Dow.com Dowwolff En Pdf 822

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Dow.com Dowwolff En Pdf 822
NITROCELLULOSE
Nitrocellulose
WALSRODER™ Nitrocellulose
Lagerung und Handhabung
Cellul
Inhalt
Dow Wolff Cellulosics ..................................................... Seite 2
Sichere Handhabung, Entzündungsgefahr,
Lagerung.......................................................................Seite 4
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
Transport innerhalb der Betriebsstätte............................. Seite 5
Handhabung Rieselfähige NC.......................................... Seite 6
Verarbeitung .................................................................. Seite 8
Inliner Konzepte ............................................................. Seite 8
Handhabung der NC-Verpackungen
beim Entleeren ..............................................................Seite 10
Entsorgung, Aufarbeitung,
Brandbekämpfung ......................................................... Seite 12
Kenndaten .....................................................................Seite 14
Weitere Informationen ....................................................Seite 15
232
WALSRODER™ Nitrocellulose besitzt als Derivat des natürlichen Rohstoffs Cellulose hervorragende
Eigenschaften. Sie löst sich gut in organischen Lösemitteln und bildet mit ihrer relativ steifen
Molekülkette einen harten aber flexiblen Film – ideal für einen guten Lack. Als Rohstoff für Lacke ist
WALSRODER™ Nitrocellulose auch in Zukunft unentbehrlich: Nitrolacke heben die Maserung von
Holz besonders gut hervor. In Druckfarben verbleibt dank schneller Trocknung und vollständiger
Lösemittelabgabe kein Lösemittel, was besonders bei Lebensmittelverpackungen wichtig ist. In
Lederlacken, etwa für Schuhe, ist die hohe Flexibilität der Nitrocellulose gefragt.
Herstellung und Verpackung von WALSRODER™ Nitrocellulose basieren auf neuesten Technologien
und unterliegen einem ständigen Optimierungsprozess.
WALSRODER
Nitrocellulose
losics
™
Basis für Lacke und Druckfarben
Diese Broschüre enthält Empfehlungen für
Die Lack-Nitrocellulose selbst gilt weder als
den Umgang mit Nitrocellulose, die sich aus
giftig noch als gesundheitsgefährlich. In reiner
EU-Richtlinien und daraus abgeleiteten
Form wird Nitrocellulose allerdings nicht in den
speziellen deutschen Gesetzen und Verord-
Handel gebracht, sondern aufgrund gesetz-
nungen ergeben. Die Gesetzgebung unterschei-
licher Vorschriften nur mit mindestens 25 %
det zwischen verschiedenen Ländern. Jeder,
Alkohol oder mindestens 18 % Weichmacher.
der Nitrocellulose handhabt, ist verpflichtet,
sich über gesetzliche Vorschriften und örtliche
Gesundheitsgefahren können von Anfeuch-
Bestimmungen für den Umgang mit Nitrocellu-
tungsmitteln oder Weichmachern und
lose zu informieren und diese einzuhalten.
bei Bränden von Verbrennungsprodukten
ausgehen. Isopropanol als Anfeuchtungsmittel
Zur Lackherstellung verwendete WALSRODER
für WALSRODER™ Nitrocellulose ist bei der
Nitrocellulose ist Cellulosenitrat mit einem
üblichen Anfeuchtung von 30 Prozent mit Xi
Stickstoffgehalt kleiner 12,6 Prozent. Sie enthält
(reizend) auf dem Packstück gekennzeichnet.
™
die Anfeuchtungsmittel Wasser oder Alkohol in
einer gesetzlich vorgeschriebenen Menge von
nicht weniger als 25 Gewichtsprozent oder einen
gelatinierenden Weichmacher in Mengen von
nicht weniger als 18 Gewichtsprozent. Andere
Formen von Nitrocellulose werden von Dow
Wolff Cellulosics nicht produziert und werden in
dieser Broschüre nicht behandelt.
3
Sicher
Sichere Handhabung
Entzündungsgefahr
Lagerung
Nitrocellulose kann z. B. durch offene Flamme,
Nitrocellulose darf nur in den Original-
Nitrocellulose-Gebinde dürfen nicht in
Funken, Schlag, Reibungswärme, statische
gebinden gelagert werden.
Lagerräumen geöffnet werden.
Elektrizität etc. entzündet werden. Um die
Angefeuchtete und plastifizierte Nitrocellu-
Nitrocellulose-Gebinde sollten nicht
Entzündung zu vermeiden, sind u. a. folgende
lose ist in kühlen und trockenen Räumen
längere Zeit der Sonne ausgesetzt sein.
Maßnahmen zu treffen:
zu lagern. Insbesondere Kartons mit riesel-
Nitrocellulose darf in Deutschland nicht mit
fähiger Nitrocellulose müssen trocken ge-
anderen Gefahrstoffen zusammen gelagert
Rauchen und offenes Feuer sind verboten.
lagert werden, da sie sonst instabil werden.
werden. Gemäß Sprengstoff-Lagerrichtlinie
Hierauf ist deutlich hinzuweisen.
In Deutschland müssen bei der Lagerung
Spreng LR 300 vom September 1991, Nr. 5,
Elektrische Installationen und Betriebsmittel
die Sprengstoff-Lagerrichtlinien 300, 310,
Absatz 4, insbesondere nicht mit
(z.B. Leuchten, Schalter) sind entsprechend
340, 350, 360 und 410 beachtet werden.
• Explosivstoffen oder Gegenständen
den geltenden Vorschriften auszuwählen
Paletten mit rieselfähiger WALSRODER
In Deutschland ist insbesondere die VDE-
Nitrocellulose in Kartons dürfen maxi-
Richtlinie 0165 zu beachten. In anderen
mal zweilagig gestapelt werden, wenn sie
Ländern sind ebenfalls die örtlichen Bestim-
originalverpackt sind. Ist die Stretch-Folie
• entzündbaren, flüssigen Stoffen wie
mungen für elektrische Installationen und
der Original-Verpackung nicht vorhanden,
z. B. brennbaren Lösemitteln und
Betriebsmittel in Ex-Bereichen zu beachten.
dürfen die Paletten nicht gestapelt werden.
deren Zubereitungen, also auch
Die Benutzung von funkenziehenden Werk-
Fibertrommeln dürfen maximal dreilagig
lösemittelhaltigen Lacken,
zeugen ist nicht gestattet. Geeignet sind
gestapelt werden, wenn sie gebändert sind.
• selbstentzündlichen Stoffen,
Werkzeuge aus weichen, nicht funken-
Bei der Verarbeitung von WALSRODER
• Stoffen, die bei Berührung mit Wasser
reißenden, leitenden Materialien, wie z. B.
Nitro-cellulose oder WALSRODER NC-Chips
Bronze, Kupfer oder Edelstahl. Werkzeuge
ist jeweils die älteste Lieferung zuerst zu
• entzündend (oxidierend) wirkenden Stoffen,
aus Stahl dürfen nicht verwendet werden.
verarbeiten. Das Herstellungsdatum befindet
• giftigen Stoffen,
Gebinde mit Nitrocellulose sind sorgfältig
sich auf dem Typenetikett.
• ansteckungsgefährlichen Stoffen,
und behutsam zu transportieren. Sie sind
Die maximale Lagerdauer für WALSRO-
• radioaktiven Stoffen,
vor Schlag, Stoß und Reibung zu schützen.
DER™ Nitrocellulose und WALSRODER™
• ätzenden Stoffen, wie z. B. Säuren
Um die Gefahr durch Reibungswärme
NC-Chips beträgt 2 Jahre bei max. 40 °C
zu verringern, sind WALSRODER Nitro-
(vgl. Sicherheitsdatenblatt). Sollte die Lager-
™
™
™
mit Explosivstoffen,
• verdichteten, verflüssigten oder unter
Druck gelösten Gasen,
entzündliche Gase entwickeln,
und Laugen,
• Aminen.
cellulose und WALSRODER NC-Chips
fähigkeit von Nitrocellulose (angefeuchtete
in Gebinden aus Pappe verpackt, die
Nitrocellulose sowie NC-Chips) überschrit-
Dieses Zusammenlagerverbot gilt für alle
aus schlecht wärmeleitendem Material
ten werden, dann besteht die Möglichkeit
NC-Läger und ist einzuhalten, soweit andere
bestehen.
einer Zersetzung der Nitrocellulose, was
Gesetze und Verordnungen in anderen Ländern
wiederum mit einem erhöhten Brandrisiko
nicht andere Verfahren vorschreiben. Diese
einhergeht. Dieses Risiko steigt mit zuneh-
Einhaltung wird auch für NC-Läger außerhalb
mender Lagerdauer. Es wird empfohlen,
Deutschlands empfohlen. Für den Bau und
ein Lagerkontrollsystem einzurichten, mit
das Betreiben von Nitrocellulose-Lägern sind
dem eine längere Lagerung als 2 Jahre
die Gesetze und Verordnungen des jeweiligen
ausgeschlossen wird.
Landes anzuwenden.
™
4
™
Allgemeine
Vorsichtsmaßnahmen
Mit Wasser oder Alkohol angefeuchtete
Nitrocellulose kann durch Verdunstung
der Anfeuchtungsmittel austrocknen.
Dadurch wird sie empfindlicher gegen
Schlag und Wärme (z. B. durch Reibung).
Um ein Verdunsten zu vermeiden, sollten
Nitrocellulose-Gebinde immer gut
verschlossen sein. WALSRODER™ Nitrocellulose wird in antistatisch ausgerüsteten Polyethylen-(PE)-Innenbeuteln
geliefert, die fest verschlossen sind und
ein Austrocknen verhindern. Wir empfehlen,
Nitrocellulose-Trommeln und Kartons
komplett einzusetzen. Sollten Gebinde
ausnahmsweise nur teilentleert werden,
ist der PE-Beutel gut zu verschließen,
damit das Anfeuchtungsmittel nicht
verdunsten kann.
Nitrocellulose darf nicht mit Säuren, Laugen, Aminen oder oxidierenden Substanzen
in Kontakt gebracht werden, da dadurch
eine spontane Zersetzung oder sogar
Entzündung eintreten kann.
Transport innerhalb der
Betriebsstätte
Die Nitrocellulose-Gebinde sollen sorgfältig
und behutsam transportiert werden
Rutschen, Schleifen, Werfen und Fallenlassen sind nicht zulässig.
Beim Transport von ganzen Paletten müssen
die darauf befindlichen Gebinde gesichert
werden: Trommeln z. B. durch Spanngurte
(Bänder), Kartons z. B. durch die StretchFolie der Originalverpackung.
Einzelne Gebinde sollen auf einer Sackbzw. Fasskarre transportiert werden. Dabei
dürfen die Räder der Karre nicht an der
Verpackung schleifen. Die Entstehung von
Reibungswärme sowie Rutschen oder
Schleifen der Gebinde sind zu vermeiden.
Trommeln können auch hochkant auf dem
Bodenrand gerollt werden.
5
Handhabung
Rieselfähige
Handhab
1
6
2
3
4
ung
Nitrocellulose
5
1
2
3
6
5
8
8
Der PE-Beutel enthält in der Regel Reste
Karton durch Aufschneiden der
Bei der Entleerung darf der Beutel nicht
oberen Verklebung öffnen.
aus dem Karton genommen werden
von Nitrocellulose. Deshalb ist eine
(gemäß BGR 132 und CENELEC 2003).
Entsorgung über den normalen Kunststoff-
Den gefalteten oberen Teil des Beutels mit
Es ist darauf zu achten, dass der Karton
müll nicht zulässig. Die PE-Beutel sind vor
Nitrocellulose anheben, so dass die
ausreichend geerdet ist. Dies erfolgt
der Verbringung so aufzubewahren,
Näh- und Klebekante nach oben zeigt.
entweder über die Erdungsklemme oder
dass die anhaftende Nitrocellulose nicht
Durch kräftiges Ziehen am Ende des
über den Mitarbeiter, was einen leitfähi-
austrocknen kann. Dies lässt sich z. B.
Klebebandes öffnen.
gen Fußboden, leitfähiges Schuhwerk und
gewährleisten, indem man die gebrauch-
keine isolierenden Arbeitshandschuhe
ten PE-Beutel in einem anderen gut
voraussetzt.
verschlossenen PE-Beutel oder in einem
Beutel unterhalb der Näh- und
Klebekante abschneiden oder
4
7
verschlossenen Fass sammelt und
6
Zur ordnungsgemäßen Entsorgung
aufbewahrt. Die Entsorgung muss durch
durch kräftiges Ziehen am Ende des
muss der entleerte PE-Beutel außer-
einen zugelassenen Entsorger geschehen.
Klebebandes öffnen.
halb des Gefahrenbereichs aus dem
Karton entfernt werden.
Karton umdrehen und entleeren.
7
Der Karton ist über die Entsorgungswege für gewerbliches Altpapier zu
entsorgen.
7
Verarbeitung
Das Personal im Verarbeitungsbereich sollte
Erdung der NC-Trommel und des Inliners
zu verwenden ist, der den Verlust von Anfeuch-
flammhemmende Arbeitskleidung tragen.
während des gesamten Entleervorgangs.
tungsmittel verhindert.
sollten nicht schmelzbar sein. Zur Vermeidung
Dow Wolff Cellulosics setzt seit vielen Jahren
Bis heute ist die Verwendung von antista-
von elektrostatischer Aufladung muss leit-
NC-Verpackungen mit antistatisch ausgerüste-
tischen Inlinern aus Polyethylen für Nitrocellu-
fähiges Schuhwerk getragen werden. Der
te Trommeln und Inlinern ein. Doch wir tun
lose-Verpackungen ein Industriestandard, den
Fußboden in den Bereichen, in denen mit
noch mehr für Sie: Durch die Verwendung von
alle europäischen NC-Hersteller verwenden.
Nitrocellulose umgegangen wird, muss
antistatischen Inlinern mit nicht migrierenden
Die antistatischen Eigenschaften werden mit
leitfähig sein (keine elektrisch isolierende
Additiven wird die Sicherheit der NC-Verpa-
migrierenden Additiven erreicht.
Oberfläche).
ckung noch weiter erhöht, bei unveränderter
Kleidungsstücke unter der Arbeitskleidung
Handhabung der Nitrocellulose beim Entleeren.
Beim Ausschütten der NC aus der Trommel
Eine im Rahmen der ENA (European Nitrators
Association – Verband der europäischen
erfolgt eine Ladungstrennung, was nicht zu
Die international gültigen Vorschriften für den
Nitrocellulose-Hersteller) aktuell durchgeführte
vermeiden ist. Allerdings müssen eine elektro-
Transport gefährlicher Güter schreiben für
umfangreiche Untersuchung zu Verpackungs-
statische Aufladung und somit auch eine
Nitrocellulose (UN 2555 & UN 2556) eine
alternativen für Nitrocellulose führte zu zwei
elektrostatische Entladung sicher verhindert
Verpackung gemäß der Vorschrift P406 vor.
Konzepten, mit denen nach ENA-Einschät-
werden. Das geschieht durch die konsequente
Das bedeutet, dass ein wasserbeständiger
zungen die derzeit höchstmöglichen Sicher-
Inliner in den Papptrommeln und Pappkartons
heitsstandards erreicht werden:
Inliner
Inliner Konzepte
Zwei Konzepte für höchstmöglichen Sicherheitsstandard
Konzept 1
Die antistatischen Inliner mit nicht migrierenden
setzte Industriestandard schrittweise seit
Additiven bieten eine gegenüber dem heutigen
Juli 2006 auf die Verwendung von Inlinern
Verwendung von leitfähigen Inlinern
Standard erhöhte Sicherheit und entsprechen
mit nicht migrierenden Additiven umgestellt
Die Verwendung einer Erdungsklemme
den Anforderungen der europäischen CENELEC-
(Konzept 2 der ENA-Untersuchung). Bei
ist zwingend erforderlich, die Erdung über
Norm 50404:2003 und weisen außerdem –
diesem Konzept hat der Verarbeiter die Wahl,
den Mitarbeiter ist nicht zulässig.
auch noch bei besonders kritischen Bedingun-
die Erdung über eine Erdungsklemme vorzu-
gen niedriger Luftfeuchtigkeiten < 30 % –
nehmen oder, wie es in den meisten Fällen
gesichert antistatische Eigenschaften auf. Der
der gängigen Praxis entspricht, die Erdung
Oberflächenwiderstand dieser Inliner liegt auch
über den Mitarbeiter sicherzustellen.
Konzept 2
Verwendung von antistatischen Inlinern mit
unter diesen Bedingungen im Sollbereich von
nicht migrierenden Additiven
108 bis 1011 Ohm.
Die Erdung durch eine Erdungsklemme sowie
die Erdung über den Mitarbeiter ist zulässig.
keinerlei Änderungen in der von Dow Wolff
Größtmögliche Sicherheit gehört bei Dow
Cellulosics empfohlenen Handhabung der
Wolff Cellulosics zur Firmenphilosophie. Daher
NC-Verpackungen beim Entleeren.
wurde der bereits seit vielen Jahren einge-
8
Das neue Verpackungskonzept führt zu
9
Beim Entleeren der NC sind die Inliner zu erden, um sicher elektrostatische
Entladungen zu vermeiden. Zwei Erdungskonzepte sind gemäß CENELEC-Norm 50404:2003
zulässig, wenn antistatische Inliner verwendet werden:
Handhabung
KONZEPT 1
Erdung mit einer Erdungsklemme
Die Erdung erfolgt durch eine Erdungsklemme, die auf dem
Inliner angebracht wird und mit einer Erdleitung verbunden ist.
Durch die Erdungsleitung können die Ladungen zur Erde
abfließen und ein Ladungsaufbau wird sicher vermieden.
Bei NC-Chips ist die Verwendung einer Erdungsklemme
zur Erdung des oberen Metallrings der Trommel zwingend
erforderlich, da NC Chips nicht in antistatisch ausgerüsteten
Inlinern verpackt sind. Die Verwendung von Inlinern ist
nicht erforderlich, weil die NC-Chips keine leichtflüchtigen
Anfeuchtungsmittel (wie z.B. Ethanol und Isopropanol)
enthalten, die aus den NC-Chips austreten können.
Die Erdung über den Mitarbeiter ist daher nicht zulässig.
KONZEPT 2
Erdung über den Mitarbeiter
Die zweite vielfach genutzte Möglichkeit ist die Erdung über den
Mitarbeiter. Die Voraussetzungen für eine sichere Erdung sind:
• Ableitfähiger Fußboden
• Ableitfähiges Schuhwerk
• Ableitfähige Handschuhe
Es dürfen auf keinen Fall isolierende Handschuhe, wie z. B.
Lederhandschuhe getragen werden. Die Ableitfähigkeit über den
Mitarbeiter muss uneingeschränkt sichergestellt werden.
Beim Entleeren müssen die Inliner in der Verpackung verbleiben.
Wenn die NC aus der Verpackung entleert worden ist, können
die Inliner herausgenommen werden.
Nach CENELEC 7.3.3.2.2.2.4 reicht bei ableitfähigen (antistatischen) Inlinern ein Erdkontakt über den Mitarbeiter aus.
Aus diesem Grund kann dieses Erdungskonzept bei den von
Dow Wolff Cellulosics verwendeten antistatischen Inlinern mit
nicht migrierenden Additiven verwendet werden.
Dieses Verpackungskonzept und die Handhabungsempfehlungen basieren auf den Vorschriften der CENELEC-Norm. Es
ist in der Verantwortung des NC-Verwenders, ggf. abweichende
lokale Vorschriften zu beachten.
10
NC-Verpackungen
beim Entleeren
Entleeren
Im Verarbeitungsbereich sollten nur so viele
Angefeuchtete Nitrocellulose oder NC-Chips
Nitrocellulose-Gebinde bereitgestellt werden,
können auch über geerdete, metallene
wie für den Lackansatz erforderlich sind. Sie
Rutschen oder Zwischenbehälter in das Ver-
sollten auch erst dann geöffnet werden, wenn
arbeitungsgefäß gegeben werden. Hilfsmittel
der Inhalt verarbeitet wird. So wird vermieden,
zum Entleeren der Gebinde, wie z. B. Forken,
dass die Nitrocellulose austrocknet.
müssen aus nicht funkenziehenden Materialien
(z. B. Bronze) bestehen. Grundsätzlich sollen
Rauchen und offenes Feuer sind beim Umgang
Behälter mit angefeuchteter Nitrocellulose
mit NC und in Ex-Bereichen strikt verboten.
vollständig entleert werden.
Arbeitsweisen, bei denen Funken durch
Reibung oder Schlag entstehen können, sind
Teilweise entleerte Behälter sind unverzüglich
zu vermeiden. Beim Entleeren der Trommeln
wieder dicht zu verschließen, um eine Verdun-
mit angefeuchteter Nitrocellulose wird der
stung des Anfeuchtungsmittels zu vermeiden.
antistatisch ausgerüstete Polyethylensack über
Auch sollte darauf geachtet werden, dass
den Rand des Gebindes gezogen. Der PE-Sack
Nitrocellulose nicht zwischen Polyethylensack
darf während der Entleerung nicht aus dem
und Gefäßwand gelangt und dort austrocknet.
Karton oder der Trommel herausgenommen
werden. Nach der sorgfältigen Entleerung
Beim Befüllen der Verarbeitungsbehälter ist
der Feuchtwollegebinde werden die sorgfältig
darauf zu achten, dass nur ein Produkt zur Zeit
entleerten Polyethylensäcke in den Trommeln
eingefüllt wird. Fließen mehrere lösungs-
gelassen, die Gebinde wieder verschlossen
mittelhaltige Produkte gleichzeitig in den
und zum Lagerort für Leergut gebracht. Bei
Verarbeitungsbehälter können elektrostatische
Kartonware werden die Kartons und die Inliner
Aufladungen entstehen, die unter Entladungs-
(PE-Säcke) getrennt und separat aufbewahrt.
funken die Lösungsmittel entzünden können.
11
Entsorgung,
Aufarbeitung, Brand
Brandbe
Entsorgung von
NC-haltigen Abfällen
Aufarbeitung von
NC-Lösungen
Verstreute Nitrocellulose ist ausreichend mit
Bei der destillativen Aufarbeitung von nitro-
Wasser ist das einzige Löschmittel
Wasser oder Alkohol anzufeuchten und bis
cellulosehaltigen Lackresten und Lösungen ist
für brennende Nitrocellulose.
zur ordnungsgemäßen Entsorgung in einem
darauf zu achten, dass keine Amine, Peroxide
Es muss darauf geachtet werden, dass es in
dicht geschlossenen Behälter aufzubewahren.
und ähnliche Stoffe enthaltende andere Lack-
ausreichender Menge vorhanden ist. Wenn
Das Auflösen der NC oder NC-Chips in einem
reste den Nitro-Lacken zugesetzt werden.
nur mit Wasser gelöscht und der Sauer-
geeigneten Lösemittel, z. B. Butylacetat,
Diese Stoffe können eine Zersetzung der Nitro-
stoffzutritt zum Feuer nicht behindert wird,
erleichtert die Entsorgung.
cellulose einleiten, die sehr heftig sein und bis
entstehen nur Wasser, Stickstoff und
zu einer Gasexplosion führen kann.
Kohlendioxid. Alle NC-Lager sollten deshalb
mit einem Hinweisschild versehen werden:
Die Entsorgung der Nitrocellulose bzw. der
Nitrocelluloselösung ist mit den örtlichen
Auch reine „Nitro-Lacke“ können sich
NC-Lager, nur mit Wasser löschen. Alle
Behörden abzustimmen. Nitrocellulose und
zersetzen. Deshalb darf bei der destillativen
Feuerwehr- und Sicherheitskräfte sollten
nitrocellulosehaltige Abfälle sind in Deutschland
Aufarbeitung nie bis zur Trockene eingeengt
darüber informiert werden, dass Nitrocellu-
gemäß Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz
werden: Es sollen keine Temperaturen über
lose-Brände nur mit Wasser gelöscht werden
„besonders überwachungsbedürftiger Abfall“.
100 °C erreicht werden. Vorversuche im Labor
dürfen.
Bei der Entsorgung sind die abfallrechtlichen
in kleinem Maßstab sind zu empfehlen, wenn
Bestimmungen des Bundes und des jeweils
keine Erfahrungen vorliegen.
Schaum und CO2 eignen sich nicht als
Löschmittel, weil durch diese Löschmittel
zuständigen Bundeslandes zu beachten. Die
Entsorgung darf nur in behördlich genehmigten
Das Destilliergefäß muss mit einem Rührwerk
der Sauerstoffzutritt zum Feuer behindert
Anlagen erfolgen.
versehen sein, das den Inhalt zuverlässig
wird. Ist nicht genügend Sauerstoff vor-
durchmischt und dadurch örtliche Überhit-
handen, können nitrose Gase entstehen.
Abfallschlüssel für Bestandteile
zungen vermeidet. Nach dem Destillationspro-
Falls der Verdacht besteht, dass Personen
der Kartonverpackung gemäß
zess ist die Apparatur sorgfältig zu reinigen,
nitrose Gase eingeatmet haben könnten,
Europäischem Abfallverzeichnis
denn anhaftende Rückstände können beim
sind diese Personen für 48 h unter ärztliche
nächsten Arbeitsgang Zersetzungen initiieren.
Beobachtung zu stellen, da Vergiftungs-
Karton - 15 01 01
Die destillative Aufarbeitung erfordert eine
symptome auch erst nach mehr als 24 h
Verpackung aus Papier und Pappe
ständige Überwachung von einem sicheren
auftreten können.
Stretch-Folie - 15 01 02
Ort aus.
Verpackung aus Kunststoff
PE-Beutel - 15 01 10
(verunreinigt mit Nitrocellulose)
Verpackungen, die Rückstände gefährlicher
Stoffe enthalten oder durch gefährliche
Stoffe verunreinigt sind.
12
Brandbekämpfung
kämpfung
bekämpfung
Automatisch wirkende Löscheinrichtungen
(Sprühflutanlagen) für Lager sind zu
empfehlen.
Alkoholfeuchte Nitrocellulose hat im
Vergleich zu reinen Lösungsmitteln wie
z. B. Butylacetat eine wesentlich höhere
Abbrandgeschwindigkeit. NC-Chips
brennen noch wesentlich schneller ab
(größere Wärmeentwicklung) als alkoholfeuchte NC.
Aufgrund der bei Bränden auftretenden
Wärme kann in den Gebinden ein Übedruck
entstehen. Bei einem inneren Druck von
maximal 3 bar wird der Gebindedeckel
abgeworfen. Vorsicht vor wegschleudernden Deckeln und evtl. auftretenden Stichflammen ist geboten.
Löscharbeiten sollen immer aus einer
sicheren Entfernung durchgeführt werden.
Ist beim Verbrennen von NC nicht
genügend Sauerstoff vorhanden, können
nitrose Gase entstehen. Deshalb müssen
alle an der Brandbekämpfung beteiligten
Personen geeignete Schutzausrüstungen
(Chemikalienschutzanzug, Atemschutzgerät) tragen.
Bei Übungen der Feuerwehr zur
Brandbekämpfung wird die Benutzung
der Schutzausrüstungen empfohlen.
Automatische Sprühflutanlagen löschen angreifende Flammen
bevor die Nitrocellulose in Brand gerät.
13
Kenndaten
Nitrocellulose, angefeuchtet oder plastifiziert
Stickstoffgehalt
CAS-Nr.
INDEX-Nr.
UN-Nummer
< 12,6 %, bezogen auf Trockensubstanz der enthaltenen NC
9004-70-0
603-037-01-3
2555 Nitrocellulose mit Wasser
2556 Nitrocellulose mit Alkohol
2557 Nitrocellulose, Mischung, mit Plastifizierungsmittel ohne Pigment
Gefahrensymbol F, leicht entzündlich
Xi, reizend (für isopropanolfeuchte Nitrocellulose)
R-Sätze R 11: leicht entzündlich
S-Sätze
S 16: von Zündquellen fernhalten – nicht rauchen
S 33: Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen
S 37/39: bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und
Schutzbrille (Gesichtsschutz) tragen
Zusätzlich für isopropanolfeuchte NC:
R-Sätze R 36: reizt die Augen
R 67: Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen
Anfeuchtungsmittel
CAS-Nr.
INDEX-Nr.
EINECS-Nr.
Siedepunkt
Dichte bei 20 °C
Zündtemperatur
Flammpunkt
Dampfdruck bei 20 °C
Untere Explosionsgrenze
Obere Explosionsgrenze
Wassergefährdungsklasse
AGW-Wert
Ethanol 64-17-5
603-002-00-5
200-578-6
78 °C
0,81 g/cm3 425 °C
12 °C
59 mbar
3,5 Vol.%
15,0 Vol.%
1
500 ppm
Isopropanol
67-63-0
603-117-00-00
200-661-7
82 °C
0,79 g/cm3
425 °C
12 °C
41,6 mbar
2,0 Vol.%
12,0 Vol.%
1
200 ppm
Plastifizierungsmittel
14
CAS-Nr.
EINECS-Nr.
Siedepunkt
Flammpunkt
Dichte bei 20 °C
AGW-Wert
Wassergefährdungsklasse
ESO DIBP
8013-07-8
84-69-5
232-391-0
201-553-2
> 250 °C
184 °C
> 150 °C
169 °C
3
0,99 g/cm 1,04 g/cm3
kein AGW-Wert festgelegt
nwg*
2
ATBC
77-90-7
201-067-0
327 °C
204 °C
1,05 g/cm3
ODPP
1241-94-7
214-987-2
k. D. v.
224 °C
1,09 g/cm3
1
2
* nicht wassergefährdend
ESO = Epoxidiertes Sojabohnenöl, ODPP = Octyldiphenylphosphat, DIBP = Diisobutylphthalat, ATBC = Acetyltributylcitrat
Weitere Informationen
Merkblatt M 037 „Nitrocellulose“ der
Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie.
Bitte beachten Sie nachfolgende Hinweise:
Dow Wolff Cellulosics GmbH („DWC“) hat die Informationen dieser
Broschüre nach bestem Wissen zusammengestellt. Die Informa-
Stoffdatenbank des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz (BIA): www.hvbg.de/d/bia/start.htm
tionen dienen allein der näheren Erläuterung unserer Produkte und
Leistungen und haben nicht die Bedeutung von Beschaffenheitsangaben oder Eigenschaftszusicherungen. Wir übernehmen deshalb keine
BGR 132: Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen vom März 2003
Garantie – weder ausdrücklich noch stillschweigend – für die Vollständigkeit oder Richtigkeit der Informationen in dieser Broschüre.
Bitte berücksichtigen Sie ferner, dass Informationen nicht mehr aktu-
CENELEC report CLC/TR 50404: 2003
ell sein können. Insbesondere anwendungstechnische Informationen
„Electrostatics – Code of practice for the avoidance befreien Sie nicht von einer eigenen Prüfung auf ihre Eignung für die
of hazards due to static electricity.” June 2003.
von Ihnen ggf. beabsichtigten Verfahren und Zwecke. Weder DWC
noch Dritte, die in die Erstellung, Produktion oder Übermittlung dieser
www.dowwolffcellulosics.de
Broschüre involviert sind, sind haftbar für Schäden oder Verletzungen,
die sich aus der Nutzung dieser Broschüre oder aus dem Umstand
Dow Wolff Cellulosics GmbH
ergeben, dass Sie sich auf eine Information, die in dieser Broschü-
Postfach 1662
re enthalten ist, verlassen. Der Verkauf unserer Produkte erfolgt auf
D-29656 Walsrode
Basis der jeweils aktuellen „Allgemeinen Verkaufsbedingungen“, die
Tel. +49 51 61 44 - 3535
wir Ihnen gern zur Verfügung stellen. Diese Broschüre kann schließ-
Fax +49 51 61 44 - 14 3535
lich auch bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten.
Diese Angaben werden durch Wörter wie „glaubt“, „geht davon aus“
oder „erwartet“ bzw. durch ähnliche Formulierungen gekennzeichnet. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren könnten dazu führen, dass die tatsächlichen
Ergebnisse, Entwicklungen – auch unserer Produkte – usw. wesentlich
von denjenigen abweichen, die in diesen in die Zukunft gerichteten
Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Zu diesen
Faktoren gehören unter anderem:
• Konjunkturrückgänge in den Branchen, in denen wir unsere Geschäftstätigkeiten betreiben;
• neue bzw. geänderte Vorschriften, die unsere Betriebskosten erhöhen oder anderweitig unsere Profitabilität verringern;
• Steigerung unserer Rohstoffkosten, insbesondere wenn wir diese Kosten nicht an unsere Kunden weiterreichen können;
• Ablauf oder Reduzierung des Patentschutzes für unsere
Produkte; Haftung, vor allem im Zusammenhang mit Umwelt gesetzen und aus Produkthaftungsansprüchen;
• Wechselkursschwankungen sowie Änderungen der allgemeinen Wirtschaftslage;
• und sonstige in dieser Broschüre gegebenenfalls genannten Faktoren.
Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die wir oder mit uns verbundene Konzerngesellschaften in Berichten an die Frankfurter Wertpapierbörse sowie an die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde
(einschließlich Form 20-F) beschrieben haben. Vor dem Hintergrund
dieser Ungewissheiten raten wir dem Leser davon ab, sich zu sehr auf
derartige in die Zukunft gerichtete Aussagen zu verlassen. Wir übernehmen keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen
fortzuschreiben oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen
anzupassen.
®™ Marke von The Dow Chemical Company (”Dow”)
oder verbundenen Unternehmen
15
Dow Wolff
Cellulosics GmbH
Nitrocellulose
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