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Bussysteme erobern Gebäude Seite 26 · Letter of Intent Seite 50 · Berufskleidung mit Service Seite 58 MM Facility Management 2/2002 Facility Management www.maschinenmarkt.de 2. Oktober 2002 Ausgabe 2 INDUSTRIEBÖDEN Auf sicherem Boden www.maschinenmarkt.de Industrieböden mit rutschhemmenden Eigenschaften sollen für festen Halt bei der Arbeit sorgen. Je nach Anforderungen bieten sich unterschiedliche Beläge an. Seite 18 BELEUCHTUNG Neue Konzepte für das Licht Lichtmanagement heißt das neue Stichwort. Dank komfortabler Systeme führen innovative Gebäude heute ein – computergestütztes – Eigenleben. Das spart nicht nur Energie, sondern steigert auch den Komfort. Seite 22 EDV-LEASING Leasen statt kaufen IT-Leasing wird für viele Unternehmen attraktiver: Veraltete oder überflüssige Technik wird schnell ausgetauscht, und die Raten verhalten sich bilanzneutral. Seite 44 GEBÄUDEREINIGUNG Mehr als nur putzen Leistungen, die nicht zur klassischen Reinigung zählen, gehören heute wie selbstverständlich zum Angebot großer Gebäudereinigungsunternehmen. Seite 66 € 9,– B 04654 E D I T O R I A L AKTUELLES CLEVER FINANZIEREN Gebäude leasen statt selber bauen Der Bau eines neuen Geschäftsgebäudes ist eine wahre Herausforderung für Unternehmer: Abseits ihres Kerngeschäftes müssen sie Wege für die Finanzierung finden, sich mit mehreren Ansprechpartnern arrangieren und zahlreiche Abstimmungen mit Architekt und Bauträger vornehmen. Reibungsverluste sind programmiert; meist wird das Projekt mangels Zeit an den Betriebsleiter delegiert – und der ist höchst selten ein Bauspezialist. Wesentlich unkomplizierter läuft das Bauprojekt, wenn Finanzierung und Bauumsetzung in einer Hand liegen – etwa einem eigens dafür spezialisiertem Dienstleister – Facility-Management pur. Das eingespielte Team baut Gebäude oder Anlagen schlüsselfertig mit Leasingfinanzierung und bietet damit zahlreiche Vorteile für Unternehmer: Zum einen die des Leasings – wie sichere Kalkulationsgrößen, eine unbelastete Eigenkapitalquote und geringe monatliche Belastungen. Zum anderen die Vorteile einer Systembaulösung. Die gemeinsame Projekterfahrung ermöglicht reibungslose Arbeitsabläufe ohne Verzögerungen. Das Wissen um die Bausubstanz lässt eine exakte Einschätzung der Wertentwicklung zu – mit Leasingraten, die eine klare Kostengrundlage bilden. Zudem hat ein Leasingunternehmen, zum Beispiel als ein europaweit agierender Leasing-Anbieter, einen besseren Zugang zu den Finanzmärkten als das einzelne Unternehmen. Damit Unternehmer sich auf ihr eigentliches Geschäft konzentrieren können, übernehmen die Spezialisten auf Wunsch auch das Baumanagement für die zusätzliche Errichtung von SonderbauGefällt Ihnen unsere teilen und Zusatzbauten wie Lager- und Produktionshallen. Das neue Zeitschrift? Um verkürzt und vereinfacht die Abstimmungsprozesse zusätzlich. sicherzugehen, dass Sie Immobilien-Leasing ist mittlerweile eine attraktive Investitions„MM Facility Managealternative für Unternehmen. Das beginnt mit dem auf die Baument“ in Zukunft koskosten entfallende Teil der Leasingrate pro Quadratmeter Bruttenlos erhalten, schito-Grundfläche und Monat. Dazu kommt noch der Teil der cken Sie bitte das ForLeasingrate, der sich auf die Grundstückskosten einschließlich mular auf Seite 70 ausGrundstückserwerbskosten, die Erschließung, die Außenanlagefüllt an uns zurück. gen sowie die Baunebenkosten bezieht. Winfried Schröder Dabei funktioniert das Verfahren ganz einfach. Leasinggeber wird eine Grundstücksverwaltungsgesellschaft aus dem Konzernkreis des Leasing-Unternehmens. Sie schließt einen langjährigen Leasingvertrag mit dem Unternehmen ab und erwirbt das zu bebauende Grundstück. Nach den Wünschen des Kunden wird das Bürogebäude in Modulbauweise schlüsselfertig zum Festpreis errichtet. Während der Vertragslaufzeit stellt der Leasinggeber dem Unternehmen das Gebäude zur Nutzung zur Verfügung. Durch das im Grundbuch abgesicherte Ankaufsrecht kann das Unternehmen „sein“ Gebäude nach Ablauf des Leasingvertrages erwerben und als Eigentümer weiternutzen. Warum also noch selber bauen? MM Facility Management · 2/2002 3 A U S D E M INHALT 2. Oktober 2002 Bussysteme Rainer von zur Mühlen: Um große Gebäude wirtschaftlich betreiben zu können, müssen alle Gewerke über ein Bussystem vernetzt werden. „Ästhetisch gelungene Architektur ist immer imageträchtig. Sie lässt sich vermarkten, ist Werbemedium.“ Seite 16 Seite 26 Fußböden Biometrie Biometrische Systeme gelten als automatische Identifizierungssysteme, die einzigartige körperliche Merkmale erfassen. Industrieböden mit rutschhemmenden Eigenschaften sorgen für festen Halt. Seite 18 Seite 28 AKTUELLES KAUFMÄNNISCHES FM R E A L L O C AT I O N L E I TA R T I K E L Gebäude leasen statt selber bauen 3 Vom Prototyp zur Erfolgsserie 34 EINKAUF AUS DER BRANCHE Methodenkataster optimiert die Beschaffung Siemens Building Technologies strafft Organisation 6 Wisag stellt sich selbstbewusst dem Wettbewerb 7 Expertenforum Instandhaltung 8 Triplan nimmt Daimler-Chrysler-Hallen auf 9 Weishaupt baut seit 50 Jahren Brenner 10 Contracting weiter im Aufwind 11 Security setzt auf Expansion 14 Interview: Sicherheit und Ästhetik in der Architektur 16 E D V- L E A S I N G IT und Service: Leasen statt kaufen 44 ZUTRITTSKONTROLLE Client-Server-Lösung für die Zutrittskontrolle 48 VERTRAGSRECHT Mit Absichtserklärungen Verträge vorbereiten 50 NEU AM MARKT Produkte, Programme, Dienstleistungen TECHNISCHES FM 40 53 INFRASTRUKTURELLES FM SICHERHEIT Rutschfeste Böden verhindern Arbeitsunfälle 18 BELEUCHTUNG Neue Lichtkonzepte für innovative Gebäude 54 BERUFSKLEIDUNG Aber bitte mit Service 26 Komplettservice statt Insellösung 58 LOGISTIK 62 GEBÄUDEREINIGUNG BIOMETRIE Biologische Merkmale dienen der Identifikation Strategie mit Gewinn 22 A U T O M AT I O N Bussysteme erhöhen die Wirtschaftlichkeit U M W E LT M A N A G E M E N T 28 Mehr als nur putzen 66 NEU AM MARKT NEU AM MARKT Produkte, Programme, Dienstleistungen Produkte, Programme, Dienstleistungen 69 32 SERVICE Titelbild: RWE 4 MM Facility Management · 2/2002 IMPRESSUM 66 U N T E R N E H M E N SERVICE Unternehmensverzeichnis Firmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind A A.T.U. . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 ABB . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Agiplan . . . . . . . . . . . . . . . 53 Atoss . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Autodesk . . . . . . . . . . . . . . . 6 B Bentley. . . . . . . . . . . . . . . . 53 BHKS . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 BLG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Boco . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Bosch . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Brother International . . . . . 53 C Cegelec AT . . . . . . . . . . . . . . 8 Chemotechnik Abstatt . . . . 18 Citiworks . . . . . . . . . . . . . . 10 Conti-Tech . . . . . . . . . . . . . 54 K Kaba-Benzing . . . . . . . . . . . 28 Kärcher . . . . . . . . . . . . . . . 70 Kemper . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Keßler . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Kieback & Peter . . . . . . . . . 32 Kühne & Nagel . . . . . . . . . 62 L Leipziger Messe . . . . . . . . . 34 Linde . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Lufthansa . . . . . . . . . . . . . . . 7 M Masai . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Matsushita . . . . . . . . . . . . . 69 Messe Essen . . . . . . . . . . . . 14 Mewa. . . . . . . . . . . . . . . . . 58 O Orgis . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 D Dallmeier . . . . . . . . . . . . . . 70 Dell . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 DIW . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Dohmen. . . . . . . . . . . . . . . 11 Dräger . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 E Echelon . . . . . . . . . . . . . . . 32 Energieagentur NRW . . . . . 32 Erco . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 F Fraunhofer-Institut für Materialfluß und Logistik . . . 8 G Gegenbauer-Bosse . . . . . . . 66 Geze . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Giesecke & Devrient. . . . . . 28 GRS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 H Heil . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Hewlett Packard . . . . . . . . . 44 HGI-Heger . . . . . . . . . . . . . 32 Hoffmann-Liebs-FritschRuhe . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 I IBM . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Indivication Systems Dermalog. . . . . . . . . . . . . . 28 Interflex . . . . . . . . . . . . . . . 48 P Piepenbrock . . . . . . . . . . . . 66 Platten Rathjen. . . . . . . . . . 18 R Rhenus . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Ritto . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 S SAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Siemens . . . . 6, 11, 26, 33, 70 Sika . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Silatec . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Silikal . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Speedikon . . . . . . . . . . . . . 33 Stiebel . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 T TAC . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Tema . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Texabri . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Triplan . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Trumpf . . . . . . . . . . . . . . . . 62 W Weishaupt . . . . . . . . . . . . . 10 Wisag Service Holding . . 7, 66 V VDKF . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 VFW . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 VZM. . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Z Zumtobel Staff . . . . . . . . . . 22 MM Facility Management · 2/2002 5 AKTUELLES A U S D E R B R A N C H E NEUE ORGANISATIONSSTRUKTUR Zürich (uh) – Zur Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit plant der Siemens-Bereich Siemens Building Technologies, Zürich, eine Straffung seiner Organisation in Deutschland. Die Vielzahl der Tochtergesellschaften soll deutlich reduziert werden, und es ist darüber hinaus beabsichtigt, den Geschäftszweig Projektgeschäft zu veräußern. Hier sind rund 1300 Mitarbeiter beschäftigt. Im Zuge dieser Neuaufstellung wird es bei Siemens Building Technologies in Deutschland innerhalb der nächsten drei Jahre zu einem Abbau von etwa 900 der derzeit rund 9000 Stellen kommen. Die entsprechenden Gespräche sind am 31. Juli auf- genommen worden. Die Strategie von Siemens Building Technologies konzentriert sich auf die Abdeckung der System- und Dienstleistungsmärkte für Sicherheit, Brandschutz, Klima und Komfort sowie die Erstellung eines kompletten Angebots von Produkten für diese Anwendungen. Bei der neuen Organisationsstruktur legt das Unternehmen besonderen Wert auf die verstärkte Nutzung von Synergien innerhalb von Siemens Building Technologies und mit der Muttergesellschaft Siemens. Die Vielzahl der Tochtergesellschaften ist historisch bedingt. Die neue Struktur sieht die Aufstellung Bild: SBT Siemens Building Technologies strafft seine Organisation Siemens Building Technologies verbindet in einem Unternehmen Angebote für Gebäudesicherheit, Gebäudeautomation und wirtschaftlichen Gebäudebetrieb. in sechs Divisionen vor. Fünf dieser Divisionen sollen künftig unter einem juristischen Dach geführt werden. Die Siemens Gebäudemanagement und Services GmbH & Co. OHG, Erlangen, die für das Facility Management in Deutschland verantwortlich ist, bleibt ein eigenständiges Unternehmen. AUTODESK Autodesk und Partner setzen auf Feng Shui STIEBEL ELTRON Zahl der installierten Wärmepumpen wächst Holzminden (uh) – Deutlich gestiegen ist im letzten Jahr die Zahl der neu installierten Wärmepumpen-Anlagen in Deutschland. Mit der Forderung, die CO2-Emissionen entscheidend zu reduzieren, gewinnt die Wärmepumpe immer mehr an Bedeutung. Für das Jahr 2002 wird der Einbau von weiteren 10 000 Wärmepumpen prognostiziert. Mit Wärmepumpen kann Heizenergie erzeugt werden. Aus einem Teil elektrischer Energie gewinnen beispielsweise Geräte von Stiebel Eltron mit Hilfe der Umweltwärme – aus Luft, Wasser oder Erdreich – je nach Wärmequelle bis zu fünf Teile Heizenergie. 6 MM Facility Management · 2/2002 Budapest (uh) – Mit dem Asia Center in Budapest entsteht in Mitteleuropa eines der größten Handelsund Ausstellungszentren. Geplant und umgesetzt nach Feng Shui gibt es nach Angaben von Autodesk kein vergleichbares Projekt. Die Größe des Objektes 2 (205 000 m ) und die Internationalität des Bauvorhabens – geplant in Österreich, umgesetzt in Ungarn, abgestimmt mit Projektbeteiligten in China – stellen komplexe Anforderungen an die Baukoordination. Auf Basis von Autodesk Architectual Desktop, Autodesk Map Guide und Auto CAD wurde eine Internetplattform entwickelt, die effiziente Planung und Kommunikation zwischen den Beteiligten ermöglicht. Die integrierte Facility-Management-Lösung schafft bereit während der Planungs- und Bauphase die Grundlage für die zukünftige Gebäudeverwaltung. Der reibungslose Datenaustausch wird gewährleistet durch die Datenbank Oracle 8i. Baustufe 1 wird im März 2003 fertiggestellt und das Gesamtprojekt im März 2004 abgeschlossen. A U S D E R B R A N C H E AKTUELLES IN SCHWIERIGEN ZEITEN AUF GUTEM KURS Wisag stellt sich selbstbewusst der Wettbewerbssituation WISAG Service Holding 51 100 000 362 281 51 100 000 2000 Gebäudereinigung 24 Sicherheitsdienste 18 Technik 13 7 7 Sonstige 2001 Marktvolumen und WISAG-Umsatz in Tausend Euro Frankfurt/Main (uh) – Mit einem Gesamtumsatz im Jahr 2001 von 383,5 Mio. Euro (Vorjahr: 362,2 Mio. Euro) konnte die Wisag Service Holding, Frankfurt am Main, ihre Leistungen erneut steigern. Die Erlöse aus der operativen Geschäftstätigkeit stiegen damit um 5,9%. Das Unternehmen gehört zu den führenden unternehmensnahen Dienstleistern, die Services in und um Immobilien erbringen. Dazu gehören Leistungen wie Reinigung, Sicherheit, Gebäudetechnik, Betriebskosten-Management, Projektmanagement und Revitalisierung, Gartenpflege und Landschaftsgestaltung, Catering, Parkraumbewirtschaftung sowie Komplettlösungen unter dem Begriff Facility Management. Für das laufende Jahr 2002 liegt das Unternehmen nach Angaben von Bernd Jacke, Vorsitzender der Geschäftsführung, gut im Plan. Allerdings konstatiert er unterschiedliche Entwicklungen in denGeschäftsfeldern. Das Unternehmen ist trotzdem zuversichtlich, auch 2002 Bernd Jacke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wisag Service Holding, Frankfurt/Main, hob während der Bilanzpressekonferenz in Offenbach die zunehmende Nachfrage nach Facility Management hervor – also die Nachfrage nach Komplettdienstleistungen für Gebäude und Anlagen aus einer Hand. 383 558 31 Facility Management Gartenservice Produktverteilung in % eine gute Bilanz vorlegen zu können. Als Ursache für den Optimismus wird vor allem die zunehmende Nachfrage nach Facility Management, also Komplettdienstleistungen für Gebäude und Anlagen, aus einer Hand genannt. „Unser Ziel ist es stets, unseren Kunden höhere Qualität und Werterhalt bei gleichen oder niedrigeren Kosten zu bieten“, so der Wisag-Geschäftsführer. „In der kombinierten Vergabe von Dienstleistungen an einen verantwortlichen Auftragnehmer liegen für die Kunden erhebliche Sparpotenziale, weil sich die internen und externen Schnittstellen verringern und weniger Koordinationsaufwand und mehr Synergien entstehen.“ Das Marktumfeld hat sich für die Wisag in den letzen Jahren verändert. Zusätzlich zu anderen etablierten Gebäudemanagement-Dienstleistern traten ausgelagerte Service-Abteilungen von Großunternehmen als Anbieter auf dem Markt auf. Auch mit dieser Entwicklung setzt sich die Wisag konstruktiv auseinander. Bernd Jacke: „Die Wisag ist in den vergangenen vier Jahrzehnten generisch und kundenorientiert gewachsen. Dieser Vorteil lässt sich nicht allein durch Größe aufholen. Unser wichtigstes Potenzial sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir sorgfältig auswählen, ausbilden und kontinuierlich trainieren – und das seit vielen Jahren! Daher gehen wir selbstbewusst in die Wettbewerbssituation der kommenden Monate hinein.“ SAP AG Energieversorger setzen auf Integration Walldorf (uh) – Seit seiner Liberalisierung ist der Energiemarkt einem hohen Wettbewerb ausgesetzt. Für Versorgungsunternehmen heißt das, sie müssen mit kundenorientierten Dienstleistungen die Wechselbereitschaft von Kunden minimieren. Diesen Anforderungen entsprechend hat die SAP bereits vor einem Jahr eine nahtlose Integration zwischen der Branchenlösung mySAP Utilities und mySAP Customer Relationship Management (mySAP CRM) geschaffen. Versorgungsunternehmen erreichen damit mehr Transparenz und Effizienz in ihren Service-, Angebots- und Verkaufsprozessen und verbessern dadurch Kundenservice und -bindung. Mittlerweile arbeiten 13 Energieversorger rund um den Globus mit integrierten CRM-Lösungen von SAP und betreuen aktuell insgesamt rund 4 Mio. Kunden. LUFTHANSA GEBÄUDEMANAGEMENT Geringer Aufwand durch Kompetenzbündelung Bergisch Gladbach (uh) – Die Lufthansa Gebäudemanagement GmbH (LGM) betreut seit kurzem die Objekte der Comparex Informationssysteme GmbH, einer der führenden ITSystemintegratoren für infrastrukturbasierende Lösungen. Die LGM ist bei Comparex für das Gebäudemanagement im Verwaltungsgebäude am Standort Mannheim und im Schulungszentrum in Edingen zuständig. Zu den Leistungen der LGM in den Objekten gehören unter anderem Post-, Hausmeister- und Sicherheitsdienste sowie Empfangs- und Reinigungsdienste. Sämtliche Mitarbeiter von Comparex, die bislang für diese Bereiche zuständig waren, wurden von der LGM übernommen. Mit der Beauftragung eines externen Dienstleisters wird Comparex sich weiter auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Zudem kann die LGM Synergieeffekte durch die Betreuung beider Standorte realisieren, die zentral von der LGM Südwest in Böblingen gesteuert werden. Bild: Schröder Bild: Schröder MM Facility Management · 2/2002 7 AKTUELLES A U S D E R B R A N C H E EIN MODELL Prozessorientierte Instandhaltung EXPERTENFORUM INSTANDHALTUNG Bild: IML Strategisch investieren statt einseitig Kosten reduzieren Dortmund (uh) – Dass Instandhaltung nicht nur Kosten verursacht, sondern auch als Investition gelten sollte, die einen wichtigen Beitrag leisten kann, um Kosten zu reduzieren, ist die zentrale Botschaft des Expertenforums „Instandhaltung“, das im Juli in Dortmund stattfand. Die fachliche Leitung lag bei Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn, Lehrstuhl für Fabrikorganisation LFO der Universität Dortmund und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. Das Expertenforum ist Bestandteil der Dienstleistungsinitiative NRW, getragen vom Wirtschaftsministerium des Landes, um zu konkreten Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu gelangen. So standen nach den Einführungsvorträgen drei Workshops auf dem Programm. Ernst Schwanhold, Minister für Wirtschaft und NEUES Eröffneten das Expertenforum Instandhaltung: Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn, Inhaber des Lehrstuhls für Fabrikorganisation und Leiter des Fraunhofer IML; Prof. Dr. Eberhard Becker, Rektor der Universität Dortmund; Ernst Schwanhold, Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes NRW (von links). Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn ging während des Forums auf die Methode der Prozesskette ein, mit der Anlagenbauer ihre mit dem Produkt verbundenen Leistungen effektiver gestalten können. Die Basis zur Realisierung der Leistungssteigerung bildet ein Instandhaltungsprozessmodell, das alle Anforderungen bedarfsgerecht zusammenführt und die kontinuierliche Optimierung dieser Prozesse erlaubt. Zur Erarbeitung des Prozessmodells ist eine auf das jeweilige Unternehmen abgestimmte Vorgehensweise erforderlich. Diese wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt und erprobt. Weitere Informationen unter: www.ipih.de Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes NRW zeigte in seinem Vortrag die Chancen auf, die Instandhaltung als Dienstleistung für das produzierende Gewerbe bietet. Dabei spiele die verstärkte Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und der Wandel der betrieblichen Instandhaltung zum eigenständigen Dienstleistungsunternehmen eine immer wichtigere Rolle, so der Minister, und er betonte: „Die Dienstleistungsinitiative NRW will darum eine engere Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft herstellen und moderieren, um die Unternehmen mit effektiven Methoden bekannt zu machen.“ DRÄGER SAFETY 30-MILLIONEN-EURO-AUFTRAG Bild: Entsorgungsbetriebe Simmering Bestes Halbjahresergebnis in der Firmengeschichte Wien/Frankfurt am Main (uh) – Österreichs größte Hauptkläranlage in Wien wird derzeit für insgesamt rund 150 Mio. Euro erweitert. Grund ist die gesetzliche Forderung nach einer Stickstoffentfernung und der biologischen Reinigung des Abwassers. Die Entsorgungsbetriebe Simmering GmbH haben Cegelec bei der Erweiterung der Kläranlage für sämtliche Aufgaben rund um die Energieversorgung, Automatisierung und Prozessleittechnik beauftragt – der Auftragswert beträgt rund 30 Mio. Euro. 8 MM Facility Management · 2/2002 Lübeck (uh) – Die Dräger Safety, ein Teilkonzern der Drägerwerk AG, Lübeck, und einer der führenden Hersteller und Dienstleister von Atemschutz- und Gasmesstechnik (Umsatz 2001 425 Mio. Euro), hat das beste Halbjahresergebnis in seiner Geschichte erreicht. Zum 30. Juni 2002 erzielte die Dräger Safety ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 23 Mio. Euro (Vorjahr: 13 Mio. Euro). Das sind rund 10% vom Umsatz, der weltweit mit rund 231 Mio. Euro um 20% über dem Halbjahresumsatz des Vorjahres liegt. Damit hat die Dräger Safety wiederum das Ergebnis schneller gesteigert als den Umsatz. „Schlüssel für den Erfolg der Dräger Safety sind ein leistungsstarkes Produktportfolio mit ganzheitlichen Lösungen für das Gefahrenmanagement in der Sicherheitstechnik, ein exzellenter weltweiter Vertrieb und Service sowie ein nachhaltiges, straffes Kostenmanagement“, so Prof. Dr. Albert Jugel, Vorstandsvorsitzender der Dräger Safety. Das Umsatzwachstum der Dräger Safety liegt weltweit über dem durchschnittlichen regionalen Marktwachstum. Dies führte zu einem positiven Ausbau der Wettbewerbssituation des Unternehmens. Daran sind alle Produktbereiche (Personenschutz, Gasmesstechnik) und der Service gleichermaßen beteiligt. A U S D E R B R A N C H E AKTUELLES TRIPLAN 3D-Aufnahme der DaimlerChrysler-Fabrikhallen Bad Soden (uh) – Die Triplan AG, Bad Soden, erhielt den Folgeauftrag für die 3D-Aufnahme weiterer Fabrikhallen der DaimlerChrysler AG im Werk Rastatt. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts mit der Halle 3 erteilte Daimler-Chrysler jetzt den Auftrag zur Aufnahme der Hallen 2 und 4. Mit der 3D-Erfassung der bestehenden Fabrikhallen entfallen in Zukunft aufwändige Bearbeitungszeiten, Planungsrisiken werden beispielsweise durch die Möglichkeiten der 3D-Kollisionskontrolle reduziert. Wie nach der erfolgreichen Aufnahme der Halle 3 erhält DaimlerChrysler als Ergebnis die digitalisierten Daten der Hallen 2 und 4 auf CD-ROM. Mit diesem Folgeauftrag festigt Triplan seine Position als Shared-Services-Anbieter mit dem Anspruch, für seine Industriekunden komplette Dienstleistungen im CAD-Planungsund IT-Migrationsbereich abzudecken. 25 JAHRE KEMPER GMBH Kemper sorgt für saubere Luft am Arbeitsplatz Bild: Kemper Vreden (uh) – Beim Schweißen wird eine Vielzahl unterschiedlicher Gase, Rauche und Stäube freigesetzt, die die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden und mit der Atemluft in die Lunge gelangen können. Aus diesem Grund müssen bei Schweißarbeiten ausreichende Schutzmaßnahmen getroffen werden, die zuverlässig für saubere Atemluft sorgen. Als ein führendes Unternehmen für systematische Luftreinhaltung am Arbeitsplatz bietet Kemper ein umfangreiches Programm leistungsstarker Absauganlagen für alle betrieblichen Anforderun- gen an. Schutz beim Schweißen gewährleistet nur die örtliche Absaugung der Schadstoffe im Entstehungsbereich. Dabei werden Schweißrauch und andere Schadstoffe an der Entstehungsstelle erfasst und abgesaugt. In diesem Jahr jährt sich die Gründung des Unternehmens zu 25. Mal. Gerd Kemper, Gründer und heutiger Inhaber, hatte im Jahr 1977 den Mut, Schweißrauchabsauganlagen zu entwickeln – anfangs in der heimischen Garage. Mit steigendem Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein stieg die Nachfrage und die Kemper GmbH entwickelte sich bis heute zu einem führenden Anbieter der Branche. Zu den Produkten von damals sind neue hinzugekommen, wie beispielsweise der persönliche Arbeitsschutz und Schweißzubehör. Die Punktabsaugung ist eine effektive Methode zur Reinhaltung der Luft beim Schweißen. MM Facility Management · 2/2002 9 AKTUELLES A U S D E R B R A N C H E KREATIVPREIS 2002 Siemens setzt auf Citiworks Auszeichnung für das Krankenhaus Ingolstadt und die Atoss Software AG München (uh) – Die Citiworks AG – Deutsche Stadtwerke Allianz, weitet die Zusammenarbeit mit Siemens Real Estate, München, aus und unterstützt das Unternehmen seit dem 1. April mit einer maßgeschneiderten Lösung für Zähler- und WärmeContracting. Eingeschlossen sind sämtliche Standorte und Niederlassungen von Siemens in München und im Münchener Umland. Siemens Real Estate, der Immobilienbereich von Siemens, ist durch diese technische Lösung in der Lage, den Energieund Wärmeverbrauch der Standorte, Objekte und einzelner Mietbereiche genau zu erfassen und weiter zu bearbeiten. Des Weiteren werden auch die interne Kalkulation und die Abrechnung der Energieverbräuche an die Mieter wesentlich vereinfacht. München (uh) – Der Bund der Steuerzahler in Bayern e.V. verlieh dem Krankenhauszweckverband Ingolstadt und der Atoss Software AG seinen Kreativpreis 2002. Ausschlaggebend für diese Ehrung ist das vorbildliche Engagement bei der Schaffung der neuen Unternehmenskultur. Als erstem deutschen Krankenhaus gelang es dem Klinikum Ingolstadt, durch software-gestützte, bedarfsorientierte Personaleinsatzplanung und die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle die Wirtschaftlichkeit und Mitarbeiterzufriedenheit stark zu erhöhen. Trotz knapper finanzieller Mittel verzeichnet das Krankenhaus positive Betriebsergebnisse bei kontinuierlich besserer Patientenversorgung. Das kreative Konzept ist dem Bund der Steuerzahler in Bayern e.V. eine Auszeichnung wert. Mit der Atoss Software AG erhält erstmals ein privatwirtschaftliches Unternehmen den Kreativpreis. Bild: Atoss SIEMENS REAL ESTATE (Von rechts) Dr. h.c. Paul Stefan, Verwaltungsratsvorsitzender Bund der Steuerzahler Bayern e.V.; Dr. Alfred Lehmann, Oberbürgermeister Ingolstadt und Vorsitzender des Krankenhauszweckverbandes Ingolstadt; Andreas Obereder, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Atoss Software AG und Rolf Baron von Hohenhau, Präsident des Bundes der Steuerzahler Bayern e.V. Der Präsident des Steuerzahlerbundes Rolf von Hohenhau zur diesjährigen Wahl: „Das Beispiel Ingolstadt verdeutlicht, wie sich die dramatische Kostensituation im öffentlichen Sektor entschärfen lässt.“ Atoss-Vorstandsvorsitzender Andreas Obereder freut sich über die Auszeichnung und erklärt: „Das IT-Projekt im Klinikum Ingolstadt zeigt, wie das strategische und ökonomische Potenzial unserer Software in der Realität effektiv genutzt werden kann.“ WEISHAUPT: 50 JAHRE BRENNERBAU Bilder: Christoph Seeberger Schwendi (uh) – Seit 50 Jahren liefert die Max Weishaupt GmbH qualitativ hochwertige und technisch ausgereifte Gas-, Öl- und Zweistoffbrenner. Das Unternehmen ist dadurch in der Heizungs- Die sich selbst steuernden Fertigungsanlagen bei der Weishaupt-Schwestergesellschaft Pyropac in Sennwald werden für die Herstellung der Mantelteile von Stahlkesseln eingesetzt. 10 MM Facility Management · 2/2002 branche zu einem Begriff für Fachkompetenz und Fortschritt geworden. Mehr als 4 Mio. Weishaupt-Brenner versorgen Ein- beziehungsweise Mehrfamilienhäuser und Großanlagen wie Krankenhäuser, Schulen, Büro- und Fabrikgebäude mit Energie und Wärme. Zahlreiche Brenner werden darüber hinaus an verfahrenstechnischen Wärmeanlagen eingesetzt. Gegründet wurde das Familienunternehmen 1932 von Max Weishaupt in Schwendi, südlich von Ulm. Der heutige Chef des Unternehmens Dipl.Ing. Siegfried Weishaupt trat 1965 in die Firma ein – als Leiter des Forschungs- und Entwicklungsinstituts. Im Jahr 1982, nach dem Tod sei- nes Vaters, übernahm er die alleinige Geschäftsführung. Siegfried Weishaupt baute das Unternehmen konsequent aus. Heute zählt die Max Weishaupt GmbH weltweit zu den führenden Herstellern feuerungstechnischer Anlagen. Die Gruppe zählt rund 2800 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2001 einen konsolidierten Umsatz von annähernd 350 Mio. Euro. In der Weishaupt-Unternehmensphilosophie stehen zwei Kriterien im Vordergrund: höchste Qualität und zukunftsweisende Forschungsund Entwicklungsarbeit. Expansion mit Augenmaß: Dipl.-Ing. Siegfried Weishaupt (Bild) hält das Unternehmen stetig auf Erfolgskurs. A U S D E R B R A N C H E AKTUELLES DOHMEN DISTRIBUTION IKK 2002 NÜRNBERG München-Garching (uh) – Praktisch, schnell und unkompliziert ist die neue „Clean Way“-Chipkarte, die erstmals in Deutschland angeboten wird. Mit dem modernen Chipkartensystem, das Unternehmen ihren dienstbekleidungspflichtigen Mitarbeitern zur Verfügung stellen, können Arbeitnehmer ihre Uniformen in einem großen Netz angeschlossener Reinigungen bargeldlos waschen lassen. Die Accor Service Gruppe entwickelte das Konzept, das in Franreich und England bereits erfolgreich umgesetzt wird. In den beiden europäischen Ländern nutzen 175 000 Karteninhaber und 2750 angeschlossene Reinigungen die Vorzüge von Clean Way. Dohmen Distribution als führendes Unternehmen im Dienstbekleidungsfulfillment bringt dieses Produkt nun zusammen mit der Accor Service Gruppe in Deutschland auf den Markt. VERBAND FÜR Bilder: IKK Reinigungschipkarte für Dienstbekleidung Nürnberg (uh) – Nach 2001 in Hannover findet die IKK, Internationale Fachmesse Kälte, Klima, Lüftung, turnusgemäß wieder in Nürnberg statt. Auch dieses Jahr beweist die IKK ihre Position als führendes Forum der Branche. Vom 16. bis 18. Oktober werden intelligente Lösungen für Kälte, Klima und Lüftung gezeigt. „Auf der IKK 2002 stehen Neuheiten und Trends im Blickpunkt, verbunden mit dem fachlichen Dialog zwischen Herstellern, anlagenbauenden Fachbetrieben, Fachplanern TGA und Betreibern größerer Anlagen“, betont Rudolf Pütz, Geschäftsführer der VDKF Wirtschafts- und Informationsdienste GmbH, Veranstalter der IKK. 800 Aussteller und rund 20 000 Fachbesucher werden erwartet. An den Tageskassen kostet die Eintrittskarte 15 Euro, die Dauerkarte 20 Euro. WÄRMELIEFERUNG E. V. EXPO REAL 2002 Contracting weiter im Aufwind Hannover (uh) – Einen Zuwachs im Jahr 2001 in Höhe von 21%, einen Umsatz von 591,05 Mio. Euro, Neuinvestitionen von 504,85 Mio. Euro und rund 590 neu geschaffene Arbeitsplätze. Das sind Zahlen, über die man sich freut. Welche Branche bietet diese Zahlen?: Energiecontracting! Der Energielieferant kann Gebäudeeigentümer in mehrfacher Hinsicht entlasten: Er übernimmt die Investition in die Energiezentrale, er übernimmt den Betrieb der Anlage und kommt damit für alle Wartungs- und Reparaturkosten auf und er übernimmt bei Bedarf die Abrechnung mit dem Endkunden. Für Gebäudeeigentümer bedeutet das Planungssicherheit für die Immobilie, da ein fester Posten für die Energielieferung eingeplant werden kann. Die Verwaltung wird spürbar entlastet und die Verwaltungskosten werden reduziert. Der Verband für Wärmelieferung e.V. (VfW) in Hannover unterstützt Sie bei der Suche nach dem richtigen Energielieferanten. Der Verband für Wärmelieferung e.V. (VfW)unterstützt Interessenten bei der Suche nach dem richtigen Energielieferanten, Unter www.energiecontracting.de kann eine Anfrage gestartet werden. Da die Contractingvertragslaufzeit in der Regel zwischen zehn und 15 Jahren beträgt, sollte darauf geachtet werde, dass eine Weiterbetriebsgarantie für den Ausfall des Contractors angeboten wird. Der Verband für Wärmelieferung e. V. bietet eine solche Garantie für seine Mitgliedsbetriebe an. Dieser Garantie geht eine Plausibilitätsprüfung der Verträge durch den VfW voran. Informationen unter www.energiecontracting.de, [email protected], Tel. (05 11) 36 59 00, Fax (05 11) 3 65 90 19 Neuer Rekord bei den Ausstellern Messe München (uh) – Zur Expo Real, die vom 28. bis 30. Oktober in der Neuen Messe München stattfindet, haben sich bis Ende Juli 1085 Aussteller angemeldet. Mit dieser vorläufigen Beteiligungszahl kann die Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien einen neuen Rekord verbuchen. Die Expo Real belegt eine um 8000 auf 33 000 m2 erweiterte Hallenfläche. Auf der Fachmesse trifft der Besucher die Marktführer der Branche und gewinnt neue Kunden aus den Bereichen Projektentwicklung, Bauträger, Bauindustrie, Immobilien Consulting, Versicherungen und Fondsgesellschaften, Banken, Finanz- und Kreditinstitute, Leasinggesellschaften, Facility Manager, Software, Wirtschaftregionen und Städte. Weitere Informationen unter: www.exporeal.de MM Facility Management · 2/2002 Bild: IHT GmbH, Lauta 11 AKTUELLES S E C U R I T Y 2 0 0 2 Weltmesse für Sicherheit setzt auf Expansion Vom 8. bis 11. Oktober 2002 geht die Leitmesse rund um Sicherheit, die „Security“, mit deutlicher Expansion an den Start. Im Mittelpunkt der Messe in Essen stehen Produkt-Innovationen sowie weiterentwickelte und integrierte Schutzkonzepte in den verschiedenen Sicherheits-Segmenten. Einen zentralen Schwerpunkt bildet der Security-Kongress, der die Fachmesse begleitet und Trends und Tendenzen aufzeigen wird. D ie Security setzt mit ihrer um 8% auf insgesamt 65 000 m2 vergrößerten Ausstellungsfläche einen weiteren Meilenstein in ihrer Entwicklung. Erstmals steht auch die neue Messehalle 3 im Westbereich des Messege- 14 MM Facility Management · 2/2002 ländes zur Verfügung. Mit der Flächenerweiterung kommt die Messe Essen dem Wunsch vieler Anbieter nach vergrößerten Ausstellungsflächen nach. Die Neu-Aufteilung der Messehallen nach Themen-Schwerpunkten bietet mehr Transparenz für die Besucher. Zur Security werden 930 Aussteller aus 30 Nationen in Essen vertreten sein. Allein die Ausstellerbeteiligung aus Großbritannien ist um 15% auf 50 Anbieter mit zwei Gemeinschaftsständen in den Hallen 1 und 3 gewachsen. Außerdem sind Anbieter aus den USA (Halle 10) und Taiwan (Halle 1 und 2) mit großen Gemeinschaftsständen dabei. Zum ersten Mal präsentieren sich Aussteller aus Italien und Korea in Form von offiziellen Landesbeteiligungen in der Ruhrstadt Essen. Das Messeprogramm ist auch in diesem Jahr wieder äußerst umfang- reich und umfasst die folgenden Bereiche: Mechanische Sicherungstechnik, Anlagentechnischer und baulicher Brandschutz, Kontroll- und Überwachungseinrichtungen/Einsatzinformationssysteme (EIS), Überfall-, Einbruch- und Diebstahlmeldeeinrichtungen, Brandmelde-, Rauchund Gaswarneinrichtungen, Informationsschutz (Datensicherungseinrichtungen), Einzelgeräte der elektronischen Sicherungstechnik, Spezialfahrzeuge und Ausstattung, Nahverteidigungsmittel, Persönliche Ausrüstung, Dienst- und S E C U R I T Y 2 0 0 2 AKTUELLES Schutzkleidung, Messgeräte, Kriminaltechnik, Sicherung und Bewachung durch Dienstleistungen, Organisation, Planung, Ausbildung, Fachliteratur sowie Installation, Dokumentation und Wartung von Gefahrenmeldeanlagen. Die Security verändert ihr Angebot in einigen Bereichen. Wie den Aussteller-Anmeldungen zu entnehmen ist, wird das Angebot an Video-Überwachungsanlagen für den privaten und gewerblichen Einsatz und der Bereich Zutrittkontrolle deutlich zunehmen. Der Umsatz der auf der Security vertretenen Sicherheitsbranchen wird für 2001 auf rund 9,2 Mrd. Euro geschätzt. Damit ergibt sich ein geringes Wachstum von knapp 5% gegenüber 1999, allerdings beziehen sich die Umsatz-Steigerungen nur auf wenige Marktsegmente. Eine genauere Betrachtung dieses Umsatzwertes verdeutlicht ein sehr differenziertes Bild. Die Umsatzzahlen des Bereichs „Bewachung und Dienstleistung” erreichen gegenüber den im Jahr 2000 gemeldeten Zahlen ein erhebliches Wachstum. Zurückzuführen ist die Entwicklung auf eine verhalten optimistische Schätzung für 1999. Außerdem hat es im vergangenen Jahr „Sondereffekte“ durch Leistungen der Branche zur Einführung des Euro und – in geringerem Maße – durch Ereignisse nach dem 11. September 2001 gegeben. Das reale Umsatz-Wachstum im Jahr 2001 gegenüber 1999 beträgt etwa 15%. Auch die Anzahl der in diesem Segment tätigen Unternehmen hat um etwa 15% zugenommen, dagegen ist die Gesamtanzahl der Beschäftigen in der Sicherheits-Branche nur um 7% gestiegen. In der „Elektronischen Sicherheitstechnik“ sind, wie auch in den vergangenen Jahren, leichte UmsatzZuwächse zu verzeichnen. Ganz anders sieht es in den Bereichen „Mechanische Sicherheitstechnik“ und „Stationäre Löschanlagen“ aus: Auf Grund der starken Rezession auf dem Bausektor hat die Branche kräftige Umsatzeinbrüche von 20 bis 25% im Jahr 2001 gegenüber 1999 verzeichnen müssen. Zu befürchten ist, dass alle Bereiche der technischen Sicherheitsmaßnahmen in den nächsten Jahren von Umsatzeinbrüchen erfasst werden. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den Beschäftigtenzahlen: Während in den letzten Jahren bei den privaten Sicherheits-Dienstleistern der Personalausbau deutlich langsamer verlief, ist im Segment „Elektronische Sicherheitstechnik“ eine Stagnation und in den übrigen Bereichen eine leichte Abnahme der Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen. Der die Messe traditionell begleitende Fachkongress wird auch in diesem Jahr wieder einen Tag früher, am 7. Oktober, beginnen. Er wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft (ASW) geplant. Mit 14 verschiedenen Themenschwerpunkten und über 80 Fachvorträgen wird der Kongress wieder einer der größten Sicherheitskongresse seiner Art im deutschsprachigen Raum sein und wertvolle Anregungen zur Optimierung und Ökonomisierung betrieblicher Sicherheit liefern sowie aktuelle Trends und Entwicklungen aufzeigen. Er verbindet die breite Produktpalette der Messe mit den Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis. Neu im Programm ist der Architektenhalbtag „Sicherheit und Ästhetik in der Architektur“. Er versucht, die scheinbar unvereinbaren Ansprüche wie Sicherheit und Ästhetik in einer ansprechenden Synthese zusammenzuführen. Eine Reihe profilierter Architekten, die das Thema Sicherheit kreativ bearbeitet und zu ästhetisch hervorragenden Lösungen geführt haben, werden dort ihre Lösungen präsentieren. Gesponsert wird dieser Halbtag von den Firmen Siemens und Kaba, die ebenfalls ästhetisch gelungene Sicherheitslösungen vorstellen werden. Der Besuch dieses Halbtages ist daher kostenfrei (nur nach vorheriger Anmeldung). Anmeldung und nähere Informationen über Simedia GmbH, Alte Heerstr. 1, 53121 Bonn, Tel. (02 28) 9 62 93-70, Fax (02 28) 9 62 93-90, [email protected] MM MM Facility Management · 2/2002 15 AKTUELLES I N T E RV I E W Sicherheit und Ästhetik in der Architektur Seit mehr als 30 Jahren ist Rainer von zur Mühlen Geschäftsführer der von zur Mühlen’schen Sicherheitsberatungs GmbH, Bonn, und als Sicherheitsberater und Planer tätig. Er hat zum Beispiel an etwa 500 Rechenzentren oder Verwaltungsgebäuden mitgewirkt. Dabei betrachtet er Sicherheit als ein Querschnittsthema, das alle Bereiche eines Objektes berührt. Nicht nur die Architektur, auch die gesamte Haustechnik spielen im Interesse der Verfügbarkeit und damit Sicherheit eine bedeutende Rolle. Anlässlich des Security-Kongresses sprach MM Facility Management mit Rainer von zur Mühlen. MM: Auf dem Kongress, der anläss- lich der Security 2002 stattfindet, lautet ein Beitrag „Sicherheit und Ästhetik in der Architektur“. Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass dieses Thema bislang eine eher untergeordnete Rolle spielte? von zur Mühlen: Viele Architekten stehen Sicherheitsthemen oft abweisend gegenüber. Das ist kein Vorwurf, sondern das ist eine begründbare Tatsache. Begründbar deshalb, weil in vielen Fällen von den Auftrag gebenden Unternehmen die Sicherheitsanforderungen nicht von vornherein dem Architekten bekannt gegeben werden, sondern oftmals erst im Projektablauf, schlimmstenfalls sogar erst bei Projektende in die Überlegungen eingestreut werden. Was dabei herauskommt, ist vielfach durchaus als hässlich, störend und die künstlerische Kreativität des Architekten einengend zu sehen. Die Ergebnisse sind dann auch oft suboptimal. MM: Industriebauten sind primär reine Zweckbauten. Wie groß ist aus 16 MM Facility Management · 2/2002 Ihrer Sicht das Interesse in der Industrie, Sicherheit und Ästhetik zu verbinden? von zur Mühlen: Das Interesse der Industrie ist sicher vorhanden. Für viele Unternehmen soll auch die Produktionshalle das Image des Unternehmens widerspiegeln. Nur meistens wird Ästhetik mit Kosten gleichgesetzt. Das ist falsch. Einfache Gestaltungsmittel wie Farbe, aber auch Fassadenstrukturierung helfen, selbst, wenn mit Fertigteilen gearbeitet wird. „Form follows function“ ist eine Forderung, die jeder Architekturstudent in Einführungsvorlesungen erfährt. Leider erhalten die Architekten zu Beginn ihrer Arbeit oft nur unzureichende Vorgaben, die sich primär auf das Flächenprogramm erstrecken. Weitergehende Pflichtenhefte, die die Sicherheitsanforderungen des Auftraggebers präzisieren, würden den Architekten helfen, die Aufgabe als Herausforderung zu verstehen und sie phantasievoll zu lösen. Ein herausragendes Beispiel ist das von Prof. Holzbauer in Wien gebaute Geldzentrum der Österreichischen Nationalbank, ein reiner Industriebau mitten in einem historischen Stadtgebiet. Der Bauherr hatte zusammen mit seinem Sicherheitsberater umfassende Anforderungen formuliert, die auf ästhetische Weise und von außen unsichtbar fast idealtypisch umgesetzt wurden. MM: Welche Vorteile ergeben sich für das einzelne Unternehmen, wenn es in Sicherheit und Ästhetik gleichermaßen investiert? von zur Mühlen: Ästhetisch gelungene Architektur ist immer imageträchtig. Sie stellt ein Unternehmen in seiner Fähigkeit zur Selbstdarstellung heraus. Sie lässt sich vermarkten, ist Werbemedium. Und – sie führt Sicherheit zur Akzeptanz. Die Mitarbeiter müssen mit der Sicherheit auch leben wollen. Das ist ein essentieller Nutzen für das Unternehmen. MM: Auf der Security wird die komplette Sicherheitstechnik gezeigt. Welche Lösungen erwarten Sie, die im Sinne von Sicherheit und Ästhetik beispielhaft sind? von zur Mühlen: Ich erwarte unsichtbare und sichtbare Musterlösungen. Erlauben Sie mir zwei Beispiele. Rauchansaugsysteme ermöglichen heute für Museen, historische Gebäude und ästhetisch anspruchsvolles Umfeld Branddetektionen, die vom Betrachter nicht gesehen und wahrgenommen wird, die aber höchst effektive Sicherheit bieten. Siemens wird auf seinem Stand wie auch andere Unternehmen Beispiele aus Schlössern und anderen Denkmälern vorstellen. MM: Wenn man Architektur und Ästhetik kombinieren will, wie und wann sollte man damit anfangen? von zur Mühlen:Vor dem Architektenwettbewerb. Der am Wettbewerb teilnehmende Architekt muss klare Rahmenvorgaben dessen erhalten, was er bei seinem Entwurf an Anforderungen zu berücksichtigen hat. Dafür muss sich der Bauherr schon frühzeitig überlegen, ob es ein zutrittskontrolliertes Haus sein soll, was für Sicherungsüberlegungen für die einzelnen Nutzungen anzustellen sind. Sonst bekommt man unter Umständen ein Gebäude mit einem Rechenzentrum zur Straße und muss die Entwürfe erheblich überarbeiten. Beispielhaft war etwa der Wettbewerb der Österreichischen Lotterien. Sie hatten für ein Logistikzentrum mit Rechenzentrum einen fast 70 Seiten starken Anforderungskatalog erarbeitet. Er enthielt Funktions- und Sicherheitsanforderungen. Die Wettbewerbsteilnehmer konnten I N T E RV I E W AKTUELLES nach dem Prinzip „Form follows function“ fast idealtypische Lösungen vorlegen. Übrigens lag das Objekt hinsichtlich der Kosten trotz überdurchschnittlicher Qualität etwa 15% unter dem Baukostenindex vergleichbarer und weniger funktionssicherer Gebäude! MM: Wenn Sicherheitssysteme greifen sollen, müssen sie von der Belegschaft angenommen werden. Ist es aus Ihrer Sicht so, dass eine bessere Ästhetik hier hilfreich ist? von zur Mühlen: Ganz sicher! Nur wenige Sicherheitsberater berücksichtigen den akzeptanspsychologischen Ansatz. Sicherheit muss von im Wesentlichen vier Akzeptanzkreisen angenommen werden. Ein potenzieller Täter muss bei einer Observation erkennen, dass er die Maßnahmen nicht vollständig durchschaut und dass sie ihm sein Vorhaben ausreichend erschweren. Akzeptiert er sie – haben wir Sicherheit. Mitarbeiter – und auch der Betriebsrat – dürfen nicht das Gefühl haben, die Sicherheits-Maßnahmen richteten sich gegen sie, sondern es muss erkennbar sein, dass diese Maßnahmen für sie da sind, für die Sicherheit der Arbeitsplätze und des Unternehmens. Der Mitarbeiter, der aktiv an der Sicherheit mitarbeitet muss die Maßnahmen als zielgerichtet und sinnvoll betrachten. Er darf sich nicht wie ein Gefängniswächter vorkommen. Er muss aber auch einen geeigneten ergonomischen und gesicherten Arbeitsplatz haben. Ein Pförtnerarbeitsplatz, der zum Beispiel vor lauter Verspiegelung und Lichtreflexion das Geschehen außen kaum erkennen lässt, ist wahrnehmungsphysiologisch eine Katastrophe! Sie führt zur Ermüdung und Unaufmerksamkeit und damit zu mehr Unsicherheit. Sicherheit ist Vordenken, Planen, Optimieren und Akzeptanz schaffen. Der Besucher und der unbeteiligte Dritte müssen ebenfalls sich mit Sicherheitsmaßnahmen wohl fühlen können. Stellen Sie sich vor, eine Schokoladenfabrik sichert sich martialisch wie Fort Knox. Dem Passanten schmeckt dann die Schokolade nicht mehr ... „Ästhetisch gelungene Architektur ist immer imageträchtig. Sie stellt ein Unternehmen in seiner Fähigkeit zur Selbstdarstellung heraus. Sie lässt sich vermarkten, ist Werbemedium“, MM: Ein Schwerpunkt der Sicher- heitstechnik ist die Zugangskontrolle. Wie kann man in diesem Bereich der Ästhetik mehr Raum geben? von zur Mühlen: Kaba-Gallenschütz hat zusammen mit uns ein neues Zugangskontrollkonzept realisiert, bei dem eine bestehende und architektonisch schöne Eingangshalle völlig transparent und offen ist. Berechtigte haben zum Zutritt in das Gebäude einen berührungslosen Ausweis, der auf größere Entfernung erkannt wird. Nähert sich jemand ohne diesen Ausweis, so schließen sich vor ihm die Türen und der Besucher wird zur Anmeldung geleitet. Eine Umkehrung der üblichen Vorgehensweise des „Sesam öffne Dich“ – also Sesam schließe Dich vor dem Unbekannten! MM: Welche Maßnahmen gibt es zum Beispiel, um Fassaden oder Eingangbereich gleichermaßen ansprechend und sicher zu gestalten? von zur Mühlen: Es gibt so viele Varianten, dass Ihre Zeitschrift nicht ausreicht, um sie darzustellen. Aber ein Beispiel: Bei Fassaden von Gebäuden, die außen über Fassadenbefahranlagen gereinigt werden, sind die konstruktiven Details zumeist auch von außen angreifbar. Die Gläser werden von außen eingesetzt, die Halteleisten von außen mit Imbusschrauben befestigt und mit Klemmleisten abgedeckt. Das kann ein Täter mit einfachstem Werkzeug auch, um sie bequem und ohne Spuren zu hinterlassen, zu öffnen. Im Handbereich also zum Beispiel im Erdgeschoss muss diese Konstruktion nur einfach von innen erfolgen. Schon hat man erhöhte Sicherheit! Ein weiteres Beispiel: Die Fassade der Kunstakademie und Museum in Sainsbury von Architekt Foster. Er hat die Klimaansaugung so in der oberen Fassade integriert, dass das Einbringen von korrosiv wirkenden und die Kunstwerke gefährdenden Stoffen durch die Lage außerhalb des so Rainer von zur Mühlen, geschäftsführender Inhaber der gleichnamigen Sicherheitsberatungs GmbH, Bonn. Handbereichs unmöglich gemacht wurde. Das hat er mit ästhetisch beispielhaft gestalteter sichtbarer Technik verbunden. Sicherheit pur, ohne dass sie als solche wahrgenommen wird. MM: Welche Entwicklung erwarten Sie für die Zukunft, werden sich speziell bei Industriebauten Architektur und Ästhetik stärker annähern? von zur Mühlen: Ich hoffe, dass sie sich wieder annähern, denn wir hatten das ja schon einmal, dass Industriebauten schön waren und heute reihenweise unter Denkmalschutz stehen. So weit muss es nicht gleich führen, aber man erkennt – so glaube ich –, dass Architektur Image prägend ist. Man sollte sie nutzen. MM ANMELDUNG Die Teilnahme an dem Kongressmodul „Sicherheit und Ästhetik in der Architektur“ zur Sicherheitsmesse in Essen ist am 10.10.2002 (9 bis 13.30 Uhr) kostenlos (Anmeldung erforderlich). Information: [email protected], Stichwort Architektentag oder Tel. (02 28) 9 62 93-70, Fax (02 28) 9 62 93-90 MM Facility Management · 2/2002 17 TECHNISCHES FM S I C H E R H E I T Mit dem Rüttelverfahren verlegte Fliesen halten extreme Belastungen aus – und bieten eine edle Optik. Hier mit der Rutschfestigkeit R 11 in einer Hamburger Ferrari-Werkstatt. Bild: Platten-Rathjen Auf sicherem Boden Industrieböden mit rutschhemmenden Eigenschaften sollen für festen Halt bei der Arbeit sorgen. Je nach Anforderung bieten sich unterschiedliche Beläge an. ULRIKE JAEGER Bild: Burggaller E s ist schnell passiert: Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle stehen hinsichtlich ihrer Häufigkeit und Schwere an der Spitze der Arbeitsunfälle. Um das Risiko soweit wie möglich zu verringern, sollten Industriefußböden einen rutschhemmenden Belag besitzen – insbesondere in allen Arbeitsbereichen, in denen „gleitfördernde Medien“ anfallen: vor allem Fette und Öle, Wasser, Lebensmittel, Staub oder Pflanzenabfälle. Deshalb haben Berufsgenossenschaft und Unfallversicherungsträger Vorschriften für rutschhemmende Bodenbeläge entwickelt. Eine Beurteilung nach DIN 51 130 ermöglicht es, Böden mit rauer Oberfläche in Bewertungsgruppen einzustufen, wobei R 9 den geringsten und R 13 den höchsten Anforderungen an die Rutschhemmung entspricht. Wenn das noch nicht genügt, weil größere Mengen der gleitfördernden Stoffe auf den Boden gelangen – beispielsweise Fleischabfälle in einem Schlachthaus – dann ist zusätzlich zur Rutschhemmung ein Verdrängungsraum gefordert. Das bedeutet: Ein erhöhtes Profil zum Beispiel in Form von Riffelung oder Noppen sorgt dafür, dass die Abfälle in einen Bereich unterhalb der Gehebene verdrängt werden. Auch für den Verdrängungsraum gibt es Kennzahlen, die von V 4 (4 cm3/dm2) bis V 10 (10 cm3/dm2) reichen. Die DIN-Norm klassifiziert rutschfeste Böden Die konkreten Anforderungen an die Rutschhemmung schränken die Auswahl des Fußbodenbelages ein. Übrig bleiben vor allem Fliesen und Kunstharzböden, deren Rutschhemmung sich in einem speziellen Prüfverfahren gemäß DIN-Norm klassifizieren lässt. Nach der eierlegenden Wollmilchsau wird man allerdings vergeblich suchen: Beide Beläge Ingeborg Burggaller nennt einen wesentlichen bringen Vor- und Nachteile mit sich. Vorteil der Fliesen: „Fliesen sind kratzstabiler und temperaturbeständiger“, räumt der „Die Lebensdauer ist außergewöhnlich hoch.“ Sachverständige Dipl.-Chem. Ingo Niedner ein, Leiter der Arbeitsgruppe Kunstharz innerhalb des Bundesverbandes Estrich und Belag e.V. Und sie sind mit jeder gewünschten Rutschhemmung und V-Klasse zu haben. Ingeborg Burggaller nennt als Sprecherin für den Industrieverband keramische Fliesen + Platten weitere positive Eigenschaften: „Frostbeständige Fliesen und Platten trotzen den tiefen Temperaturen in Kühlhäusern oder Außenbereichen, und auch Sonnenstrahlen können weder die Farbe verändern noch das Material spröde machen.“ Wer auf die Motivation seiner Mitarbeiter Wert lege, würde keramische Bodenbeläge auch wegen der guten Optik wählen. Und nicht zuletzt: „Die Lebensdauer ist außergewöhnlich hoch.“ Genau das ist einer der Nachteile von Kunstharzen, die auch als Reaktionsharze bezeichnet werden. Sie erhalten die gewünschte raue Oberfläche durch Einstreuen von Quarzsand oder Siliciumcarbid in verschiedenen Korngrößen, die dann noch einmal versiegelt werden. „Das hält nicht ewig“, gibt Niedner zu. „Je nach Nutzung muss ein Kunstharzboden alle paar Jahre erneuert werden.“ Dafür hält sich der Aufwand in Grenzen: Der Boden wird angeschliffen und eine neue Kunstharzschicht wird neu eingestreut und versiegelt. Im Gegenzug weisen die S I C H E R H E I T TECHNISCHES FM Rüttelbeläge vertragen hohe Beanspruchungen „Bei sehr hohen Beanspruchungen sind Rüttelbeläge das Mittel der Wahl“, empfiehlt daher auch der Sachverständige Niedner. „Es ist allerdings ein teures Vergnügen.“ Bei der Wahl zwischen normal verlegten Auch Kunstharz ermöglicht Verdrängungsraum Auch der Verdrängungsraum V 4 „lässt sich mit Kunstharz ohne weiteres machen“, sagt Niedner. „Bei den höheren V-Kennzahlen wird es etwas schwieriger.“ Immerhin bietet die Stuttgarter Sika GmbH mit dem Epoxidharz-Einstreuboden Sikafloor-93 sogar Böden mit Verdrängungsraum V 8 an. Das weltweit tätige Unternehmen für Bauchemie hält Systemlösungen für die meisten Fußbodenprobleme parat. Auch die Conica Technik AG aus Schaffhausen in der Schweiz bietet unter dem Namen „Conifloor“ Industrieböden auf der Basis von Epo- MERKBLATT Maßgebend Das „Merkblatt für Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr“ des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften, auch bekannt als ZH 1/571, ist das maßgebende Dokument zum Thema. Anhang 1 listet alle relevanten Arbeitsräume und nennt die geforderte R-Gruppe, gegebenenfalls mit V-Kennzahl. Aufgelistet werden vor allem Räume in der Lebensmittelindustrie, bei Verarbeitern von Metall, Glas, Stein oder Keramik, Fahrzeugwerkstätten sowie sämtliche Sanitärräume, Küchen- und Spülräume oder Kühl- und Tiefkühlräume. Anhang 2 befasst sich mit der Prüfung von Bodenbelägen und Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft durch ein Begehungsverfahren auf der schiefen Ebene nach DIN 51 130. xid- oder Polyurethanharzen an, die für verschiedene Anforderungen geeignet sind – nicht nur in Bezug auf Rutschfestigkeit. Hier sind alle RKlassen sowie V 4 und V 6 möglich. Und: „In Farbgebung und Design bieten wir fast grenzenlose Möglichkeiten“, sagt Georg Fischer, Leiter der Anwendungstechnik. Bei dem besonderen Problem eines feuchten Untergrundes liefert die Chemotechnik Abstatt GmbH die Lösung: „Wir können Fußböden sanieren, wo reine Kunstharze versagen“, berichtet Marketingleiter Martin Schnepf. Beispiel: Für die Joghurt-Abfüllung der Ehrmann AG im Allgäu hat Chemotechnik – die Zeit drängte – auf den feuchten Beton „Rhonaston HSD“ als Grundierung aufgetragen, und darauf als Nutzschicht mit dem Epoxidharz „Rhonaston Bild: Silikal Fürsprecher des Kunstharzbodens auf den Schwachpunkt der Fliesen hin: die Fugen. „Sie können leichter verschmutzen, sind selten wasserdicht – und zudem können die Fliesen ausbrechen“, ist die Erfahrung von Hubert Weimann, der sich als Leiter der Anwendungstechnik für die Mainhausener Firma Silikal GmbH & Co. KG den Reaktionsharzböden widmet. Doch die Fliesenspezialisten haben eine Antwort auf das Fugenproblem: In dem so genannten Rüttelverfahren können Fliesen fast fugenlos verlegt werden. „Die 1 bis 2 mm schmalen Fugen können wir mit Kunststoffmörtel schließen“, fügt Bauleiter Wolfgang Breier von der Platten Rathjen GmbH & Co. KG hinzu. Die Firma aus dem norddeutschen Horneburg ist seit 35 Jahren auf das Rüttelverfahren spezialisiert. Die durch die fugenlose Verlegung geschützten Fliesenkanten ermöglichen, so der Hersteller, „extreme Belastungen des Belages selbst in Panzerwerkstätten“. Fliesen und Kunstharzen gebe es dagegen keine großen Preisunterschiede. Unterschiede gibt es dagegen in der Zeitdauer, die das Verlegen und die anschließende Aushärtung des Fußbodens in Anspruch nimmt. „Je nach Witterung ist unser Rüttelboden nach drei bis vier Tagen begehbar und nach 10 Tagen belastbar“, informiert Breier. Über die konventionellen Fliesenböden sagt Burggaller: „Inzwischen werden fast nur noch schnelle Kleber verwendet, die nach 3 bis 24 h begeh- und verfugbar sind. Diese Böden sind dann auch nach drei bis vier Tagen belastbar. Allerdings schreibt die DIN-Norm eine komplette Aushärtung des Bodens nach 28 Tagen vor.“ Auch bei Epoxidharzen, einem der gebräuchlichsten Kunstharze, vergeht in der Regel eine Woche vor der Nutzung des Bodens. Dafür ist ein solcher Industrieboden relativ schnell aufgebracht. Und: „Die Böden sind fugenlos und wasserdicht“, macht Kunstharz-Kenner Niedner deutlich. Wie bei Fliesen lassen sich alle R-Klassen erzielen. Übrigens wird der dafür benötigte Sand von Hand eingestreut. Zum gerade richtigen Zeitpunkt die richtige Menge in richtiger Verteilung zu streuen, das hat es in sich. Deshalb ist es wichtig, einen Fußbodenverleger mit qualifizierten Mitarbeitern zu finden – die Reaktionsharz-Hersteller vermitteln solche Betriebe. Hubert Weimann spricht für das Kunstharz MMA: „Es härtet in kürzester Zeit aus und ist damit gerade im Sanierungsfall interessant. MM Facility Management · 2/2002 19 TECHNISCHES FM S I C H E R H E I T Industrieböden aus Kunstharz sind relativ schnell aufgebracht. Auf die Nutzschicht (a) wird für die rutschsichere Obenflächenstruktur Quarzsand gestreut (b), der eine Schlussversiegelung erhält (c). Fotos: Chemotechnik a b Auch Kunstharzböden bieten hinsichtlich FarbPMV“ gearbeitet. Das Hybridsystem gebung und Design aus Epoxidharz und Zement wirkt viele Möglichkeiten. ähnlich wie eine Goretex-Schicht: Der Boden lässt die Feuchtigkeit von unten durch, ist jedoch nach außen hin dicht. Ein anderes entscheidendes Plus bietet das Kunstharz Methylmetha- crylat (MMA): Es härtet in kürzester Zeit aus und ist damit gerade im Sanierungsfall interessant. „Der Boden ist schon nach einer Stunde voll belastbar. Wir können eine Bodensanierung über Nacht oder am Wochenende ermöglichen“, präzisiert Weimann von Silikal. Prüfzeugnisse be- PRAXISTIPP Die richtige Reinigung Alle rutschhemmenden Böden besitzen ein raue Oberfläche und sind deshalb schwieriger zu reinigen als spiegelglatte Flächen. Zur Reinigung eignen sich mechanische Reinigungsgeräte (Bürsten- oder Hochdruckreiniger). Empfohlen wird das Aufsprühen eines Schaumes und anschließende Bearbeitung mit einer Bürstenreinigungsmaschi- 20 MM Facility Management · 2/2002 ne. Diese sollte weiche bis mittelharte Bürsten besitzen, die sich besser in die Vertiefungen einschmiegen als harte. Grundsätzlich gilt: Je rauer die Oberfläche, desto mehr wird die Reinigung zu einem Drahtseilakt – insbesondere bei Kunstharzböden. Bei hoher Rutschhemmung sollte man auf einen Hochdruckreiniger verzichten. Bild: Sika Bild: Silikal c Kunstharze erhalten die gewünschte raue Oberfläche durch Einstreuen von Quarzsand oder Siliciumcarbid in verschiedenen Korngrößen. stätigen eine Rutschhemmung der Bewertungsgruppen R 9 bis R 13 sowie für den Verdrängungsraum die Klassen V 4 bis V 10. Silikal-Reaktionsharzböden zeigen sich laut Hersteller unbeeindruckt auch von starken mechanischen Belastungen. Nicht zuletzt trägt der Hersteller ästhetischen Aspekten Rechnung: Besonders beliebt ist die Variante, Farbflocken, so genannte Chips, in den Belag einzustreuen. Dadurch lassen sich unzählige Zusammenstellungen mischen. Weimann nennt einen weiteren Vorteil: Die MMA-Böden halten Minustemperaturen, in Sondereinstellungen bis –25 °C, aus und sind damit auch für Kühlräume ge- S I C H E R H E I T TECHNISCHES FM eignet. Gegen Hitze sind Kunstharze allerdings generell empfindlich: Sie sind lediglich für Temperaturen bis 50 °C geeignet oder für eine Reinigung durch heißes Wasser bis 70 °C. Für höhere Temperaturen bietet sich Fliesenbelag an. Insgesamt seltener eingesetzt werden rutschfeste PVC- und Kautschuk-Beläge, die über die Rutschhemmung R 10 nicht hinausgeben, dafür aber einen guten Verdrängungsraum bieten. Jeder kennt die Noppenfußböden aus Flughäfen oder anderen öffentlichen Gebäuden. Ihre Vorteile beschreibt Bauingenieur Alfred Löhr, Experte für Facility Management im Chemnitzer Ingenieurbüro Richter & Partner: „Die PVC-Böden sind kostengünstig und sehr strapazierfähig.“ Und: Auch eine Halle mit sehr schlechtem Betonboden könne schnell und gut saniert werden. Unter Hygiene-Gesichtspunkten sei PVC oder Kaut- schuk ebenfalls interessant. Löhr schränkt ein: „Das Material ist zur Rutschhemmung bei Ölen und Fetten ungeeignet.“ „Eher kein Thema“ sind Matten als rutschhemmende Böden, so Niedner. Interessant seien sie vor allem im Eingangsbereich als Schmutzfang. So liefert die GRS GmbH, Frankfurt, Spezial-Bodenbeläge für den Schleusenbereich vor dem Reinraum. Rutschfest ist dieses Material mit Sicherheit, denn es entlässt einen klebrigen Weichmacher, auf dem die Schmutzpartikel haften bleiben. Zu guter Letzt: Auch zementgebundene Estriche besitzen von Natur aus eine raue Oberfläche und wirken aufgrund der Körnung rutschhemmend – dies ist allerdings nicht gezielt nach R-Kennzahlen herstellbar. Doch werden Böden auf Betonbasis gerne in Zentral- und Hochregallagern, in Verteilerzentren oder Hoch- und Tiefgaragen einge- setzt. „Immerhin haben wir im vergangenen Jahr 2,5 Mio. m2 Industrieböden verlegt“, berichtet Dipl.Ing. Volker Freund von einem der größten deutschen Industriebodenanbieter, der DFT Industrieboden GmbH aus Bremen. MM www.maschinenmarkt.de P Bundesverband Estrich und Belag e. V. P Chemotechnik Abstatt GmbH P Conica Technik AG P DFT Industrieboden GmbH P GRS GmbH P Industrieverband Keramische Fliesen + Platten e. V. P Ingenieurbüro Richter & Partner P Platten-Rathjen GmbH & Co. KG P Sika GmbH P Silikal GmbH MM Facility Management · 2/2002 21 INFRASTRUKTURELLES FM G E B Ä U D E T E C H N I K Innovative Gebäude fordern neue Lichtkonzepte Der gute alte Lichtschalter wird mehr und mehr zu einem Relikt aus vergangenen Zeiten. Lichtmanagement heißt das neue Stichwort. Dank intelligenter Facility Management Systeme führen innovative Gebäude heute ein – computergestütztes – Eigenleben. Das spart nicht nur Energie, sondern steigert auch den Komfort. ANGELA WIEGMANN V or einiger Zeit kursierten Berichte über das „intelligente Haus“ durch die Medien mit dem Kühlschrank, der automatisch eine Einkaufsliste erstellt, der Kaffeemaschine, die von selbst angeht und weiteren technischen Spielereien. Bis auf wenige Ausnahmen blieben diese Ideen jedoch Utopie. Bei kommerziell genutzten Gebäu- 22 MM Facility Management · 2/2002 den hat die intelligente Zukunft jedoch schon lange begonnen. Heizung, Klima, Lüftung, Elektroinstallation, Beleuchtung, Jalousien, Fenster, Gefahrenmeldung und Instandhaltung, alles ist durch ein Facility Management System (FM) gesteuert. Der Bewegungsmelder registriert, wann der letzte Mitarbeiter sein Büro verlässt und schaltet alle Funktionen auf Nachtbetrieb, die Fenster schließen und die Heiztemperatur sinkt. Bei starkem Wind werden die Fenster automatisch geschlossen, an warmen Sommertagen alle Jalousien heruntergefahren. Die Firma Erco aus Lüdenscheid hat vor kurzem einen eigenen Unternehmensbereich für Komponenten und Systeme zur Gebäudesteuerung geschaffen. Andreas Bischoff, Leiter der Unternehmenseinheit: „Die Nutzung der Architektur erkennen wir als einen Prozess, in dem Mensch und Gebäude interagieren. Mit Erco-Controls bieten wir die passenden Systeme, die Gebäudefunktionen entsprechend zu steuern und zu verknüpfen und machen so Architektur prozessfähig.“ Bild: Erco Ansicht der Nordost-Fassade eines Hochregallagers, das nachts wie eine Lichtskulptur leuchtet. G E B Ä U D E T E C H N I K INFRASTRUKTURELLES FM Neue Konzepte für die neue Arbeitsgeneration Die neue Arbeitswelt hat die Anforderungen an ein Gebäude verändert. Im letzten Halbjahr 2001 sind laut einer Focus-Studie 5,4 Millionen Berufstätige und Selbstständige in Deutschland zu einer Geschäftsreise gestartet, mehr als 2,5 Millionen sogar mindestens fünfmal. Leerstehende Büros sind die Folge. Ob Weltunternehmen oder Start-up: kein Unternehmen weiß, wie viele Beschäftigte es in fünf Jahren haben wird und in welcher Arbeitsform diese arbeiten werden. Gebäude müssen sich daher schnell an neue Arbeitsstrukturen anpassen lassen. Durch eine präsenzabhängige Beleuchtung beispielsweise. Welche Mitarbeiter sind im Urlaub, welche auf Geschäftsreise? Wo wird nur halbtags gearbeitet? „Dass sich die Stromkosten durch intelligente Lichtmanagementsysteme drastisch reduzieren lassen, wird längst durch die Praxis belegt“, so Prof. Dr. Mario Adam von der Fachhochschule Düsseldorf, Lehrgebiet Regenerative Energiesysteme und Energieeinsparungen, auf der Tagung „Innovative Energie“ des BUND im April 2002. Dies wurde am Beispiel des Energiemanagements der oberbergischen Stadt Wiehl deutlich: der Stromverbrauch der Beleuchtung konnte bis zu 75% reduziert werden. Das Erfolgsgeheimnis liegt in den tages- lichtabhängigen Präsenzmeldern. Die Lampen sind nur dann an, wenn die Nutzer das Licht wirklich benötigen. Einige Beispiele zeigen, wie bei der Planung von Neubauten von vornherein die Beleuchtung als wichtige Energieeinsparquelle berücksichtigt wurde: Nicht nur die außergewöhnliche Architektur, sondern vor allem das ökologische Energiekonzept machen den Neubau der Nord/LB in Hannover zu einem der zukunftsweisenden Bürogebäude Deutschlands. Günther Schaller vom Architekturbüro Behnisch, Behnisch & Partner aus Stuttgart: „Ein wichtiger Bestandteil ist das Energie- und Klimakonzept mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu minimieren. Beispielsweise durch Tageslichtoptimierung.“ Wahrzeichen des Neubaus sind seine vielen Glasflächen. Nicht nur Außenflächen – auch die Flurwände wurden großflächig verglast. Dadurch werden auch Flure und Treppenhäuser weitgehend natürDer Einblick in die Kommissionierebene lich beleuchtet. Die Lichtplanung hat das Büro des Hochregallagers Bartenbach LichtLabor, Innsbruck, zeigt die gute Aus- durchgeführt. Ziel der Tages- und Kunstlichtlösung ist eine dynamische Lichtsituation im gesamten Gebäude. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, den Einsatz von Tagesund Kunstlicht selbst zu bestimmen. Energieminimierter Betrieb steht im Vordergrund Auch beim Neubau des Rückversicherers Swiss Re in München steht ein energieminimierter Betrieb im Vordergrund. Ein aktives Jalousienmanagement gehört dazu. Gesteuert wird das Zusammenspiel von Kunstund Tageslicht vom Luxmate-Lichtund Raummanagementsystem von Zumtobel Staff. Es steuert nicht nur die Jalousien, sondern stellt außerdem die korrekte Ausleuchtung der Büros sicher. Neben 980 Jalousien und 2700 Leuchten verwaltet das Programm 2100 Schaltkontakte. Die Steuerung der Beleuchtung ist eine echte Innovation: Mit einem einfachen Mausklick können sich die Mitarbeiter ihr ganz individuelles Licht einstellen. Ob für Computer oder Lesearbeit – fünf unterschiedliche Lichteinstellungen sorgen für optimale Beleuchtung. c leuchtung der einzelnen Arbeitsplätze. Bild: Erco In Zukunft dürfte die Technik für ein intelligentes Facility Management zur Standardausrüstung gehören: Nach Einschätzung des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e.V.) ließen sich damit im Durchschnitt mindestens 20% der heute üblichen Betriebskosten einsparen. Wie hoch der Stellenwert des FM ist zeigt sich an der im Juni eigens zu diesem Thema durchgeführten Messe in Düsseldorf 2 mit 177 Aussteller auf 5500 m Messefläche. Dort stellte das Softwareunternehmen Speedikon Facility Management AG die Ergebnisse seiner neuesten Kundenumfrage vor: Danach sehen 91% der Befragten Kostentransparenz als oberstes Ziel. MM Facility Management · 2/2002 23 INFRASTRUKTURELLES FM G E B Ä U D E T E C H N I K forum Berlin die Systeme für Tageslichtnutzung, Kunstlicht, Sonnenschutz und Blendschutz so abgestimmt, dass sie optimal genutzt werden können. Individuelle Lichtlösungen für individuelle Räume a Bild: Zumstobel Staff b c Mit verschiedenen Leuchten (a bis c) lassen sich in einem Büro verschiedene Stimmungen erzeugen. 24 Mitten im Herzen Berlins an der Spree entsteht das Energieforum. Dieser Neubau wird nach dem fortschrittlichen Niedrigstenergiestandard gebaut. Er verbraucht nur 30% der Heizenergie vergleichbarer Gebäude. Für den Komfort der zukünftigen Mieter wurde außerdem großen Wert auf ein optimiertes Beleuchtungssystem gelegt: Häufig müssen tagsüber Jalousien geschlossen werden, damit die Augen nicht geblendet werden. Dadurch wird oft bei Kunstlicht gearbeitet, was nicht nur weniger angenehm ist, sondern auch mehr Energie verbraucht. Aus diesen Gründen wurden im Energie- MM Facility Management · 2/2002 Die neuen Arbeitswelten verändern nicht nur die Anforderungen an das Gebäude, sondern auch an den Arbeitsplatz. Er ist mehr als nur ein Schreibtisch: er ist ein Platz für die Arbeit am PC, zum Lesen, Telefonieren oder für Besprechungen – zu allen möglichen Zeiten und beim desk sharing sogar von mehreren Kollegen. Trotzdem sollte er immer optimale Arbeitsbedingungen für den jeweiligen Nutzer bieten. Entsprechend variabel und anpassbar muss daher die Lichtlösung sein. Nicht nur der Wechsel der Arbeitsplatznutzung – auch der Wechsel der Tagesoder Jahreszeiten bringen immer wieder neue Ansprüche an das Licht mit sich. Jede Zeiteinheit hat ihren eigenen Charakter, der das Umfeld verändert. Um diese Abläufe machen sich Lichtplaner und Nutzer gemeinsam Gedanken. Dr. Carsten Tessmer, Marketing Kommunikation Zumtobel Staff: „Licht muss nicht nur, abgestimmt auf die jeweilige Tätigkeit, für eine optimale Ausleuchtung und damit beste Arbeitsbedingungen sorgen, sondern zugleich verstärkt Kommunikation anregen, Information unterstützen und Wahrnehmung fördern genauso wie Kreativität, Phantasie und gestalterische Lust stimulieren. Auf diese Weise kann Licht dazu beitragen, ein Höchstmaß an Aufnahmefähigkeit und Produktivität zu erreichen.“ Das Ziel künstlicher Beleuchtung ist es, dem Tageslicht möglichst nahe zu kommen. Jetzt hat das natürliche Licht Konkurrenz bekommen: Das Konzept Active Light von Zumtobel Staff macht es möglich, den Tagesverlauf des Lichts zu simulieren oder das Lichtszenario eines Waldspazierganges nachzuvollziehen. Eine programmierbare Steuerungssoftware führt Regie über Einzelleuchten und ganze Leuchtengrup- pen. Bereits in der Konzeptphase wird ein Drehbuch geschrieben, um das Licht auf die individuellen Anforderungen der Menschen im Gebäude abzustimmen. Mit diesem Konzept lassen sich unterschiedliche Stimmungen in unterschiedlichen Bereichen erzeugen: stimulierendes Ambiente in Foyers und Empfangsbereichen, effektvolle Beleuchtung von Repräsentativbereichen oder gesundes, motivierendes Licht am Arbeitsplatz. Denn der gesundheitliche Aspekt ist bei der Arbeitsplatzplanung ein wichtiger Faktor. Wer kennt sie nicht, die langweilige und ermüdende Arbeit am Schreibtisch? Viele Bildschirmarbeiter klagen über überanstrengte Augen. Alles nur Einbildung oder steckt mehr dahinter? Eine viereinhalbjährig angelegte Studie mit 1200 Versuchspersonen – durchgeführt vom Lichtlabor Bartenbach – belegt nun: Fehlerhäufigkeit, Ermüdung und Belastungen des vegetativen Nervensystems hängen mit den jeweiligen Beleuchtungsverhältnissen an solchen Arbeitsplätzen zusammen. Nach Expertenaussagen werden im Büro über 80 % der für die Arbeit benötigten Informationen über das Auge aufgenommen. Diese Zahl verdeutlicht, wie hoch der Stellenwert einer einwandfreien Beleuchtung ist. Kaum ein Arbeitsplatz, an dem nicht Computer, Notebook, Timer, Organizer und Handy zum Einsatz kommen. Lichtspiegelungen auf Screens und Displays stören, erschweren die Arbeit, mindern die Konzentration, provozieren Fehler. Die Mitarbeiter in Call Centern – knapp 200 000, Tendenz steigend – sind besonders stark den Gefahren der Bildschirmarbeit ausgesetzt. Durch den permanenten Blickwechsel zwischen Bildschirm, Unterlagen und Umfeld wird das Auge extrem beansprucht. Als Lösung gilt generell eine Direkt/Indirektbeleuchtung mit zusätzlichen, individuell einzustellenden Einzelplatzleuchten. Tobias Grau, Leuchtenhersteller mit einem spektakulären Verwaltungsgebäude in Rellingen: „Der gezielte Einsatz von Licht, das einen stärkeren Wechsel der Lichtstärken im Raum zulässt, G E B Ä U D E T E C H N I K INFRASTRUKTURELLES FM dient hier der effektvollen Inszenierung der Abläufe, ist Mittel der Differenzierung und Betonung verschiedener Funktionsbereiche. Faszinierend auch der nachts weithin sichtbare historische Schornstein der ehemaligen Lindenbrauerei in Unna (www.stadtunna.de/lichtkunst). Bild: Tobias Grau Neues von den Messen Tischleuchte mit schwenkbarem Reflektor und integriertem Schalter. um eine angenehme Raumatmosphäre zu schaffen, könnte konkret so aussehen: Indirektes Licht über die Ecken, mit Hilfe von Uplights mit Kompaktleuchtstoff als Decken-, Wand- oder Stehleuchten direkt am Schreibtisch, kombiniert mit Halogendownlights in der Decke oder durch Schreibtischleuchten auf die Tischflächen gerichtet.“ Gebäude als Lichtskulpturen Nicht nur in Büroräumen, sondern auch bei Industriegebäuden spielt Beleuchtung eine große Rolle. Industriegebäude werden regelrecht in Szene gesetzt. Wie das Hochregallager von Erco, das nachts wie eine Lichtskulptur leuchtet. Grünblau schimmernd erscheinen auf der vorgehängten Haut aus Gussglas sich stetig verändernde Muster, die an Strichcodes erinnern, die Kennzeichnung für Waren und Pakete. „Die wechselnden Lichtmuster spiegeln die Rolle des computergesteuerten, automatischen Lagers im Netzwerk der Logistik wider“, beschreibt Lichtkünstler Uwe Belzner aus Heidelberg das Konzept. Mit seiner gläsernen Licht-Fassade schafft das Hochregallager P3 eine neue Qualität in der Gestaltung von Industriebauten: Erstmals dient dabei eine Medienfassade dazu, über die Vorgänge im Inneren des Gebäudes zu erzählen. Hinter der Lichtinstallation steckt moderne Technik. Eine Erco-sLichtsteueranlage dimmt und schaltet die Leuchtstofflampen und lässt über 250 verschiedene Lichtszenen ablaufen. Die Fertigungshalle der VW Showfabrik in Dresden ist zugleich Showroom, in dem die Produktion als permanentes MarketingEvent zelebriert wird. Die Firma Siteco aus Traunreut setzte dabei 413 Freiform-Facettenspiegel und 826 400-W-Werfer ein. Licht Auch die Orgatec, Internationale Fachmesse für Einrichtung und Management von Office und Objekt vom 22. bis 26. Oktober in Köln, befasst sich mit dem Thema Lichtplanung. Zumtobel Staff wird dort beispielsweise neue, auf verschiedene Office-Konzepte abgestimmte Lichtlösungen und innovative Office-Lichtsysteme vorstellen. Im Mittelpunkt steht das neue Lichtsystem „Light Fields“, das von der Stehleuchte bis zur skylightartigen Lichtdecke ein bislang unbekanntes Komplett-Programm innovativer Bürobeleuchtung bietet. Eines der Schlagworte auf der light + building war das Thema LED-Lampen. Vorteile dieser halbleiterchipbasierten Lichtquelle sind u.a. ihre nahezu unbegrenzte Lebensdauer und Robustheit. Deshalb widmet die Fördergemeinschaft Gutes Licht (FGL) ihr neues Lichtforum dieser innovativen Lichtquelle, die auch dem Design von Leuchten kräftige Impulse geben soll. Fritz Frenkler, Industriedesigner von f/p design aus Frankfurt, kann dem jedoch nicht zustimmen: „Das Licht aus LED-Lampen ist zwar anders, aber große Ansprüche an den Gestalter beim Entwurf der Leuchten werden nicht gestellt.“ Weg vom starren Licht, das jeden Raum bis in die tiefste Ecke ausleuchtet, hin zu dynamischer, individuell einstellbarer Beleuchtung mit Licht und Schatten, „denn Licht kommt von Feuer und sollte Wärme und Gemütlichkeit und nicht den Charme einer Gefängnisbeleuchtung ausstrahlen“ – so sieht für Fritz Frenkler die optimale Beleuchtung aus. Egal, ob mit oder ohne LED-Technik. MM www.maschinenmarkt.de P Erco P ZVEI Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie P Speedikon Software P Behnisch Behnisch & Partner P Zumtobel Staff P Tobias Grau P Siteco MM Facility Management · 2/2002 25 TECHNISCHES FM A U T O M AT I O N Bussysteme erhöhen die Wirtschaftlichkeit Um große Gebäude heutzutage wirtschaftlich betreiben zu können, aber auch hinsichtlich der notwendigen Sicherheit und des Komforts, den ein modernes Gebäude bieten muss, ist es unbedingt erforderlich, alle Gewerke miteinander zu vernetzen. Bussysteme sorgen dafür, die anfallenden Daten über eine Leitung zu sammeln, um diese zentral auswerten zu können und notwendige Aktionen auszulösen. REINHOLD SCHÄFER U 26 MM Facility Management · 2/2002 Bild: S chäfer nter dem Begriff Gebäudesystemtechnik versteht man die Automatisierung der Funktionsabläufe betriebstechnischer Anlagen in Gebäuden wie Beleuchtung, Heizung und Klimaanlage. Grundlage dafür ist jedoch ein Bussystem, das die verschiedenen Gewerke miteinander vernetzt, damit die heutigen Anforderungen an die Gebäudeinstallation hinsichtlich Komfort, Möglichkeiten flexibler Raumnutzung, zentraler und dezentraler Steuerungen, intelligenter Verknüpfungen von Gewerken und Systemen, Kommunikationsmöglichkeiten sowie Energie- und Betriebskostenminimierung erfüllt werden. Besonders in großen Bürogebäuden wie Banken, wo auf ein Höchstmaß an Flexibilität, Sicherheit und Komfort Wert gelegt wird, lohnt sich ein Installationsbus. Gustav Pfister, Leiter des Produktsegments „Fire“ der Siemens Building Technologies Group ist davon überzeugt: „Der weltweite Trend geht hin zur Integration mannigfaltiger Steuerungs- und Überwachungsaufgaben in einem Gebäude zu einer Gebäudekomplettlösung.“ Offene Bussysteme und Kompatibilität sind gefragt Durch die Verwendung offener Bussysteme wie EIB, LON, M-BUS und ähnlichen Systemen ist der Einsatz von Komponenten unterschiedlicher Hersteller und Anbieter weitgehend möglich, weil die Komponenten durch Normung kompatibel sind. Der Bus macht Insellösungen überflüssig. Verschiedene Gewerke werden miteinander verbunden, was Material- und Logistikkosten einspart. So lassen sich die Gewerke Beleuchtung, Sonnenschutz, Heizung, Lüftung, Tür- und Fensterüberwachung, Melden und Anzeigen, zeitabhängige Steuerung, Energie- und Gebäudemanagement kombinieren. Gustav Pfister erläutert: „Die Gebäudekomplettlösung von Siemens Building Technologies basiert auf einem Dreiebenen-Systemarchitek- Vor allem bei Hochhäusern und großen Gebäudekomplexen rechnet sich die Installation eines Bussystems zur Gebäudeautomation turmodell, das alle Anlagen im Gebäude miteinander koordiniert und die Planung kundenspezifischer, integrierte Lösungen auf Basis von Standardkomponenten ermöglicht.“ Nach Möglichkeit würden dabei offene Branchenstandards für die Kommunikation (TCP/IP, Ethernet, Bacnet, Profibus, Lonmark, Konnex) und Standard-Client-Serverinterfaces (OPC) eingesetzt. „Wo die Kommunikationsstandards diese Anforderungen noch nicht erfüllen“, so Pfister, „beteiligt sich Siemens Building Technologies aktiv an Standardisierungsgremien und unterstützt die Entwicklung von Standards.“ Als Beispiel nannte Pfister die Erweiterung des Bacnet-Standards um das „Life Safety Object“, ein wichtiges Element für die Modellierung von Brandmeldeanlagen. Offene Bussysteme erfüllen somit die Forderungen von Bauherr und Planer nach Komfort, Sicherheit und Energiekosteneinsparung und gewähren alle Freiheiten für Erweiterungs- und Änderungswünsche. Einige Vorteile der Gebäudesystemtechnik sind: c Bei Konferenzräumen ermöglicht ein Lichtszenenbaustein verschiedene vorprogrammierte Lichtszenarien (für Diavortrag, Filmvorführung, Overheadprojektor). Gleichzeitig ist automatisches Hoch- und Herunterfahren von Jalousien und Anpassen der Heizung an fehlender Sonneneinstrahlung möglich. Die Bedienung erfolgt leitungsgebunden oder über Infrarot-Fernbedienung. c Bei der Beheizung von Gebäuden ermöglicht die Heizungssteuerung mit busfähigen Stellantrieben in Kombination mit Fensterkontakten (gleichzeitig als Kontakte für die Alarmanlage nutzbar) beim Öffnen eines Fensters im betreffenden Raum sofort ein Herunterregeln der Heizung. Eine am tatsächlichen Raum- A U T O M AT I O N TECHNISCHES FM wärmebedarf orientierte Heizungsregelung wird möglich. Jeder Raum kann ein eigenes Zeitprofil erhalten. c Die Konstantlichtregelung ermöglicht es, dass in Büroräumen die Lichtstärke auf gleichem Niveau gehalten wird. Die Regelung reagiert auf jede Lichtstärkeänderung. Dadurch können bis zu 60% der Energiekosten eingespart werden, weil bei gutem Tageslicht die Beleuchtung heruntergeregelt wird. c Im Bereich Sonnenschutz können über verschiedene Lichtsensoren Sonnenmarkisen der Gebäudefronten je nach Sonneneinstrahlung herauf- oder heruntergefahren werden. Bei außen liegendem Sonnenschutz werden die Sonnensegel oder Jalousien bei Wind und Regen automatisch eingefahren. c Zur Tür- und Fensterüberwachung werden alle Fenster und Türen auf ihre Zustände überwacht und ausgewertet. c Meldungen (Störmeldungen) werden übertragen und können an jeder Stelle des Gebäudes auf den Bus gegeben und mit Hilfe von Visualisierungssoftware angezeigt werden. c Um wichtige Informationen der Brandmeldeanlage auch auf PC-Bedienstationen zu sehen, kann das Brandmeldesystem über ein so genanntes Gateway beispielsweise in den EIB eingekoppelt werden. Somit ergibt sich die Möglichkeit, bei Brandalarm auf andere Funktionen zuzugreifen, wie Beleuchtung einschalten, Lüftungsklappen öffnen oder Türverriegelung freigeben. Weil alle Gewerke über dasselbe Bussystem kommunizieren, ist ein zeitund nutzungsabhängiges Energiemanagement möglich. EIB, LON und Bacnet sind weit verbreitete Standards Dies sind nur einige der zu realisierenden Möglichkeiten mit der Gebäudesystemtechnik. Hervorzuheben ist neben dem erreichbaren Komfort und der Flexibilität das Energiesparpotential, welches mit dieser Technik verwirklicht werden kann. Untersuchungen haben ergeben, dass bei Bürogebäuden im Laufe von sieben bis acht Jahren die lau- fenden Betriebskosten bereits die Höhe der Gestehungskosten des Gebäudes erreichen. Die Mehrkosten für die intelligente Bustechnik soll sich innerhalb von ein bis drei Jahren (je nach Umfang) amortisieren. Zur Vernetzung innerhalb von Gebäuden haben sich zwei gängige Systeme herauskristallisiert: der EIB, der vor allem in der Elektrotechnik verbreitet ist und das LON, das in der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik, Elektrotechnik und Sicherheitstechnik eingesetzt wird. Fast ausschließlich im Heimbereich findet man die Systeme X-10 (USA), ICH (Dänemark), Peha (Deutschland) und Niko (Belgien). Darüber hinaus gibt es in Deutschland noch die Systeme LCN (wie EIB), M-Bus sowie Ethernet mit TCP/IP. Noch schwieriger wird es, wenn es darum geht, verschiedene Gebäude weltweit miteinander zu vernetzen. „Was ein Gebäudemanager mit globaler Verantwortung braucht, ist unter anderem der Zugriff auf mehrere Standorte. Dazu zählen Aspekte wie das Erfassen aktueller Informationen über den jeweiligen Standort und Zustandsabfragen, wie dort alles funktioniert, wo immer es auch liegt“, erläutert Kevin Osburn, Leiter Product Marketing & Development der Siemens Building Group Building Automation. Neben diesen allgemeinen Anforderungen gebe es natürlich noch eine ganz Reihe spezifischer Kundenwünsche. „Die Verbindung der Gebäudeleitsysteme untereinander ist eine weitere Herausforderung“, gibt Osburn zu bedenken, denn bei den heutigen Standards und Protokollen gelte zwar, dass diese allgemein verfügbar sind, „aber höchstwahrscheinlich nur innerhalb einer bestimmten Branche, vielleicht für Brandschutz oder aber für die Gebäudeleittechnik. Sie aber gewerkeübergreifend zu finden ist oft relativ schwierig.“ Zu den verwendeten Protokollen sagt Osburn: „Der am meisten verwendete Standard, nämlich Bacnet, verbindet zur Zeit nicht nur Gebäudeleitsysteme miteinander, sondern er wurde auch bei anderen Technologien wie Brandschutz und Sicher- Wichtige Bus-Netze LON ist die Abkürzung für „Lokal Operating Network“. LON, auch Lonworks genannt, wurde von der Echelon Corporation, Palo Alto, USA entwickelt. Es kommt heute weltweit in der Gebäude- und Industrieautomation zum Einsatz. In einem LONNetzwerk können (ähnlich dem EIB), zehntausende Sensoren und Aktoren zu einer integrierten Gebäudeautomation verknüpft werden. EIB steht für Europäischer Installations Bus und ist die Weiterentwicklung der altbekannten Elektroinstallation. Es lassen sich Funktionen verwirklichen, die mit herkömmlicher Installation teurer oder nicht realisierbar wären. Der Begriff „EI-BA“ steht für „European Installation Bus Association“, eine 1990 von europäischen Unternehmen der Elektroinstallationstechnik gegründeten Gesellschaft. Bacnet ist die Abkürzung von „Building Automation and Control network“. Es ist ein Kommunikationsprotokoll für die Gebäudeautomation, das von der amerikanischen ASHRAE, der American Society of Heating, Refrigeration, and Air Conditioning Engineers entwickelt und als amerikanischer „ANSI/ASHRAE Standard 135-1995“ erstmals veröffentlicht wurde. heit übernommen. OPC ist ein weiterer Standard, der in der Gebäudetechnik sehr häufig eingesetzt wird.“ Er sorge für einen einfachen Datenaustausch und dafür, auch tatsächlich Zugriff auf Industriesysteme zu erhalten. „Der letzte Standard, der heutzutage am meisten verwendet wird“, so Osburn, „ist LON. Zwar könne LON auf der Gerätesseite sehr leistungsfähig sein, biete aber nur wenig zur Lösung von Problemen bezüglich der Verknüpfung von Systemen rund um die Welt.“ Daher könne jeder dieser Standards, wenn er für die richtige Anwendung eingesetzt werde, dazu beitragen, die Bedürfnisse des global operierenden Anwenders zu erfüllen. MM www.maschinenmarkt.de P EIB-User Club Deutschland e.V P LON Nutzer Organisation e.V. (LNO) P Bacnet MM Facility Management · 2/2002 27 TECHNISCHES FM B I O M E T R I E Der Fingerabdruck gilt bei allen Herstellern biometrischer Systeme als das sicherste Verfahren für die Identifizierung. Bild: Dermalog Iris zählen und zwischen dynamischen Merkmalen wie Stimme und Unterschrift, die ein aktives Handeln der Personen bei der Identifizierung erfordern. Eine 100%-Erkennung bietet jedoch keine der genannten Möglichkeiten. Doch wohin tendiert die biometrische Identifikation und wie sind diese Biometriedaten in der Praxis zu erfassen und zu verarbeiten? Daumen drauf und durch Biometrische Systeme und Verfahren gelten als automatische Identifizierung oder Identitätsbestätigung von Individuen. Sie basieren auf der Psychologie oder bestimmten Verhaltensmustern. Dazu zählen beispielsweise Stimmabdrücke, die Hand- und Fingergeometrie, die Augenstruktur, besondere Handbewegungen, die Handschrifterkennung, die Gesichtsgeometrie oder der alt bekannte Fingerabdruck. DIETMAR KUHN D er Begriff der Biometrie ist eigentlich gar nicht so sehr neu, wenn man weiß, dass Biometrie aus dem Griechischen stammt und sich zu gut Deutsch aus den Worten Bios = Leben und Metron = Maß zusammensetzt, was soviel wie Lebensmessung bedeutet. Auf Grund der bei jedem Menschen einmalig feststellbaren biometrischen Eigenschaften kann mit Hil- 28 MM Facility Management · 2/2002 fe technischer Einrichtungen eine nahezu eindeutige Identifikation vorgenommen werden. Zu diesen besonderen Merkmalen gehören Fingerbild, Gesicht, Handgeometrie, Stimme, Unterschriftsdynamik, Iris und Augenhintergrund. Dabei unterscheidet man zwischen statischenMerkmalen, das heißtsolchen, die sich nur unwesentlich ändern, wozu Fingerabdruck, Gesicht und Fingerabdruck als bestes biometrisches Merkmal Günther Mull, Geschäftsführer der Hamburger Dermalog Identification Systems, setzt dabei mit seinem Unternehmen voll auf die Identifikation per Fingerabdruck. „Wir beschäftigen uns allgemein mit der Biometrie. Entsprechende Verfahren werden teils bei uns entwickelt, untersucht und getestet. Der Fingerabdruck hat sich jedoch bei uns immer wieder aus verschiedenen Gründen als das beste biometrische Merkmal herausgestellt“, so Mull. Und er beweist, dass der Fingerabdruck mehr bietet als nur eine einfache Verifikation. Denn mit den von Dermalog entwickelten AFIS-Lösungen (Automatic Fingerprint Identification System) ist es möglich, unter einer endlosen Zahl von Personen ein bestimmtes Individuum genauestens zu erfassen. AFIS ist eine Entwicklung des Hightech-Konzerns Sagem. Bei jeder Aktion des Individuums kann, sofern AFIS existiert, eine Suche 1 : n auf einer Datenbank gestartet und festgestellt werden, ob die Person diese Aktion schon einmal, eventuell unter anderem Namen oder mit anderen Daten, durchführen wollte. Um nun einer legitimierter Person Zugang zu bestimmten Räumlichkeiten, zu PCs oder Netzwerken zu verschaffen wird der Fingerabdruck auf einer Chipkarte oder Smart Card gespeichert. Dort B I O M E T R I E TECHNISCHES FM wird der Fingerabdruck als Code abgelegt. Als interessantes Anwendungsbeispiel von AFIS gilt der Einsatz als Personalausweis in Form einer Mikroprozessor-Karte. Diese wurde beispielsweise im Sultanat Brunei bereits im Jahr 2000 eingeführt. Als großer Vorteil dieses Kartensystems erwies sich, dass sich verschiedene Behörden daran anschließen konnten. Das Personaldokument gilt somit als Multifunktionskarte, was zu erheblichen Kosteneinsparungen auf verschiedenen Ebenen und zur Verhinderung von Leistungs-Missbrauch führt. Smart Cards als wichtigstes Element in jedem Sicherheitssystem für digitale Signaturen „Biometrie statt PIN oder Passwort“ – darauf setzt auch Elmar Stephan, Entwicklungsingenieur im Bereich Smart Cards und Biometrie beim Münchener Unternehmen Giesecke & Devrient. Auch dort gilt die Smart Card als ein sicherer Datenspeicher. Smart Cards sind das wichtigste Element in jedem Sicherheitssystem, das digitale Signaturen verwendet. Auf keine andere Weise können geheime Schlüssel und Zertifikate so sicher gespeichert werden wie auf einer Smart Card. Dazu können verschiedene Applikationen der Karte verschiedenen Sicherheitsstufen zugeordnet werden. So kann eine Applikation erst dann gestartet werden, wenn die Karte sich in der entsprechenden Sicherheitsstufe befindet. Die Sicherheitsstufen können nur über die ihr zugeordneten Authentifizierungsverfahren erreicht werden. Das bedeutet, das zum Beispiel die erste Stufe über eine Schlüsselauthentifizierung zwischen Karte und Terminal erreicht wird, die zweite Stufe über eine PIN-Prüfung und die drit- Sicherheitsskala Biometrie Wie sicher sind Biometrische Identifikationsverfahren ? ~ 100% Fingerabdruck ~ 98% Iris / Auge ~ 95% Hand-Geometrie ~ 90% Gesicht ~ 80% Unterschrift ~ 75% Stimme Sicherheitsskala: Wie sicher sind die einzelnen biometrischen Identifikationsverfahren denn wirklich? MM Facility Management · 2/2002 29 TECHNISCHES FM B I O M E T R I E Bild: Dermalog Bild: Kaba Benzing Kaba Benzing sieht die Einsatzmöglichkeiten der Biometrie nicht nur als Zugangskontrolle, sondern auch in der Zeiterfassung. Bild: Giesecke & Devrient „Der Fingerabdruck hat sich immer wieder aus verschiedenen Gründen als das beste biometrische Merkmal herausgestellt.“ te über eine biometrische Verifikation. Als eine Weiterentwicklung gilt das so genannte On-Card Matching von Giesecke & Devrient. Dabei werden die biometrischen Daten auf der Chipkarte selbst verglichen. Analog zur PIN bleiben die Referenzdaten dabei in einer sicheren Elmar Stephan, Ent- Umgebung der Chipkarte gespeiwicklungsingenieur chert und werden diese nie verlassen. im Bereich Smart „Die On-Card-Matching-TechnoloCards und Biometrie gie setzt auf das von uns entwickelte beim Münchener Betriebssystem Starcos SPK 2.3, welUnternehmen ches bereits heute alle AnforderunGiesecke & Devrient: gen des deutschen Signaturgesetzes „Die On-Carderfüllt und die Standards für sichere Matching-Techno- digitale Signaturerstellungseinheilogie erfüllt bereits ten unterstützt“, so Stephan. heute alle Anforderungen des deutBiometrie ist einfacher und schen Signaturgleichzeitig sicherer gesetzes.“ Auch der Marktführer für Zeiterfassung und Zugangskontrolle Kaba Benzing aus Villingen-Schwenningen sieht in der Biometrie eine künftige Technologie, die den Anforderungen sicherer Zugangskontrollen gerecht wird. Mit ihr kann nach An- 30 MM Facility Management · 2/2002 Bild 4: Funktionsweise eines biometrischen Systems. sicht von Joachim Schmidt, Marketingleiter bei Kaba Benzing, eine weit höhere Sicherheit bei einfacherer Handhabung und mehr Komfort für die Benutzer erreicht werden. Zudem wird damit eine größere Rechtsverbindlichkeit und Verlässlichkeit erzielt. Biometrie auch für die Zeiterfassung anwenden Der Finger spielt auch bei Kaba Benzing eine bedeutende Rolle. Erst auf der Cebit 2002 stellte das Unternehmen ein Fingerprint-System vor, das zusammen mit dem Biometrie-Spezialisten Biometric Solutions AG in Saarbrücken entwickelt wurde. Es basiert ebenfalls auf dem AFIS-Gedanken. Diese Technologie des Lesens eines Fingerabdrucks wird neben dem bereits oben genannten Beispiel als Personalausweis auch erfolgreich bei den internationalen Sicherheitsorganen FBI, Interpol und BKA eingesetzt. Dort wurden bereits Millionen von Fingerabdrücken in den Datenbanken erfasst und zur Identifizierung verarbeitet. Bild: Giesecke & Devrient Günther Mull, Geschäftsführer der Hamburger Dermalog Identification Systems: Kaba Benzing sieht die Einsatzmöglichkeiten der Biometrie jedoch nicht nur als Zugangskontrolle, sondern auch in der Zeiterfassung. Mit der Authentifizierung am neuen Kaba Benzing Biometrie-Terminal soll eine eindeutige Identifizierung gewährleistet sein, so dass ein zusätzlicher Ausweis nicht mehr benötigt wird. Gegenüber herkömmlichen Verfahren gilt auch bei den Schwarzwäldern der Fingerabdruck als unverwechselbar. Dazu kommt, dass dieses Merkmal weder gestohlen noch verloren oder vergessen werden kann. Finger statt Ausweise – solche ausweislosen Systeme werden insbesondere von Großunternehmen mit hoher Fluktuation gefordert. Als Beispiel gilt dafür die Lebensmittelindustrie, deren Mitarbeiter keine Ausweise mehr bei sich tragen dürfen. Wenn auch das Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan den Markt für Fingerabdrucksysteme mit 5,1 Mio. Dollar im Jahre 2001 bis 424 Mio. Dollar im Jahre 2006 beziffert, gilt die Biometrie bei Kaba Benzing noch als so genanntes Add-on. „Wie sich die Stückzahlen von biometrischen Systemen weiterentwickeln werden, steht und fällt mit der Akzeptanz der Mitarbeiter. Dies wiederum hängt davon ab, wie stabil die Systeme laufen“, konstatiert Ingo Österreicher, Teamleiter in der Entwicklungsabteilung bei Kaba Benzing. Also, worauf denn noch lange warten? Daumen drauf und durch! MM www.maschinenmarkt.de P Dermalog, Hamburg P Giesecke & Devrient, München P Kaba Benzing, VillingenSchwenningen TECHNISCHES FM P R O D U K T E Contracting-Projekt spart 20% Energie Mehr Einsparungen als berechnet beschert ein modernes EnergieContracting-Projekt der Stadt Bergisch Gladbach. Die Haushaltskasse wird dadurch nach Aussage der Energieagentur NRW in fünfeinhalb Jahren um mehr als 200 000 Euro entlastet. Vor gut drei Jahren hatte die Stadt beschlossen, die maroden versorgungstechnischen Einrichtungen in acht öffentlichen Gebäuden auf Vordermann zu bringen. Die Kommune entschied sich dazu, erstmalig eine Contractinglösung auszuschreiben. Die Energieagentur NRW stand der Verwaltung dabei beratend zur Seite. Man entschied sich für eine innovative Kombination aus Anlagen- und Einsparcontracting, um die energetische Sanierung des Rathauses Bensberg, von vier Grundschulen, einer Gesamtschule und zwei Turnhallen voranzubringen. Die Contractor Syntas Energiemanagement GmbH in Bietergemeinschaft mit dem örtlichen Energieversorger Belkaw erhielt den Auftrag, in fünf der acht Gebäudens die veralteten Heizanlagen auszutauschen. Nach der Sanierung konnten 20% der Energiekosten eingespart werden – garantiert worden waren 15%. c Energieagentur NRW, Tel. (02 02) 2 45 52-29, www.ea-nrw.de Computer Aided Facility erhöht Leittechnikleistung Eine Auswertung in Häufigkeit und Art der Störungen ist bei Gebäudeleittechniksystemen oft mühselig. Die Leistungsfähigkeit der Gebäudeleittechnik in diesen Bereichen kann durch den Einsatz eines Computer-Aided-Facility-Management-(CAFM)-Systems unterstützt, erweitert und optimiert werden. Der sinnvolle Datenaustausch der beiden Systeme wird über Schnittstellen realisiert. Ein CAFM-System kann die Verbindung der technischen Prozesse zu infrastrukturellen und kaufmännischen Belangen betrieblicher Abläufe herstellen. Die Software Famos zum Beispiel soll eine Auswertung der Störanfälligkeit einzelner Baugruppen oder Bauteile, der benötigten Reparaturleistungen und der resultierenden Kosten ermöglichen. In der technischen Anlagendokumentation des Systems können neben grafischen Daten, Richtlinien und Betriebsanleitungen auch Fehlerdokumentationen hinterlegt werden. c Keßler Real Estate Solutions GmbH, Tel. (03 41) 4 90 70-0, www.kessler-gruppe.de Kommunikationsfreudiger Bus Kommunikationsfreudig aufgebaut ist der MC200-Bus. Als Teilnehmer des Feldbus-Netzwerkes stellt er nicht nur den klassischen Aktor dar, sondern bietet auch die Möglichkeit eines aktiven Informationsknotens. Zusätzlich zum Busanschluss können zwei analoge Eingänge und drei digitale Eingänge direkt angeschlossen werden. Bus- 32 MM Facility Management · 2/2002 einbindung, Parametrierung und Inbetriebnahme sind ohne zusätzliche Komponenten einfach mit der vertrauten Bedienphilosophie DDC3000 möglich, so der Anbieter. Das Gerät ist fernparametierbar und für weitläufige Netzwerke bis 2000 m Ausdehnung geeignet. Zur Integration von digitalen/analogen Signalen aus dem Feld werden kei- ne zusätzlichen Bausteine benötigt. Die Software ermöglicht die Optimierung bei und nach der Inbetriebnahme. c Kieback & Peter GmbH & Co KG, Tel. (0 30) 6 00 95-135, www.kieback-peter.de Lonmark spart 40% an Verkabelung ein Um sowohl Kostenvorteile bei der Investition und Unterhaltung als auch Flexibilität bei Erweiterungen und Nutzungsänderungen zu gewinnen, hat der Auto-Dienstleister 2 A.T.U. in seinem neuen 80 000 m großen Logistik- und Recyclingzentrum in Werl alle technischen Gewerke in ein Lonworks-Netzwerk mit integriert. Die Heger Gebäudeautomation Ingenieurgesellschaft mbH installierte als Systemintegrator ein dezentrales Lonworks-Netzwerk mit 26 Teilnetzen. Durch den dezentralen Aufbau des Netzwerks konnte allein der Verkabelungsaufwand im Vergleich zu DDC- oder SPS-basierten Automationslösungen um 40% reduziert werden. c Tema Technologie Marketing GmbH, Tel. (02 41) 8 89 70-46, www.tema.de Eigenständiges Facility Management Orgis, Partner von SAP SI AG und DSC Software AG, setzt auf weiterhin starke Nachfrage nach ihrer Lösung für ein Facility Management mit SAP R/3 und direkter Grafikeinbindung. Die so genannte Middleware EOL (Equipment Office Link) ermöglicht ein eigenständiges Facility Management unter der Datenhoheit (und dem Sicherheitskonzept) des SAP-Systems. Die Erweiterung der SAP-Datenstrukturen um grafische Raum- und Flächenobjekte ermögliche auch eine erweiterte und grafisch unterstützte Leerstands- und Belegungsanalyse. c Orgis Software GmbH, (0 62 51) 936 90 80, www.orgis-software.de P R O D U K T E TECHNISCHES FM Software für Niederspannungsverteiler Das Totally Integrated Power (TIP) Softwaretool Simaris Pisaa von Siemens Automation & Drives (A&D) wurde in der Version 3.1 um neue Produktdaten und Programmteile erweitert. Die Projektierungs- und Verwaltungsmasken wurden modernisiert. Das Programm unterstützt Installateure bei der Angebotserstellung und Auftragsbearbeitung und ist ein Baustein von TIP, dem Siemens-System zur Optimierung der Energieverteilung innerhalb eines Gebäudes. Mit der Version 3.1 können nun die neuen Stratum-3200-Schränke und -Einbausätze, die StratumInstallationsverteiler, die SentronLeistungsschalter 3VL und das komplette Sikus-3200-Reihenschaltschranksystem projektiert werden, so der Hersteller. Das neue grafische Auswahlwerkzeug ermög- licht Ausdrucke von Aufbauzeichnung mit Rahmen in A3- und A4Querformat. Außerdem können Einbausätze und einzelne Produkte von Feld zu Feld verschoben werden – dadurch ist die Aufbauzeichnung variabel veränderbar. Bei der Auswahl von Verteilern und deren Zubehör ist eine Vorabeinstellung möglich: Wird beispielsweise die Technik „DIN“ eingestellt, werden nur noch DIN-Verteilersysteme angeboten. Das Zubehör kann dabei auf alle gleichen Felder Zeit sparend kopiert werden. Einbaugeräte wie beispielsweise Leitungsschutzschalter werden weiterhin einzeln aufgeführt, das erleichtert den Vergleich mit der vorliegenden Ausschreibung. c Siemens Business Services, Fax (09 11) 9 78-33 21, [email protected] Optimales Raumklima durch Zonenlösungen Die Optimierung des Raumklimas bei gleichzeitiger Senkung der Energiekosten ermöglicht das Zonensystem, das jetzt vorgestellt wird. Ein Raum wird auch heute noch vielfach als kleinste Einheit in einem Gebäude betrachtet. Daraus ergeben sich starre Strukturen, die sicher den Anforderungen in der Planungsphase gerecht werden, aber zukünftige Nutzungsänderungen nicht oder nur unzureichend berücksichtigen. Löst man sich von dieser Betrachtungsweise und teilt ein Gebäude in Zonen ein, die von der eigentlichen Raumaufteilung unabhängig sind, so erhält man mit Blick auf zukünftige Grundrissund Nutzungsänderungen ein Maximum an Flexibilität. Besteht zum Beispiel in einem Bürogebäude die Notwendigkeit, Wände zu versetzen oder hinzuzufügen, wird durch offene und flexible Zonenlösungen der Konfigurationsaufwand auf ein absolutes Minimum reduziert. Die Zonenaufteilung ergibt den positiven Effekt, dass Gebäudeeigentümer und -betreiber Energiekosten senken und in Zukunft auf Nutzungsänderungen regieren können. Grundrissänderungen haben keine nennenswerten Kosten zur Folge, sodass man sich den Komfort-Anforderungen neuer Mieter anpassen oder vorhandene Arbeitsplätze neu gruppieren kann, um Platz für zusätzliche Mitarbeiter zu schaffen. c TAC GmbH Control Systems, Tel. (02 08) 8 24 86-0, [email protected] Rutschfeste PVC-Fliesen In Produktions- und Lagerhallen ist ein funktionstüchtiger Boden Bedingung für sicheres Arbeiten und effizientes Produzieren. Die robuste, praxiserprobte Lösung heißt Sila K6. Die rutschfeste PVC-Fliese mit pyramidenartige Oberfläche (Rutschsicherheit R10 nach DIN) toleriert sehr starke Belastungen (Beanspruchungsklasse K5) und ist geeignet für Hubwagen und schwere Gabelstapler. Das doppelt glasgitterarmierte Material fängt harte Stöße elastisch auf. Stolperkanten gibt es nicht, denn Mittelfliesen, Eckfliesen und niveauausgleichende Rampenmodule gestatten eine perfekte Anpassung selbst an Problemböden. Das Besondere: der Boden wird wie ein Puzzle Zug um Zug verlegt, der Betrieb kann parallel weiterlaufen. Verkehrszonen und besondere Gefahrenbereiche können farbig abgesetzt und mit speziellen Piktogramm-Fliesen eindeutig gekennzeichnet werden. Dazu stehen acht Grundfarben und zehn Dekorfarben zur Verfügung. Sollten sich Flächenaufteilung und Arbeitswege einmal ändern – dann verlegt man die Fliesen einfach neu. c Silcatec GmbH, Tel. (0 24 03) 78 96-0, www.silcatec.de Weborientierte Software Die Speedikon Facility Management AG hat ihre Produktfamilie um die Produktreihe SpeedikonFM-Webdesk erweitert. Durch die neue Produktreihe wird FacilityManagement zu einem dezentralen Werkzeug, das sich in verzweigte Firmenstrukturen und in die Verbindung zwischen Kunden und Lieferanten eingliedert. Alle Module der neuen Softwarereihe laufen auf handelsüblichen Browsern und bedürfen keiner Plug-Ins. Sowohl die Arbeitsabläufe als auch das Corporate Design dieser Internetportale sind frei gestaltbar. Ein Sicherheitssystem sorgt für entsprechenden Zugriffs- und Datenschutz. c Speedikon Facility Management AG, Tel. (0 62 51) 5 84-1 04, [email protected]] MM Facility Management · 2/2002 33 KAUFMÄNNISCHES FM R E A L L O C AT I O N Vom Prototyp zur Erfolgsserie Die kühnsten Erwartungen übertraf die neue Kongressmesse Reallocation. Statt der geplanten 50 Aussteller lockte die Veranstaltung 188 Kommunen, Wirtschaftsförderer und Dienstleister rund um das Thema Gewerbeimmobilie nach Leipzig. Mehr als 500 Kongressteilnehmer informierten sich über Liegenschaften und Investitionsmöglichkeiten in den neuen Bundesländern und Osteuropa. Jürgen Schreier Messechef Werner M. Dornscheidt bei der Einweihung des Messefliegers, der auch zum „Fly-AwayDay“ eingesetzt wurde. 34 E inen glänzenden Start hatte die neue Kongressmesse für Gewerbeimmobilien und -flächen Reallocation, die vom 12. bis 13. September in Leipzig ihre Premiere feierte. Mit mehr als 600 Kongressteilnehmern aus sieben Ländern wurde das ehrgeizige Ziel erreicht. Im Mittelpunkt der Kongressmesse standen Investitionen und Gewerbeansiedlungen in den neuen Bundesländern sowie in Mittel- und Osteuropa. 118 Kommunen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Investitionsagenturen, Marketresearcher, Steuer-, Unternehmens- und Personalberatungen sowie Rechtsanwaltskanzleien, Logistikfirmen, Immobilienmakler und Banken aus dem In- und Ausland präsentieren Fachinformationen, Dienstleistungen und Offerten auf den Ständen und im Rahmen des MM Facility Management · 2/2002 Kongressprogramms. Das ursprüngliche Ziel von 50 Ausstellern wurde damit weit übertroffen. Mehr als ein Drittel der Firmen und Kommunen kam aus Osteuropa. Ein weiteres Drittel der Aussteller präsentierte Gewerbeflächen und Gewerbeimmobilien aus den neuen Bundesländern. Zahlreiche renommierte Firmen befanden sich unter den Ausstellern – darunter der international tätige Immobilienspezialist Aengevelt sowie Danzas, Ernst & Young, KPMG, PWC, Schenker und Tercon. „Uns ist ein sehr guter Start gelungen“, freut sich Leipzigs Messechef Werner M. Dornscheidt, „Der große Zuspruch bestätigt unser Konzept und zeigt, wie hoch der Bedarf an qualifizierten Informationen über die EU-Beitrittsstaaten ist. Mit der Reallocation haben wir eine Veranstaltung konzipiert, die mittelständischen Unternehmern, Investoren und institutionellen Anlegern hilft, das Risiko ihrer Investitionsentscheidungen so klein wie möglich zu halten.“ Von einem „gewaltigen Informationsdefizit“ sprach auch der langjährige Vorstandsvorsitzende der Jenoptik AG und Messepräsident, Lo- Ein „gewaltiges Informationsdefizit“ in Sachen neue Länder und Osteuropa hat Messepräsident Lothar Späth ausgemacht. Die Reallocation trägt seiner Auffassung nach „hervorragend“ dazu bei, dem Informationsmangel zu begegnen. thar Späth, zur Eröffnung der Veranstaltung. Die Reallocation trage „hervorragend“ dazu bei, diesem Informationsmangel zu begegnen. Die Veranstaltung liefere mittelständischen Firmen alle wichtigen Auskünfte aus einer Hand. Gerade die mittelständische Industrie ist nach Späths Überzeugung besonders darauf angewiesen, die Chancen, die sich aus der internationalen Arbeitsteilung und Zusammenarbeit ergeben, zu nutzen. Die Wachstumsmärkte liegen in Osteuropa Eine besondere Rolle komme hierbei den neuen Bundesländern zu, deren Potenziale besonders im technologie- und wissenschaftsorientierten Bereich lägen. „Wirtschaftspolitik in Europa wird künftig Standortpolitik sein“, so Späth. Für expandierende Unternehmen werde mehr denn je von Ausschlag sein, einen optimalen Platz für Investitionen und die Erschließung neuer Märkte zu finden. Die Ziele und die Wachstumsmärkte der Zukunft sieht Späth, der die Messepräsidentschaft über diese erste deutsche Kongress-Messe für Investitionen und Gewerbeansiedlungen in Mittel- und Osteuropa über- R E A L L O C AT I O N KAUFMÄNNISCHES FM nommen hat, bei den östlichen EUBeitrittskandidaten. Sie wiesen weltweit das dynamischste Wirtschaftswachstum auf und gehörten zu den wichtigsten Handelspartnern der EU. 56% der deutschen Unternehmen hätten mittlerweile in Mittelund Osteuropa investiert. In Westeuropa liegt der Anteil bei 60%. Bei den kleinen und mittelständischen Firmen investierten sogar mehr Unternehmen in Mittel- und Osteuropa als in Westeuropa. Der deutsche Handel mit Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei übersteige schon heute das Volumen, das einst mit Spanien oder Portugal zum Zeitpunkt des EU-Beitritts erreicht worden sei. Am ehesten vom Wachstumsschub, der von den mittel- und osteuropäischen Ländern ausgehe, dürften nach Einschätzung Späths die neuen Bundesländer profitieren. Gleichzeitig könne Deutschland produktionsorientierten Unternehmen aus Mittel- und Osteuropa als Brücke nach Westeuropa dienen. Die Entwicklung des Immobilienmarktes in den Beitrittsländern bewertete Späth als „viel normaler“ als in den neuen Ländern, wo die Entwicklung durch „künstliche Steuerprogramme forciert“ worden sei. Ausdrücklich sprach sich Späth dafür aus, in Abstimmung mit der EU grenzüberschreitende offene Sonderwirtschaftszonen zu schaffen. Als Beispiele nannte er den Raum Görlitz und die Lausitz. Das eröffne vor allem mittelständischen Firmen auf deutscher Seite gute Möglichkeiten, an der gegenwärtigen Wirtschaftsdynamik im Osten teilzuhaben. Sachsens Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo, der offiziellen Startschuss für die Reallocation gab, sieht in der Kooperation mit den östlichen Nachbarstaaten „mehr Chancen als Herausforderungen“. Die gemeinsame Zukunft liege in Synergieeffekten und einer länderübergreifenden Arbeitsteilung, wie sie bereits in der Automobilindustrie erfolgreich praktiziert werde. Sachsen sei deshalb sehr offen für die EU-Erweiterung und neue Partnerschaften. Neue Messen wecken naturgemäß Erwartungen und diese wurden im Hinblick auf die Reallocation nicht enttäuscht. Konzept und Verlauf der Veranstaltung stießen bei den Ausstellern auf Zuspruch, wobei vor allem der gute Branchenmix und das konkrete Investitionsinteresse der Besucher mit besonderem Lob bedacht wurden. „Die Besucher kamen sehr zielgerichtet und mit konkreten Anliegen auf die Reallocation“, so Klaus-Dieter Schwensen von der TLG Immobilien GmbH. Ähnlich äußert sich Ute Kupsch, Geschäftsführerin der Wirtschaftsfördergesellschaft Oberhavel mbH: „Der Ansatz, den diese Messe verfolgt, ist gut und wichtig. Einige Gespräche, die wir führen konnten, zeigen nachhaltiges Interesse.“ Zufriedene Gesichter gab es auch bei den ausländischen Ausstellern. „Wir tafen in Leipzig auf ein sehr interessiertes Publikum“, betont Dan Kenney von TRM Czech in Prag. „Die Kontakte waren erfreulich und geben uns die Zuversicht für nachfolgende Geschäfte.“ Folglich wollen die tschechischen Städte und Kommunen im Rahmen der nächsten Veranstaltung noch stärker Flagge zeigen. während Ungarn ein reges Interesse aus Deutschland und dem Ausland verzeichnete. „Ich fahre zuversichtlich zurück“, bekennt Peter Erdösi, Direktor im Ungarischen Wirtschaftsministerium. „Wir sind rundum zufrieden“, konstatierte Artur Bobovnicky, Generaldirektor der slowakischen Investitionsagentur Sario. Auch die polnischen Aussteller berichten über zahlreiche Kontakte und fruchtbare Gespräche. „Keine Frage, wir kommen wieder“, so Agata Glonek, Managerin bei der Warschauer Bank BHP. Das Angebot der Reallocation beschränkte sich keineswegs auf Immobilien und Gewerbeflächen. „Es deckt das gesamte Dienstleistungsspektrum im Zusammenhang mit einer Ansiedlung ab, auf das Unternehmen im Zuge eines wirtschaftlichen Engagements an einem neuen Standort zurückgreifen sollten“, erläutert Reallocation-Projektleiter Hans Werner Reinhard. Während des Rahmenprogramms beschrie- ben renommierte Institute und Unternehmensberatungen in Kurzvorträgen detailliert die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Zielländern. Außerdem erhielten die Besucher Informationen zu Marktstrukturen, Fördermitteln, zum Grundstücks-, Steuer-, Planungs- und Baurecht sowie zum Immobilienmarkt. Eigens von der European Business School für die Reallocation erstellte länderspezifische Check-Listen halfen den Besuchern, die Angebote durch gezielte Fragestellungen bewerten zu können. Ein besonderes „Bonbon“ war zweifellos der so genannten „FlyAway-Day“ am 14. September, für den die Leipziger Messe Flugzeuge nach Kosice (Slowakei) und Wrozlaw (Polen) gechartert hatte. Investoren bekamen so die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von den Standortbedingungen sowie den Ansiedlungs- und Investitionsmöglichkeiten zu machen und mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu sprechen. Auf die nächste Reallocation darf man also gespannt sein. Sie findet vom 8. bis 9. Mai 2003 statt – wieder mit einem anschließenden „FlyAway-Day“. „Vom Prototyp zur Erfolgsserie“, resümiert Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien. „Leipzig ist die Informations- und Kommunikationsplattform für den Auf- und Ausbau der Zusammenarbeit mit Osteuropa.“ MM Projektleiter Hans Werner Reinhard, Projektleiter: „Das Angebot der Reallocation deckt das gesamte Dienstleistungsspektrum im Zusammenhang mit einer Ansiedlung ab, auf das Unternehmen im Zuge eines wirtschaftlichen Engagements an einem neuen Standort zurückgreifen sollten.“ WEITERE INFORMATIONEN Hans Werner Reinhard, Projektleiter Leipziger Messe GmbH, 04356 Leipzig, Tel. (03 41) 6 78-81 04, Fax (03 41) 6 78-81 09, [email protected] MM Facility Management · 2/2002 39 KAUFMÄNNISCHES FM M E T H O D E N K ATA S T E R Methodenkataster optimiert die Beschaffung Um Synergien und methodische Best-Practices im konzernweiten Einkauf zu nutzen, hat die Deutsche Lufthansa AG ein Beschaffungs- und Methodenkataster angelegt. Das jetzt abgeschlossene Projekt hat deutliche Auswirkungen auf die Management-Prozesse in dem weit verzweigten Unternehmen. ULRICH W. SCHAMARI D ie Optimierung des Einkaufs mittels des Katasters birgt ein zentral steuerndes Element in sich. Die einzelnen Gliederungen des Konzerns sind gehalten, die gesammelten Daten – etwa die Einkaufspreise bestimmter Waren – im Sinne einer Kostenreduzierung zu gebrauchen. Ebenso sollen die als effektiv identifizierten Einkaufsmethoden – beispielsweise Auktionen – von den Managern der zahlreichen Facilities im Großunternehmen angewandt werden, wo immer dies adäquat ist. Damit gewinnt die Einkaufsoptimierung direkten Einfluss auf die Führung der einzelnen Unternehmensteile und -einrichtungen. Bild: Lufthansa Entlasten von artfremden Einkäufen 40 MM Facility Management · 2/2002 Lufthansa-Flugzeuge auf dem Flughafen München. Das in vier selbständige Module aufgeteilte 1010 m lange Passagierterminal hat 20 Fluggastbrücken und 14 Boarding-Stations auf dem Vorfeld. Das gemeinsame Vorgehen eröffnet auch neue Möglichkeiten in den vielfältigen Sektoren des Unternehmens – durch die Entlastung von aufgabenfremden Einkäufen, die eine Konzentration auf die spezifischen Beschaffungsaktivitäten erlaubt. Mit anderen Worten: Der Einkauf der LufthansaCateringgesellschaft LSG kann sich voll um die gesellschaftsspezifischen Warengruppen wie etwa Lebensmittel kümmern und muss sich nicht auch noch um das Büromaterial bemühen. Dass es solche Optimierungschancen zuhauf gibt, liegt an der Struktur des Unternehmens mit dem Kranich. Ulrich Schott-Wüllenweber, Leiter des Strategischen Einkaufs für Konzern- und Partnerprojekte, erläutert dies so: „Wir sind ein Konzern, der sehr stark in Konzerngesellschaften untergliedert ist. Das M E T H O D E N K ATA S T E R KAUFMÄNNISCHES FM Eigenständigkeit bleibt erhalten Dennoch bleiben die Gesellschaften Töchter der Lufthansa AG und das in der Regel zu hundert Prozent. Dies gilt auch für die große Zahl der weiteren Konzerngesellschaften, die überwiegend sehr klein sind und dem Betrieb von Facilities dienen – etwa einer Schulungsstätte, einem Rechenzentrum oder einem Stadtbüro in einer fernöstlichen Metropole. Die Gewährung der Eigenständigkeit bedeutete für die Konzerngesellschaften, dass ihnen auch die kaufmännischen Funktionen wie Personal, Einkauf und Rechnungswesen selbstverantwortlich übertragen wurden. Die Lufthansa schwamm damit auf der Dezentralisierungswelle des vorigen Jahrzehnts, die zu vielen Profit-Centern innerhalb einer Organisation führte. Für das Gesamtunternehmen ergab sich jedoch ein hoher Effektivitätsverlust aus der Übertragung fast aller Funktionen auf das Management der einzelnen Facilities: Das Rad wurde viele Male neu erfunden! Das Ziel der Eigenständigkeit für die diversen Konzernteile konnte zwar erreicht werden und die Gesellschaften haben sich am Markt behauptet, doch ging dabei Synergie verloren. Deshalb will man laut Schott-Wüllenweber nun nach Abschluss dieser Reorganisationsphase die weitere Optimierung in Angriff nehmen. Vor allem im Einkauf sieht er die Möglichkeit einer Vielzahl von Synergien. Die Chancen zur Steigerung der Effektivität bestehen sowohl im Einkaufsprozess als auch bei den Einkaufsmengen. Deshalb wird jetzt eine Zusammenarbeit angestrebt, die konzernweit koordiniert ist. Es soll dabei keine Rückkehr zu zentralistischen Strukturen erfolgen. Vielmehr will man die Strategie der Eigenständigkeit fortsetzen – jedoch ohne puristische Komponenten, wie sie in der Abspaltung bis zur völligen operativen Unabhängigkeit zum Ausdruck kämen. Pragmatisch soll den eigenständigen Gesellschaften die Gelegenheit gegeben werden, sich innerhalb des Konzerns an Einkaufsleistungen anzuhängen, die sich bei anderen Facilities bewährt haben. So lässt sich eine strukturierte Zusammenarbeit der Konzerngesellschaften entwickeln. Vorangegangen waren erste Versuche, in denen spontan geprüft wurde, wie man kooperieren kann. Dabei setzte sich schnell die Erkenntnis durch, dass das Zusammenwirken strukturiert stattfinden muss und einer konzeptionellen Plattform bedarf. Denn der Konzern mit seinen Hunderten von Gesellschaften und Einrichtungen ist natürlich für die Abstimmung von gemeinsamen Maßnahmen im Rahmen wöchentlicher Meetings viel zu groß. Es muss eine organisatorische Plattform und ein strukturiertes Vorgehen geben, da sonst nur Zufallsergebnisse produziert werden. „Sonst sitzen konstruktive Leute am Tisch, die sagen: Jetzt lass uns doch mal in dem Bereich X zusammenarbeiten, und danach kommen sie auf den Bereich Y. Das müssen aber nicht unbedingt die Bereiche sein, die einen sehr großen Mehrwert stiften“, weiß Schott-Wüllenweber aus Erfahrung. Eine Systematik ist demnach für die erfolgreiche Einkaufskooperation unabdingbar. Systematik schafft mehr Transparenz Ulrich SchottWüllenweber, Leiter des Strategischen Einkaufs für Konzern- und Partnerprojekte der Lufthansa: „Wir sind ein Konzern, der sehr stark in Konzerngesellschaften untergliedert ist. Das ist bewusst so gewählt, weil jede dieser Einheiten eine eigene Kompetenz am Markt erarbeiten und eigene Kunden gewinnen soll.“ Für weitere Überlegungen zur Gestaltung der zukünftigen Zusammenarbeit wurde deshalb zunächst mehr Transparenz geschaffen, vor allem was die im Konzern angewandten Beschaffungsdaten Thorsten M. Schiefer, Geschäftsführer von BrainNet: „Es ist eine typische Situation in Konzernunternehmen, dass sich die einzelnen Unternehmensbereiche zwar gerne abstimmen würden, es aber oft an einer Informationsbasis wie dem Kataster mangelt.“ Bild: Lufthansa ist bewusst so gewählt, weil jede dieser Konzerngesellschaften eine eigene Kompetenz am Markt erarbeiten und eigene Kunden gewinnen soll.“ Gegenwärtig gibt es sieben strategische Geschäftseinheiten, denen die mehr als 250 Konzerngesellschaften zugeordnet sind. Einige dieser Gesellschaften haben eine beachtliche Größe – so etwa das PassagierflugUnternehmen Lufthansa Passage, die Luftfrachtgesellschaft Lufthansa Cargo, der Wartungsdiensteanbieter Lufthansa Technik, der Buchungssystemprovider Lufthansa Systems, der Caterer LSG und Regionalfluglinie City Line. Sie alle wurden in den 1990er Jahren gezielt in die Eigenständigkeit überführt, um die Chancen für die Akquisition von Kunden, die nicht zum Konzern zählen, zu erhöhen. Bild: 1: Um Synergien und methodische Best-Practices im konzernweiten Einkauf zu nutzen, hat die Deutsche Lufthansa AG ein Beschaffungs- und Methodenkataster angelegt. MM Facility Management · 2/2002 41 KAUFMÄNNISCHES FM M E T H O D E N K ATA S T E R Bild: Lufthansa und Beschaffungsmethoden betrifft. Der logische erste Schritt hierzu war eine umfassende, konzernweite Bestandsaufnahme durch das Erstellen eines Beschaffungs- und Methodenkatasters. Es gibt einen klaren Überblick über die Beschaffungsdaten: Wer beschafft was bei wem? Die gleichzeitig ermittelte Übersicht über die Methodik lässt zudem erkennen, mit welcher Einkaufsmethode bestimmte Waren beschafft werden und wie professionell beim Einkauf vorgegangen wird. Die Skala der Methoden ist sehr groß: Nach der Feststellung eines Bedarfs kann man zum Telefon greifen und den Lieferanten anrufen, der schon immer beauftragt wurde. Oder man nimmt den Anbieter, der auf den Gelben Seiten ganz oben steht, und freut sich, wenn man mit diesem auch noch einen Skonto-Betrag aushandelt. Professionelle Einkaufsprozesse sehen natürlich ganz anders aus: Man spezifiziert zunächst genau, was gebraucht wird, um sich selbst darüber klar zu werden, mit welchen Anforderungen an den Lieferanten heranzugehen ist. Und dann macht man eine Ausschreibung. Das Anlegen des Katasters hat gezeigt, dass in einem Konzern wie der Lufthansa alle Varianten auf der Skala der Einkaufsmethoden vertreten sind. Wie der verantwortliche Manager Schott-Wüllenweber feststellt, existieren sowohl hoch professionel- 42 le Beschaffungsvorgänge, die über elektronische Marktplätze laufen, als auch die simplen Einkäufe per Telefon nach Konsultation der Gelben Seiten. Zweifellos hat das Internet mit seinen Beschaffungsportalen eine große qualitative Veränderung der Einkaufsprozesse bewirkt. Mit Einführung dieser Tools sind Quantensprünge in der Beschaffungsmethodik gelungen. Durch sie kann der Einkauf sehr schnell professionalisiert werden, weil mit ihrer Nutzung ein neuer Standard in der Organisation gesetzt wird. Das Internet ermöglicht Prozesse, die auf dem traditionellen Weg einfach nicht durchführbar waren. Man denke nur an eine Auktion: Die im Einkauf übliche „reverse auction“, bei der man den Preis herunterauktioniert, wäre ohne das Arbeiten mit einem Internetsystem kaum möglich. Völlig neue Wege durch das Internet Der Lufthansa-Konzern führt heute 600 bis 700 Internet-Auktionen pro Jahr durch. Allein schon diese hohe Zahl ließe sich auf herkömmliche Weise nicht erreichen. Durch das elektronische Tool, das einen bestimmten Einkaufsprozess beschreibt, wird zudem ein ProzessStandard eingeführt, der weltweit nutzbar ist. Doch gleichzeitig ermöglicht es ebenso, neue Prozesse zu etablieren. So ist das elektronische Einkaufswerkzeug beispielsweise MM Facility Management · 2/2002 Bild 2: Die Optimierung des Einkaufs mittels des Katasters birgt ein zentral steuerndes Element in sich. Die einzelnen Gliederungen des Konzerns sind gehalten, die gesammelten Daten – etwa die Einkaufspreise bestimmter Waren – im Sinne einer Kostenreduzierung zu gebrauchen. auch der Schrittmacher für die intensivere Zusammenarbeit im Konzern. Es erlaubt die Freisetzung von Synergien, die in zwei Bereichen stecken: Zum einen bei den Einstandspreisen – hier ist ein Bündelungspotenzial vorhanden, weil es ähnliche Dinge gibt, die von verschiedenen Konzerngesellschaften beschafft werden, seien es Kugelschreiber, Laptops oder Kerosin. Bündelt man diese Mengen von gleichen Dingen, die von verschiedenen Facilities beschafft werden, so führt dies zu einer Preisreduktion. Zum anderen finden sich Synergien im Bereich der Beschaffungsmethoden: Erfolgreiches kann übernommen werden, wodurch sich die Kosten der Einkaufsprozesse substanziell senken lassen. Beschaffungskataster nutzt Potenzial besser „In den Prozesskosten und in den Einstandspreisen – da muss noch einiges Potenzial im Konzern zu holen sein. Diese Vorstellung hatten wir im Sommer des vergangenen Jahres“, erinnert sich Schott-Wüllenweber. Auf dem Weg zur Ausschöpfung des brach liegenden Potenzials beschloss man das Projekt des Beschaffungsund Methodenkatasters. Denn beides sollte gleichzeitig abgefragt werden: die rein quantitativen Beschaffungsdaten, kombiniert mit den qualitativen Methodendaten. Diese Kombination ist zumindest in Europa bislang einmalig. Zwar haben auch andere Unternehmen Beschaffungsdatenbanken, die teilweise sogar besser sind, weil sich mit wenigen Mausklicks feststellen lässt, was konsolidiert im Konzern bei welchen Lieferanten beschafft wird. Aber das Zusammenspiel mit den Einkaufsmethoden funktionierte bislang noch nirgends. Im Lufthansa-Konzern jedoch lassen sich jetzt die Einkaufs-Entscheidungen dank des Katasters auf fundierteres Wissen gründen. Zur Optimierung ihres Handelns können die Facility Manager Informationen darüber abrufen, auf welchem Weg bestimmte Artikel am besten erhältlich sind. Dazu wurde im Kataster zunächst die Ist-Situation erfasst. So registrierte man bei- M E T H O D E N K ATA S T E R KAUFMÄNNISCHES FM spielsweise, dass ein Artikel X in drei Konzerngesellschaften benötigt und von diesen jeweils getrennt beschafft wird. Diese Zustandsbeschreibung führte im Zuge der Optimierungsbemühungen quasi zwangsläufig dazu, dass nun eine Facility den Einkauf für alle drei Gesellschaften tätigt. Es entstand der gewünschte Bündelungseffekt, der sich zweifach auswirkt. Denn einerseits wird durch eine höhere Einkaufsmenge der Stückpreis niedriger. Man erzielt einen Skaleneffekt. Und andererseits reduziert sich der Beschaffungsaufwand, wenn nur eine von drei Gesellschaften mit dem Einkauf befasst ist. Nicht zuletzt, um mit solchen Auswertungsergebnissen finanzielle Einsparungen zu bewirken, hat die Lufthansa das Beschaffungs- und Methodenkataster zusammen mit der Bonner Managementberatung BrainNet angelegt und dabei die zehn wichtigsten Konzerngesellschaften, die mehr als 90% des Beschaffungsvolumens auf sich vereinen, einbezogen. Das gewonnene Datenmaterial wurde deshalb gründlichst auf Bündelungsfähigkeit untersucht. Ein weiteres Analyseziel war die Substitutionsfähigkeit der eingekauften Produkte und Dienstleistungen. Daher prüfte man, wo die Facilities der Lufthansa noch keinen Industriestandard in ihren Beschaffungsaktivitäten verwenden. Für jeden Artikel wurde im Kataster vermerkt, ob er einem Industriestandard, einem Lufthansa-Standard oder keinem von beiden entspricht. Viele Großunternehmen ignorieren die Industriestandards und etablieren ihre eigenen Einkaufsrichtlinien, was zumindest zu einheitlichen Vorgaben innerhalb des Konzerns führt. Das Beschaffungs- und Methodenkataster deckt kostspielige Überspezifikationen auf, indem es alle Einkäufe nach objektiven Kriterien wie Bündelungs- und Substitutionsfähigkeit kategorisiert. Thorsten M. Schiefer, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft BrainNet wertet es als eine typische Situation in Konzernunternehmen, dass sich die einzelnen Unternehmensbereiche zwar gerne abstimmen würden, es aber oft an einer belastbaren und akzeptierten Informationsbasis wie dem Kataster mangelt. Zu dem Einkaufskataster der Lufthansa meint er: „Das ist ein erster wichtiger Schritt, um Koordinationschancen zu identifizieren.“ Nun lässt sich ermitteln, welcher Bedarf vorhanden ist, worin man sich abstimmen kann und wo sich Synergieeffekte nutzen lassen. Insofern ist das Kataster ein äußerst wichtiges Instrument für das Aufzeigen von Ergebnispotenzialen im Einkauf. Den zweiten Schritt sehen Schott-Wüllenweber und Schiefer darin, die Anwendung des Katasters auch zu kontrollieren, und hierdurch kann die Existenz des Katasters natürlich in den einzelnen Units als lästig empfunden werden. Deshalb ist es wichtig, eine GewinnerGewinner-Situation herzustellen und die Linienmanager davon zu überzeugen, dass nicht nur der Konzern, sondern auch ihre Einheit von der Kostenersparnis profitiert. Anwendung des Katasters heute selbstverständlich Lufthansa-Einkaufsexperte SchottWüllenweber gibt sich zuversichtlich: Noch vor einem Jahr sei die Diskussion über Vorgaben zum Einkaufsverhalten der einzelnen Gesellschaften sehr schwierig gewesen. Mittlerweile aber sind bei der Lufthansa Themen wie zum Beispiel das zentrale Warengruppenmanagement, das auf der einheitlichen Warengruppensystematik des Katasters aufbaut, zur Selbstverständlichkeit geworden. Ganz wesentlich ist das ein Verdienst des „Corporate Sourcing Board“, dem die Einkaufsleiter oder kaufmännischen Geschäftsführer aller Konzerngesellschaften angehören. Dieses Gremium hat den Nutzen des koordinierten Einkaufs erkannt und in die Facilities hineingetragen. MM www.maschinenmarkt.de P Beschaffungswelt P Beschaffung und Einkauf P Akademie: Einkauf/Beschaffung MM Facility Management · 2/2002 43 KAUFMÄNNISCHES FM E D V- L E A S I N G dürfnisse unserer Geschäftskunden zuschneiden. Beim Kauf bindet sich ein Unternehmen langfristig an das Produkt: Es zahlt die EDV-Anlage, bevor sie genutzt wird, und bei vorzeitigem Tausch wird es von Sonderabschreibungen überrascht.“ Komplettservice senkt Druckkosten IT und Service: Leasen statt kaufen IT-Leasing wird für viele Unternehmen zunehmend attraktiver: Veraltete oder überflüssige Technik wird schnell und problemlos ausgetauscht, Leasing-Raten verhalten sich bilanzneutral, das Kapital kann für andere Projekte verwendet, Zahlungen können über einen längeren Zeitraum verteilt werden. GABRIELE DORST L easing ist in Zeiten eines schnellen technischen Wandels eine intelligente Finanzentscheidung besonders für Mittelständler, weil Leasing die Möglichkeit bietet, neueste Technik auch zu niedrigen Kosten einzusetzen“, sagt Nerses Chopurian, Public Relations Manager Central Europe bei Dell Computer GmbH in Langen. Abgewickelt wird das Leasing über Dell Financial Services (DFS). „Mit DFS 44 MM Facility Management · 2/2002 kann der Geschäftskunde seine ITAusrüstung einschließlich DellHardware, -Software, -Peripherie, Zahlungen für erweiterte Dienstleistungen und sogar Produkte anderer Hersteller mit einer gleich bleibenden Leasingrate finanzieren.“ Gerade vom Mittelstand werde das Angebot genutzt – „geleast wird vom PC bis hin zu komplexen Infrastrukturen eigentlich alles“, so Chopurian. Der Verwaltungsaufwand ist für ein Unternehmen am Anfang eines Leasing-Projektes größer als bei einem Kaufvertrag. So müssen beispielsweise die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sehr genau auf Zwecktauglichkeit hin überprüft werden. Erwin Zimmermann, Sales Development Manager bei HewlettPackard (HP) Finanz Services: „Unsere Vertragsbedingungen im Leasing-Bereich sind transparent und lassen sich individuell auf die Be- Mit Technik-Miete oder Leasing können Unternehmen wie die Heil & Sohn GmbH & Co. KG ihren Innovationslevel flexibel und konstant hoch halten. Heil & Sohn mit Hauptsitz in Hannover unterhält in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und im Raum Berlin insgesamt 13 Verkaufshäuser. Der Mittelständler ist spezialisiert auf PKW- und Nutzfahrzeugteile in Erstausstatterqualität sowie Industrietechnik, Werkstatt-Ausrüstung und EDV-Services. Das als Familienbetrieb geführte Unternehmen beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter. „Wir wussten nie genau, wie viel und wo gedruckt wird“, sagt Dirk Herde, Administrator für Netzwerke und Personal Computer bei Heil & Sohn. Auch die Höhe der tatsächlichen Druckkosten war eine unbekannte Größe. Hinzu kam ein permanent steigender Aufwand für Wartung und Support der Drucklandschaft. Ein Gespräch mit einem HP-Partner in Münster brachte die Lösung. Unternehmensleitung und IT-Abteilung waren schnell vom Druckkonzept „Printadvantage“ von Hewlett-Packard überzeugt. HP Printadvantage ist ein Komplettservice, der sämtliche Leistungen rund um das Drucken umfasst: Mieten der Geräte, Support und Wartung, Verbrauchsberichte. „Uns ging es neben der Kostentransparenz vor allem auch darum, unsere Supportmitarbeiter von der Wartung der Drucker und Faxgeräte zu entlasten. Der zeitliche Aufwand dafür war einfach zu hoch geworden, so dass sich unser Fachpersonal, das eigentlich mit anderen Aufgaben betreut war, immer intensiver um Druckerprobleme der Anwender kümmern musste. Hinzu kam, dass ein Ausfall unserer Faxge- E D V- L E A S I N G KAUFMÄNNISCHES FM Bild: IBM räte den Auftragseingang Gerät mit einem niedrigen Seiempfindlich beeinflussen tenpreis meistens ungenutzt konnte, weil der Großteil ist, können wir dies ändern. der Aufträge per Fax einDiese Transparenz hatten wir trifft. Wir benötigten also zuvor nicht“, so Herde. eine sichere Lösung”, erDer Einsatz von HP-Printinnert sich Herde. advantage hat sich für den Die Einführung von Mittelständler bezahlt Printadvantage ergemacht. Denn die folgte innerhalb von gesamten Druckvier Wochen. In eikosten sind setdem nem ersten Schritt erheblich gesunwurde gemeinsam Erwin Jung, Leiter IBM ken. Aber auch die mit dem HP-Partner Global Finacing für Deutschland, Aufwendungen für die Druckumgebung Österreich und Schweiz: Support und Waroptimiert, das heißt „Die derzeitige schwache tung sind spürbar Konjunktur und angespannte unwirtschaftliche geringer geworden. Geräte gegen moder- Wirtschafslage wird dem Vorteile des KonIT-Leasinggeschäft weitere ne Modelle ausgezeptes sieht Dirk Zuwächse bringen.“ tauscht. Die neuen Herde aber nicht alGeräte wurden geleine in der Kostenmietet. Berechnungsgrundlage ist senkung. Ebenso wichtig sind dem der erwartete monatliche Verbrauch Unternehmen die Entlastung des ITan Toner und Tintenpatronen. „Ein Personals sowie der Verwaltung. Für faires Konzept“, so Herde, „verbrau- das Bestellen von Toner und Tintenchen wir weniger, erhalten wir eine patronen reicht ein Anruf bei HP. Gutschrift. Bei Mehrverbrauch kos- Innerhalb von 24 Stunden erfolgt die tet es nur die zusätzlichen Toner und Anlieferung. Und es fallen keine aufTintenpatronen mehr.“ wendigen Buchungsvorgänge mehr Über eine passwortgeschützte an. Online-Seite erhält heute die IT-Abteilung der Heil & Sohn GmbH & Co. Auch die IT-Abteilung KG tagesaktuell eine Auflistung des wird entlastet Verbrauches sowie der Support- und Wartungseinsätze für jeden einzelnen Drucker, der in das HP Printadvantage-Konzept eingebunden ist. Dadurch lassen sich die Druckumgebung weiter optimieren und die Kosten senken. „Wenn wir beispielsweise bemerken, dass ein Drucker, der einen hohen Seitenpreis hat, sehr ausgelastet ist, während ein anderes Nerses Chopurian, PR-Manager für Europa bei Dell Computer: Bild: Dell „Geleast wird vom PC bis zur kompletten Infrastruktur eigentlich alles.“ Ebenso wurde die Arbeit für die ITAbteilung spürbar erleichtert, weil Wartung und Support für die Geräte sozusagen in das Konzept „eingebaut“ sind. Im Störungsfall genügt ein Anruf bei der Hotline, um umgehend einen Techniker auf den Weg zu schicken. Dafür fallen weder Kosten noch Verwaltungsaufgaben an. Noch einen weiteren Vorteil zählt Dirk Herde auf: Heil & Sohn sind technisch immer auf aktuellem Niveau. Die alten Geräte werden nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit zwischen drei und fünf Jahren gegen moderne Drucker ausgetauscht. „Die derzeitige schwache Konjunktur und angespannte Wirtschaftslage wird dem IT-Leasinggeschäft weitere Zuwächse bringen“, sagt Erwin Jung, Leiter von IBM Global Financing für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Um Kunden eine größtmögliche finanzielle Flexibilität zu ermöglichen, bietet MM Facility Management · 2/2002 45 KAUFMÄNNISCHES FM E D V- L E A S I N G UTILITY Erwin Zimmermann, Sales Develop Manager bei HP Finanz Services in Böblingen: „Bei Pay-per-Use stehen die ITKosten mit dem Wachstum des Unternehmens in Einklang.“ Bild: Hewlett Packard Damit sich die Maschine nicht langweilt Überall wird gespart, Kosten werden gesenkt und Investitionen zurückgehalten. Ein Grund für Hewlett Packard (HP) Finanz Services, neue Modelle der Finanzierung aufzulegen. Ist Utility das Zauberwort der Zukunft? „Der Vorteil von Utility – oder besser Pay-per-Use – ist, dass die IT-Kosten mit dem Wachstum des Unternehmens im Einklang stehen“, so Erwin Zimmermann, Sales Development Manager, HP Finanz Services. „Gerade in Zeiten konjunktureller Schwäche ist dieses Finanzierungsmodell eine Lösung, denn die laufenden Kosten können unverzüglich reduziert werden, wenn der Leistungsbedarf abnimmt.“ Es ist wie beim Telefon oder beim Strom: Man zahlt seine Grundkosten und alle weiteren monatlichen Gebühren variieren nach bezogener Leistung. So braucht ein Unternehmen zum Beispiel für die Personalabrechnung die volle Leistung eines Servers oft nur an einem Tag im Monat, alle anderen 29 Tage wird die Maschine zu weniger als 20% genutzt. Die Auslastung im Monatsdurchschnitt liegt folglich unter 30% – die Maschine lang- IBM Global Financing ein so genanntes‚ Total Solution Financing (alles aus einer Hand) und deckt damit sowohl IBM-Produkte als auch die Produktanteile anderer Hersteller ab, die in einer IT-Lösung enthalten sind. Leasing bedeute selbst angesichts knapper Budgets nicht das „Aus“ für dringend anstehende IT-Investitionen, die in zunehmendem Maße über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen entscheiden: Es fällt 46 MM Facility Management · 2/2002 weilt sich sozusagen, aber Kosten verursacht sie dennoch. In einem solchen Fall greift Utility: HP stellt dem Unternehmen einen Server für eine monatliche Grundmiete zur Verfügung, die eine Auslastung bis 25% einschließt. Diese Grundmiete liegt weit niedriger als die Kosten eines Leasingvertrages oder die Anschaffungskosten bei Kauf. Erst wenn die genutzte Leistung über 25% steigt, erhöht sich die Grundmiete um einen variablen Anteil. Braucht er den Server nach einiger Zeit für mehr Anwendungen, dann kann der Kunde mehr Leistung nutzen ohne eine Upgrade zu installieren. Es wird lediglich die Miete angepasst. Braucht er weniger Leistung, zahlt er weniger. Um eine solche Lösung zu verwirklichen, benötigen sowohl Kunde als auch HP genaue Messungen der Leistungsnutzung. Die Lösung ist vergleichbar mit der Aufschlüsselung der Gesprächskosten in der Telefonrechnung: HP hat ein einfaches Programm entwickelt, das dem Kunden automatisch einmal am Tag einen Report per E-Mail über die genaue Darstellung der verschiedenen Leistungen schickt. keine hohe Einmalzahlung an, vielmehr verteilt sich die finanzielle Belastung über die gesamte Lebensdauer der jeweiligen Lösung. Nach dem Motto „pay as you earn“ wird die erste Rate erst dann fällig, wenn die Lösung dem Kunden nutzbringend zur Verfügung steht. Dies ist gerade dann von besonderem Vorteil, wenn das neue System anfangs noch keine Kapitalrendite abwirft. Entscheidendes Plus der Finanzierung: die geleasten Lösungen ver- halten sich – im Gegensatz zu gekauften – bilanzneutral. Die Leasingraten werden als Aufwand verbucht, die Eigenmittel geschont und somit der Kreditrahmen bei der Hausbank nicht belastet. „Leasing hat sich daher gerade auch für kleinere und mittlere Unternehmen mit geringer Eigenkapitalbasis zu einem attraktiven Finanzierungsmodell entwickelt. Mit Basel II, das 2005/2006 in Kraft treten soll, wird sich der Anteil des deutschen Mittelstands am Leasinggeschäft sicher weiter vergrößern“, so Jung. Leasing von Software und Service wird zunehmen Im Kern sieht der Basel-II-Entwurf vor, die Risikoabsicherung der Banken durch eine starke Differenzierung und marktgerechtere Bewertung bei der Kreditvergabe zu erhöhen – mit einschneidenden Folgen für die Unternehmen: Die Kredithäuser werden künftig ein individuelles Kundenrating aus quantitativen Kriterien wie Bilanzen, Gewinn und Verlust sowie aus qualitativen Kriterien wie Produktpalette oder Management erstellen. Das Ergebnis der Kundenbewertung bestimmt die Höhe des Zinssatzes – was zur Folge hat, dass gerade kleinere und mittlere Unternehmen mit geringen Rücklagen und begrenzter Produktpalette für ihre Kredite mehr bezahlen müssen. Erwin Jung: „Durch IT-Leasing, und dabei in zunehmendem Maße Software- und Serviceleasing, können Unternehmen ihre Wettbewerbschancen sichern. Denn in einem globalen Markt werden nur die Firmen erfolgreich sein, die die besten Produkte oder Dienstleistungen anbieten können und die Chancen der Technik nutzen, um flexibler, schneller und produktiver zu sein als die Konkurrenz.“ MM www.maschinenmarkt.de P Dell Computer P Hewlett-Packard P IBM Deutschland P Heil & Sohn INFRASTRUKTURELLES FM S I C H E R H E I T S T E C H N I K Präzise Erfassung Für den Optikspezialisten Carl Zeiss mit rund 8500 Mitarbeitern ist die wirksame Zeit- und Zutrittskontrolle eine wichtige Voraussetzung für einen reibungslosen Betrieb. Ferner geht es auch darum, innovative Entwicklungen vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Mit der Lösung von Interflex gelang die Umstellung von einem alten auf das neue ClientServer-System ohne große Reibungsverluste. MARCUS GEIGLE N Für die Zutrittskontrolle und das Zeitmanagement von rund 8500 Mitarbeiter in Oberkochen, Jena, Aalen und Göttingen hat sich Zeiss für eine einheitliche Komplettlösung der Interflex Datensysteme entschieden. 48 icht nur durch die visionäre Unternehmensgeschichte sind die Unternehmen innerhalb der Carl Zeiss-Stiftung legendär. Sie stehen für höchste Produktgüte, Präzision und Technologieführerschaft in Hightech-Segmenten. Nicht zuletzt deshalb haben sie den hervorragenden Ruf deutscher Wertarbeit unter der Marke „Made in Germany“ entscheidend geprägt. Carl Zeiss Oberkochen ist ein wichtiger Bestandteil dieser Erfolgsgeschichte. Die Kernkompetenz des Unternehmens sind optische Präzisions-Apparate für Markenoptik, Medizintechnik, Mikroskopie, Industrielle Messtechnik, Optische Systeme für die Mikroelektronik und optisch-elektronische Systeme, die MM Facility Management · 2/2002 sich allesamt branchenübergreifend einsetzen lassen. Jedoch nicht nur innovative Ideen und kompetente Entwicklungsmitarbeiter führen zu marktfähigen Produkten in der Optik, auch eine optimierte Fertigung und kostengünstige Administration tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Ein wichtiges Segment in diesem mikroökonomischen Kosmos bildet die Zutrittskontrolle und das Zeitmanagement. Für rund 8500 Mitarbeiter in Oberkochen, Jena, Aalen und Göttingen hat sich Zeiss dabei für eine einheitliche Komplettlösung der Interflex Datensysteme, Stuttgart, entschieden. Größter Erfolg der Interflex-Lösung: Für die Zeissianer hat sich vordergründig schlicht gar nichts geändert. Dabei stellte sich Interflex eine gewohnte, jedoch sehr komplexe Aufgabe. Zeiss hatte bereits ein Altsystem mit unterschiedlichen Erfassungs-Fabrikaten bundesweit im Einsatz, allerdings entsprach es nicht mehr den gestiegenen Anforderungen, und der Lieferant des Systems existierte auch nicht mehr. Landläufig wird natürlich vermutet, dass eine komplette Ablösung die einfachste Möglichkeit der Installation eines neuen Zeit- und Zutrittsmanagement-Systems ist. Die alten Terminals abhängen, die neuen dran und fertig. Weit gefehlt. Die simple Maß- gabe hieß: „Wir wollen übergangsweise das alte System noch nutzen und unsere Mitarbeiter sollen in keiner Weise durch die Umstellung in ihren Arbeitsgewohnheiten gestört werden: Unsere Mitarbeiter sollten also einfach nichts von der Umstellung bemerken. Und wir wollten den absurden Umstand, dass wir mit dem Altsystem nur Kosten,s aber keinen Nutzen hatten, beenden“, so Sigurd Fuchs, Systembeauftragter bei Zeiss. Das heißt natürlich nicht, dass die Systemablösung beschlossen und durchgeführt wurde, ohne den Betriebsrat von Anfang an in das Projekt einzubinden. Durch den gemeinsamen Eintritt von Geschäftsleitung und Betriebsrat für dieses Projekt konnte die Akzeptanz in der gesamten Belegschaft schon frühzeitig aufgebaut werden. Heute ist die Akzeptanz durch die bequeme Nutzung ungebrochen hoch. Parallele Umstellung der Hardware Mit der Ablösung der alten Zutrittskontrolle ging parallel die Umstellung von einem Großrechnersystem auf eine Client-Server-Architektur vonstatten. Um dies im vorgegebenen Zeitrahmen von sechs Monaten zu bewerkstelligen, suchte Zeiss am Markt nach entsprechenden Anbietern und probierte sogar vor dem Interflex-Engagement ein Angebot aus, das sich jedoch schnell als nicht praktikabel erwies. Schließlich fiel die Entscheidung auf Interflex, zumal sich die Verantwortlichen bei Zeiss während einer Besichtigung eines Referenzkunden von der Leistungsfähigkeit des Systems im Einsatz überzeugen konnten. Nach dem Entschluss wurde rasch gemeinsam ein Pflichtenheft erarbeitet und die ersten Projektschritte angegangen. Nach einem ausgeklügelten Plan galt es zunächst schrittweise 170 Terminals zur Zeiterfassung und Zutrittskontrolle an den Standorten Oberkochen, Jena, Aalen, Esslingen und Göttingen durch Interflex-Terminals zu ersetzen. Zunächst wurden einige im Austausch installiert, um Ersatzteile für die Alt- S I C H E R H E I T S T E C H N I K INFRASTRUKTURELLES FM grierten Ausweiserstellung von Interflex gerechnet. Mit dem System Image 2000 hat die Produktion eines Ausweises maximal 1 min gedauert, und der Mitarbeiter konnte den Ausweis gleich mitnehmen“, so Fuchs. Die Ausweiserstellung funktioniert so, dass sich der Mitarbeiter lediglich vor eine Videokamera setzt, das Porträt aufgenommen, am PC direkt nachbearbeitet und auf die Ausweiskarte aufgedruckt wird. In der Ausweiskarte befindet sich ein Chip, auf dem die notwendigen Daten des Mitarbeiters bereits gespeichert sind. Der Ausweis wird im System freigeschaltet, und der Mitarbeiter kann sofort an allen zu seiner Organisationsgruppe gehörenden Terminals buchen. Die Ausweise lassen sich zudem durch Giro-Funktionen zur Bezahlung in der Kantine nutzen, wobei der Mitarbeiter einfach Geldbeträge auf seine Karte lädt. So wurde ein zusätzliches KantinenMagnetkartensystem überflüssig. Nach Ausgabe aller Ausweise wurde zügig mit dem Austausch der Altgeräte durch Interflex-Legic-Leser begonnen. Das System lief trotz der umfangreichen parallelen Umstellungsarbeiten ohne Reibungsverluste stabil. Individuelle Zusatzmodule steigern die Flexibilität Zeiss integrierte neben der Ausweiserstellung, die heute für die Ausweisproduktion bei neuen Mitarbeitern, aber auch für die Produktion von verlorenen Ausweisen oder Tagesausweisen genutzt wird, weitere Sondermodule. So realisierte das Unternehmen eine sinnvolle und gerechte Parkplatzverteilung für die Mitarbeiter von Carl Zeiss in Oberkochen. Die Parkplatzverwaltung basiert ebenfalls auf dem Zeit- und Zutrittsmanagement-System. Dieses Organisationsmodell funktioniert vor allem in Abhängigkeit von den jeweiligen Wochenprogrammen Carl Zeiss Carl Zeiss ist ein innovativer Technologieführer in der Optik, Präzisionsmechanik und elektronischen Visualisierung. Beim Messen und Analysieren, Strukturieren und Bearbeiten mit anspruchsvoller Technik setzt das Unternehmen Maßstäbe. Mit professioneller Optik erfüllt Zeiss die Erwartungen in Forschung, Industrie und Gesundheitswesen ebenso wie beim Erkennen und Erleben in der Freizeit. Die Carl-Zeiss-sGruppe ist weltweit tätig und erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 2 Mrd. Euro. der Mitarbeiter. Über die Stellplatznummer wird automatisch das Wochenprogramm zugeordnet. So lässt sich bestimmen, wer wann überhaupt parken darf. Die zentrale Datenerfassung bietet zudem standortweite Transparenz über die aktuelle Parkplatzsituation und -verteilung. Als zusätzliches Sondermodul wünschte Zeiss eine Schlüsselverwaltung, die eine direkte Schlüsselzuordnung zu ausgewählten Personen gewährleistet. Dabei wird eine Schlüsselzuordnung zu Mitarbeitern und Personalnummern vorgenommen. Dazu gehören vor allem sicherheitsrelevante Schlüssel für sensible und hochsensible Bereiche wie das Rechenzentrum oder einzelne Entwicklungsabteilungen. 700 Mitarbeiter greifen über das System auf rund 150 bis 200 Schlüssel zu. Damit kann Zeiss zu jedem Zeitpunkt sicherstellen, dass nur berechtigte Mitarbeiter den entsprechenden Schlüssel ausgehändigt bekommen. Zeiss hat insgesamt sechs Standorte, die allesamt mit einem zentralen Server in Oberkochen über das firmenweite Netz (TCP/IP-Ethernet) verbunden sind. Wichtige und zentrale Anforderung ist dabei, dass die Daten mit dem ERP-System R/3 von SAP auszutauschen und zu nutzen sind. MM Bilder: Interflex geräte zu erhalten. Nach der Ausgabe der Kombiausweise (Infrarot/Legic) folgte innerhalb des geplanten Zeitrahmens von zwei Jahren die Umstellung auf LP600- und LP603Terminals. „Durch Einsatz der Kombiausweise konnten unsere Mitarbeiter in der Übergangsphase weiterhin die Altgeräte nutzen, bis alle Lesegeräte gegen Interflex-Terminals mit berührungsloser Lesetechnik ausgetauscht waren“, kommentiert Fuchs. Im Hintergrund lief die Installation der neuen Software IF6020 von Interflex. Die Lösung wurde dabei kundenindividuell parametrisiert, so dass jedem Mitarbeiter ein konkretes Wochenprogramm sowie ein individuelles Zutrittsprofil zuzuordnen war. In den Wochenprogrammen ist hinterlegt, an welchen Tagen welche Parkschranken und Drehkreuze für den Zutritt zum Werksgelände freigegeben sind. Im Zutrittsprofil ist auch festgeschrieben, wer sich wann in welchen Bereichen des jeweiligen Unternehmenskomplexes bewegen darf und dort Zutritt hat. Nach der Umsetzung der SoftwareInstallation folgte die dritte Phase: die Produktion und Ausgabe neuer Ausweiskarten für alle 8500 Zeissmitarbeiter und rund 1500 dauerhafte Fremdmitarbeiter. „Hier hatten wir am Anfang wirklich Bauchschmerzen, weil die Ausweise mit Foto zu personalisieren waren und wir im Vorfeld hochgerechnet hatten, wie viel Zeit das Fotografieren, das Entwickeln, das elektronische Bearbeiten und schließlich das Produzieren und Ausgeben der Ausweiskarten in Anspruch nehmen würde. Da hatten wir natürlich noch nicht mit der inte- An einem praktischen Terminal melden sich die Besucher bei Zeiss. www.maschinenmarkt.de Sigurd Fuchs, Systembeauftragter bei Zeiss: „Wir haben ein partnerschaftliches Geschäftsverhältnis aufgebaut, das in jeder Phase des Projektes hervorragend funktionierte.“ P Interflex GmbH P Zeiss MM Facility Management · 2/2002 49 KAUFMÄNNISCHES FM V E R T R A G S R E C H T Bevor es zum eigentlichen Vertragsabschluss kommt, kann ein Letter of Intent für Klarheit zwischen den Parteien sorgen. Gute Absichten Der Letter of Intent ist ein branchenweit gebräuchliches Arbeitsmittel. Nahezu jeder Unternehmer hat ihn schon einmal abgeschlossen oder ist mit ihm in irgendeiner Weise in Berührung gekommen. Trotz der häufigen Verwendung dieses Arbeitsmittels werden die Gestaltungsanforderungen und die Rechtswirkungen mit hohen Schadensersatzansprüchen oft verkannt. CHRISTOPH SCHMITT D ie deutsche Übersetzung für den Begriff „Letter of Intent“ lautet schlicht „Absichtserklärung“. Eine solche Absichtserklärung wird oft im Vorfeld eines Vertrages abgegeben, jedoch sind sich die Parteien darüber im Klaren, dass noch Verhandlungsbedarf besteht. Im Gegensatz dazu stehen Vorverträge. Sie unterscheiden sich vom Letter of Intent dadurch, dass diese verbindlich sind. Zweifel bei der Abgrenzung können sich durch nicht eindeutige Formulierungen ergeben. Der Letter of Intent kann in Form einer einseitigen Erklärung oder zwei einseitigen Vereinbarungen, die nicht in Bezug aufeinander abgegeben worden sind, vorliegen. Dabei handelt es sich jedoch, wenn tat- 50 MM Facility Management · 2/2002 sächlich ein Letter of Intent vorliegt, stets um eine unverbindliche Vereinbarung. Eine verbindliche Vereinbarung kann sich trotz der Bezeichnung als Letter of Intent dann ergeben, wenn sich – obwohl ein Letter of Intent beabsichtigt war – die Formulierungen für einen Dritten als eine verbindliche Vereinbarung darstellen. Juristische Beratung ist unerlässlich Von rechtlicher Seite her kann der Letter of Intent sehr vielschichtige Bedeutungen haben. In den meisten Fällen ist es so, dass sich hinter dem Begriff eine Bestätigung eines zuvor mündlich geschlossenen Vertrages verbirgt. Es handelt sich dann um ein kaufmännisches Bestätigungsschrei- Im Zweifel ist es besser, nichts zu erklären, als sich dem Risiko von Fehlinterpretationen durch Personen auszusetzen, die den Letter of Intent zu bewerten haben und so eine Bindungswirkung hervorzurufen, die nicht gewollt war. ben und es sind – was oft unbekannt ist – die entsprechenden Regeln zu diesem Institut zu beachten. Gerade im Hinblick auf eine ungewollte Bindungswirkung ist äußerste Vorsicht bei der Ausformung und dem Gebrauch eines Letter of Intent geboten. So besteht zum Beispiel die Gefahr, durch missverständliche Formulierungen eine Bindungswirkung hervorzurufen, die tatsächlich nicht beabsichtigt war. Auch der umgekehrte Fall, dass keine Bindungswirkung erzeugt wird, obwohl dies gewollt war, ist denkbar. Um dies zu vermeiden, ist dringend dazu zu raten, qualifizierte juristische Beratung einzuholen. Mit dem Letter of Intent können grundsätzlich folgende Zwecke verfolgt werden: V E R T R A G S R E C H T KAUFMÄNNISCHES FM c Schutz und Förderung der Ver- handlungsatmosphäre: Um die Verhandlungsatmosphäre zu schützen und zu fördern, können bestimmte Verhaltensregeln vereinbart werden, die schon von Beginn an ein relativ großes Vertrauen zueinander ermöglichen (zum Beispiel Unterlassen von Parallelverhandlungen mit Dritten). c Vereinbarungen zum Vertragsmanagement: Es können allgemeine oder schon sehr spezifizierte Vereinbarungen bezüglich des weiteren Vorgehens, bis hin zu detaillierten Organisationsplänen für die Zeit bis zum Abschluss des Hauptvertrages, getroffen werden. c Vorgezogene Risikoverteilungen: Um der anderen Seite das Fortführen der weiteren Verhandlungen zu ermöglichen, kann die eine Seite schon vorzeitig ein Risiko auf sich nehmen, das sie eigentlich erst nach Vertragsschluss auf sich nehmen müsste, zum Beispiel Hilfestellung bei der Erlangung von Krediten. c Vorgezogene Teilleistungen: Zeichnet sich schon ab, dass der Hauptvertrag an den noch zu klärenden Details nicht scheitern wird, jedoch der Hauptvertrag aus diesen Gründen noch nicht geschlossen werden kann, besteht die Möglichkeit, dass Teile der Leistung vorgezogen werden, zum Beispiel Vergabe von Teilbestellungen. c Intern wirksame Zwecke: In manchen Fällen wird ein Letter of Intent an den späteren Vertragspartner des Hauptvertrages abgeschickt, es wer- den jedoch mit dem Letter of Intent lediglich Zwecke verfolgt, die den Absender interessieren (zum Beispiel Imagepflege des Unternehmens). Verfolgt man mit einem Letter of Intent lediglich interne Zwecke, so kann davor nur gewarnt werden, weil durch eine eventuelle Verbindlichkeit der Erklärungen, insbesondere aufgrund juristisch unbedachter Formulierungen, unter Umständen hohe Schadensersatzrisiken drohen können. Im Zweifelsfall besser nichts erklären Angesichts dieser mannigfaltigen Gestaltungsmöglichkeiten und der damit zusammenhängenden Gefahr der Schaffung einer verbindlichen Vereinbarung, sollte man sich gut überlegen, ob der Letter of Intent im Einzelfall für die verfolgten Zwecke vorteilhaft ist. Im Zweifel ist es besser, nichts zu erklären, als sich dem Risiko von Fehlinterpretationen durch Personen auszusetzen, die den Letter of Intent zu bewerten haben und so eine Bindungswirkung hervorzurufen, die nicht gewollt war. Solche Fehlinterpretationen ergeben sich vor allem aus der dem Letter of Intent innewohnenden Unschärfe hinsichtlich der Formulierungen. Kriterium für die Bewertung des Letter of Intent und seiner Rechtsverbindlichkeit ist der Empfängerhorizont. Daher ist es wichtig, den Letter of Intent möglichst übersichtlich zu gestalten und eine qualifizierte Beratung in Anspruch zu nehmen, damit möglichst keine Zweifel hinsichtlich von Formulierungen entstehen, die für den juristisch durchschnittlich gebildeten Unternehmer zunächst Eine Absichtserklärung wird oft im Vorfeld eines Vertrages abgegeben, jedoch sind sich die Parteien darüber im Klaren, dass noch Verhandlungsbedarf besteht. MM Facility Management · 2/2002 51 KAUFMÄNNISCHES FM V E R T R A G S R E C H T c Abzuraten ist von einem Letter of Bilder MM-Archiv nicht ersichtlich sind. Ansonsten drohen unter Umständen hohe Schadensersatzansprüche, weil das Gegenüber schutzwürdig ist. Es hat also Erfüllungs- oder Schadensersatzansprüche, wenn aus Sicht des Empfängerhorizontes eine Bindungswirkung gewollt war. Ansprüche können sich dabei beispielsweise aus der Vereinbarung selbst oder Verschulden bei Vertragsverhandlungen ergeben. Entscheidet man sich trotz des genannten Risikos dazu, eine unverbindliche, aber konkrete Aussage bezüglich einiger Punkte zu treffen, so sollte man nur solche Elemente aufnehmen, deren Erfüllung man auf jeden Fall sicherstellen kann. Wichtig ist zudem, dass eine Haftung bezüglich der Erklärung und des Vertrauens der Gegenseite ausdrücklich ausgeschlossen wird. Zudem muss die Veröffentlichung gegenüber Dritten untersagt werden. Auch hier ist noch einmal ausdrücklich dazu zu raten, juristischen Beistand zu Rate zu ziehen, um sich nicht den oben genannten Risiken, insbesondere Schadensersatzrisiken, auszusetzen. Auch in Fällen mit Auslandsbezug sollte man sich stets fragen, ob ein Letter of Intent notwendig ist. Hier besteht ansonsten die Gefahr eines Prozesses im Ausland, den es aufgrund des unbekannten Rechtssystems und der mit einem Prozess im Ausland gegebenenfalls verbundenen hohen Kosten für ausländische Anwälte und dortige Prozesskosten unter allen Umständen zu vermeiden gilt. Der Anlagenbau ist eine Branche, die den Letter of Intent als gebräuchliches Arbeitsmittel nutzt. Eigene Aufzeichnungen dienen der Sicherheit Sollte man zu dem Schluss kommen, einen Letter of Intent zu gebrauchen, so ist aufgrund der Beweissicherheit stets darauf zu achten, dass in irgendeiner Form Aufzeichnungen angefertigt werden. Dabei kommen interne Aufzeichnungen, Erklärungen über Telefax, E-Mail und Internet, Briefe, Einschreiben (mit Rückschein), Übergabe durch einen Boten gegen Quittung oder beiderseitig unterschriebene Urkunden in Be- 52 MM Facility Management · 2/2002 tracht. Die größte Sicherheit bietet eine einheitliche, von beiden Parteien unterschriebene Urkunde oder ein Einwurf-Einschreiben. Jedoch ist bei Letzterem zu beachten, dass ein solches Einschreiben als gegenüber dem Geschäftspartner höchst unhöflich gilt. Gerade im Hinblick auf den Abschluss des noch bevorstehenden Hauptvertrages sollte diese Möglichkeit nicht gewählt werden. Es ist vielmehr einer von beiden Parteien unterschriebenen Urkunde der Vorzug zu geben. Auch ist ein Zeitraum zu benennen, in dem die Verpflichtungen gelten sollen. Fehlt es an einer solchen Vereinbarung, so wird man in deren Verletzung lediglich die Verletzung einer Verhaltenspflicht sehen können, die zu einem Schadensersatzanspruch führt. Einen Erfüllungsanspruch wird man daraus aber nicht herleiten können. Ist für den Hauptvertrag die Schriftform vorgeschrieben, so muss auch der Letter of Intent dieser Form gerecht werden. Grundsätzlich lässt sich Folgendes feststellen: c Der Letter of Intent ist sinnvoll, wenn der Hauptvertrag noch nicht geschlossen werden kann, jedoch zur Sicherheit beider oder einer Partei eine Vereinbarung getroffen werden soll, die für die weiteren Verhandlungen der betreffenden Partei eine gewisse Sicherheit geben soll. Intent, wenn mit ihm lediglich interne Zwecke verfolgt werden. c Bei allen anderen oben genannten Zwecken, die mit einem Letter of Intent verfolgt werden können, ist dessen Notwendigkeit im Einzelfall auf Basis von erwarteten Vorteilen und möglichen Risikofaktoren abzuwägen. Ungewollte Bindungswirkungen lassen sich durch die Formulierung seitens qualifizierter Juristen vermeiden. Durch die Beherzigung und Verinnerlichung der dargestellten möglichen Probleme und Verhaltensweisen lassen sich unerwünschte Bindungen und juristische Streitigkeiten vermeiden. Dabei ist der qualifizierte juristische Rat von entscheidender Bedeutung, um die genannten Risiken auszuschließen. Ist ein Letter of Intent erst einmal geschlossen, ohne dass vorher juristischer Rat eingeholt worden ist, so ist oft nur noch eine Schadensbegrenzung möglich. Zeitliche Planung sorgsam abstimmen Der Unternehmer kann zu einem erfolgreichen Letter of Intent beitragen, indem er eine sorgsame zeitliche Planung vornimmt. In einem solchen Zeitplan sollten alle zu klärenden Punkte mit Angabe eines jeweiligen Erledigungszeitpunktes enthalten sein, wobei insbesondere finanzielle, technische, organisatorische und rechtliche Fragen zu bedenken sind. Werden diese Punkte beachtet und arbeiten Unternehmer und sein juristischer Berater eng zusammen an der Ausfertigung eines Letter of Intent, steht einem für den Unternehmer erfolgreichen und zufriedenstellenden Letter of Intent und damit dem Start in eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung nichts mehr im Wege. MM www.maschinenmarkt.de P Hoffmann Liebs Fritsch Ruhee Rechtsanwälte P Vertragsrecht P R O D U K T E KAUFMÄNNISCHES FM Kostenkur mit der Kamera Ein Ansatz zum effizienten Kostenmanagement von Masai-Lean ist die Dokumentation von Arbeitsabläufen mit der Videokamera. Die anschließende Analyse und Teamgespräche vor Ort führen meist sehr rasch zu einer Verbesserung alter, eingefahrener Arbeitsweisen und Produktionsabläufe. So genanntes Lean-Manufacturing sichert Preis, Qualität und Liefertreue bei neuen Lieferanten und verbessert das Angebot bestehender Lieferanten, und dies meist bei geringsten Investitionskosten. Nicht selten lassen sich etwa Qualitätsprobleme oder Lieferschwierigkeiten um bis zu 80% reduzieren. Man erreicht diese Produktivitätssteigerungen von bis zu 30% und senkt die Ausfallzeiten von Maschinen um bis zu 50%. Weitere Verbesserungen werden in der Teamarbeit, in der Unternehmenskultur und nicht zuletzt durch eine Steigerung der Problemlösungskompetenz der Mitarbeiter erzielt. Lean-Manufacturing-Projekte zeigen häufig auch den Bedarf an Verbesserungen im Supply-Chain-Management und in der Lieferantenentwicklung. Besonders wirksam ist es in der Optimierung der Einkaufskosten. c Masai Deutschland GmbH, Tel. (0 89) 52 30 41-30, [email protected] Allgemeine Geschäftsbedingungen Der BHKS – Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik/Technische Gebäudesysteme e.V. hat eine überarbeitete Neufassung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Verträge über haustechnische Anlagen und der Einkaufsbedingungen für die Verträge der Mitgliedsfirmen mit ihren Lieferanten herausgegeben. Die Neufassung der überarbeiteten All- gemeinen Geschäftsbedingungen und der überarbeiteten Einkaufsbedingungen liegen nun in gedruckter Form vor. Sowohl die neuen AGB als auch die neuen Einkaufsbedingungen können en bloc bestellt werden. c BHKS – Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik/ Technische Gebäudesysteme e. V., Tel. (02 28) 9 49 17-0, [email protected] Software für Geoengineering-Lösungen Die neue Version 8 von Micro-Station-Geo-Graphics kann Daten aus dem GIS-System MGE von Intergraph direkt verarbeiten – für die Anwender bedeutet das größtmögliche Flexibilität bei der Einbindung von GIS-Daten aus unterschiedlichsten Quellen. Zu den Neuerungen durch die volle V8Funktionalität gehören zum Bei- spiel: unbegrenzte Dateigröße, automatische Konvertierung von Referenzdateien, das Einbinden von live verschachtelten Referenzen sowie das Definieren beliebig vieler Ebenen oder unbegrenzte UndoFunktionen. c Bentley Systems Germany GmbH, Tel. (0 89) 96 24 32-0, [email protected] Vielseitiger Etikettendruck Die neue Brother-Software ermöglicht es ab sofort, Etiketten direkt und automatisch aus der grafischen Benutzer-Oberfläche von Microsoft-Visio mit dem Etikettendru- cker P-touch-9200DX auszudrucken. Der Anwender kann über den Drucker Etiketten erzeugen, zum Beispiel zur Inventarkennzeichnung, zur Beschriftung von Netzka- beln, Schaltschränken, Telefondosen oder für Beschriftungen im Bereich Facility-Management. Hierbei greift die Software auf die bereits in Microsoft-Visio vorliegenden Daten zurück und veranlasst automatisch den Ausdruck eines Etikettes. Lediglich das einmalige Erstellen eines P-touch-Musterlayouts ist mit der Ptouch-Editor-Software erforderlich. Die Integration von Barcodes oder Firmenlogos ist genauso möglich wie die Verwendung aller auf dem PC verwendeten Schriftarten. Der Ausdruck eines Etikettes geschieht auf der Visio-Oberfläche per direktem Mausklick auf das jeweilige Symbol oder gruppenbezogen für verschiedene Objekte. Der Ausdruck der Etiketten wird dabei im Hintergrund erzeugt; es sind keine weiteren Eingaben erforderlich. c Brother International GmbH, Tel. (0 61 01) 8 05-0, [email protected] CAFM-System Die Standardsoftware Bui-Sy für computergestütztes Facility-Management (CAFM) des Mülheimer Unternehmens lässt sich als zentrales Bewirtschaftungswerkzeug und als strategische IT-Plattform für das Immobilienmanagement einsetzen. Dadurch werden spezielle Insellösungen ersetzt. Schnittstellen verbinden das System zu bestehenden Datenbanken, die beibehalten werden sollen. Mit dem Programm werden dem Unternehmen standortbezogene und übergreifende Auswertungen zur Verfügung gestellt, die es ermöglichen, ein optimales und effektives Controlling und die Steuerung der Facility Management-Aufgaben wahrzunehmen. c Agiplan Techno-Soft AG, Tel. (02 08) 99 25-6 41, [email protected] MM Facility Management · 2/2002 53 INFRASTRUKTURELLES FM U M W E LT M A N A G E M E N T Unternehmensstrategie Gasspeichermembranen tragen dazu bei, dass wertvolle Rohstoffe eingespart werden. mit Gewinn Modernes Umweltmanagement kann Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit verbinden – das ist auch die Überzeugung im Unternehmen ContiTech. HUBERT BRUNTRÄGER D ie Indianer haben es uns vorgemacht. Die Universität Freiburg bietet dieses Wintersemester im Rahmen des Forschungsgebiets Wirtschaftsethnologie ein Seminar mit dem Titel: „Indianisches Umweltmanagement“ an. In der Tat, vom Umgang der Naturvölker mit Ressourcen lässt sich was lernen, obgleich der Ausdruck „Management“ etwas deplatziert scheint. Jedenfalls ist während der Industrialisierung auf dem Gebiet des Ressourcenmanagements so einiges schief gelaufen. Mag sein, dass daher eine Besinnung auf das spezi- 54 MM Facility Management · 2/2002 fische „Management“ der Naturvölker hilfreich ist. Immerhin gibt es heute nicht nur umwelttechnische Reparaturbemühungen, sondern methodische Vorgehensweisen, die die Interessen der Umwelt und der Wirtschaft unter einen Hut bringen. Diese Methoden vereinigen sich im Sammelbegriff Umweltmanagement. Dieser Beitrag schildert, wie Umweltmanagement und Wirtschaftlichkeit zusammenhängen und wie das Unternehmen ContiTech dies praktisch nutzt. Umweltmanagement zwischen Pflicht und Neigung Umweltmanagement ist heute anerkannter Teil der Betriebswirtschaftslehre und eine Querschnittsfunktion, die viele weitere Fächer tangiert. Das liegt unter anderem daran, dass die Relevanz der Ökologie für die ökonomischen Vorgänge im Unternehmen erkannt wurden. Je- Bild: ContiTech denfalls dient Umweltmanagement in Unternehmen nicht nur der Schonung der Natur, sondern auch des Geldbeutels. Natürlich hängt die Effizienz eines Umweltmanagementssystems (UMS) auch vom Ansatz ab. Ein ganzheitliches Umweltmanagement vermag sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Kostenseite Vorteile zu schaffen. Auch werden die umfangreichen behördlichen Vorgaben als lästig empfunden, besonders wenn sie mit Investitionen verbunden sind, von denen ungewiss ist, ob sie sich je rechnen werden. An wichtigen gesetzlichen Vorschriften zu nennen wären das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz für die Gestaltung von Recyclingsystemen. Der betriebliche Umweltschutz hat bereits einen langen Weg zurückgelegt, wobei es zunächst um „Aufräumarbeiten“ ging, weil zuvor die industriellen Prozesse in weitgehender Naturvergessenheit abliefen. U M W E LT M A N A G E M E N T INFRASTRUKTURELLES FM Heute wird zunehmend der klassische Umweltschutz von der Öko-Effizienz, also der „Versöhnung“ von Ökologie und Ökonomie, abgelöst. Modernes Umweltmanagement befasst sich sowohl mit den technisch und organisatorisch notwendigen Maßnahmen als auch mit den Lernprozessen innerhalb des Unternehmens, um Menschen für den Umweltschutz zu motivieren und Wissen zu vermitteln. Dafür stehen Mittel bereit wie Ökocontrolling, Ökobilanzierung, Prozess-, Produkt- und Energiebilanzen. Was Letztere angeht, so betrachten diese den Lebenszyklus eines Produkts von der Gewinnung der Rohstoffe über die Produktion und die Gebrauchsphase bis zur Verschrottung. Leichtbauwerkstoffe wie Kunststoffe und Aluminium und Naturprodukte wie Kautschuk, Seide, Hanf oder Bambus sind für die Optimierung der Energiebilanz geeignet, weil sie zu innovativen Materialien und Produkten führen. Intern sind drei Aspekte zu beachten: c Erstens sind durch UMS die Allokation von Ressourcen im Unternehmen im Sinne der Erhöhung von Wertschöpfung zu optimieren. Dies bedeutet einen added value. c Zweitens bergen UMS Innovationspotenziale, wenn Prozesse neu durchdacht werden. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn Umweltmanagement sich nicht nur auf Industrieprozesse bezieht, sondern auch auf Produktlebensprozesse und Dienstleistungen. c Drittens werden durch Systematisierung von Umweltmanagement mehr und strukturierte umweltrelevante Daten erhoben, die zu vergleichenden Analysen – Benchmarking – herangezogen werden können. c Viertens erhöht sich die Mitarbeitermotivation. Mit einem Unternehmen, das Umwelt und Gesundheit schützt, wird man sich mehr identifizieren. Aus externer Sicht ist zu bemerken: c Erstens lässt sich eine höhere Reputation am Markt aufbauen, wird eine bestimmte Qualität hinsichtlich der Umwelt erreicht und damit glaubhaft kommunizierbar. c Zweitens können durch UMS Kosten gesenkt werden, das heißt Preise gesenkt oder Gewinne erhöht werden. Das dient der Wettbewerbsfähigkeit. c Drittens signalisieren UMS Konformität mit gesetzlichen Regelungen und senken Haftungsrisiken. Beides sind Bedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften am Markt. In der Summe erzeugen UMS eine Kontroll- und Informationswirkung, eine Innovations- und Kommunikationswirkung, mit der interne wie externe Bedürfnisse und Nutzenpotenziale verbunden sind. UMS ist ein Faktor für die Finanzmärkte Ein weiterer Aspekt bezieht sich auf den Shareholder Value des Unternehmens. Mit der Schaffung des Dow Jones Sustainibility Global Index (DJSGI) an der New Yorker Börse erhöht sich der Druck auf Firmen, Qualitäts-, Umwelt-, soziales und ethisches Verhalten professionell zu steuern. Umweltgesichtspunkte spielen an der Börse eine immer größere Rolle, wie eine Studie des „Sustainable Asset Management“, Zürich, zum Einfluss der „Öko-Performance“ auf den Shareholder Value zeigt: Ökologisch führende Unternehmen haben eine bessere Aktienperformance gegenüber ökologischen Nachzüglern bei nur leicht höherem Risiko. Der Indikator „nachhaltige Unternehmensführung“ ist wichtig für die Bewertung des künftigen Unternehmenserfolgs. Auch große institutionelle Anleger berücksichtigen inzwischen den Zusammenhang zwischen effizientem Ressourceneinsatz eines Unternehmens und seinem nachhaltigen Erfolg. Das wird umso verständlicher, wenn man sich die Nachteile unterlassenen Umweltmanagements vor Augen führt: Höherer Verbrauch bei Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, niedriger Wirkungsgrad der Produktionsprozesse, höhere Rüstkosten, Produktionsausfälle aufgrund von Störfällen, höherer Verschleiß Eine völlig neue Foliensperrbeschichtung sorgt bei Klimaanlagenschläuchen für eine beinahe emissionsfreien Betrieb. Elastomer-Außenschicht Stahldrahtgeflecht ElastomerZwischenschicht Edelstahl-Wellrohr der Betriebsmittel, höhere Ausschussraten und Entsorgungskosten durch mangelnde Abfalltrennung oder Wiederverwertung oder höhere Energiekosten zum Beispiel durch fehlende Nutzung der Prozessabwärme. Jeder einzelne Punkt bedeutet einen strategischen Wettbewerbsnachteil. Allerdings – das gehört zur ganzen Wahrheit – gibt es zwar Kosten-Nutzen-Analysen, aber keine Verfahren, die den monetären Nutzen exakt zu bewerten in der Lage wären. Doch man braucht diese Unterlassungssünden nur in Absichten und Handlungen umzukehren, um die Vorteile von Umweltmanagement einleuchten zu lassen. In der Regel wird ein Unternehmen nicht sofort ein UMS implementieren, sondern sich auf der höchsten Managementebene über seine Wertsorientierung Gedanken machen und daraus Umweltleitlinien ableiten, die anschließend bis in die kleinsten Einheiten umgesetzt werden. Das Ergebnis objektiviert sich in einem Umweltbericht als Teil einer Um den immer strengeren Emissionsgrenzwerten zu genügen, hat ContiTech Schlauchleitungen mit integriertem Wellrohr entwickelt. MM Facility Management · 2/2002 55 INFRASTRUKTURELLES FM U M W E LT M A N A G E M E N T Durch die Verringerung und Substitution von Kautschukchemikalien, die zu Nitrosaminbildung führen können, steigert man den Gesundheitsschutz deutlich. Durch das Schlauch-im Schlauch-Prinzip fließen die gesundheitsschädigenden Kraftstoffdämpfe beim Tanken in den Erdtank zurück. kommunikativen Unternehmenskultur. Es existiert sogar ein Projekt „Ranking von Umweltberichten“, das das Unternehmen future e.V. in Zusammenarbeit mit dem Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung regelmäßig durchführt. Umweltmanagement und seine Regelwerke Zur Entstehungsgeschichte der UMS gehören nicht nur Einsichten in betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten und ökologische Wünschbarkeiten, sondern auch sanfter Druck. Seit April 1995 ist die so genannte EGÖko-Audit-Verordnung in Kraft, die als „Environmental Management and Audit-Scheme (EMAS) ein Regelwerk für die Durchführung der 56 MM Facility Management · 2/2002 Umweltbetriebsprüfung, den Aufbau eines UMS bis zur Umweltkommunikation durch eine validierte Umwelterklärung nach Prüfung aller Umweltbelange durch einen Umweltgutachter für gewerbliche Betriebsstandorte vorsieht. Seit April 2001 ist „EMAS II“ in Kraft. Wichtig ist auch die Norm DIN EN ISO 14001 zu UMS, die im Unterschied zu EMAS mit der Zertifizierung des UMS abschließt. Beide Instrumentarien waren zunächst auf Freiwilligkeit der Unternehmen ausgelegt, haben sich jedoch zu einem Selbstläufer entwickelt. Die Unternehmen legen großen Wert auf ihre Zertifizierungen und wünschen auch von den Lieferanten die Einhaltung der Regeln. Zu beachten ist, dass sich das UMS in andere Managementsysteme integrieren lässt, um Reibungsverluste zu vermeiden. Um die Lösung dieser Aufgabe bemühen sich gegenwärtig zum Beispiel das Umweltbundesamt in Berlin und das Institut für Wirtschaft und Ökologie der Hochschule St. Gallen. Natürlich sucht auch die Industrie nach Wegen der optimalen Implementierung und des effizienten Betriebs ihrer UMS. Damit ist es an der Zeit, zu zeigen, welche Anstrengungen in der Industrie unternommen werden. Wir beziehen uns auf den Konzernbereich ContiTech, der zur Continental AG in Hannover gehört. ContiTech steht für Hightech-Produkte und Systeme aus Kautschuk und dessen Kombinationen mit Kunststoffen und anderen Werkstoffen sowie Elektronik. ContiTech hat rund 15 000 Mitarbeiter und 56 Produktionsstätten in 17 Ländern. Das Unternehmen ist weltweiter Entwicklungspartner und Erstausrüster für viele Industrien – Automobilbau, Schienen- und Luftverkehr, Maschinen- und Apparatebau. Es versteht sich, wie in der Unter- nehmensbroschüre „Namen, Daten, Fakten 2002“ dargelegt, als ein Unternehmen, das seine Umweltorientierung in den Rahmen der Kundenorientierung stellt. Soweit die Verlautbarung. Aber wie hat man das Umweltmanagement dort organisiert? Treten die beschriebenen Nutzeffekte tatsächlich ein? Das Unternehmen hat die Umweltleitlinien, die Teil der Continental Basics sind, auf die bereichs- und funktionsspezifischen Ausprägungen der Geschäftsbereiche und deren Gesellschaften und Standorte adaptiert, so dass dort gehandelt werden kann, wo eine Aufgabe anfällt. Unterstützung finden die Gesellschaften im Konzernbereich in der Zentralabteilung Umweltmanagement, die überwiegend Beratungsund Koordinationsfunktion hat. Damit existiert ein durchgängiges System über alle Ebenen und Bereiche. Das Umweltmanagement umfasst den gesamten Lebensweg der Produkte in Beschaffung, Planung, Entwicklung, Herstellung, Einsatz beim Kunden und der Verwertung nach der Nutzung. Umweltziele werden gemeinsam vereinbart Die Umweltziele werden mit den Gesellschaften und den Produktmarktsegmenten vereinbart und im Geschäftsbereichsreporting abgefragt. Dazu zählen auch Zahlen aus der Abfallmengenerfassung und dem Energieverbrauch. Feste Arbeitskreise befassen sich mit Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz, das heißt Umweltmanagement wird im funktionalem Zusammenhang zu verwandten Bereichen, auch dem Qualitätsmanagement, gesehen. Um des Vertrauens und der Rechtssicherheit willen legt man bei ContiTech viel Wert auf die Zertifizierungen nach DIN EN ISO 14001 oder die Begutachtung nach der EG-Öko-AuditVerordnung. Als erstes Werk der Kautschusk verarbeitenden Industrie in Europa wurde 1995 das Werk Korbach des Geschäftsbereichs ContiTech Fluid nach der EG-Öko-Audit-Verordnung zertifiziert. Viele weitere Standorte folgten. Die wirtschaftlichen Aspekte des Umweltmanagements werden geschätzt: „Ein systematisches Umweltmanagement zeigt in der Umsetzung von Umweltprogrammen neben stetigen Verbesserungen der Umweltleistung, zum Beispiel Abfallminimierung, auch positive Effekte auf die Produktivität, etwa durch optimierte Rohstoffnutzung oder energieoptimierte Verfahrensführung. Damit sinken auch die Kosten“, so Frank Schröder, Leiter des Zentralen Umweltmanagements. Wir haben nach Beispielen für die Umsetzung gefragt. Was hat ContiTech in puncto Umweltmanagement auf den Gebieten Produkte, Rohstoffe, Fertigung und Recycling zu bieten? Die Ergebnisse: c Zapfstellenschläuche für das Betanken von Kfz. Diese sind konzipiert als Schlauch im Schlauch, so dass die Kraftstoffdämpfe wieder in den Erdtank zurückgeführt werden können. Dadurch werden das Austreten gesundheitsschädlicher Dämpfe verhindert, Energie eingespart und Umweltbelastungen vermieden. c Entwicklung von Kältemittelschläuchen mit einer um den Faktor 50 reduzierten Permeation. Diese extrem dichten Schläuche haben einen großen Anteil daran, dass Klimaanlagen in Kfz weitgehend ohne Kältemittelverlust arbeiten können. c Kosten sparende Wiederverwendung von Gasen. Die Gasspeichermembranen, die zum Beispiel für die Energiegewinnung in Stahlwerken eingesetzt werden, halten Abgase aus der Verbrennung unter Verschluss. Emissionen werden fast vollständig reduziert und die Umwelt weniger belastet. Die Gase können wiederverwendet werden, im Stahlwerk werden Rohstoffe eingespart und Energiekosten gesenkt. Ökologische Rohstoffe liegen im Trend Naturkautschuk ist eine ganz wichtige Materialressource. Er ist ein nachwachsender Rohstoff und wird heute zu rund 30% in den Gummimischungen eingesetzt. Durch die Verringerung und Substitution von Kautschukchemikalien, die zu Nitrosaminbildung führen können, steigert man den Gesundheitsschutz deutlich. Die Fertigung bietet natürlich ein großes Potenzial für den technischen Umweltschutz. Bei ContiTech hat man einige beachtliche Erfolge erzielt, wie die Beispiele zeigen: c Nutzung von Rückdampf zu Heizzwecken. Der Nachverdampfungsund Entspannungsdampf aus der Produktion wird dem Netz der Raumheizung zugeführt. Dadurch werden die für die Raumheizung bisher verbrauchten Energien um mindestens 10% reduziert, was dem Verbrauch von mindestens 125 Altbauwohnungen entspricht. c Rückgewinnung/Reduktion von kohlenwasserstoffhaltigen Lösungsmitteln. Bei der Herstellung von Elastomer-Beschichtungen lassen sich etwa 75% der Lösungsmittel zurückgewinnen und wieder in den Prozess führen. In der Folienfertigung werden Lösungsmittel aus Restlacken und Restfarben zurückgewonnen und als Waschflüssigkeit im Reinigungszentrum eingesetzt. Sie dienen auch als Zusatzbrennstoff in einer thermischen Abluftreinigungsanlage. Durch diesen Einsatz wird so viel Erdgas eingespart wie in 175 Einfamilienhäusern im Jahr für Heißwasser und Heizung verbraucht wird. c Abluftreinigungsverfahren. Durch biologische und thermische Abluftreinigung werden Emissionen auf ein Zehntel der zulässigen Grenzwerte reduziert. Dadurch gibt es keine Probleme mit Anliegern. Die gewonnene Energie wird genutzt, um Dampf und Heißwasser zu erzeugen. c Abfallvermeidungsprojekte. Um Sonderabfall zu vermeiden, wurden bereits vor Jahren leichtflüchtige Lösemittel durch schwerflüchtige Reinigungsmittel ersetzt. So fallen bei der Reinigung der Behälter nur solche Rückstände an, die sich weiterverwenden lassen. 150 t Sonderabfall pro Jahr werden vermieden. c Einsatz von Rezyklaten (Gummimehl). Dieser Sekundärrohstoff wird aus Fertigungsresten und gebrauchten Produkten gewonnen. Den Einsatzfeldern sind aus Qualitätsgründen allerdings enge Grenzen gesetzt. Doch bei bestimmten Anwendungsfeldern, wie der Produktion von Dämmmatten zur Schwingungs- und Schallisolation im schienengebundenen Verkehr und bei Absorptionsmatten für Öle und Schmierstoffe, hat das Altgummi erhebliche Anteile. Es scheint, dass die für das Umweltmanagement bei ContiTech Verantwortlichen sich das eingangs erwähnte Seminar sparen können. Dafür spricht auch die Tatsache, dass dieses Unternehmen nicht nur zahlreiche Zertifizierungen, die heute beinahe selbstverständlich sind, hat, sondern auch Umweltauszeichnungen und Preise erhielt. Im Übrigen hatten wohl schon die Indianer beim Umgang mit der Umwelt wirtschaftliche Aspekte im Sinn, denn der schonende Umgang mit den Ressourcen ist an sich schon wirtschaftliches Verhalten, wenn auch nicht im Sinne eines Gewinnstrebens. Auf alle Fälle kann man mit einem ganzheitlichen Umweltmanagement sowohl der Umwelt als auch dem eigenen Unternehmen etwas Gutes tun – egal, ob aus Verantwortungsethik oder rationaler Einsicht in die günstige Kosten-sNutzen-Relation eines UMS. Gerade angesichts der gegenwärtigen Vertrauenskrise in der Wirtschaft wird klar, dass der Faktor Vertrauen vielleicht der größte Erfolgsfaktor überhaupt ist. Dieser wird auch durch eine glaubwürdige, nämlich praktizierte Umweltpolitik der Unternehmen erhalten und gefördert. MM Bilder: ContiTech U M W E LT M A N A G E M E N T INFRASTRUKTURELLES FM Frank Schröder, Leiter Zentrales Umweltmanagement bei ContiTech: „Ein systematisches Umweltmanagement zeigt in der Umsetzung von Umweltprogrammen neben stetigen Verbesserungen der Umweltleistung, zum Beispiel Abfallminimierung, auch positive Effekte auf die Produktivität.“ www.maschinenmarkt.de P ContiTech P EMAS P Umweltaudit-Verordnung – Öko Audit MM Facility Management · 2/2002 57 INFRASTRUKTURELLES FM T E X T I L D I E N S T L E I S T E R Berufskleidung – aber bitte mit Service Arbeitskleidung beschaffen, pflegen und austauschen gehört bei den wenigsten Unternehmen zum Kerngeschäft. Indem sie es einem Textildienstleister überlassen, senken sie nicht nur den innerbetrieblichen Arbeitsaufwand – und damit auch die Kosten – auf ein erträgliches Maß. Mit der gepflegten und einheitlichen Garderobe der Mitarbeiter verbessern sie zudem das eigene Image. CLAUDIA TREFFERT W er Maria F. mit ihrem Fahrrad kommen sieht, muss nicht lange überlegen, für wen sie arbeitet. Auch Oskar K., der auf seiner täglichen Tour durch die Stadt immer wieder mal aus dem Auto steigt, lässt keine Zweifel aufkommen, wer sein Arbeitgeber Zufriedene Mitarbei- ist. Ebenso Jessika B., die freundlich lächelnd hinter ihrem Schreibtisch ter in gepflegter die Kunden begrüßt. Die Kleidung und bequemer Arbeitskleidung: Die der drei in leuchtendem Gelb und dunklem Blau signalisiert auf einen Blick: Wir arbeiten für die Deutsche Post. Ein gutes Beispiel für die Wirkung von Corporate Fashion, Berufskleidung also, die das Corporate Design eines Unternehmens widerspiegelt. Der internationale Logistikkonzern macht sie sich zunutze. Er stattet konsequent alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt – ob an der Haustür, am Briefkasten, am Schalter oder Schreibtisch – mit einer kompletten, gelb-blauen Garderobe aus und erneuert sie regelmäßig. Aber es ist mehr als eine Garderobe. Die Kleidungsstücke dieser rund 150 000 Postler wurden bezüglich Materialien, Schnitt und Verarbeitung entsprechend den jeweiligen Arbeitsbedingungen ausgewählt. Funktional, bequem und modisch sei die Kollektion – und genauso soll Berufskleidung sein, damit die Mitarbeiter ihre jeweiligen Kleidungsstücke akzeptieren und tragen. Das hatte schon vor Jahren eine Unter- suchung des Informationskreises „Kleidung im Beruf“ ergeben. Danach steigt die Arbeitszufriedenheit und die Motivation der Arbeitnehmer, wenn sie sich in ihrer Arbeitskleidung wohlfühlen. Im Kontakt mit den Kunden macht sich das positiv bemerkbar und wirkt auf das gesamte Unternehmen zurück. Ein gewichtiges Argument, das einige Beachtung verdient. Der Aufwand kann sinken Alles in allem betreibt der Logistikriese in Sachen Arbeitskleidung einen Aufwand, der mehr als logistische Kenntnisse und organisatorische Fähigkeiten verlangt. Ähnliches ist von kleinen oder mittleren Unternehmen aus anderen Branchen kaum in diesem Umfang zu leisten. Trotzdem setzen selbst kleine und mittlere Handwerks- und Industriebetriebe sowie Unternehmen aus den unterschiedlichsten Dienstleistungssektoren immer öfter auf die Wirkung der Berufskleidung nach 58 MM Facility Management · 2/2002 Bild: Deutsche Post Ausstrahlung wirkt positiv auf das Unternehmen zurück. Boco Bild: jeden e n für e fleg d Die P nbieter Hem stag: A t i e i e d b Ar en m nehm eidung i r e b l ü ru f s k e B von ce. ser vi Miet außen und innen – ohne dass sich in den Firmenkassen tiefe Löcher auftun. Ihre Entscheidung für eine einheitliche Arbeitskleidung der Mitarbeiter geht mit dem Entschluss einher, einem Textildienstleister das Beschaffen, Verteilen, Pflegen und Austauschen der Kleidungsstücke zu überlassen. Damit bringen sie den eigenen Aufwand auf ein erträgliches Maß und halten die Kosten im Rahmen. Um bis zu 80% ließe sich bei ihren Kunden der innerbetriebliche Arbeits- und Verwaltungsaufwand reduzieren, haben Anbieter von Berufskleidung im Mietservice ermittelt. Wer die einzelnen Arbeitsschritte zusammenstellt, die in den unterschiedlichen Abteilungen anfallen, merkt schnell, dass der Prozentsatz durchaus zutrifft. Entsprechend umfangreich fällt das Leistungsspektrum der Textildienstleister aus. „Von der Beratung zum optimalen Einsatz über die Beschaffenheit der Textilien, Fragen des Corporate Design bis hin zur Entsorgung abgetragener Kleidung decken unsere Mitglieder die komplette Bandbreite aller Dienstleistungen ab“, fasst es Klaus Jahn, Geschäftsführer des Branchenverbandes Intex (Industrieverband Textil Service), Eschborn, zusammen. Zwar erwähnt er das Herzstück der Dienstleistung, die regelmäßige Versorgung der Unternehmen mit sauberen und einwandfrei gepflegten Textilien, nicht konkret. Doch es ist klar, dass die Kunden vor allem darin einen echten Mehrwert sehen. Textilien mit Mehrwert Arbeitskleidung (vom Anzug oder Blaumann bis zum Küchenkittel), Putztücher, Matten, Handtuchrollen, Tisch- und Bettwäsche: All das können die Unternehmen in den Vertrag mit ihrem Full-Service-Dienstleister aufnehmen. Und immer öfter nutzen sie die Breite des Angebots. Das Single Sourcing sei derzeit einer der wichtigsten Trends, denen sich die Branche stellen müsse, schätzt Eugen Wohllaib, verantwortlich für Managementsysteme, Produktentwicklung sowie Normen und Gesetze beim Anbieter von Textilien im Mietsystem Bardusch, Ettlingen. „Die Kunden wollen alles aus einer Hand.“ Schließlich können sie so den internen Verwaltungsaufwand weiter verringern. Nach Vertragsabschluss liefert der Dienstleister in zuvor festgelegten Abständen alle Artikel direkt an die Bedarfsstelle und holt die verschmutzten Teile von eigens eingerichteten Sammelstellen zum Waschen ab. Personalschwankungen und damit einhergehende Änderungen im Bedarf werden von ihm kurzfristig berücksichtigt. Denn individuell und auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten zu reagieren, gehört zum Service. Bei der Arbeitskleidung erhalten alle Mitarbeiter ihre eigene Ausstattung, die in der Größe passt und den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes entspricht. Die Praxistauglichkeit ist getestet, vor allem, wenn die Textildienstleister ihre Kollektionen gemeinsam mit Unternehmen, Forschungsinstituten und Fachverbänden entwickeln. „Dadurch können wir branchenMM Facility Management · 2/2002 59 INFRASTRUKTURELLES FM T E X T I L D I E N S T L E I S T E R Anliefern frischer Textilien Reparatur oder Neuteil Abholen gebrauchter Textilien Kontrolle Übernahme der Textilien ins System Pflege Die Beratung steht ganz oben und sorgt dafür, dass der beziehungsweise arbeitsplatzgerechVersorgungskreislauf te Fachkleidung anbieten“, heißt es optimal funktioniert. dazu bei Boco, Hamburg. Tragetests im Vorfeld sorgen dafür, dass die Bequemlichkeit nicht auf der Strecke bleibt. Dabei entscheiden neben den Schnitten vor allem die Eigenschaften des Gewebes über den Tragekomfort. Das hebt man bei Mewa, Wiesbaden, hervor. „Wir legen auf die Optimierung der Gewebe einen besonderen Fokus.“ Atmungsaktive, weiche und geschmeidige Stoffe erhalten den Vorzug, sofern es die Rahmenbedingungen (insbesondere der Arbeitsschutz) zulassen. Schließlich sollen sich die Mitarbeiter in ihrer Arbeitskleidung wohl fühlen. Zum Wohlfühlen gehört ebenfalls, dass schadhafte Teile der Garderobe repariert oder gegen neue ausgetauscht werden. Und wenn sich die Figur einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters drastisch ändert – beispielsweise vom Pummel zum schlanken Mannequin oder Dressman – steht der komplette Austausch an. Gerade beim regelmäßigen und außerplanmäßigen Wechsel der Arbeitskleidung oder anderer Textilien treten die Kostenvorteile deutlich zu Tage, die den Unternehmen durch das Outsourcing ihres Textilmanagements entstehen. Investitionen in die Textilien, die notwendige Lagerhaltung und unkalkulierbare Folgekosten binden Kapital, das für das Kerngeschäft nicht mehr zur Verfügung steht. Indem die Investitionen durch 60 MM Facility Management · 2/2002 Kleidung für Arbeitsund Produktionssicherheit Bild: Treffer, Quelle: Intex Sortieren, Falten, Verpacken Ein wichtiger Aspekt für den Mehrwert des Serviceangebots kommt mit dem Thema Arbeitsschutz ins Spiel. An dieser Stelle nimmt der Gesetzgeber die Unternehmer in die Pflicht: Sie sind dafür verantwortlich, dass die Schutzwirkung der erforderlichen Kleidungsstücke den gesetzlichen Anforderungen genügt und während der gesamten Tragezeit bestehen bleibt. Deshalb werden an Pflege und Kontrolle der Kleidungsstücke besondere Anforderungen gestellt. Wirkt der Hitzeschutz auch nach der Wäsche? Sind alle versteckten Späne entfernt? Leuchtet die Warnfarbe so kräftig wie vorgegeben? Zu Hause bei den Mitarbeitern oder in der Wäscherei um die Ecke lassen sich solche Fragen nur schwerlich klären. Dagegen kennen TextilDienstleister die Anforderungen, kennen die Materialien und arbeiten mit optimierten Waschprozessen. Nach jedem Waschen kontrollieren sie die Schutzwirkung, frischen sie gegebenenfalls auf oder reparieren fachkundig die Schadstellen. Sie übernehmen Verantwortung für ihre Kunden, versichern, dass die Schutzkleidung den gesetzlichen Vorgaben selbst nach mehrmaligem Waschen noch entspricht und erleichtern notwendige Kontrollen. Gerade in Sachen Arbeitsschutz gehen vor allem die großen Serviceanbieter der Branche inzwischen weiter. Sie haben nicht nur mietoder leasbare Schutzkleidung im Programm. Mit einer Vielzahl von kaufbaren PSA-Artikeln (zum Beispiel Schutzbrillen, -handschuhe, Arbeitsschuhe oder Gehörschutz) ergänzen sie ihr Angebot. Da kommt wieder der „Alles aus einer Hand“Gedanke zum Tragen. Gemeinsam mit den Kunden legen sie in den Beratungsgesprächen fest, welche Artikel in welcher Menge benötigt werden und liefern diese bei Bedarf oder im Rahmen der regelmäßigen Versorgungstouren aus. Durch Kooperationen mit PSA-Herstellern und eigene Lagerflächen sichern sie die Lieferfähigkeit, denn Engpässe darf es beim Arbeitsschutz nicht geben. Auch im Hinblick auf die Produktionssicherheit greifen die Dienstleister ihren Kunden unter die Arme. So bieten sie spezielle Textilien für Arbeitsplätze mit strengen Hygienevorschriften wie sie bei Lebensmittelproduzenten, Großküchen, Kantinen oder Kliniken gelten. Sie haben dafür extern eigene Sammelsysteme und intern eigene Wasch- und Pflegestrecken aufgebaut. Kleidungsstücke, die keimfrei bei den Trägern ankommen müssen, werden gesondert behandelt und verpackt. So ist die Keimfreiheit bis zum Anziehen vor Ort gewährleistet. Ähnlich wird mit der Garderobe für Reinraum-Produktionsstätten verfahren, wobei sich nur wenige Dienstleister dem Arbeitskleidung muss nicht langweilig sein: Die Dienstleister setzen auf modische Akzente. Bild: Mewa regelmäßige Miet- oder Leasingzahlungen ersetzt werden, bleibt die Liquidität gewahrt – und zusätzlich sind die anfallenden Kosten dank der vertraglich festgelegten Vereinbarungen kalkulierbar. Beraten T E X T I L D I E N S T L E I S T E R INFRASTRUKTURELLES FM Waschen und Pflegen der ReinraumBekleidung annehmen. „Wir waschen die Reinraum-Textilien mit speziellen Waschmitteln und unter besonderen Waschbedingungen“, erklärt Wohllaib dazu. Nach dem Waschen werden die Textilien unter Reinraum-Bedingungen kontrolliert, ausgebessert, geglättet und schließlich luftdicht verpackt. „So stellen wir sicher, dass beim Transport kein Staubkorn an die Kleidung kommt.“ Jeden Tag ein frisches Hemd Seit einigen Jahren stellen sich die Anbieter von Berufskleidung im Mietservice ganz gezielt dem Thema Corporate Fashion. Sie beschränken sich dabei nicht nur auf optisch ansprechende Arbeitskleidung, die – mit dem Logo des Kunden versehen – die Zugehörigkeit zu einem Unternehmen signalisiert. Für Großab- nehmer bauen sie komplette Kollektionen auf, die dem Corporate Design des Kunden entsprechen. Sogar die Schutzkleidung kann inzwischen zum einheitlichen Erscheinungsbild eines Unternehmens passen. „Die Nachfrage nach Berufs- und Schutzkleidung im gleichen Outfit hat in den letzten zwei bis drei Jahren deutlich zugenommen“, heißt es dazu beim Wiesbadener Dienstleister Mewa, weshalb er seit Mitte letzten Jahres Schutzkleidung im Design einer bestehenden Berufskleidungskollektion im Programm führt. Der Hamburger Textildienstleister Boco ging mit waschbaren Anzügen und Kostümen als Erster daran, Geschäfts – und Dienstkleidung im Mietsystem anzubieten. Vor rund einem Jahr kam ein BusinesshemdenProgramm hinzu. Dass es überwiegend vom Dienstleistungssektor genutzt wird, ist verständlich. Schließlich gehört ein sauberes Hemd zwin- gend zu einem gepflegten Auftritt dazu. Und ohne den können Mitarbeiter von Fluggesellschaften, Hotelketten oder Autohäusern bei ihren Kunden nur Minus-Punkte sammeln. Das Gleiche gilt für Außendienst-Mitarbeiter und Verkäufer produzierender Unternehmen. Auch ihnen steht ein frisches Hemd passend zum Anzug gut zu Gesicht. Wenn sie sich selbst nicht mehr um Waschen und Bügeln der Hemden kümmern müssen, kommt es sicherlich noch besser an. MM www.maschinenmarkt.de P Mewa P Boco P Bardusch P Intex – Industrieverband Textil Service e.V. P DBL – Deutsche Berufskleiderund Textil-Leasing GmbH MM Facility Management · 2/2002 61 INFRASTRUKTURELLES FM L O G I S T I K Komplettservices statt Insellösungen Die Logistik hat sich zunehmend vom Kostentreiber zum wettbewerbsrelevanten Qualitätsfaktor für Industrie und Handel entwickelt. Dabei ist der reine Transport von A nach B nur noch ein kleiner Teil der Tätigkeiten von Spediteuren und Logistikunternehmen. Im Zeitalter der Globalisierung sind Netze und komplexe Leistungspakete (Supply Chain Management) gefragt. LOTHAR STECKEL renverkehr befassen sich Speditionen neben der Beförderungsleistung mit den Regelungen des Ausfuhrund Einfuhrlandes, eröffnen Versandverfahren und führen Ein- und Ausfuhrverzollungen durch. Der Logistikmarkt ist sehr vielschichtig Der Logistik-Markt ist komplex und von unterschiedlichen Anforderungsprofilen gekennzeichnet. So sind die Anforderungen an KEPDienstleister (KEP – Kurier-, Express- und Paket-) beispielsweise völlig andere als in der Containeroder Automotive-Logistik. Die industrielle Kontraktlogistik wiederum stellt die Logistikunternehmen vor andere Aufgaben als die Massengutlogistik. Zudem haben Innovationen, zum Beispiel in der Konsumgüterwirtschaft, starke Auswirkungen auf die Logistikbranche. So Bild: Linde Eine Cold-Box geht auf Reisen: Der Transport eines Teils einer Luftzerlegungsanlage auf der Straße erfordert viel Kenntnisse und Vorbereitung. I n den vergangenen Jahrzehnten haben sich auf den Transportmärkten geradezu revolutionäre Veränderungen ergeben. Marktzugangsbarrieren sind gefallen, die statische Verkehrsmarktordnung ist liberalisiert worden, öffentlich-rechtliche Dienstleister wie Post und Bahn sind teilweise privatisiert. Wer Waren zu bewegen hat, kommt an der Speditionsbranche nicht vorbei. Spediteure disponieren einen erheblichen Teil des Verkehrsaufkommens. Nach jüngsten Schätzungen des Bundesverbandes Spedition und Logistik (BSL) kontrollieren sie rund 80% der Transportmengen im gewerblichen Straßengüterverkehr, 98% des Luftfrachtaufkommens und 75% der Gütermengen im Seeverkehr. Über die Disposition hinaus sind sie beratend tätig, kommissionieren und dokumentieren. Im internationalen Wa- 62 MM Facility Management · 2/2002 L O G I S T I K INFRASTRUKTURELLES FM stellen Konzepte wie die nachfrageorientierte Produktionssteuerung (Efficient Consumer Response) oder der elektronische Handel im Internet (E-Commerce) völlig neue Anforderungen an die Logistikdienstleister. Welche Spedition, welcher Logistiker vom Verlader den Zuschlag bekommt, hängt also entscheidend von den jeweiligen Aufgaben ab, die produkt- oder branchenspezifisch stark variieren können. Qualität, Termintreue, Zuverlässigkeit und last but not least der Preis sind für Klaus Platz, Leiter Transporte der Linde AG (Anlagenbau), wichtige Kriterien bei der Auswahl seiner Logistikpartner. Das Unternehmen entwickelt und baut unter anderem verfahrenstechnische Anlagen, zum Beispiel für die Petrochemie, zur Erdgasaufbereitung und zur Luftzerlegung und zählt weltweit zu den Topadressen der Branche. Zwischen 250 000 und 300 000 Frachttonnen gehen per anno über seinen Schreibtisch. „Der Anlagenbau hat seine Eigenheiten. Vom Aktenordner für die technische Dokumentation bis hin zum Schwergut-Kollo mit bis zu 800 t Gewicht versenden wir alles. Das kann ein Spediteur allein gar nicht schaffen“, erklärt er. Mittelständische Speditionen halten mit Deshalb sucht sich der Anlagenbauer seine Transportpartner gezielt nach den jeweiligen Anforderungen der Projektladung aus. So sind in der Regel bei Transporten nach Übersee mehrere Firmen beteiligt. „Der Vorlauf ab weltweiten Herstellerwerken bis zu den Seehäfen wird entweder durch die Lieferanten oder aber von unterschiedlichen Spediteuren abgewickelt. Den Hauptlauf (Seetransport) und den Nachlauf im Empfangsland bis zur Baustelle übernimmt ein weiterer Dienstleister“, sagt Platz. Oft arbeitet er mit Projektspediteuren zusammen, die als Allrounder die gesamte Leistungspalette der Speditionsbranche beherrschen müssen. Dabei müssen es nicht immer die Großen der Branche sein. „Viele Mittelständler verfügen über ausgezeichnetes Wissen und bieten uns zahlreiche Möglichkeiten zur Versendung unserer Güter“, bekräftigt Platz. Auch Peter Dezelak, Versandleiter der Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH Co. KG im schwäbischen Ditzingen, setzt nicht allein auf einen Logistikpartner. „Wir schicken pro Jahr rund 1400 bis 1500 Maschinen zu den Kunden, da gibt es jede Menge zu organisieren und zu bedenken“, sagt er. Trumpf baut Werkzeugmaschinen für die Blech- und Materialbearbeitung, zur Laserbearbeitung, zum Stanzen, Umformen und Biegen. „Unsere Maschinen werden versendet als Teilladungen von vier bis sechs Lademetern, bis hin zu acht Lkw-Ladungen“, erläutert Dezelak. Häufig sind Überbreiten und -höhen zu beachten, die für den Transport wiederum eine längere Vorplanung benötigen. „Das stellt hohe Anforderungen an das Knowhow der Logistikunternehmen“, stellt der Versandleiter klar. Auch „exotische“ Relationen werden von Trumpf beliefert. „Unlängst haben wir zum ersten Mal in der Firmengeschichte eine Maschine in die Innere Mongolei verschickt. Das kann nicht jeder.“ Neben dem Transport und der Dokumentenabwicklung verlangen nicht nur Unternehmen wie Trumpf von ihren Dienstleistern ausgeprägte Kenntnisse auf dem Gebiet der Verpackung. So werden regelmäßig Spezialisten eingeschaltet, die die wertvollen Maschinen seemäßig verpacken können. Dabei sind die Güter vor Beschädigung durch Seegang, Hitze, Kälte und Kondenswasser zu schützen. Häufig werden die Verpackungstätigkeiten von Unternehmen vorgenommen, die direkt in den Seehäfen arbeiten, zum Teil bieten die Speditionen diesen Service gleich mit an. Das Ausgliedern logistischer Leistungen hört bei der Verpackung längst nicht auf. Vor allem so genannte wertsteigernde Leistungen – value added services – werden mehr und mehr im Rahmen logistischer Gesamtpakete angeboten. Dazu gehören unter anderem Abrufsteue- rung, Bestandsmanagement, Qualitätskontrollen, Zentrallagerfunktionen, die Bestellabwicklung und teilweise Fakturierung für den Kunden, Kommissionieren und Verpacken, Etikettieren, Konfektionieren, der Regalservice, Call-Center-Funktionen und die Sendungsverfolgung durch Tracking & Tracing. Dabei beteiligen sich keineswegs nur Speditionen am „Viele Mittelständ- Marktgeschehen, auch ausgegliederler verfügen über te Logistikabteilungen aus Industrie ausgezeichnetes und Handel greifen immer mehr in Wissen und bieten den Wettbewerb ein. uns zahlreiche Die Kontraktlogistik – umfangMöglichkeiten zur reiche logistische Leistungen werden Versendung unserer in mittel – und längerfristigen VerGüter“, bekräftigt trägen, also Kontrakten, vergeben Klaus Platz, Leiter Transporte der Linde bietet den Kunden aus Industrie und AG, HöllriegelsHandel die Möglichkeit, effizienter kreuth. zu arbeiten, die Qualität zu steigern und gleichzeitig Kosten zu minimieBild: Linde ren. Die Verlader können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, flexibler auf Marktanforderungen reagieren, Lieferengpässe vermeiden und Lagerkapazitäten abbauen. Klaus Zänker, Referent für Logistik und Informatik im BSL, erwartet, dass der Anteil der Kontraktlogistik in den nächsten Jahren überproportional zunehmen wird. „Mit ihr wird das Outsourcing logistischer Leistungen ausgedehnt“, prognostiziert er. Einige Branchen praktizieren diese Methoden intensiv. Vor allem die Automobilindustrie und ihre Zulieferer verlagern Peter Dezelak, logistische Leistungen bis hin zu Versandleiter der produktionsnahen Tätigkeiten auf Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH Logistikunternehmen. Co. KG, Ditzingen: „Wir schicken pro Jahr rund 1400 bis 1500 Maschinen zu den Kunden, da gibt es jede Menge zu organisieren und zu bedenken.“ Bild: Trumpf Ein Logistiker bündelt viele Zulieferer Wie weit das gehen kann, zeigt das Beispiel der Dortmunder Rhenus AG & Co. KG. Für den Automobilzulieferer Hella KG Hueck & Co. steuert Rhenus die Belieferung zweier deutscher Produktionsstätten nach dem Kanbanprinzip. Das von Toyota entwickelte und Anfang der 60er Jahre eingeführte System der bedarfsorientierten MaterialflussSteuerung hat sich bis heute als hervorragendes Instrument der Bestandsoptimierung erwiesen, das MM Facility Management · 2/2002 63 Bild: BLG INFRASTRUKTURELLES FM L O G I S T I K Auch der Einbau einer Klimaanlage gehört heute zu den umfangreichen Aufgaben eines Logistikers, der für die Automobilindustrie arbeitet. wesentlich dazu beiträgt, die Verschwendung von Ressourcen zu verringern. Bild: Kühne & Nage Sechs Stunden nach Abruf sind Teile im Werk Manfred Schellhammer, Geschäftsführer der Kühne & Nagel AG, Schweiz: „Am Ende des Tages sollten drei lachende Gesichter am Tisch sitzen: der Verlader, der Spediteur und der Endkunde.“ 64 Der Bereich Kfz-Elektronik mit den Geschäftsfeldern KarosserieElektronik, Licht und Elektronik, Antriebsstrangregelung, Heizungsregelung und Komponenten wächst bei Hella stark. Die rasante Entwicklung führte in einigen deutschen Fertigungsstätten zu erweitertem Platzbedarf, um dringend benötigte Produktionskapazitäten zu schaffen. Seit Frühsommer 2001 organisieren die Rhenus-Logistiker die produktionssynchrone Belieferung der Hella-Werke in Hamm und Recklinghausen. Hier stellt Hella Elektronikkomponenten in verschiedenen Produktionslinien vom Fahrpedalgeber bis hin zu Zentralsteuergeräten her. Dabei werden Komponenten von 20 Lieferanten für das Werk Recklinghausen und von zehn Lieferanten für das Werk Hamm in die Abwicklung MM Facility Management · 2/2002 integriert. Die Versorgung der Werke aus dem Logistik-Zentrum Dortmund wird durch einen regelmäßigen Shuttleservice sichergestellt, der mehrmals pro Tag verkehrt und dessen Lieferfrequenz durch die Hellawerke bestimmt wird. Mit zunehmender Anzahl der integrierten Fertigungslinien und Lieferanten nimmt auch die Frequenz zu. Dabei garantiert Rhenus eine Lieferung der benötigten Teile an den Bauort im Werk innerhalb von 6 h nach Abruf. Rhenus kommissioniert, verpackt und stellt eine 24-stündige Versorgung an den Werktagen sicher. Etwa 3000 Ladungsträger werden täglich bewegt. Das ergibt ein Liefervolumen von 150 Paletten in vier bis fünf Anlieferungen pro Tag. Auch die Rückführung der Leergutbehälter, ihren Tausch und die Verwaltung stellt der Logistiker sicher. Die Bremer BLG Logistics Group (ursprünglich Bremer LagerhausGesellschaft) bietet der Automobilindustrie und ihren Zulieferern von der Produktionslogistik über die Fertigfahrzeuglogistik bis hin zur Ablieferung der Autos an den Händler die komplette Dienstleistungskette an. In der Produktionslogistik nutzen vor allem deutsche Hersteller die Systemdienstleistungen. Für die Mercedes-C-Klasse steuert die BLG-Tochter BLG International Logistics beispielsweise die weltweite Teileversorgung für die Montagelinien in Südafrika und mehreren asiatischen Ländern. Dabei werden im Rahmen der CKD-(Completely-KnockedDown-) beziehungsweise Part-byPart-Logistik die Einzelteile der CKlasse-Modelle in Bremen konsolidiert, in Container verpackt und per Seefracht produktionssynchron an die Montagebänder in Übersee versendet. Allein in Südafrika werden zurzeit rund 50 000 Fahrzeuge der C-Klasse im Jahr montiert. Produktionsnahe Funktionen wie der Einsatz anspruchsvoller Konservierungstechnik und das Aushärten geklebter Rohbauteile gehören ebenfalls zum Leistungsumfang der Bremer Logistiker. Über das BLG-Logistikzentrum Bremerhaven werden zudem weltweit die Montagestätten von VW mit Fahrzeugteilen nach dem Part-byPart-System versorgt. Das Sortiment umfasst über 3000 unterschiedliche Fahrzeugteile, die von 300 verschiedenen Zulieferern nach Bremerhaven laufen. Dort erfolgen Kontrolle, Konsolidierung, Verpackung, Containerisierung und Verschiffung. Dabei durchläuft jedes Jahr ein Volumen von rund 300 000 m3 an Fahrzeugteilen das Zentrum. Hinzu kommen rund 140 000 m3 an Teilen für die Produktion des Bora. Zudem wird der Rücklauf der Verpackungen organisiert, etwa 500 000 Behälter jährlich. Die Verpackungen werden in Bremerhaven gegebenenfalls auch repariert und für den weiteren Einsatz den verschiedenen Zulieferern wieder zugeführt. Die Klimaanlage baut der Logistiker ein In der Fertigfahrzeuglogistik ist die BLG von der Auslieferung ab Werk bis hin zum Händler im Binnenland L O G I S T I K INFRASTRUKTURELLES FM aktiv. Bevor die Autos in den Schaufenstern der Händler stehen, liegen technische Leistungen wie die so genannten Pre-Delivery-Inspektionen und die Endfertigung von Fahrzeugen. Die BLG baut in Bremerhaven zum Beispiel Klimaanlagen und Sonnendächer in die Fahrzeuge, rüstet sie mit Ledersitzen, Spoilern, Sporträdern und anderen Dingen aus, die der Kunde beim Händler individuell bestellt hat. Renommierte Hersteller wie BMW, Daimler-Chrysler und Mitsubishi verlassen sich auf die Leistungen der Bremerhavener. Um solche Prozessketten steuern zu können, sind ausgefeilte Informations- und Kommunikationssysteme erforderlich. Sie sind die Schlüsseltechniken der Zukunft, unabdingbar, wenn es darum geht, logistische Kooperationen einzugehen, Warenidentifikationssysteme aufzubauen und die Kommunikation zwischen Dienstleister und Kunden aufrechtzuerhalten. Deshalb investieren vor allem Logistikunternehmen erheblich in ihre ITAusstattung. Inzwischen ist sie ein Kernstück logistischer Konzepte und für Spediteure und Transportunternehmen zum wettbewerbsbestimmenden Produktionsfaktor geworden. Drei lachende Gesichter an einem Tisch Für Manfred Schellhammer, Geschäftsführer der Kühne & Nagel AG, Schweiz, ist der gute Logistiker ein Spezialist auf zahlreichen Gebieten. „Die Wertschöpfung findet heute in immer transportferneren Bereichen statt. Ohne das spezifische Branchenwissen, gepaart mit grundlegendem speditionellem Knowhow, läuft nichts mehr“, sagt Schellhammer. Verladern auf der Suche nach dem geeigneten Logistikunternehmen rät er, sich zunächst einen Marktüberblick zu verschaffen, bevor konkrete Gespräche geführt werden. „Der Markt ist groß, ebenso wie die Qualitätsunterschiede“, so sein Statement. Bevor man sich für eine Spedition entscheide, sollten Pflichten und Aufgaben klar umrissen werden. „Wir gehen so vor, dass wir zunächst eine Grobanalyse des Kunden erstellen und daraus einen Fragenkatalog generieren. Die Antworten fließen in ein Konzept ein, das dem Kunden vorgelegt wird. Erst dann kann über Preise und Konditionen gesprochen werden“, so Schellhammer. Dass die Speditionen dabei unter starkem Preisdruck stehen, ist inzwischen völlig normal. „Viele Verlader setzen zuverlässige, prompte und pünktliche Leistungen voraus. Da geht es dann fast nur noch über den Preis.“ Er rät deshalb zur Vereinbarung von Malus-Bonus-Systemen. „Es werden feste Parameter vereinbart, nach denen sich die Leistung bemisst. Bei Einhaltung der Konditionen gibt es einen Bonus, liegt www.maschinenmarkt.de der Logistiker darunter, ist der Verlader berech- P BLG Logistics Group AG & Co. KG tigt, Kosten zu reduzieren“, erläutert der Spedi- P Bundesverband Spedition und teur. Letztlich aber sei eiLogistik eV (BSL) ne faire und vertrauens- P GuS Kommunikation volle Partnerschaft anzustreben. „Am Ende des P Kühne & Nagel AG Tages sollten drei lachen- P Linde AG de Gesichter am Tisch sit- P Rhenus AG & Co. KG zen: der Verlader, der Spediteur und der End- P Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH Co. KG kunde.“ MM MM Facility Management · 2/2002 65 INFRASTRUKTURELLES FM G E B Ä U D E R E I N I G U N G Mehr als nur Putzen Diversifizierung im Gebäudereiniger-Handwerk macht Outsourcing attraktiv. Leistungen, die mit dem klassischen Reinigen längst nichts mehr zu tun haben, gehören wie selbstverständlich zum Angebotsspektrum großer wie mittelständischer Gebäudereinigungsunternehmen. RALPH KAMP D as Auslagern möglichst vieler Aktivitäten, die nicht im direkten Fokus der Betriebsziele liegen, ist in der Industrie zur Notwendigkeit geworden. Reinigungsdienstleistungen stehen da an oberster Stelle. Nach Angaben des Bundesinnungsverbandes der Gebäudereiniger (BIV) ist die Unterhaltsreinigung bereits zu 79 % ausgelagert, die Glasreinigung gar zu 92 %. Während daher in der Industrie der Rückzug auf die Kernkompetenzen im Trend liegt, ist auf dem Markt der Gebäudereiniger eine Gegenbewegung zu verzeichnen: Leistungen, die mit dem klassischen Reinigen längst nichts mehr zu tun haben, gehören wie selbstverständlich zum Angebotsspektrum großer wie mittelständischer Gebäudereinigungsunternehmen. Die klassische Raumpflege gehört nach wie vor zum Kerngeschaft der Gebäudereiniger. 66 MM Facility Management · 2/2002 So mancher assoziiert mit dem Begriff „Gebäudereinigung“ im Wesentlichen die Putzkolonnen, die nach Feierabend mit Besen und Staubsauger durch Hallen und Büros gehen. Selbstverständlich gehört die klassische Raumpflege zum Kerngeschäft der Gebäudereiniger. Der Sektor „Reinigung“ muss jedoch, zumal aus industrieller Perspektive, deutlich breitbrandiger betrachtet werden: „Unseren Kunden in der Industrie bieten wir spezielle Verfahren wie die Trockeneis- oder die Fluidreinigung über unsere Gesellschaft GeBe Industrial Service“, erklärt Kai Müller, Pressesprecher der Wisag Service Holding GmbH & Co. KG. Zur Reinigung im weiteren Sinne gehört auch die Pflege und Instand- haltung von Grün- und anderen Außenflächen samt Winterdienst, so dass die Arbeit der Gebäudereinigungsunternehmen fließend in Hausmeister- und Gärtnertätigkeit übergeht. Während an dieser Stelle die Grenzen noch fließen, überschreiten viele Gebäudereiniger diese Grenzen komplett, wenn sie ihren Kunden sogar Catering und Kantinenbewirtschaftung anbieten. Bereiche, in denen Sauberkeit und Hygiene zwar oberstes Gebot sind, aber längst nicht mehr Kernaufgabe der dort Beschäftigten. So bietet die PSG Perfekt Service GmbH, mit Sitz in Neu-Isenburg, über ihre Tochter PSG Gastronomie Event Service GmbH sowohl das Betreiben von Betriebsrestaurants als auch das Catering für Firmenjubiläen und andere Festakte an – selbstverständlich inklusive Endreinigung. Gebäudereiniger drängen in andere Bereiche vor Auch an anderen Stellen drängen die Unternehmen der GebäudereinigerBranche in die Gebiete vordergründig nicht einmal benachbarter Dienstleistungszweige: „Wir bieten eine komplette Palette von Bewachungs- und Sicherheitsleistungen“, führt Sandra Siebrecht aus, Mitarbeiterin im Vertriebsservice des Branchenriesen Piepenbrock, Osnabrück. Zum Mitarbeiterstamm solcher Dienstleister gehören demnach nicht nur gelernte „Gebäudereiniger“ – übrigens ein anerkannter Handwerksberuf – sondern beispielsweise auch Köche, Techniker und Ingenieure. Durch der- G E B Ä U D E R E I N I G U N G INFRASTRUKTURELLES FM maßen qualifiziertes Personal haben Gebäudereiniger in der Industrie mit der Wartung, Instandhaltung und Reparatur von Anlagen und Maschinen Märkte erobert, die bis vor kurzem von Spezialisten besetzt waren. „Hier tragen wir durchaus das unternehmerische Risiko unseres Kunden mit“, führt Rolf Jakobi aus, Leiter Vertriebsservice bei Piepenbrock. „In der Sparte ‚Industrieleistungen’ garantieren wir auf Wunsch eine bestimmte Verfügbarkeit von Maschinenstunden und übernehmen den finanziellen Verlust, wenn wir diese Garantie nicht einhalten können.“ Die Vorteile für den Industriebetrieb liegen auf der Hand: Er kann auf teure eigene Mitarbeiter verzichten, die nur im Bedarfsfall eingesetzt, aber kontinuierlich bezahlt werden müssten. Und Rücksicht auf Arbeitszeitordnung und Tarifvertrag, Urlaubszeiten und krankheitsbedingte Ausfälle muss nur der Dienstleister nehmen. Eigene Mitarbeiter ständig außerhalb der regulären Arbeitszeit zu beschäftigen, fördert nicht eben den Betriebsfrieden, notwendige Routinewartungen und Instandhaltungsarbeiten innerhalb der Produktionszeit stören den Arbeitsfluss und verursachen Kosten durch die Einbuße an Produktivität. Der zeitliche Einsatz eines externen Dienstleisters hingegen lässt sich vergleichsweise einfach in den betrieblichen Ablauf integrieren. „Wir stellen uns total auf den Kunden ein“, verspricht Martina Dangerfield aus der Marketing-Abteilung der DIW Instandhaltung GmbH, Stuttgart. „Wir sind an über 100 Standorten in Deutschland im Einsatz. Unsere Mitarbeiter arbeiten im Schichtbetrieb. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir dann da sind, wenn wir gebraucht werden, und nicht stören, wenn gerade die Produktion auf Hochtouren läuft.“ Das Kerngeschäft der DIW definiert sich im Maschinenbau durch die drei Komponenten Wartung, Instandsetzung und technische Reinigung. Outsourcing ist nicht Selbstzweck, sondern dient in aller Regel dazu, Personal- Bild: Wisag Outsourcing von Risiken Für industrielle Anwendungen stehen spezielle Reinigungsverfahren wie die Trockeneisoder Fluidreinigung bereit. entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt. Häufig liefern wir die gleiche Leistung auch für ein benachbartes Unternehmen und setzen den Mitarbeiter für diese Aufgabe ein, statt ihn mit geringer qualifizierten Tätigkeiten zu beschäftigen.“ Freilich sind mit einer solchen Betriebsänderung weit reichende organisatorische Umstellungen verbunden. Doch dieses Konzept ermöglicht es Industrieunternehmen, in der täglichen Praxis weiter Mitarbeiter einzusetzen, die man zwar aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr selbst beschäftigen kann, auf die zu verzichten aber gleichfalls schwer fiele. Konzentration der Kräfte kosten zu senken und Arbeitskräfte einzusparen. Werden in der Folge betriebsbedingte Kündigungen erforderlich, leidet der Betriebsfrieden, die Motivation sinkt häufig auch bei den verbleibenden Mitarbeitern und nicht zuletzt wird meist ein Sozialplan erforderlich, der zumindest vorübergehend keine Kostenerleichterung bringt. Diese Faktoren machen sich im Betriebsergebnis häufig unschön bemerkbar. Übernahme des Personals vermeidet einen Sozialplan „Zusammen mit Unternehmensführung und Betriebsrat haben wir schon mehrfach einen Sozialplan vermeiden können“, erklärt Rolf Jakobi ein Alternativkonzept, mit dem Piepenbrock sich qualifiziertes Personal sichert: „Werden Betriebsteile ausgelagert, dann übernehmen wir häufig die Mitarbeiter, die bereits in diesen Bereichen tätig sind. Wir nutzen dabei die Qualifikation dieser Mitarbeiter und berücksichtigen, dass sie ja bereits Teil der Kultur des jeweiligen Unternehmens sind. Eine soziale Sicherheit, die sich Mitarbeiter über Jahre und Jahrzehnte in ihrem ursprünglichen Unternehmen aufgebaut haben, bleibt bei solchen Betriebsänderungen voll erhalten.“ Nach Jakobis Überzeugung fördert dieses Vorgehen die Motivation der betroffenen Mitarbeiter. „Die Leute werden dann viel effektiver Outsourcing dient freilich nicht allein dazu, Personalkosten zu senken, sondern auch, die betriebliche Tätigkeit auf das eigentliche Kerngeschäft zu fokussieren. Doch solche Überlegungen lassen sich nur sinnvoll in die Tat umsetzen, wenn sie letztlich in Euro und Cent ihren Niederschlag finden. Gerade im Bereich „Reinigung“ fehlt jedoch nach Auffassung des BIV das Kostenbewusstsein. So heißt es in einer Presseinformation des Verbandes: „Leider liegen den Entscheidungsträgern ... in 95% aller Fälle keine exakten Zahlen über die betrieblichen Reinigungskosten vor.“ Am Anfang einer Entscheidungsfindung steht also immer eine exakte Kalkulation des bisherigen eigenen Aufwandes. Im Kostenstellenplan eines Unternehmens herrscht oft nicht die nötige Transparenz, um diese Leistung bewerten zu können. „In der Regel sollte der Einkäufer einen Berater konsultieren, der diese Transparenz herstellt“, empfiehlt Gunter Thiele, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei der Unternehmensgruppe GegenbauerBosse, Berlin. Und falls man bereits mit einem Gebäudereiniger in anderen Bereichen gut zusammenarbeitet, könne man auch ihn mit dieser Aufgabe betrauen. Prinzipielle wirtschaftliche Erwägungen freilich sprechen eine deutliche Sprache zugunsten der Auslagerung von Reinigungsarbeiten. Der BIV führt als Ers- MM Facility Management · 2/2002 67 INFRASTRUKTURELLES FM G E B Ä U D E R E I N I G U N G Transparenz und Qualitätssicherung „Wenn Sie verschiedene Dienstleister unabhängig voneinander den Reinigungsbedarf abschätzen lassen, und dann die Angebote nebeneinander legen, so vergleichen Sie Äpfel mit Birnen“, warnt Jürgen Sonne, Prokurist der PSG Perfekt Service GmbH. Zu unterschiedlich seien die Ansätze und Schwerpunkte, die verschiedene Gebäudereiniger anlegen würden. „Der preiswerteste Anbieter sieht vielleicht bei einer Maschine viel weniger Reinigungsaufwand als einer, der teurer anbietet. Im Endeffekt zahlt man dann weniger Geld, ist aber womöglich auch nicht unbedingt zufriedener.“ Sonne empfiehlt, ein Qualitätspflichtenheft in Bezug auf bedarfsund prozessorientierte Reinigung von einem unabhängigen Berater erstellen zu lassen und alle Angebote auf der Grundlage dieses Pflichtenheftes einzuholen. Sieht ein Anbieter Bedarf für eine Änderung, müsse diese Änderung mit den übrigen Bietern abgestimmt werden, um die Angebote vergleichbar zu halten. Rolf Jakobi, Piepenbrock, sieht als Lösung für Transparenz nicht mehr das klassische Leistungsverzeichnis, sondern die Bündelung verschiedenster Leistungen zu einem für den Kunden greifbaren Gesamtprodukt. Als Beispiel führt er ins Feld: „Nehmen wir eine Toilette: da ist ein Seifenspender nachzufüllen, da ist der Lüfter in Gang zu halten, die Spülung, es muss 68 Bild: Gegenbauer Bosse tes die Effizienz ins Feld. Der Dienstleister besitzt Spezialkenntnisse und kann mit Erfahrungen aus anderen Objekten aufwarten. Er hat Zugang zu Spezialmärkten und erhält, schon durch seine Verbrauchsmengen, bessere Konditionen. Die höhere Flexibilität – sprich Unabhängigkeit von Krankheit und Urlaub – wurde bereits ins Feld geführt. Die Ausstattung mit professionellem Arbeitsgerät dürfte bei einem externen Dienstleister in der Regel ebenfalls besser sein. Zumindest amortisiert sich eine solche Investition wesentlich schneller bei einem Dienstleister als im Industrieunternehmen selbst. Durch qualifiziertes Personal haben Gebäudereiniger in der Industrie mit der Wartung, Instandhaltung und Reparatur von Anlagen und Maschinen Märkte erobert, die bis vor kurzem von Spezialisten besetzt waren. MM Facility Management · 2/2002 nisse anpassen. Wenn ich einen Dienstleister in die engere Wahl ziehe, würde ich ihn bitten: ‚Bring mich zu einem deiner Referenzkunden und zeige mir vor Ort, wie du deine Arbeit dokumentierst und deine Qualität sicherst.’ Dann zeigt sich schnell, ob der Anbieter sein Zertifikat verdient hat.“ Gute Referenzen sind auch für Gunter Thiele der Maßstab, an dem sich Qualität festmachen lässt. „Bei welchen Kunden war oder ist der Dienstleister im Einsatz, und wie lange schon. Gerade langfristige Bindungen oder deren Fehlen zeigen, wie weit es mit der Qualität her ist.“ Der Markt ist in Bewegung immer genug Handtuchpapier da sein und sauber muss es natürlich auch sein. Daraus machen wir für den Kunden einfach das Produkt „Funktionsfähige Sanitäreinrichtung“ und legen einen Preis pro Einheit fest.“ Ähnlich sieht Kai Müller die Lösung: „Sauberkeit lässt sich nicht immer planen. Statt eines starren Leistungsverzeichnisses versuchen wir, mit den Kunden einen Leistungskorridor festzulegen. Dann wird immer da gereinigt, wo es nötig ist, statt zum Beispiel drei Mal in der Woche ein Büro sauber zu machen, während der Mitarbeiter im Urlaub ist.“ Fehlendes Zertifikat ist ein Ausschlusskriterium Einigkeit herrscht in der Branche auch darüber, wie ein Qualitätszertifikat zu bewerten ist. „Ein Zertifikat lässt den kritischen Kunden nicht unbedingt sicher sein, dass ein Dienstleister dauerhaft einen hohen Standard hält“, meint Gunter Thiele von Gegenbauer-Bosse, „aber wenn es fehlt, ist das ein sicheres Ausschlusskriterium.“ „Ein QM-System muss gelebt werden, wenn es Wirkung zeigen soll“, ist sich auch Jürgen Sonne, PSG, sicher. „Wir machen dazu unsere Arbeitsweise völlig transparent für unsere Kunden, gehen mit ihnen die Prozesse durch und können diese jederzeit an die aktuellen Bedürf- Der Markt der Gebäudereiniger, des Gebäude- und Facility Managements, ist ein umkämpfter Wachstumsmarkt, auf dem sich Dienstleister unterschiedlichster Ausprägung und mit enorm breitem Angebot tummeln. Die klassische Reinigung verliert dabei zunehmend an Dominanz, während Lösungen für das Outsourcing unterschiedlicher betrieblicher Aufgaben an Bedeutung gewinnen. Wo sich die Auslagerung mehrerer betrieblicher Aufgaben in eine Hand anbietet, liefern SynergieEffekte dem Dienstleister zusätzliches Optimierungspotential – ein Umstand, von dem auch der Industriebetrieb profitieren kann. Je umfangreicher die geplante Auslagerung, desto schwieriger ist es allerdings, die gebotenen Leistungen transparent zu machen. Deshalb werden die kommenden Jahre hoffentlich zu einer Standardisierung führen, von der letztlich Auftraggeber wie Dienstleister nur profitieren können. MM www.maschinenmarkt.de P Bundesinnungsverband der Gebäudereiniger (BIV) P Wisag Service Holding P Piepenbrock P DIW Instandhaltung P Gegenbauer Bosse P PSG P R O D U K T E INFRASTRUKTURELLES FM Passiv-Infrarot-Sensoren Die NaPiOn-Serie, eine Baureihe neuer Passiv-Infrarot-Bewegungssensoren (PIR), zeichnet sich insbesondere durch ihre hohe Empfindlichkeit und ultraminiaturisierte Baugröße aus. Dies ist vor allem auf die Weiterentwicklung der Halbleiter- und Mikrotechnik zurückzuführen. Bei der Auswahl des sensitiven Materials wird das hochempfindliche pyroelektrische Einkristall Lithium- Tantalat (LiTaO3) verwendet, weil es unter anderem einen großen pyroelektrischen Koeffizient aufweist. Die Sensorstruktur wurde mittels FEM-Simulation hinsichtlich einer hohen IR-Empfindlichkeit und effektiven Temperaturverteilung optimiert. c Matsushita Electric Work Deutsch- land GmbH, Tel. (0 80 24) 6 48-5 01, [email protected] Hallen-Sonderkonstruktion Für besondere Anforderungen stellt Haltec Hallen-Sonderkonstruktionen nach Maß her. Die Besonderheiten dieser Halle liegen in den unterschiedlichen Abmessungen der beiden Giebelseiten als auch in der Höhe der beiden Längswände. Man konzipierte auf Basis einer Systemhalle eine Stahlkonstruktion mit einer Wand- und Dachverkleidung aus Sandwichelementen. Das Ergebnis war eine 32 m lange Halle mit den Abmessungen von 9,70 m in der schmalen Giebelwand und 20,68 m in der breiten Giebelwand. Die Seitenhöhe der Längswandseite zum Bestand beträgt 5,36 m. Durch die Hanglage wurde die andere Längswandseite mit steigender Höhe von 3,78 m auf 4,76 m ausgeführt. c Haltec Hallensysteme GmbH, Tel. (0 72 57) 92 48-20, [email protected] Funk-Rauchmelder Der Funk-Rauchmelder FR 2000 von Bosch erkennt frühzeitig sichtbaren Rauch, der bei einem Brand oft vor der Flammenbildung oder der Temperaturerhöhung entsteht, und macht durch einen unüberhörbaren Signalton auf die drohende Gefahr aufmerksam. Schlafende Personen werden damit früh gewarnt. Gleichzeitig meldet das Gerät über Funk die Gefahr an die Haus-Serviceruf-Teilnehmerstation, die das Alarmsignal automatisch über das Telefonnetz weiterleitet. c Bosch Sicherheitssysteme GmbH, Tel.: (08 00) 70 00-4 44 [email protected] Modular aufgebaute Unterstellplätze Die Systeme modular aufgebauter Unterstellplätze von Texabri bieten bei Außenpräsentationen von Autohändlern und Autowerkstätten einen stilvollen Mehrwert. Die mo- dernen Systeme bilden gemeinsam mit den ausgestellten Autos einen erstklassigen Blickfang. Die modulierbaren Überdachungen lassen das Tageslicht herein und sind selbst gegen UV-Strahlung geschützt. Außerdem sind sie wasserdicht und werden mit integrierten Leuchtwannen geliefert. Aufgrund der umfassenden Möglichkeiten für Aufdruck bieten diese Überdachungssysteme einen einmaligen und wirkungsvollen Kommunikationswert. Kunden werden nämlich jetzt auch abends und am Wochenende auf die ausgestellten Autos aufmerksam gemacht. Die Autos werden gegen Wind und Wetter geschützt. Die Unterstellplätze verfügen über eine selbsttragende, galvanisierte und thermolackierte Konstruktion und werden von eigenen Montageteams auf Betonfundament installiert. Neben den verschiedenen Formaten bei den Standardabmessungen bietet man über eine CAD-3D-Präsentation Maßarbeit gemäß den spezifischen Kundenwünschen und -anforderungen. c Texabri Deutschland, Tel. (02 11) 55 09-5 34, [email protected] Vernetztes Türschließsystem Das vernetzte Türsystem Secu-Logic kann von einer zentralen Stelle aus bedient werden. Mit Hilfe des virtuellen Anzeigetableaus VAT 220 lassen sich die Außentüren bequem und übersichtlich am Bildschirm überwachen. Virtuelle Türzentralen zeigen stets den aktuellen Türzustand an. Über ein CANBussystem lassen sich Türzentralen miteinander verknüpfen. Über einen TouchScreen können damit gezielt einzelne Türen freigeschaltet oder im Notfall mit einer zentralen Nottaste kollektiv entriegelt werden. Eine Grundrisszeichnung visualisiert den genauen Standort der Türen im Gebäude. Sämtliche Vorgänge können in einem Protokollfenster aufgelistet und gespeichert werden. c Geze Marketing-Services, Tel. (0 71 52) 2 03-5 05, [email protected] MM Facility Management · 2/2002 69 INFRASTRUKTURELLES FM P R O D U K T E Scheuersaugmaschine Im Design eines Motorrollers bringt Kärcher die Aufsitzer-Scheuersaugmaschine BR/BD Trike für mittelgroße Flächen auf den Markt. Das sehr preisgünstige Batteriegerät ist wahlweise mit Scheiben- oder Walzenbürsten lieferbar und verspricht durch sein attraktives Äußeres und seinen Fahrkomfort mehr Freude und höhere Motivation bei der sonst oft wenig geliebten Reinigungsarbeit. Auch konstruktiv hat man mit dieser Maschine neue Wege beschritten: Der robuste Gerätekörper besteht im Wesentlichen aus zwei Kunststoffteilen, in denen Schmutz- und Frischwassertank, Batterien, Ladegerät und Saugturbine Platz sparend und leicht zugänglich untergebracht sind. c Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Tel. (0 71 95) 14-26 84, [email protected] zielle Module, die es Speditionen, Paketserviceunternehmen, Versicherungen und Sicherheitsfirmen ermöglichen, einzelne Güter via Web auf dem Weg zum Kunden zu begleiten und ihren Standort im Rahmen konfigurierbarer Wegverfolgungs-Intervalle zu lokalisieren. Darüber hinaus lässt sich prüfen, ob stationäre Gegenstände von ihrem Standort wegbewegt werden. Der Service nutzt eine Kombination aus GSM und GPRS und ist auch dort einsetzbar, wo GPS-Systeme keine Daten mehr liefern, weil der Sichtkontakt zum Satelliten fehlt. c Siemens AG Corporate Digitaler Harddiskrecorder Mit dem digitalen Harddiskrecorder DMS 180 III von Dallmeier Electronic kommt zur Security 2002 ein Sicherheitssystem mit formschönem und zugleich funktionalem Design auf den Markt. Der Recorder verfügt im Frontbereich über ein LCD für Status- und Service-Einblendungen und einer USB-2.0-Schnittstelle. An der Rückseite sorgt ein völlig neu kon- zipiertes abnehmbares BNC-Anschlussfeld für optimale Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit im praktischen Einsatz. Auch sonst bietet der digitale Recorder eine Menge neu entwickelter Softund Hardwarelösungen mit deutlich höherem Leistungsumfang. c Dallmeier Electronic GmbH, Tel. (09 41) 87 00-0, [email protected] Gütersicherung per Mobilfunk Mit dem so genannten M-TractionParcel-Watch-Service bietet der Siemens-Bereich Information and Communication Mobile (IC Mo- bile) einen mobilen Datendienst, der hochwertige Güter überwacht. Dieser neue Service nutzt herkömmliche Mobiltelefone oder spe- Communications, Tel. (0 89) 6 36-5 16 75, [email protected] Vielseitige Türstation Die neuen Edelstahltürstationen von Ritto eignen sich besonders für Mehrfamilienhäuser und große Objekte. Die Oberfläche der Edelstahltaster, Namensschilder und Lautsprecher schließen mit der Frontplatte bündig ab. Sie ist doppelt ausgeführt aus 2,5 mm Edelstahl vor einer Aluminiumplatte und damit nahezu unverwüstlich. Die Station ist mit gebürsteter Edelstahloberfläche glatt oder im Messing-Look (PVD) erhältlich. c Ritto GmbH & Co. KG, Tel. (0 27 73) 8 12-0, [email protected] Sichern Sie sich Ihren Wissensvorsprung! Faxorder (09 31) 4 18-20 22 Ja, ich möchte die nächsten Sonderausgaben „MM Facility Management“ kostenlos beziehen! Name Vorname Firma Funktion Straße PLZ Ort Telefon Telefax E-Mail Datum 70 Unterschrift MM Facility Management · 2/2002 MM Facility Management 2 – 2002