www.choices.de 24. Jhg. | Juni 2012 EIN FILM VON EMILIO
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www.choices.de 24. Jhg. | Juni 2012 EIN FILM VON EMILIO ESTEVEZ DEIN WEG www.deinweg-film.de VOM SUCHEN UND FINDEN AUF DEM JAKOBSWEG LADIES Days 8. & 9. Juni 15. & 16. Juni 22. & 23. Juni Save the date! Bring eine Freundin mit und testet HealthCity! www.healthcity.de 5 choices-Thema: INTEGRATION, Foto: Wolfgang Hippe choices-Thema. www.choices.de I 24. Jhg. I Juni 2012 5 INTEGRATION Gesellschaftliche Teilhabe von allen für alle 6 Themeninterviews „Abschied von Gestern“ „Stadtgesellschaft ohne Rassismus“ „Mobilität der Minderheiten“ Bühne. 8 Premiere Festival „theaterszene europa“ in der Studiobühne 9 Oper Köln / Freies Werkstatt Theater 10 Theater am Rhein u. a.: „Der Idiot“ am Schauspiel Köln 11 Schauspiel Köln 12 Freihandelszone Theaterleben Köln köpft seine Oper 13 Theater Oberhausen 14 Komikzentrum Köln-Bonn 15 Atelier-Theater 17 Senftöpfchen 18 Theater am Rhein „Michael Kohlhaas“ in den Kammerspielen Bonn 19 Ruhrtriennale 20 Opernzeit „The rake’s progress“ in Düsseldorf culture clubs „Das letzte Band“ an der Bühne der Kulturen BUSH beim Zeltfestival Ruhr 21 Junges Theater Bonn 22 RuhrTanz Die Ruhrtriennale 2012 und der Tanz 23 Theater-Kalender Köln-Bonn Auftritt „Die Ringe des Saturn“ in der Halle Kalk Musik. 56 Stadtgarten Unterhaltungsmusik Konzert-Tipps des Monats 58 Festival „SummerStage“ feiert südamerikanische Sounds 60 Musik-Kalender 61 Philharmonie Köln BÜHNE © Klaus Lefebvre Theater am Rhein 10 KINO © TOBIS Film Kino. KULTUR.KINO.KÖLN. 23. Jhg. I Juni 2012 29 Film-ABC /Vorspann 30 choice of choices „Moonrise Kingdom“ Wes Andersons tragikomisches Ausreißerdrama 31 Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender 32 OFF Broadway 33 Weisshaus 34 Hintergrund „Dein Weg“ 35 weitere Film-Kritiken 36 Foyer „Les Vampires“ im Filmforum/„Medianeras“ im Weisshaus/„Glücksritterinnen“ im Filmhaus 37 Odeon 38 Hintergrund „Ai Weiwei – Never Sorry“ Gespräch zum Film Sibylle Dahrendorf über „Knistern der Zeit“ 40 Roter Teppich Schauspieler Lars Eidinger im Interview 41 Filmpalette 43 Cinenova 44 culture clubs Stummfilm mit Live-Musik: „Das schlafende Paris“ Kino-Café: „The Artist“ 45 WOKI 47 Filmhaus 49 Rex 51 Festival Ein Wochenende mit Anna Karina im Odeon 52 Metropolis Literatur. 54 Wortwahl Buch-Neuerscheinungen im Juni 55 Wuppertaler Literatur Biennale Literatur-Kalender Köln-Bonn Die Literatur-Termine der Region ComicKultur Comic-Empfehlungen im Juni Textwelten Erotik in aktuellen Romanen Poetry choice of choices 303 MUSIK Kunst. 62 Kunst in Köln Yvonne Rainers Gesamtwerk im Museum Ludwig 63 Arp Museum Bahnhof Rolandseck 64 Museum Morsbroich 65 Kunst-Kalender Köln/Kunstmuseum Bochum Kunstwandel Yüksel Arslan in der Kunsthalle Düsseldorf Kultur in NRW. überregional 16 Klassik in NRW Die Kölner Oper ist umgezogen 19 Tanz in NRW Der Tanz in der Kölner Wachsfabrik ist bedroht 58 Popkultur in NRW Ratgeber zum Festivalsommer 2012 64 Kunst in NRW El Greco in Düsseldorf/Cornelis Bega in Aachen Musical in NRW Hollywood in Aachen, Broadway in Bielefeld Oper in NRW Josef Ernst Köpplinger inszeniert in Essen Theater in NRW Europäische Regisseure und das deutsche Theater Improvisierte Musik in NRW Zwei Weltstars messen sich in Essen Service. 4 Intro 66 Verlagssonderseiten Rund ums Rad 67 Auswahl Veranstaltungstipps im Juni 69 Lesung Leseprobe: „Herrschaftszeiten. Geschichten von Herrn Keiner“ 70 Verlagssonderseiten Medienfest NRW 71 Impressum Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Festival KUNST 58 Kunst in Köln © The Getty Research Institute, Los Angeles (2006.M.24) 62 Intro choices.de Juni 2012 Inklusion statt Integration: Baumarkt und Moschee friedlich beieinander, Foto: Francis Lauenau choices + choices.de Die Gefahr aus dem Osten Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema Köln hat Angst vor dem Osten. Das ist historisch bedingt. Schon als sie Römer waren, vor etwa 2.000 Jahren, bekamen die Kölner vom ollen Hermann einen auf die Mütze. Auch Adenauer hatte Bammel vor dem, was sich jenseits des Rheins zusammenbraute und begründete damit den Kalten Krieg in Mitteleuropa. Was aber jetzt auf die rheinische Gemütlichkeit und Gemütsverfassung zielt, sprengt wirklich jede Dimension. Am 16. Mai entband die aus dem Osten stammende Bundeskanzlerin den südlich von Köln stammenden Norbert Röttgen von seinen Aufgaben als Bundesminister. Und zwei Tage später beschädigte ein aus Düsseldorf stammender Betrunkener den Kölner Dom erheblich und leistete bei seiner Festsetzung heftigen körperlichen Widerstand. Düsseldorf liegt, das sei erwähnt, fast gänzlich auf der feindlichen Seite des rettenden, weil trennenden Stroms. Was also ist zu tun? Alle Brücken sprengen? Visumspflicht für Westfalen und andere Preußen einführen? Es gibt eine Alternative. Jürgen Roters löst Angela Merkel als Bundeskanzler ab. www.choices.de/thema Mehrsprachigkeit als Chance Henriette Reker ist seit 2010 Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt in Köln. Mit choices sprach sie über die Integrationsziele der Stadt: In drei Jahren sollen Diskriminierung und Rassismus möglichst überwunden sein. Henriette Reker Thema Foto: privat www.choices.de/thema Die Multikulti-Falle Der Organisator des Rheinischen Zigeunersfestivals im Gespräch über Interkultur und Kulturpolitik: „Zur Vielfalt gehört auch, unterschiedliche Meinungen zu ertragen.“ Jan Ü. Krauthäuser 38 Aber nicht nur Rheinländer und Preußen haben es mitunter schwer miteinander. In unserer Stadt gibt es immer mehr Migrationshintergründler, und sie bilden eine genauso heterogene Gruppe wie die hiesigen Blutbodendeutschen. Deshalb fordern Fachleute inzwischen, den Begriff Integration durch den Begriff Inklusion zu ersetzen. Fremde Kulturen sollen sich hier nicht anpassen, sondern alle Kulturen sollen sich gegenseitig bereichern. Das choices-Thema hierzu heißt INTEGRATION. Einfältig hingegen droht die Theaterlandschaft zu werden. Der Streit um die Finanzierung der KÖLNER OPER eskaliert zunehmend und gefährdet den Fortbestand der renommierten Einrichtung. Auch die KÖLNER WACHSFABRIK, ein Ort für Freie Tanzgruppen, ist wegen finanzieller Mangelversorgung bedroht. Den Sparschweinchen mag man da einen Blick auf das pulsierende kulturelle Leben der Stadt empfehlen. Das Latino-Musikfestival „¡A Fuego!“ – SummerStage 2012 wird die Massen wieder in und an den TANZBRUNNEN locken. Und das MUSEUM LUDWIG zeigt das Lebenswerk der Choreographin und Performance-Künstlerin YVONNE RAINER und beweist, dass eine Ausstellung mühelos von Tanz und Bewegung berichten kann. Viel ist dort zu sehen, auch nackte Haut unter amerikanischen Flaggen. 40 In den USA spielt auch der Film MOONRISE KINGDOM. Ein 12jähriger Junge und ein gleichaltriges Mädchen reißen aus. Die Prä-Flower-Power-Zeit bildet die Kulisse für diese zärtlich-komische Liebesgeschichte. WES ANDERSON gelingt hier ein Kinderfilm für Kinder und Erwachsene. Nach Burkina Faso entführt der Film von SYBILLE DAHRENDORF. In KNISTERN DER ZEIT dokumentiert sie Christoph Schlingensiefs Projekt einer Opernschule in dem westafrikanischen Staat. choices sprach mit ihr über den Film, das Projekt und den Ausnahmekünstler. Den Dichter Georg Trakl portraitiert der Film TABU – ES IST DIE SEELE EIN FREMDES AUF ERDEN. Im choices-Interview: Hauptdarsteller LARS EIDINGER. Foto: privat Theater 8 In Freiräume investieren Das Festival „theaterszene europa“ widmet sich dem schottischen Theater. Nur eine einzige der geladenen Produktionen findet klassischerweise im Theatersaal statt – bezeichnend für schottisches Theater, findet Regisseur Mrosek. Tim Mrosek Foto: Christian Klingebiel Film Gemeinschaft über den Tod hinaus Dokumentarfilmerin Sibylle Dahrendorf schuf mit „Knistern der Zeit“ bereits ihre zweite Schlingensief-Doku. Neben der Trauer über Schlingensiefs Tod empfand sie dabei vor allem Freude über das gedeihende Operndorf. Sibylle Dahrendorf Film LUTZ DEBUS Begegnung mit einem Bohemien Für seinen aktuellen Film „Tabu“ schlüpfte Lars Eidinger in die Rolle Georg Trakls – und war überrascht, welche Extreme der expressionistische Dichter in sich trug. Lars Eidinger 4 Thema Nach der Integration: Hochzeit der Kulturen, Foto: Wolfgang Hippe Minderheiten sind wir alle Köln im interkulturellen Querschnitt Muss Integrationspolitik noch sein? Natürlich ist der Anteil der Leute, die sich dem traditigibt es Minderheiten in unserer Mehrheitsge- onellen Arbeitermilieu zuordnen. Sie wollen sellschaft. Kann etwa die Minderheit der In- sich und ihren Familien vor allem einen befrievestmentbanker, die eine kleine, reiche Minder- digenden Lebensstandard sichern und sind im heit auf Kosten der Allgemeinheit noch reicher Schnitt so alt wie der durchschnittliche Kölner, macht, in die Mehrheitsgesellschaft reintegriert aber noch zum großen Teil im Ausland – der werden, wenn sie von ihrem Tun ablässt? Die Türkei oder der UDSSR – zur Schule gegangen. Überhaupt ist die Frage ist nicht so choices-Thema im Juni Nähe zu Deutschen in weit hergeholt, wie ähnlichen sozialen Zues scheint. Nach einsammenhängen nicht schlägigen Studien Integrationspolitik ist out, auch wenn die Politik ständig davon redet. Es geht um gesellschaftliche zu übersehen. Kurz, agieren die berufsTeilhabe von allen für alle. bei „den“ Migranten mäßigen Spekulanten handelt es sich wie bei rücksichtslos, egoistisch und asozial. Sie gelten den Forschern als den Deutschen um eine facettenreiche Grupverhaltensgestört. Da tut Hilfe not, etwa durch pe, die keineswegs über einen Kamm geschert die Gründung eines „Sozialwerks zur Wieder- werden kann. Einen feinen Unterschied gibt es eingliederung ausgestiegener Banker“ als Teil allerdings. „MigranTinnen“ sind jünger, ihr Aneiner integrativen Sozialpolitik, Umschulung teil wird in der Zukunft noch wachsen. „Bei den inbegriffen. Zahlenmäßig gibt es schließlich unter fünfjährigen Kindern in Nordrhein-Westmehr Banker als Salafisten in Deutschland. In falen haben schon heute 42% einen Migratider Regel sind Letztere allerdings durch Out- onshintergrund“, so der Kölner Integrationsrat. fit, Frisur und Bart und ihr rüdes Auftreten in „In Köln liegt der Anteil der Migrantinnen und der Öffentlichkeit besser auszumachen. Der Migranten bei den Kindern unter 6 Jahren bei Dresscode der Banker ist dagegen dezent. Sie ca. 52%.“ Deshalb ist Spracherziehung und machen auch nicht auf der Straße Krawall, son- die Sprachkompetenz der ErzieherInnen wichdern verrichten ihr Werk in der anonymen Welt tig, um die „natürliche Mehrsprachigkeit“ zu fördern. Eine auch aus der Sicht von Wisder digitalen Datenströme. senschaftlern sinnvolle Förderung mit überVielfalt als Chance schaubaren Kosten. Kinder werden damit auch In Städten wie Köln stellen die „Menschen mit „klüger“ – sie können z. B. leichter und besser Migrationshintergrund“ mittlerweile rund ein weitere Sprachen lernen. Doch bei diesem KitaDrittel der Stadtbevölkerung. Sie wohnen nicht Programm hakt es in Köln, sehr zum Verdruss nur in Mülheim, Kalk oder Chorweiler, sondern des Integrationsrates. auch in Lindenthal und Rodenkirchen – sogar an der Côte de Sürth sind sie gesichtet worden. Eine gewisse Gelassenheit Es gibt unter ihnen Arbeitslose und Ungelernte Dabei gilt Integrationspolitik als wichtige ebenso wie Ärzte, Ingenieure oder Makler, „Querschnittsaufgabe“, die nahezu alle VerEinzelhändler, Handwerker oder Journalisten waltungsbereiche betrifft: Schule und Bildung (und natürlich auch Banker). Die Mehrheit der ebenso wie Arbeitsmarktpolitik, Sozialpolitik, Muslime ist ebenso säkular eingestellt wie die Wohnen und Stadtentwicklung oder Kultur Mehrheit der Christenmenschen. Das religiöse und Flüchtlingsfragen. Auf dem Papier steht Milieu unter den Zugewanderten liegt anteils- die fachübergreifende Kooperation schon lanmäßig unter zehn Prozent. Fast doppelt so groß ge. Jetzt will das Land NRW die „Regionalen Integration 5 Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien“ zu richtigen „Integrationszentren“ ausbauen. Das Ziel: die Bildungs- und Integrationsarbeit der Kommunen „noch besser“ zu verzahnen. Praktiker vor Ort sehen das eher skeptisch. Dass es nicht nur gelegentlich in den Behörden knirscht, hat auch mit dem Verhalten der Politischen Klasse zu tun. Sie neigt zu aufgeregten bis hysterischen Debatten und entwirft gerne medienwirksame Feindbilder, wenn es um die Zugewanderten geht. Das miserable und vorurteilsorientierte Zusammenspiel von Politik und Sicherheitsbehörden rund um die sogenannten Döner-Morde und eine angebliche „Türken-Mafia“ ist nur ein herausragendes Beispiel. Dabei geht die Bevölkerung, aufs Ganze gesehen, ziemlich gelassen mit der neuen Vielfalt in der Nachbarschaft um. Das eben veröffentlichte und bundesweit erhobene „Integrationsbarometer“ bestätigt der deutschen Einwanderungsgesellschaft insgesamt einen „kritischen Integrationspragmatismus und verhaltenen Integrationsoptimismus“. Mehr als die Hälfte der Befragten bedauert dabei, dass die Diskussionen rund um das Thema Integration „eher oder viel zu negativ geführt“ werden. Natürlich gibt es auch hier Minderheiten. Die Neonazis von Pro Köln/NRW etwa, die ihren Krampf über andere Minderheiten verbreiten. Natürlich werden sie auch von der Angst vor ihrer Deklassierung getrieben. Denn „bei den Migrantinnen und Migranten ist die Bereitschaft zu Leistung und der Wille zum gesellschaftlichen Aufstieg deutlich ausgeprägter als in der deutschen Gesamtbevölkerung“, so die Integrationsstudie. Wer beflügelt denn nun diese sogenannten typisch deutschen Tugenden? TEXT/INTERVIEWS: WOLFGANG HIPPE Der Integrationsrat der Stadt Köln hat eine informative Broschüre „Köln. 100 %“ herausgegeben. Bezug über [email protected]. Thema Nach der Integration: alles so schön bunt hier, Foto: s.media/pixelio.de Abschied von Gestern Joachim Weiner über Integration, Inklusion und Verwaltungsreformen choices: Herr Weiner, ist Ihnen eine Stadt bekannt, die sich in ihrem Selbstbild nicht als weltoffen, tolerant und von kultureller Vielfalt geprägt beschreibt? Joachim Weiner: Nein. Nach der Durchsicht von mehr als einem Dutzend kommunaler Integrationskonzepte, das Kölner eingeschlossen, habe ich den Verdacht, dass es einen geheimen Textbausteinkasten für Integrationskonzepte gibt, aus dem sich alle bedienen. Ich habe jedenfalls keine Kommune ausgemacht, die in ihrem Konzept nicht vorgibt, sich seit jeher vorbildlich und engagiert für die Integration der Zugewanderten eingesetzt zu haben. Geschichtsklitterung in Sachen Integration ist Standard. Mittlerweile hat jeder dritte Kölner einen Migrationshintergrund. Was bedeutet das für die kommunale Integrationspolitik? Sie muss damit aufhören, die Bürger mit Migrationshintergrund als eine klar abgrenzbare defizitäre Minderheit zu betrachten, die es mit einem längst unübersehbaren Wust von „migrationsspezifischen“ Unterstützungs- und Förderangeboten in die Stadtgesellschaft zu integrieren gilt. Die Bürger mit Migrationshintergrund sind so heterogen wie die übrige Stadtgesellschaft, und sie sind faktisch so viel und so wenig integriert wie ihre deutschen Mitbürger. Dieser Diversität muss die kommunale Integrationspolitik konzeptionell und in der konkreten Praxis gerecht werden. In den Integrationskonzepten ist abwechselnd von Integration und Inklusion die Rede. Wo liegt da der Unterschied? Vom Begriff der Integration sollte man sich im Zuwanderungsdiskurs endgültig verabschieden, weil er längst unlösbar mit der Forderung an die Zugewanderten verbunden ist, sich an die Kultur und die Lebensformen der deutschen Mehrheitsgesellschaft anzupassen. Da aber keine von allen Deutschen geteilte Kultur, geschweige denn Lebensform existiert, können die Zugewanderten die von ihnen geforderte Anpassungsleistung beim besten Willen nicht erbringen. Diese objektive Unmöglichkeit hindert die Aufnahmegesellschaft allerdings nicht daran, den Zugewanderten eine fehlende Bereitschaft oder gar eine generelle Unfähigkeit zu attestieren, sich zu integrieren. Der Inklusionsbegriff verlagert den Blick von den Zugewanderten auf die Aufnahmegesellschaft, die die gleichberechtigte Teilhabe aller Bürger an allen Lebensbereichen zu gewährleisten hat. Das Umschalten von Integration auf Inklusion fällt der Politik allerdings schwer, weil damit die „bewährte“ Unterscheidung von autochthonen Deutschen und Bürgern mit Migrationshintergrund ihre Orientierungs- und Steuerungsfunktion einbüßt. Darüber hinaus stünde mit diesem Paradigmenwechsel auch die staatlich geförderte Integrationsindustrie zur Disposition, die in den letzten Jahrzehnten um die „defizitären“ Migranten aufgebaut worden ist. Schon weil die Politik es nicht wagen wird, sich mit deren mächtiger Lobby anzulegen, dürfte der längst überfällige Abschied vom Integrationsbegriff auf sich warten lassen. Die Integrationspolitik in Köln will aber doch nicht mehr an Defiziten ihrer Zielgruppen, sondern an deren Stärken ansetzen. Migranten nicht als Problem, sondern als „Ressource“. Der aus der sozialen Arbeit übernommene Potentialansatz, der heute in allen Integrationskonzepten beschworen wird, macht zwar Sinn, erfordert aber eine erhebliche Umsteuerung eingespielter Verwaltungs- und Organisationsstrukturen, dazu eine grundlegende Neuausrichtung der migrationsspezifischen Unterstützungsangebote und der bestehenden Förderstrukturen. Das vorliegende Integrationskonzept liefert keine Anhaltspunkte dafür, dass man in Köln dazu bereit ist. Die mehr als 200 Handlungsempfehlungen für die nächsten Jahre, mit denen das Kölner Integrationskonzept aufwartet, sprechen jedenfalls eine andere Sprache. Sie gehorchen eher der Devise: alles weiter wie bisher, von allem nur ein bisschen mehr. 6 Integrationspolitik gilt als „Querschnittsaufgabe“. Klappt die notwendige Kooperation in Köln? In der Kölner Verwaltung ist Kooperation bislang die Ausnahme und nicht die Regel. Um die seit Jahrzehnten existierenden Abschottungstendenzen zwischen den einzelnen Verwaltungseinheiten aufzubrechen, bräuchte es einen Oberbürgermeister, der diesen Öffnungsprozess als Chef der Verwaltung gegen alle Widerstände vorantreiben würde. Es gibt allerdings keine Anzeichen dafür, dass Herr Roters fähig und bereit dazu ist, die lange überfällige Reform auf den Weg zu bringen. Der im Integrationskonzept beschworenen interkulturellen Öffnung und der dafür notwendigen Vernetzung der Verwaltungseinheiten räume ich daher kaum Realisierungschancen ein. Was muss sich aus ihrer Sicht in der Kölner Integrationspolitik in den nächsten Jahren ändern? Das lässt sich nicht in ein paar Sätzen sagen. Deshalb an dieser Stelle nur so viel: das integrationspolitische Leitziel müsste „Weg von der Defizitkompensation, hin zur Prävention“ sein. Das ist in weiten Bereichen das Gegenteil von dem, was im Kölner Integrationskonzept vorgezeichnet ist. „Köln kann auch anders“ diskutiert am Montag, 18.6., über das Thema „Kölner Integrationspolitik – Weg zur interkulturellen Stadtgesellschaft oder wohlmeinender Blindflug?“ I Beginn 19.30 Uhr I Domforum (Domkloster 3, Köln) ZUR PERSON Dr. Joachim Weiner leitet den Arbeitskreis „Kommunale Verwaltung, Bildung und Migration“ bei der Bürgerplattform KÖLN KANN AUCH ANDERS und moderiert (mit Frank Möller) die Kölner Stadtgespräche im Domforum. Foto: privat POLEN GRENZENLOS NRW Begegnung Kunst Austausch Kultur Entdeckung Erleben in 18 Städten % www.klopsztanga.de Mit freundlicher Unterstützung Generalkonsulat der Republik Polen in Köln Premiere MASS UND FIEBER OST, Foto: Joachim Dette „Uns reizen vor allem die Grenzgänge“ Das Festival „theaterszene europa“ in der Studiobühne widmet sich 2012 dem schottischen Theater choices: Herr Kobboldt, Herr Mrosek, das Fe- Verbindungen zwischen den Gruppen. Was uns reizt, stival theaterszene europa widmet sich diesmal sind vor allem die Grenzgänge, wo man nicht mehr dem schottischen Theater. In Edinburgh findet definieren kann, was Theater eigentlich ist. Der Tanz mit dem Fringe Festival eines der berühmtes- ist dabei für uns gleichberechtigt in den Bereich ten Festivals der Freien Szene statt. Kann man Darstellende Kunst integriert. Das Scottish Dance daraus Rückschlüsse auf die schottische Thea- Theatre ist eine feststehende Compagnie in Dundee mit eigenem Haus. Sie arbeiten nicht nur mit einem, terszene ziehen? Dietmar Kobboldt: Das Fringe Festival setzt sich sondern mit völlig unterschiedlichen Choreographen aus mehreren Festivals zusammen, und das Inte- zusammen. Die Produktion, die wir eingeladen haben, zeigt drei verschiedenen ressanteste für uns war die Reihe „Was uns reizt, sind vor allem die choreographische Handschrif„Made in Scotland“. Da konnte man Grenzgänge“ ten; daran lässt sich ablesen, deutlich sehen, was die Schotten unter modernem, innovativem Theater verstehen. was dieses Ensemble leisten kann. Einige Sachen haben wir eingeladen. Insgesamt Tim Mrosek: Neben dem breiten Spektrum ist für war es faszinierend zu beobachten, womit sich die uns an der Scottish Dance Theatre interessant, dass dortige Szene beschäftigt, und mit welchen Formen sie sich mit den musikalischen Genres der Zeit ausvon Theater sie umgeht. Ein Indiz dafür: Bis auf eine einandersetzen. Bright Night International dagegen finden alle eingeladenen schottischen Produktionen benutzen in ihrem Stück „Wee Jamp“ Elemente von Parkour. Das ist eine Sportart, die aus Frankreich nicht in einem Theatersaal statt. stammt und durch die Eröffnungsszene in dem Wie lässt sich die schottische Theaterszene, vor James Bond-Film „Casino Royale“ bekannt wurde. Vereinfacht gesagt geht es darum, dass der Akteur allem die Freie, beschreiben? Kobboldt: In den großen Städten gibt es zahlreiche auf kürzestem Weg von A nach B kommt und dabei gut ausgestattete Theater. Die Kommunen haben die im Weg stehenden Hindernisse spielerisch überviel Geld in die Theaterstruktur investiert. Schott- windet. Bright Night International kommt aus dem land geht es, glaube ich, nicht schlecht. Außerdem Akrobatik-, HipHop- und Breakdancebereich und hat sind die Schotten irrsinnig theaterbegeistert. Die Techniken von Parkour übernommen. Sie arbeiten Häuser sind voll, da muss man sich keine Sorgen sehr bewusst mit solchen Formaten, weil es ihnen machen. Aus dieser Begeisterung tun sich dann sehr stark um Teilhabe und kulturelle Bildung geht. auch die Freiräume auf, nicht in den angestammten Häusern spielen zu müssen. Im Freien Theater Woran liegt es, dass neben dem Tanz die Perforgibt es zwei Richtungen: Die Häuser mit stadtthe- mance so stark vertreten ist? aterähnlichen Strukturen, die eher literarisches Mrosek: Die Gemeinsamkeit liegt in der Haltung, Sprechtheater pflegen mit Autoren wie Mark Ra- mit der die Gruppen sich am Medium Theater abvenhill oder Tim Crouch. Andererseits ein Bereich arbeiten und neue Sachen ausprobieren. Da gibt es mit ganz frischen Theaterformen, bei denen man bestimmte Konstituenten wie beispielsweise die streiten kann, ob das überhaupt noch Theater ist. sehr ausgefuchste Kombination aus Sound und Wir haben zum Beispiel die Gruppe Fish & Game Licht bei der Gruppe Klüsener&Greif, wenn zum eingeladen. In ihrer Produktion „Alma Mater“ be- Beispiel Geräusche das Licht triggern. Vision Mekommt jeder Zuschauer ein iPad und einen Kopf- chanics wollen in „Dark Matter“ den Zuschauer in hörer in die Hand und wird in eine Box geführt. Der Einklang mit der Umgebung bringen, in der er sich Bildschirm zeigt, was in dem Raum zu sehen ist, befindet. Von der Atmosphäre her ist das dann ein und wenn der Blickwinkel um 360 Grad schwenkt, wenig wie bei Edgar Alan Poe. Auch sie benutzen bewegt man sich unwillkürlich mit. Es findet ein Sounds, die sie vor Ort finden, verfremden sie und ständiger Transfer statt, der eingebettet ist in eine integrieren sie in ihre Geschichte. Geschichte, die ich jetzt aber nicht erzähle. Bietet das Festival auch die Möglichkeit, GrupEs ist auffällig, das Tanz und Choreographie wie pen einzuladen, die man sonst, aus finanziellen bei den Gruppen Scottish Dance Theatre, Bright oder dispositionellen Gründen, nicht nach Köln Night International oder Deter/Müller/Martini holen kann? Kobboldt: Ganz klar. Die Gruppe Fräulein Wunstark vertreten ist. Absicht oder Zufall? Kobboldt: Wir setzen uns nicht hin und suchen nach der AG war letztes Jahr zum ersten Mal hier, und 8 da ist so etwas wie eine Freundschaft entstanden. Leider mussten sie wegen einer Erkrankung diesmal absagen. Ich freue mich, dass jetzt mit MASS UND FIEBER OST eine neue Gruppe hinzukommt, deren Schweizer Urzelle wir schon lange kennen. Deter/ Müller/Martini und das post theater gehören auch zu den alten Bekannten. Natürlich wünsche ich mir, dass sich von diesem Festival ausgehend viele stabile Theaterfreundschaften entwickeln. Ich bin total glücklich, dass es uns gelungen ist, für die Fräulein Wunder AG die Berliner Gruppe Invisible Playground als Ersatz zu finden, die Stadtspiele machen. Man geht in einer kleinen Gruppe in die Stadt rein und spielt miteinander. In aller Regel passen sie die Spiele an die gegebenen Örtlichkeiten an. Das ist noch mal eine ganz andere Farbe in dem Festival. Und wie lässt sich so ein Festival finanzieren? Kobboldt: Wir bekommen Geld von der Stadt Köln, der Kunststiftung sowie dem British Council und Creative Scotland. So kommen wir bei diesem Festival ohne Eigenleistungen auf einen Etat von etwa 70- bis 80.000 Euro. Noch sind wir nicht an dem Punkt, dass wir Produktionen des Festivals koproduzieren können. Vielleicht bekommen wir in Zukunft ja noch mal ein paar mehr Mittel, damit wir über die Logistik hinaus in neue Stücke investieren können. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „theaterszene europa – ein schottisch-deutsches Festival“ | studiobühne köln | 26.5.-2.6. www.studiobuehnekoeln.de ZUR PERSON Dietmar Kobboldt hat Theater-, Filmund Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität zu Köln studiert. Als frei arbeitender Regisseur gründete er die Gruppe c.t.201, mit der er zweimal den Kölner Theaterpreis gewann. Er ist Vorsitzender der Kölner Theaterkonferenz e.V., Sprecher vom Kulturnetz Köln, nicht-stimmberechtigtes Mitglied im Theaterbeirat der Stadt Köln und einer der beiden Geschäftsführer der Theaterzeitung akT. 2009 hat er die kommissarische Leitung der Studiobühne übernommen, im März 2012 wurde er vom Rektorat offiziell zum Leiter ernannt. Foto: privat Tim Mrosek hat Anglistik, Germanistik und Anglo-Amerikanische Geschichte in Köln und Warwick studiert. Er arbeitet als Dramaturg an der studiobühne köln und realisiert als Regisseur eigene Produktionen wie „Schwarzes Tier Traurigkeit“, „Toller/Fallada“ und zuletzt „12“. Foto: Christian Klingebiel JUNI FREIES WERKSTATT THEATER JUNI 2012 ALCINA / GEORG FRIEDRICH HÄNDEL PREMIERE › 16. JUN. 2012 PALLADIUM WEITERE VORSTELLUNGEN 20., 22., 24., 27., 29. JUN., 03., 05., 07. JUL. 2012 ML Peter Neumann › I Ingo Kerkhof › B Anne Neuser › K Stephan von Wedel › BESETZUNG Rohrbach › Gottwald › Palimina › Wundsam › Heuzenroeder › Friedrich › Bastidas Gamboa › Gürzenich-Orchester Köln 20.00 20.00 11.30 20.00 22.30 20.00 20.00 Sa 09. Di 12. Mi 13. Do 14. Fr 15. Sa 16. Do 21. Fr 22. Sa 23. So 24. Mo 25. Di 26. Mi 27. Do 28. 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 18.00 18.00 20.00 20.00 20.00 19.30 ALCINA › CLAUDIA ROHRBACH › FOTO Christoph Seelbach Do 28. 20.00 Fr 29. 20.00 Sa 30. 20.00 Orlando Orlando Lyrikreihe: Matinee zu Karoline von Günderrode Das war ich nicht Hier sind nochmal deine schönsten Momente Das war ich nicht Rafael Sanchez erzählt: Spiel mir das Lied vom Tod Rafael Sanchez erzählt… Endspiel//Einstürzende Archive Endspiel//Einstürzende Archive Endspiel//Einstürzende Archive Orlando LI Orlando EATER IM JU SOMMERTH t: hl zä er z Das war ich nicht Rafael Sanche d Das war ich nicht s Lied vom To Spiel mir da ., 14 ., ., 12 ., 13 Ü B E R dasL E B E N am 05 ., 06 ., 07 li, Ju . 28 ., ., 27 Ü B E R dasL E B E N 19 ., 20 ., 21 ., 26 hr U .3 0 Benefiz je w ei ls um 20 Benefiz Rafael Sanchez erzählt… Vortrag: Der Italo-Western – Kitsch oder Kunst? Rafael Sanchez erzählt… Das war ich nicht Das war ich nicht Kartentelefon: 0221-32 78 17 [email protected] Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. 01. 02. 03. 06. 06. 07. 08. Fr Sa So Mi Mi Do Fr Makke Schneider in „Rafael Sanchez erzählt: Spiel mir das Lied vom Tod“ KARTENSERVICE THEATERKASSE IM OPERNHAUS OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN VORVERKAUF 0221.221 28400 WWW.OPERKOELN.COM Theater am Rhein „Rafael Sanchez erzählt“, Foto: Meyer Originals Stilecht dreckig „Krankheit der Jugend“, Foto: Alfred Koch „Wastwater“, Foto: David Baltzer In der Welt des Geldes Kaffee statt Gemüse „Rafael Sanchez“ im Freien Werkstatt Theater „Der Idiot“ am Schauspiel Köln Futur3 mit einer Arbeitslosenstudie Drei Schurken in Staubmänteln schreiten über knarrende Dielen. Einer verjagt eine Fliege, der andere knackt mit den Knöcheln und dem dritten plätschern Wassertropfen in die Hutkrempe. Ein Zug fährt ein, aus dem Wagon fliegt ein Paket, die Drei wollen gehen. Da ertönt die schaurige Mundharmonikamelodie. Die ikonische Eingangsszene von Sergio Leones Kultwestern „Spiel mir das Lied vom Tod“ eröffnet auch den Abend im Freien Werkstatt Theater – nachgespielt, inklusive live erzeugter Geräusche. Als der Rächer die Mordbuben erledigt hat, folgt ein harter Schnitt in die spanische Provinz des Sommers 1980. Da sieht der fünfjährige Rafael Sanchez zum ersten Mal den Italoklassiker, den sein filmverrükkter Großvater an jedem ersten und dritten Sonntag des Monats im Dorfkino zeigt. Bis er zehn wird, ist Rafael bei jeder Vorstellung dabei und beschreibt danach seinem Schwarm Juanita die besten Momente. Dann muss der Junge mit den Großeltern in die Schweiz ziehen. Es ist die autobiografisch gefärbte Kindheits- und Migrationsgeschichte des Züricher Intendanten Rafael Sanchez, die sich hier parallel zu den wichtigsten Handlungsstationen des Films entwickelt. Auch ohne den echten Sanchez, der mit dem Stück jahrelang solo tourte, funktioniert die meistens komische, zeitweise melancholische Mischung aus erlebten und gesehenen Erinnerungen. Regisseur Michael Mertins (der am Landestheater Neuss Kaurismäkis „I Hired a Contract Killer“ von der Leinwand auf die Bühne holte) montiert geschmeidig die Realitäts- und Zeitebenen gegeneinander. Die Figuren, die Lisa Bihl, Linda-Moran Braun, Anna Hilgedieck, Robert Oschatz und Makke Schneider im fliegenden Rollenwechsel mit Witz und Coolness spielen, verschmelzen, wenn Juanita zu Jill wird und Rafael zum Mundharmonikamann. Einzig die Langsamkeit der filmischen Vorlage wirkt an manchen Stellen bremsend. Wunderbar dagegen, mit welchen einfachen, aber effektiven Mitteln das Foyer des Theaters zur Kulisse umgestaltet wurde und wie detailgenau und stilecht dreckig die Kostüme wirken. So gelingt eine sommerlich launige Genre Hommage, bei der sich vor allem Freunde der Vorlage prächtig amüsieren können. Eine verlotterte Gestalt in T-Shirt und weiten Jeans und mit Jutebeutel hält eine Ansprache. Irgendein Obdachloser, der von der Leere, der Selbstbezogenheit des Menschen und von einer Utopie schwafelt, hinter dem sich allerdings Fürst Myschkin verbirgt. „Ich rede, um uns alle zu retten“, insistiert er, in anrührend verzweifeltem Ton, und je länger er redet, desto weniger kann man sich der Emphase entziehen. Lina Beckmann spielt die Hauptfigur aus Dostojewskis Roman „Der Idiot“ mit einer unwiderstehlichen Intensität, mischt Duldsames mit Verschrobenem, Zartheit mit Unbeirrbarkeit. Mit dieser Crossgender Besetzung gelingt es Regisseurin Karin Henkel, Dostojewskis Schmerzensmann ins Geschlechtsneutrale zu überhöhen, ohne die Verhaftung im Realen zu verlieren. Die Realität ist hier eine von Tausch und Kapital. Kleinteilig türmen sich Warenlager und Shops neben- und übereinander. Im Zentrum ein düsterer Verhau mit der Aufschrift „Rogoschin + Söhne“. Der versoffen weinerliche Lebedjew (Markus John) hofft, dass sein biederer Sohn Ganja (Maik Solbach) sich endlich verheiratet. Einfädeln soll das General Jepantschin, bei York Dippe ein schwadronierender Wortseifenbläser, der mit seiner Familie an einer Transportkiste speist. Die Generalin (Angelika Richter) trägt Krinoline, die Töchter Aglaia, Alexandra und Adelaida sind aufgeputzt wie Püppchen. Jepantschin will seine Tochter Aglaia an Tozkij verheiraten, wenn der seine Ziehtochter Natascha, die sich von Männern aushalten lässt, an Ganja gibt. Töchter sind hier Terminwaren, die vor dem Verfallsdatum verschachert werden. Myschkin steht mitten im Sturm des Schacherns. Er macht der trotzigen Aglaia (Joerdis Triebel) einen Heiratsantrag und nähert sich zugleich mit Mitleid und Achtung der so stolzen wie sarkastischen Natascha (Lena Schwarz). Sie entscheidet sich schließlich für den selbstzerstörerischen Rogoschin, den Charly Hübner mit großer Körperlichkeit zwischen Sentimentalität und Gewalt ausbalanciert. Die Inszenierung prunkt mit grandiosen Figurenporträts, fast ikonischen Szenen, wie der wilden Mitgiftauktion um Natascha. Auch wenn das Stück nach der Pause merklich zerfasert, Karin Henkel gelingt ein überzeugender, vielfach berührender, manchmal sogar genialer Abend. Während in Deutschland die Arbeitslosigkeit sinkt, steigen in Griechenland oder in Spanien die Zahlen ins nicht mehr Vorstellbare: 20 bis 25 Prozent beträgt dort die Quote. Ein Wert, der hierzulande panische Erinnerungen an die Weltwirtschaftkrise der späten 1920er Jahre wecken würde. In dieser Zeit, genauer 1932/33, ist die soziologische Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ entstanden. Am Beispiel dieses Ortes bei Wien, in dem 1930 eine Textilfabrik geschlossen wird, untersuchen die Forscher Marie Jehoda, Paul F. Lazarsfeld und Hans Zeisel die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit. Die Gruppe Futur3 hat sich, zusammen mit der Regisseurin und Ökonomin Judith Wilkse, aus der Studie eine Spielfassung destilliert. In einer stillgelegten Schlosserei in Lindenthal, deren lange Geschichte an den schrundigen Wänden abzulesen ist, führen die Schauspieler Irene Eichenberger, Stefan H. Kraft und Pietro Micci an einem Stadtmodell mit Fabrik und kleinen Häusern in die Geschichte des Ortes und der Studie ein. Häuser werden herausgeleuchtet, Geräusche sorgen für Atmo, es werden soziologische Befunde zitiert: Drei Viertel der Bevölkerung, also 478 Familien beziehen Arbeitslosengeld; es werden Einkaufslisten und Finanzbudgets vorgestellt, es gibt kaum Gemüse, dafür aber viel Kaffee und Kartoffeln, es geht um Hunger und Mangelernährung. Anhand von kleinen Videofilmen mit Playmobilfiguren werden Familienverhältnisse demonstriert. Es ist eine theatrale Vogelschau, eine Draufsicht, die Distanz, auch historische Distanz wahrt – was zunächst gut funktioniert. Im zweiten Teil zoomt die Inszenierung von Andre Erlen dann heran. Die Zuschauer sitzen in einem Nachbarraum zwischen Palettenbergen. Studienergebnisse wechseln mit Spielszenen. Da sieht man dem Zerbrechen einer Familie zu: Der Mann kapituliert vor der sich endlos dehnenden Zeit, die Ehefrau versucht, Haushalt und Familie am Laufen zu halten; Unordnung frisst sich ein, Ordnungsgefüge lösen sich auf. Das Heranzoomen an Einzelschicksale bleibt allerdings auf halbem Weg stecken, die pathetische Verzweiflung kollidiert mit dem statistischen Material, die Figuren wirken wie Belege soziologischer Thesen. Am Ende erweist sich die Konzentration auf die Studie als Spielmaterial doch als Beschränkung. JESSICA DÜSTER HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Rafael Sanchez erzählt: Spiel mir das Lied vom Tod“ R: Michael Mertins | Freies Werkstatt Theater 8.-9., 27.-28.6., 20 Uhr, weitere Termine im Juli www.fwt-koeln.de „Der Idiot“ R: Karin Henkel I Schauspiel Köln 30.5., 1., 2.6., 19 Uhr www.schauspiel.koeln.de 10 „Ortschaft: Abgeschaltet“ von Futur3 und Judith Wilske R: Andre Erlen | Alte Schlosserei Lindenthal keine Termine in dieser Spielzeit www.freihandelszone.eu WIR ZIEHEN UM! Gerhart Hauptmann DIE RATTEN Eine Tragikomödie Regie: Karin Henkel PeterLicht und SEE! LEBEN OHNE KATASTROPHE (UA) Eine Raumeroberung Konzept und Regie: SEE! / Text & Musik: PeterLicht Friederike Mayröcker REISE DURCH DIE NACHT (UA) Regie: Katie Mitchell Händl Klaus GABE / GIFT (UA) Stück für Musik Regie: Anna Viebrock Suse Wächter, Stefan Schwarz u.a. DER ABEND ALLER TAGE (UA) Suse Wächter lässt die Welt untergehen Regie, Puppen: Suse Wächter Clemens Sienknecht und Barbara Bürk WERNER SCHLAFFHORST – EIN LEBEN, ZU WAHR, UM SCHÖN ZU SEIN Musikalische Gedenkveranstaltung Regie: Clemens Sienknecht Tennessee Williams DIE GLASMENAGERIE Regie: Sebastian Kreyer Euripides DIE TROERINNEN Regie: Karin Beier Karl Otto Mühl RHEINPROMENADE Ein Stück in siebenundzwanzig Szenen Regie: Nora Bussenius Rheinische Rebellen DIE ZEHN GEBOTE Regie: Anna Horn Carl Sternheim BÜRGER SCHIPPEL Regie: Herbert Fritsch AB 2012 /13 IN DER EXPO XXI EXTRAS Franz Wittenbrink MÄNNER Ein Fußballliederabend Markus John FOXI, JUSSUF, EDELTRAUD (UA) Wim Vandekeybus BOOTY LOOTING Paul Plamper DER KAUF Ein Hörspielparcours für Stadtbrachen Gob Squad DANCING ABOUT Ein Spiel mit Mitteln des Tanzes Maxim Gorki DIE LETZTEN Regie: Sebastian Nübling SCHAUSPIEL KÖLN IN DER EXPO XXI / GLADBACHER WALL 5 / 50670 KÖLN S- UND U-BAHN HALTESTELLEN: HANSARING / EBERTPLATZ / BUSHALTESTELLE: KREFELDER WALL THEATERKASSE: 0221/221 28400 / WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE Foto: Olaf Heine Sasha Rau OH IT’S LIKE HOME (UA) Regie: Christoph Marthaler Theaterleben FREI HANDELS ZONE ENSEMBLENETZWERK KÖLN „Götterdämmerung“ an der Kölner Oper, Foto: Klaus Lefebvre MOUVOIR/ STEPHANIE THIERSCH NEAR MISS – THE HAPPY LIVING TRILOGY #3 PREMIERE KÖLN: 08. 06. 2012 WEITERE VORSTELLUNGEN: 09. 06. 2012, JEWEILS 20.00 UHR ALTE FEUERWACHE, MELCHIORSTRASSE 3, KÖLN IN:TAKT E.V. / THEATER-51GRAD.COM DEUTSCHLAND PRIVAT — LEBENSLAGE ILLEGAL (UA) PREMIERE: 22.6.2012 WEITERE TERMINE: 23.06./29.06./ 30.06. 05.07. / 06.07.2012 EINLASS 18 – 19.30 / ENDE 21.00 UHR EINTRITT 14,– / 9,– EUR ALTE SCHULE, MERKENICHER STR. 158 KÖLN-NIEHL, U-16 SEBASTIANSTRASSE GEFÖRDERT DURCH: MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NRW, KULTURAMT DER STADT KÖLN, KUNSTSTIFTUNG NRW, RHEINENERGIE STIFTUNG KULTUR, SK STIFTUNG KULTUR, SOMMERBLUT FESTIVAL DER MULTIPOLARKULTUR, KÖLNER, FLÜCHTLINGSRAT, PRO ASYL, AGISRA, KEIN MENSCH IST ILLEGAL, HEILANDART WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG KARTEN TELEFON: 0221 985 45 30 Einvernehmliche Auflösung Köln köpft seine Oper In einer unnachahmlichen Posse liefern sich Kulturpolitik und Opernintendant einen Streit um die Opernfinanzen des Jahres 2012. Der Spielplan steht finanziell nur für die Hälfte der Spielzeit. Aus Düsseldorf und Bonn vernimmt man ein peinliches Werben um eine Fusion mit dem sinkenden Kölner Opernschiff. Der städtische Haushalt des laufenden Jahres wird frühestens im Juni verabschiedet. Kölle alaaf – man ist um den Abstieg auf allen Ebenen bemüht! Das kleinliche Gezänk ums Geld zeigt, dass alle Beteiligten nicht verstanden haben, was wirklich auf dem Spiel steht: Die regierenden rotgrünen Kulturpolitiker wollen nicht verstehen, dass es eines langen Vorlaufes von mindestens drei bis vier Jahren bedarf, um Änderungen im Opernetat vorzunehmen, betriebsbedingte Kündigungen des nichtkünstlerischen Personals eingeschlossen. Die angekündigte 2 Millionen Euro Erhöhung ist totale Augenwischerei, weil sie nahezu komplett durch die beschlossenen Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst aufgezehrt wird. Man ist dem Intendanten Uwe Erik Laufenberg bezüglich einer Erhöhung des künstlerischen Etats also überhaupt nicht entgegengekommen, obwohl beispielsweise der Sängeretat nur halb so groß ist wie in Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt. Der Intendant hingegen lässt jegliche Kompromissbereitschaft vermissen und suggeriert, man könne mit 32 Mio. Euro Zuschuss keine Opernsaison mehr machen, was völliger Humbug ist. Als Angestellter der Stadt überschreitet er maßlos seine Kompetenzen, wenn er mit einer Absage der Opernsaison droht. Mehr Bauernschläue à la Karin Beier wäre ihm anzuraten, die auf Grund der schwierigen Finanzlage der Stadt nur elf statt 20 Neuproduktionen für die nächste Spielzeit ankündigt. Vielleicht hat Laufenberg aber auch bereits einen Folgevertrag in Aussicht und sucht den eleganten Märtyrer-Abgang? Die Verantwortung der Stadt, für Planungssicherheit und eine ausreichende Finanzausstattung zu sorgen, schmälert dies alles überhaupt nicht. Zurück zu den Fakten: Der Kölner Opernetat soll von 30 auf 32 Mio. Euro erhöht werden. 5,5 Mio. Euro werden als Abendeinnahmen erzielt. Es klafft aktuell noch eine Finanzierungslücke von rund 2 Mio. Euro. Die Opernzuschüsse anderer deutscher Städte liegen in Düsseldorf bei 35 Mio., in Frankfurt und Leipzig bei 40 Mio., in Stuttgart bei 41 Mio., in Dresden bei 42 Mio., in München bei 55,5 Mio., und der Opernetat in Berlin mit seinen drei Opernhäusern lag bereits 2003 bei insgesamt 155 Mio. Euro. Mit Antritt des Intendanten Uwe Eric Laufenberg im Jahre 2009 hat die Oper Köln einen großen künstlerischen Aufschwung erlebt und kann sich heute national wie international zu den führenden Häusern zählen. Bleibt die Deckungslücke bestehen, drohen eine Schließung der Kinderoper, Absagen profilierter Künstler sowie eine grundlegende Abspeckung des Spielplans. Tausende Abonnenten drohen dann verlorenzugehen, was weitere Einnahmeausfälle zur Folge hätte. Um den Streit zu schlichten, wurde nun Rolf Bolwin, Direktor des Deutschen Bühnenvereins, eingeschaltet. Das Zerwürfnis zwischen Laufenberg, Karin Beier und dem Betriebsdirektor der Bühnen, Patrick Wasserbauer, lähmt zusätzlich deren Handlungsfähigkeit. Laufenberg und Beier gehen wohl gemeinsam Mitte 2013. Mehr kopfloses Theater geht nicht ... JÖRG FÜRST Kommentieren Sie diesen Artikel online unter www.choices.de/theater 12 Layout: www.mueller-design.biz · Foto: www.leclairefoto.de 20 16/19/20 JUNI 2012 00 UHR KONZERTSAAL DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND TANZ KÖLN www.crossover-55-2.eu Reservierungen: [email protected] oder 0221-912818-104 With the support of the Culture Programme of the European Union 13 Komikzentrum Köln-Bonn + KINDERTHEATER 3. + 4.6. CLANN LIR (IRL. GASTSP.) 5. + 6.6. RAUS AUS DEM HAUS 15.–17.6. (2+) 10.–12.6. EMIL UND DIE … (6+) Sa. 23.6. PAIDÉIA (BRASILIEN) BALTUS, O PEQUENO HERÓI (7+) So. 24.6. ICH WÄR GERN WAS, Mo.25.6. WAS DU NICHT SIEHST (6+) JUNGES THEATER 4. + 5.6. THEATERMEDIENKLASSEN 18.+19.6. DES AMG (10+) 18.+19.6. PATRICK ANDERTHALB(13+) 26.+28.6. SCHWARZE MILCH (13+) 29.+30.6. CLYDE UND BONNIE (15+) KABARETT & CO. Fr. 1.6. CHRISTIAN EHRING Fr. 1.6. HELGE UND DAS UDO Sa. 2.6. DIEUNDDIE 2. + 3.6. 30 JAHRE TRIVIATAS Mi. 6.6. WILFRIED SCHMICKLER Mi. 6.6. MARGIE KINSKY Fr. 8.6. NESSI TAUSENDSCHÖN Sa. 9.6. DIE WUNDERBARE WELT … 13.+14.6. JÜRGEN BECKER Fr. 15.6. PROSECCOPACK Sa. 16.6. HORST EVERS Di. 19.6. SPRINGMAUS 20.–22.6. WOLFGANG NITSCHKE Mo.25.6. FATIH ÇEVIKKOLLU 26.+27.6. BARBARA TRIFFT BETTINA SCHAUSPIELTRAINING 30.+31.5. 8 FRAUEN 8.+9.6. DIE MÖWE 11.+12.6. DER KIRSCHGARTEN THEATERWERKSTATT 20.–23.6. COMEDIA JUGENDCLUB: VERRÜCKT 30.6./1.7. GENERATIONEN.VERTRAG.EN Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de Kabarett Comedy Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte Prix Pantheon 2012 u.a.m.: Rainald Grebe, Ingo Appelt, Horst Evers, Hagen Rether, Pause & Alich, Carolin Kebekus, Dave Davis, Piet Klocke, Herbert Knebel, Moderation: Eckart von Hirschhausen 19.+20.6.19:30 Uhr OPER Bonn Florian Schroeder l Kabarett 31.5.+1.6.20 Uhr Ulan & Bator Wirrklichkeit 2.6.20 Uhr PauL - Poesie aus Leidenschaft Füenf 3.6.2020UhrUhr 4.11. Bumillo/Scharri/Lange Phase 6 l A Cappella Best of Rhine Knete, Kies & Klüngel - m. Pause & Stankowski Fahrgastschiff ANJA: 4.6.18:00-21:30 Uhr Markus Krebs Literatur unter Betäubung 4.6.20 Uhr Guido M. Breuer Eifelkrimi-Lesung 5.6.20 Uhr Comedy Apartment Abdelkarim, Volker Diefes, Vera Deckers Mod.: Lars Hohlfeld 6.6.19:30 Uhr Geschwister Pfister Servus Peter - Oh là là Mireille 7.6. Ehnert vs.Ehnert Küss langsam! 15.6. Caveman Kult-Comedy-Stück 16.-18.6. Sebastian Pufpaff Warum! l Kabarett 23.6.20 Uhr Götz Widmann & support 25.6.20 Uhr Jens Heinrich Claassen Betreute Comedy 29.6.20 Uhr Pause & Alich Fritz & Hermann: »OBERWASSER« l Kabarett 29.+30.6./5.+6.7.20 Uhr John Doyle Die Welt ist eine Bandscheibe 30.6. Bonner Jazzchor Konzert 4.7.20 Uhr Sven van Thom Ach! 6.7.20 Uhr Andreas Thiel & Les Papillons - Politsatire 3 l Kabarett 8.7. 20 Uhr Nickelodeon Costa del Love 12.-14.7.20 Uhr oi...! Rheinland,StAh ankowski tin use & Mar essin« der »Rheinprinz mit Rainer Pa Schifffahrt auf -22 Uhr 19 . jew 6. 8. 2.+3.6./6.+ kabarettistische Partytermine: www.tanznacht.com Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn Seit 30 Jahren unterwegs: Triviatas, der 1. schwule Männerchor Kölns, Foto: Comedia Viel zu feiern und zu lachen Drei Jubiläen in Köln Der amerikanische Philosophie-Professor Daniel Dennett hat eine Theorie des Humors vorgelegt, die der Frage nachgeht, wieso der Mensch lacht – und kommt dabei zu dem Schluss, dass wir selbst es sind, die erst einmal falsche Erwartungen aufbauen, um sie anschließend mit einem kräftigen „Hahaha“ wieder zu korrigieren. Das Gehirn entwirft demnach zunächst ein plausibles Bild der Wirklichkeit – um gleich darauf festzustellen, dass es sich getäuscht hat. Mag sein, dass der Mann recht hat, aber eines steht trotzdem fest: Es gibt mehr als einen Grund dafür, dass wir in lautes Lachen ausbrechen können, zu giggeln anfangen oder uns vor Vergnügen auf die Schenkel klopfen. Wenn es einen Anlass zum Feiern und Fröhlichsein gibt, dann sind es Geburtstage. Zum Beispiel der 25. im Bürgerhaus Stollwerck in der Kölner Südstadt. Am 2. Juni beginnt um 15 Uhr die Sause in dem ehemaligen Proviantenamt am Rhein. Thilo Seibel moderiert das dreistündige Programm, zu dem Der unglaubliche Heinz, Astrid Gloria, Christoph Sieber und das Ensemble der Immisitzung ihre Funny Bones in Bewegung setzen. Im Bonner Pantheon, das in diesem Jahr ebenfalls 25 Jahre alt wird, geht es weiter mit dem LiedermacherSommer: Am 25.6. stehen der „Local Hero“ Götz Widmann und am 29.6. der Musik-Kabarettist Jens Heinrich Claassen auf der Bühne. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist die Prix Pantheon Gala in der Oper Bonn (am 19. und 20.6.), zu der sich eine Schar prominenter Kleinkünstler einfinden wird: Konrad Beikircher und Horst Evers, Rainald Grebe und Carolin Kebekus, Eckart v. Hirschhausen und Hagen Rether – um nur einige zu nennen. Nicht ganz so spektakulär fällt das Feiertags-Programm im Kölner Atelier Theater aus: Hausherrin Rosa K. Wirtz kann auf „15 Jahre ... in Frauenhänden“ zurückblicken. Und nach vorne schauen angesichts des abwechslungsreichen Sommer-Specials „gratis – und nicht umsonst“. Ab dem 4.6. geben sich, jeweils von Montag bis Donnerstag, so unterschiedliche Nachwuchskünstler wie die Sold out Sisters, Swantje van Curacao, Diva La Kruttke und H. Scholten und H. von Bayreuth die „Wirtzhaus“-Klinke in die Hand. Einen schönen runden Geburtstag feiert in diesem Jahr auch Triviatas, der 1. schwule Männerchor Kölns. Im Mai 1982 traf man sich bei einem ChorWorkshop auf dem Stollwerck-Fabrikgelände. Im Dezember war Premiere – und damit die Grundlage für die Erfolgsgeschichte der singenden Männertruppe gelegt, also lange, bevor die A-cappella-Truppen ihre Siegeszüge durch Deutschland antraten. Der Kniff, mit dem sich Triviatas von anderen Männerchören unterscheidet, besteht in den durchchoreographierten Stücken: Ihre Lieder werden nicht nur gesungen, sondern auch gespielt, auf dass auch das Auge etwas zu tun hat. Und sie kennen keine Berührungsängste, wenn es darum geht, sich aus der unerschöpflichen musikalischen Krabbelkiste zu bedienen: ob Rock und Pop, Schlager und Klassik – Triviatas mixt Stile und Epochen, dass es nur so kracht. Zu ihren beiden Jubiläumskonzerten am 2. und 3.6. in der Comedia haben die Mannsbilder Verstärkung eingeladen: die Rosa Cavaliere aus Berlin, 1990 gegründet, sind der erste schwule Männerchor, in dem Stimmen aus dem Westen und Osten Deutschlands erklingen. Ihnen und all den anderen gestandenen Sängern zu lauschen, ist ein Genuss der Extra-Klasse, verspricht wie immer hoch und heilig die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME www.pantheon.de 14 J 2 U N I STOLLWERCK HÖHEPUNKTE Samstag JUNI 2012 20:00 Uhr Ken Bardowicks „Der Mann mit den Eiern“ Zauberhafte Comedy € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L 3 BÜRGERHAUS Juni 2012 FR, 01.06. 20.00 Uhr Sonntag it’s teatime 16:30 Uhr Thilo Seibel Martin C. Herberg Akustische Gitarre € 7,– VVK/9,– AK „Das wird teuer“ Kabarett FLÜGELS A A L 6 Mittwoch 20:00 Uhr Der TELÖK „From Wanne-Eickel with laugh“ Comedy € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L 30 Samstag 20:00 Uhr Jürgen Becker „Der Künstler ist anwesend“ Kabarett € 20,– VVK/23,– AK SCHAU P L AT Z 1.7. SEBASTIAN PUFPAFF „Das Bundeskabarett“ ist tot. Es lebe Sebastian Pufpaff. Er hat eine Wahnsinns-Solo-Karriere hingelegt. In diesem Special präsentiert er TV-Nummern aus seinen zahlreichen Fernsehauftritten in 2011/12. fr. 01.06. Sonntag Jazz im Foyer MI, 06.06. 20.00 Uhr Martin Maier-Bode & Jens Neutag fr. 01. 20.30: Sebastian Pufpaff: A Late Night (Polit-Comedy) sa. 02. 20.30: Matthias Jung: Jung, komm‘ bald wieder (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel mo. 04. 21.30: gratis und nicht umsonst: Sold Out Sisters (Trash-Comedy) di. 05. 21.30: gratis und nicht umsonst: Sold Out Sisters (Trash-Comedy) mi. 06. 21.30: gratis und nicht umsonst: Sold Out Sisters (Trash-Comedy) do. 07. 21.30: gratis und nicht umsonst: Sold Out Sisters (Trash-Comedy) fr. 08. 20.30: Britta Weyers: Marilyn – Liebe macht blond (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Erika Laste sa. 09. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Erika Laste mo. 11. 21.30: gratis und nicht umsonst: Pikantje met Swantje (Erotische Lesung) di. 12. 21.30: gratis und nicht umsonst: Pikantje met Swantje (Erotische Lesung) mi. 13. 21.30: gratis und nicht umsonst: Pikantje met Swantje (Erotische Lesung) do. 14. 21.30: gratis und nicht umsonst: Pikantje met Swantje (Erotische Lesung) fr. 15. 20.30: Sia Korthaus: VorLieben (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Erika Laste Michael Steinke sa. 16. 20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit Erika Laste mo. 18. 21.30: gratis und nicht umsonst: Diva La Kruttke (Neue Glamody) „Funky! Sexy! 40!“ Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett di. 19. 21.30: gratis und nicht umsonst: Diva La Kruttke (Neue Glamody) mi. 20. 21.30: gratis und nicht umsonst: Diva La Kruttke (Neue Glamody) do. 21. 21.30: gratis und nicht umsonst: Diva La Kruttke (Neue Glamody) fr. 22. 20.30: Blankenberg & Schwarz: 2 Frauen – 4 Ellbogen (Kabarett) PREMIERE 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth sa. 23. 20.30: Carolina Brauckmann: Wie es uns gefällt (Musikalischer Themenabend) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth mo. 25. 21.30: gratis und nicht umsonst: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth (Moment-Kabarett) di. 26. 21.30: gratis und nicht umsonst: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth (Moment-Kabarett) mi. 27. 21.30: gratis und nicht umsonst: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth (Moment-Kabarett) do. 28. 21.30: gratis und nicht umsonst: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth (Moment-Kabarett) fr. 29. 20.30: Thomas Müller: Hosen runter! (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Fußpflege Deluxe sa. 30. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Fußpflege Deluxe „Doppelpass“ FußballKabarett FR, 15.06. 20.00 Uhr Die ZweiBeiner 11:30 Uhr Beverley Daley + The Uptown Four € 6,– VVK/8,– AK SCHAU P L AT Z „Mächtige Lüste!“ Kabarett/Comedy EM-Passivsport-Spezial! Public Viewing im Schauplatz: Alle Spiele mit deutscher Beteiligung – Einlass jeweils 20:00 Uhr, Beginn 20:45 Uhr, Eintritt frei SCHAU P L AT Z SA, 16.06. 20.00 Uhr FR, 29.06. 20.00 Uhr Volker Diefes „Ein Bauch ist schon mal ein Ansatz!“ Kabarett/Comedy PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld SOMMERSPECIAL: GRATIS & NICHT UMSONST Unsere kultige SommerReihe wird 15! Den ganzen Juni/ Juli/August präsentieren KünstlerInnen jeweils von Montag bis Donnerstag Ausschnitte aus ihren Programmen auf der Bühne unseres WirtzHauses. Vom 11. bis 14.6. dabei: die angesagte Ansagerin Swantje van Curacao, die so vielfältig ist wie die Käseauswahl in Ihrer Heimat, den Niederlanden. Beginn ist 21.30 Uhr, Eintritt frei. Wir öffnen um 20 Uhr. mo. 04.06. bis do. 07.06. I mo. 11.06. bis do. 14.06. mo. 18.06. bis do. 21.06. I mo. 25.06. bis do. 28.06. BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Bufdis bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. www.schauplatz.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13 15 Mo.–Sa. ab 18.00 Saisonstart Klassik in NRW 10. Mai bis 22. Juli 2012 Sack zu Takesha Meshé Kizart und Calin Bratescu in „Tosca“ Die Kölner Oper ist umgezogen MARKUS MAJOWSKI, JEANNINE BURCH, FRANCESCO RUSSO SIMONE PFENNIG, NICO VENJACOB, ALICE ZIKELI, CHRISTINE KÄTTNER der mann, der sich nicht traut Komödie von Curth Flatow 54 JAHRE www.theater-am-dom.de theater am dom guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 theaterszeneeuropa www.studiobuehnekoeln.de eınschott ischdeuts chesfesti val 26.Mai –2. Juni 2012 studiobühneköln Von Olaf Weiden Mit „Tosca“ ging nicht nur eine Premiere an den Start, sondern auch die Einweihung eines neuen Hauses für die Kölner Oper. „Oper am Dom“ nennt sich der ehemalige „Musical Dome“ jetzt, und mit Puccinis Musik hat er auch musikalisch einen sanften Übergang gewählt: Wer schöne Musik mag, ist jetzt im einst liebevoll „Blauer Müllsack“ getauften Musikzelt willkommen. Auch dieses Gebäude steht ja mahnend für die stringente Stadtentwicklung der Lokalpolitik. 1996 wurde der Glas-Stahl-Bau in sechs Monaten aus der Erde gestampft, um das Musical um den spanischen Architekten „Gaudi“ zu realisieren. Das sorgte aber nie für genügend Gaudi bei den Besuchern, die Betreiber gingen nach kurzer Zeit Pleite. Nur das Zelt steht im ewigen Köln jetzt im 16. Jahr, und das ist tatsächlich „Die Dirigenten lenken einen heute ein Glücksfall. Da die Kölner Oper hochfrisierten Klangkörper“ am Offenbach-Platz für drei bis x Jahre der Renovierung überlassen wird, lautet die neue Stammadresse nun „Goldgasse 1“ – schon das macht Lust auf das Gold aus den Kehlen der Opernstars. Hier wohnten früher allerdings die sogenannten „Goldgräber“, die Kloakenreiniger der Stadt, die ihre nächtliche Beute im nahen Fluss versenkten. Vielleicht findet deshalb niemand das Rheingold? Beim jetzigen Premierenstart ging es aber nicht um versunkende Schätze, sondern um die Liebe und um ein unpolitisches Leben für die Schönheit der Kunst, dessen neutrale Schutzfunktion in totalitären Systemen nicht funktioniert – auch die Träumer werden erschossen. Bei aller Größe der Gefühle auf der Bühne war aber auch sehr spannend, wie ein solcher Kommerz-ausgerichteter Bau auf die Segnungen hoher Kultur reagiert. Ein akustisch nach außen schlecht isolierter und zwangsläufig klimatisierter Raum birgt akustische Irritationen, die ein Operngänger nicht kennt. Aber das sanfte Rauschen im Raum und die Noteinsatz-Sirenen und Auspuffgeräusche italienischer Sportwagen von außen verhalfen im Falle „Tosca“ zu einer authentisch wirkenden Großstadt-Atmo, wie sie der Spielort mitten in Rom auch auf der Bühne vorgaukelte. Ganz toll gefiel der Klang des Gürzenich-Orchesters, des städtischen Opernorchesters, der ungewohnt brillant aus dem aufwändig und großzügig nachgerüsteten Orchestergraben herausschlug. Die Instrumente mischen sich perfekt zu einem Klang, der wie künstlich abgemischt klingt – nichts schwirrt allein umher, nichts wird ausgeblendet. Die Dirigenten, in diesem Falle Markus Stenz, lenken also einen hochfrisierten Klangkörper mit ungewohnten Beschleunigungswerten – da muss fein dosiert werden. Dieser Klang ist so stark, dass als Bühnenpersonal zwangsläufig nur hervorragende Opernstimmen eine Chance haben. Die Regisseure werden gezwungen sein, musikalisch und sängerfreundlich zu inszenieren. Was die Bühnentechnik zu leisten vermag, dieses Geheimnis lüftete die Einbild-Inszenierung jetzt nicht. Aber Thilo Reinhardts „Tosca“-Inszenierung zeigte eindrucksvolles Musiktheater Olaf Weiden Musiker und Musikkriti- ohne Ausstattungsschlacht – das kam gut an und liegt geker in NRW rade stark im Trend. „Tosca“ I 31.5./2./6./9./13./15.6. 19.30 Uhr, 17.6. 16 Uhr Oper am Dom, Goldgasse 1 I www.operkoeln.com Empfehlen Sie diesen Artikel weiter: www.choices.de/klassik-nrw 16 2012 11.6. Benjamin Eisenberg: Im Visier Juni Die Ängstlichen und die Brutalen So 03. Die Ängstlichen und die Brutalen Di 05. Die Ängstlichen und die Brutalen Theatertag Mi 06. Othello Do 07. Othello Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Sa 09. Der Geizige So 10. Der Geizige SchulKeller: Eine musikalische Mo 11. SneakPreview DANN 3/3FOR(UMAN2IGHTS 5NTER$RUCK $ASLETZTE"AND &ROHE&ESTE $IE3CHÚNHEITSKÚNIGIN $ASLETZTE"AND &REMDINDER&REMDE Die Ängstlichen und die Brutalen Sa 16. Die Ängstlichen und die Brutalen Die Ängstlichen und die So 17. Brutalen Di 19. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Mi 20. Othello 3KINHEADSIN)STANBUL :U'ASTBEI&REUNDEN SA 2.6. + SO 3.6. Typische Geschichten aus dem Ruhrgebiet, wie sie nur hier und überall sonst passieren können. Satirisches Anti-Jammer-Kammerspiel. Robert Griess SA 9.6. + SO 10.6. Revolte – Eine Anleitung für die Mittelschicht Kabarett Ein rasanter kabarettistischer Parforceritt durch Wirtschaft, Politik und Geschlechterkampf. Benjamin Eisenberg Im Visier Kabarett +ONZERT MO 11.6. Junges, politisches Kabarett at its best: ironisch, sarkastisch, scharfzüngig! Bernd Lafrenz DI 12.6. + MI 13.6. Der Widerspenstigen Zähmung Shakespeare-Comedy $IE0RACHTIGALLEN 3ENGàL0AK Einfach herrlich! Lafrenz spielt die mehr als 10 Männer- und Frauenrollen im Alleingang! Martin Zingsheim & Henning Schmidtke DO 14.6. + FR 15.6. Sommerlaunen Musik-Kabarett im Doppelpack &ILIPPA'OJO Do 21. Othello Sie mögen Schwiegersöhne die virtuos Klavier spielen können? Fr 22. Der Verbrecher (UA) Eva Eiselt & Alexandra Gauger SA 16.6. + SO 17.6. Sommerlaunen Musik-Kabarett im Doppelpack 4ANZ Sa 23. Der Verbrecher (UA) So 24. Der Verbrecher (UA) KellerMusik: Mick Fitzgerald [Irish Folk] Mo 25. mit Ralf Weihrauch Trio & Gabriele Haefs Fr 29. Kai Magnus Sting Hömma, weiss Bescheid! Kabarett Ferdinand Linzenich FR 8.6. Ich liebe das Leben... weil ich darin aufreten darf! Kabarett 4AGEBUCHEINES Fr 15. Jürgen Beckers Kollege aus „Frühstückspause“ gibt sein Senftöpfchen-Solodebüt. Eine politisch unkorrekte Jubel-Arie auf die unentdeckten Chancen des Gesundheitssystems. Mi 13. Othello Do 14. Othello FR 1.6. + DI 19.6. Lüder Wohlenberg MO 4.6. Spontanheilung – Wunder gibt es immer wieder Arzt-Kabarett +ABARETT Di 12. Der Verbrecher (UA) Didi Jünemann Ballkontakte Fußball-Kabarett I am angry because I understand, not because I don’t (UA) Premiere I am angry because I understand, Sa 30. not because I don’t (UA) Kartentelefon 0221-31 80 59 www.theater-der-keller.de Ticket-Online www.offticket.de Vorverkauf www.köln-ticket.de Das weibliche Pendant – zwei Granaten mit Herz und Hirn. Astrid Gloria MI 20.6. Die Zauber-Kräuter-Kochshow! Bio-Comedy-Kochshow :WISCHEN(IMMEL UND%RDE 6ON7%'%. u%SWIRD:EITh Deutschlands verrückteste Gemüse-Köchin verrät ihre magischen Rezepte. Konrad Beikircher SA 23.6. + SO 24.6. Als Strohhalme noch aus Stroh waren Kabarett-Lesung Kindheit in Südtirol aus der Feder des rheinischen Kabarettmeisters. Andreas Etienne & Michael Müller Lustschreie Kabarett &ILM KÖLNPREMIERE Fr 08. 7ITWENDRAMEN 5NTER$RUCK 7ENNNICHTJETZTWANN KÖLNPREMIERE Sa 02. KÖLNPREMIERE Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) KÖLNPREMIERE Fr 01. 3PIELPLAN *UNI 4HEATER FR 29.6. Die zwei Springmaus-Veteranen mit neuem Thema - erstklassig triebgesteuert! Außerdem im Programm $ASSCHLAFENDE+IND )NFORMATION+ARTEN "àHNEDER+ULTUREN 0LATENSTR)+ÚLN 4EL PROGRAMM BUEHNEDERKULTURENDE WWWBUEHNEDERKULTURENDE 17 DI 5.6. Richard Rogler, Stimmung MI 6.6. + DO 7.6. Bernd Stelter, Mundwinkel hoch MO 18.6. Manfred Lütz, Lebenslust DO 21.6. + FR 22.6. Jürgen B. Hausmann, Nää, dat jibt et jarnit MO 25.6. + DI 26.6. Jürgen Becker, Der Künstler ist anwesend TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h www.senftoepfchen-theater.de Theater am Rhein „DIE SUDOKUH“ Der Kabarettist Hans Buring liest und singt Satiren aus seinem Buch „Michael Kohlhaas“, Foto: Thilo Beu „DUO MIRI“ Konzert mit Harfe und Vibrafon, u.a. Werke von Takahashis, Chick Corea, Hosokawa und Debussy „PIANOSONGS HIMMELSLIEDER“ Romantisches Klavierkonzert mit Konzertpianistin Ann-Helena Schlüter „SPANISCHES GITARRENKONZERT“ Flamencogitarrenspiel mit Christian Füllgraf „THE TWIOLINS“ Feuriges Violinduo, virtuos, genial! „NEUES BEWUSSTSEIN, NEUES DENKEN, NEUES GEHIRN“ Neuvernetzung unseres Gehirns durch Yoga und Meditation, – ein Vortrag von Joachim F. Nusch (VEDHARMA – Institut für vedische Lebensweise) „SÜDAMERIKANISCHE SOMMERNACHT“ Tango, Choros, Samba und mehr mit dem „David Johnson Ensemble“ „IHRE DURCHLAUCHT FRAU PRINZESSIN SOPHIE ZU WIED TANZT DEN TANGO“ Das „Trio KlaVioSax“ lädt zur Tangomusik ein Vom Sinn der Nockenwelle Ulrich Rasche mit Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ in Bonn Die Welt ist eine Nockenwelle, und sie dreht sich zwar langsam, aber unaufhaltsam. In ihr will Michael Kohlhaas, der Pferdehändler, nichts anderes als rechtschaffend seinen Weg beschreiten, hat einen Hof, Frau, Kinder und Knechte. Man schreitet voran, bis er auf den rüden Junker von Tronka trifft. Jetzt muss er sich entscheiden: entweder weitertrotten mit dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Obrigkeit oder sein Heil selbst in die gerechte Hand nehmen. Die Kardanwelle interessiert das nicht – sie dreht sich weiter. Regisseur Ulrich Rasche hat in den Bonner Kammerspielen Heinrich von Kleists Novelle als theatralische Performance inszeniert und dabei eine unaufgeregte, ausbalancierte Spannung zwischen Choreografie und Text erzeugt. Auf Dauer ist das ewige Voranschreiten an Sicherungsseilen gewöhnungsbedürftig, als visuelles Gesamtkunstwerk frönt es aber auch der Monotonie des Weltenkreislaufs, insofern muss das ewige Auf und Ab der Ventile, die als Schauspieler auch einmal entgegen ihrer gesellschaftlichen Bedeutung mal ganz oben, mal ganz unten sind, auch als Metapher verstanden werden. Die Assoziation der Menschen als Marionetten ist durch die Sicherungsseile zwar schlüssig und Kleist-affin, hat aber wohl für die Inszenierung nur eine untergeordnete Bedeutung. Ebenso unaufgeregt wie die Gesten und Auf- und Abgänge über Leitern funktioniert in Rasches interessanter Deutung auch Kleists Text, der neben der Frage nach Recht und Gerechtigkeit auch die Freiheit gegenüber staatlicher und sozialer Unterdrückung behandelt. Kohlhaas wird vom einflussreichen Junker betrogen. Gegen dieses Unrecht reicht er, erst einmal noch an die feudalen Rechtssysteme glaubend, beim Kurfürsten von Sachsen Klage ein. In schönster Kungelei wird die jedoch mit ständischer Rücksicht auf die Familie von Tronka abgewiesen. Verzweifelte Versuche Kohlhaas‘, sich Gehör zu verschaffen, enden schließlich mit dem Tod seiner Frau, die sich für ihn eingesetzt hat. Kohlhaas entscheidet sich konsequent für „Fiat iustitia, et pereat mundus“ ( „Es werde Recht, selbst wenn darüber die Welt zugrunde ginge“) und beginnt einen Rachefeldzug gegen Wenzel von Tronka, brennt dessen Burg nieder, tötet alle Bewohner; die Horde, die er um sich geschart hat, wird zur Bedrohung für die gesamte Gesellschaft. Alle Dialoge finden auf der Nockenwelle statt. Anfangs erzeugen Philine Bührer und Hendrik Richter noch mit Mikrofon, Papier und Wasserflaschen Wind und Sturm, später auch Feuerknistern, im zweiten Teil wird auch per Video Feuersbrunst und Schlagwerk auf der Welle beleuchtet. Erst als Kohlhaas mit Martin Luther zusammentrifft, steigen die beiden vom Gerüst. Den Soundteppich haben längst vier Sänger in schwarzen Kostümen (Musik: Johannes Winde) übernommen und untermalen mit Händel die zerrissene Gesellschaft, in der am Ende Kohlhaas nebst Gefolge am Galgen baumelt. PETER ORTMANN „Michael Kohlhaas“ I Sa 2.6. 19.30 Uhr I Kammerspiele Bonn I 0228 77 80 08 Lesen Sie auch unseren Artikel „Auftritt“ über „Die Ringe des Saturn“ in der Halle Kalk, unter www.choices.de/theater 18 Tanz in NRW Noch ein Tanz-Ort: die Kölner Wachsfabrik, Foto: Barbara Fuchs Der Spatz in der Hand Der Tanz in der Kölner Wachsfabrik ist bedroht Von Thomas Linden Tief im Süden von Köln gibt es einen Ort, an dem Romantik nicht nur ein Wort ist. Kinder spielen zwischen den hohen Büschen, Künstler arbeiten in ihren Ateliers, und es gibt ein eigenes, gemütliches Café mitten in dieser grünen – vor 200 Jahren errichteten – Industrie-Oase. Seit fast zwei Jahrzehnten wird in den Studios der ehemaligen Wachsfabrik Tanz produziert und präsentiert. Das Choreographen-Netzwerk Barnes Crossing ist hier ansässig. Nach allen Verwüstungen, die der Freie Tanz in Köln hat erleben müssen, ist die Wachsfabrik der einzige originäre Ort für die Tanzkunst geblieben. Hier trifft sich die Szene, hier hat sie ein letztes Stück Heimat. Aber nun ist dieses Idyll massiv bedroht. Der Mietvertrag wurde mit dem Eigentümer des Geländes von der Stadt Köln noch für ein Jahr verlängert, dann steht der Tanz in der Wachsfabrik vor dem Aus. Dem Kulturamt liegt der Standort an der Industriestraße zwischen Weiß und Sürth zu weit vor den Toren Kölns. Außer- „Der kämpferische Ansatz ist sympathisch“ dem wird auf den schlechten Zustand des Gebäudes verwiesen. Eine treffende Beobachtung, denn die Verhältnisse sind vor allem im Winter sehr bescheiden, zumal die Bausubstanz sichtlich angegriffen ist. Aber wer in Köln Tanz produziert, muss sich in dürftigen Verhältnissen zurechtfinden. Und die Wachsfabrik vereinigt Produktions- und Aufführungsstätte. Ein etablierter Ort, der im Gegensatz zu den unpersönlichen Hafenanlagen in Poll oder den Gemischtwarenläden im Stollwerck und der Alten Feuerwache ein nicht zu unterschätzendes Stück Identität bietet. Daniel Hoernemann, der die Choreographen von Barnes Crossing vertritt – ein Netzwerk, das Kulturdzernent Georg Quander einmal als Modell für die Zukunft des Tanzes in Köln vorschwebte – erinnert daran, dass in der Wachsfabrik gerade auch der Nachwuchs gefördert wird. Die gestandenen Choreographen stellen den jungen Tänzern ihre Erfahrung großzügig zur Verfügung. Das Nachwuchsfestival Movement & Art Development (MAD) ist auf sie zugeschnitten, und es existieren Kooperationen mit Tänzern aus Island und Luxemburg. Billiger als in der Wachsfabrik kann man kaum produzieren, und Daniel Hoernemann erinnert daran, dass „die Suche nach einem Tanzhaus gezeigt hat, wie die Realität aussieht“. Genau hier hakt Kulturamtsleiter Konrad Schmidt-Werthern ein, wenn er Alternativen zum Standort fordert: „Man darf nicht von vorneherein sagen, es gibt keine andere Möglichkeit als die Wachsfabrik.“ Der kämpferische Ansatz, neue Lösungen zu finden, ist sympathisch. Die Freie Szene braucht einen attraktiven Ort in Stadtnähe. Wer suchet, der findet, kann man da nur sagen. Allerdings hat sich die Stadt Köln in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert, wenn es darum ging, die Möglichkeiten des Freien Tanzes grundlegend zu verbessern. Außer Lippenbekenntnissen, an denen es nicht mangelte, gab es nur dürftige Förderung, und wenn es um Residenzen ging, sah es schnell zappenduster aus. Zurzeit stellt sich ja auch die Frage, welche der existierenden Gruppen die katastrophale Haushaltssituation überleben wird. Von einer Etablierung an einem neuen Standort darf man da nur träumen. Mit der Wachsfabrik hat man immerhin den Spatz in der Hand, und den sollte man nicht leichtfertig ziehen lassen. Wer die Wachsfabrik noch nicht kennt, kann sich aufmachen zur Thomas Linden Industriestraße 170, wo am 16. und 17. Juni in der Reihe Journalist, Autor und Jurymitglied des Kölner CrissCross die beiden isländischen Performer Steinunn und Kinder- und JugendtheBrian zu sehen sind. aterpreises 19 culture club präsentiert: Theater culture club präsentiert: Konzert DAS LETZTE BAND ZELTFESTIVAL RUHR: BUSH Der alte Krapp fristet ein trauriges Dasein als Einsiedler. Als Schriftsteller hat er versagt und so lauscht den Tonbändern, die er jedes Jahr aufgezeichnet hat. Was ihm bleibt, sind tote Erinnerungen voller Wehmut und Selbstironie. Samuel Becketts Einpersonenstück wurde erstmals 1958 aufgeführt. Der junge Kölner Regisseur Markus Krämer nimmt sich nun dieses Klassikers an und feiert am 16.6. Premiere. In den 90er Jahren zählten sie zu den bedeutendsten Gruppen der britischen Rockszene, die Mannen um Sänger Gavin Rossdale verkauften bisher über 18 Millionen Platten. Nach zehnjähriger Pause kehrt die Band nun mit dem fünften Album „The Sea of Memories“ und in neuer Besetzung wieder auf die Weltbühnen zurück. Bühne der Kulturen Platenstraße 32, Köln Karten: 0221 955 95 10 Zeltfestival Ruhr Querenburger Straße 35, Witten Karten: 0180 500 42 22 choices verlost 3x2 Karten bis zum 12.6. E-Mail an [email protected], Kennwort: Beckett Juni 2012 Sa, 16.6. 20 Uhr Fr Mo Di Mi Fr So Fr Sa So Do Fr Sa So Fr Sa choices verlost 2x2 Tickets bis 20.8. E-Mail an [email protected], Kennwort: Bush Do, 1.9. 19 Uhr 01.06.12 04.06.12 05.06.12 06.06.12 08.06.12 10.06.12 15.06.12 16.06.12 17.06.12 21.06.12 22.06.12 23.06.12 24.06.12 29.06.12 30.06.12 Opernzeit Männerhort Woyzeck Woyzeck Woyzeck Männerhort Männerhort Der eingebildete Kranke „Brennend, aber nicht verzehrt“ Der eingebildete Kranke „Brennend, aber nicht verzehrt“ „Brennend, aber nicht verzehrt“ Männerhort Männerhort Männerhort Männerhort 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 19:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 19:30 20:30 20:30 „The rake’s progress“, Foto: Hans Jörg Michel Aufstieg und Fall eines Mannes Strawinskys „The rake‘s progress“ an der Deutschen Oper am Rhein Wünsch dir was! Wer sehnt sich nicht nach der Erfüllung seiner Sehnsüchte? Wünsche sagen viel über den Wünschenden aus: Sie machen deutlich, wo derjenige sein Lebensglück zu finden hofft, sei es in der Liebe, in der Unabhängigkeit, im Wohlstand oder in ideellen Werten. Und manch einer lässt sich von seinen eigenen Wunschvorstellungen korrumpieren und in den Wahnsinn treiben, so wie es Strawinsksy in satirisch grotesker Weise in seiner Oper aufzeigt, die 1951 in Venedig uraufgeführt wurde. Tom Rakewell ist kein klassischer Opernheld, sondern ein Durchschnittstyp aus der Provinz. Die Welt scheint ihm offen zu stehen, als er den Pakt mit Nick Shadow (nomen est omen) eingeht, der ihm eine glänzende Karriere in Aussicht stellt. Er lässt seine Geliebte Anne Trulove sitzen und bricht nach London auf. Drei Wünsche stehen ihm frei – Geld, Freiheit und Allmacht – die alle drei in Erfüllung gehen, doch Tom wird dadurch nicht glücklich. Seine Geschäfte stürzen ihn in den Ruin, die Gesellschaft lässt ihn fallen, und er sehnt sich nach Anne zurück. Eines Tages will Nick Shadow auch noch für seine Dienste entlohnt werden und verlangt nichts weniger als Toms Seele. Tom pokert mit ihm um sein Seelenheil und gewinnt, Nick schlägt ihn aus Rache mit Wahnsinn. Tom endet im Londoner Irrenhaus, hält sich für Adonis und sieht in Anne, die ihn ein letztes Mal besucht und Abschied nimmt, seine Geliebte Venus. Strawinsky regte ein Werk der Bildenden Kunst zu seiner Oper an, ein Novum in der Operngeschichte: Als er die gesellschaftskritische Kupferstichserie „A Rake‘s Progress“ von William Hogarth aus den frühen Dreißiger Jahren des 18. Jahrhundert sah, wusste er sogleich, ein Thema für eine Oper gefunden zu haben. Hogarth prangert in seinen satirischen Bildern, ganz im Sinne der Aufklärung, London als modernes Sündenbabel an. Tom ist keine mit individuellen Zügen ausgestattete Figur, sondern der Prototyp eines Wüstlings, auf den Hogarth seine allgemeine Zeitkritik projiziert. W.H. Auden und sein Lebensgefährte Chester Kalman haben aus dem historischen Sujet eine zeitgenössische Opernhandlung entwickelt und durch das literarische Spiel mit Nursery Rhymes, balladeske Formen und antikisierende Verstraditionen eines der brillantesten und geistreichsten Libretti in englischer Sprache geschaffen. Diesen Rückgriff auf ältere literarische Formen vollzieht Strawinsky in seiner Komposition nach: Die barocke Rachearie im Stile eines Händel findet sich ebenso dort wie die Kavantine im Verdi-Kolorit. Die Orchester- und Sängerbesetzung ist mit der von Mozarts „Cosi fan tutte“ vergleichbar. Die Friedhofsszene, in der Tom um sein Leben pokert, ist ebenso wie das Schlussensemble an Mozarts „Don Giovanni“ angelehnt. Diese musikalische Doppelbödigkeit schafft eine ironische Distanz zu den Figuren und ihren Leidenschaften, die an das epische Theater erinnert. In diesem Sinne löst sich der Epilog von der Handlung, alle Mitwirkenden treten aus ihren Rollen heraus und richten sich mit ihrem augenzwinkernden, moralisierenden Kehraus direkt an das Publikum: „Für faule Hände, Herzen und Köpfe findet der Teufel eine Beschäftigung, ihr lieben Herren, ihr schönen Damen, für euch und für euch!“ KERSTIN MARIA PÖHLER „The rake’s progress“ I 8./27./29.6./1.7. I Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Europäische Regisseure ändern Produktionsstrukturen des deutschen Theaters: Lesen Sie auch unsere Theater-Kolumne unter www.choices.de/theater-nrw Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln, 0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de 20 Märchenspiele Zons e.V. Auf der Freilichtbühne >Schneewitchen und die sieben Zwerge< Das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm führt die Spielschar der Freilichtbühne Zons in der Saison 2012 auf. Spieltage Vom 10. Juni bis 16. September Spielbeginn jeweils 16 Uhr Spielpause vom 09.07.–04.08.2012 Eintrittspreise Internet Kinder von 4 –12 Jahren € 5,– Erwachsene € 7,– www.freilichtbuehne-zons.de Gute Verkehrsanbindung über die B9 oder A57 bis Dormagen Kartenvorbestellung E. Krumbein, Zons Tel.: 02133- 42274 Fax: 02133-210701 U. Tesch, Köln Tel.: 0221- 441201 Fax: 0221-4210955 RuhrTanz 0,77:2&+-81, %211(5 7+($7(5 1$&+7 $%8+53$57<,023(51+$86 0,.52%2</,9(,1&21&(57 Szene aus „En Atendant“, Ch: Anne Teresa De Keersmaecker, Foto: Hermann Sorgeloos %211(57+($7(51$&+7 *766.'$755'<7#..'02+'.146'0 .#0751%*5%*7.'©.6'4#.'45##.© 0017$#%©6'.+'4'./76'+0'.6©100 0+8'45+6;*#-'52'#4'1/2#0;'TT©416(#$4+-© Ü*0'0/1/'06'*'#6'4©#(Ï+66'45*#75©'40# #0'-#0%'©1%110#0%'©1..')+7//75+%7/©1064# 4'+5*'#6'4©741*'#6'4'064#.© #6+)##:7:#0<'05'/$.'© +&&.'45©(4+0)''05'/$.'©#.Ó0+%©#75&'424+0)/#75©70)'5 *'#6'4100©#4'.#0'-©.'+0'5*'#6'4#&1&'5$'4)©70565#.10 178+'4©#0&'5/75'7/100©Ü056'42.#6<©+-41$1;©&141-# 1.:6*'#6'4©#06*'10*'#6'4©#7-'+('7.674$+5641©%*9;<'4 15%*6+©6#664'+5'0100'4.'$'0'TT©TTT7.674%*#752+'.0+ 100©#0<-1/2#0+'$1-1/2.':©6*'#6'4+/$#..5##.©*'#6'4+6<'© *'#6'4+'#6*1.1)+'©*'#6'4&Ï,#87©*'#6'4&'4##4+'#Ω*'#6'4 1002'40*#75©'4-56#66©#//'452+'.'©#..''7'.©#/2'0.#)'4© *'#6'4#4#$7©6*'#6'4u*1/'©*'#6'4)4722' 7./+0#06©*ÏË64' 1*Ï/+'0©6+-6*'#6'4+/-'..'4©1.-56*'#6'4 ZZZERQQHUWKHDWHUQDFKWGH +6(4'70&.+%*'406'456Ü6<70)810U Bus und Bahn Internationale Beethoven Meisterkurse Bonn Kurs für Kammermusik mit András Schiff Bonn 2012 Gefördert vom Beauftragten für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages 2. bis 8. Juli 2012 Kammermusiksaal Öffentliche Proben, Beethoven-Werkstatt und Abschlusskonzert Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven Vorverkauf an den bekannten BonnTicket/KölnTicketVorverkaufsstellen. Ticket-Hotline: 0180 500 18 12 (Euro 0,14/Min. aus dem deutschen Festnetz). www.beethoven-meisterkurse.de www.beethoven-haus-bonn.de Informationen: 0228 98175-15/16 BEETHOVEN-HAUS BONN Den Tanz neu denken Die Ruhrtriennale 2012 und der Tanz Unter ihrem neuen Künstlerischen Leiter Heiner Goebbels wird die Ruhrtriennale 2012 erstmals als „International Festival of the Arts“ antreten. Mit demselben Titel gelang es New York in den frühen 1990er Jahren, sein Image wieder aufzupolieren.„Ich verspreche Ihnen, so etwas haben Sie vermutlich noch nicht erlebt.“ Wenn ein Intendant von einer Inszenierung, zumal einem Tanzstück, so begeistert schwärmt, dann darf man sicher Großes erwarten. Dass Heiner Goebbels, der neue Intendant der Ruhrtriennale von 2012 bis 2014, als unkonventioneller Theatermacher, „Selten hat sich ein Intendant Komponist und Musiker gilt, ist sein spezur Bedeutung des zielles Gütesiegel. Nun outet er sich noch Tanzes so klar geäußert“ vor Beginn seiner ersten Spielzeit auch als unkonventioneller Intendant. Denn wer das von Goebbels so euphorisch angekündigte Highlight des Tanzes erleben möchte, muss früh aufstehen: Es startet noch vor Sonnenaufgang – und der liegt im Sommer arg früh. Dann aber wird man belohnt von einer „zauberhaften Melange“ aus Chormusik und Tanz in der Morgenröte, präsentiert von Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker und ihren Tänzerinnen und Tänzern – und von einem gemeinsamen Frühstück mit den Tänzern obendrein! Unkonventionell ehrlich geht dieser Intendant mit Tanz und Performance um. Der Tanz wird nicht mehr als Ergänzung oder Anhängsel eines ansonsten auf Oper, Musik und Theater ausgerichteten Programms behandelt, sondern als gleichberechtigte Kunstform. Ein gewaltiger Schritt, denn wie oft wurde der Tanz schon hoch gelobt und wie schnell wieder fallen gelassen, sprich eingespart. Die Spartenschließungen auch an Rhein und Ruhr sprechen für sich. „Der Tanz ist vermutlich die am wenigsten institutionalisierte Kunstform.“ Heiner Goebbels nüchternes Statement im Vorwort zum Programm der anstehenden Ruhrtriennale ist objektive Feststellung und zugleich harsche Kritik. Selbst ein Grenzgänger zwischen den Genres, weiß Heiner Goebbels, wovon er redet. Er kennt die Lage des Tanzes und weiß um die Schwierigkeiten, dieser Kunstform die gleichen institutionellen Voraussetzungen zu schaffen wie den anderen Performing Arts. Unmissverständlich weist er darauf hin, dass es gerade die Choreografinnen und Choreografen waren, die in den letzten zwanzig Jahren die Möglichkeiten der Darstellenden Künste erweitert und uns zum Nachdenken gebracht haben: „Nicht nur zum Nachdenken über Bewegung, sondern zum Nachdenken über unsere Körper und die Körper derer, die anders sind.“ Selten hat sich ein Intendant zur Bedeutung des Tanzes für die Künste und für die interkulturelle Entwicklung der Gesellschaften so klar geäußert. Den politisch Verantwortlichen müssen die Ohren geklungen haben! Nach solch fast schon programmatischen Erklärungen des Künstlerischen Leiters der Ruhrtriennale versprechen die drei Jahre seiner Intendantenzeit von 2012 bis 2014, für den Tanz drei spannende Jahre zu werden. Seit Gründung der Ruhrtriennale 2002 gab es noch nie so viel Tanz. So wird 2012 vorerst die tänzerischste aller Spielzeiten werden. Dafür stehen Namen wie Jérôme Bel, Laurent Chétouane, Boris Charmatz, Anne Teresa De Keersmaeker, Jan Lauwers, Mathilde Monnier und Lemi Pontifasio. Namen, die immer wieder für Inszenierungen an der Schwelle zwischen Tanz und Theater, zwischen Körperlichkeit und Sprache stehen. Zu ihrem zehnjährigen Jubiläum tritt die Ruhrtriennale erstmals ohne ein übergreifendes Motto an. Damit wird selbst der neue, schlichte Untertitel „International Festival of the Arts“ zu einer programmatischen Aussage: Die Kultur kann die Menschen zusammenbringen. KLAUS KEIL www.ruhrtriennale.de 22 Anzeige Der Landschaftspark Duisburg-Nord bietet alljährlich zur ExtraSchicht spektakuläre Höhenfeuerwerke Licht an zur ExtraSchicht am 30. Juni 2012! Die Nacht der Industriekultur im Ruhrgebiet geht in die zwölfte Runde Die ExtraSchicht bietet jedoch nicht nur etablier- 200 Events an 53 Spielorten in 23 Städten – in einer Vielzahl der Spielorte wird die imposanten Mo- Nacht. Das Sommerfest der Metropole Ruhr lädt numente Industriezeitalters ten Künstlern Raum, vielmehr fungiert sie als Büh- erneut zur Entdeckungsreise durch die Industrie- mit überwältigenden Bildern aus Projektionen, ne der jungen kreativen Szene des Ruhrgebiets. kultur des Ruhrgebiets und präsentiert sich so Illuminationen und Feuerwerk bespielen. So wird In der Zeche Carl in Essen beispielsweise gibt die groß und vielfältig wie nie zuvor. beispielsweise der Innenhafen Duisburg von den junge Künstlergeneration auf spannende und in- „Beamerbuam“ eindrucksvoll mit Lichtillumina- teraktive Weise ihre kreative Vielfalt zum Besten. Als „Schaufenster der Metropole Ruhr“ setzt die tionen bespielt, das Kreativ.Quartier Lohberg in Oder das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen, ExtraSchicht alljährlich ehemalige Industrieanlagen Dinslaken vom „Westfälischen Feuerwerk Rene das in diesem Jahr zum Freizeitpark wird und ein und aktuelle Produktionsstätten des Ruhrgebiets Osterhage“ und dem Lichtkünstler „MeierSan“ in großes wie facettenreiches Programm verspricht – eindrucksvoll in Szene und präsentiert die kulturelle bunte Farben getaucht und ein Höhenfeuerwerk ebenfalls Vielfalt der gesamten Region in einer unvergleich- erhellt bei Einbruch der Nacht den Himmel über Künstlern wie einem Ensemble der Folkwang baren Dimension. Auch dieses Jahr werden wieder dem Landschaftspark Duisburg-Nord. Universität der Künste. des vergangenen 200.000 Besucher aus der Region, aus Deutsch- Doch nicht nur Licht und Feuer machen diese land und ganz Europa erwartet, die sich von 18 Uhr Nacht aus: Eine bereits seit mehreren Jahren be- abends bis 2 Uhr früh als Nachtschwärmer durch stehende Kooperation findet in der Jahrhundert- die Metropole Ruhr bewegen: Stillgelegte Zechen halle Bochum statt, wenn das Klavier-Festival Ruhr und Hochöfen, Halden und Kokereien, Gasome- erneut mit einem sechsstündigen Klaviermarathon ter und Industrieanlagen werden zur Bühne für zu Gast ist. Ebenfalls in der Jahrhunderthalle Bo- Musik, Straßentheater, Kabarett, Tanz, Lichtkunst chum ist auch eine einmalige Uraufführung von und erlebnisreiche Führungen. Die ExtraSchicht ist URBANATIX zu sehen: „Welcome To The Machine“ damit wohl eines der größten Kulturfeste Deutsch- lautet die Street-Art-Show, die inspiriert ist vom in- lands und hat sich sogar als Vorbild für andere dustriellen Charakter des Ortes und einer Zeit, als europäische Länder entwickelt. Denn, fasziniert hier noch riesige Maschinen den Takt angaben. mit zahlreichen regionalen jungen Das Licht steht 2012 im Mittelpunkt: von Illuminationen über Projektionen bis hin zum spaktakulären Höhenfeuerwerk Damit die Besucher von Spielort zu Spielort kommen, vernetzen über 170 Shuttlebuslinien die ganze Region zu einem riesigen Festspielplatz. von der Intention, das industrielle Erbe für die nachfolgenden Generationen nachhaltig erleb- Ticketinfos bar zu machen, veranstalten nun auch Polen und die Ukraine zeitgleich mit dem Ruhrgebiet am 30. Juni 2012 eine Nacht der Industriekultur. Vorverkauf: Normalticket 4-Personen-Ticket URBANATIX: außergewöhnliche Performance von Freerunnern, Bikern, Tänzern und internationalen Artisten In der Kokerei Hansa in Dortmund geht es derweil elektrifizierend zu, wenn das 1. Deutsche Stromorchester um Rochus Aust auf elektromechanischen Gesamtkunstwerk aus Architektur und Technik: Die elektrische Zentrale in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck Spielzeugen die Toysymphonie No. 4 präsentiert oder die Besucher eine „Best of Kompilation der Im Mittelpunkt des diesjährigen ExtraSchicht- Kurzfilmtage Oberhausen 2011“ im Birkenwald und Programms im Ruhrgebiet steht das Licht: Eine der Waschkaue der Kokerei Revue passieren lassen. Projektpartner: Förderer: Medienpartner: 23 Tageskasse: 14 Euro 44 Euro Normalticket 16 Euro Freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren! www.extraschicht.de 01805.181650 Infos und Tickets unter oder unter (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,42 €/Min.) sowie an allen bekannten VVK-Stellen Das ExtraSchicht-Ticket beinhaltet: - freien Eintritt zu allen Spielorten - inklusive Shuttleservice zwischen allen Spielorten - inklusive ÖPNV im Netz des VRR Premiumpartner: Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn = Premiere ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Sebastian Pufpaff Fr. 1.6. Gratis-Comedy Fr. 1.6., Sa. 2.6., Fr. 8.6., Sa. 9.6., Fr. 15.6., Sa. 16.6., Fr. 22.6., Sa. 23.6., Fr. 29.6., Sa. 30.6. je 22.00 Matthias Jung Sa. 2.6. gratis und nicht umsonst: Sold Out Sisters TIPP Mo. 4.6. bis Do. 7.6. je 21.30 Britta Weyers Fr. 8.6. Nicolas Evertsbusch Sa. 9.6., Sa. 30.6. gratis und nicht umsonst: Pikantje met Swantje Mo. 11.6. bis Do. 14.6. Sia Korthaus Fr. 15.6. Travestie verkehrt Sa. 16.6. gratis und nicht umsonst: Diva La Kruttke Mo. 18.6. bis Do. 21.6. Blankenberg & Schwarz Fr. 22.6. Carolina Brauckmann Sa. 23.6. gratis und nicht umsonst: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth Mo. 25.6. bis Do. 28.6. Thomas Müller Fr. 29.6. BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr Tagebuch eines Skinheads in Istanbul Fr. 1.6. Zu Gast bei Freunden Sa. 2.6. 18.00 u. 20.00 Witwendramen So. 3.6. Unter Druck Mi. 6.6., Do. 7.6., Do. 14.6. Wenn nicht jetzt, wann dann Fr. 8.6. Zwischen Himmel und Erde So. 10.6. SOS for Human Rights Di. 12.6. 11.00 u. 19.30 Die Prachtigallen Fr. 15.6. Frohe Feste Di. 19.6., Mi. 20.6. Die Schönheitskönigin Sa. 23.6. Es wird Zeit Di. 26.6. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Thilo Seibel Fr. 1.6. 25 Jahre Bürgerhaus Stollwerck Sa. 2.6. ab 15 Uhr, Thilo Seibel & Gäste Maier-Bode & Neutag Mi. 6.6. Zweibeiner Fr. 15.6. Michael Steinke Sa. 16.6. Volker Diefes Fr. 29.6. COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Christian Ehring Fr. 1.6. Helge und das Udo Fr. 1.6. 20.30 Triviatas Sa. 2.6., So. 3.6. DIEundDIE Sa. 2.6. 20.30 Clann Lir So. 3.6. 16.00, Mo. 4.6. 11.00 Kabale und Liebe Mo. 4.6. 19.00 Raus aus dem Haus Di. 5.6. 10.30 u. 16.00, Mi. 6.6. 10.30, Fr. 15.6. 10.30, Sa. 16.6. 15.00, So. 17.6. 15.00 No Need! Di. 5.6. 19.00 Wilfried Schmickler Mi. 6.6. Margie Kinsky Mi. 6.6. 20.30 Die Möwe Fr. 8.6. 19.30, Sa. 9.6. 19.30 Nessi Tausendschön Fr. 8.6., Sa. 9.6. Emil und die Detektive So. 10.6. 15.00 u. 17.00, Mo. 11.6. 10.30 u. 12.00, Di. 12.6. 9.30 u. 11.30 u. 16.00 Der Kirschgarten Mo. 11.6., Di. 12.6. Über Lang oder Kurz Mi. 13.6. 16.00, Do. 14.6. 10.30 Jürgen Becker Mi. 13.6., Do. 14.6. Proseccopack Fr. 15.6. Horst Evers Sa. 16.6. TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Patrick anderthalb Mo. 18.6. 11.00, Di. 19.6. 11.00 Der Medienabend Mo. 18.6. 19.00 Lupenrein? Lupen raus! Di. 19.6. 17.30, So. 24.6. 17.30 Romeo!Julia! Di. 19.6. 19.00 Springmaus Di. 19.6. Verrückt Mi. 20.6. bis Sa. 23.6. je 19.00 Wolfgang Nitschke Mi. 20.6. bis Fr. 22.6. Baltus, o pequeno héroi Sa. 23.6. 18.00 Ich wär so gern, was du nicht siehst So. 24.6. 15.00, Mo. 25.6. 10.30 Fatih Cevikkollu Mo. 25.6. Schwarze Milch oder: Klassenfahrt nach Auschwitz Di. 26.6. 11.00, Mi. 27.6. 11.00 u. 19.00, Do. 28.6. 11.00 Barbara trifft Bettina Di. 26.6., Mi. 27.6. Clyde und Bonnie Fr. 29.6., Sa. 30.6. je 19.00 Generationen.Vertrag.en Sa. 30.6. 15.30 u. 18.00 FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Orlando Fr. 1.6., Sa. 2.6., Fr. 15.6., Sa. 16.6. Karoline von Günderrode So. 3.6. 11.30, Lyrik-Matinée Das war ich nicht Mi. 6.6., Do. 7.6., Do. 21.6., Fr. 22.6., Fr. 29.6., Sa. 30.6. Actionlesung – Top Model Warm Up Mi. 6.6. 22.30 Rafael Sanchez erzählt: Spiel mir das Lied vom Tod Fr. 8.6., Sa. 9.6., Mi. 27.6., Do. 28.6. mit Einführung Endspiel//Einstürzende Archive Di. 12.6. bis Do. 14.6. ÜBERdasLEBEN Sa. 23.6., So. 24.6. je 18.00 Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner Mo. 25.6., Di. 26.6 GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Caveman So. 3.6 METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Der Heiratsantrag Fr. 1.6. bis So. 3.6., Do. 14.6., Fr. 15.6., Do. 21.6., Fr. 22.6., Do. 28.6., Sa. 30.6. Alice hinter den Spiegeln Do. 7.6. bis So. 10.6. Rapunzel So. 17.6. 11.00, So. 24.6. 15.30 Link Improvisationstheater Sa. 23.6. 15.30 u. 20.00 Captain Colonia Frl. 29.6. MUSICAL DOME 01805 2001 Shadowland Di. 26.6. 20.00, Mi. 27.6. 18.30, Do. 28.6. 18.30, Fr. 29.6. 20.00, Sa. 30.6. 20.00 Sommerlaunen Das Senftöpfchen hebt an vier Abenden wieder die Sommerlaune(n). Am 14. und 15.6. trifft Ex-Bundeskabarettler Martin Zingsheim auf Musik-Wachtmeister Henning Schmidtke, der 16. und 17. Juni gehören Typenfrau Eva Eiselt und der unnachahmlichen Alexandra Gauger (Bild). OPER KÖLN: MUSICAL DOME 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Tosca Sa. 2.6., Mi. 6.6., Sa. 9.6., Mi. 13.6., Fr. 15.6., So. 17.6. 16.00 24 OPER KÖLN: OPERNHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Les Ballets de Monte Carlo Sa. 2.6., So. 3.6. Die Meistersinger von Nürnberg Do. 7.6. 16.00 OPER KÖLN: PALLADIUM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Vor der Premiere So. 10.6. 11.00 Alcina Sa. 16.6., Mi. 20.6., Fr. 22.6., So. 24.6., Mi. 27.6., Fr. 29.6. SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Robo A Gogo Fr. 1.6., Sa. 2.6. je 20.00 Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen Do. 7.6., Fr. 8.6., So. 10.6. Wastwater Do. 14.6., Sa. 16.6., So. 17.6. Das Erdbeben in Chili Fr. 22.6. bis So. 24.6. 30. Kölner Schultheaterwoche Mi. 27.6. bis Sa. 30.6. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Der Idiot Fr. 1.6., Sa. 2.6. je 19.00 Das Werk / Im Bus / Ein Sturz So. 3.6. 18.00 SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Didi Jünemann Fr. 1.6., Di. 19.6. Kai Magnus Sting Sa. 2.6., So. 3.6. Lüder Wohlenberg Mo. 4.6. Richard Rogler Di. 5.6. Bernd Stelter Mi. 6.6., Do. 7.6. Ferdinand Linzenich Fr. 8.6. Robert Griess Sa. 9.6., So. 10.6. Benjamin Eisenberg Mo. 11.6. Bernd Lafrenz Di. 12.6., Mi. 13.6. Sommerlaunen: Martin Zingsheim, Henning Schmidtke Do. 14.6., Fr. 15.6. Sommerlaunen: Eva Eiselt, Alexandra Gauger Sa. 16.6., So. 17.6. Manfred Lütz Mo. 18.6., Sa. 30.6. Astrid Gloria Mi. 20.6. Jürgen B. Hausmann Do. 21.6., Fr. 22.6. Konrad Beikircher Sa. 23.6., So. 24.6. Jürgen Becker Mo. 25.6., Di. 26.6. Etienne & Müller Fr. 29.6. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Alma Mater Fr. 1.6. 16.00, alle 10 Minuten Fall Out Girl Fr. 1.6. Wee Jamp Fr. 1.6. 22.00, Sa. 2.6. 12.00 u. 16.00 Leni Riefenstahl – Die Kölner Prozesse Sa. 2.6., Mo. 4.6., Di. 5.6. TAS - THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr Gibt’s ein Leben über 40? Fr. 1.6. Szenen einer Ehe TIPP Do. 14.6. bis So. 17.6., Do. 21.6. bis Sa. 23.6., Di. 26.6. bis Sa. 30.6. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Der Mann, der sich nicht traut Fr. 1.6. bis Sa. 30.6. TIPP THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Wer aus mir trinkt, wird ein Reh Fr. 1.6., Fr. 8.6., Di. 19.6. Die Ängstlichen und die Brutalen Sa. 2.6., So. 3.6., Di. 5.6., Fr. 15.6. bis So. 17.6. Othello Mi. 6.6., Do. 7.6., Mi. 13.6., Do. 14.6., Mi. 20.6., Do. 21.6. Der Geizige Sa. 9.6., So. 10.6. Der Verbrecher Fr. 22.6. bis So. 24.6. I am angry because I understand, not because I don‘t Fr. 29.6., Sa. 30.6. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr Frau Müller muss weg Fr. 1.6. bis So. 3.6., fr. 8.6., Sa. 9.6. Love Letters Di. 5.6. Der Kontrabass So. 10.6. Faust – Der Tragödie erster Teil Di. 12.6. bis Do. 14.6. Der goldene Drache Fr. 15.6., Sa. 16.6. Das kunstseidene Mädchen Di. 19.6. bis Do. 21.6. Wolke 9 Fr. 22.6. bis So. 24.6. Westend Mo. 25.6., Di. 26.6. Fremd ist der Fremde nur in der Fremde Fr. 29.6., Sa. 30.6. THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Das Interview Fr. 1.6., Fr. 8.6., So. 10.6., Sa. 23.6., So. 24.6., Fr. 29.6., Sa. 30.6. Woyzeck Mo. 4.6. bis Mi. 6.6. Der eingebildete Kranke Fr. 15.6., So. 17.6. Brennend, aber nicht verzehrt Sa. 16.6., Do. 21.6., Fr. 22.6. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Florian Schroeder Fr. 1.6. Ulan & Bator Sa. 2.6. PauL – Poesie aus Leidenschaft So. 3.6. Markus Krebs Mo. 4.6. Guido M. Breuer Di. 5.6. Comedy Apartment Mi. 6.6., Lars Hohlfeld & Gäste Geschwister Pfister Do. 7.6. 25 Jahre Stollwerck Vor einem Vierteljahrhundert mutierte die Schokoladenfabrik am Rhein zum engagierten Bürgerhaus. Das von Rolf Schramm verantwortete Theater 509 macht unterm Dach eines der besten Kleinkunstprogramme Kölns. Thilo Seibel und Kollegen gratulieren am 2.6. Ehnert vs. Ehnert Fr. 15.6. Caveman Sa. 16.6. bis Mo. 18.6. Sebastian Pufpaff TIPP Sa. 23.6. Götz Widmann Mo. 25.6. Pause & Alich Fr. 29.6., Sa. 30.6. Jens Heinrich Claassen Fr. 29.6. John Doyle Sa. 30.6. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Etienne & Müller Fr. 1.6., Sa. 2.6. Willibert Pauels So. 3.6. Andreas Etienne Di. 5.6. JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Vorstadtkrokodile Fr. 1.6. 10.00 u. 18.30, Mo. 4.6. 10.00, Fr. 22.6. 10.00 u. 18.30, Sa. 23.6. 15.00 u. 18.30 Wenn ich du wär Di. 5.6. 10.00, Mi. 6.6. 10.00 Der kleine Drache Kokosnuss Do. 7.6. 15.00, Fr. 8.6. 10.00, Sa. 9.6. 15.00, So. 17.6. 15.00, Mo. 18.6.10.00, So. 24.6. 15.00, Mo. 25.6. 10.00, Di. 26.6. 10.00 Ich sehe was, was du nicht siehst Fr. 15.6. 19.30, Sa. 16.6. 19.30, Fr. 29.6. 10.00 u. 19.30, Sa. 30.6. 19.30 Krabat Di. 19.6. 10.00 u. 19.30, Mi. 20.6. 10.00 THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Lakmé Fr. 1.6. Il Trovatore Sa. 2.6., Do. 7.6., Di. 12.6., Fr. 22.6., So. 24.6., Sa. 30.6. Die lustigen Weiber von Windsor So. 3.6. 18.00, Mi. 6.6., Sa. 16.6., Sa. 23.6. Hair Di. 5.6., So. 17.6. 18.00 La Finta Giardiniera Fr. 8.6. Bayerisches Staatsballett 2 Do. 14.6., Fr. 15.6. Prix Pantheon 2012 – Die Gala Di. 19.6., Mi. 20.6. Mummenschanz Fr. 29.6. 25 Joko oder Klaas? Wer hat das beste Team für unser Girokonto? 16.000 Geschäftsstellen, 25.000 kostenfreie Geldautomaten und viele Service-Extras wie Mobile-Banking der neusten Generation.* Das Duell geht in die zweite Runde. Diesmal bekommen Joko und Klaas Verstärkung. Team Joko und Team Klaas treten in vier waghalsigen Wettstreits gegeneinander an. Neben Kraft, Mut und Talent brauchen Sie vor allem eines: Ihre Unterstützung! Wählen Sie Ihre Favoriten auf giro-sucht-hero.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. * Jeweils Gesamtzahl bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe. Buchungsentgelte bleiben unberührt. Woki 24. Jhg. |Juni 2012 www.choices.de OFF Broadway Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Filmhaus Rex am Ring Metropolis KULTUR.KINO.KÖLN. Europa gestalten. Ein Film von Alison Klayman Ai WeiWei www.aiweiwei-neversorry.de Never sorry ab 14.6. im Kino DIE GLEICHE FAMILIE. EIN ZIEMLICH ANDERES LAND. UND VIEL MEHR GEPÄCK! el Sequ Das egahit M zum EAST IS EAST AB 1 4 . JU IM K INO NI ! westiswest-fi lm.de facebook.com/westiswest.fi lm Verleih gefördert durch das MEDIA-Programm der Europäischen Union Nach MONTAGS IN DER SONNE und PRINCESAS der neue Film von Fernando León de Aranoa EINE DEUTSCH-JÜDISCHE GESCHICHTE, DIE NOCH NIE ERZÄHLT WURDE. „Eine wunderbare spanische Filmperle.“ „Ein warmer, berührender Film.“ – Neue Züricher Zeitung EIN FILM VON ARNON GOLDFINGER – MeinKino AB 14. JUNI IM ODEON UND DER FILMPALETTE www.amadorundmarcelasrosen.de WWW.DIE-WOHNUNG-FILM.DE Ab 7. Juni 2012 im Kino 28 Film-ABC Vorspann Eine ungewöhnliche Solidargemeinschaft: Kritik „17 Mädchen“, S. 39 KULTUR.KINO.KÖLN. 24 Jhg. I Juni 2012 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 24.5. 31.5. 39 17 Mädchen 48 Act of Valor 38 Ai Weiwei – Never Sorry 42 Alpen 50 Amador und Marcelas Rosen 46 Bad Sitter 46 Buck X 50 Bulb Fiction X 35 Chernobyl Diaries 34 Dein Weg 7.6. Selbstdarsteller Spielt sich bevorzugt selbst: Hartmut Ernst Authentizitätsbemühungen im Erzählkino 14.6. 21.6. X X X X X X X X 17.5. 44 Der Diktator 36 Deutschland von oben 46 Die Trauzeugen X 42 Die Wohnung X 48 Ein Jahr vogelfrei! X 46 Ein ruhiges Leben 35 Im Garten der Klänge 48 Janosch – Komm, wir finden einen Schatz! 50 Jasmin 39 Knistern der Zeit (...) 39 Kochen ist Chefsache 44 Leb wohl, meine Königin! 46 LOL – Laughing Out Loud X 42 Mark Lombardi – Kunst und Konspiration X 35 Men in Black 3 42 Mes – Lauf! 30 Moonrise Kingdom 44 Police, adjective 48 Rock of Ages 48 Safe – Todsicher 35 Sharayet – Eine Liebe in Teheran 35 Sing your Song 48 Snow White & the Huntsman 48 StreetDance 2 3D X 35 Sushi – The Global Catch X 44 Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden X 46 The Yellow Sea 35 Wagner & Me X 48 Wanderlust – Der Trip ihres Lebens X 35 W.E. 50 West is West 50 Wie zwischen Himmel und Erde 46 Wolfsbrüder X X X X X X X X X X X X X X X X X Seit dem 24. Mai versucht das Erzählkino auf ein Neues, sich der Wahrhaftigkeit ein Stück wahrhaftiger zu nähern: In dem fiktionalen KriegsActioner „Act of Valor“ wird eine Handvoll Navy Seals damit beauftragt, in Costa Rica eine entführte CIA-Agentin zu befreien. Die Krieger werden in diesem Fall nicht von Schauspielern, sondern von echten US-Soldaten verkörpert. Mit seinem Opening von „Der Soldat James Ryan“ nimmt Steven Spielberg die zeitgenössische Vorreiterrolle darin ein, wenn es darum geht, den Krieg ambitioniert wirklichkeitsnah darzustellen. Die Annäherung an den ungeschönten Realismus „Das Publikum mag es erstreckt sich bis hin zu Kriegsabenteuauthentisch“ ern à la „John Rambo“, und inzwischen führen solche Authentizitätsbemühungen dazu, professionelle Schauspieler durch Menschen vom Fach zu ersetzen. Mitunter erfolgreich, Militärausbilder Lee Ermey aus Kubricks „Full Metal Jacket“ ist da in guter Erinnerung. Der Annäherungsversuch an die Authentizität durch den Einsatz von Originalen im Fiktiven findet im Film gern im militärischen Sektor statt. Wobei: Wer spielte noch gleich Stuntgirl Zoe in Tarantinos „Death Proof“? Genau: ein Stuntgirl namens Zoe. Dabei ist der Einsatz dieses lebenden Zitats eher als Huldigung an das Gewerbe zu verstehen, während der Kriegsfilm heutzutage meint, fiktives Töten käme durch das Spiel realer Kämpfer dem Leben näher. Nun, unumstritten ist: Das Publikum mag es authentisch. Es mag Filme based on a true story. Die Coen-Brüder spielten mit dieser alles- (true) bis nichtssagenden (based) Floskel bereits 1996 geheimnisvoll in „Fargo“. Nach wie vor jedoch wird sie in Spielfilmen gerne bemüht, moderner Horror à la „The Blair Witch Project“ bläst die Fiktion mit vermeintlichen historischen Wahrheiten unverblümt auf – was den Thrill, durchaus effizient, verstärkt. Die Ahnung des Wahrhaftigen ist der Leinwand eine kostbare Konstante, ob mit oder ohne Verweis darauf. Geschichten, die das Leben schrieb, Menschen, die sich selbst darstellen. Auch Darsteller stellen sich gern mal selbst dar, vornehmlich in Form komödiantischer Gastauftritte, sei es Bruce Willis als Bruce Willis in „Inside Hollywood“ und „Ocean’s 12“ oder Bill Murray als Bill Murray in „Zombieland“, aber gern auch mal titelgebend, wie John Malkovich als John Malkovich in „Being John Malkovich“. Dass so etwas auch fern amüsanter Selbstparodien sehr ernst gelingen kann, offenbarte Peter Falk in „Der Himmel über Berlin“. Am Ende aber überzeugt im Kino der noch so große Realitätsbezug erst durch die Glaubwürdigkeit hinsichtlich Drehbuch, Inszenierung und Darstellerkunst. Und damit halten wir fest: Selbst ein noch so echter Navy Seal kann sich nur selbst spielen, wenn er ein guter Schauspieler ist. Andererseits spielen gute Schauspieler, die sich selbst spielen, wahrscheinlich nur selten sich selbst. Verrückte Welt. X X X Hartmut Ernst X X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 29 www.choices.de/heute-im-kino choice of choices Wollen es besser machen: Suzy und Sam Besser als die Großen „Moonrise Kingdom“ von Wes Anderson Auf einer kleinen Insel sind zwei Kinder verschwunden. Es beginnt eine aufwändige Suche. Die verkompliziert sich, weil die Kinder nicht gefunden werden wollen. C Tragikomisches Ausreißerdrama 1965, eine kleine Insel vor New England: Der zwölfjährige Sam lebt bei Pflegeeltern, er ist ein Außenseiter. Er hat in der Schule keine Freunde, bei den Pfadfindern mag ihn auch niemand. Eines Tages trifft er während einer Theateraufführung auf die gleichaltrige Suzy. Sie spielt einen Raben. Sam ist sofort von ihr fasziniert. Sie ist sehr hübsch, aber auch sie hat keine Freunde. Und sie neigt zu Ausrastern. Auch sie mag Sam. Ein Jahr lang schreiben sich die beiden heimlich Briefe. Dann nimmt Sam Reißaus und bittet Suzy, ihn heimlich zu treffen. Gemeinsam flüchten der coole Freak und die hübsche Einzelgängerin. Er hat einen Rucksack dabei und ein Zelt und alles, was ein Pfadfinder so braucht. Sie hat einen Koffer mit Büchern, einen batteriebetriebenen Plattenspieler, ihre Katze samt Katzenfutter und ihre Schere für Linkshänder eingepackt. Gemeinsam wollen sie ein neues Leben beginnen. Denn die Kinder sind ineinander verliebt und haben von ihrem bisherigen Leben nicht mehr viel zu erwarten. Zu große Schuhe Wes Anderson ist bekannt für detailverliebte Ausstattungsfilme. Mit seinem vorletzten Film „Darjeeling Limited“ hatte er seinen Ausstattungswahn auf die Spitze getrieben – „Moonrise Kingdom“ steht dem in nichts nach. Nicht nur wurden hier mit Freude die 60er Jahre nachgestellt, auch ist die Farbgestaltung wieder von größter Konsequenz. Jedes Bild ist eine Augenweide. Auch die Besetzung ist wieder beeindruckend. Ähnlich wie Woody Allen hat Wes Anderson inzwischen einen Status erlangt, der die Stars bei ihm Schlange stehen lassen, auch wenn die Gagen bei dem Budget seiner Filme nicht so hoch sein können. Neben den notorischen Anderson-Darstellern Bill Murray und Jason Schwartzman sind in seinem neuem Film Bruce Willis, Tilda Swinton, Harvey Keitel, Edward Norton und Frances McDormand mit von der Partie. Doch die eigentlichen Stars des Films sind Jared Gilman als Sam und Kara Hayward als Suzy. Beide waren zum Zeitpunkt des Drehs zwölf Jahre alt – wie die Figuren, die sie verkörpern. „Moonrise Kingdom“ ist ihr Filmdebüt. Um so erstaunlicher ist das Ergebnis ihrer Arbeit. Denn nicht nur die karikaturhaften, komischen Szene gelingen den beiden gut, sondern auch in den emotional tiefgründigeren Momenten können sie überzeugen. Und dass, obwohl sie für Kinder eher ungewöhnlich erwachsen agieren. Neben der fantastischen Ausstattung ist dies die besondere Eigenart dieses anrührenden, wehmütigen und zugleich absurd komischen Films. www.choices.de/heute-im-kino Einen Versuch ist es wert Sam und Suzy können in ihren zerrütteten und zerstörten Familien nicht glücklich werden. Sams Pflegeeltern wollen ihn zurückgeben, Suzys Eltern kriegen ihre Ehe nicht in den Griff, geschweige denn die Erziehung der Kinder. Also müssen die beiden sich selbst Familie sein. Sie wollen ihre alten Familien ersetzen und die besseren Erwachsenen sein. So nehmen sie die gerade aufkommenden gesellschaftlichen Umwälzungen vorweg, von denen auf ihrer Insel noch nichts zu spüren ist. Vielleicht machen sie es wirklich einmal besser als die desillusionierten und frustrierten Erwachsenen ihrer Umgebung. Vielleicht auch nicht. Oft genug bleibt am Ende nicht viel übrig vom guten Vorsatz. Aber einen Versuch ist es wert. Und so stellen sie die Erwachsenenwelt in ihren Gesten, ihrem Handeln und ihrem Sprechen nach – füllen die Form aber mit ihren individuellen Vorstellungen und Gefühlen. Für den Augenblick ist das allemal besser als das Leben des einsamen Polizisten (Bruce Willis), der sie sucht, des um Anerkennung buhlenden Leiters der Pfadfinder (Edward Norton), der gefühlskalten Dame vom Jugendamt (Tilda Swinton). Diese Kinder, die wie Erwachsene agieren, wirken nicht selten auf eine sehr anrührende Art komisch. Mitunter stolpern sie durch ihre Rollen wie Kinder in zu großen Schuhen. Dann erinnern sie daran, dass das Erwachsen-Werden sehr schwierig sein kann. Man möchte die eine Rolle endlich verabschieden, ohne die andere schon ausfüllen zu können. Es gibt nicht viele Filme, die so einfühlsam von Kindern erzählen. Spike Jonze ist das mit seiner Verfilmung von Maurice Sendaks „Wo die wilden Kerle wohnen“ gelungen, im letzten Monat schwärmte choices an gleicher Stelle und aus ähnlichen Gründen für den ganz unterschiedlichen Film „Tomboy“. „Moonrise Kingdom“ eröffnete am 16. Mai erfolgreich die 65. Filmfestspiele in Cannes. Bei der Kölner Vorpremiere, die am selben Tag stattfand, waren trotz des abendlichen Termins auch einige Jugendliche und Kinder anwesend. So wie „Tomboy“, der zur Zeit auch erfolgreich in Nachmittagsvorstellungen für Kinder und Jugendliche läuft, funktioniert „Moonrise Kingdom“ anscheinend für alle Altersstufen. Sah Wes Andersons letzter Film „Der fantastische Mr. Fox“ mit seiner Puppenanimation nur aus wie ein Kinderfilm, ohne mit seinen moral-philosophischen Exkursen tatsächlich zu Kindern zu sprechen, ist das bei seinem jüngsten Werk ganz anders. Ob „Moonrise Kingdom“ nun ein für Kinder geeigneter Erwachsenenfilm oder ein für Erwachsene geeigneter Kinderfilm ist – es ist ein berührender Film mit viel Humor und großem Schauwert. CHRISTIAN MEYER MOONRISE KINGDOM USA 2012 - Drama - Regie: Wes Anderson - Kamera: Robert Yeoman - mit: Bruce Willis, Edward Norton, Bill Murray - Verleih: Tobis Start: 24.5. Cinenova, Odeon, OFF Broadway 30 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel JUNI 2012 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Herausragend Sebastian Ko WDR 1 LIVE Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Moonrise Kingdom von W. Anderson Moonrise Kingdom von W. Anderson Alpen von G. Lanthimos Bulb Fiction von C. Mayr Moonrise Kingdom von W. Anderson Marieke Steinhoff Schnitt Daniel Kothenschulte Frankfurter Rundschau Frank Brenner trailer Kultur.Kino. Ruhr. Christina Nord taz Police, adjective von C. Porumboiu Alpen von G. Lanthimos Amador ... von F. León de Aranoa Moonrise Kingdom von W. Anderson Alpen von G. Lanthimos Leb wohl, (...) Alpen von von B. Jacquot G. Lanthimos Der Diktator von L. Charles Dein Weg von E. Estevez Police, adjective von C. Porumboiu Die Wohnung 17 Mädchen von von A. Goldfinger D. Coulin Der Diktator von L. Charles Moonrise Kingdom von W. Anderson Kochen ist Chefsache von D. Cohen Der Diktator von L. Charles 17 Mädchen von D. Coulin Leb wohl, (...) Rock of Ages Police, von von adjective B. Jacquot A. Shankman von C. Porumboiu Ai Weiwei Never Sorry von A. Klayman Alpen von G. Lanthimos Sven von Reden StadtRevue Alpen von G. Lanthimos Bemerkenswert Bulb Fiction von C. Mayr Alpen von G. Lanthimos Best of Comedy Kochen ist Chefsache von D. Cohen Moonrise Kingdom von W. Anderson Der Diktator von L. Charles Kochen ist Chefsache von D. Cohen Best of Drama Leb wohl, (...) von B. Jacquot Leb wohl, (...) von B. Jacquot 17 Mädchen von D. Coulin 17 Mädchen von D. Coulin Ein ruhiges Leben von C. Cupellini Police, adjective von C. Porumboiu Besondere Erwähnung Ai Weiwei Never Sorry von A. Klayman Ai Weiwei Never Sorry von A. Klayman Ai Weiwei Never Sorry von A. Klayman Janosch ... von I. Probost Mark Lobardi ... von M. Wegener 17 Mädchen von D. Coulin Alpen von G. Lanthimos Verena Lueken FAZ Ai Weiwei Never Sorry von A. Klayman Katja Nicodemus Die Zeit Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln Moonrise Kingdom von W. Anderson Der Diktator von L. Charles Ai Weiwei Never Sorry von A. Klayman Die Wohnung von A. Goldfinger Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 29.5., 20 Uhr AMADOR UND MARCELAS ROSEN, OFF Broadway Allerweltskino-Preview des spanischen Films, s. S. 50 13.6., 14.30 Uhr DEIN WEG, Odeon Seniorenkino mit einer Preview, s. S. 34 2.6., 15 Uhr THE LIVERPOOL GOALIE, Filmpalette Jugendfilm im Rahmen der Reihe Junge Palette 14.-17.6. EIN WOCHENENDE MIT ANNA KARINA, Odeon, Inst. français Hommage an die Grande Dame, Anna Karina ist anwesend, s. S. 51 2./3.6., 15 Uhr KALLE BLOMQUIST – SEIN NEUSTER FALL, Weisshaus Astrid Lindgren-Verfilmung von 1997 14./21./28.6., 19 Uhr RETROSPEKTIVE YVONNE RAINER, Filmforum Fortsetzung der Reihe der Experimentalfilmerin 3.6., 12 Uhr GLENN GOULD: GENIE UND LEIDENSCHAFT, Filmforum Im Anschluss Gespräch mit dem Gould-Experten Michael Stegemann 15.6., 22 Uhr TOUKI BOUKI, Kyotobar Reihe „Afrika im Veedel“ mit einem Film aus dem Senegal 3.6., 15 Uhr 100 PORSCHES AND ME, Odeon Doku über den Mythos Porsche, Regisseur André Schäfer ist anwesend 16./17.6., 15 Uhr YOKO, Weisshaus Kinderfilm nach den Büchern von Knister „The Liverpool Goalie“ 3.6., 15 Uhr WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN, Filmpalette Herausragende Kinderbuchverfilmung von Spike Jonze 19.6., 21 Uhr, KAWA, Filmpalette Film über einen schwulen Maori, der Stammesoberhaupt wird 4.6., 20 Uhr ABENDLAND, Filmpalette Nikolaus Geyrhalters Dokumentarfilm über Europa 20.6., 20 Uhr WWW – WHAT A WONDERFUL WORLD, Filmclub 813 Reihe „Afrika im Veedel“ zeigt einen Film aus Marokko 4.6., 20 Uhr HYÈNES, Theater im Bauturm Reihe „Afrika im Veedel“ mit einem Film aus dem Senegal 20.6., 21.30 Uhr ALPHA CITY – ABGERECHNET WIRD NACHTS, Filmhaus Neon-Film Noir v. 1985, Soundtrack mit Yello, Trio, Palais Schaumburg u. a. 5.6., 20 Uhr AI WEIWEI – NEVER SORRY, OFF Broadway Allerweltskino-Preview der Doku über den chinesischen Künstler, s. S. 38 23./24.6., 15 Uhr WINTERTOCHTER, Weisshaus Deutsch-polnischer Film von Johannes Schmid 6.6., 19 Uhr RUSHMORE, Filmforum Film und Vortrag zum Thema „Die melancholische Komödie“ 24.6., 15 Uhr TIEF IN MEINEM HERZEN, Filmforum Musical von Stanley Donen aus dem Jahr 1954 6.6., 20 Uhr DIE WOHNUNG, Filmpalette Reihe „Kino aus Israel“ mit einer spannenden Doku, s. S. 42 „Abendland“ 24.6., 17 Uhr 2 TAGE NEW YORK, Cinenova Der neue Film von und mit Julie Delpy „2 Tage New York“ 6.6., 20 Uhr LES SEIGNANTES, Filmclub 813 Reihe „Afrika im Veedel“ mit einem Film aus Kamerun 24.6., 18 Uhr DIE RÄUBERIN, Filmpalette Preview in Anwesenheit des Regisseurs Markus Busch 6.6., 21.30 Uhr MAD MAX – DER VOLLSTRECKER, Filmhaus Something Weird Cinema mit dem zweiten Teil der Saga 26.6., 20 Uhr MAMA AFRIKA, OFF Broadway Mika Kaurismäkis Miriam Makeba-Doku 10.6, 11.30 Uhr FORTUNA, DAT SIN MIR, Odeon Doku von 1998 über 50 Jahre SC Fortuna Köln 26.6., 21 Uhr UNTER MÄNNERN – SCHWUL IN DER DDR, Filmpalette Doku von Ringo Rösener & Markus Stein als CSD-Special 10.6., 15.30 Uhr THE TREE OF LIFE, OFF Broadway Terrence Malicks zwiespältiges Werk filmpsychologisch betrachtet 27.6., 20 Uhr DAS SCHLAFENDE KIND, Bühne der Kulturen Reihe „Afrika goes Veedel“ mit einem Film aus Marokko 10.6., 17 Uhr 17 MÄDCHEN, Cinenova Film über die kollektive Schwangerschaft an einer Schule, s. S. 39 27.6., 20 Uhr SCHACHFIEBER/PARIS SCHLÄFT, Filmforum Stummfilme von Pudowkin und René Clair mit Livemusik 12.-26.6. FRANZÖSISCHE FILMTAGE, Odeon 18 neuere französische Filme als OmU Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... Anna Karina in „Pierrot le Fou“, Foto: Ciné Classic 31 31 Afrika goes Veedel: „Touki Bouki“ 29.6., 21.30 Uhr DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES, Filmhaus Something Weird Cinema: Italienischer Zombiefilm von 1981 „Die Räuberin“ www.choices.de/heute-im-kino !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$% .%534!243 -//.2)3%+).'$/- /-5 !B USA 2012 - R: Wes Anderson- D: Bill Murray, Tilda Swinton Eine kleine Insel vor der Küste Neuenglands im Sommer 1965: Ausgestattet mit allem, was man zum Überleben in der Wildnis benötigt, büchst der junge Pfadfinder Sam aus dem Sommercamp aus, um mit seiner Freundin Suzy durchzubrennen. !-!$/2/-5 &),-039#(/,/')3#(%"%42!#(45.'%. 3/..4!'*5.)5(2 4(%42%%/&,)&% USA 2011 - R: Terrence Malick Sinnsuche, Familiengeschichte, Erinnerungsfragment. Der neue Film von Regie-Mystiker Terrence Malick ist all das und noch viel mehr. Getragen von sinnlichen, epischen Bildern und ohne eine durchgängige Handlung sucht „The Tree of Life“ Antworten auf elementare Fragen. Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Malick blickt auf den scheinbar ewigen Widerstreit zwischen der Unbarmherzigkeit der Natur und einer gütigen, beinahe gottähnlichen Gnade. Sein Credo ist eindeutig. Beides steckt in uns, beides sind wir. Dafür gab es in Cannes nun völlig zu Recht die „Goldene Palme“. Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik !B Spanien 2010 - R: Fernando León de Aranoa - D: Magaly Solier 02%6)%7$)%.34!'-!)5(2 !,,%27%,43+)./&),-02/'2!-$)%.34!'-!)5(2 !-!$/2/-5 $)%.34!'*5.)5(2 !)7%)7%)n.%6%23/229/-5 $)%.34!'*5.)5(2 Die peruanischen Migranten Marcela und Nelson haben in Spanien nicht das bessere Leben gefunden, das sie sich versprochen hatten, da kommt der neue Job gerade recht. Marcela soll sich während des Sommers um einen kranken, alten Mann kümmern. !)7%)7%) .%6%23/229/-5 !B USA 2012 - R: Alison Klayman - D (Mitwirkende): Ai Weiwei, Ai Dan 02%6)%7$)%.34!'*5.)5(2 9!.').6!2/-5 $)%.34!'*5.)5(2 !)./-5+)$!3() ,/6%%80/352%/-5 $)%.34!'*5.)5(2 -!-!!&2)#!/-5 $)%3%.3/--%2%52/0!-%)34%23#(!&4 )-/&&")%2'!24%. Ai Weiwei ist ein chinesischer Künstler und politischer Aktivist. In “Ai Weiwei: Never Sorry” begegnen wir einem Menschen, bei dem Kunst und politischer Aktivismus verschmelzen. 7%)4%2().)-02/'2!-- !53'%2%#(.%43)")2)%. D/RUS 2012 - R: Ralf Huettner - D: Joachim Król, Vladimir Burlakov Matthias Bleuel, pedantischer Logistiker des Modeversandhandels Fengler aus Leverkusen, lebt seit der Scheidung von seiner Frau Ilka allein in seinem spießigen Reihenhäuschen. Da beauftragt ihn sein russlandsentimentaler Chef Fengler, in eine winzige Verkaufsstelle des Unternehmens in Südsibirien zu reisen. Die friedliche und faire Stimmung während der WM 2010 hat uns dazu animiert, auch in diesem Jahr die wichtigen Spiele der Fußball-Europameisterschaft im Biergarten des OFF Broadway zu übertragen. Wir treten wieder mit einer licht- und regendichten Überdachung, guter Laune und viel Optimismus an. ‚Fußballfernen‘ Cineasten stehen natürlich auch in dieser Zeit unsere Kinotüren offen. In diesem Sinne freut sich das OFF Broadway auf alle Besucherinnen und Besucher – drinnen und draußen! 32 weisshaus &),-+5.344(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% .%534!243 "5#+ 7%)4%2().)-02/'2!-- !B ,!#(3&)3#(%.)-*%-%. USA 2011 – R: Cindy Meehl - D: Buck Brannaman,, Robert Redford GB 2011 – R: Lasse Hallström – D: Ewan McGregor, Emily Blunt Buck Brannaman ist Pferdeflüsterer, und während alljährlich unzählige Menschen zu ihm kommen und hoffen, dass er die Probleme ihrer Pferde löst, stehen sie auf einmal selbst im Mittelpunkt und müssen sich ihrem eigenen Leben stellen. Denn Buck Brannaman weiß nicht nur bei den Tieren eine große Verwandlung herbeizuführen, er lehrt vor allem den Menschen, dass „ihr Pferd der Spiegel ihrer Seele ist, und sie manchmal nicht mögen werden, was sie sehen. Dr. Alfred Jones gilt als internationale Größe in Sachen Lachs- und Forellenzucht. Eines Tages wird der schüchterne britische Experte von einer gewissen Harriet Chetwode-Talbot mit einem absurd klingenden Angebot konfrontiert: Ihr Auftraggeber, Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama, ein passionierter Fliegenfischer aus dem Jemen, möchte zum Wohl seines Heimatlandes nordeuropäische Lachse in den Wadis des Wüstenstaates ansiedeln. Hierbei soll ihn der britische Wissenschaftler unterstützen. Kosten spielen dabei keine Rolle. +/#(%.)34#(%&3!#(% !B F 2011 – R: Daniel Cohen- D: Jean Reno, Michaël Youn 7%)33(!5302%6)%7-/.4!'*5.)5(2 +).$%2&),-*%$%.3!-34!'3/..4!'5-5(2 $)%75.$%2"!2%2%)3%$%3+,%).%. .),3(/,'%233/. n J/A 1985 - R: Hisajuki Toriumin - FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahren +!,,%",/-15)34 3%)..%5%34%2&!,, S 1997 - R: Göran Carmback - FSK ab 6, empfohlen ab 8 Jahren Mit einiger Verspätung erreicht der schon lang anhaltende Kochboom auch das Kino. Vor ein paar Monaten war eine Dokumentation über die moderne Molekularküche zu sehen, nun diese leichte, amüsante französische Komödie, in der Jean Reno Alexandre Lagarde spielt, einen Koch im Kampf für die Tradition. Ihm zur Seite steht der Nachwuchskoch Jacky Bonnot, mit dem zusammen Lagarde den Kampf ums „richtige“ Essen aufnimmt.. +,%).%234!2+%20!.$! D/E/B 2011 - R: Greg Manwaring, Michael Schoemann - FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahren 9/+/ D 2011 - R: Franziska Buch - FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahren 7).4%24/#(4%2 D/PL 2011 - R: Johannes Schmid - FSK ab 0, empfohlen ab 10 Jahren 7% !B GB 2011 – R: Madonna - D: Andrea Riseborough, Abbie Cornish Man schreibt das Jahr 1998, und nicht nur in Manhattan fiebert je- -)#(%,).$%2 3500%.3#(Ã33%, S 1971 - R: Olle Hellbom - FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahren "%.%&):6%2!.34!,45.' :5'5.34%.6/../425&+½,.%6 *5.)5(2 %3-!3'%(%)-.)3'2"!6)#! der der bevorstehenden Auktion entgegen, bei der die Besitztümer des Duke und der Duchess of Windsor unter den Hammer kommen sollen. Diese bewegende Liebes- und Lebensgeschichte zwischen der geschiedenen Wallis Simpson jener ebenso attraktiven wie charismatischen Amerikanerin, die das Herz des angehenden britischen Königs Eduard VIII. eroberte, fasziniert noch heute. 33 BIH/A/D/CRO – R: Jasmila Zbanic- D: Mirjana Karanovic Im kargen, trostlosen Sarajevo siedelt die bosnische Regisseurin Jasmila Zbanic ihren Debütfilm Grbavica an. Anhand eines MutterTochter Konflikts erzählt sie von den Wunden, die auch Jahre nach Ende des Krieges noch nicht verheilt sind. Völlig überraschend, aber nicht unverdient, wurde der Film auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, was ihm die Aufmerksamkeit verleihen sollte, die Film und Thema verdienen. Hintergrund Jeder muss seinen eigenen Weg finden Wir sind dann mal weg „Dein Weg“ von Emilio Estévez Auf dem Jakobsweg wird aus einem losen Verbund von Chaoten nach und nach eine Gemeinschaft, die zusammenhält, auch wenn jeder sein Päckchen zu tragen hat. C Zu Herzen gehender Selbstfindungstrip Spätestens nach Hape Kerkelings Bestseller über seine Pilgerreise nach Santiago de Compostela ist die gut 800km lange Route, beginnend von den Pyrenäen bis zum angeblichen Grab des Apostels Jakobus in Galicien wieder recht populär geworden. In Emilio Estévez neuem Film ist es zunächst eine unfreiwillige und schmerzhafte Reise für den affektflachen, grantigen Tom Avery (Martin Sheen), einem verwitweten Augenarzt aus Kalifornien. Beim Golfen erreicht ihn telefonisch die Nachricht vom Tod seines rebellischen Sohnes, der kurz zuvor angekündigt hatte, seine universitäre Karriere zu beenden und stattdessen die Welt sehen zu wollen. Man trennt sich im Streit und nun muss sich der verbitterte Tom auf den Weg nach Südfrankreich machen, denn Daniel ist auf der ersten Strecke des Jakobswegs in den nebligen Bergen verunglückt. Hilflos nimmt er den Leichnam dort zusammen mit der verbliebenen Wanderausrüstung in Empfang und trifft schließlich eine folgenreiche Entscheidung: Er will den Weg seines Sohnes quasi in dessen Schuhen zu Ende gehen. Doch eine Pilgerreise ist keine Kaffeefahrt – lange Märsche, überfüllte Schlafsäle und anstrengende Weggefährten strapazieren die Nerven des verstockten Amerikaners, der sich in den Kopf gesetzt hat, die Asche seines Sohnes auf dem Weg zu verstreuen. Trotz aller hartnäckiger Versuche, sich von seinen Mitmenschen zu isolieren, wird Tom mit einer Fülle an chaotischen und extrovertierten Charakteren konfrontiert, denen er sich nicht entziehen kann. Ähnlich „Bobby“, seinem gelungenen Stimmungsbild der 68er am Abend vor dem Attentat auf Robert F. Kennedy, nimmt sich Estévez viel Zeit für die fragmentarische Entfaltung seiner Charaktere. Besonders gelungen ist ihm dabei die Verknüpfung von tragischen und humorvollen Momenten – die Schwere des Haupterzählstrangs um den verstorbenen Sohn wird durch jede Menge sympathische Weggefährten aufgelockert, von denen natürlich auch jeder mit seiner eigenen Last zu kämpfen hat. So kommt es in der wunderbaren Kulisse des rauen Nordspaniens zu einer Gemeinschaft wider Willen, die schließlich ermöglicht, was sich insgeheim jeder von solch einer Reise erhofft: Selbstfindung, Akzeptanz und Vergebung. Dass Hauptdarsteller Martin Sheen („Apocalypse Now“) auch im wahren Leben der Vater des Regisseurs und Filmsohnes Emilio Estévez ist, lässt ein wenig schmunzeln. Viel hatte man gehört über die komplizierte Beziehung zwischen Estévez, seinem Bruder Charlie Sheen und dem charismatischen Vater, der ebenfalls einige Skandale hinter sich hat. Die gemeinsame Rückkehr zu den eigenen spanischen Wurzeln (Sheens bürgerlicher Name ist Ramón Estévez) könnte auch für die Filmschaffenden eine bereichernde Erfahrung gewesen sein. Für die Zuschauer ist sie das auf jeden Fall. SILVIA BAHL DEIN WEG USA 2010 - Drama - Regie: Emilio Estévez - Kamera: Juan M. Azpiroz - mit: Martin Sheen, Deborah Unger, James Nesbitt - Verleih: Koch Media Start: 21.6. Cinenova, Odeon DEIN WEG – Am Rande Ratgeber verkaufen sich gut, gerade solche zur Selbstfindung. Alternativ bietet sich eine Reise nach Santiago de Compostela an – über viele Jahre hinweg wächst die Anziehungskraft des Jakobsweges nun schon auf Menschen aller Altersgruppen und Herkunft. Unter anderem teilen Shirley MacLaine, Frank Elstner, Wolfgang Overath oder Verona Pooth mit Hape Kerkeling die Pilger-Erfahrung auf dem Jakobsweg. Dessen zunehmende Bedeutung als Wallfahrtsroute spiegelt sich natürlich in unserer Kultur und unseren Medien wider; Reiseberichte, Belletristik, Filme und die Musik beschäftigen sich mit dem Jakobsweg und befeuern umgekehrt weiter dessen Popularität. Hape Kerkelings Bericht zählt zu den bekanntesten Werken, aber auch US-Schauspielerin MacLaine hat auf ihrer „spirituellen Reise“ www.choices.de/heute-im-kino Erfahrungen gesammelt, die bereits 1994 eine Buchveröffentlichung lohnten. Dagegen verarbeitet Filmemacher Luis Buñuel in seinem 69er-Spielfilm „Milchstraße“ ausnahmsweise keine eigenen Pilger-Erlebnisse und begreift den Jakobsweg darin auch im Gegensatz zu vielen anderen Beiträgen nicht als Chance zu Selbstreflexion und Vergebung: Der Weg zweier Clochards wird hier zum Weg durch die Historie des Christentums, mit all seinen Ausprägungen und Verfehlungen, stellt so auf gewohnt surreale und abersinnige Weise religiösen Fanatismus bloß. Das macht ihn allein als unkonventionelle Ergänzung zu zeitgenössischen Werken wie „Ich bin dann mal weg“ oder „Dein Weg“ schon sehenswert. MAREN LUPBERGER 34 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Sharayet – Eine Liebe in Teheran Wagner & Me USA/F/IR 2011 - Regie: Maryam Keshavarz - Verleih: Salzgeber GB 2010 - Dokumentarfilm / Musik - Regie: Patrick McGrady - Verleih: Film Kino Text 2010 mit dem Publikumspreis auf dem Sundance Film Festival ausgezeichnet, erzählt dieses Drama von der lesbischen Beziehung zweier Schülerinnen in Teheran. Ein Blick auf den Mittelstand nach der „Grünen Welle“, die Geschichte vom jugendlich hoffnungsvollen Streben nach Freiräumen und Selbstverwirklichung, die an den Schranken des fundamentalistischen Regimes scheitern. HE „Amazing!“ Stephen Fry, britischer Schauspieler und Künstler, ist ganz unverhohlen ein schwärmerischer Verehrer Richard Wagners. Für diese Doku reiste er zu den Lebensstationen des Komponisten und Dramaturgen. Leicht verklärt, aber stets anschaulich erzählt er von Leben, Werk und Antisemitismus – und spricht dabei das Werk auch einfach mal von seines Schöpfers Macken frei. HE Start: 24.5. Filmpalette Start: 21.6. Odeon Sing Your Song Chernobyl Diaries USA 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Susanne Rostock - Verleih: Arsenal USA 2012 - Horror / Thriller - Regie: Bradley Parker - Verleih: Warner Zu Ruhm kam er als Sänger und Schauspieler, doch schon vorher – und bis heute – verstand und versteht sich Harry Belafonte als politischer Aktivist. Der Film von Susanne Rostock widmet sich den Stationen seines abenteuerlichen Lebens. Und natürlich seinem Wesen: Das eines ewigen Optimisten, eines nimmermüden Kämpfers, eines lebenslustigen, musikalischen Missionars. HE Es ist ja bereits gruselig genug, dass die Gegend rund um den Atomreaktor in Tschernobyl heute zum Katastrophentourismus einlädt. Dieser Genrethriller setzt der Realität noch einen drauf: Sechs Freunde hoffen auf ein Abenteuer in der Sperrzone und reisen in die Geisterstadt Pripyat. Doch dort hausen nicht nur Geister … Die Story stammt von Oren Peli („Paranormal Activity“). HE Start: 21.6. Cinenova Start: 21.6. W.E. Sushi – The Global Catch GB 2011 - Drama / Lovestory - Regie: Madonna - Verleih: Senator USA 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Mark Hall - Verleih: Neue Visionen Madonna schildert die Romanze zwischen König Edward VIII. und Wallis Simpson, für die der König 1936 auf den Thron verzichtete. Sechzig Jahre später findet die unglücklich verheiratete Wally in der Landsfrau ihr Vorbild. Das Drama verknüpft die beiden Geschichten, wobei die Parallelen nicht immer nachvollziehbar sind. Der Look des Films ist gleichwohl erfrischend. HE Seetang-Rollen, gefüllt mit Fisch und Reis: Von der Delikatesse hin zum alternativen Fast-Food-Produkt schaffte es die japanische Spezialität namens Sushi. Die Doku untersucht das vorprogrammierte Öko-Desaster, das mit der unersättlichen Jagd auf den Thunfisch einhergeht. Ein weiterer filmischer Appell gegen Gewissenlosigkeit, Globalisierung und Überfischung. HE Start: 21.6. Start: 7.6. Filmpalette Im Garten der Klänge Men in Black 3 CH 2009 - Dokumentarfilm - Regie: Nicola Bellucci - Verleih: W-Film USA 2012 - Action / Komödie - Regie: Barry Sonnenfeld - Verleih: Sony Wolfgang Fasser ist mit 22 Jahren aufgrund einer Erbkrankheit erblindet. Der ausgebildete Physiotherapeut hat sich ein „Atelier für musikalische Improvisation“ eingerichtet, in dem er schwerbehinderte Kinder behandelt: Die entdecken die Freude an den eigenen Lauten und erlangen Selbstsicherheit. Ein besinnlicher Film über einen Geräuschesammler, einen „Gastgeber der Klänge“. HE Die Gentlemen-Ghostbusters sind zurück: J (Will Smith) und K (Tommy Lee Jones) müssen erneut antreten, die Erde möglichst unauffällig von unliebsamen Außerirdischen zu entrümpeln. J muss dafür sogar in die Vergangenheit reisen, um mit dem jungen K (Josh Brolin) das Leben des älteren und überhaupt die ganze Welt zu retten. Ach, ja: Geblitzdingst wird diesmal in 3D. HE Start: 31.5. Odeon Start: 24.5. Metropolis, Rex, Woki choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 2.6. an [email protected], Kennwort: „Garten“ Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 35 www.choices.de/heute-im-kino Foyer Film-Kritik Erhabene Perspektive auf eine Flusslandschaft Jahresurlaub Live-Musik zu einem rund 100 Jahre alten Werk Internationale Entdeckungen „Deutschland von oben“ von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus „Medianeras“ im Weisshaus Eine Reise durch Deutschland, die Bekanntes einmal anders zeigt - und was es noch zu entdecken gibt. C Aufregende Reise durch die Heimat Die Fernsehserie „Deutschland von oben“ der Terra-X-Reihe des ZDF geht 2013 in die dritte Staffel – vorher kommt das Format noch zu LeinwandEhren. Und das, was uns die Dokumentarfilmer und Autoren Petra Höfer und Freddie Röckenhaus darbieten, kann sich sehen lassen. Knapp 300 Stunden Filmmaterial wurden für den Kinoauftritt auf zwei Stunden verdichtet, den erzählerischen Rahmen bilden die zwölf Monate eines Jahres. Das bietet sich nicht nur an, man bleibt damit zugleich dramaturgisch weitestgehend flexibel. Angefangen im verschneiten Januar in den Bergen Süddeutschlands folgen die Eindrücke dem Land und den Jahreszeiten. Die eigentliche Hauptrolle spielt eine High-Definition-Kamera namens Cineflex V 14, die, an die Nase eines Hubschraubers befestigt, schlicht Aufnahmen gewährt: Elegante Kamerafahrten aus luftiger Höhe, manchmal begleitet von Wildgänsen, Kranichen oder Männern in Wing Suits. Die optischen Eindrücke sind überbordend, über sechzig Drehorte weist der Film auf. Sei es das Elbsandsteingebirge der Sächsischen Schweiz, Hochöfen im Ruhrpott oder die Hochhausschluchten der Geldmetropole Frankfurt: Die Reise spiegelt gelungen die Heimat. Streng genommen nicht immer von oben, aber jederzeit erhaben, schwebend und immer in Bewegung. Musikalisch begleitet von Boris Salchow, der stimmungsvoll der Montage folgt, treibend, verspielt, verträumt, gleitend. Kommentiert von Synchronsprecher Benjamin Völz (Keanu Reeves, Charlie Sheen), der in wohldosierten Häppchen Interessantes, Amüsantes und Nachdenkliches zum Besten gibt. Er meint auch mal zu wissen, dass Gänsen das Fliegen Spaß macht, dass sich im sommerlichen Tierpark Hellabrunn „selbst Tropenbewohner wie zu Hause“ fühlen. Oder er gibt sich mal ungewollt zynisch, wenn er von Robben in „übergroßen Pelzmänteln“ erzählt. Überhaupt bewegt sich der Off-Text jenseits ökologischer oder zivilisationskritischer Betrachtung - man konzentriert sich auf die Schauwerte, kommentiert, dem Titel entsprechend, von oben, aus der Ferne, oberflächlich, skizzierend. Doch dazu gehören auch nette Denkanstöße, und insgesamt ist das äußerst gelungen, sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die Textdichte. Neben den Beobachtungen hantieren Höfer und Röckenhaus mit Gimicks wie Zeitrafferaufnahmen oder Animationen, welche die Tagestour von Robben oder Interkontinentalflüge von Kranichen oder Wildgänsen grafisch nachvollziehen. Auch das ist faszinierend anzuschauen. Darüber hinaus greift man ins Archiv, denn auch vor siebzig Jahren wurde Deutschland schon von oben gefilmt, als etwa Hamburg von den Alliierten bombardiert und Dresden in Schutt und Asche gelegt wurde. Die Filmemacher interessiert an dieser Stelle der architektonische Blick, das Vorher und das Nachher. Vor allem aber interessiert sie das Heute: Die Draufsicht auf Idylle, Schöpfung, Abenteuer, auf Menschen, Tiere, Zivilisation. Schauwerte in fließender Montage. Das Format braucht den Vergleich zu den Vorbildern der BBC nicht zu scheuen. HARTMUT ERNST DEUTSCHLAND VON OBEN Verleihchef Joachim Kühn und Produzent Christoph Friedel „Les Vampires“ im Filmforum Mittwoch, 9. Mai: Eine selten gezeigte Perle der Stummfilmära konnte man an diesem Abend im Filmforum entdecken, wo die Kino Gesellschaft Köln in Zusammenarbeit mit KoelnMusik monatlich Stummfilme mit Livemusikbegleitung präsentiert. Gezeigt wurden Musiker Stefan Heidtmann zwei Episoden der 1915 von Louis Feuillade im Filmforum inszenierten französischen Reihe „Les Vampires“, in der es um eine skrupellose Verbrecherbande geht, die die Bevölkerung in Atem hält. Ihr stellen sich ein pfiffiger Journalist und dessen kauziger Freund (dargestellt von Charakterkopf Marcel Lévesque) entgegen. Der Jazzmusiker Stefan Heidtmann begleitete die Veranstaltung live am Klavier. Er hatte sich bewusst gegen zeitgenössische Arrangements entschieden und unterlegte die tempo- und spannungsreiche Handlung mit verspielteren, teilweise avantgardistischen Klängen voller neuerer Einflüsse. „Glücksritterinnen“ im Filmhaus Montag, 14. Mai: Eigentlich sollte es in Katja Fedulovas Erstlingswerk „Glücksritterinnen“ um einige ihrer Freundinnen gehen, die Anfang der 90er Jahre von Russland in den Westen auswanderten. Während der mehrmonatigen Dreharbeiten für die DokuRegisseurin Katja Fedulova zu mentation wurde dabei das Mutter-TochterGast im Filmhaus Verhältnis der Protagonistinnen allerdings immer wichtiger und bildet nun den roten Faden des Debüts. Fedulova entfaltet anhand ihrer eigenen Biografie und der ihrer älteren Schwester Olga auch die Beziehung zu ihrer Mutter, die als erfolgreiche Geschäftsfrau nach dem Tod des Ehemanns in den Erziehungsfragen überfordert war. Beim Publikumsgespräch im Filmhaus gelang es Fedulova, das nicht immer nachvollziehbar wirkende Verhalten der Elterngeneration zu erklären und versöhnlich zu stimmen. TEXTE/FOTOS: FRANK BRENNER D 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus Kamera: Marcus von Kleist, Johannes Imdahl, Thomas Schäfer, Torbjörn Karvang, Thomas von Kreisler, Hanno Hart - Verleih: Universum Start: 7.6. www.choices.de/heute-im-kino Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer 36 AlleFoyer Filme, alleNachrichten Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln aus der Kino-Welt EXTRAS Sonntag 03.06. um 15:00 Uhr 100 PORSCHES AND ME NEUSTARTS MOONRISE KINGDOM Ab 24.05. USA 2012 - R: Wes Anderson - D: Jared Gilman, Kara Hayward, Bruce Willis Eine kleine Insel vor der Küste Neuenglands im Sommer 1965: Ausgestattet mit allem, was man zum Überleben in der Wildnis benötigt, büchst der junge Pfadfinder Sam aus dem Sommercamp aus, um mit seiner Freundin Suzy durchzubrennen. Der ganze Ort steht daraufhin Kopf und eine fieberhafte Suche nach den 12-jährigen Ausreißern beginnt. zu Gast Regisseur André Schäfer Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem „Porsche Club Rheinland e.V.“ FRANZÖSISCHE FILMTAGE KÖLN 12.6. - 26.6.2012 Alle Filme zeigen wir in der Original Version mit deutschen Untertiteln. www.filmtage-koeln.de Gäste: Zusammen mit unserem langjährigen Partner dem Kölner Institut Francais und dem Produzenten Olivier Julien holen wir die Ikone der Nouvelle Vague Anna Karina nach Köln. Vom 14.-17. Juni wird es zu zahlreichen Begegnungen mit der Schauspielerin, Regisseurin und Sängerin (im IF, Odeon und Filmclub 813) kommen. Eröffnung: DI. 12.6. 20:00 Uhr DAS VERFLIXTE 3 JAHR L‘AMOUR DURE TROIS ANS IM GARTEN DER KLÄNGE Ab 31.05. CH 2011 – R: Nicola Bellucci - D: Wolfgang Fasser Der Film zeichnet ein Porträt des Musikers, Therapeuten und Klangforschers Wolfgang Fasser, der als Jugendlicher das Augenlicht verloren hat. Auf dem Weg in die Dunkelheit entdeckte der Glarner die Welt der Geräusche, Klänge und Töne, die eine Art Paralleluniversum zu unserer optisch geprägten Realität bildet. Sonntag 3. 6. zu Gast Lu Antonia Horbach Freie Musiktherapeutin aus Köln 12.00 Uhr DIE WOHNUNG (OMU) Ab 14.06. DE/ IL 2011 – R: Arnon Goldfinger - D: Dokumentation Im Alter von 98 Jahren stirbt Großmutter Gerda. Kurz darauf versammelt sich die Familie in ihrer Wohnung in Tel Aviv, um diese aufzulösen. 70 Jahre lang hat sie hier mit Ehemann Kurt gelebt, weggeschmissen haben sie nichts. Inmitten unzähliger Briefe, Fotos und Dokumente entdeckt die Familie Spuren einer unbekannten Vergangenheit: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie des SS-Kommandanten Baron Leopold von Mildenstein. JASMIN Ab 14.06. DE 2011 – R: Jan Fehse – D: Anne Schäfer, Wiebke Puls Jasmin (Anne Schäfer) hat unfassbare Schuld auf sich geladen. Jetzt sitzt sie Dr. Feldt (Wiebke Puls), Ärztin der Psychiatrie, gegenüber. Wir gehen mit Jasmin auf eine Reise ins Herz der Finsternis: Sie wird sich öffnen und erzählen, berichten, warum sie ihr eigenes Kind umgebracht hat, warum sie sich selbst töten wollte, warum sie mit ihrem Leben am Ende war. DEIN WEG Ab 21.06. USA/ 2011 – R: Emilio Estevez – D: Martin Sheen, Deborah Kara Unger mit anschließendem Empfang. Empfang für Anna Karina: So. 17.6. 12:00 Uhr VIVRE ENSEMBLE Tom Avery (Martin Sheen) ist ein erfolgreicher Augenarzt aus Kalifornien. Sein Leben abseits der Arbeit beschränkt sich auf Golfspielen im Country Club. Erst ein schicksalhafter Anruf verändert alles: Toms erwachsener Sohn Daniel (Emilio Estevez) ist auf dem Jakobsweg ums Leben gekommen. Im Gegensatz zu seinem Vater hielt es Daniel nie lange an einem Ort aus, ein Nomade, immer bereit Neues zu entdecken und das Leben in vollen Zügen zu genießen. mit anschließendem Gespräch und Empfang. Abschlussfilm: Di. 26.6. 20.00 Uhr DAS HAUS AUF KORSIKA AU CUL DU LOUP“ Zu Gast: Hauptdarstellerin Christelle Cornil Mit anschließendem Empfang und Verkündung des Publikumspreisträgers. WAGNER & ME Ab 21.06. GB 2010 - R: Patrick McGrady - D: (Mitwirkender) Stephen Fry Stephen Fry hat sich auf unnachahmliche Weise auf die Spuren Richard Wagners begeben. Ein Film für alle, die noch nie in Bayreuth eine Karte bekommen haben. Eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Mythos Richard Wagners. Und ein Blick hinter die Kulissen der Richard Wagner Festspiele von Bayreuth. KINO IN DER SÜDSTADT • SEVERINSTRASSE 81 • TELEFON 0221. 31 31 10 • WWW.ODEON-KOELN.DE Gespräch zum Film Hintergrund Ai Weiwei mit Groupies und typischer Geste Keine Kunst ohne Politik „Ai Weiwei – Never Sorry“ von Alison Klayman Die amerikanische Dokumentarfilmerin Alison Klayman hat den chinesischen Ausnahmekünstler Ai Weiwei drei Jahre lang begleitet. C Rührendes Porträt Ai Weiwei ist nicht nur der meist gefeierte zeitgenössische Künstler Chinas, sondern auch Blogger, Dokumentarfilmer, Fotograf und unermüdlicher Kämpfer für Menschenrechte. Alison Klayman hat ein Porträt über ihn gemacht, das diese vielen Persönlichkeiten zu einer mächtigen Figur verdichtet. Die größte dokumentarische Leistung von Klayman ist, dass sie den Film nicht von seinem Wendepunkt aus erzählt – der Verhaftung und dem Verschwinden Ai Weiweis im April 2011. Sie bedient sich nicht der üblichen Mediendramaturgie. Als der Künstler zum Ende des Films verhaftet wird und erst Monate später sprachlos zurückkehrt, wirkt die Kraft der Szene umso größer. Freundlich und distanziert weist er die Journalistenfragen ab. Seine erschöpfte Stimme lässt die Repressionen der chinesischen Regierung spüren. INGA SELCK AI WEIWEI – NEVER SORRY USA/CHN 2012 - Porträt / Biographie - Regie: Alison Klayman - Kamera: Alison Klayman, Colin Jones - Verleih: DCM Start: 14.6. Cinenova, OFF Broadway choices verlost 3x2 Karten für die Preview in Zusammenarbeit mit Amnesty International am Di, 5.6. um 20 Uhr im OFF Broadway E-Mail bis 3.6. an [email protected], Kennwort: Ai Weiwei AI WEIWEI – Am Rande Am 3. April 2011 verschwindet Ai Weiwei. Als einflussreicher Künstler und Freidenker machte Ai Weiwei keinen Hehl aus seiner Kritik an Missständen seines Landes – für Chinas Regierung mehr als nur unangenehm. Die Festnahme am Pekinger Flughafen markiert 2011 eine harsche Zuspitzung des Konflikts und Wendepunkt in Ais Karriere als Aktivist. Zuvor hatte er per Video darauf aufmerksam gemacht, in welchem Umfang Künstler in China Unterdrückung, Einschüchterung und Überwachung erfahren. Auch lange Zeit nach seiner Verhaftung am Flughafen gibt es keine Nachricht von Ai, keine Infos über seinen Verbleib; die Absichten der Gefangennahme bleiben im Dunkeln. Doch es mehren sich rasch Indizien, dass die Festnahme bereits weit im Voraus geplant worden ist. Besorgten Freunden und Anhängern gelingt es, sich via Twitter auszutauschen, gesperrten Internetseiten und -diensten zu Trotz. Ein erstes Lebenszeichen von Ai erhalten sie dennoch erst über einen Monat nach seiner Verhaftung. Neben anderen Politikern drängt in dieser Zeit auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle auf die Freilassung Ais, der als mutmaßlicher Delinquent unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung steht. Die chinesische Regierung missbilligt die Forderungen von westlicher Seite. Dennoch: Am 22. Juni 2011 wird Ai wieder freigelassen, unter Auflagen, aber durchaus überraschend und nur wenige Tage, bevor Premierminister Wen Jiabao seinen Staatsbesuch in Berlin antritt. MAREN LUPBERGER www.choices.de/heute-im-kino 38 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Rivalitäten in der Küche: Jean Reno und Michaël Youn Kampf um die Sterne „Kochen ist Chefsache“ von Daniel Cohen Lagardes Edelrestaurant droht die Kündigung des Mietvertrags, weil es dem Küchenchef an neuen Ideen mangelt. Ein Hobbykoch hilft aus. C Kurzweilige Küchenkomödie Frankreich und gute Küche gehören untrennbar zusammen. Der Kampf um die begehrten Sterne in der Restaurantbibel „Guide Michelin“ wird seit Jahrzehnten ausgefochten und diente auch schon den Louis-de-Funès-Kapriolen „Das große Restaurant“ und „Brust oder Keule“ als Antriebskraft. Diesen Genreklassikern erweist Daniel Cohen mit „Kochen ist Chefsache“ nun seine Referenz, indem er hier gleichfalls zwei Vollblutkomiker aufeinander treffen lässt. Neben dem auch hierzulande beliebten Jean Reno heißt für uns die Entdeckung hier Michaël Youn, der mit seinem Timing und seiner Spielfreude überzeugt. Da das Drehbuch den Genregesetzmäßigkeiten folgt, ist der Film vielleicht nicht gerade das Äquivalent zu einem 5-Gänge-Menü, aber allemal gehaltvoller als ein Cheeseburger. FRANK BRENNER KOCHEN IST CHEFSACHE F 2012 - Komödie - Regie: Daniel Cohen - Kamera: Robert Fraisse - mit: Jean Reno, Michaël Youn, Raphaëlle Agogué - Verleih: Senator Start: 7.6. Cinenova, Weisshaus, Woki www.wie-zwischen-himmel-und-erde.de Camille (Louise Grinberg) führt die Mädchen an Christoph Schlingensief erkundet Neuland Geheimbund Kunst erspielen „17 Mädchen“ von Muriel & Delphine Coulin „Knistern der Zeit – Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso“ von Sibylle Dahrendorf An einer Schule einer französischen Hafenstadt mehren sich die Schwangerschaften. Die betroffenen Mädchen werden zur Solidargemeinschaft, die Hintergründe bleiben unklar. C Ungewöhnliches Jugenddrama Christoph Schlingensief plant in Burkina Faso ein Operndorf. Während des Baus stirbt er. Doch das Projekt überdauert seinen Tod. C Dokument eines Vermächtnisses „Niemand kann ein Mädchen aufhalten, das Träume hat“. Das ist der letzte Satz dieser ungewöhnlichen Geschichte eines Geheimbundes, die auf wahren Begebenheiten an einer Bostoner Schule im Jahr 2008 zurückgehen. Die Regisseurinnen stehen in einer französischen Tradition, die sich den jungen Protagonistinnen auf Augenhöhe nähert. Filme wie „Die Klasse“ oder zuletzt „Der Junge mit dem Fahrrad“ und „Tomboy“ entfalten einen unaufgeregten Realismus. Es ist wohl kein Zufall, dass man die Hauptdarstellerin Louise Grinberg aus „Die Klasse“ kennt, während Roxane Duran bereits in „Das weisse Band“ zu sehen war. Tolle Darstellerinnen in einem Film, dem es angesichts des ungewöhnlichen Themas am Ende vielleicht ein wenig an Akzentuierung fehlt. CHRISTIAN MEYER Der Begriff der Oper steht schnell im Weg, wenn man Christoph Schlingensiefs Projekt in Burkina Faso verstehen will. Eigentlich soll dort ein Dorf entstehen, mit Theaterraum, aber vor allem einer Basis-Infrastruktur mit Schule und Krankenraum. Dort sollen die Kinder lernen, und sie sollen spielerisch an die Kunst herangeführt werden. Als sich Schlingensief zu Ortsbesichtigungen nach Afrika aufmacht und die Anfänge der Bauarbeiten begutachtet, ist er schon von seiner Krankheit gezeichnet. Nach seinem Tod stagniert das Projekt zunächst, bevor seine Witwe Aino Laberenz tatkräftig weitermacht. Die Schule und die Krankenstation wurden im letzten Jahr eröffnet. Der Film beobachtet die Entwicklung des Projektes und Schlingensiefs Engagement. Sein kluger Blick und sein Humor begleiten dieses filmische Andenken. CHRISTIAN MEYER 17 MÄDCHEN KNISTERN DER ZEIT – CHRISTOPH SCHLINGENSIEF… F/B 2011 - Drama / Komödie - Regie: Delphine Coulin, Muriel Coulin Kamera: Jean-Louis Vialard - mit: Louise Grinberg, Juliette Darche, Roxane Duran Verleih: Arsenal Start: 14.6. Cinenova, Filmhaus D 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Sibylle Dahrendorf - Kamera: Philipp Tornau, Christoph Krauss, Ingo Brunner - mit: Christoph Schlingensief, Diébédo Francis Kéré, Aino Laberenz - Verleih: Filmgalerie 451 Start: 7.6. Filmhaus 39 www.choices.de/heute-im-kino Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... Roter Teppich Ein Genie mit fatalem Verlangen: Lars Eidinger in „Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden“ „Greenaway sah mich in Amsterdam Theater spielen“ Lars Eidinger über „Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden“, Trakls Drogenkonsum und internationale Theatergastspiele 1976 wurde Lars Eidinger in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ hat er sich am Deutschen Theater und der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin den Ruf als einer der besten Schauspieler seiner Generation erworben. Mit dem Berlinale-Erfolg „Alle anderen“ wurde er 2009 auch über die Theaterszene hinaus bekannt. Seitdem hat er in Filmen wie „Hell“ oder „Das Fenster zum Sommer“ mitgewirkt. Für „Tabu“, der jetzt in den Kinos anläuft, schlüpfte er in die Rolle des Dichters Georg Trakl. der profitiert und sich gegenseitig inspiriert, auch wenn die unterschiedlichen Sparten vordergründig gar nicht so viel miteinander zu tun haben. Darüber war ich bei den Vorbereitungen auch überrascht, da ich in Trakl eher einen Eigenbrötler gesehen hatte. In den Biografien erfuhr ich dann, dass er sein Künstlersein schon sehr zelebrierte. Er stellte sich über die Gesellschaft, was auch mit einer gewissen Arroganz verbunden war, weil er eine Art Sonderstatus einnahm, indem er sich mit Menschen zusammensetzte, die ihm intellektuell gewachsen waren. Auch der Drogenkonsum war in diesen Kreisen choices: Herr Eidinger, was hat Sie an „Tabu“ weit verbreitet … eher gereizt – die Annäherung an den schwie- Das spielte eine enorme Rolle, obwohl ich das in rigen Charakter Trakls oder die Auseinander- dieser Zeit gar nicht verortet hätte. Die waren im Konsum sehr extrem, auch weil sie keinerlei Wissetzung mit dessen literarischem Werk? Lars Eidinger: Vieles davon hat sich für mich erst sen über die Nebenwirkungen hatten. Das kann in der Vorbereitung erschlossen, weil ich die mei- man ganz gut mit den 70er Jahren vergleichen, sten seiner Arbeiten gar nicht in dieser Ausführ- als in dem Bereich auch sehr viel herumexperilichkeit kannte. Mir haben seine eigenen Gedichte mentiert wurde. Trakl hat sich so ziemlich alles eingeschmissen, was er finden am Ende viel mehr weitergeholfen als Biografien zu Trakls Per- „Drogen haben Trakl euphori- konnte. Auf der einen Seite hat siert und inspiriert“ ihn das wahnsinnig euphorisiert son. Die habe ich alle gelesen und und inspiriert, auf der anderen auch etliche davon auswendig gelernt. Aus ihnen erfährt man sehr viel von ihm Seite ging es auch darum, sich zu bedröhnen und und über seine Weltsicht. Mir war vorher gar nicht zu betäuben. Es gibt auch im Film kaum Moklar, was für ein extremer Charakter Trakl war. mente, in denen er nicht unter Drogeneinfluss Man kennt ihn ja ein wenig aus dem Deutsch- steht, entspannt, ruhig und bei sich wäre, sonunterricht und durch einige Bilder, auf denen er dern er ist immer in einem Ausnahmezustand. Das immer relativ steif aussieht. Er war fast ein Bohe- fand ich auch sehr schwierig zu spielen. mien, der sich in intellektuellen Kreisen aufgehalten hat, die zynisch eingestellt waren und sich als Ihre Karriere ist 2009 mit „Alle anderen“ exKünstler zelebriert haben. Insofern hat mich die plodiert, zuletzt haben Sie mit Peter Greenaway gedreht. Wie sehen Sie selbst diese EntFigur Trakls zu Beginn am meisten gereizt. wicklung Ihrer Laufbahn? In den intellektuellen Kreisen jener Zeit ha- Ich hatte da einfach wahnsinniges Glück. Ich habe ben sich Kreative aus den unterschiedlichsten sehr lange darauf gewartet, überhaupt drehen zu Sparten gegenseitig befruchtet und beein- dürfen, weil wir an der Schaubühne zu Beginn einen Vertrag hatten, der uns sogar verboten hat, flusst. Gibt es so etwas heute auch noch? Ich bin diesbezüglich hin- und hergerissen. Auf für Film oder Fernsehen vor der Kamera zu steder einen Seite habe ich ständig so viel mit Künst- hen. Das wurde dann irgendwann gelockert. Aber lern zu tun, durch meinen Job und meinen Freun- dann muss man auch das Glück haben, ein gutes deskreis, wobei das bei Letzterem weniger Schau- Drehbuch geschickt zu bekommen und dann auch spieler als vielmehr Fotografen sind. Ich kenne das beim Casting zu gewinnen. Dieses Glück hatte ich aber auch, dass man sich mit Malern oder Künst- einfach. „Alle anderen“ war der Film einer nicht lern aus anderen Bereichen trifft. Es ist schon sonderlich bekannten Regisseurin, die zwar einen richtig, dass man dadurch gegenseitig voneinan- tollen Erstlingsfilm gemacht hatte, der aber eher www.choices.de/heute-im-kino 40 auf Festivals als an der Kinokasse erfolgreich war. Damit direkt zur Berlinale eingeladen zu werden, wo uns eine extreme Aufmerksamkeit entgegenschlug und wir zwei Silberne Bären gewannen, das war schon extremes Glück. Durch diese Aufmerksamkeit hat sich das so entwickelt, dass ich wirklich von einem auf den anderen Tag tausend Angebote bekam und vor allem das Glück hatte, dass sich diese Angebote hinsichtlich des Anspruchs an dem orientierten, was „Alle anderen“ war. Ich profitiere auch extrem davon, was das Theater mir als Forum bietet, denn als ich in Amsterdam „Hamlet“ spielte, sah mich dort Peter Greenaway und fragte mich im Anschluss, ob wir uns nicht mal wegen einer Filmrolle zusammensetzen wollen. Sind Ihre internationalen Engagements, wie kürzlich auch bei Urszula Antoniak im niederländischen Film „Code Blue“, also in erster Linie durch ihre Bühnenauftritte im Ausland zustande gekommen? Das meiste ergibt sich in der Tat durch Gastspiele, da wir sehr viel mit den Stücken herumreisen. Urszula Antoniak hatte mich damals auch in Amsterdam auf der Bühne gesehen. Die Leute kennen mich eher durch meine Bühnenauftritte, Filme wie „Alle anderen“ schauen die sich dann im Nachhinein an und finden sie auch ganz toll, aber bei Greenaway und meinen anderen internationalen Filmrollen kam der Erstkontakt über das Theater zustande. Das ist doch sehr schön, dass man mit Theaterauftritten auch im Ausland auf eine solche Resonanz stößt, die dann wieder ganz andere Türen öffnet. Ich habe das auch schon bei Auftritten in Frankreich erlebt. Man kann sich das im umgekehrten Fall nur schwer vorstellen, dass eine ausländische Bühnentruppe bei einem Gastspiel in Berlin einen solchen Stellenwert hätte. Bei unseren Auftritten in Paris waren innerhalb einer Woche alle Karten für sechzehn Vorstellungen ausverkauft. INTERVIEW: FRANK BRENNER Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/roter-teppich Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de NEU IM KINO SONDERPROGRAMM AB 31. MAI MARK LOMBARDI – KUNST UND KONSPIRATION Die Bilder des New Yorker Künstlers Mark Lombardi sind riesige analoge Netzwerke und visualisieren die gegenseitigen Einflüsse von Finanzwelt, Politik, Wirtschaft und Terrorismus. Mareike Wegener zeigt, wie Lombardis Werke entstanden sind und was sie bewirken (D 2012 • 79 Min.). MES – LAUF! (OmU) Shiar Abdi schildert in seinem Film die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem verwirrten Mann und den Kinder einer kurdischen Kleinstadt, als Anfang der 80er Jahre das türkische Militär die Macht übernimmt (TR 2011 • 88 Min.) – Preview mit dem Regisseur am 30. Mai, 20 Uhr. AB 7. JUNI S U S H I – T H E G L O B A L C AT C H ( O m U ) Wider die Müdigkeit In Kooperation mit dem Literaturhaus Köln präsentieren wir vier Filme, die verschiedene Facetten von politischem und gesellschaftlichem Aufbruch erzählen: Start ist am 29.5. um 20h mit der Erstauffführung von POLICE, ADJECTIVE (OmU) (RO 2009 • 115 Min.) von Corneliu Porumboiu, der anhand des jungen Polizisten Cristi einfühlsam und realistisch schildert, wie dieser nicht bloß naiver Erfüllungsgehilfe eines Machtapparates sein möchte. Der Dokumentarfilm TAHRIR 2011 (OmU) (D 2011 • 90 Min.) von Amr Salama, Tamer Ezzat und Ayten Amin läßt die Ereignisse und die Gewalt auf den Straßen Kairos im letzten Jahr auf bedrückende Weise wieder aufleben (30.5., 18h). WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN (USA 2009 • 101 Min.), Spike Jonzes Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Maurice Sendak, setzt der grenzenlosen kindlichen Imagination ein filmisches Denkmal (3.6., 15h). Und in ABENDLAND (A 2011 • 95 Min.) von Nikolaus Geyrhalter wird ein ganzer Kontinent zum Beobachtungsobjekt: Zwischen Alltag und Extremen zeigt er den Zustand des gegenwärtigen Europas (4.6., 20h). Der brisante Dokumentarfilm stellt dem globalen Siegeszug der Sushi-Kultur ein ökologisches Desaster gegenüber: Mark S. Hall besucht auf seiner schockierenden Reise rund um den Globus die Ikonen des Handwerks in Japan, Polen und den USA, spricht mit Fischern, Wissenschaftlern und Aktivisten (USA 2011 • 75 Min.). TABU – ES IST DIE SEELE EIN FREMDES AUF ERDEN Der neuste Film von Christoph Stark thematisiert die gesellschaftlich bis heute noch unmögliche Liebe zwischen Geschwistern anhand der tragischen Liebesgeschichte des Lyrikers Georg Trakl und seiner Schwester, der Pianistin und Komponistin Grete Trakl – ein radikaler Film, auf den Filmfesten in Moskau und München vom Publikum gefeiert (A/D/L/F 2011 • 93 Min.). AB 14. JUNI WEST IS WEST Andy De Emmony zeigt in der Fortsetzung des Kinoerfolgs „East is East“ dieselbe Londoner Familie, nur Jahre später Mitte der 1970er. Der Culture-Clash findet diesmal in Pakistan statt, denn dorthin kehrt Vater George Khan nach 30 Jahren mit seinem Sohn Sajid zurück, damit der die orientalischen Werte kennen lernt (GB 2010 • 102 Min.). Police, Adjective Unter Männern – schwul in der DDR homochrom – ausgewählte schwule Filme in NRW Kinos im Juni mit zwei Filmen: zunächst am 19.6., 21h als Deutschland-Premiere KAWA (OmU) (NZ 2010 · 76 Min.) von Katie Wolfe. Ihr Spielfilmdebüt nach dem Roman „Nights in the Gardens of Spain” von Witi Ihimaera, der auch den erfolgreich verfilmten Bestseller „Whale Rider“ geschrieben hat, erzählt von dem modernen Maori Kawariki, der ein Doppelleben führt, indem er im Geheimen seine Homosexualität auslebt. Als er Oberhaupt seines Stammes werden soll, gerät Kawariki in Gewissenskonflike. Und am 26.5., 21h als CSDSpecial UNTER MÄNNERN – SCHWUL IN DER DDR (D 2012 · 91 Min.) von Ringo Rösener & Markus Stein, die mit den vielfältigen Lebensgeschichten von sechs Männern erstmals das schwule Leben in der DDR dokumentieren. Preview mit Gästen: DIE RÄUBERIN West is West Die Wohnung DIE WOHNUNG (OmU) Es ist Anfang des Winters, als sich Tania in ein norddeutsches Dorf zurückzieht. Gleich am ersten Tag trifft die 43-Jährige Thore, einen Jungen um die 15, der anders ist als seine Altersgenossen im Dorf. Der Junge fühlt sich zu ihr hingezogen, und Tania tut nichts, um das zu unterbinden. Denn immer mehr drängt ein weit zurückliegender Teil ihres Lebens an die Oberfläche, den sie gebannt zu haben glaubte. Regisseur Markus Busch stellt seinen Film am 24.6. um 18 Uhr persönlich bei uns vor (D 2011 • 92 Min.). Arnon Goldfinger entdeckt nach dem Tod seiner Großmutter in deren Wohnung die Spuren einer unbekannten Vergangenheit: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie des SS-Kommandanten Baron Leopold von Mildenstein (D/IL 2011 • 97 Min.) – Preview am 6. Juni, 20 Uhr. AB 21. JUNI ALLEIN DIE WÜSTE Dietrich Schubert baut sein Zelt in der Nähe von Zagora auf, mitten in der Wüste von Marokko – der Beginn eines ungewöhnlichen Selbstexperiments: Wie lange wird er es alleine in der Wüste aushalten? Was wird an diesem abgeschiedenen Ort passieren? Das filmischen Tagebuch hält seine Erfahrungen und Beobachtungen fest (D 2011 • 85 Min.). ALPS – ALPEN (OmU) Nach „Attenberg“ eine weitere Film-Perle aus Griechenland, der zweite Film von „Dogtooth“-Regisseur Giorgos Lanthimos: Eine Gruppe von Außenseitern bietet eine ungewöhnliche Dienstleistung an, indem sie neben Trauernden die Stelle der Verstorbenen einnehmen (GR 2011 • 85 Min.). Filmpalette und Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino »Wir sind abhängig von FußballSammelkarten. Wir sollten von anderen Dingen abhängig sein!« The Liverpool Goalie Ein Film von Arild Andresen (Norwegen 2011 • 87 Min. • ab 6) Auftakt mit Gästen am 2. Juni, 15 h Film-Kritik Getröstet wird auch im Lampenladen Arnon Goldfinger wühlt in der Geschichte seiner Großeltern Trauer-Theater Hakenkreuz und Davidstern „Alpen“ von Yorgos Lanthimos „Die Wohnung“ von Arnon Goldfinger Rhythmische Sportgymnastik ist nur das eine Betätigungsfeld einer Sportgruppe. Daneben spielen sie zwecks Milderung der Trauer auch die Rollen gerade Verstorbener in ihrem sozialen Umfeld. C Grausam-komisch Parabel Nach dem Tod der Oma entrümpelt die Familie von Arnon Goldfinger die Wohnung in Tel Aviv und entdeckt Erstaunliches. C Ungewöhnliche Spurensuche Das kommt auch mal vor – dass man einen Film nicht versteht. Nicht nur ein Detail, sondern die gesamte Grundprämisse. Das macht aber gar nichts, wenn einen der Film alleine mit seiner Eigentümlichkeit so sehr in den Bann zieht. Zusammenreimen konnte sich der überforderte Rezensent, dass hier Menschen in Rollen schlüpfen. Sie ersetzten Verstorbene für die Hinterbliebenen, um deren Trauer zu mildern. Ein, in seiner psychotischen Anmutung, verstörendes Unterfangen. Regisseur Lanthimos fasziniert nicht nur das Tragische und Grausame seines Szenarios, er kitzelt aus der Absurdität auch Humor. Der ist freilich nicht minder verstörend. Ein Film voller Fluchtbewegungen: die einen flüchten in andere Rollen, die anderen flüchten vor dem Verlust. Aber Wohlfühlen gibt es in dieser zerstörten Gefühlslandschaft nicht. CHRISTIAN MEYER Seine Mutter möchte am liebsten alles entsorgen, aber ihr Sohn, Regisseur Arnon Goldfinger, guckt sich die Unterlagen seiner Oma genauer an und stößt auf eine erstaunliche Freundschaft seiner jüdischen Großeltern mit dem SSOffizier Leopold von Mildenstein und seiner Frau. Der pro-zionistischen Journalist war Adolf Eichmanns Vorgänger und später in Goebbels Presseabteilung. Auch nach dem Krieg – Mildenstein war nun in der Presseabteilung von Coca Cola – pflegten die Ehepaare ihre Freundschaft. Goldfinger ist fassungslos, wie Opfer und Täter so leben konnten. Ein Besuch bei Mildensteins Tochter, in Archiven und bei Shoah-Forschern bringt psychologisch erstaunliche Erkenntnisse zu Tage. Ein so spannender wie nachhaltig verwirrender Dokumentarfilm über eine ungewöhnliche Verbindung. CHRISTIAN MEYER ALPEN DIE WOHNUNG Venedig 2011: Goldene Osella GR 2011 - Drama - Regie: Yorgos Lanthimos - Kamera: Christos Voudouris - mit: Aggeliki Papoulia, Aris Servetalis - Verleih: Rapid Eye Movies Start: 21.6. Filmpalette Bayerischer Filmpreis: bester Dokumentarfilm ISR/D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Arnon Goldfinger - Kamera: Philippe Bellaïche, Talia Galon - Verleih: Salzgeber Start: 14.6. Filmpalette, Odeon Mit Grafiken zeigt der Künstler Verflechtungen auf Die Bedrohung bringt Cengo und Xelilo einander näher Der andere Blick Verlust der Kindheit „Mark Lombardi – Kunst und Konspiration“ von Mareike Wegener „Mes – Lauf!“ von Shiar Abdi Mareike Wegener porträtiert einen Künstler, der im Wahn der Wirklichkeit werkelte. C Aufregendes Künstlerportrait Zwischen dem 12jährigen Cengo und dem verwirrten, alten Xelilo entwickelt sich eine Freundschaft – bis die unbeschwerten Momente durch den Einzug des Militärs in das kurdische Gebiet getrübt werden. C Poetisch-politische Parabel Mark Lombardi (1951-2000) war besessen – besessen von Informationen. Politisch brisanten Informationen sammelte er auf Zehntausenden von Karteikarten und skizzierte deren Zusammenhänge grafisch. Nomen, Verben, auf großen Flächen mit Pfeilen in Beziehung gebracht. Seine Skizzen wuchsen zu Kunstwerken, für die sich nicht nur Kunstliebhaber zu interessieren begannen, sondern schon bald auch die Geheimdienste – und diejenigen, deren Namen auf den Bildern auftauchten. Die Dokumentation porträtiert den Künstler, zeichnet die brisanten internationalen Verwicklungen nach und berührt Bereiche, in denen Kunst, Obsession und Journalismus verschwimmen. Eine ebenso informative wie philosophische Annäherung an einen Ausnahmekünstler. HARTMUT ERNST 1980 in der kurdischen Kleinstadt Nuseybin: Mit dem Einzug des Militärs bricht Krieg und Gewalt in den kindlichen Alltag. Shiar Abdi und sein fast dokumentarisch beobachtender Kameramann finden Bilder, die die raue Schönheit der kargen Landschaft, die Poesie der Freundschaftsgeschichte, aber auch den Angst einflößenden Terror des Militärs widerspiegeln. Die Inszenierung verzichtet aber auf vordergründige Emotionalisierung. So wird dieser erste, in den kurdischen Gebieten der Türkei ganz in kurdischer Sprache gedrehte Spielfilm, nicht nur zu einem Zeugnis fremder Kulturen, sondern auch zu einer unprätentiösen Mahnung für eine gerechtere Welt. ROLF-RUEDIGER HAMACHER MARK LOMBARDI – KUNST UND KONSPIRATION MES – LAUF! D 201 - Dokumentarfilm - Regie: Mareike Wegener - Kamera: Sophie Maintigneux Verleih: Real Fiction Start: 31.5. Filmpalette TRK 2011 - Drama - Regie: Shiar Abdi - Kamera: Ercan Özkan - mit: Abdullah Ado, Abdulselam Kilgi, Nujiyan Kilgi - Verleih: Real Fiction Start: 31.5. Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino 42 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln culture club culture club präsentiert: Stummfilm präsentiert: Kino-Café DAS SCHLAFENDE PARIS THE ARTIST Eines Vormittags muss der Eiffelturmwächter Albert erkennen, dass Paris in eine Art Tiefschlaf gefallen ist. Alle Uhren stehen auf 3 Uhr 25, Menschen sind in ihren Bewegungen erstarrt. Anrührend schön spielt René Clairs Debütfilm von 1923 mit den Möglichkeiten des Kinos, setzt auf Zeitraffer und Verfolgungsjagden. Als Vorfilm ist Wsewolod Pudowkins „Schachfieber“ (1925) zu sehen. Beide Filme werden musikalisch untermalt von Günter A. Buchwald. Hollywood im Jahr 1927: Der Stummfilmschauspieler George Valentin ist der umjubelte Star des Großen Hollywoods. Nach der Uraufführung seines neusten Films stößt er im Gedränge vor dem Premierenkino mit seinem Fan Peppy Miller zusammen. Während diese Begegnung für die hübsche Peppy den Aufstieg zum Star bedeutet, sinkt Valentins Ruhm auch mit dem Aufkommen des Tonfilms. Filmforum Museum Ludwig Bischofsgartenstraße 1, Köln Karten an der Abendkasse UCI Kinowelt Hürth Theresienhöhe 1, Hürth-Park Karten: 02233 79 91 23 choices verlost 3x2 Karten bis zum 20.6. E-Mail an [email protected], Kennwort: Paris Mi, 27.6. 20 Uhr Film-Kritik Dem Anschein nach ist noch alles in Ordnung am Hof Der Sturm „Leb wohl, meine Königin!“ von Benoît Jacquot choices verlost 3x2 Karten bis 28.6. E-Mail an [email protected], Kennwort: Artist Als im Sommer 1789 die Bastille gestürmt wird, wird der Hofstaat in Versailles nervös. Mittendrin: Sidonie Laborde, Vorleserin der Königin. C Stimmungsvolles Historiendrama Es ist der Sommer 1789, in Frankreich brodelt’s. Während in Paris die Bastille gestürmt wird, herrscht am Hofe König Ludwigs XVI. noch trügerische Stille. Doch die Gerüchte erreichen den Hof, und schleichend setzt die Unruhe ein, Loyalität weicht dem heimlichen Fluchtgedanken. Benoît Jacquot gelingt ein packendes Kostümdrama, das atmosphärisch den erdrückenden Schwebezustand zeichnet. Ein kunstvolles Historiendrama ohne verklärten Bombast. Die Figuren menscheln, von der Krone bis zur Dienstmagd. Im Fokus stehen Königin Marie Antoinette (Diane Kruger) und ihre Vorleserin Sidonie (Léa Seydoux, „Mission Impossible – Phantom Protocol“), in denen Freundschaft, Machtkalkül und bedingungslose Treue kulminieren. HARTMUT ERNST LEB WOHL, MEINE KÖNIGIN! F/E 2011 - Historienfilm / Drama - Regie: Benoît Jacquot - Kamera: Romain Winding mit: Léa Seydoux, Diane Kruger, Virginie Ledoyen - Verleih: Capelight Start: 31.5. Cinenova Mi, 4.7. 14.30 Uhr Philosphie auf der Polizeiwache Kriminalistisch „Police, adjective“ von Corneliu Porumboiu Cristi observiert einige Schüler, um sie des Dealens zu überführen. Doch ihm kommen Zweifel an dem Einsatz. C Philosophischer Polizeifilm Tagelang schlendert Cristi (Dragos Bucur) hinter den Jugendlichen her, steht stundenlang vor irgendwelchen Häusern, sammelt Kippen ein, um sie auf THC zu testen. Doch die Schüler scheinen nur zu konsumieren, und eine Strafverfolgung mit unangemessen hohem Strafmaß hält Cristi für unangebracht, zumal das Gesetz bald wahrscheinlich sowieso entschärft oder gar abgeschafft wird. Als ihm die Zweifel kommen, muss er sich mit seinem Vorgesetzten auseinandersetzen. Der führt mit Cristi ein philosophisches Gespräch über das Gesetz. Porumboiu testet mit langen, stummen Einstellungen die Geduld der Zuschauer. Doch die Wirkung ist erstaunlich. Nicht nur erleben wir den Alltag auf der Straße und der Polizeiwache minutiös, auch wirkt der philosophische Diskurs am Ende absurd gegenläufig zur Lebenswirklichkeit. Dazwischen blitzt zart Humor auf. CHRISTIAN MEYER POLICE, ADJECTIVE Cannes 2009: Jury Preis RUM 2011 - Drama - Regie: Corneliu Porumboiu - Kamera: Marius Panduru - mit: Vladimir Ivanov, Ion Stoica, Dragos Bucur - Verleih: Peripher Start: 31.5. Filmpalette 44 www.choices.de/heute-im-kino 8QVHUH723),/0( LP Können nicht ohne einander: Georg und Grete Trakl Erfüllung ist ein Scheißdreck „Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden“ von Christoph Stark .,12 DE Ą -81, 0(1,1%/$&. .RP|GLH$FWLRQ6FL)L Ein Geschwisterpaar ist einander verfallen und windet sich durch die moralischen Schranken. C Melodram über eine verbotene Liebe „Erfüllung ist ein Scheißdreck“, ruft Georg Trakl (Lars Eidinger). Denn die Erfüllung, die wird er nicht finden: Der österreichische Dichter ist seiner Schwester Grete (Peri Baumeister) verfallen – und sie ihm. Ort der Handlung ist Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Der koksende Dichter versinkt poetisch im Selbstmitleid und veröffentlicht gerade seine erste Kummerlyrik, seine Schwester feiert Erfolge am Piano und folgt ihm in die Hauptstadt. Sie können nicht ohne einander und wählen die Passion, indem der eine die Nähe des anderen sucht. Das bürgerliche Trauerspiel erzählt von der Gefangenschaft im verborgenen Rausch, von der Kunst, der Liebe, der Muse, dem Tabu. Ein Melodram. HARTMUT ERNST TABU – ES IST DIE SEELE EIN FREMDES AUF ERDEN A/D/F/LUX 2011 - Drama - Regie: Christoph Stark - Kamera: Bogumil Godfrejow mit: Lars Eidinger, Peri Baumeister, Rainer Bock - Verleih: Camino Start: 7.6. Filmpalette YRQ%DUU\6RQQHQIHOG PLW:LOO6PLWK7RPP\/HH-RQHV-HPDLQH&OHPHQW ,QÅ0HQLQ%ODFN´NHKUHQGLH$JHQWHQ-XQG.]XUFN XQG]ZDUJHUDGHQRFKUHFKW]HLWLJ'HQQLQGHQ-DKUHQ GLH-EHUHLWVEHLGHQ0HQLQ%ODFNZDUKDWHU]ZDUVFKRQ VRHLQLJHXQHUNOlUOLFKH'LQJHJHVHKHQDEHUQLFKWVQLFKW HLQPDO GLH $OLHQV PDFKW LKQ UHJHOPlLJ VR SHUSOH[ ZLH VHLQLURQLVFKHUXQGZRUWNDUJHU3DUWQHU 612::+,7($1'7+(+81760$1 )DQWDV\$FWLRQ$EHQWHXHU YRQ5XSHUW6DQGHUV PLW.ULVWHQ6WHZDUW&KDUOL]H7KHURQ&KULV+HPVZRUWK 6QRZ:KLWHLVWGLHHLQ]LJH3HUVRQLP/DQGGLHVFK|QHULVW DOVGLHE|VH.|QLJLQ'LHJUDXVDPH+HUUVFKHULQZLOO6QRZ :KLWHYHUQLFKWHQDEHUVLHKlWWHQLFKWHUZDUWHWGDVV6QRZ :KLWHLQGHU.ULHJVNXQVWYRQMHQHP+XQWVPDQDXVJHELOGHW ZXUGHGHUVLHW|WHQVROOWH6HLWHDQ6HLWH]LHKHQGLHEHLGHQ VFKOLHOLFKJHJHQGLHE|VH.|QLJLQLQGHQ.ULHJ .2&+(1,67&+()6$&+( .RP|GLH Sacha Baron Cohen mit Ben Kingsley und J.C. Reilly Schmerzhaftes Lachen YRQ'DQLHO&RKHQ PLW0LFKDsO<RXQ-HDQ5HQR5DSKDsOOH$JRJXp $OH[DQGUH/DJDUGHLVW)UDQNUHLFKVEHUKPWHVWHU6WHUQHNRFK EHZXQGHUW HUIROJUHLFK HLQH /HJHQGH 6HLW NXU]HP PXVV HU VLFK DEHU YRU DOOHP PLW 6WDQLVODV KHUXPVFKODJHQ GHP QHXHQ%RVVGHU)LQDQ]JUXSSHGHUVHLQ*RXUPHWUHVWDXUDQW DQJHK|UW'HUZLOOQlPOLFK$OH[DQGUHGXUFKHLQHQMQJHUHQ .RFKHUVHW]HQGHPDOOHUGLQJVGLH(GHOJDVWURQRPLHZHQLJHU DP+HU]HQOLHJWDOVGLH0ROHNXODUNFKHLP5HDJHQ]JODV 0$59(/C67+($9(1*(56 $FWLRQ$EHQWHXHU6FL)L „Der Diktator“ von Larry Charles General Aladeen reist in die USA, soll dort geputscht werden und findet Unterschlupf bei einer Öko-Feministin. Die findet seinen Rassismus und Sexismus nicht so lustig. C Grenzüberschreitung in alle Richtungen Sacha Baron Cohen zum Dritten: Nach „Borat“ und „Brüno“ kommt mit „Der Diktator“ der dritte Rundumschlag des britischen Komikers ins Kino. Abermals von Regisseur Larry Charles („Borat“, „Bruno“, „Curb your Enthusiasm“) realisiert, ist es im Gegensatz zu den Vorgängern ein reiner Spielfilm geworden, der ohne versteckte Kamera und Mockumentary-Elemente auskommt. Der Humor tut weh und erfüllt seine kathartische Pflicht. Dass nicht jeder Gag zündet, mag man verzeihen, zumal die Frequenz hoch ist und allzu platte Zoten meist außen vor bleiben. Für eine an sich eher additive Erzählstruktur funktioniert sogar das dramaturgische Konzept recht gut. Ein Film für alle, die es mögen, wenn lachen und schämen schmerzhaft nah aneinander rücken. CHRISTIAN MEYER DER DIKTATOR USA 2012 - Komödie - Regie: Larry Charles - Kamera: Lawrence Sher - mit: Sacha Baron Cohen, Anna Faris, Sir Ben Kingsley, Megan Fox, John C. Reilly - Verleih: Paramount Start: 17.5. Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln 45 YRQ-RVV:KHGRQ PLW5REHUW'RZQH\-U&KULV(YDQV0DUN5XIIDOR $OVHLQXQHUZDUWHWHU)HLQGGHQ:HOWIULHGHQXQGGLHJOREDOH 6LFKHUKHLWEHGURKWVLHKWVLFKGLHLQWHUQDWLRQDOH)ULHGHQVRU JDQLVDWLRQ6+,(/'JH]ZXQJHQHLQ7HDP]XVDPPHQ ]XVWHOOHQGDVGLH:HOWYRUGHP$EVWXU]LQGLH.DWDVWURSKH EHZDKUW(LQHGHQ(UGEDOOXPIDVVHQGH5HNUXWLHUXQJVDNWLRQ EHJLQQW0LWGDEHL,URQ0DQ7KRU%ODFN:LGRZ+XON &DSWDLQ$PHULFDXQG+DZNH\H -('(0(1*(352*5$00 YRQELV8KU )UHXQGOLFKHU6HUYLFH .LQRVDDOPLWGHUJU|WHQ/HLQZDQGLQ%RQQ XQGÅ/RYH6HDWV´ %(57+$92168771(53/$7= 7(/ ZZZ:2.,GH Film-Kritik Buck Ein ruhiges Leben USA 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Cindy Meehl - Verleih: NFP I/D/F 2010 - Drama - Regie: Claudio Cupellini - Verleih: Farbfilm Seit Jahrzehnten lehrt Buck Brannaman seine Landsleute, wie man mit Pferden flüstert, wie man die Einhufer zureitet und zähmt, ohne ihnen autoritär zu kommen oder weh zu tun. Durch den Verzicht auf Sporen und Haue gewinnt der Cowboy Vertrauen, den Pferdebesitzern hält er den Spiegel vor. Die Doku bietet Einblicke in eine besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier. HE Dieses Mafia-Melodram erzählt von dem Koch Rosario Russo (Toni Servillo), der einst ein übler Mafiascherge gewesen ist und sich nach Deutschland abgesetzt hat, um seine Familie zu schützen. Jetzt hat er sich eine neue Existenz aufgebaut. Eines Tages steht sein erwachsener Sohn vor der Tür - die Vergangenheit holt ihn ein. Beklemmendes, mitunter bemüht konstruiertes Drama. HE Start: 31.5. Weisshaus Start: 24.5. Bad Sitter Die Trauzeugen USA 2011 - Komödie - Regie: David Gordon Green - Verleih: Fox AU 2011 - Komödie - Regie: Stephan Elliott - Verleih: Concorde Noah (Jonah Hill) ist selbst noch ein großes Kind, da nimmt der untersetzte Loser einen Job als Babysitter an. Dass die Angelegenheit etwas mit Verantwortung zu tun hat, entgeht Noah dabei. Doch die Kids sind auch nicht ohne. Chaos, Party, Drogen – amerikanisch schlüpfrig (also bieder) aufbereitet. Turbulenter, pubertärer Ulk von „Ananas Express“-Regisseur David Gordon Green. HE Ungewöhnlich charmant kommt diese Jungs-Klamotte in die Gänge, doch irgendwann garantiert auch hier nur noch der Debil-Modus das Dauergrinsen: Ein verknallter Brite (Xavier Samuel) schleppt seine zwei Mates nach Australien, wo er eine Senatoren-Tochter ehelichen möchte. Drogen, Schafe, Kettenreaktionen und Klassenunterschiede gestalten das gesittete Fest zunehmend chaotisch. HE Start: 31.5. Start: 14.6. LOL – Laughing Out Loud The Yellow Sea USA 2011 - Komödie - Regie: Lisa Azuelos - Verleih: Constantin COR 2010 - Drama / Thriller - Regie: Na Hong-jin - Verleih: Fox Regisseurin Lisa Azuelos dreht selbst das Remake zu ihrem gleichnamigen, französischen Original, das 2008 noch recht charmant daher kam: Ein 16-jährige (blass: Miley Cyrus) wird erwachsen, ihre alleinerziehende Mutter (Demi Moore) muss damit klar kommen. Die Wiederverfilmung kommt vergleichsweise uninspiriert daher, lässt Esprit, Glaubwürdigkeit und Lebensgefühl missen. HE Taxifahrer Gu-Nam hat finanzielle Probleme, die ihn dazu treiben, einen Auftragsmord durchzuführen. Dazu muss er von China nach Südkorea übersetzen, wo er zugleich seine Frau sucht, die verschwunden ist. Die Ereignisse überschlagen sich, Gu-Nam wird gejagt von Polizei und Mafia. Regisseur Na Hong-Jin („The Chaser“) liefert einen intensiven, zunehmend ausufernden Actionstreifen. HE Start: 31.5. Start: 24.5. Filmpalette Wolfsbrüder E/D 2010 - Drama - Regie: Gerardo Olivares - Verleih: Polyband Marcos Rodríguez Pantoja, der Mitte der 1950er Jahre in der spanischen Provinz unter Wölfen heranwächst, gibt es wirklich: Bis heute kommuniziert er mit seinen vierbeinigen Freunden. „Wolfsbrüder“ erzählt von seinem abenteuerlichen Leben, der Fokus liegt auf der Kindheit. Eindimensionale Figuren nebst romantisierter Bildsprache erinnern an ein klassisches Disney-Werk. HE Start: 7.6. Cinenova www.choices.de/heute-im-kino 46 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln us Der Juni im Filmhaus 17 Mädchen Bundesstart am 07.06.: Bundesstart am 14.06.: KNISTERN DER ZEIT 17 MÄDCHEN CHRISTOPH SCHLINGENSIEFS OPERNPROJEKT IN BURKINA FASO DE 2012, R.: Sibylle Dahrendorf, Doku, 106 Minuten, FSK: k. A. Ein afrikanisches Bayreuth, eine Oper in Afrika? Christoph Schlingensiefs wichtigstes Projekt, sein Vermächtnis. (OT: 17 filles) F 2011, R. u. B.: Delphine und Muriel Coulin, D.: Louise Grinberg, Juliette Darche, Roxane Duran, 90 Minuten, OmU, FSK: ab 0 Jahren In einer Stadt in der Bretagne schließen 17 Mädchen eines Gymnasiums einen ungewöhnlichen Pakt: Sie werden alle gleichzeitig schwanger. Bundesstart am 28.06.: SMALL TOWN MURDER SONGS CA 2010, R. u. B.: Ed Gass-Donnelly, D.: Peter Stomare, Martha Plimpton, Jill Hennessy u.v.a., 75 Minuten, OmU, FSK: k. A. Walter ist der Polizeichef in einer kleinen Stadt in Ontario, die ihr erstes Mord-Opfer „feiert“: eine attraktive, junge Frau, die nackt am Ufer des naheliegenden Sees gefunden wird. Als die ermordete junge Frau identifiziert werden kann, wird schließlich klar, dass Walters ehemalige Liebe das Opfer der Gewalttat sein könnte… Bundesstart am 28.06.: MARIEKE UND DIE MÄNNER (OT: Marieke, Marieke) BE / DE 2010, R.: Sophie Schoukens, D.: Hande Kodja, Jan Decleir, Barbara Sarafian u.v.a., 85 Minuten, OmU, FSK: k. A. Regisseurin Sophie Schoukens gelingt ein sensibles Drama voller erotischer Spannung und psychischer Abgründe. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach Zuneigung, Zärtlichkeit, Liebe und ihrer eigenen Vergangenheit. Ein berauschend schöner Film, der berührt. Weitere Veranstaltungen im April sowie ausführlichere Informationen zu allen Filmen finden Sie auf www.filmhauskoeln.de oder 0221 22 27 10-0. Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln Kinokultur Medienbildung Filmschaffen filmha köln Film-Kritik Ein Jahr vogelfrei! Janosch: Komm, wir finden einen Schatz! USA 2011 - Komödie - Regie: David Frankel - Verleih: Fox D 2012 - Kinderfilm / Trickfilm - Regie: Irina Probost - Verleih: MFA+ Das klingt vielversprechend: Mit Steve Martin, Jack Black und Owen Wilson stoßen in dieser heiter-beseelten Komödie drei bewährte Comedy-Größen aufeinander. Sie verkörpern drei Männer, die sicher im Job stecken, trotzdem ihre Krisen gefunden haben und beschließen, für ein Jahr auszubrechen, um Vögel zu beobachten. Vergnügliche Sinnsuche durch Nordamerika. HE Auf geht’s ins nächste Abenteuer: Der Tiger (Malte Arkona) und der Bär (Michael Schanze) begeben sich diesmal auf Schatzsuche. Zu ihnen gesellt sich der Hase Jochen Gummibär. Wer auf einen solchen Namen kommt, der muss schon Janosch heißen. Und der weiß bekanntlich auch tolle Geschichten wie diese zu spinnen, die unter der Regie von Irina Probost liebevoll animiert wurde. HE Start: 14.6. Start: 24.5. Cinenova, Metropolis, Rex Safe – Todsicher Snow White & The Huntsman USA 2012 - Action - Regie: Boaz Yakin - Verleih: Concorde USA 2012 - Abenteuer / Drama - Regie: Rupert Sanders - Verleih: Universal Actionstars werden ja gern mal unbeholfene Frauen oder Kinder zur Seite gestellt, was den Weg für lustige Dialoge ebnet und dem Beschützer Sympathiepunkte bringt. In diesem Fall passt Ex-Cop Luke (Jason Statham) auf ein smartes chinesisches Mädchen auf. Die Kleine kennt einen geheimen Zahlencode, hinter dem der New Yorker Untergrund her ist. Bewährte Statham-Action. HE Spieglein, Spieglein, an der Wand – welches ist der schönere SchneewittchenFilm im Land? Erst kürzlich lief die kostümprächtige Adaption von Tarsem Singh in den Kinos („Spieglein, Spieglein…“), nun legt diese Märchenverfilmung nach: Ebenso prominent besetzt (Kristen Stewart, Charlize Theron, Chris Hemsworth), aber ungleich düsterer erzählt Rupert Sanders die Grimm’sche Mär. HE Start: 31.5. Start: 31.5. Rock of Ages StreetDance 2 3D USA 2012 - Musical - Regie: Adam Shankman - Verleih: Warner GB/D/I 2012 - Musikfilm / Drama - Regie: Max Giwa, Dania Pasquini - Verleih: Universum Inwiefern Rock ‘n‘ Roll und Musical - also Dreck und Schmalz - zusammen passen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dieser Film von „Hairspray“-Regisseur Adam Shankman ist der Ansicht: Rockmusicals rocken! Erzählt und besungen wird die Lovestory zwischen Sherrie und Drew. Paul Giamatti, Catherine ZetaJones, Alec Baldwin, Tom Cruise und ein Pavian posen fleißig mit. HE Früher trat die Jugend der Großstadt noch fäusteschwingend gegeneinander an – heute wird, zumindest im Kino, um die Wette getanzt. Streetdancer Ash (Falk Hentschel) wird von einer Tanz-Gang gedemütigt und versammelt andere Tanzwütige für den Racheakt. Zur Abwechslung lässt der Streifen in seinen HipHop-, Break- und StreetDance-Mix mal heißblütiges Salsa-Getanze einfließen. HE Start: 14.6. Start: 7.6. Wanderlust Act of Valor USA 2011 - Komödie - Regie: David Wain - Verleih: Universal USA 2011 - Action / Abenteuer - Regie: Mike McCoy, Scott Waugh - Verleih: Universum „Sex and the City“ trifft auf „Hair“: Linda (Jennifer Aniston) und George (Paul Rudd, „Our Idiot Brother“) wohnen in Manhattan, geraten in finanzielle Schieflage und landen, über einen Umweg nach Atlanta, in einer Hippiekommune. Großstadtneurosen treffen auf freie Liebe und alternative Lebensentwürfe - die amüsanten Verwicklungen dieser Komödie sind vorprogrammiert. HE In diesem Kriegs-Actioner dürfen echte amerikanische Elitesoldaten die Haudegen auf der Leinwand spielen: Eine Spezialeinheit soll eine CIA-Agentin (Roselyn Sanchez, „Daddy ohne Plan“) aus den Händen eines Waffenschmugglers in Costa Rica befreien. Echte Profikrieger wechseln zu Platzpatronen und geben die neuen Kinohelden: das endgültige Aus für Stallone & Co.? HE Start: 21.6. Start: 24.5. www.choices.de/heute-im-kino 48 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Lichtspiele Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J. Marvel’s The Avengers 3D seit 26.04. USA 2012 - Action - 143 Min. - R.: Joss Whedon - D.: Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo, Scarlett Johansson, Stellan Skarsgård, Samuel L. Jackson - 12 J. seit 17.05. Der Diktator USA 2012 - Komödie - 85 Min. - R.: Larry Charles - D.: Sacha Baron Cohen, Anna Faris, Sir Ben Kingsley, John C. Reilly, Megan Fox - 12 J. Als ein unerwarteter Feind auftaucht, der die globale Sicherheit gefährdet, sieht Nick Fury - Direktor der internationalen Agentur zur Erhaltung des Friedens S.H.I.E.L.D. - die Notwendigkeit ein Team zusammenzustellen, welches die Welt vor dem Untergang rettet. Und so kam der Tag an dem sich die mächtigsten Helden der Erde versammelten: Krieger, Legenden, und Männer der Wissenschaft - zusammen bildeten sie eine Allianz gegen das Böse. Dark Shadows seit 10.05. Nachdem Admiral General Aladeen nach Amerika geladen wird, um sein nukleares Atomprogramm zu rechtfertigen, wird er in dem von ihm liebevoll titulierten "Geburtsort von Aids" kurzerhand gekidnappt und durch einen ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Ziegenhirten ersetzt. Der Diktator findet sich daraufhin schutz- und obdachlos in New York wieder. Men in Black III - 3D seit 24.05. USA 2012 - Horror - 113 Min. - R.: Tim Burton - D.: Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Helena Bonham Carter, Jonny Lee Miller - 12 J. USA 2012 - Komödie - 106 Min. - R.: Barry Sonnenfeld - D.: Will Smith, Alice Eve, Josh Brolin, Tommy Lee Jones, Emma Thompson, Jemaine Clement - 12 J. Nachdem eine Hexe Barnabas mit einem Fluch belegt hat, verbringt er 200 Jahre in einem Sarg, bis er mitten in den Siebziger Jahren endlich aus seiner Gefangenschaft befreit wird und als Vampir erwacht. Er staunt nicht schlecht, wie seine Umgebung sich verändert hat, vor allem aber über seine neuen Mitbewohner: Barnabas ist in einer Chaos-Familie samt pubertierendem Teenager gelandet. Gerade als er dabei ist, sich in der neuen Welt zu akklimatisieren, taucht auch schon die böse Hexe von einst auf... Die Agenten J und K kehren zurück… und zwar gerade noch rechtzeitig. Denn in den 15 Jahren, die J bereits bei den Men in Black war, hat er zwar schon so einige unerklärliche Dinge gesehen, aber nichts, nicht einmal die Aliens, macht ihn regelmäßig so perplex wie sein ironischer und wortkarger Partner. Doch als Ks Leben und das Schicksal des ganzen Planeten auf dem Spiel stehen, muss Agent J eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen, um alles wieder einzurenken. in 3D! Sommerpause Ice Age 4 - Voll verschoben ab 04.07. LIEBE KINOFREUNDE, vom 08. JUNI - 03. JULI gönnen wir uns eine SOMMERPAUSE! Wir wünschen Ihnen eine spannende Fussball EM und freuen uns, Sie am 04. JULI 2012 wieder zu begrüßen! Ihr Rex-Team Superleichte 3D-Brillen auch in Kindergröße! USA 2012 - Trickfilm - 94 Min. - R. Steve Martino, Michael Thurmeier S.: Otto Waalkes, Michael Iwannek, Rainer Fritzsche, Arne Elsholtz - FSK: n.n.b. Eines der beliebtesten Trios der Filmgeschichte - Manni, Diego und Sid macht die Leinen los für ihr größtes Abenteuer, nachdem eine Katastrophe einen ganzen Kontinent in Bewegung setzt. Auf einem Eisberg, der als Schiff herhalten muss, schippern sie getrennt vom Rest der Herde in eine aufregende Reise auf hoher See. Sid und seine Freunde müssen sich heldenhaft ihrer bisher größten Herausforderung stellen und das Unmögliche möglich machen. Sie treffen dabei auf exotische Meereskreaturen, entdecken eine neue, unbekannte Welt und versuchen, skrupellose Piraten in die Flucht zu schlagen. Währenddessen wird Scrat, der seine geliebte und gleichzeitig verfluchte Nuss wiederfindet, an Plätze katapultiert, die kein prähistorisches Säbelzahn-Eichhörnchen je zuvor gesehen hat. Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter: Eintrittspreis: jeder Film 2,99 € Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn Film-Kritik Amador (Celso Bugallo) und Marcela (Magaly Solier) entwickeln eine zarte Bande Johanna (Hannah Herzsprung) findet in Tibet eine neue Aufgabe Marcelas Dilemma Auf der Flucht „Amador und Marcelas Rosen“ von Fernando León de Aranoa „Wie zwischen Himmel und Erde“ von Maria Blumencron Marcela betreut den bettlägerigen Amador. Als dieser stirbt, verheimlicht sie das vor den Verwandten, um für den ganzen Monat bezahlt zu werden. C Berührende Filmpoesie Eine junge Europäerin gelangt bei ihrer Wanderung durch Tibet unversehens in politische Konflikte. C Läuterungsdrama Fernando León de Aranoas Filme („Montags in der Sonne“) scheinen durch ihren entschleunigten Erzählrhythmus irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein. Aber er weiß, dass es dieser langsamen Narration bedarf, um die poetische Erzählung in ihrer ganzen Größe zu entfalten. Es lohnt sich auch hier wieder, sich auf diesen Anachronismus einzulassen, um die sehr durchdachte Inszenierung in all ihren Details wahrzunehmen. Auf symbolträchtige Weise werden ein Puzzlespiel, die Rosen und die Sehnsucht nach dem Meer hier eingesetzt, ohne ihre Bedeutung dabei überzustrapazieren. Der ruhende Pol ist die einnehmende Hauptdarstellerin Magaly Solier („Eine Perle Ewigkeit“), die die Zerrissenheit und den inneren Aufruhr ihrer Figur in jeder Facette glaubwürdig macht. FRANK BRENNER „Ich wollte eigentlich nur einen Berg bezwingen.“ Das vermeintliche Scheitern ihrer Bergbesteigung in Tibet eröffnet der Medizinstudentin Johanna (Hannah Herzsprung) neue Horizonte: Sie erkennt, dass zu einer Reise in die Ferne nicht nur Land, sondern auch Leute zählen, als sie einer Gruppe tibetischer Kinder begegnet, die sich auf der Flucht ins Exil befindet. Die chinesische Polizei ist ihnen auf den Fersen. Johanna gerät nicht nur zwischen die Fronten, sie taucht ein in eine fremde Kultur - und in die Konflikte. Aus einem Bergsteigerabenteuer erwächst ein mystisch angehauchtes Läuterungsdrama. Regisseurin Maria Blumencron verarbeitet ihre eigenen Erfahrungen, die sie zu ihrem Spielfilmdebüt inspirierten. AMADOR UND MARCELAS ROSEN WIE ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE E 2010 - Drama - Regie: Fernando León de Aranoa - Kamera: Ramiro Civita - mit: Magaly Solier, Celso Bugallo, Pietro Sibille - Verleih: Alamode Start: 7.6. OFF Broadway D/CH 2012 - Abenteuer / Drama - Regie: Maria Blumencron - Kamera: J. Schmidt-Reitwein mit: Hannah Herzsprung, Marcus Off, Edgar Sehr - Verleih: Prokino Start: 31.5. Cinenova CARLA SCHMIDT Sajid (Aqib Khan) findet in der Fremde Freunde. Wurzeln „West is West“ von Andy De Emmony Ein junger, pakistanisch-stämmiger Brite begibt sich auf die Suche nach seiner Identität. C Leichte Tragikomödie Das liegt nah – vom Alltagsgrau . . . England, 1976: Der junge Sajid (Aqib Khan) wird in der Schule als „Paki“ gehänselt, zugleich fehlt ihm der Bezug zu seinen Wurzeln. Um dies zu ändern, fliegt sein strenger Vater mit ihm nach Pakistan, wo der Bruder und die erste Frau des Vaters in ärmlichen Verhältnissen auf dem Lande wohnen. Sajid begegnet der Fremde mit Arroganz, erst seine entfernte Familie, ein weiser Alter und ein Bauernjunge vermitteln ihm, was Heimat bedeutet. Ähnlich wie ein Bollywoodfilm setzt diese Tragikomödie auf eine berührende, verklärte Dramaturgie, jegliches Konfliktpotential löst sich in süßem Wohlgefallen auf. Zugleich verzichtet das Drama aber weitestgehend auf Kitsch und nimmt sich damit zumindest vergleichsweise ernst. HARTMUT ERNST WEST IS WEST GB 2010 - Komödie / Drama - Regie: Andy De Emmony - Kamera: Peter Robertson mit: Om Puri, Linda Bassett, Aqib Khan - Verleih: Kool Start: 14.6. Cinenova, Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino 93x133_DBU_CallaBike_links.indd 1 50 10.05.12 16:03 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Festival Auch in Asien hat die Energiesparlampe Einzug gehalten Anna Karina & Jean-Paul Belmondo in „Pierrot le fou“, Foto: Ciné Classic Une Grande Dame Wohngift „Bulb Fiction“ von Christoph Mayr Ein Wochenende mit Anna Karina Die Einführung der Energiesparlampe ist ein Skandal, der zum Himmel schreit. Christoph Mayr erklärt, warum. C Doku über einen Skandal Alleine in den 60er Jahren hat die französische Schauspielerin Anna Karina in rund 30 Filmen mitgewirkt, darunter sieben ihres damaligen Ehemanns Jean-Luc Godard. Die gebürtige Dänin, die zuvor als Model arbeitete, wurde so zum Gesicht der Nouvelle Vague. Bereits in ihrem Langfilmdebüt „Eine Frau ist eine Frau“ demonstrierte sie auch ihr Gesangstalent. Das vom Institut français, dem Odeon Kino und den Französischen Filmwochen konzipierte Programm vom 14. bis 17. Juni würdigt all ihre Talente: Zu sehen ist das Musical „Anna“ von 1967, Godards „Pierrot Le Fou“ von 1965, Fassbinders „Chinesisches Roulette“ von 1976 und Karinas einzige Regiearbeiten „Vivre ensemble“ (1973) und „Victoria“ (2008). Außerdem gibt sie ein Konzert mit Interpretationen von Filmmusik und Chansons. Ein Werkstattgespräch rundet das Wochenende mit dieser Ikone des französischen Films ab. Man konzipiere eine Energiesparlampe, drücke im EU-Parlament ohne demokratische Abstimmung ein Verbot der herkömmlichen Glühbirne durch – und überschütte Millionen von Haushalten weltweit mit Kompaktleuchtstofflampen. Bestandteil: Quecksilber. Status: Sondermüll. Gesundheitsrisiko bei Bruch. Grundlagenforschung: Fehlanzeige. Regisseur Christoph Mayr vollzieht die intransparente Erfolgsgeschichte der Energiesparlampe anschaulich nach, und wer diesen Film gesehen hat, wird in Zukunft aus guten Gründen die Finger von der vermeintlich zukunftsträchtigen Errungenschaft lassen. Solang er noch Alternativen dazu hat. Neben dem ökologischen Skandal spiegelt Mayr die Herrschaft der Kartelle über die EU-Politik. CHRISTIAN MEYER HARTMUT ERNST BULB FICTION A/D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Christoph Mayr - Kamera: Moritz Gieselmann Verleih: Farbfilm Start: 31.5. Filmhaus choices verlost 3x2 Karten für „Elf Uhr nachts – Pierrot le fou“ (OmU) am 15.6. um 19 Uhr im Odeon. E-Mail bis 8.6. an [email protected], Kennwort: Pierrot Die Bahn macht mobil. Jasmin (Anne Schäfer) kämpft mit ihren Gefühlen Tat und Täterin „Jasmin“ von Jan Fehse Eine Kindesmörderin offenbart sich einer Psychologin. C Beklemmendes Kammerspiel Jasmin (Anne Schäfer) hat ihre kleine Tochter getötet. Nun sitzt sie in der Psychiatrie, eine Therapeutin (Wiebke Puls) soll ein Gerichtsgutachten schreiben. Das beklemmende Psycho-Kammerspiel verfolgt die Begegnungen der beiden Frauen: Die Ärztin will, dass Jasmin ihr Leben aufrollt, von ihrer Kindheit bis hin zur Tat, an die sie sich nicht erinnert. Regisseur Jan Fehse gelingt ein spannender filmischer Dialog. Anfangs irritiert das Drama noch durch übertrieben unterkühlte Reaktionen der Ärztin. Doch das Thema des Films, die Geschichte hinter der Schlagzeile, die Offenbarung des Opfers hinterm Täter – all das wird spannend und überzeugend auf die Leinwand gebannt, ohne die Tat entschuldigen zu wollen. HARTMUT ERNST JASMIN D 2011 - Drama - Regie: Jan Fehse - Kamera: Jan Fehse - mit: Anne Schäfer, Wiebke Puls Verleih: Fox Start: 14.6. Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... . . . ins Grüne. Call a Bike – Clever und unkompliziert von A nach B. Das flexible Mietrad. Immer in der Nähe. Rund um die Uhr verfügbar. Jetzt kostenlos anmelden und gleich losfahren. Mehr Infos unter www.callabike.de 51 93x133_DBU_CallaBike_rechts.indd 1 www.choices.de/heute-im-kino 10.05.12 16:03 Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount! Superleichte 3D-Brillen, auch in Kindergröße! The Dictator - Der Diktator (OmU) Men in Black 3 (OV) - 3D since 24.05. USA 2012 - Komödie - 106 Min. - D.: Barry Sonnenfeld - C.: Will Smith, Alice Eve, Josh Brolin, Tommy Lee Jones, Emma Thompson - 12 J. seit 17.05. In Men in Black Agents J and K are back...right on time. J has seen some inexplicable things in his 15 years with the Men in Black, but nothing, not even aliens, perplexes him as much as his wry, reticent partner. But when K's life and the fate of the planet are put at stake, Agent J will have to travel back in time to put things right. J discovers that there are secrets to the universe that K never told him -- secrets that will reveal themselves as he teams up with the young Agent K to save his partner, the agency, and the future of humankind. ! in 3D K i n d e r k i n o: USA 2012 - Komödie - 85 Min. - R.: Larry Charles - D.: Sacha Baron Cohen, Anna Faris, Sir Ben Kingsley, John C. Reilly, Megan Fox, Kevin Corrigan - 12 J. Der sagenhafte Sacha Baron Cohen kehrt zurück und wieder einmal kümmert er sich herzlich wenig um die Grenzen des guten Geschmacks: Der Diktator erzählt - politisch völlig unkorrekt - die heldenhafte Geschichte eines Machthabers, der um jeden Preis verhindern will, dass sein schönes Land, welches er voller Hingabe unterdrückt, ins Chaos der Demokratie gestürzt wird. Nachdem Admiral General Aladeen nach Amerika geladen wird, um sein nukleares Atomprogramm zu rechtfertigen, wird er in dem von ihm liebevoll titulierten "Geburtsort von Aids" kurzerhand gekidnappt und durch einen ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Ziegenhirten ersetzt. Der Diktator findet sich daraufhin schutz- und obdachlos in New York wieder, bis er auf einen "kleinen Mann" trifft, der, wie sich herausstellt, die Besitzerin eines veganen Öko-Ladens ist und ihm Asyl bietet. Doch der Admiral duldet kein Asyl, sondern will seine 14-stündige Rede vor den Vereinten Nationen halten! Salmon Fishing in the Yemen Lachsfischen im Jemen (OmU) seit 17.05. GB 2011 - Komödie - 108 Min. - R.: Lasse Hallström - D.: Ewan McGregor, Emily Blunt, Kristin Scott Thomas, Amr Waked, Rachael Stirling- 6 J. Hanni und Nanni 2 D 2011 - Komödie - 90 Min. - R.: Julia von Heinz - D.: Hannelore Elsner, Katharina Thalbach, Suzanne von Borsody, Sophia und Jana Münster, Heino Ferch - o.A. Die Sommerferien sind zu Ende und eigentlich freuen sich die Zwillinge Hanni und Nanni schon auf die Rückkehr in ihren "Lindenhof". Doch dort angekommen, ist schon so einiges los - es geht drunter und drüber! Und es gibt einen spannenden Neuzugang: Es geht das Gerücht um, dass eine echte Prinzessin unter den Neuen sein soll, die aber unbedingt inkognito bleiben muss. Lilly, die nervige Cousine der Zwillinge, versucht aber sogleich, der Identität der Prinzessin auf die Spur zu kommen, um sich bei ihr einschmeicheln zu können. Nanni dagegen hat ganz andere Sorgen: Sie plagt die schlimme Befürchtung, dass ihre Eltern in einer Ehekrise stecken. Seit 17.05. bei uns im Programm - ab 3,50 € Janosch: Komm, wir finden einen Schatz! - 2D & 3D D 2012 - Trickfilm - 78 Min. - R.: Irina Probost - D.: Malte Arkona, Michael Schanze, Elton, Tobias Diakow, Gregor Höppner, Frauke Poolman - o.A. Dr. Alfred Jones gilt als internationale Größe in Sachen Lachs- und Forellenzucht. Eines Tages wird der verklemmte britische Fischerei-Experte mit einem absurd klingenden Angebot konfrontiert: Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama möchte zum Wohl seines Heimatlandes nordeuropäische Lachse in den Wadis des Wüstenstaates ansiedeln. Kosten spielen keine Rolle. Dr. Jones muss sich nun also darüber den Kopf zerbrechen, wie er zehntausend schottische Lachse lebend in die Wüste bringen und dort in der sengenden Hitze die idealen Voraussetzungen zum Laichen schaffen kann... "Komm, wir finden einen Schatz" beschließen Tiger und Bär, als sie in einer alten Kiste eine Schatzkarte finden. Ihnen schließt sich der Hase Jochen Gummibär an, der eigentlich nur Freunde finden will. Los geht's in ein aufregendes Abenteuer. Denn nicht nur die drei wollen den Schatz, sondern auch der findige Detektiv Gokatz und der sportliche Hund "Kurt der knurrt", die Tiger, Bär und Jochen immer dicht auf den Fersen sind. Die Jagd führt durch Tintensümpfe, Eiswüsten bis hin zu einem alten Piratenschiff, wo der Schatz versteckt sein soll. Seit 24.05. - ab 3,50 € in 2D + 3D! INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 17.00 UHR AN! 52 Sommerpause LIEBE KINOFREUNDE, vom 08. JUNI - 03. JULI gönnen wir uns eine SOMMERPAUSE! Wir wünschen Ihnen eine spannende Fussball EM und freuen uns, Sie am 04. JULI 2012 wieder zu begrüßen! Ihr Metropolis-Team Ice Age 4 - Voll verschoben ab 04.07. USA 2012 - Trickfilm - 94 Min. - R. Steve Martino, Michael Thurmeier S.: Otto Waalkes, Michael Iwannek, Rainer Fritzsche, Arne Elsholtz - FSK: n.n.b. Eines der beliebtesten Trios der Filmgeschichte - Manni, Diego und Sid macht die Leinen los für ihr größtes Abenteuer, nachdem eine Katastrophe einen ganzen Kontinent in Bewegung setzt. Auf einem Eisberg, der als Schiff herhalten muss, schippern sie getrennt vom Rest der Herde in eine aufregende Reise auf hoher See. Sid und seine Freunde müssen sich heldenhaft ihrer bisher größten Herausforderung stellen und das Unmögliche möglich machen. Sie treffen dabei auf exotische Meereskreaturen, entdecken eine neue, unbekannte Welt und versuchen, skrupellose Piraten in die Flucht zu schlagen. Währenddessen wird Scrat, der seine geliebte und gleichzeitig verfluchte Nuss wiederfindet, an Plätze katapultiert, die kein prähistorisches Säbelzahn-Eichhörnchen je zuvor gesehen hat. Wortwahl Lebendige Fiktion hul t e Ulrich Sc f tszeiten H e r r sc h a t e n Geschichn Keiner von Herr Pflügt man durchs Nachmittags-TV-Programm, stößt man unweigerlich auf eine Erzählform, die eine erstaunliche Eigenständigkeit und Dynamik aufweist: die Scripted Reality. Als quotenreißerische Volksverdummung verunglimpft, steckt hinter der mittlerweile von allen großen Privatsendern in Auftrag gegebenen Doku-Fiction ein ausgefeiltes Storytelling, das speziell durch seine auf einen Protagonisten fixierte Kameraperspektive und das damit der menschlichen Wahrnehmung entsprechende Erleben von Handlungen und Ereignissen für außergewöhnlich-gewöhnliche Spannungsmomente sorgt. Geniale Indie-Filme wie „Mann beißt Hunde“, in dem ein Kamerateam einen Serienmörder bei seiner ‚Arbeit‘ begleitet, oder das fesselnde, multimedial angelegte „Blair Witch Project“ sollten eigentlich genügen, um die ewige Diskreditierung dieser Gattung als Ausdruck grassierender Bildungsarmut in Luft aufzulösen. Trotzdem lohnt sich ein Blick in die Literatur, da sich auch hier immer wieder zumindest Anleihen an diese Erzählform finden, die den Geschichten eine eigene Würze verleihen. Jetzt im Buchhandel! it, Z eit da m chte v iel ha ft lichen ra rb e v r llsc ine Her r Ke r tes über d ie gese as wa r n icht e D w s . n n se re is h ngsW r fa s in Z eit u isse z u e Verhä ltn ht. Denn das, wa epor tagen z u ic immer le z u lesen oder in R fr ied ig te ihn e n te h ber ic l und en wa r, b d z u seh an e r fähr t zu vie n u n re ö h „M : te g sa n ic ht. Er nig.“ e le r nt zu w Aus dem Inhalt: Über gutgläubiges Denken Interessen und Moral Schul-Angst Wirtschaftliche Krise Über religiöses Denken Herr Keiner über Herrn Keuner Über Erziehung Über das bloße Meinen Wahrnehmungs-Fehler Herr K. und die Psychologie Schuldenkrise und Volksbegehren Marktwirtschaftliche Klarstellungen Editpress + BasisBuch 112 Seiten, 6€ ISBN 978-3-9815226-0-0 Leseprobe im Internet: www.herrkeiner.com Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Gros der Kinderbücher nach diesem Prinzip funktioniert, entspricht es doch ganz und gar der infantilen, in der eigenen Wahrnehmungsposition gefangenen Welterfahrung. So begleitet zum Beispiel Erwin Moser seine tierischen Protagonisten jeweils einzeln mit klaren, sensibel pointierten Sätzen und warmherzigen, aussagekräftigen Illustrationen durch ihre einfachen aber überaus liebenswerten Frühlingsund Sommergeschichten „Wo wohnt die Maus?“ (Nilpferd). / Medias in res, mitten rein in die Action findet sich auch in vielen, wenn nicht den besten Short Stories eine weitere Erzählregel der Scripted Reality: Der äußere, in Handlung und Kommunikation ausgetragene Konflikt spiegelt den inneren Konflikt, die Motivation der Protagonisten. Kommt die Geschichte mal nicht um einen mehr oder minder verquasten Seeleneinblick herum, hat es die Literatur sogar einfacher als das TV-Format: Ihr reichen beiläufige Nebensätze, wo sich die Storyliner des Kunstgriffs der situativen und rückblickend gesetzten O-Töne bedienen müssen. Das Resultat in seiner mitreißendsten Form ist in beiden Künsten jedoch das gleiche. Es entstehen nachhallende Portraits, die uns den einzelnen Anti-/Helden plötzlich greifbar, verständlich machen, ganz, ganz nahe bringen – oder wie es Hollywoods Multitalent James Franco in der ersten seiner unsentimental, dennoch eindrücklich geschilderten TeenagerEpisoden aus einer trotz aller Behütetheit erschreckend leeren Jugend im „Palo Alto“ (Eichborn) formuliert: „Wenn wir alle immer gefilmt werden würden, könnten wir uns die Filme der anderen ansehen, und dann wüssten wir von allen, wie sie wirklich sind“. Stattdessen bleibt der Mensch auf seine Ich-Perspektive reduziert, was im Leben hinderlich sein mag, der fiktiven Non-Fiction jedoch eine eigene, nahezu kriminalistische Dynamik verleiht. Die Hauptfigur muss sich ihre Umwelt erschließen und durchläuft dabei selber eine Entwicklung wie die wunderbar verkorkst-zynische Privatdetektivin Lucy in Virginie Despentes‘ PulpSozialsatire „Apokalypse Baby“ (Berlin), die nicht nur in die Abgründe einer völlig verfahrenen Jugend, sondern auch ihrer eigenen Liebesfähigkeit stürzt. Verlässt die französische Hard-Boild-Autorin dabei auch immer wieder mit allwissenden Einschüben den Scripted-Reality-Pfad, / so dualisiert ihn Simone Felice regelrecht. Mit „Black Jesus“ (Heyne), einem im Irak-Krieg versengten und erblindeten Jungsoldaten sowie der von ihrem neidzerfressenen Freund verstümmelten Tänzerin Gloria hat der Singer/Songwriter zwei Charaktere erschaffen, deren Wege zueinander er, wider ihrem vermaledeitem Schicksal, zu einem melancholisch-düsteren, dennoch hoffnungsvoll-aufbegehrenden Liebes-Album verwebt. Eine traurig-schöne Story, die jeder Producer für zu fiktional/singulär erachten würde. Doch: Leider, respektive gottlob schreibt das Leben seine Drehbücher nicht allein für das Nachmittags-Bügel-TV-Programm. LARS ALBAT 54 Literatur-Kalender 6. – 16. JUNI 2012 Nino Haratischwili liest aus „Mein sanfter Zwilling“, Foto: Yves Noir Literatur-Termine im Juni BLUE SHELL 0221 995 55 80 KUNSTVEREIN BONN 0177 453 97 22 Nikola Madzirov liest aus „Versetzter Stein“ Di 12.6. 21.30 Uhr Hotspot Mazedonien: In der Sehnsucht nach einem Heimatgefühl spiegelt sich die Geschichte von Madzirovs Familie. Der Autor wird von seinem Cousin Zoran Madzirov auf dem Flaschenklavier begleitet. Die deutsche Übersetzung liest Nikolaus Benda. Nora Gomringer liest aus „Mein Gedicht fragt nicht lange“ Di 12.6. 19.30 Uhr Vorsicht! Die mit dem Jacob-Grimme-Preis ausgezeichnete Autorin könnte Sie zum Weinen bringen! (Ist schon vorgekommen), Moderation: Thomas Fechner-Smarsly BUCHHANDLUNG BITTNER 0221 257 48 70 LENGFELDSCHE BUCHHANDLUNG 0221 257 84 03 Hanns Zischler liest „Lady Earl Grey“ Mi 6.6. 20 Uhr Ein Buch, in dem sich Wort und Bild (Pinselzeichnungen von Hanno Rink) zu einem zauberhaften Märchen für Erwachsene verbinden – der Schauspieler Hanns Zischler lässt die kleine Helding lebendig werden. Bernt Hahn liest Uwe Johnsons „Jahrestage“ 5./19.6. 19.30 Uhr Mit dem 69. und 70. Teil der Marathon-Lesung nähert sich das ambitionierte Projekt dem Ende. Heidrun Grote liest Zora Neale Hurston Di 26.6. 19.30 Uhr Hurstons (1891-1960) Roman „Vor ihren Augen sahen sie Gott“ gilt als eine der ergreifendsten Liebesgeschichten, die je geschrieben wurden. Moderation: Winfried Gellner BUCHLADEN NEUSSER STRASSE 0221 73 77 06 Frank Schmeißer liest aus „Schurken am Ball!“ Sa 2.6. 16 Uhr Sitzkissenlesung: Der Autor stellt die Unglaublichen Dreieinhalb vor, die in ihrem neuen Abenteuer gegen die größten Schurken des Universums antreten. ERSTES KÖLNER WOHNZIMMERTHEATER 0221 130 07 07 Die Ableser: Ismael Fischmord, Stefan Reusch und Georg Schnitzler Mi 6.6. 20 Uhr Jeden ersten Mittwoch des Monats präsentiert das schwerstbegabte Trio neue Texte und einen Überraschungsgast. GLORIA THEATER 0221 66 06 30 Wolfgang Niedecken liest aus „Für ’ne Moment” 4./5.6. 20 Uhr Zu seinem 60. Geburtstag legte der BAP-Sänger seine Autobiographie vor. Die Veranstaltung wurde krankheitsbedingt in den Juni 2012 verlegt. LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Preciado liest aus dem Playboy Di 20.6. 20 Uhr Gemeinsam mit dem Buchautor Kay von Keitz seziert die Philosophin die Mechanismen sexueller Identitätsbestimmung und ihre architektonischen Ausdrucksformen. Barbara Wiedemann präsentiert Briefwechsel Mo 25.6. 20 Uhr Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Wiedemann hat Paul Celans Briefwechsel mit den Rheinländern Böll, Schallück und Schroers herausgegeben. Bernt Hahn und Axel Gottschick lesen aus den Briefen. MAYERSCHE BUCHHANDLUNG 0221 920 10 90 Jürgen Becker führt durch 50 Jahre Literatur Di 19.6. 20 Uhr Ein Durchgang – Prosa aus fünf Jahrzehnten. Das Gespräch führt Insa Wilke. Eintritt frei. Eine Anmeldung im Literaturhaus ist notwendig. Stefan Aust und Adrian Geiges präsentieren „Mit Konfuzius zur Weltmacht. Das chinesische Jahrhundert“ Di 12.6. 20.15 Uhr Gemeinsam gehen die Autoren dem Phänomen China auf den Grund. Aust gehört zu den wenigen Journalisten, die ein chinesisches Staatsoberhaupt interviewt haben. Geiges berichtete als „Stern“-Korrespondent aus Peking. KLÜNGELPÜTZ-THEATER 0152 04 44 33 68 ZUM SCHEUEN REH 0177 887 58 40 Dagmar Schönlebers Rock’n‘Read Fr 1.6. 20.30 Uhr Achtung Kult! Dagmar Schönleber liest zusammen mit der Hausherrin Marina Barth, Katinka Buddenkotte und Christiane Bartel. Nino Haratischwili liest aus „Mein sanfter Zwilling“ Do 28.6. 21.30 Uhr WDR 3 open: WortLaut präsentiert die 1983 in Tiflis geborene und in Hamburg lebende Autorin und Regisseurin, deren jüngster Roman von den dramatischen Folgen der Liebe handelt. Moderation: Ines Dettmann. Musik: COMA. Um 23.05 Uhr ist das Gespräch auf WDR 3 zu hören. HISTORISCHES RATHAUS 0221 995 55 80 KUNSTSALON 0221 93 67 95 30 Literatur in den Häusern der Stadt: Sehnsuchtsorte Festival vom 12. bis 17.6. TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Empfehlungen von Marianne Kolarik 55 Margriet de Moor 15. JUNI > MARGRIET DE MOOR 6. | 7. JUNI > ARABISCHER FRÜHLING Samar Yazbek | Syrien, Chalid al-Chamissi | Ägypten 10. JUNI > CHRISTOPH RANSMAYR 11. JUNI > JOHN VON DÜFFEL 16. JUNI > HERTA MÜLLER Gesamtprogramm und Kartenvorverkauf über www.wuppertaler-literatur-biennale.de Unterhaltungsmusik Grenzen sprengende Helden der New Wave: Palais Schaumburg Im Zeichen des Pop Neben der c/o-pop gibt es weitere Konzerthighlights im Juni Die Amsterdam Klezmer Band hat gerade ihr Bandjubiläum mit einem Livealbum gefeiert, jetzt kann man das CD-Liveerlebnis auch live erleben. Das lohnt sich bei der vielköpfigen Klezmerband auf jeden Fall: Sie vermischen osteuropäische Musik mit Jazzelementen – damit sind sie auf den Balkan Beat BoxCompilations gelandet. Elektronische Sounds sucht man bei ihnen allerdings vergeblich (30.5., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Für die dreiteilige Konzertreihe „King Ludwig“ rücken das King Georg und das Museum Ludwig zusammen. Man trifft sich am 9.6. um 15 Uhr erstmals auf dem Dach des Museums, um niemand geringeres als Stephen Malkmus vor der Domkulisse zu erleben. Der Bandleader von Pavement und The Jicks wird ein Solo-Set spielen. Am 24. Juni um 16 Uhr folgt an gleichem Ort ein Konzert der Peaking Lights, ein Ehepaar aus Wisconsin, dass mit viel Hall die Pophistorie erforscht. Das Etikett DreamPop liegt nahe. Die Musik von Julia Holter, die am 3. Juli den Abschluss der kleinen Reihe bildet, ist auch von Hall durchsetzt, atmet sowohl klanglich als auch strukturell größtmögliche Freiheit, ohne den Popkontext zu verlassen. Spannend und betörend ist das. Pentagram sind zusammen mit Black Sabbath die Väter des Doom-Metal. Während die Briten um Ozzy Osbourne und Tony Iommi in den siebziger Jahren einen Siegeszug antraten, spielten die Amerikaner um Bobby Liebling in ihrem ersten Jahrzehnt nur drei verstreute Singles ein, bevor sich die Band nahezu auflöste. Erst 1984 gab es das erste Album, ihr Legendenstatus reicht indes weit – wahrscheinlich auch bis nach Köln (12.6., 20 Uhr, Gebäude 9). Im Zentrum des Junis steht natürlich die neunte Ausgabe von c/o pop, die vom 20. bis 24. Juni im ganzen Stadtgebiet stattfindet. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Das Line Up ist noch längst nicht komplett, aber einige Acts sind schon bekannt. Aus dem Clubbereich werden Motorcity Drum Ensemble, Steve Bug, Roman Flügel, Robag Wruhme, und viele andere erwartet. Die ehemalige Kölnerin Dillon präsentiert sich eher im Konzertformat. Aus Norwegen kommen Kakkmaddafakka angereist. Das Duo Prinzhorn Dance School sollte bereits vor zwei Monaten in Köln spielen, musste aber krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Nun versuchen sie einen zweiten Anlauf. Joan as Police Women darf einen neuen Spielort der c/o-pop einweihen – das Millowitsch-Theater. Ganz besonders darf man sich auf Palais Schaumburg freuen, die mit ihrem Debüt 1981 die sogenannte Neue Deutsche Welle in ungeahnte Richtungen öffneten – legendär. Die Schweizer Yello waren Anfang der 80er Jahre ebenfalls im Post Punk zu verorten, auch wenn sie bald andere Wege einschlugen. Bei c/o-pop präsentieren sie „Touch Yello – a virtuell concert“ – was immer das sein mag. Ein Höhepunkt zum Schluss ist sicherlich der Auftritt von Soap & Skin alias Anja Plaschg in der Philharmonie. Die junge Österreicherin erinnert an große Künstlerinnen wie Nico oder Björk, ohne Eigenständigkeit missen zu lassen. choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an [email protected], Kennwort: Stadtgarten Aber es gibt auch eine Musikwelt jenseits von c/o-pop. Das Konzert ist zwar am Abschlussabend des großen Festivals, findet aber nicht in dessen Rahmen statt: The Mars Volta um den Gitarristen Omar Rodriguez-Lopez, und seit einigen Jahren erweitert um John Frusciante, bestens bekannt von den Red Hot Chilli Peppers, bringen ihren komplexen Rocksound auf die Bühne des E-Werk. Live zerlegen sie ihre sowieso schon ausladenden Songs und entgrenzen ihre Stücke mitunter bis zur Unkenntlichkeit – selten zum Nachteil (24.6., 19 Uhr. E-Werk). CHRISTIAN MEYER 56 emmaus ROMANISCHER SOMMER KÖLN ROMANISCHE NACHT 2012 4. – 6. JULI FRAGE GEHEIMNIS FRAGMENT Minguet Quartett Sarband Ensemble Stimmkunst Vladimir Ivanoff WDR Sinfonieorchester Yanka Hékimova Diedier François Mala Punica Pedro Memelsdorff second-hand Möbel, Elektrogeräte, Hausrat, Kleidung, Bücher & mehr … Mo–Fr Sa Winfried Lichtscheidel Agata Lichtscheidel Arditti Quartett Kammerchor Consono Stahlquartett Dresden Le Concert Lorrain Bernhard Haas Joanne Lunn Brückenmusik Geestemünder Str. 42 Tel.: 0221-971 17 31 50735 Köln-Niehl eMail: [email protected] Linie 12: HS „Geestemünder Str.“ www.emmaus-koeln.de www.romanischer-sommer.de Information / Festivalkarten 0151.1079 7015 VVK KölnTicket 0221.2801 Förderverein Romanische Kirchen e.V. 6.6. Mittwoch, 19 Uhr (Einlass) Zigeunernacht Lutherkirche Köln, Südstadt Čači Vorba Ost-Roma-Folk, Polen / Ukraine* Kalyi Jag Olah-Lieder, Ungarn* *WDR3-Live-Mitschnitt + Gypsydelic DJ-Party (Eintritt 18,-/ erm. 12,-) 8.6. Freitag, 19 Uhr (Einlass) Swing-Nacht Lutherkirche Köln, Südstadt Triska Ensemble Sinti Swing / Aachen Film: »Django Reinhardt - A Jazz Tribute« + Global Swing DJ-Party (Eintritt 14,-/ erm. 9,-) Ort: Martin-Luther-Platz 4, 50677 Köln Tickets: Buchhandlung am Chlodwigplatz Vorbestell.: Südstadt-Leben e.V., Tel: 0221 3762990 / www.suedstadt-leben-koeln.de Lecker Essen & Trinken an allen Tagen! 15–18 Uhr 10–14 Uhr 7.6. Fronleichnam ab 14 Uhr Open-Air-Festival Kennedy-Ufer, Köln Deutz LVR-Wiese, gegenüber der Kölner Altstadt Kalyi Jag Oláh-Lieder, Ungarn Markus Reinhardt Ensemble + Freunde / Sinti Jazz, Köln Joscho Stephan Trio Sinti Swing, Mönchengladbach Čači Vorba Ost-Roma-Folk, Polen / Ukraine Romani Rajna Rheinisches Balkan-Ensemble, NRW Piroschka Triska & Tabor Zigeunerlieder, Aachen Drago Riter Ensemble Ex-Jugo Gypsy-Folk / Köln Bachtale Terne Roma-Jugendchor, Köln Tsigadje Zigeunerromatik / Köln Westside Sinti Music Gypsy Rap / NRW TamBa Bo Roma-Kinder, Köln Eintritt frei / Spenden willkommen! • Veranstalter Humba e.V. und Südstadtleben e.V., Köln • Gefördert vom LVR Landschaftsverband Rheinland • Stadt Köln • Kath. Seelsorge für Roma, Sinti u.v.G. • Schirmherr: Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vors. Landschaftsversammlung Rheinland www.zigeunerfestival.de 57 Popkultur in NRW Impression vom Open Source-Festival, Foto: Rainer Rudolf Festival Die Lokalmatadoren Chupacabras machen sich ihr eigenes Bild von Weltmusik Grün im Rasen fläzen Fabelhaft Von Christian Werthschulte Rockfestivals sind die manifestierte Verschwendung – über 600 Tonnen Müll wird jedes Jahr allein bei Rock am Ring erzeugt. So ernst muss man es mit dem Hedonismus dann auch nicht nehmen, also setzen wir dieses Jahr auf Nachhaltigkeit. Dosenbier, Wegwerfzelt und Grillkohle müssen zu Hause bleiben, denn alle Festivals dieser Kolumne sind per Regionalzug erreichbar. Aber zuerst die Verkehrsdurchsage. Zwei Städte kann man dieses Jahr leider weitläufig umfahren: Duisburg und Bonn. Das Duisburger „Traumzeit“ wird leider aufgrund von Sponsorenmangel dieses Jahr nicht stattfinden. Das 30. Jubiläum der kostenlosen Bonner „Rheinkultur“ muss jedoch mangels Unterstützung durch die Stadt bei „Diese Festivals sind nicht dem gleichzeitig gestiegenem Aufwand für Mythos des Festivalcampens Sicherheit und Logistik ausfallen. Das verfallen“ ebenfalls kostenlose „Pfingst-Open-Air“ in Essen-Werden, das letztes Jahr Probleme mit den nach der Loveparade verschärften Sicherheitsauflagen hatte, findet dagegen wieder statt und hat mit der Soullegende Sharon Jones & The Dap Kings auch einen fulminanten Headliner am Start. Auch die beiden großen Elektronikfestivals sind nicht dem aus dem Woodstocker Urschlamm entstiegenen Mythos des Festivalcampens verfallen, sondern bemühen sich um guten Anschluss. Dabei hat man sich auf eine Arbeitsteilung verständigt. Das Düsseldorfer „Open Source“ gibt sich dieses Jahr distinguiert. Das Minimal Concrète-Ensemble von Brandt Bauer Frick bittet ebenso zum Tanz wie Mouse on Mars, deren Liveshows avanciertes Klangbasteltum mit Breakbeats vereinen. Das Dortmunder „Juicy Beats“ ist dagegen für die große Party zuständig. Die Berliner Modeselektor und ihr Four-to-the-Floor-Techno dürften auf der internationalen Bekanntheitsskala mit Maßeinheit Kraftwerk mittlerweile im oberen Drittel zu finden sein. DJ Koze belegt seit Jahren Spitzenplätze in der Rangliste der beliebtesten DJs und teilt sich die Bühne mit erfahrenen Lokalgrößen, die schon einen Monat vorher zur Party „Unter den Tribünen“ des Westfalenstadions bitten. Und wer seine Elektronik lieber im kleinen Festivalrahmen genießt, besucht halt die Kölner „c/o pop“, wo die Elektro-Songwriterin Dillon oder die NDWElektronikpioniere Palais Schaumburg intime Konzerte spielen. Aber auch die Gitarren-Fans werden im Nahverkehrsradius fündig. Das Münsteraner „Vainstream“ bucht die Speed-Metal-Ikonen von Slayer neben die wiedervereinigten Funk-Punks Refused und lässt so Nostalgie, Tradition und den ewigen Appeal der Halfpipe eine wertkonservative, aber dennoch verführerische Mischung eingehen. Apropos „wertkonservativ” – die schönsten Verschiebungen klassischer Bluesschemata findet man im Moment in der Musik Nordafrikas. Die Gimbri, ein nordafrikanisches Saiteninstrument, ist eines der beiden Instrumente der Formation Yemen Blues, bei der Blues, afrokubanische Rhythmen und arabische Melodien so wunderbar durcheinanderpurzeln, dass sie beim Bochumer „Ruhr International“ schon fast fehl am Platz sind. Christian Werthschulte Diese Musik ist ,truly outernational’ und dennoch mit lebt in Dortmund und VRR-Ticket zu erreichen. mag Pop „SummerStage“ ist das jährliche „Sommerfest“ des WDR-Programms Funkhaus Europa. Wie in 2011 verschreibt man sich am 23. Juni ab 15 Uhr wieder ganz der Música Latina. Unter dem Titel „¡A Fuego!“ werden bei hoffentlich wenigstens südeuropäischen Temperaturen im Tanzbrunnen eine Reihe bekannter und weniger bekannter Bands das Publikum zu einer heißen Party animieren. Zum dreizehnten Mal findet das Festival statt, und von Anfang an war der Tanzbrunnen der ideale Ort für die Latino-Party. Bei der Premiere im Jahr 2000 spielte hier Habíb Koíté, dessen wunderbares Stück „Din Din Wo“ auch Otto Normal-Hörern als Beispielsong von Windows Vista bekannt ist, vor zwei Jahren traten die Balkan Beat Boxer Shantel und der ReggaeMusiker Patrice hier auf. Für dieses Jahr sind als Headliner Che Sudaka, Chupacabras und Elito Revé angekündigt, weitere Acts sollen folgen. Ein Ratgeber zur nachhaltigen Feierei im Festivalsommer Das Open Air-Festival feiert südamerikanische Sounds aller Art Die ehemalige Straßenband Che Sudaka hat sich 2002 in Barcelona gegründet. Ihre Mitglieder kommen ursprünglich aus Argentinien und Kolumbien, ihr Musikstil ist Mestizo, und sie werden häufig mit Manu Chao verglichen. Bei ihnen verbinden sich Reggae, Ska und Rock mit südamerikanischen Klängen. Im Vergleich zu Che Sudaka sind Elito Revé y su Charangón schon steinalt. Zwar ist der Bandleader wesentlich jünger als die Band, aber das vielköpfige kubanische Orchester gibt es bereits seit den 50er Jahren. Gegründet hat es Elitos Vater, nach dessen Tod im Jahr 1997 hat der Sohn das „Familienunternehmen“ erfolgreich weitergeführt. Prägend sind für das Orchester, aus dem in den letzten Jahrzehnten viele der bekanntesten kubanischen Musiker hervorgegangen sind, nach wie vor die schnellen Rhythmen des Changüi. Die Chupacabras aus Köln haben sich nach einem neuzeitlichen Fabelwesen benannt. Die Band existiert wie Che Sudaka seit 2002. Die acht Musiker kommen aus Mexiko, Peru, Spanien, Griechenland und Deutschland – und ebenso vielseitig ist ihre Musik. Heimisch geworden sind sie inzwischen in der Domstadt und sind damit die Lokalmatadore des Festivals. Mit ihrer Melange aus Ska, Cumbia, Reggaeton, Salsa, Funk & Rock werden sie das Publikum sicher ohne Schwierigkeiten aufwärmen. Während des Festivals wird es auch ein Rahmenprogramm mit dem SummerStage-Markt, Workshops, ein Kinderprogramm sowie kulinarische Spezialitäten aus aller Welt geben. Abends geht es direkt im Anschluss an das Konzert mit der traditionellen Aftershow-Party im Gloria weiter. In diesem Jahr konnte man als Headliner DJ Uproot Andy für ein Set gewinnen. Wer dessen Talente vortesten will, sollte sich sein „Guacharaca Migration“-Mixtape von 2009 anhören. Unwiderstehliche Clubsounds im World Music-Gewand serviert er auf den Plattentellern. Unterstützung erfährt DJ Uproot Andy alias Andy Gillis von dem Funkhaus Europa Sound System mit DJ Daferwa, DJ Kosta Kostov und DJ Don Cholo und Special Guests, VJ Sushi Electra sorgt für die stimmungsvolle Illumination der Party. CHRISTIAN MEYER „¡A Fuego!“ – SummerStage 2012 im Tanzbrunnen I 23.6., Einlass 14 Uhr, Beginn 15 Uhr; After-Show Party im Gloria ab 22 Uhr I www.summerstage.de c/o pop: 21.- 24.6, Köln I Juicy Beats: 28.7., Dortmund I Open Source: 30.6., Düsseldorf I Pfingst Open-Air: 28.5. Essen-Werden I Ruhr International: 26.5.–27.5, Bochum I Unter den Tribünen: 30.6., Dortmund I Vainstream: 9.6., Münster choices verlost 5x2 Karten. E-Mail bis 18.6. an [email protected], Kennwort: Fuego 58 30. Juni 2012 | 20 Uhr Konzert 42 Farbenmaschinen INTERNATIONAL MUSIC FESTIVAL 20 – 24 JUNE 2012 COLOGNE WWW.C-O-POP.DE Sian Sm ith WDR Funkhaus am Wallrafplatz | Köln osa urs by S teph anie Vassos Nicolaou | Farbenmaschinen (2011/12) Urauff ührung | Kompositionsauftrag von Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik y En orm o us Exti nc t Din Georg Friedrich Haas | “Ich suchte, aber ich fand ihn nicht” (2011) | Kompositionsauftrag von Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik Tota ll Gérard Grisey | Partiels (1975) Ensemble musikFabrik Emilio Pomarico | Dirigent Karten: Einzelpreis 15 €, ermäßigt 7,50 € | Vorverkauf bei KölnTicket über www.KoelnTicket.de oder über die Hotline +49 (0)221 2801 Infos unter: www.musikFabrik.eu NICOLAS JAAR / PALAIS SCHAUMBURG / TIM BENDZKO KATZENJAMMER / SOAP & SKIN / JOAN AS POLICE WOMAN TOTALLY ENORMOUS EXTINCT DINOSAURS / TERRANOVA KAKKMADDAFAKKA / DILLON / JOHN TALABOT / GHOSTPOET MATIAS AGUAYO / KYLE HALL / PACHANGA BOYS ... Mit der Unterstützung des Programms „Kultur“ der Europäischen Union. Musik-Kalender TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten BÜRGERHAUS STOLLWERCK 0221 99 11 80 You-Go! Gospel Sommer 2012 Sa 30.6. 18 Uhr GEBÄUDE 9 0221 589 194 14, Beginn 20 Uhr Awolnation Mi 6.6. Pentagram Di 12.6. Gravenhurst So 24.6. GLORIA 0221 28 01 Jugend kulturell Förderpreis „Acoustic Pop“ Di 12.6. 19.30 Uhr c/o pop: Kakkmaddafakka Do 21.6. 23.45 Uhr c/o pop: Totally Enormous Extinct Dinosaurs Fr 22.6. 23.45 Uhr DIE KANTINE 0221 167 91 60 Saori Jo Sa 30.6. 20.30 Uhr E-WERK 0221 967 90, Beginn 20 Uhr Sportfreunde Stiller Sa 23.6. The Mars Volta So 24.6. Wolfmother TIPP Mo 25.6. The Temper Trap Di 26.6. Jack White Mi 27.6. KÖLNER PHILHARMONIE 0221 280 280 Joan Baez TIPP Sa 2.6. 20 Uhr F. Zeijl/H. Eppendorf/O. Schwarz/R. Schottstädt/M. Wittgens/GürzenichOrchester Köln/C. Zacharias: Haydn, Messiaen, Poulenc So 3.6. 11 Uhr, Mo 4.6./Di 5.6. 20 Uhr Tetraktys String Quartet: Beethoven, Ginastera, Skalkottas So 3.6. 16 Uhr P. Aimard/Orchestra of the Age of Enlightenment/S. Rattle: Debussy, Fauré, Ravel Fr 8.6. 20 Uhr S. Reinthaller/K. Pagmar/A. Haan/ Deutsches Fernsehballett/Deutz-Chor Köln/Nordwestdeutsche Philharmonie: Berlin-Paris – Eine musikalische Reise Sa 9.6. 20 Uhr, So 10.6. 16 Uhr Jugend musiziert: Konzert der Bundespreisträger aus NRW So 10.6. 11 Uhr V. Grigolo/P. Yende, Slowakische Sinfonietta: u. a.: Verdi, Mozart, Puccini Di 12.6. 20 Uhr ohrenauf!-Kinderkonzert: Strauss Mi 13.6. 9.30/11.30 Uhr K. Zimerman, Hagen Quartett: Bacewicz, Janáček, Schumann Do 14.6. 20 Uhr A. Volodos/WDR Sinfonieorchester Köln: Bartók, Brahms Fr 15.6. 20 Uhr, Sa 16.6. 20 Uhr 6. Kammerkonzert GürzenichOrchester Köln: Françaix, Strauss, Wagner Sa 16.6. 15 Uhr V. Priebus, Ford-Sinfonieorchester: SA · 23. JUNI 2012 KÖLN TANZBRUNNEN · BEGINN 15:00 WWW.SUMMERSTAGE.DE TICKETS: 18,– € VVK / 24,– € AK FUNKHAUS EUROPA HOTLINE 0221 56789 777 RADIO 103,3 CHE SUDAKA · ELITO REVÉ CHUPACABRAS Y MUCHOS MÁS 60 Debussy, Dvořák, Elgar So 17.6. 11 Uhr C. Widmann, T. Tetzlaff, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: Brahms, Haydn, Rihm, Schumann So 17.6. 18 Uhr u. a. WDR Rundfunkorchester Köln: Rombergs The Student Prince in Heidelberg Sa 23.6. 20 Uhr Gürzenich-Orchester Köln: Mahler So 24.6. 11 Uhr, Mo 25.6./Di 26.6. 20 Uhr c/o pop:Soap&Skin So 24.6. 20 Uhr H. Hardenberger, WDR Sinfonieorchester Köln: RimskijKorsakow, Schostakowitsch, Tomasi Fr 29.6. 20 Uhr Vicente Amigo Grupo: Paseo de Gracia Sa 30.6. 20 Uhr KULTURCAFÉ LICHTUNG 0221 80 14 84 50 Songs for the Sleepwalkers Fr 8.6. 20 Uhr Backyard Safari Sa 9.6. 20 Uhr All Mankind Mi 20.6. 21 Uhr Richard de Bastion Sa 24.6. 17 Uhr KULTURKIRCHE 0221 973 10 30, Beginn 20 Uhr Suzanne Vega Fr 8.6. Midge Ure & Band Di 19.6. LUXOR 0221 92 44 60 Callejon Do 14.6. 20 Uhr The Pusher Di 19.6. 20 Uhr Skeletonwitch Mi 20.6. 20 Uhr She Wants Revenge Fr 22.6. 20.30 Uhr STADTGARTEN 0221 28 01 Young Man So 3.6. 20.30 Uhr Lukas Graham Mo 4.6. 20.30 Uhr James Ferraro/Bodyguard Di 5.6. 20.30 Uhr Ack van Rooyen/Frederik Köster Do 7.6. 20.30 Uhr Silberschwein Fr 8.6. 23 Uhr The Black Atlantic So 10.6. 20.30 Uhr Bear in Heaven Mo 11.6. 20.30 Uhr WDR Big Band & Tom Harrell Fr. 15.6. 20.30 Uhr c/o pop: Prinzhorn Dance School/Sun Glitters Mi 20.6. 21 Uhr c/o pop: Einar Stray/Monophona Mi 20.6. 21.30 Uhr c/o pop: Julia Marcell/Kamp!/Yula Fr 22.6. 23 Uhr c/o pop: Canadian Blast Sa 23.6. 23 Uhr c/o pop: John Talabot/The Suicide Of Western Culture Sa 23.6. 23 Uhr Shearwater Sa 30.6. 19.30 Uhr Paseo de Gracia INTERNATIONAL MUSIC FESTIVAL WWW.C-O-POP.DE Vicente Amigo Samstag 30.06.2012 20:00 SOAP&SKIN KÖLNER PHILHARMONIE Krystian Zimerman Hagen Quartett Klavier Grażyna Bacewicz Quintett für Klavier und Streichquartett Nr. 1 Foto: Deutsche Grammophon/Kasskara Leoš Janáček Streichquartett Nr. 1 Robert Schumann Quintett für Klavier und Streichquartett Es-Dur op. 44 Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Philharmonie-Hotline 0221 280 280 61 koelner-philharmonie.de Donnerstag 14.06.2012 20:00 Foto: Evelyn Plaschg SONNTAG / 24. JUNI 2012 / 20:00 : Vicente Amigo Grupo Vicente Amigo git Antonio Fernández git Francisco González perc Patricio Cámara perc Rafael Usero voc Juan Manuel Ruiz b Daniel Navarro dance KölnMusik gemeinsam mit c/o pop Kunst in Köln Yvonne Rainer, Bach from Terrain, Aufführung Judson Memorial Church, NYC, April 1963, © Foto: Al Giese (Ausschnitt); The Getty Research Institute, Los Angeles (2006, M24) Keine Handlung Das Museum Ludwig zeigt das Gesamtwerk von Yvonne Rainer Geht das überhaupt? Die Bedenken zur musealen Präsentierbarkeit von Tanz und Bewegung – sowieso als Live-Aufführung gedacht – verfliegen sogleich in dieser Ausstellung im Museum Ludwig. Thema ist das Werk von Yvonne Rainer, die als Choreographin und Performance-Künstlerin seit den 1960er Jahren einen weltweiten Ruf genießt und auch als Filmemacherin etabliert ist. Das Museum Ludwig zeigt dazu nun Filmaufnahmen, Fotos, Plakate, Partituren und handschriftliche Notizen. Parallel dazu präsentiert das Filmforum ihre Spielfilme (die es aber auch in der Ausstellung zu sehen gibt), und einige ihrer Tanzstücke werden aufgeführt. Die Arbeit von Yvonne Rainer ist nicht von der Bildenden Kunst zu trennen. Zu den Akteuren ihrer Stücke gehören Künstler wie Robert Morris und Robert Rauschenberg. Yvonne Rainer selbst ergänzte beim Pressegespräch, dass ihre Beiträge in den 1960er Jahre doch gerade in Museen aufgeführt wurden. Vor allem in diesen Jahren formuliert sie eine institutionelle Kritik, indem die Akteure das Publikum ignorieren und in den Entscheidungen über ihre Handlungen immer autonomer werden. In Köln ist auch ein Film von Lutz Mommartz zu sehen, der den Auftritt von Yvonne Rainer und Robert Morris im Oktober 1964 in der Kunstakademie Düsseldorf dokumentiert und als gesellschaftliches Ereignis interpretiert: Die Aufführung ist atmosphärisch dicht, irgendwie merkwürdig in der Abfolge der Szenen (man weiß nicht, liegt’s am Regisseur, liegt’s an den beiden Tänzern), mit harten Brüchen Modernes mit Tradiertem verbindend, dann wieder fast banal, und am Schluss wirken die Besucher, die rauchend zusammenstehen, wichtiger als Morris und Rainer. – Aber erst außerhalb der Kunstszene sorgen die Stücke von Yvonne Rainer für Irritation, weil sie die Erwartungen an die Kunstform Tanz unterlaufen. Andererseits setzt die Kunst von Yvonne Rainer zur Zeit von Fluxus und Happening ein. Gänzlich die Grenze zur Performance überschreitet sie in ihren politisch motivierten Arbeiten, etwa im November 1970 in der Judson Memorial Church in New York, wo die Tänzer nackt, mit der Nationalflagge wie einer Schürze um den Hals das Stück „Trio A“ aufführen, welches aus einer Folge kleiner, aber sehr präziser Bewegungen am ganzen Körper besteht. Vom Tanz zum Film zum Tanz Yvonne Rainer wurde 1934 in San Francisco geboren, ab 1957 studiert sie in New York bei Martha Graham und Merce Cunningham, mit deren Konzeptionen sie sich jedoch nicht anfreundet. Unter anderem mit Simone Forti und Trisha Brown gründet sie das Judson Dance Theatre in New York als avantgardistisches Zentrum der verschiedenen Kunstgattungen. Zu den Künstlern, mit denen sie zusammenarbeitet, gehört Carl Andre, einer der Protagonisten der Minimal Art. Rainer selbst hat sich ausgiebig mit dem Verhältnis zur Minimal Art in ihrem Tanz beschäftigt. Da ist der menschliche Körper als Maßstab, da sind die eigentlich lapidaren Handlungen als „Material“, das in genauer Ausführung wiederholt wird. Und da ist das emotionslose Kontinuum der Handlung, ganz ohne Einleitung oder Höhepunkt und ohne jede Erzählstruktur, wie Yvonne Rainer selbst 1965 in ihrem „NO-Manifest“ gefordert hat: „NEIN zu spektakel nein zu virtuosität … nein zur verführung des Zuschauers durch die tricks des performers nein zum exzentrikertum nein zur bewegung oder zum bewegt werden.“ Im Jahr darauf entsteht „Trio A“, ihr vielleicht bekanntestes Stück, als Teil des Tanzabends „The Mind Is a Muscle“, in welchem dann die Tänzer und die Requisiten gleichwertig begriffen sind. Aber gibt Rainer hier noch den Ablauf vor, so lässt sie etwa ab 1970 mit der Gründung der Tanzgruppe Grand Union den Tänzern Freiraum zur Improvisation und gelangt damit an ein (vorläufiges) Ende ihrer choreographischen Tätigkeit, die sie indirekt freilich mit der Hinwendung zum Film fortsetzt. Die Filme wechseln kaum die Einstellung (so ist der Blick aus einem fahrenden Zug zu sehen), aus dem Off ist Sprache zu hören, Schrift wird verwendet, wobei sich erst durch diese indirekten Maßnahmen die Erzählung konstituiert. Und fast immer geht es um zwischenmenschliche Spannungen, die subtil angesprochen sind. Die Filme, die unterschiedliche Ebenen von Erinnerung, soziologischer Theorie und Gegenwart ineinander blenden, teilen noch deutlicher mit, wie vielschichtig Rainers Kunst überhaupt ist und dass sie selbst auch Theoretikerin, Aktivistin und Feministin ist. Und als sie 2000, auf Einladung von Michael Baryshnikov, in New York ihre choreographische Arbeit nach 25 Jahren wieder aufnimmt, greift sie die Themen und einzelne formale Elemente wieder auf, wobei sie nun die Bühne überwindet und das Publikum selbst zu Akteuren macht. Freilich, schnell ist all das nicht zu begreifen, man muss sich Zeit für diese Ausstellung nehmen. Aber dann passiert noch etwas anderes: Wenn man den Parcours, die verschiedenen Kojen, Kinos und Räume, in denen die Filme der Tanzperformances mit und von Yvonne Rainer und ihre Spielfilme weitgehend im Dunkel vorgeführt werden, wieder verlässt und an der Treppe vorbei zur Amerikaner-Sammlung hin läuft, dann erhält man ein neues Gespür für Warhols „Brillo“-Kartons, John di Andreas „Studioscene“ und erst recht für Kienholtz’ „Portable War Memorial“ von 1968. Und umgekehrt bestätigt diese Erfahrung: Die choreographische Kunst von Yvonne Rainer lotet nicht nur die Aktivität des Körpers aus, sondern sie wirft einen genauen Blick auf die Gesellschaft. THOMAS HIRSCH „Yvonne Rainer – Raum, Körper, Sprache“ I bis 29. Juli im Museum Ludwig www.museum-ludwig.de 62 Hans Arp. Wolkenpumpen bis 27. Januar 2013 Kunstkammer Rau: Köstlich! Stillleben von Frans Snyders bis Giorgio Morandi bis 14. Oktober 2012 Mit freundlicher Unterstützung Die Eroberung der Wand. Nazarenerfresken im Blick der Gegenwart bis 9. September 2012 Pures Holz Pures Vergnügen Joachim Manz. Bauspiele bis 7. Oktober 2012 Samstag, 23. Juni 2012, 19 Uhr, Neubau SWR2 Kulturnacht: Kunst, Klang, Raum Dadaistische Prosa und Lyrik vom Feinsten, interpretiert von Boris Aljinovic alias TATORT-Kommissar Felix Stark. Klangerlebnisse in der einzigartigen Architektur Richard Meiers und ihrer besonderen Akustik mit Musik von Liszt, Ravel, Brahms, Schumann, Debussy und Satie. 29. Juni bis 5. Juli 2012 7. Rolandseck-Festival Künstlerische Leitung: Guy Braunstein, 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, und Ohad Ben-Ari. Meisterklasse von Chaim Taub mit Mitgliedern des West-Eastern Divan Orchestra H×T*QN\IGPKG²GT $GVVGP$KQOCVTCV\GPW PF(W VQPU Hans-Arp-Allee 1 · D-53424 Remagen Tel +49 (0) 2228 9425-0 · www.arpmuseum.org www.facebook.com/arpmuseumbahnhofrolandseck Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr der N atur z In u Hause. www.wolfes-wolfes.de #FGPCW GTCNNGGŖ$QPPŖ6GN 63 Kunst in NRW MUSEUM MORSBROICH, LEVERKUSEN MAISON DE PLAISANCE ROSEMARIE TROCKEL PALOMA VARGA WEISZ 17. JUNI – 30. SEPTEMBER 2012 El Greco, Laokoon, 1910-14, Öl/Lw, National Gallery Washington; Museum Kunstpalast Düsseldorf www.museum-morsbroich.de Alte Meister El Greco in Düsseldorf und Cornelis Bega in Aachen Von Thomas Hirsch Meist gehören die Ausstellungen alter Kunst zu den herausragenden kulturellen Ereignissen. Auf zwei Malerei-Schauen in NRW trifft dies jedenfalls zu. Sowohl El Greco im Museum Kunstpalast in Düsseldorf als auch Cornelis Bega im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen waren, „Ein Fest für El Greco“ jeweils über Jahre vorbereitet, lang gehegte Wünsche weit über Kunsthistoriker-Kreise hinaus. El Greco, der als Domenikos Theotokopoulos 1551 auf Kreta geboren wurde und in seiner Wahlheimat Toledo 1614 starb, steht für spektakuläre Lichtinszenierungen mit einer Theatralik des Religiösen sowie für grandiose Portraits von Kirchenfürsten. Zu den Meisterwerken, die nun als Fest für El Greco in Düsseldorf zu sehen sind, gehören das „Letzte Abendmahl“, die „Maria Immaculata“ und auch sein ultimatives Hauptwerk, der „Laokoon“. Was ist das Besondere an diesem Manieristen, der zu Lebzeiten gar nicht mal so erfolgreich war und als Auftragsmaler einzelne Themen und Motive sozusagen in Serie wiederholt hat? Einzigartig ist seine Malerei, mit der er die Körper mit einer Haut wie aus Gummi längt und die Stofflichkeit von purpurnem Samt suggeriert. Das Licht bricht durch wolkiges Dunkel, gekoppelt an Pathosgesten vor einer Landschaft oder einer kleinteiligen Stadtansicht. El Greco fügt unterschiedliche Zeit- und Handlungsebenen zusammen, ist eklektizistisch und darin originell und wirkt mit seiner Kunst aufrüttelnd. In Düsseldorf werden diese Qualitäten noch herausgearbeitet, indem El Greco etlichen Künstlern der Moderne gegenübergestellt ist, die auf seine Expressivität und seine Motivik Bezug nehmen und von ihm teils unmittelbar inspiriert wurden. Eigentlich könnte der zweite Alte Meister nicht unterschiedlicher sein. Wo allein die Nennung von El Greco begeisterte Zustimmung auslöst, herrscht bei Cornelis Bega ratloses Schulterzucken. Er ist nun also eine echte Entdeckung. Und inhaltlich: Während beim manieristischen Südländer El Greco alle Innerlichkeit extrovertiert, in gleißendem Licht und noch symbolisch ausgerufen wird, beschränkt sich der spätbarocke Nordländer Begas auf still-nüchterne realistische Schilderungen mit großen Schattenanteilen. Er zeigt Genreszenen mit Bauern, Paaren und Musikanten in nahezu leeren Räumen und mit einer verhaltenen Rhetorik. Aber genau damit gelingt es Bega, zu psychologisieren und gesellschaftliche Aussagen zu treffen. Cornelis Bega (1631-1664) war wie sein Zeitgenosse Jan Steen Schüler von Adriaen van Ostade. An seiner Wirkungsstätte Haarlem war er zu Lebzeiten nur Wenigen bekannt, vielleicht weil er mit seinen Gemälden, Zeichnungen und Radierungen die menschliche Bescheidenheit nie aufgegeben hat. Er deutet subtil Affekte, soziale Armut und körperliche Erschöpfung an. Die Kargheit des Interieurs korreliert mit der Palette aus Grauund Brauntönen, und dann passiert etwas Wundervolles: Plötzlich entdeckt man malerische Nuancen, Feinheiten der tonalen Abstufung und sieht nun auch, wie feinnervig und aufmerksam die Gesichter festgehalten sind und sich aus der kleinen Geste Bedeutung und Beispielhaftigkeit entfalThomas Hirsch ten. Also, so wie El Greco das Himmelreich zelebriert, so sind Kunsthistoriker, Kudie Bilder von Cornelis Bega ganz von dieser Welt. rator und Journalist. „El Greco und die Moderne“ I bis 12. August I Museum Kunstpalast, Düsseldorf www.smkp.de Gefördert durch „Cornelis Bega – Eleganz und raue Sitten“ I bis 10.6. Suermondt-Ludwig-Museum Aachen I www.suermondt-ludwig-museum.de 64 Kunst-Termine Köln Wilhelm Schürmann, Steinhammerstraße/Ecke Karolinenstraße 23.8.1979 (Ausschnitt), © W. Schürmann, courtesy SK Stiftung Kultur Der Kunst-Kalender Köln Museum für Angewandte Kunst www.museenkoeln.de Clages www.mariettackages.de Architekturteilchen, bis 19.8. Di-So 11-17 Uhr Shila Khatami, 1.6.-14.7. Di-Fr 13-18, Sa 13-17 Uhr Käthe Kollwitz Museum www.kollwitz.de Figge von Rosen Galerie www.figgevonrosen.com Kolumba www.kolumba.de thoughts, bis 31.8. Mi-Mo 12-17, Do 12-19 Uhr Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Siegfried Anzinger, bis 14.7. Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr KunstRaum H&H www.KunstRaumHH.com Photographische Sammlung/SK Stiftung www.sk-kultur.de Galerie Heinz Holtmann www.galerie-holtmann.de Wilhelm Schürmann, bis 12.8. Petra Wittmar: Medebach, bis 12.8. Do-Di 14-19 Uhr Uta Päffgen, 3.6.-11.7. Di-Sa 11-18 Uhr Projektraum Knut Osper www.projektraumknutosper.de Rama und Sita, bis 21.10. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Werner Pokorny, bis 10.6. Mi-Fr 12-19, Sa 12-16 Uhr Römisch-Germanisches Museum www.museenkoeln.de Galerie Pamme-Vogelsang www.pamme-vogelsang.de Die Rückkehr der Götter, bis 26.8. Di-So 10-17 Uhr Bart Vandevijvere, bis 23.6. Di-Fr 12-18, Sa 11-15 Deutsches Sport & Olympia Museum www.sportmuseum.de Galerie Reckermann www.galeriereckermann.com Trikottausch, bis 8.7. Di-Fr 10-18, Sa/So 11-19 Uhr Thomas Virnich, bis 7.7. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Kölnisches Stadtmuseum www.museenkoeln.de Thomas Rehbein Galerie www.rehbein-galerie.de Raffael Becker, 1.6.-29.7. Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr Jared Buckhiester, bis 30.6. Di-Fr 11-13/14-18, Sa 11-16 Uhr Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum Galerie Stefan Röpke www.galerie-roepke.de Galerie Daniel Buchholz www.galeriebuchholz.de Kunstmuseum Bochum Galerie Julia Garnatz www.juliagarnatz.com Felix Gephart, bis 10.6. Mo-Fr 13-19, Sa 12-16 Uhr Artisten der Linie, bis 10.6. Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr 2 Jun 26 Aug 2012 David Ostrowski, bis 16.6. Di-Fr 11-18, Sa 12-17 Uhr Yvonne Rainer, bis 29.7. Ein Wunsch bleibt immer übrig, 3.6.-4.11. Di-So 10-18 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum www.museenkoeln.de Frühe Fotos / Späte Schäden. Fotoarbeiten und Skulpturen Abbildung: Johannes Brus “Fünf Bildhauer ”, 2004–2006, Foto: Mick Vincenz, Essen © VG Bild-Kunst, Bonn 2012 Wilhelm Loth, bis 10.6. Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr Johannes Brus Aleksandar Duravcevic, bis 16.6. Di-Fr 10-13/14-18, Sa 11-16 Uhr Galerie Schmidt Maczollek www.schmidtmaczollek.com „Automaton“, bis 30.6. Mark Leckey, bis 30.6. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Hanspeter Hofmann, bis 24.6. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Galerie Gisela Capitain www.galeriecapitain.com Galerie Thomas Zander www.galeriezander.com Monika Sosnowska, bis 22.6. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Anthony McCall, bis 24.6. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Kunstmuseum Bochum Kortumstraße 147 44787 Bochum Telefon +49 234 9104230 Empfehlungen von Thomas Hirsch kunst museum bochum .de Lesen Sie auch über die Yüksel Arslan-Retrospektive in der Düsseldorfer Kunsthalle, unter www.choices.de/kunst 65 Rund ums Rad Aufgesattelt Die ideale Zeit zum Radeln ist angebrochen Der Frühling hat zwar sehr langsam, doch jetzt unbestreitbar seinen Einzug auch in unsere Breitengrade erhalten. Spätestens jetzt ist Zeit, das Rad aus dem Keller zu holen, die Ketten zu ölen und die Reifen aufzupumpen. Alltagsbesorgungen per Rad zu erledigen, verschafft einem eine Portion Frischluft und macht und hält Sportmuffel nebenbei fit. Köln ist mit serviceorientierten Radläden glücklicherweise gut ausgestattet: Die meisten bieten neben neuen Rädern auch eine Werkstatt sowie benötigtes Zubehör an. Zum Beispiel stabile Schlösser. Die sollte jedeR sich ans Rad ketten, der nicht binnen Wochen oder Tagen vor gähnender Leere stehen möchte, wo Stunden zuvor noch das geliebte Radl lehnte. Radler, die mit Kinderanhänger unterwegs sind oder beim Ausflug ins angrenzende Bergland auch mal Steigungen bewältigen müssen, können mittlerweile aus einem großen Angebot an E-Bikes wählen: Ein akkubetriebener Motor sorgt für bequemes Fahren, der eigene Kraftaufwand ist deutlich geringer als beim herkömmlichen Rad. Neu beim alteingesessenen „Stadtrad“ in der Südstadt ist die Werkstatt in der Alteburger Straße. Hier geht man auf die technischen Erfordernisse des Rades und die noch so kleinteilig erscheinenden Fragen und Wünsche des Fahrers ein. Neue Räder und Zubehör sind weiterhin im Geschäft in der Bonner Straße erhältlich. Probefahrten können hier gerne unternommen werden, außerdem ist das Ausleihen eines Elektrofahrrads übers Wochenende möglich. Auch das „Nippeser Radlager“ bietet neben hochwertigen Kinder- und Alltagsrädern Elektrofahrräder sowie umfangreiches Zubehör an. In der Werkstatt sowie im Geschäft stehen, nach persönlicher Erfahrung der Redaktion, fachkundige Mitarbeiter mit sehr guten Serviceverständnis zur Seite. Im Sülzer Meisterbetrieb „Auf Draht“ gibt es neben einer umfangreichen Auswahl an Neurädern und Zubehör eine unkompliziert arbeitende Werkstatt. Wer in Uni-Nähe strandet, kann auf der Stelle einen Termin zur Reparatur bekommen. Besonderheit hier: Fahrradausflüge auf Elektrofahrrädern. Am 2. Juni um 14.45 Uhr zum Beispiel findet der nächste statt, zu dem eine kurze Anmeldung erforderlich ist. Infos unter 0221 44 76 46. ern mit Str g e m m om wi h . c s Elektrofahrrad h Ic bringt Energie aus der Steckdose sinnvoll auf die Straße. Macht mobil und rückt auch weiter entfernte Ziele in erreichbare Nähe. Lässt befreit genießen und immer frisch ankommen. Einfache Handhabung, wartungsarme Technik. 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Zur Überbrückung von Reparaturwartezeiten kostenloses Ausleihen von Rädern Radlager Sechzigstraße 6 I Köln I 0221 73 46 40 www.radlager.de Das Lehrerviertel Nippes braucht natürlich einen zuverlässigen Fahrradladen mit Neuware und „Schnäppchen“ auf Draht Weyertal 18 I Köln I 0221 44 76 46 www.aufdraht-koeln.de Das Radgeschäft in Uni-Nähe: Eine Werkstatt und hochwertige Neuware sowie regelmäßig Sonderangebote. Mo bis Do 21.30, ab 4.6. Gratis und nicht umsonst Kölns Sommernachtsraum: Zum 15. Mal ruft das Atelier Theater zwischen Juni und August junge KabarettistInnen und Comedians auf seine „WirtzHaus“-Bühne. Jeden Montag startet ein neuer Act, um dann jeweils bis Donnerstag mit Ausschnitten und extra fürs Atelier Theater gebauten Szenen und Sketchen das Publikum zu begeistern. Ein unnachahmlicher Lach-Mix für alle, die vor dem Zubettgehen gerne träumen, schmunzeln jl oder losprusten. Infos: 0221 24 24 85 GLORIA 9./13./17.6. Gloria Fußballsommer „It’s not what you see, it’s where.“ Auch zur EM 2012 lädt Kölns kultigster Innenstadtclub zum kollektiven Fußballgucken mit vorbildlichem Bar-Service, Klimaanlage und Großbildwand. Los geht’s am 9.6. mit „Deutschland gegen Portugal“. Einlass ist jeweils um Punkt 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. jl Infos: 0221 2801 PANTHEON BONN Sa 23.6. Sebastian Pufpaff Traualtar, und eine interessante Frau tritt in sein Leben. Was jetzt, Herr Ehehasser? Jürgen Wölffer von den Berliner Boulevardbühnen treibt Markus Majowski samt Ensemble in dieser Curth-Flatow-Komödie zur Höchstform an. Ein kluger, schneller und gewitzter Abend über die Liebe und jl andere Missverständnisse. Infos: 0221 258 01 53 THEATER AM SACHSENRING Do 14.6. 20 Uhr Szenen einer Ehe – Premiere Ingmar Bergmanns Filmklassiker elektrisiert die Zuschauer auch auf der Theaterbühne. Johann und Marianne sind seit zehn Jahren verheiratet. Für eine Homestory für eine Zeitschrift werden die beiden als Musterpaar gezeigt. Erst als das Gegenbeispiel ihrer Freunde bringt Marianne zum Nachdenken. Sie will mit ihrem Mann über ihre Probleme sprechen, findet aber kein Echo. Stattdessen offenbart er ihr, dass er ein Verhältnis mit einer jungen Studentin hat. Beide müssen sich eingestehen, dass sie nicht mehr dieselbe Sprache sprechen. Infos: 0221 31 50 15 sm Konzert E-WERK Mo 25.6. 20 Uhr Wolfmother Natürlich Rad Bonn Annabergerstr. 237 I Bonn-Friesdorf I 0228 931 95 75 www.natuerlichrad.de Hier werden Fahrräder auch noch gebaut: Maßfertigung, außerdem Singlespeeder, Einräder, Rennräder und mehr. Neben fachkundiger Beratung gibt es alle Komponenten, Ersatzteile, Bekleidung und Zubehör. Weiss Rad + Service Deutzer Freiheit 72 I Köln I 0221 81 20 64 www.weissradundservice.de Bei Weiss Rad + Service werden Neuräder angeboten, Fremdräder repariert, Räder vermietet sowie Erstinspektionen durchgeführt. Probefahrten und Einzelanfertigungen ebenfalls möglich. TEXT/ ZUSAMMENSTELLUNG: NATHALIE CAESAR Kurz nach der zweitägigen „Prix Pantheon Gala“ in der Bonner Oper tritt Sebastian Pufpaff, Prix-PantheonPreisträger 2010 und Ex-Mitglied des im Atelier Theater groß gewordenen „Bundeskabaretts“, im Stammhaus zum satirischen Lagebericht an. „Lasst uns eine Reise tun, frei nach dem Motto: Erwarte nichts, dann wirst Du angenehm überrascht. Der Abend fängt irgendwo an und hört irgendwo auf und was dazwischen geschieht, kann man schlecht in Worte fassen. Fragen die man schon immer fragen wollte und Antworten, die man eigentlich nie hören sollte.“ jl Infos: 0228 21 25 21 choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 15.6. an [email protected], Kennwort: Pufpaff THEATER AM DOM 1.-30.6. Der Mann, der sich nicht traut Wie das so ist: Der Standesbeamte Wolfgang Jäger schimpft privat leidenschaftlich auf die Ehe. Dann kommt es für den braven Beamten knüppeldick. Der Sohn will vor den 67 Die australische Rockband gibt sich die Ehre. Ihr Debütalbum „Wolfmother“ begeisterte 2006 die Massen. Ebenso der Nachfolger „Cosmic Egg“. Nun, nachdem sie vor zwei Jahren eine ziemlich erfolgreiche Europa-Tour absolviert haben und sich nebenbei auch noch den Traum eines jeden australischen Rockmusikers erfüllten und als Vorband von AC/DC auftraten, beglücken sie wieder Deutschland mit ihrer Präsenz. Im Gepäck haben sie ein paar Klassiker aus den ersten beiden Alben und ein bisschen neues Material. sm Infos: 0221 28 01 PHILHARMONIE KÖLN Sa 2.6. 20 Uhr Joan Baez Auswahl Im Januar feierte die Grande Dame der amerikanischen Folkmusic ihren 70. Geburtstag. Aber noch heute verzaubert ihre glockenklare Stimme wie damals in den 60er Jahren, als sie gemeinsam mit Legenden wie Bob Dylan für eine bessere Welt. sm TANZBRUNNEN Fr 8.6. 19 Uhr James Morrison Nach den Erfolgen der ersten beiden Alben hat sich der Brite eine kleine Schaffenspause gegönnt. Eine Zeit, die für ihn persönlich sehr wichtig war. Er wurde Vater und musste gleichzeitig seinen Vater zu Grabe tragen. Die Emotionen und Erfahrungen hat er in seinen Liedern verarbeitet. 2011 erschien sein langerwartetes drittes Studioalbum und stürmte auf Anhieb in Großbritannien die Charts. Auf „The Awakening“ präsentiert sich der Sänger als reiferer Sänger und Songschreiber und präsentiert wieder eine Reihe von Songs, in denen ganz viel Blues und Soul steckt. sm Infos: 0221 28 01 TANZBRUNNEN Sa 23.6. 14 Uhr Summerstage 2012 Auch dieses Jahr bietet die Summerstage von Funkhaus Europa wieder ein Highlight nach dem anderen an. Unter anderem sind die Chupacabras aus Köln mit dabei. Mit ihrer unwiderstehlichen Mischung von Salsarock, Ragga oder leichtfüßigen Ska-Beats gehören sie zu den echten Party-Highlights in ihrer Heimatstadt. Für ausgelassene Tanzlaune dürfte Elito Revé mit seiner kubanischen Bigband sorgen. Die Combo wurde in den 50er Jahren von seinem Vater Elio Revé gegründet. Die Bigband stammt aus dem östlichsten Teil Kubas, Guantanamo, und mischt spanische und französische Einflüsse mit den AfroRhythmen der Sklaven auf den Zuckerrohrplantagen. Die insgesamt 16 Musiker sorgen so stets für schweißtreibende Abende, an denen die Fußsohlen vom sm Tanzen brennen. Infos: 0221 28 01 Literatur KUNSTSALON 12.-17.6. Literatur in den Häusern der Stadt Seit 2001 initiiert der KunstSalon ein Literatur-Festival, das sich durch seine unkonventionellen Veranstaltungsorte von anderen Buch-Präsentationen unterscheidet. Ob im Loft, im Garten oder im Wohnzimmer – es ist die persönliche Atmosphäre bei privaten Gastgebern, die der anspruchsvollen Reihe ihren Reiz verleiht. Thema in diesem Jahr ist „Die Sehnsucht“, eine Antriebskraft, die den Menschen sowohl beflügeln als auch paralysieren kann. Darum drehen sich im weitesten Sinn die Werke von Schriftstellern wie Hanns-Josef Ortheil, Martin Mosebach, John von Düffel und Katharina Hacker, die von bekannten Vorlesern wie Christian Brückner, Matthias Habich oder Peter Lohmeyer interpretiert werden. mk Infos: 0221 93 67 95 30 Kunst GALERIE GISELA CAPITAIN Besuchen Sie unseren Showroom in der Südstadt! KEWLOX Köln Waisenhausgasse 29 Fon 02 21- 33 10 60 3 www.kewlox-koeln.de bis 22.6. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Monika Sosnowska Die polnische Bildhauerin gehört seinen einigen Jahren zu den international etablierten Vertretern einer zeitgenössischen Skulptur auf dem Fundament heutiger Materialien und baulicher Konstruktionen. Zwischen spiraliger Windung und kantiger Stauchung und Verschiebung schafft sie fragile Gebilde, die den Raum durchdringen. So durchquerte ihre verschobene Wendeltreppe den Luftraum des Foyers im Ständehaus K21 in Düsseldorf; nun sind bei Capitain kleinere Skulpturen zu sehen, die noch etwas vom Gewagten und Atemlosen erkennen lassen. th Infos: 0221 355 70 10 GALERIE RECKERMANN bis 7.7., Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Thomas Virnich Der Mönchengladbacher Bildhauer ist einer der originellen, fantasievollen Ver- treter seines Genres, bei dem Kunst immer auch Aktivität und beredter Vortrag ist. Seine Werke lassen sich mitunter auseinander nehmen; sie stimulieren die Betrachtung, indem sie vertraute Architektur aufgreifen und verzerren und daraus Stalagmiten für die Horizontale entwickeln. 1957 in Aachen geboren, war er schon 1987 auf der documenta vertreten, und seinen wesentlichen Ideen ist er bis heute treu geblieben. th Infos: 0221 257 48 68 FILMHAUS Mi 6.6. 21.30 Uhr Mad Max 2 – Der Vollstrecker KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM bis 10.6. Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr Wilhelm Loth Wilhelm Loth (1920-1993) gehört zu den wichtigen deutschen Bildhauern, die noch ganz in der figürlichen Tradition stehen. Sein ausschließliches Motiv ist der weibliche Körper, vorgetragen zumeist in Bronze als Torso, in Konzentration auf die primären Körperpartien. Am Anfang seiner Entscheidung, Künstler zu werden, steht die Begegnung mit Käthe Kollwitz, die er später auch mit einer Hommage in seinem Werk ehrt. Zwar liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den frühen Plastiken, aber auch das spätere Werk ist mitsamt dem Briefwechsel mit Käthe Kollwitz präsentiert. th Infos: 0221 227 28 99 Nach einem erneuten Atomkrieg horten ein paar Überlebende die letzten Ölreserven. Der Outlaw Mad Max (Mel Gibson) hilft ihnen aus der Wüste. Beinharter Actionthriller, der das Original hinsichtlich Spannungsmomenten und Musikeinsätzen noch übertrifft. Der Film zog unzählig billig gemachte EndzeitThriller nach sich, vor allem aus Italien („Endgame - Das letzte Spiel mit dem Tod“, „Fireflash - Der Tag nach dem Ende“, „Metropolis 2000“, „Last Warrior“.) jl ODEON Fr 15.6. 19 Uhr Elf Uhr nachts – Pierrot le Fou KUNST- U. MUSEUMSBIBLIOTHEK bis 25.6. Di-Do 10-21, Fr 10-18 Uhr Rosa M Hessling Unter dem Titel NO MIND zeigt die Kölner Malerin Rosa Hessling ihre Künstlerbücher seit Ende der 1970er Jahre. Anliegen und Motiv ihrer Bilder ist die gegenstandsfrei begriffene Farbe, die sie in etlichen Schichten aufträgt. Die Künstlerbücher nun vereinen und reflektieren Ideen, die dabei zur Anwendung kommen, sozusagen in direkter Darstellung zum Ausklang eines Arbeitstages. Farben werden als amorphe Substanz ebenso gezeigt, wie sich Formgedanken finden. Thema ist hier das Potential von Malerei selbst. th Infos: 0221 22 12 26 26 Film FILMCLUB 813 So 3.6. 20 Uhr Stavisky Der jüdische Zeitungschef Alexandre Stavisky wird 1933 in einen Bankenskandal verwickelt, der ihn zur Zielscheibe der Rechtspopulisten macht. Umzingelt von der Polizei, begeht er mit 47 Jahren in seiner Villa in Chamonix Selbstmord. JeanPaul Belmondos erste Eigenproduktion wurde trotz großen Engagements zum bitteren Flop. Der französische Star zog daraus die Konsequenzen und widmete sich in den Folgejahren ausschließlich besser kalkulierbaren Actionkrimis und Komödien. jl 68 Der Bücherwurm Ferdinand flieht mit einem Kindermädchen aus Paris in die Provinz und wird dabei in geheime Waffengeschäfte verstrickt. Er ist verliebt, sie benutzt ihn, um zu ihrem Liebhaber zu gelangen. Am Ende sind alle tot. Godards dritte und letzte Zusammenarbeit mit Belmondo basiert zwar auf dem Roman „Obsession“ von Lionel White, ist aber eine in bunten Breitwandbildern und essayistischen Dialogen schwelgende Träumerei um das Kino und die Kunst, die Leere der Stadt und das Glück am Strand. „Ich fühle, dass ich lebe“, sagt Ferdinand, der von Marianne ständig „Pierrot“ genannt wird. „Und das ist das Wichtigste.“ „Pierrot le fou“, der 1965 unter dem Titel „Elf Uhr nachts“ in die deutschen Kinos kam, ist einer der unverwüstlichen Filme, die dank kontinuierlicher Wiederaufführungen (1975 durch den Münchner Kinobesitzer Thomas Kuchenreuther, 1986 durch Stephan Hutters Prokino-Verleih, augenblicklich durch Neue Visionen Berlin) immer wieder in den Filmkunstkinos liefen und deren Existenz maßgeblich begründeten. Anlässlich des Besuchs von Anna Karina zeigt das Odeon den Film in der OmU-Fassung. jl Infos: 0221 31 31 10 choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 8.6. an [email protected], Kennwort: Pierrot Lesung Über religiöses Denken Geschichten von Herrn Keiner „Über die Vorstellung, dass es ein höheres Wesen gebe, welches allmächtig und allwissend über den Lauf der weltlichen Dinge wacht und über diese richtet, sollte man vernünftigerweise nicht streiten“, sagte Herr Keiner. „Denn in der Form des Glaubens macht sich das menschliche Denken immun gegen Kritik: Wie soll man mit Gläubigen über etwas streiten, von dem sie selbst sagen, dass es mit dem Verstand nicht zu erklären ist, dass man an das höhere Wesen glauben, also es sich einbilden muss. +HZ2\S[\YQHOY Wohl aber streiten kann man über den irdischen Gehalt des Glaubens, denn mit der Vorstellung, dass es einen Gott gibt oder geben muss, versuchen die Menschen, sich einem Reim auf ihr irdisches Jammertal zu machen. So hat der menschliche Entwurf eines Gottesbildes als seinen Gegenpol ein klar umrissenes Menschenbild. Wird Gott als etwas unfassbar Großes, Ewiges, Allwissendes u.a. vorgestellt, wird damit zugleich eine Aussage über das Wesen der Menschennatur gemacht. Der Mensch ist danach ein vergleichsweise kleines, endliches und unwissendes Geschöpf des vorgestellten Gottes. Dieses aus dem Vergleich mit dem Gottesbild entworfene Menschenbild“, sagte Herr Keiner, „hat einen sehr unvernünftigen Gehalt. Denn es wird als das Wesen der Menschennatur be¬hauptet, dass sich der Mensch in seinem Denken und Handeln nach etwas über ihm zu richten hat, dass er sich an Ge- und Verboten auszurichten hat, die, ihrer Herkunft wegen, als un-hinterfragbar zu gelten haben. Die moralische Botschaft des menschlichen Einfalls, sich mit der Vorstellung eines unfehlbaren höheren Wesens die Geschehnisse des Erdenlebens zu deuten“, fuhr Herr K. fort, „ist nicht zu über¬sehen: Der Mensch hat demütig und bescheiden zu sein und sich aller Eitelkeiten der Vernunft zu entsagen. Dieses klare Votum für eine untertänige Gesinnung haben die Herrschenden zu allen Zeiten gut verstanden und zu nutzen gesucht. Heutzutage segnen die großen religösen Vereinigungen so ziemlich alles ab, was der jeweiligen Landesherrschaft lieb ist. Und weil das religiöse Denken als eine Form des moralischen Denkens ein Werk des berechnenden menschlichen Verstandes ist, erweisen sich die göttlichen Gebote in der irdischen Anwendung als ziemlich flexibel: Das Gebot der Nächstenliebe kann sich mit allen Formen der Ausbeutung der Menschen anfreunden, und gegen das Gebot ‚Du sollst nicht töten!’ wird ebenfalls nicht verstoßen, wenn angestellte Gottesdiener auf allen Schlachtfeldern dieser Welt die Waffen segnen, die für das Töten von Menschen zum Einsatz kommen. Das Kultur-Jahrbuch mit allen Veranstaltungen liegt für Sie bereit im Bürgerhaus Hürth, Friedrich-Ebert-Str. 40 Tickets & Abos unter Tel. 02233 / 53-720 www.huerth.de VORTRAGSREIHE "Die innere Beschaffenheit des Menschen" 6. Juni Das Herzzentrum Die Kenntnis des Herzens · Ort der Begegnung mit dem Licht Nur mit einem kann sich das religiöse Denken niemals abfinden“, sagte Herr Keiner: „mit Verhältnissen, in denen die menschliche Vernunft regiert und eine untertänige Gesinnung keinen Platz mehr hat. Das Streben nach einer vernünftigen, klassenlosen Gesellschaft ist als entschieden ‚gottlos’ zu verwerfen. In diesem Punkt ist mit der Religion nicht zu spaßen.“ Doch das könne er gut verstehen, sagte Herr K. nachsichtig. „Denn wie kann das religiöse Denken für Verhältnisse sein, in denen dem Glauben an ein höheres Wesen sein irdischer Nähr¬boden abhanden kommt?!“ 20. Juni Die Farben der Aura Farbe - Schwingung - Licht 27. Juni Die verborgene Seite der Musik Die Wissenschaft des Klangs und die Kraft der Musik Eine „Lesung“ aus dem Buch: Herrschaftszeiten. Geschichten von Herrn Keiner. www.herrkeiner.com · mittwochs 20 Uhr · · Eintritt frei · ARCHEOSOPHISCHE GESELLSCHAFT E.V. - KÖLN Hülchratherstr. 6 · 50670 Köln · www.archeosophische-gesellschaft.de Kommentieren Sie diese „Lesung“ unter: www.choices.de/literatur 69 Medienfest NRW Verlagssonderveröffentlichung Berufswahl, Berufsqual – warum nicht was mit Medien? „Etwas mit Medien“ möchten viele machen, die vor der Frage der Berufswahl oder einer beruflichen Weiterbildung stehen. Die beliebte und nachgefragte Berufsbranche, die allgemein unter „Medien“ gefasst wird, fächert sich allerdings weit auf: Wer sich eigenständig durch die zahlreichen Angebote der vielen verschiedenen Bildungsträger liest, hat wenig handfeste Vergleiche auf einen Blick. Ähnlich ist es mit den unterschiedlichen Berufsfeldern. Allein diese wachsen und entwickeln sich ständig, und wer könnte schon auf Anhieb die Tätigkeit von 3D-Animateuren beschreiben, oder die eines Producers? Was macht ein Onlineredakteur im Vergleich zu einem Print-Journalisten? Wer kennt die verschiedenen möglichen Berufsfelder der Medienpädagogen? Eine Orientierung in diesem Dschungel der Vielfalt und der Fragen bietet die seit sechs Jahren bundesweit größte Veranstaltung dieser Art: das Medienfest.NRW. Die vom Medienforum NRW und der Stadt Köln ausgerichtete Veranstaltung findet am 23. und 24. Juni im Mediapark Köln statt. Unter den achtundvierzig Ausstellern befinden sich renommierte Hochschulen und Weiterbildungsträger sowie Vertreter der nordrheinwestfälischen Bildungsbranche, die den Besuchern ein umfangreiches Informations- und Beratungsprogramm bieten. Die Besucherinnen und Besucher können sich an den Infoständen der Aussteller in lockeren Gesprächen über deren Angebote informieren. Spannend ist für diejenigen, die unter „Medienbranche“ etwas Handfestes geboten haben möchten, die Vielzahl an kostenfreien Veranstaltungen quer durch die Branche. Theoretische und praktische Einblicke in die Arbeit von Film und Fernsehen, PR und Journalismus, Medienpädagogik, Medienwirtschaft und -technik bis hin zum Bereich Games, Online-Journalismus und Verlagswesen für Buch und Zeitschriften werden geboten. Nicht zu vergessen die Schauspiel- und Maskenbilderschulen, welche für Film und Bühne ausbilden. 16. Juni 2012 STUDIENINFOTAG WORKSHOPS — ERFAHRUNGSBERICHTE — ATELIEREINBLICKE — STUDIENBERATUNG — VORTRÄGE — CAMPUSFÜHRUNGEN — MAPPENBERATUNG WWW.ALANUS.EDU/STUDIENINFOTAG MALEREI — BILDHAUEREI — SCHAUSPIEL — EURYTHMIE — ARCHITEKTUR — KUNSTTHERAPIE — LEHRAMT KUNST — PÄDAGOGIK — HEILPÄDAGOGIK — KINDHEITSPÄDAGOGIK — BWL ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT Villestraße 3 — 53347 Alfter / Bonn — Tel. (0 22 22) 93 21-0 [email protected] — www.alanus.edu Die Informationsveranstaltungen zu bestimmten Berufsbildern mit Gesprächen jeweiliger Vertreter des Medienberufes finden an beiden Tagen statt. Hier können Fragen geklärt werden, die sich über eigene Recherche nicht beantworten lassen. Neben Tipps zur richtigen Studien- oder Ausbildungswahl gibt es Ratschläge zum Berufseinstieg und zu Weiterbildungsangeboten. Welche Qualifikationen jeweils für welche Ausbildung erforderlich sind, wird in der täglichen Auftaktveranstaltung um 11 Uhr erläutert. Neben der Theorie wird auch die Praxis in diesen zwei Tagen großgeschrieben: Workshops zu 3D-Animationstechnik, Kameraarbeit, Radiojournalismus und viel Weiterem können die Interessierten nach vorheriger Anmeldung belegen (Achtung: begrenzte Teilnehmerzahlen, Anmeldung siehe jeweilige Veranstaltung). Im Workshop „Live-Redaktion“ berichten die Teilnehmer direkt vom Medienfest.NRW – im Rahmen eines ganz normalen Redaktionsalltags. Und wer einmal seinen eigenen Animationsfilm erstellen will, kann dies in einem 3D- oder 4D-Workshop erleben. Das Special „Medienwissenschaft“ widmet sich aktuellen Fragestellungen zu den Inhalten und den verschiedenen Angeboten medienwissenschaftlicher Studiengänge. Forschungsfelder der Fachbereiche, anschließende Beschäftigungsmöglichkeiten und zwei von externen Hochschuldozenten gehaltene Probeseminare runden das Angebot ab. Mehr Informationen unter www.medienfest.nrw.de Aktuelle Tipps: BiTS – PrivawZte Hochschule für Medien & Wirtschaft Campus Iserlohn I Reiterweg 26b I Iserlohn I 02371 77 63 30 Campus Berlin I Bernburger Str. 24-25 I Berlin I 030 25 35 87 98 www.bits-hochschule.de Praxisnahe Ausbildung: ein Auslandssemester und zwei Praxisphasen, eine 70 Verlagssonderveröffentlichung Lehrredaktion, ein Radio-Studio, das Hochschulmagazin BiTS-Licht sowie Dozenten mit namhaften Referenzen. Neu: Designhochschule auf dem Campus Iserlohn. Veranstaltung am 23.5. um 14 Uhr. btk – Hochschule für Gestaltung Campus Berlin I Bernburger Straße 24-25 I Berlin I 030 25 35 87 08 Campus Iserlohn I Reiterweg 26b I Iserlohn I 02371 77 64 46 www.btk-fh.de Nach dem Grundstudium spezialisieren sich die Studenten auf Motion oder Interaction Design, Fotografie, Illustration oder Kommunikationsdesign. Kleine Lerngruppen, hochwertige technische Ausstattung mit Studios für Fotografie und Videoschnitt, Soundlabor und Green Screen-Studio. Studienprojekte mit Partnern aus der Kreativindustrie bieten ideale Lernbedingungen. in den Studiengänge n & Business ie Bereichen Med Kommunikations- & Medienmanagement (B.Sc.) Journalismus & Unternehmenskommunikation (B.A.) PR & Unternehmenskommunikation (M.A.) www.bits-hochschule.de KIK 13112_bits_anz_medienfest_ohne_stoerer_bl.indd 1 Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Villestraße 3 I Alfter I 02222 932 10 I www.alanus.edu Staatlich anerkannt in freier Trägerschaft. Fachbereiche: Architektur, Bildhauerei, Malerei, Schauspiel, Eurythmie, Künstlerische Therapie, Bildungswissenschaft, Wirtschaft; Kultur- und geisteswissenschaftliche Ergänzung. KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Str. 17 I Köln I 0221 139 05 51 I www.kik-wb.de Weiterbildung in den Bereichen Kunstpädagogik, heilpädagogisch fundierte Kunsttherapie und musikalische Früherziehung. Zusätzlich Kurse für Kulturmanagement, Medienarbeit und Theaterpädagogik. itut für Kölner Inst ildung rb te ei rbeit und W Kultura Berufsbegleitende Weiterbildungen mit Zertifikat • Kunstpädagogik • • Kunsttherapie • TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: NATHALIE CAESAR • Musikalische Früherziehung • • Kulturmanagement • • Medienkompetenz • Wirtschaftspsychologie (B.Sc.) Unternehmensführung (M.A.) Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) u.v.m. Campus Iserlohn: 02371 – 776 534 Campus Berlin: 030 – 2535 8708 IMPRESSUM 16.05.12 14:13 Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: [email protected] Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Redaktion: Linda Hoemberg (v.i.S.d.P.), Maren Lupberger, Christian Meyer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Silvia Bahl, Frank Brenner, Nathalie Caesar, Lutz Debus, Jessica Düster, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Klaus Keil, Marianne Kolarik, Thomas Linden, Jules Lux, Sergej Maier, Anne Nüme, Peter Ortmann, Kerstin Maria Pöhler, Carla Schmidt, Inga Selck, Olaf Weiden, Christian Werthschulte, Hans-Christoph Zimmermann Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen • Kulturjournalismus • • Ästhetische Frühbildung • DESIGN STUDIEREN FÜR DIE KREATIVEN KÖPFE VON MORGEN KOMMUNIKATIONSDESIGN (B.A.) FOTOGRAFIE (B.A.) ILLUSTRATION (B.A.) INTERACTION DESIGN (B.A.) MOTION DESIGN (B.A.) MEDIALE RÄUME (M.A.) Weitere Angebote, Aufbauund Vertiefungsseminare finden sich unter www.kik-wb.de Jetzt Infos anfordern! Campus Berlin: 030 – 2535 8767 Campus Iserlohn: 02371– 776 446 KIK - Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Straße 17 • 50668 Köln Telefon: 0221 - 13 90 55 1 e-mail: [email protected] Internet: www.kik-wb.de Grafik: Michael Hennemann, Martin Johna, Mira Moroz, Wilhelm Schmidt Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail:[email protected] Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck Verbr. Auflage: IVW I / 2012 31550 Ex. Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. WWW.BTK-FH.DE 13112_btk_anz_medienfest_bl.indd 1 16.05.12 14:07 Ort für Kunst, Kultur und ihre Vermittler/innen www.bundesakademie.de www.facebook.com/Bundesakademie 71 72 www.choices.de 24. Jhg. | Juni 2012 DEUTSCHLAND VON OBEN www.deutschland-von-oben.com ab 7.6. im Kino
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