriert, das ist so wenig wie Ende der 90er-Jahre, als die Räude gerade erst ausgebrochen war. Auch das befürchtete Überschwappen der Krankheit auf die orografisch rechte Seite des Eisacktals ist bisher aus- Alle bisherigen Gamsräudefälle in der Übersicht: in schwarz alle Fälle bis 2010, in grün die neuen Fälle des Jahres 2011 16 JÄGER ZEITUNG 3/2012 geblieben. Und so bleibt uns die Hoffnung, dass dies auch heuer und in den nächsten Jahren nicht eintreten mag. Allerdings darf noch nicht Entwarnung gegeben werden. Die Räudewelle hat sich nach Süden und Westen ausgebreitet. Die Angst vor der Räude hat sich mittlerweile auch in der jagdlichen Bewirtschaftung der Gamsbestände niedergeschlagen. Zahlreiche Jagdaufseher verzeichnen nämlich in ihren Aufsichtsgebieten eine merkliche Reduktion der Gamsbestände. Vielleicht mag diese Reduktion auch dazu beitragen, dass eine weitere Ausbreitung der Krankheit unterbunden werden kann. Steinwild Vom Steinwild möchte ich nur mitteilen, dass die Entnahme im Jahre 2011 45 Stück betrug. Es bleibt zu hoffen, dass die Gerichte die sinnvolle Nutzung nicht völlig unterbinden. Fuchs und Hase An Feldhasen kamen im vorigen Jagdjahr 2.615 zur Strecke, das ist geringfügig weniger als noch in den beiden vorhergehenden Jahren. Dennoch hält der positive Trend in den Obst- und Weinbaugebieten weiter an. Was die Jagdstrecke bei den Schneehasen betrifft, so müssen wir in der Jagdstatistik bis auf das Jahr 2001 zurückgehen, als in Südtirol ähnlich viele weiße Hasen zur Strecke gekommen sind wie im Vorjahr. Es wurden nämlich nicht weniger als 586 Schneehasen erlegt, fast neunzig davon allein im Jagdrevier Sarntal, aber auch die Jäger in den Revieren Brenner, Enneberg, Schnals und Mals durften sich über eine reiche Ernte bei den Schneehasen freuen. Was den Fuchs betrifft, so titelthemen können wir die gute Nachricht weitergeben, dass die Tollwut-Impfaktion ein voller Erfolg gewesen ist und die Tollwut gestoppt werden konnte. Die Impfkampagne dürfte, sofern es nicht zu unvorhergesehenen weiteren Krankheitsfällen kommen, bald abgeschlossen werden. Hühnervögel Bei den Hühnervögeln, im Besonderen beim Spielhuhn, zeigen die nun verpflichtend durchzuführenden Bestandserhebungen im Frühjahr, dass wir Südtiroler Jäger die Bestände umsichtig nutzen. Die Erhebungen der Jagdaufseher und zahlreicher Jäger zeigen einen Bestand von landesweit 2.000-2.500 balzenden Spielhahnen, wir können somit einen ansehnlichen Bestand vorweisen. Im Vorjahr kamen während der Herbstjagd ab 15. Oktober 348 Spielhahnen zur Strecke. Auch der Steinhuhnbestand darf gebietsweise als sehr gut bezeichnet werden. Besonders im Vinschgau, aber auch in zahlreichen anderen Gebieten sind die sonnigen und felsdurchsetzen Südhänge von Steinhühnern besiedelt. Die Jagd auf Steinhühner ist und bleibt jedoch etwas für Spezialisten. Von den landesweit gut 200 freigegebenen Steinhühnern kamen nur 92 Stück zur Strecke, der Großteil davon in den Revieren des Vinschgau. Hinzu kommt eine Jagdstrecke von 348 Schneehühnern. Fütterung Ich darf noch einige Worte zum Thema Fütterung erwähnen. Hier lassen sich landesweit zwei Tendenzen beobachten. Zum einen gibt es Reviere, welche von jeglicher Fütterung abgelassen haben. Zu nennen sind hier vor allem einige Reviere des Oberpustertales, im Konkreten Wahlen, Toblach, Pichl in Gsies und auch Prags. Aber auch in den Revieren des Jagdbezirks Unterland wird bereits seit Jahren nicht mehr gefüttert. Es gibt offensichtlich aber auch Bemühungen, die Fütterungsaktivität wieder zu intensivieren. Die Verfütterung von Heu, besonders aus lokaler Ernte, kann auch ein Beitrag zur Nutzung von aufgelassenen Bergwiesen sein. In einem solchen Fall wird die Fütterung auch von Försterseite nicht negativ gesehen. Schwerpunkte des letzten Jahres Nach der allgemeinen Wildsituation möchte ich noch einige Schwerpunkte aus unserer Tätigkeit des letzten Jahres hervorheben. Es war für mich und auch für die Jagd im Allgemeinen kein leichtes Jahr. Trotz allem wollten wir uns von den gebotenen Aufgaben nicht abhalten lassen. Landesjagdordnung Wir haben zügig an der Landesjagdordnung gearbeitet und dort einige Akzente gesetzt, die zukunftsweisend sind, und zum anderen auch einige verwaltungsmäßige Notwendigkeiten geregelt. Wertvoll finde ich die neue Ausrichtung zur Gamswildbejagung, die sich zum Ziel setzt, die Bestände noch naturgerechter zusammengesetzt zu lassen und den weidmännischen Grundsätzen folgend zu hegen und zu nutzen. Die abklingende Räude gibt uns neue Hoffnungen. Auch die vorgezogene Rehbockjagd, glaube ich, wird sich bewähren. Ich glaube, wir tun richtig daran, wenn wir den Jagddruck zur Brunftzeit herunterfahren. Denn gerade in der Brunftzeit bräuchte das Wild auch etwas Ruhe. Anti-Jagd-Bewegung Es hat sich auch in Südtirol eine aktive Tierrechtsbewegung gebildet, die hier allerdings ein Hauptziel vor Augen zu haben scheint: die Abschaffung der Jagd. Mir scheint, es ist diesen Leuten jedes Mittel recht, unsere Tätigkeit, unsere Gilde zu verunglimpfen und als überholt darzustellen. Das Gebot der Stunde lautet, den Wertewandel zu beachten, darauf einzugehen, die Diskussion zu suchen und an Lösungen zu arbeiten. Das darf aber kein Grund dafür sein, die übliche Tätigkeit, die wir im Rahmen unseres Auftrages zu erfüllen haben, zu vernachlässigen. Im Ausschuss haben wir uns re- gelmäßig getroffen und alle anfallenden Themen behandelt. Jagdaufsicht Ein besonderes Anliegen ist und bleibt die Jagdaufsicht. Die Versuche, unsere Revierund Verbandsjagdaufseher als nicht glaubwürdig abzustempeln, haben wir zurückgewiesen. Sie sind Amtsträger der Gerichtspolizei und üben diese Funktion mustergültig aus. Es genügt, auf die Anzeigen und Erhebungsprotokolle zu schauen, die die Jagdaufseher verfasst haben. 2011 haben die Verbands- und Revieraufseher 115 Protokolle verfasst, sechs davon in Zusammenarbeit mit den Förstern des Amtes für Jagd und Fischerei. Auch der Disziplinarrat hat gut gearbeitet. Seit wir im Jahr 2007 die schon früher innegehabte Kompetenz wie- Die Niederwildstrecke des Jahres 2011 Murmeltiere Feldhasen Schneehasen Füchse Dachse Steinmarder Spielhahnen Steinhühner Schneehühner Wachteln Fasanen Ringeltauben Stockenten Knäkenten Krickenten Blässhühner Waldschnepfen Amseln Wacholderdrosseln Krähen Eichelhäher Elstern 2007 2008 2009 2010 2011 1.493 0 838 923 748 2.647 2.354 3.058 2.802 2.615 376 327 419 318 586 4.272 2.812 3.360 3.837 3.243 55 30 7 13 14 238 187 0 2 0 288 262 289 300 348 98 94 112 103 92 325 275 333 290 348 0 0 0 0 2 96 60 15 13 4 190 270 187 200 169 990 972 820 1.023 806 7 12 14 11 20 14 17 3 10 9 0 9 1 6 6 25 311 204 109 475 14.199 14.122 10.180 10.254 5.891 14.490 11.333 4.866 8.417 4.851 1.264 1.155 1.045 967 775 4.380 4.135 2.431 3.606 1.185 479 402 304 247 266 JÄGER ZEITUNG 3/2012 17 titelthemen der übertragen erhalten haben, sind mehr als 320 Aussetzungen des Jagderlaubnisscheines verfügt worden, 2011 waren 97 Personen von einer Aussetzung des Jagderlaubnisscheins betroffen. Die Polemik zu diesem Thema, die von einzelnen weitergetragen worden ist, kann ich nur so verstehen, dass man Misstrauen säen wollte, und leider sind diese Botschaften mitunter von einzelnen Presseorganen dankbar aufgenommen worden. Beiträge Ein Thema, das ebenfalls in die Zeitung kam, war unsere finanzielle Situation. Natürlich haben wir durch den Ankauf unseres Sitzes im Jahr 2009 mit einer gewissen Liquiditätsknappheit rechnen müssen. Der zugesagte Beitrag des Landes wird zum Teil erst heuer eingehen. Ich bin davon überzeugt, dass ein Verband, der einen öffentlichen Auftrag erfüllt, auch ein Recht auf eine Bezuschussung von der öffentlichen Hand hat, vor allem im Hinblick auf den Umstand, dass die Jäger ja für ihre Tätigkeit Abgaben zahlen. Die Jagdaufsicht allein kostet die Jäger Südtirols über 2,6 Millionen Euro, die Konzessionsgebühr, die jeder von uns einzahlen muss, bringt dem Staat und dem Land eine schöne Summe ein. Mit einer neuen Bestimmung des Omnibusgesetzes, welches am vergangenen 4. Jänner in Kraft getreten ist, wurden wir beauftragt, die Jahres- und Gastkarten erst nach einer Kontrolle über die Einzahlung der Konzessionsgebühren auszustellen. Den entsprechenden Verwaltungsaufwand haben unsere Leute im Büro bewundernswert gemeistert. Natürlich ist auch sichtbar geworden, dass da und dort ein gewisser Schlendrian eingeris18 JÄGER ZEITUNG 3/2012 sen hatte. Und jene, die sich am meisten gegen die Kontrolle wehrten, das waren, wie nicht anders zu erwarten, gerade diejenigen, die es sich bequem gemacht hatten. Internationale Kontakte Einer der Kritikpunkte, die ich immer wieder gehört habe, waren unsere Auslandskontakte. Ich glaube, ein Jagdverband wie der unsere muss über die eigene Grenze hinausschauen, auch weil die Jagd mehr und mehr auf europäischer Ebene geregelt wird. Wir haben in den Gremien, denen wir angehören, immer gute und wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen mit nach Hause nehmen können: Die Arbeitsgemeinschaft der Jagdverbände des Südostalpenraums, der wir seit 60 Jahren angehören, widmete sich 2011 dem Klimawandel, bei der Internationalen Jagdkonferenz, die wir im Burgenland besuchten, ging es um Jagd und Jugend. Den Hauptreferenten haben wir heuer zur Jagdaufseherfortbildung nach Südtirol geholt. Wer an der Sinnhaftigkeit dieses Bemühens zweifelt, der möge die Jagdaufseher fragen, die, wie ich gehört habe, ausnahmslos begeistert waren von den Botschaften und Werkzeugen, die ihnen von Ing. Bunyai aus dem Burgenland mitgegeben wurden. Der Bezirk Bozen ist einen Schritt weitergegangen und lädt den Referenten für die eigenen Mitglieder zu einem Vortrag ein, der demnächst stattfinden wird. Dem Internationalen Jagdrat C.I.C. gehören wir nur am Rande an. Mit dem früheren Präsidenten Dieter Schramm sind wir näher bekannt geworden, und er hat uns eingeladen, das Südtiroler Jagdsystem in die- sem wichtigsten internationalen Jagdgremium vorzustellen. Eine Folge der Kontakte war es, dass ein Buch, welches in Südtirol von Ingeborg Lanthaler und Johann Waldner herausgegeben wurde, vom C.I.C. als das beste Jagdbuch des Jahres 2011 ausgezeichnet wurde. Bereits vor Jahren war unser Schriftsteller Erwin Hofer für eine seiner Jagdbücher vom C.I.C. prämiert worden. Geschäftsstelle Zu unserem Büro noch einige Hinweise. Ich glaube, der neue Sitz hat sich bewährt. Der Parteienverkehr hat ganz deutlich zugenommen, und es sind auch immer mehr Nichtjäger, die uns aufsuchen: Lehrerinnen, Kinder, Studenten, Forscher. Sie werden von unserem Personal gut bedient und äußern sich entsprechend lobend. Der wildbiologische Sektor ist besser abgedeckt, und diesbezüglich ist die Zusammenarbeit mit dem Amt für Jagd und Fischerei deutlich intensiviert worden. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein Mitarbeiter des Amtes bei uns ist, und ich glaube, die Keile, die zu treiben man zwischen unseren Institutionen bemüht war, sollen uns nicht davon abhalten, für die Sache zu arbeiten, sowohl in unserem Haus als auch im zuständigen Assessorat. Das ist und bleibt sowohl unsere Pflicht als auch die der beamteten Leute. Zusammenarbeit Wir haben allen Grund zusammenzustehen. Ich erwarte demnächst ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes, das nicht in allen Teilen positiv ausfallen wird. Mit Hilfe unserer Volksvertreter muss es uns gelingen, die wesentlichen Säulen unseres Jagdsys- tems zu stützen. Der italienische Jagdverband hilft uns dabei. Wir haben im letzten Jahr für alle Funktionäre des Jagdverbandes auf Staatsebene Informationsveranstaltungen in der Forstschule Latemar abgehalten. Diese Tätigkeit hat Früchte getragen, und ich habe von einer Gesetzesinitiative gehört, in welcher das Informationssystem über die Jagd, wie wir es den Leuten aus den anderen Provinzen vorgestellt haben, staatsweit verankert werden soll. Die Jagd und die Wildbewirtschaftung der Zukunft braucht solide Grundlagen: Zahlen, Statistiken, Berichte, auf die jeder, den es angeht, Zugriff hat. Unsere Statistiken sind dem Amt für Jagd und Fischerei zur Verfügung gestellt worden. Heute gehört der Datenaustausch zur ganz normalen Praxis. Das nenne ich Synergien schaffen, denn die Zeit, in welcher jeder sein Gärtchen hüten konnte und sich nicht über den Zaun schauen ließ, sind vorbei. Das kann man sich nicht mehr leisten. »Viribus unitis« Liebe Revierleiter, meine Zeit als Landesjägermeister geht dem Ende zu. Ich habe schon lange angekündigt, dass ich nach zwanzig Jahren Tätigkeit neuen Kräften Platz machen möchte. Diesen neuen Kräften möchte ich ein geordnetes Haus überlassen: eine funktionierende Geschäftsstelle, eine umsichtige Wildbewirtschaftung, kurz gesagt, Voraussetzungen, die es erlauben, Wild und Jagd in die Zukunft zu führen. Unsere Kräfte werden wir bündeln müssen, und lassen Sie mich es mit dem Wahlspruch des Kaiser Franz Josef sagen: »Viribus unitis«, »mit vereinten Kräften« für Wild, Natur und Jagd. titelthemen Der Bär, ein Feindbild in der Öffentlichkeit? Von Giorgio Carmignola, Amt für Jagd und Fischerei Im Jahr 2011 haben die beiden deutschsprachigen Tageszeitungen Südtirols in 71 verschiedenen Artikeln von den Bären in Südtirol berichtet. In den Jahreszeiten, in denen der Bär aktiv ist, war somit zumindest jeden vierten Tag ein Bericht oder ein Kommentar über die Bären in den Zeitungen zu finden. Fotofallen beweisen es: die Bären gehen um. Ein Teil der Berichte beschäftigte sich mit dem Vorkommen und den Wanderbewegungen der Bären, mit den vorgefallenen Bärenrissen sowie der Fangaktion im Oktober. Der weitaus größere Teil der Berichterstattung war der Problematik gewidmet, welche die Anwesenheit des Sohlengängers mit sich bringt. Nicht fehlen durfte wie immer die Einschätzung des berühmtesten heimischen Bergsteigers, der, aus welchen Gründen auch immer, sich mehr mit den Bären auseinandersetzte als mit der Ausrüstung für Bergsteiger. Die mediale Auseinandersetzung mit der Bärenanwesenheit in Südtirol hat inzwischen einen Ton angenommen, welcher einer objektiven Einschätzung der Situation nur mehr wenig Platz einräumt. Zwei Ideologien treffen nämlich aufeinander: »Alternative« Personen sprechen sich dafür aus, dass die Bären in unseren Bergen durchaus vorkommen können und sollen. Der Großteil der Bevölkerung, die »normalen« Personen machen sich jene Meinungen zu Eigen, welche die Vertreter der einzelnen Vereinigungen und auch die Politiker über die Massenmedien gegen den Bären vorbringen. Dieselben Vereinigungen fordern aber auch den Einsatz eines Bärenanwaltes in Südtirol, dessen Aufgabe wahrscheinlich nicht sein sollte, sich für die Inte- ressen der Bären einzusetzen. Die Jagdbehörde hat hingegen institutionelle Aufgaben, welche von lokalen, nationalen oder internationalen Richtlinien vorgegeben werden. Diese Richtlinien verpflichten die Mitgliedstaaten, Maßnahmen zu ergreifen, welche den Schutz der Großraubtiere sicherstellen und somit ihre Wiederbesiedelung ermöglichen. Eine weitere Aufgabe, welche indirekt damit zusammenhängt, ist jene, die Öf- Foto: Amt für Jagd und Fischerei fentlichkeit objektiv über die Großraubtiere zu informieren. Wir danken daher der Jägerzeitung für die Möglichkeit, die aktuelle Situation über die Bären in Südtirol darzustellen. Rasche Entwicklung des Bärenbestandes Wie bekannt hat die Anwesenheit der Bären in Südtirol ihren Ursprung in einem Wie- Die Anzahl der Bären im Trentino und in den angrenzenden Ländern hat in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zugenommen. JÄGER ZEITUNG 3/2012 19 titelthemen Die bestätigten Bärennachweise in den Provinzen Trient und Bozen in den Jahren 2010 und 2011 ergeben folgendes Bild über die Verbreitung des Bären. Gemeldete Bärennachweise 2008 Spuren 12 Sichtungen 16 Foto und Filme 1 Anwesenheit bei Fütterung 1 Autounfall 0 Risse 43 2009 15 19 2 0 1 24 2010 27 14 4 0 0 43 2011 23 11 13 0 0 20 dereinsiedlungsprojekt, welches in der Provinz Trient durchgeführt worden ist. Von dieser Bärenpopulation im westlichen Landesteil der Provinz Trient haben sich im Zuge der Bestandeszunahme immer mehr junge Einzelbären in die umliegenden Gebiete ausgebreitet. Darüber hinaus haben einige dieser Bären weite Wanderungen unternommen und die Schweiz, Österreich und auch Deutschland erreicht. Im Jahr 2011 wurden mittels genetischer Analysen in der Provinz Trient und in den umliegenden Regionen 33 Bären nachgewiesen. Diese Anzahl ist als Mindestanzahl zu verstehen, die zuständigen Behörden in Trient gehen von weiteren vier Individuen aus, von denen im Jahr 2011 jedoch kein genetischer Nachweis gelungen ist. In Zusammenarbeit mit der autonomen Provinz Trient wird aufgrund der registrierten Nachweise alljährlich eine Bären-Verbreitungskarte angefertigt, welche das im Laufe des Jahres vom Bären besuchte Gebiet umfasst. Das Gebiet mit regelmäßigem Bärenvorkommen umfasst mittlerweile die deutschsprachigen Gemeinden des Nonsberges, das Ultental sowie den nördlichen Teil des Mendelkammes. Nur vereinzelte Individuen haben die Etschtalsohle überquert und sind in weiter entlegene Gebiete abgewandert. Bären in Südtirol Seit dem Jahr 2005 sind Bären mehr oder weniger regelmäßig in Südtirol anzutreffen. Alle Hinweise, welche dem Amt für Jagd und Fischerei gemeldet werden, werden überprüft und festgehalten. In den vergangenen vier Jahren ist die Anzahl an gemeldeten Bärennachweisen relativ konstant geblieben. Wenn möglich werden Gewebeproben eingesammelt und einer genetischen Untersuchung unterzogen. Diese ermöglichen eine genaue Bestimmung der anwesenden Tiere. Bis heute wurden in Südtirol ausschließlich männliche Bären nachgewiesen. Es handelt sich um die Jungen der einst Die Peildaten des Halsbandsenders zeigen, dass sich M13 im Zeitraum zwischen dem Fang Mitte Oktober und Ende Jänner 2012 vorwiegend im Grenzgebiet am Nonsberg aufgehalten hat. Grafiken: Amt für Jagd und Fischerei 20 JÄGER ZEITUNG 3/2012 titelthemen ausgewilderten Bären oder von deren Nachkommen. Im Jahr 2011 konnten in Südtirol sechs verschiedene Bären nachgewiesen werden. Hinzu kommen drei weitere Tiere, welche das Land durchquert haben, von denen es aber nicht gelungen ist, Haare oder Kot für eine genetische Analyse sicherzustellen. Im Jahr 2012 sind bisher vier verschiedene Bären in Südtirol bestätigt worden, zwei davon hatten sich bereits im Vorjahr im Land aufgehalten. Es handelt sich dabei um den sechsjährigen Bär MJ2G1, den vierjährigen M1 und den zweijährigen M13 (Männchen mit der fortlaufenden Nummer 13). Beim vierten Bären handelt es sich mit M14 um den Bruder von M13. Wie die genetischen Analysen bestätigen, nutzten alle im Jahr 2011 in Südtirol nachgewiesenen Bären im Vorjahr auch Gebiete in der Provinz Trient. Es handelt sich somit um »Pendler«, welche sich nur zeitweise in unserem Land aufhalten. Fang und Problematik rund um M13 Im Oktober 2011 riss ein junger Bär in unmittelbarer Nähe von Bergbauernhöfen im Ultental mehrere Schafe und kehrte in den darauf folgenden Tagen mehrmals zu diesen Rissen zurück. Er warf auch mehrere Mülleimer um, und auch Beobachtungen auf geringe Distanz blieben nicht aus. Dieses »überaus zutrauliche« Verhalten gab den Anlass, beim Umweltministerium um den Fang und die Besenderung des Bären anzusuchen, mit der Absicht, die Bewegungen des Bären nachverfolgen zu können und eine Bewertung des problematischen Verhaltens vornehmen zu können. Der Bär wurde am Auch in der Schweiz zeigte der Bär wenig Scheu gegenüber den Menschen. 16. Oktober 2011 vom Aufsichtspersonal des Amtes für Jagd und Fischerei unter Mithilfe eines Försters des Servizio Faunistico der autonomen Provinz Trient gefangen. Es handelte sich um den zweijährigen Jungbär mit dem Kürzel M13. Zwischen Mitte Oktober und dem 31. Jänner war es möglich, die Bewegungen des Bären nachzuvollziehen. Danach verlor der Bär das Senderhalsband. Die gewonnenen Informationen sind sehr interessant, zumal der Bär keine Winterruhe hielt. Dies ist bei jungen Bären und bei geringen Schneehöhen nichts Ungewöhnliches. Der Bär hielt sich im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Bozen und Trient auf und legte ein unproblematisches Verhalten an den Tag. Als Besonderheit muss hingegen angesehen werden, dass M13 mehr als einen Monat lang von einem zweiten Bär begleitet worden ist, welcher mit Hilfe der genetischen Analysen als sein Bruder M14 identifiziert werden konnte. Mit dem Beginn des Frühjahrs hat M13 erneut seine Wanderbereitschaft an den Tag gelegt. Noch vor Beginn seiner Wanderung ist es im Ultental zu drei Nahbegegnungen, einmal mit einer Wandererin, je ein weiteres Mal mit den Jagdaufsehern der Reviere St. Pankraz und Ulten, ge- kommen. Zehn Tage später wurde er dann von einer Bäuerin und einer Skitourengruppe im hinteren Schnalstal beobachtet. Zu Ostern war M13 bereits in der Schweiz angelangt. Das weiterhin wenig scheue Verhalten des jungen Bären hat die Verantwortlichen im Kanton Graubünden dazu veranlasst, den Bären erneut zu fangen und mit einem Halsbandsender auszustatten. In den darauf folgenden Tagen wurde der Bär von einem Zug der Rhätischen Bahn gestreift, jedoch nicht schwer verletzt. Der Aufprall hat allerdings den Sender beschädigt und funktionsuntüchtig gemacht. In den letzten Wochen wurde M13 in der Valtellina in der Provinz Sondrio gesichtet. Er hält sich zurzeit somit im lombardischen Teil des Nationalparks Stilfser Joch auf. Das Problem der Schäden Auch wenn einige Schadensvorfälle einen enormen Niederschlag in den Medien gefunden haben, hielten sich die von den Bären verursachten Schäden an den Haustieren im vergangenen Jahr durchaus in Grenzen. Verglichen mit den Vorjahren wurden deutlich weniger Schafe gerissen. Trotzdem haben die Übergriffe des Bären auf ein Fohlen und ein Kalb im August des Vorjahres für großen Unmut gesorgt. Das führte dazu, dass dem Bär eine besondere Aggressivität zugeschrieben wurde. Schwerer ins Gewicht, zumindest aus ökonomischer Sicht, fallen die Schäden an Bienenstöcken, welche vor allem im Frühjahr festgestellt worden sind. Um diesen Schäden vorzubeugen, müssen unbedingt Vorkehrungen getroffen werden. Bienenstöcke müssen im Bärengebiet mit Elektrozäunen geschützt werden. Diese werden entweder vom Amt für Jagd und Fischerei zur Verfügung gestellt oder es wird für deren Ankauf ein finanzieller Beitrag gewährleistet. Neben dem direkten Schaden beklagen die Älpler im Ultental eine deutliche Abnahme an gealptem Weidevieh. Viele Viehhalter ziehen es vor, das Vieh außerhalb des Ultentals in Gegenden zu alpen, in denen es keine Bären gibt. Der Einfluss auf den Tourismus Der Bär wird allzu gern verantwortlich gemacht für Probleme, die sich in der Realität als weniger gravierend als dargestellt herausstellen. In der Provinz Trient haben Berechnungen ergeben, dass die Anwesenheit der Bären im Brentagebiet zu einer deutliJÄGER ZEITUNG 3/2012 21 titelthemen chen Wiederbelebung des Tourismus geführt hat. Die Tourismus-Verantwortlichen in Südtirol berichten hingegen von zahlreichen Absagen von Touristen, weil die Touristen Angst hätten, sie könnten einem Bären begegnen. Es kann sicher nicht in Abrede gestellt werden, dass manche Touristen ein Bärengebiet meiden werden. Es gibt wahrscheinlich mindestens ebenso viele Touristen, welche ein naturnahes Berggebiet, in dem sogar der Bär vorkommt, besonders schätzen. Die Übersicht über die Entwicklung des Tourismus in den Gemeinden mit Bärenvorkommen lässt auf jeden Fall keine negative Entwicklung erkennen. Schlussbemerkung Der Bär ist da. Auch der Wolf hat seine Pfoten ins Land gesetzt und in Zukunft muss mit weiteren Wölfen gerechnet werden. Die Akzeptanz in der Bevölkerung, welche das Berggebiet bewirtschaftet, ist sehr gering. Es stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Zurzeit scheint es - diesen Eindruck erweckt zumindest die Berichterstattung in den Zeitungen – dass man Südtirol als »nicht geeignet« für Großraubtiere deklarieren möchte und dass man alle Hebel in Bewegung setzt, alle Tiere zu entfernen, welche für den Riss eines Schafes oder einer Ziege verantwortlich sind. Die Problematik wird damit jedoch nicht gelöst sein, denn es wird ein neuer Bär auftauchen und das Problem wird von vorne beginnen. Der Abruzzenbär, eine Leidensgeschichte Neben den alpinen Braunbären existiert in Italien eine zweite Unterart von Bären: der Abruzzenbär, die Italiener nennen ihn »orso bruno marsicano«. Sein Verbreitungsgebiet liegt vorwiegend im Nationalpark der Abruzzen. Mit dem Bärenbestand geht es aber seit Jahrzehnten abwärts. Während in den 1970er-Jahren noch 100 Exemplare unterwegs waren, ist der Bestand heute so gut wie ganz ausgeödet. Im letzten Herbst hat die Nationalparkverwaltung mit nicht weniger als 135 Mitarbeitern versucht, den Bärenbestand zu erheben. Das Ergebnis war so gut wie Null. Man beklagt inzwischen das Fehlen fruchtbarer Weibchen und im Allgemeinen eine Zunahme der Mortalität, die es zu stoppen gelte. Die Schuld am Rückgang wird den Hirten und den Jägern gegeben. Dagegen wehren sich die Jäger natür22 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Der Abruzzenbär, ein Fall fürs Museum? Die Zukunft wird es zeigen. lich, und sie legen Wert auf die Feststellung, dass seit den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die letzten Bärenjagden veranstaltet wurden, nie ein Jäger einen Bären gestreckt hat. Es bleibt als Grund die Wilderei. Aber auch die anderen Vorschläge und Beanstandungen der Umweltschützer stoßen auf Unverständnis: Verbot der Giftaus- legung (als ob es diese noch gäbe), die Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos und auch die Abdeckung einer Tränke gehört zu den Anregungen. Der Sekretär der Gruppe Wilderness - Associazione italiana per la wilderness, Franco Zulino, schreibt zum Schluss einer Aussendung: »Es wird nicht lange dauern, da werden sich die Gelehrten und Umweltschützer mit dem Vorschlag an die Behörden werden, aus Slowenien Bären einzubürgern zur Blutauffrischung der Population«. Das gesamtstaatliche Institut ISPRA schätzt den Bärenbestand in den Abruzzen aufgrund genetischer Analysen allerdings auf etwa 40 Exemplare. auk titelthemen Zwei Bären auf Südtirols Straßen überfahren In den vergangenen zwei Monaten ist es bekanntermaßen gleich zu zwei Verkehrsunfällen auf Südtirols Straßen gekommen, in denen Bären verwickelt waren. Glücklicherweise blieben die in die Unfälle verwickelten Personen dabei unverletzt. Die von den Fahrzeugen erfassten Bären kamen hingegen ums Leben. Diese Vorfälle entfachen erneut die Debatte um die Bären in Südtirol, sie führen aber auch dazu, das Problem von Verkehrsunfällen an Wildwechseln zu beleuchten. Der Unfall mit M14 bei Villanders Das zweijährige Bärenmännchen M14 hielt sich am Osterwochenende zwischen Terlan und Unterrain auf und plünderte hier in einer Obstanlage in der Nähe der Schnellstraße MeBo einen Bienenstock. Zwei Wochen später, am Morgen des 21. April, wurden auf dem frisch gefallenen Schnee in der Nähe des Schigebietes am Rittnerhorn Spuren eines Jungbären entdeckt, welche, vom Sarntal kommend in Richtung Barbian führten. Die Größe der Abdrücke ließ vermuten, dass möglicherweise M14 sie hinterlassen hatte. Um 23 Uhr desselben Tages wurde der Jungbär auf der BrennerStaatsstraße auf der Höhe von Villanders von einem in Richtung Süden fahrenden Auto erfasst. Der Fahrer des Wagens, Johann Kainzwalder, konnte den Zusammenstoß Wurde bei Villanders überfahren: der Bär M14. mit dem Bären nicht vermeiden. Glücklicherweise blieben der Autolenker sowie sein Sohn, der am Beifahrersitz saß, unverletzt. Der Sohlengänger hingegen verendete infolge der schweren inneren Verletzungen, welche er sich beim Aufprall zugezogen hatte. Der Bärenkadaver wurde dem Naturmuseum übergeben, welches die Präparierung des Tieres veranlasst hat und das Präparat ab dem nächsten Herbst ausstellen wird. Zweiter Bär auf der MeBo überfahren In der Nacht vom 7. auf den 8. Juni kam es zu einem weiteren Unfall mit tödlichem Ausgang für einen jungen Bären. Der Unfall ereignete sich Fotos: Amt für Jagd und Fischerei kurz nach Mitternacht auf der Nordspur der MeBo auf der Höhe von Terlan. Der dramatische Unfallhergang lässt erkennen, dass Bruno Svaldi, der Lenker des Unfallfahrzeuges, keine Chance hatte dem Tier auszuweichen. Der junge Bär hatte die Fahrbahn nämlich plötzlich betreten, und in Folge der hohen Geschwindigkeit kam es zu einem heftigen Vom Hauptverbreitungsgebiet der Bären sind bereits zahlreiche Jungtiere ausgewandert, der Großteil davon nutzte den Korridor über den Vinschgau. Bären, welche das Etschtal Grafik: Amt für Jagd und Fischerei überqueren, gehen ein hohes Unfallrisiko ein. JÄGER ZEITUNG 3/2012 23 titelthemen Aufprall. Um welchen Bär es sich handelt ist bisher nicht bekannt, es müssen noch die genetischen Analysen abgewartet werden. Auf jeden Fall handelt es sich um einen jungen Bären im Alter von drei bis vier Jahren, möglicherweise um M1. Auch der Kadaver dieses Bären wurde einem Landesmuseum zur Verfügung gestellt, dem Museum Ladin Ursus ladinicus, in welchem die prähistorischen Funde zum Höhlenbär der Dolomiten ausgestellt sind. Wanderkorridore Die meisten Bären halten sich in jenem Gebiet auf, in dem sie geboren wurden. Weibliche Tiere nutzen dabei kleinere Gebiete als männliche. Einige junge, anderthalb- bis fünfjährige männliche Tiere entfernen sich hingegen weiter weg von ihrem Geburtsort. Es handelt sich hierbei um eine Überlebensstrategie: die Weibchen bleiben in ihrem angestammten Gebiet und festigen die Population, von den Männchen reproduzieren sich hingegen nur die dominanten Tiere erfolgreich. Die jungen Männchen sind gezwungen abzuwandern und neue Lebensräume zu erkun- den. Die Erfahrungen, welche wir im Zuge des Life-UrsusProjektes gemacht haben, zeigen uns drei häufiger genutzte Wege, welche von auswandernden Tieren beschritten werden. Diese Wege, welche sich durch Südtirol ziehen, können als »ökologische Korridore« angesehen werden. Der wichtigste ökologische Korridor ist demnach jener, über den die Tiere vom Kerngebiet aus über den Vinschgau ins Engadin und weiter nach Tirol gelangen. Über diesen Korridor sind in den letzten sieben Jahren Wanderungen von neun Jungbären bekannt geworden. Die Ausbreitungsrichtung, welche mit den meisten Problemen behaftet ist, ist der Osten. Drei Bären, die Bärin Vida, M14 und jener Bär, welcher auf der MeBo überfahren worden ist, haben bisher nördlich von Bozen das Etschtal überquert, zwei weitere Bären haben das Etschtal südlich von Bozen überquert. Um das Tal zu überqueren, müssen auch die großen Verkehrsachsen sowie die Eisenbahnlinie gequert werden, was mit einem erheblichen Unfallrisiko verbunden ist. Schließlich stellt der Ausläufer der Karnischen Alpen im Osten unseres Landes einen Wanderkorridor für Bären dar, welche von Slowenien, dem Friaul oder Kärnten auswandern. Bisher ist in den Jahren 1997, 2002, 2009 und 2011 je ein Bär im östlichsten Landesteil bekannt geworden. Erhöhtes Unfallrisiko bei Bären Seit Beginn des Wiederansiedlungsprojektes im Jahr 1999 sind in Südtirol vier Verkehrsunfälle bekannt geworden, in denen ein Bär verwickelt war. Im August 2001 wird auf der Autobahn in der Nähe von Au24 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Das zweite Unfallopfer, ein männliches Stück mit einem Gewicht von 110 kg, wurde bei Terlan totgefahren. er die Bärin Vida angefahren und am Hinterbein verletzt. Im April 2009 streift ein Auto auf der Gampenpassstraße einen Bären, ohne diesen zu verletzen. Im April 2012 wird M14 auf der Brennerstaatsstraße bei Villanders angefahren und getötet Dasselbe Schicksal ereilt im Juni 2012 einen weiteren Bären auf der MeBo bei Terlan. Im Trentino sind bisher zwölf Zusammenstöße mit Bären verzeichnet worden, zehn davon auf Landesstraßen, zwei auf Staatsstraßen. Bei diesen Unfällen ist jedoch nur einmal ein Bär getötet worden, es handelte sich dabei um eines von drei Bärenjungen, welches im Juli 2008 in der Val Rendena beim Überqueren der Straße überfahren worden ist. Das Problem der Straßenunfälle mit Bären ist auch in Gebieten mit etablierten Bärenvorkommen, in denen auch die Jagdausübung auf Bären erlaubt ist, bekannt. So stehen in der Statistik 2006 des Landes Slowenien 94 auf der Jagd erlegte Bären weiteren 26 im Straßen- oder Bahnverkehr verunglückten Bären gegenüber. Auch in der Region Groski Kotar in Kroatien, welche mit 150.000 Hektar we- niger als ein Viertel so groß ist als Südtirol, sind in der jahrelangen Statistik 19 Prozent des registrierten Bärenabganges auf Verkehrsunfälle zurückzuführen. Von 73 Verkehrsunfällen mit Bären, welche in einem Zeitraum von 30 Jahren registriert wurden, sind 51 im Schienenverkehr passiert. Grünbrücken oder Unterführungen Mehrere europäische Länder haben sich des Problems der ökologischen Barrieren, wie große Verkehrsadern sie darstellen, angenommen. Als funktionierende Lösungen stehen Unterführungen oder großräumige Grünbrücken zur Wahl. Das eingeschränkte Platzangebot in den Talsohlen unseres Landes macht die Realisierung eines solchen Überganges für die Wildtiere noch schwieriger. Bei der Projektierung und der Verwirklichung der zahlreichen Straßenabschnitte, welche in den vergangenen Jahren fertiggestellt worden sind, ist dem Thema Wildwechsel jedoch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Giorgio Carmignola Übersetzung: Lothar Gerstgrasser titelthemen Leserforum Im Folgenden wollen wir versuchen, ein Leserforum einzurichten, nicht zuletzt auch deshalb, um kritischen Stimmen Raum zu geben. Eine Regel vorweg: Wir behalten uns vor, Leserbriefe auch gekürzt wiederzugeben, wenn sie die übliche Länge eines Leserbriefes (1.200 Anschläge) überschreiten. Zur Bärenrunde im Sender Bozen Die Vertretung der Südtiroler Jäger ist sicher gut wahrgenommen worden! Mir fehlten Infos zur Frage »Bärin mit Bärenkindern«. Man hat mich im Osten davor immer besonders gewarnt! Zum Bestand eine Bemerkung: In Turku / Finnland wurde ich aufgeklärt: Bestand 1000 Stück, 100 für Jagd vorgesehen. Angeblich weitere hundert werden in entlegenen Orten entnommen. Die Schüler haben weite Strecken bis zum Sammelort Auto und Bus, man denke an die lange, dunkle Jahreszeit! Diese Wege sind bärenfrei. Hugo Daprà, Völs Jagdliche Leitlinien Bezugnehmend auf die »Strategie für Wild und Wald – jagdliche Leitlinien« möchte ich auf Hemmschwellen, die in vielen Revieren bestehen, ob 26 JÄGER ZEITUNG 3/2012 damit verbundene Notwendigkeiten oder nicht, hinweisen. Als Beispiel nenne ich das Revier Ritten, in dem absichtlicher Abstand besteht, den Abschussplan von Rotwild zu erfüllen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass nach Erlegung des ersten Hirsches eine Sperre von fünf Jahren und nach Erlegung des zweiten Hirsches eine Sperre von zehn Jahren dem Jäger auferlegt wird. Dadurch werden gute und erfahrene Hirschjäger zurückgebremst, und zudem versucht der Jäger nach der Sperre nur bessere Hirsche zu erlegen. Abschüsse von schwächeren Hirschen werden nicht mehr getätigt. Zudem besteht bei den gesperrten Jägern nur beschränktes Interesse, Kahlwild zu erlegen. Eine weitere Hemmschwelle ist die untersagte Jagd auf den Hirsch jener Jäger, denen ein Gamsabschuss zusteht. Im Revier Ritten betrifft es 50 Jäger jährlich. Von zirka 140 Jägern können maximal 50 bis 60 Jäger den Hirsch bejagen. Die Jagd auf Kahlwild steht zwar allen Jägern zu, aber wie oben gesagt, besteht wenig Interesse, auch weil das richtige Ansprechen viel Erfahrung voraussetzt und weil bei Fehlabschüssen immer das Spektrum der Sanktionen als Hemmschuh im Nacken sitzt. Die bei Nichterfüllung des Abschussplanes angedrohte Vervollständigung der Abschüsse durch Jagdaufseher dürfte auf Unverständnis und auf Widerstand bei der Jägerschaft stoßen. Deshalb sollte nicht nur die Kommission für die Abschussplanung sich mit der Angelegenheit befassen, sondern auch der Jagdverband sollte die von den Revieren restriktiven selbstgebastelten Auflagen mit gesetzlichen Normen einer Regelung zuführen. Dietmar Bregenzer Stacheldrahtzäune und aufgelassene elektrische Plastikzäune Bei meinem Jagdrundgang in der vergangenen Woche, habe ich in der Örtlichkeit »Samberg« in Eggen in der Gemeinde Deutschnofen einen alten Stacheldrahtzaun und den aufgelassenen elektrischen Plastikzaun angetroffen und fotografiert. Diese alten Zäune hängen sehr oft abgebrochen lose herum, sind teilweise im Gras eingewachsen und sind so für das Wild und für die Jagdhun- de eine laufende Gefahr. In der Jagdpresse werden immer wieder Fotos von Wildtieren und Jagdhunden gezeigt, welche durch solche Zäune schwer verletzt oder sogar getötet wurden. Ich ersuche deshalb die hierfür zuständigen Stellen, bei den Bauern im Berggebiet zu intervenieren und darauf hinzuweisen, dass solche Zäune entfernt und entsprechend entsorgt werden müssen. Ich weise auch auf das entsprechende Entsorgen hin, da ich auch festgestellt habe, dass zusammengerollte Drahtund Plastikzäune oft auch nur im Wald liegengelassen werden. Richard Pichler, Eggen Zusammenarbeit Jäger/Landwirte In unserem Revier ist die gute Zusammenarbeit mit der bäuerlichen Bevölkerung das wichtigste Anliegen, deshalb haben wir auch verschiedene Aktionen: Jedem Bauern, und auch wenn zwei Generationen auf demselben Hof leben, wird ein Jagdkalender ausge- titelthemen teilt, den wir selber machen und auch finanzieren. Weiters wird jedes Jahr im Sommer ein Grillfest veranstaltet, wo die Bauern mit Familien und die Jäger mit den Familien eingeladen sind. Wir laden die Grundbesitzer immer fraktionsweise ein, weil sonst zu viele zusammenkämen. Die Grillfeste kommen sehr gut an, wie die Teilnehmerzahlen mit zirka 200 Personen be- weisen. Das Wichtigste ist sicher der Kontakt zwischen Bauern und Jägern. Wie immer, wenn man gemütlich zusammensitzt, lassen sich die Probleme leichter ausdiskutieren. Zwecks Wildbret für die Bauern haben wir das hier so geregelt, dass abwechselnd jeder Bauer im Laufe der Jahre Wildbret vom Revier erhält, und zwar auch die Bergbauern und nicht nur die Obst- bauern, alle 200 Höfe unseres Reviers. Deswegen meine Frage als Revierleiterin: Wie kann es sein, dass ein Revier, das seine Hausaufgaben macht, Wildschäden zahlen muss für Reviere, wo dem nicht so ist? Die Kosten, die wir als Revier für die Bauern ausgeben, belaufen sich auf zirka 3.000 Euro jährlich. Kann ich da auch um einen Beitrag zwecks Vergütung ansuchen? Ich hoffe, dem Jagdverband die Situation in unserem Revier etwas näher gebracht zu haben. Eines noch zum Schluss: Würde sich mancher Jäger anders verhalten gegenüber der landwirtschaftlichen Bevölkerung, würden viele Probleme gelöst werden Helga Moosmair, Revierleiterin St. Leonhard in Passeier Polemik und kein Ende In einer nie dagewesenen Intensität wurden in den letzten Monaten die Jägerschaft, der Jagdverband, die Jagdausübung an und für sich kritisiert. Einige Personen scheinen sich regelrecht auf alles, was mit der Jagd zu tun hat, eingeschossen zu haben. Bislang haben sich mehr oder minder verschiedene Stoßrichtungen herauskristallisiert. Die »barbarische Jagd« Eine neue Anti-Jagd-Bewegung macht nun auch in unserem Land immer häufiger von sich reden. Die gesamtstaatliche Liga zur Abschaffung der Jagd hat in unserem Land einen Ableger gebildet, der Hauptvertreter scheint Herr Richard Steinmann aus Brixen zu sein. Steinmann verfasst vor allem Leserbriefe, welche die verschiedensten Themen berühren: die Jagd als unzeitgemäßes Hobby, die Jagd als nicht öffentlich förderungswürdige Einrichtung, das Töten von Tieren als barbari- Richard Steinmann verdreht Begriffe und verändert Aussagen, um gegen die Jagd zu polemisieren. JÄGER ZEITUNG 3/2012 27 titelthemen scher Akt. Dabei nimmt es Steinmann mit den Argumenten nicht besonders genau. In einer Radiosendung zum Thema Tierschutz wurde er zugeschaltet, und dabei wandte er sich gegen die »Leitlinien für eine wald- und feldverträglichen Wildbewirtschaftung«. Bei dieser Gelegenheit erregte sich Steinmann über dieses vom Südtiroler Bauernbund, von Forstbehörde und vom Jagdverband unterzeichnete Abkommen und meinte, bei Wildschäden, die er übrigens kategorisch in Abrede stellt, würden sogar Jagdschutzgebiete miteinbezogen, sodass das Wild nirgends mehr Ruhe genösse. Das Wort »Jagdschutzgebiete« kommt aber im Abkommen nicht vor, wohl aber der Begriff »Jagdschutzorgane«. Es heißt in den Leitlinien, dass bei Wildschäden und wiederholt nicht erfüllten Abschussplänen die Jagdschutzorgane in die Erfüllung der Abschusspläne mit einbezogen werden müssen. Aus »Jagdschutzorganen« machte Steinmann »Jagdschutzzonen«. Das ist eigentlich schon ein starkes Stück. Anlässlich der Jagd- und Fischereimesse in Riva del Garda gab es heuer wieder vor den Messetoren eine Protestveranstaltung. Dabei war auch Richard Steinmann anwesend, der ein Schild um den Hals trug, auf welchem unter dem Bildnis von Johann Wolfgang von Goethe geschrieben stand: »La caccia è sempre una forma di guerra« (»Die Jagd ist immer eine Art von Krieg«). Unter dem Namenszug J. W. von Goethe stand noch erklärend: »Filosofo e scrittore tedesco«, ein deutscher Philosoph und Schriftsteller also. Diese Erklärung dürfte nicht nur Germanisten stören. Was aber an der ganzen Botschaft perfide erscheint, ist die Art und Weise, mit welcher Goethe hier durch einen ungenau zitierten und aus dem Zusammenhang gerissenen Satz als Jagdgegner erscheint, wobei Goethe nicht nur kein Jagdgegner, sondern vielmehr in jungen Jahren ein praktizierender Jäger war. Das aber passt nicht ins Weltbild des Richard Steinmann. Zum zitierten Satz: Er stammt aus dem Frühwerk Goethes »Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand«. Im Original läuft die Szene, in der diese Worte fallen, wie folgt ab. Götz von Berlichingen sitzt in Jagsthausen an einen Tisch, da treten die Reitersburschen Lerse und Georg mit Wildbret auf. Götz: »Glück zu, brave Jäger!« Georg: »Das sind wir aus braven Reitern geworden. Aus Stiefeln machen sich leicht Pantoffeln«. Lerse: »Die Jagd ist doch immer was, und eine Art von Krieg«. Georg: »... Wenn sich die Welt umkehrte, würden wir Jäger werden. Da sind wir’s ohne das ... «. Hier beklagen also zwei Reitersleute, dass sie nicht zum Kriegsdienst ausreiten dürfen. Goethes Haltung zur Jagd wird auch in seinen Hauptwerken, etwa in den Gedichten, positiv geschildert. Im schönen Gedicht »Verschiedene Empfindungen an einem Platze« heißt es in der vierten Strophe: »Es lohnet mich heute Mit doppelter Beute Ein gutes Geschick«. In den letzten zwei Zeilen schreibt Goethe: »Es lebe der Jäger, Es lebe sein Glück«. Zu den schönsten Gedichten Goethes zählt die »Harzreise im Winter«, das einen Jagdausflug mit dem Herzog Carl August reflektiert, Goethe schreibt darin: »Der du der Freuden viel schaffst, jedem ein überfließend Maß, segne die Brüder der Jagd auf der Fährte des Wilds«. Wenn man in den Briefen Goethes stöbert, findet man interessante Aussagen zur Jagd. Am 15. Januar 1781 schreibt der Dichter an den Herzog Carl August: »Ich bin sehr neugierig, wie Ihre Jagd abgelaufen ist, die meine schränkt sich auf einen Raben ein, den ich gestern von einer 28 JÄGER ZEITUNG 3/2012 hohen Aschen aus einer Entfernung, wo er sich sicher glauben konnte, mit meiner guten Flinte, wie einen Sack heruntergeworfen habe«. Goethe hat auch die Jagd kritisiert und unter anderem den Umstand angeprangert, dass dem Schwarzwild zu wenig Einhalt geboten würde. Aber das alles interessiert den Herrn Steinmann nicht, und er stellt uns Goethe einfach als einen Jagdgegner dar. Die zweite Stoßrichtung Die zweite Stoßrichtung der Kritik zielt auf den Jagdverband, auf dessen Befugnisse, auf seine angebliche Macht, auf den Umstand, dass er öffentliche Beiträge bekommt, was nichts anderes ist als die Anwendung eines bestehenden Gesetzes. Der Hauptvertreter dieser Linie ist der ehemalige Mitarbeiter und Förster im Amt für Jagd und Fischerei Karl Hofer, der inzwischen auch als ein Experte in Jagdsachen bezeichnet wird. Hofer kann als Speerspitze jener Kräfte angesehen werden, die im Jagdverband eine feindliche Organisation wittern. Der sogenannte Abbau der Dienststellen des Amtes für Jagd und Fischerei hat in ihm einen unerbittlichen Kritiker gefunden, er spricht von einem gut funktionierenden Dienst, der auf Druck des Südtiroler Jagdverbandes reduziert worden sei. Es stellt sich die Frage, warum Hofer dies alles so genau weiß. Warum schreibt er nicht, wieviel Anzeigen und Erhebungsprotokolle die Förster und wieviele die Verbandsjagdaufseher gemacht haben, deren Reduzierung er fordert, ohne darauf hinzuweisen, dass seit 1988 die Verbandsjagdaufseher von damals 21 auf heute sieben reduziert worden sind titelthemen die Leute früher oder später. Leider gibt es auch in Jägerkreisen einige wenige, die auf die Argumente der genannten Kritiker abfahren. Wenn aber Jagdgegner angebliche Missstände in die Öffentlichkeit tragen wollen, dann geht es ihnen ganz sicher nicht darum, dass diese Misstände ausbleiben, sondern einzig und allein um die Abschaffung der Jagd. Das erkennen nicht einmal alle Jäger, wie aus verschiedenen Rückmeldungen leider abgeleitet werden muss. An die eigene Brust klopfen ... und im Amt für Jagd und Fischerei die Stellen im umgekehrten Verhältnis seit damals verändert worden sind. Am Anfang seiner Anti-SJV-Mission sah Hofer die an den Jagdverband zurückgegebene Kompetenz, Disziplinarstrafen zu verhängen, als rechtlich unzulässig an. Letzthin beschäftigte sich Hofer intensiver mit den Beiträgen, die der Jagdverband erhält, und er beanstandet, dass es eine nie dagewesene Änderung der Kriterien gegeben habe. Dem Jagdverband war, wie anderen Verbänden auch, ein Beitrag für das neue Büro zugesichert worden. Mit den Kriterien für die Beitragsgewährung hat sich der Jagdverband überhaupt nie befasst und auch nie interveniert. Das ist allein Sache der Landesregierung und der Ämter. Karl Hofer hat in seiner aktiven Dienstzeit sehr gut mit dem Jagdverband und seinen Aufsehern zusammengearbei- tet. Er hat stets mit Engagement und Kenntnis seine Arbeit getan. Es bleibt zu hoffen, dass das frühere gegenseitige Vertrauen wieder hergestellt werden kann. Zielrichtung drei Die dritte Ebene der Kritik klammert sich an Einzelvorkommnissen rund um die Jagd und nimmt diese zum Anlass, um dem Unmut gegen die Jäger Luft zu machen, ob das nun zu weite und zu unvorsichtige Schüsse sind, bei denen riskiert wird, das Wild nur zu verletzen, ob es getötete Katzen oder Hunde sind – die Zielrichtung der Kritik geht allerdings nicht an die Einzelnen, an die Urheber, sondern an die Jägerschaft insgesamt. Zum wiederholten Male wird in Leserbriefen darauf hingewiesen, dass bei Hundetötungen nichts unternommen wurde, und natürlich wird der Jagdverband ange- sprochen. Zum Hintergrund: Eine Hundetötung passierte im Jahr 2007. Während der Fuchsjagd hatte ein Jäger irrtümlicherweise einen Hund erlegt. In diesem Fall gab es einen vollen gerichtlichen Freispruch. Auch in einem zweiten Fall einer Hundetötung, die vor nicht langer Zeit vorgekommen ist, wurde die Sache gerichtlich archiviert. Was soll also der Jagdverband machen, könnte man sich zu Recht fragen. Dass man auch bei der Katzentötung zuerst die Gerichte entscheiden lassen muss, leuchtet den Tierschützern nun einmal nicht ein. »Nur keck verleumden, etwas bleibt immer hängen«. Dieser Spruch geht auf den griechischen Philosophen und Schriftsteller Plutarch zurück, der um Christi Geburt lebte. Wenn die Falschmeldungen oder Verleumdungen mit hämmernder Frequenz vorgetragen werden, glauben sie Die dritte Kategorie der Kritiken, welche einzelne Missstände aufgreifen, um das Ganze zu verurteilen, dürfen keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Es geht um nichts weniger als um den Fortbestand der Jagd. Eine Jagd, welche die Zeiten erhöhter Sensibilität in der Öffentlichkeit überdauern will, muss vorzeigbar bleiben. Vorzeigbar sein heißt, dass alles, was man im Zuge der Jagdausübung oder im Jagdbetrieb tut, auch der öffentlichen Beobachtung standhalten sollte. Ein gewagter Schuss auf zu großer Distanz – kein Thema, das darf nicht sein. Das Risiko, ein Wildtier nur zu verletzen, muss vermieden werden. Unerlaubte Erlegungen von Haus- oder Wildtieren – absolut kein Thema. Um die Vorzeigbarkeit der Jagd werden wir uns in den nächsten Monaten und Jahren vermehrt bemühen müssen, wenn wir wollen, dass nicht nur wir auf die Jagd gegangen sind, sondern dass auch unsere Kinder noch dieser schönsten Freizeitbeschäftigung nachgehen können. Heinrich Aukenthaler JÄGER ZEITUNG 3/2012 29 aktuelles Landeskollektivvertrag für landwirtschaftliche Arbeiter Am 7. Juni einigten sich die Vertragspartner auf die Unterzeichnung des Landeskollektivvertrages für landwirtschaftliche Arbeiter. Die Verhandlungen hatten sich über Monate hingezogen. Zum Schluss ging es vor allem um die Entlohnung. Der Kompromiss, der unter dem Vorsitz des Obmanns des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler schließlich die Zustimmung aller fand, lautet: Ab 1. Juni 2012 werden die Löhne für landwirtschaftliche Arbeit um 2,7 % erhöht, ab 1. Jänner 2013 um weitere 2,5 %. Damit soll die vorhergesagte Inflation, die für den Euro-Raum mit 2,4+2,4% veranschlagt ist, aufgefangen werden. Bei den Verhandlungen sitzen die Gewerkschaftsvertreter mit den Vertretern der Arbeitgeberverbände an einem Tisch. Das sind auf der einen Seite der Südtiroler Bauernbund mit Obmann Leo Tiefenthaler, wobei die Verhandlungen größtenteils der Personalchef Josef Haller leitet, der auch am besten Bescheid weiß, ferner die Südtiroler Gärtnervereinigung mit Valtl Raffeiner und Hansjörg Auer, von der Fachgruppe Obstbau Otmar Clementi, vom Südtiroler Jagdverband Heinrich Aukenthaler, von der Federazione Proviniciale Coltivatori Diretti Luca Rossi, als Vertreter der Großbetriebe war Daniel Bedin von der Laimburg anwesend. Von der Gewerkschaftsseite waren für den ASGB Priska Auer und Norbert von Spinn, vom GLL-AGB/FLAI-CGIL Christine Pichler, vom F.A.I.S.G.B. CISL Paul Mulser und vom U.I.L.A./U.I.L.-S.G.K. Christian Troger mit dabei. Die diesjährigen Verhandlungen waren von einer nicht guten Ausgangslage geprägt. Die wirtschaftliche Situation in Italien ist ungewiss. Die Arbeitsmarktreform lässt auf sich warten und wird wohl keine großen Veränderungen bringen. Das zwingt Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zum Zusammenschauen. Aus diesem Grund waren die Forderungen auch durchwegs mäßig und der Ab- schluss ausgewogen. Die Südtiroler Jagdaufseher sind laut dem Ergänzungsvertrag in der Kategorie für hochspezialisierte landwirtschaftliche Arbeiter eingestuft. Laut geltender Lohntabelle erhalten sie ab Juni 2012 einen Grundlohn von 1.450,94 Euro, eine Qualifikationszulage von 223,52 Euro, einen Spesenersatz von 67,06 Euro und eine Mensazulage von 112,20 Euro. Zusammen mit der gewährten Erhöhung von 2,7 %, das sind 39,18 Euro, entsteht daraus ein Gesamtbruttolohn von 1.892,98 Euro. Nicht inbegriffen in diesem Betrag ist die Fahrtkostenvergütung, die gegenwärtig 0,03 Euro pro beaufsichtigenden Hektar beträgt. Zurzeit sind in Südtirols Revieren 72 Revier- und sieben Verbandsaufseher im Dienst. Gruppenfoto nach Abschluss der Verhandlungen: Von links Hansjörg Auer und Valtl Raffeiner von der Gärtnervereinigung, Josef Haller (vorne), Personalchef des Südtiroler Bauernbundes, Norbert von Spinn vom ASGB, Leo Tiefenthaler, Obmann des Bauernbundes, die Gewerkschafter Christian Troger, Christine Pichler, Paul Mulser und Priska Auer und Heinrich Aukenthaler vom Südtiroler Jagdverband. Foto: Südtiroler Bauernbund 30 JÄGER ZEITUNG 3/2012 aktuelles »Werkstatt Natur« - Von einer Idee zu einer Institution Der Bezirk Bozen konnte Roman Bunyai, den Leiter der »Werkstatt Natur«, am 1. Juni 2012 für einen Vortrag für Revierleiter und Revierausschussmitglieder in Kaltern gewinnen. Dabei berichtete Bunyai über seine Erfahrung und die Wichtigkeit in Sachen Wald- und Jagdpädagogik. Vor allem mit Spielen sind die Kinder zu gewinnen. Die steigende Anzahl von beeindruckten Besuchern der »Werkstatt Natur« zeigt, dass Familien und andere Naturinteressierte gerne die Möglichkeit nutzen, die Geheimnisse rund um Wald, Wild und Jagd zu erkunden. Nach der Eröffnung im Herbst 2002 ging die »Werkstatt Natur« nach einem kurzen Probebetrieb im Frühjahr 2003 in Vollbetrieb. Als erste wild- und waldpädagogische Erlebnis- Roman Bunyai aus dem Burgenland konnte wertvolle Anregungen geben. stätte des Burgenlandes wurde sie bereits im ersten Jahr von den burgenländischen Schulen und Kindergärten sehr gut angenommen. Die Pädagogen sind vom Angebot begeistert und empfehlen die- se Naturerlebnisstätte weiter. Durch diesen Bekanntheitsgrad bei Schulen und Kindergärten erleben mittlerweile rund 10.000 Kinder pro Jahr mit all ihren Sinnen diese Werkstatt der etwas anderen Spielerisch die Natur erleben, Lothar Gerstgrasser weiß, wie es geht. Fotos: Eduard Weger JÄGER ZEITUNG 3/2012 31 Art. Gestartet war man mit 700 Besuchern pro Jahr. Die »Werkstatt Natur« bringt Familien mit Kindern, Kindergärten, Grund- und Hauptschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen die Lebensräume Wald, Feld und Wasser näher. In der Werkstatt Natur haben naturinteressierte Familien die Möglichkeit, die Geheimnisse rund um Wald, Wild und Jagd zu erforschen. Unter fachkundiger waldpädagogischer Leitung erfahren Kinder gemeinsam mit ihren Eltern spielerisch das Naturerlebnisareal mit vielen aufregenden Stationen genauso wie die Geheimnisse rund um den Wald und seine wilden Bewohner. Gerade in der heutigen Zeit ist und wird es immer wichtiger, schon für die Kinder Aufklärungsarbeit zu betreiben und die Umweltbildung und Naturvermittlung für Groß und Klein zu fördern. Ein bekanntes Zitat von Konfuzius sagt: »Erkläre mir - und ich werde vergessen. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun - und ich verstehe.« Die Kinder in den Schulen werden mittlerweile von Angeboten überhäuft. Jeder ver- sucht sich dort zu bewerben, ob Sportvereine, Musikkapelle, Feuerwehr, Rettung und dergleichen. Wir müssen unser Wissen in Sachen Natur und Wild zwar den Schulen anbieten, wir müssen aber imstande sein, unser Wissen angemessen und erfolgreich weiterzugeben. Das Fernziel lautet, dass nicht wir uns an die Schulen wenden müssen, sondern die Schulen von sich aus zu uns kommen und unser Wissen in Anspruch nehmen. War es vor einigen Jahren noch die städtische Bevölkerung, der der Bezug zur Natur oft gefehlt hat, ist dies jetzt leider auch im ländlichen Bereich immer öfter anzutreffen. Warum nicht die natürlichen Ressourcen nutzen? Jäger haben seit jeher, und heute sicherlich noch viel mehr, versucht mit ihren Wildtieren zu haushalten. Warum sollten wir dieses äußerst wertvolle Gut der Natur nicht nutzen? Wäre es besser, wenn wir im Kaufhaus vakuumverpackte Schnitzel oder gemästete Hühner kaufen würden, die in ihrem kurzen Leben überhaupt nie ein Tageslicht gesehen haben? Jagdaufseher geben ihr Wissen weiter. 32 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Wer kennt im Grunde die Natur so gut wie wir Jäger? Wir müssen aber endlich den Mut fassen und uns nicht verstecken, sondern nach vorne wagen und unser Wissen auch zeigen. Wer außer uns Jägern setzt sich für Wildtiere ein? Hat jemand einen Jagdgegner gesehen, Lebensraumverbesserungen für das Wild zu machen? Hat jemand Jagdgegner gesehen, wie sie in strengen Wintern hungernden Rehen Heu ausgetragen haben? Nein, aber leider machen wir derzeit häufig den Fehler, anstatt dieses unser gutes Tun den Nichtjagenden zu präsentieren, uns über Medien selbst ins schlechte Licht zu rücken. Auch im Auftreten und in der Kommunikation müssen wir Jäger noch einiges lernen und verbessern. Wir sind nun mal eine kleine Minderheit in der Bevölkerung und es ist nicht leicht, die Nichtjagenden von der Jagd zu überzeugen. Wir müssen aber alles daran setzen uns hier von unserer besten Seite zu zeigen. Zum Beispiel wäre es viel sinnvoller, Fotos von lebenden Tieren mit Erzählungen ins Internet zu stellen, als Fotos mit Gewehr und erlegtem Wild. Wir glauben anscheinend, dass diese Internetseiten nur von Jägern besucht werden. Da liegen wir falsch, letztere Fotos sind ein gefundenes Fressen für Jagdgegner. Wir können mit ganz einfachen Mitteln Kindern und Jugendlichen unser Wissen über den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, die ökologischen Zusammenhänge, die Vielfalt der heimischen Wildtiere und ihrer Lebensweisen vermitteln, ganz nach dem Motto »Im Wald vom Wald lernen«! Der Wald in all seiner Strukturvielfalt und seinem Artenreichtum ist Ort für Verständnis, Freiraum und Entfaltung. Eduard Weger GRAPHIC Irene Kraus aktuelles Sterzing 39049 Vipiteno Hochstraße 7 Via Alta Tel. - Fax 0472 768 088 www.walter-brunner.it aktuelles Spurensuche im Schnee Auf dem Programm des Kindergartens von Sand in Taufers stand heuer das Thema »Der Wald«. Unter diesem Aspekt und in der Rolle des Vaters und Jägers hatte ich das Vergnügen, am 27. Jänner 2012 zusammen mit den Kindergärtnerinnen, vor allem mit den beiden Jagdaufsehern Andreas Sigismondi und Werner Clara einen Ausflug zu den Rein-Wasserfällen in der Nähe von Sand in Taufers zu organisieren. Hier wurde mit dem Material, welches freundlicherweise von den beiden Jagdaufsehern zur Verfügung gestellt worden war, eine Fährte gelegt, eine echte »Spurensuche im Schnee«. Auf einer kurzen verschneiten Strecke mitten im Wald konnten die Kinder den Tierspuren folgen. Die Kinder konnten am Wegessrand ausgestopfte Tiere wie zum Beispiel einen Adler, eine Eule, ein Schneehuhn und natürlich einen Fuchs betrachten. Das Interesse der Kleinen war sehr groß und trotz eisiger Kälte – es herrschten minus 10 Grad Celsius – hatten sie viel Spaß bei der netten Spurensuche. Passenderweise haben die Kinder beim Fuchspräparat »Fuchs du hast die Gans gestohlen« und bei der Eule »Eine weiße Eule fliegt herum« gesungen. Großes Interesse erregten natürlich auch unsere drei vierbeinigen Helfer Aika, Luna und Lilly und die beiden grün gekleideten »Waldmänner«. Mit ihrer Anwesenheit und ihrem sympathischen Wesen haben die Aufseher sogar die schüchternsten Kinder verzaubert. Am Ende des Ausflugs, nach einem Picknick, wurden die kleinen Teilnehmer mit Schildkappen und T-Shirt des Jagdverbandes ausgestattet. Die Professionalität und die Freundlichkeit der Jagdaufseher wurde mit einem großen Applaus der kleinen Spurenleser prämiert. Ein großes Dankeschön geht an die ausgezeichneten Jagdaufseher und an den Südtiroler Jagdverband. Luca Cimbri Andreas Sigismondi erklärt den Ruf eines Uhus. Trotz eisiger Kälte ein unvergesslicher Erlebnistag. Die Kindergartenkinder von Sand in Taufers werden ihn in guter Erinnerung behalten. Fotos: Luca Cimbri JÄGER ZEITUNG 3/2012 33 veranstaltungen Hegeschauen – Ein Rückblick Trophäenschauen, Hegeschauen – um die passende Bezeichnung streiten sich die Jäger immer noch. Aus den anfänglichen Trophäenschauen wurden, auch per Landesjagdordnung, mit der Zeit Hegeschauen. Der Grund liegt auf der Hand: Wir wollen ja nicht mit unseren Trophäen protzen, sondern die Bemühungen der Hege aufzeigen. Natürlich gehört es zum Zweck der Hegeschauen, dass sie nicht nur für die Jäger, sondern für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Deswegen wird jede Hegeschau mit einem meist festlichen, offiziellen Teil eingeleitet. Der Bezirksjägermeister berichtet dabei über das abgelaufene Jagdjahr und spricht auch all- gemeine Themen jagdlichen Interesses an. Dass die Aktualität nicht zu kurz kommt, dafür sorgen auch die verschiedenen Gastredner: der Landeshauptmann, der Landesjägermeister, der Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei und auch andere politische oder Behördenvertreter. Bezirk Bozen Die heurige Reihe der Hegeschauen eröffnete der Bezirk Bozen, der seit Jahren, dem Unterlandler Beispiel folgend, die Hegeschauen der Reihe nach in verschiedenen Revieren ansiedelt. Welschnofen war heuer an der Reihe, und das Revier hat der Veranstaltung alle Ehre gemacht. Dafür sorgte auch der Revierleiter Roman Pattis mit seinen Leuten. Er begrüßte dann auch als Erster die erschienenen Jägerinnen und Jäger, Revierleiter und Gäste und stellte in wenigen Sätzen seinen Jagdbezirk vor. Bezirksjägermeister Eduard Interessierte Besucher, auch Nichtjäger, waren dabei. Die Jagdhornbläsergruppe Völs sorgte für die musikalische Note. Bezirksjägermeister Eduard Weger eröffnete die heurige Runde der Hegeschauen. 34 JÄGER ZEITUNG 3/2012 veranstaltungen Besondere Trophäen werden immer bestaunt. Sie leben für die Jagd: unser Jagdaufseher Weger ist durch seine leutselig-praktische Art bekannt. Er hält nicht lange Reden, sondern sagt in wenigen Worten, zirksjägermeister die Einbeziehung der Schulen in die Hegeschau an. »Es ist wichtig, die Lehrer und Kinder mit dem Thema Jagd vertraut zu machen. Bei der Jagd steht nicht die Tötung von Tieren im Vordergrund, bei der Jagd geht es um die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes, die Jagd in unserem Land ist auch Kultur und Tradition«. Weger verwies unter anderem auf die guten Ergebnisse seines Bezirkes bei der Rehwildhege. In dieselbe Kerbe hieb Landesjägermeister Klaus Stocker, der alles in allem dem Bezirk eine positive Bilanz attestierte. Auch der Amtsdirektor Heinrich Erhard sprach beim offiziellen Teil zu den Gästen und brachte dabei ein Anliegen was seiner Meinung zu sagen ist: wie das Jagdjahr verlaufen ist, was besonders positiv ist, und dabei sprach der Be- Revierleiter Roman Pattis begrüßte die Gäste. Amtsdirektor Heinrich Erhard bei seinem State- vor, das er immer wieder nennt: »Die Jagd steht im Dienst der Landeskultur«, und Erhard meint damit, dass der Wildbestand den Ansprüchen der Land- und Forstwirtschaft angepasst bleiben muss. Auch wendet sich Erhard immer wieder gegen eine Wildfütterung, weil er meint, die Wildbewirtschaftung solle sich von den Praktiken der Haustierhaltung abgrenzen. Ein Thema, das Erhard auch streifte, war die zunehmende Fremdbestimmung der Jagd, und er meinte damit vor allem die gerichtlichen Entscheidungen, die immer wieder die notwendigen Maßnahmen der Behörde in Frage stellen oder außer Kraft setzen. ment zur Situation der Jagd in unserem Lande. Fotos: Heinrich Aukenthaler Am zweiten Märzwochenende waren gleich drei Hegeschauen angesagt. Jene der Bezirke Sterzing, Unterland und Meran. JÄGER ZEITUNG 3/2012 35 veranstaltungen Bezirk Sterzing Der Bezirk Sterzing war heuer wieder nach einer mehrjährigen Pause Gast in der Festhalle von Wiesen, und es ist der dortigen Revierleitung zu verdanken, dass die Veranstaltung einen würdigen und gefälligen Rahmen erhielt. Bezirksjägermeister Johann Parigger hatte sich viel Mühe gemacht und einen gefälligen Bericht zusammengestellt, in welchem besonders das Verhältnis der Abschüsse auffiel: 605 Gamsabschüsse standen 475 Reh- und 213 Rotwildabschüssen gegenüber. Daran erkennt man, dass dem Gamswild in Sterzing besonders viel Bedeutung geschenkt wird. Die zurückgegangenen Räudefälle von 60 im Jahr 2010 auf sechs im Jahr 2011 lassen die Hoffnungen der Wipptaler Jäger wachsen, dass es mit der Räude doch nicht so schlimm kommen werde, wie sich dies anfänglich abgezeichnet hatte. Parigger lobte die Bemühungen der Reviere, die Gamsbestände vor allem entlang der Eisackfurche auszudünnen. Ein Thema, welches Parigger anschnitt, galt dem Tourismus im Winter, insbesondere den Schneeschuhwanderern und Skitourengehern. Die Wintersportbegeisterten hätten nun einmal ihre Rechte, müssten aber auf der anderen Seite lernen, auf die Wildtiere Bezirksjägermeister Johann Parigger hatte sich viel Mühe gegeben. Schauen und ratschen – immer interessant Fotos: Heinrich Aukenthaler V.l.: Albert Wurzer, Benedikt Haller, Christian Egartner, Ferdinand Mühlsteiger, Günther Haller 36 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Auch die Scheibe des Bezirksschießens wurde überreicht. Gäste von auswärts: Reinhard Kammerer, Gottfried Hopfgartner, Eduard Weger, Erich Prenn, Albert Wurzer veranstaltungen Rücksicht zu nehmen. Auch in Sterzing wandte sich der Amtsdirektor Heinrich Erhard an die Gäste und wiederholte seine Ansichten, die er auch bei anderen Hegeschauen vorgebracht hatte. Bezirk Unterland Heinrich Erhard und Gottfried Hopfgartner Am selben Tag und beinahe zur selben Stunde fand die Hegeschau im Bezirk Unterland statt, diesmal in Kurtatsch. Das Revier mit Fritz Kofler an der Spitze hatte sich für die gute Vorbereitung und den reibungslosen Ablauf verdient gemacht. Bezirks- und Landesjägermeister Klaus Stocker verwies auf die guten jagdlichen Ergebnisse in sei- nem Bezirk und hob insbesondere die Bemühungen hervor, das Rotwild in Grenzen zu halten, ein Gebot auch im Lichte des guten Auskommens mit Landwirten und Waldbesitzern. Stocker schnitt auch alle aktuellen Themen an und rief am Ende seine Jäger zu Zusammenarbeit, Kameradschaft und friedlichem Nebeneinander mit Land- und Forstwirtschaft, zum freundschaftlichen Miteinander unter den Jägern auf. Bezirk Meran Tradition wird im Bezirk Meran groß geschrieben. Sie äußert sich in verschiedensten Das Revier Brenner präsentierte sich gut. Freundlicher Empfang in Kurtatsch mit Claudia Gambaretto Die Jagdhornbläsergruppe »Houlerwind« aus Ratschings Vize-Landesjägermeister Alessandro Eccher: Er sprach zu den italienischen Gästen. Die Unterlandler Reviere konnten eine jagdlich gute Ernte präsentieren. JÄGER ZEITUNG 3/2012 37 veranstaltungen Bezirksjägermeister Josef Mair, ein Verfechter der jagdlichen Kultur Details. So halten die Meraner am Ablauf der Hegeschau in Algund fest, dort gibt es am Sonntagmorgen eine Hubertusmesse, und dann strömt alles in das Peter-ThalguterHaus, das einen kaum zu überbietenden Rahmen für die wichtigste Veranstaltung der Jäger des Bezirkes bietet. Bezirksjägermeister Josef Mair ist ein traditionsbewuss- ter Jäger, der Werte bewahrt haben möchte und sich gegen Moden und Bewegungen wendet, welche das Jägersein infrage stellen. Sein Ausspruch: »Wir Jäger sind nicht böse Buben, die das Wild gnadenlos abschießen«, brachte es zur Titelzeile im Dolomiten-Bericht. Auch der Satz, dass die Jagd eine uralte Tradition hat, die wir uns nicht nehmen lassen, wurde im Zeitungsbericht besonders hervorgehoben. Nachhaltiges, naturschonendes und tierschutzgerechtes Nutzen und damit einen gesunden, artenreichen und lebensraumverträglichen Wildbestand schaffen, das war eine der zentralen Botschaften, welche Mair den versammelten Gästen, Jägerinnen und Jäger mitgab. Mair ging wie üblich auf die Zahlen in seinem Bezirk ein, versäumte es aber nicht, auch einige Botschaften »zum Mitnehmen«, wie er es nannte, vorzubringen, darunter die Notwendigkeit, die Zeichen der Zeit zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, am Bewährten festzuhalten und die jagdliche Kultur, die ihren Ausdruck in Sprache, Kleidung und Musik findet, zu pflegen. Tradition im Bezirk Meran ist es auch, altgediente Jägerinnen und Jä- Miss Südtirol Andrea Aster Vizebürgermeister Martin Geier Helga Moosmair und Florian Haller Jagdlicher Nachwuchs? Die ältesten Jäger des Bezirkes werden vom Bezirksjagdausschuss prämiert. 38 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Die Jagdhornbläsergruppe Auerhahn aus Vöran Fotos: Heinrich Aukenthaler veranstaltungen Bezirksjägermeister Mair ist Jäger und Revierleiter in Tisens. Der Vizebürgermeister Martin Geier brachte eine nette Einschätzung der Jägerei vor, und Landesjägermeister Klaus Stocker unterstrich die Botschaften des Bezirksjägermeisters noch einmal und bezeichnete das gute Nebeneinander zwischen Jägern, Landwirten und der Forstbehörde als unabdingbar. Die Hegeschau in Meran ist immer einen Besuch wert. Es gibt im hinteren Bereich des großen Hauses eine nette Ausstellung von Jagdartikeln und jagdlichem Kunsthandwerk, und die Jagdaufseher des Bezirkes sorgen für eine wirklich gute Bewirtung. Man hat den Eindruck, hier ziehen alle an einem Strang, und so soll es sein. Bezirk Oberpustertal Der Bezirk Oberpustertal hatte heuer St. Martin in Gsies als Austragungsort gewählt. Bereichert wurde die Veranstaltung durch eine Fotoausstellung, die sowohl alte Jagdfotos als auch neue Naturaufnahmen zeigte. So hatten sich denn auch zahlreiche Nichtjäger bei der Veranstaltung eingefunden, die Bezirksjägermeister Christian Töchterle gekonnt leitete. Den Beginn machte Günther Bachmann, der Revierleiter von St. Mar- Heinrich Erhard, ein aufmerksamer Zuhörer Alessandra Beneduce und Othmar Geiser ger mit der Ehrennadel des Bezirkes auszuzeichnen. Dabei tritt der gesamte Bezirksausschuss, mit dem Mair ein gutes Team zu schaffen imstande war, auf die Bühne. Die Auszeichnung erhielten heuer Hermann Girardini, Alois Lanthaler, Hermann Blaas, Giovanni D’Arienzo, Gottfried Gerstgrasser, Oskar Schwien- bacher (Riemer) Georg Staffler, Anton Mairhofer, Romano Pesenti, Luciano Marcante und Pius Weis. Auch in Meran traten wieder wie üblich verschiedene Ehrengäste als Redner auf, wobei Heinrich Erhard vom Amt für Jagd und Fischerei die Notwendigkeit der Hegeschauen als Rechenschaftsbericht unterstrich. Ein Bild aus früherer Zeit: 1956 bei der ersten Hegeschau des Bezirkes beschränkten sich die Abschüsse auf einige Dutzend Stück Schalenwild. JÄGER ZEITUNG 3/2012 39 veranstaltungen tin, dem die Vorbereitung der Veranstaltung übertragen worden war. Bezirksjägermeister Töchterle wies in seiner Grundsatzrede auf die Funktion der Hegeschauen hin, die der Kontrolle über die Einhaltung der Abschusspläne diene, aber vor allem ein Ort der Begegnung sei. Daneben musste der Bezirksjägermeister auch auf die zentralen Aufgaben der Jagd verweisen: Die Gesunderhaltung der Wildbestände und deren zahlenmäßige Begrenzung. Das Oberpustertal zeichnet sich seit eh und je durch gute Wildbestände aus. Vom Rehwild ist das ohne Einschränkung zu sagen, beim Gamswild hatte die Räude in den letzten Jahren die Bestände nach unten gedrückt, sie erholen sich nun aber wieder, wie der Bezirksjägermeister nicht ohne Erleichterung bemerken konnte. Zum Rotwild: Die Jäger bemühen sich nach Kräften, die Abschusspläne zu erfüllen, was ja gar nicht so leicht ist. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen konnten die Oberpustertaler einen halbwegs zufriedenen Gesamtabschuss erzielen. Eine Neuigkeit nannte Töchterle in Bezug auf das Schwarzwild. Der Bezirk ist 2011 etwas überraschend von Besuchen der Schwarzkittel weitgehend verschont geblieben. Die Oberpustertaler Hegeschau war gut besucht, Jagdverband, Forstbehörde und Jagdbehörde waren mit mehreren Exponenten vertreten. Landesjägermeister Klaus Stocker berichtete von einem neuen Wind, welcher der Jagd entgegenbläst und auf den sich die Jäger einstellen müssen, die nun einmal nur einen kleinen Prozentsatz der Bevölkerung ausmachen. Das Zusammenstehen innerhalb der Jägerschaft und die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Partnern aus Land- und Forstwirtschaft sei nach wie vor das Gebot der Stunde, sagte Stocker. Bezirk Vinschgau Am selben Tag wie im Oberpustertal wurde auch im Vinschgau die Hegeschau ab- Gäste und Veranstalter bei der Hegeschau in Schlanders 40 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Bezirksjägermeister Berthold Marx mit Landesjägermeister Klaus Stocker und Luciano Scacchetti gehalten. Bezirksjägermeister Berthold Marx konnte mit Zufriedenheit auf die Leistungen seiner 26 Jägerinnen und 833 Jäger verweisen. Im Vinschgau ist die Hegeschau, die auch heuer wieder im Kulturhaus in Schlanders abgehalten wurde, wirklich ein Ort der Begegnung, denn man sieht den ganzen Tag über Familien, Jägersfrauen, Kinder, und das ist es eigentlich, was die Hegeschau bewirken soll. Im Vinschgau fehlt auch nie eine jagdpolitische Note. Der Be- zirksjägermeister verwies auf die doch extrem hohen Forderungen beim Rotwildabschuss, die zu erfüllen mehr und mehr ein Ding der Unmöglichkeit würde. Denn im Vinschgau sind, zumindest teilweise, die Rotwildbestände deutlich gesunken. Das bedeutet nicht, dass nicht die Zusammenarbeit mit Land- und Forstwirtschaft gesucht wird. Denn es gibt genügend gemeinsame Anliegen und Themen. So verwies der Bezirksjägermeister auch auf den Druck der freizeittreibenden Menschen auf die Einstandsgebiete des Wildes. Marx bat um Rücksichtnahme, denn die Natur-gehört-mir-Haltung könne sich nun einmal niemand leisten. Beeindruckend waren im Vinschgau wie üblich auch die Zahlen. Auf jeden Jäger trifft es 1,25 Rotwildabschüsse. Von solchen Möglichkeiten würden anderswo die Jäger geradezu träumen. Marx hatte auch eine Reihe von Ehrengästen geladen, darunter den Landeshauptmann Luis Durnwalder, den Landesrat Richard Theiner, die Vertreter von Bauernbund, Nationalpark und öffentlicher Sicherheit, und natürlich seine Kollegen vom Landesjagdausschuss. Zum Schluss dankte er eigens den Kindergärtne- veranstaltungen »Wenn es keine nennenswerte Wildschäden gibt, so haben die Jäger ihre Aufgabe gut erfüllt«, meinte Bezirksjägermeister Gottfried Hopfgartner bei der Hegeschau. 1955 fand im Bezirk Bruneck die erste Hegeschau statt. rinnen von Latsch für die Mitgestaltung der Hegeschau. Alles in allem zog Bezirksjägermeister Berthold Marx eine sehr zufriedenstellende Bilanz. Bezirk Bruneck zirkshegeschau fand wieder in Sand in Taufers statt. Die Mühlwalder Jägerinnen und Jäger hatten die Veranstaltung übernommen. Bezirksjägermeister Gottfried Hopfgartner sprach in seiner Rede von einem klaren Auftrag, den die Jäger zu erfüllen hätten. Als Beweis, dass sie ihrem Auftrag gerecht gewor- ( Der Bezirk Bruneck war Ende März an der Reihe. Die Be- DieJägerin Das Jagdmagazin für die Frau ABO: [email protected] INFO: [email protected] www.diejägerin.at den sind, nannte Hopfgartner das Fehlen nennenswerter Wildschadensmeldungen. Hopfgartner befasste sich, wie seine Kollegen in den anderen Bezirken, mit den wichtigsten jagdbaren Wildarten, nannte an erster Stelle das Rehwild, dessen Entnahme sich in seinem Bezirk auf 1.500 Stück eingependelt hat. Gamsen werden nur gut halb so viele erlegt, nämlich an die 800. Mit dem Gamswild geht es auch im Bezirk Bruneck wieder aufwärts. Dies hängt direkt mit dem Abklingen der Räude zusammen. Deshalb sei es an der Zeit, das Gamswild zurückhaltend und schonend zu bejagen, damit wieder ähnlich gute Bestände wie vor dem Räudezug ermöglichst würden, meinte Hopfgartner. Beim Rotwild gab es auch in Bruneck Probleme mit der Abschussplanerfüllung. Die ungünstige Witterung war ein Grund dafür. Viele Gäste waren der Einladung des Bezirksjägermeisters gefolgt, der Landesjägermeister Klaus Stocker und seine Stellvertreter, die Senatorin Helga Thaler Ausserhofer, der Amtsdirektor Heinrich Erhard und andere mehr. Einen besonders herzlichen Gruß entbot Hopfgartner seinem Vorgänger Erich Prenn. Hopfgartner hatte zur Hegeschau einen Vortrag im Programm angekündigt, den der Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverband Heinrich Aukenthaler hielt. Es ging darin um die Zukunftsperspektiven der Jagd. Bezirk Brixen Mit der Veranstaltung in Feldthurns Mitte April schloss sich der Reigen der Südtiroler He- Wir liefern Ihnen Ihre Abzeichen in jeder Art und Ausführung Werbe-Artikel, Medaillen und Abzeichen Emblem KPM KG - Str. Al Plan dessora 16 - I-39030 St. Vigil - Tel. 0474 501411 - Fax 0474 501663 - E-Mail: [email protected] JÄGER ZEITUNG 3/2012 41 veranstaltungen geschauen. Besonders erfreut zeigten sich die Revierleiter der organisierenden Jagdreviere von Feldthurns und Klausen Gottfried Kerschbaumer und Alfons Pfattner über die Tatsache, dass neben vielen Jägerinnen und Jägern aus nah und fern auch zahlreiche Nichtjäger begrüßt werden konnten. »Unser Ziel, auch den nichtjagdenden Teil der einheimischen Bevölkerung für das Thema Wild und Jagd in Südtirol zu sensibilisieren, kann als mehr als erreicht bezeichnet werden«, so Kerschbaumer und Pfattner einhellig. Die Südtiroler Jägerschaft ist laut Landesjagdgesetz dazu verpflichtet, mittels jährlichen Hegeschauen die Trophäen des im Vorjahr erlegten Schalenwildes vorzuzeigen. Als Veranstaltungsort für die heurige Trophäenschau des Jagdbezirks Brixen konnte das geschichtsträchtige Schloss Velthurns gewonnen werden. Diesem Aspekt widmete der Bezirksjägermeister Rino Insam im Rahmen seiner Eröffnungsrede am Samstagabend große Aufmerksamkeit. »Das Schloss Velthurns mit seiner großen jagdlichen Tradition stellt den idealen Ort für eine solche Veranstaltung dar. Noch heute sind in der den Schlossgarten umfriedenden Steinmauer die Nistplätze der gehaltenen Vögel erkennbar, und die Bildmotive im Fürs- tenzimmer zeugen vom jagdlichen Stellenwert jener Zeiten«, so Insam. Europaparlamentarier Herbert Dorfmann würdigte den Einsatz der veranstaltenden Jagdreviere, Jäger und Nichtjäger mittels dieser Veranstaltung stärker miteinander zu verknüpfen. »Jagd, Ökologie und Naturschutz sind Themen, welche auch in Brüssel immer wieder im Mittelpunkt stehen«, berichtet Dorfmann. »Besonders beeindruckt hat mich hier die Tatsache, dass sämtliche Grundschulkinder aus Feldthurns, Garn, Latzfons und Verdings auf kindgerechte Art und Weise durch die Ausstellung geführt und über die Wildtiere und ihre Lebensweisen informiert wurden.« Auch Armin Zöggeler war in Feldthurns mit dabei. Bezirksjägermeister Rino Insam und Amtsdirektor Heinrich Erhard V.l.: Heinrich Erhard, Herbert Dorfmann, Rino Insam, Walter Crepaz, Heinz Holzer und Klaus Stocker 42 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Immer wieder bei unseren Hegeschauen: interessierte Jägerinnen und Gäste. veranstaltungen Gottfried Kerschbaumer begrüßte im Schloss Velthurns die Gäste, die sich in einem schönen Saal eingefunden hatten. Fotos: Heinrich Aukenthaler Als Hausherr der Gemeinde Feldthurns dankte Bürgermeister Konrad Messner den beiden Jagdrevieren für Ihren Einsatz im Rahmen des Dorflebens und zeigte sich sehr überzeugt von der Veranstaltung sowie dem Veranstaltungsort selbst. »Die vielen positiven Reaktionen von Seiten der bisherigen Besucher Ungerer Kältetechnik, die beste Lösung für Ihre individuelle Kühlzelle. Mit neuestem Knowhow, fachmännisch & zuverlässig. I-39020 PARTSCHINS/TÖLL (BZ) Tel. 0473 968311 - Fax 0473 968394 www.ungerer.it - [email protected] sprechen eine klare Sprache», so Messner. »Und durch die Hegeschau ist es zudem gelungen, viele Einheimische von der Wertigkeit unseres Landesmuseums zu überzeugen.« Der Jagdbezirk Brixen umfasst zwanzig Jagdreviere kraft Gesetzes sowie vier Eigenjagdreviere. Trotz der weiterhin rückläufigen Abschusszahlen beim Gamswild, was auf den aktuellen Bestandseinbruch aufgrund der Räudeepedemie orografisch links des Eisacks zurückzuführen ist, konnten die Jäger auf eine beachtliche Strecke zurückblicken: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 228 Stück Rotwild, 1.376 Stück Rehwild, 357 Stück Gamswild und 2 Stück Schwarzwild erlegt. Bei den Hühnervögeln kamen 50 Spielhähne, 26 Schneehühner und 6 Steinhühner zur Strecke, beim Haarwild 170 Feld- Alessandro Eccher sprach zu den italienischsprachigen Jägern. hasen, 55 Schneehasen sowie 419 Füchse. würden, was wir nicht hoffen wollen. Hegeschauen zeitgemäß? Musik Über die Hegeschauen ist heuer wieder in den verschiedenen Presseorganen, vor allem in den Dolomiten, gut und positiv berichtet worden. Es gab aber auch kritische Stimmen, die in einigen Leserbriefen ihren Ausdruck fanden. Jagdgegner stoßen sich an der Veranstaltung der Jäger, und unter der Jägerschaft selbst stellte sich der eine und andere die Frage, ob die Hegeschauen noch zeitgemäß seien. Ein Ort der Begegnung sind sie allemal, eine Möglichkeit des Vergleichs, des Gedankenaustauschs, der gelebten jagdlichen Tradition und Kameradschaft. Unserer Jagd würde viel fehlen, wenn die Hegeschauen abgeschafft Über allem steht und schwebt die Musik. Wann immer Menschen sich zu bedeutsamen Ereignissen und in festlich-feierlicher Stimmung treffen, kann und darf die Musik nicht fehlen. So sind denn auch die Hegeschauen ohne die Auftritte der Jagdhornbläsergruppen unseres Landes undenkbar geworden. Ältere Jäger erinnern sich noch an Zeiten, in denen es in Südtirol so gut wie keine Jagdhornbläser gab. Das ist jetzt anders geworden. Bei den heurigen Hegeschauen zeichneten sich unsere Bläsergruppen im Auftritt und im musikalischen Können aus. Heinrich Aukenthaler, der Bericht von Brixen stammt von Markus Kantioler Klaus Stocker lobte die Bemühungen der Jäger. JÄGER ZEITUNG 3/2012 43 kunst Broschen aus Wildzähnen – Patent Hermann Mair Wenn man heute bei Jägerveranstaltungen den Hut- oder Broschenschmuck beachtet, so fallen mitunter kunstvoll gearbeitete Anstecker aus Wildzähnen auf. Besonders schön sind die Edelweißnachbildungen aus Rehzähnen. Wem ist diese Verwertung einer lange Zeit unbeachtet gebliebenen Trophäe eingefallen? Hermann Mair, der ehemalige Jagdaufseher des Reviers Brenner, hatte die Idee und die Hand dazu. Er hat zeitlebens Hunderte und Aberhunderte von Broschen hergestellt. Dafür sammelte er fleißig die Rehunterkiefer ein. Vor allem ältere Stücke eignen sich gut für die Nach- bildung eines Edelweißes. Mit der Zeit hat Hermann Mair seine Gestaltungsideen verfeinert und ausgebaut. Einen Kranz von Molaren rund um das Edelweiß, Blumennachbildungen aus Fuchshakeln, ja sogar größere Broschen aus verschiedenen Zähnen, inklusive Murmeltier-Nagezähne, stellte er her. Hermann Mair stammt vom Kralhof in Trens. Der 1926 Geborene verlegte seinen Wohnsitz nach Gossensass. Dort trat er im Jahr 1959 den Jagdaufsichtsdienst an. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1988 übte Mair noch freiwilligen Jagdaufsichtsdienst aus. Hermann war ein umsichtiger Aufseher, der lange Zeit den gesamten weiblichen Cervidenabschuss ganz allein tätigte. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn wurde er sogar noch beauf- Der frühere Jagdaufseher von Brenner Hermann Mair hat als erster Edelweißbroschen aus Rehzähnen angefertigt. tragt, einen Adler zu erlegen, der bei den Hirten in Pflersch für Unmut gesorgt hatte. Darüber existiert im Büro des Jagdverbandes eine ausführliche Korrespondenz. Wenig später wurden die Adler unter Schutz gestellt. Mair könnte stundenlang von seinen vielen Erfolgen erzählen, unterlässt dies aber aus sympathischer Bescheidenheit. Gern besucht er immer noch die Hegeschauen, wo immer sie stattfinden. Seine geschickte Hand und Leidenschaft, Wildzähne zu kleinen Jagdbroschen zu verarbeiten, hat er seinem Enkel Tobias vererbt. Heinrich Aukenthaler Fotos: Heinrich Aukenthaler 44 JÄGER ZEITUNG 3/2012 hundewesen Schweiß- und Gebrauchshundeführervereinigung tagt in Meran Am 31. März traf sich die Vereinigung der Südtiroler Schweißund Gebrauchshundeführer zu ihrer 17. Vollversammlung im Schießstand von Meran. Obmann Peter Rubner eröffnete die Versammlung und begrüßte die Teilnehmer und Ehrengäste, darunter den Landesjägermeister Klaus Stocker, den stellvertretenden Landesjägermeister Eduard Weger, den Amtsdirektor Heinrich Erhard, den stellvertretenden Landesveterinärdirektor Ernst Stifter, den Obmann der Vereinigung Jagdterrier Friedrich Fliri, den Obmann des Klubs Tirolerbracke Gebietsführung für Südti- V.l.: Kassierin Doris Ausserer, Landesjägermeister-Stellvertreter Eduard Weger, Landesjägermeister Klaus Stocker, Obmann Peter Rubner, die Bezirksführer Hermann Gruber, Alois Frener, Johann Rungaldier und Otto Wenin Fotos: Leo Hellweger rol Andreas Girardini, den Präsidenten der Jagdhundefreunde Diego Penner und noch weitere Vertreter befreundeter Hundeklubs aus dem In- und Ausland. Eine Reihe von Personen, darunter Landeshauptmann Luis Durnwalder und Geschäftsführer Heinrich Aukenthaler, hatten sich entschuldigt. Jahresrückblick Rubner fasste die wichtigsten Tätigkeiten wie folgt zusam- men. Am 28. August 2011 fand im Revier St. AndräAfers die erste Vorprüfung des ÖSHV für Bayerische Gebirgsschweißhunde und Hannoveraner statt. Alle sechs angetretenen Hunde konnten die Prüfung bestehen. Für die Jagd mit glücklichem Ausgang: Leo Hellweger (ganz links) wird oft zu Nachsuchen gerufen. JÄGER ZEITUNG 3/2012 45 hundewesen Der stellvertretende Landesveterinärdirektor Ernst Stifter erhielt aus Dank für die gute Zusammenarbeit von Peter Rubner eine Ehrenurkunde überreicht. Organisation war Bezirksführer Alois Frener mit seinen Helfern verantwortlich. Rubner dankte auch dem Revier St. Andrä-Afers. Ein Gespann konnte im abgelaufenen Jahr die Hauptprüfung bestehen. Elmar Niederbrunner mit seiner BGS-Hündin Amanda. Zwei Hundeführern gelang es mit ihren Dachsbracken, die Gebrauchsprüfung zu absolvieren, nämlich Josef Fischnaller aus Lüsen und Hermann Gruber aus Pfitsch. Rubner musste auch von schmerzhaften Verlusten be- richten: Anton Mayr, Helmuth Strobl und Elmar Heinisch hatten ihre BGS-Hunde durch Unfälle eingebüßt. Auch Stefan Weisenhorn aus Matsch verlor bei der Nachsuche seinen Terrier. Nachwuchs Im Jahr 2011 gab es in Südtirol zwei Würfe von BGS-Hündinnen. Otto Jochberger durfte sich über neun Welpen seiner Hündin freuen. Benedikt Torgglers Hündin wölfte vier Welpen. Zusammenkünfte und Treffen Ein großer Tag für die Hundeführer war das Brackenjägertreffen am 4. Juni 2011 auf der Tschötscher Heide. Ein nächstes Brackenjägertreffen wird es erst wieder 2013 geben. Verschiedene Bezirkstreffen werden von der Hundeführervereinigung gefördert. Am 23. September fand am Puntleider See ein von der Bezirksführung Sterzing organisiertes Treffen statt. Auch der Bezirk Bruneck unter Bezirksführer Leo Hellweger organisierte ein Treffen. Es fand in St. Lorenzen am 29.04.11 statt. Nachsuchenbericht Die Rotwildjagd fordert öfters den Einsatz von Hunden. 46 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Ein zentraler Punkt im Rückblick Peter Rubners ist stets der Nachsuchenstatistik gewidmet. Von 74 Hundeführern wurden 2011 661 erfolgreiche Nachsuchen gemeldet. Es handelte sich um 249 Stück Rehwild, 287 Stück Rotwild und 125 Stück Gamswild. Rubner hielt abschließend fest, dass nach 15 Jahren Aufbauarbeit jetzt ein gutes Niveau erreicht ist. Im ganzen Land gibt es eine ge- nügende Anzahl guter Nachsuchengespanne. Er meinte, ein einsatzbereiter Hund sollte mindestens zehn Einsätze pro Jagdjahr absolvieren. Aus diesem Grund halte er es nicht für sinnvoll, die Anzahl der Nachsuchengespanne über ein gewisses Maß anwachsen zu lassen. »Schweißarbeit erfordert gute Vorbereitung, harte Arbeit und ständige Einsatzbereitschaft«. Gesetzliche Verbesserungen Rubner lobte die Neufassung des Jagdgesetzes, mit welcher das mutwillige Einfangen von Jagdhunden im jagdlichen Einsatz unterbunden werden konnte. Damit erkannt wird, dass sich ein Jagdhund im Einsatz befindet, hat der Südtiroler Jagdverband Halsbänder mit einer entsprechenden Aufschrift anfertigen lassen. Jahresprogramm 2012 Heuer findet in Latemar wieder ein dreitägiger Kurs über die Jagdgebrauchshundeführung statt. Interessierte sollten sich anmelden. Weiters wird es 2012 zwei Vorprü- hundewesen fungen für Bayerische und Hannoversche Schweißhunde in Südtirol geben, eine wird im Vinschgau stattfinden, eine zweite in Gröden. Rubner dankte den Freunden vom Österreichischen Schweißhundeverein für die Abnahme der Prüfungen. Zum Schluss dankte Rubner dem Landesjägermeister dafür, dass er das Schweißhundewesen gefördert und die Gründung der VSSGF ermöglicht habe. Grußworte der Ehrengäste Landesjägermeister Klaus Stocker erinnerte an die Zeit, in welcher noch mit Schäferhunden Nachsuchen durchgeführt wurden. Der Aufbau der Vereinigung sei auch den einzelnen Klubs und dem Willen zur Zusammenarbeit zu verdanken. Er schloss seine kurze Ansprache mit der Bitte, die Nachsuchen mit dem zuständigen Revierleiter abzusprechen. Heinrich Erhard bezeichnete in seiner Grußbotschaft die Hundeführer als unverzichtbare Leute. Vortrag über die Tollwut Zum Schluss der Versammlung hielt der stellvertretende Landesveterinärdirektor Ernst Stifter einen Vortrag über die Tollwutvorbeugung und verwies dabei auf die Sinnhaftigkeit der durchgeführten Impfungen, wobei er sich auch für das Verständnis der Hundeführer bedankte. Er berichtete, dass es 2012 noch zwei Impfaktionen geben wird, die zweite voraussichtlich im November. Sollten keine neuen Tollwutfälle mehr im Land festgestellt werden, dann werde es nächstes Jahr keine Impfung mehr geben. Als Dank für seinen Einsatz überreichte Rubner dem stellvertredenden Landesveteri- närdirektor eine Ehrenscheibe. Von den Ehrengästen wandten sich noch Paul Öttl vom Österreichischen Schweißhundeverein, Diego Penner von den Jagdhundefreunden Südtirols, Hansjörg Baumann vom Österreichischen Brackenverein, Friedrich Notdurfter, der neue Gebietsführer für Südtirol des Österreichischen Brackenvereins, Andreas Girardini, Gebietsführer des Klubs Tiroler Bracke und Friedrich Fliri vom Jagdterrierclub Südtirol an die Versammlung. Gleichzeitig mit der Vollversammlung wird jedes Jahr ein hart umkämpfter Schießbewerb ausgetragen. Otto Wenin und Betti Meister sorgten auch heuer wieder für einen reibungslosen Ablauf des Schießens. Den ersten Platz errang Andreas Girardini, den zweiten Alois Frener und den dritten Andreas Kofler. Ein weiterer Abschuss ging per Losentscheid an Willi Franzelin. Eine Tageskarte auf Niederwild, spendiert von Revierleiter Eduard Weger, ging an Lorenz Mair. Alessandra Beneduce BELLIGOLI seit 1946 AUER 39031 St. Georgen/Bruneck, Handwerkerzone Tel. 0474 551366 Büchsenmacher Auer JAGDAUSRÜSTUNG in Bruneck - Sparkassegebäude Tel. 0474 554 033 Jagd- und Sportwaffen der bekanntesten Marken und Jagdzubehör. Waffen, Munitionen und Zubehöre Alles für den Wiederlader Reparaturen aller Art. GROSSE AUSWAHL AN JAGDBEKLEIDUNG JÄGER ZEITUNG 3/2012 47 hundewesen Österreichischer Brackenverein Anlagen und Gebrauchsprüfungen 2011 Auch im letzten Jahr führte der Österreichische Brackenverein in jedem Österreichischem Bundesland Anlagen und Gebrauchsprüfungen durch, unter anderem auch im Bundesland Tirol. Dabei ist auch der Südtiroler Hundeführer Albert Tschurtschenthaler aus Sexten (Bild rechts) mit seiner Steirischen Rauhaarbracken-Hündin Conny von der Laugenalm zur Anla- genprüfung angetreten. Sie konnten mit 232 Punkten bestehen. Der Abschluss der Prüfung fand am 15.1.2012 in Ried im Zillertal mit anschließender Preisverteilung statt. Weiters hat noch Gottfried Fuchsberger vom Ritten (im Bild unten) mit seiner Brandlbracken-Hündin Bira vom Niederwieserhof die Brackierprüfung in Kärnten abge- legt. Das Gespann hat die Prüfung mit 241 Punkten bestanden. Beide Hündinnen wurden mit der Formwertnote »vorzüglich« bewertet. Der Österreichische Brackenverein und seine Südtiroler Mitglieder gratulieren den beiden Hundeführern zu diesem guten Ergebnis bei der Prüfung und wünschen ihnen mit ihren Hunden viel Erfolg. Welpenvermittlung und Auskunft: www.bracken.at oder beim Gebietsführer von Südtirol: Friedrich Notdurfter Tel. 348 4447481 oder E-Mail [email protected] Brackenübungstag Christina Wasserer und Friedl Notdurfter hatten für den 10. Juni zum ersten Brackenübungstag ihrer Gebietsführung auf die Angerer Alm bei Oberolang eingeladen. Ausnahmsweise war das Wetter mit unseren schönen Hunden einmal bestenfalls »mittelgnädig«. Nicht nur wir 48 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Nordtiroler waren bereits von einigen starken Regengüssen ins Pustertal begleitet worden. Christina erwartete alle, die sich angemeldet hatten, zu einer herzlichen Begrüßung am Parkplatz. Dreizehn Steirische Rauhaarbracken und zwei Brandlbracken nebst Führern/ Führerinnen und Begleitung waren auch über beträchtliche Entfernungen angereist. So ging es gleich einmal zur Auflockerung für Hunde und Führer eine dreiviertel Stunde über einen stei- len Waldweg zur Angerer Alm. Präsident Hansjörg Baumann hatte nebst Familie und Hund das Privileg zur Alm hinauffahren zu dürfen. Wer noch nie auf der Angerer Alm war, sollte dies zunächst dringend einmal nachholen, und wer schon dort war, war vermutlich nicht ganz so überrascht, wie herzlich wir vom Wirt der Alm Hans Sulzenbacher (natürlich auch Führer einer Steirischen) begrüßt wurden. Unter herzlich meine ich im speziellen Fall auch ei- nen guten »Zirbeler«. Als alle Hunde abgelegt und etwas ruhig geworden waren, sagte uns Gebietsführer Friedl Notdurfter ebenfalls Grüß Gott, bedankte sich für das wirklich zahlreiche Erscheinen zu seinem ersten Übungstag und bat dann Hansjörg Baumann um ein paar Grußworte, die diesem – wer ihn kennt, weiß, was ich meine – natürlich nicht schwer über die Lippen kamen. Bei fast 40 Personen mit fünfzehn Hunden war seine Freude über den hundewesen Widerhall der Einladung natürlich groß. Hansjörg Baumann ging gleich dazu über, allen »neuen« Hundebesitzern ans Herz zu legen, sich liebevoll ihrer Hunde anzunehmen und die Ausbildung nicht nur mit Strenge sondern eben auch mit Herz zu betreiben. Er betonte, dass jeder Einzelne der Anwesenden ein Stück Visitenkarte des Österreichischen Brackenvereins nach außen sei. »So wie wir uns mit unseren Hunden präsentieren, so werden wir als Jäger, als Hundeführer und als Mitglieder des ÖBV wahrgenommen!« Wahrscheinlich war kaum jemand unter den Anwesenden, der das nicht wusste, aber Hansjörg schilderte kurz noch die besonderen Aufgaben »unserer Zwei«, damit jedem Hundeführer klar vor Augen steht, worauf er bei der Ausbildung seines Hundes achten und Übungstag auf der Angerer Alm in Oberolang Wert legen muss. Der Präsident empfahl allen, die die Möglichkeit haben, auch Unterordnungskurse mit ihren Hunden zu besuchen, da auch die Leichtführigkeit des Hundes ein wichtiges Prüfungsfach darstellt und weil ein gehorsamer Hund nach außen hin ein sehr gutes Bild macht. Friedl Notdurfter konnte mit einem Schussgerät einen mäßig lauten Schuss abgeben, den der Hund, der Schussruhe demonstieren sollte, gelassen aber mit Interesse quittierte – wie auch die meisten anderen Hunde. Als nächstes legte Friedl eine Hasenschleppe für einen Junghund (der Hase wurde am Ende der Schleppe mit einer Kiste abgedeckt) – auch diese Aufgabe bewältigte ein Junghund mit Bravour und ohne Probleme. Dann wurde noch eine am Vortag gelegte Schweißfährte (ca. 500 m) zur Anschauung ausgearbeitet. Vorher war erklärt worden, wie man so eine Übungsfährte für seinen Hund sehr gut selber anlegen oder von jemand anderem treten lassen kann. Wieder löste der auserwählte Hund seine Arbeit mit Freude und Erfolg. Nachdem der Präsident allen noch einmal eingeschärft hatte, dass nur wiederholtes Üben, Üben, Üben zum Erfolg führen kann, stellte er sich gerne für alle weiteren Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Hans Sulzenbacher, eine kompetente Dame in der Küche und ein paar hilfreiche Hände sorgten dann dafür, dass ein Spitzenhüttenmenu für alle serviert werden konnte. Hans hatte ausgezeichnete Weine, Schnäpse und überhaupt ein Superessen vorbereitet! Da fiel es nur geringfügig auf, dass zwischendurch immer wieder mal ein recht heftiger Regenschauer niederging, der dann aber gleich wieder ein paar Sonnenstrahlen Platz machte. Nachdem auch Kaffee und Kuchen serviert, sämtliche Hundethemen von allen Seiten besprochen und diskutiert waren, war der Nachmittag schon so weit fortgeschritten, dass sich die ersten Gäste verabschiedeten und auf den Weg ins Tal machten. Wie es sich für den Präsidenten und die Schriftleitung nebst Anhang gehört, waren wir so ziemlich die letzten, die sich bei Friedl, Christina und Hans für die nette Aufnahme und den schönen Übungstag bedankten. Ich bin überzeugt, dass sehr viele der Brackenleute, die bei diesem »kleinen Fest für unsere Hunde« dabei waren, nicht zum letzten Mal auf die wunderschöne und so herzlich bewirtschaftete Angerer Alm gekommen sind! Nochmal danke, Christina, Friedl und Hans und der Dame in der Küche für den gelungenen Sonntag! Heidi Blasy JÄGER ZEITUNG 3/2012 49 hundewesen Österreichischer Schweißhundeverein Amanda vom Würzjoch besteht Hauptprüfung Elmar Niederbrunner aus dem Revier Gais hat ein wichtiges Ziel erreicht. Seine BGS-Hündin Amanda vom Würzjoch bestand im Herbst die Hauptprüfung. Der aus Sölden gerufene Leistungsrichter des Österreichischen Schweißhundevereins Siegfried Fiegl konnte bei einer Nachsuche auf ein Stück Kahlwild die Eignung der Hündin für die Nachzucht bestätigen. Laut geltendem Reglement dürfen nur jene Hunde für die Zucht verwendet werden, welche die Hauptprüfung bestanden haben. Niederbrunners Hündin Amanda suchte sehr konsequent und ausdauernd und bewies dabei, alle geforderten Eigenschaften zu besitzen. Ein herzliches Weidmannsheil dem Hundeführer Elmar. Elmar Niederbrunner (rechts) konnte mit der Hündin Amanda vom Würzjoch die Hauptprüfung bestehen. Bücher für den Hundefreund Wer sich heute einen Hund anschafft, der will sich gut informieren. Eine immer beliebtere Informationsquelle ist das Internet, aber nicht alles, was dort steht, ist auch hieb- und stichfest. Da verlässt man sich besser auf das gute alte Buch. Besonders im österreichischen Jagd- und Fischereiverlag findet sich eine ganze Reihe von Büchern über den Hund im Allgemeinen oder über bestimmte Rassen im Besonderen. Einige seien kurz vorgestellt. Andreas Gass hat im genannten Verlag ein schönes Buch 50 JÄGER ZEITUNG 3/2012 herausgegeben: »Hunde-die besseren Jäger« der Untertitel heißt: Rassen, Ausbildung, Jagd. Es handelt sich hier um das Standartwerk schlechthin. Wer sich mehr zu den Schweißhunden hingezogen fühlt, der findet im Buch »Mit dem Schweißhund auf Du und Du« von Daniel Schneeweiß einen guten Ratgeber. Ein gutes Buch ist auch das von Heinz Aujesky stammende Werk »Der gesunde Jagdhund – Pflege, Vorsorge, Erkrankungen«. Der Tierarzt und Jäger Aujesky weiß, wovon er redet. Dieses Büchlein ist angenehm zu lesen. Im Verlag Gollwitzer ist vor gut zwei Jahren von Hellmuth Wachtel ein recht kritisches Buch über die Hundezucht veröffentlicht worden. Der Titel klingt programmatisch: Hundezucht 2000. Wachtel wendet sich darin gegen den übertriebener Rassenfanatismus, der zu einer genetischen Verarmung einzelner Rassen geführt hat, was sich wiederum in erhöhter Krankheitsanfälligkeit auswirkt. In der Jagd- und Kulturverlagsanstalt Vaduz gibt es das Büchlein von Herbert Bansen »Verwundt danach« und ein weiteres von M.Tasch-Wick- hoff »Der Schweißhund-Führer«. Wer sich die einzelnen Büchlein einmal durchblättern möchte, kann dies im Büro des Südtiroler Jagdverbandes gerne tun. auk hundewesen Klub Dachsbracke Im letzten Jahr konnten zwei Hundeführer mit ihren Dachsbracken die Gebrauchsprüfung mit teils hervorragender Leistung erfolgreich bestehen: am 21. und 22.Oktober 2011 errang Josef Fischnaller aus Lüsen mit seiner Trixi vom Omesberg 231 Punkte und somit einen II b Preis, 4. Stufe des HF-Abzeichens, HF Diplom des Klubs. Am 28.-29.Oktober 2011 konnte Hermann Gruber aus Pfitsch mit seinem Barros vom Mair am Bach 181 Punkte und somit einen II. Preis, 1. Stufe des HF-Abzeichens erringen. Die Mitglieder des Klub Dachsbracke gratulieren dazu herzlichst! Manfred Harrasser Hermann Gruber mit seinem treuen Begleiter Barros. Verkehrt herum angewachsener Hinterlauf Der Sarner Jagdaufseher Serafin Locher beobachtete Ende Jänner dieses Jahres in einem Feld ein abgekommenes Bockkitz, welches den Hinterlauf schonte und im tiefen Schnee nicht mehr weiterkam. In der Meinung, es müsse sich um ein Tier handeln, welches in der vorhergehenden Nacht von einem Auto angefahren worden war, erlegte er das Stück. Am erlegten wildkrankheiten Stück angekommen erkannte er, dass sich das Kitz bereits vor längerer Zeit den Hinterlauf gebrochen hatte und dass dieser verkehrt herum wieder angewachsen war. Möglich wäre auch, dass dem Kitz in seinen ersten Lebenstagen der Lauf abgemäht worden ist. Der Bruch war nicht völlig ausgeheilt und auch geringfügig entzündet. Woher kommt der Bock? Vor einiger Zeit ist im Verbandsbüro ein Wiederfund von einem markierten Rehbock eingelangt, dessen Herkunft nicht bekannt ist. Der Rehbock wurde im Jagd- revier St. Andrä-Afers in der Örtlichkeit Palmschoß auf der Würzjochstraße von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Am rechten Lauscher trug der Bock die abgebildete blaue Marke mit der Nummer 50. Trotz Nachfrage konnte Jagdaufseher Alois Frener bisher nicht herausfinden, wann und wo der Bock markiert worden war. JÄGER ZEITUNG 3/2012 51 mitteilungen Österreichischer Fachausschuss für Schießwesen tagt in Salzburg Die österreichischen Jagdverbände sind in einer Zentralstelle organisiert. Dort ist auch ein Fachausschuss für Schießwesen angesiedelt. Bei der letzten Sitzung ging es nicht nur um das alljährliche Jägerschaftsschießen, welches heuer am 24. und 25. August in Kärnten durchgeführt wird. Die Fachleute sprachen auch Themen allgemeinen Interesses an, allen voran die Bleischrotdebatte. Zur bleifreien Schrotmunition ist die Haltung der österreichischen Jägerschaft eher distanziert. Die Tests mit Schrot aus Wismuth, Zink und Weicheisen verliefen nicht zufriedenstel- Forstschule Latemar Kursprogramm 2012 Gamspirschführer Termine: Montag, 10. bis Freitag, 14. September 2012 Montag, 5. bis Freitag, 9. November 2012 Faszination Lockjagd Termine: Freitag, 13. Juli 2012 von 9 bis 15 Uhr Montag, 17. September 2012 von 9 bis 15 Uhr Zerwirken und Trophäen präparieren Termine: Dienstag, 18. bis Mittwoch, 19. September 2012 Mittwoch, 14. bis Donnerstag, 15. November 2012 Wildwürste leicht gemacht Termine: Dienstag, 13. September 2012 von 9 bis 17 Uhr; Dienstag, 4. Dezember 2012 von 9 bis 17 Uhr Wildbret in der Küche Termin: Freitag, 7. September 2012 von 9 bis 16 Uhr Der Jagdgebrauchshund Termin: Mittwoch, 24. bis Freitag, 26. Oktober 2012 Ein Jagdhund hat je nach Interesse und Möglichkeiten des Jägers verschiedene Einsatzbereiche. Wer professionell Nachsuchen mit dem Hund macht, braucht viel Zeit für den Hund und die Praxis der Nachsuche. Der Freizeitjäger wird daher in seltenen Fällen seinen Hund ausreichend für die Schweißarbeit einsetzen können. Daher ist es von Vorteil, den Jagdhund auch für die Jagdausübung, zum Beispiel das Brackieren einsetzen zu können. Im Kurs geht es aus diesem Grund um die 52 JÄGER ZEITUNG 3/2012 lend. Wismuth ist teuer und außerdem wie Zink giftig, und die Schussentfernung wird reduziert. Bei den Büchsenpatronen hingegen sind die Alternativen vorhanden. Es gibt inzwischen gut schießende Patronen von Barnes, Bionic Yellow von RWS und Skadi von HDB und andere. Auch über technische Neuerungen unterhielten sich die Fachleute. Es ging vor allem um Sehhilfen für die Jagd bei fortgeschrittener Dämmerung und zur Nachtzeit. In Österreich werden Nachtsichtutensilien »nur für die Jagd im Ausland« verkauft. vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eines Jagdhundes. Inhalte des Kurses: Ziele und Aufgaben der V.S.S.G.F, Hunderassen, Anforderungen an den Schweißhundeführer und den Schweißhund, Prüfungswesen, Auswahl/Haltung/Führung des Jagdhundes für die Schweiß- und Brackierarbeit, Gehorsamfächer, Verhalten des Jägers und des Hundeführers, Schuss- und Pirschzeichen, Nachsuche, Fehler bei der Schweißarbeit, künstliche Schweißfährten. Praxis: Vorführen Brackieren mit erfahrenen Hunden, Ausrüstung für die Schweißarbeit, beispielhaftes Anlegen und Ausarbeitung einer künstlichen Schweißfährte, Interpretieren des Anschusses. Kultur und Tradition der Jagd leben Termin: Donnerstag, 19. bis Freitag, 20. Juli 2012 Unter Jagd im engeren Sinn wird meist das Erbeuten von Wild verstanden. Die Jagd und ihre Faszination besteht aber tatsächlich aus mehr: Neben dem Naturerlebnis bietet sie kulturelle, gesellschaftliche und kulinarische Höhepunkte. Das vielseitige Seminar beginnt mit Vorträgen über die geschichtliche Entwicklung der Jagd, entstandene Traditionen, Wilderei, Emotion und gesellschaftlichen Stellenwert. Darin eingebettet sorgen Geschichten und musikalische Einlagen für Auflockerung. Aufgegriffen wird auch das Thema der Jagdethik. Nicht zu kurz kommt der gemeinschaftliche Teil beim Singen von Jagdliedern. Am Abend geht es zum Mitterleger unterhalb der Latemarwände, wo sich das Wild gerne aufhält und gut beobachtet werden kann. Am darauf folgenden Tag werden Wildgerichte zubereitet, damit klingt das Seminar mit einem kulinarischen Erlebnis aus. Die detaillierten Kursprogramme und das Anmeldeformular finden sie unter www.forstschule.it oder www.jagdverband.it. Für weitere Informationen und die Anmeldung wenden Sie sich an Alessandra Beneduce im Büro des Südtiroler Jagdverbandes (Tel. 0471 061703 oder EMail [email protected]) wildkrankheiten Schwer verletzter Fischreiher Am 2. Februar wurde in der Örtlichkeit Seehof im Revier Taisten ein Fischreiher schwer verletzt von einem Bauern aufgefunden. Der zuständige Jagdaufseher Peter Burger war in unmittelbarer Nähe und sofort an Ort und Stelle. Er konnte feststellen, dass die linke Schwinge gebrochen war, der Reiher hatte zudem mehrere Hautabschürfungen und war ziemlich geschwächt. Zu Hause versuchte Jagdaufseher Peter Burger, die Verletzungen fachgerecht zu versorgen. Zumal der Vogel keine Nahrung mehr aufnahm, erlag er nach drei Tagen seinen Verletzungen. Dreiläufiger Rehbock mit Kehlknoten Am 4. Februar gelang Jagdaufseher Peter Burger ein besonderer Abschuss. Durch das Fernglas erkannte Burger, dass der Rehbock dreiläufig war, er konnte aber nicht erkennen, was er an der Kehle trug. Bei genauer Betrachtung wurde das Ausmaß der Verletzung ersichtlich. Durch eine kleine Öffnung an der Kehle verlor der Rehbock beim Wiederkäuen ständig Äsung, wobei sich durch die Kälte der Knoten immer mehr und mehr vergrößerte. Dank des Hegeabschusses konnte dem Stück ein qualvoller Tod erspart werden. Murmeltier in Siedlungsnähe Dass sich die Wildtiere der Berge immer weiter auch in tiefere Lagen vorwagen, ist inzwischen allgemein bekannt. Von den Murmeltieren ist das ganz gewiss der Fall, denn sie breiten sich auch immer mehr aus. Über eine besonders seltene Beobachtung berichtete kürzlich der Jagdaufseher der Reviere Flaas-Afing, Jenesien und Terlan Hans Rungaldier. Rungaldier war Ende Juni 2011 nach Hinterafing gerufen worden, genauer zum Außerschmalzhof, der auf 700 Höhenmetern liegt. Dort hatte es ein Zusammentreffen zwischen einem Murmeltier und dem Hofhund in der Garage des Hofes gegeben. Der Schäferhund ließ dem Tier allerdings keine Chance und tötete es. An Ort und Stelle konnte Rungaldier feststellen, dass das Murmeltier gleich neben dem Hof unter einer Stützmauer seinen Bau gegraben hatte. Es könnte in die Garage des Hofes gelangt oder auch vom Hund dorthin gejagt worden sein. Ein derart tiefes Murmeltiervorkommen ist in unserem Land eher selten. Auch liegt der Außerschmalzhof weit entfernt von den bekannten Murmeltiervorkommen auf der Sarner Scharte, am Katzbergersee und am Ifinger. Allerdings hatte es vor einiger Zeit beim Untersalmberger im Formes- wald bei Sarnthein eine Murmeltiersichtung gegeben. Rungaldier schließt nicht aus, dass sich das nun in Hintera- wildkunde fing festgestellte Murmele um dasselbe handeln könnte, das bereits im Formeswald unterwegs war. JÄGER ZEITUNG 3/2012 53 jagdliches schießen Bezirksschießen Bozen 101 Teilnehmer haben am Schießstand von Meran beim Bezirksschießen des Bezirkes Bozen am 24. und 25. Mai teilgenommen. Lobenswert ist das wirklich gute Gesamtergebnis, es wurden 60 Gold, 35 Silber und 6 Bronze erzielt. Erstmals wurde heuer laut neuer Schießordnung auch in zwei Kategorien unterteilt, und zwar in Kipplauf und Repetierer. Ziel dieser Unterteilung soll es sein, dass auch Jäger mit Kipplaufgewehren eine Chance für gute Platzierungen haben und somit auch die Teilnehmerzahl steigt. Unter den Teilnehmern wurden wiederum schöne Sachpreise verlost, der glückliche Gewinner des Haupreises war Franz Robatscher aus dem Revier Tiers. Den Sieg in der Mannschaftswertung holte sich zum dritten Mal das Revier Sarntal, welches somit auch die Wandertrophäe behalten darf. Ein Dank geht an die Reviere unseres Bezirkes für die zahlreichen Sachpreise sowie an Kategorie Kipplauf Schütze 1. Peter Paul Thaler 2. Eduard Weger 3. Arno Pircher 4. Udo Karnutsch 5. Adolf Wiedmer 6. Christian Pechlaner 7. Walter Unterhofer 8. Franz Robatscher 9. Daniel Pichler 10. Michael Palla Revier Sarntal Sarntal Jenesien Mölten Mölten Ritten Mölten Tiers Jenesien Kaltern Kategorie Repetierer Schütze 1. Günther Spiess 2. Gottfried Lun 3. Peter Messner 4. Gerold Kaufmann 5. Johann Mittelberger 6. Toni Calliari 7. Christian Thuile 8. Paula Brugger 9. Josef Perkmann 10. Klaus Messner Revier Waffe Sarntal Steyr Ritten Blaser Sarntal Sako Pfatten Blaser Mölten Sako Jagdaufseher Remington Mölten Atzl Sarntal Steyr Mölten Steyr Sarntal Sako den Schießreferenten Arno Pircher und Verbandsaufseher Sieger der Kategorie Kipplauf: von links Arno Pircher (3.), Peter Paul Thaler (1.) und Eduard Weger (2.) 54 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Waffe Kaliber Blaser .222 Rem Blaser 5,6x50R-Mag. Krieghoff 5,6x50R-Mag. Blaser .222 Rem Baikal .223 Rem Blaser 7 mm Rem.-Mag. Blaser .222 Rem Blaser .222 Rem Merkel .223 Rem Ferlacher .22-250 Rem Kaliber .222 Rem .223 Rem .222 Rem .22-250 Rem. .222 Rem .222 Rem .222 Rem .222 Rem .222 Rem .222 Rem Lorenz Heinisch für die Abhaltung der Veranstaltung. Punkte Abzeichen 30,22 Gold 30,21 Gold 30,19 Gold 30,16 Gold 30,14 Gold 30,13 Gold 30,13 Gold 30,11 Gold 30,04 Gold 29,19 Silber Punkte Abzeichen 30,24 Gold 30,24 Gold 30,24 Gold 30,24 Gold 30,24 Gold 30,24 Gold 30,23 Gold 30,23 Gold 30,23 Gold 30,22 Gold Bezirksjägermeister Eduard Weger Die Sieger der Kategorie Repetierer: Peter Messner (3.), Günther Spiess (1.) und Gottfried Lun (2.) jagdliches schießen Landesschießen der Südtiroler Jägerschaft 2012 Am Samstag, 7. Juli 2012 findet auf dem Festplatz von Taufers im Münstertal das 12. Landesschießen der Südtiroler Jägerschaft statt. Alle Südtiroler Jägerinnen und Jäger können unabhängig von ihrem Ergebnis beim Revier- oder Bezirksschießen daran teilnehmen. Schießzeiten: Samstag, den 7. Juli von 8 bis zirka 15 Uhr. Anmeldungen werden bereits um 7.30 Uhr angenommen; Anmeldeschluss ist bis zirka 15 Uhr. Teilnahmeberechtigt sind alle Jägerinnen und Jäger, die Mitglieder des Südtiroler Jagdverbandes sind. Einschreibungen am Festplatz in Taufers bei Ankunft. Die Teilnehmer müssen den gültigen Waffenpass und die Versicherung sowie den Anmeldeschein der verwendeten Waffe vorweisen können. Die Einschreibegebühr von 15 Euro ist bei der Anmeldung zu entrichten. Kategorien: Kipplauf und Repetierer. Wertung: Geschossen wird auf eine Distanz von 200 m, dabei werden drei Schüsse auf die Standardzielscheibe des Südtiroler Jagdverbandes abgegeben. Bei Punktegleichheit hat der Schütze den Vorrang, dessen schlechtester Schuss näher am Zentrum liegt. Über die Reihung entscheidet die Jury. Diese kann bei Unsicherheit infolge abgeprallter Geschosse nachschießen lassen. Schießzeit: 15 Minuten inklusive Probeschießen. Zugelassene Waffen: Repetiergewehre: Höchstgewicht 4,8 kg, Laufdurchmesser an der Mündung maximal 17 mm und, 20 cm vor der Laufwurzel, maximal 24 mm Durchmesser. Es sind nur Waffen aus normaler Produktion mit Kammer für Serienmunition zugelassen. Über die Zulassung von Gewehren aus handwerklicher Fertigung entscheidet die Jury. Feineinstellung des Stechers und »Bedding« sind erlaubt. Das Magazin der Repetiergewehre mit Horizontalverschluss muss mindestens eine Patrone fassen. Kipplaufgewehre: Höchstgewicht 4,8 kg, Drillinge können schwerer sein, Rest wie oben. Jeder Teilnehmer darf nur seine eigene Waffe verwenden. Eine Weitergabe ist nur innerhalb von Familienangehörigen erlaubt (gesetzliche Ehepaare, Eltern – Kinder, Geschwister). Zugelassene Kaliber: Patronen mit mindestens 40 mm Hülsenlänge, Zentralzünder, Kaliber .222 und größer (5,6 mm). Benchrestkaliber wie PPC, BR, 6x47 und 6x51 sind ausgeschlossen. Es sind nur Gewehre mit normalem Patronenlager zugelassen, es dürfen keine engen Patronenlager verwendet werden, eine Normpatrone muss ladbar sein. Zielfernrohre bis zu 8-facher Vergrößerung. Variabel verstellbare Zielfernrohre werden bei der Waffenkontrolle mit Aufkleber blockiert. Mannschaftswertung Gewertet werden die fünf besten Schützen eines Bezirkes. Die Wandertrophäe muss dreimal gewonnen werden, ehe sie endgültig dem Siegerbezirk zugesprochen wird. Preisverteilung um ca. 16.30 Uhr auf dem Festplatz in Taufers Auskunft und weitere Infos erteilt der Landesschießreferent Eduard von Dellemann unter der Tel. 339 22 65 275, auch auf der Website des Südtiroler Jagdverbandes finden sich die Ausschreibung und die Anmeldeformulare zum Download: www.jagdverband.it Nachhaltige Energiesysteme, gesunde Wärme. 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Wir schauten nicht schlecht, als wir ihn sahen: ein Mann mit ca. 130 kg und langem roten Bart, halt ein typischer Amerikaner, dachten wir. Nach einer netten Begrüßung brachte er uns in unser Hotel, wo wir für eine Nacht unser Quartier hatten. Wir besprachen nur noch das Wichtigste mit unserem Jagdführer, denn nach einem Flug von 14 Stunden waren wir recht müde und wollten nur noch schlafen. Am nächsten Morgen, nach dem sehr reichlichen amerikanischen Frühstück, holte uns Gerry ab und es ging mit seinem Truck Richtung Chugach mountains. Dort wartete bereits ein Wasserflugzeug auf uns. Da diese kleinen Flieger nur zwei Personen Platz bieten, waren zwei Flüge nötig. Meine Tochter und ich waren beim zweiten Flug an Bord. Das wird ein Abenteuerurlaub, das spürte ich, als wir die traumhaften Gletscher überflogen und so viel unberührte wunderschöne Natur 56 JÄGER ZEITUNG 3/2012 sahen, dass man es einfach nicht beschreiben kann. Es war schon dunkel, als wir dann nach ca. zwei Stunden Flug landeten. Einige Jagdführer hatten am Ufer ein großes Lagerfeuer angezündet, damit der Pilot wusste wo landen. Nun ging es auf Pferderücken weiter zum Camp. Vier Guides ritten mit uns. Wir waren nämlich die erst Nacht im Hauptcamp, wo sich immer alle sammeln. Hauptcamp heißt, dass dort alle in großen Zelten schlafen, aber auch eine kleine Holzhütte war vorhanden, in welcher ein altes Indianerehepaar für alle kochte. Dies war alles in der Wildnis, zwei Flugstunden von der Zivilisation entfernt und nur mit Funk an jedem Abend mit der Außenwelt verbunden. Die Außencamps wurden von hier aus jeden Tag mit Nahrung beliefert, mit einem Buschflugzeug, das schon 40 Jahre alt war. Der Pilot namens Brad musste beim Fliegen mit der Hand die linke Fensterscheibe zuhalten, damit sie nicht aufging! Allein schon einmal mit so einen Vehikel zu fliegen, war die Reise wert, nicht zu reden vom Landeplatz. Jede einzelne Landung ist spannend, wir staunten nicht schlecht, in welchem Gelände der Pilot die Landung hinkriegte. In den Zelten hatten wir einen sogenannten Alaskaofen, die ganze Nacht musste abwechselnd einer von uns aufstehen, um Holz nachzulegen. Denn die Nächte sind wirklich eisig, aber in unseren dicken Schlafsäcken war es angenehm. Morgen für Morgen lag frischer Schnee, aber das Wetter beruhigte sich meist im Laufe des Vormittags. Eine sehr provisorische Dusche und ein Plumpsklo war unser Komfort. Aber hier braucht es nicht mehr. Der Indianer namens Clim und seine Frau kochten wirklich gut. Es gab Elchfleisch, und sogar Wildbret vom Schwarzbären haben wir gegessen. Köstlich! Nach dem Essen wurde, wie soll es auch anders sein in Alaska, Whisky getrunken. Noch etwas möchte ich in meiner Geschichte erwähnen: Wir hatten in den zehn Tagen das unglaubliche Glück, jede Nacht bzw. jeden Abend das Nordlicht zu sehen und das Heulen der Wölfe zu hören. Dieses Naturschauspiel zu erleben, ist einfach phänomenal. Unser erster Jagdtag beginnt. Die Gewehre, die man hier ausleihen konnte, werden kurz begutachtet, ein Probeschuss wird gemacht. Die Pferde stehen schon gesattelt und mit den wichtigsten Sachen beladen vor unserer Holzhütte. Mitgenommen werden ein kleines Zelt und die nötigsten Nahrungsmittel, für den Fall, dass das Flugzeug wegen schlechten Wetters mal nicht kommen könnte, weiters viel warme und trockene Kleidung, Regensachen, Erste-Hilfe-Kästchen usw. So, die Gewehre nun in den Sattel gesteckt und los ging’s. Wir ritten den ganzen Tag durch bewaldetes, teils mooriges Gelände, durch eine unberührte wunderschöne Wildnis mit gewaltigen Gletschern, die bis hinunter in die Täler reichen, und riesigen Flüssen. Schon am ersten Tag sahen wir einige Grizzlys, Schwarzbären, Kojoten, Steinadler Einen Elchschaufler in der Wildnis Kanadas zu erlegen ist für manchen Jäger ein Lebenstraum. Leonhard Wasserer gönnte sich das Erlebnis. jagderlebnis Keine Menschenseele weit und breit. Wer hierher zum Jagen kommt, muss gut ausgerüstet sein. und natürlich auch den Weißkopfseeadler, der als Wappentier des amerikanischen Kontinents gilt und deshalb sehr streng geschützt wird. Es war einfach unglaublich. Unsere Jagdtage waren abwechslungsreich und vor allem oft spannend, wenn wir uns an ein Wild heranpirschten. Langsam gewöhnten sich unsere Allerwertesten an das viele Sitzen auf den Pferden. Nachts wurde den Pferden eine Glocke umgehängt, als Schutz vor den Bären, die nachts nicht selten in der Nähe waren. Die Pferde werden in diesem Fall unruhig, denn sie wittern die Bären, sagte man uns. Dann am fünften Tag erblickten wir in einem Flusstal einen starken Elchbullen und weiter oben noch einen. Es war ja auch September, also Brunftzeit für diese Riesen. Unser Jagdführer versuchte mit Lockrufen einen der Bullen heranzulocken. Das gelang aber leider nicht. Anzupirschen war auch nicht möglich, da es schon dunkel wurde, und so mussten wir zurück. Am nächten Jagdtag sah ich dann gegen Abend beim Heimkehren in der Nähe unseres Zeltplatzes wieder einen starken Elchbullen. Wir erkannten sofort, dass dies einer der Elche vom Flusstal war. Schnell blieben wir mit unseren Pferden stehen. Ich sprang herunter und suchte flink einen passenden Schussplatz. Mit einer Winchester Kaliber 338 schoss ich. Beim ersten Schuss kein Zeichnen! Ein zweiter Schuss! Der Bulle drehte sein Haupt zu uns, so musste ich auch noch eine dritten abgeben. Jetzt brach er zusammen. Es waren alles gezielte Schüsse, aber in der Brunftzeit verträgt so ein starkes Tier eben mehr. Ich war glücklich und natürlich aufgeregt, als wir zu dem erlegten Elch gingen. Vor mir lag ein gewaltiger Bulle mit einem riesigen Geweih und ca. 800 kg Gewicht. Allein das Geweih wog über 30 kg. Mein Sohn Manfred und ich brachen den Bullen noch auf, mussten dann aber alles so liegen lassen, denn es wurde Nacht. Nachts sollte man nicht so einfach ohne Zelt und Feuer in der Wildnis sein. Also gingen wir zurück in unser Zelt und feierten schon mal ausreichend mit Whisky unseren Jagderfolg. Am nächsten Morgen hatte dann auch Manfred das Glück, und er erlegte einen etwas kleineren Elchbullen. Nun hatten wir den ganzen Tag zu tun, die Elche zu zerlegen und auf die Pferde zu packen. Am vorletzten Tag gelang es mir dann auch noch, einen Wolf zu erlegen. Da diese Tiere sehr scheu sind, ist dies nicht so einfach. Meine Tochter Christina blieb in diesen zehn Jagdtagen im Hauptcamp bei dem IndianerEhepaar, den anderen Guides und dem Piloten, sie wurden dreimal von einem Schwarzbären »besucht«. Sie hatte das große Glück, zwei- bis dreimal täglich mit dem Buschflieger auf den Lebens- mitteltransporten in alle Außencamps mitfliegen zu können. Sie sah natürlich viel Wild, denn Brad flog sie zu jeder Dallschafherde, die sie sahen, oder an jeden Grizzly heran, den sie erspähen konnten, um unzählige Fotos machen zu können. Einmal, als mein Jagdführer Cliff Geburtstag hatte, kam der Flieger mit einer im Camp gebackenen Torte an und landete direkt in einem Flussbett, wo das Wasser und der Dreck nur so spritzten. Christina fand das als das i-Tüpfelchen von all ihren tollen Flügen. Diese Jagdreise war für alle von uns ein wahnsinnig tolles Erlebnis, und ich kann nur jedem Naturliebhaber eine Reise nach Alaska empfehlen. Leonhard Wasserer JÄGER ZEITUNG 3/2012 57 sport Kälte, Schneefall, strahlende Gesichter Das Jagdrevier Prags lud alle Jägerinnen und Jäger Südtirols am Samstag, den 11. Februar 2012 zum Wintersporttag ins Pragsertal herzlich ein. Das Wetter zeigte sich zwar nicht von seiner besten Seite, doch bekanntlich gibt es ja nur schlechte Kleidung, kein schlechtes Wetter. Wie bereits zur Tradition geworden, haben sich die Wintersportler der Südtiroler Jägerschaft in Jagdbekleidung gemessen, dies gibt dieser Veranstaltung sicherlich ein besonderes Flair. Revierleiter Günther Schwingshackl mit seinem Team machte die Veranstaltung zu einem wirklich gelungenen Event. Er bot den Teilnehmern faire Wettbewerbe, vorzügliche Verköstigung und optimale Voraussetzung für geselliges Beisammensein. Dafür sei ihm und seinem Team herzlichst gedankt. Die Tagesbestzeiten holten sich im Ski Alpin der Sarner Eduard Weger, im Rodeln Harald Wild vom Revier Wiesen und im Aufstieg Helmut Hochrainer vom Revier Brenner. Die Mannschaftswertung ergab sich aus jeweils dem schnellsten in Ski Alpin, Rodeln und Aufstieg pro Revier. In der Mannschaftswertung war das Revier St.Martin Gsies nicht zu schlagen, dicht gefolgt vom Revier Brenner an zweiter Stelle und dem Revier Sarntal an dritter Stelle. Die gesamte Ergebnisliste findet sich auf unserer Website zum Download: www.jagdverband.it/de/aktuelles/landeswintersporttag-der-südtiroler-jägerschaft-in-prags/54194.html Austragung des nächsten Landeswintersporttages Reviere, welche Interesse an der Austragung des nächsten Wintersporttages haben, möchten sich bitte innerhalb Juli 2012 beim Südtiroler Jagdverband melden. Moderator Alex Ploner (links) und der Revierleiter von Prags Günther Schwingshackl Fotos: Eduard Weger 58 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Ergebnisse Ski Alpin Jägerinnen: 1. Antonia Bergmeister (Vintl) 2. Petra Thaler (Schenna) 3. Paula Brugger (Sarntal) Jäger 1942 und älter: 1. Helmut Stecher (Graun) 2. Hans Mair (Schenna) 3. Hermann Hellweger (Toblach) Jäger 1943 – 1948: 1. Pasquale Colella (Bruneck) 2. Albert Kammerer (Kiens) 3. Erich Weissteiner (Pfunders) Jäger 1949 – 1953: 1. Sepp Trojer (Vierschach) 2. Herbert Pezzedi (Corvara) 3. Hartmann Hintner (St. Magdalena Gsies) Jäger 1954 – 1958: 1. Wilfried Hofer (Wiesen) 2. Josef Plattner (Brenner 3. Peter Pörnbacher (Olang) Jäger 1959 – 1963: 1. Martin Lerchner (Kiens) 2. Dieter Prugger (Olang) 3. Robert Daporta (Villnöss) Jäger 1964 – 1968: 1. Klaus Obrist (Feldthurns) 2. Hubert Peer (Mals) 3. Ulrich Gamper (Ulten) Jäger 1969 – 1973: 1. Eduard Weger (Sarntal) 2. Oswald Schranzhofer (St. Martin Gsies) 3. Ernst Bergmeister (Pfunders) Jäger 1974 – 1978 1. Ulrich Patscheider (Graun) 2. Reinhard Brugger (St. Martin Gsies) 3. Michael Falk (Terenten) Jäger 1979 und jünger: 1. Alexander Zöschg (Ulten) 2. Stefan Schwingshackl (Prags) 3. Alexander Mayr (Pfunders) Rodeln Jägerinnen: 1. Martina Premstaller (Sarntal) 2. Mathilde Thaler (Sarntal) 3. Rosa Kemenater (Sarntal) Jäger 1948 und älter: 1. Erich Mair am Tinkhof (Mühlwald) 2. Erich Oberarzbacher (Pichl in Gsies) sport 3. Siegfried Winding (Terenten) Jäger 1949 – 1958: 1. Hermann Rubatscher (Wengen) 2. Bartl Thaler (Sarntal) 3. Oswald Mair (Schenna) Aufstieg Jägerinnen: 1. Walburga Rienzner (Toblach) 2. Maria Lechner (Pfalzen) 3. Nadia Wieser Pixner (Moos in Passeier) Jäger 1959 – 1963: 1. Josef Engl (Kiens) 2. Franz Craffonara (Welschellen) 3. Gottfried Thaler (Brenner) Jäger 1963 und älter: 1. Ernst Schwingshackl (St.Martin Gsies) 2. Bernhard Gitzl (Taisten) 3. Anton Ploner (Moos in Passeier) Jäger 1964 – 1973: 1. Harald Wild (Wiesen) 2. Alois Georg Neumair (Pfunders) 3. Johann Premstaller (Sarntal) Jäger 1964 – 1973: 1. Helmut Hochrainer (Brenner) 2. Filipp Unterpertinger (Terenten) 3. Egon Kargruber (Taisten) Jäger 1974 und jünger: 1. Mainrad Obergolser (Pfunders) 2. Hubert Unterweger (Sarntal) 3. Karl Fischnaller (Villnöss) Jäger 1974 und jünger: 1. Andreas Nestl (Sterzing) 2. Ulrich Raffl (St. Leonhard in Passeier) 3. Robert Laner (Gais) Hoflieferant des Schwedischen Königshauses Fjällräven Jagdbekleidung in Südtirol: Auer – BIGNAMI Bruneck – BELLIGOLI Marling – JAWAG Toblach - ALPENFUCHS Vahrn – PARSCHALK Import für Italien: Fenix Outdoor Italia - Tel: 0472-767201 www.fjallraven.it JÄGER ZEITUNG 3/2012 59 sport 29. Jägerrodeln in Jaufental Am 12. Februar wurde das traditionelle »Jägerrodeln mit Luftgewehrschießen auf der Strecke« auf der Rodelbahn Waldeben im Jaufental ausgetragen. Dieses wohl traditionsreichste und als originell bekannte Jägerrodeln ist mittlerweile fester Bestandteil im Terminkalender vieler Jägerinnen und Jäger unseres Landes geworden. Bereits bei Tagesanbruch konnten die ersten der rund 130 angemeldeten Teilnehmer im weidmännisch geschmückten Vereinshaus von Jaufental willkommen geheißen werden. Die auf der Bühne zur Schau gestellten exklusiven Siegertrophäen und Jagdmotivmalereien rüttelten die Kampfgeister endgültig wach. Die einwandfreie Organisation des hiesigen Sportvereins erlaubte den planmäßigen Start. Die Teilnehmer fanden eine bestens präparierte und gesicherte Piste vor. Am Schießstand auf der Stecke warteten die bereits schussbereiten Gewehre. Nach dem Schießen sprangen die Rennläufer akroba- tisch auf die in Startposition gerichteten Schlitten und rasten Richtung Ziel weiter. Dort angekommen, löste sich die Rennspannung, und der Pulsschlag normalisierte sich wieder. Unmittelbar nach Abschluss des Rennens wurden die Renn- und Schussergebnisse ausgewertet. Die Rennläufer stärkten sich in der Zwischenzeit mit köstlichem Hirschgulasch und Knödeln im Vereinshaus und übten sich in der verbleibenden Zeit im Jägerlatein, Witze Erzählen, gemütlichem Kartenspiel und versuchten noch die verbliebenen Lotterielose zu erhaschen. Die Jagdhornbläsergruppe Jaufental erfreute die Anwesenden zwischendurch mit lauschiger Jagdmusik. Pünktlich um 15 Uhr begrüßte der Revierleiter alle Anwesenden und Ehrengäste. Blumen für alle Teilnehmerinnen und die exklusiven handgeschnitzten Gamstrophäen erfreuten die Siegerherzen bei der anschließenden Preisverteilung. Nach der Ziehung der Preise unter den Startnummern und der Die glücklichen Gewinnerinnen der Jägerinnen 1. Mathilde Thaler (Sarntal), 2. Antonia Bergmeister (Vintl), 3. Irma Wieser Siller (Jaufental), 4. Martina Locher (Sarntal) Unser ältester und treuester Teilnehmer Franz Robatscher 1931 (Tiers), Meinhard Steiner aus Mühlwald (Tagesbestzeit) und Mathilde Thaler für das am stärksten vertretene Jagdrevier Sarntal Die Mannschaftssieger des starken Jagdrevier Sarntal mit Hubert Unterweger, Bartl Thaler und Jakob Stauder 60 JÄGER ZEITUNG 3/2012 großen Lotterie mit Wildabschüssen, Gutscheinen und vielen wertvollen Sachpreisen wurden die Sieger und Gewinner gebührend gefeiert. Ein besonders Weidmannsheil geht an die Sieger der Wandertrophäe des Jagdreviers Sarntal. Dem heiligen Hubertus sei Dank für die unfallfreie und rundum gelungene Ver- anstaltung. Wir möchten uns bei allen Revieren und Teilnehmern herzlich bedanken und hoffen auf ein Wiedersehen beim großen 30-jährigen Jubiläumsrodeln am Samstag, den 2. Februar 2013. Im Namen der Jägerschaft von Jaufental Weidmannsheil und einen guten Anblick 2012 jägerinnen Jägerinnentreffen 2012 Die Jägerinnen des Bezirkes Meran laden ganz herzlich zum traditionellen Jägerinnentreffen am Sonntag, 8. Juli 2012 ins Ultental ein! • Empfang mit Frühschoppen im malerischen Bergort St. Moritz um 8.30 Uhr • Heilige Messe im idyllischen Hügelkirchlein zu St. Moritz um 10 Uhr • Gemütliche Wanderung (auch Fahrgelegenheit) und anschließendes kameradschaftliches Beisammensein auf Breiteben, mit kulinarischen Genüssen und musikalischem, unterhaltsamen Programm am Nachmittag Die offizielle Einladung mit detaillierter Programm- und Anfahrtsbeschreibung folgt. Nähere Informationen erteilt Frau Walburga Staffler, Tel. 0473 795398 oder 347 4204445 Alle aktiven und auch nicht aktiven Jägerinnen sind willkommen! jagdhornbläser »Alles Horn« Es war schon ein gelungenes Konzert, und die vielen Zuschauer waren nicht nur zufrieden, sie waren regelrecht begeistert. Unter dem Motto »Alles Horn« fand heuer zum zweiten Mal ein Bläserkonzert am Festplatz von Lana statt. Als Veranstalter zeichneten die Jagdhornbläservereinigung und der Verkehrsverein Lana und Umgebung verantwortlich. Die Idee stammt vom im vergangenen Jahr verstorbenen Obmann der Vereinigung, Robert Mair. Dem Ausschuss der Südtiroler Jagdhornbläservereinigung war es ein Anliegen diese Veranstaltung in seinem Gedenken zu wiederholen. Zum Einsatz kamen sieben Jagdhornbläsergruppen aus dem Gadertal, aus Mals, Matsch, Graun, Naturns, Schenna und Lana. Sie boten ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programm, das den vielen Besuchern einen Einblick in Südtirols kulturelle Jagdszene gestattete. Nicht nur ein musikalischer Genuss, sondern auch ein optischer Hingucker waren die Sarner Alphornbläser, und mit Begeisterung wurden auch die Einlagen des Hornquartetts der Musikkapelle St.Pauls/Eppan und des Hornensembles der sechs Schülerinnen der Musikschule Lana aufgenommen. So spannte sich der musikalische Bogen von traditionellen Stücken aus dem jagdli- chen und alpenländischen Bereich bis hin zu klassischen und modernen Hörnerklängen. Stehenden Applaus erhielten die Jagdhornbläser, als sie abschließend gemeinsam den »Tiroler Jägermarsch« und die Volksweise »Auf auf zum fröhlichen Jagen« für das Publikum zum Besten gaben. Es war Südtirols Landesjagdhornmeister Pio Pescoller, der dabei den Taktstock führte. Bei einer kräftigen Brettlmarende, zusammengestellt aus allerlei »Guetigkeiten« aus der Wildküche der St. Pankrazer Jagdhornbläsergruppe, wurde anschließend noch lange gemütlich geplaudert und gesungen. In Einem waren sich die Veranstalter und alle Anwesenden einig: Diese Veranstaltung sollte in Zukunft zur Tradition werden. Paula Brugger Foto: Lotte Eisenstecken JÄGER ZEITUNG 3/2012 61 wildküche Eintopf mit Wildfleisch Ein Tipp von Hans Engl aus Terenten Eintöpfe sind regionale Gerichte und werden oft auch »Omas Küche« zugesprochen oder sogar als ArmeLeute-Essen abgetan. Man findet sie nahezu auf der ganzen Welt. Als bekannteste Beispiele bei uns kennen wir die Bauerngerstesuppe, die Gulaschsuppe, die italienische Gemüsesuppe und viele mehr. Einige haben sogar die Aufnahme in die klassische Küche geschafft und man kennt sie auf der ganzen Welt; wie z. B. die Marseiller Fischsuppe die »Bouillabesse«, die russische Rotrübensuppe »Borschtsch« oder der irische Hammeleintopf »Irish Stew«, um nur einige zu nennen. Die Zutaten der Eintöpfe unterliegen im Grunde keiner genauen Zusammensetzung, sie bestehen aus Produkten, welche die Region und die Jahreszeit gerade hergeben, wobei persönlichen Vorlieben Raum gegeben wird. Insider wissen, dass Eintöpfe am nächsten Tag bzw. aufgewärmt noch besser schmecken. Auf jeden Fall werden Fleisch, Gemüse, Kräuter und Gewürze mit viel Flüssigkeit zusammen verkocht bzw. geschmort. Das Fleisch kann von Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Huhn, Kaninchen, Wild oder Wildgeflügel stammen. Geräuchertes oder Würste der genannten Sorten können verwendet werden. Durchwachsene Fleischteile (unedle Teile) oder Teile mit Knochen, die sich im Rohzustand nicht sauber ausbeinen lassen, eignen sich am besten. Sie bringen viel Geschmack in das Gericht und lassen sich im gekochten Zustand sauber vom Knochen lösen. Wichtig ist, dass die Zutaten mit der kürzeren Garzeit später oder nach und nach dazu- gegeben werden z. B. Hülsenfrüchte, Fleisch, Karotten zuerst, Kartoffeln oder Zucchini zuletzt. Befolgt man einige Grundregeln, ist die Zubereitung von Eintöpfen relativ einfach. Man braucht nur ein Kochgeschirr und könnte das Gericht recht originell auch auf einem offenen Feuer zubereiten, ein Schnellkochtopf verkürzt die Kochzeit auf etwa ein Drittel. Das Geschirr sollte groß genug gewählt werden. Zuerst das Fleisch mit etwas Fett und Zwiebel anbraten, evtl. auch das harte Gemüse wie Karotten, dann mit einem passenden Wein ablöschen, diesen verdunsten lassen, mit soviel Wasser aufgießen, bis das Gargut bedeckt ist, und dann zum Kochen bringen. Weitere Zutaten wie Geschmacksträger und Gewürze, je nach Kochdauer, werden nach und nach dazugegeben. Kräuter sollten erst in den letzten 10 Minuten beigege- ben werden, da sich sonst ihre Aromen verflüchtigen bzw. im Raum verpuffen. Das Gericht sollte nicht sprudelnd kochen sondern leicht sieden, da sonst die Flüssigkeit unappetitlich trüb wird. Während der Kochzeit sollten der Schaum und das Fett an der Oberfläche mehrmals abgeschöpft werden. Bei Bedarf etwas Flüssigkeit nachgießen, beliebig abschmecken oder nachwürzen und heiß servieren. Nachfolgend ein klassisches Beispiel; das Rezept aus der französischen Bretagne: Cassoulet (sprich Kassolee). Cassoulet vom Wild (Wild-Eintopf) Für 6 Personen Zutaten Fleisch: 500 g Wildschweinschulter 500 g Hirschschulter 200 g Wildsalami 1 St. Wildkaminwurze Gemüse: 500 g Karotten und 200 g Selleriestange, geschält, beides in fingerdicke Stäbchen geschnitten 250 g kleine Zwiebeln (Schalotten oder Perlzwiebel) 250 g weiße Bohnen, getrocknet Gemüsebündel: ½ Karotte, Knollen- und Stangensellerie, Lauch Gewürzsäckchen: 3 Gewürznelken, 3 Wacholderbeeren, Thymian, Rosmarin, Lorbeer Weiteres: Öl zum Anbraten, 1/8 l Weißwein zum Ablöschen 1 EL geschnittene Petersilie zum Bestreuen Bohnen über Nacht einweichen, dann kochen. Das Fleisch in große Würfel schneiden, in einem Schmortopf mit etwas Fett rundum goldbraun anbraten. 62 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Die Würste in dicke Scheiben schneiden, zusammen mit dem Gemüse zum Fleisch geben und etwas anziehen lassen. Überschüssiges Fett abschütten. Mit Weißwein ablöschen, mit Wasser oder Suppe (oder dem Bohnenwasser) aufgießen, bis das Gargut knapp bedeckt ist, Gemüsebündel und Gewürzsäckchen dazugeben und salzen, Gut zugedeckt im Rohr bei 180°C etwa 1 ½ Stunden garen. Dieses Gericht wird in tiefen Tellern mit Sud und mit Petersilie bestreut angerichtet, dazu serviert man knusprig geröstete Brotscheiben oder ein kräftiges Bauernbrot. Herzlichen Glückwunsch! Name Revier 90 Jahre Carlo Ben Lajen 89 Jahre Georg Eisenstecken Enzo Kier Anton Perkmann Mario Todesca Feldthurns Altrei Mölten Neumarkt 88 Jahre Matthias Breitenberger Kastelbell, Schluderns Franz Egger Hafling Anton Stieger Schlanders Johann Zuech Lana 87 Jahre Heinrich Freiberger Michael Messner Terenten Antholz 86 Jahre Johann Astner Josef Firler Angelo Frigerio Walter Ghedini Konrad Gruber Josef Klotz Alois Köhl Adolf Neuhauser Antonio Pizzarello Prettau Stilfes Elzenbaum, Stilfes Bozen Latsch Laas Deutschnofen Mölten Bozen 85 Jahre Albert Amorth Jakob Gruber Peter Gruber Matthias Ladurner Ernst Zemmer St. Martin in Pass. St. Johann/Ahrntal Luttach, St. Johann Riffian Kastelruth 84 Jahre Oswald Adami Josef Egger Hermann Klotz Walter Locher Pius Mair Vigil Obwegs Anton Pircher Johann Rofner Anton Stoll Ludwig Wiedenhofer Taufers St. Leonhard in Pass. Ratschings Sarntal Mühlbach Enneberg Sarntal Terenten Taisten Welschnofen 83 Jahre Johann Dorigo Alois Frei Luis Gapp Rudolf Holzner Max Karlegger Josef Lambacher Wilhelm Nairz Johann Oberhammer Peter Parth Gottfried Planer Johann Rainalter Josef Rieper Ludwig Santifaller Franz Sparer George Carl Tinzl Alfons Walcher Pfalzen St. Pankraz Naturns Ulten St. Leonhard in Pass. Sexten Proveis Taisten Laas Eppan, Kastelruth Schluderns Terenten Bruneck Ulten Pfalzen Eppan reviere bezirke In den Monaten Februar, März, April, Mai und Juni wurden 172 Jäger 70, 75, 80 und mehr Jahre alt. 82 Jahre Giovanni Bartesaghi Josef Brunner Gian Carlo Cattoi Simon Fink Ernst Frenes Johann Hofer Johann Kammerer Josef Klammer Otto Kofler Franz Mair Robert Paris Fabio Rella Jaufental Brenner St. Andrä Klausen Lüsen, St. Andrä Marling St. Lorenzen St. Peter/Ahrntal Kurtatsch Schenna Naturns, Ulten Lüsen, Natz-Schabs 81 Jahre Albuin Burger Antonio Cestari Franz Eller Erwin Lanziner Franz Lintner Anton Mair Ludwig March Anton Messner Erhard Nicolussi David Oberrauch Anton Pfeifer Josef Ploner Franz Robatscher Bruno Rossi Johann Spitaler Adolf Unterkircher Ratschings Auer Algund Ritten Jenesien Wiesen Terlan Villnöss Bozen Klausen Leifers Innichen Tiers Salurn Obermais, Ulten Pfunders 80 Jahre Gino Bresciani Johann Brunner Josef Carlini Josef Costa Bruno Degasperi Josef Feichter Franco Fraccaroli Zeno Giacomuzzi Lajen Moos in Passeier Kurtatsch Kiens Obermais St. Lorenzen Glurns Brixen, Pfeffersberg, St. Andrä Alois Holzer Kematen Alfons Huber Prags Agostino Iobstraibizer Bruneck Matthias Klotzner Untermais Armin Ladurner St. Pankraz Edoardo Lintner Mühlbach, Ritten, Natz-Schabs Josef Neumair Pfunders Gustav Oberhammer Innichen Franz Pfitscher Truden Anton Pichler Deutschnofen Josef Ploner Aldein Josef Prader Mühlbach, Vahrn, Villnöss Anton Thanei Mals Luciano Turini Aldein Rudolf Unterholzner Ulten Adolf Untersteiner Latsch Erich Wurmböck Innichen 75 Jahre Federico Alfreider Albert Fischer Josef Geiser Josef Gorfer Josef Gruber Corvara St. Andrä St. Felix Kastelbell Aldein Alois Gumpold Christian Hellweger Eduard Hofer Josef Hofer Luis Innerebner Alois Knolseisen Mainrad Ladurner Anton Lanzinger Erhard Lösch Anton Mair Franz Mair Alois Mur Ernst Pahl Franz Parth Italo Piasentin Albert Schiefer Franz Schiefer Josef Michael Schuster Christof Thaler Alois Weissensteiner Rudolf Wierer Paolo Wieser St. Leonhard in Pass. St. Lorenzen St. Leonhard in Pass. St. Peter in Ahrntal Sarntal Tiers Kastelbell Sexten Ulten St. Lorenzen Wiesen Ritten Prags Laas Bozen St. Leonhard in Pass. Sterzing Ober- u. Untermais Sarntal Sarntal Kiens Abtei 70 Jahre Alois Ainhauser Elzenbaum, Jaufental, Sterzing Josef Alber Hafling Georg Ausserhofer Luttach Giancarlo Bonometti Bozen Hermann Braunhofer Ridnaun Dietmar Bregenzer Ritten Mario Burattin Eppan Giuliano Chemelli Bozen Eduard Cicolini Lana Giorgio Dal Savio Eppan Felix Denicolò Wolkenstein Claudio Eccher Bruneck Albin Eder Prettau Anton Engl Terenten Helmut Gräber Montal Hubert Haselrieder Pfitsch Adolf Hellweger St. Lorenzen Hermann Hellweger Toblach Erich Hernegger Kiens Martha Holzer Pratzner Naturns Josef Kammerlander Bruneck Gottfried Kaserer Latsch Alois Klapfer Pfalzen Anton Kofler Marling Hubert Kofler Eppan Karl Mark Margreid Josef Messner Pfitsch, Ratschings, Terlan Walter Messner St. Ulrich Hermann Niederbrunner Mühlwald Josef Obexer Villnöss Dante Piccini Brixen Oswald Plattner Deutschnofen Josef Prenn Mühlwald Alfred Raffaelli Branzoll Josef Schenk Lajen Christoph Schuster Schlanders Franz Seeber Gais Adriano Tisi Tiers Beniamin Trafojer St. Pankraz Gottfried Tschaffert Wengen Meinhard Walder Latsch JÄGER ZEITUNG 3/2012 63 reviere bezirke Bezirk Bozen Revier Deutschnofen Hirschjäger 2011 Alljährlich werden bei der Vollversammlung des Jagdrevieres Deutschnofen die Trophäen abgegeben. So auch bei der diesjährigen Versammlung am 12. Februar 2012. Zum ersten Mal wurden im vergangenen Jahr im Revier 16 Trophäenhirsche zum Abschuss freigegeben. Im Zeitraum von zwanzig Tagen wurden 17 Stück erlegt! Und auch jeder einzelne Abschuss wurde gebührend gefeiert. Sehr erfreulich dabei ist, dass Alt-und Jungjäger gleichermaßen erfolgreich waren. Mit diesen Aussichten wünschen wir unseren Jagdkameraden auch heuer wieder viele schöne Stunden im Revier, guten Anblick und Weidmannsheil! gamo geboren und bereits in seinm ersten Lebensjahr übersiedelten seine Eltern nach Bozen, wo er dann auch sein ganzes Leben verbrachte. 1959 heiratete er seine Frau Ernestina, aus dieser Ehe ging die Tochter Kathrin hervor. Seit 1971, also genau seit 40 Jahren, geht Herbert im Revier Jenesien auf die Jagd, zehn Jahre lang, von 1975 bis 1984, war er zudem als Rechnungsprüfer tätig. Gern fährt Herbert zum Gasthof Locher, wo er mit seinen Jagdkollegen ein »Ratscherle« machen kann und vor dem Heimfahren beim »Friedl« noch auf ein letztes Schnapserl vorbeischaut. Neben der Jagd liebt Herbert auch das Reisen. Er hat alle Kontinente dieser Erde schon des Öfteren bereist. 2011 gelang ihm trotz angeschlagener Gesundheit noch ein guter Rehbockabschuss. Deine Jagdkameraden, deine Frau Ernestine und Tochter mit Enkelin wünschen dir noch viele schöne Jagdtage, aber vor allem, dass es gesundheitlich wieder aufwärts gehen möge. Weidmannsheil! Revier Flaas Afing Besonderes Glück Besonderes Glück hatten Vater und Sohn Karl und Egon Thurner am 10. September 2011. Morgens konnte der Vater einen guten Hirsch erlegen. Und im Laufe des Vormittags konnte auch der Sohn Egon einen weiteren Hirsch erlegen, beide in Oberplatt Berg. Zu den nicht alltäglichen Abschüssen ein herzliches Weidmannsheil. Die Revierleitung Revier Jenesien 80. Geburtstag Am 9. Dezember 2011 feierte unser Jagdkollege Herbert Peroni seien 80. Geburtstag. Herbert wurde 1931 in Ber- Fasanerie, privat, in Nordkroatien mit 15 ha Land und adäquaten Betriebsstätten zu verkaufen. Info: Tel. +43(0)664 2548620 64 JÄGER ZEITUNG 3/2012 reviere bezirke Bezirk Brixen Revier Villnöss Eröffnung des Jagdhauses Revierleiter Peter Rabensteiner Von links: Monika Puner, Bürgermeister Robert Messner, Landeshauptmann Luis Durnwalder, Hubert Kritzinger, Revierleiter Peter Rabensteiner und Paul Pernthaler Ein gelungenes Fest zur Einweihung des neuen Jagdhauses im Revier Villnöss gab es kürzlich in St. Magdalena, wo sich das neugebaute Jagdhaus der Villnösser Jägerschaft befindet. Mit viel Freude und auch ein bisschen Stolz traf man sich fast vollzählig vor dem schmucken Gebäude, dessen Notwendigkeit bereits vor mehr als zehn Jahren erkannt wurde und dessen Realisierung im Jahr 2011 nach dreijähriger Bauphase fertiggestellt wurde. Revierleiter Peter Rabensteiner schilderte in seiner Ansprache kurz die Entstehungsgeschichte des Jagdhauses von den ersten Planungen vor über zehn Jahren und den darauffolgenden Versuchen, einen geeigneten Standort zu finden, bis zur Fertigstellung. Im Jahr 2008 wurde dem Revier Villnöss schließlich von der Gemeinde ein passendes Grundstück zugewiesen. Im Jahr 2009 hat der neu gewählte Revierausschuss mit der Planung und Realisierung begonnen, mit zwei klaren Grundsätzen: Abschluss der Bauarbeiten innerhalb der Periode des Ausschusses und Abschluss der Bauarbeiten mit positivem Kassastand. Die belegten Gesamtkosten wurden zum Großteil durch das Jagdrevier selbst und mittels eines außerordentlichen Sonderbeitrages der Villnösser Jäger getragen, die sich auch aktiv in unermüdlicher Art und Weise am Bau beteiligten. Der Rest kam aus Beiträgen der öffentlichen Hand. Im November 2011 war es dann soweit: Der Pfarrer von Villnöss Hochw. Paul Faller segnete das Gebäude in Anwesenheit von Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem Bürgermeister Robert Messner, dem Kommandanten der Carabinieristation Villnöss Vito Gemmiti, den Revierleitern der Nachbarreviere und der Jägerschaft von Villnöss. Besonders das Mitwirken der Aferer Jagdhornbläser hat sehr zum guten Gelingen der Einweihungsfeier beigetragen. Luis Durnwalder lobte in seiner Ansprache den großen Einsatz des Revierausschusses und der Villnösser Jäger, ohne deren persönlichen Einsatz solche Reviereinrichtungen gar nicht möglich seien. Mehrmals betonte er die Wichtigkeit solcher Einrichtungen im Hinblick auf hochwertiges und gesundes Wildbret. Des Weiteren wünschte er dem Revier Villnöss viel Freude mit dem neuen Jagdhaus und dass die Kameradschaft stets im Vordergrund stehe. Anschließend begaben sich die Jäger in die nahegelegene Feuerwehrhalle um bei der Hubertusfeier den überaus freudigen Tag ausklingen zu lassen. Die Revierleitung Bezirk Bruneck Revier Enneberg Abschuss zum Jubiläum Dem rüstigen Hermann Kastlunger möchten wir etwas verspätet zu seinen 70. Geburtstag und zu seinen 45 Jahren als Jäger gratulieren. Dem Hermann gelang im Vor- jahr zum Jubiläum ein wunderbarer Abschuss eines Berghirsches, der ausgiebig gefeiert wurde. Die Jagdkameraden aus St. Vigil in Enneberg JÄGER ZEITUNG 3/2012 65 reviere bezirke Revier Gais Revier St. Leonhard Ehrungen Unser Ausflug mit den Jägern Peter Oberschmid ist seit 60 Jahren Jäger und langjähriges Ausschussmitglied, und Karl Renzler ist seit bereits 40 Jahren Kassier und Schriftführer im Jagdrevier Gais. Bei der Vollversammlung am 8. März 2012 wurden sie aus diesem Anlass besonders gefeiert. Als Dank wurde ihnen ein Geschenkskorb überreicht. Gleichzeitig wurde dem Revierleiter Josef Kronbichler als Anerkennung und Dank für die geleistete Arbeit als langjähriger Revierleiter (30 Jahre) in Gais von einer kleinen Gruppe von Jägern eine Holzschnitzfigur überreicht. Ein kräftiges Weidmannsheil wünscht die Jägerschaft von Gais. Die Geehrten Karl Renzler, Josef Kronbichler und Peter Oberschmid (die ersten drei von rechts) Bezirk Meran Revier St. Felix Hubertusbildstöckl Im Revier St. Felix wurde im letzten Jahr im Herbst ein Hubertusbildstöckchen neu errichtet. Die Initiative ging auf Martin Kofler zurück, die Arbeiten wurden gemeinsam mit den Jägern des Reviers 66 JÄGER ZEITUNG 3/2012 durchgeführt. Die feierliche Einweihung nahm Pfarrer Roland Maier am 29.10.2011 vor, dazu fanden sich viele Jäger und auch deren Familien und Freunde ein. A. Bertagnolli Die 5A und 5B der Grundschule St .Leonhard trafen sich am Samstag, dem 19. Mai mit ihren Lehrpersonen, einigen Eltern, den Jägern und der Revierleiterin Helga Moosmair um halb sieben Uhr an der Bushaltestelle. Sobald alle da waren, fuhren wir mit Privatautos zum Parkplatz vor der Fartleiser Brücke. Wir wanderten beschwingt los und nach ca. einer halben Stunde machten wir eine kleine Pause. Die Jäger bauten ihre Fernrohre auf und suchten die Landschaft um uns herum nach Wildtieren ab. Nach einer Weile entdeckte der Jäger Andreas einen Steinadler, der auf einem der Berggipfel thronte. Ein anderer fand eine Gämse, die im Wald umherlief. Als wir die Tiere eine Weile beobachtet hatten, packten wir wieder alles zusammen und wanderten weiter. Auf dem Weg zur Almhütte kamen wir an einem alten Stall vorbei, in dem wir viele Truthennen und Truthähne sahen. Auf einem Hügel etwas oberhalb der Fartleiser Alm bot sich wieder die Gelegenheit Wild zu beobachten, wie z.B. eine Gämsenfamilie, die in den Felsen herumturnte. Ein Jäger hatte Mitleid mit den frierenden Muttis und Lehrerinnen. So zündeten wir gemeinsam ein riesiges Lagerfeuer an. Wir Buben trugen eifrig Holz zusammen. Das war für alle eine Riesengaudi! Als das Feuer erloschen war, gingen wir zur Alm zurück. Dort warteten bereits die Förster mit zwei Luftgewehren auf uns. Beim Schießwettbewerb traten Buben und Mädchen getrennt an. Zuerst erklärte uns der Förster, wie wir mit dem Gewehr umgehen sollten, wie das Zielen geht und dass der Abzug nur wenig Druck erfordert. Nach dem Schießen grillten uns die Jäger noch Wildfleisch, es schmeckte köstlich! Als das Grillen fertig war, gab es noch eine Preisverteilung, die ersten drei bekamen ein Abzeichen und der Rest bekam ein grünes T- Shirt mit der Aufschrift »Jagdrevier St. Leonhard in Passeier« und einen Anhänger. Als wir alle am Nachmittag wieder zu Hause ankamen, waren wir müde aber voller glücklicher Erinnerungen an diesen besonderen und wunderschönen Tag. Wir Schüler von St. Leonhard möchten uns alle ganz herzlich bei allen Jägern für diesen unvergesslichen Ausflug bedanken! Jakob Hofer, Klasse 5A reviere bezirke Bezirk Meran Revier Ulten Erstes Stück Steinwild erlegt Die Auswilderungsaktion in Ulten mit vier Böcken und vier Geißen im Gebiet des Hasenöhrls hat Mitte der Neunzigerjahre stattgefunden. Die beiden fünfjährigen Böcke wanderten noch im selben Sommer ab und wurden später an der Grenze ins Rabbital gesichtet. Auch die restlichen Tiere haben unterschiedliche Wanderungen unternommen und sind zwischen der Bergkette orographisch links des Ulten- und Martelltales bis nach Naturns und St. Pankraz umhergezogen. Anfangs hat es nur gelegentliche Beobachtungen der Tiere gegeben, und es war wenig über die Einstände bekannt. Nachdem sich das Steinwild vorwiegend im Anteil des Nationalparks Stilfser Joch aufgehalten hat, konnten nur spärliche Aussagen über die Entwicklung und den Zuwachs gemacht werden. Mehr und mehr aufgefallen ist das Steinwild, als es sich im Winter dann mehr talauswärts aufgehalten hat und jährliche Zählungen durchgeführt wurden, bis im Jahre 2009 der erste Steinbock in den Revieren Ulten, Naturns und St. Pankraz zum Abschuss freigegeben wurde. Am 1. August 2009 wurde der elfjährige Bock dann im Revier St. Pankraz im Gebiet der Hochwart vom Jäger Albert Matzoll zur Strecke gebracht, was wohl für alle Jäger ein einmaliges Erlebnis war. Im gleichen Jahr und im Jahr 2010 war auch eine Steingeiß offen, welche noch von der Auswilderungsaktion stammte und mit einer Ohrmarke versehen ist (Alter ca. 17 Jahre). Dieses Stück wurde dann auch wiederum verlost, konnte jedoch in keinem der drei Reviere erlegt werden. Nachdem im Revier St. Pankraz ein Stück erlegt wurde, waren jetzt Ulten und Naturns an der Reihe, so war es vereinbart worden. Bei der Vollversammlung im Juli im Jagdrevier Ulten hat dann wiederum eine Steinwildverlosung stattgefunden. Das erste Los fiel auf den Jäger Tobias Gamper und zwei weitere Jäger des Reviers Ulten. Schon beim ersten Mal war ausgemacht, dass die Jäger immer nur einen Tag zur Steinwildjagd aufbrechen können, und dann der nächste Verloste abwech- selnd im Dreitagesrhythmus drankommt. Bei der Verlosung wusste man noch nicht, was für Stücke Steinwild mit Dekret des zuständigen Landesrates freigegeben werden. Am 16. September wurde dann das Dekret an die drei Reviere übermittelt, welches den Abschuss der besagten Steingeiß, und eines Bockes mit einem Mindestalter von neun Jahren festlegte. So trug es sich zu, dass am Samstag, dem 17. September der erste Verloser zum Ausmachen des Steinbockes ins Gebiet des Falkomai aufgebrochen ist, eine mögliche Erlegung war damals noch weit weg. Niemand wusste so recht Bescheid, wo sich das Steinwild zu diesem Zeitpunkt aufhalten könnte. Verschiedene Orte kamen in Frage, und die Jagdaufseher samt Parkpersonal hatten in letzter Zeit keine Beobachtung festgehalten. Am Freitag, dem 23. September, bei strahlendem Wetter war es dann wieder soweit, Tobias Gamper und der Jagdaufseher des Revieres Ulten Hansjörg Gamper brachen wiederum zur Steinwildjagd auf. Ziel war es dieses Mal im Bereich der Nationalparkgrenze und weiter talauswärts nach dem Steinwild Ausschau zu halten. Das betroffene Gebiet war somit im Bereich des Flatschberges, Schuasterhüttl und Hasenöhrl. Beim Abglasen der felsigen und kargen Landschaft ist dann auf einer Entfernung von zirka einem Kilometer ein Steinbock sitzend unter einer Felskante gesichtet worden. Nach einem langen und schwierigen Aufstieg wollte man näher zum Bock hinkommen, um das Alter zu bestimmen. Vor Ort JÄGER ZEITUNG 3/2012 67 reviere bezirke wurde der Bock zunächst dann nicht mehr gesehen, da er vom Gelände verdeckt wurde. Bald aber war man durch ein gekonntes Umgehen in nächster Nähe des Gesichteten, und das Alter wurde auf neun Jahre geschätzt. Die Freude war natürlich riesengroß, denn der Gesuchte entsprach dem Dekret und wurde vom Jagdaufseher zum Abschuss freigegeben. Einer Erlegung stand somit nichts mehr im Wege, die Distanz passte, und der edlen Wildart wurde von Tobias der Schuss angetragen. Kurze Zeit später standen der Erleger und der Begleiter vor dem Bock und zählten die neun Jahresringe. Ein Händedruck mit einem kräftigen Weidmannsheil und eine Dankesminute an den Heiligen Hubertus durften nicht fehlen, denn es war jetzt soweit, und beim zweiten Pirschgang wurde das erste Stück Steinwild im Revier Ulten, und das von einem passioniertem Steinwildkenner, erlegt. Tobias verbringt nämlich viel Zeit mit dem Steinwild im Aufsichtsbereich des Jagdrevieres Dorf Tirol, wo das Steinwild wohl zu seiner beliebtesten Wildart zählt und über welche er auch genauestens Bescheid weiß. Rasch wurden die rote Arbeit verrichtet und ein paar Fotos gemacht, aber jetzt kam erst das Schwierige, der Abtransport ins Tal. Aufgrund des felsigen und steinigen Geländes war an einen Abtransport am späten Nachmittag nicht mehr zu denken. So wurde beschlossen, den Steinbock im Revier zu belassen und am nächsten Tag die Bergung mit Helfern anzugehen. Ein paar Telefonate am Abend, und der Bergungstrupp für den nächsten Tag stand bereit. Um 5 Uhr standen der Erleger und drei Helfer bei Kaser68 JÄGER ZEITUNG 3/2012 feld noch in der Finsternis in St. Nikolaus zum Aufbruch bereit. Jeder der Beteiligten musste einen dünnen Fichtenstamm mit hinaufnehmen, erst oben am Steinbock verriet einer der Helfer die originelle Idee zur Bauweise eines Bergegerätes. Nach dem Zusammenbau begann mit vereinten Kräften der anstrengende Abtransport im schwierigen Gelände. Wendelin gelangen mit seinen geübten Augen eine Vielzahl schöner Fotos von Landschaftsmotiven mit Sonnenaufgang in der Ultner Bergwelt. Er hielt auch die gesamte Bergung mit seier Kamera fest. Das eine oder andere Rasterle musste selbstverständlich auch sein. Auf dem Fahrweg angekommen, wurde der Bock mit Ästen und Zweigen eingebettet, und etwas müde aber zufrieden wurde die Fahrt angetreten. Natürlich wurde der Abschuss von Jägern und auch Nichtjägern im Tal begutachtet. Die Jagdhornbläserkollegen von Tobias haben es nicht versäumt, mit Hornklängen den Bock zu verblasen. Bis zum späten Abend wurde noch über das eine oder andere gefachsimpelt und diskutiert. Eines waren sich aber alle sicher, nicht nur die Erlegung des Steinbockes wird in Erinnerung bleiben, sondern auch die anstrengende Bergung an einem so strahlendem Herbsttag. Ein Dank ergeht somit vonseiten des Erlegers noch einmal an den Begleiter Hansjörg Gamper, an Wendelin Gamper, Peter Trafoier und Albert Gamper, die am Tage der Bergung anwesend waren. Wir wünschen nachträglich noch ein kräftiges Weidmannsheil und weiterhin einen guten Anblick in Gottes freier Natur. Deine Familie und deine Jagdkameraden Revier Unsere Liebe Frau im Walde Ehrungen für 30 und 40 Jahre Reviermitglied Bei der Versammlung am 27. April 2012 wurden zwei Ehrungen im Jagdrevier von Unsere Liebe Frau im Walde vorgenommen. Pius Weiss wurde eine Ehrenscheibe für 40-jährige Mitgliedschaft und Othmar Geiser eine für 30-jährige Mitgliedschaft überreicht. Beide erfahrenen Jäger sind immer mit viel Freude und Leidenschaft bei der Jagd. Othmar ist zudem seit langer Zeit als Revieraufseher in den Revieren Tisens und Völlan tätig. Der Revierleiter Christoph Egger sprach beiden ein großes Lob für stets kamerad- schaftliches und verantwortungsvolles Verhalten bei der Jagd aus und überreichte im Namen des Jagdreviers beiden Geehrten eine Ehrenscheibe. Die gesamte Jägerschaft von Unsere lb. Frau im Walde gratuliert beiden recht herzlich und wünscht weiterhin vor allem Gesundheit und noch viele erfolgreiche Jahre inner- und außerhalb der Jagd, zudem schöne Stunden im Revier, verbunden mit einem guten Anblick und einem kräftigen Waidmannsheil. Christoph Egger Revier Völlan Leo Lochmann geehrt Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Jagdreviers Völlan, welche am 12. Februar im Gasthof Falger in Völlan stattgefunden hat, war der Höhepunkt die Ehrung des Revierleiters Walter Lochmann. Walter Lochmann ist seit 32 Jahren begeisterter Jäger und Gamspirschführer und übt nun seit 20 Jahren ehrenamtlich das Amt des Revierleiters aus. Der Revierleiter-Stellvertreter Leo Lochmann bedankte sich im Namen der gesamten Jägerschaft beim Revierleiter für seinen unermüdlichen wertvollen Einsatz und seine kameradschaftliche Art und überreichte ihm dafür eine Ehrenkurkunde. Die ge- reviere bezirke samte Jägerschaft des Reviers Völlan wünscht dem Geehrten weiterhin viele gesunde Jagd- jahre, einen guten Anblick und ein kräftiges Waidmannsheil! Revier Rasen Bezirksabzeichen in Gold Gratulation dem Revierleiter Martin Messner zum Erhalt des Bezirksabzeichens in Gold. Alles Gute wünschen die Jagdkameraden aus dem Revier. Bezirk Oberpustertal Revier Prags 40 Jahre Mitglied Bei der alljährlichen Weihnachtsfeier des Jagdrevier von Prags wurde Alfons Huber das Ehrenzeichen in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft überreicht. Alfons ist Mitglied seit dem Jahre 1971 und immer noch ein rüstiger und aktiver Weidmann. Er war einer der ersten Jäger, welche die Jägerprüfung absolvieren mussten, um in den Genuss des Waffenscheines und der Jagdkarte zu gelangen. Seine große Leidenschaft war und ist noch immer die Gamsjagd. Noch heute mit seinen bereits stolzen 80 Lenzen scheut er keine langen Fußmärsche, um erfolgreich zu sein. Alfons ist ein Jäger von altem Schrot und Korn, nur mit der heutigen Bejagung des Rehwildes kann er sich nicht anfreunden. Der Geißenabschuss ist ihm ein großer Dorn im Auge. Die Jägerschaft von Prags gratuliert dem Geehrten mit einem kräftigen Weidmannsheil und wünscht ihm noch viele schöne und vor allem gesunde Jahre in Gottes schöner Natur. Die Jäger von Prags Bezirk Sterzing Revier Jaufental Eine ganz besondere Ehrung Am 4. Februar 2012 fand im Rahmen der Generalversammlung des Jagdreviers Jaufental eine nicht alltägliche Ehrung statt. Sebastian Gschnitzer alias Seeber Waschtl wurde für seine langjährige Mitgliedschaft im Jagdverein und zu seinem 90. Geburtstag eine Ehrenurkun- de überreicht. Der am 20. Jänner 1922 in Jaufental geborene Waschtl, Seeberbauer in Kaltenbrunn, ist seit sage und schreibe 1944 aktiver Jäger und Reviermitglied. In seiner fast 70-jährigen Jägerlaufbahn sind ihm beachtliche Abschüsse gelungen. Zahlreiche JÄGER ZEITUNG 3/2012 69 reviere bezirke Gams-, Reh- und Hirschtrophäen zieren seinen Hausflur und die Bauernstube. Auch Auerhahn und Spielhahn posieren stolz in Balzstellung am Getäfel. Besondere Freude machte ihm die Hasenjagd mit seinen Jagdhund, welcher er bis vor einigen Jahren frönte. Der Waschtl lässt sich nach wie vor nicht von der Jagd abhalten. So gelang ihm in der vergangenen Jagdsaison ein sehr guter, ja wahrscheinlich sein bester Rehbockabschuss, und als krönenden Abschluss der Jagdsaison 2011 erlegte er noch einen Gamsjahrling. Die Jägerschaft von Jaufental wünscht dir, lieber Waschtl viel Gesundheit, einen guten Anblick und noch viele schöne Erlebnisse im Revier. H. Wieser Revier Stilfes »Hahn in Ruh« für Franz Firler Es gibt Ausnahmeerscheinungen in der Jägerschaft. Franz Firler, Wostn Franzl, gehört mit Sicherheit dazu. Mit 16 Jahren, noch während des Krieges, löste der 1925 geborene älteste Wastn-Sohn seine erste Jagdkarte im Revier Stilfes. Das Gewehr, das er sich beim Bignami in Bozen kaufte, eine Ferlacher Bockbüchsflinte im Savage-Kaliber, hat er sich hart erarbeitet und erspart. Denn der Wald, das Wild, sie lockten den fleißigen und aufmerksamen Naturburschen mehr als alles andere. Es war ihm zunächst nur kurz vergönnt, zu Hause auf die Jagd zu gehen, denn er muss- te nach Jugoslawien einrücken. Oft erzählt er davon, wie er zur Frühjahrszeit im fremden Gebiet den kleinen Hahn hörte und von seinen Vorgesetzten die Erlaubnis erhielt, einen Spielhahn zu schießen. Die Rückkehr aus dem umkämpften Jugoslawien war dramatisch, und mit knapper Not kam der Franzl im späten Frühjahr 1945 wieder in der Heimat aus. Sofort begann er mit Waldarbeiten, aber über die Lebensmittelmarken wurden die jungen Burschen wieder zu den Behörden gelotst, und nun musste er abermals die Heimat verlassen und eine Art Wiedereingliederungsprogramm in die zivile Gesellschaft absolvieren. Als endlich Ruhe einkehrte, war Franz Firler zeitlebens vor allem fleißig: als Bauer, Sägeschneider, Hausmetzger, daneben war er ein leidenschaftlicher und weidgerechter Jäger, dem es keiner gleichzutun vermochte. Alle, die ihn auf der Jagd erleben konnten, wissen von seinem untrüglichen Instinkt, seiner Geduld, seiner Ruhe und seiner Gewissenhaftigkeit. Franzl war ein beliebter Jagdbegleiter, seine größte Freude war es ihm, einen Gast, wie er die auswärtigen Jäger betitelte, zu einem Abschuss zu verhelfen und danach ein wenig zu feiern. Nur den Rehbock, den wollte er, sooft es die Einteilung zuließ, sich verdienen. Das Revier Stilfes wollte dem Franz Firler anlässlich seines 70-jährigen Jagdjubiläums eine besondere Freude machen und überreichte ihm eine passende Scheibe, die den Geehrten einmal als jungen Burschen mit 16 Jahren und dann als gestandenen alten Jäger zeigt. Franz Firler übte eine Zeit auch den Aufseherberuf aus, war auch Revierleiter des Reviers Freienfeld, das damals noch nicht in vier Teilreviere unterteilt war. In den Archiven des Jagdverbandes befindet sich ein Bild von einer Revierleiterversammlung. Das Foto stammt aus den führen 60er-Jahren und zeigt den Wostn Franzl inmitten seiner Revierleiter-Kollegen. Heuer hat der Wostn Franzl seine Jagdkarte nicht mehr gelöst, seine Gewehre abgegeben, aber die ihn kennen, wissen es: Seine Gedanken werden noch bei der Jagd sein, und so soll es bleiben. Das wünschen ihm alle, die ihn kennen und schätzen gelernt haben. Heinrich Aukenthaler Franz Firler bei einer Generalversammlung der Revierleiter Anfang der Sechzigerjahre KASER Präparator seit 1976 Von links: Egon Wieser, Revierleiter Luis Ploner, Michael Überegger, Franz Firler und Florian Winkler 70 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Tel. +43 512 570988 Leopoldstraße 55 A, Innsbruck (Stadteinfahrt Brenner) reviere bezirke Bezirk Vinschgau Revier Schnals Revier Latsch 85. Geburtstag Glückwunsch zum 70. Gottfried Kaserer, seit 50 Jahren Jäger aus Leidenschaft, feierte am 27. April 2012 seinen 70. Geburtstag. Zu diesem Anlass möchten ihm seine Frau Lisl und seine vier Töchter mit Familie noch viele erfolgreiche Jagdjahre, Gesundheit und Glück wünschen. Ein kräftiges Weidmannsheil ! Am 21. Mai 2012 feierte Alois Oberhofer seinen runden 85. Geburtstag. Die Jagdhornbläsergruppe Similaun Schnals und der Revierleiter Willi Götsch gratulierten ihm dazu herzlich. Vor seinem Zuhause namens »Jägerheim« spielten die Bläser zu diesem besonderen Anlass einige Jagdstücke. Der in seiner aktiven Zeit passionierte Jäger lud die gesamten Bläser zu Speis und Trank ein. Bei Zi- therklang wurde erzählt, gelacht und einige schöne Stunden bei gemütlichem Zusammensein verbracht. Für die freundliche Einladung bedanken sich die Jagdhornbläser recht herzlich und wünschen auf diesem Wege nochmals alles Gute, Zufriedenheit und vor allem viel Gesundheit für die Zukunft! Die Jagdhornbläsergruppe Similaun Schnals Revier Latsch Eine gelungene Überraschung zum 80er Am Christtag, den 25. Dezember 2011, feierte unser Jagdkollege Stefan Müller, Jäger im Revier Latsch und Ulten, seinen 80sten Geburtstag. Trotz des hohen Festtages ließen es sich die Jagdhornbläser von Latsch nicht nehmen, dem Jubilar ein Ständchen zu spielen. Überrascht und erfreut über die Darbietung lud uns der Steff zur selbstgemachten Hauswurst ein. Die ausgestellten Trophäen im Hausgang und im Jägerstübele gaben uns genug Gesprächsstoff zur Marende. Erneut ertönten draußen vom Hofraum jagdliche Klänge. Auch die Jagdhornbläser aus dem Revier Ulten nahmen den weiten Weg auf sich, um ihre Wertschätzung zu bekunden. Abschließend spielten wir zusammen, sehr zur Freude des Jubilars, den Tiroler Jägergruß. Mit einem »Huangarter« und viel Jagerlatein ließ man den Abend erst zu später Stunde ausklingen. Die Jagdhornbläser aus Ulten und Latsch Ergebnisse der Verlosung anlässlich der Hegeschau Oberpustertal vom 18. März in St. Martin in Gsies Folgende Lose wurden gezogen: 139, 934, 986, 1018, 1431, 2718, 2965, 3116, 4061, 4130, 4244, 4862, 4918, 5178, 5405, 5616, 5622, 5857, 5894, 6017, 6577, 6908, 7143, 7181, 7862, 8581, 9026, 9027, 9218, 9410, 10044, 10349, 10781, 11247, 11258, 11420; A0211, A0694, A0737, A1955, A2131, A3091, A3583, A3660, B0038 Die Gewinner mögen sich mit dem Revierleiter Günter Bachmann unter Tel. 348 67 22 417 innerhalb 30. Juni 2012 in Verbindung setzen. JÄGER ZEITUNG 3/2012 71 gedenken Karl Eisath Vigil Rudolf Zingerle Gezeichnet von einer heimtückischen Krankheit verstarb allzufrüh am 14. Dezember 2011 unser Jagdkamerad Karl Eisath, allgemein bekannt als Gerber-Karl. Karl wurde im Jahr 1949 am Gerberhof in Eggen geboren. Bereits als 17-Jähriger hatte er den Waffenpass und konnte in der Eigenjagd Reiteralpe auf die Jagd gehen. Bald darauf erhielt er auch die Jagdkarte im Revier Deutschnofen, wo er bis zuletzt Mitglied war. Er war über viele Jahre hindurch ein gewissenhafter Revisor im Revier. Karl war ein geselliger Mensch und ein angenehmer Jagdkamerad, er war allseits geschätzt und beliebt. Neben seiner Freude an der Jagd bewirtschaftete er in vorbildlicher Weise seinen Gerber-Hof und die dazugehörende Meierl-Alm. Er war ein guter Wirt und hatte durch sein offenes, geselliges Wesen einen immer größer werdenden Bekannten- und Freundeskreis. Trotz seiner Vielseitigkeit kam dabei seine Familie nicht zu kurz. Er war seiner Frau ein liebevoller Ehemann und seinen Kindern ein treusorgender Vater. Die unübersehbare Menschenmenge, die ihn auf seinem letzten Weg begleitete, gab Zeugnis davon, wie beliebt und geschätzt Karl allseits war. Die gesamte Jägerschaft des Reviers Deutschnofen wird den Gerber-Karl stets in guter und dankbarer Erinnerung behalten. Ein letztes Weidmannsheil und Weidmannsruh, deine Jagdkameraden. A. Eisath Knapp einen Monat nach seinem 80. Geburtstag, den wir noch mit ihm erleben durften, verstarb am 19. Februar 2012 unser Jagdkamerad Vigil Rudolf Zingerle. Bekannt als der Zingerle Rudl war er Bauer am Zingerlehof in Vals. Jeden Sommer gings mit dem Vieh auf die Alm, auf seine vielgeliebte Fane. Rudl war ein Vereinsmensch vom alten Schlag und immer für die Gemeinschaft da. So war er Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr und der Musikkapelle Vals. Bei beiden Vereinen war er über 20 bzw. über 40 Jahre lang tätig. Als erster Flügelhornist der Musikkapelle waren sein Können und sein Fleiß beispielhaft. Die Musik und die Jagd waren seine große Leidenschaft und prägten seine Freizeit. Rudl war nicht nur ein Jäger, er war Heger und Pfleger. Er kannte keinen Neid und freute sich über jeden Abschuss, sei es den eigenen wie den seiner Jagdkameraden. Noch im hohem Alter zeigte er uns Jüngeren sein Können, indem er zweimal die Ehrenscheibe beim Jägerschießen auf der Fanealm gewann. Mit Rudl verlieren wir einen guten Freund und einen langjährigen Wegbegleiter, der unsere Jagdkultur durch Kameradschaft, Bescheidenheit und humorvolle Geselligkeit prägte. Die feierliche Beerdigung gestaltete sich dann auch zu einer Kundgebung der Trauer, des Mitgefühls und der Wertschätzung seiner Person. Mit dem Musikstück vom »Guten Kameraden« verabschiedete ihn die Musikkapelle. Danke Rudl und Waidmannsruh! Die Jagdkameraden des Reviers Mühlbach Alois Karnutsch Heindl Moroder de Doss Am 28. September verstarb nach längerem Leiden unser Jagdaufseher Alois Karnutsch. Die Jagdleidenschaft war dem Luis bereits in die Wiege gelegt. Er war Jagdaufseher in Hafling, Vöran und Mölten. Diesen Dienst übte er gewissenhaft aus. Eine besondere Gabe besaß der Luis im Ansprechen von Wild. Große Freude hatte der Karnutsch Luis an der Hasenjagd, ebenso an der Gamsjagd. Er errichtete Salzlecken im dichten Waldrand, im Gamsberg, damit das Wild in Ruhe Salz annehmen konnte. Der Luis sah im Wild nicht nur Beute, sondern das Leben der Natur, das zu pflegen und zu hegen gilt. Nach der Pensionierung war Luis Karnutsch Jäger im Revier Mölten, solange es seine Gesundheit zuließ. Am 1. Oktober trugen ihn Jagdaufseher zur letzten Ruhestätte im Friedhof von Mölten. Die Jagdhornbläser von Mölten spielten das letzte »Halali« während der Kranzniederlegung. Die Jäger und Jagdaufseher werden den »Karnutsch-Luis« in guter Erinnerung behalten. Ein letztes Weidmannsheil. Die Jäger von Mölten (Revierleiter Josef Schwarz) 72 JÄGER ZEITUNG 3/2012 (20.09.1925 - 11.02.2012) Er war ein Jäger alter Schule, unser Heindl, der es sich auch mit seinen 86 Jahren nicht nehmen ließ, »sein« Jagdrevier zu durchstreifen. Dabei hatte er bereits im fernen Jahr 1963 das erste Mal die Jagdkarte im Revier St. Ulrich gelöst, und auch heuer wollte er, wie selbstverständlich, die Karte wieder erneuern, hatte er doch letztes Jahr noch einen alten Bock erlegen können. Aus diesem Vorhaben wurde leider nichts mehr, denn am 11.02.2012 hat der Herrgott ihn zu sich geholt. Dabei hatte die Jagd für Heindl all die Jahre über eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt, und wenn er von so manchem Erlebnis erzählte, hörte ihm die Jungen gerne zu und hingen an seinem Mund. Wohl auch deshalb, weil für Heindl das Weidwerk weit mehr war als das bloße Erlegen eines Stücks Wild, galt doch seine Freude nicht nur den eigenen Abschüssen, sondern gleichermaßen auch jenen der anderen Jagdkameraden, mit welchen er gerne das erlegte Stück »beweinte« und das Jagderlebnis teilte. gedenken Aber auch wenn es im Revier Arbeiten zu verrichten gab, war Heindl stets zur Stelle. Unvergessen sein Einsatz und sein Engagement bei der Errichtung der Jagdhütte »la Ciaces«, aber auch bei der Heumahd, beim Einbringen des Heues, beim Heupressen, bei der Errichtung von Futterständen und Hochsitzen usw. war er stets zugegen und half tatkräftig mit. Seine tiefe Verbundenheit mit der Jagd äußerte sich aber auch in der Anfertigung zahlreicher Skulpturen und Reliefs mit jagdlichen Motiven, wobei sein handwerkliches Geschick einmal mehr zu Geltung kam. Lieber Heindl, du wirst unserem Revier fehlen. Ruhe in FrieDas Jagdrevier St. Ulrich den. Johann Fischnaller Im vergangenen Jahr mussten wir leider wieder zwei unserer Jagdkameraden aus dem Revier Villnöss zum letzten Geleit verabschieden. Am 30. Juni 2011 verstarb unser Jagdkollege Johann Fischnaller, der am 14.05.1930 in St. Valentin, Villnöss, geboren ist und als Proweiger-Hansele im ganzen Tal bekannt war. Er war das jüngste von sechs Kindern. Mit vierzehn Jahren kam er nach Algund, wo er den Spenglerberuf erlernte. Er erlangte den Meister seines Handwerks und wurde in seinem Heimattal selbständig. 1962 erwarb er einen Baugrund in St. Peter und erbaute sein Eigenheim und eine Spenglerwerkstätte. Über 40 Jahre übte er seinen Beruf aus und galt als arbeitsamer und freundlicher Zeitgenosse. 1987 ehelichte er Anna Profanter, in der er eine liebevolle und fürsorgliche Ehefrau fand, die ihm zur Vervollständigung seines Familienglücks einen Sohn schenkte. 25 Jahre diente er bei der freiwilligen Feuerwehr und war somit dem Nächsten im Tale stets zu Diensten. 2002 erlitt er mehrere Schlaganfälle, von denen er sich jedoch recht gut erholte, bis ihm 2010 erneut das Schicksal nicht wohlgesonnen war und ihm ein weiterer Schlaganfall das rechte Augenlicht raubte. Dies traf den Hans sehr schwer, da er sein geliebtes Weidwerk nicht mehr ausüben konnte, denn sein größtes Hobby war die Jagd, was auch die Mitgliedschaft von 45 Jahren im Revier Villnöss verdeutlicht. Trotz seines zeitaufwändigen Berufes fand er immer wieder ein wenig Freizeit, um sie der Jagd zu widmen, so schaffte er es, einige kapitale Abschüsse zu tätigen. Die Leidenschaft zur Jagd lag wohl in der Familie, auch sein Bruder Luis war Jäger, ist ihm aber leider vor Jahren im Tode vorausgegangen. Der Hans war bei seinen Mitmenschen aufgrund seiner Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit sehr beliebt, was auch die entsprechend große Anteilnahme der Bevölkerung und der Jäger an dem Begräbnis bestätigte. Mit einem »Ruhe in ewigem Frieden« verabschieden sich die Jagdkameradinnen und Jagdkameraden des Reviers Villnöss. Albert Vontavon Am 30. August 2011 verstarb kurz vor seinem 87. Lebensjahr Albert Vontavon. Albert war das dritte von fünf Geschwistern. In seiner Jugend musste er sehr hart arbeiten und erlernte das Metzgerhandwerk in Klausen. Nach dem 2. Weltkrieg begann er mit seinem Pferdegespann Transporte für die Talbevölkerung zu tätigen. Es waren vor allem Holzfuhren, die er übernahm, aber nicht nur diese: mit seinem Pferdegespann lieferte er von St. Magdalena aus alle Dachplatten für das Schutzhaus Schlüterhütte. Er erzählte oft davon, dass er bisweilen zweimal am Tag diese Strecke zurücklegen musste und wie vielen natürlichen Widrigkeiten er dabei begegnete. 1946 heiratete er Marianne Erardi, mit welcher er neun Kinder großzog und 63 Jahre lang glücklich verheiratet war. In den 50er-Jahren kauften sein Bruder Otto und er ein Lastauto. Mit diesem wurden nicht nur weiterhin Holztransporte durchgeführt, sondern sogar Personentransporte, wie zum Beispiel die in dieser Zeit berühmten Dolomitenfahrten, denn damals gab es noch kein Busunternehmen im Tal. Zusätzlich war Albert auch für 20 Jahre der Pächter des Fallerhofes. 1962 erbaute er in St. Magdalena sein Eigenheim und eröffnete darin das Lebensmittelgeschäft »Vontavon«, welches heute noch besteht und von seiner Tochter Berta im Laufe der Jahre erweitert und vergrößert wurde. Zusätzlich war er auch einer der erste geprüften Liftmaschinisten im Tal und arbeitete für die Liftgesellschaft. Als Pensionist verbrachte er viele Stunden bei seinem größten Hobby, dem Pflegen seiner kleinen Wiese, wo er Hasen, Hühner, Truthühner und seine über alles geliebten Blumen betreute. Albert war 58 Jahre lang Jagdmitglied des Reviers Villnöss, auch zwei seiner Brüder waren aktive Jäger. Von 1971 an war er einige Jahre in der Jagdaufsicht und in der Revierbetreuung tätig. In dieser Zeit hat er als Pirschführer mit einem unserer Jagdkameraden einen Gamsbock erlegt. Es war wohl einer der ersten Gamsabschüsse im Revier Villnöss überhaupt. Seine Vorliebe im Jagdlichen galt jedoch der Brackierjagd. Das Gespür für die Fertigkeiten eines guten Brackenhundes trügte ihn kaum. Er kannte alle alten Hasenwechsel im Revier. 2006 erlegte er noch einen kapitalen Geweihträger. Eine große Trauergemeinde, darunter zahlreiche Jäger aus nah und fern, begleiten den Albert auf seinem letzten Weg. Am Ende der sakralen Feier erklangen ihm zu Ehren das Lied »Auf, auf zum fröhlichen Jagen«, von seinen Urenkeln gespielt und »Näher, mein Gott zu Dir« von der Bläsergruppe der Musikkapelle. Ein letztes inniges und aufrichtiges Weidmannsheil, dir lieber Albert, entbietet dir die Jägerschaft des Reviers Villnöss. Alois Engl Am 5. Dezember 2011 ist Alois Engl nach längerer Krankheit kurz nach der Vollendung seines 85. Lebensjahres verstorben. Der Krumaschneida Lois, wie er überall genannt wurde, war 61 Jahre lang aktiver Jäger im Jagdrevier Terenten, einige Zeit war er auch als Ausschussmitglied tätig und er war auch langjähriger Revieraufseher in Terenten. JÄGER ZEITUNG 3/2012 73 gedenken Die größte Freude bereitete ihm zeitlebens die Hasenjagd mit der Bracke. »Wenn im Herbst die Hunde lustig jagen«, war die für ihn die wahrhaft schönste Melodie. Und an seinem 84. Geburtstag war es ihm noch vergönnt seinen letzten Hasen zu erlegen. Seine jagdliche Leidenschaft und die Verbundenheit mit dem Wild und der Natur zeigten sich auch bei seinen vielen Jagdgängen auf Auerhahn und Spielhahn sowie beim Pirschen auf den Rehbock und beim Gamsjagern. 1962 konnte er den ersten Gamsabschuss in Terenten tätigen, und im Laufe seiner vielen Jagdjahre konnte er zu seiner großen Zufriedenheit miterleben, wie der Gamsbestand anwuchs und er nach erfolgreicher Jagd noch öfters Weidmannsdank sagen konnte. Der Lois war ein geselliger, humorvoller Jagdkamerad, der mit seinen Erzählungen zu unterhalten wusste und dabei waren seine Begeisterung und seine Passion zu spüren. Gerne berichtete er auch von früher und von seinen glücklichen Jagdtagen mit seinem Vater. Feierlich und würdevoll umrahmt wurde seine Beerdigung von der Musikkapelle Terenten, der er viele Jahre als aktives Mitglied angehört hatte. Die Anteilnahme der Bevölkerung war groß, und auch viele Jäger kamen, um den Lois auf seinem letzten Wege zu begleiten und ihm den Trauerbruch auf den Sarg zu legen. Der Krumaschneida Lois wird all jenen, die ihn gekannt haben in guter Erinnerung bleiben und die Jagdkameraden grüßen ihn mit einem letzten Weidmannsheil. bung bei der Moser Alm. Begleitet von vielen Jagdkameraden aus nah und fern wurde der Peato am 23. Februar zu Grabe getragen, und die Jagdhornbläsergruppe aus Dorf Tirol blies ihm zum Abschied das letzte Halali. Die Jäger von Terenten werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Weidmannsruh! Steidl Martin Martin wurde am 17.03.1988 als fünftes Kind in Innichen geboren. Nach Abschluss der Pflichtschulen machte er eine Ausbildung zum Tischler. Schon seit frühester Kindheit waren die Tiere und die Natur seine Leidenschaft. Deshalb beschloss er im Jahr 2008 die Jagdprüfung zu machen, welche er auch gleich mit Bravour bestand. Er wurde Mitglied im Revier Welschellen und liebte es auf die Jagd zu gehen. Besonders genoss er das gemütliche Zusammensein mit den Jagdkollegen. Sein größter Stolz waren seine Trophäen. Martin war ein sehr hilfsbereiter und pflichtbewusster junger Mann. Wo immer er gebraucht wurde, stand er mit Rat und Tat zur Seite. Viel zu früh, am 30.11.2011, hat er diese Welt verlassen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er am 5. Dezember zu Grabe getragen. Dankbar für die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften, rufen wir ihm auf diesem Weg noch ein letztes Weidmannsruh zu! Deine Familie Peter Leitner Am 21. Februar dieses Jahres verstarb unser Jagdkamerad Peter Leitner im Alter von 89 Jahren. Er folgte somit seiner Frau Cäcilia, die erst drei Wochen vorher verstorben war. Der Moar Peato trat mit 18 Jahren dem Jagdverein Terenten bei. 70 Jahre lang war er ein aktiver und passionierter Jäger, einige Jahre davon war er auch als Ausschussmitglied tätig. Vor zwei Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen mit der aktiven Jagerei aufhören, behielt aber sein Interesse und seine Freude für das jagdliche Geschehen bei. Der Peato war ein sehr geselliger und kontaktfreudiger Mensch. Im Kreise seiner Jagdkameraden erzählte er mit Begeisterung von seinen Jagderlebnissen und erklärte den Jägern mit der typischen Handbewegung »seine Mentalität«. Seine große Leidenschaft war die Hasenjagd und dabei legte er großen Wert auf einen guten Hasenhund. So manch interessante Geschichte wusste er daher auch über die Jagd mit seinen Hunden zu berichten. Im Laufe der vielen Jagdjahre konnte er auch einige gute Rehböcke und Gams erlegen, worauf er sichtlich stolz war. Sein liebstes Jagdgebiet des Revieres war das Gebiet um seine Almhütte Moarbrunn und die Umge- 74 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Robert Mair, Othmar Sorarui und Josef Genetti Es ist immer traurig, von einem geliebten Menschen und Jagdkameraden Abschied nehmen zu müssen, und dies umso mehr, wenn in kurzer Zeit sich solche Ereignisse wiederholen. So werden die Jäger des Jagdreviers Lana die letzten Monate des vergangenen Jahres wohl noch lange als traurige Zeit in Erinnerung behalten, mussten sie sich nämlich innerhalb von fünf Wochen gleich drei Mal von einem geschätzten Jagdkameraden endgültig verabschieden. So erreichte uns am 26. Oktober die unfassbare Nachricht, dass uns unser Jagkamerad Robert Mair plötzlich, bei der Ausübung der Jagd, im Alter von 67 Jahren für immer verlassen hat. Robert war allgemein geschätzt und wird all jenen, die ihn besser kannten, als ein umsichtiger und begeisterter Jagdkamerad in Erinnerung bleiben. In seiner fast 30-jährigen Mitgliedschaft gedenken war Robert vier Jahre lang stellvertretender Revierleiter und acht Jahre lang Revierleiter des Jagdreviers Lana sowie zwölf Jahre lang Bezirksjägermeister des Jagdbezirkes Meran. In dieser Eigenschaft setzte er sich stets tatkräftig für die Belange der Jagd und im Besonderen für die jagdliche Kultur ein. Neben seiner Liebe zur Jagd begeisterte er sich sehr für die Musik, die er von seiner Kindheit an aktiv pflegte. Somit ist es fast selbstverständlich, dass er bei der Gründung der Jagdhornbläsergruppe von Lana führend beteiligt war und sich später mit großem Einsatz um die Gründung der Vereinigung der Südtiroler Jagdhornbläser bemühte, der er dann seit 1993 als erster Obmann vorstand. Wie groß die Wertschätzung für Robert war, zeigte die unüberschaubare Menschenmenge, die ihn auf seinem letzten Weg begleitete. Zahlreiche Jagdkameraden aus nah und fern sowie Jagdhornbläser von den verschiedensten Jagdhornbläsergruppen unseres Landes erwiesen ihm die letzte Ehre und verabschiedeten sich von ihm unter den Klängen des letzten Halali mit einem Trauerbruch an seinem Grab. Nur wenige Tage später, nämlich am 19. November 2011, verabschiedete sich ein weiteres Jagdmitglied endgültig von seinen Jagdkameraden. Othmar Sorarui verstarb im Alter von 79 Jahren. Er war 30 Jahre lang begeisterter Jäger in den Jagdrevieren Lana und St. Pankraz und allseits bekannt und geschätzt. Das Vigiljoch, der Hausberg von Lana, war der Lieblingsort von Otto. Bereits in jungen Jahren zeigte er dort sein Können als talentierter Schifahrer und begeisterte Jung und Alt. Später als Jäger verbrachte er dort viel Zeit, um sich von der Arbeit zu entspannen, die Natur zu genießen und der Jagdleidenschaft nachzugehen. Eine große Trauergemeinde begleitete Otto auf seinem letzten Weg und bescheinigte das große Ansehen, das er in der Gemeinde genoss. Als letztes Weidmannsheil und zugleich Dank für die Kameradschaft legten die Jäger den Trauerbruch auf sein Grab. Und wiederum nur wenige Zeit später, und zwar am 9. Dezember, verstarb Josef Genetti im Alter von 91 Jahren. Auch er war 30 Jahre Mitglied des Jagdreviers Lana und gleichzeitig des Jagdreviers Völlan. Trotz des hohen Alters übte Sepp die Jagd bis zuletzt mit Begeisterung aus, mit Ausnahme der letzten zwei Jahre, wo er aus gesundheitlichen Gründen aussetzen musste. Unter den Jagdkameraden genoss er wegen seines jagdlichen Geschicks, seiner fröhlichen und humorvollen Art und seiner Kameradschaft großes Ansehen. Eine rege Anteilnahme der Bevölkerung und der Jägerschaft an der Beerdigung zeugten von der Wert- schätzung des Verstorbenen. Nach gutem Weidmannsbrauch legten ihm die Jagdkameraden als letzten Gruß den Trauerbruch auf das Grab. Alle Jäger, die euch kannten, und im Besonderen die Jagdkameraden aus Lana werden sich, lieber Robert, Othmar und Sepp, gerne an euch erinnern, euch stets in dankbarer Erinnerung behalten und ein ehrendes Andenken bewahren. Die Jäger vom Revier Lana Josef Marth Am 22. Juli 2011 verstarb unerwartet im Alter von 73 Jahren Josef Marth, genannt der TomeleSepp. Im fernen Jahr 1961 löste er seine erste Jagdkarte im Revier Moos in Passeier. Schon seit seiner Kindheit wurde sein Leben von Arbeit und vielen Entbehrungen am Bergbauernhof geprägt. Er verbrachte viel Zeit in der freien Natur in seinen geliebten Bergen. Besonders die Jagd auf die Schneehasen hatte es ihm angetan, aber auch von so manchem Gamspirschgang und der Fuchsjagd konnte er etliche lustige Geschichten erzählen. Seine große Freude und Leidenschaft an der Jagd gab er an seine beiden Söhne weiter. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung erwiesen ihm Jagdkameraden und Jagdhornbläser die letzte Ehre. Weidmannsruh. Robert Wenin Am Stephanstag 2011 gaben die Jäger und Jagdhornbläser von St. Pankraz neben einer schier unübersehbaren Menschenmenge ihrem Kameraden Robert Wenin das letzte Geleit. Den Silberhofer Robert, wie er genannt wurde, zeichnete sein zuverlässiger Charakter besonders aus. Er war in seinem kurzen Leben allseits geschätzt und geachtet. Seine Kindheit verbrachte er am Silberhof oberhalb von St. Pankraz, wo er eine behütete Kindheit erleben durfte. Nach seiner Lehre als Zuckerbäcker wechselte Robert in den Landesdienst, wo er als Vorarbeiter bei der Wildbachverbauung sowohl von den Vorgesetzten als auch von den Arbeitskollegen stets geschätzt und gefragt war. Früh entdeckte er seine Leidenschaft für die Jagd, die er gewissenhaft und mit Respekt vor Schöpfung und Natur ausübte. Für mehrere Jahre hat er in der Jagdhornbläsergruppe »Spielhahn« in St. Pankraz die zweite Stimme geblasen. Seine Bläserkameraden gestalteten daher auch die Totenmesse besonders eindrucksvoll mit. Unvergessen bleiben für die Jagdkameraden ihre gemeinsamen Jagdausflüge nach Russland und Ungarn. Leider war es Robert nicht vergönnt, seine zwölfjährige Tochter und seinen zehnjährigen Sohn weiter heranwachsen zu seJÄGER ZEITUNG 3/2012 75 gedenken hen. Eine tückische Krankheit, mit abwechselnden Höhen und Tiefen, zwischen Hoffen und Bangen, zerstörte das traute Familienglück. Den beiden Kindern und der jungen Witwe Magdalena gilt unsere ganze Anteilnahme. Lieber Robert, wir bedanken uns für die gemeinsame Zeit mit einem friedlichen Weidmannsruh! Deine Jagd- und Jagdhornbläserkameraden Alois Wenin Am 21. Jänner 2012 ist unser Jagdkamerad Alois Wenin nach längerer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet während eines Krankenhausaufenthaltes verstorben. Alois Wenin, der Keil Luis, ist am 13. Oktober 1925 auf dem Keilhof am Außernörderberg in St. Pankraz geboren und wuchs dort auf. Schon seit frühester Jugend war der Luis mit der Natur und der Jagd verbunden, dies bewirkte wohl das Aufwachsen auf dem Bergbauernhof, seine Arbeit als Holzer und später als Bauer auf dem Oberhof in Völlan. Alois blieb auch von den Schrecken des 2. Weltkrieges nicht verschont und musste mit 18 Jahren an die Front. 1945 kam er in die Gefangenschaft der Russen, welche dann bis Mai 1950 in der Ukraine andauerte. Am 20. Mai 1950 konnte er nach Hause zurückkehren. Dieser Tag war immer ein besonderer in seinem Leben, er bezeichnete ihn sogar als seinen 2. Geburtstag. Im fernen Jahre 1957 löste der Luis seine erste Jagdkarte und übte die Jagd bis 2009 im Revier St. Pankraz aus. Der Luis war stets ein zufriedener und ausgeglichener Jäger von altem Schrot und Korn. 1960 hat er seine Frau Rosa geheiratet, welche ihm zwei Töchter und einen Sohn schenkte. Sein Sohn verunglückte bei einem tragischen Unfall im Alter von 18 Jahren, und die Ehefrau verstarb mit 68 Jahren. Dies war ein großer Schmerz für den Luis, aber trotzdem hat er seinen Lebensmut nicht verloren, und er hat bis ins hohe Alter stets das Beste für seine Familie und den Hof gegeben. Auch als Nichtjäger hat er sich noch für das jagdliche Geschehen interessiert, besonders gefreut hat ihn, als seine beiden Neffen die Jägerprüfung bestanden haben, mit welchen er den einen oder anderen Pirschgang unternommen hat. Der Luis war stets ein hilfsbereiter und mitfühlender Mensch, was sich auch bei seiner Beerdigung zeigte. Jeder war stets an seinem Hof willkommen, und die Gastfreundschaft bei einer Marende stand stets im Vordergrund. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der Luis am 24. Jänner von seinen Jagdkameraden in Völlan zur letzten Ruhestätte begleitet. Diese verabschiedeten sich mit dem Trauerbruch am Sarg, und die Jagdhornbläsergruppe »Spielhahn St. Pankraz« erwies ihm mit dem »Gebet des Jägers« am offenen Grab die letzte Ehre. Die Jagdkameraden werden den Keil-Luis stets in guter und dankbarer Erinnerung behalten. Ein letztes Weidmannsheil und Weidmannsruh. M.T. 76 JÄGER ZEITUNG 3/2012 Franz Gruber Franz Gruber wurde am 13. Februar 1921 in Ulten geboren. Er wuchs auf dem elterlichen Hof »Boch« auf, welchen er später auch übernahm. Mit dem Hof hatte er große Freude und bewirtschaftete ihn mit sehr viel Fleiß. Schon früh durfte er mit seinem Vater auf die Jagd gehen. Als er von der Kriegsgefangenschaft nach dem 2. Weltkrieg zurückkehrte, beantragte er im Jahre 1946 die Jagdkarte. Besonders faszinierte ihn die Jagd auf den Rehbock, welche er gerne alleine ausübte. Zur Gamsjagd ging er zusammen mit seinem Bruder Sepp. Franz war 60 Jahre lang Inhaber der Jagdkarte im Revier Ulten und der älteste Jäger im Revier. Am 12. Juli 2011, ein knappes Jahr nach dem Tode seines Bruders Sepp, verstarb Franz nach einem erfüllten Leben. Eine große Trauergemeinde begleitete den Bocher Franz auf seinem letzten Weg, darunter viele Jäger und die Jagdhornbläser. Ein letztes Weidmannsheil und Weidmannsruh! Die Ultner Jäger Johann Brunner Kurz vor Weihnachten ereilte uns die Nachricht vom Tod unseres geschätzten und beliebten Jagdkameraden und ehemaligen Revierleiters Johann Brunner (Brugga Hons). Für die Jäger von Niederdorf kam diese Nachricht plötzlich und überraschend. Hons löste seine erste Jagdkarte im Jagdrevier Niederdorf im fernen Jahr 1947 und war somit einer der dienstältesten Jäger in unserem Revier. Gleichzeitig war Hons auch viele Jahre Mitglied im Jagdrevier Prags. Von 1973 bis 1996, also ganze 24 Jahre lang, stand Hons unserem Revier als Revierleiter vor. Für seinen langjährigen Einsatz für die Jagd im Allgemeinen und das Jagdrevier Niederdorf im Besonderen wurde er 1993 mit dem silbernen Ehrenzeichen des Südtiroler Jagdverbandes ausgezeichnet. Seine ganz besondere Passion galt der Gamsjagd. Als langjähriger Hüttenwirt (19691991) der Seekofelhütte (Egra-Hütte) ist ihm diese Wildart ganz besonders ans Herz gewachsen, und so hat Hons auch als Gamspirschführer in unserem Revier unzählige Jäger zur Gamsjagd begleitet und hat ihnen durch seine langjährige Erfahrung zu einem passenden Abschuss verholfen. Sein Leben war geprägt von der Arbeit in der familieneigenen Gärtnerei, in welcher er bis zu seinem Tod mitarbeitete. Seine gesellige und humorvolle Art machten ihn im ganzen Dorf sehr beliebt. Hons war ein Vereinsmensch und neben dem Jagdrevier war er in unzähligen Vereinen und Institutionen in unserem Dorf an vorderster Front aktiv und hatte stets ein offenes Ohr für die Anliegen der einzelnen Vereine. So war Hons langjähriger Präsident des Niederdorfer Sportvereins, war Mitglied bei den Niederdorfer Eisschützen und der freiwilligen Feuerwehr, um nur einige zu nennen. Die Jäger von Niederdorf werden ihren Brugga Hons stets in dankbarer und ehrender Erinnerung behalten. Weidmannsruh! gedenken Johann Brunner Am 21. Dezember 2011 verstarb im Alter von 84 Jahren unser allgeschätzter Jagdkamerad Johann Brunner aus Niederdorf. Der Brugga Hons, wie er auch genannt wurde, war von Jugend auf stets mit der Natur verbunden. Hans war Gärtner im eigenen Betrieb, den er mit sehr viel Fleiß und Freude aufgebaut hatte. Viele Kränze für seine vorausgegangenen Jagdkameraden hatte er selbst gewunden und auf die Gräber gelegt. Er war weit über das Pustertal hinaus bekannt. Im Jahre 1965 kam der Brugga Hons als Jagdmitglied ins Jagdrevier von Prags, wo er immer ein gern gesehener und geschätzter Jäger war. Bis im Jahre 2006 übte er aktiv in unserem Revier das Weidwerk aus. Seine große Leidenschaft war die Gams- und Hahnenjagd, wo er kapitale Stücke sein Eigen nennen durfte. Selten ließ der Hons eine Jagdversammlung oder eine Veranstaltung des Reviers aus. Die Kameradschaft war ihm immer sehr wichtig. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und der Jägerschaft wurde der Hons in seiner Wohngemeinde Niederdorf zur letzten Ruhe geleitet. Unter den Klängen der Jagdhornbläsergruppe »Amperspitz« aus Taisten nahmen wir Jäger Abschied von unserem geschätzten Jagdmitglied. Die Jägerschaft von Prags wird den Brugga Hons stets in guter Erinnerung bewahren. Ein letztes Weidmannsheil und Weidmanns Ruh. Die Jäger von Prags Max Franzelin Am 6. Jänner 2012 verstarb im 89. Lebensjahr unser Jagdkamerad Max Franzelin. Der Lanzelin Max, wie er überall genannt wurde, war seit dem Jahre 1978 Mitglied im Jagdrevier Truden. Davon war er vier Jahre im örtlichen Revierausschuss sowie acht Jahre als Rechnungsrevisor tätig. Die Jagdleidenschaft war dem Max in die Wiege gelegt, die Hasenjagd und die dazugehörige Geselligkeit schätzte er besonders. Mit ihm verliert die Dorfgemeinschaft wohl einen der letzten Trudner Originale. Viele Jagdkameraden und Freunde aus den verschiedenen Dorfvereinen, welchen er angehört hatte, sowie die Trauerfamilie begleiteten Max auf seinem letzten Weg zum Grabe. Mit einem letzten Gruß der Bläsergruppe verabschiedete sich die Jägerschaft Truden, die ihn stets in guter Erinnerung behalten wird. Weidmannsruh. Gustav Forcher Am 22. Februar ereilte uns die traurige Nachricht vom Tod des geschätzten und beliebten Jagdkameraden Gustav Forcher, Pinthof Gustl. Gustl wurde 54 Jahre alt. Sein Tod kam für uns trotz seiner schweren Krankheit, die er in seinen letzten Lebensmonaten erdulden musste, plötzlich und überraschend. Gustl trat im Jahr 1996 in das Jagdrevier Kastelbell-Tschars ein und war ein humorvoller und geselliger, vor allem aber zufriedener Jagdkamerad. Seit dem Jahre 2005 wirkte Gustl im Revierausschuss mit, wo er uns stets ein zuverlässiger und gewissenhafter Mitarbeiter war, der seine Aufgaben pflichtbewusst und zuverlässig ausführte. Gustl war ein Ausschussmitglied, auf das man sich verlassen konnte. Auf seinen Pirschgängen standen nicht die Größe der Trophäe oder das Gewicht des erlegten Stückes im Vordergrund, sondern das Jagderlebnis und der Respekt vor dem erlegten Wild. Seiner Familie war er ein liebevoller Vater und Ehemann. Sie stand bei ihm stets an erster Stelle. Er war auch ein Mann des Ehrenamtes, er war in verschiedenen Vereinen und Organisationen tätig, so bei der Feuerwehr, im Bauernbund, in der Eigenverwaltung, dem Bodenverbesserungskonsortium, überall wurde er wegen seiner Zuverlässigkeit geschätzt. Im Juni letzten Jahres erlegte Gustl einen Jährlingsbock und am 1. Oktober gelang es ihm noch, einen guten Hirsch zu erlegen, woran er sich trotz seiner angeschlagenen Gesundheit sehr erfreute. Die große Anzahl an Trauergästen anlässlich seiner Beerdigung erwies die große Wertschätzung nicht nur innerhalb der Dorfbevölkerung, sondern weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Lieber Gustl, du wirst uns stets in guter Erinnerung bleiben. Weidmannsruh. Die Jagdkameraden Große Auswahl an Jagdbekleidung! Waffenschränke für 6, 10 oder 14 Waffen Mores Paolo KG Maria-Hilf-Straße 26, 39011 Lana Tel. 0473 561208 oder 0473 561994 JÄGER ZEITUNG 3/2012 77 kleinanzeiger Waffen Euro zu verkaufen. Tel. 334 3216976 Euro zu verkaufen. Tel. 0473 660122 Repetierer Sauer Outback, Kal. .22-250, ZF Swarovski 4-12x50, Absehen TDS, neu, nie gebraucht, sehr genau, wegen Nichtgebrauchs um 3.000 Euro zu verkaufen. Tel. 349 2340113 Repetierer Steyr Mannlicher, Kal. 6,5x68, ZF Swarovski 6x42, Abs. 4, gepflegte Waffe mit guter Schußleistung, um 1.650 Euro zu verkaufen. Tel. 334 3216976 Repetierer Sauer&Sohn 202, Kal. 7x64, ZF Leupold 4,5-14x50 mit Parallaxenausgleich und Leuchtabsehen, gute Schußleistung und guter Zustand, um 2.500 Euro zu verkaufen. Tel. 348 4447481 Repetierer Voere, Kal. 6,5x68, ZF 6-fach und Repetierer Sako, Kal. .22-250, ZF Leupold 6,520x50, zu verkaufen. 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