02/2013 Growth Champion
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Insights 2013, Ausgabe 2 An Outlook Publication Growth Champions: Erfolgreich mit wertorientiertem Management Public Sector: So wird erstklassiger Service bezahlbar Von den Besten lernen: Deutsche Telekom, Levi Strauss English Version Start Editorial Jedes Geschäft ist digital – Angebote bestehen aus Daten oder werden durch ihre Verarbeitung möglich. Wer das begreift, kann das Potenzial der neuen IT-Trends nutzen. Frank Riemensperger Country Managing Director Accenture Deutschland Klaus Malle Country Managing Director Accenture Österreich Thomas D. Meyer Country Managing Director Accenture Schweiz 2 Insights 2013, Ausgabe 2 Begriffe wie „Integrated Industry“ und „Shareconomy“ bestimmen die Diskussion über die Frage, wie sehr Unternehmen sich ändern müssen, um künftig im Wettbewerb zu bestehen. Bei der CeBIT ging es unter dem Motto „Shareconomy“ um mehr als die gemeinsame Nutzung von IT und das Teilen von Informationen. Heute ist die Informations- und Kommunikationstechnologie so leistungsfähig, dass sie jede Branche revolutioniert. Sie hilft, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und durch ständige Business-Transformation auf Kundenwünsche zu reagieren. Autohersteller etwa perfektionieren mit massivem IT-Einsatz das Carsharing, um Angebote für die wachsende Zahl von Kunden zu haben, die Fahrzeuge nicht besitzen, sondern nur nutzen wollen. Bei der Hannover Messe wurde mit der „Integrated Industry“ eine Zukunft vorgestellt, in der Maschinen, Bauteile und Produkte ständig online sind. Auch in dieser „Industrie 4.0“ bleiben zwar die alten Tugenden der Maschinen- und Anlagenbauer gefragt. Aber als neue Kernkompetenz kommen IT und Aspekte der „Shareconomy“ hinzu: Hersteller und Nutzer verfeinern oder teilen Daten, um besser zu werden. Branchen schaffen IT-basierte Logistiksysteme, damit alle Beteiligten die Kosten senken und Abläufe beschleu nigen können. Technisch geht das, da Apps auf Mobilgeräten, winzige RFID-Chips in Material und Maschinen, klassische Firmen-IT und moderne Cloud-Technologie via Internet ein riesiges Netz bilden, mit dem sich Prozesse blitzschnell steuern und Entscheidungen exakt fällen lassen. Die Technik muss aber ergänzt werden durch Erkenntnis. Vorstände müssen sehen, welche Chancen der Einsatz moderner IT bietet, Mitarbeiter ver stehen, dass konsequente Weiterentwicklung und bewusster Einsatz solcher Technologien die Voraussetzung für das Entwickeln neuer Geschäftsmodelle und damit Wettbewerbsvorteile sind. Zum Inhaltsverzeichnis Diskutiert wurden diese Fragen unter dem Titel „Innovation reinvented – The Digital Revolution“ beim InnovationsForum 2013. Antworten gibt die Studie „Technology Vision 2013 – Every Business Is a Digital Business“ von Accenture. Sie analysiert sieben wichtige Trends, mit denen Sie erfolgreicher werden, wenn Sie die Möglichkeiten der IT gezielt nutzen. Bauen Sie intensive persönliche Kontakte zum Kunden auf; nutzen Sie Datenanalysen, um Antworten auf neue Fragen statt Bestätigung für alte Ideen zu finden; setzen Sie daraus gewonnene Erkenntnisse sofort um und nicht irgendwann; kultivieren Sie eine neue Art der Zusammenarbeit in sozialen Netzwerken, die motiviert und inspiriert; akzeptieren Sie, dass diese sogenannte Collaboration durch Menschen und Software getrieben wird und Hardware nur unterstützt; verteidigen Sie Ihre ITStruktur und -Philosophie gegen Hackerangriffe; nutzen Sie die Cloud nicht, weil alle es tun, sondern mit einem Plan, wie sie Ihr Geschäftsmodell stärkt. 3 Insights 2013, Ausgabe 2 Beispiele dafür gibt es bereits. Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie Levi Strauss durch ein Cloud-basiertes OnlineRecruiting-System mit weniger Aufwand eine bessere Personalplanung realisiert; wie die Deutsche Telekom durch Platform-as-a-Service in Rekordzeit ein neues Internetportal auf den Markt gebracht hat; wie verstärkte Digitalisierung gleichzeitig die Bürgernähe im öffentlichen Sektor erhöht und die Ausgaben senkt. Konzepte wie „Shareconomy“ und „Industrie 4.0“ klingen nicht nur gut – von erfolg reichen Konzernen und kunden orientierten Verwaltungen werden sie schon gelebt. Zum Inhaltsverzeichnis Inhalt 5 Wachstumsstrategie Durch wertorientiertes Management schaffen sich Growth Champions eine stabile Basis für die weitere Expansion 8 Wertorientierung Für Dirk Roßmann bedeutet Unternehmensführung, Mitarbeiter und Kunden mit klaren Botschaften zu überzeugen 10 Produktentwicklung Nur wer frühzeitig grundlegende Einstellungsveränderungen erkennt, trifft künftig noch die Wünsche der Kunden 13 Platform-as-a-Service Binnen drei Monaten hat die Deutsche Telekom mit PaaS ein komplett neues Internetportal auf die Beine gestellt 15 E-Government Bezahlbar bleiben öffentliche Dienstleistungen künftig nur durch moderne IT-Systeme und effizientere Prozesse 18 Online-Recruiting Levi Strauss bearbeitet Bewerbungen strukturiert via Internet und hat so den Verwaltungsaufwand deutlich gesenkt 20 Supply Chain Management Sind komplexe Lieferketten nicht möglichst flexibel und widerstandsfähig, ist die Versorgungssicherheit gefährdet 13 4 Insights 2013, Ausgabe 2 18 20 Lesen Sie vergangene Insights-Ausgaben online, und sprechen Sie uns an, wenn Sie die Themen dieser Ausgabe oder älterer Ausgaben diskutieren möchten: www.accenture.de/Insights www.accenture.ch/Insights www.accenture.at/Insights Zum Inhaltsverzeichnis Wachstumsstrategie | Wertorientiertes Management Fester Stamm, frische Triebe Mit überzeugendem Engagement für klare Werte kann ein Unternehmen dafür sorgen, dass es stark bei seinen Stakeholdern verwurzelt ist – von Mitarbeitern über Kunden und Aktionäre bis zu Geschäftspartnern. Eine klare Identität erleichtert es zugleich, schneller auf Herausforderungen zu reagieren und in neue Richtungen zu wachsen. Der Name als Programm: Seit Jahren steht der Versandhändler Hessnatur im hessischen Butzbach für modische, umweltverträglich gefertigte Kleidung. Auch nach dem Verkauf an eine Investmentgesellschaft hielt der ökologisch orientierte Anbieter seine Abnehmer – an Nachhaltigkeit interessierte Menschen mit gutem Einkommen – durch die im Internet proklamierten Werte: „Hessnatur bekennt sich zu eindeutigen sozialen und ökologischen Bedingungen, die Lieferanten und Partner mit uns eingehen.“ Da war es verheerend für das Image in dieser Kundengruppe, als im Web mögliche Verflechtungen des Hessnatur-Eigentümers mit der Rüstungsindustrie kritisiert wurden. Unter „wir-sind-die-konsumenten.de“ finden sich viele Kommentare wie: „Ich werde genau die weitere Entwicklung beobachten. Transparenz, Nachhaltigkeit und Stabilität zählen für mich mehr als Gewinnstreben.“ Viele kündigten an, erst wieder zu kaufen, wenn die Vorwürfe ausgeräumt sind. Alle Stakeholder ernst nehmen müssen sie nicht nur an die Finanz kennzahlen denken, sondern auch immaterielle Anforderungen berück sichtigen, die verschiedene Interessengruppen stellen. Die Bandbreite dieser Stakeholder reicht von Mitarbeitern über Kunden und Lieferanten bis zu gemeinnützigen Organisationen. Zu ihren Wünschen zählen so unterschiedliche Aspekte wie Respekt, Qualität, Fairness und Umweltschutz. „Natürlich wird nicht jeder Konzern mit gleichen Kriterien gemessen“, sagt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland. „Das Management muss herausfinden, welche Werte jenseits des finanziellen Erfolgs für die Identität der Organisation unabdingbar sind und wie sie gelebt sowie weiterentwickelt werden müssen, damit das Unternehmen den Interessenten als erste Adresse gilt.“ Eine ehrliche und eindeutige Positionierung hält qualifizierte Mitarbeiter, solvente Kunden und wertvolle Kooperationspartner an Bord. Gemeinsame Werte bilden die Basis für ein erfolgreiches und erfüllendes Miteinander. So etwas kann grundsätzlich immer passieren, wenn Anspruch und Wirklichkeit nicht zusammenpassen. Meinen Manager heute wertorientierte Führung, 5 Insights 2013, Ausgabe 2 Zum Inhaltsverzeichnis Wachstumsstrategie | Wertorientiertes Management Dass dies keine Phrasen sind, belegen die neuen Wachstumsstudien von Accenture zu den Top-500-Unternehmen in Deutschland beziehungsweise der Schweiz sowie den Top 100 in Österreich mit dem Titel „Mit konti nuierlicher Transformation zu Spitzenleistung“. Sie ermitteln jedes Jahr sogenannte Growth Champions – Konzerne, die stärker wachsen als der Durchschnitt ihrer Branche und der Top-500- beziehungsweise Top-100-Unternehmen – und zeigen, dass Werte erfolgreiche Strategien prägen. Riemensperger hat dafür eine so einfache wie einleuchtende Erklärung: „Transformation braucht Orientierung, Veränderung eine Richtung – überdurchschnittlich stark wachsende Konzerne orientieren ihre Strategien deutlich prägnanter als andere an Werten.“ „Topleute haben eine überdurchschnittliche Wertorientierung“ Die meisten Führungskräfte erkennen die Bedeutung von Werten, so die Accenture-Studie „Long-Term Growth, Short-Term Differentiation and Profits from Sustainable Products and Services“. Die Hälfte der Befragten nannte als Treiber sogenannter Nachhaltigkeits initiativen vier Gründe: 6 Insights 2013, Ausgabe 2 Kundenerwartungen, Engagement für Umwelt- oder Gesellschaftsthemen, Image und Marketing sowie das generelle Ziel jedes Unternehmens – Wachstum. Martin Schütte fügt dem einen weiteren Aspekt hinzu, denn gelebte Werte sind für ihn die Basis jeder guten Unternehmensführung. „Sie verschaffen Orientierung und Handlungssicherheit, gemeinsames Verständnis und geschlossenes Auftreten, Vertrauen in die Führung, Reputation bei Kunden und Öffentlichkeit und Rekrutierungsvorteile beim Nachwuchs, denn Topleute haben überdurchschnittliche Wertorientierung“, so der Honorarprofessor der Fakultät für Psychologie und Pädagogik an der Ludwig-MaximiliansUniversität in München. Dagegen führten nicht gelebte Werte zu Demotivation und könnten als Aufforderung für unethisches Verhalten verstanden werden. Die möglichen Folgen zeigt etwa die anhaltende Diskussion über Compliance, ausgelöst durch Korruption in namhaften Konzernen. und Veränderungsträger oder Nach haltigkeitsleader stützen, die das Thema glaubwürdig in die breite Organisation tragen“, sagt Holst. „Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Verständnis der Mitarbeiter dafür, was ihr Hebel ist und wie sie das proklamierte Ziel erreichen können.“ Intensive Trainings bilden die Basis bleibender Verhaltensänderungen, die wiederum durch weitere Maßnahmen gestützt werden. Boni an Ziele und Werte koppeln Die Deutsche Bahn AG etwa hat Bonuszahlungen so geregelt, dass beim Gehalt von 5000 Managern die Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter sowie ökologische Ergebnisse neben den Gewinnzielen eine zentrale Rolle spielen. Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Rausch nennt die Oberziele: „Profitabler Marktführer, Toparbeitgeber und Umweltv orreiter.“ Diesen messbar gemachten Werten sollen die Mitarbeiter folgen und finanziell profitieren, wenn Ziele erreicht werden. Zugleich stehen die Werte im Marketing für die neue Identität der Bahn: als grüner, mit Ökostrom angetriebener Mobilitätsdienstleister die Kunden mit relativ geringem CO2-Ausstoß und vergleichsweise niedriger Umweltbelastung komfortabel ans Ziel zu bringen. Ein anderer Aspekt, der Kultur und Werte prägt sowie den Erfolg beeinflusst, ist die Wertschätzung für die Mitarbeiter. Die von Accenture ermittelten Growth Champions haben eine niedrige Mitarbeiterfluktuation und versuchen, auch in schwierigen Zeiten Personal zu halten. An Nachhaltigkeit und wertorientiertem Management ausgerichtete Veränderungsprozesse sind nicht leicht, weiß Alexander Holst, Leiter Sustainability Services bei Accenture. Für besonders anspruchsvoll hält er die Umsetzung im Tagesgeschäft. „Die Führungsspitze muss voll hinter dem Programm stehen Zum Inhaltsverzeichnis Wachstumsstrategie | Wertorientiertes Management Bei der österreichischen Kapsch Group, die in Telekommunikation und Telematik aktiv ist, lobte ein Betriebsrat: „Obwohl im IT-Kollektivvertrag nicht verankert, hält Kapsch an der bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschätzten Tradition der Wertschätzung langjäh riger Firmenzugehörigkeit – 25, 35, 45 Jahre – fest, und neben einer freiwilligen monetären Gratifikation ist das Highlight die jährliche Jubilarfeier.“ Und wenn es nicht rundläuft, steht der Firmenchef Rede und Antwort. Als Entlassungen unvermeidbar wurden, stellte sich Vorstandschef Georg Kapsch auf Informationsveranstaltungen den Beschäftigten und nahm ihre Äußerungen ernst. „Es ist wichtig, dass Betroffene ihrem Unmut Luft machen können“, sagte er damals. „Wenn jemand schimpft, enthält das meist auch ein Körnchen Wahrheit.“ Daraus etwas zu lernen ist ein Kennzeichen von wertorientiertem Management. Sich für die Kommune engagieren Das wirkt auch nach außen. Der Schweizer Industriekonzern Sulzer ermutigt seine Mitarbeiter zu sozialem Engagement und wird selbst aktiv. Die US-Tochter Sulzer Metco etwa ermöglicht Mitarbeitern, Teile ihres Gehalts über die Firma direkt an die Freiwilligenorganisation United Way zu spenden – und stockt diese Summe um 50 Prozent auf. Das bringt Tausende Dollar für 7 Insights 2013, Ausgabe 2 soziale Projekte in der Kommune. Zudem sammeln die Beschäftigten an bezahlten freien Tagen im Rahmen der Aktion „Long Island Cares“ etwa für Obdachlose. Auch in der Schweiz engagiert sich Sulzer, beispielsweise für das Projekt „Die Sozialfirma“ in Riedikon. Es schließt eine Lücke im Schweizer Arbeitsmarkt und schafft im Rahmen eines sozial motivierten Modells Arbeitsplätze für Menschen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit, die sonst kaum einen Job fänden. Durch das Engagement der Partner lassen sich Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, auf denen Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung entsprechend ihren Kompetenzen zusammenarbeiten können, und zwar zu gleichen Bedingungen bei Gehalt und möglichen beruflichen Entwicklungen. Accenture-Geschäftsführer Riemens perger sieht ehrlich gemeintes und kommuniziertes Engagement als wichtigen Teil eines an übergeordneten Werten orientierten Managements: „Gerade Growth Champions gewinnen so Glaubwürdigkeit und stärken eine Führungs- und Mitarbeiterkultur, die ihnen dann wieder bei der zügigen Umsetzung von Veränderungen bei wettbewerbsentscheidenden Themen hilft.“ Das empfiehlt Accenture für das nachhaltige Schaffen von Werten Wichtig ist nachhaltige Wertschöpfung. Sie basiert auf Fähigkeiten, die Growth Champions schon nutzen – Verständnis für Kundenwünsche, Investitionen in Innovationen, Bereitschaft zur Veränderung, Schaffung neuer Märkte, Zufriedenstellen der Stakeholder – und gezielt einsetzen können, um Fragen von gesellschaftlicher Relevanz zu beantworten. Chancen erkennen: Erfolgreiche Konzerne sind gut im Finden neuer Märkte. Aber selbst sie übersehen oft Themen von fundamentaler Bedeutung für die Gesellschaft. Wer diese Themen und die damit verbundenen Herausforderungen analysiert, erhält Ansatzpunkte für die Entwicklung wettbewerbsfähiger Produkte und Geschäftsmodelle. Position optimieren: Sind die relevanten Themen bekannt, gilt es zu ermitteln, mit welchen Produkten und Dienstleistungen eine nachhaltige Wertschöpfung erreichbar ist: Wie lassen sich diese Bedürfnisse der Gesellschaft langfristig und ethisch-ökologisch bedienen? Das erfordert eine Vernetzung mit der Umgebung, um Trends erkennen und daraus neue Angebote entwickeln zu können. Flexibilität leben: Nachhaltige Wertschöpfung heißt, frühzeitig Antworten auf Fragen von gesellschaftlicher Relevanz zu bieten. Daher sollte das Management die Strategie regelmäßig einer Überprüfung unterziehen und überlegen, wie frische Ansätze zur Lösung neuer Herausforderungen aussehen könnten, und dabei etwas wagen – durchaus mit dem Risiko falschzuliegen. Organisation umbauen: Zeigen sich erste Erfolge, sollte sich das Unternehmen verstärkt in diese Richtung bewegen. Um die Beschäftigten mitzunehmen, kann es helfen, Entscheidungsstrukturen und Incentive-Programme sowie die damit verbundenen Indikatoren zur individuellen Erfolgsmessung auf die nachhaltige Wertschöpfung auszurichten. Werte verinnerlichen: Die oberste Führungsebene muss Bedeutung und Funktion einer nachhaltigen Wertschöpfung den Stakeholdern permanent erklären, von Mitarbeitern und Investoren bis zu Kunden und Geschäftspartnern. Wird hier der richtige Ton getroffen, gelingt die Business-Transformation und ist wirtschaftlicher Erfolg im Einklang mit dem Schaffen gesellschaftlicher Werte. Mehr über die Wachstumsstudien zu Deutschlands Top500, den Schweizer Top500 und Österreichs Top100 erfahren Sie im Internet unter www.accenture.de/wachstum Zum Inhaltsverzeichnis Wertorientiertes Management | Interview „Ich mache mich auch mal unbeliebt“ Dirk Roßmann gibt seiner Unternehmensgruppe ein Gesicht. Er steht für klare Werte. So überzeugt er die Kunden und schreibt seit 40 Jahren eine Erfolgsgeschichte. Dirk Roßmann startete 1972 mit einem Drogeriemarkt und gehört zu den Pionieren der Branche. Seine Unternehmensgruppe wächst rasant und expandiert international. 2013 sollen in europaweit aktuell 2800 Geschäften mindestens 6,7 Milliarden Euro umgesetzt werden. Am Unternehmen ist mit 40 Prozent die weltweit tätige A.S. Watson Group beteiligt. 8 Insights 2013, Ausgabe 2 INSIGHTS: Rossmann ist fast so etwas wie ein Synonym für Drogeriemarkt. Wie wird ein Qualitätsversprechen zur Unternehmensmarke mit hoher Glaubwürdigkeit? Welche Werte machen das Unternehmen bei Kunden wie Mitarbeitern so beliebt? In dem sie sich und ihre Arbeit als wertgeschätzt empfinden. Diese Wertschätzung muss echt sein, und das spürt auch der Kunde. Nach einer aktuellen Studie der GfK gehört Rossmann inzwischen mit Edeka und dm zu den drei vertrauenswürdigsten Einkaufsstätten in Deutschland. Roßmann: Wettbewerbsfähige, niedrige Preise sind ohne Frage in Deutschland mit seinem riesigen Preiswettbewerb wichtig. Aber sie sind nicht das einzige Kriterium für Erfolg beim Kunden. Alle anderen Faktoren – engagierte Mitarbeiter, kundenorientierte Sortimente, schöne Geschäfte, gute Erreichbarkeit und die Serviceleistungen – müssen auch stimmen. Im Drogeriemarkt werden die schönen Dinge des Lebens gekauft, und wir positionieren uns zunehmend sogar als kleines Kaufhaus für diese schönen Dinge – auch für Wein, Spielwaren und Süßigkeiten. Unsere Stärke sind gut geschulte und engagierte Mitarbeiter. Und Menschen können nur mit Freude dabei sein, wenn im Unternehmen, für das sie arbeiten, ein Klima herrscht, in dem sie sich wohlfühlen. Haben sich Werte und Handlungsmaximen durch Ihre starke Expansion oder auch einfach mit der Zeit geändert? Es braucht den nötigen Respekt vor der Zukunft, um sich zu verändern. Wie heißt es so schön? Nur wenn wir uns verändern, bleibt alles, wie es ist. Für das Drogeriewarengeschäft bedeutet das, sich immer wieder neu zu erfinden. Ende der Neunzigerjahre kamen zum Beispiel die Eigenmarken auf. Eine Revolution! Wir haben die Filialen immer mehr vergrößert und modernisiert. Früher war eine Rossmann-Filiale oft nur 200 Quadratmeter groß. Heute sind es 650. Den Werten und Handlungsmaximen des „ehrbaren Kaufmanns“ habe ich mich aber über alle Veränderungen hinweg stets verpflichtet gefühlt. Zum Inhaltsverzeichnis Wertorientiertes Management | Interview Wie lassen sich bei Übernahmen wie dem Kauf der ehemaligen Schlecker-Tochter „Ihr Platz“ oder der Expansion ins Ausland die Mitarbeiter auf diese Unternehmensphilosophie einschwören? Mit der Umstellung auf Rossmann kam für die Ihr-Platz-Teams die Motivation wieder zurück – nicht zuletzt auch dank der intensiven Betreuung durch Rossmann-Mitarbeiter in Vertrieb und Personalabteilung. In der Umstellungszeit wurde intensiv informiert und kommuniziert – beispielsweise auch über die Mitarbeiterzeitung und das Intranet. Wir haben schnell Personal gespräche geführt, um den neuen Mitarbeitern die Zukunftsängste zu nehmen. Intensive Einarbeitung vor Ort war übrigens auch die Strategie bei der Integration der rund 1100 SchleckerAngestellten, die Rossmann zusätzlich zu den Ihr-Platz-Mitarbeitern übernommen hat. 9 Insights 2013, Ausgabe 2 Sie engagieren sich unter anderem auch stark für Aktivi täten wie „Plant-for-the-Planet“ oder „Stiftung Weltbevölkerung“. Wie beeinflusst dies das Denken und Handeln der Mitarbeiter sowie die Haltung Ihrer Kunden zum Unternehmen? Ich habe die „Stiftung Weltbevölkerung“ 1981 gemeinsam mit einem weiteren Unternehmer in Hannover gegründet, weil die Bevölkerungsentwicklung der Welt das zentrale Problem der Menschheit ist. Es hat bis zum Jahr 1800 gedauert, bis die Weltbevölkerung die Zahl von einer Milliarde Menschen erreicht hat. Heute dauert es nur noch zwölf Jahre von einer Milliarde bis zur nächsten. Es geht um Waldsterben, um die Bedrohung der Artenvielfalt und um die fehlenden Zukunftschancen von Hunderten Millionen Kindern. Es geht auch um die Rechte von Frauen – gerade in Afrika. Die Stiftung klärt auf über Familienplanung und Gesundheit und verschafft Tausenden Zugang zu Kontrazeptiva, die auch wiederum helfen, die Ausbreitung von Aids zu verhindern. Diese Themen sind mir ein ganz persönliches Anliegen, damit dieser Planet eine Zukunft hat. Wenn Mitarbeiter und Kunden mein Engagement als Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung und Ausdruck sozialen Bewusstseins erkennen, freut mich das, aber es ist nicht der Beweggrund meines Handelns. Wie versuchen Sie, mit Kunden so in Kontakt zu bleiben, dass ein permanenter Austausch über Wünsche und Werte stattfindet? Ich schrecke nicht davor zurück, in Talkshows das Risiko einzugehen, mich bei einem Teil meiner Kunden auch einmal unbeliebt zu machen. Aber der Unternehmer, insbesondere der Familienunternehmer, braucht gerade auch bei uns in Deutschland ein Gesicht. Das gehört dazu, um zu zeigen, dass wir in diesem Land Verantwortung übernehmen. Und selbstverständlich habe ich einen engen Draht zur Basis. Dutzende Filialbesuche jeden Monat helfen mir dabei. Zum Inhaltsverzeichnis Produktentwicklung | Kundenorientierung Neue Muster erkennen Moderne Konsumenten sind informiert und selbstbewusst. Nur wer ihre regionalen Wünsche und Vorlieben ebenso versteht wie die Bedeutung von grundlegenden Einstellungsveränderungen, findet künftig noch Käufer. Dafür ist der Erkenntnisgewinn über soziale Medien und durch umfassende Datenanalysen unverzichtbar. Selten hat so wenig Blech so hohe Wellen geschlagen: Als Mazda 1989 den Roadster MX-5 der Öffentlichkeit vorstellte, überschlug sich das Publikum vor Begeisterung. In kürzester Zeit wurde der offene Zweisitzer zum Verkaufsschlager, bisher lief er eine Million Mal vom Band. Schon wenig später buhlten auch Modelle wie Audi TT, BMW Z3 oder Mercedes SLK um die Gunst von Kunden, die ein preiswertes Sportcabrio fahren wollten. Verantwortlich für die Wiederbelebung einer Autokategorie, die die Industrie selbst für tot gehalten hatte, war US-Motorjournalist Bob Hall. Er überzeugte Mazda-Entwicklungschef Kenichi Yamamoto von dem Konzept – der Rest ist Geschichte. Heute wäre solch eine unbesetzte Marktnische kaum denkbar. BMW etwa hat vier Cabrios – vom Roadster bis zum komfortablen Viersitzer – sowie fünf SUVs für verschiedene Teilnischen des Offroadsegments im Programm. Diese Ausdifferenzierung der Modell palette ermöglicht eine Kombination mehrerer Inspirationsquellen: Innova tionen aus dem eigenen Haus, Ergebnisse gezielter Marktforschung sowie Anregungen der Käufer. 10 Insights 2013, Ausgabe 2 Letzteres ist nach Meinung der Pro fessoren Ralf Reichwald, Emeritus of Excellence der Technischen Universität München, und Frank T. Piller, Leiter der Forschungsgruppe Technologie- und Innovationsmanagement der RheinischWestfälischen Technischen Hochschule Aachen, ausschlaggebend. „Mit der zunehmenden Individualität der Kundenanforderungen geht ein Wunsch nach besonderen Produkten einher, die durch das Angebot nicht gedeckt werden“, so die Wissenschaftler. „Studien zeigen, dass fortschrittliche Kunden einem Hersteller den entscheidenden Impuls für eine solche Entwicklung selbst vermitteln.“ Unternehmen müssen sich also stärker mit den Konsumenten austauschen und deren Anregungen ernst nehmen, um die richtigen Angebote liefern zu können. Unverzichtbar dafür ist das Internet. „Es geht darum, zu ermitteln und zu verstehen, wie und warum jemand konsumiert“ Zum Inhaltsverzeichnis Produktentwicklung | Kundenorientierung Audi etwa hat Design und Menüführung für sein Multimedia-Informationssystem im Web von den Kunden testen und kommentieren lassen. Und durch ein umfassendes Social Media Monitoring analysiert die Schweizer UBS, welche Bankthemen in den sozialen Medien diskutiert werden und ob das neue Ansätze zur Produktentwicklung bietet. Gerade die zunehmende Fähigkeit der IT zur schnellen und präzisen Auswertung von Big Data, also sehr großen Mengen an Echtzeitinformationen, liefert Pionieren einen Wettbewerbsvorteil auf der Suche nach mehr Erkenntnis über Kunden. 11 Insights 2013, Ausgabe 2 Das Verhalten ändert sich laufend Ebenso wichtig wie das Wissen, wer konsumiert, ist die Antwort auf zwei weitere Fragen, unterstreicht Paul F. Nunes, Autor der Studie „Energizing Global Growth – Understanding the Changing Customer“ und Managing Director of Research beim Accenture Institute for High Performance: „Es geht auch darum, zu ermitteln und zu verstehen, wie und warum jemand etwas konsumiert.“ Und das individuell für einzelne Produkt- und Kunden gruppen sowie Regionen. Bei genauer Betrachtung zeigt sich nämlich, dass nicht nur die Käufer in Industrieländern anders ticken als jene in weniger entwickelten Nationen, sondern dass sich Wünsche und Vorstellungen auch von einem Schwellenland zum nächsten unterscheiden. Generell hat sich seit der Jahrtausendwende durch neue technische Möglichkeiten das Konsumverhalten rund um den Globus enorm verändert. Computer und Internet sind allgegenwärtig und bestimmen maßgeblich das Handeln nicht nur der Jungen, sondern auch vieler Älterer. Inzwischen reagieren mehr Menschen auf Empfehlungen in Netzwerken als auf Werbebotschaften. Für viele Kunden wird das Nutzen eines Produkts wichtiger, als es zu besitzen, was ganz neue Geschäftsmodelle salonfähig macht. Und das jederzeit mögliche Onlineshopping zwingt stationäre Händler zur Entwicklung besonderer persönlicher Dienstleistungen, um noch wettbewerbsfähig zu bleiben. Solche sich stetig ändernden Konsumtrends und Charakteristika des modernen Kunden gilt es zu ermitteln (siehe Kasten), um auch künftig die passenden Angebote zu haben. Zum Inhaltsverzeichnis Produktentwicklung | Kundenorientierung Dabei geht es um konkrete Produkt wünsche sowie grundlegende Einstellungsänderungen, etwa um den höheren Wert des Themas Umweltschutz oder ein größeres Interesse an umfassenden Mobilitätslösungen als am Kauf eines eigenen Autos. Das betrifft nicht nur Konzerne, die direkt an Endkunden verkaufen. Die Symrise AG in Holzminden, ein führender Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen, beliefert Parfum-, Kosmetik-, Lebensmittel- sowie Getränkehersteller in zahlreichen Ländern, deren Anforderungen sich durch regionale Vorlieben teils stark unterscheiden. Auf Trends muss reagiert werden „Mit unseren Produkten wollen wir für unsere Kunden einen spürbaren Mehrwert schaffen, der sie vom Wettbewerb abhebt“, sagt Vorstandsmitglied Achim Daub. „Das erfordert eine genaue Kenntnis der Konsumentenwünsche, hohe Innovationskraft und ein ganz heitliches Verständnis von Nachhaltigkeit.“ Für die Lebensmittelbranche etwa müssen die ungewöhnlichsten Trends rechtzeitig erkannt und passende Aromen bereitgestellt werden, damit sie den Geschmack der Saison liefern kann – sei es nun Wasabi-Popcorn oder Kakao mit Waldpilzaroma. 12 Insights 2013, Ausgabe 2 Sehr tiefe Einsichten in die Wünsche der Konsumenten gewinnt Symrise durch ein Analysemodell, das globale sowie lokale Trends in vier Regionen ermittelt. Dafür werden in zehn Ländern jeweils 4000 Verbraucher zu den Ver änderungen von Gewohnheiten und Präferenzen befragt. So lassen sich Trends quantifizieren und Einschät zungen über Marktwachstum, länder spezifische Entwicklungstrends sowie Verflechtungen zwischen unterschied lichen Regionen der Welt ableiten. Ergänzt wird dieses Programm durch die qualitative Analyse der Kommuni kation von Konsumenten in den wichtigsten Onlinecommunitys. „Durch Erfassung und systematische Analyse der Meinungsäußerungen im Internet gewinnen wir ein tiefes und ungefiltertes Verständnis der explizit formulierten wie auch unausgesprochen vorhandenen Bedürfnisse, Wünsche, Erfahrungen, Motivationen, Einstellungen und Wahrnehmungen der Konsumenten im Hinblick auf Produkte und Marken“, ist der Symrise-Vorstand deshalb überzeugt. Das zeichnet moderne Konsumenten aus Vernetzung: Über soziale Medien stehen die Menschen zunehmend im permanenten Kontakt miteinander. Sie tauschen sich in Netzwerken oder Foren über Trends und Produkte aus, was eine Welle der Begeisterung für Neuerungen auslösen kann oder einen Shitstorm dagegen. Über diese Kanäle liefern Konsumenten den Unternehmen auch wertvolle Hinweise für Verbesserungen sowie Innovationen. Unabhängigkeit: Viele Menschen wollen ihre Individualität unterstreichen oder einen eigenen Weg gehen. Dafür wünschen sie maßgeschneiderte Angebote und experimentieren mit verschiedenen Produktkombinationen. Der Kauf von Gebrauchtwaren kann ihre Erwartungen ebenso erfüllen wie die Anschaffung neuer Produkte. Manchmal gehört zur Individualität sogar das temporäre Abschalten der sozialen Medien. Kooperation: Konsumenten engagieren sich für gemeinnützige Zwecke, vom Sozialen bis zum Umweltschutz. Solche Initiativen erwarten sie auch von Unternehmen. Ihre Kaufentscheidung wird zunehmend davon beeinflusst, welche sozialen oder ökologischen Auswirkungen eine Anschaffung hat. Nutzen wird wichtiger als Besitzen, Carsharing etwa erscheint oft sinnvoller als der Kauf eines eigenen Autos. Zum Inhaltsverzeichnis Platform-as-a-Service | Deutsche Telekom Entspannter zum Erfolg Konzerne stehen ständig unter dem Druck, IT-Projekte schneller und kostengünstiger umzusetzen. Accenture hat die Deutsche Telekom dabei unterstützt, innerhalb von drei Monaten in der Cloud nach dem Prinzip Platform-as-a-Service (PaaS) ein ganzes Internetportal zu entwickeln. Dieses Konzept wird die IT-Landschaft revolutionieren. 13 Insights 2013, Ausgabe 2 Was tut ein internationaler Konzern mit Milliardenumsätzen und Millionen von Kunden, um das Potenzial neuer Techno logien, Märkte oder Geschäftsmodelle zu erkunden? Er schickt wendige Schnell boote los, die Trends scouten, Nischen auskundschaften, Ideen erproben. Und bemannt sie mit einer kleinen Besatzung, die neben umfassendem Verständnis für Zukunftstechnologien und neue Kundenwünsche ein Gespür für vielversprechende Geschäftsideen hat. So agiert zum Beispiel die Deutsche Telekom AG auf dem Weg zum crossmedialen Schwergewicht, das nicht nur Tele kommunikationsinfrastruktur anbietet, sondern auch redaktionelle Inhalte, E-Commerce-Lösungen sowie soziale Treffpunkte für das Internet entwickelt. Projekte werden beschleunigt Selbst erfolgreiche Unternehmen brauchen allerdings punktuelle Unterstützung. Das weiß auch Arthur Khessin, Head of New Business and Innovation bei der Telekom. Er plante schon länger ein soziales Reiseportal im Internet, suchte dafür aber eine gleichermaßen wirtschaftlich wie technisch zufriedenstellende Lösung. Nach Diskussionen mit Matthias Ziegler, dem Leiter Cloud Computing Deutschland, Österreich und Schweiz bei Accenture, holte Khessin das Beratungsunternehmen bei dem Schnellbootprojekt an Bord: „Für unsere neue Geschäftsidee wollten wir einen Partner, der die neuen Technologien versteht und mit uns die Lösung realisiert“, erklärt Khessin. Zum Inhaltsverzeichnis Platform-as-a-Service | Deutsche Telekom „Dabei hat uns Accenture überzeugt, denn dort hatte man die richtigen Leute und Erfahrungen.“ Das Accenture-Team mit einem Leiter und einem IT-Archi tekten in Deutschland sowie vier Programmierern in Indien schuf in enger Abstimmung mit der Telekom binnen drei Monaten auf Basis der PaaS-Lösung Google App Engine (GAE) die Betaversion eines Internetportals, das Informationsbörse und Reisebüro in einem ist. Kunden finden unter www.tripdiscover.de Fotos mit Detailangaben zu interessanten Zielen. Zudem können sie ihre Vorlieben eingeben und Erfahrungen austauschen. Das System speist sich aus nutzergenerierten Inhalten: Anwender bewerten dort Urlaubsziele und geben an, wohin sie reisen wollen. Außerdem werden passende Informationen aus SocialMedia-Anwendungen wie Panoramio, einer Fotosharing-Seite, integriert und über Facebook mit Freunden geteilt. Hinter den Bildern von möglichen Zielen gibt es konkrete Angebote der angebundenen Reiseanbieter. Die Möglichkeiten sind vielfältig Aus der Echtzeitanalyse der Daten – vom bisherigen Suchverhalten der Nutzer über ihre Kommentare bis zum Abgleich mit anderen zu den Vorlieben passenden Orten – resultieren indivi duelle Reiseempfehlungen. Sie sind durch die dahinterstehende Informationsqualität denen eines traditionellen 14 Insights 2013, Ausgabe 2 Reisebüros häufig überlegen. „Wer im Netz einkauft, erwartet ein richtiges Erlebnis“, erläutert Thomas Michelbach, Leiter PaaS Deutschland, Österreich und Schweiz bei Accenture. „Wichtig sind ein ansprechendes und intuitives Design und Bewertungen aus sozialen Medien, aber auch die Verfeinerung der Inhalte und der dahinterliegenden Analysetools, damit Infos, Bilder und Empfehlungen für den Nutzer jederzeit höchste Relevanz haben.“ Diese technisch und optisch entscheidenden Punkte beachteten die AccentureExperten, damit die Anwender zufrieden sind. Denn nur dann verdient die Telekom mit der Seite Geld, wenn Werbebanner verkauft werden und auch Provisionen von Reiseveranstaltern fließen, bei denen die von www.tripdiscover.de kommenden Kunden buchen. Zur Attraktivität der Seite trägt erheblich bei, dass die Accenture MultimediaAgentur in Mailand die schon hoch wertige erste Version des Auftritts vor dem zweiten Release noch einmal auf Basis der Ergebnisse eines ausführlichen Friendly User Test optimierte. wirtschaftlich betreiben, ohne auf Servicequalität und Geschwindigkeit verzichten zu müssen. Hier konnte PaaS seine Stärken ausspielen. Kaum hatte die Telekom nach einem Kick-offMeeting mit Accenture den Startschuss gegeben, begann sofort die konkrete Arbeit. Bei PaaS wird im Netzwerk des Plattformanbieters auf Basis seiner Programmiersprache gearbeitet – in diesem Fall Google App Engine auf Basis von Java. Die Kosten für Entwicklung und Betrieb ergeben sich aus der Nutzung. Mehr Interesse bedeutet höhere Kapazitäten und mehr Kosten, bei abnehmendem Aufwand wird es billiger. Selbst sehr erfolgreiche Angebote lassen sich durch die Fähigkeit des Plattformanbieters zur raschen Skalierung komplett in der CloudLösung betreiben, ohne dass massiv in eigene IT investiert werden müsste. Durch diese PaaS-Vorteile ging www.tripdiscover.de in einer Zeitspanne fertig programmiert ins Netz, die Unternehmen bei internen Projekten oft schon brauchen, um die erforderliche Hard- und Software zu kaufen. Pilotanwender profitieren massiv Kosten entstehen erfolgsabhängig Um Produktinnovationen am Markt testen zu können, sind geringe Kosten in der Anfangsphase und Agilität in der Umsetzung wichtig. Daher wollte Arthur Khessin das neue Portal sehr Noch halten sich viele Konzerne bei PaaS zurück, aber mit dem Verständnis für die Vorteile des Konzepts steigt das Interesse. Dazu tragen Pilotprojekte von Accenture – wie mit der Telekom – bei, so Matthias Ziegler, der auch das Emerging Technology Innovation Team von Accenture für die Region Deutschland, Österreich, Schweiz leitet. „In den Accenture Technology Labs werden Technologien mit einem Anwendungshorizont von bis zu fünf Jahren erforscht, und wir bringen die Innovationen mit ersten Kunden in die Praxis, wenn die breite Markteinführung noch ein bis zwei Jahre entfernt ist.“ Pilotanwender profitieren von einem zeitlichen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Darauf setzt auch Telekom-Manager Khessin, der überzeugt ist: „Tripdiscover gehört die Zukunft. Wir bringen die Reiseberatung damit aus den Reise büros ins Internet, sodass unsere Nutzer sie künftig bequem im Wohnzimmer genießen können. Steckbrief Deutsche Telekom AG Unternehmenssitz: Bonn, Deutschland Unternehmensleitung: René Obermann, Vorstands vorsitzender Mitarbeiter: rund 232 000 (2012) Umsatz: 58,2 Milliarden Euro (2012) Branche: Telekommunikation Webseite: www.telekom.com Zum Inhaltsverzeichnis E-Government | Effizienzsteigerung Raus aus der Sackgasse! Alternde Bevölkerung sowie wachsende Kosten im Gesundheits- und Rentensystem drohen den öffent lichen Sektor zu überfordern. Eine Accenture-Studie zeigt: Nur mit einem Kurswechsel hin zu mehr Effizienzsteigerungen durch moderne Prozesse und IT-Systeme bleiben hochwertige und kunden orientierte Dienstleistungen bezahlbar. Der große deutsche Charakterdarsteller Martin Held hat einmal gesagt: „Das Gute an Sackgassen: Sie zwingen zur Umkehr.“ Die Verantwortlichen und Beschäftigten im öffentlichen Sektor machen sich diese Erkenntnis zunehmend zu eigen. Da kaum zu übersehen ist, dass ein „Weiter so“ nicht mehr ans Ziel führt, wird vom Bund über die Länder bis hin zu den Kommunen an zahlreichen Stellschrauben gedreht, um Dienstleistungen preiswerter und effizienter zu erbringen. Vor allem Investitionen in E-Government-Initia tiven machen die Verwaltung schlagkräftiger, weil moderne IT-Systeme sowie schlanke Prozesse eine Steigerung der Dienstleistungsqualität bei sinkenden Kosten ermöglichen. Bezahlbare Qualität ist machbar Dass bestimmte Ansätze grundsätzlich stimmen, aber noch konsequenter verfolgt werden müssen, bestätigt die Accenture-Studie „Delivering Public Service for the Future: Navigating the Shifts“. Alternde Bevölkerung sowie steigende Kosten im Gesundheits- und Rentensystem, so lautet ein Ergebnis, erforderten mehr öffentliche Ausgaben. Je nach Art der Berechnung müsse allein Deutschland 2025 bis zu circa 15 Insights 2013, Ausgabe 2 80 Milliarden Euro mehr aufwenden, um den Wünschen der Bürger gerecht zu werden – also rund drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. „Steuererhöhungen oder Leistungsreduzierungen sind keine Lösung“, sagt Catrin Hinkel, Geschäftsführerin Health and Public Service bei Accenture. Die Studie zeigt, dass die Bürger einen öffentlichen Sektor wünschen, der Dienstleistungen kundenorientierter, kostengünstiger und effizienter erbringt – und liefert Ideen, wie das zu schaffen ist. So bliebe das System nach Accenture-Berechnungen bezahlbar: Steige die Effizienz bis 2025 jährlich um ein Prozent, drohten weder Leistungskürzungen noch höhere Steuern und Abgaben. Dafür darf der Public Sector nicht zögern und muss sich an der Wirtschaft orientieren. „Steuererhöhungen oder Leistungs reduzierungen sind keine Lösung“ Zum Inhaltsverzeichnis E-Government | Effizienzsteigerung „Gefragt sind ein konsequentes Umdenken der Beschäftigten und neue Wege der Leistungserbringung“, so Catrin Hinkel. „Das erfordert die Personali sierung der Services, die Analyse der Kundenerwartungen, den Mut zu unkonventionellen Lösungen sowie ein Verständnis dafür, dass nur ganzheitlich gedachte Dienstleistungen Produktivitätssteigerungen bewirken.“ Erste Ansätze gibt es: Um die Service orientierung der Verwaltung zu stärken und Kosten zu senken, ließ etwa Aschaffenburg die App „AB Mängel melder“ entwickeln. Wer sie auf dem Smartphone hat, kann die Verwaltung mit Ortsangabe und Foto über Straßenschäden informieren. „Bei uns gehen täglich bis zu 15 Nachrichten ein“, sagt Christian Patalong, Bereichsleiter für kommunale Angelegenheiten. Dadurch hört die Stadt frühzeitiger von Problemen. Das rasche Füllen kleiner Schlaglöcher ist die preiswerteste Art der Reparatur. So bewirkt frisches Denken in Behörden, gepaart mit den Möglichkeiten der modernen Informations gesellschaft, große Fortschritte bei öffentlichen Dienstleistungen. Ein weiteres Beispiel ist die Onlineanmeldung eines Autos oder alles, was bei einem Umzug mit Behördengängen zu tun hat. 16 Insights 2013, Ausgabe 2 „Vor allem für Deutschland gilt dabei aber, dass umfassender Datenschutz eine entscheidende Voraussetzung für die Akzeptanz solcher Angebote ist“, warnt Catrin Hinkel. Als Vorbild dient Norwegen. Das Land hat mit Accenture die europaweit fortschrittlichste E-Government-Plattform namens „Altinn“ (Alles in einem) entwickelt, über die Firmen die Kommunikation mit dem Staat abwickeln. Papierformulare wurden durch Onlineverfahren ersetzt, Behörden arbeiten über das gemeinsame Portal schnell und preiswert zusammen – sowohl mit den Betrieben als auch untereinander. Onlineplattformen helfen weiter So etwas planen auch die Österreicher, deren Plattform Digitales Österreich (PDÖ) als Koordinations- und Strategie gremium der Bundesregierung Projekte vorantreibt. Mit der Bürgerkarte wickeln viele Bürger bereits ihre Behördengänge online ab, etwa bei Steuern und Sozialversicherung. 80 Prozent der Firmen dient das Unternehmensserviceportal (USP) als Verbindung zur Verwaltung. Das funktioniert, weil moderne Technologien wie die digitale Unterschrift in Form von Handysignatur oder Chipkarte höchste Datensicherheit bieten. Auch die Schweiz setzt auf E-GovernmentInitiativen. Zum Inhaltsverzeichnis E-Government | Effizienzsteigerung Der Kanton Zürich etwa erlaubt die Steuererklärung via Smartphone und Tablet. Und in der Stadt Zürich gibt es Apps für die Suche nach Kinderkrippenplätzen oder für die Müllentsorgung. Dafür werden die von der Verwaltung offengelegten Daten genutzt. Eine Herausforderung ist für Bundesstaaten allerdings das föderale Prinzip, weiß Accenture-Geschäftsführerin Catrin Hinkel. So gibt es in Deutschland zwar viele Bürgerportale, aber keinen Standard: „Jede Stadt, jeder Landkreis, jedes Bundesland offeriert Dienstleistungen in unterschiedlichster Form.“ Ähnlich wie in der Autoindustrie sei eine einheitliche technische Plattform erforderlich. So könne sich jede Stadt oder Behörde im eigenen Design präsentieren und zugleich im Hintergrund reibungslos Daten austauschen. voraussagen und dafür Ausbildungs programme auflegen zu können, wurde ein Onlinejobportal entwickelt. Außerdem durchsucht eine Software automatisch Stellenanzeigen von Betrieben im Internet und sammelt Informationen über offene Stellen, die der Arbeitsagentur noch nicht gemeldet wurden. Die so gewonnenen Daten helfen dabei, Kunden bei der Wahl eines zukunfts trächtigen Berufs besser zu unterstützen und ihnen passende Qualifizierungs angebote zu machen. Die Qualität der Arbeitsvermittlung wurde durch diese E-Government-Initiative deutlich erhöht. Das können E-Government-Initiativen bewirken Persönlicher Service: Statt jedem dieselben Angebote zu machen, entwickeln Behörden maßgeschneiderte Lösungen für Kleingruppen. Schulen legen individuelle Lernprogramme auf, Arbeitsagenturen qualifizieren die Jobsuchenden entsprechend ihren Fähigkeiten. Vorausschauendes Handeln: Neben aktuellen sind auch künftige Wünsche der Bürger für die Serviceorientierung wichtig. Behörden besitzen viele Informationen. Diese können sie mit moderner IT auswerten und dann maßgeschneiderte Dienstleistungen entwickeln. Öffentliches Unternehmertum: Ökonomisch und lösungsorientiert handelnde Verwaltungsangestellte finden neue Wege, um Kunden optimal zu bedienen. Sie erbringen etwa mit anderen Behörden oder Partnern in der Wirtschaft bessere Leistungen. Höhere Gesamtproduktivität: Enge IT-Verzahnung im Public Sector ermöglicht ein One-Stop-Shop-System. Das reduziert Doppelarbeit und erlaubt individuelle Angebote, etwa durch die Beratung über alle für den Kunden infrage kommenden Sozialleistungen. Die Studie sowie mehr Informationen zu dem Thema finden Sie unter www.accenture.com/the-future-of-public-service Einheitliche Technik erforderlich Derzeit klappt das oft nicht, wie das Beispiel der Arbeitserlaubnis für ein Au-pair belegt. In diesem Fall läuft die Kommunikation zwischen Antragsteller, Ausländerbehörde und der Bundesagentur für Arbeit nur per Fax statt auf Basis einer einheitlichen IT. Die Arbeitsagentur zeigt mit ihrem Virtuellen Arbeitsmarkt (VAM) aber auch, wie es besser geht. Um den Arbeitskräftebedarf und künftig gefragte Qualifikationen 17 Insights 2013, Ausgabe 2 Zum Inhaltsverzeichnis Online-Recruiting | Levi Strauss Perfekt zugeschnitten Um im Personalbereich die Prozessqualität zu steigern und den Verwaltungsaufwand zu senken, setzt der Jeanskonzern Levi Strauss auf Onlinebewerbungen. Accenture hat dafür eine maßgeschneiderte Lösung mit reibungslosen Abläufen entwickelt und liefert den kompletten Service aus der Cloud. Chip Bergh weiß genau, was er will. „Ganz oben auf meiner Agenda steht, einen möglichst großen Talentpool zu schaffen, indem wir der Führungskräfteentwicklung und der Planung von Karrieren mehr Aufmerksamkeit schenken“, teilte der neue Chief Executive Officer des amerikanischen Jeanskonzerns Levi Strauss & Co. (LS&Co.) in San Francisco den Aktionären ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt im September 2011 mit. „Wenn wir das beste Modeunternehmen der Welt sein wollen, dann müssen wir die fähigsten Mitarbeiter rekrutieren, ausbilden und ihnen Aufstiegschancen geben statt nur Jobs.“ Mit einem entsprechenden Programm werde der Konzern zur ersten Adresse für High Potentials. Das Verfahren tut dem Image gut Aufsetzen konnte Bergh auf dem beispielhaften Recruiting des US-RetailTeams. Es lässt den gesamten Prozess von der Stellenausschreibung über das Einreichen von persönlichen Unterlagen und die Kommunikation mit Bewerbern bis zur Auswahl und Einstellung weitgehend standardisiert und onlinegestützt ablaufen. Dadurch wurde nicht nur viel Zeit und Geld gespart. Die richtigen Kandidaten lassen sich jetzt auch 18 Insights 2013, Ausgabe 2 leichter und nach klaren Kriterien finden. Außerdem verbesserte sich durch das neue Verfahren mit der Qualität der Bearbeitung von Bewerbungen auch der Kontakt zu den Interessenten, die LS&Co. mehr denn je als sympathischen und kompetenten Arbeitgeber erleben. Das wiederum stärkt durch positive Mundpropaganda die ganze Marke. Vor der Umstellung auf das einheitliche Online-Recruiting hatten sich die Shopmanager im Rahmen genereller Vorgaben um die Einstellungen gekümmert. Sie publizierten Stellenangebote, redeten mit Bewerbern, sammelten Unterlagen und ließen sie erfassen. Dieses auf Handarbeit basierende System war nicht nur langsam und fehleranfällig. Es haperte auch an vergleichbaren Entscheidungskriterien sowie an der geordneten Dokumentation von Abläufen oder Unter lagen. Überhaupt eignete sich das Vorgehen kaum für eine Personalstrategie, die auf die perspektivische Identifikation vielversprechender Kandidaten setzt statt vor allem auf das Beseitigen kurzfristiger Personalengpässe. Zum Inhaltsverzeichnis Online-Recruiting | Levi Strauss Bei der Umsetzung des Online-Recruitings ließ sich LS&Co. von Accenture unterstützen, weil man bereits in der Vergangenheit mehrere erfolgreiche Projekte im Bereich Human Resources zusammen realisiert hatte. Ein gemischtes Team entwickelte ein komplett neues Bewerbungssystem, bei dem es um weit mehr ging als darum, die bis dato vorherrschenden Papierformulare zu ersetzen. „Online-Recruiting macht den Einstellungsprozess nicht nur bei gleichzeitig mehr Qualität schneller und kostengünstiger, sondern liefert dem Unternehmen auch die erforderlichen Daten, um Ansätze für weitere Verbesserungen der Abläufe zu identifizieren“, weiß Fred Marchlewski, Geschäftsführer Talent and Organization bei Accenture. „Auf dieser Basis lassen sich durch Business Analytics auch im Personalbereich bisher unerkannte und daher ungenutzte Potenziale erkennen.“ Das Management hat jetzt deutlich mehr Zeit für die Führungskräfte entwicklung 19 Insights 2013, Ausgabe 2 So kann etwa der künftige Personal bedarf – abgestimmt auf das regionale Saisongeschäft – besser berechnet und mit entsprechend ausgerichteten Recruitingkampagnen treffsicher bedient werden, Engpässe treten dadurch kaum noch auf. Der Service kommt aus der Cloud Gemeinsam mit den LS&Co.-Personalverantwortlichen entwarfen die Accenture-Experten für Human Resources einen Bewerbungsprozess, der zu den Anforderungen des Unternehmens passt. Nachdem Ansprüche und Abläufe definiert waren, folgte die maßgeschneiderte Anpassung einer geeigneten Recruiting-Software an die Vor gaben. Anschließend begleiteten die Change-Management-Experten von Accenture auch die Integration des neuen Systems ins Tagesgeschäft und sorgten durch umfassende Schulungen dafür, dass jeder Shopmanager das Online-Recruiting bedienen kann. Weil Levi Strauss an einer permanenten Verfügbarkeit des Systems sowie seiner kontinuierlichen Weiterentwicklung gelegen war, erhielt Accenture außerdem den Auftrag, die technische Basis sowie den Service für das OnlineRecruitingsystem via Business Process Outsourcing selbst zu stellen. Accenture liefert jetzt das komplette Paket als Software-as-a-Service (SaaS) aus der Cloud. Geleitet wird das Projekt von einem Client Service Manager in San Francisco, die operativen Aufgaben übernehmen Experten aus verschiedenen Bereichen im „HR Transactions and Contact Center“ im indischen Bangalore. Sie stellen nicht nur Stellenangebote online, sondern helfen auch Interessenten, die Probleme im Bewerbungsprozess haben. Außerdem leisten sie Unterstützung bei technischen Fragen, passen die Programmierung an neue Kundenwünsche an und kümmern sich um die generelle Weiterentwicklung der Online-Recruitinglösung. Durch die Zusammenarbeit mit Accenture hat LS&Co. nicht nur einen zuverlässigen Partner, der ein schnelles, effizientes und preiswertes Bewerbungsmanagement mit höchster Qualität ermöglicht. Im Unternehmen setzte das auch Ressourcen frei, die jetzt viel besser genutzt werden können: Durch das Online-Recruiting spart Levi Strauss 300 000 Blatt Papier im Jahr ein, vor allem aber rund 60 000 Arbeitsstunden. So viel mehr Zeit haben nun die Shopmanager und Mitarbeiter der Personalabteilung, um den Verkauf in den Geschäften anzukurbeln oder zielgerichtete Programme zur Führungskräfteentwicklung und Karriereplanung für die online gefundenen High Potentials aufzulegen. Steckbrief Levi Strauss & Co. Unternehmenssitz: San Francisco, USA Unternehmensleitung: Chip Bergh, President & CEO Mitarbeiter: 17 000 (2012) Umsatz: 4,6 Milliarden US-Dollar (2012) Branche: Konsumgüter/Bekleidung Webseite: www.levistrauss.com Zum Inhaltsverzeichnis Supply Chain Management | Versorgungssicherheit Belastbar und flexibel Durch lange und komplexe Lieferketten wird die Versorgung mit Rohstoffen oder Vorprodukten immer störungsanfälliger. Deshalb sollte das System möglichst widerstandsfähig sein. Hier müssen viele Unternehmen noch nachjustieren. Das Überleben eines Bergsteigers hängt an seinem Seil. Mit dessen Länge steigt das Risiko, dass es ausfranst. Werden mehrere Seile genutzt, ist jede Verbindung eine Schwachstelle. Daher überprüfen Bergsteiger ihr Material regelmäßig und achten darauf, dass die Knoten sauber geknüpft sind, um bei jedem noch so unwahrscheinlichen Unfall möglichst belastbar zu sein. Das Seil vieler Konzerne ist Supply Chain Management (SCM). Für Kosten optimierungen und Just-in-timeFertigung reduzieren sie die Zahl der Lieferanten, erhöhen die externe Wertschöpfung, senken Lagerbestände – und sind davon abhängig, dass alles perfekt funktioniert. „Moderne Versorgungs ketten sind ein riesiges Netzwerk und erstrecken sich oft über den ganzen Globus“, sagt Michael Sturm, AccentureGeschäftsführer im Bereich Supply Chain Management and Operations. „Darum müssen sie sowohl die internen Prozesse beim Kunden wie etwa eine effiziente und kostenoptimierte Fertigung unterstützen als auch möglichst flexibel und belastbar auf Störungen reagieren, statt zusammenzubrechen.“ 20 Insights 2013, Ausgabe 2 Da das Risiko eines Zwischenfalls eine Frage von Wahrscheinlichkeit und Belastbarkeit ist, lässt es sich weitgehend beherrschen, sofern alle möglichen Gefahren und ihre denkbaren Auswirkungen untersucht sowie wirkungsvolle Gegenmaßnahmen vorbereitet werden. Hier aber herrscht Nachholbedarf. Selbst finanzielle Schwierigkeiten kleiner Dienstleister bereiten dann große Pro bleme. Der britische Getränkehändler Oddbins beklagte leere Regale, als sein Logistiker insolvent wurde und der Zoll für ihn gelagerte Weine einen Monat beschlagnahmte. Noch folgenreicher sind Naturkatastrophen. Nach einem Erdbeben in Taiwan gab es Versorgungsengpässe bei Halbleitern. Hochwasser in Thailand erschwerte die Fertigung von Festplatten. Dem Tsunami in Japan folgten Produktionsstopps der Autokonzerne. Zum Inhaltsverzeichnis Supply Chain Management | Versorgungssicherheit Zum Wert von weitsichtigem Supply Chain Management sagt Andreas Shell, bei der Industrieversicherungssparte der Allianz zuständig für Sachschadenregulierung: „Die Hälfte unserer Schäden aus der Japan-Katastrophe entstand durch Betriebs- oder Lieferkettenunterbrechungen.“ Jedes Glied der Lieferkette zählt Neben Naturkatastrophen sind politische Unruhen sowie der Ausfall der IT durch technische Probleme oder Hacker angriffe ein großer Unsicherheitsfaktor. So etwas kann die Stabilität ganzer Liefernetzwerke erschüttern, die weit über Länder- und Branchengrenzen hinausreichen. Dann drohen Versorgungskrisen von globalem Ausmaß. Daher startete beim Weltwirtschafts forum 2013 in Davos Phase zwei der Supply Chain Risk Initiative (SCRI). Nachdem im Jahr zuvor die Bedrohungslage untersucht worden war, geht es jetzt um Gefahrenabwehr. „Wir brauchen ein System der Risikobewertung, das umfassend die Perspektive aller an der Lieferkette Beteiligten berücksichtigt und mögliche Probleme simuliert“, meint Martin Senn, Group CEO von Zurich Insurance. „Daraus müssen wir agile und anpassungsfähige Strategien entwickeln, die Versorgungsketten widerstandsfähig gegen die Bandbreite möglicher globaler Gefahren machen.“ 21 Insights 2013, Ausgabe 2 Nach einer Studie entstehen 40 Prozent aller Probleme unter halb der Ebene der direkten Zulieferer Wirtschaft und Politik sollten im grenzüberschreitenden Dialog die Risiken für eine Supply Chain identifizieren. Dann können die Beteiligten durch intensiven Informationsaustausch auf Basis moderner IT-Plattformen – eventuell mit staatlicher Unterstützung – die Belastbarkeit der Versorgungsstrategie prüfen und Alternativen suchen. Wichtig ist dabei Kommunikation über mehrere Ebenen hinweg. Nach einer Studie des Business Continuity Institute (BCI) entstanden 40 Prozent der Probleme unterhalb der Ebene der direkten Zulieferer. Für interessant hält das Weltwirtschaftsforum das Projekt TradeXchange® in Singapur. Auf der von mehreren Behörden getragenen, neutralen Plattform können Logistikdienstleister sich über Aktivitäten austauschen, Kooperationen organisieren und rasch gemeinsam gegensteuern, wenn irgendwo Lieferengpässe sichtbar werden. Zum Inhaltsverzeichnis Supply Chain Management | Versorgungssicherheit Trotzdem ist jeder Konzern gefordert, individuell und unter neuen Blick winkeln den Aufbau belastbarer Ver sorgungswege zu planen. „Statt alle denkbaren Risikoauslöser zu erforschen, sollte man sich auf die Folgen eines Risikoeintritts konzentrieren“, meint Roland Erben, Vorsitzender der Risk Management Association. „Ein Unternehmen sollte eine mehrtägige Unterbrechung der Lieferkette verkraften können. Ob sie durch einen Vulkanausbruch, die Insolvenz eines Lieferanten oder einen Streik verursacht wird, ist zweitrangig.“ Dafür bietet sich das Accenture Supply Chain Resilience Model (siehe Kasten) an, mit dem Manager ihre Versorgungsstrategie prüfen und für die Zukunft fit machen können. Analyseteam untersucht Risiken Einige Konzerne gehen dabei neue Wege. Getriebespezialist ZF Friedrichshafen etwa prüft im präventiven Risikomanagement rund 14 000 Lieferanten von Bedarfs- und Produktionsstoffen penibel auf Symptome für einen Schwächeanfall. Falls nötig, hilft ZF ihnen. Die Sicherung der Versorgungskette ist dann wichtiger als Liquiditätsmanagement. 22 Insights 2013, Ausgabe 2 So werden unter anderem Rechnungen früher als vereinbart bezahlt. Auch der Autokonzern Ford hat ein Analyseteam, das mögliche Bedrohungen der Lieferkette frühzeitig erkennen und Unterbrechungen verhindern soll. Zur Risikominimierung gehört etwa, alternative Bezugsquellen aufzubauen. „Und heute prüfen wir viel sorgfältiger, aus welchen Regionen unsere wichtigsten Zulieferer ihre Teile beziehen“, sagt Alan Draper, Vice President of Purchasing bei Ford of Europe. Diese Aspekte sind für widerstandsfähige Supply Chains wichtig Störfall: Über das klassische Risikomanagement hinaus wird untersucht, welche Auswirkungen bei Pannen über mehrere Ebenen hinweg drohen. Wenn sie sich sogar weiter gegenseitig beeinflussen, könnten ungeahnte Kaskadeneffekte entstehen. Auswirkungen: Es werden nicht nur wie bisher die Folgen für die direkte operative Geschäftstätigkeit ermittelt. Auch Konsequenzen etwa für den Shareholder-Value sind wichtig, weil so die künftige Finanzierungsfähigkeit eines Unternehmens betroffen ist. Problemerkennung: Untersuchungsmethoden und Frühwarnsysteme werden daraufhin analysiert, wie gut Fehler erkannt und gemeldet werden. Die Ergebnisse sind Basis für Verbesserungen und helfen, das Problembewusstsein des Managements zu schärfen. Folgenabschätzung: Die Auswirkungen von Stürmen oder Bränden sind klar. Ebenso wichtig ist, die Folgen subtiler Bedrohungen zu simulieren, deren Ausmaß sonst zu spät erkennbar wird, etwa falls Wettbewerber heimlich den Rohstoffmarkt leer gekauft haben. Reparaturaufwand: Wie lange dauert es und wie teuer wird es, nach der Produktionsunterbrechung das alte Niveau zu erreichen? Die Relation von Risikowahrscheinlichkeit und Reparaturaufwand beeinflusst, wie mit der Gefahr umgegangen werden sollte. Vorsichtsmaßnahmen: Mögliche Risiken und Eintrittswahrscheinlichkeiten, direkte und indirekte organisatorische sowie finanzielle Folgen und nötige Reparaturen ergeben die SCM-Verletzlichkeit. Auf dieser Basis lässt sich entscheiden, in welchen Bereichen der Lieferkette in welchem Umfang weitere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind. Zum Inhaltsverzeichnis Über Accenture Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologieund Outsourcing-Dienstleister mit rund 261.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als Partner für große Business-Transformationen bringt das Unternehmen umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2012) einen Netto umsatz von 27,9 Mrd. US-Dollar. Die Internetadressen lauten: www.accenture.de www.accenture.at www.accenture.ch Copyright © 2013 Accenture All rights reserved. Accenture, its logo, and High Performance Delivered are trademarks of Accenture. Exit Insights 2013, Number 2 An Outlook Publication Growth Champions: Achieving success through values-based management Public sector: How to provide top-rate and affordable service Learning from the best: Deutsche Telekom and Levi Strauss German Version Start Editorial Business has gone digital. Offers consist of data, or are made possible by data processing. A company that understands this can use the potential of new IT trends. Frank Riemensperger Country Managing Director Accenture Germany Klaus Malle Country Managing Director Accenture Austria Thomas D. Meyer Country Managing Director Accenture Switzerland 2 Insights 2013, Number 2 Terms such as “integrated industry” and “shareconomy” are defining the current debate regarding how much companies must change in order to remain competitive in the future. The keynote theme at this year’s CeBIT – shareconomy – was about more than just shared computing and information. Today’s information and communication technology is so powerful that it is revolutionizing every industry. IT helps companies develop innovative business models and respond to customer needs through constant business transformation. In order to perfect car-sharing, for instance, automakers are leveraging massive IT power to prepare offers for the growing number of customers who don’t want to own cars, but rather just use them. The future of the integrated industry was unveiled at the Hannover Messe. A future in which machines, components and products are always online. But even in this “Industry 4.0,” the traditional virtues of machine and equipment manufacturers are still in demand. However, a new core competency has been added. By combining IT with features of the shareconomy, manufacturers and users refine or share data in order to improve; industries create IT-based logistics systems that enable all stakeholders to reduce costs and accelerate processes. Technically, this is made possible by the vast network of apps on mobile devices, tiny RFID chips in materials and machines, traditional corporate IT structures, and modern cloud technology via the Internet, all of which can be used to control processes instantly and make highly precise decisions. Technology, however, has to be augmented with knowledge. Board members must recognize the opportunities offered by modern IT. Employees need to understand. that consistently refining such technologies further and using them deliberately is a prerequisite to developing new business models that offer competitive advantages. To Index These questions were addressed during a discussion at the 2013 Innovation Forum titled “Innovation reinvented – The Digital Revolution” and answered in the Accenture study “Technology Vision 2013 – Every Business Is a Digital Business.” The report analyzes seven key trends that will make a company even more successful if it purposefully leverages the associated IT opportunities: develop intensive personal contact with customers; use data analysis to answer new questions instead of confirming old ideas; implement knowledge gained immediately, not sometime in the future; cultivate a new type of teamwork in social networks, one that motivates and inspires; accept the fact that this “collaboration” is driven by people and software, and only supported by hardware; defend your IT structure and IT philosophy against hacker attacks; and don’t use the cloud just because everyone else is doing it, but because you have a plan to strengthen your business model. 3 Insights 2013, Number 2 It’s already being done. In this issue, you will read how Levi Strauss has improved personnel planning with less effort using a cloud-based online recruiting system, how Deutsche Telekom used platform-as-a-service to bring a new Internet portal to market in record time, and how the public sector can both improve closeness to citizens and lower costs by increasing digitization. Concepts like shareconomy and Industry 4.0 don’t just sound good – successful corporations and customeroriented administrations are already living them. To Index Contents 5 Growth strategy Growth Champions can create a stable basis for further expansion through values-based management. 8 Values-based management For Dirk Roßmann, management means winning over employees and customers by sending a clear message. 10 Product development A company can only keep meeting its customers’ needs if it quickly recognizes fundamental shifts in attitude. 13Platform-as-a-service Deutsche Telekom successfully launched a new Internet portal in just three months with the help of PaaS. 15eGovernment Modern IT systems and efficient processes are key in keeping public services affordable in the future. 18 Online recruiting The structured online application process at Levi Strauss has significantly reduced administrative effort. 20 Supply chain management Supply security is at risk when complex supply chains are not tailored for maximum flexibility and resilience. 13 4 Insights 2013, Number 2 18 20 Feel free to read past editions of Insights online. Please get in touch if you would like to talk about any topics of this issue or earlier issues: www.accenture.de/Insights www.accenture.ch/Insights www.accenture.at/Insights To Index Growth Strategy | Values-Based Management Strong root, fresh shoots With a convincing commitment to clear values, a company can ensure that it has firm roots among its stakeholders – from employees to customers and from shareholders to business partners. At the same time, a clear identity makes it easier to respond faster to challenges and grow in new directions. 5 Insights 2013, Number 2 The name says it all: For years, the mail-order company Hessnatur in Butzbach, Hesse, Germany, has stood for fashionable and eco-friendly clothing. Even after it was sold to an investment company, the eco-oriented provider was able to retain its customers – people with good incomes who are interested in sustainability – as a result of its values. These values are proclaimed on the Internet: “Hessnatur is committed to clear social and environmental conditions, and so are our suppliers and partners whenever they do business with us.” When the owners of Hessnatur were criticized on the Web for having possible interdependencies with the defense industry, the effect on its image with this consumer group was disastrous. Many comments have been posted on wir-sind-die-konsumenten.de such as “I will be closely monitoring further developments. Transparency, sustainability and stability are more important to me than making a profit.” Many announced that they would wait to make any further purchases until the allegations are resolved. Take all stakeholders seriously In principle, something like this can happen whenever expectations do not meet reality. If today’s managers believe in values-based leadership, then they have to not only keep an eye on financial indicators, but also consider the intangible demands of the various stakeholders, ranging from employees, to customers and suppliers, to nonprofit organizations. Among these demands are factors such as respect, quality, fairness and environmental protection. “Of course, not every company is measured by the same criteria,” says Frank Riemensperger, Country Managing Director of Accenture, Germany. “Other than financial success, management has to determine which values are essential to an organization’s identity and then find a way to live them out in practice, and develop them, in order to make itself the partner of choice for interested parties.” Honest and transparent positioning keeps qualified employees, solvent customers and valuable partners on board. Shared values form the basis for a successful and fulfilling cooperation. To Index Growth Strategy | Values-Based Management Accenture’s latest growth studies of the Top 500 companies in Germany and Switzerland and Top 100 companies in Austria, entitled “Sustaining high performance through continuous transformation,” verify that this is more than just words. Every year, they identify “Growth Champions” – corporations that grow faster than their sector average and the Top 500 or, respectively, Top 100 companies – and show how values help define successful strategies. Riemensperger has a simple and obvious explanation: “Transformation requires orientation, and change requires direction – companies with above-average growth rates align their strategies more concisely to values than other companies.” According to the Accenture study “Long-Term Growth, Short-Term Differentiation a nd Profits from Sustainable Products and Services,” most executives recognize the importance of values. Half of the respondents cited four main drivers behind sustainability initiatives: customer expectations, a commitment to the environment or society, image and marketing, and growth – the overall objective of any business. “The best talent has an above-average values orientation.” 6 Insights 2013, Number 2 Martin Schütte, who believes core values are the basis of all good corporate governance, adds another aspect: “They provide guidance and certainty of action, common understanding and a unified voice, trust in management, reputation among customers and the public, and recruiting advantages for junior executives, because the best talent has an above-average values orientation,” says the honorary professor from the Faculty of Psychology and Education at Ludwig Maximilian University in Munich. In contrast, having no core values is demotivating and could be regarded as an invitation to engage in unethical behavior. One example of the possible consequences is the ongoing discussion about compliance that is taking place as a result of corruption in well-known companies. Alexander Holst, Head of Sustainability Services at Accenture, knows that change processes with the objective of sustainability and values-oriented management are not easy. And implementing such processes in daily operations is particularly demanding. “Top management must be fully committed to the program and fully support the change-management leader or sustainability leader,” says Holst. “It is key here that employees are able to understand what their leverage is and how they can achieve the stated objective.” The basis for making behavioral changes is intensive training, which in turn is supported by other measures. Tying bonuses to goals and values At Deutsche Bahn AG, the salaries and bonuses of its 5,000 managers are determined not just by profit, but also by customer satisfaction, employee satisfaction and environmental results. Board member Karl-Friedrich Rausch lists the primary goals: “Profitable market leader, top employer and ecopioneer.” The goal is for employees to follow these measurable values and then benefit financially when targets are met. At the same time, marketing has incorporated these values into Deutsche Bahn’s new corporate identity: An environmentally friendly mobility service provider powered by green energy to bring its customers comfortably to their destinations with relatively low CO2 emissions and comparatively low environmental burden. Another area that helps define culture and values, and that influences success, is employee appreciation. The Growth Champions identified by Accenture have low staff turnover and attempt to retain staff even in difficult times. In praise of the Austrian company Kapsch Group, which is active in telecommunications and telematics, an employee representative says, “Although it’s not anchored in the IT collective agreement, Kapsch is continuing a long-established tradition valued by our staff of showing appreciation for employees who have been in long-term service. To Index Growth Strategy | Values-Based Management Employees who reach their 25-, 35or 45-year work anniversary with the company are given a voluntary monetary bonus and they receive recognition during the annual anniversary celebration.” And if things are not running as smoothly as they should be, the CEO is accountable. When layoffs were unavoidable, CEO Georg Kapsch was present at staff information meetings and took comments seriously. “It is important to give anyone affected an opportunity to voice their displeasure,” he said at the time. “If someone complains, there is usually a grain of truth to it.” A willingness to learn from this is a sign of values-based management. Community commitment That has an external impact as well. The Swiss industrial group Sulzer encourages its employees to be socially engaged, and is active itself. Its US subsidiary Sulzer Metco, for example, makes it possible for employees to donate part of their salary to the United Way volunteer organization directly through the company. Metco then matches that amount by 50 percent. This raises thousands of dollars for social projects in the community. In addition, employees are given paid days off, for instance, to help the homeless, within the context of the “Long Island Cares” project. 7 Insights 2013, Number 2 Sulzer is also engaged in Switzerland, such as with its project “Die Sozialfirma” (“The Social Firm”) in Riedikon. As part of a socially motivated model, it fills a gap in the Swiss labor market by generating jobs for people with limited capacity who would rarely find employment otherwise. Thanks to the commitment of its partners, jobs are offered and thereby allow people with and without disabilities to work together according to their skills and on equal terms in respect to pay and possible professional development. Accenture CEO Riemensperger believes well-intentioned and wellcommunicated commitment is an important aspect of overall valuesoriented management: “This type of communication enables Growth Champions in particular to win credibility and strengthen the management and employee culture, which in turn helps them efficiently implement changes in key competitive issues.” Accenture recommendations for sustainable value creation Sustainable value creation is important. It is based on skills that Growth Champions are already utilizing – understanding customer needs, investing in innovation, willingness to change, creating new markets, satisfying the stakeholders – and can use in a focused manner to respond to socially relevant issues. Identify opportunities: Successful companies are good at finding new markets. But even they often overlook issues of fundamental importance to society. A company that analyzes these issues and the associated challenges finds starting points for developing competitive products and business models. Optimize position: Once the relevant issues are identified, it is important to determine which products and services are necessary to achieve sustainable value: How do they fulfill the long-term and ethical-ecological needs of society? This requires networking with the business environment to identify trends and develop new offerings. Remain flexible: Sustainable value creation means responding early to socially relevant issues. Management should therefore conduct a regular review of the strategy and consider fresh approaches to solving new challenges. And in doing so, dare to do something new or different – even at the risk of getting it wrong. Restructure the organization: At the first signs of success, the company should increase its efforts in this direction. Aligning decision-making structures and incentive programs – as well as the related indicators used to measure individual success – to sustainable value creation can help bring employees on board. Internalize values: Top management must continually explain the importance and function of sustainable value creation to its stakeholders – from employees and investors to customers and business partners. When the right tone is used, the business transformation and its economic success can harmonize with the creation of social values. For more information on the growth studies regarding Germany’s Top500, Switzerland’s Top500 and Austria’s Top100, visit www.accenture.de/growth To Index Values-Based Management | Interview “I’m not afraid to make myself unpopular sometimes” As the face of his company, Dirk Roßmann stands for clear values. In a success story that spans 40 years, that’s how he has been able to win over customers. Dirk Roßmann started with one drugstore in 1972 and has become a pioneer in the industry. His group of companies is rapidly growing and expanding internationally. With 2,800 stores in Europe currently, Rossmann expected to have revenues of at least 6.7 billion euros in 2013. The globally active A.S. Watson Group holds a 40 percent share in the company. 8 Insights 2013, Number 2 INSIGHTS: In Germany, “Rossmann” has become almost synonymous with ”drugstore.” How does a quality promise become a highly credible corporate brand? What are the values that make the company so popular with its customers and employees? Roßmann: With the tremendous price competition here, there’s no question that competitively low prices are important. But they aren’t the only criterion for customer success. All the other factors – committed employees, customer-focused product ranges, appealing stores, good accessibility and services – have to be just right as well. A drugstore offers some of the finer things in life, and we are positioning ourselves more and more as a small department store that features such niceties – including wine, toys and candy. Our strength is our well-trained and dedicated staff. People will only be happy in their jobs if they enjoy the workplace atmosphere and know that they and their work are appreciated. If this appreciation is authentic, the customer will feel it. According to a recent survey by GfK, Rossmann, Edeka and dm are now the three most-trusted places to shop in Germany. Have your values and guiding principles changed as a result of your rapid expansion? Or simply over time? Change requires respect for the future. As the saying goes, “Everything must change in order to stay the same.” In the drugstore business, that means reinventing yourself over and over again. For instance, the 1990s saw the introduction of store brands. A revolution! We kept enlarging and modernizing our stores. Until then, a Rossmann store often covered no more than 200 square meters. Today, it’s 650. Despite all the changes, I have always felt committed to the values and guiding principles of a “reputable businessman.” To Index Values-Based Management | Interview With acquisitions such as the purchase of the former Schlecker subsidiary Ihr Platz and international expansion, how are you able to keep your employees committed to this corporate philosophy? The switchover to Rossmann gave the team from Ihr Platz renewed motivation – not least of all thanks to the intensive support they received from the Rossmann sales staff and human resources department. During the changeover, we disseminated a tremendous amount of information and kept our lines of communication open – for example, via the employee newsletter and intranet. We were quick to get together and speak with employees in order to take away any anxiety they might have about the future. Incidentally, intensive on-site training was also the strategy we used when Rossmann took on some 1,100 Schlecker employees in addition to the staff from Ihr Platz. 9 Insights 2013, Number 2 You are also actively committed to activities such as Plant-forthe-Planet and the German Foundation for World Population (DSW), among others. How does this affect your employees’ mindset and behavior, and your customers’ attitude toward the company? I founded DSW in 1981 in Hanover with another businessman. The rate at which the world population is growing is the biggest challenge facing humankind. The world population didn’t reach one billion until 1800. Today, it only takes 12 years to go from one billion to the next. It’s a matter of dying forests, the threat to biodiversity and hundreds of millions of children without any hope for the future. It is also about women’s rights – especially in Africa. The organization provides information on family planning and health, and gives thousands of people access to contraceptives, which in turn help prevent the spread of AIDS. These issues have become very personal to me in order to safeguard the future of our planet. It’s nice if employees and customers recognize my commitment as an expression of social responsibility and social awareness, but it is not what motivates my actions. How do you keep in contact with customers to facilitate a continuous exchange of wishes and values? I’m not afraid to take the risk of making myself unpopular with customers now and again during talk shows. But a businessman, especially one who runs a family business, has to have a face, particularly here in Germany. In this country, that’s part of what it takes to demonstrate that we are taking responsibility. And, of course, I keep close ties to my base. Dozens of store visits every month help me do that. To Index Product Development | Customer Orientation Identify new patterns Consumers today are informed and confident. For a company to win over customers in the future, it will not only need to understand regional needs and preferences, but will also have to realize the importance of fundamental changes in attitude. Information gained through social media and comprehensive data analysis is key. Seldom has so little metal caused such a stir. In 1989, when the general public was first introduced to the Mazda MX-5 Roadster, the audience was bursting with excitement. In no time at all, the open two-seater became a best-seller and, since then, almost one million have rolled off the assembly line. Not long after its launch, models such as the Audi TT, BMW Z3 and Mercedes SLK began to court customers looking to purchase a reasonably priced sports convertible. The man responsible for reviving a class of car the industry had thought dead was American automotive journalist Bob Hall, who persuaded the Head of R&D at Mazda, Kenichi Yamamoto, to go with the idea. The rest is history. These days, it is hard to imagine such a niche market going unexploited. BMW’s portfolio, for example, includes four convertibles – from roadster to comfortable four-seater – and a line of SUVs geared to meet five different sub-niches of the off-road segment. Being able to offer so much differentiation among models means taking inspiration from many different sources: in-house innovation, the results of targeted market research and 10 Insights 2013, Number 2 customer feedback. In the opinion of Dr. Ralf Reichwald, Professor Emeritus of Excellence at the Technische Universität München (TUM), and Dr. Frank T. Piller, Director of the Technology & Innovation Management Group at the technical university RWTH Aachen, in Germany, customer feedback is the determining factor: “A longing for unusual products not yet available in the standard program goes hand in hand with the increasing individuality of customer wishes,” say the researchers. “Studies show that progressive customers themselves are giving manufacturers a tremendous impetus to supply such products.” To offer the right products, companies need to improve communication with their consumers and take suggestions seriously. The Internet is a vital tool here. “It’s important to identify and understand how and why a person purchases something.” To Index Product Development | Customer Orientation Audi, for instance, gave customers the opportunity to try out and comment on the design and menu navigation of its multimedia information system on the Web. And Swiss bank UBS employs a comprehensive social media monitoring system to analyze the types of banking issues people are discussing on social media sites and decide whether these insights might be used to offer new approaches for product development. Above all, the increasing ability of IT to process big data – that is, large amounts of real-time information – quickly and precisely is giving a competitive edge to pioneers in search of keener customer insights. 11 Insights 2013, Number 2 Behavior is always changing But just as important as knowing who is buying, is being able to answer two other questions, underscores Paul F. Nunes, author of the study “Energizing Global Growth – Understanding the Changing Customer” and Managing Director of Research at the Accenture Institute for High Performance. “It’s also important to identify and understand how and why a person purchases something,” says Nunes – and that according to individual products, customer groups and regions. A closer look reveals, namely, that it is not just that consumers in industrialized countries think and behave differently from those in less developed nations – customer wishes and expectations also differ among emerging countries. Generally speaking, new technological possibilities have altered the world’s consumer behavior dramatically since the turn of the millennium. The omnipresent computer and Internet are having a tremendous impact – on how not only the younger generation makes its purchases, but the older one as well. These days, people are paying more attention to recommendations posted on networks than to traditional advertising – and, for many customers, a product’s usefulness is more important than owning it. This is making entirely new business models socially acceptable. In addition, with online shopping available 24/7, shop owners are being forced to come up with special personalized services to stay competitive. To Index Product Development | Customer Orientation For a company to continue offering the right products, it will have to identify the ever-changing consumer trends and characteristics of today’s customer (see box). And that means addressing consumers’ actual product requirements and fundamental changes of attitude – for example, their placing a higher value on environmental protection or having a greater interest in comprehensive mobility solutions than in buying their own car. But this does not only affect companies selling directly to end users. Symrise AG in Holzminden, Germany, a leading supplier of fragrances and flavorings, delivers perfumes, cosmetics, foods and beverages to manufacturers in numerous countries in which regional preferences and requirements vary greatly. Responding to trends is a must “We want to use our products to create perceptible added value for our customers, thereby setting them apart from the competition,” says Executive Board Member Achim Daub. “Doing so requires having a thorough understanding of consumer preferences, innovative strength and a holistic understanding of sustainability.” 12 Insights 2013, Number 2 For instance, in the case of the food industry, the most unusual trends have to be recognized in a timely manner in order to produce the flavor of the season – be it wasabi popcorn or cocoa with wild mushroom. An analytical model that is able to identify global as well as local trends in four regions gives Symrise extremely deep insights into consumer preferences. By asking 4,000 consumers in each of 10 countries questions about their changes in habits and preferences, Symrise is able to quantify trends and develop estimates of market growth, country-specific trends and the interrelation between different regions of the world. A qualitative analysis of how consumers are communicating in the most important online communities rounds off this program. “By detecting and systematically analyzing opinions expressed on the Internet, we are able to gain an in-depth and unfiltered understanding of both the explicit and implicit needs, desires, experiences, motivations, attitudes and perceptions of consumers in terms of products and brands,” says Daub with conviction. Characteristics of today’s customer Networking: More and more people are using social media to stay in constant contact with each other. Meeting on networks or forums, they exchange information on trends and products. The result can be a wave of enthusiasm for innovations – or a wave of indignation. These channels are also giving companies valuable consumer information, which companies can then use to make improvements and develop new innovations. Independence: Many people have a need to express their individuality or strike out on their own. They want to have customized offers and be able to experiment with different product combinations. Buying second hand might meet their expectations just as well as purchasing something new. Being unique might also mean temporarily unplugging from social media. Cooperation: Consumers are committed to charitable causes – ranging from social to environmental – and expect companies to support such initiatives, too. Increasingly, the decision of whether or not to purchase is only made once consumers have looked into a product’s social or environmental impact. A product’s usefulness is becoming more important than owning it, and car-sharing often makes more sense than buying a car. To Index Platform-as-a-Service | Deutsche Telekom Smooth sailing to success Corporations are under continual pressure to carry out IT projects faster and more cost-effectively. Accenture assisted Deutsche Telekom in developing an entire Internet portal in the cloud within three months using platform-as-a-service (PaaS) – a concept that is set to revolutionize the IT landscape. 13 Insights 2013, Number 2 What can an international corporation with billions in revenues and millions of customers do to tap into the potential harbored by new technologies, markets and business models? It sends agile “speedboats” with small crews to scout out trends, explore niches and try out ideas. These crews not only have an in-depth understanding of future technologies and new customer demands, but also have a feel for promising business ideas. That’s an approach Deutsche Telekom AG, for example, took on its way to becoming a cross-media heavyweight, one that not only is able to offer a telecommunications infrastructure, but also can develop editorial content, e-commerce solutions and social meeting places for the Internet. Accelerating projects Even successful companies require punctual support, however. This is no secret to Arthur Khessin, Head of New Business and Innovation at Telekom, who had long been planning a social travel portal on the Internet, but needed to find a solution that was both economical and technically satisfactory. Following a series of discussions with Matthias Ziegler, Head of Cloud Computing Germany, Austria and Switzerland at Accenture, Khessin brought the consulting firm on board his speedboat project: “We sought a partner for our new business idea who had an understanding of innovative technologies, one who could work with us to realize the solution,” he explains. “Accenture was a convincing choice here because it has the right people and experience.” To Index Platform-as-a-Service | Deutsche Telekom Within three months, the Accenture team of project manager and IT architect in Germany, plus four programmers in India, worked closely together with Telekom to create a beta version of an Internet portal based on the PaaS solution Google App Engine (GAE). The new portal functions as an information exchange and travel agency all rolled up into one. Clients can visit www.tripdiscover.de to find photos with detailed information on interesting destinations. They can also enter their preferences and share experiences. The system draws on content generated by the users, who are able to evaluate vacation destinations on the site and indicate places they would like to go. Suitable information from social media applications such as Panoramio, a photo-sharing site, is also integrated and can be shared with friends via Facebook. Behind the images of potential destinations are concrete offers from associated travel service providers. A wide range of possibilities Individual travel recommendations are generated from a real-time analysis of data – everything from the users’ previous search habits, to their comments, to a comparison of other locations possibly matching their preferences. Because of the quality of the information on which the 14 Insights 2013, Number 2 recommendations are based, they are often superior to those of a traditional travel agency. “People making purchases on the Internet expect to have a great shopping experience,” explains Thomas Michelbach, Head of PaaS Germany, Austria and Switzerland at Accenture. “An appealing and intuitive design, social media evaluations, and a refinement of content and underlying analysis tools – all of these factors are crucial to ensuring that the information, photographs and recommendations are of utmost relevance to the user at all times.” To guarantee user satisfaction, and visually decisive points into account. After all, Telekom only earns money with the site when advertising banners are purchased and commissions are generated from tour operators whose clients booked through www.tripdiscover.de. The attractiveness of the site is in large part attributable to the Accenture Multimedia Agency in Milan, which optimized the already high quality of the site’s first launch using the results of an extensive Friendly User Test prior to the second launch. Costs are based on success Testing product innovations on the market requires keeping costs low in the initial phase and being agile during implementation. Accordingly, Khessin was looking to operate the new portal very economically, yet without having to cut corners on service quality and speed. PaaS was able to bring its strengths to bear here. Following a kick-off meeting with Accenture, work began as soon as Telekom gave the green light. PaaS works in the platform provider’s network, on the basis of the provider’s programming language – in this case Google App Engine, on the basis of Java. Costs of development and operation depend on usage. Increased interest translates into greater capacity utilization and higher costs; a decrease in usage makes it less expensive. Because of the platform provider’s ability to scale rapidly, even extremely successful offers can be operated entirely as cloud solutions instead of requiring massive IT investments. Thanks to the benefits of PaaS, www.tripdiscover.de was fully programmed and published on the Internet in the amount of time it usually takes companies to purchase the hardware and software required for internal projects. Extensive benefits for pilot users Many corporations are still reluctant to exploit PaaS, but as the advantages of the service become clear – in part due to pilot projects from Accenture such as the one with Telekom – interest is growing. Says Ziegler, who also leads the Emerging Technology Innovation Team at Accenture for the region Germany, Austria and Switzerland, “At the Accenture Technology Labs, technologies are researched that have an application horizon of up to five years, and we put the innovations into practice with first clients when the broad market introduction is still one to two years away.” Pilot users benefit from getting a head start on the competition. Telekom Manager Khessin is banking on this advantage and is convinced that “Tripdiscover is the wave of the future. We are taking travel consulting out of travel agencies and putting it on the Internet so that, in the future, our users will be able to enjoy planning their next trips from the comfort of their living rooms.” Profile Deutsche Telekom AG Headquarters: Bonn, Germany Executive management: René Obermann, CEO Employees: approximately 232,000 (2012) Revenue: 58.2 billion euros (2012) Industry: telecommunications Website: www.telekom.com To Index eGovernment | Improving Efficiency Turning things around Aging populations and rising costs in the health care and pension system threaten to overwhelm the public sector. An Accenture study shows how changing policy to encourage more efficiency through modern processes and IT systems can keep high-quality and customer-oriented services affordable. The great German character actor Martin Held once said, “The good thing about blind alleys is that they force us to turn around.” Leaders and workers in the public sector are increasingly taking this insight to heart. As it becomes more and more obvious that “business as usual” is no longer a route leading to meeting set goals, whether for municipalities or states, the German government is taking steps to make services more economical and efficient. Since modern IT systems and streamlined processes enable improved service quality at lower cost, investments in eGovernment initiatives in particular are helping to make administrations more effective. Affordable quality is feasible The Accenture study “Delivering Public Service for the Future: Navigating the Shifts” confirms that, although some of the approaches used are in principle correct, they need to be followed more consistently. According to its findings, an aging population and the rising costs of the health care and pension system are set to increase public expenditures. 15 Insights 2013, Number 2 Depending on the calculation method used, it is predicted that Germany alone will have to spend up to 80 billion euros in 2025 – or about 3 percent of its gross domestic product – in order to fulfill the demands of citizens. “Tax increases or service cuts are not the solution,” says Catrin Hinkel, Health and Public Services Lead at Accenture. The study shows that citizens want their public sector services to be more customer-friendly, cost-effective and efficient, and provides ideas on how to do so. According to Accenture calculations, if efficiency could be increased by 1 percent every year until 2025, the system would remain affordable without having to cut benefits or raise taxes and public fees. However, the public sector must not hesitate to align itself to the requirements of the economy. “Tax increases or service cuts are not the solution.” To Index eGovernment | Improving Efficiency “What we need is a consistent change in the way employees think and new ways to deliver services,” says Hinkel. “This requires personalized services, an analysis of customer expectations, the courage to look for unconventional solutions and an understanding that productivity can only be improved using a holistic approach to services.” First initiatives are already underway. To strengthen the focus on services and reduce costs, Aschaffenburg has developed an app called AB Mängelmelder. Anyone who loads it onto their smartphone can use the app to report information on and location of damaged roads, including photo, to the city. “We get up to 15 messages a day,” says Christian Patalong, Head of Municipal Affairs. By identifying problems sooner, potholes can be filled quickly, which is the least expensive type of repair. Such initiatives, which couple a fresh approach to addressing issues with the advantages of a modern information society, can make huge strides in improving public services. Another example is being able to register a car, or any other official paperwork required when moving, online. “For such offerings to find acceptance in Germany, however, it is particularly important to have comprehensive data protection in place,” warns Hinkel. 16 Insights 2013, Number 2 Norway is a role model. The country worked together with Accenture to develop Europe’s most advanced eGovernment platform, Altinn (meaning “all in one”), which was designed to facilitate communication between companies and the government. Paper forms have been replaced by online processes, and authorities are collaborating with both companies and each other to design the common portal quickly and inexpensively. Online platforms help Austria has such a plan in the works as well. The Platform Digital Austria (PDÖ), as the coordination and strategy committee of the Austrian government, helps push projects forward. Many citizens are already using the citizen card to conduct their dealings with public authorities, such as for taxes and social security, online. Thanks to the extremely high data security offered by modern technologies – such as a digital signature in the form of a mobile signature, or chip cards – 80 percent of companies are using the business service portal (USP) as a link to the administration. Switzerland is also employing eGovernment initiatives. To Index eGovernment | Improving Efficiency Tax returns in the canton of Zurich can be filed via phone and tablet, and the city of Zurich has apps that leverage publicly disclosed data to search for available daycare spaces or garbage removal. Accenture Lead Catrin Hinkel realizes the federal principle is a challenge for states. That’s why, even though there are so many citizen portals in Germany, there is not one standardized version: “Every city, every county, every state offers services in various forms.” Just like in the car industry, a single uniform technical platform is necessary in order for every city or authority to have its own design while also being able to exchange data with one another seamlessly in the background. programs can be devised accordingly. In addition, it uses a special software to automatically search for jobs posted on the Internet and collects information on available positions that have not yet been reported to the employment agency. The resulting data better supports customers in selecting a promising career and offers the appropriate training opportunities. This eGovernment initiative has significantly enhanced the quality of job placement. The positive effects of eGovernment initiatives Personalized service: Instead of making the same offers for everyone, authorities are developing customized solutions for small groups. Schools are coming up with individual learning programs, while employment agencies are training job seekers according to their abilities. Insight-driven decisions: The focus on service has to address both the current and future demands of its citizens. Authorities have access to a great deal of information, which can be evaluated using modern IT to develop customized services. Public entrepreneurship: Outcome-oriented administration employees with an eye to keeping costs down can come up with new ways to better serve their customers. Their performance can be enhanced, for instance, by working together with other public agencies or partnering with businesses. Embrace mission productivity: A tightly knit IT infrastructure in the public sector enables one-stop shopping, thereby reducing duplicated effort and making it possible to tailor offerings – for instance, by advising on the specific publicassistance benefits for which the customer is eligible. To read the report and find out more on this topic, visit www.accenture.com/the-future-of-public-service Uniform technology required That often does not work right now. For instance, to issue a work permit for an au pair, all the communication between the applicant, immigration authorities and the German Federal Employment Agency is conducted via fax instead of over a uniform IT platform. The virtual labor market (VAM), however, is proof that the employment agency is getting it right in other areas. The online job portal was developed to help predict labor requirements and the future demand for skills so that training 17 Insights 2013, Number 2 To Index Online Recruiting | Levi Strauss A perfect fit To improve the quality of its human-resources processes and reduce administrative costs, jeans company Levi Strauss is managing job applications online. Accenture developed the smooth-running customized solution, delivering the complete service from the cloud. Chip Bergh knows exactly what he wants. “A major agenda item for me is to create a deep bench of talent, focusing on leadership development, career pathing and assignment planning,” the new Chief Executive Officer of the American jeans company Levi Strauss & Co. (LS&Co.) in San Francisco explained to shareholders half a year after taking office in September 2011. “If we aspire to be the best apparel company in the world, we must be able to recruit and retain the best talent, then train and develop, and give them careers, not jobs.” Given the right program, the company can become the address of choice for high potentials. An image-enhancing approach Bergh was able to draw on the exemplary recruiting efforts of the US retail team, which has a mostly standardized and online-supported program to run the entire recruiting process – from posting the job announcement to submitting personal documents and communicating with applicants, all the way to selecting and placing new employees. Not only does it save a lot of time and money, it also makes it easier to find the right 18 Insights 2013, Number 2 candidate according to specific criteria. In addition, since the new procedure improves the quality of application processing, it enhances the experience of people interested in applying, making LS&Co. seem like an even more likable and competent employer than ever. In turn, positive word of mouth strengthens the entire brand. Before the company switched over to the uniform online recruiting system, shop managers filled vacancies according to general guidelines. They posted job vacancies, spoke with candidates, collected documents and recorded them – all by hand. This slowed down the process and made it more error-prone. In addition, it didn’t offer comparable decision-making criteria or an orderly process for handling documentation and paperwork. Hardly a procedure suitable for a humanresources strategy focused on identifying promising candidates and not just on filling short-term shortages of personnel. To Index Online Recruiting | Levi Strauss Having already realized several successful human-resources projects with Accenture in the past, LS&Co. brought the company in to support implementation of its online recruiting program. A mixed team developed a completely new employee application system to replace a process that had previously consisted mostly of filling out paper forms. “Online recruiting not only makes the hiring process quicker and more cost-efficient while at the same time delivering better quality, it also provides the necessary data to identify approaches in order to further improve processes,” says Fred Marchlewski, Managing Director Talent & Organization at Accenture. “On this basis, we can use business analytics to identify previously undetected and therefore untapped potential in human resources as well.” So that, for instance, future personnel needs can be better calculated and aligned with the appropriate recruiting campaigns according to seasonal business demands, thereby eliminating bottlenecks almost entirely. Management now has significantly more time for leadership development. 19 Insights 2013, Number 2 Service in the cloud Human-resources experts at Accenture worked together with LS&Co. to design an application process that fits the requirements of the company. Once requirements and processes were defined, a suitable recruiting software was developed to meet the exact specifications. After this was completed, change management experts from Accenture worked on integrating the new system into daily operations and made sure that all the store managers were able to work with the online recruiting tool by giving them extensive training. Because Levi Strauss attached great importance to the permanent availability of the system and its continuous development, Accenture was also given the task of providing the technical foundation and service for the online recruiting system via business process outsourcing. Accenture now provides the complete package in the form of software as a service (SaaS) in the cloud. The project is headed by a Client Service Manager in San Francisco, and operational tasks are performed by experts taken from various departments of the HR Transactions and Contact Center located in Bangalore, India. Not only do they post jobs online, they also help potential applicants with any problems they might be having during the application process. In addition, they provide support on technical issues, adapt the programming to meet new customer needs and handle the general evolution of the online recruitment solution. The cooperation with Accenture has not only provided LS&Co. with a reliable partner able to offer fast, efficient and inexpensive application management with top quality – online recruiting also frees up company resources that can be put to better use elsewhere, saving Levi Strauss 300,000 sheets of paper a year and, more important, around 60,000 person-hours. Shop managers and employees in human resources now have a lot more time to spend on boosting sales in the stores or developing targeted programs for leadership development and career planning for the high potentials found online. Profile Levi Strauss & Co. Headquarters: San Francisco, California, USA Executive management: Chip Bergh, President & CEO Employees: 17,000 (2012) Revenue: US$4.6 billion (2012) Industry: consumer goods/clothing Website: www.levistrauss.com To Index Supply Chain Management | Supply Security Resilient and flexible With long and complex supply chains, delivery of raw materials and primary products is becoming ever more prone to disruption. The system therefore has to be as robust as possible. Many companies still need to refine their processes here. A mountain climber’s survival depends on his or her rope. The risk of it fraying increases with length. When more than one rope is used, every link is a weak point. Mountain climbers regularly check their equipment to ensure knots are properly tied, as this will enable them to cope with any accident, no matter how unlikely. For many companies, the rope is supply chain management (SCM). In order to optimize costs and produce just in time (JIT), they reduce the number of suppliers, increase external added value and lower inventory – and are dependent on everything working perfectly. “Modern supply chains are a huge network and often span the globe,” says Michael Sturm, Supply Chain Management and Operations Lead at Accenture. “That’s why they have to support the customer’s internal processes, such as efficient and costoptimized production, as well as respond to disruptions with as much flexibility and resilience as possible instead of collapsing.” 20 Insights 2013, Number 2 Since the risk of an incident is a matter of probability and resilience, it can be largely mitigated by analyzing all potential risks and their conceivable outcomes, and preparing effective countermeasures. But there is a lot of catching up to do here. Financial difficulties encountered by even small service providers can pose major difficulties. When the logistics provider for the British beverage company Oddbins became insolvent, customs seized the wines it was storing, leaving Oddbins with empty shelves for a month. The consequences of natural disasters are even worse. Following an earthquake in Taiwan, semiconductors were in short supply. Floods in Thailand hampered the production of hard drives. Automobile production ground to a halt following the tsunami in Japan. “More than half of our insurance losses from the Japanese disaster were the result of interruptions to business and to the supply chain,” says Andreas Shell, Global Head of Property Claims at the industrial insurance division of Allianz, commenting on the value of farsighted supply chain management. To Index Supply Chain Management | Supply Security Every link in the supply chain counts In addition to natural disasters, political unrest and IT failures caused by technical problems and hacking are a major source of uncertainty that can shake the stability of entire supply chain networks. Reaching far beyond national and industry borders, they can threaten a supply crisis of global proportions. That’s why Phase II of the Supply Chain Risk Initiative (SCRI) was launched during the 2013 World Economic Forum (WEF) in Davos. After assessing the threat level in the previous year, averting risk has now become the main issue. “We need a risk assessment process that takes the perspective of all stakeholders in the supply chain into account and simulates potential problems,” says Martin Senn, CEO of Zurich Insurance Group. “We can then use this to build agile and adaptable strategies that make supply chains resilient to a range of global disruptions.” Industry and government should enter into a cross-border dialogue to identify supply chain risks. Using modern IT platforms to facilitate an intensive exchange of information – possibly with government support – stakeholders can then test the resiliency of the supply strategy and search for alternatives. The important thing here is multilevel communication. According to a study carried out by the Business Continuity Institute (BCI), 40 percent of disruptions originate below the tier-1 supplier level. The WEF took particular note of Singapore’s TradeXchange®, a multi-agency initiative that provides a neutral platform for logistics companies to exchange information, organize partnerships and launch a rapid, collective response whenever supply bottlenecks appear. According to a study, 40 percent of disruptions originate below the tier-1 supplier level. 21 Insights 2013, Number 2 To Index Supply Chain Management | Supply Security Even so, every company is required to plan its own resilient supply routes using new insights. “Instead of delving into all the conceivable risk triggers, the focus has to be on the consequences should the risk occur,” says Roland Erben, Chairman of the Risk Management Association. “A company should be able to cope with an interruption to the supply chain that lasts several days. The cause – be it a volcanic eruption, supplier insolvency or a strike – is secondary.” Using the Accenture Supply Chain Resilience Model (see box), managers can examine their supply strategy and make it fit for the future. Risk analysis teams Some companies are striking out in a new direction. Transmission specialist ZF Friedrichshafen, for instance, is practicing preventative risk management by meticulously auditing its approximately 14,000 suppliers of in-demand and production materials to identify any signs of weakness. ZF steps in to help when necessary, for instance by paying invoices earlier than their actual terms because securing the supply chain is paramount to liquidity management. 22 Insights 2013, Number 2 Similarly, the carmaker Ford has an analysis team that identifies potential supply chain threats at an early stage in order to avoid disruptions. Finding alternative sources is one such risk mitigation strategy. “These days, we are much more careful to ascertain what regions our main suppliers are sourcing their parts from,” says Alan Draper, Vice President of Purchasing at Ford of Europe. Important elements of a resilient supply chain Probability of occurrence: The traditional element of risk management is augmented by examining the potential threat of disruptions across multiple levels. If the effects of an event continue to influence each other, it can create unexpected domino effects. Magnitude of impact: The impact on direct operational activities is ascertained. The consequences – for shareholder value, for example – are also important, as they could affect a company’s future financing. Detection difficulty: Investigative techniques and early warning systems are analyzed to determine the extent to which failures are recognized and reported. The results form the basis for making improvements and help raise awareness among management. Detection lead time: The effects of storms and fires are readily apparent. Equally important is simulating the effects of subtle threats – for example, if competitors corner the commodities market. The magnitude of these threats would otherwise go unnoticed until it is too late. Magnitude of recovery: How long does it take and how expensive will it be to return to the pre-occurrence level? The relationship between risk probability and investment needed for remediation plays a role in determining how to cope with the threat. Extent of supply chain configuration: An SCM vulnerability assessment compares risks and probabilities, direct and indirect organizational and financial implications, and the necessary remediation. This provides the basis for deciding what additional precautions, and in which scope, are needed for what areas of the supply chain. To Index About Accenture Accenture is a global management consulting, technology services and outsourcing company, with approximately 261,000 people serving clients in more than 120 countries. Combining unparalleled experience, comprehensive capabilities across all industries and business functions, and extensive research on the world’s most successful companies, Accenture collaborates with clients to help them become high-performance businesses and governments. The company generated net revenues of US$27.9 billion for the fiscal year ended Aug. 31, 2012. Its home page is www.accenture.com. Copyright © 2013 Accenture All rights reserved. Accenture, its logo, and High Performance Delivered are trademarks of Accenture. Exit